9 ee CCC fülts T dul 1— 7 Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen meinen lieben Gatten, unſeren treubeſorgten Vater, guten Sohn, Schwieger⸗ ſohn, Bruder, Schwager und Onkel Herrn lohann Lang dam Donnerstag nachmittag infolge eines tragiſchen Unglücksfalles im Alter von 39 Jahren, wohlvorbe⸗ reitet durch den Empfang der heiligen Sterbeſakramente zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein Gebet für die Seelenruhe unſeres lieben Verſtorbenen. Vie rn heim, den 15. September 1934. Die Heftrauernden Hinterbliebenen. sagen wir herzlichen Dank. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. nach der Andacht vom Trauerhauſe, Saarſtr. 37 aus, ſtatt. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme beim Heimgange unserer lieben Mutter, Schwiegermutter und Tante, Frau bffsune dunomaan dhe Viernheim, den 15. September 1934 famie duomann-Schmu eee eee her- Id Jbldatenpergh ubs: I und Schützenahteilung „ Morgen Sonntag, den 16. September findet auf unſerem Schießſtand ein großes Well. U. Werhesehlenan ſtatt, verbunden mit Flaggenweihe Beginn des Schießens um 9 Uhr Vorm. Ende nach 5 Uhr. Die Flaggenweihe durch den Ortsgruppenleiter Herrn Franzke findet um 3 Uhr ſtatt. Die Geſangvereine Sänger Einheit und Sängertreue haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Muſika⸗ liſche Darbietungen durch die Kapelle der Freiw. Feuerwehr In jedes Haus einen Radiloapparat 5 Radiogeschäft Hanf 5 Duanksagun n enden d vom Grabe unſerer lieben, nun in Gott a ruhenden Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante fl. Magdalena dehlossgr ſagen wir für die wohltuende Anteilnahme bei dem ſchweren Verluſte, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten W ld und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schwe⸗ ſtern für die liebevolle, aufopfernde Pflege, der Ma⸗ rianiſchen Jungfrauen⸗Congregation für das ehren⸗ volle Grabgeleite, der Firma Heinrich Jakobi, Mann⸗ heim, ſowie deren Belegſchaft für die ehrenden Nach⸗ rufe und Kranzniederlegungen ſowie den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. Viernheim, den 15. September 1934 Die trauernden Hinterbliebenen ierdurch herzlichen Dank. Turn- und Festhalle Bad- Dürkheim Empfehlen der geehrten Einwohnerſchaft von Viernheim bei Ausflügen und Wanderungen nach Bad⸗Dürkheim unſere Restauration und desenschaftsaume Wir führen nur naturreine Weine von 0 hieſigen Weingutsbeſitzern und Winzervereinen 1021 0 Wirntschaftsbetrieb— Gästeschießen Bier, Frankenthaier Brauhaus — Eigene Schlachtung!———— Erſtklaſſige Küche!— dcm — Die Geſamtbevölkerung iſt hierzu freundlichſt eingeladen. s emma. Aude Freiw. Feuerwehr Viernheim Die Kameraden der Freiw. und der Pflichtwehr hab. in der FJeuerſchutzwoche reſtlos anzutreten. Aus dem Programm der Feuerſchutzwoche iſt alles Nähere zu erſehen. Es wird pünktliches und reſt— loſes Antreten erwartet, da die Feuerwehr der Hauptträger der Veranſtaltungen iſt. Das Kommando. Central-Film- Palast Samstag, Sonntag u. Montag. Ein Volks- ſtück von hübſchen Mädchen u gerlei Tuch mit Max Adalbert, Hanfi Nieſe, und Elſe Elſter u. w. Dazu ein schönes Beipro- gramm. An allen Tagen ab 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Bekanntmachung Betr.: Verteilung der Arbeitskräfte Den Betrieben, deren Gefolgſchaft mehr wie 20 Perſonen umfaßt, wird über die Induſtrie⸗ und Handelskammer bezw. Hand⸗ werkskammer das Formblatt unmittel⸗ bar zugeſchickt werden(wird alſo nicht durch das Arbeitsamt ausgehängt.) Eine Beantwortung verſchiedener Zweifelsfragen erfolgt durch eine beſondere Veröffentlichung in der Preſſe. Auf das Ausſchreiben der beiden Kammern wird verwieſen. Betriebe mit einer geringeren Gefolgſchaft bewahren ihre Feſtſtellungen hinſichtlich des Aus⸗ tauſches der Arbeitskräfte im Betriebe auf, bis ein Abruf durch das Arbeits⸗ amt erfolgt. Betriebe, denen über ihre Kammern Formblätter bis zum 20. Sept. 1934 nicht zugegangen ſein ſollten, können dieſe beim Arbeitsamt abholfen laſſen. (Zimmer 52) Mannheim, den 14. September 1934 Arbeitsamt Klavier- Unterricht nach erprobter, 8 Winzerdor! 6. Pergsiidſßet I ingerſesi in Bensheim aud am L2r und. Sen, 155i Sonniag, den 16. Sept., nachmitiags 2 Uhr IRACHIENVTFE STZ UG Jrachien aus dem Schwarzwald, Odenwald, Oberhessen, Vassau una Pialz, ſlerner Bürgerwehren, Milizen, Garden und Gilden in Uniform Vergnügungspark 9 2 Minuten vom großen Faß! Marl Iempel und Frau Elisaheih geh. Meif schnell fördern- der Methode Lissi Schlalter langj. Lehrerin an der Mann- heimer Hochsch. f. Musik. Näheres Mannnelmerst. dd Verkaufs- Unzeigen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und Achtung! „Efi“ Stauhsauger brauchen Sie nicht bei Hau- Slerern zu kaufen. Diesen Kʒaufen Sie zum selben Preis von RW. 49.50 und zu den- Ga selben Ratenzahlungen bei: Es ladet ein: Der Wirt Mich. Froſchauer geſucht. Die Kapelle mit neuen Trachten JJJJJJVdJVVVVVVVVVTV0T0V0:h „Zum Rais erhO!“[ Darlehen Morgen gungsraten, durch das neuzeitliche „Spargilde“ Zweck⸗, Spar⸗ und Kreditſyſtem. Koſtenloſe Auskunft eee von 200 RM. aufwärts bis 10 000 RM. billig, kleine monatliche Til Landesgdirektion der„gpar⸗ gilde“ München, Kunigunden⸗ ſtraße 29. Vertrauenswürdige Ortsvertreter gegen Barverdienſt , M. Hanf, ort Wessel Sr. 2 guten Erfolg! 10 7 5 7 0 Gemeinnutz vor Eigennutz! Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr! Programm der Feuerschutzwoche 1934 Montag, den 17. September: Werbemarſch der Feu⸗ erwehr, der Formationen der N. S. D. A. P., Reichsluftſchutz⸗ bund, Sanitätskolonne. Aufſtellung um 19¾ Uhr am Rathaus. Nach dem Werbemarſch Kundgebung am Rat- haus. Dienstag, den 18. September: Durchführung der Re⸗ viſionen der Gas- und Stromanlagen, ſowie der Feuer- ſtätten durch die dazu beſtimmten Fachleute. Mittwoch, den 19. September: Brandangriff der Freiw. und der Pflichtfeuerwehr. Antreten um 18.30 Uhr am Spritzenhaus. Donnerstag, den 20. September: Beginn der Ent⸗ rümpelungsaktion. Freitag, den 21. September: Reviſion der Feuerlöſch⸗ mittel ſowie der Hydranten. Samstag, den 22. September: Großalarm der Feu⸗ erwehr. Im Anſchluß Anhören der Rede des deutſchen Feuerwehrführers Ecker, München, um 20.10 Uhr am Rathaus. Standkonzert der Feuerwehrkapelle. Sonntag, den 23. September: 6 Uhr Weckruf durch die Feuerwehrkapelle und des Spielmannszugs der Wehr. 9 Uhr Antreten zum Kirchgang der Feuerwehr am Fürſt Alexander. Nach dem Gottesdienſt Standkonzert und Anſprache des Feuerwehrkommandanten. Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Feuerſchutzwoche wird die Einwohnerſchaft dringend gebeten, an den Veranſtaltungen ſich rege zu beteiligen, um ſo das Intereſſe zur Bekämpfung der Feuersgefahr zu bekunden. Es wird dringend gebeten, den mit der Durchführung der Reviſionsmaßnahmen betrauten Perſonen entgegenzukommen und ſelbſt mitzuhelfen, der Wertvernichtung großen Volksvermögens Einhalt zu gebieten. Helfe jeder nach beſten Kräften mit, damit der Zweck der Feuerſchutzwoche voll und ganz erfüllt wird. Der Ortsaussehuss der Feuerschutzwoche 94 Makulatur Pobler zu haben im Verlag ds. Bl ſthaus zum Freiſchütz Sonntag Tanz⸗ unterhaltung Kapelle Schwarzweiß Es ladet frdl. ein P. Jochim. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver⸗— ſieht morgen Sonntag, 16. September 34, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Günther, Bürſtädterſtr. 5, Tel. 133 Sanitätsbereitſchaftsdienſt. (Mühle Heſſ. Haus) Sonntag, 16. Sept.: Moskopp, Reinhard Alter Kühlwein Fr., Frau Adler Zum Nänen, Sticken und Stefen Aüns lige Zaungs bedingungen Wochentsten yon NH 2,50 an Martin Decker b. B MANN REIM— 2, 12 Vertreter Jol. Pele Froschauer Neue weinlässer 25 Liter. 3.30 50 Liteß 780 100 Liter.... 15.— Mannbeim f 4, 9(of) feleſon 33203 Abgabe a. Wallſtadt: Amoph. Sir. 2 Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Schlalzimmer von 165. RM an Herrepzimmer von 190. RM an Spelsezimmer von 250 RM an Matratzen in Kapok, Roßhaar Wolle und Seegras ztürige Spiegelſchränke sowie U, und Ntürige Schränke und Einzelmöbel in grober Auswahl Mobeinaus dünner Mannheim, Qu 5, 16 Bedarfsdeckungsscheine wer- den in Zahlung genommen. Bismarckstraße 48 90 Hug. Elestandsdarlehen und Be- Inseriepe! darfsdeckungsschein, werden * angenommen. r Starkes Rad ist unser gutes EdeëWꝰtig fahrrad. 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Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Montag, den 17. September 1984 Furcht vor Deutſchland Furcht vor Deutſchland— das klingt gro⸗ tesk angeſichts eines faſt waffenloſen Deutſchlands, das von einem Kranz waffenſtarrender Nachbarn um⸗ geben iſt. Und doch iſt dem ſo: Die Welt hat Furcht vor Deutſchland. Wie iſt das zu erklären? Mit den Angriffen der Auslands— preſſe und die Machinationen der ſogenann⸗ ten Emigrantenblätter iſt nur einer der Gründe und keineswegs einer der wich⸗ tigſten für die Furcht des Auslandes vor dem deutſchen Volk aufgezeigt. Die wir k⸗ lichen Gründe der„Angſt“ vor Deutſch— land liegen tiefer. Wie ein roter Faden zieht ſich durch die Geſchichte des deutſchen Volkes das Laſter, ſich in kleineren oder größeren Gruppen zuſammenzutun, ſich von den anderen abzuſondern und ſich gegenſei⸗ tig aufs heftigſte zu befehden. Viele Jahr- hunderte hindurch bedeutet die deutſche Ge⸗ ſchichte nichts anderes als eine Geſchichte deutſcher Stammesfehden. Ein anderes kam hinzu, ein außerordentlich ſtark entwickelter Wandertrieb der Deutſchen, der ſchon im Altertum dazu führte, daß deutſche Stämme Europa durchzogen, neue Reiche gründeten und durch Vermiſchung mit an⸗ deren Völkern dieſe wieder lebensſtark machten. Wenn es dem einen oder anderen deutſchen Kaiſer auch gelang, nach langen Kämpfen eine Anzahl deutſcher Stämme zu⸗ ſammenzufügen, ſo ging dieſer Gewinn un⸗ ter den Nachfolgern regelmäßig wieder ver⸗ loren, wobei nicht nur die Unfähigkeit der Herrſcher, das von den Vorfahren Erkämpf⸗ te zu behaupten, ſondern noch mehr vielleicht Einflüſſe der Nachbarſtaaten dabei mitge⸗ ſpielt haben. Die geopolitiſch ungünſtige Lage der Heimat der Deutſchen führte dazu, daß deutſches Land die Kampfarena Europas wurde und daß andere Staa⸗ ten ſich vielfach auf Koſten deutſchen Landes bereicherten. Wertvolle Kräfte zogen als Koloniſten in ſlawiſche Länder, wo ſie ſich zwar dem Deutſchtum erhielten, aber politiſch als Faktor ausfielen. So verſtrömte ſich das deutſche Volk, als es noch nicht zur Einheit gefunden hatte, für andere und ſo ſollte es nach dem Wunſch ſei⸗ ner Nachbarn für alle Zeiten bleiben. Das iſt das A und O der franzöſiſchen Politik bis zum heutigen Tage. Die Reichsgründung durch Bismarck, der einen Jahrhunderte alten deutſchen Traum verwirklichte, zugelaſſen zu haben, iſt nach Anſicht franzöſiſcher und an⸗ derer Politiker ein unverzeihlicher und nicht wieder gut zu machender Fehler geweſen. Man hat durch das Diktat von Ver⸗ ailles gehofft, das deutſche Reich ſpren⸗ gen zu können und die ganzen Jahre der Nachkriegszeit haben dazu dienen müſſen, das zu vollenden, was im Kriege nicht er⸗ reicht worden iſt. Trotzdem hat aber das laßt Volk ſich ſeine Einheit nicht nehmen laſſen, 5 0 Europa braucht ſich wirklich nicht zu fürchten. Der deutſche Staat ſieht eine ſolche Fülle von großen und ſchweren Aufgaben im Innern, daß er außenpolitifch der zurzeit ſtärkſte Friedensfaktor Europas iſt. Aber Europa wird anfangen müſſen, Deutſchland mit anderen Augen zu betrachten. Das deutſche Volk will die alten Erbfehler der Zwietracht vermeiden. Gewiß ann man in Genf und anderswo Politik treiben, als wenn Deutſchland nicht exiſtier⸗ te, aber eine ſolche Politik iſt ſehr kurzſichtig und ſchließlich vom Uebel. Gegen eine ein⸗ gebildete militäriſche Gefahr, die Frankreich und fämtlichen anderen Nationen Europas von Deutſchland drohen ſoll, kann man ſich durch Rüſtungen und Friedenspakte, die beſſer Kriegspakte genannt wer⸗ den ſollten, ſchützen; ſchwieriger iſt der chutz gegen die gefährliche Pſychoſe, von r heute weite Kreiſe im Ausland ergrif⸗ ſen ſind. die Furcht vor dem näch⸗ ſten Krieg und die Weltwirtſchaftskriſe ſind teilweiſe Folgen dieſer Pſychoſe. Da ſitz der wahre Feind, den man im Ausland bekämpfen ſollte und gegen den das deutſche Volk den Kampf begonnen hat. Die Politik, die das deutſche Reich treibt, iſt eine Poli⸗ tit auf weite Sicht, es kommt ihr nicht da⸗ 8 Ich Wa außen politiſche Erfolge auf 5 en zu erzielen, als vielmehr den als r n 9 15 51 Jahrgang Warenverkehr und Deviſen Deutſch⸗engliſche Wirtſchaftsbeſprechungen in Verlin London, 15. Sept. Amtlich wird mitgeteilt: Die britiſche und die deutſche Regierung haben verein— bart, daß eine„Abordnung, die von Sir Frederie Leith-Roß, dem Hauptwirtſchafts⸗ berater der engliſchen Regierung geführt wird, ſofort nach Berlin abreiſt, um Ver— handlungen über die wirtſchaftlichen und finanziellen Beziehungen der beiden Länder zu beginnen, die durch die neuen deutſchen Maßnahmen der Einfuhrkontrolle und der Verfügung über Auslandsdeviſen berührt werden.“ Die Nachricht von der Entſendung der engliſchen Abordnung nach Berlin findet in der engliſchen Preſſe ſehr ſtarke Beachtung. Der britiſchen Abordnung werden Sir Fre— deric Leith⸗Roß, der Beamte des Handels— amtes, Hill, deſſen Sondergebiet die Han— delsbeziehungen und Handelsverträge ſind, und der finanzielle Berater der britiſchen Botſchaft in Berlin, Pinſent, angehören. Die Ernennung der Abordnung wird als ein Zeichen dafür erklärt, wie ernſt die Entwick- lung der Handels- und Finanzbeziehungen zwiſchen Deutſchland und England geworden ſei. Als die beiden Hauptgegenſtände der Erörterungen werden die neue deutſche Poli— tik der Einfuhrkontrolle und die Frage der deutſchen Bezahlung von gelieferten bri⸗ tiſchen Waren bezeichnet. Die britiſche Regierung ſoll bisher noch keine näheren Mitteilungen über die neue deutſche Politik beſitzen, und die britiſche Abordnung dürfe die Verhandlungen baher mit dem Erſuchen nach Aufklärung in die— ſer Beziehung beginnen. „Financial News“ ſchreibt, der urſprüng⸗ liche Eindruck, daß Dr. Schacht mit ſeiner neuen Politik der Einfuhrkontrolle das deutſch⸗engliſche Deviſenabkommen abſichtlich zerſtört habe, ſcheine ſich nicht zu beſtätigen. Denn auf die Ankündigung der neuen Po— litik ſei unmittelbar eine Einladung zur Entſendung einer britiſchen Abordnung ge— folgt. 4 Das DW erfährt hierzu, daß die Ver⸗ handlungen vorausſichtlich am Mittwoch in Berlin beginnen werden. An der obrigen engliſchen Meldung iſt im übrigen ein Punkt richtigzuſtellen. Es iſt dort von einer neuen Politik der Einfuhr⸗ kontrolle die Rede. Die neuen deutſchen Maßnahmen haben mit Einfuhrkontrolle nichts zu tun. Die Einfuhr bleibt an ſich unberührt. Durch die neuen deutſchen Maßnahmen wird nur das jetzige Syſtem der nachträglichen Desiſenrepartierung durch ein Syftem der vorherigen Deviſenzutei— lung erſetzt. Die Importeure werden da⸗ durch in die Lage geſetzt, vor der Ein⸗ fuhr zu wiſſen, ob ſie auf Deviſenzutei⸗ lung rechnen können oder nicht. Durch die Neuregelung ſoll gerade den Beſchwerden des Auslandes, beſonders Englands, vorge⸗ beugt werden, daß Deutſchland Waren ein⸗ führe, die aber infolge Deviſenmangels nicht bezahlt werden könnten. * Deutſch-italieniſches Jahlungsabkommen verlängerk. Berlin, 16. Sept. Das zum 15. Septem⸗ ber gekündigte deutſch⸗italieniſche Zahlungs⸗ abkommen iſt bis zum 30. September 1934 verlängert worden. Der deutſche Außenhandel Einfuhrüberſchuß von 41 Millionen auf 9 Millionen ermäßigt. f Berlin, 15. Sept. A konnte die Paſſivität der deut⸗ 19 5 Aa enen den nch unerheblich vermindert werden. Der Einfuhrüberſchuß ermäßigte ſich von 41 Millionen RM im Juli auf nicht ganz 9 Millionen. Im Auguſt 1933 war allerdings die Handelsbilanz noch mit 66 Millio 31 RM aktiv. Die Verbeſ⸗ ſerung der Hanbelsbilanz iſt zurückzuführen auf eine Verminderung der Einfuhr einer— ſeits und Steigerung der Ausfuhr anderer— ſeits. Die Einfuhr betrug 342,5 Millionen RM gegen 362,8 Millionen RM im Vor— monat. Den ſtärkſten Anteil an dem Rück⸗ gang hatten Lebensmittel und Getränke. Dieſe Verminderung iſt ebenſo wie ihre Steigerung im Vormonat als eine Saiſon⸗ erſcheinung zu betrachten. Die Ausfuhr iſt von 321 Millionen RM im Juli auf 334 Millionen RM, alſo um etwa 4 v. H. geſtiegen. An der Stei⸗ gerung waren Rohſtoffe und Fertigwaren in etwa gleichem Verhältnis beteiligt. Bei der Ausfuhr von Rohſtoffen iſt eine Erhö— hung der Lieferungen von Kaliſalzen um 1,3 Millionen RM hervorzuheben. 77 In der Spitzengruppe des Europa-Rundfluges. liegt der Deutſche Seidemann, den wir hier bei ſeiner Landung auf dem Flughafen in Rom ſehen. Gefährlicher ö Dachſtuhlbrand Verheerendes Großfeuer im Berliner Verwaltungsgebäude der Viktoria Berlin, 15. Sept. In dem großen Verwaltungsgebäude der Viktoriaverſicherung in der Lindenſtraße, unweit vom Halleſchen Tor, brach ein ge⸗ waltiger Dachſtuhlbrand aus, der ſich ſehr ſchnell über die ganze Länge der Hausfronk, etwa 70 Meter, und in einer Tiefe von 15 Metern ausdehnke. Zur Bekämpfung des Feuers wurden zu— nächſt fünf Züge der Wehr alarmiert, zu denen alsbald noch ein ſechſter kam. Die Löſchmannſchaften gingen mit fünf mechaniſchen Leitern gegen den Brand vor. Es mußten große Luken in die Dachbekleidung geſchlagen wer— den, um den beißenden Qualm zu vertreiben und an den Brandherd heranzukommen. Auch vom Hof aus wurde auf die gleiche Art der Angriff gegen das entfeſſelte Element vorgetragen. Aus 12 Rohren wurde Waſz ſer gegeben. Die Bemühungen der Wehr, den Brand einzudämmen, waren zunächſt ziemlich er⸗ folglos, da ſich bis dahin das Feuer an dem trockenen Gebälk und dem auf dem Dachbo— den lagernden Aktenmaterial ſoweit durchge— freſſen hatte, daß die hellen Flammen aus dem Dach herausſchlugen. Oberbranddirektor Wagner übernahm perſönlich die Leitung der Brandbe— kämpfung. Sechs Feuerwehrleute erlitten mehr oder weniger ſchwere Rauch⸗ vergiftungen und mußten ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Nach. 1½ Stun⸗ den war es der angeſtrengten Arbeit der Wehr gelungen, das Feuer einzukreiſen. Eine große Menſchenmenge verfolgte die Entwick⸗ lung des Brandes und ſeine Bekämpfung. PPP ͤ ccc „Ein jammervoller Abſtieg“ Urteil über den Völkerbund aus Kreiſen des Vatikans. Rom, 17. Sept. Der römiſche Korreſpondent der Wiener „Reichspoſt“ hatte behauptet, von einer hochſtehenden Perſönlichkeit zu wiſſen, daß der Vatikan nicht unmittelbar am Eintritt Rußlands in den Völkerbund intereſſiert und daß er weder dafür noch dagegen ſei. Man beurteile zwar die Möglichkeit ſkep⸗ tiſch, daß die Kulturpolitik Rußlands durch Genf geändert werden könne, aber immer⸗ hin habe der Vatikan mit Genugtuung ver⸗ nommen, daß die katholiſchen Mitglieder des Völkerbundes es als moraliſche Pflicht erachteten, Rußland zur Anerkennung der europäiſchen und menſchlichen Kulturgüter gewinnen. Dabei würden ſie die Unter⸗ ft ung des Vatikans genießen. Hierzu äußert ſich„Avenire d'Italia“ in einem kurzen, vom Vatikan inſpirierten Artikel ſcharf ablehnend. Der Kor⸗ reſpondent ſcheine zu glauben, daß der Völ⸗ kerbund der Wächter jener Kultur ſei, die allein von der Kirche gefördert und ermutigt werde, nämlich der chriſtlichen Kultur, und er ſtelle ſich an, als ob der Heilige Stuhl ſeine Ueberzeugung teile. Leider ſei das nicht der Fall. Alle Katholiken müßten ge⸗ nau, daß jene Strömung, die die freimaure⸗ riſchen Anſichten des Völkerbundes den ewigen Grundſätzen des Chriſtentums ent⸗ gegenführen wollte, immer ſehr ſchwach ge⸗ weſen iſt und keinen Einfluß in Genf ge⸗ wann. Im Gegenteil müſſe man ſich dar⸗ über Rechenſchaft geben, daß gerade in der letzten Zeit der Völkerbund von nichts we⸗ niger als chriſtlichen Einflüſſen beherrſcht würde. Die Zulaſſung Sowjetrußlands zei⸗ „ wie hol die freimaureriſche und demokra⸗ tiſche Phraſeologie des Völkerbunds inner⸗ lich ſei. Das Genfer Inſtitut büße heute für ſeinen Grundfehler: Gegründet auf einem ſchwächlichen Humanitarismus ohne Gott, habe es immer ſeinen doktrinären Formel⸗ ſchatz den Forderungen des Augenblicks an⸗ gepaßt, bis zur Aufnahme Sowjetrußlands, das die brutale Verneinung jeder menſch⸗ lichen Kultur verkörpere. Geſchaffen, um internationale Gerechtigkeit zu üben, nähere ſich Genf ſeinem jammervollen Abſtieg, in⸗ dem es das gefügige Inſtrument von Son⸗ derintereſſen werde. Im deutſchen Arbeitslager Die Erfahrungen eines amerikaniſchen Skudenken. Der amerikaniſche Student Henry Elio. Scott, der in Deutſchland zwei Jahre ſtu— diert hat, hatte bei der Reichsleitung des Ar⸗ beitsdienſtes den Antrag geſtellt, ihm noch die Möglichkeit zu geben, den Arbeitsdienſt vor ſeiner Heimkehr in die Staaten kennen zu lernen. Die Reichsleitung hat ihm dar⸗ aufhin einen Aufenthalt in einem bayeri⸗ ſchen Lager bewilligt. Ueber den Eindruck, den der Amerikaner bei ſeiner Dienſtleiſtung im Arbeitsdienſt gewonnen hat, hat er berichtet. Aus ſeinem Bericht ſei das Nach— ſtehende wörtlich wiedergegeben: „Es war in den letzten Monaten mein be⸗ ſonderer Wunſch, das Leben und die Arbeit in einem deutſchen Arbeitslager von natio— nalſozialiſtiſchem Muſter kennen zu lernen. Da ich ſelbſt mit Erziehung ſpäter viel zu zun haben werde, wenn ich wieder in die Vereinigten Staaten zurückkehre, wollte ich dieſen neuen und mir beſonders lobenswert erſcheinenden Beſtandteil der deutſchen Er— ziehung kennen lernen. Was ich darüber zu Hauſe berichten werde, wird in den Haupt— punkten weſentlich das Folgende ſein: Daß interexierte Ausländer auch in den Arbeitslagern arbeiten und mit den jungen deutſchen Arbeitern aller Berufe und Stände leben dürfen. Daher: tteine militäriſchen Geheimniſſe ind vorhanden, ſondern nur eine ehrliche offene Bereitwilligkeit, den deutſchen Frie⸗ denswillen in der Tat, alſo in der Durch— führung nützlicher und vor allem friedlicher Arbeiten, zu zeigen. Daß nur gemeinnützige Arbeiten, die ſonſt von der Gemeinde nicht zu leiſten ſind, und die nicht erfahrene Arbeiter aus dem Arbeitsmarkt ausſchalten würden, von den Arbeitslagern übernommen werden.“ Nach einer ausführlichen Schilderung ſei— ner günſtigen Eindrücke im Arbeikslager Benedikt beuren drückt Scott ſein aufrichtiges Bedauern dar⸗ über aus, daß er nicht längere Zeit im deutſchen Arbeitsdienſtlager leben konnte. Außer den ſozialen und erzieheriſchen Vor⸗ teilen bewundere er vor allem den kame— radſchaftlichen Geiſt und den Willen zur Selbſtdiſziplin.„Obwohl ich ſtolz bin, reiner Amerikaner zu ſein, beneide ich Deutſchland um den Geiſt, der im Arbeits— lager Benediktbeuren beſteht.“ Soweit der Amerikaner. Man darf dazu ſagen, daß ſeine Schilderung zeigt, welch großes Werk der Arbeitsdienſt im National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland iſt. Der Genoſſenſchaftskredit Enkwicklung der ſtädtiſchen Aredilgenoſſen. ſchaften. Vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband e. V., Berlin wird uns geſchrieben: Wenn auch die Entwicklungsziffern für das erſte Halbjahr 1934 erſt teilweiſe für die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften vorlie⸗ gen, ſo zeigen bereits die vor kurzem vom Deutſchen Genoſſenſchaftsverband veröffent⸗ lichten endgültigen Zahlen für Ende April einwandfrei die erfreuliche Belebung des ge— noſſenſchaftlichen Spargeſchäftes. Es haben ſich die Spareinlagen ſeit Dezember 1933 von 937 auf 985 Millionen RM Ende April erhöht. Zuſammen mit den wenigveränder— ten Kontokorrent-Einlagen belaufen ſich die genoſſenſchaftlichen Geſamteinlagen auf 1227 Millionen RM. Es ſind alſo faſt rund 1,25 Millarde Rm Einlagen bei den gewerblichen Kreditgenoſ— ſenſchaften inveſtiert. In dieſen Zahlen ſind noch nicht die Ziffern der dem Deutſchen Ge⸗ noſſenſchaftpverband nunmehr angeſchloſſe⸗ nen Beamtengenoſſenſchaften enthalten. Nimmt man die Einlagen-Zif⸗ fern der 76 berichtenden Beamtenbanken von rund 75 Millionen RM hinzu, ſo erhöht ſich der im Deutſchen Genoſſenſchaftsverband vorhandene Einlagenbeſtand auf über 1,3 Milliarden RM.— Darüber hinaus, alſo unter Hinzuziehung der eigenen Mittel, haben die Kreditgenoſſenſchaften dem deut⸗ ſchen Mittelſtand Kredite aus eigener Kraft zur Verfügung geſtellt. Insgeſamt, alſo einſchließlich der Beamtenbanken, ſind es 1,34 Milliarden RM. Dazu kommen noch die Kredite aus der Refinanzierung von Geſchäfts⸗ und Finanzwechſeln im Betrage von 130 Millionen RM, ſo daß ſich die ge⸗ ſamten dem deutſchen Mittelſtand über die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften zugeleite⸗ ten Kredite auf 1470 Millionen RM ſtellen. Davon entfallen 58 Millionen RM auf die deutſchen Beamtengenoſſenſchaften und über 14 Milliarden RM allein auf die gewerb⸗ SGnadenakte Heimwehr in Klagenfurt. In 1 1 5 zunehmende Liquidität der Genoſſenſchaftsbanken. Es haben ſich die flüſſigen Mittel auf 194(190) Millionen RM ſowie die eigenen Wertpapiere auf 60 (54) Millionen RM erhöht. Dieſe Tatſache verdient umſo größere Beachtung, als man namentlich aus kreditſuchenden Kreiſen im⸗ mer wieder Klagen darüber hört, daß es ſchwer iſt, kreditwürdigen Perſonen, die auch kreditfähig ſind, Kredite zu verſchaffen. Dem gegenüber ſtehen dieſe rein zahlenmäßigen Feſtſtellungen, dem gegenüber ſteht vor allen Dingen die Tatſache, daß die gewerb⸗ lichen Kreditgenoſſenſchaften von ſich aus beiſpielsweiſe über 110 Millionen RM Ar⸗ beitsbeſchaffungen gegeben haben. Zum Naihdenken Im vergangenen Jahr gaben wir täglich, J eine halbe Million RM für Südfrüchte ans Ausland, von denen wir 1933 nicht we⸗ niger als 331000 Tonnen einführten. Von 1924 bis 1930 ftieg die deutſche Einfuhr von ausländiſchem Gemüſe und Obſt von 377 Millionen RM auf 603 Millionen RM. Im Jahre 1933 war die Einfuhr noch um 10 Prozent höher als im Vorjahr; ſollten wir es nicht fertig bekommen, Obſt und Gemüſe nur dann zu verzehren, wenn es auf unſe⸗ ren heimiſchen Märkten erſcheint? Ein armes Land kann es ſich nicht leiſten, täg⸗ lich allein für Südfrüchte eine halbe Million (RM ans Ausland zu zahlen. Deutſche Tagesschau laſſen Erziehungsmaßnahmen unberührt. Nach der Neuregelung des preußiſchen Gnadenrechts ſind jetzt auch die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen den neuen Grundſätzen angepaßt worden. Beſonders wichtig iſt da⸗ bei die Feſtſtellung, daß das Gnadenrecht ſich nicht auf die durch Urteil angeordneten Maßregeln der Sicherung und Beſſerung oder Erziehung erſtreckt. Eine ausgeſproche— ne Begnadigung befreit danach wohl von der weiteren Strafverbüßung, würde aber die angeordnete Sicherungsverwahrung uſw. unberührt laſſen. Ankernehmer und Arbeitsfront. Bei einigen Betriebsbeſichtigungen haben die Vertreter der NS BO bzw. der Deutſchen Arbeitsfront aus den Worten der Betriehs— führer mitunter den Vorwurf herausgehört, daß der Unternehmer nicht zur Mitarbeit in der Deutſchen Arbeitsfront herangezogen werde und daß die DAß ſich nur der Ge⸗ folgſchaft annehme. Zu dieſer Frage richtet der Garſßbetriebszellenobmann Bangert⸗ Düſſeldorf einen Appell an die deutſchen Unternehmer, worin er die erwähnten Be— denken als unhaltbar zurückweiſt. Es wird erklärt, daß die DAF jede Mitarbeit und je⸗ den Vorſchlag gewiſſenhaft prüfen werde. Kennziffer der Großhandelspreiſe. Die Kennziffer der Großhandelspreiſe (1913—.100) ſtellte ſich für den 12. Septem⸗ ber auf 100,3; ſie iſt gegenüber der Vorwo⸗ che(100,5) um 0,2 Prozent zurückgegangen. Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrarſtoffe 99,6(minus 0,9 Prozent), indu⸗ ſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 92,4(mi⸗ nus 0,1) und induſtrielle Fertigwaren 116.4 (plus 0,3 Prozent). Auslands⸗Nundſchau Ein Wiener Dementi. Von amtlicher öſterreichiſcher Seite wird mitgeteilt: Sloweniſche Blätter bringen fan⸗ taſtiſche Nachrichten über einen Putſch der Zuſammen⸗ hang damit wird von einem Sturm der Heimwehren auf die Klagenfurter Polizei⸗ direktion und von geheimen Verſammlun⸗ gen von Heimwehrabteilungen geſprochen, die einen Angriff auf die Stadt Klagenfurt vorbereiten ſollen. Alle dieſe Nachrichten ſind vollſtändig aus der Luft gegriffen.“ Sowjetruſſiſche Bahnbegleiter verhaftet. Auf Veranlaſſung der höchſten mandſchu⸗ riſchen Polizeibehörden wurde die Begleit- mannſchaft eines Zuges in Haft genommen. Dieſer Zug verunglückte in der vorigen Wo⸗ che auf der ſüdlichen Linie der Oſtchinabahn, wobei mehrere Ausländer von chineſiſchen Banditen entführt, ſpäter allerdings wieder freigelaſſen wurden. Alle Verhafteten ſind ſowjetruſſiſche Staatsang hörige. Ihnen wird vorgeworfen indirekt mit den chineſi⸗ ſchen Banditen in Verbindung geſtanden zu haben, die dieſen Ueberfall verübten. Früher Sllave, heute freier Bauer die Befreiung des Landmannes durch das a Reichserbhofgeſetz. Unſer Schaubild, das die Entwicklung der Zwangsverſteigerungen land- und forſtwirt⸗ chaftlicher Grundſtücke unter der Herrſchaft. des Weimarer Syſtems zeigt, läßt in uns noch einmaf die Grinne ung an ſene Zeiten wach werden, in denen Jahr für Jahr Tau⸗ ende deutſcher Bauern von Haus und Hof berjagt wurden. Lawinenartig w ſen die Zwanasperſteigerungen an. 1155 Genoſſenſchaftsbanten. Beachtenswert Gaue eingefunden. Die te im ſchönſten Feſtſchmuck, Eine Führer⸗ e und großer wurde die Verſchuldung, untragbar die Fins die der deütſche Bauer als Sklave ſeiner kapitaliſtiſchen Ausbeuter tragen mußte. Die Abhängigkeit des deutſchen Binnenmarktes dom Weltmarkt führte zu einer kataſtropha⸗ zen Entwicklung der Preiſe für landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe, ſa daß für die deut⸗ ſche Landwirtſchaft ſchlechthin überhaupt kei⸗ ne Lebensmöglichk zit mehr vorhanden war. Während die Zahl der Zwangsverſteigerun⸗ gen im Jahre 1924 525 mit einer Fläche von rund 220 Hektar betrug, war ſie im Jahre 1932 ſchon auf 7060 Zwangsverſteigerungs⸗ fälle mit einer Fläche von rund 154 000 Hektar angewachſen! Insgeſamt haben die kapitaliſtiſchen Ausbeuter in den Jahren 1924 bis 1932 rund 30 000 landwirtſchaft⸗ ilche Grundſtücke zur Verſteigerung gebracht mit Liner Fläche, und volkswirtſchaftliez genutzten Fläche Thüringens entſpricht. der Schole — Zins verschufd Wersciuſcunq U Sſcheærunq Unterg and der fœmilię becleutat: Ruin des Hofes Dieſer Entwicklung hat der Nationalſozia⸗ lismus in letzter Stunde ein Ende bereitet. Es iſt heute die Gewißheit aller, daß ohne den Sieg Adolf Htilers das deutſche Bau⸗ erntum im Jahre 1933 einen Zuſammen⸗ bruch erlitten hätte, von dem es ſich nie wie⸗ der hätte erholen können. Die Zahl der Zwangsverſteigerungen wäre infolge des Preisſturzes landwirtſchatflicher Erzeugniſſe auf dem Weltmarkt, von dem wir weitge⸗ hendſt abhängig waren, in einem für uns heute unvorſtellbarem Ausmaß angewach⸗ ſen. Damit wäre die Zukunft des deutſchen Bauerntums und des deutſchen Volkes be⸗ ſiegelt geweſen, iſt doch der deutſche Bauer nicht allein der Treuhänder für die Ernäh⸗ rung des ganzen Volkes, ſondern auch der Lebensquell der Nation. So mußte zwangsläufig die erſte Tat der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung die Rettung des deutſchen Bauerntums vor ſei⸗ nem Untergang, die Wiederherſtellung ſei— ner Lebensmöglichkeiten und damit die Wie⸗ derherſtellung der Grundlage ſein, auf der allein die Zukunft des deutſchen Volkes auf⸗ gebaut werden kann. Dieſe Grundlage iſt durch das Reichserbhofgeſetz geſchaf⸗ ſen worden. Der deutſche Bauer iſt nicht mehr der Sklave gewiſſenloſer kapitaliſtiſcher Ausbeuter, ſondern freier Herr auf ſeiner Scholle, von der ihn, ſolange er ſeinen Pflichten gegenüber Volk und Staat genügt, für die Zukunft niemand vertreiben kann. Damit iſt der deutſche Boden wieder zur Ernährungsgrundlage aller Deutſcher und zum Wurzelboden eines kraftvollen Volkes geworden. GruHdSfC ncht ChOffHCHer und fOfStWirtschoffcher 2 2 Deutsche Fänger in Trier Der Deulſche Sängerkag des DSB und das große Saarſängerfeſt. Trier, 16. Sept. Zum diesjährigen ordentlichen Sänger⸗ tag des DSB ein Trier, der mit dem von der Saarregierung⸗Kommiſſion verbotenen Gaufeſt des Saarſängerbundes verbunden war, hatten ſich die Vertreter aller deutſchen Stadt Trier prang⸗ die annähernd der land⸗ uusgefuut mit kultur die dem Führerprinz wenig Raum einnahmen. N verſammelten ſich die Vertreter Treviris, Die Tagung wurde eröffnet mit der Freiſchütz⸗Ouvertüre, klangſchön geſpielt vom ſtädtiſchen Orcheſter Trier. Sodann ſang die Trierer Liedertafel den Chor „Tröſterin Muſik“ von Bruckner unter gro⸗ zem Beifall. Nach den Eröffnungsworten des Bundesführers Meiſter und des Gau⸗ führers Dr. Bongard begrüßte der Vertre⸗ ker des Oberbürgermeiſters von Trier die Teilnehmer des Sängertages und hieß ſie in den Mauern Triers herzlich willkommen. Als erſter Redner ſprach der ſudetendeut⸗ ſche Dichter Ernſt Leibl flammende Worte über das deutſche Volkstum, die gerade an der Weſtgrenze größten Widerhall finden mußten. Sodann nahm das Mitglied des Führerrats, Bernhard von Reinen, der gleichfalls in der Leitung des Reichsbundes „Volkstum und Heimat“ iſt, das Wort um über die Erneuerung des deulſchen Geſangver⸗ einsweſens zu ſprechen. Im Verfolg ſeiner Ausführun⸗ gen richtete er Angriffe auf die Fachmuſiker⸗ ſchaft, die nach ſeiner Meinung zu wenig Verbindung mit dem Volk habe. Der Leiter des Muſikbeirats des DSB, Dr. Bongard, zog unter großem Beifall der Anweſenden zus den beiden erſten Referaten die prak⸗ tiſchen Folgerungen für die Bundesarbeit und gab im einzelnen aus der Praxis Anre⸗ zungen und Richtlinien. Seine Ausführun⸗ zen ſollten erkennen laſſen, daß die Muſik⸗ holitik des DSB unter ſeiner Leitung ziel⸗ bewußt in der Erneuerung des Männerge⸗ ſangvereinsweſens und ſeiner Einordnung n das Dritte Reich arbeite. Er ſprach insbe⸗ ſondere von den demoraliſierenden Eigen⸗ ſcchaften des Wettſingens, das den Chorge⸗ ang von ſeiner hohen ethiſchen Bedeutung herabziehe. Seine weitere Kritik galt der Veräußerlichung des Vereinsbetriebes, der mit neuem Geiſt angefüllt werden müſſe. Für den Kulturtag, der ſich ſonſt an die DSB⸗Sängertage anſchließt, trat in dieſem Jahre das Saarſängerfeſt ein, das offiziell mit der Bannerübergabe eingeleitet wurde. Der Bürgermeiſter von Neunkirchen⸗Saar übergab dem Oberbürgermeiſter von Saarbrücken das Gaubanner, der es dann ſofort an das Oberhaupt der Stadt Trier überreichte. Es folgte die Feſtſizung und nach einer Sing⸗ ſtunde auf dem Juſtizplatz das große Eröff— nungskonzert im Feſtſaal der„Treviris“. Beim Eröffnungskonzert boten Saarbrücker Geſangvereine den„Pſalm der Befreiung“ bon Lendvai und„Edda⸗Lieder“, eine Schöpfung von Otto Schrimpf für Sprech⸗ bor, Männerchor, Einzelſprecher, Rund Orgel dar. Mitwirkende waren bekann⸗ Orcheſter te Soliſten aus Saarbrücken und Stuttgart ſowie das Reichs⸗Sinfonieorcheſter Mün⸗ chen, das unter Franz Adams Stabführung in einer Stärke von 90 Mann in Trier auf⸗ trat und auch den muſikaliſchen Part des Feſtkonzertes am Sonntagmorgen in der Stadthalle übernahm. Dieſes Feſtkonzert brachte die 5. Sinfonie von Anton Bruckner Zwiſchen dem Requim und Tedeum dieſer Tonſchöpfung war in Kantate„Ein Volk ruft“ von Bruno Stür⸗ mer eingefügt. 1200 Sänger des Gaues 14 (Nahe-⸗Moſel⸗Saar) boten unter Leitung von Chormeiſter Hitzelberger-Saarbrücken die Geſänge dieſer beiden bedeutenden Wer⸗ ke dar. Insgeſamt neun weitere Männer⸗ chor⸗Konzerte füllten die übrigen Zeiten des Sonntags aus. Abend fand in der Baſilika ein Kirchenkonzert ſtatt. In der Stadthalle gab es dann noch ein Schlußkonzert. Der Jeſtzug der Sänger, der einen Höhepunkt der Veranſtaltungen darſtellte, vereinigte Zehntauſende zu einem gewaltigen Aufmarſch. Es wurden 350 Fah⸗ nen mitgeführt. Trachtengruppen aus dem Trierer Land und aus dem Saar⸗ land belebten das Bild. Der Feſtzug lief in eine Volksdeutſche Kundgebung auf dem Paradeplatz aus. In eindrucksvol⸗ ler Weiſe bekannten ſich die Sänger Zur deutſchen Saar. 5 Der Erntedanktag 1934 Hannover, 17. September. Unter Leitung von Miniſterialrat Haegert vom Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda fand eine Tagung ſämtlicher Lei ter der Landesſtellen ſtatt. Die Tagung galt der Vorbereitung des diesjährigen Erntedank⸗ tages am 30. September.. ö Der Staatsakt des Erntedanktages wird wieder wie im vori⸗ gen Jahre auf dem Bückeberg unter Beteiligung aller deutſchen Gaue ſtattfin⸗ den. Wieder wird vom Bückeberg aus der Fühber zu allen deutſchen Bauern, zum geſamten deut⸗ ſchen Volke ſprechen. In allen deutſchen Gauen werden zugleich im Sinne des Erntedank⸗ tages Feiern veranſtaltet, in deren Mittelpunkt der Gemeinſchaftsempfang der Führerrede vom Bückeberg ſtehen wird. Regierungsrat Gut⸗ terer legte die Grundlagen der Propaganda zum Erntedanktag im ganzen 9 Beteiligung an eine neue Gefahrenquelle. Uraufführung die heinland— Weinland Von Werner Beumelburg. Wenn der Wein blüht an der Grenze 9 Frühſahr und Sommer, liegt 10 uft über dem Rheinland, der iſt von ei⸗ ner unbeſchreiblichen Zartheit und einer milden Süße, die ſelbſt die rauheſte Naſe pocſſch ſtimmen. Wenn aber die Weinleſe 0 der Grenze zwiſchen Spätherbſt und Winter, dann erfüllt Geſang das Tal von hüben und drüben, und die Geräuſche der Arbeit klingen munter und friſch vom erſten Morgengeläute bis weit über die Veſperglocke. Sei es ein halber, ſei es ein Dreiviertelherbſt, mag der Sauerwurm oder die Peronoſpora gewütet und vange Stunden heraufbeſchworen haben— die Leſezeit iſt fröhliche Zeit, und es hat noch niemand mit Tränen gekeltert. Es iſt eine harte Arbeit im Weingebiet, und es wird viel Schweiß vergeblich ver⸗ goſſen. Eine einzige verſpätete Froſtnacht im Frühling kann ganze Diſtrikte vernich⸗ ten, und die Ungezieferplage iſt trotz aller modernene Abwehrmittel in jedem Jahre Brot und Kar⸗ toffeln muß der Menſch eſſen, um zu leben, aber Wein braucht er nicht zu trinken, und die Menſchen, deren Hände Arbeit den an⸗ dern den edelſten Genuß verſchaffen und die beſten Stunden, ſind oft bitterſter Not ausgeliefert. Aber der Herrgott hat ein Einſehen ge⸗ habt und dergeſtalt dieſe harte Arbeit mit dem kargen Lohn einem Geſchlecht anver⸗ traut, das von Natur aus für die Fröhlich⸗ keit und den nimmermüden Glauben an die Sonne beſtimmt iſt, und er läßt ſeine Re⸗ ben auf Hängen wachſen, die Auge und Herz der Menſchen erfreuen, alſo daß ſie in Scharen herbeieilen, um dieſer Schönheit zeilhaftig zu werden. Trächtig an Ereigniſſen und Geſchichte iſt dieſe Erde, älteſter Kulturen Stät⸗ tte, und das vielverſchlungene Netz der Ne⸗ benflüſſe vereint ſich mit dem Vater Rhein zu einem Gebiet, das von jeher aufs ärgſte gefährdet war, wenn Deutſchland in Not geriet. Dichter und Sänger ohne Zahl ha⸗ ben ſich ihm ergeben, das Blut der Beſten wurde vergoſſen, und immer war Deutſch⸗ lands Stärke daran zu meſſen, wie feſt und verläßlich das deutſche Herz zum Rheine hinſchlug. Rheinland— Weinland So wenig der deutſche Menſch denkbar iſt ohne die heitere, entſpannte, über das Grau des Tages und die Schwere des Schickſals hin⸗ ausgeſchobene Seite ſeines Weſens, ſo we⸗ nig iſt uns der Rhein denkbar ohne die Tropfen, die ſeinen Hängen entſprießen. Vermittler des köſtlichſten Geſchmacks, Ge⸗ ſtalter der Geſelligkeit, lockender Lohn ar⸗ beitsreicher Tage und Freund der Men⸗ ſchen bei der Suche nach einem beſſeren Ich. verſagt er ſich nur dem Böſen, dem Verhär⸗ teten, dem Vedauernswerten, die ihn be⸗ kämpfen. Denen hat er nichts zu ſagen. Wer ihn aber begreift, der mag ihn nicht miſſen, und wem er ſich erſchließt, dem bleibt er Freund und Genoſſe auch in den trüben Stunden des Lebens. Wir lieben den Rhein als den Träger deutſcher Geſchichte und als das ſtarke Symbol unſerer Kraft. Es iſt je⸗ des Deutſchen Traum, einmal den Strom zu befahren, und das Bild der Burgen und Städte, die Schönheit der Berge und Ufer in ſein Herz aufzunehmen für immer. Wir lieben die Menſchen an ſeinen Ufern. die, aller Arbeit zum Trotz, heiteren und freundlichen Sinnes ſind und von einer wohltuenden Herzlichkeit. Menſchen und Strom empfinden wir als unſeres deut ⸗ ſchen Weſens innigen Anteil. Schö⸗ heit, Anmut und heroiſche Kraft ſind in die ſer Landſchaft wie in kaum einer anderen bereinigt, und der Zug deutſchen Schickſals geht in ihr aus fernſter Vergangenheit über i in unſeres Deutſchen Reiches Zukunft. Geſchwindigleiten des Weltverlehrs Von der Poſtkutſche zum Flugzeug. Die großen Autorennen dieſes Jahres ha⸗ ben eine gewaltige Steigerung der Höchſtge⸗ ſchwindigkeiten gebracht. Wertvoller für die Entwicklung des Verkehrs waren aber noch die Ergebniſſe der 2000⸗Kilometer⸗Fahrt, bei der nicht hochgezüchtete Rennwagen Rekord⸗ geſchwinbigkeiten zu erzielen ſuchten, ſondern der normale Gebrauchswagen eine unerhör⸗ te Streckenleiſtung in vorgeſchriebenen Min⸗ deſtzeiten bewältigen mußte. Wenn hierbei für die verſchiedenen Motorrad- und Kraſt⸗ wagenſtärken Reiſegeſchwindigkeiten von 60 bis beinahe 90 Stundenkilometer gefordert und erreicht wurden, ſo denkt man mit einem Lächeln daran, daß nur wenige Jahre vor dem Weltkrieg, ſelbſt für die lechniſche Phantaſtik eines Zukunftsromans wie„Der Tunnel“ von Kellermann ein Auto, das mit 50 Stundenkilometern durch die Straßen brauſte, eine große Geſchwindigkeit ent⸗ wickelte. ö Es iſt noch keine 300 Jahre her, daß die Churbrandenburgiſche Poſtkutſche zwei Per⸗ ſonen nur 7 Kilometer in der Stunde beför⸗ derte und damit ein höchſt modernes Ver⸗ kehrsmittel darſtellte. Als 62 Jahre ſpäter, anno 1712, die a Nen Preußiſchen Extra⸗ poſten bereits vier Reiſende und noch Ge⸗ päck mitnehmen konnten und dabei die Ge— ſchwindigkeit von 10 Kilometern in der Stunde erreichten, war das bereits eine ſehr bemerkenswerte Errungenſchaft. die aller⸗ dings ſchon 1730 durch die täglichen Poſten von Berlin nach Potsdam, die ſogen.„Jour⸗ naliere“ um 2 Kilometer übertroffen wurde. Dabei blieb es bis 1819, alſo bis mehrere Jahre nach den Freiheitskriegen und bis an die Schwelle des„Jahrhunderts der Tech— nik“, und ſelbſt dann galten 14 Kilometer noch für eine ſchnelle Beförderung. Der gro— ße Schritt vorwärts gelang der Dampfbahn 1835, die ihre Reiſenden mit einer Rekord— geſchwin keit von 30 Kilometern von Nürnberg nach Fürth ſchaffte, und die Eiſen⸗ bahn Berlin— danzig erreichte 1862 ſchon 40 Kilometer. Erſtaunlich iſt aber doch, daß die Berliner Stadtbahn noch lange Zeit ſich mit einer Leiſtung von 45 Kilometern begnügte und dennoch bei den ſchnellebigen Berlinern beliebt war, und daß ein Zug, der im Jahre 1882 von Paris nach Wien mit 63 Stunden⸗ kilometern fuhr, bereits als„Blitzzug“ be— zeichnet wurde. Aber freilich, der„Fliegen— de Hamburger“ mit ſeinen 140 Kilometern und der elektriſche Zug Augsburg—Stutt⸗ gart, der gar 151 Stundenkilometer erreicht, ſind ja erſt Errungenſchaften des Jahres 1933. Gegenüber dem Landtransport iſt der Seeverkehr übrigens ſehr zurückgeblie⸗ ben. Im Jahre 1848 fuhr der Hapag-Segler „Deutſchland“ die Strecke Hamburg—Neu⸗ hork in der Geſchwindigkeit von 15 Seemei⸗ len, was etwa 27,7 Stundenkilometern ent⸗ ſpricht, und trug damit ſozuſagen das „Blaue Band“ davon. Aber auch der Llond⸗ dampfer„Adler“ vo 0 nur 30,7 Kilometer. Der Schnelldampf „Bremen“ des Norddeutſchen Lloyd, der zu⸗ ſammen mit ſeinem Schweſterſchiff, der„Eu⸗ ropa“, heute die ſchnellſte Beförderung auf der klaſſiſchen Meßſtrecke der Schiffahrtsge ſchwindigkeiten„Cherbourg—Neuyork“ dar⸗ ſtellt, erzielte 28 Seemeilen, gleich 51,8 190 das aber erſt im Jahre Weſentlich rapider haben ſich die Reiſezei⸗ ten in der Luft entwickelt. Schon das erſte Flugſchiff, das man als wirkliches Beförde⸗ rungsmittel anſprechen konnte, das Zeppe⸗ linluftſchiff LZ 1, entwickelte 1900 eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 28 Kilometern, und LZ 3 verdoppelte im Jahre 1906 beinahe dieſe Leiſtung. Das Verkehrsflugzeug, mit dem man im Jahre 1919 von Berlin zur Wei⸗ marer Nationalverſammlung reiſte, ſchaffte ereits 119 Kilometer, und LZ 126, das den Ozean überflog und als„Los Angeles“ auf Reparationskonto von den Amerikanern übernommen wurde, konnte 126 Stunden⸗ kilometer erzielen. Jetzt gilt es als veraltet und wird von den USA. abgewrackt. Unſer „Graf Zeppelin“ aber, der ſtändig im Ver⸗ kehr iſt und bereits in dieſem Jahr wieder zahlreiche Flüge nach feſtem Fahrplan über den Südatlantik unternommen hat, fliegt mit 128 Kilometer Geſchwindigkeit, und von dem im Bau befindlichen neuen Zeppelin dürfen wir wohl eine weitere Steigerung der Schnelligkeit erwarten. Unſere neueſten Verkehrsflugzeuge, die Ju 52 und He 70 der deutſchen Luft⸗Hanſa, befördern ihre Paſſagiere aber bereits mit 320 Kilometern Reiſegeſchwindigkeit, ganz zu ſchweigen von den Rekordflugzeugen der„Schneider-Po⸗ kal⸗Rennen“, die ſchon über 700 Kilometer in der Stunde geſchafft haben. das Bad des Ghazis Konſtantins Baokanſtalten wie derhergeſteilt. Kemal Paſcha, der Schöpfer der modernen Türkei, iſt ein leidenſchaftlicher Waſſerfreund. In ſeiner Villa in Angora hat er ein Schwimmbad, um das ihn jeder Filmſtar in Hollywood beneiden könnte. Wenige Kilo⸗ meter von ſeiner Muſterfarm ließ Kemal das Schwarze Meer und das Marmarameer im kleinen naturgetreu nachbilden, und die Leute aus Angora ſtrömen in Maſſen herbei, um an dieſen verlockenden Binnenlandſeen ihr Wochenende zu verbringen. Aber auch ein modernes Erholungsbad ſchuf Kemal Paſcha. Vor drei Jahren war er auf ſeiner Yacht in den Golf von Ismidt eingelaufen und an der aſiatiſchen Küſte des Marmarameeres, rund 40 Kilometer von Iſtanbul entfernt, an Land gegangen. Auf einem holprigen Knüp⸗ peldamm fuhr er weiter ins Land hinein bis zu den Hügeln die ſich um Palova erheben. Hier hatte ſchon Konſtantin der Große mit der Kaiſerin Helena in den heißen Quellen Bäder genommen, um ſeinen Rheumatismus loszuwerden. Seinem Beiſpiel war ſpäter Kai⸗ ſer Juſtinian gefolgt, und auf lange hinaus blieb Yalova ein vielbeſuchter byzantiniſcher Badeort. Teile der mit Kuppeln gekrönten Badean⸗ ſtalten ſind noch vorhanden, und auf ihren Mauern ſieht man in Flachreliefs Herkules und die drei Grazien, anſchaulich die Schön⸗ heit und Kraft illuſtrierend, die man in den ihrem Schutz unterſtehenden Waſſer wieder⸗ erlangen konnte. Kemal Paſcha gab damals an Ort und Stelle ſeine Befehle. In ſechs Monaten war das ganze Gelände zu einem modernen Park umgewandelt. Die Bäume Jahre 1857 erreichte er Irgendwo entſtand ein großes Ho des wuchernden Waldes, der ſtändig weite: vordrang, wurden gefällt und der geſprun l Marmor der Badebecken wieder 19 00 tt. el und ein Wochenendhaus für den Ghazi. Darüber ſind einige Sommer vergangen, heute iſt Palova ein modernes Spa in verkleinertem Maßſtab. Sechs Monate dauert die Badeſaiſon, und 1000 Kranke ſuchen hier in jedem Sommer Erholung. Das Bad iſt ein nationales Un⸗ ternehmen, das ſtaatliche Subvention erhält und von türkiſchen Aerzten geleitet wird. Man hat im Laufe der Jahre dem Wald ein 8 Kilometer breites, 3 Kilometer tiefes Gelände abgewonnen, das gegen den Wald hin, den heute Bären bevölkern, durch hohe Wälle ab⸗ geſchloſſen iſt. Innerhalb dieſer Wälle ißt alles Park⸗ und Gartenland. Gepflaſterte Pfade ziehen ſich durch die bewaldeten Hügel, Springbrunnen laſſen ihre Waſſer ſpielen, herrliche Blumenanlagen ſprechen für ſchöpferiſchen Geſchmack der Türken. Eine neue Autoſtraße ſührt zum Meer hinab. Die Quell⸗ waſſer ſind radioaktiv und entſpringen mit einer Temperatur von 60 Grad. Das iſt Palova, das Bad des Ghazis, in dem er und ſeine Miniſter im Sommer ihr Wochenende zu verbringen pflegen. Yalova hat den Bosporus und die Prinzeninſeln, die alttürkiſchen Erholungsplätze, vollſtändig verdrängt. Es iſt eine Sehenswürdigkeit und ein heillräftiger Kurort zugleich. Oft verläßt Kemal Paſcha ſein Häuschen, durchwandert ohne Hut und im Badekoſtüm mit ſeinem Ge⸗ folge die Straßen, ſetzt ſich in Cafes und Hotels unter die Leute, beſucht die Badean⸗ ſtalten, unterhält ſich mit den Kindern, kurz, nichts entgeht den Augen, die zum erſten Mal die Möglichkeit erkannten, dieſe vergeſſenen Quellen nutzbar zu machen und zu einem 75 9 modernen Heilbad umzuwandeln. Wiſſen Sie das? Photographien zeigen, daß nach einem Blitz die Umgebung etwa ein Zweitauſendſtel Se⸗ kunde beleuchtet bleibt. In Kanada werden 85 Sprachen und Dialekte gesprochen, es beſtehen dort nach der letzten Zählung 79 Religionen und Kon⸗ feſſionen, ſowie 56 Nationalitäten. Buntes Allerlei Die Urſache der Herzſchmerzen. Die neue⸗ ſten Unterſuchungen von Profeſſor von Berg⸗ mann haben ergeben, daß Herzſchmerzen, Angſtgefühl und Atemnot, wie ſie unter der Bezeichnung„Angina“ zuſammengefaßt wer⸗ den, ſoweit ſie anfallsweiſe auftreten, auf Sauerſtoffmangel beruhen. Es kommt eine Art Erſtickung der Herzmuskel zuſtande. Durch die Menge von Unterſuchungen auf Flugtauglichkeit konnte nachgewieſen werden, daß auch beim geſunden Herzen Sauerſtoff— mangel die gleichen Beſchwerden auslöſt wie bei der Anaina vectoris der älteren Leut KRätſel der Nakur. Ueber die Entſtehung der verſchſedenen Tierraſſen ſind ſich die Gelehrten noch keineswegs einig. Man ver⸗ mutet, daß kosmiſche Urſachen dieſe rätſel⸗ haſten Sprünge der Natur hervorgeruſen haben Es iſt feſtgeſtellt worden., daß Ra⸗ diumſtrahlung oder plötzlicher Wechſel der Intenſität ultravioletter Strahlungen die Keimzelle beeinfluſſen können. Man hat z. B. in Colorado Fliegen in Bergwerke hinabgenommen, deren Geſtein radioaktiv iſt. Nach wenigen Generationen waren ganz neue, von den alten ſtark abweichende f Fliegenarten entſtanden. Die Mühle aber gehörte dem Goldbach⸗Müller, und das unge Ding war Inge, ſein Herzblatt, ſein einziges Kind. Und es war nun einmal ſo, daß der ſonſt ſo ſtrenge und zärbeißige Goldbach⸗Müller alles tat, was dieſe junge, dumme Inge immer von ihm haben wollte. Der Himmel vielleicht wußte, wie das ſo kam; aber es war nun einmal ſo und ließ ſich deshalb auch nicht leugnen. Und wenn die daß einem Wanderburſchen Verpflegung und Nachtquartier geboten werden ſollte, dann meinte der Müller allerhöchſt, er könnte ja dann in der leeren Knechtekammer ſchlafen. Für die Verpflegung des ausgehungerten Wander- burſchen aber ſorgte die Juge ſelber, denn ſie führte, mit einer älteren und kreuzbraven Haushälterin zuſammen. das haysfrauliche Regime der Mühle, weil die Goldbach⸗ bereits vor Jahren das Zeitliche geſegnet hatte. Sie tiſchte dem Wanderburſchen ſo gut und ſo reichlich auf, wie er es ſeit Jahr und Tag nicht mehr gewohnt war Was Wunder, daß der geſättigte und erfreute Gaſt nach dieſem Göttermahl zu ſeiner Laute griff und alle ſeine 5 7 ſang, die er erlernt batte auf der langen Wander⸗ Goldbach ⸗Inge durchaus wollte, 7 Müller ſchaft. Die Inge, die Mägde und der fahrende Geſell ſaßen an dieſem Abend unter der rieſigen Eiche am Mühleu⸗ wehr zuſammen, deren Laub bereits die leuchtendebunten arben des Herbſtes trug. Das Nauſchen des Mühlen⸗ zeſſen Waſſer übermütig und unermüdlich über hr und das mächtige Schaufelrad der Müble bas Aechzen und Stöhnen. das monoton und das Aechz 75. 2 Mesrer race ON FRrz M REH ANN GLAS ER Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) Klange ſeiner Laute ſang. Hans Reiner war wacker mit. jungen 1 N eindringlich aus dem Innern der Mühle klang, gab den Grundakkord zu den luſtigen oder ſchwermütigen Spiel- mannsweiſen, die Hans Reiner an dieſem Abend zu dem durchaus Sänger, aber das Herz war ihm ſo übervoll, und es tat ſo gut, den würgenden Druck ſeines Gemüts durch ſeine frohen Lieder zu verſcheuchen. Die Goldbach-Inge und die jungen Mägde ſangen wacker mit, ſogar die alte Haus⸗ 34[hälterin, das Rebhuhn, wie man die Alte ihrer Unermüd⸗ lichkeit und ihrer grauen Unſcheinbarkeit wegen hier im Hauſe nannte, brummte mit ihrer brüchigen und von einem ſchickſalsſchweren Erleben verſchütteten Stimme die alten und bekannten Lieder von der Lore vor dem Tore, von der goldenen Abendſonne und von den drei Burſchen, die einmal und nun immer wieder über den Rhein zogen, Inge und die jungen Mägde aber waren für den Spiel⸗ mann Feuer und Flamme. Kein Wunder, daß Jugend⸗ freude und Lebensübermut auch auf den Spielmann über⸗ ſprangen, und, als die dunkeläugige Inge ſich beim end⸗ lichen Gutenachtgruß ſich als letzte noch einmal ſo nahe und verlangend an ihn drängte, da ſchloß der fahrende Geſelle das reiche Müllerkind impulſiv in ſeine Arme und küßte ihren roten Kirſchenmund. Küßte, wie Wander⸗ burſchen junge Mädchen küßten, ohne zu fragen und ohne ſich Gedanken darum zu machen. Denn am anderen Tage gingen ihre Wege bereits wieder auseinander. Er würde am frühen Morgen ſeine endloſe lange Straße wandern, und die Inge, das verwöhnte und ſicher viel umworbene Müllerkind, würde ihn am nächſten Abend, beſtimmt aber am übernächſten, würde ihn, ſeine Küſſe und ſeine Lieder, bereits wieder vergeſſen haben. Er küßte die Müller⸗Inge ſatt und durſtig; küßte ſie, wie ſie noch nie ein Burſche geküßt hatte. Feſt und traumlos hatte Hans Reiner in dieſer Nacht auf dem Mühlenhof geſchlafen. Es war ein Vorzug der Jugend, daß ſie die Sorgen ſcheute und den Kummer leicht vergaß. Am Mühlenbach hatte er ſich in aller Frübe kein gottbegnadeter den letzten Reſt von Schlaf aus den Augen gewaſchen und war ſchnell friſch und munter. Nun ſollte das Wandern weitergehen. In der Diele ſtand ſchon das Frühſtück für ihn bereit, wozu ihm das emſige„Rebhühnchen“ guten Appetit und einen frohen Morgen wünſchte. Und wahrlich: er griff wacker zu; denn ſo gut wurde es ihm ſobald nicht wieder geboten. Die Inge war nicht zu ſehen, trotzdem er ſich nach ihr die Augen ausſchaute. Schade! Er hätte dem lieben und gut⸗ herzigen Müllerkind noch einmal ein aufrichtiges„Ver⸗ gelt's dir Gott!“ zurufen mögen. Als er den letzten Reſt des Frühſtücks ſeinem Ränzel einverleibt hatte, trat der Goldbach-Müller wie von un⸗ gefähr herein. Unterkunft und Verpflegung. „Er könnte auch noch eine Zeitlang auf dem Mühlen⸗ hof bleiben, wenn's ihm gefallen möcht'!“ „Ich könnte— noch ein paar Tage...“ Hans Reiner ſchoß das Blut heiß ins Geſicht: Der Gedanke, einmal raſten und einmal ausruhen zu können, ein Dach über dem Kopf und eine regelmäßige Mahlzeit zu haben, war für den Unſeßhaften verfänglich und berauſchend. Aber— er wollte nicht unverſchämt ſein, wollte die Gaſtfreund⸗ ſchaft der Müllersleute nicht auf eine harte Probe ſtellen. Und dann: nun hatte er doch ein ſchlechtes Gewiſſen der jungen, dummen Inge gegenüber. „Ich könnt' ſolch einen Burſchen wie Ihn in der Mühle gut gebrauchen.“ „Ich ſoll mir— ich ſoll mir durch ehrliche Arbeit mein Brot wahrhaftig wieder ſelbſt verdienen können?!“ „Zu dem Brot wird's in der Woche auch noch ein paar Taler Lohn hinzugeben, junger Mann!“ N „Lohn— und Brot— und ehrliche Arbeit... Nicht mehr überflüſſig ſein! Nicht mehr ruhelos! Und nicht mehr betteln müſſen!“ 8 „Forſch zupacken freilich heißt's: ein Müllerburſche hat's nicht leicht!“ „Ach, das wollt' ich ſchon, von früh bis ſpät! Aber— ich hab' das Handwerk nicht gelernt. Hans Reiner ſagte ihm ſeinen Dank für Fortſ. folgt.) 2—— — RONMAN von MARCARE TE ANKEIMAN N. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck 1 659 „Ach, Heimo, ich bin ſo froh, wieder zu Hauſe zu ſein! Ich weiß erſt jetzt, wie ſehr ich die Heimat entbehrt habe. Ich freue mich ja ſo auf den Weſthof—“ „Und der Weſthof auf Sie, Fröllen Ika! Nur ſchnell letzt in die Kutſche, die Frau wird es ſchon gar nicht mehr aushalten können, bis wir kommen.“ „Wie geht es denn Tante Helge?“ „Es tut ſich ſo. Iſt ſchon wieder beſſer. Nur die rechte Seite iſt man ein bisken ſteif. Aber nun Sie da ſind, Fröllen Ika, iſt ja allens gut.“ „Und— und wie geht es den jungen Herren, Heimo?“ Trotzdem der Alte mit dem Sattelzeug zu tun hatte, konnte er bei dieſer Frage doch zu Monika hinüberſchielen. Alſo da hatte ſich wohl nichts geändert? Sonſt wäre die Monika nicht ſo brennend rot geworden. „Gut, Fröllen Ika“, antwortete der Alte und tat, als ob er nichts geſehen hätte.„Gut. Aber Sie haben viel Arbeit mit dieſer Oelgeſchichte.“ Der Wagen holperte davon, die Straße ſchien ſich gegen früher nicht gebeſſert zu haben. Eine gute Stunde dauerte die Fahrt. Es war ein ſchöner Nachmittag. Die Septemberſonne lag mit aller Wärme auf dem blühenden Heidekraut, das den ganzen Weg ſäumte. Dann wieder tauchten ausgeſtochene Moor— brüche auf, über die ſich aufs neue das dunkle Moorwaſſer zog und auf deſſen glitzernder Fläche weiße Seeroſen leuchteten. Hängende Birken ſtanden am Rand des Waſſers. Weiter ging es, bis der Wagen durch einen hohen Kiefernwald fuhr. Als ſie durch eine Lichtung kamen, als Monika weite, blühende Heideflächen erblickte, ſprang ſie von ihrem Sitz auf. Das war ſchön, noch ſchöner, als ſie es ſich vorgeſtellt hatte. Plötzlich weiteten ſich ihre Augen. „Da— Heimo— da, was iſt das?“ „Das ſind die Oeltürme, Fröllen Ika. Und was ſo mittenmang wie Drahtſpitzen ausſieht, das ſind Oel⸗ pumpen. Und dort, ganz rechts, die rauchenden großen Schornſteine und die rieſigen Gebäude— das ſind die Erdölraffinerien und heißen Paddyſcholle.“ Monika war ganz ſtill geworden. „Meine ſchöne, ſtille Heide...“, ſagte ſie endlich nach einem langen Stillſchweigen, gerade, als hätte ſie etwas Trauriges zu Ende gedacht. „Tja, Fröllen Ika, das iſt nu nicht anders, wenn ſo Leute daherkommen und unſeren guten Bauern Flauſen in den Kopf ſetzen. Und unſere jungen Herren ſind natür— lich mit eins mit dabei. Der Bertl, der hat ja erſt nicht recht mögen— aber was unſer Dietmar iſt, der hat es ſchon verſtanden, ſich den Bertl ſo zurechtzuſtutzen, wie er ihn haben wollte. Sein Erbe ſei's ja ſchließlich auch, hat er geſagt— und gered't— und gered't— na ja, da hat ſich der Bertl halt umſtimmen laſſen. Und vielleicht hat er auch recht gehabt, der Dietmar. Man ha ja eine Menge Oel gefunden in der Heide. Und grad auf dem Weſthofboden ſoll die Oelfündigkeit be— ſonders groß ſein. Der Dietmar iſt ganz außer ſich vor Freude und der Bertl allmählich wohl auch. Jetzt können die Jungs ihre geologiſchen Studien gut gebrauchen. Be— ſonders der Dietmar ſpielt drüben eine große Rolle— iſt ſo eine Art Ingenieur dort. Und der Bertl iſt der Herr Chef. Eine Geſellſchaft haben ſie gegründet, wie ſchon geſagt; Paddyſcholle nennt ſie ſich, und der Hauptmacher von dem Ganzen iſt ſo ein gräßlicher Ausländer, der ſich hier ſeſtgeſetzt hat. Derweilen iſt es doch dem Bertl ſein Grund und Boden, den ſie ausſaugen. Nee, nee, ſo was hätte nicht kommen ſollen, Fräulein Ika.“ „Und Tante Helge— was ſagt ſie zu alledem?“ „Die Frau iſt ganz weiß geworden im Geſicht, als Dietmar das erſte Mal gekömmen iſt und ihr von den Oelquellen auf dem Weſthofboden geſagt hat. Ich war gerade im Zimmer und hab' immer die Frau anſehen müſſen, während der Dietmar geredet hat wie ein Buch. „Paß auf, Mutter, jetzt kommt das Glück', hat er geſagt, das rieſenhafte Glück. Wir werden Millionäre werden.“ Die Frau iſt ganz ruhig geblieben. Solange ſie lebe, hat ſie endlich geantwortet, bliebe der Weſthofboden un— angetaſtet. Aber Mutter, ſollen wir warten, bis die anderen fommen und uns das Erdöl wegholen? Sei doch ver— ſtändig, Mutter... Ich will nicht', hat da die Frau geſchrien. Wartet damit, bis ich tot bin. Seit Jahrhunderten haben die Weſthofer auf ihrer Scholle geſeſſen und keiner hat ſich um das gekümmert, was in der Erde ſchlummerte. Ich weiche teinen Finger breit von dieſem Grund und Boden. Und wenn die Weſthofſöhne von der Habgier gepackt ſind— gut! Ich als alte Frau werde den Hof beſſer hüten und bewahren als meine Söhne, die die heimatliche Erde nicht mehr ehren wollen.“ Sehen Sie, Fröllen Ika, das iſt nun Tage und Wochen ſo gegangen. Bis dann der Bertl auch noch angefangen hat, anders als der Dietmar mit ſeiner Draufgängerei. Und Bertl hat dann die Mutter endlich überzeugen können. Oder vielleicht auch nicht überzeugen;'rumgekriegt hat er ſie halt auf alle Fälle. Sie iſt ganz ſtille geworden und hat ſich gefügt. Und der Bertl hat ihr verſprochen, daß der Weſthof ſelbſt ſtehenbleibt, wie er ſeit Jahrhunderten ſteht, und auch am Freeſehof würde ſich nichts ändern...“ „Heimo...“ „Ja, Fröllen Ika. Das wiſſen Sie woll nicht. Ihres Vaters Hof iſt da, wie er früher geweſen iſt. Die Frau hat ihn ſich erſtanden, als damals— als Sie ſchon auf dem großen Waſſer waren... Es war eine böſe Zeit damals— gut, daß Sie es nicht mitzuerleben brauchten. Aber Sie brauchen nicht mehr zu weinen, Fröllen Ika, ein Grabhügel hebt allen Zorn und allen Groll auf. Und Ihr Vater iſt unter dieſem Grabhügel am beſten auf⸗ gehoben.“ Ganz leiſe fragte Monika: „Heimo, hat Vater noch viel gelitten?“ „Er hatte gut gezielt. Seine Hand ſchien damals nicht gezittert zu haben. Er war wohl bei Bewußtſein, aber nach ein paar Stunden iſt er ſtill eingeſchlafen. Und in dieſen paar Stunden ſchien er plötzlich ein ganz anderer Menſch zu werden. Er hat nur von Ihnen geredet und geſagt, wie tief er es bereue, ſein und Ihr Leben zerſtört zu haben. Adjüs, Ika', das ſind ſeine letzten Worte ge— weſen. Und dann hat er ſich auf die Seite gelegt und iſt eingeſchlafen.“ Reglos ſaß Monika da, hörte dem alten Manne zu. Jetzt, nach ſechs langen Jahren, jetzt konnte ſie das alles hören. Jetzt verſöhnte es ſie mit allem, was ſie durch den Vater erlitten hatte. Der alte Heimo ließ Monika eine Weile ruhig nach— denken. Er ſah ihre tiefe Bewegung, wollte ſie nicht ſtören. Nach einer längeren Pauſe erſt fuhr er fort: „Die Frau hat dann den Freeſehof gekauft. Wenn mal der Bertl heiratet, meinte ſie, dann ſei der Hof für ſie der ſchönſte Altersſitz. Dann habe ſie nichts mehr auf dem Weſthof zu ſuchen, junge Leute müßten für ſich allein ſein.“ Man fuhr jetzt wieder durch eine ſtille, wunderſchöne Heidelandſchaft. Der Weſthof konnte nicht mehr allzu weit ſein. „Sehen Sie, Fröllen Ika, unſer Weſthof iſt noch ganz verſchont geblieben von der Oelſucherei. Den finden Sie genau ſo vor, wie Sie ihn vor ſechs Jahren verlaſſen haben.“ Der kluge Alte gab ſich Mühe, Monika ihren Ge— danken zu entreißen, jetzt, wo ſie bald angelangt waren. Mit hellen Augen ſah ſie zu ihm auf. „Ich danke Ihnen, guter Heimo.“ Die Pferde, die den Stall witterten, griffen auf einmal ſchneller aus. Da tauchte es auf, das heimatliche Dorf. Es war Monika, als ob ſie alle die Leute kannte, die in den kleinen Gärten arbeiteten oder auf den Bänken vor den Häuſern ſaßen. Und oft genug ſcholl ein freundlicher Gruß zu ihr herüber. Monika winkte jedesmal dankend mit der Hand. Nun fuhren ſie um die kleine Kirche herum, am Enten⸗ teich vorüber, von dem aus ſich eine altersgraue Lehm- mauer bis zum Dorfausgang hinzog. Jetzt ſah man ſchon den großen Obſtgarten, in deſſen Mitte das zweiſtöckige Herrenhaus ſtand, mit den blanken Fenſtern und den ſchneeweißen Vorhängen. Auf den Fenſterſimſen blühte es herrlich; Fuchſien, Pelargonien und Petunien wuchſen in den grünen Fenſterkäſten. Es war, wie es immer geweſen war. Das, das war der Weſthof, das ſchönſte Gut weit und breit. Nichts rührte ſich, als der Wagen durch das weit offene Tor einfuhr und vor dem Hauseingang hielt. Nur aus den Scheunen und Wirtſchaftsräumen ringsum lugten ver⸗ ſtohlen einige Geſichter, um dann ſchnell wieder zu ver⸗ ſchwinden. Monika war in die breite, geräumige Diele eingetreten, gefolgt vom alten Heimo, der ihr gravitätiſch das Hand⸗ gepäck nachtrug. Als Monika in die Wohnſtube trat, bot ſich ihr ein ſeltſames Bild. Mitten im Zimmer ſtand ein ſchlanker, dunkelhaariger, ſchöner Menſch und war gerade dabei, ein junges Ding, das ſich nur zum Schein ein wenig zu ſträuben ſchien, herzhaft abzuküſſen. „Dietmar!“ Auf Monikas Ruf fuhren die beiden, die anſcheinend nichts von Monikas Kommen gehört hatten, erſchrocken auseinander und ſtarrten mit großen Augen die Ein⸗ getretene an. 5 Der alte Heimo, der alles geſehen hatte, fuhr jetzt auf das Mädchen los: „Du ungeratene Deern du! Schämſt du dich nicht? Was haſt du dich hier herumzutreiben? Haſt du keine Arbeit, du Nichtsnutz?“ „Ich hab' meine Arbeit getan, Großvater. Was kann ich dafür, wenn mich Herr Dietmar am Fortgehen hindert?“ Trotzig kam es von den Lippen des ſchönen Mädchens, das herausfordernd vor dem Alten ſtehengeblieben war. „Marſch, hinaus, ſchlechtes Ding!“ „Nicht zanken, Heimo! Die Giſa iſt nicht ſchuld, ich allein hab' das verbrochen. Warum iſt die Giſa auch ſo ſchön und hat ſo lockende Augen, daß man nicht an ihr vorbeigehen kann?“ Dann plötzlich, als erinnerte ſich der zweite Weſthof⸗ ſohn erſt jetzt daran, daß noch jemand im Zimmer war, wandte er ſich mit einem Ruck Monika zu. 1 „Mein Gott, Ika, verzeih mir nur! Vor der Zankerei Heimos hab' ich für einen Augenblick wirklich dich ver⸗ geſſen. Aber ich freu' mich aufrichtig, daß du da biſt. Das kannſt du mir glauben. Und wie ſein du dich heraus⸗ gemacht haſt. Nichts mehr von dem kleinen Landmädchen von früher. Hat Mutting dich ſchon geſehen?“ Er tat gerade ſo, als ob ſie nicht nach ſechsjähriger Abweſenheit übers Weltmeer herübergekommen wäre. Es ſchien, als ob ihre Anweſenheit für ihn ſelbſtverſtändlich wäre, daß er an nichts weiter dachte. f „Grüß Gott, Dietmar! Auch ich freue mich, wieder da zu ſein. Und hier iſt alles ſo unverändert geblieben, gerade als ob die Zeit ſtillgeſtanden hätte. Aber auch du, Dietmar, ſcheinſt dich nicht ein bißchen verändert zu haben. Biſt noch genau der leichtſinnige Strick wie früher. Daß du ſo was noch immer nicht laſſen kannſt, das Herum⸗ albern mit Dienſtboten...“ a „Giſa iſt einſtmals unſere Spielgenoſſin geweſen— haſt du das vergeſſen, Ika?“ „Gewiß. Um ſo weniger begreife ich, daß du ſie ſo herabwürdigſt.“ a „Wer ſagt dir, daß ich ſie herabwürdigen will? Das Mädchen iſt reizend. Du brauchſt gar nicht ſo ironiſch zu lächeln, Ika.— Aber genug von dieſen Sachen. Die Hauptſache iſt: du biſt wieder da, und ich hoffe, wir werden dieſelben guten Freunde ſein wie früher. Weißt du: hübſch biſt du geworden— verteufelt hübſch. Amerika hat geradezu Wunder getan. Oder ich war früher f blind dafür, daß du ſolch eine Schönheit biſt.“ Und ehe Monika wußte, wie ihr geſchah, hatte er ſie um die Schulter gepackt und ihr einen feſten Kuß auf den Mund gedrückt. 5 „Was fällt dir ein, Dietmar?“ ſtieß ſie zornig hervor, als ſie ſich fteigemacht hatte.„Erſt die Giſa, dann mich! Nein, Dietmar, für ſo etwas bin ich auf keinen Fall zu haben.“ a „Wie bös du ausſehen kannſt, ſüße Ika! Wie deine Augen funkeln!“ Monika wandte ſich zum Gehen. „Nein, nicht ſo, Ika— nicht böſe ſein!“ Er nahm ihre Hand, die ſchon auf der Türklinke lag, und küßte ſie leiſe. „Es war doch nur ein brüderlicher Scherz, Ika. Uebrigens, Bertl und ich müſſen uns noch bei dir entſchuldigen, daß wir dich nicht abholen konnten. Wir hatten drüben auf Paddyſcholle eine wichtige Beſprechung, ſeit heute morgen ſchon, und dein Telegramm kam erſt, als wir ſchon weg waren. Mutter wollte uns nicht ſtören; ſie wußte ja, wie du das aufnehmen würdeſt. Du wirſt dich übrigens wundern, wie es drüben ausſieht, in Paddyſcholle. Heute iſt dort noch hoher fremdländiſcher Beſuch eingetroffen...“ „Ich weiß ſchon— Viola Johnſton.“ „Was weißt du von Viola Johnſton, Ika?“ 5 „Oh, ich kenne ſie gut; ich habe mit ihr zuſammen die Ueberfahrt gemacht und habe ſie dann bis zu unſerer Station mitgenommen.“ „Und wie gefällt ſie dir, Ika? Sie ſoll entzückend fin und bildhübſch, und ein Goldfiſch iſt ſie außerdem. Na, da muß man ſich dranhalten. Goldfiſche ſind bei uns eine rare Sache, die darf man ſich nicht durch die Lappen gehen laſſen. Und ich glaube faſt, auch der Bertl hat Abſichten; er war ſchlau genug, gleich drüben zu bleiben und die junge Dame aus Las Palmas mit zu empfangen. Na, ich werde mich auch gleich auf den Weg machen, damit er nicht einen zu großen Vorſprung hat. Der Heims ſoll mir gleich einen Strauß Roſen zurechtmachen. Iſt es dir recht, Ika, wenn ich dich jetzt zu Mutter bringe? Ich ſehe gleich nach, ob ſie ausgeſchlafen hat. Aber ich bin ſicher, daß ſie ſchon wach iſt und ſehnſüchtig auf dich wartet.“ Dietmar ging hinaus und ließ die Tür angelehnt. Monika beobachtete durch die Spalte, daß Giſa ihm gerade in den Weg lief. Gleich faßte er das Mädel um die Taille, und Monika hörte ein paar geflüſterte Worte:„Heute abend, um neun— Hex. Am Heidbruch.“ Dann verſchwand der junge Menſch hinter einer Zimmertür. J Nach wenigen Augenblicken war er ſchon wieder bei Monika: „Ich hab' ſchon recht, Ika— Mutter wartet mit Sehn⸗ ſucht auf dich. Sie wußte gar nicht, daß du ſchon da biſt. Heimo wollte ſie nicht ſtören...“ Dietmar Weſt nahm das junge Mädchen am Arm und brachte ſie hinüber in das Zimmer ſeiner Mutter. „Mutting, da bring' ich dir die Ika.“ „Ikakind, mein liebes...“ In einem bequemen Lehnſtuhl am ſonnigen Fenſter, das nach dem großen Garten zuging, ſaß eine weiß⸗ haarige Frau mit einem gütigen, auch jetzt noch ſchönen Geſicht, dem nur das körperliche Leiden ſeinen Stempel aufgedrückt hatte. Jetzt lag eine zarte Röte auf den bleichen Wangen, die die freudige Erregung hervorgerufen hatte. Sie hatte das Mädchen, das vor dem Seſſel in die Knie geſunken war, an die Bruſt gedrückt. Leiſe ſchluchzte das Mädchen auf: f f 11 0 „Tante Helge— liebe Tante Helge...“ 1 „Daß du nur wieder da biſt, Herzenskind— daß ich dich wiederſehe! Ich habe dieſen Tag ſo herbeigeſehnt.. „So, ihr beiden“, ſagte jetzt Dietmar, der der rühren⸗ den Begrüßungsſzene mit frohen Augen zugeſehen hatte, „jetzt laßt es aber genug ſein mit der Heulerei. Jetzt ſeid froh, daß Ika da iſt, und daß du endlich dein Töchterchen haſt, Mutting, die dir nicht ſo viel zu ſchaffen machen wird wie deine beiden ſtörriſchen Jungens. Und mich entſchuldigt ihr wohl? Ihr werdet euch ja genug zu er⸗ zählen haben. Ich muß noch mal hinüber, nach Paddy⸗ ſcholle. Mal ſehen, ob der Heimo die Roſen gebunden hat..“ f ee „Was ſoll das heißen, Dietmar? Heute willſt du noch einmal nach Paddyſcholle? Heute, wo Ika gekommen iſt? Daß Bertl noch nicht da iſt, iſt zu verzeihen. Er wußte ja nicht, daß Ika heute kam.“ Sie hielt inne.(Fortſ. folgt.) 5 1 f 60 8 5 N N. gewinnt man verg da. Aus der Tatſache, daß der Ernte⸗ danktag zum geſetzlichen Feiertag er⸗ llärt worden und der Staatsakt auf dem Bückeberg durch den Führer ſelbſt feſtgelegt ſei, ergäben ſich Folgerungen, die u. a. die Freizeit der Arbeitnehmer aller Betriebe zur Ermöglichung der Teilnahme an den Feiern beträfen. Aus den einzelnen Gauen des gan⸗ zen Reiches würden insgeſamt rund 200 Sonderzüge zum Bückeberg kommen. Für die Verpflegung ſeien äußerſt niedrige Feſtpreiſe angeſetzt. Auch der Bayern⸗ Hilfszug werde kommen. Die Quartiere, bei denen es ſich zumeiſt um Maſſenquartiere handele, würden koſtenlos geſtellt. Nach dem Vertreter der Reichsbahndirektion Hannover, der über die Geſtellung und Benut⸗ zung der Sonderzüge ſprach und nach dem ſtellvertretenden Reichspropagandaleiter, der Anordnungen zur Leitung der Propaganda in den einzelnen Gauen gab, machte Regierungs⸗ rat Motz grundſätzliche Ausführungen über die Durchführung des Erntedanktages im Reich. Es ſollten keine Großkundgebungen aufgezogen werden. Die einzelnen Feiern wür⸗ den vielmehr möglichſt dezentraliſiert, d. h. die Städte und Dörfer werden nach Möglichkeit örtliche Feiern veranſtalten. In den Städten würden die umliegen⸗ den Landgemeinden vertreten ſein. Mehrere Dörfer würden ſich zu gemeinſamer Feier zuſammentun, oder die Landkreiſe würden ne⸗ ben den dörflichen Feiern eine größere Kund— gebung veranſtalten, zu denen vorübergehend kleinere Abordnungen aus den Dörfern kom— men würben. Die Organiſation aller dieſer Einzelheiten liege bei den zuſtändigen Gau⸗ propagandaleitungen in enger Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Reichsnährſtand. We⸗ ſentlich ſei vor allem, daß nur die Führerrede übertragen werde und daher der landſchaftliche Charakter der Feiern im Reich und ihre beſondere Ge— ſtaltung nicht geſtört werde durch die Geſamt⸗ übertragung der Vorgänge auf und rund um den Bückeberg. An dieſem Tage werde auch keine Sonderveranſtaltung ir⸗ gendeiner Organiſatron geduldet werden. Vor dem 30. September werde außer⸗ dem eine Sperrfriſt verfügt, inner⸗ halb derer keine ſelbſtändigen dörflichen oder kirchlichen Erntefeſte ſtattfinden dürfen, um den Staatsfeiertag nicht zu beeinträchtigen.— Auch in dieſem Jahre werde wieder für das ganze Reich ein beſonderes Feſtabzeichen für den Erntedanktag vertrieben, das in Form eines ſchmucken Straußes gehalten ſei, der ſymboliſch Wein und Brot, Liebe und Treue darſtelle. Neben den Trachten⸗ gruppen der verſchiedenen Gaue würden auf dem Bückeberg vor allem auch die Lan d⸗ arbeiter einen ße hreugten Platz erhalten. Alles in allem ſei zu erwarten, daß der Staatsakt auf dem Bückeberg noch gewaltiger und eindrucksvoller werde als im vorigen Jahr. Allgemein werde mit einer Teilnahme von 500— 700 000 Volksgenoſſen aus allen Teilen des Reiches gerechnet. Hand anlegen! Dr. Göbbels über die weiteren Aufgaben. Berlin, 17. September. Am Sonntag fand auf dem Tempelhofer Feld ein Appell vor rund 30000 SA-Män⸗ mern ſtatt. Nach einer Ansprache des Ober⸗ gruppenführers von Jagow hielt Reichsmini⸗ ſter Dr. Göbbels eine Rede, in der er u. a. ausführte: An den 3 0. Juni hatten unſere Feinde ihre großen Hoffnungen geknüpft. Sie witter⸗ ten hier eine Möglichkeit, die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung von innen heraus aufzurol⸗ len, ſie und damit das Reich ſelbſt in Kriſen und Schwierigkeiten zu ſtürzen. Es iſt der Treue und der Standhaftigkeit der national⸗ ſozialiſtiſchen SA⸗Männer zu verdanken, daß ſolche 1 Verſuche mißlangen, und auch bei dieſem Vorgang hat ſich das Wort bewahrheitet: Was uns nicht umbringt, das macht uns nur ſtärker! Wie wenig dieſe Vorgänge die innere Kraft der Partei zu gefährden in der Lage waren, das hat dann der 19. Auguſt bewieſen. as war umſo notwendiger, als eine gewiſ⸗ ſenloſe Emigrantenpreſſe im Auslande den Eindruck zu erwecken verſuchte, als ſeien die Tage des nationalſozialiſtiſchen Regimes ge⸗ ꝙeCGählt. Allen dieſen krügeriſchen Illuftonen un⸗ erer Gegner hat die geeinte Nation am 19. Auguſt ein jähes Ende bereitet. Gewinnung der Neinſager Schon am Tage nach der Wahl erging der Aufruf des Führers an das Volk, daß es nun unſere Aufgabe ſein müßte, die noch feh⸗ lenden 10 v. H. in ihren größten Beſtandtei⸗ len für den nationalfozialiſtiſchen Staat zu gewinnen. Auch jetzt begann wieder das Rät⸗ ſelraten des Auslandes. Es fragte beſorgt: Was will Hitler? Steht eine neue Ter rorwelle zu erwarten? Will er ſeine Geg⸗ ner in die Konzentrationslag er ſper⸗ 1 Hat er die Abſicht, ein Regiment 1 Gewalt einzuführen? Nichts von alle⸗ 0 Kameraden! s wir wollen, das iſt ſehr einfach. Wir wollen die Neinſager 4 25 1 beſten ſie, indem man ihnen mit Liebe und Sorge entgegenteitt und e e und nicht mit Terror wollen wir ſie zu uns herüberzwingen, die bisher den Weg zu uns noch nicht finden konnten. „Zwar wiſſen wir ſehr wohl, daß es unter dieſem Reſt von 10 v. H. Menſchen gibt, die wir mit aller Liebe und Geduld mit den beſten Leiſtungen niemals gewinnen können. Aber ſie machen nicht 10 v. H. unſeres Vol⸗ kes aus. Unter dieſen 10 v. H. gibt es noch Hunderttauſende, die wir für den national⸗ ſozialiſtiſchen Staatsgedanken erobern können. Und wir werden ſie erobern durch unſer Beiſpiel der Tat und durch die Auswirkungen unſerer Leiſtungen. Der kommende Winter Noch einmal ſchüttet in dieſen Tagen ein beginnender Herbſt ſeine verſchwenderiſche Fülle über das deutſche Land aus. Aber dieſe Tage einer ſpäten Sommerherrlichkeit ſind gezählt und ein grauer, kalter Winter ſteht vor der Tür. Schon iſt die ganze Bewegung in fie⸗ berhafter Tätigkeit, um das Winter⸗ hilfswerk vorzubereiten. Millionen Hände regen ſich, um die Organiſation dieſes gran⸗ dioſen ſozialen Hilfswerkes bereitzuſtellen im Zeichen des Sozialismus der Tat. Wieder, wie im vergangenen Jahre, wer⸗ den wir vor die Nation hintreten mit dem kategoriſchen atv: Auch im kommen⸗ den Winter wird keiner hungern, keiner frie⸗ ren und keiner Not zu leiden brauchen. Wollt Ihr, SA-Männer, mich angeſichts dieſer großen Verpflichtung noch fragen, was denn Eure Aufgabe ſei? Das ganze Land liegt voll von Problemen. Aufgaben gibt es zu löſen, wie ſie niemals in unſerer Ge⸗ ſchichte einer Generation geſtellt worden ſind. And da fragſt Du: Was ſoll ich tun? Hand % nieren, nicht müde werden! Dich einreihen in die Front der kämpfenden Bewegung. Viele gibt es, denen es eine Freude bereiten würde, wenn wir im Lande Schwie- rigkeiten bekämen. Wir haben die Macht, und wir werden die Macht behalten. Wir werden ſie nicht nur behalten, wir werden ſie auch gebrauchen. Keine Schwierigkeit iſt groß genug, um uns zur Kapitulation zu zwingen. Keine Not wird uns in die Knie werfen, keine Sorge uns mutlos machen können. Im Kampfe ſind wir geworden, im Kampfe werden wir beſtehen. Lokales Viernheim, 17. Sept. Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 29 wegen Radfahren ohne Licht, 1 wegen Fehlen des Rückſtrahlers am Fahrrad, 3 wegen Vergehen gegen die Kraftfahrzeugverordnung, 1 wegen Fahren mit Fuhrwerk ohne Licht, 2 wegen Verſtoß gegen das Milchgeſetz, 1 wegen Verſtoß gegen die R. G. O. Nicht im Beſitze einer Legitimations⸗ karte, 2 Metzgereien u. 1 Spezereigeſchäft, wegen Verſtoß gegen die Sonntagsruhe 2 wegen Diebſtahl und zwar wurden 1 Fahrrad und 1 Parte Zwiebel auf dem Felde geſtohlen, 1 wegen Fundunterſchlagung. Eine gefundene Uhr wurde nicht abgeliefert. * Einen Hydrant beſchädigt. Bei der Straßenwalzung der Adolf Hitlerſtraße wurde am Samstag Vormitttag durch die Walze ein Hydrant beſchädigt, ſodaß das Waſſer auf die Straße ſprudelte. Der Schaden wurde ſo— fort repariert. Das Oberdorf war aus dieſem Grunde am Samstag einige Stunden ohne Waſſerverſorgung. * Tabak ⸗Verſteigerung. Morgen Dienstag, den 18. Sept., findet in Heddes⸗ heim im Gaſthaus zum Hirſch eine Tabakver⸗ ſteigerung(ca. 5000 Zentner 33er Ernte) ſtatt. Man iſt hier allſeits geſpannt, wie ſich die Preiſe geſtalten. * Keine Schalmeienmuſik bei Feuerwehren. Da Schalmeienmuſil undeutſch iſt, hat der Landes verbandsführer Kreisfeuerwehr⸗ inſpeklor Knaup, Birkenau, der heſſiſchen Feuer- wehren angeordnet, daß die Feuerwehren bei öffentlichem Auftreten keine Schalmeienmuſik mehr ſpielen dürfen. Anch iſt das Mitführen von Pauken in Trommler⸗ und Pfeifenkorps verboten. Die Dreimarkſtücke werden mit Ab⸗ lauf des September aus dem Verkehr gezogen. Die bis dahin noch nicht an das Reich zurück- gefloſſenen Geldſtücke werden bis Ende Dezem⸗ ber bei den öffentlichen Kaſſen eingelöſt. * Pilzwanderer. Die Viernheimer Heide birgt zur Zeit die wohlſchmeckenden Maronen⸗ pilzen. Es waren denn auch bei dem geſtrigen herrlichen Wetter viele Pilzwanderer draußen im Wald. Am Jägerhaus war es beſonders belebt. Auch auswärtige Pilzſucher waren zahlreich ver⸗ treten. Drei Verkaufsſonntage vor Weihnachten. Nach einer Zuſchrift der Miniſterialabteilung 3 des Heſſ. Staatsminiſterium an den Rhein⸗Mainiſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag iſt angeordnet worden, daß in dieſem Jahre der 9., 16. und 23. Dezember gemäß den Be⸗ ſtimmungen der Reichsgewerbeordnung als Ver⸗ kaufsſonntage N find. Eine Ausdehnung der Verkaufszeit bis 19 Uhr iſt nicht möglich, da nach zwingendem Reichsrecht eine Beſchäfti⸗ gung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern über 18 Uhr hinaus nicht ſtattfinden darf. “ Was ſagen die Weinfreunde dazu? Das neue Weinjahr iſt in Rumänien ſo ausgezeichnet geweſen, daß die Weinbauern nicht wiſſen, wohin mit den Wein. Um für den neuen Wein Platz zu ſchaffen, gießt mau den alten nicht etwa in die Kehle— ſondern in den Rinnſtein. Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen des Brandenburgiſchen Fußartillerie- Regiments Nr. 3 in Mainz a. Rh. Im Juni d. J. jährte ſich zum 70. Male der Tag, an dem das Brandenburgiſche Fußartillerie⸗Regiment, Generalfeldzeugmeiſter Nr. 3, gegründet wurde. Aus Anlaß dieſes Jubiläums findet in den Tagen von 13. und 14. Oktober 1934 eine Wiederſehensfeier, verbunden mit Regiments⸗ appell der ehemaligen Angehörigen des Regiments in der alten Garniſonſtadt Mainz am Rhein ſtatt. Gleichzeitig wird das am„Fort Joſef“ errichtete Denkmal für die Gefallenen des Regiments und ſeiner Feldformationen ſeine feierliche Weihe erhalten. Die alten„Brandenburger“ werden dieſe Feſttage gerne zum Anlaß nehmen, aus ganz Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, Rheinland, Weſt⸗ falen, dem Saarland und Thüringen, zahlreich in die alte Garniſon zu kommen, um hier mit den Kameraden aus Kriegs- und Friedenszeit alte, liebe Erinnerungen aufleben zu laſſen. Nach Angabe der Vereine ſteht eine ſehr leb— hafte Beteiligung zu erwarten, zumal die Reichs- bahn den Feſtteilnehmern bei Vorzeigen des Feſtabzeichens beſtimmte Fahrtverbilligung ge⸗ währen will. Als Feſtfolge iſt vorgeſehen: Samstag, 13. Oktober abends: Begrüßung in der Stadthalle; Sonntag, 14. Oktober: Gottes- dienſt, Regimentsappell, Denkmalsweihe, Marſch durch die Stadt, Mittageſſen in den Stand- quartieren der Kriegsformationen, kameradſchaft— liches Zuſammenſein; Montags: bei genügender Beteiligung Rheinfahrt zum Niederwalddenkmal. Anfragen und Meldungen ſind zu richten an: P. Gaßmus, Mainz a. Rh., Lauterenſtraße 8. Vom Sonntag Auch der geſtrige Sonntag zeigte ſich wieder von ſeiner beſten Seite. Es war nochmals ein prächtiger Sommertag. Den ganzen Tag über hatten wir lachenden Sonnenſchein, der alles ins Freie lockte. So waren auch Feld und der be⸗ reits herbſtliche Wald belebt von Spaziergängern, die einige Stunden Erholung ſuchten.— Im Felde ſehen wir die kahlen Tabakſtrünke ſtehen. Das edle Gut, welches in dieſem Jahre eine be⸗ ſonders geſegnete Ernte erbrachte, wurde bereits heimgebracht und in emſiger Arbeit eingefädelt und zum trocknen aufgehängt. Hoffentlich erhält die Landwirtſchaft auch einen guten Preis dafür, damit ſich all die Mühe und Arbeit auch gelohnt hat.— Auf dem Schießſtand der„Teutonia“ herrſchte geſtern Hochbetrieb. Das veranſtaltete Wett⸗ und Werbeſchießen hatte viele Schießfreunde zuſammengeführt, die ihre Schießkunſt zeigten. Zwei Geſangvereine trugen durch Vortrag von frohen Liedern weſentlich zur Unterhaltung bei und die Feuerwehrkapelle konzertierte eifrig, ſodaß ſich bald ein gemütlicher Betrieb entwickelte.— Die Grünen ſpielten geſtern in Karlsruhe im Pokalendſpiel um den Gaupokalmeiſter. Nach einem harten, zermürbenden Kampfe, konnten die Grünen als Mannſchaft mit dem beſſeren Stehvermögen in den letzten 5 Minuten mit 2:0 ſiegreich ſein. Etwa 80 unentwegte Sportfreunde, die mit Auto, Motorrad und Fahrrad nach Karls— ruhe geeilt waren bejubelten freudig den glän⸗ zenden Sieg ihrer Mannſchaft. Nun iſt der Grundſtein gelegt, wonach es wieder aufwärts geht mit dem Viernheimer Fußballſport. Die Grünen haben jetzt ohne weiteres das Recht nach Beendigung der Meiſterſchaftsſpiele um den Aufſtieg zur Gauklaſſe mitzuſpielen. So war der geſtrige Sieg ein ſchöner Erfolg für die Mannſchaft, zumal ſie unter etwa 120 Bewerbern um die Gaupokalmeiſterſchaft als Sieger hervor- gegangen iſt.— Am Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim und am Schlußtrubel des Dürkheimer Wurſtmarktes haben ſich auch viele Viernheimer beteiligt, die bei den frohen Volksfeſten vergnügte Stunden verbrachten. * Viernheimer Tonfſilmſchau Huſarenliebe. Achtung! Heute Montag letzter Tag Dieſer ſehr hübſche Tonfilm iſt ein Liebes⸗ gefecht zwiſchen drei hübſchen Mädels und drei feſchen Huſaren. Ein Volksſtück mit Muſik, Geſang und Militär. Man freut ſich von ganzem Herzen an dieſem Film. Sehr unter⸗ haltend, voll Witz und Humor. So hat dieſes Volksſtück ſeine Daſeinsberechtigung erfüllt Wer einen vergnügten Abend verleben will, der be⸗ ſuche noch heute Montag den Tentral⸗Film⸗Palaſt. Niemand laſſe ſich dieſes Soldatenſtück entgehen. Ueberall ein großer Erfolg u. ausverkaufte Häuſer. & B.- Iekannlmachungen (Pactelameliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und N der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSK OV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19-21 Uhr NS⸗Hago: a Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. P O Betr.: Werbeumzug anläßlich der Feuerſchutzwoche. Sämtliche Pg. werden erſucht, ſich an dem am Montag, den 17. d. Mts. abends ſtattfin⸗ denden Werbeumzug reſtlos zu beteiligen. An- treten um 7,30 Uhr in der Schulſtraße, die Spitze des Zuges ſteht am Gaſthaus z. Engel, Front nach dem Rathaus. Die übrigen Ver⸗ eine und die Bevölkerung Viernheims wird ge— beten, ſich recht zahlreich zu beteiligen, die Auf⸗ ſtellung derſelben erfolgt ebenfalls in der Schul⸗ ſtraße. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. Propagandamarſch. Am Montag, den 17. ds. Mts. 8 Uhr abends ſtehen alle For- mationen der N. S. D. A. P. am Rathaus ange- treten zum Propagandamarſch der Feuerſchutz⸗ woche. Entſchuldungen gibt es nicht. Der Standortführer Becker, S. A.⸗Sturmführer NMI- HN /Jungvolk Achtung! Hitlerjugend, Gefolgſchaft 3/ Ill/ 249 Viernheim. Heute abend tritt die ganze Gefolg⸗ ſchaft 7.30 Uhr an der Schillerſchule an, da wir den Aufmarſch mitmachen. Ich bitte die Lehrmeiſter zum letzten Male, ihre Lehrlinge ſo fort zu ſchicken, daß ſie noch Zeit haben, die Uniform für den Dienſt anzuziehen, anderfalls ich weitere Schritte bei dem Handwerkskammer⸗ präſident Müller einleiten werde. Es geht nicht an, daß Lehrlinge nach 8 Uhr in Arbeitskleidung kommen mit der Entſchuldigung„Ich habe bis eben gearbeitet“. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft Karl Froſchauer, Scharführer Das Fähnlein 6//2ù 249 tritt am Montag um 6 Uhr am Staatsbahnhof an. Turnſchuhe, Sport⸗ hoſa und Trikot ſind mitzubringen. Am nächſten Samstag, den 22. September, findet das Sport⸗ feſt des Fähnleins ſtatt, wozu wir die Eltern unſerer Pimpfe herzlich einladen. Heil Hitler! Der Führer des Fähnleins J. V.: W. Schmitt, Igzf. S8 U Amt für Volkswohl fahrt.— Zu der heute Abend im Rahmen der Feuerſchutzwoche angeſetzten Kundgebung mit vorausgehendem Werbemarſch, wollen die Mitglieder der N. S. V. recht zahlreich erſcheinen. Für die Amtsleiter iſt Erſcheinen Pflicht! Antreten 7.45 Uhr am Rathaus. Im Anſchluß an die Kundgebung, findet in unſerer Geſchäftsſtelle(Fürſt⸗Alexan⸗ der) eine kurze aber wichtige Beſprechung al ler Blockwalter ſtatt. Auch für diejenigen die ihre Meldung betr. Saarkinder geſtern nicht erſtattet haben! Heil Hitler! Zöller, Ogru.⸗Amtsl. Reichsluftſchutzbund. Betr.: Feuerſchutz⸗ woche. Alle Amtsträger ſtehen heute Abend 7,45 Uhr am Rathaus zur Teilnahme am Werbeumzug bereit. Die Mitglieder des RLB. beteiligen ſich geſchloſſen an der Kundgebung, die nach dem Umzug, gegen 8,30 Uhr am Rat- haus ſtattfindet. Heil Hitler! Moskopp, Ortsgruppenf. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 385 Stück, verkauft 248 Stück. Milch ſchweine das Stück 4—9, Läufer das Stück 12—22 Mark, Einleger das Stück 34— 38 Mk. Marktverlauf mittel. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt Achtung! Heute Montag letzter Tag 6 Zeitungs ⸗Inſe