Was iſt N. G.⸗Volbswohlfahrt! Die N. S. V. iſt das von unſerem Führer Adolf Hitler ſelbſt ins Leben gerufene Werk der Nächſtenlie be! Damit löſte er ſein Wort ein, wonach er auch nicht den Aerm⸗ ſten unſeres Volkes vergeſſen wolle. Die N. S. V. packt nun überall zu, wo der Einſatz von Hilfsbereitſchaft notwendig iſt. Die N. S. B. iſt eine Stelle, die ganz uneigennützig den Nationalſozialismus verkörpert. „Gemeinnutz geht vor Eigennutz“. Was hat die B. S.⸗Oolkswohlfahrt bis jetzt geleistet? Wenn wir dieſe Frage heute aufwerfen, ſo geſchieht es deshalb, weil es im Kreiſe Heppenheim immer noch ſehr viele Volksgenoſſen gibt welche die Notwendigkeit und den Wert der N. S.⸗Volkswohlfahrt nicht anerkennen wollen. Ehe wir zur Beantwortung der obengeſtellten Frage Stellung nehmen, wollen wir uns folgende Frage vorlegen: Warum war die Schaffung der B. S.⸗OGolks⸗ wohlfahrt notwendig? Mit der Machtübernahme traf der Führer in Deutſchland ein durch Verzweiflung verbittertes Volk, das durch Darben u. Sorgen zermürbt und hoffnungslos geworden war. Tauſend Mächte, Intereſſengruppen und Weltanſchauungen hatten das ganze deutſche Volk zerrüttet. Da galt es raſch zu handeln, die Gegenſätze zu beſeitigen, die Klaſſen zu überbrücken und die Not zu bekämpfen und zu lindern. Mit dieſen wenigen Wor— ten, glauben wir die Notwendigkeit der N. S. V. zur Genüge bewieſen zu haben. Und nun zu der eigentlichen Frage: Was hat die N. S.⸗Volkswohlfahrt bis jetzt geleiſtet? Wenn wir dieſe Frage genauer unterſuchen wollen, ſo müſſen wir dies ſchon nach 2 Abſchnitten tun und zwar: 1. Was wurde im vergangenen Winter geleiſtet? 2. Was hat die N. S. V. ſeit 1. April bis jetzt getan? Den erſten Abſchnitt wollen wir wegen der Größe des Umfanges auf einen ſpäterem Termin verſchieben und heute nur mit einigen Sätzen berühren. Die Arbeit der N. S. V. im letzten Winter ſtand unter dem Motto: Winterhilfs werk 1933/34 oder wie man es auch der Kürze wegen nur mit . H. W. 1933/4 bezeichnete. Als im letzten Winter ſich die erſten Nöte zeigten, da war ſchon vorgeſorgt, und mit aller Entſchloſſenheit wurden Armut und Elend gelindert. Lebensmittel wurden in Pfund— ſammlungen zuſammengetragen, während Barmittel zur Beſchaf— fung wichtiger lebensnotwendiger Anſchaffungen für Bedürftige durch Straßen und Hausſammlungen beſchafft wurden. Klei- dungsſtücke und Wäſche wurden beſchafft und an Erwachſene u. Kinder, die ſie hätten entbehren müſſen, verteilt. Kohlenſcheine und Brot wurden verausgabt. Wer entſinnt ſich nicht mehr der rieſigen Brot- und Kartoffelſammlungen— wer denkt nicht mehr der langen Kar— toffelzüge, die die Landwirte für die Volksgenoſſen in der Stadt geſtiftet hatten und all die wichtigen Sammlungen und Transporte. Alles wurde vom W. H. W. in die Wege geleitet und verteilt.— Wahrlich„ein beispielloses Werk der häch⸗ stenljebe“. Und nun zum 2. Arbeits⸗Abschnitt. Mit dem Abſchluß des W. H. W. war die Arbeit der N. S. V. nicht beendet. Im Gegenteil, eine neue große Arbeit, eine Arbeit auf lange Sicht harrte ihrer. Dieſe Aufgabe wird mit dem Worte „Mutter und Rind“ gekennzeichnet, und dient der Förderung des erbbiologiſch wert— vollen Teiles des deutſchen Volkes. Es erfaßt alle deutſchen Mütter und deren Kinder. Erholungsbedürftige Mütter ſollen eine örtliche Erholungs— pflege oder eine Unterbringung in Heimen erfahren. So wer— den aus dem Kreiſe Heppenheim etwa 30 Frauen in Erholung gehen. Für ſie kommen nur die ſchönſten Heime in Betracht, wie z. B. das Chauſſee-Haus bei Wiesbaden, das wegen ſeiner herrlichen Lage weit und breit bekannt iſt. Von der erholungs bedürftigen Jugend unſeres Kreiſes hatt man im Taunuskreis rund 400 Knaben und Mädchen zur Erholung untergebracht. Gewiſſermaßen als Gegenleiſtung fanden etwa 400 Knaben und Mädchen aus Groß- Frankfurt und ſeinen Vororten in unſerem Kreiſe liebevolle Aufnahme. Zuſammenfaſſend iſt die Arbeit der N. S. V. ſeit 1. April bis heute für das geſamte deutſche Volk ſo wichtig, daß in Zu⸗ kunft, kein Volksgenoſſe mehr als Mitglied der N. S. V. derſelben fernſtehen dürfte. Wer aber nicht mittut, ſchließt ſich von ſelber aus der Gemeinſchaft eines Volkes aus, das den Willen gezeigt hat, Herr über Not und Elend zu werden. Heppenheim, den 10. September 1934. Kreisamtsleitung der B. S. 0. *. 2 00 en ö Hollgelhe Mernsalfe Stck. ab 7 Weide Mernselle 250 gr. Stck. 1a. Welge Mernselſe 250 g. Stck. 18 9 Marke Schreiber Sunlichtselte Schmlerselle Solfennulfer e„Henko Schreiber's Selfenflocken 250 gr. Paket 30 Reines Iernenfinöl Pfd. 0.36 Jerpentinersatz Pfd. 9.32 Tolndirnis— Fubbodenbl kodenwachs— Bodenlach Bodenbeize Doſe 40 u. 709 Stanlspänne— Putzwolle Mräftige guinehmer Stck. ab 209 Fönsterleder,Fallertücher. 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Der deutſche Menſch, vor allem der deutſche Bauer, hat vergeſſen, daß die durch Feuer ver⸗ nichteten Werte deutſches Volks vermögen darſtellen, und daß ſolche Verluſte unſere Volks⸗ wirtſchaft nicht mehr erträgt, da dieſe Werte unwiederbringlich verloren gehen. Durch Vorſicht und Achtſamkeit kann vieles vermieden werden. Wir rufen daher alle Volks- genoſſen auf, zur Mithilfe im Kampf gegen Feuer und Schaden. Dem Feuer Trutz, des Menſchen Schutz, des Volkes Nutz. NSDDalP. Viernheim: Franzke. NSV., Ortsgruppe Viernheim(Abteilung Schadenverhütung) Kühlwein. Bokanntmachung * F Fiedenin⸗ Betr. Obſtbaumzählung im September 1934. In den nächſten Tagen wird hier die vom Herrn Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft angeordnete Obſtbaumzählung durchge- führt. Alle Obſtbaumbeſitzer werden aufgefor⸗ dert, ſofort zu zählen, wieviel Obſtbäume aller einzelnen Obſtarten ſie innerhalb und außerhalb des Ortes bewirtſchaften. Das Ergebnis dieſer eigenen Zählung iſt zu notieren, damit der in den nächſten Tagen vorſprechende Zähler ohne Zeitverluſt zuverläſſige und genaue Auskunft er⸗ halten kann. Dabei ſind geſonderte Angaben erforderlich für 1. noch nicht tragfähige Bäume, 2. tragfähige Bäume 3. abgängige(abſterbende) Bäume. Außerdem ſind noch geſonderte Angaben darüber erforderlich, ob ſich die Bäume befinden 1. auf Baumſtücken, Feldern, Wieſen oder Plantagen, g 2. an Straßen oder Wegen, 3. in Kleingärten, Hausgärten oder der Selbſtverſorgung dienenden bäu⸗ erlichen Obſtgärten. Die Erhebung dient lediglich ſtatiſtiſchen Zwecken. Die Einzelangaben der Auskunfts- pflichtigen unterliegen dem Amtsgeheimnis; ſie dürfen für Steuerveranlagung, Gebührenerhe— bung oder dergl. nicht benützt werden. Viernheim, den 12. September 1934. Bürgermeiſterei Viernheim J. V. Schweigert e Es gilt eine Nuß zu knacken! Eine Nuß, deren Schale nicht allzu hart iſt. Wer gute Zähne hat, möge ſich heranwagen. Die Aufgabe, die geſtellt wird, iſt leicht. Von 12 Bildern ſind diejenigen zu durch⸗ ſtreichen, aus deren Bildinhalt eine Außerachtlaſſung des Brand⸗ verhütungsgedankens zu erſehen iſt. Wer alſo richtig denken kann, hat den Preis in der Taſche. Aber wohlgemerkt, richtig denken! Es gibt viele Kleinig⸗ keiten, über die man ſehr leicht ſtolpern kann. Heran an die Aufgabe! Aber nicht allein die richtige Löſung ent⸗ ſcheidet, ſondern die Abgabe der Löſungen an die rechte Stelle, und zwar dort, wo man im Falle eines Brandes in ſeiner Wohnung Feuermeldung erſtatten würde. Alſo unterrichte ſich jeder darüber, wo ſich ſein Feuermelder befindet. Wer Näheres über dieſes Preisausſchreiben erfahren will, erhält Auskunft darüber in der von der Oberſten Leitung der P. O., Amt für Volks⸗ wohlfahrt— Schadenverhütung— heraus⸗ gegebenen Broſchüre„Brandſchaden iſt Landſchaden“, die während der Feuerſchutz⸗ woche durch Feuerwehrleute und die Orga⸗ niſationen der N. S. Volkswohlfahrt zum Preiſe von 20 Pfennig vertrieben wird. 5000 RM. ſind zu vergeben! Mut gefaßt und heran an die Löſung der Aufgabe! Fische in Massen!!. Hleler fellbuchunge pfand 35 Plp. eue Salzxeringe 10 St. 70 Pg. ſlapfigaden 1 Liter⸗Doſe 72 Pfg. Hralheringe 1 Liter⸗Doſe E Pb. täglich friſche eingelegte Heringe Stück 12 Pfg. Thams& Garfs 585 Mernheim, Adolf Hitlerstrafe 62 1 Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz. Morgen Freitag abend Singſtunde für Frauen- und Männer- chor. Niemand darf fehlen. Am Samstag fällt die Singſtunde aus, da unſer Dirigent anderweitig verhindert iſt. Der Vorſtand. ghaggaggaggaggggggggggggggggaggagagggggggggggg Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. ſcſaſpaaggaogaandaggaagggannaggaggaaggaagaag eee b . N 3 . 1 N Der Hintergrund dieses neuen großen 1 Romans der Berühmten Schriftstellerin Marga- rete Ankelmann ist die norddeutsche Heide. Die Heide und ihre Menschen— herb, ver- schlossen, schwer zugänglich. Wer sie aber verstehen lernt, die Heide und ihre Menschen. der erkennt die ungeheure Fülle an Schönheiten, an tiefstem Empfinden. die sich unter stiller Ober- fläche verbergen. Margarete Ankelmann, die plastische Gestalterin, stellt dem Heidemenschen Gestalten der mannigfachsten Art gegenüber: Wucherer, Spekulanten, dirnenhafte Geschöpfe— eine wildbewegte Handlung inmitten einer fast lautlosen Natur. Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. —,. Gratis-Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geschaftsſtele. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. am Main, Verantwortlich für Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. — Nr. 213 —— (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 10 Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufte r Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit ewa t— Für die Aufnahme ranicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Freitag, den 14 Die Wirtschaftswoche Die Regelung der Einfuhr.— Konkrollierter Warenverkehr.— Maßnahmen der Selbſt⸗ erhaltung.— Die deuiſche Ernke 1934. Die Verordnungen und Erlaſſe, die von jetzt an den deutſchen Handel mit dem Aus— land in ein feſtes Syſtem bringen, ſchließen eine Entwicklung ab, die ſeit Monaten ein— it aalaite(E it„und 21 geleiten it ru nd ein halbes Jahr her, daß zum erſten Mal ein entſcheidender Eingriff in die deutſche Einfuhr erfolgte. Ueberſieht man jetzt die inzwiſchen eingetre— tene Entwicklung und ihre Urſachen, ſo iſt der wichtigſte Faktor die Verſchiebung, die in dem Verhältnis zwiſchen der deutſchen Einfuhr und Ausfuhr eingetreten iſt. Bis Ende vorigen Jahres verdiente Deutſchland an ſeinem Außenhandel, das heißt es ſetzte nach dem Ausland mehr Waren ab als es dem Ausland verkaufte. Dieſe Periode iſt Ende des vorigen Jahres zu Ende gegan— gen und ſeitdem mußte Deutſchland an ſei⸗ nem Außenhandel zuſetzen, das heißt mehr für ſeine Einfuhren bezahlen, als es an ſeinen Ausfuhren verdiente. Vor kur— zem iſt eine Ueberſicht über den deutſchen Außenhandel vom 1. Januar bis zum 1. Juli, alſo für das erſte Halbjahr erſchienen. Sie ergab, daß Deutſchland in dieſem hal⸗ ren Jahr rund 216 Millionen RM zugeſetzt hatte. Dieſe Situation nötigte ſchon im März zu jener erſten einſchränkenden Maßnahme, ſie hat jetzt zum Ausbau eines geſchloſſenen Außenwirtſchafts⸗Syſtems geführt. Jenes erſte Geſetz über den Verkehr mit induſtriel⸗ len Rohſtoffen und Halbfabrikaten brachte in ſeinem erſten Stadium nur vier Ueberwachungsſtellen. Dieſe erfaßten zwar bereits die knappe Hälfte der geſamten deutſchen Einfuhr, aber man konnte ſich damit nicht begnügen ange⸗ ſichts der durch die Abſperrung des Aus— landes von deutſchen Waren herbeigeführ— ten zunehmenden Verſchlechterung der deut⸗ ſchen Gewinnmöglichkeiten am Außenhan⸗ del. Infolgedeſſen folgten bald weitere Ueberwachungsſtellen auf den verſchieden⸗ ſten Gebieten, und wenn zunächſt nur indu⸗ ſtrielle Rohſtoffe und Halbfabrikate erfaßt waren, ſo wurde bald die Ueberwachung auch auf Fertigwaren ausgedehnt. Ende Auguſt beſtanden bereits elf Ueberwachungs— ſtellen. In den erſten Septembertagen wurde dann nach der vorangegangenen An— kündigung Dr. Schacht's der entſcheidende Schritt getan, um auch die letzten Gebiete wirtſchaftlicher Tätigkeit unter eine einhett⸗ liche Leitung und Kontrolle zu ſtellen. Es wurden insgeſamt 14 neue Produktions⸗ zweige und Warengebiete unter die Auf⸗ ſicht von ebenſovielen Ueberwachungsſtellen geſtellt. Insgeſamt beſtehen nun alſo 2 5 leberwachungsſtellen und es gibt keinen Stoff, keine in der Wirtſchaft benutz⸗ te Ware mehr, die nicht in ihren Urbeſtand⸗ teilen, das heißt den Rohſtoffen, in ihrer Herſtellung und iher Verwendung über⸗ wacht werden kann, ſobald eine volkswirt⸗ ſchaftliche Notwendigkeit dafür vorliegt. Der Grundſatz des kontrollierten Waren⸗ verkehrs, der aus volkswirtſchaftlicher Not⸗ wendigkeit geboren iſt, ſoll ſowohl die Staats- wie auch die Wirtſchaftsführung in die Lage verſetzen, ein einwandfreies Funk⸗ tionieren der Wirtſchaft nach jeder Seite hin zu garantieren. Handelt es ſich doch um Maßnahmen der Selbſterhaltung und der Abwehr, zu denen uns das Ausland mit ſei⸗ ner Einſtellung gegen Deutſchland veran⸗ laßt hat. Die ausländiſchen Rohſtoffprodu⸗ zenten mögen ſich bei ihrer eigenen Staats⸗ führung beklagen, wenn ihr Abſatzgebiet in Deutſchland immer kleiner wird. Kursſtürze an den ausländiſchen Börſen kommen nicht auf das Schuldkonto Deutſchlands, ſondern gehen zu Laſten der wirtſchaftlichen Unver⸗ nunft, die ſich gegen Deutſchland in ver⸗ hängnisvoller Weiſe auch für die eigene Wirtſchaft breitgemacht hat. Rieſen⸗ ſtreiks verſetzen die Wirtſchaft großer Staaten in ſchwere Erſchütterungen, die zu einem Teil nicht nötig wären, wenn ein ge⸗ deihlicher zwiſchenſtaatlicher Wirtſchaftsver⸗ kehr nicht ſabottert worden wäre. Druck egt Gegendruck auszulöſen. Jenſeits der renzen und Meere mag man Einkehr hal⸗ ten und ſich überlegen, ob man den bisheri⸗ dirtſchafflichen Widerſinns weiter 96 5 0 e bedeutſame Ansprache des Neichsaußenmini Stuftgart, 14. Sept. Auf der Tagung des Deutſchen Auslands— inſtituts in Stuttgart hielt Reichsaußenmi⸗ niſter Freiherr von Neurath eine An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte: Das Deutſche Auslandsinſtitut hat diesmal die Tagung in den Rahmen einer größeren kulturellen Veranſtaltung hineingeſtellt. In der in Stuttgart ſtattfindenden Feſtwoche wird Gelegenheit geboten, die Schöpfungen deutſchen Geiſtes und deutſcher Phantaſie aus den Werken von Auslandsdeutſchen auf allen Gebieten der Kunſt, der Muſik, der Dichtung, der Literatur und der bildenden Kunſt zu genießen. Wir Deutſchen im Reich haben es gegenüber unſeren Brüdern und Schweſtern im Ausland verhältnismäßig ſehr leicht. Gewiß iſt dem deutſchen Volk und Reich ſeine Behauptung inmitten frem— der Völker und Staaten keineswegs leicht gemacht. Aber wir können die großen au— ßenpolitiſchen Aufgaben, die uns bevorſte— hen, wagen, in dem ſicheren Bewußtſein, daß die Erhaltung unſerer völkiſchen Eigen- art nicht bedroht iſt und daß ſie uns niemand nehmen kann. Ganz anders unſere Volksgenoſſen im Ausland, insbeſondere die außerhalb der Reichsgrenzen lebenden deutſchen Volks⸗ gruppen. Sie müſſen täglich ſchwer um die Erhaltung deſſen ringen, was uns im Reich ohne weiteres ſichergeſtellt iſt, nämlich die Wahrung der von den Vätern ererbten Sprache, Religion, Sitte und Kultur. Was iſt natürlicher, als daß ſie zugleich den geiſtigen Auskauſch mit dem deutſchen Volk in der Heimat dauernd geſichert wiſſen möchten? Und doch müſſen wir immer wieder die Erfahrung machen, daß die Ideen, die wir in dem Volkstumsgedanken verkörpert ſehen, von fremden Völkern vielfach nicht nur nicht verſtanden, ſondern abſichtlich mißverſtan⸗ den und falſch ausgelegt werden. Das Volk, die Gemeinſchaft derer, die glei⸗ chen Blutes, gleicher Sprache und gleicher beſchreiten will. Das neue Deutſchland wird ſtets die Antwort erteilen, die im Intereſſe feiner Volkswirtſchaft erforderlich iſt. f In der Ernährung ſind wir ja bereits jetzt ſchon unabhängig vom Ausland, und wir können der Zukunft ohne Sorge ent⸗ gegenſehen. Die außerordentliche Trocken— heit und Hitze, die während des ganzen Frühjahres in allen Teilen der Welt vor⸗ herrſchte, haben zwar überall ſchwere Be⸗ denken über den Ausfall der Ernten auf— kommen laſſen. Immerhin brauchen nir— gends Befürchtungen gehegt zu werden, daß die Verſorgung mit Brotgetreide Störungen erfahren könnte, am allerwenigſten in Deutſchland,' wo durch die nationale Reſer⸗ ve der Reichsſtelle für Getreide, Futtermit⸗ tel und ſonſtige landwirtſchaftliche Artikel ſowie durch die Zwangseinlagerungen der Mühlen ein etwa in einzelnen Gebieten her⸗ vortretender Mangel an Brotgetreide ſofort behoben werden kann. Es iſt aber weng wahrſcheinlich, daß es hierzu überhaupt kommen wird. Denn nach den amtlichen Vorſchätzungen iſt die deutſche Ernte keines⸗ falls ſo ungünſtig ausgefallen, wie man viel⸗ fach angenommen hat, und vor allem iſt die Qualität infolge der trockenen Witterung ſehr gut. Die Ernte von Roggen wird jetzt auf 7,3 Millionen Tonnen, und die von Weizen auf 4,2 Millionen Tonnen, zuſam⸗ men alſo auf 11,5 Millionen Tonnen ge⸗ ſchätzt. Das bedeutet gegenüber dem Vor⸗ jahr allerdings einen Rückgang um faſt 3 Millionen Tonnen, doch hatte das Jahr 1933 eine Rekordernte gebracht. Zieht man den Durchſchnittsertrag der letzten zehn Jah⸗ re zum Vergleich heran, ſo iſt die diesjähri⸗ e Ernte noch um 140 000 Tonnen beſſer, ſo daß unter teilweiſer Heranziehung der be⸗ deutenden Reſerven, die wir oben erwähnt haben, die deutſche Ernährung ohne nen⸗ nenswerte Einfuhr völlig ſichergeſtellt iſt. 2722ͤͥͤͤ ͤ bbb . Geſinnung ſind, iſt das Naturgegebene und mus ausgeht. In dieſem Sinne hat, wie Sie, meine Voltsgenoſſen und Volksgenoſ- ſinnen, alle wiſſen, der Führer und Reichs— kanzler zu wiederholten Malen betont, daß 0 Achtung vor fremden gegenüberſteht. Daraus geht klar hervor, daß die Erhaltung und Förderung des deut— ſchen Volkstums, wie ſie der Nationalſozia— lismus will, nichts mik Imperialismus zu lun hat. Sie verträgt ſich vielmehr mit den Rechten und Intereſſen anderer Völker. Wir können feſtſtellen, daß eine Rei— he von fremden Völkern ſich den Volks— tumsgedanken zu eigen gemacht haben und daraus in der Praxis für ihre Völker weit— gehende Forderungen herleiten. Wenn ein— mal auch bei anderen Völkern das Eintreten für das eigene Volkstum eine glücklich Er⸗ gänzung finden ſollte durch die Achtung vor der kulturellen Eigenart fremden Volkstums, wie ſie unſer Führer als Grundſatz national— ſozialiſtiſcher Weltanſchauung ſo deutlich be— kundet hat, dann dürfen wir davon glück⸗ liche Rückwirkungen auf das friedliche Zu⸗ ſammenleben der Völker erhoffen. Die be— ſonderen Methoden der Friedensſicherung, wie ſie gerade jetzt von gewiſſen Regienxun⸗ gen empfohlen und verſucht werden, können wir freilich nicht gutheißen. Gerade weil wir den Frieden wollen, können wir nichk komplizierten und be⸗ denklichen Vertragsſyſtemen zuſtimmen, die aus machtpolitiſchen Tenden⸗ zen geboren, nur den Krieg gegen den Krieg vorbereiten wollen, und nach unſerer Anſicht nicht zur Entſpannung der Lage bei⸗ tragen. aufrichtige Verſtändigung von Sklaak zu Staat, ohne Bündniſſe und Bündnisgrup⸗ pen, die offene Ausſprache über entgegen- ſtehende Inkereſſen und den Vergleich ſol⸗ 3 eee Eh ters von Neurath in durchaus Stuttgart innuf. cher Inkereſſen auf der Grundlage gegenſei⸗ Weſentliche, von dem der Nationalſozialis⸗ kiger Achtung und der Gleichberechtigung. Wenn wir heute die große Idee des deut- ſchen Volkstums feiern, richten ſich unſere Gedanken von ſelbſt auf die Frage, die jetzt in beſonderem unſerer heißen Liebe zum eigenen Volk die Völkern Maße das Volk bewegt und in naher ſcheidung kommen wird: Die Saarfrage. Künſtlich durch den Verſailler Vertrag ge— ſchaffen, hat ſie 15 Jahre kerndeutſche Volks— genoſſen äußerlich von uns getrennt und zu— gleich die politiſchen Beziehungen zu unſe— rem weſtlichen Nachbar belaſtet. Der bevor— ſtehenden Neuordnung dieſes Zuſtandes ſe— hen wir mit ruhiger Zuverſicht entgegen, iſt doch die Entſcheidung in die Hände der Be— völkerung ſelbſt gelegt, die am 13. Januar die einfache Tatſache bekunden wird, daß ſie deutſch iſt. Gewiß wird noch eine Reihe von Fragen im Zuſammenhang mit der Be— endigung des gegenwärtigen Saarregimes zu regeln ſein. Aber es ſind kechniſche Fragen, die das politiſche Grundproblem und deſſen ganze deutſche Zeit zur Ent⸗ Löſung nicht berühren und zu Schwierigkei⸗ ten ſchon deshalb nicht führen dürfen, weil der Vertrag ſelbſt die klaren Richtlinien für die Regelung enthält. Auf Grund der Abſtimmung unſerer kreu⸗ deutlſchen Saarbevölkerung und in Aus- führung der verkraglichen Beſtimmungen wird zu Beginn des nächſten Jahres das Saargebiet ohne Beſchränkungen der deuk⸗ ſchen Souveränität, für die der Verkrag kei⸗ ne Handhabe endlich wieder vereinigt werden. bietet, mit dem Vaterlande Im Rahmen des großen Geſchehens un⸗ ſeres Volkes leiſtet das Deutſche Auslands⸗ Inſtitut wertvolle Dienſte. In weiſer Selbſt⸗ beſchränkung hat es ſich von jeher für ſeine Arbeit die Grenzen wiſſenſchaftlich-kulturel⸗ Was wir wünſchen und anſtreben, iſt die ler Betätigung geſetzt. Möge es auch in Zu— kunft ſeine Tätigkeit in einem ſtarken und friedliebenden, auf ſeine deutſche Kultur ſtol— zen und innerlich geſchloſſenen Volk und für ein ſolches Volk entfalten. es Führers der Führer erhält den„Deutſchen Ning“ des Deutſchen Auslands inſtituts Stulkgart, 14. Sept. In der Jahreshauptverſammlung des Deutſchen Auslandsinſtituts teilte der Vor— ſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, mit, er habe an den Führer und Reichskanz— ler Adolf Hitler die Bitte gerichtet, die höchſte Auszeichnung des Deutſchen Aus⸗ landsinſtituts, den„Deutſchen Ring“, der einſt dem verewigten Reichspräſidenten verliehen war, entgegenzunehmen und fortan ſelbſt zu tragen. Unter dem Beifall der Ver⸗ ſammlung gab er bekannt, daß der Führer und Reichskanzler, der in ſeinem Lebens— gang ſelbſt aufs ſtärkſte mit dem Auslands⸗ deutſchtum verbunden iſt, ſich bereikerklärt habe, den„Deutſchen Ring“ des Inſtituts entge⸗ genzunehmen. Dieſer Entſchluß des Führers und Reichskanzlers werde bei allen Menſchen deutſchen Stammes und deutſcher Zunge ſtärkſten Widerhall und aufrichtigſte Freude auslöſen. Er verlas darauf das an den Führer und Reichskanzler gerichtete Tele⸗ gramm, das folgenden Wortlaut hat: „Die Jahreshauptverſammlung des Deuk⸗ ſchen Auslandsinſtituts hat in kiefer Bewe⸗ gung die Mitteilung enkgegengenommen, daß der Führer und Reichskanzler ſich bereit erklärt hat, die höchſte Auszeichnung des Deulſchen Auslandsinſtituts, den„Deutſchen Ring“, anzunehmen. das deulſche Aus- landsinſtitut legt mit allen ſeinen Mikarbei⸗ tern das Gelöbnis ab, allezeit Kämpfer zu ſein im Dienſt des Geſamldeutſchtums der Erde.“ 6 Die Reihe der Begrüßungs- und Glück⸗ wunſchanſprachen eröffnete im Namen der Reichsregierung und im Auftrag des Reichs⸗ finanzminiſters Dr. Frick Staatsſekretär Dr. Pfundtner, der das Inſtitut beſonders dazu beglückwünſchte, daß ihm Adolf Hitler die Ehre erwieſen habe, den„Deutſchen Ring“ anzunehmen. Darauf nahm der wärt⸗ tembergiſche Miniſterpräſident und Kultus- miniſter Mergenthaler das Wort zu einer Anſprache, in der er auf die beim dies⸗ jährigen Reichsparteitag in Nürnberg mit unerhörter Wucht manifeſtierte Einheit der nalionalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung und des deulſchen Volkes hinwies. Die dieſer Einheit zugrunde liegen— den Höchſtwerte der Bewegung, Blut und Boden, Raſſe und Volkstum, müßten auch die Grundlage bilden für eine erfolgreiche Ar⸗ beit des Deutſchen Auslandsinſtituts. Es ſei Pflicht, das Auslandsdeutſchtum mit unſerer ganzen volksdeutſchen Kraft zu unterſtützen. Zu dieſem Zweck ſei es notwendig, daß zwi⸗ ſchen draußen und drinnen eine Ueberein⸗ ſtimmung in der Grundhaltung beſtehe. Im Auftrage des Stellvertreters des Führers überbrachte ſodann der Präſident der Deut⸗ ſchen Akademie in München, Profeſſor Haus⸗ hofer, herzliche Grüße und Glückwünſche. Die Vereidigung der Soldaten. Der Reichswehrminiſter hat, wie das NdZ meldet, angeordnet, daß die Vereidigung der Soldaten auf den Führer in die Perſonal⸗ ausweiſe und Stammrollen einzutra⸗ gen iſt. i Ein neuer Konflikt in Gens Polen verlangt eine Verallgemeinerung des Minderheitenſchutzes. d Genf, 14. Sept. Der polniſche Außenminiſter Beck hat vor der Vollverſammlung des Völkerbundes die praktiſche Mitwirkung Polens an der Durchführung ſeiner internationalen Min- derheitenſchutzverpflichtungen mit ſoforkiger Wirkung gekündigt. Beck führte hierzu aus, Polen habe in ſei⸗ em Antrag an die Völkerbundsverſamm⸗ lung die Verallgemeinerung dieſer Ver⸗ oflichtungen verlangt, und es halte an die⸗ er Forderung feſt und erwarte eine klare und deutliche Antwort. Wenn die Antwort poſitiv ſei, ſo werde es an der Ausarbei— ung der Beſtimmungen für ein allgemei⸗ tes Minderheitenabkommen mitarbeiten, wobei die polniſche Regierung es für ſelbſt⸗ derſtändlich halte, daß dabei die beſonderen Bedingungen der anderen Erdteile berück— ſichtigt werden. Beck fügte hinzu, daß dieſe Entſcheidung der polniſchen Regierung nicht gegen die Intereſſen der Minderheiten gerich— et ſei. Dieſe Intereſſen blieben weiter durch die grundlegenden Geſetze Polens geſchützt durch Geſetze, die den Minderheiten der Sprache, der Raſſe und der Religion freie Entwicklung und gleichberechtigte in der wirklichen Lage der Minderheiten indern. Vorher hatte Beck in längeren Aus⸗ ührungen auseinandergeſetzt, daß Polen den nur einigen Staaten einſeitig auferlegten Minderheitenſchutz als eine Ungerechtigkeit und Diskriminie— kung betrachte, die weder mit der Gleich— berechtigung aller Mitglieder im Völker— hund, noch mit der demokratiſchen Verfaſ⸗ ung des Bundes in Einklang ſtände. Der Minderheitenſchutz ſei außerdem durchaus nichts Einheitliches und Ganzes ondern willkürlich und zufällig, da gan; und dort teilweiſe und an anderer Stelle ieder überhaupt nicht angewandt. Bei manchen Staaten habe man ſich mit gan; einfachen Erklärungen begnügt, und ande— en erlaſſe man ſogar beim Eintritt in der ölkerbund dieſe Erklärungen, welches auck immer die Lage der Minderheiten ſei. Im übrigen habe ſich die Anwendung der bis— herigen Minderheitenſchutzgeſetze als völlig enttäuſchend gezeigt. Sie habe den Minder— heiten ſelbſt nicht genützt, aber als Mitte für eine herabſetzende Propaganda geger diejenigen Staaten gedient, die ihnen unter worfen waren und außerdem noch als po litiſches Druckmittel, das von den Staaten angewandt wurde, die, ohne ſelbſt durck dieſe Verträge gebunden zu ſein, das Rech für ſich in Anſpruch nahmen, an ihrer Kon— trolle teilzunehmen. Eine Abschlagszahlung So dankt Moskau ſeinen Verbündeten. Reval, 14. Sept. Wie aus Moskau gemeldet wird, veröf— fentlicht in dem Augenblick, wo Rußland mit Paris liebäugelt, die ſowijetruſſiſche Preſſe einen Kampfaufruf der fran⸗ zöſiſchen Sektion der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei an das franzöſiſche Proleta⸗ riat, in dem dieſes aufgefordert wird, in Maſſen der Kommuniſtiſchen Partei beizu— treten, um gemeinſam mit dem Weltprole— tariat gegen das bürgerliche Regime in Frankreich zu kämpfen. Die ſowietruſſiſche Preſſe veröffentlicht weiter Begrüßungsarti— kel zu dem 60. Geburtstag des Führers der franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei, Ca- chin, der von der ſowjetruſſiſchen Preſſe als Vorkämpfer der franzöſiſchen Räterevolu— tion gefeiert wird. Amſturzpläne in Spanien Aufdeckung einer marxiſtiſchen Verſchwö⸗ rung.— In Madrid ſollten 100 000 bewaff. nete Arbeiter aufmarſchieren. Madrid, 14. Sept. Die Lage in Spanien, die bekannklich ſchon ſeik geraumer Zeit zu Beſorgniſſen Anlaß gibt, hat eine neue Zuſpitzung erfah. ren. Die ſpaniſche Preſſe bringt mit großen alarmierenden Ueberſchriften die Meldung, daß es der Polizei gelungen ſei, in Juſam⸗ menhang mit der berichteten Waffelſchmug. gelaffäre einem groß angelegten umfaſſen. den Revolutionsplan der Mar riſten auf die Spur zu kommen. Der ſpaniſche Innenminiſter ſoll erklärt haben, die Regierung könne zunächſt die iht bekannten Einzelheiten noch nicht der Oef⸗ fentlichkeit übergeben, um die Unterſuchung nicht zu erſchweren, die der für ganz Spa⸗ nien eingeſetzte Sonderrichter zu füh⸗ ren habe; er werde aber binnen kurzem mi völliger Offenbeit alle Zuſammenhänge dar⸗ legen. Man hört, daß die Marxiſten ihre noch immer an verſchiedenen amtlichen oder halb- amtlichen Stellen ſißenden Genoſſen dazu angehalten haben, i Waffenſchiebungen aus ſtaatlichen Be⸗ ſtänden vorzunehmen und große Mengen von Ma- Piſtolen ſchinengewehren, Gewehren, f Handgranaten und Munition geſchickt üben g Behand. ung zuſicherten. So würde ſich auch nichts 1 ganz Spanien zu verrenlen. Werum mmm an, daß die bevorſtehende feierliche Ueber, führung und öffentliche Beiſetzung der Reſte der im Jahre 1930 von der Monarchie fü⸗ ſilierten Offiziere Galan und Hermandez in Madrid, die damals den erſten republikani⸗ ſchen Umſturz verſuchten, das Signal für den allgemeinen Aufſftand in Spanien ſein ſollte. Zu dieſem Zwech war beabſichtigt, an jenem Tage aus allen eilen des Landes etwa 100 000 organiſier⸗ te bewaffnete Arbeiter in Madrid zuſam⸗ menzuziehen, um den erſten Schlag gegen die Regierung zu führen. Wichtig in die⸗ em Zuſammenhang iſt die Tatſache, daß dadurch wieder die Löſung der latenten Kriſe des Kabinetts erſchwert wird. Die Regierung Samper ſteht auf ſo ſchwa⸗ hen Füßen, daß ihr Rücktritt bzw. ihre Um⸗ bildung nicht vermieden werden kann. Man ſieht teils in Lerroux, teils in Gil Robles die neuen Anwärter auf den Poſten des Miniſterpräſidenten. Saar⸗Abſtimmungslalender Ein Beitrag zum Winterhilfswerk an dei Saar. Saarbrücken, 14. Sept. Der Landesleiter der Deutſchen Front im Saargebiet, Pirro, erläßt folgenden Auf— ruf: Der Abſtimmungskampf im Saargebiet geht ſeinem Höhepunkt zu. Das ganze deut⸗ ſche Volk muß dieſen Kampf mit innerſter Anteilnahme und ſtändigem Intereſſe ver⸗ folgen. Dieſem Ziel dient der Saar-Abſtim⸗ mungskalender,(Preis 1 RM), der Mitte September erſcheint, ein Abreißkalender, der 100 Tage vom 5. Oktober ab bis zum Tage der Saarabſtimmung, dem 13 Januar 1935, läuft. Er muß in dieſen 100 Tagen in jedem deutſchen Arbeitsraum hängen und an den Kampf unſerer Volksgenoſſen im Saargebiet mahnen. Sein Reinertrag dient mit dazu, das Winterhilfswerk an der Saar aufzubauen. a Herſtellung und Vertrieb des Kalenders liegen in der Hand einer Gemeinſchaft von Verlegern, die, wie alle an ihm tätigen Stel— len, auf Gewinn verzichten. Ich bitte das ganze deutſche Volk, ſich für dieſes Hilfs⸗ werk an der Saar einzuſetzen, um den dop⸗ pelten Zweck zu erreichen: Arbeit für di Saarabſtimmung, Gewinnung von Mitteln für das Winterhilfswerk an der Saar. Der Abgeſandte des Papſtez Begrüßungsworke für Msg. Panico. Saarbrücken, 14. Sept. Die„Saarbrücker Landeszeitung“ ſchreiht zum Eintreffen des neuen päpſtlichen Beauf⸗ tragten für das Saargebiet:„Die Katholi: ken des Saargebietes enthieten dem hohen Abgeſandten des Heiligen Vaters aufrichtige Grüße. Sie freuen ſich, ihn zu einem Zeit: punkt bei ſich zu wiſſen, an dem die Ent; wicklung im Saargebiet der großen Entſchei⸗ dung des 13. Januar entgegenreift, einer Entſcheidung, die für die überwältigende Mehrheit der Katholiken ein Treuebekennt⸗ nis zu ihrem angeſtammten Vaterland ſein wird. Sie begleiten die wichtige Miſſion Monſignore Panicos, die ihren eigenen kirchlich⸗religiöſen Intereſſen dienen ſoll, mit herzlichem Vertrauen und mit den beſten Segenswünſchen.“ Tagesbeſehl der 5A Dank und Mahnung des Chefs des Stabes. Berlin, 12. Sept. Die NS meldet: Der Chef des Stabes, Lutze, hat folgenden Tagesbefehl an die SA erlaſſen: Nach den erhebenden Tagen von Nürn⸗ berg danke ich allen SA⸗Führern und SA⸗ Männern, vor allem aber auch dem Auf⸗ marſchſtab und Feldjägerkommando für ihre Leiſtung und Hingabe. Nürnberg war die Konzentration unſeres Willens und Glaubens, eine unvergleichbare Demonſtrierung des geeinten nationalſozia— liſtiſchen Deutſchland. Darüber hinaus aber waren die Tage von Nürnberg Beweis und Zeugnis für die Diſziplin, den Opfergeiſt und die Dienſtauffaſſung der SA. Sie hat ihre Leiſtung gezeigt beim Appell, den beiden großen Märſchen, draußen im Zeltlager und bei den Fahrten in die Stadt der Parteitage. Beſondere Anerkennung verdient dieſe Leiſtung, wei organiſatoriſche, umfangreiche Vorarbeiten in kürzeſter Zeit infolge der Ereigniſſe des 30. Juni vollbracht werden mußten und dei neue Stab wenige Wochen in Tätigkei ſteht. Wie in Nürnberg die SA Schulte: an Schulter ſtand und marſchierte mit den übrigen Oorganiſationen der Partei, ſo wollen wir in gleicher Kraft und Hingabe im gleichen Willen und gleicher Disziplin die Aufgabe löſen für die Zukunft, unſere Kör⸗ per ſtählen in Sport und Märſchen, unſert Seele und unſere, Herzen und unfere Ge danken aber ſchulen im Geiſte des Natiaſtal kräftige ſozialismus. Wir wollen und müſſen in un ſerer SA vorbildlich werden und bleiben Ut unſeres ganzen deutſchen Volkes Söhne: gez. Lutz e, Chef des Skabes 1 8 i 299 175 des Deutſchen Nachri te. Der des Deut a Tag a dem eu des NSR g g Berlin, 14. Sept. Im Anſchluß an fand— wie die NS meldet— in Bay reuth die erſte Führertagung der aue Motor⸗SA und dem bisherigen NSKK nun⸗ mehr zu einer ſelbſtändigen Gliederung der Bewegung zuſammengefaßten nationalſo⸗ zialiſtiſchen Kraftfahr⸗Korps ſtatt. Im Mit⸗ ſelpunkt der Tagungen ſtanden Ausführun⸗ gen des Korpsführers Hühnlein. In jroßen Zügen gab der Obergruppenführer Hühnlein einen Ueberblick über das neue Aufgabengebiet, das nicht zuletzt die Heran⸗ hüldung eines tüchtigen Fahrer⸗Nachwuchſes aͤmfaſſen wird. Zur organiſatoriſchen Neu⸗ zliederung bemerkte er, daß es gleich ehren⸗ boll ſein wird, ob einer nun in einem Mo⸗ 15 oder Kraftwagenſturm ſeinen Dienſt er⸗ üllt. Als äußeres Zeichen der Neugliederung wird das NSͤgK demnächſt durchgehend ſchwarze Spiegel und vorausſichtlich auch ei⸗ ne der SA⸗Feldmütze ähnliche ſchwarze Kopfbedeckung erhalten. Die amerikanische Kriegsinduſtrie Neue Enthüllungen. Waſhington, 14. Sept. Aus dem Verhör im Unterſuchungsaus⸗ ſchuß über die Rüſtungsinduſtrie ergibt ſich, daß anſcheinend amerikaniſche Flugzeug⸗ konzerne aktive Armeeflieger ver⸗ wendeten, um ihre Flugzeugtypen im Fer⸗ nen Oſten, in Südamerika und Europa vor⸗ zuführen. Im Jahre 1930 ſoll ſogar ver⸗ lucht worden ſein, vom Marineminiſterium die Erlaubnis zu erlangen eis amerikani⸗ ſches Flugzeugmutterſch'!: zu dem gleichen Zweck nach Südamerika zu entſenden, um der britiſchen Konkurrenz zu begegnen Als bei der Vernehmung ferner behauptet wurde, daß der Generalſtabschef Douglas Mc. Arthur während des Beſuches in der Türkei im Jahre 1932 amerikaniſche Waf⸗ fengusfuhren nach der Türkei begünſtigt ha⸗ be, rief der Vorſitzende des Unkerſuchungs⸗ ausſchuſſes, Senator Nye, aus:„Es ſiehl faſt ſo aus, als ob das Kriegs- und Marine⸗ miniſterium von der Regierung bezahlte und zu Privatgeſchäften benutzte Verkaufs- organiſationen ſind.“ Rieſige Kriegsgewinne Der Unterſuchungsausſchuß über die Rü⸗ ſtungsinduſtrie beſchäftigte ſich weiter mit dem führenden Chemie⸗ Konzern Dupont. Es ergab ſich, daß Dupont von 1914/1918 für 1245 Millionen Dollar Kriegsaufträge ausführte, heute u. a. den vierten Teil der General Motors kontrol⸗ liert und nach Kriegsende Teilhaber der Chemical Foundation wurde, die die be⸗ ſchlagnahmten deutſchen Chemie-Patente verwaltete. Dupont zahlte im Jahre 1916 100 v. H., 1917 51 v. H. und 1918 26 v. H. Dividende. Deutſche Tagesſchan Feier der Hitlerjugend in München. Am kommenden Samstag findet in Mün⸗ chen eine Tagung der Gebietsführer der HJ aus dem ganzen Reich ſtatt. An der Feld⸗ herrnhalle wird der Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach die Weihe von 28 Bann⸗ Fahnen vornehmen, die am Abend vorher in feierlichem Zuge zur Feldherrnhalle gebracht werden. Der Sonntag iſt einer Tagung aller HJ ⸗Führer des Gebietes Hochland gewidmet. Gegenbeſuch Hitlers beim Berliner Doyen. In Erwiderung des Beſuches des Diploma⸗ tiſchen Korps ſtattete der Führer und Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler dem Doyen der in Ber⸗ lin beglaubigten fremden Vertreter, dem apo⸗ ſtoliſchen Nuntius Monſignore Orſenigo, in der Nuntiatur in der Rauchſtraße einen Gegen⸗ beſuch ab; der Führer war hierbei von dem Staatsſekretär der Präſidialkanzlei, Dr. Meiß⸗ ner, und ſeinem perſönlichen Adjutanten, Grup⸗ penführer Brückner, begleitet. Neues Waffenverbot in Oeſterreich. Das Bundesgeſetzblatt veröffentlicht ein bis zum 30. Juni 1935 befriſtetes Bundesverfaſ⸗ jungsgeſetz. Darnach dürfen Perſonen, die ſich an den Umſturzverſuchen vom Februar oder Juli 1934 beteiligt haben, ſowie die An⸗ gehörigen von Parteien, denen jede Betäti⸗ gung in Oeſterreich verboten iſt, weder Waffen noch Munitionsgegenſtände beſitzen. Das Ver⸗ bot gilt auch daun, wenn nach den Beſtim⸗ mungen des Waffenpatents oder ſonſtiger Ver⸗ waltungsvorſchriften die betreffende Perſon hierzu berechtigt ſein ſollte. Uebertretungen werden mit Arreſtſtrafen bis zu einem Jahre 19 5 Geldſtrafen bis zu 20 000 Schilling be⸗ kraft.„„ Bene de daten bels 1 Der Bundesleiter des VA, Dr. Hans Steinacher, gewährte einem Vertreter . f 1 un ch redung, in der er ſich über den Sinn und, Zweck der Veranſtaltung e J Heut, mbe ſchen Volkstums“ am 16. 1 0 g u den Reichsparteitag kriegszeit zun gen. ein 6 gen müſſen, um vor al 8 volksdeutſchen Gedanke Durchſchnittsdeutſche im lem ugend zum 9 rziehen. Der eich habe früher kaum etwas gewußt von ſeinen deutſchen Brüdern jenſeits der Grenzen. Die Jugend aber habe begriffen, daß deutſches Volks⸗ tum eine Sache des Blutes und des Glau⸗ bens ſei, nicht aber ſtaatlicher Abgrenzun⸗ Aus der Verbundenheit zwiſchen Schule und VDA ſei der Gedanke des Fe⸗ ſtes der Deutſchen Schule entſtanden, das in dieſem Jahre aber mit Förderung der maßgebenden Reichsminiſterien als wahre, große Volksfeier, als Tag des Volkstums begangen werden ſolle. Zum Schluß gab Dr. Steinacher der Hoff⸗ 705 Ausdruck, daß der Tag des Deutſchen Volkstums in naher Jukunft ein Jefſttag aller Deutſchen drinnen und draußen werde, an dem ſich das ganze deutſche Volk über die Grenzen hinweg ſeiner Einheit und Ganz- heit bewußt werde. Denn ſeder dritte Deuk⸗ ſche wohne außerhalb unſerer Grenzen. Friſtverlüngerung für die Anmeldung zum Neichsnährſtand Berlin, 14. Sept. Amtlich wird bekannt⸗ gegeben, daß die Friſt zur Anmeldung der Betriebe des Landhandels und der Be⸗ und Verarbeiter landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe zum Reichsnährſtand, die am 15. September ablaufen würde, bis zum 30. September 1934 verlängert worden iſt. Auto fährt in eine HN⸗Grunne Ploen, 14. Sept. Ein vierſitziger Perſo⸗ nenkraftwagen verſuchte an einem Trupp Hamburger Hitlerjugend vorbeizufahren. Dabei überſah der Wagenführer jedoch einen ihm in einer Kurve entgegenkommenden kleinen Kraftwagen. Beide Fahrzeuge ſtie⸗ ßen unmittelbar hinter der Marſchkolonne zuſammen, wobei dem kleineren Wagen das linke Vorderrad weggeriſſen wurde Der Führer des großen Wagens verlor der Ge⸗ walt über das Steuer und der Wagen fuhr mitten in den Trupp der Hitlerjungen hin⸗ ein. Acht Jungen wurden verletzt und muß⸗ ten ins Hoſpital gebracht werden, und zwar zwei Schwerverletzte und ſechs Leichtverletz⸗ te. Einige andere haben Hautabſchürfungen davongetragen. Tragödie in den Vergen Suche nach fünf Vermißten. München, 14. Sept. In den Bergen an der Schüſſelkarſpitze werden ſeit einigen Tagen fünf Touriſten vermißt. Mehrere Rektungskolonnen ſind unterwegs, und auch ein Flugzeug beteiligte ſich an der Suche, die bis ſetzt erfolglos war. Es wurde der ganze Donnerstag bazu ver⸗ wendet, mit einem Aufgebot von über 30 Bergſteiger die Nordſeite der Schüſ⸗ ſelkarſpitze bis ins Schüſſerkar hinein abzu⸗ ſuchen und das Gebiet der Drei⸗Zinken⸗ Scharte. Nach den bisherigen Reſultaten, die man mit Flugkeugbeobachtung in dieſem beſonderen Fall gemacht hat, hatte man für Donnerstag gon ener nochmaligen Verwendung von Fliegern abgeſehen Man nimmt an, daß die Touriſten, ſo⸗ ern ſie ſich noch am Leben befinden, wahr⸗ cheinlich in großer Erſchöpfung in irgend⸗ eine Jelshöhle geflüchtet oder ſonſt ein Unterkommen geſucht haben, wo ſie nachts 505 der ſehr kalten Witterung etwas Schutz haben. Der als vermißt gemeldete Karl Am⸗ mann iſt ein Deutſchamerikaner, der nur für einige Wochen zum Beſuch ſei⸗ ner Angehörigen ſich in die alte Heimat be⸗ geben hatte. Inzwiſchen iſt auch der Name einer Begleiterin feſtgeſtellt, es iſt die beim Münchener Stadtrat beſchäftigte Kanzlei⸗ aſſiſtentin Huber. Sieben Unwetteropfer Weitere zwei Tote aufgefunden. Baſel, 14. Sept. Die ſeit Sonntag im Gebiet des Gletſcher⸗ horns bei Andermatt vermißten zwei Baſe⸗ ler Touriſten ſind nunmehr von den Ret⸗ tungskolonnen tot aufgefunden worden. Der eine von ihnen hatte noch die Steigeiſen an den Schuhen. 0 Mit dieſen beiden Verunglückten hat das Unwekler in der Innerſchweiz insgeſamt ſie⸗ ben Todesopfer gefordert. Neue Aeberraſchungen Ein Kapitän ſah untätig zu. enen Neuyork, 14. Sept. Die Vernehmungen über die Urſachen der ſtataſtrophe auf der„Morro Caſtle“ fördern mmer neue verblüffende Tatſachen ane Licht. Insbeſondere gibt das Verhalten der in die Tragödie verwickelten amerikani⸗ ö 105 1 Seeleute die eigenartigſten Rät⸗ el auf. 16 ein Mann 5 Verhör am 99 erregte e⸗ Senſaljon, daß der Küſtendampfer„Preſi e bon 9.20 0 4. 10 0 5 N 1 brennenden„Morro den b ahne ein zie 2. 1 1 chfabrit durch Feuer vernichtet. Kaſfel, 14. Sept. Kurz vor Mitternacht brach in der neuerbauten Niederheſſiſchen Tiſch⸗ fabrik von Stern und Co., in Bad Sooden⸗ Allendorf Feuer aus, das in den Holzvor⸗ räten reiche Nahrung fand. Neben einem großen Fabrikgebäude, in dem wertvolle Holz⸗ bearbeitungsmaſchinen untergebracht waren, wurde das mit völlig neuen Anlagen ver⸗ ſehene Keſſelhaus ein Raub der Flammen; außerdem mehrere Lagerſchuppen, in denen für über 80 000 Mark Furnier⸗ und Edelholz lagerten. Die ganze Fabrikanlage bildete am Morgen einen rauchenden Trümmerhaufen, au dem nur noch die Außenmauern des Fa⸗ brikgebäudes herausragten. Abberufung des ſeparatiſtiſchen Paters. Saarbrücken, 14. Sept. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro erfährt, iſt der Pater Dörr, der am 26. Auguſt in Sulzbach auf der Separatiſtenkundgebung eine Rede für den ſtatus quo gehalten hat, von ſeinem Oberen abberufen worden. Er hat das Saargebiet bereits verlaſſen. ein Herold der deutſchen Einheit Zum 100. Geburtstag Heinrich von Treitſch⸗ kes am 15. Seplember. Als dem ſpäteren kgl. ſächſiſchen General von Treitſchke am 15. September 1834 ein Sohn geboren wurde, hätte man von ihm wohl alles andere erwartet als eine„preu⸗ ziſche“ Laufbahn. Die Treitſchkes waren eine ails urſprünglich(als„Trſchkyy“) iſche⸗ hiſche Familie, die um ihres evangeliſchen Glaubens im dreißigjährigen Kriege ihre böhmiſche Heimat verloren hatte. Als Kind ſchon zog ſich Heinrich von Treitſchke ein Ohrenleiden zu, das ſpäter zu völliger Taub⸗ heit führte. Aber ein leidenſchaftlicher, zu lodernder Begeiſterung fähiger Sinn und ein unbändiger Wille triumphierten über äußere Hemmungen. In dem hochbegabten Kinde ſtreiten eine feinſinnige Künſtlerna⸗ tur— Treitſchke iſt auch Lyriker geweſen— und die Ergriffenheit vom Schickſal ſeines deutſchen Volkes miteinander. Nie iſt der iſt stärker. vas treibt ihn gleich ſtart zur Geſchichte wie zur Politik. Der faſt ſchon taube Student iſt nie reiner Wiſſenſchaftler, ſondern immer zugleich Po⸗ litiker, der für Deutſchlands Einheit unter preußiſcher Führung im Freundeskreis und in der Preſſe ſtreitet. Er wird trotz der Taubheit Dozent in Leipzig, wo er weiter für Preußen eintritt und ſich ſo die „Karriere“ verſcherzt. Er kommt dann nach Freiburg, Kiel, Heidelberg und Berlin. 1866 fordert er die Annexion Sach⸗ ſens und führt ſo den ſchmerzlichen Bruch mit ſeiner Familie herbei. Er erlebt als treuer Gefolgsmann Bismarcks 1870 jubelnd Deutſchlands Einigung und neue Kaiſerherr— lichkeit. Er tritt als Nationalliberaler in den Reichstag und iſt von 1871 bis 1884 Abge⸗ ordneier für Kreuznach, ſtets ein Herold Bismarckſcher Politik. Wenn Treitſchke in ſeiner großen„Deut⸗ ſchen Geſchichte im 19. Jahrhun— dert“ ſagt:„Die Männer ſind es. die die Geſchichte machen“, ſo iſt ihm das innerſtes Bekenntnis, das ſeiner Sprache ungeheure Leidenſchaftlichkeit und Kraft gibt. Von der gleichen Leidenſchaftlichkeit zeugt auch ſein „Subjektivismus“: er will nicht„objektiv“ ſein wie der abgeklärte Ranke, ſondern lodernd in Liebe und Haß von ſeinem Ge— genſtande reden Faſt mehr ein Prophet als ein Hiſtorkker— aber eben darum unmittel— Künſtler in ihm geſtorben. aber der Deutſche U bar packend und fortwirkend. Wag ſolcher„Subſektwismus“ ſeine Ge⸗ fahren haben, hier wird er in Zucht ge⸗ nommen durch eine klare Erkenntnis: die von Preußens„deutſchem“ Beruf. Er hat gewiſſermaßen Bismarck geahnt, ehe er da war, er hat ihm mit den Weg bereitet, und er iſt mit ihm gegangen durch dick und dünn, in guten und ſchlechten Tagen. Der Sachſe Treitſchke iſt überzeugter Preuße geworden. Aber er liebt Preußen nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſondern weil nur ein ſtarkes Preußen Deutſchlands Ein⸗ heit erzwingen kann. Er kennt, wie Stein „nur ein Vaterland, das heißt Deutſch⸗ land“. Wie Preußen Deutſchlands Führung übernehmen muß, ſo glaubt er auch an eine (keineswegs rein machtpolitiſch zu verſte⸗ hende) Führerſtellung des Deutſchtums in⸗ nerhalb der germaniſchen Welt.. Gerade darin wirkt er wie eine Geſtalt des jüng⸗ ſten. Heute. Er iſt nicht nur Bismarcks Weg⸗ bereiter, ſondern durchaus auch der der geeinten Nation der Gegenwart. Auch in ſeiner Erkenntnis, daß der Staat weſens⸗ mäßig zunächſt Machtgebilde ſein muß, uch in ſeiner ſtarken Betonung der Per⸗ önlichkeit und des Führergedankens, auch n ſeinem Bekenntnis zu den unverlierbaren Werten des alten Preußentums, wie ſie uns Hindenburg verkörpert hat. München, 14. Sept. Die 25 jährige Kontoriſtin Berta Sa u⸗ er beck, die ſeit Sonntag früh vermißt wur— de, iſt jetzt als Leiche in einer Müll⸗ grube aufgefunden worden. Das Mäd⸗— hen hatte am Samstag abend einer Tanz⸗ unterhaltung in einer Wirtſchaft beige⸗ wohnt. Gegen Mitternacht hat es den Heimweg nach der elterlichen Wohnung in Milbertshofen im Norden Münchens ange⸗ treten. Seitdem wurde es vermißt. Neben einigen Toilettegegenſtänden wird auch eine Geldtaſche mit etwa 5 RM, die dem Mäd⸗ hen gehörten, vermißt. geltſames Flugzeugunglütk Führerloſes Flugzeug raſt in Juſchauer⸗ menge. Kaftowitz, 14. Sept. Auf dem Kattowitzer Flugplatz ereignete ſich ein furchtbares Unglück. Ein Flugzeug Franzöſiſche Manövei an der ſchweizeriſchen Grenze. Kavallerie im Manöve⸗ gelände bei Beſancon. deſſen Motor zum Start angeworſen wor⸗ den war, ſetzte ſich plötzlich aus unbekann⸗ ten Gründen ohne Steuermann in Bewe⸗ gung und raſte auf eine größere Zuſchauer⸗ menge zu. Vier Perſonen wurden von den Flügeln der Maſchine erfaßt, zu Boden geſchleuder! und verletzt. Sie wurden ſofort ins Aran; kenhaus gebracht. Hier erlag der 21 Jahre alle Eduard Janka aus Kattowitz kurze Zei ſpäter ſeinen ſchweren Verletzungen. Ein⸗ weitere Perſon erlitt einen Beinbruch, wäh cend die Verletzungen der beiden anderen Verunglückten leichker Natur ſind. Einſichtsvolle Stimmen Gerechtigkeit für Deutſchland. Zondon, 14. Sept. Mſter L. K. Elm⸗ hirſt, der britiſche Präſident des internationa⸗ len landwirtſchaftlichen Kongreſſes, der kürz⸗ lich ſeine Beratungen in Bad Eilſen beendet hat, erklärte: Wir werden dafür ſorgen, daß die Ereigniſſe in Deutſchland gerechter be⸗ urteilt werden. Viele von uns ſind voll von Mißtrauen nach Deutſchland gekommen Aber wir haben uns eines beſſeren überzeugt. In einen Aufſfatz des Profeſſors Sir Ar⸗ thur Quiller-Gough in der„Daily Mail“ über die europäiſche Lage heißt es: Man hat kaum ein moraliſches Recht, Frankreich und Belgien, deren Gebiet im Weltkrieg verwüſtet wurde, Lehren zu erteilen. Aber aus Gründen der Klugheit könnte Frankreich darauf hinge⸗ wieſen werden, daß das Brandmal, das ſeinem Nachbarn in Verſailles aufgedrückt worden iſt, mehr iſt, als man der neuen Generation einer ſtolzen und militäriſchen Raſſe würde zumuten können. Wenn wir Frankreich ſa⸗ gen, daß die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages revidiert werden müſſen, dann müſ⸗ ſen wir aber auch ſelbſt ſagen, daß wir bereit ſind, viel koloniales Gebiet zurückzu⸗ geben. Neues aus aller Welt Grauenhaftes Unglück im Marmorwerk. Im Marmor- und Granitwerk Kronach (Oberfranken) wollte der Arbeiter Jakob Lang einen nur 40 Millimeter breiten Rie⸗ men auf eine Transmiſſionsſcheibe legen und wurde dabei vom Riemen erfaßt. Der nebenan arbeitende Steinmetz Paul Holz⸗ mann eilte ſeinem Kameraden zu Hilfe, wurde aber auf unerklärliche Weiſe eben⸗ falls von der Welle erfaßt und wohl 400 mal herumgeſchleudert, ſo daß der Körper nur noch aus Fleiſchfetzen und zerſchmetter⸗ ten Knochen beſtand. Lang liegt an einer Gehirnerſchütterung darnieder. Mit Stöckelſchuhen tödlich abgeſtürzt. Die 50 Jahre alte Kreſzens Altmann aus Kempten(Allgäu) unternahm, vollkom⸗ men ungenügend ausgerüſtet, einen Spa⸗ ziergang zur Eiskapelle und machte dann, obwohl ſie Schuhe mit hohen Abſätzen trug () und einen Regenſchirm mit ſich führte, eine Kletterpartie an der Watzmann-Oſt⸗ wand. Als ſie ſich etwa 700 Meter über dem See befand, ſtürzte ſie etwa 25 Meter tief ab und blieb tot liegen. Mädchenmörder zum Tode verurkeilf. Das Schwurgericht Aurich verurteilte den Ep— po Tammen aus Ochtelbur wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Tammen hatte die Haustochter Berta Klingenberg in Riepe er⸗ würgt. Um einen Selbſtmord des Mädchens vorzutäuſchen, hatte er es dann an einem Strick aufgehängt. 757 Noi a nes vod Fhirz MEN NN GLAS FN. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, kalle(Saale) „Dann ſterbe ich mit den Blumen und den Graſe— und das iſt dann nicht gar ſo ſchmerzlich!“ Das hatte ſie öfters geſagt. Der Bauer wollte noch immer nicht an dieſes Unab⸗ anderliche glauben. Fremde Menſchen waren ins Haus gekommen, hatten viel Weſens von allem gemacht und ihm immer wieder ihre Teilnahme verſiche rt. Wie ſein eigener Schatten war er in den letzten Tagen durch das Haus ge⸗ gangen, hatte das Vieh verſorgt und hatte auch ſonſt ge⸗ tan und vorbereitet, was ihm die Grete aufgetragen und was die Leute von ihm verlangten. Immer wieder war er in die Stube gegangen, wo die Bäuerin ſo ſtill und friedlich auf dem Lager ruhte. Ganz leiſe, etwas ſchmerzverzogen, ſchien der Mund zu lächeln, ſo wie es auch im Leben ihre Art geweſen. Als ob ſie dennoch mit ihrem Leben zufrieden geweſen, mit dieſem Leben, das ihr Arbeit und Kummer wahrhaftig genug gebracht. und wenn es köſtlich geweſen iſt, iſt es Arbeit und Mühe geweſen., mußte der Bauer unwillkürlich denken. Ob das ihr ſeltſames Lächeln um den Mund wohl ſagen wollte? Jetzt ſtand der Lehrer mit den Kindern vor dem Hauſe. Ein Bürſchchen trug das Kruzifix. Mit hellen Stimmen langen ſie die Trauerlteder. Der Paſtor betete für cle ſtille Väuerin und ſegnete ſie. Nun traten die Träger an den eran, hoben den Deckel auf den Sarg und ver⸗ ihn Ein bitter weher Schmerz ſaß in des Bauern arg b Kehle feſt, ſo daß er ſprechen konnte. erfahren. Menſchen ſind. Schickſal hinab. daben. Weib. ihn hinweg. nicht Sein Mädel ſchluchzte laut neben ihm. nach ihrem Arm und führte das junge Ding. Es war kein Groll mehr in ihm gegen dieſes Kind. Das Mädel war ja doch nicht ſchlecht; ſie war nur noch ſo jung und un⸗ Nun mochte da kommen, was da wollte, das Schickſal war nun einmal doch viel ſtärker, als die klugen Das Schlckſal— ja, das war es! hob die Menſchen— Himmel hinauf— oder ſtieß ſie brutal— in die Hölle Und wer da ſein Schickſal aus eigenen Kräften ändern und meiſtern will— der geht nicht ſelten zugrunde Es hatte früher einmal eine Zeit gegeben, da prägte der junge Lindenhofbauer den Wahlſpruch:„Es gibt kein Schickſat; nur— was ich ſeiber will und bin...“ Denn er war heil und geſund aus dem Kriege zurück⸗ gekommen, hatte, trotz Inflation und ſonſtiger Not, ſeinen Hof geſichert und in Ordnung gebracht— da ermordeten ſie ihm ſeinen leiblichen Sohn, den Erben vom Linden⸗ hof. Dann kam die Kriſe und es folgte eine ſchwere Zeit. Die Bauern hatten jetzt wohl Vieh im Stall und Korn auf dem Boden, aber ſie hatten keinen Pfennig Geld im Hauſe; denn die Märkte lagen ſchlecht— es konnte nichts verkauft wetden. Da kündigte man ihm rückſichtslos die Hypothek. Jetzt hieß es aufs neue: ſich durchbeißen, ab⸗ rackern, durchkämpfen, denn der Hof mußte auf jeden Fall erhalten bleiben.— Da lief ihm mitten in der Arbeit der andere Sohn, ſein Stiefſohn, davon, det doch nun einmal den Hof bekommen ſollte. Der Bauer biß die Zähne zu⸗ ſammen— noch bitterer und noch trotziger: der Hof mußte dennoch erhalten bleiben.— Da ſtrauchelte auch noch die Tochter. Und als er ſich jetzt endlich ſeinem Schickſal beugte und ſein Walten anerkannte— ſtarb ihm ſein Das Schickſal ging ſchon unbarmherzig über Er haderte und trotzte nicht mehr. Sohn, der ihn ſo ſehr enttäuſchte und der auch an dem weinen und auch nicht Da faßte er Schultern. Das nach Laune— in den ſtreuen: Nicht mit dem Grabe der Mutter fehlte. Nicht mit der Tochter, die ihn gar ſo weh getan. Sie waren ja Menſchen ſo wie er, die ſelber ſchon ihr Schickſalskreuz zu tragen hatten. Es war ſchon ſchwer genug und laſtete auf den noch ſo jungen Mit ſeinen Gedanken war er bei der ſtillen Frau, der er auf ihrem letzten Wege folgte. Sie hatte erlitten und erlebt, was Frauen leiden und erleben können. In ihrer Jugend war ſie glücklich und begehrt. Sie hatte geliebt und wurde auch betrogen. Das Schickſal hatte es dann doch wieder gut mit ihr gemeint. Sie hatte als Mutter Glück und Leid erfahren. hatte es ihr niemals gemangelt. Sie hätte gut mehr Ruhe und Erholung gebrauchen können. kranken Herzen recht bekommen und hätte wohl auch ihr Leben verlängert. Stets war ſie ihm eine gute Gattin und getreue Hel— ſerin geweſen, wenn ſie auch ſeine Selbſtverleugnung, ſein Aufopfern und ſein Zerſchleißen um den Hof nicht immer ganz verſtehen konnte. floß ja nicht das Blut der Lindenhofbauern, die ſeit Gene⸗ rationen auf dem Lindenhof geboren wurden und auf dem Lindenhof geſtorben waren. Ihres Lebens Inbegriff war er und waren ihre Kinder. Sein Beſtes war mit ihr von ihm gegangen. Nun würde ſein Leben noch freudloſer und noch ärmer werden. Er hatte ſich ſeinen Lebensabend mit ihr zuſammen einmal anders ausgedacht. Der Wille des Schickſals hatte auch hier geſiegt. Ihm blieb nur übrig, ein Vaterunſer für die ſtille Schläferin zu beten und eine Handvoll Erde auf den blumenbeladenen Sarg in der kalten, engen Gruft zu An Arbeit und an Pflichten Das wäre ihrem Kein Wunder. In ihren Adern „Friede ſei mit deiner Aſche... Er ſtand noch lange an der Gruft. Stand noch da, als der Paſtor und all die Menſchen ſchon vom Grabe ge⸗ gangen. Und wußte, daß auch ſein Leben an dieſer Gruft entzweigebrochen Fortſetzung folgt. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Stand das Rad der Zeit ſtill? Auf leiſen Sohlen war der Juſtizrat hinausgegangen. Die Liebenden waren ganz allein in dem kleinen dämme⸗ rigen Raum. Behutſam zärtlich glitten ſeine Hände über ihre gold⸗ blonden Locken. Doch dann ſuchte ſein Mund ihre Lippen, und er küßte ſie wie ein Verdürſtender. * 15* In dieſer Nacht ſand Roſemarie keinen Schlaf. „Wolfgang! Wolfgang!“ flüſterte ſie immer wieder. Wie lange hatten ſie noch bei Cojazzi geſeſſen, und wie ſehr hatte ſich der Fürſt als wahrhafter Freund erwieſen, als Doktor Wangenheim ihm vorgeſtellt wurde. Mit herz⸗ lichem Handſchlag hatte er ihn begrüßt, und eine raſche Sympathie hatte die beiden Männer zuſammengeführt. Roſemarie ahnte nichts von der Ausſprache, die Fürſt Lueberg und Wolfgang Wangenheim gehabt hatten in dieſer Nacht. „Ich weiß nicht, ob es wirklich die große Liebe war, die mich zu Roſemarie Bergmann hinzog. Das eine aber weiß ich gewiß, es war der Wunſch, dieſes holde, reine Geſchöpf zu ſchützen vor den böſen Nattern des Neides und ihr nach Kampf und Not endlich die Ruhe zu geben, die ſie bitter notwendig braucht.“ Doktor Wangenheim hatte verſtändnisvoll genickt, und der Fürſt fuhr fort: „Es war mir nicht möglich, Roſemarie für mich zu ge— winnen. Das ſchmerzte tief. Nun aber weiß ich, daß ich ſie bitter unglücklich gemacht, wenn ich verſucht hätte, ſie gewaltſam an mich zu ketten. Ich bin jetzt ganz ruhig. Frauen ſpielen in meinem Leben keine große Rolle. Schon immer hatte ich die Abſicht, einmal unvermählt zu bleiben. Nun wird es auch ſo kommen, und das iſt vielleicht das Beſte für mich. Aber das macht mich ganz froh, daß es Ihnen ge— lungen iſt, den Beweis für Roſemaries Unſchuld zu er⸗ bringen. Sahen Sie, wie ihre Augen erſt ungläubig ſchauten, und wie ſie dann ganz groß und ſtrahlend wurden? Das war das ſchönſte Geſchenk, das Sie ihr machen konnten, Herr Doktor Wangenheim. Gleich morgen werde ich bei dem neuen Intendanten vorſprechen, um Roſemaries Ehre reſtlos wiederherzuſtellen.“ Gegen drei Uhr morgens erſt hatten ſich Lueberg und Wangenheim getrennt, aber nicht ohne die ausdrückliche Verſicherung, die Bekanntſchaft, die auf ſo ſeltſame Art zuſtande gekommen war, auch weiterhin zu pflegen... Der letzte Abend kam heran, an dem Roſemarie in Ver— tretung der Tinius ſpielte. f Schon am Nachmittag war Wangenheim in der Brun— nenrandtſchen Villa zu Gaſt. Immer noch einmal mußte er Roſemarie ganz aus⸗ führlich erzählen, wie es ihm möglich geweſen war, die Lobe zu einem Geſtändnis zu bringen. „Mein Onkel Bachſtedt läßt dich herzlich grüßen, Roſe⸗ marie. Er war tief erſchüttert, als er den wahren Zu- ſammenhang der Dinge erfuhr, und hat ſich bis heute noch Vorwürfe gemacht, daß er die Sache damals nicht gründ⸗ licher unterſuchte. Aber der Schein war allzuſehr gegen dich, armes Kind. Ich habe heute morgen ſofort mit ihm telephoniert. Meine Verwandten ſind glücklich, daß ich dich gefunden habe. Und wir dürften ja nicht vergeſſen, ſie zu beſuchen, hat er mir noch ausdrücklich mehrmals geſagt.“ „Bachſtedt und Co....“, ſagte Roſemarie ſinnend.„Nie hätte ich gedacht, daß mein Fuß je die Heimat wieder be— treten könnte, geſchweige denn, daß ich meinen alten Arbeitsplatz noch einmal wiederſehen würde. Aber nun kann ich ja zurückkommen. Du, Wolfgang, du allein haſt den Makel auf meinem Namen gelöſcht.“ „Glaubſt du, daß ich nur einen Augenblick an deiner Unſchuld gezweifelt hätte, als ich nach Wochen von meinem Onkel erfuhr, was geſchehen war?“ fragte Doktor Wan⸗ genheim ernſt. Der Slierbänpfet. Von Hans Bethge. Das beſuchteſte Varieté in Barcelona iſt das alte Varieté Eden. Eine Zeitlang tanzte dort jeden Abend Mercedes, eine Sevillanerin, blaß und ſchön wie der Mond. Sie trat immer in Schwarz auf, in einem großen, ſchwarzſeidenen Umhangtuch. das mit roten Blumen beſtickt war. Viele waren in ſie ver⸗ narrt. Am meiſten liebte ſie ein alternder Torero. Er kam eden Abend in das Theater, ſtarrte ſie wie entgeiſtert an, wenn e 1 5 und ſetzte ſich dann hinten in das Parterre, wohin auch die Artiſten kamen, um dort mit ihren Freunden Er⸗ 5 0 zu ſich zu nehmen. Dort blieb er jeden Abend. ercedes ſaß mit Bekannten on einem anderen Tiſche. Er ließ 1185 ügen nicht ab von ihr, die großen, unglücklichen, ergreifenden Augen des alternden Torero. Ich habe ihn oft dor! ſitzen ſehen; es war erſchütternd, ſeine verzückten und un n oz ch lens r Züge zu betrachten. Mercedes beachtete 970 höchſtens daß ſie einmal über ihn lachte— ſonſt war et Luft für ſie. Jede Nacht ſtand er ihrem Hauſe be enüber auf der Straße, 7 zu ihrem Fenſter empor, un fe erſt heim, wenn der Morgen graute. Ich kam allnächtlich durch ſene Straße, aus einem Klub, der in der Nähe lag— immer ſtand er dort, „Aber ich— ich habe an deiner Liebe gezweifelt, Wolf— gang. Lange habe ich an jenem naßkalten Herbſtabend auf dich am Parkpavillon gewartet. Immer noch hatte ich gehofft. Aber du kamſt nicht. Da dachte ich, du hätteſt keinen Glauben mehr an mich. Das hat mich getrieben, die Heimat zu verlaſſen, irgendwo unterzutauchen im großen Berlin. Ach, furchtbar waren die Jahre! Nach außen ſchien mein Leben das glücklichſte, das man ſich denken konnte. Selbſt Doktor Brunnenrandt, der um meine Liebe zu dir wußte, hat nicht geahnt, wie manche Nacht mein Kopfkiſſen von Tränen naß war.“ Und mit einem unendlich lieben Blick auf Tante Berta fügte ſie hinzu: „Auch Tante Berta nicht. Ganz nicht.“ Frau Bergmanns Geſicht wurde überſonnt von einem gütigen, zufriedenen Lächeln. „Kind, Kind!“ ſagte ſie nur; aber all ihre Liebe und Sorge um Roſemarie lagen in dieſen zwei Worten. „Ja, und das alles geſchah, während ich voller Angſt heimfuhr zu meinem ſchwerkranken Vater. Wir tragen alle einen Teil Schuld. Manchmal— nein überhaupt, die Menſchen ſollten mehr aneinander glauben!“ ſagte er grübelnd. Dann huſchte ein glücklicher Schein über ſein Geſicht. „Aber wir wollen nicht von dem Vergangenen mehr reden. Die Zukunft gehört uns.“ Und in ſeligem Plaudern verrannen die Stunden. Wolfgang malte ihr Leben daheim. Nur einmal wurde ſein ſchönes Geſicht noch ſehr ernſt, als er von der ſchweren Kriſe ſprach, die ſeine Werke durchmachen mußten, und die noch nicht reſtlos überwunden war. „Ich hatte keinen Mut mehr, Roſemarie. Was nützte all mein Schaffen? Für wen?“ Endlich aber war es Zeit, aufzubrechen. Zum letzten Male fuhr ſie der Wagen aus dem vor- nehmen, ſtillen Weſten hinein in den Weltſtadttrubel zum Großen Schauſpielhaus. „Abſchiedsvorſtellung von Roſemarie Bergmann!“— kündeten die Anſchläge an den Plakatſäulen. Das Haus war ausverkauft. Noch einmal in dieſer Spielzeit gab man den„Fauſt“, und noch einmal ſchuf Roſemarie ein unſterbliches „Gretchen“. Nun, da über Nacht ſeligſte Erfüllung in ihre Seele gekommen war, ſchwanden die letzten Hemmungen. Wangenheim, der mit dem Juſtizrat und Tante Berta in der Loge ſaß, war tief ergriffen. Das war nicht mehr Roſemarie, ſeine kleine Roſemarie, das war eine ganz große, gottbegnadete Künſtlerin. Das Schauſpielhaus erlebte an dieſem Abend einen beiſpielloſen Erfolg. Blumen über Blumen ſchleppte man auf die Bühne. i Immer wieder mußte Roſemarie hervortreten. „Wiederkommen! Wiederkommen!“ ſchrien die Ber— liner. Plötzlich war Ruhe. Roſemarie ſtand inmitten ihres rieſigen Blumenhaines und ſprach ein paar Worte: „Ihr lieben Menſchen! Ich danke euch von ganzem Herzen. Ich gedenke in dieſem Augenblick meiner toten Mutter, die ebenſo wie ich bei ihrem Scheiden ſo viele ehr⸗ liche Freunde zurückließ, aber ich gedenke auch des kürzlich verſchiedenen Leiters dieſes Hauſes, Doktor Brunnen⸗ randts, der es mir durch ſeine näterliche Hilfe erſt er⸗ möglichte, hier als Nachfolgerin meiner Mutter zu wirken. Wenn ihr mir eure Teilnahme beweiſen wollt, ſo ſchenkt eine kurze Minute des Gedenkens dieſen beiden Menſchen, die mir über alles teuer waren.“ Roſemarie ſchwieg und ſenkte den Kopf in ſtiller An⸗ dacht. Während ihrer Worte war kein Auge trocken geblieben. Große Bewegung ging durch das Haus, während ſich alle Köpfe zu einer Minute des Gedenkens ſenkten. Dann praſſelte der Beifall noch einmal auf und hielt noch an, als ſich der eiſerne Vorhang ſchon lange geſenkt hatte. Keiner von allen Anweſenden, auch keiner vom Per⸗ ſonal des Theaters, ahnte, daß an dieſem Abend der neue Intendant, Doktor Brunnenrandts Nachfolger, im Parkett unter den Zuſchauern ſaß. *** Doktor Wangenheim wollte die Verlobung nicht einen Tag mehr hinauszögern. „Ich muß dich endlich gewaltſam binden“, ſagte er lächelnd,„ſonſt läufſt du mir eines Tages wieder fort, Liebling.“ 5 Es war eine ganz ſtille Feier in Doktor Brunnenrandts Villa, an der außer Juſtizrat Hohl kein Außenſtehender teilnahm. Mertwürdig!, dachte Doktor Wangenheim im ſtillen, als er mit Hohl zu Roſemarie fuhr, ein alter Juriſt bleibt doch ein alter Juriſt. Schleppt der Mann ſelbſt zu einer Verlobungsfeier ſeine dicken Aktenbündel in der Mappe mit. Wahrſcheinlich aus Vorſicht. Vielleicht hat er Angſt, daß ſie ihm im Hotel inzwiſchen geſtohlen werden könnten. Und er lächelte über den ſonderbaren Kauz. Doktor Wangenheim hatte aber nicht bemerkt, daß der Juſtizrat ſeine Verwunderung wohl geſehen hatte und nun ſeinerſeits auch über Wolfgang Wangenheim lächelte. Er würde ſchön ſtaunen! Der brave Junge bekam nicht nur eine ſchöne Braut, ſondern auch eine Braut, deren be⸗ deutendes Vermögen ihn ſofort wieder„flott“ machen konnte. Aber— er lachte leiſe in ſich hinein!— das war vorläufig ſein Geheimnis. Ein ergreifender Augenblick war es, in dem Doktor Wangenheim Roſemarie das goldene Ringlein über den zarten Finger ſchob. Welche Dornenwege der Liebe waren die beiden gegangen, ehe ſie das launiſche Schickſal end⸗ lich zueinandergeführt hatte! Das launiſche Schickſal?! „Gottes Wille!“ ſagte Tante Berta, der die Tränen über das liebe alte Geſicht liefen. Als man das Glas erhob, um auf das glückliche? paar zu trinken, waren aller Augen feucht. Eine Minute Schweigens entſtand. Dieſen Augenblick aber nutzte Juſtizrat Hohl. Er legte ſeine ſchwere Aktenmappe auf den Tiſch, die den ganzen Abend nicht von ſeiner Seite gewichen war, und machte eine ganz feierlich ernſte Miene. Keiner konnte ſich ſein rätſelhaftes Benehmen erklären. Was wollte er denn nur jetzt in dieſer Stimmung? Aber ohne ein Wort zu ſagen, hatte Hohl ſeine Mappe geöffnet und nahm ein dickes Aktenbündel„Neuß—Berg⸗ mann“ heraus. Dann ſagte er ernſt, während er jedoch Mühe hatte, die eigene freudige Erregung zu unter⸗ drücken: „Mein ſehr verehrtes, gnädiges Fräulein! Ich habe Ihnen an dieſem Tage eine ganz wichtige Eröffnung zu machen. Es handelt ſich um den Nachlaß Ihres ſeligen Herrn Vaters, des bekannten Kunſtmalers Ehrenhard Neuß“ Und nun verlas er mit zitternder Stimme das ſeltſame Teſtament, das Ehrenhard Neuß ſchon verfaßt hatte, und nach dem ſeine Tochter das große Vermögen einſchließlich des wundervollen Landſitzes Friedenau erſt dann erhalten ſollte, wenn ein Mann un ihrer ſelbſt willen um ſie warb... Roſemarie ſchluchzte. Zuviel war auf ſie eingeſtürmt in den letzten Tagen. Hatte das Schickſal ihr erſt alles, alles genommen, um nun ſein Füllhorn über ſie auszu⸗ ſchütten, daß es ſie faſt zu erdrücken drohte? Aber auch Tante Berta war ganz blaß und ſtill. Jahre⸗ lang hatte ſie einen Groll genährt gegen Ehrenhard Neuß, weil ſie glaubte, daß er ſein Vermögen und Friedenau in alle Winde habe zerſtreuen laſſen, ohne ſeines einzigen Kindes zu gedenken. Lange wurde kein Wort geſprochen. Friedenau... Friedliche Aue! Klang das nicht wie Heimat? Roſemarie ſah im Geiſte das Bild von Ehren⸗ hard Neuß,„Sommerabend im Park“, vor dem ſie lange mit Wolfgang geſtanden hatte, und von dem ſie ſich nicht hatte trennen können. 1 Alſo war doch alles nicht Traum, ſondern Wahrheit, was ſie aus ihren Kindertagen in dunkler Erinnerung trug.. Wieder hatten ihre Augen den Ausdruck einer Seherin, aber ſie ſchien nur Glück und Sonne zu ſchauen. Und wirklich. Roſemarie ſah ſich einige Tage ſpäter mit Wolfgang Wangenheim in Friedenau. Wie glückliche Kinder liefen ſie durch den herrlichen alten Park und ſtanden vor dem See, der wunderſam im Schein der unter⸗ gehenden Sonne vor ihnen lag. Glockenklang ſchwebte über das Waſſer. In der Ferne ſang eine ſüße Mädchenſtimme das Lied ihres Lebens: „Roſemarie, Roſemarie...!“ Aber kein Schmerz mehr durchzitterte die Melodie. — Ende!— 222 Luünt den großen ſpaniſchen Mantel um die Schultern gehängt, auf dem Haupte den breitkrempigen Hu der Stierkämpfer, meiſt an das Haus gelehnt, das dem der Geliebten gegenüber lag. ſtumm hinaufblickend zu ihren Fenſtern. Mitunter ging er auch langſam hin und her, rauchte eine Zigarette und ſah mit verſtörten Augen vor ſich hin. Vorübergehende ſah er nicht; er grüßte niemanden, auch Freunde nicht. Er wurde mmer müder und hagerer. Eines Nachts erſchoß er ſich auf der Schwelle ihres Hauſes. Als ich in jener Nacht von dem Klub her nach Hauſe ging. wax ein Auflauf von Menſchen in der Straße. Das eigentliche Geſchehnis war ſchon vorüber. Den erregten Geſprächen der Leute entnahm ich, daß ſich der Alte ſtehend, die Augen zu ihrem Fenſter emporgerichtet, eine Kugel durch die Stirn ge⸗ 19 hatte. Vor ihrem Hauſe war der Tumult am dichteſten. ercedes ſtand in der Tür, blaß und aufrecht, mit blutrotem Mund, eine ſchwarze Mantilla über dem Haar; ihr Geſicht war 1 faſt wie verſteinert. Freunde ſprachen auf ſie ein, 1 55 i ulierend. Sie ſchien ganz unberührt. Ein paar⸗ mal ſchüttelte 5 ein wenig mit dem Kopfe und ſagte etwas; ich konnte es nicht verſtehen. Die Polizei zerſtreute die Menge. Ich ſah noch, wie Mercedes, ſtarr aufgerichtet, in ihrem Hauſe U nd. Dann gi 15 n Menſch hatte 115 as Leben genommen, aus Liebe— nichts weiter. Die nächſten Straßen ging es ſchon nichts mehr an. Dort ſaßen die Leute vor den Kaffeehäuſern, lachten und plauderten. Der Himmel war ſternenklar. Ein feines Weben ging durch die Gipfel der Platanen. 100% Am nächſten Abend ſaß ich im Varieté Eden. Mercedes tanzte hinreißend; die Männer applaudierten wie toll. Sie nahm den Beifall mit dem gewohnten kühlen Lächeln entgegen. Später ging ich ee durch die Straße, in der ſich nachts zuvor ein Menſch wegen Liebeskummer eine Kugel in die Stirn gejagt hatte. Die Straße lag friedlich wie ſonft in Mondſchein der Sommernacht da; nur der verrückte Alle lehnte nicht mehr an dem Hauſe. f Es iſt nichts mit den Lachlöchern. Als die erſten Tonfilme gedreht wurden, wurde in Amerika der Vorſchlag gemacht, Lachlöcher einzuſchieben. Das heißt, nach jedem Witz ſollte eine kleine ſtumme Pauſe kommen, damit die Handlung nicht geſtört wurde. Der Verſuch iſt jetzt unter⸗ nommen worden, doch ohne jeden Erfolg. Das Publikum lachte an ganz anderen Stellen, wie man gedacht hatte; nur immer dann, wenn ein Lachloch kam, lachte kein Menſch. Auf der Sprechbühne machen ſa auch nur die allerſchlechteſten Komiter nach einem Witz eine Pauſe, während die 770 Witze am meiſten wirken, wenn ſie raſch hingeworſen werden, als ſei nicht nötig, bei ihnen zu verweilen. en. im halben Irrwahn naten befand ſich an derſelben aſſer zu laſſen. So wenigſtens behaupte. le der Erſte Offizier des„Preſident Veleve land“, Hyderſon. 4 Er knüpfte daran ſchwere Anklagen ge⸗ zen den Kapitän des„Preſident Cleveland“ Carey, der ſich über den Ernſt der Situation nicht hinreichend klar geweſen ſei. Heyder ſon ſtellte vor dem Unterſuchungsausſchuß die Forderung auf, daß Kapitän Carey vor der Rees ei entlaſſen wird, andern falls kön der ſelbſt nicht länger Erſter Offi zier auf dem„Preſident Cleveland“ bleib! gturm auf Läden und Fabriken Weiteres Blutvergießen im amerikaniſchen Streit. d Waſhington, 14. September. Im amerikanischen Texrtilarbeiterſtreik ha der Schlichtungsausſchuß ſeine Tätigkeit nach zweitägigen vergeblichen Bemühungen einge ſtellt. In verſchiedenen Städten kam es in Zuſammenhang mit dem Streik zu neuen Zwi— ſchenfällen. In der Fabrikſtadt Woonſocket im Staat, Rhode Island ſpitzt ſich die Lage beſonder: zu. Eine aus mehreren tauſend Streikenden beſtehende Menge begann Läden und Fabrikgebäude zu plündern. Die Nationalgarde und die Polizei machter erneut von der Schußwaffe Gebrauch.“ Dabe wurde einer der Streikenden erſchoſſen und mehrere verwundet. Da die 200 in der Stadt eingeſetzten Nationalgardiſten gemein. ſam mit der Polizei nicht in der Lage ſind die Ordnung in ausreichendem Maße auf— recht zu erhalten, wurde der Gouverneur er— ſucht, Bundestruppen zur Verſtärkung anzu— fordern.. Wie weiter berichtet wird, mußten National— gardiſten in Putnam(Connecticut) Arbeits, willige gegen die Angriffe von etwa 3000 Streitenden ſchützen. In Wonnſocket(Rhode Island) f verſuchten 10 000 Streikende, eine Fabrik zu ſlürmen. i Die Nationalgarde bemühte ſich zunächſt, die Angreifer mit Tränengas zurückzuhalten. Als dieſes jedoch verbraucht war, machte die Nationalgarde von der Schußwaffe Ge⸗ brauch, um die Streikenden zu vertreiben. Geſchenk des Meeres Eine neue Inſel für Japan. Tokio, 14. Sept. Japan, das ſonſt ſoviel unter der vulka⸗ aiſchen Tätigkeit im dortigen Gebiet zu lei⸗ den hat, verdankt neuerdings den Kräften des Erdinnern eine Erweiterung ſeines Be⸗ ſitzes um eine neue Inſel. Sie iſt eine Vier⸗ 7 telmeile öſtlich von der die Nordſpitze der ja⸗ paniſchen Kurilengruppe pant Turk bildenden Inſel Alaid allmählich aus dem Meer getaucht. Bei einem Flächendurchmeſſer von etwa ei— ner halben Meile ragt ſie über 100 m über die Meeresoberfläche empor. Vor fünf Mo⸗ f Stelle nur Waſſer. Trotz des unheimlichen Urſprunges hofft man, auf ihr einen günſtigen Hafen für das benachbarte Alaid gefun⸗ den zu haben. Arbeiter ſtellen aus Frankfurt a. M., 14. Sept. Im Kunſt⸗ gewerbemuſeum wurde Donnerstag vom Lan⸗ PVesobmann der NSB0, Willi Becker, die Ausſtellung„Ar eiter ſtellen aus“, die von der NS⸗Gemein haft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet wird, eröffnet. 0 In ſeiner kur⸗ zen Rede führte Pg. Becker aus, daß dieſe Ausſtellung, die in ihrer Art einzig in Deutſch⸗ land daſtehe, für den Künſtler manchen Man⸗ gel haben möge. Die Dinge, die hier gezeigt würden, ſeien aber nicht von Künſtlern, ſon⸗ eern von Arbeitern in ihrer täglichen Freizeit beſchafſen worden. Viele Arbeiten zeigten da⸗ bei eine ſolche Reife und ſo ſtarkes künſtle⸗ ches Talent, daß ihre Schöpfer unbedingt 169 0 weitere Ausbildung erfahren müßten. Die Ausſtellung umfaßt die verſchiedenſten Ge⸗ biete des künſtleriſchen Schaffens. gen, Aquarelle f Melallplaſtiken und kunſtgewerbliche Metall⸗ Fakbeiten, künſtleriſche Photographien und Ge⸗ 4 Wauchsgegenſtände wechſeln in bunter Reihe ab. Die Zeichnun⸗ und Oelbilder, Holzarbeiten, ters ſüsgeſamt 881 Arbeiten von 129 Arbei⸗ ern legen ein überwältigendes Bekenntnis von 5 dem. Wollen des deutſchen Arbeiters zum i Schönen, zur Kunſt und Kultur ab. deuſſcher Erntedantag 1984 Sonntag, den 30. September. Erſte Bekanntmachung! i Die Richtlinzen ü: den Deutſchen Erntedank⸗ 9210 1934 werden Anfaug der kommenden Woche in der geſamten Preſſe bekanntgegeben. Zür den Gau iſt der Gaupropaganbaleiter, ii die Kreiſe ſind die Kreispeopagandaleitei mit der Durchführung beauftragt. Das Pro⸗ geamm wird in enger Zuſammenarbeit mit den Dauernfügrern ſowſe den Kreiswarten r RNScö.„Kraft durch Freude“ durchge⸗ ſühet. Selpſtändige Feiern und Anterneh⸗ mungen irgendwelcher Art, die nicht den kom⸗ menden Richtlinſen entſprechen und nicht von 0 zuſtändigen Propagandaleitern der NS. genehmigt find, dürfen nicht ſtattfinden. gez.: Müller⸗Scheld, Waetee ndaleiter und Leiter der Lan⸗ desſtelle 8 iter und ksauf und Propaganda. „Naſſau des Reichsminiſteri⸗ Aus heſſen und Naſſau ** Frankfurt a. M., 14. Sept. rank⸗ furter Herbſtmeſſe.) 1 mung des Werberates der Deutſchen Wirt⸗ ſchaft wird in Frankfurt alljährlich eine Herbſt⸗ meſſe ſtattfinden können. Die diesjährige fin⸗ det vom 16. bis 19. September ſtatt. Sie iſt im Weſentlichen regional aufgezogen. Es werden eine Reihe von Fachſchauen vereinigt, Belegt iſt durch über 400 Ausſtellerfirmen, davon 95 Prozent von außerhalb Frank⸗ furrs, ein Raum von 12 000 Quadratmeter. Von den Ausſtellern entfallen 25 Prozent auf die Rheinprovinz und Weſtfalen, 12 Pro⸗ zent auf Süddeutſchland, 10 Prozent auf Thüringen, 9 Prozent auf Nord- und Oſt⸗ deritſchland 8 Prozent auf Sachſen und Bay vn. * Frankfurt a. M., 14. Sept.(Hei⸗ ratsbetrüger.) Der 45 jährige Willi Klitſch war zwar verlobt, meldete ſich aber trotzdem auf ein Heiratsangebot und behaup— tete, er wäre 20 Jahre glücklich verheiratet geweſen und möchte ſich jetzt wieder verhei⸗ raten. Er habe ein Monatsgehalt von 575 Rm. Nach einiger Zeit forderte er dann von ſeiner neuen„Braut“ Geld. Dieſe gab ihm auch tatſächlich einige ſilberne Beſtecke zum Verſetzen und ſpäter noch eine goldene Uhr. Von der Mutter des Mädchens bekam er 125 Rm. in bar. Die Große Strafkammer verurteilte den Angeklagten zu 15 Monaten Zuchthaus und 100 Rm. Geldſtrafe und drei Jahren Ehrverluſt. Limburg, 14. Sept.(Wie de r Phos— phoritförderung.) Der„Deutſchen Bergwerkszeitung“ zufolge ſoll auf Betreiben des Rohſtofflommiſſurs Dr. Puppe die im Jahre 1928 vollſtändig eingeſtellte Förderung der Phosphorite an der Lahn wieder aufge nommen werden. Die Lahn-Phosphorite dürf— ten in der Hauptſache als Zuſätzmaterial für die Thomaseiſenherſtellung Verwendung fin— den und damit teilweiſe willkommenen Er— ſatz der bisher für metallurgiſche Zwecke aus dem Auslande eingeführten Phosphate bilden. Ueber die Lieferung von Probemengen ſoll bereits mit einigen Hüttenwerken an der Ruhr verhandelt werden. Bad Homburg, 14. Sept.(Theater⸗ gemeinſchaft mit Homburg.) Ma⸗ giſtrat und Kurverwaltung in Bad Homburg beabſichtigen den Spielbetrieb im Kurtheater auch für den kommenden Winter aufrechtzu— erhalten. Intendant Robert Rohde iſt mit der Durchführung dieſes Planes beauftragt. Es finden regelmäßige Gaſtſpiele des Ha— ſtatt. Stadttheaters in allen Kunſtgattungen att. Darmſtadt, 14. Sept.(An der Siche- rungsverwahrung vorbei.) Vor dem Bezirksſchöffengericht ſtand der erheblich vor— beſtrafte 25jährige Georg. Bauer. Er hat, obwohl arbeitslos, ſich auf Ratenzahlung bei einem Fahrradhändler ein Rad erſchwindelt und aus der Wohnung eines alten Fräuleins Schmuck und Wertpapiere geſtohlen. Bei einem zweiten Einbruchsverſuch dort wurde er er⸗ wiſcht und muß ſeine Miſſetaten mit zwei Jahren, vier Monaten Gefängnis büßen, wo⸗ bei er noch Glück hatte, daß keine Sicherungs— verwahrung gegen ihn angeordnet wurde. Mainz, 14. Sept.(Zechbetrüger.) Wegen eines Zechbetrugs im Rückfall hatte ſich der als Spezialiſt zu bezeichnende, 12mal vorbeſtrafte Eugen Schluchter zu verantwor— ten. Schluchter mietete ſich in Gaſthäuſern und Hotels ein, ölieb, dort mehrere Tage, lebte aut und verſchwand dann unter Zurücklaſfung der angelaufenen Schuld. Diesmal tat er das im Januar und Februar 1933 in Alzer bei einem Wirt, den er dadurch um 20 Mar! ſchädigte. Der Angeklagte wurde zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. f Gau⸗Algesheim, 14. Sept.(Vier Zent⸗ ner Trauben geſtohlen.) Die Klager über Traubendiebſtähle wollen nicht verſtum⸗ men und trotz genauer Bewachung der Wein⸗ berge wird immer wieder von Diebſtählen be⸗ richtet. So wurden jetzt wiederum dem Land⸗ wirt Dengler aus ſeinem Portugieſerweinberg etwa vier Zentner Trauben geſtohlen. U 5000 Mark ind zu verdienen „Die Feuerſchutzwoche, die in der Zeit vom 17. bis 23. September veranſtaltet wird gibt jedem deutſchen Volksgenoſſen die Ge— legenheit zur Mitarbeit. Es gilt, Brand verhütung zu betreiben. Brandverhü lung iſt eine unſerer wichtigſten Aufgaben Es dürfte vielen nicht bekannt ſein, daß in Deutſchland jährlich 1400 Menſchen den Flammentod finden. Wen läßt es kalt, wenne er hört, daß jährlich 500 Millionen Mark durch das Schadenfeuer vertichtet werden? Die Feuerſchutzwoche will jeden einzelnen aufrütteln, ihn wachrufen zum Kampf ge— gen die Flammengeißel Die praktiſche Mitarbeit ſoll aber nicht un— belohnt bleiben. 5000 Mark ſind ausgeſetzt als Belohnung für die Betätigung während der Feuerſchutz— woche. 5000 Mark werden verteilt an Volks— genoſſen, die richtig denken können. Ein Preisausſchreiben, das in der von der Ober— ſten Leitung der P. O., Amt für Volkswohl⸗ fährt,„Schudenverhütkung“ herausgegebenen Broſchüre erſcheint, wendet ſich an alle deut— ſchen Volksgenoſſen. Die Aufgabe iſt leicht. Möge ein jeder den tiefen Sinn des Mottos erkennen, das der Feuerſchutzwoche von 1934 porausgeſtellt wurde:„Brandſchaden iſt Landſchaden!“ Aus der Heimat Gedenktage 14. September 1769 Der Naturforſcher Alexander v. boldt in Berlin geboren. 1817 Der Dichter Theodor Storm in Huſum geboren. Prot. und kath.: Sonnenaufg. 5.31 Mondaufg. 12.17 Hum— Kreuzes-Erhöhung. Sonnenunterg. 18.20 Mondunterg 1943 * Sonntagsgedanken Eph. 3, 20, 21: Dem, der überſchwenglich tun kann über alles, das wir bitten oder verſtehen, nach der Kraft, die da in uns wirkt, dem ſei Ehre in der Gemeinde, die in Jeſus Chriſtus iſt, zu aller Zeit, von Ewig— keit zu Ewigkeit! Amen. Die Verſe oben ſind der Schluß der heuti— gen Sonntagsepiſtel. Wir leſen und wir hören ſie ſo leicht. Sie klingen uns aus der Bibel ſo ſelbſtverſtändlich. Und ſie ſind es nach unſerer Erfahrung doch gar nicht. Ja, wenn man Tage des Glücks durchlebt oder wenn man in Leid und Bangen eben eine Erleich— terung erfahren hat, da erklingt es wohl aus tiefſter Seele überzeugt und dankbar— wenn's überhaupt erklingt! Da läßt ſich Gott leicht die Ehre geben. Aber ſo iſt es bei Paulus nicht. Er ſchreibt dieſe Zeilen, wie der An— ſaug ber Epiſtel und auch andere Stellen zeigen, aus Gefaugenſchaft, an ſeinem Leben käglich bedroht. Aus Trübfſal, die er gerade darum zu leiden hat, weil er Gott ſo treu mit der Verkündung des Evangeliums dient. In ſolchen Lagen ſagen wir Menſchen ſo leicht: Das hat man nun davon; womit hab' ich das verdient; da kann man ja ganz irre werden! Und dieſer Mann,— gerade da gibt er Gott die Ehre! Gott die Ehre geben hängt bei ihm gar nicht ab von ſeiner eigenen Lage. Er lobt ihn zu allen Zeiten. Erlebt er doch zu allen Zeiten, wie überſchwenglich Gottes Kraft ihn inwendig über alles Bitten und Ver⸗ ſtehen erhebt. Wir ringen heute wieder um die heldenhafte Auffaſſung und Führung des Lebens: hier iſt ſie, ich will's einmal ſo aus⸗ drücken, in Reinkultur, die heldenhafte, freu⸗ dige Ueberlegenheit, ſo männlich und ſo ſtark. Das iſt der Geiſt, in dem wir alle in der Chriſtengemeinde leben ſollten: immer Gott die Ehre, immer. ** Vom Schulungslager ſür Arbeitsloſe, Der Präſident der Reichsanſtalt hat Beſtim⸗ mungen über die Förderung beruflicher Bil⸗ dungsmaßnahmen für Arbeitsloſe, die in der Form von Internatslehrgängen oder Schu⸗ lungslagern durchgeführt werden, erlaſſen. Die Förderung ſoll grundſätzlich nur erfolgen, wenn das beabſichtigte Schulungsziel ohne lagermäßige Zuſammenfaſſung der Teilneh⸗ mer nicht erreicht werden kann. Sie ſoll ins⸗ beſondere als zuläſſig angeſehen werden bei Lehrgängen, die einer kurzfriſtigen Umſchu— lung von Arbeitsloſen für die Landwirtſchaft oder Hauswirtſchaft dienen. Als Träger ſol— cher Lehrgänge komme die Deutſche Arbeits- front und Hitlerjugend in Betracht. Es ſol⸗ len zu den Lehrgängen haupt ſächlich unterſtützte Arbeitsloſe herangezogen werden, Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe und Nichtunterſtützte nur dann, wenn die Heimatgemeinde einen ent⸗ ſprechenden Zuſchuß leiſtet. Es ſoll verant⸗ wortlich darauf geachtet werden, daß nur ſolche Arbeitsloſe zugelaſſen werden, die für eine ſpätere Arbeitsvermittlung entſprechend dem Schulungsziel des Lehrgangs ernſthaft in Betracht kommen. Nach Beendigung der Lehrgänge ſoll den Teilnehmern ein Zeug— nis ausgeſtellt werden, das eine gewiſſenhafte Begutachtung der Leiſtungen enthält und vom Arbeitsamt zu beſtätigen iſt. * Wetltervorherſage: Fortdauer der warmen Witterung bei zeit⸗ weiliger Bewölkung. Vörſen und Märkte vom 13. September. Frankfurter Kleinviehmarkt. Auftrieb: 131 Rinder, darunter 51 Ochſen, 9 Bullen, 41 Färſen, 1187 Kälber, 131 Ham⸗ mel, 87 Schafe, 584 Schweine. Preiſe: Käl⸗ ber: andere: 45 bis 47, 37 bis 44, 30 bis 36, 23 bis 29, Hammel: bz) 32 bis 34, 29 bis 31; Schafe: e) 30 bis 32, 26 bis 29, 15 bis 23; Schweine: a) 53, b) 51 bis 33 40 bis 52, 46 bis 51, 43 bis 47. Marktver⸗ lauf: Kälber ruhig, ausverkauft; Hammel und Schafe ruhig, Ueberſtand, Schweine mittel⸗ mäßig, geringer Ueberſtand. ö f Mannheimer Kleinviehmarkt. Auftrieb: 108 Kälber, 4 Schafe, 200 Fer⸗ kel, 311 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 6 bis 8, über ſechs Wochen 14 bis 20, Läufer 20 bis 23 Mark pro Stück.— Marktverlauf: ruhig. 25 Der Diplomalenempfang beim Führer und Reichskanzler. F der Vereinigung des Amtes des Reichspräſidenten mit dem des Reichskanzlers wurden die in Berlin ak ſchafter, eſandten und Geſchäftsträger zur Entgegennahme ihrer offiziellen Antrit tenpalais empfangen. Unſere beiden Bilder zeigen(links): die Hakenkreuzfahne, auf dem Reichspräſidentenpalais gehißt wurde—(rechts) der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der Päpſtliche begibt ſich zum Empfang in das Palais, kreditlerten Bot rittsbe ſuche und Glückwünſche im Re ſchspräſiden⸗ die aus Anlaß dieſes Empfanges zum erſten Male Nuntius Orſenigo 10 0 0 * 1 l 9¹