Alle großen Ziele erscheinen anfangs unmöglich. Wer 2z. B. sparen will, dem gelingt es auch heute noch, regelmäßig kleine Beträge zu uns zu bringen. Nicht was Du sparst, sondern daß Du sparst, entscheidet, ob Du Deine Pflicht als Deutscher tust. Chriſtus iſt mein Leben und Sterben iſt mein Gewinn. Ihm hab ich mich ergeben mit Fried fahr ich dahin. Todles-Anzeige Der Herr rief heute Nacht 3 Uhr unſere liebe, teure Mutter, Großmutter, Schwiegermutter und Tante fran Uhristine qungmann un. ſodes- Anzeige Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe wurde geſtern Nachmittag ¼4 Uhr unſere liebe gute Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante Frl. Magdalena Schlosser im Alter von 46 Jahren, nach kurzem ſchweren Leiden, e wohlverſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten in Bekanntmachung. die ewige Heimat abgerufen Betr., Obſtbaumzählung im September 1934. im Alter von 78 Jahren zu ſich in die Ewigkeit. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſere liebe Verſtorbene. ill Zubende In den nächſten Tagen wird hier die vom Herrn Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ In tiefer Trauer, aber im Herrn getröſtet: N un Wald de 1 e iernheim, Waldhof, den 12. September 19 ie cer wirtſchaft angeordnete Obſtbaumzählung durchge⸗ Die Hinterbliebenen Die trauernd Hinterbliehenen. an ruhige Leute führt. Alle Obſtbaumbeſitzer werden aufgefor⸗ Viernheim, den 12. September 1934 zu vermieten. 2 1 621 Main i i 112 7 7 1 72. dert, ſofort zu zählen, wieviel Obſtbäume aller zn Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nach⸗ Von wem, ſagt mittags 5 Uhr vom Trauerhauſe Kühnerſtraße 10 der Verlag. 1 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 f Pfg einzelnen Obſtarten ſie innerhalb und außerhalb 1 ſchüftsſtele 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. des Ortes bewirtſchaften. Das Ergebnis dieſer g* 5 155 uren dt Bre aus ſtatt. eigenen Zählung iſt zu notieren, damit der in 18. den nächſten Tagen vorſprechende Zähler ohne Ste Zeitverluſt zuverläſſige und genaue Auskunft er⸗ e Lin Pille din eg Uiernneimer Mreultvereln 9. d. mn. N. H. Uernneim „Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) i e Zimmer und Küche Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ 140 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis-⸗Beilagen: wöchentlich de lluſtri Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jahrlich 15 Fahnen unt den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſjämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt dex Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Die Beerdigung findet am Donnerstag nachm. 4 Uhr vom Trauerhauſe Lorſcherſtr. 39 aus in der Stille ſtatt. Junge Eheleute ſu chen a f 2 Zimmer CECT Druck- una lüehe mit Zubehör Danksagung Für die vielen Beweiſe der aufrichtigen Anteil⸗ unſerer un- vergeßlichen Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, nahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte Schwägerin und Tante frau Magdalena Nöhler geb. Hanf ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz- und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der hochw. Geiſtlichkeit fur den troſtreichen Beiſtandb, der RS⸗Kriegsopſerber⸗ ſorgung für das ehrende Grabgeleite und die Kranz⸗ niederlegung ſowie den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 12. September 1934 In tiefem Schmerze: Familie Franz Höhler Trauerkleidung Trauerhüte- Trauerschleler stets in großer Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz Näheres im Vlg. dieſer Zeitung Erfolg f erzielen Sie durch ein Inſerat in dieſer Ztg. Arpellen aller api liefert prompt und billig Buchdruckerei don. Martin Zurückgekehrt vom Grabe unſerer lieben Verſtorbenen frl. Barbara Hanf ſagen wir für die uns erwieſene Anteilnahme, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und Kranz⸗ und Blumenſpenden herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der hochwürdigen Geiſt⸗ lichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barm⸗ herzigen Schweſtern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, der Jungfrauen⸗Congregation für das ehrende Grabgeleite ſowie den Stiftern von hl Seelenmeſſen. Viernheim, den 12. September 1934 Die trauernden Hinterbliebenen Ssllen gunstige galegenhelt! AAT 2 G 1. 12 K Wellnes Senat eimme mit Ztür. Schrank/ für Wäſche für Kleider, ganz modern, ſtatt 295.— Mk. nur 195.— Mk. Mö bel halle Meisel Mhm. E 3 9(Eheſtandsdarlehen) Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ Zwecken. pflichtigen unterliegen dem Amtsgeheimnis; ſie dürfen für Steuerveranlagung, Gebührenerhe⸗ bung oder dergl. nicht benützt werden. halten kann. Dabei ſind geſonderte Angaben erforderlich für 1. noch nicht tragfähige Bäume, 2. tragfähige Bäume 3. abgängige(abſterbende) Bäume. Außerdem ſind noch geſonderte Angaben darüber erforderlich, ob ſich die Bäume befinden 1. auf Baumſtücken, Feldern, Wieſen oder Plantagen, 2. an Straßen oder Wegen, 3. in Kleingärten, Hausgärten oder der Selbſtverſorgung dienenden bäu⸗ erlichen Obſtgärten. Die Erhebung dient lediglich ſtatiſtiſchen Die Einzelangaben der Auskunfts- Viernheim, den 12. September 1934. Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Schweigert lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! Beſtellungen auf den Viernheimer Anzeiger werden von den Austrägern jederzeit entgegengenommen. Reklamationen über Zuſtellung Zur gefälligen Beachtung! unregelmäßige unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. Volks- Radiogeschäft Hanf Horst Wesselstr. Empfänger bis zu Is Monatsraten. .- Aeannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS-Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr P O Achtung! Abrechnung! Ich gebe hiermit bekannt: 1. Die Abrechnung der Saaxplaketten hat bis heute abend 9 Uhr zu erfolgen! Wer nicht abrechnet, wird von mir beim Kreis ge— meldet! Die Abrechnung nimmt in Empfang der Pg. Albert. 2. Das Inkaſſo der Beiträge (auch der Hilfskaſſenbeiträge!) hat mit größter Pünktlichkeit zu geſchehen. Ich bitte dringend die Blockwarte und Ablieferung der Gelder bis 25. ds. Mts. Gleichfalls weiſe ich daraufhin, daß die Blockwarte ſofort die Rate für die Ausrüſtung mit erheben! Alle Nichtparteigenoſſen liefern den Hilfskaſſenbeitrag bis 21. an Pg. Albert ab. Ich bitte die Formationsführer um diesbezügliche Unterſtützung!— Mit dem, Inkaſſo des Opferrings iſt ſofort zu beginnen. An alle, die mit der Ortsgruppenkaſſe zu tun haben, richte ich den eindringlichen Appell, daß ſie ihre Pflich⸗ ten als Nationalſozialiſten mit vorbildlicher Pünkt⸗ lichkeit erfüllen. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſewart. As Amt für Volkswohlfahrt.(Geſchäftsſtelle: Fürſt ſtunden ſind folgende: Dienstags(wöchentlich) 3—4 Uyr Säuglingsberatung; Dienstags(14. tägig) 4— 5 Uhr Mütterberatung; Donnerstags (wöchentlich) 4 6 Uhr wirtſchaftliche Beratung und Auszahlung. Die Mütterberatung wird je⸗ weils vor dem betreffenden Dienstag bekannt ge— macht. Heil Hitler! Zöller, Ogruf.-Amtsl. N 8 BO— DAF Achtung! Rheinfahrt! Aus techniſchen Gründen muß die Rheinfahrt nochmals verſchoben werden und findet beſtimmt am 23. September ds. Is. ſtatt. Hierdurch werden Nachmeldungen bis zum 15. September noch entgegengenommen. Kinder unter 10 Jahren bezahlen R. M. 1.65 Da der Sonderzug erſt ab Weinheim abgeht, iſt noch die Fahrt nach Weinheim(hin u. zurück) zu zahlen. Preis 20 Pfg. Dieſe Karten müſſen von den Fahrtteilnehmern am Staatsbahnhof ſelbſt gelöſt werden. Außerdem wird von jedem Fahrtteilnehmer ein Unkoſtenbeitrag von 10 Pfg. erhoben werden. Näheres über die genaue Ab- fahrtzeit wird noch bekannt gegeben werden. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS.⸗Gem.„K.d. F.“ Die Fragebogen der D. A. F. ſind unbedingt ab⸗ zugeben. Bei ſpäterer Abgabe können dieſelben nicht mehr von uns abgenommen werden. Heil Hitler! gez. Mögelin. NS-Frauenschaft Heute Mittwoch Pflichtheimabend. Pünktlich 9 Uhr. Heil Hitler! Die Leiterin. Reichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viernheim, Betr.: Aufſtellung eines Lehrtrupps. Jüngere Volkgenoſſen und Volksgenoſſinen welche gewillt ſind unſerem Lehrtrupp beizutreten, wollen ſich ſofort auf unſerer Geſchäftsſtelle, Repsgaſſe 10, melden. Jeder der noch nicht Mitglied des Reichsluftſchutzbundes iſt, wird in den nächſten Tagen durch unſere Amtsträger beſucht, zwecks Beitritt. Jeder Volksgenoſſe muß Alexander). Unſere Beratungs- bezw. Geſchäfts⸗ Mitglied ſein! Heil Hitler! Achtung! Aufnahme in die 39 Der SS. M.⸗Sturm 7/1/29 nimmt noch Leute im Alter von 17— 35 Jahre mit Mindeſtgröße von 1.65 m in die SS auf. Parteimitgliedſchaft nicht erforderlich. Anmeldungen können gemacht werden in Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 38. Auskunft erteilt: SS⸗Truppführer Beyer. Lokales Viernheim, 12. Sept. * Feueralarm. Heute früh ¼5 Uhr wurden die hieſigen Einwohner durch das Ge⸗ heul der Sirene aus dem Schlafe geweckt. In der Chemiſchen Fabrik Fridingen(Rübelmann), Induſtrieſtraße, brach ein Fabrikbrand aus. Ein Fettbehälter hatte Feuer gefangen und entwickelte einen gewaltigen Rauch. Durch die Feuerſirene wurde die hieſige Wehr alarmiert, konnte jedoch nicht viel ausrichten. Schließlich gelang es den Behälter durch eine Asbeſtdecke zu verſchließen und ſo den Brand einzudämmen und ſchließlich zum erlöſchen zu bringen. Der Fabrikbetrieb, in welchem bekanntlich aus Rohprodukten Fette und Oele gewonnen werden, hat einen ſchönen Auſſchwung genommen. Bei einem Gang durch die Werke ſieht man, daß hier ſach⸗ und fach- kundige Hände am Werk ſind, um hier einen Fabrikbetrieb zu ſchaffen, der auch für unſer Viernheim von Bedeutung ſein wird. „Viernheimer Auto verunglückt. Heute Vormittag kurz nach 4 Uhr ereignete ſich an der alten Kirche in der Mannheimerſtraße ein bedauerlicher Autounfall. Ein mit hieſigen Leuten beſetztes Auto fuhr in voller Fahrt von Mannheim kommend durch die Mannheimerſtraße, fuhr ſcharf gegen die Mauer der Kirche, ſtreifte dieſe hart, wobei ſich der Wagen äberſchlug und die 4 jungen Leute unter ſich begrub. Die 4 Verletzten wurden von hilfsbereiten Händen, An⸗ gehörige der Freiw. Sanitätskolonne, aus dem Wagen geborgen und in das hieſige Krankenhaus gebracht, wo ſie mit mehr und weniger ſchweren Kopfverletzungen darniederliegen. Lebensgefahr ſoll glücklicherweiſe bei keinem der Verletzten be⸗ ſtehen. Wie das Unglück geſchah, ob die Bremſe verſagte uſw. iſt noch nicht geklärt. * Obſtbaumzählung. Auf die dies⸗ bezügliche Bekanntmachung der Bürgermeiſterei in heutiger Ausgabe wird hingewieſen. Sterbetafel. Geſtern nachmittag wurden wiederum zwei hieſige Frauen von Gott in ſein 1 Reich aufgenommen. Um ½¼4 Uhr verſchied nach kurzem ſchweren Leiden Fräulein Magda⸗ lena Schloſſer im Alter von 46 Jahren. ums Uhr früh wurde Frau Chriſtine Ju n g. im geſegneten Alter von 78 mann Wtw. Jahren von Gott in die ewige Heimat abgeru⸗ fen.— Die Zeit der Beerdigungen iſt aus den Todes⸗Anzeigen erſichtlich. R. J. P. Um die Gaupokal- Meisterschaft! Der Gegner ist OR. Pforzheim. Am kommenden Sonntag, den 16. Sept. ſtehen die Grünen im Endkampf um die Gau⸗ 3 pokalmeiſterſchaft. Der Gegner heißt VfR. Pforz⸗ heim, der am letzten Sonntag den alten Sport⸗ Club Freiburg in Offenburg ſchlug. Auf welchem Platze das Spiel ſtattfindet ſteht noch nicht feſt. Vorausſichtlich in Karlsruhe und in der Um gebung von Karlsruhe. Zn dieſem Spiele ſteht für die Sportvereinigung vieles auf dem Spiel, ö Wird der Gaupokalmeiſter erreicht, ſo hat die Viernheimer Mannſchaft das Recht erworben nach der Meiſterſchaftsrunde, und ohne Rück- ſicht ob der Meiſter errungen wurde oder nicht, mit den 3 Meiſtern von Ober-, Mittel- und Unterbaden, um den Aufſtieg zur Gauklaſſe zu ſpielen. Von dieſen 4 Gegnern ſteigen dann 2 auf. Morgen Donnerstag abend 6 Uhr fin⸗ det auf dem Waldſportplatz Training ſtatt, wo⸗ zu die Spieler reſtlos anzutreten haben. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro- biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden, Das deuiſche Nein Deutſchland hat den Eintritt zu dem von Frankreich, England und Italien vorge⸗ ſchlagenen„Oſtpakt“ abgelehnt. Dieſer Vertrag ſollte, wie man ſich erinnert, die Unterzeichner— als ſolche waren gedacht: Deutſchland, Polen, Rußland, Tſchechoflo⸗ wakei, Finnland, Lettland, Eſtland, Litau— en und als Garant Frankreich— verpflich⸗ ten, die Landesgrenzen gegenſeitig anzuer— kennen und ſich, falls einer der Staaten kriegeriſch angegriffen werden ſollte, wechſel⸗ ſeitigmilitäriſche Hilfe zu gewäh⸗ ren. Vorausſetzung für den Oſtpakt ſollte die Mitgliedſchaft der Vertragſchließenden im Völkerbund ſein. Die deutſche Ablehnung iſt vwohlbegründet. Sie ſtützt ſich im weſentlichen auf drei Punkte: die Tatſache, daß man uns noch immer die Gleichberechtigung verſagt, fer— ner auf die unüberwindlichen Schwierigkei— ten hinſichtlich der vorgeſehenen militäriſchen Unterſtützungspflicht(unter Zugrundelegung der Sanktionsbeſtimmungen des Völkerbun— des) und ſchließlich auf Deutſchlands beſondere Lage, die es zum wahrſcheinlichen Kriegs— ſchauplatz für alle ernſten Konflikte im Oſten Europas machen würde. Aber Deutſchlands Antwort iſt nicht nur ablehnend, ſondern ſie enthält auch poſi— tive Vorſchläge zur Erreichung des Zieles der Friedensſicherung. Auch hier zeigt ſich die konſequente Geſamteinſtellung der deutſchen Außenpolitik. Der Grundge— danke der zweiſeitigen Verträge, der vorbildlich in dem deutſch⸗polniſchen Pakt Adolf Hitlers dokumentiert iſt, ſtellt nichts neues dar, ſondern iſt eine deutſche Kon— ſtruktion! Daß aber deutſcherſeits dort, wo ſich wirklich die Notwendigkeit mehrſeitiger Verträge bewährt, auch derartige Abkom⸗ men geſchloſſen worden ſind, dafür iſt der Locarnopakt typiſch. Der vno den vorſchla⸗ genden Mächten empfohlene Weg der„auto⸗ matiſchen militäriſchen Unterſtützungspflicht“ ſtellt Deutſchland die„Nichtangriffsverpflich— tung“ und die Verpflichtung der an einem Konflikt intereſſierten Mächte zur„Konſulta⸗ tion“ als deutſche Vorſchläge gegenüber. Obwohl das deutſche Nein keine Ueber⸗ raſchung für die übrige Welt bedeutet, wird die Note der Reichsregierung in der ausländiſchen Preſſe lebhaft erörtert. Die Pariſer Blätter verſuchen, den Zeit— punkt zu kritiſieren, an dem dieſe Antwort überreicht wurde, und Deutſchland zu be⸗ ſchuldigen, abſichtlich die Genfer Verhand⸗ lungen ſtören zu wollen.() Was die Aus⸗ wirkungen der deutſchen Antwort angeht, ſo ſind die Auffaſſungen verſchleden. Wäh⸗ rend die einen behaupten, daß der Stand⸗ punkt der Reichsregierung glatt ablehnend ſei, wollen die anderen noch nicht alle Aus⸗ ſichten auf das Zuſtandekommen einer Eini⸗ gung ſchwinden ſehen, ſie bezeichnen die Antwort vielmehr als ein„Manöver“. um au dieſe Weiſe die Rüſtungsgleichheit zu er⸗ zwingen.(8) Teil veiie kommt auch zum Ausdruck, daß der Oſtpakt auch ohne die Be⸗ teiligung Deutſchlands abgeſchloſſen werden könne und ſich die gegenſeitigen Sicherheits— garantien dann eben nur auf die beteiligten Mächte erſtrecken würden. Dieſe Anſicht wird aber nur von ſehr wenigen Blättern geteilt, zumal man noch über die Haltung Polens einigermaßen beſorgt iſt und be⸗ fürchtet, daß von dieſer Seite einige Ueber⸗ raſchungen kommen könten. Der„Matin“ erklärt klipp und klar, daß ein Syſtem ge⸗ genſeitiger Unterſtützung in Oſteuropa ohne Deutſchland unmöglich ſei. Man werde alſo darauf verzichten oder das Kind beim Na⸗ men nennen, das heißt ganz offen von ei⸗ nem Bündnis mit Sowjetrußland ſprechen müſſen. Das ſei natürlich nicht ſehr einfach, wenn man nicht das Ganze mit dem Man⸗ tel einer internationalen Zuſammenarbeit umgeben könne. Im Gegenſatz zu der Pariſer Preſſe zeigt das Londoner Blatt„Times“ Verſtändnis für die Haltung Deutſchlands. Das Blatt ſchreibt u. a., Deutſchland ſei aber nicht der einzige Gegner des Paktes. Es verlaute, daß die polniſche Regierung zweiſeitigen Pakten ebenſo den Vorzug gebe wie die deutſche Regierung. Ohne Deutſchland und Polen würden die drei baltiſchen Staaten ich ſchwerlich an dem Pakt beteiligen. Es lieben alſo nur noch Frankreich, Sowjet⸗ trennt werden könnte. Gegenſeitiges Verstehen und Kennenlernen iſt rundlag * 44 6. Adolf Hitler wünſcht Berlin, 12. Sept. Aus Anlaß der Uebernahme des bisheri- gen Amtes des Reichspräſidenten durch den Führer und Reichskanzler ſprachen die! fremden Botſchafter, Geſandten und Ge— ſchäftsträger dem Führer und Reichskanzler ihre und ihrer Regierungen Elückwünſche aus. Der feierliche Enipfang ond im gro— ßen Saale des Reichspräſidentenhauſes ſtatt, in welchem der verſtorbene Reichsprä— ſident, Generalfeldmarſchall von Hinden— burg alljährlich am Neujahrstage die Ver— treter der fremden Mächte zur großen Gra— tulationscour zu empfangen pflegte. Kurz nach 12.00 Uhr begann die Auffahrt der Diplomaten, denen im Ehrenhof des Palais eine Abteilung Reichswehr militäriſche Ehrenbezeugungen erwies. Der Führer und Reichskanzler erſchien in Begleitung des Reichsminiſterns des Auswärtigen, Frei— herrn von Neurath, der Staatsſekretäre Dr. Meißner, von Bülow und Dr. Lammers, des Chefs des Protokolls Graf von Baſſe— witz, ſowie des militäriſchen und perſön⸗ lichen Adjutanten und empfing die Diploma— ten im großen Saale des Reichspräſidenten— palais. Der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der apoſtoliſche Nuntius, Monſignore Ceſare Orſenigo, richtete an den Führer eine franzöſiſche An— ſprache. Er führte darin aus! „Herr deutſcher Reichskanzler! Das Diplomatiſche Korps freut ſich, vor! Ihrer Perſon zu erſcheinen, um dem unmit— telbaren Nachfolger des hochverehrten Reichspräſidenten, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, deſſen Andenken unauslöſchlich in unſeren Herzen eingeprägt iſt, ſeine auf— richtige Gratulation und die beſten Wün— ſche darzubringen. Ein jeder von uns er— neuert heute dem neuen Oberhaupt des Deutſchen Reiches gegenüber dieſelbe Vezeu— gung der Ehrerbietung und die gleiche Ver⸗ ſicherung der gegenſeitigen Zuſammenarbeit, die er bereits anläßlich der Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens ausgeſpro— chen hat. Wir wiſſen wohl, daß man nur rußland und die Tſchechoſlowakei übrig, und irgendwelche Vereinbarungen, die ſie vielleicht miteinander ſchließen würden, könnten mit dem von Sir John Simon am 13. Juli im Unterhaus mitgeteilten Plan nur eine ſchwache Aehnlichkeit haben. Das Blatt erinnert an die drei Voraus- ſetzungen, die nach den Erklärungen des Staatsſekretärs des Aeußeren die Vorbe— dingung für die britiſche Unterſtützung bil⸗ den, wonach 1. der Plan auf Gegenſeitigkeit beruhen müſſe, 2. Großbritannien keine neue Verantwortlichkeit übernehmen könn— te und 3. der Grundſatz der deutſchen Gleichberechtigung von dieſem Verſuch der Ausdehnung des Sicherheitsſyſtems nicht ge— Simon habe damals geſagt, daß die fran— zöſiſche Regierung mit dieſer Auffaſſung einverſtanden ſei, und es ſei einigermaßen überraſchend geweſen, daß Barthou mehrere Tage ſpäter in Bayonne ausdrücklich erklärt habe, Verhandlungen über die Abrüſtung könnten nicht als Vorbedingung eines re⸗ gionalen Paktes betrachtet werden. Das Platt erkennt an, daß dieſes Ausweichen vor der Frage der Rüſtungsgleich⸗ heit für Deutſchland der Hauptgrund der Weigerung ſei, auf der vorgeſchlagenen Grundlage zu verhandeln. Das Bild fran⸗ zöſiſcher Truppen, die durch Deutſch⸗ land ziehen, um bei der Abwehr eines ruſ⸗ ſiſchen Einfalls zu helfen, oder von So w⸗ jetruſſen, die ſchleunigſt an den Rhein befördert würden, um gegen Frank⸗ reich kämpfen zu helfen, müſſe deutſchen Augen etwas phantaſtiſch erſcheinen. Das Blatt erklärt weiter, die deutſche Haltung ſei verſtändlich, werde aber bedauert. Es ſei ein Unglück, daß Vor⸗ ſchläge, die nach Muſſolinis Anſicht neue E ur g den Frieden zur 9 durch das Erſtarken des Geiſtes, der Wahr⸗ heit, der Gerechtigkeit und der Nächſ'enliebe in der Welt zur Befriedung der Völker gelangen kann. Und wir ſind die daß Deutſchland, im Herzen Europas derholten Malen haben, CECCFFFFFCFCCC CCC 1 9 0 ö 1 5 N 9 1 0 5 8 5 e Wechſelſeſtiger Anerkennung ö ö genommen haben, er großen Aufgaben wir uns geſtellt und— wie Sie, Herr Nun— tius, ſelbſt ſagen— mit Erfolg in Angriff können wir nur löſen, De Je kann. no wenn uns und der Welt der Frieden erhal⸗ glücklich darüber, daß Ew. Exzellenz zu wie⸗ Erklärung abgegeben gelegen, feſt entſchloſſen iſt, ein wirkſamer Faktor des bereits Friedens zu ſein. Wir feſtſtellen, mit welcher hingebenden die ſchmerzlichen Folgen der Acbeitsloſigkeit inwegzuhelfen und die Wohlfahrt des deut- 90 gzuhelf fahrt d Volkes. ſchen Volkes herbeizuführen. So geben wir dem Wunſche Ausdruck, es möge Ihrem Vaterlande mehr' in Ihren Händen vereinigten oberſten Regierungsgewalt vergönnt lein, eine Wohlfahrt zu erreichen, die die innere Ruhe Ihres Landes gewährleiſten kann. Wir wünſchen auch, daß Deutſchland den Beſitz aller Güter einer höheren Ordnung, die den wahren Schatz einer jeden Nation bilden, immer mehr befeſtige.“ Der Führer und Keichskanzler erwiderte auf dieſe Anſprache Folgendes: „Herr Nuntius! aufs Herzlichſte für die Glückwünſche, die Sie mir im Namen des Diplsomatiſchen Korps ausgeſprochen haben. Mit beſonde— rem Danke erfüllt es mich, daß Sie dabei noch einmal des verewigten Herrn präſidenten, Generalfeldmarſchall denburg gedachten. Sie haben zeugung von der Ueber— können f nnen Nicht die Macht und die —* 2 8 ö 1 1 Mo 1 n Sorge Ew. Exzellenz in Ihrem neuen Am- ſollen die Beziehungen unter den te daran arbeiten, Ihrem Vaterlande über 5 1 g berechtigung, ſowie die unter der nun⸗ res Reiches und der Ueberwindung ten bleibt. Auch heute erkläre ich, daß es das unverrückbare Ziel meiner Politik iſt, Deutſchland zu einem feſten Hort des Friedens zu machen. Gewalt Völkern beſtimmen, ſondern der Geiſt der Gleich— Achtung vor der Arbeit und Leiſtung eines jeden anderen Unter dem Schutze dieſes Friedens werden ich und mit mir die Reichsregierung wirtſchaftlichen und ſozialen Not widmen. unſeres unter den Nöten des Krieges und der Nachkriegszeit faſt zuſammengebroche— nen Volkes, der inneren Neuordnung ſenter ener alle Kräfte der ſeeliſchen Wiederaufrichtung Wenn wir dieſe Aufgaben zu löſen vermö— gen— und wir werden ſie löſen— ſo dient Deutſchland nicht nur ſich ſelbſt, ſondern der ganzen Welt und es trägt damit zu ſeinem Teil bei zum Wohle und zum Fortſchritt der Menſchheit.“ Ew. Exzellenz dar ch 5 N Ew. Erzellen; danke ich grüßte der Führer und Ausdruck gegeben, daß ich Sie in Ihrer Aufgabe, die guten Beziehungen zwi- ſchen Ihren Ländern und Deutſchland guf— rechtzuerhalten und zu feſtigen, unterſtützen werde. Es iſt mein Wille, enge und guf— richtige Verbindungen zwiſchen De und den fremden Mächten zu erhalten und dadurch ein gegenſeitiges hen und Kennenlernen zu Deutſchland 0 brachen in ſtürmif Verſte⸗ 2 fördern, f nach Schluß der das zurzeit noch vielfach fehlt und das die Grundlage wechſelſeitiger Achtung und An-! erkennung iſt. Die großen Aufgaben, die TTC ͥͤ ĩ²Aꝙ.. Möglic auf dem ſtungsbe ing oder in der Gleichheitsfrage e fem Mißtrauen aufgenommen w je⸗ zweckmäßig in „Times“ ſchreibt, die Politik gegenſeitiger Verantwortlichkeit für den Frieden l men worden. Es beſtehe keine Wahr lichkeit einer Ausdehnung der eingeg nen Verpflichtungen. Die Vorſchläge Oſtpaktes ſeien niemals eine Sache gew Rußland ist noch nich inner⸗ halb eines praktiſch möglichen Gebietes ſei von Großbritannien in Locarn nom⸗ Argumente hein⸗ inge⸗ des! Nach dem Austauſch der Anſprachen be— Reichskanzler die einzelnen Botſchafter, Geſandten und Ge⸗ ſchäftsträger und nahm deren Gläckwünſche entgegen. Während des Empfanges hatte f. fich 1 der Wilge ſt 8 Reichs⸗ ſich in der Wilgermſtraße Hin⸗ eine zahlreiche Menge angeſammgelt, welche die Auffahrt der plomaten mit Intereſſe verfolgte und mit freundlichen Begrüßungen begleitet. Als Veranſtaltung die immer größer werdende Menge Heilrufe auf den Führer ausbrachte, trat der Führer auf den Balkon des H Die vielen Tauſende he Heilrufe aus und ſan— Begeiſterung das Deutſchland- und . Zum Schluß ſcchritt ler die Front der Oi⸗ es. „aber Immer wer⸗ unmittelbar berührt hätte Diplomatie könnte noch Anwendung gebracht den, um den Weg für die ſchließli wirklichung eines verſöhnlichen offen zu halten. Soweit die Londoner„Times“. Ihre . ſind deutſcherſeits zutreffend. Deutſchland mußte einfach nein ſagen zu einem ſo gefährlichen Plan, wie ihn der Oſt— pakt darſtellt! je Ver⸗ Ergebniſſes die Sowiet⸗Union beanſtandet den Einladungstext— die Widerſtände ſind noch nicht beseitigt— Ein franzöſiſch⸗ruſſiſches Militärbündnis? Genf, 13. In der Frage des Eintritts der Sowjet— union in den Völkerbund ſind neue Schwie— rigkeiten entſtanden. Die Ruſſen haben Einwände gegen den ihnen übermittelten vorläufigen Einladungstext erhoben. Sie behaupten, daß dieſer Text nicht dem ent⸗ ſpreche, was ſie erwarten konnten. Dadurch find neue Verhandlungen nötig geworden, und neue Verzögerungen ſind wahrſcheinlich Obwohl die überwiegende Meinung noch immer dahin geht, daß der Eintritt ſchließ⸗ lich während dieſer Tagung Tatſache wer⸗ den wird, iſt gelegentlich auch ſchon die Anſicht zu hören, daß die Schwierigkeiten ſich doch noch als unſüberwindlich erweiſen könnten. Auch ein Jwiſchenfall in der Sitzung des ſechſten Politiſchen Aus⸗ ſchuſſes iſt nicht ohne grundſätzliche Bedeu⸗ Sept. tung. Der Vertreter Polens äußerte ſich bei Behandlung der Flüchtlinasfra⸗ ge ſehr ſcharf über Staaten, die teils im Völkerbund ſeien, teils einzutreten beabſich— tigen, aber die elementarſten Geſetze der Menſchlichkeit außeracht ließen; es komme im übrigen für den Völkerbund nicht ſo ſehr auf die Zahl als auf die Qualität ſeiner Mitglieder an. Dieſer Angriff gegen Sow— jetrußland war deutlich genug. Man ſieht aus dieſen Aeußerungen jedenfalls, daß man es auf polniſcher Seite nicht für nötig hält, beſondere Rückſichten auf Sowjetruß⸗ land zu nehmen. Nach engliſchen Informationen ſpricht man in franzöſiſchen Kreiſen von der Möglichkeit eines Verteidigungsbündniſſes zwiſchen Frankreich und Sowjetrußland. Die feindliche Haltung Polens gegenüber dem Oſtpakt habe dazu geführt, daß Frank⸗ reich die Hoffnung verloren habe, auf die⸗ ſem Wege die Einkreiſung Deutſchlands zu erreichen. Es ſcheine kein anderer Ausweg zu bleiben, als die Wiederbelebung des Vorkriegsbünd⸗ niſſes mit Rußland. Der diplomatiſche Korreſpondent des„News Chroniele“ berichtet aus Genf, er glaube gute Gründe für die Annahme zu haben, daß die Zulaſſung Sowjetrußlands die Ver⸗ legung des Sekretariats nach Wien oder einer anderen gaſtfreundlichen Stadt zur Folge haben könnte. Es gelte als möglich, daß in der Schweiz eine Volksab⸗ ſtimmung über die Frage veranſtattet werden wird, ob die Schweiz Mitglied des Völkerbundes bleiben ſoll, und das Sekre⸗ tariat prüfe die Frage, was im Falle eines Austritts der Schweiz zu tun wäre. Auch Belgien will ſich bekanntlich bei Abſtimmung über den Eintritt! Rußlands in den Völrerbund der Seimme enthalten. Die belgiſche Abordnang will auch das Einla⸗ dung stelegramm oas en Rußland gerich— tet werden ſoll, nicht unterzeichnen. Die Konzentration der Macht Die ideale Einheit von Volk und Staat. Berlin, 13. Sept. Zum Abſchluß des Parteitages ſchreibt der ſtellvertretende Chefredakteur des „Völkiſchen Beobachter“, Wilhelm Weiß einen Artikel, dem wir folgende entnehmen: Wenn man es unternehmen wollte, das Weſen dieſes Parteitages in einem Wort z charakteriſieren, dann iſt es wohl das Phä nomen einer in dieſem Rieſenausmaß nock nie dageweſenen Konzentration von Form und Geiſt, non Geſtalt und Idee. Man muf es ſich überlegen: Acht Tage ſind in Nürn berg Hunderttauſende von politiſchen Men— ſchen verſammelt, und acht Tage lang dien dieſe fortgeſetzte Entfeſſelung aller menſch lichen Fähigkeiten, aller geiſtigen Energier nur einem einzigen Ziel, nur einer einziger Idee. Es ſind in dieſen Tagen in Nürnberg von den führenden Köpfen der Partei viel, Dutzende von Reden und Anſprachen gehal— ten worden. Keine einzige fiel aus dem Rah men, jede einzelne war von der gleicher zentralen Idee der Verantwortung getra— gen, der Verantwortung vor dem Geiſt be nationalſozialiſtiſchen Ideenwelt. des Re— ſpektes vor der Autorität des nationalſoz a. liſtiſchen Führerſtaates. Die Organiſatorer der Bewegung haben unwahrſcheinlich rie⸗ ſige Maſſen dem Führer in imponierenden Diſziplin vorgeſtellt. Den Umſchmelzungs— prozeß des deutſchen Volkes vom auseinan— derſtrebenden, liberaliſtiſchen Prinzip zum konzentriſchen Einſatz aller ſchöpferiſcher Kräfte im totalen Staat haben wir ir Nürnberg in einer unerhört gleichmäßiger Bildhaftigkeit erlebt. In der Tat iſt daher eine ſo planmäßige Zuſammenballung aller im deutſchen Vol! vorhandenen politiſchen Kräfte und Ener— gien zu einer einzigen demonſtrativen Of fenbarung, wie wir ſie auf dem nationalſo— zialiſtiſchen Parteitag erleben, in der deut— ſchen Geſchichte ohne Beiſpiel. Mi Regie allein hat das nichts mehr zu tun Man wird vielmehr einſt die Reichspartei tage von Nürnberg ais das Werk eines uni verſalen und ſouveränen Geiſtes feiern, ei nes Geiſtes, dem die ſchwere Aufgabe gelun— gen iſt, nämlich Volk und Staat im Natio— nalſozialismus zu einer idealen Einheit zu verſchmelzen, kurz, dieſe gigantiſche Leiſtung wird als das ureigenſte Werk Adolf Hitler— in der Geſchichte fortleben. s Die Ehrenkrenzverleihung Mehr als 6 Millionen Anmärler. Berlin, 13. Sept. Der preußiſche Innen. miniſter hat im Einverneymen mit dem Fi nanzminiſter einen Erlaß äber die Einſtel— lung von Hilfskräften zur Durchführung der Arbeiten, die ſich aus der Verleihung de⸗ Ehrenkreuzes des Weltkrieges ergeben, her— jzusgegeben. Die Reg'erungspräſidenten werden ermächtigt, auf Antrag der Polizei— präſidenten und der Landräte die vorüber— gehende Einſtellung von Angeſtellten zu ge— nehmigen. Die Anforderung einer oder mehrerer Hilfskräfte richtet ſich ſeweils nach der Zahl der eingehenden Anträge. Es wird davon ausgegangen, daß rund 10 Pro— zent der Bevölkerung die Verleihung des Ehrenkreuzes beantragen werden. Das be— deutet, daß wir mehr als ſechs Millionen Anwärter für das Ehrenkreuz haben. Bis zum 31. Mai nächſten Jahres ſoll die Ver— leihung des Ehrenkreuzes durchgeführt ſein. Gedenkfeier am Skagerral Hitlerſugend gedenkt der gefallenen See helden. Berlin, 13. Sept. 1000 Jungarbeiter, die der alten! Garde der HJ angehören, befinden ſich gegenwär— tig, wie die Preſſeſtelle der Reichsjugend⸗ führung mitteilt, auf einer Nordland⸗ fahrt mit dem Dampfer„Stuttgart“ des Norddeutſchen Lloyd. Am Stkager⸗ rak traten die Jungen und die Mannſchaft des Dampfers zu einer Heldengedenk⸗ feier an Bord des Schiffes an. Nach ei⸗ ner feierlichen Anſprache verſenkte für die eſamte Hitlerſugend Obergebietsführer Axmann, der Leiter des Sozialen Amtes der Reichsjugendführung, einen Kranz. um erſten Male hat ſomit die Jugend Adolf Hitlers die toten Helden, nach ſchrieben hat, auf hoher See ehren Stellen Fahnen ge⸗ kön⸗ nen. Die Feier war ein Bekenntnis des jungen Deutſchland zu ſelbſtloſem Einſatz für das Vaterland. Deutschland erhält Recht Eine Streitfrage mit der Regierungs- kommiſſion. Berlin, 13. Sept. Durch Schiedsſpruch iſt eine Streitfrage zwiſchen der Reichsregierung und der Re— gierungskommiſſion des Saargebietes ent⸗ ſchieden worden, bei der es ſich darum han⸗ delte, ob die Regierungskommiſſton auf das Kapital und die Einkünfte eines gemäß ei⸗ ner Vereinbarung vom Jahre 1925 angeleg— ten Penſionsrücklagefonds dann zurückgrei— fen dürfe, wenn ihre tatſächlichen Penſions⸗ laſten einen gewiſſen Satz überſteigen. Die Frage wurde von der Regierungskommiſ— ſion verneint. In dem Schiedsverfahren, in dem die Reichsregierung durch den Reichsgerichtsrat Dr. Fröhlich, die Regierungskommiſſion durch den Obergerichtspräſidenten Allenbach in Saarlouis vertreten war, wurde als Schiedsrichter der Bundesrichter De. Fazy in Lauſanne zugezogen. Dieſer hat nunmehr die Streitfrage im Sinne des Standpunktes der Reichsregierung entſchieden. Vorbild zu leben ſie auf ihre Neue Führung des Chriſtlichen Metallarbei⸗ kerverbandes im Saargebiek. Saarbrücken, 13. Sept. Auf Grund von ſchweren Vorwürfen, die gegen die Leitung des Chreſtüſchen Metall— arbeiterverbandes erhoben worden ſind, haben ſich verſchiedene Vertreter des ſaar— ländiſchen Chriſtlichen Metallarbeiter-Ver⸗ bandes veranlaßt geſehen, das Verbands⸗ büro in Saarbrücken zu beſetzen, um die weitere Verſchleppung der von den Mit— gliedern aufgebrachten Beiträge und des Vermögens zu verhindern. Die bisherige Verbandsleitung rief die Polizei, die das Büro verſiegelte. Es wurde eine einſtweilige Verfügung des Landgerichts Saarbrücken erwirkt, in der dem bisherigen Leiter des Verbandes, Otto Pick, bis zur Entſcheidung der einzuberufenden ordentlichen Mitglie⸗ derverſammlung die Geſchäftsführung des Chriſtlichen Metallarbeiter-Verbandes im Saargebiet und die Vertretung nach außen hin entzogen wird. Pick wird vorgeworfen, das Verbandsvermögen unter perſönlicher Bereicherung ſchwer geſchädigt zu haben. Im übrigen hat Pick, der im Sommer dieſes Jahres dem internationalen Gewerkſchafts— kongreß in Montreux beiwohnte, eine Entſchließung eingebracht, in der der „Schutz“ der dort vertretenen Mächte für den ſaarländiſchen Arbeiter nach der Rückgliederung gefordert wurde. Beim Internationalen Arbeitsamt in Genf ſetzte er ſich in einer Entſchließung„für den Schutz der Saarlän— diſchen Arbeiter durch das Internationale Arbeitsamt“ nach der Rückgliederung ein. Gegenüber den Berichten über den Her— gang in der autonomiſtiſchen Preſſe des Saargebiets ſtellte eine Erklärung des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes feſt, daß ſämtliche bisher von Mitgliedern des a Verbandes unternommenen Schritte in die— ö ſer Angelegenheit im vollen Einvernehmen mit den von ihnen beſtellten Rechtsbeiſtän— den erfolgt ſind. Deutſche Tagesſchau Nachruf für zwei SA.⸗Männer. Der Chef des Stabes, Lutze, hat dem„Völ⸗ liſchen Beobachter“ zufolge, den folgenden Nachruf für zwei in Nürnberg verſtorbene SA.⸗Männer gewidmet:„Mitten heraus aus der Zeltſtadt bei Nürnberg, kurz nach den er⸗ hebenſten Stunden ihres Lebens, in denen ſie ihrem oberſten Führer Auge in Auge gegen⸗ überſtanden, ſchreden du,) ein tragiſches Ge⸗ ſchick aus dieſem Leben der SA.⸗Mann Peter Kleinmann, Gruppe Niederrhein, der SA. Rottenführer Georg Reinecker, Gruppe Oſt⸗ land. Sie haben ſich gemeldet bei der Standarte Horſt Weſſel. Ihr Geiſt ſchwebt in unſeren Reihen.“ Der Rü ktransport der Parteitagbeſucher. Die Reichsbahndirektion Nürnberg gibt amt⸗ lich bekannt: Der Rücktransport der Teil⸗ nehmer am Reichsparteitag hat ſich bisher reibungslos und ohne jeden Unfall abgewik⸗ kelt. Das verbreitete Gerücht über einen großen Unfall in Erlangen oder Eltersdorf entbehrt jeder Grundlage und iſt frei erfunden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich hier um eine böswillige Verbreitung handelt, mit der Ab⸗ ſicht die Beſucher des Reichsparteitages zu be⸗ unruhigen. Neichsbiſchöflicher Vikar. Paſtor D. Engelke wurde in das Amt des Vikars der Deutſchen Evangeliſchen Kirche be⸗ rufen. Der Auftrag dieſes Amtes liegt in der Stellvertretung und beſonderen Hilfeleiſtung des Reichsbiſchofs; auch das Sekretariat des Reichsbiſchofs iſt ihm unterſtellt. Auslands⸗Rundſthau Flüherer Miniſter als Munitionsſchmuggler. Wie aus Oviedo(Spanien) gemeldet wird, wurde an der ſpaniſchen Nordküſte ein um⸗ fangreicher Schmuggel mit Infanteriepatro— nen aufgedeckt, die in der ſtaatlichen Waffen⸗ fabrik in Oviedo hergeſtellt werden. Die Po⸗ lizei beſchlagnahmte 100000 Patronen und verhaftete 26 Perſonen. Bei den Verhafte⸗ ten handelt es ſich ausſchließlich um Marxiſten. Wie verlautet, ſollen in die Angelegenheit auch der frühere Miniſter Prieto und zwei marxiſtiſche Abgeordnete verwickelt ſein. Wieder ein Sündenbock gefunden. Die Parteizentrale der Ukraine hat den Lei⸗ ter der Maſchinen- und Traktorenfabrik von Pawlograd, Kutorenko, ſeines Poſtens ent⸗ hoben. Er wird der Beteiligung an ſtaats⸗ feindlichen Umtrieben verſchiedener Direktoren der Kollektipbauernwirtſchaften und der Förde⸗ rung der ſowjetfeindlichen Propaganda in der Ukraine bezichtigt. Die Angeſchuldigten wur⸗ den vom Bundeskommiſſariat des Innern(frü⸗ her OG PU) in Haft genommen. Amerikaniſche Bombenflugzeuge ſüe China. In Zuſammenhang mit den Rüſtungsver⸗ hören berichtet„New Pork Herald Tribune“, daß die kaliforniſche Flugzeugfabrik Northrop Co. in dieſen Tagen 22 Bombenflugzeuge neueſten Typs für China fertiggeſtellt habe. Die Flugzeuge, die eine Stundengeſchwindig⸗ keit von faſt 400 Kilometer entwickelten, ſeien imſtande, mit einer Bombenladung von 500 Kilo von Schanghai nach Tokio zu fliegen und ohne Brennſtoffergänzung an ihren Aus⸗ gangspunkt zurückzukehren. Rede Schulchniggs In der Vollverſammlung des Völkerbundes. Genf, 13. Sept. Nachdem der argentiniſche Vertreter Can⸗ tilo bei Eröffnung der Generaldebatte in der Vollverſammlung des Völkerbundes am Mittwoch kurz geſprochen hatte, beſtieg der öſterreichiſche Bundeskanzler Schuſchniga auf den Begehrte f b E. nächſt über die Polti nes Vorgängers Dol 55 Verſammlung für die voran 0 igene Eh⸗ rung dieſes Mannes, den er als glühenden öſterreichiſchen Patrioten und guten Euro⸗ päer ſchilderte. Es wäre an ſich nicht ver⸗ wunderlich geweſen, ſo fuhr dann der Bun⸗ deskanzler fort, wenn die Welt, die mit ſo vielen Sorgen belaſtet iſt, ſich gegenwärtig wenig um dieſes kleine Oeſterreich kümmern würde. Aber die Bedeutung Oeſterreichs laſſe ſich nicht von dem Umfang und der Bevölkerungszahl ſeines Landes meſſen. Er wolle nicht darauf eingehen, ob es richtig war, das heutige Oeſterreich zu ſchaffen. Trotzdem wolle er feſtſtellen, daß Oeſterreich in ſeinem gegenwärtigen Zuſtande auf⸗ rechterhalten werden müſſe und zwar nicht nur in ſeinem eigenen Intereſſe. Das ſei eine elementare Wahrheit, die das Grundprinzip der inneren und äußeren Unabhängigkeit Oeſterreichs darſtelle. Seine Regierung ſei ebenſo wie die des verſtorbenen Bundeskanzlers Dollfuß feſt entſchloſſen, dieſen Grundſatz unweigerlich zu verfolgen und dieſe Unabhängigkeit zu verteidigen. Oeſterreich habe nicht die Mittel gehabt, zu verhindern, daß politiſche Bewegungen die ihren Urſprung außerhalb ſeiner Gren⸗ zen haben, Rückwirkungen auf das innere Leben zur Folge gehabt haben, und daß auswärtige politiſche Kräfte auf direktem oder indirektem Wege verſuchen konnten, die politiſche Entwicklung in Oeſterreich zu beeinfluſſen. Die Unruhen und Kämpfe im Februar und Juli ſeien mit illegalen Waf⸗ fen durchgeführt worden, über deren Her— kunft er nicht ſprechen wolle. In beiden Fällen habe es ſich für die Regierung da⸗ tüm gehandelt. Ordnung, Ruhe und Frie⸗ den wiederherzuſtellen, einfach um die Exi⸗ ſtenz Oſterreichs zu ſichern. Schuſchnigg betonte dann, daß die Par— teien in Oeſterreich der Vergangenheit ange— hörten, und daß der Verſuch, ſie wieder zu erwecken, reaktionär ſein würde. Der Vrand der„Morro Caſtle“ Beſatzungsmilglieder feſigenom men. Neuyork, 13. Sept. Im Verlauf der Unterſuchung über die Urſache der„Morro Caſtle“⸗Kataſtrophe ſagte ein als Fahrgaſt mitreiſender Feuer⸗ wehrmann aus, er ſei drei Stunden vor der Ausſendung des SOS-Rufes durch Brand⸗ geruch aufgewacht. Andere Fahrgäſte erklär⸗ ten, ſie hätten keinen Feueralarm gehört. Ueberhaupt ſeien ſie in ihrem Bemühen, in die Rettungsboote zu kommen oder Ret— tungsgürtel zu erhalten, nicht unterſtützt worden. Die weitere Unterſuchung ergab, daß ſich die Verluſtliſte der Fahrgäſte auf 29 v. H., die der Beſatzung jedoch nur auf 18 v. H. belaufe. Ein noch nicht verhörter Telegraphiſt deutete an, daß die wahre Ur⸗ ſache des Unglücks bisher noch nicht darge⸗ ſtellt worden ſein. Ein Funker des in Brand geratenen Dampfers„Morro Caſtle“ und mehrere an⸗ dere Beſatzungsmitglieder ſind auf Veran- laſſung der Gerichksbehörden feſtgenommen worden, um ihr Erſcheinen bei der Ver- a vor dem Bundesgericht ſicherzuſtel⸗ en. Die weitereUnterſuchung enthüllte die un⸗ erklärliche Tatſache, daß der erſte Offi⸗ zier, der nach dem Tode des Kapitäns das Kommando übernommen hatte, nach Aus⸗ bruch des Brandes weder den Chefingenieur noch den zweiten Ingenieur wecken ließ. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß der Chef⸗ ingenieur, anſtatt ſeinen Poſten im Maſchinenraum zu beziehen, auf Deck ging, um das brennende Schiff zuſammen mit 30 en und nur zwei Paſſagieren zu ver⸗ aſſen. Mehrere Deutſches Beileid Botſchaftsrat Leitner von der Deut⸗ ſchen Botſchaft in Waſhington drückte dem Unterſtaatsſekretär im Außenamt, Philipps, das Beileid der Reichsregierung zu dem ent⸗ ſetzlichen Unglück auf dem Dampfer„Morro Caſtle“ aus. Auto raſt in Straßenbahn 6 Berlin, 13. Sept. In der Kaiſerallee in Berlin⸗Frie⸗ denau verſuchte ein mit ſechs Perſonen beſetzter Perſonenkraftwagen ei⸗ nen Autobus zu überholen und raſte da⸗ bei in eine entgegenkommende Straßen⸗ bahn. ö Sämtliche Inſaſſen des Perſonenkrafkwa⸗ gens mußten mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, wo der Führer des Wagens, der Reiſende Horſt Herbſt, und die Ehefrau lara Bormann kurz nach der Einlieferung ihren Verletzun⸗ gen erlagen. Der Kraftwagen wurde voll kommen zertrümmert. Der Triebwagen der Straßenbahn wurde ſo ſchwer beſchädigt. daßz er aus dem Verkehr gezogen werden mußte. Ein Unfallkommando der Polizei hatte faſt eine Stunde zu arbeiten, um die Straße von den Trümmern des Araftwa⸗ gens zu befreien.„„ I N. auch Deutſchlands Kirche mit der ſchickſals⸗ beichſten Vergangenheit: der Dom zu Mainz. es einem dritten, 1137 vollendeten Neubau Nach mehr als 600jähriger Pauſe melde N Der dom zu Mainz Der Schickſalsdom der Deutſchen. ND. Am deutſchen Schickſalsſtrom ſteht 70 Jahre 975 wurde ſein Bau begonnen, am ge der Einweihung im Jahre 1009 brannte er ab. 27 Jahre ſpäter ward ein Neubau vollendet, doch auch der wurde 1081 aber⸗ mals ein Raub der Flammen; ebenſo erging Chronik 1767 wieder einen Dombrand, dem ein weiterer 1793 folgte, als der Dom bei der Belagerung von Mainz in Brand ge⸗ ſchoſſen wurde. In der Zeit der Franzoſen⸗ herrſchaft ward ſeine Ruine Militärmagazin. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bewahrte Biſchof Colmar die Reſte des zum Abbruch beſtimmten Bauwerks vor dem Untergang, dann folgt die Zeit des letzten Wiederauf⸗ baues, der erſt 1928 beendet wurde Buntes Allerlei Moderne Kampfwagen. Tanks werden fetzt ſchon bis zu einem Gewicht von 95 Tonnen leich 950 Doppelzentnern hergeſtellt. Sie ſind gepanzert mit 5⸗Zentimeter⸗Stahl und woche als Bewaffnung Haubitzen. Der fran⸗ zöſiſche„char de rupture“ iſt ſogar mit einem 15⸗Zentimeter⸗Geſchütz und 12 Maſchinenge⸗ wehren bewaffnet. Seine Herſtellung koſtet 635 000 Mark. Mit Hilfe eines Verneblungs⸗ apparats, den er bei ſich führt, greift er an. Fun Meter breite Gräben bedeuten für ihn ein Hindernis, ebenſowenig 2 Meter hohe Mauern und große Bäume werden wie Stroh⸗ lme umgeknickt. Seine Motoren beſitzen 600 S. Der Führer des Tanks ſitzt in einer Panzerkuppel und ſchaut durch einen b im dem mit enormer Geſchwindigkeit zwei Stahlſcheiben ununterbrochen gegeneinander laufen und für Bruchteile von Sekunden die Sicht freigeben. Sie ſchützen damit feine Augen von Gewehrkugeln. Der Weinverbrauch in der Welt. Wieviel Wein in der Welt getrunken wird, ergibt ſich aus der Statiſtik des internationalen Bü⸗ ros, aus der hervorgeht, daß der Weinver⸗ brauch in Frankreich am größten iſt; dort wer⸗ jährlich pro Kopf der Bevölkerung 146 Liter getrunken, dann folgen Italien mit 107, Spanien mit 80, Algier mit 75, Portugal mit 71, Chile mit 62 Liter. In Oeſterreich, Griechenland, Bulgarien, Ungarn, Rumänien, Tſechechoſlowaket, Argentinien, Südafrika, Me⸗ kiko ſchwankt der jährliche Konſum zwiſchen 39 und 13 Litern. Ein Minimum an Wein, alſo nicht mehr als 9 Liter pro Kopf im Gale trinkt man in Deutſchland, Belgien, ngland, Norwegen, Holland, Auſtralien, Aegypten, in den ſpaniſchen Kolonien. Ge⸗ ringer noch iſt der Weinverbrauch in Däne⸗ mark, Japan, Rußland, Polen und Schwe⸗ den, wo der jährliche Konſum nicht einmal das Mindeſtmaß von einem Liter erreicht. Kölniſches Waſſer tötet Bakterien. Dr. P. von Gara vom Hygieniſchen Inſtitut der Univerſität Greifswald veröffentlicht im „Zentralblatt für Bakteriologie“ wichtige ex⸗ perimentelle Unterſuchungen. Bei ſieben verſchiedenen Fabrikaten von eau de Co⸗ logne zeigte ſich, daß ſie unverdünnt eine außerordentlich ſtarke zerſtörende Kraft für Bakterien beſitzen. Unterſucht wurden Staphylokokken. Diphtheriebazillen, Milz⸗ brand⸗ und Typhusbazillen. Bei bereits ſehr geringen Verdünnungen mit Leitungs⸗ waſſer erlitt dieſe keimtötende Fähigkeit eine ſtarke Einbuße. Schon bei Verdün⸗ nungen von 1:2 waren die Reſultate ſehr iel ſchlechter. Schli n. Schl, Urheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, Halle(Saale) 31 „Ja, ſo, da biſt du hetmgekehrt! Du Faulenzer und Stadt iſt alles zur Befriedigung der leiblichen Bedürf⸗ niſſe der vielen tauſend Feſtgäſte, die die Stadt an bieſen Tagen in ihren Mauern beherbergt, aufs beſte vorgeſorgt. weilen. * * Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim vom 15.—18. und am 22. Alljährlich, wenn an den Hängen der ſchönen Berg⸗ ſtraße die Weintrauben ihrer Reife entgegengehen, rüſtet ſich die Kreisſtadt Bensheim zur Feier des Bergſträßer Winzerfeſtes. Es wird auch dieſes Jahr wieder in dem üblichen Rahmen gefeiert. Inmitten der Stadt, auf dem Marktplatz, erhebt ſich das hiſtoriſche Winzerdorf, in deſſen Buchten ein naturreiner„Bergſträßer“ zum Aus⸗ ſchank gelangt. Auch in den übrigen Gaſtſtätten der Ein umfangreicher Vergnügungspark mit allerlei Attrak⸗ tionen wird dafür ſorgen, daß ſich die Beſucher nicht lang⸗ Das Feſt beginnt am Samstag, den 15. September, nachmittags 3 Uhr im Winzerdorf mit kurzen Eröff⸗ nungsanſprachen und der Hiſſung der Winzerflagge. Da⸗ mit nimmt ein Feſt der Freude und ungebundener Fröh⸗ lichkeit ſeinen Anfang, das alle Beſucher, losgelöſt von den Sorgen des Alltags, in ſeinen Bann ſchlägt. Den Hauptanziehungspunkt bildet alljährlich der große Feſtzug am Feſt⸗Sonntag, nachmittags 2 Uhr. Dem Feſtzug liegt immer ein einheitlicher Gedanke zugrunde. War im Vorjahre der Leitge⸗ Taugenichts! Biſt ein feines Bürſchchen, das muß man ſchon ſagen! Läufſt einfach davon, wenn dir die Arbeit auf dem Lindenhof nicht paßt! Und kommſt dann wieder, wenn es dir gerade mal beliebt! Paßt auch ſo recht in dieſe feine Familie hinein! Aber— du— paßt— jetzt— nicht— mehr auf— den— Lindenhof, den du verraten haſt! Du Landſtreicher! Du Tagedieb! Hinaus! Sonft betze ich dich mit dem Hunde davon!“ Der junge Menſch war wie verſteinert. Ganz hilflos ſtand er da. So hatte er ſich die Heimkehr niemals vor⸗ geſtellt. „Ja— aber— Vater* „Ich bin dein Vater nicht! Dein Vater war ein— Lump! Da kannſt du deine Mutter danach fragen! Und du Du biſt wirklich in allen Stücken gut nach ihm ge⸗ raten!“ „Du— biſt— mein— Vater— nicht?! 8795 Mein— Vater war— ein Lump! Ja, dann— gehöre— ich— gar— nicht— auf— den— Lindenhof?!“ 5 inaus!, ſag' ich! Laß dich nicht mehr vor meinen 120 blicken! Nicht früher jedenfalls, als bis du be⸗ weiſen kannſt, daß du tein Lump biſt, daß ich dich wieder achten kann!“ N „Es iſt gut! Ich geh'— ich geb' ja ſchon!“ 5 Er warf die Laute und das Nänzel auf den Rücken— und ging davon. danke des Feſtzuges:„Bens⸗ heim zur Zeit des 30jährigen Krieges“, ſo iſt es in dieſem Jahre dem Bensheimer Kur— und Verkehrsverein, dem Trä— ger des ganzen Feſtes, und ins— beſondere ſeinem rührigen Vor⸗ ſitzenden Joſef Stoll gelun⸗ gen, das Winzerfeſt mit einem Südweſtdeutſchen Trachtentreffen zu verbinden. Am Sonntag, den 16. September, nachm. 2 Uhr wird ſich daher ein großer Trachten⸗Feſtzug — 1. 5 5.. N durch Bensheims Straßen be— 5* 6—:: ch 1 5 n 8 braust Fiscſſen USM IN Vie hiſtoriſche Bensheimer Bürgerwehr zien wegen, wie man ihn in Bens— heim und der weiteren Umge— berger, Marburger und Watzenborner Trachten. Mit bayeriſchen Gebirgstrachten werden die bayeriſchen Trachtenvereine von Ludwigsburg, Ludwigshafen, Pforz— heim und Mannheim vertreten ſein. Schwäbiſche Volkstrachten kommen aus Schwenningen und Troſſingen. Verhältnismäßig zahlreich kommen ſchwarzwälder Trachten: Altvillingerinnen mit ihren Goldhauben, Grup— pen aus Bad Dürrheim und der Baar, eine Bauernhoch— zeit aus Langen-Schiltach mit zahlreichen Schappelmä— dels, Weiler i. Schwarzw., St. Georgen, Buchenberg, Mönchweiler und Schabenhauſen kommen in ihren je⸗ weiligen Trachten. Daneben ſind Schramberg und Gutach mit großen Gruppen mit Original-Trachten-Muſikkapel⸗ len vertreten. Das farbenfrohe Bild des Feſtzuges wird bereichert durch die Teilnahme einer großen Anzahl von Bürger⸗ wehren. Neben der hiſtoriſchen Bensheimer Bürger— wehr, der einzigen in ganz Heſſen, werden die Bürger⸗ wehren, Milizen, Gilden und Garden von Württemberg und Baden faſt vollzählig in Bensheim einrücken. Es werden erſcheinen: Die Stadtgarde von Tübingen, die Bürgerwehren von Eßlingen, Bretten, Ettlingen, Zell am Harmersbach, Oberharmersbach, Unterharmersbach, Bad Peterstal, Sipplingen, Waldkirch, Villingen, Säckingen und 23. September 1934 bung in dieſem Ausmaß und dieſer Reichhaltigkelt bisher noch nicht geſehen hat und wohl kaum mehr zu ſehen Gelegenheit haben wird. Volkstrachten ſind in Deutſchland verhältnismäßig nur noch ſelten. Das gewaltige Vordringen des Verkehrs in die entfernteſten Erdenwinkel laſſen leider die ſchöne Sitte der alten, keiner Mode unterworfenen Volkstrachten im⸗ mer mehr verſchwinden, ſodaß heute echte Volkstrachten in der von unſeren Altvorderen überkommenen Form nur noch in einzelnen Landesteilen und hauptſächlich bei der an alten Bräuchen hängenden Bauernbevölkerung anzu⸗ treffen ſind. Umſomehr iſt es daher zu begrüßen, daß man bei dem diesjährigen Trachtenfeſtzug Gelegenheit haben wird, die wichtigſten heute noch getragenen oden⸗ wälder, vogelsberger, ſchwarzwälder, ſchwäbiſchen und bayeriſchen Trachten in ihrer bunten Vielgeſtaltigkeit zu ſehen. Die odenwäld er Trachten, die heute ſehr ſel⸗ ten geworden ſind, werden vertreten ſein durch Gruppen aus Schönau bei Heidelberg,„Alt⸗Weinheim“, Linden⸗ fels, Reichenbach, Heubach und Miltenberg. Von ober⸗ heſſiſchen Trachten werden zu ſehen ſein: Schwälmer, Schlitzer, Katzenberger, Rhöner, Vogelsberger, Hütten⸗ ä 7 %% 1 I 10 N N 8 e * 1 5 5 N 4 21 AEN N N 1 1 1 4 fl 5 904 r E und der Inſel Reichenau im Bodenſee. Der Landes⸗ hauptmann der Bürgerwehren von Baden wird mit einer Abordnung der Karlsruher Bürgerwehr ebenfalls dem Bensheimer Winzerfeſt ſeinen Beſuch abſtatten und vor⸗ ausſichtlich die Vereidigung der Bürgerwehren vornehmen. Das Protektorat über den Trachtenfeſtzug, der kein leeres Schauſtück ſein, ſondern ein Bild von hohem kultu⸗ rellem Wert abgeben wird, hat Herr Miniſterialrat“, Ningshauſen-Darmſtadt übernommen. Nach all dem Geſagten darf mit Beſtimmtheit erwar⸗ tet werden, daß das Bergſträßer Winzerfeſt auch in die⸗ ſem Jahre ſeine bisher bewahrte Anziehungskraft auf die nähere und weitere Umgebung nicht verfehlen wird. Obwohl erſt ſeit ſechs Jahren gefeiert, iſt es längſt über den Rahmen einer örtlichen Veranſtaltung hinausgewach⸗ ſen. es iſt heute das größte und bekannteſte Volksſeſt an der ganzen Bergſtraße. Wer ſich einmal dem Zauber; des Bergſträßer Winzerfeſtes hingegeben hat, wird es im⸗ mer wieder beſuchen. Wer Bensheim im Zeichen des Winzerfeſtes bisher noch nicht geſehen hat, der möge in dieſem Jahre den Beſuch nicht verſäumen. Er wird das gaſtfreundliche Bensheim mit innerer Befriedigung über all das Gebotene verlaſſen. Dreizehntes Kapiter. Schlechter ſtand's um die Bäuerin. Immer häufiger kamen die Anfälle, immer furchtbarer wurde das Ringen mit dem Tode. Bis ſie in der einen Nacht ganz ängſtlich nach des Bauern Hand faßte, ihn aus dem Schlafe riß: „Du, jetzt— es geht zu Ende... wird wieder gut!“ „Wird— nicht— mehr— gut!“ Der Bauer, aufgeſchreckt, ſaß bei ihr am Bett. Er kannte die Anfälle; ſie kamen ja ſo oft. Er wußte nicht zu helfen und nicht zu tröſten. Ungelenk hielt er ihre Hand in ſeinen groben Fäuſten. „Mutter! Kann ich dir mit irgend etwas helfen?“ „Nichts! Gar nichts!— Der Hof— es war ganz fürchterlich— der Hof— unſer Hof— ſtand in Flammen.“ „Du haſt geträumt! Denk' raſch an etwas anderes!“ „Ich war doch wach! Hab' hier im Bett— hab' mit wachen Augen im Bett geſeſſen. Da kam die Angſt, die fürchterliche Angſt. Ich wollte dich rufen, aber ich konnte nicht ſchreien! Ich konnte nicht. Und draußen brannte der Hof, die Ställe, die Scheunen.— Aber du warſt gar nicht hier..“ ü „Aber Mutter, das iſt ja alles Unſinn! Ich bin doch bei dir. Und dort— kannſt du im Mondſchein die Ställe und die Scheunen liegen ſehen?“ „Draußen— draußen trieben ſie das Vieh davon.— Jeder ein Stück. Der eine ein Pferd, der andere eine Kuh. Alles nahmen ſie.— Die Flammen fraßen alles auf. Die Dächer brachen zuſammen, die Wände ſtürzten ein...“ „Das iſt ja alles Unſinn! Du mußt dich trennen von dem Traum! Es ſchadet dir ja nur.“ „Nur dich konnte ich bei dem Brand nicht ſehen. Wo warſt du, Bauer, als dein Hof brannte und die Menſchen unſer Hab und Gut davontrugen? Wo warſt du denn?“ „Ich hab' doch neben dir in meinem Bett gelegen „ Siehſt du mich nicht?! Ich ſpüre es— ganz deutlich ſpür' ich es— es— geht— zu— Ende..“ geſſen!“ „Mutter! Ach, woher!— Das geht vorüber!— Das Fühlſt du mich nicht?! meine Hände— da, mein Kopf...“ „Wo warſt du denn? Nirgends konnte ich dich ſehen? Warſt— du— im— Feuer— umgekommen?“ „Nun laß das doch! Sei vernünftig! Lege dich hin! Schlaf' jetzt und vergiß den Traum!“ g „Ja, ich werde alles— bald werde ich alles— ver⸗ Hier, Sie legte ſich matt und müde in die Kiſſen zurück. Das Herz ging ruckhaft und pochte ſchwer. „So— nun ſchlaf'! Schlaf' ruhig und feſt! Morgen haſt du dann alles wieder vergeſſen!“ Ungelenk und zärtlich ſtrich er ihr das feuchte Haar aus der Stirn. Dann fuhr ſie plötzlich wieder auf: „Vater!— Vater— verſprich es mir— laß die Grete nicht vom Hof!— Hörſt du?!— Verſprich es mir!— Laß die Grete nicht vom Hof!— Auch dann nicht— hörſt du?!— So verſprich es mir doch...“ „Die Grete— nicht vom Hof?!— Aber ja doch, ich ver⸗ ſpreche es dir ſchon.“ „Dann iſt es gut!— Dann— iſt— es— gut!“ Ihr Körper zuckte mehrmals ſchmerzlich zuſammen, als wäre da drinnen etwas entzweigegangen... Und dann war es ſtill. Die Bäuerin war tot. Ihr Herz war einfach ſtehengeblieben. 15 4 Es war ein ſchöner Spätherbſttag, als man die Linden⸗ hofbäuerin zu Grabe tragen wollte. Das Laub der großen Linde auf dem Hofe fiel leiſe herab, wie bunte Schmetter⸗ linge, die in einer milden Sonne taumelten. Es war gekommen, wie ſie es ſich manchmal gewünſcht. Sie wollte ja im Spätherbſt ſterben, gleich nach der Ernte, wenn der Sommer ſchön und warm geweſen und noch bevor die kalten, trüben Wintertage kamen. Fortſetzung folgt.) Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Da war ſie, die ihn ruhelos gemacht, Jahre hindurch, die er geſucht hatte, und nach der ſein Herz ſich geſehnt Tag um Tag. Aber wie war ſie hierher gekommen? Wie hatte ſie bei ihrer großen Jugend ſchon dieſe Stellung erreichen können? Wieder heftete er ſein Glas auf das geliebte Geſicht. Zug um Zug ſtudierte er in der ſeligen Freude des Wiederfindens. Kein Argwohn trübte das Bild. ö Noch immer ſtrahlte ihr Weſen jene hohe Reinheit aus, die ihn ſchon damals ſo übermächtig in ihren Bann ge— zogen hatte. Aber lagen nicht leiſe Schatten der Trauer um Mund und Augen, die ſelbſt die Schminke nicht ver⸗ wiſchen konnte? Und war ihr herzzerreißendes Lächeln nicht ein Lächeln unter Tränen? Ein Ausdruck war in ihren Zügen, der früher nicht darin geſtanden hatte— ein Ausdruck, wie ihn nur größ— ter Schmerz, tiefſtes Leid zeichnen. Und ihre Augen hatten viel geweint. Wangenheim ſchloß die Lider. Wie in wollüſtigem Schmerz trank er den Ton ihrer Stimme in ſich hinein. „Roſemarie, Roſemarie! Fühlſt du nicht, daß einer hier iſt, der dich liebt, wie keiner dich je wieder lieben kann— und den auch du— oh, lange iſt es her!— ein— mal liebteſt?“ ſchrie es in ihm. Er konnte das Warten kaum noch ertragen. Unerträg— lich lang ſchien ihm das Stück. Der Beifall, der Roſemarie umtoſte, war unbeſchreib— lich. Noch immer dröhnten Wangenheim das Klatſchen und Rufen in die Ohren, als er ſchon lange in der Garderobe ſtand und aufgeregt ſeinen Mantel und Hut verlangte. Haſtig fragte er ſich durch nach dem Künſtlerausgang. Den Juſtizrar hatte er ſich ſelbſt überlaſſen. „Morgen früh beim Kaffee!“ rief er ihm nur haſtig noch zu. Den Hut tief in die Stirn gedrückt, ſtand er am hin— teren Ausgang des Theaters in einer kleinen Niſche und wartete. Das Publikum hatte ſich(ange zerſtreut. Aber trotz des ſchneidend ſcharfen Oſtwindes ſtand ein ganzer Trupp Unentwegter noch hinten am Ausgang und erwartete die Bergmann, um ihr noch einmal hier Ovationen darzu— bringen. 5 Hier würde es unmöglich ſein, an Roſemarie heran— zukommen!, dachte Wangenheim. Die vielen Fremden... Ganz unmöglich. In dieſem Augenblick bog ein eleganter Wagen um die Ecke und hielt direkt vor dem Portal. Im Fond dieſes Wagens ſaß ein offenſichtlich ſehr vornehmer Herr, der ſofort ausſtieg und die Treppen hinaufeilte, die in die Garderoben der Künſtler führten. Minuten nur waren vergangen. Schon verließen einige Schauſpieler fröhlich lärmend das Haus, als ſich wieder die ſchwere Tür öffnete. Sofort erkannte Wangenheim Roſemaries Geſtalt, ſah im Vorüberhuſchen ſekundenlang ihr Geſicht, aber ſchon war der Fremde ihr behilflich, in den Wagen zu ſteigen. Summend ſprang der Motor an. Roſemarie hob noch einmal freundlich dankend die Hand und nickte grüßend den Unentwegten zu, die bei ihrem Erſcheinen laute Beifallsrufe hatten ertönen laſſen. Auch der Herr neben Roſemarie grüßte höflich. Aber ſchon war der Wagen im Dunkel des Abends unter— getaucht. Endlich zerſtreute ſich auch der Trupp der Unentwegten. Nur Wangenheim blieb zurück. Seine Lippen verzogen ſich in bitterem Spott. Das alſo war ſein Wiederſehen mit Roſemarie! Er hatte ſie in dem Wagen eines Fremden davonfahren ſehen. Die Letzten hatten das Theater verlaſſen. Doktor Wangenheim ſtand noch immer an ſeinem heimlichen Platz. Ein paar Garderobefrauen eilten haſtig nach Hauſe. Dann wurde es dunkel. Eine Lampe nach der anderen er— loſch. Nur der alte Schließer krabbelte noch an den Türen herum und erbat ſich von Wangenheim, der in ſchnellen Zügen eine Zigarette rauchte, ſogar etwas Feuer. Da tat Wangenheim, was er noch niemals in ſeinem Leben getan hatte, er verwickelte den alten Schließer in ein Geſpräch. „Ja, ick bin hier ooch Portier“, ſagte der Alte ſelbſt⸗ bewußt.„Aber wat denken Se, ſo wat wie in die letzten Wochen ham wir hier lange nich erlebt. Wir ham doch jetzt die Bergmann hier, wiſſen Se, wat die Tochter von die jroße Bergmann is, die vor zwanzig Jahren in Berlin jedet Kind kannte un die denn den jroßen Kunſtmaler Neuß jeheirat't hat, den ſchwerreichen Mann. Na, aber wat wollte ick ſagen? Ach ſo, wat nu die kleene Bergmann is, alſo die Roſemarie, Menſch, ick ſage Ihnen, ſo wat, ſo wat... Wenn die hier ſpielt, wiſſen Se, da ham mer vor vill'n Blumen jar nich treten kenn'n hier. Und wat die vorn Applaus hat, bis hier hinter hört ma das. Na, wiſſen Se, junger Mann, die hat aber doch wat los; da kenn'n Se de Tränen jleich iwer de Backe kullern...“ Es war Wangenheim jetzt ganz gleich, mit wem er ſprach. Nur etwas von Roſemarie hören wollte er. Etwas aus ihrem Leben wiſſen? Da unterbrach er den Redefluß des Alten: „Na ja! Die iſt aber doch verheiratet, die Bergmann? Vorhin wurde ſie doch von einem Herrn, offenbar ihrem Gatten, abgeholt? Oder war es nur ihr Kavalier?“ „Na, Junge, nu mache aber den Damper, vaſtehſte! Die Bergmann is nich verheirat't, und von Kavalier— von wejen— nee, niſcht is. Dat war en Bekannter von ihr, Fürſt Lueberg. En janz nobler! Der würde ſich alle Zähne nach die lecken. Aber die Bergmann— nee, junger Mann, da kann keener nich ran— vaſtehſte?“ „Ach, Sie meinen, der Fürſt würde Fräulein Berg⸗ mann heiraten?“ fragte Wangenheim, während ihm ſchon die Kehle wie zugeſchnürt war. „Na ja, freilich! Wenn die nur wollte. Fürſtin Lue⸗ berg! Om! Wal denken Se, wie die anderen alle varrückt ſin hinter den Kerl!? Bloß die Bergmann nich! Die nicht — aber dat ſcheint den Fürſten jrade zu imponier'n...“ Wangenheim wußte genug. Schwer klopfte ſein Herz in der Bruſt. Wie im Fieber ſchlugen ſeine Zähne auf⸗ einander. Er ballte die Fäuſte in ohnmächtigem Schmerz. „Gefunden— und verloren zugleich!“ ſagte er dumpf. *** Drei Abende hintereinander war Wangenheim im Theater geweſen. Drei Abende hatte er am hinteren Aus- gang in ſeiner Niſche verborgen geſtanden, hatte ſie vor⸗ überhuſchen und mit dem Fürſten im Auto davonraſen ſehen. Alles, was er in den letzten Jahren um Roſemarie ge⸗ litten hatte, war ein Spiel gegen das, was er jetzt durch— machen mußte. Faſt greifbar nahe ging ſie an ihm vorbei — und er durfte ſich ihr nicht nähern. Der Juſtizrat tröſtete ihn, ſo gut er konnte. Ihm tat Wolfgang Wangenheim in ſeinem Schmerz ſo unendlich leid. „Wir wollen doch erſt einmal abwarten, ob die Sache mit dem Fürſten wirklich ſchon in dem Topfe iſt, wo's kochen ſoll!“ ſagte er ein über das andere Mal ſcherzhaft, um Wangenheim etwas aufzurütteln. Aber der war wie erſtarrt. Es war ihm nicht gelungen, den alten Schließer noch einmal zu erwiſchen, den er doch ganz gut hätte ausfragen können, wohin die beiden immer nach Theaterſchluß fuhren, eventuell in welchem Lokal ſie verkehrten.——— Wie an jenem Abend, ſo ſtand er auch jetzt wieder in ſeiner kleinen Mauerecke in der Nähe des Portals und wartete, aber heute in Begleitung des Juſtizrats. Sie hatten Glück! Der Schließer kam heute. Ein Zwanzig⸗Mark-Schein wirkte Wunder. Bei Cojazzi aßen Fürſt Lueberg und die Bergmann. Schon oft hatte er in der gediegenen Weinſtube das Souper beſtellen oder beſtimmte Plätze reſervieren laſſen müſſen. Für heute war es zu ſpät geworden. Aber morgen!, morgen! Am nächſten Abend war Wangenheim nicht im Theater. Schon von zehn Uhr an ſaß er mit dem Juſtizrat bei Cojazzi. Auch hier hatten diverſe Trinkgelder die ſonſt ſo reſervierten Ober geſprächig gemacht. Die Weinſtube war heute faſt unbeſucht. Erſt nach Schluß des Theaters kamen noch einige Gäſte. Für Fürſt Lueberg und Fräulein Bergmann waren beſtimmte Plätze reſerviert. Sie würden ſich in den kleinen Nebenraum ſetzen, ſchlug Wangenheim vor. Da würde man ſie kommen ſehen, ohne daß man ſelbſt bemerkt werden konnte. Der bedienende Ober hatte bereits vorſichtig an⸗ gedeutet, daß Fürſt Luebergs und Fräulein Bergmanns Verhältnis zueinander freundſchaftlich, kameradſchaftlich ſei. Mehr habe er beim beſten Willen bisher nicht feſt⸗ ſtellen können. 8 Die Uhr ſchlug nun elfmal. Silberhell zitterten die Schläge durch den dämmerigen Raum. Die Zeit verrann. Jeden Augenblick mußte ſie ein⸗ treten. Ein Viertel nach elf Uhr. Ein Boy riß die Tür ganz weit auf. Frau Bergmann, Roſemarie und Fürſt Lueberg traten in das Lokal. Wangenheim, der ſoeben ſein Weinglas zum Munde führte, mußte es ſchnell wieder auf den Tiſch ſtellen. So ſehr zitterte ſeine Hand. f Ab und zu hatte er Gelegenheit, an den Tiſch hinüber⸗ zublicken, an dem Roſemarie ſaß. Ihr Geſicht war im hellen Lichtkreis der Lampe, und ſo konnte Wolfgang Wangenheim es ganz deutlich erkennen. Am liebſten wäre er aufgeſprungen und zu ihr geeilt, aber das war nicht möglich— nichts war möglich. Andere waren da; andere, die er nicht kannte, nahmen, ohne zu fragen, von ihr Beſitz, von ihr, die ihm gehörte jetzt und immer. Es war ja nur Schein, was dort geſchah. Zu ihm gehörte ſie. Zu ihm allein! ö War Roſemarie nicht freudig erregt? Stand nicht ein heller Schein der Freude in ihren Augen? Und wie herz⸗ lich und lebhaft plauderte ihre Tante Berta, die ihn da⸗ mals ſo kalt abgewieſen hatte. 5 „Ich konnte mir denken“, hörte er den Fürſten ſagen, „daß er Sie zur Erbin einſetzen würde. Das Teſtament war ſelbſtverſtändlich ſchon lange vorher fertig. Oft hat er mir geſagt, daß er Sie lieb hatte wie ein eigenes Kind. Und andere Erben beſaß er doch nicht.“ f f „Ja, aber er hat ſchon ſo viel an mir getan...“, wehrte Roſemarie.„Doch es iſt ja ſo lieb und gut von ihm, daß er uns nicht aus ſeinem Hauſe weiſt, ſondern daß wir in aller Liebe ſein Vermächtnis verwalten dürfen. Wie troſtlos ſah mich vor wenigen Tagen die Zukunft noch an, und wie licht iſt ſie jetzt geworden! Der gute Onkel Brun⸗ nenrandt! Warum mußte nur ſein Lebensfaden ſo ſchnell abreißen?“ 5 Warum? Roſemarie hatte die Frage geſtellt, die alle einmal ſtellen werden. Warum?? g Wolfgang Wangenheims Augen hingen an Roſemaries Geſicht, raſch ging ſein Puls. 5 Ein paarmal hob Roſemarie wie lauſchend den Kopf, in ihre Augen trat eine ſelige Verſonnenheit, und wie ſo oft, gingen ihre Blicke ſcheinbar durch Wände und Türen hindurch in eine unergründliche Ferne. Faſt lähmend wirkte auf Wolfgang die Stille in dieſen Räumen, die nur ab und zu durch leiſes Murmeln unter⸗ brochen wurde. Er drückte die Hände an die ſchmerzhaft pochenden Schläfen. i Sollte er hinübergehen? Sollte er vor ſie hintreten? Schon ſtand er auf. Da gewahrte er in einer Ecke des Raumes ein Klavier. Jetzt ſich austoben können— ſeinem Schmerz Luft machen... Wie mii mägneliſcher Kraſt 36g ihn das Inſtrument in ſeinen Bann. Da trat er entſchloſſen heran, ſchlug den Deckel leiſe zurück. Kühl, beruhigend hoben ſich die Taſten aus der Däm⸗ merung. 5 Wie im Traum begann Doktor Wangenheim zu ſpielen. Melodien klangen auf, verſanken... So ſtill war es in den Weinzimmern, daß man eine Nadel hätte fallen hören können. Selbſt das Murmeln der wenigen Gäſte war jetzt ver⸗ ftummt. Alle lauſchten Wangenheims Spiel, fühlten, daß Ungewöhnliches vorging. Plötzlich löſte ſich aus den Variationen ganz klar eine ſchlichte bekannte Weiſe. Mit unſagbarer Inbrunft ſpielte Wangenheim das Lönsſche„Abendlied“. Er wußte ſelber nicht, daß ſeine Lippen ſich öffneten, und daß er qualdurch⸗ bebt die Worte ſang, die ſein Schickſal geworden waren: Jedwede Nacht, jedwede Nacht hat mir im Traume dein Bild zugelacht, kam dann der Tag, kam dann der Tag wieder alleine ich lag. Roſemarie fühlte, wie alles Blut ihr zu Herzen ſtrönte. Das Lied! Ihr Lied! 105 Wie ein Meſſer durchbohrte jeder Ton ihr Herz. Wer? Wer wagte das? Wer riß mit grauſamer Hand die Wunden wieder auf, daß ſie bluteten, bluteten? „Wir werden immer beiſammen ſein, hörſt du, Roſe⸗ marie, immer!“ hörte ſie eine Stimme neben ſich. Da ſtand ſie wie eine Schlafwandelnde auf. Sie mußte ſehen, wer das Lied ſpielte. Jetzt bin ich alt, jetzt bin ich alt, aber mein Herz noch immer nicht kalt, ſchläft wohl ſchon bald, ſchläft wohl ſchon bald, doch bis zuletzt noch es hallt: Roſemarie, Roſemarie, ſieben Jahre mein Herz nach dir ſchrie, Roſemarie, Roſemarie, aber du hörteſt es nie... Die Töne verhallten. Bleich wie der Tod lehnte Roſe⸗ marie an einer Säule. Sie konnte den Sänger nicht ſehen, deſſen Geſicht ganz im Schatten war. Wangenheim hatte geendet. Nun wandte er langſam den Kopf und erhob ſich ſchwer. Da trafen ſich ihre Augen. Wie flüſſiges Feuer raſte das Blut durch des Mannes Adern. Ein heißer, ſengender Strahl loderte aus ſeinen dunklen Augen über Roſemarie hin. Er preßte die Zähne aufeinander. Sie liebte ihn alſo, liebte ihn noch immer— nicht den anderen. Sie hatte das Lied nicht vergeſſen— ihr Lied! „Roſemarie!“. Das Wort brannte in ihrem Herzen. Ein heftiger Kampf tobte in ihr. Sie ſchlug die Augen nieder und wandte den Kopf zur Seite. Ihr Herz gehörte ihm— nur ihm. Aber hatte er ſie nicht verraten? Hatte er ſie nicht allein gelaſſen in der ſchwerſten Stunde ihres Lebens? Alles, was er ihr geſagt, all ſeine heißen leiden⸗ ſchaftlichen Worte, all ſeine Liebe— war Lüge geweſen. Jeder Nerv an ihr bebte. Warum ließ ſie es nur ge⸗ ſchehen, daß er wieder ihre Hände nahm, die wie im Fieber zuckten? Eiskalt ruhten ſie in den ſeinen. Roſemarie wußte, daß ſie ſich nicht wehren konnte gegen die Macht, die von ihm ausging. Ihr Herz hatte ihn frei⸗ geſprochen in all den Jahren und— in aufſteigendem Jubel fühlte ſie es— ſprach ihn auch jetzt frei. Sie hob die Augen zu ihm auf, aber vor dem heißen Strahl der Liebe, die ihr aus ſeinen Augen entgegen⸗ flammte, ſchloß ſie ſie wieder, als ob ihr vor dem großen Glück ſchwindelte. 1 77 0 Da nahm er ſie an ſein Herz. (Schluß folgt.) 1850 f 85 l 1 10 5 5 a V 5* U 5 9 0 U (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und a der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDApP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago:. Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. P 0 Ich bitte die Führer des RL B., NSV., Feuer- wehr, hieſiges Polizeiamt am Samstag, nach- mittag 4 Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NS DAP. zwecks Beſprechung über die Entrümpelung zu erſcheinen. Hans Kühlwein Sonderbeauftr. f. Schadenverhtg. Franzke Ogruf. 22 2 22 IM Amt für Volkswohlfahrt.(Geſchäftsſtelle: Fürſt Alexander). Unſere Beratungs- bezw. Geſchäfts⸗ ſtunden ſind folgende: Dienstags(wöchentlich) 3—4 Uhr Säuglingsberatung; Dienstags(14 tägig) 4—5 Uhr Mütterberatung; Donnerstags (wöchentlich) 4— 6 Uhr wirtſchaftliche Beratung und Auszahlung. Die Mütterberatung wird je⸗ weils vor dem betreffenden Dienstag bekannt ge⸗ macht. Heil Hitler! Zöller, Ogruf.-Amtsl. NS BO- DAF Achtung! Rheinfahrt! Aus techniſchen Gründen muß die Rheinfahrt nochmals verſchoben werden und findet beſtimmt am 23. September ds. Is. ſtatt. Hierdurch werden Nachmeldungen bis zum 15. September noch entgegengenommen. Kinder unter 10 Jahren bezahlen R. M. 1.65 Da der Sonderzug erſt ab Weinheim abgeht, iſt noch die Fahrt nach Weinheim(hin u. zurück) zu zahlen. Preis 20 Pfg. Dieſe Karten müſſen von den Fahrtteilnehmern am Staatsbahnhof ſelbſt gelöſt werden. Außerdem wird von jedem FJahrtteilnehmer ein Unkoſtenbeitrag von 10 Pfg. erhoben werden. Näheres über die genaue Ab- fahrtzeit wird noch bekannt gegeben werden. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS.⸗Gem.„K. d. F.“ Die Fragebogen der D. A. F. ſind unbedingt ab⸗ zugeben. Bei ſpäterer Abgabe können dieſelben nicht mehr von uns abgenommen werden. Heil Hitler! gez. Mögelin. Schlußter min zur Abgabe der Frage⸗ bogen am Freitag, den 14. des Mts. Sämtliche Fragebogen der Einzelmitglieder der D. A. F. ſowie der angeſchloſſenen Verbände müſſen bis zu dem obigen Zeitpunkt in der Geſchäfts⸗ ſtelle der DAß, Lorſcherſtr. 4 abgeliefert werden. Veichsluftſchutzbund, Ortsgr. Viernheim, Betr.: Aufſtellung eines Lehrtrupps. Jüngere Volkgenoſſen und Volksgenoſſinen welche gewillt ſind unſerem Lehrtrupp beizutreten, wollen ſich ſofort auf unſerer Geſchäftsſtelle, Repsgaſſe 10, melden. Jeder der noch nicht Mitglied des Reichsluftſchutzbundes iſt, wird in den nächſten Tagen durch unſere Amtsträger beſucht, zwecks Beitritt. Jeder Volksgenoſſe muß Mitglied ſein! Heil Hitler! Achtung! Aufnahme in die 99 Der SS. M.⸗Sturm 7/1/29 nimmt noch Leute im Alter von 17 35 Jahre mit Mindeſtgröße von 1.65 m in die SS auf. Parteimitgliedſchaft nicht erforderlich. Anmeldungen können gemacht werden in Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 38. Auskunft erteilt: SS⸗Truppführer Beyer. e Lokale Nachrichten * Kirchliches. Am nächſten Sonntag Titularfeſt des chriſtlichen Müttervereins. Mor⸗ gens gemeinſchaftliche hl. Kommunion. Nachm. nach der Andacht Verſammlung mit Anſprache. Am Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für das 4. Schuljahr. Morgen Nachmittag 50 für die Mädchen 5 Uhr, die Knaben r. * Erxweiterung des Amtsgericht Lampertheim. Das Amtsgericht in Lorſch wird mit Wirkung von 1. Oktober aufgelöſt. Hierdurch erfährt der Amtsgerichtbezirk eine Er⸗ weiterung inſofern als Bürſtadt dem Amtsgericht Lampertheim angegliedert wird. 21 gerienkinder in Viernheim Im Rahmen des Herbſtferienwerkes der NS.⸗Volkswohlfahrt wurden für 21 Kinder hier Freiquartiere geſchaffen. Geſtern Nachmittag trafen die Kinder, 12 Mädchen und 9 Knaben, hier ein und zwar aus Langenſelbold, Kreis Hanau. 21 hieſige Familien haben ſich in anerkennenswerter Weiſe dem ſchönen Werk des Führes der Kinder⸗ landverſchickung hier zur Verfügung geſtellt und werden die ihnen anvertrauten Kinder auf die Dauer von 4 Wochen in ihre Obhut und Pflege nehmen. Der Leiter der hieſigen N. S. V.-Orts⸗ gruppe Herr Gemeinderechner Joſef Zöller hieß die Kleinen herzlich Willkommen und empfahl ihnen fich vertrauensvoll an ihre Pflegeeltern zu wenden und ſich freudig dem zuteil gewordenen Erholungsurlaub hinzugeben. Die Kinder wurden hierauf den Pflegeeltern übergeben, die ſie gleich mit nach Hauſe nahmen. Hoffentlich gefällt es den Kindern hier und daß ſie ſich auch körperlich erholen, dafür wird die gute Pflege der Pflege⸗ eltern ſicherlich Sorge tragen. Zur Verleihung des Ehrenkreuzes In unſerer Gemeinde haben etwa 1400 Perſonen das Anrecht auf Verleihung des Ehren- kreuzes. Es ſind dies 900 Frontkämpfer, 300 Kriegsteilnehmer, 100 Witwen und 100 Eltern. Außer den Anmeldungen bei den Kriegervereinen und der N.S.⸗Kriegsopferverſorgung haben bei dem Polizeiamt über 200 Perſonen ihr Anrecht geltend gemacht. Es ſtehen alſo noch viele An⸗ träge aus. Wir verweiſen deshalb alle Perſonen die das Anrecht auf Tragung des Ehrenkreuzes haben, ihren Antrag ſofort beim hieſigen Polizei- amt einzureichen, und zwar unter Vorlage der erforderlichen Unterlagen. Nähere Auskunft hier- über erteilt das Polizeiamt. Der Unterhaltungsabendd der Holferspieler im„Karpfen“ Zum Abſchluß der Spielzeit 1934 hatte die Spielleitung der Hoferſpiele alle Mitwirkenden am Samstag zu einem Gemeinſchaftsabend ein- geladen. Daß dieſe Einladung freudigen Wider⸗ hall bei der Spielerſchar fand, bewies der voll- beſetzte Karpfenſaal. Aus dem Hintergrund der Bühne leuchten die Symbole des neuen Staates, und friſcher Blumenſchmuck grüßt freundlich die erwartungs- frohe Hofergemeinde. Ein flotter Marſch unſerer Feuerwehrkapelle unter der ſicheren Stabführung ihres Dirigenten Herrn Michael Hanf eröffnet den Abend. Mit klarer, eindrucksvoller Stimme ſpricht Frl. Kath. Binninger einen ſinnvollen Prolog. Nach dem Badenweiler Marſch der Feuerwehrkapelle begrüßte der Leiter u. Begründer der Freilichtbühne Herr Hans Winkenbach in herzlicher Form ſeine Hoferſpieler und dankte ihnen gleichzeitig für ihre freudige Mitarbeit, die das große Werk in der gezeigten Reife er- ſtehen ließ. Sein beſonderen Dank galt noch all denen, die durch ihre raſtloſe Tätigkeit in Organiſation, Bühnenbau etc. der Sache zum Erfolg verhalfen. Der Regiſſeur der Spiele Herr Hans Hoock ſprach nun ſeinerſeits der Spielerſchar für ihre Opferwilligkeit herzlichen Dank aus. Seinen Ausführungen ſtellte er die Worte voran: „Treue um Treue“. Der heutige Abend ſolle nicht nur der Unterhaltung und Muſe dienen, Was koche ich morgen? Lauch ⸗(Porree⸗) Suppe.(Für 4 Perſonen.) Zutaten: Stangen Lauch(Porree), 1615 Feit zum Andünſten, 2 Würfel Zuse Koönigin⸗Suppe, 1½¼ Liter Waſſer, feingehackte Peterſilie. ereltung: Oen Lauch putzen, in mäßig bicke Ringe ſchneiden und in etwas Fett oder Butter weichdünſten.— Inzwiſchen Ma 10 ee er kochende Waſſer gießen, den gedünſteten Lauch dazugeben und in 15 Minuten Jarko en. Vor dem Anrichten die Peterſilie darüber ſtreuen. S900 6 Königin⸗Suppe kann man auch an Stelle von Porree durch Schnſitlauch, Schoten⸗Erbſen, kleingeſchnittene Gemülſereſte uſw. Zu Suppe mit lauwarmem Waſſer anrühren, in gut! i verändern. LE 2 aaggaagggggggggagggggggggggagagagach Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht 2 mittlere lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg ⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! f iſt alles, was die große Oeffent⸗ ſondern vor allem das Band der Freundſchaft und Zuſammengehörigkeit der ganzen Spieler⸗ ſchar feſter knüpfen. Mit dem Ausſpruch„Der einzelne iſt nichts, die Gemeinſchaft alles“ ap⸗ pellierte er, in Treue und Freundſchaft zuſammen⸗ zuhalten, um auf dem beſchrittenen Weg weiter⸗ zugehen, damit unſere Freilichtbühne ihrem dies⸗ jährigen Erfolg einen noch größeren im Jahre 1935 folgen laſſen kann. Im Namen der Spieler dankte Herr Georg Kirchner der Spielleitung für ihre unzähligen Mühen und Opfer und verſicherte, daß die Spielerſchar, wie bisher, auch weiterhin der Führung in treuer Gefolgſchaft zur Verfügung ſtehe, damit war der erſte Teil des abend be⸗ endet. Den 2. Teil leitet wiederum die rührige Kapelle mit einem Marſch ein. Alsdann läßt Herr Hans Hoock als Anſager ein Programm ablaufen, an dem ſich jedermann erfreuen konnte und das reſtlos von Hoferſpielerinnen u.⸗Spielern beſtritten wird. Ernſte und heitere Lieder und Rezitationen, Reigen und Tänze, Märſche und Konzertſtücke folgten in abwechslungsreicher Rei⸗ henfolge. Es ging auf Mitternacht als das reichhaltige Programm abgelaufen war. Dann ertönte noch etwas Tanzmuſik und Jung und Alt dreht ſich im Takt der Muſik. Mit dem Gelöbnis treu zur Sache zu halten ſchieden die Hoferſpieler von ihrem in ſchönſter Harmonie verlaufenen Unterhaltungsabend. * Endspiel um den Gaupokal in Karlsruhe Das Gaupokalendſpiel der Sportvereinigung Amicitia gegen VfR. Pforzheim iſt von der Gaubehörde nunmehr nach Karlsruhe und zwar auf den dortigen Phönixplatz feſtgeſetzt worden. Das Spiel findet als Vorſpiel vor dem Gau— pflichtſpiel Phönix Karlsruhe— Freiburger Fuß- ballklub ſtatt. Spielbeginn 2 Uhr. Die„Grünen“ werden ſich alſo mächtig anzuſtrengen haben, um die Gaupokalmeiſterſchaft zu erringen. Abfahrt iſt Sonntag vorm. 11 Uhr mit OEG.⸗Omnibus. Es können nochetwa 15 Teilnehmer mitfahren zum Preiſe von 2.50 Mk. Anmeldungen können ſofort beim Vorſitzenden Fritz Kempf, Annaſtr. 29 gemacht werden. Die Karten werden am Freitag zwiſchen 6 und 7 Uhr dortſelbſt aus— gegeben. Das für Sonntag vorgeſehene 1. Meiſterſchaftsſpiel gegen Seckenheim fällt dem⸗ gemäß aus. * Vom Sparkaſſen⸗ und Giroverband Der erſte Jahresbericht. * Frankfurt a. M., 13. September. Der mit Wirkung vom 20. 5. 33 errichtete Sparkaſſen⸗ und Giroverband für Heſſen-Naſ⸗ ſau, dem der Sparkaſſen⸗ und Giroverband Heſſen⸗Naſſau mit den Unterverbänden Giro⸗ verband Kurheſſen und Giroverband Naſſau angehören, legt nun ſeinen erſten Bericht vor. Es ſind ihm im Regierungsbezirk Kaſſel 45 Sparkaſſen, im Regierungsbezirk Wiesbaden 13 Sparkaſſen angegliedert. Sehr ausführ⸗ lich wird über die Verbandsarbeit durch För⸗ derung der Arbeitsbeſchaffung, der Garantie⸗ verbände und Fortbildung des Sparkaſſen⸗ berſonals berichtet. Die Spareinlagenbewe⸗ zung brachte großen Neuzugang, die ſchweren Rückſchläge der Jahre 193132 wurden in einem Jahr nahezu ausgeglichen. Die Spar⸗ kaſſen in Heſſen⸗Naſſau verwalteten 1933 auf 363 389 Sparkonten 431,36 Mill. Rm. Spar⸗ einlagen und auf 93 947 Kontokorrentkon⸗ ten 64,735 Mill. Rm. Kontokorrenteinlagen. Insgeſamt betrugen Ende 1933 bekanntlich die Spareinlagen 10,8 Milliarden Rm. durch 22 Millionen Sparer bei den deutſchen öffent⸗ lichen Sparkaſſen. Die Liquidität hat ſich derbeſſert. Die Akzeptbankverſchuldung der Heſſen⸗Naſſauiſchen Sparkaſſen betrug nur noch 3,62(24,075) Mill. Rm. bei insge⸗ ſamt 11(29) Sparkaſſen. Das neue Kre⸗ ditgeſchäft war noch beſchränkt. Man leiſtete aber ſtärkere Hilfsmaßnahmen, beſonders für mittlere und kleine Kredite. Im Kreditge— ſchäft führte man freiwillige Zinsſenkungen durch. Eingehend werden im Bericht Angaben über Entſcheidungen im laufenden Geſchäfts⸗ jähr 1934, u. a. über Lockerungen und Be— ſchränkungen im Kreditgeſchäft der Sparkaſ⸗ ſen, über die Aufwertung der Sparguthaben uſw. gemacht. Blutiges Eiferſuchtsdrama Seine Frau mit dem Meſſer überfallen. * Frankfurt a. M., 13. September. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich Mittwoch bormittag in der Gutenbergſtraße. Die Be⸗ wohner des Hauſes hörten plötzlich laute Hilfe⸗ rufe aus einer im oberſten Stockwerk gelege⸗ nen Manſarde. Nachdem man in das Zimmer eingedrungen war, fand man die Bewohnerin mit einer . Schnittwunde in der Kehle am Bo⸗ en liegen. Der Täter, ihr geſchiedener Mann, hatte ſich ſofort nach der Tat in der Küche eingeſchloſſen und ſich das Meſſer in die Beuft geſtoßen und außerdem noch erhängt. Er war, als man ihn fand, bereits tot. Vermutlich handelt es ſich um eine Eiferſuchtstat. N 8 g Sede nktage 13. September 1830 Die Dichterin Marie v. Ebner⸗Eſchen⸗ bach auf Schloß Zdislavitz in Mähren geboren. 1863 Der Admiral Franz von ipper in Weilheim, Dperpege abo 0 1877 Der Forſchungsreiſende Wilhelm Filch⸗ ner in München geboren. g Prot.: Amatus— Kath.: Maternus Sonnenaufg. 5.29 Sonnenunterg. 18.22 Mondaufg. 10.55 Mondunterg. 19.44 Starmatz macht Abſchiedsbeſuch Um dieſe Zeit, wo die Traubenleſe be⸗ ginnt und an den Hecken die herbſtlichen Beeren zu reifen beginnen, bekommen wir unverſehens einen gefiederten Beſuch. Fa⸗ milie Star ſtellt ſich noch einmal in der Nähe ihres bisherigen Niſtplatzes ein, den ſie vor ein paar Wochen verlaſſen hat, ſingt bei Sonnenaufgang und beim Abendrot noch einige Male ihre kleinen munteren Liedchen, und iſt dann wieder an einem ſchönen Tage verſchwunden. Früher war dieſer frühherbſtliche Beſuch der Stare ein wirklicher Abſchied. Sie zogen dann zu großen Scharen vereinigt nach Sü⸗ den, um ſich erſt im ſpäteren Frühling wie⸗ der ſehen zu laſſen. Inzwiſchen aber hat der Star, ebenſo wie einige andere, frühere aus⸗ geſprochene Zugvögel, z. B. die Amſel und der Buchfink, ſeine angeſtammten Gewohnhet⸗ ten geändert. Aus einem Zugvogel iſt er zu einem Strich- und Standvogel ge⸗ worden, und mehr als das: Er iſt der erſte Sänger, der ſich im nächſten Jahre wie⸗ der melden wird. Schon kurz nach Neujahr läßt er bei ſchönem Wetter ſein fröhliches, geſchwätziges Zwitſchern hören. 5 Wie kein anderer Vogel iſt der Star An- termieter des Menſchen geworden, in⸗ ſofern, als dieſer ihm ſein Niſthäuschen zur Verfügung ſtellt. Auf ſein Wohnrecht iſt er ausgesprochen ſtolz und leidet es nicht, daß ein anderes Pärchen in ſeine bisherige Be— hauſung einzieht. Und dennoch verläßt er dieſe in Begleitung ſeiner Jungen im Spät⸗ ſommer und läßt ſich ein paar Wochen lang nicht blicken. Er begibt ſich aber nur nach den nächſten Viehweiden, wo er das An⸗ geziefer von den Tieren ablieſt und damit einen Nutzen ſtiftet, der volkswirtſchaftlich be⸗ 5 0 jährlich in die Millionen von Mark geht. Warum kommt der Star nun noch ein⸗ mal mit ſeiner ganzen Nachkommenſchaft zum Niſtplatz zurück? Das hat ſeinen guten Grund. Während die Alten immer mehr dazu neigen, den Winter bei uns zu verbringen, ſteckt in der Jugend noch immer der alte Reiſetrieb. Wenn das junge Starengeſchlecht erſt einmal nach Süden reiſen will, um fremde Länder zu ſehen, ſo können die Alten ſie nicht halten. Aber ſie wollen ihnen vorher noch einmal zeigen: Hier ſeid ihr zu Hauſe, hier hat eure Wiege geſtanden, hier findet ihr immer wieder euer Auskommen. Und darum bedeutet das Lied, das jetzt die alten Stare den jungen vorſingen, in Menſchenſprache überſetzt nichts anderes als: Nord, Süd, Oſt, Weſt— zu Hauſe iſt das allerbeſt! * 85 Was iſt das beſte Werbemittel? Ueber dieſe wichtige Frage hat das Pſychotechniſche Inſtitut in Zürich ausgedehnte Unterſuchun⸗ gen angeſtellt. Es wurden in fünf Einzel⸗ handelsgeſellſchaften, die ſich in vier verſchie⸗ denen Schweizer Städten befanden, im gan⸗ zen etwa 8000 Perſonen nach dem Grunde gefragt, der ſie zum Einkauf gerade in die⸗ ſem Laden veranlaßte. Das Ergebnis war, daß die Zeitungsanzeige an der erſten Stelle ſteht. Das iſt nun zweifellos nicht (gerade überraschend, es dürfte oder müßte dielmehr längſt allgemein hef ſein Nhe ſchlagend lar 0 doch. dave Vsosſpeung, ben oe 0 Art der Werbung vor allen anderen Mitteln beſitzt. Die Reklame durch das Schaufen⸗ ſter, die den zweiten Platz erhielt, brachte es nur auf 24,9 Prozent der abgegebenen Stimmen, das Inſerat dagegen auf 44,2 Prozent. N Warnung vor„wilden Jugendherber⸗ gen“. Der Reichsverband für deutſche Ju⸗ gendherbergen weiſt darauf hin, daß häufig Klagen kämen, wonach in verſchiedenen Teilen des Reiches ungeeignete„Jugendherbergen“ eingerichtet ſeien, die das Wandern verleiden. Es handele ſich in ſolchen Fällen meiſtens um Geſchäftemacher, die unter irgendwelchen Vor⸗ wänden verſuchten, Wanderer abzufangen. Auf den Landſtraßen würden Handzettel verteilt, auf denen für ſogenannte Ferien⸗ und Wan⸗ derheime mit dem Hinweis geworben werde, daß auch Nichtmitglieder Aufnahme fänden. Zum Teil würden Leute eigens zu dem Zweck beſchäftigt, Wanderer mit Ruckſack oder Tour⸗ niſter anzuſprechen, und ſie in eine dieſer wil⸗ den Jugendherbergen zu weiſen. Der Reichs⸗ verband appelliert demgegenüber an die Be⸗ nutzer der Jugendherbergen, ſich nicht irrefüh⸗ ren zu laſſen. Die Jugendherbergen, die dem Reichsverband für deutſche Jugendherbergen unterſtehen, ſeien ſtets gekennzeichnet durch das weiße dreieckge Schild mit den Buchſtaben DI. Nur in dieſen Heimen könne vom Reichsverband die Gewähr übernommen wer⸗ den, daß Sauberkeit und Ordnung hertſche. 0 Wettervotrherſage: Fortdauer des heiteren