Schbne 5 gf Einmach⸗ Danksagung 9 1 „Für die zahlreichen Beweiſe der aufrichtigen An⸗ ſowie teilnahme bei dem ſchmerzlichen und tragiſchen Verluſte meines lieben Gatten, unſeres guten, treuſorgenden Vaters, Sohnes, Schwiegenſohnes, Bruders, Schwagers bichruben zu verkaufen. und Onkels Lamperihelmer- fenn lohann Lang. 5 . Gemeinnutz vor Eigennutz! Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr! 55 e N 0 1 heim er nzeiger »GGiernheimer Tageblatt— Viernheimer 0 achrichten der Feuersebutzwoche 1934 e Viernheimer Zeitung Montag, den 17. September: Werbemarſch der Feu⸗ ent täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins 3— Gratis⸗Hei 34% i onatl. erwehr, der Formationen der N. S. D. A. P., Reichsluftſchutz⸗ Golmitg 1 Fand e eee 1 e Ne e e bund, Sanitätskolonne. Aufſtellung um 19⅝ Uhr am Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Rathaus. Nach dem Werbemarſch Kundgebung am Rat⸗ 5 Aelteſte Tageszei 57 ˖ ˖ N N a haus. elteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan 5 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— ckk.2¹ Dienstag, den 18. September: Durchführung der Re⸗ am Main, Verantwortlich für 1 Unzeigenteil: 808. Nasen, Berne 8 viſionen der Gas- und Stromanlagen, ſowie der Feuer⸗ einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt den Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Pla vorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden ferner für die rege Anteilnahme beim Gange zur letzten Ruheſtätte und die vielen Kranz- und Blumenſpenden e 10 Dea en n Dee boch 5 Gel inder eſonders innigen Dank der hochwürdigen Geiſt⸗ lichkeit b den Mane an e 9 er Mädchenrad unternehmung Menzel und Buſch für den ehrenden kauf, geſucht Nachruf und die Kranzniederlegung, ebenſo ſeinen Ar- K. 0 1 beitskameraden ſowie Herrn Nikl. Schloſſer der im Auf⸗„ Hrechte trage der teilnehmenden Schulkameraden überaus ehr⸗ Gaſthaus — Dre eee— engere ee e rende und tiefempfundene Worte am Grabe ſprach, ſeinen Kegelbrüdern für die Kranzniederlegung und den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. Viernheim, New Vork, den 17. September 1934. Die Hentrauernden Hinterbliebenen. „Burg Windeck“ Bohnen Zwiebel Tomaten Freiw. Feuerwehr Viernheim Die Kameraden der Freiw. und der Pflichtwehr hab. in der Feuerſchutzwoche reſtlos anzutreten. Aus dem Programm der Feuerſchutzwoche iſt alles Nähere zu erſehen. Es wird pünktliches und reſt⸗ loſes Antreten erwartet, da die Feuerwehr der Hauptträger der Veranſtaltungen iſt. Das Kommando. N. S.⸗Bauernſchaft Unſere Mitglieder beteiligen ſich heute Abend reſtlos an dem Propaganda-Um⸗ zug anläßlich der Feuerſchutzwoche Antreten 7.30 Uhr am Denkmal bei La⸗ gerhalter Brechtel. Ein Wort an die Spießer Deutſche Volksgenoſſen, denkt ihr noch da⸗ ran, oder habt Ihr vergeſſen, was Euch unſer Führer Adolf Hitler gebracht hat? Kennt Ihr den Bolſchewismus und ſeine Gefahren? Wir glauben nicht! Sonſt könnte man heute nicht vergeſſen, wer Deutſchland von der Bolſche— wiſtengefahr gerettet hat. Hunderte von nationalſozialiſtiſchen Kämp— fern, ließen ihr Leben. Tauſende bluteten; aber nicht für Euch, Spießer, ſondern ſür Deutſch— land. Einundzwanzig H. J. Kameraden ließen ihr junges Leben für die Wiedergeburt Deutſchlands Viele H. J. Kameraden bluteten für Deutſchland und ſein Volk. Warum ſtehſt Du, Deutſcher Volksgenoſſe, heute der größten Jugendbewegung der Welt, Was hält Dich davon ab? Iſt es ſo ſchwer, uns zu verſtehen? Denn das wir nicht verſtanden werden, zeugt davon, daß es in Viernheim Bäckermeiſter und noch andere Lehrmeiſter gibt, die ihren Lehrjungen unterſa⸗ gen, in die H. J. einzutreten und behaupten, der jetzigen H. J. Führung ihren Lehrjnngen nicht fremd gegenüber? anvertrauen zu können. Ob das nun perſönliche Angelegenheiten oder eine Ausrede für den Eigennutz der Ein⸗ zelnen ſind, wiſſen wir zwar nicht; aber wir glauben das Letztere mit Beſtimmtheit anneh⸗ men zu können. Darum, deutſcher Volksgenoſſe unterſtütze uns im Kampfe gegen ſolche eigen⸗ nützige Elemente. Viele Jungens, die gerne zu uns möchten, werden gerade von ſolchen Leuten gehindert. Adolf Hitler ſagt:„Ihr ſeid die lebenden Als ſolche werden wir uns in der Zukunft wehren, zum Wohle des Deutſchen Vaterlandes und den Garanten der Zukunft““! kommenden Generationen. Darum, deutſche Jugend! Für Dich gibt es kein Hindernis! Dein Platz iſt in der Hit⸗ lerjugend! Reiße Dich los von den Drehſcheib⸗ belagerern und den Eckenſtehern, die nicht zu uns gehören, weil ſie die Arbeit der H. J. nicht erfaſſen können. Binein in die H. J. Belherühen Spinat Endivien laufend zu haben Härlnerel Eisl Neue Wolnlasser 15 Lt. 7.50 Mk. 100 Lt. 14.- Mk. auch and. Größe Wallstadt Amorbch. Str. 2 Abgabe: M'hgeim U 6 29 fla. Klavier , Jahr alt, zur Hälfte des gon Wertes abzugeben. Mannheim, Spelzenſtraße 17 II Schroth. Selten gunstige Aelagennelti! Weines Schlafzimmer 10 D fr 1. Torq; * ö 5 a νν ee e eee il 0 i 00 f Goll dn e„ 1 9011 4912 2 Nr UA gur x la aue ac Aal Fino iu. Sonntag 5 Joch eie eteleon ure ri Jol Soli cura val Hub bin leite eee d u aul via mo u bob Halil Brανᷓ i νννανν ᷣ il o u οοννν] erwehr. 28385 mit 3tür. Schrank/ für Wäſche /für Kleider, ganz modern, ſtatt 295.— Mk. nur 195.— Mk. Mö belhalle Meisel Mhm. E 3 9(Eheſtandsdarlehen) IIchabsatzgenossensshalt Dienstag mittag 1 Uhr Ausgleichsbeiträge. Der Vorſtand. ſtätten durch die dazu beſtimmten Fachleute. Mittwoch, den 19. September: Freiw. und der Pflichtfeuerwehr. Antreten um 18.30 Uhr am Spritzenhaus. Donnerstag, den 20. September: Beginn der Ent⸗ rümpelungsaktion. Freitag, den 21. September: Reviſion der Feuerlöſch⸗ mittel ſowie der Hydranten. Samstag, den 22. September: Großalarm der Feu⸗ Brandangriff der Im Anſchluß Anhören der Rede des deutſchen Feuerwehrführers Ecker, München, um 20.10 Uhr am Rathaus. Standkonzert der Feuerwehrkapelle. den 28. September: 8 ur Weckeuf durch die Feuerwehrkapelle und des Spielmannszugs der Wehr. 9 Uhr Antreten zum Kirchgang der Feuerwehr am Fürſt Alexander. Nach dem Gottesdienſt Standkonzert und Anſprache des Feuerwehrkommandanten. Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Feuerſchutzwoche wird die Einwohnerſchaft dringend gebeten, an den Veranſtaltungen ſich rege zu beteiligen, um ſo das Intereſſe zur Bekämpfung der Feuersgefahr zu bekunden. Es wird dringend gebeten, den mit der Durchführung der Reviſionsmaßnahmen betrauten Perſonen entgegenzukommen und ſelbſt mitzuhelfen, der Wertvernichtung großen Volksvermögens Einhalt zu gebieten. Helfe jeder nach beſten Kräften mit, damit der Zweck der Feuerſchutzwoche voll und ganz erfüllt wird. Der Ortsausschuss der Feuerschutzwoche 1934 Aus der Heimat Gedenktage 17. September 1739 Der ruſſiſche Feldmarſchall Gregor Ale— xandrowitſch Potemkin geboren. 1917 Der Landſchaftsmaler Toni von Stad⸗ ler in München geſtorben. Prot. und kath.: Lambertus Sonnenaufg. 5.36 Sonnenunterg. 18.12 Mondaufg. 15.31 Mondunterg. 22.38 Lambertustag Der Lambertustag am 17. Septem⸗ ber wird heute noch in vielen Gegenden als Erntefeſt gefeiert. Früher waren an bieſem Tage auch Prozeſſionen ublich, na— mentlich am Niederrhein und in Weſtfalen. Beſonders in Münſter, wo die größte und ſchönſte Kirche dem hl. Lambertus geweiht iſt, wurde dieſe Prozeſſion mit großartigem Gepräge gefeiert. Abends wurde die Stadt illuminiert und dem Umzug folgt Jung und Alt mit Fackeln. In der Bauernregel hat ſich Lambertus heute noch erhalten:„Auf Lambert hell und klar, bringt ein trocken Frühjahr“. Lambertus war zu Maaſtrich zweſchen 633 und 638 geboren. Nach mehrjähriger Wirk— ſamkeit als Biſchof wurde er durch den Edel— mann Dodo in ſeinem eigenen Hauſe über- fallen und ermordet. Lambertus Todestag war der 17. September 698. Man betrachtet ihn als Märtyrer und erbaute eine Kirche an der Stelle, wo er gefallen war. ö 10 n Verbeſſerung des Verſicherungsſchutzes. Der Reichswirtſchaftsminiſter und der preu⸗ ßiſche Wirtſchaftsminiſter haben einen Rund⸗ erlaß an die nachgeordneten Behörden gerich⸗ tet, worin betont wird, daß es notwendig er⸗ ſcheine, die Verſicherungsaufſicht über die der Landesaufſicht unterſtehenden privaten Ver⸗ ſicherungsunternehmungen wirkſamer auszuge⸗ ſtalten. Es wird dann nach ausführlichen Ein⸗ zelanweiſungen feſtgeſtellt, daß vielerorts eine größere Anzahl von Einzeleinrichtungen be⸗ ſtehe, die die Gewährung von Zuwendungen, Geldbeträgen oder Sachlieferungen in Fällen der Not zumeiſt in Sterbe⸗ und Krankheitsfäl⸗ len bezwecken. Dieſe Einrichtungen hätten ſich im Laufe der Zeit vielfach zu aufſichtspflich⸗ tigen Unternehmungen entwickelt, von denen aber bisher ein nicht unbeträchtlicher Teil ſich der ſtaatlichen Aufſicht entzogen habe. Dieſe unbeaufſichtigten Verſicherungsein richtungen bildeten eine Gefahr für die den Verſiche⸗ rungsſchutz ſuchenden Bevölkerungskreiſe, weil ſie keine b Ja für die ausreichende Siche⸗ rung ihrer Leiſtungen böten. Dieſe ungeſun⸗ den Zuſtände müßten unbedingt beſeitigt wer⸗ den. Zunächſt müßte durch Aufruf auf die Meldepflicht für Sterbe⸗ und Krankenunter⸗ ſtützungsanlagen hingewieſen werden. Dann wären die Unterlagen zu prüfen. Die Auffaſ⸗ ſung, als ob ſich das Verſicherungsaufſichtsge⸗ ſetz nur auf die großen Verſicherungsunterneh⸗ mungen beziehe, ſei unzutreffend. Jede Ver⸗ ſicherungsunternehmung bedürfe der Geneh⸗ migung der Aufſichtsbehörde. Zum Schluß erſucht der Erlaß, die mit der Durchfüh⸗ rung der Verſicherungsaufſicht befaßten Be⸗ hörden und Beamten auf die Bedeutung des Verſicherungsweſens für die Volksgemein⸗ ſchaft und auf die Beachtung der erwähnten Geſichtspunkte hinzuweiſen. Sport vom Sonntag Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau 13(Süd weſt): Sfr. Saarbrücken— Saar 05 Saarbrücken 02 Phönix Ludwigshafen— Bor. Neunkirchen 312 1. FC. Kaiserslautern— Union Niederrad 0:1 Wormatia Worms— FK. Pirmaſens 113 Gau 14(Baden): 08 Mannheim— SV. Waldhof 0:4 1. FC. Pforzheim— Pf. Neckarau 22 Phönix Karlsruhe— Freiburger FC. 1:2 VfR. Mannheim— BfB. Mühlburg 4:4 Gau 16(Bayern): SᷣVg. Fürth— Fc. 05 Schweinfurt 0:0 ASV. Nürnberg— Bayern München 320 Wacker München— 60 München 1:1 Schwaben Augsburg— SVg. Weiden 1:2 Jahn Regensburg— 1. FC. Nürnberg 612 Städteſpiele: Frankfurt— Baſel 41 ö Frankfurt— Offenbach⸗Hanau(A.) 6:6 * 1. FC. Kaiſerslautern— Union Niederrad 0:1 Man muß ſagen, daß die Niederräder ein ausgezeichnetes Spiel vorführten und im Laufe der Verbandsſpiele ein wichtiges Wort mit⸗ reden werden. Die Gäſte hatten ihre Haupt⸗ ſtärke in der Verteidigung. Die Einheimiſchen waren im großen und ganzen gut, nur konnte ſich der Sturm, der körperlich zu ſchwach war, gegen die energiſche Gäſtehintermannſchaft nicht durchſetzen. Torlos ging es in die Pauſe, und drei Minuten nach Halbzeit kamen die Gäſte durch einen überraſchenden Schuß des Halb⸗ rechten zum Siegestreffer. Bis zum Schluß lag Kaiſerslautern dauernd im Angriff, konnte aber die gute Chance in Geſtalt eines Elf⸗ meters nicht ausnützen. 5 Phönir Ludwigshafen— Bor. Neunlirchen 3:2 Boruſſia lieferte im Phönix⸗Stadion ein recht gutes Spiel und mit etwas mehr Glück hätte ſie einen, wenn nicht beide Punkte mit nach Hauſe nehmen können. In der erſten Hälfte war die Partie ziemlich ausgeglichen. Nach einer Viertelſtunde ſchloß der Mittel Hürmer Schütt einen ana erfolareich ab, und erſt drei Minuten vor der Pauſe lam Phönix durch einen von Müller 2 ver⸗ wandelten Elfmeter zum Ausgleich. Nach der Pauſe hatte zunächſt Neunkirchen etwas mehr vom Spiel, aber als dem Phönix in der 20. Minute der vielbejubelte Führungstreffer (Herrmann!) gelang, war die Partie entſchie— den. Statter ſchoß an der zögernden Gäſte⸗ Abwehr vorber zum 3:1 ein und dann erſt kam Boruſſia durch den Linksaußen Fuhr— mann noch zu einem zweiten Gegentreffer. Deutſchland Finnland Berlin, 17. September. Vor etwa 15 000 Zuſchauern begann am Samstag im neu hergerichteten Berliner Poſt ſtadion der Leichtathletik⸗Länderkampf Deutſch land— Finnland mit den erſten neun Ent⸗ ſcheidungen. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man u. a. den finniſchen Geſandten mit mehreren Angehörigen der Geſandtſchaft, hohe Vertreter aus dem Reichswehrminiſte⸗ rium und die Führer der Leichtathletik. Das Ergebnis des erſten Tages ſchloß für Deutſchland mit 51,5 Punk ten und für Finnland mit 43,5 Punkten. An Deutſchland fielen der 200-Meterlauf, der 400⸗Meterlauf und der 110⸗Meter⸗Hürdenlauf, das Kugelſtoßen und die 4 mal 100 ⸗Meter Staffel. Die Finnen blieben ſiegreich im 5000⸗ Meterlauf, im Speerwerfen, im Hoch⸗ und im Weitſprung. e 5 Wie der Samstag, ſo begann auch der Sonntagmit einem Sieg der deutſchen Athleten. Mit größter Konzentration machten ſich die 4 Läufer zum 800⸗Meter⸗Start fer⸗ tig. Unſer n been e e Deſſecker übertraf ſich in dieſem Lauf ſelbſt. Ständig führend lag er zuſammen mit Mertens vor dem finniſchen Olympiaſieger Larva und Kur kela. Larva wurde in 1:55 Zweiter vor Mer⸗ tens, der ſich nur mit Bruſtbreite geſchlagen gab und die gleiche Zeit herausholte. In den folgenden Wetbewerben war Deutſchland Sieger: im Diskuswerfen (Sievert), 400⸗Meter⸗Hürden(Schoele), 100⸗ Meter(Gillmeiſter), Stabhochſprung(G. Wegner) und in der vier mal 400⸗Meter⸗ Staffel. Das Endergebnis war: Deutſchland 106, 1 Iinnland 96,5 Punkte. Deuiſchland at alſo einen klaren, wohlverdienten Sieg errungen. Turnverein von 1893 e. B. Handball: Rchsb. Tu. Spy. Mannheim 1.— Viernheim 1. 10 1 5 2 f 1: Nr. 216 Dienstag, den 18. September 1934 Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Hinter den Kuliſſen Genf, der Sitz des Völkerbundes, iſt durch den bevorſtehenden Einzug Sowjet⸗ Rußlands in dieſe hohe Inſtitution wie⸗ der einmal in den Vordergrund der politi⸗ ſchen Welt gerückt worden. Doch nicht von den eigenartigen Methoden, Rußland den Eintritt in den Bund der Völker zu ermög— lichen, ohne daß es auch nur ein Jota ſeines bolſchewiſtiſchen Glaubensbekenntniſſes auf— zugeben braucht, ſoll hier eine Satyre ge— ſchrieben werden. Der Genfer Himmel ſieht gar nicht beſonders heiter aus— darüber dürften ſich alle Beteiligten einig ſein. So ſchreibt die franzöſiſche Zeitung„Oeuvre“ u. a.: Im Völkerbund ſei man der Anſicht, daß die Polen mit beunruhigender Schnellig— keit eine Politik weitertreiben, die den fried— lichen Intereſſen Europas zuwiderlaufe. Die Kleine Entente und auch andere euro— päiſche Länder ſeien ſtark beeindruckt durch die Spannung der franzöſiſch⸗polniſchen Be- ziehungen. Was die öſterreichiſche Frage anlange, ſeien ebenfalls Wolken zu verzeichnen. Sir John Simon habe, wie man erkläre, beim Verlaſſen von Genf dargelegt, daß England nicht ſeine Unterſchrift unter ei⸗ nen Akt ſetzen werde, der es mitverantwort— lich für den Frieden in Oeſterreich mache. Beſonders heftig iſt der Widerſtand gegen den von Frankreich dirigierten Kurs des Völkerbundes in engliſchen konſervativen Kreiſen. So kritiſiert die„Morning Poſt“ mit Bitterkeit die Haltung der Mächte in Genf und ſagt, es ſei bekannt, daß die Sow⸗ jetmacht hinter dem Terror in Indien und in der indiſchen Nordweſtprovinz ſtecke. Es iſt aber ganz intereſſant, auch einmal von den Dingen zu ſprechen, über die man in der Oeffentlichkeit ſchweigt. Zu den Ver— pflichtungen der Mitglieder des Völkerbundes und des Völkerbundsrates ge— hören auch gewiſſe Zahlungen, die jedes dort vertretene Land jährlich für die Auf⸗ rechterhaltung des ſehr umfangreichen Appa⸗ rates zu leiſten hat. Aber dieſen Verpflich⸗ tungen kommen die kleineren Staaten viel⸗ fach nur zögernd nach. Das Völkerbunds⸗ ſekretariat hat z. B. für das Jahr 1933 eine Liſte der ſäumigen Zahler aufgeſtellt. Danach ſtehen u. a. folgende Beträge incold⸗ franken aus: Bolivien 910794. Chile 443 809, Dominik. Freiſtaat 24932, Guate⸗ mala 84 022, Honduras 264327, Kolumbien 43 408, Kuba 311 654, Nikaragua 244 842, Panama 29 940, Paraguay 112 302, Peru 2 217632, Ungarn 64173 und Uruguay 292 700. Es handelt ſich bei dieſer Liſte, die keines⸗ wegs vollſtändig iſt, um 17 Länder mit rund 5 Millionen Goldfrank Schulden. Chima fol! dem Völkerbund rund 9 Millionen ſchulden und will dieſen Betrag in Raten von fähr⸗ lich 400 000 Fr. abzahlen. Der Zufall will es, daß auf der Liſte die Staaten ſtehen, die mit ihren Veſchwerden und Streitigkeiten dem Völkerbund am meiſten Arbeit machen. Aber ſelbſt unter den Mitgliedern des Pöl⸗ kerbundsrats fehlt es keineswegs an äumi⸗ gen Zahlern und zu dieſen gehören China, Guatemala und Panama. In dem Artikel 6, den die drei verletzt haben, heißt es wört⸗ lich:„Die Koſten werden von den Mitglie⸗ dern des Völkerbundes aufgebracht, und zwar in dem vom internationalen Büro des Weltpoſtvereins feſtgeſetzten Verhältnis.“ Es iſt nun ſchon der Vorſchlag gemacht worden, geſetzlich feſtzulegen, daß ein ſäumiges Mit⸗ glied nicht einen Sitz im Völkerbundsrat einnehmen kann. Es iſt aber nicht bekannt geworden, ob dieſer Vorſchlag Annahme fand, ſehr wahrſcheinlich nicht. Nun tritt ein neues Mitglied hinzu, die Union der Sow⸗ etſtaaten, von denen weltbekannt iſt, daß ſie in der Erfüllung ihrer Zahlungsverpflich⸗ tungen ſehr langmütig ſind. Nun, das iſt in dieſem Fall nicht ſo ängſtlich, denn es hat ja einen ſehr finanzſtarken Gönner, Frankreich. das bereit iſt, noch ganz andere Zahlungen für ſeinen alten neuen Freund zu überneh⸗ men. Dieſer Blick hinter die Kuliſſen des Völkerbundes iſt gewiß nicht geeignet, das Anſehen desſelben zu erhöhen, iſt aber die Politik, die man in dieſen Tagen dort wie⸗ der aufnimmt, etwa geeigneter? Frankreichs Werben um die Saar Franzöſiſche Frontlämpfer fordern eine aktivere Saarpropaganda— Ein rätſelhafter Zwiſchenfall— Drohungen der Negierungskommiſſion an die Saarbeamten Paris, 18. Sept. In Straßburg hat der Kongreß der in der ſogenannten„Semaine du Combattant“ zuſammengeſchloſſenen Frontkämpfer eine Entſchließung angenommen, in der eine ener— giſchere Vertretung der franzöſiſchen Intereſ— ſen im Saargebiet und eine aktivere Propaganda gefordert wurde. In einer Schlußanſprache feierte der franzöſiſche Penſionsminiſter Ri— vollet die franzöſiſche Außenpolitik, die— wie er erklärte— unverbrüchlich an der Er— haltung des Friedens arbeite und gleichzei— tig für Frankreichs Sicherheit ſorge. Ein ſchwacher Punkt ſei jedoch feſtzuſtellen, das ſei die Saarfrage, die gegenwärtig den Weltfrieden bedinge. Der„Semaine du Combattant“ gereiche es zur Ehre, die Aufmerkſamkeit der verſchie— denen Frontkämpfervereinigungen und des ganzen Landes auf dieſe Frage gelenkt zu haben. Terror im Saargebiet Ein Mitglied der Deutſchen Fronk enkführk. Sdarbrücken, 18. Sept. Auf dem Wege von der Grube Franken⸗ holz nach Münchwies wurde der Bergmann Anton Schulz, Mitglied der Deutſchen Front, nachts durch zwei unbekannte, in ſchwarze Umhänge gehüllte Männer zum Stehenblei— ben aufgefordert. Auf die Frage, ob die wortet:„Kommen Sie nur mit!“ worauf Schulz mit den Männern, die er für Zollbe— amte hielt, bis zu einer anderen Wegab⸗ zweigung mitging. In dieſem Augenblick ka— men zwei unbeleuchtete Autos. Schulz wur— de hinterrücks gepackt, und man verſuchte, ihn in einen Wagen zu bringen. Nun ſetzte ſich Schulz zur Wehr, wurde aber niederge— ſchlagen, mit Fußtritten und Schlagwerkzeu— gen erheblich mißhandelt und ins Auto ge— worfen mit den Worten:„Jetzt haben wir ihn!“ Schulz aber konnte ſich noch einmal be— freien, wurde jedoch an der Flucht durch ſie⸗ ben bis acht Männer gehindert, die nerneut auf ihn einſchlugen und ihn jetzt aufforderten, mit zur Landjägerwache zu kommen. Damit erklärte ſich Schulz bereit, lehnte jedoch das Beſteigen eines der Autos ab. Man legte ihm darauf eine Handfeſſel an und brachte ihn nach Frankenholz, wo er dem Landje übergeben wurde. Dort erklärten die Män⸗ ner, die blaue Polizeiuniformen trugen, daß ſie zu einem Ueberfallkommando aus Saar- brücken gehörten und forderten den Land— jäger auf, Schulz ſolange feſtzuhalten, bis ſie zurückkämen. Am anderen Morgen wurde Schulz wieder freigelaſſen. Hierzu bemerkt das Deutſche Nachrichten⸗ büro u. a.: Dieſer Vorfall erſcheint ſo un⸗ glaublich, daß von den zuſtändigen Stellen eine umgehende Aufklärung erwartet werden auß. Nach der Ausſage von Schulz waren die Täter offenbar Angeſtellte der ſaarländiſchen Polizeiverwaltung. Der Prä⸗ ſident der Regierungskommiſſion hat alſo hier die Möglichkeit und die Pflicht, durch raſche und einwandfreie Unterſuchung dieſes Terrorfalles zu beweiſen, daß ihm der Schutz der Saarbevölkerung vor Uebergriffen, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, höher ſteht als ſeine längſt bekannten privaten Sympathien. Druck auf die Saarbeamten Eine Bekanntmachung der Regierungs- kommiſſion. Saarbrücken, 18. Sept. Die ee veröffentlicht im Amtsblatt eine Bekanntmachung Volksabſtimmungskommiſſion, in der zwar mit Dank anerkannt wird, daß die örtlichen Behörden des Saargebietes bei der Aufſtel⸗ lung der vorläufigen Liſten der Stimm— berechtigten eine vom teechniſchen Standpunkt wertvolle Arbeit geleiſtet haben bzw. noch leiſten; dagegen habe die Abſtim— mungskommiſſion wiederholt feſtſtellen müf— ſen, daß Verbindungen zwiſchen örtlichen Behörden und einer Organiſation beſtän— den, welche diejenige Zurückhaltung verletz— ten, die man von den öffentlichen Beamten des Saargebietes in Sachen derVolksabſtim— mungskommiſſion zu erwarten berechtigt ſei. Die Bekanntmachung erinnert abermals da— ran, daß die Beamten ſich jeder unmittel- baren und mittelbaren Beeinfluſſung der Stimmabgabe ſongfältig zu enthalten haben und erſucht ſämtliche Behörden, jede Zu⸗ ſammenarbeit mit politiſchen Organiſatio— 1 nen ſorgfältig zu vermeiden, was als eine behördliche Beinfluſſung der Bevölkerung aufgefaßt werden könne. Sie erinnert zum Schluß an die Neutralitätspflicht der Beam⸗ ten und an die auf einer Verletzung dieſer Pflicht ſtehenden Strafen. Die Regierungskommiſſion muß ſchon kla— rer werden. Bei derartig ſchwer wiegenden Vorwürfen, die ſich offenbar auf Verleum— dungen der ſeparatiſtiſchen Preſſe gründen, hätte ſie die Pflicht, konkrete Tatſachen un⸗ ter Beweis zu ſtellen. In der ſaarländiſchen Oeffentlichkeit ſind jedenfalls jene Fälle be⸗ kannt, wo Anregungen aus Kreiſen der Emigranten und Separatiſten bei den ver⸗ antwortlichen Stellen allzu geneigtes Ge⸗ hör fanden. Der gefährliche Partner Hartnäckige Opposition der Minderheit gegen die Aufnahme Sowjet⸗Rußlands— Eine große Nede Mottas Ausſchuſſes durch den Präſidenten Ma⸗ Genf, 18. Septt. Die Völkerbundsverſammlung beſchloß nach Entgegennahme eines Berichtes des dariaga eröffnet wurde. Der Andrang aus allen Kreiſen der in Genf zur Völkerbunds⸗ Präſidenten über die Verhandlungen mit me Rußlands zu ſtimmen und ſich nicht nur der Stimme zu enthalten. Die Schweiz wird alſo bei ihrer Neinſtimme nicht allein blei⸗ ben, zumal auch Portugal gegen die Zulaſ- 5 8 1 U ſung ſtimmen wird. Die Völk ſammlung begann fermer mit! jährlich indsper⸗ ſtattfindenden Ergänzungswahlen um Völ⸗ kerbundsrat. 1 Chile, Spanien und die Türkei kerbundsrat gewählt. Von 52 Stimmen erhielten Spanien und C e 51, die Türkei 48 Stimmen. Die Wahl der drei Länder wurde mit Beifall begrüßt. Lindi 7 rn: Eindringliche Warnungen Nur ſelten hat man in Genf eine Span⸗ nung erlebt wie am Montag nachmittag, als die Sitzung des Politiſchen Ein „an Mzi den Böl⸗ 5* wurden tagung verſammelten internationalen Sowjetrußland, die Frage der Aufnahme Welt war ungeheuer. Die Halllen und die Sowjetrußlands an die ſechſte(politiſche) Kommiſſion in der üblichen Art zu über— weiſen. Die holländiſche Abordnung iſt von 3* Mg 00 8 io N UN A. zu Männer Zollbeamte ſeien, wurde ihm geant⸗ 52. ee ee e Verſammlung ſelbſt gegen die Aufnah— Gänge des großen Sitzungsſaales waren voller Menſchen. Als erſter Redner ſprach der portugieſche Außenminiſter Da Mata. Er begründete mit deutlichen, aber vorſichtigen Worten die ablehnende Haltung ſeines Landes. Da Mata erklärte, daß der Eintritt Sowjetrußlands im Gegenſatz zu den Ideen der zivili⸗ ſierten Welt und im Gegenſatz zur Idee des Völkerbundes ſtehen würde. Er ſei überzeugt, daß die Sowjetunion nach ihrem Eintritt jene Pro— paganda noch wirkſamer geſtalten könne, deren Ziel es ſei, die Grundlagen der Staa⸗ gültigen pdp 185 ten zu ze Da Mata wies ferner da⸗ raf hin, daß Sowjetrußland von einer Reihe von Staaten heute noch nicht anerkannt worden ſei. Noch ſtärkere Beachtung als die Erklä⸗ rung des porkugieſiſchen Delegierken fand die anſchließende große und mutige Rede des ſchweizeriſchen erſten Delegjerten, Bun- desrak Mokka. jechtjertigungsverſuth Die Sowjetregierung begründet die Umſtellung ihrer Außenpolitik Moskau, 18. Sept. Wie bereits gemeldet, hat die Oeffentlich— keit Sowjetrußlands von den Verhandlun⸗ gen über den Eintritt der Sowjet-Union in den Völkerbund zunächſt keine Silbe erfah— ren, bis die Angelegenheit zur Zufriedenheit und endgültig geregelt erſcheinen konnte. Nunmehr übernimmt es die„Isweſtija, für den innerruſſiſchen Bedarf dieſe neue Mos— bauer Politik der Genfer Inſtitution gegen— über zu kolportieren und zu begründen. Ob die neuen Genfer Freunde von der Auffaſ— ſung, wie ſie die„Isweſtija“ ihren Leſern vorträgt, beſonders begeiſtert ſein werden, bleibe dahingeſtellt. Es heißt da nämlich, der Völkerbund, der entſtanden ſei als eine Organiſation der Siegerſtaaten, habe ſeine Spitze nicht nur gegen die im Kriege Beſieg⸗ ten, ſondern auch gegen den damals auf⸗ kommenden„erſten Staat der Werktätigen, der den Sozialismus verwirklichte“, gerich⸗ tet. Der Verſuch, den Willen der ſiegreichen kapitaliſtiſchen Staaten der Arbeiterklaſſe und der Bauernſchaft Rußlands aufzuzwin⸗ gen, ſei durch die vereinten Anſtrengungen der Volksmaſſen ſiegreich abgewehrt wor⸗ den. Von dem„allgemeinen Haß der kapi⸗ taliſtiſchen Welt umringt“ habe die Sowjet⸗ regierung das durch einen imperialiſtiſchen 7 ö Krieg zerrüttete Land aus dem Zerfall em⸗ porgehoben und zum Aufbau des Soziadis— mus geführt. Das Auftreten der Sowjet⸗ union habe bewieſen, daß ſie der„einzige Staat“ ſei, der tatſächlich das Friedenswerk dauernd verteidige. Die kapitaliſtiſche Welt ſei heute in zwei Gruppen geteilt, nämlich in die Mächte, die„in der augenblicklich gege— benen geſchäftlichen Etappe“() einen Krieg nicht anſtreben, weil ein Krieg ſie mil dem Verluſt ihrer Eroberungen vedrehen würde, ſowie auf der anderen Seite die Mächte, die, mit der heutigen Lage unzu⸗ frieden, bereit ſeien, zu dem abenteuerlichen Verſuch, im Kriege einen Ausweg zu ſuchen. Zwei Großmächte, nämlich Deutſchland und Japan, hätten den Völkerbund verkaſſen, „um ſich den Verpflichtungen aus den Völ⸗ kerbundsſtatuten zu entziehen“(). Die Sowjetunion kenne alle Mängel des Völker⸗ bundes, in denen ſich„der ſoziale Charakter der in ihm vertretenen Regierungen wieder⸗ ſpiegele“. Gleichzeitig ſehe ſie jedoch, daß ein Teil der dem Völkerbund angehörenden Staaten das Friedenswerk verteidigen nol⸗ le. Deshalb habe ſie es als Pflicht betrach⸗ tet, der Einladung dieſer Mächte entgegen⸗ zukommen. In kurzen Worten Miniſterialdirektor Dr. Guett ſprach auf der Hauptverſammlung desVereins der deut⸗ ſchen Medizinalbeamten über die Grund⸗ 14 der Neuregelung des Geſundheitswe⸗ ens. Der politiſche Ausſchuß des Völkerbundes nahm mit 38 Ja⸗Stimmen gegen drei Nein⸗ Stimmen und ſieben Stimmenthaltungen eine von Madaragia(Spanien) eingebrachte Entſchließung an, die der Vollverſammlung die Aufnahme der Sowjet-Union in den Völkerbund empfiehlt. Die Regierungskommiſſion des Saarge⸗ biets veröffentlicht eine Bekanntmachung Volksabſtimmungskommiſſion, in der die Behörden augefordert werden, jede Zuſam⸗ menarbeit mit politiſchen Organiſationen zu vermeiden. In der Nähe der Grube Frankenholz (Saargebiet) wurde ein Bergmann, der Mitglied der Deutſchen Front iſt, mißhan— delt und verſchleppt. Die Wahlen zu den ſchwediſchen Lands— tingen haben den Sozialdemokraten erheb— liche Stimmgewinnne gebracht. Im Bezirk Pfullendorf(Baden) wurden große Verwüſtungen durch eine Windhoſe angerichtet. Unwetter über Mainz Mainz, 18. September. Als gerade der Feſtzug des VDA antreten ſollte, ging über Mainz ein ſchwerer Wol⸗ kenbruch, verbunden mit Gewitter und Ha⸗ gelſchlag, nieder. Die Matſermaſſen verbrei⸗ teten ſich ſo raſend, und in ſo enormen Mengen, daß es an zahlreichen Stellen zu Ueberſchwemmungen kam. Die Feuerwehr wurde in 40 Fällen alarmiert. Einmal galt es Keller auszupumpen, dann wieder mußte ein entwurzelter Baum, der ſich quer über die Straße gelegt hatte, entfernt werden. Auf der Hochheimer Landſtraße war eine den Verkehr gefährdende Verſchlammung eingetre— ten. Das Unwetter dauerte etwa eine halbe Stunde. Und über Schlüchtern Fußballspieler vom Blitz erſchlagen. Schlüchtern, 18. Sentember. Ein ſchweres Unwetter ging in der Ge— gend von Schlüchtern bis in die Nähe von Fulda hin nieder, das mit Hagelſchlag, Blit⸗ zen und einem ſchweren Wolkenbruch verbun— den war. Beſonders in der Ortſchaft Elm überfluteten die Waſſermaſſen die Felder und richteten großen Schaden an. In dem Dorf Kerzel bei Fulda wurde ein junger Neuhofer Fußballſpieler während des Spieles vom Blitz erſchlagen. Frankfurter Meſſe eröſſnet Kundgebung des Einzelhandels. Frankfurt a. M., 18. Sept. Die Frankfurter Meſſe wurde mit einer gro— ßen Kundgebung des Rhein-Mainiſchen Ein— zelhandels eröffnet. In ſeiner Begrüßungs— anſprache führte der Führer des Geſamtver— bandes des Rhein-Mainiſchen Einzelhandels, Carl Feickert, aus, daß das Neuaufblä⸗ hen der Frankfurter Meſſe Zeugnis dafür ablege, daß in der deutſchen Wirtſchaft ſeit der Machtübernahme tatſächlich eine Verände⸗ rung eingetreten ſei. Der Präſident der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, Paul Freude⸗ mann, wies ſodann auf die Bedeutung der Frankfurter Meſſe für die Winterverſorgung hin. In einem Geſamtüberblick über die Ent⸗ wicklung der letzten eineinhalb Jahre gab der Redner ein Bild von dem Aufſtieg, den die deutſche Wirtſchaft in dieſer Zeit unter na⸗ tionalſozialiſtiſcher Zeit auf allen Gebieten erlebt habe. Präſident Freudemann ſchloß mit dem Hinweis, daß die Zwangsorga⸗ nifation des Handels eine beſonders dringliche Forderung ſei, denn ſie allein könne den Einzelhandel in die Lage bringen, die großen Aufgaben, die Staat und Volk ihm ſtellten, zum Wohl des Volksganzen zu löſen. Der ſtellvertretende Geſchäftsführer des Schutzvereins für Handel und Gewerbe im Saargebiet, Dr. Hörnes-Saarbrücken, bezeichnete es als beſonders glücklichen Gedan— ken, bei einer Kundgebung des geſamten Ein— zelhandels im rhein-mainiſchen Wirtſchaftsge⸗ biet auch der Gruppe des deutſchen Einzel⸗ handels zu gedenken, die gerade jetzt in der Zeit des Kampfes um die Rückgliederung der Saar an das Reich eine Rolle von hoher wirtſchaftlicher Bedeutung einnehme. Die Ausführungen des Präſidenten des Rhein-Mainiſchen Induſtrie⸗ und Handelsta⸗ ges und Reichsführers des Handels, Prof. Dir. Carl Lüer, der durch ſeine Holland⸗ reiſe am perſönlichen Erſcheinen verhindert war, wurden durch den Direktor des Frankfurter Meſſeamtes, Dr. Schnorr, verleſen. Als Leiter der Frankfurter Meſſe begrüßte Direktor Dr. Schnorr, die Versammlung. Den Mittelpunkt der Meſſe ſelbſt bildet die große Möbelmeſſe, die nur für Wiederverkäufer zugänglich iſt. Neben der Möbelſchau nimmt die Ausſtellung der Haushaltsgeräte aller Art einen brei⸗ ten Raum ein. In der Textilausſtel⸗ lung fallen beſonders die erſtmalig auf einer deutſchen Ausſtellung gezeigten Kunſtſtoffe auf. 8 Loltale Na 9 N. S. D. A. P. 20. Sept., abends /9 Uhr General-Mitglieder⸗ appell im Freiſchütz. 5 “ Deutſche Arbeitsfront. Die Richt⸗ linien über die Mitgliedſchaft ſind in der vor⸗ liegenden Nummer zum Abdruck gebracht, worauf die Intereſſenten auch an dieſer Stelle aufmerk- ſam gemacht werden. * Nach Schmarbeck abgereiſt ſind bereits geſtern Nachmittag 33 Perſonen von hier und zwar Maurer, Zimmerleute und Bautag⸗ löhner. Es werden bei Hannover, Lüneburger Heide, weitere Siedlungen errichtet werden. Das Wettbewerbſchießen am ver⸗ gangenen Sonntag brachte folgendes Reſultat: 1. Mannſchaftsſchießen: 6 1. Platz belegt Schützenklub Weinheim 2. Platz belegt Altherrenmannſchaft Viernheim 2. Einzelwettkampf. Es ſtehen an 1. Stelle Joh. Adam Martin, Vieruheim 2.„ Peter Stephan, Weinheim 3.„B Michael Kempf, Viernheim 4.„ Joh. Gallei, Viernheim 5.„ Bauer Fritz, Weinheim Es folgen noch 15. Auszeichnungen. Bei den Jungſchützen ſtehen an der Spitze: Gerlinger Hans und Franz Brechtel. Der beſte Altſchütze des Tages iſt Mich. Kempf Viernheim. Der beſte Jungſchütze des Tages H. Gerlinger. Lorſch, Sulzbach und Laudenbach ſchieden trotz aller Anſtrengung aus. Im Einzelwettkampf konnte Lorſch den 9. und 10. Platz belegen. *Geſchüftsverlegung. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, hat Herr Jakob Friedel ſeine Metzgerei von Bismarckſtraße 22 nach der Mannheimerſtraße 32(Stadt Mannheim) verlegt. Herr Friedel dankt für das ſeither entgegenge⸗ brachte Vertrauen und bittet, ihm auch weiterhin das bewieſene Wohlwollen entgegenzubringen. (Siehe Inſerat). Tod durch Fliegenſtich. In Rohr⸗ bach bei Heidelberg iſt eine 42jährige Frau in⸗ folge eines Fliegenſtiches trotz ſofortiger Operation geſtorben. * Schwurgerichtsperiode Ende September. Am 24. September beginnt eine Schwurgerichtsperiode. Bisher ſind 3 Sitz- ungen, am 24., 26. und 28. vorgeſehen, dabei ein Totſchlagsverſuch und eine Kindestötung. Reicher Kinderſegen. Die 45jähr⸗ ige Juliane Kopp in Auerbach bei Ruhmanns⸗ felden(Niederbayern) wurde dieſer Tage vom 17. Kind entbunden. Nachdem der Ehemann Kopp aus erſter Ehe acht Kinder hatte, iſt er nunmehr zum 25. Male Vater geworden. Werbemarſch u. Eröffnung der Feuerſchutzwoche. Aus Anlaß der im ganzen deutſchen Reiche durchzuführenden Feuerſchutzwoche fand geſtern Abend hier ein Werbemarſch mit anſchließender Kundgebung ſtatt. Die NSDAP. mit ihren ſämtlichen Untergliederungen, ſowie Feuerwehr, Sanitäter, Luftſchutz uſw. formierten ſich kurz vor 8 Uhr am Rathaus und traten unter den Klängen von Spielmannszügen und der Feuer wehrkapelle den Werbemarſch an. Die Feuer- wehr führte, von der Pflichtmannſchaft begleitet, ihre Löſchgeräte mit. Um 9 Uhr traf der Werbezug, in welchem auch verſchiedene Werbe— plakate getragen wurden, wieder am Rathaus ein, wo eine kurze und eindrucksvolle Kundge⸗ bung erfolgte. Herr Ortsgruppenleiter Franzke eröffnete die Kundgebung, begrüßte die Teil⸗ nehmer und verwies in kurzen Worten auf Zweck und Ziele der Feuerſchutzwoche, die auf Anordnung des Führers durchgeführt werde, um das deutſche Volksvermögen und Menſchenleben zu ſchützen. Herr Beigeordneter Schweigert ſprach im Auftrage der Gemeindeverwaltung zu den Verſammelten. Als Vertreter der Gemeinde erachte ich es als meine Pflicht auf die Wichtig⸗ keit der Feuerſchutzwoche aufmerkſam zu machen. Durch leichſinniges Umgehen mit dem Feuer ſind ſchon unermeßliche Werte und unerſetzliche Menſchenleben vernichtet worden. Das Feuer verzehrt im Jahre Werte im Betrage von 7½ Milliarden Mark und vernichtet durchſchnitt⸗ lich 300 Menſchenleben. Deshalb wird aus dem tiefſten Verantwortungsgefühl für das Vermögen des deutſchen Volkes heraus dieſe Feuerſchutzwoche durchgeführt. Jeder hat daher die Pflicht ſeinen Teil dazu beizutragen um ſich, ſeine Familie und ſeinen Nachbarn vor Feuer zu ſchützen und damit Deutſchland zu dienen. Beſonders ſei darauf hingewieſen in unſerer prächtigen Waldung das Rauchen zu unterlaſſen. So wollen wir in vorbildlicher Volksgemein⸗ ſchaft und in wahrem ſozialem Denken zu⸗ ſammenſtehen und auch hier unſere Pflicht er⸗ füllen, damit erſtehe ein Staat, in dem das deutſche Volk in Wohlſtand und Arbeit lebt. Heil Hitler! Ogruf. Franzke brachte ein drei⸗ faches„Sieg Heil“ auf den Führer und Reichskanzler aus, worauf das Deutſchland⸗ und Horſt Weſſellied geſungen wurde. Hiermit war die Kundgebung beendet. 12. Am Donnerstag, den richten E (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. B. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) g 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDaAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDApP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20-22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NS KO e Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr N NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18—20 Uhr. 5 0 General⸗Mitgliederappell am Donners⸗ tag, den 20. Sept. 34 abends ½9 Uhr im „Freiſchütz“. Es ſpricht Pg. Kreisleiter Dr. Hildebrandt. An dieſer Verſammlung haben ſämtliche Parteigenoſſen ſowie alle Mitglieder der NS⸗Gliederungen und Formationen vollzählig teilzunehmen. Freunde und Anhänger der Be⸗ wegung ſind dazu freundlichſt eingeladen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: Franzke NS KO N. S. K. O. V. Viernheim. Wir bitten unſere Amtswalter zwecks Abrechnung mit Kamerad Schmuck bezüglich der Sondernummer unſerer Zeitſchrift am Mittwoch, den 19. September 34 abend 7⅛ Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle ein- finden zu wollen. Kameraden, ſowie Witwen und Kriegereltern unſerer Organiſation, welche einen Antrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes ſtellen wollen, und zwar ſolche mit dem Anfangs- buchſtaben A bis einſchließlich H, werden gebeten unter Vorlage der unten bezeichneten Papiere, ſich Freitag, 21. 9. 34 abends 6 7½ Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle melden zu wollen. Als Beweisſtücke gelten: Gedenkblatt, ſtandesamtl. Regiſterauszug, Todesurkund, Auszug aus der Verluſtliſte, Rentenbeſcheid, Militärpapiere und dergleichen. Seelinger NM- H /Jungvolk Jungvolk, Fähnlein 6//2/249 Sämtliche Jungen⸗ ſchaftsführer haben ſich heute abend 7 Uhr im Sportplatz(am Wieſenweg) einzufinden. Der Führer des Fähnleins in Vertretung Walter Schmitt, Jungzgf. 3 UM-B DIN B. D J. M. Am Mittwoch um 5 Uhr findet im deutſchen Kaiſer ein Gruppenheim nachmittag für das 5., 6. und 7. Schuljahr ſtatt. Es iſt Pflicht daß alle Jungmädel erſcheinen. Heft und Blei⸗ ſtift mitbringen. Das 8. Schuljahr erſcheint um 7 Uhr in der Schillerſchule. Angſthaſen bleiben daheim. Heil Hitler! Grete Franzke Sport und Spiel Der Pokalmeiſter des Gaues Baden in der Bezirksklaſſe heißt für das Spieljahr 1934: Sportvereinig⸗ ung Amicitia Viernheim! In anderthalb Stunden wurde am Sonntag in Karlsruhe beim Entſcheidungsſpiel um die bad. Gaupokalmeiſterſchaft eine ganze Jahresarbeit erledigt, denn mit dieſem Sieg hat der Verein ſich das Anrecht erworben, im nächſten Jahr mit den 3 Bezirksmeiſtern im Gau Baden um den Aufſtieg in die erſte Spielklaſſe zu kämpfen. Was der Mannſchaft vor 2 Jahren in Stuttgart nicht möglich war, ſich im Endſpiel den Titel Pokalmeiſter zu erkämpfen, das iſt ihr am Sonn⸗ tag in einem grandioſen Spiel im Karlsruher Phönix⸗Stadion gegen den V. f. R. Pforzheim gelungen. Beinahe ſchin es zu einer Spielver⸗ längerung zu kommen, als in den letzten 15 Minuten unſere Grünen zu einem Endſpurt auf⸗ drehten, dem die ſpieltechniſch guten Pforzheimer denn doch nicht mehr gewachſen waren. Kaum 5 Minuten vor Schluß ſchießt Koob ſtramm in die linke Torecke und man konnte ſagen, das Spiel iſt entſchieden. Noch einmal ein Flanken⸗ lauf von Helbig wie beim erſten Tor, halblinks⸗ Schmitt nimmt den Ball auf und es heißt ſchon 2:0. Der Gauſportwart Pleſch beglückwünſcht die Spieler zu ihrem verdienten Sieg, den ſie errungen haben auf Grund des beſſeren Steh⸗ vermögens und größeren Durchhaltens. Die parkſtadions un verſchwindet, iſt ein harter, aber rit Hintermannſchaft eigentlich mehr für ſich als ver- dient buchen kann, während der Sturm eine faſt gleich ſchwer zu nehmende Verteidigung gegen ſich hatte und daher 0 zu leiſten hatte. Mit dieſem Titel und Vortell in der Taſche heißt's ruhiger in die Verbandsſpiele gehen. Die Mann⸗ ſchaft muß ſich während dieſer Zeit ſo vervoll⸗ kommen, daß ſie für die Aufſtiegskämpfe gut durchgebildet iſt, denn das nächſte Ziel heißt für 1935: Gauliga! Und das Ziel muß wieder erreicht werden in Einigkeit und Kamerad⸗ ſchaft in ſportlicher Disziplin und einem Vor⸗ bild für die anderen Mannſchaften! So gratuliern wir unſerer ſiegreichen Mannſchaft!-r. Fußballverein verunglümkt Sebnitz(Sachſen), 18. Sept. Mitglieder eines Fußballvereins aus Heidenau verun. glückten mit ihrem Laſtkraftwagen nachts bei Polenz. Der Wagen fuhr in einer Kurve ei⸗ nige Straßenbäume um und ſtürzte ſchließ⸗ lich über eine Böſchung. die 32 Inſaſſen des Wagens wurden leils ſchwer, keils leichter verletzt. Die Schwerverletzten wurden dem Krankenhaus in Neuſtadi zugeführt, wäh · rend die Leichtverletzten mittels Kraftwagens nach Heidenau gebracht wurden. Aus der heimat Gedenktage 18. September 1426 Der Maler Hubert van Eyck in geſtorben. 1786 Der Dichter Juſtinus Kerner wigsburg geboren. 1806 Der Schriftſteller Heinrich Laube in Sprottau geboren. Sonnenaufg. 5.38 Mondaufg. 16.08 Geni in Lud⸗ Sonnenunterg. 18.10 Mondunterg.— Das große Preisausſchreiben Für das anläßlich der Feuerſchutzwoche vom 17. bis 23. September 1934 von der Ober⸗ ßen Leitung der PO., Amt für Volkswohl⸗ Pets„Schadenverhütung“, herausgegebene reisausſchreiben ſind bekanntlich Geldpreiſe in Höhe von 5000 Rm. ausgeſetzt. Bei dieſer Aufgabe kommt es darauf an, daß von 12 Bilddarſtellungen diejenigen zu durchſtreichen find, aus denen eine Außerachtlaſſung des Brandverhütungsgedankens zu erſehen iſt. Es handelt ſich alſo nur darum, richtig zu beob⸗ achten. Doch iſt es hiermit allein nicht ge⸗ tan, denn jeder, der ſich an dieſem Preisaus⸗ ſchreiben beteiligt, hat die Löſung in der Feuerwache abzugeben, wo er im Falle eines Brandes in ſeiner Wohnung Meldung erſtat⸗ ten muß. Während der Feuerſchutzwoche werden an den Feuermeldern Hinweiſe angebracht ſein, wo die Feuermeldung zu erſtatten iſt. Es heißt alſo, ſich genau zu informieren, wo der zuſtändige Feuermelder aufzufinden iſt. Meldungen, die verkehrt abgegeben wer⸗ den, ſcheiden gon vornherein aus dem Wett⸗ bewerb aus. 5000 Nm. ſind die Belohnung dafür, daß jeder Volksgenoſſe ſich für die Lage ſeines Feuermelders intereſſiert und damit ſchon e Arbeit an der Brandverhütung lei⸗ tet. Vorbeugen iſt die wichtigſte Aufgabe und Vorbeugen iſt der erſte Schritt zur Ver⸗ hütung! Die Broſchüre„Brandſchaden iſt Landſcha⸗ den“, die von der Oberſten Leitung der PO,, Amt für Volkswohlfahrt,„Schadenverhü⸗ tung“ herausgegeben wurde, koſtet 20 Pfg. Sie enthält die genauen Bedingungen und je⸗ der, der dieſe Broſchüre bezieht, findet hierin den Beteiligungsſchein für das große Preis⸗ ausſchreiben von 5000 Rm.! , Amwaadlung von Verſicherungen in fremder Währung. Von zuſtändiger Stelle wird geſchrieben: Nach der Deviſenlage iſt es nicht länger vertretbar, Deviſen zur Bezahlung von Prämien für Perſonenverſicherungen, die auf eine fremde Währung lauten, zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. Die Reichsſtelle für Devi ſenbewirtſchaftung hat deshalb verboten, Ge⸗ nehmigungen für Prämienzahlungen dieſer Art noch zu erteilen, ſoweit die Zahlungen nach dem 30. September 1934 fällig werden, ent⸗ ſprechendes gilt für die Zahlung von Zinſen, für ſogenannte Policen⸗Darlehen. Auch inner⸗ halb der Freigrenze dürfen Deviſen für die genannten Zwecke künftig nicht mehr verwen⸗ det werden. Das Reichsaufſichtsamt für Pri⸗ vatverſicherung hat einen Umſtellungsplan auf⸗ geſtellt und den Unternehmungen zur Pflicht gemacht, ihren Verſicherten eine Umſtel⸗ lung der Verſicherung nach dieſem Plan an⸗ zubieten und bei Annahme des Angebots die Umſtellung entſprechend vorzunehmen. Nach vieſem Plan wird die Verſicherung auf Reichs⸗ mark umgeſtellt, aber mit der Beſonderheit, daß in Höhe der Deckungsrücklagen, die aus den bisherigen Prämienzahlungen geſchäfts⸗ planmäßig gebildet ſind, ein Anſp uch des Verſicherten in fremder Währung aufrecht⸗ erhalten wird. b 10 Wettervorherſage: Im allgemeinen Fortdauer des heiteren Wetters, jedoch vereinzelt Gewitterneigung. ( Viernheimer Koloni, die in dem großen Rund D. N. 112 Die Auswahl der Landſahrſugend. Wie die Preſſeſtelle des Reichserziehungs⸗ miniſteriums mitteilt, handelt es ſich bei der durch das Landſahrgeſetz im erſten preußi⸗ ſchen Landjahr zur Gemeinſchaftserziehung auf das Land verbrachten volksſchulentlaſſe⸗ nen Großſtadtjugend nicht, wie wiederholt mißverſtändlich durch die Preſſe gegangen iſt, um Jugend aus ehemals marxiſtiſchen Familien, ſondern um erbbiologiſch geſunde auserwählte lung Menſchen. Vorwiegend ſtammt die Landjahrjugend ſogar aus Fa⸗ milien, deren Weltanſchauung bereits ſeit langem die des Nationalſozialismus iſt. Kundgebung der Technik. Der NS⸗Bund Deutſcher Technik, Kreis⸗ abteilung Dortmund, veranſtaltet am 20. September eine erſte Großkundgebung im Stadttheiter zul Dortmand. auf der Staatsſekretär Feder in zwei Vorträgen das Wort ergreifen wird. Zuerſt ſpricht Staats⸗ ſekretär Feder über die„Techni' im dienſte nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung“. Im zweiten Teil der Kundgebung wird der Redner„Das deutſche Siedlungswerk“ be⸗ handeln. Auslands⸗Nundſchau Die Habsburger Frage. Der Genfer Sonderberichterſtatter der Havas⸗Agentur meldet, daß bei der Unter⸗ redung, die Außenminiſter Varthou am Sonntag mit dem öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzler Schuſchnigg hatte, auch die Frage der Wiedereinſetzung der Habsburger zur Sprache gekommen ſei. Man habe Grund zu der Annahme, daß der Vertreter Frank⸗ reichs nach dieſer Richtung beruhigende Er⸗ klärungen über die Einſtellung der Wiener Regierung erhalten habe. Freunde von geſtern. Die„Republique“ veröffentlicht eine ſchar⸗ ſe Warnung an Polen und droht mit Sank⸗ tionen, falls Warſchau nicht ſeinen neueſten Kurs wechſele. Das Blatt nennt als erſte Sanktion, die Frankreich gegen Polen er⸗ greifen könnte, die Rückſendung der 500 000 in Frankreich beſchäftigten polniſchen Arbei⸗ ter, die der franzöſiſchen Wirtſchaft ohnehin nichts nützten, da ſie alle ihre Erſparniſſe nach Hauſe ſchickten. Als weiteres Druck⸗ mittel führt das Blatt die Kündigung des fpamzöſiſch⸗polniſchen Handelsvectrages an. Frankreich benötige keinesfalls polniſche Kohle. Die Landstingwahlen in Schweden. Von den bisher abgegevenen aültigen Stimmen für die Wahlen zu den ſchwedi⸗ ſchen Landstingen haben die Konſervativen 372 000, die land wirtſchaftliche Partei 279 000, die Volkspartei 207 000. die So⸗ galdemokraten 682 000, die ſozialiſtiſche Partei 58 000, die der Komintern angehö⸗ renden Kommuniſten 42 000 und die ſchwe⸗ diſchen Nationalſoztaliſten 9000 Stimmen erhalten. In politiſchen Kreiſen wird jedoch die Anſicht vertreten, daß die Stimmenge⸗ winne der Sozialdemokraten ihnen doch wohl nicht die abſolute Mehrheit gegen die vereinigten bürgerlichen Parteien ſichern dürften. Die Haltung der landwirtſchaft⸗ lichen Partei iſt indeſſen noch ungewiß. In der Reichstagsperiode 1933/34 waren viele Fragen durch ein Zuſammengehen der So⸗ zialdemokraten mit den Landwirten gelöſt worden. J Unter Eismaſſen verſchüttet. Als der Bräu⸗ gehilfe Seigner im Eiskeller einer Brauerei in Weiden(Oberpfalz) Eis herausſchlagen wollte, löſten ſich plötzlich mehrere große Eis⸗ ſtücke und riſſen ihn in die Tiefe, wo er von dem Eis begraben wurde. Der Braumeiſter und verſchiedene andere Perſonen eilten auf die Hilferufe des Verſchütteten herbei und hatten über eine Stunde angeſtrengt zu arbei⸗ ten, bis ſie den Verunglückten, der mehrfache Verletzungen an Kopf, Bruſt und Rücken er⸗ litten hatte, befreien konnten. Die ſieben Toten vom Schüſſelkar geborgen. Die ſieben Todesopfer des Schüſſelkar ſind, wie aus Partenkirchen gemeldet wird, nach aufopfernder Arbeit, die unter der um⸗ ſichtigen Leitung des Bergwachtführers Ber⸗ ger ſtanden, geborgen und zunächſt nach Par⸗ tenkirchen gebracht worden.. Todesſturz eines Rennfahrers. Bei dem Schleizer Dreiecksrennen ereignete ſich ein folgenſchwerer Unfall. Der bekannte Renn⸗ fahrer Otto Schanz aus Hedersleben ſtürzte ſo unglücklich, daß er auf dem Transport in das Krankenhaus ſtarb. 1 Schweres Schiffsunglück. Der norwegiſche Dampfer„Dusken“ kenterte bei der Ausfahrt aus dem Danziger Hafen. In wenigen Minuten war das Schiff geſunken, nachdem Waſſer in den Maſchinenraum gedrungen war. Der Unfall wurde ſofort bemerkt und die Beſatzung des Dampfers konnte gerettet werden. Das Unglück iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß der Dampfer bei der Ausfahrt Schlagſeite bekam. Kraftwagen rollt in einen Fluß. Ein ſelt⸗ ſames Unglück ereignete ſich bei Dijon. raftmagenheſiter zum Angel⸗ vagenbeſiger zum Ange! gart fh ginn — r een Krafte re platz und nahm ſeine beiden Söhne im Alter von drei und fünf Jahren und ſeine 12jährige Tochter mit. Während er zum Angeln ging, ließ er dieKinder im Wagen. Aus unbekann⸗ ten Gründen geriet der Wagen in Bewegung und rollte in den Fluß. Die drei Kinder ka⸗ men ums Leben. Die Rache des Enklaſſenen. Eine aufregen— de Schießerei ſpielte ſich in einem Reſtaurant in Lugano ab. Ein kürzlich entlaſſene: Kellermeiſter erſchien in dem Lokal und ſchoß — wahrſcheinlich, um ſich wegen ſeiner Ent⸗ laſſung zu rächen— auf den Beſitzer des Un⸗ ternehmens und deſſen Frau. Beide wurden verletzt. Der zur Hilfe herbeieilende Nachfol⸗ ger des Kellermeiſters wurde von dem Wü⸗ tenden durch einen Revolverſchuß getötet. Nachdem der Eindringling noch einen Poli⸗ zeibeamten und zwei weitere Perſonen ver⸗ letzt hatte, flüchtete er in den Keller. Als die Polizei ſich zum Sturm auf den Keller an⸗ ſchickte beging er Selbſtmord. f Italieniſche Orkſchaft von Großfeuer heim⸗ geſucht. Die Ortſchaft Sinopoli in Kala⸗ brien wurde von einem verheerenden Feuer heimgeſucht. Ungefähr hundert Wohnungen fielen den Flammen zum Opfer. 400 Perſo⸗ nen ſind durch den Brand obdachlos gewor— den. Zuſammenſtöße in Irland. Zwiſchen Gruppen politiſcher und religiöſer Gegner in einer Geſamtſtärke von 800 Perſonen in Be l⸗ fa ſt(Irland) kam es zu ernſten Zuſammen⸗ ſtößen, in deren Verlauf die Polizei einen Knüppelangriff unternahm und eine Anzahl Revolverſchüſſe abfeuerte. Ungefähr 12 Per⸗ ſonen wurden verletzt. In einer Straße wur⸗ den alle Fenſterſcheiben mit Steinen einge⸗ worfen. Eine Kolonialwarenhandlung wurde ausgeplündert. Abends war die Ordnung völ⸗ lig wieder hergeſtellt, wozu ein heftiger Re— agenfall beigetragen hatte. Kurheſſiſcher Krieg sonſertag Rede des Reichs kriegs opferführers. g Kaſfel, 18. September. Der erſte kukheſſiſche Kriegsopfertag wurde am Samstag abend in der Stadthalle durch den Bezirks⸗Obmann der NS O V., Aſſian, eröffnet. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die große Kundgebung, die am Sonn⸗ e auf dem Friedrichsplatz ſtatt⸗ fand. Reichskriegsopferführer Oberlindober führte in ſeiner Rede u. a. aus: Die Sol⸗ daten des großen Krieges ſeien nicht in den Krieg gezogen, um Rentenempfänger zu wer⸗ den, ſondern um eine Mannespflicht zu er⸗ füllen. Ihre Opfer ſeien ſelbſtverſtändlich ge⸗ weſen, und ſie ſeien ſtolz darauf, daß ſie die alten ruhmreichen Fahnen wieder in Ehren alten ruhmreichen Fahnen wieder in Ehren in die Heimat zurückgeführt hätten. Nicht ſie hätten gemeutert, ſondern jene, die nicht gedient, ſondern verdient hät⸗ ten. Heute habe ſich hier eine ſtolze Gemein⸗ ſchaft verſammelt, die in ihrem kurzen Lebens⸗ abſchnitt an die kommende Generation den⸗ ken müſſe, deren Opfer und Einſatz allein Deutſchland gegolten habe. Mit ihrem Opfer und Blut hätten die Kriegsopfer das Fun⸗ dament gelegt, auf dem die Zukunft des Vol⸗ kes ewig ruhen könne. Die Frontſoldaten drü⸗ ben in Frankreich, England und Italien hät⸗ ten ebenſo ruhmreich an allen Fronten ge⸗ kämpft; ſie hätten die Achtung vor dem deut⸗ ſchen Soldaten mit nach Hauſe gebracht. Wir wünſchten, daß dieſe Achtung auch auf die politiſchen Führer dieſer Länder übergehe. Nur Männer von Ehre würden in Zukunft Völker führen können. Wir alle hofften, daß jene e eh n n en aufbringen wür den, die allein den Frieden und den Be⸗ ſtand der europäiſchen Kultur und des Abend— landes erhalten könnten. Aus Heſſen und Naſſau Großfeuer beim Dreſchen. Büdingen, 18. Sept. In dem Kreisort Hitzkirchen geriet auf dem Hofe des Schmiedemeiſters Zahn beim Dreſchen Stroh in Brand. Das Feuer breitete ſich mit raſen⸗ der Geſchwindigkeit aus und ſetzte zunächſt einen Bulldogg in Brand. Kurz darauf griff das Feuer auch auf die Scheuer über, die mit Erntevorräten gefüllt war. Auch die Ma⸗ ſchinen mit der Dreſchmaſchine wurden ebenſo wie die Stallungen und das Wohnhaus ein Raub der Flammen. Das ganze Gehöft wurde zerſtört. Außerdem vernichtete das Feuer auch die mit Erntevorräten gefüllte Scheuer und die Stallungen des anliegenden Anweſens der Landwirtswitwe Schmidt völlig. Der Scha⸗ den iſt ſehr groß. * Frankfurt a. M., 18. Sept.(Beim Ausſteigen überfahren.) Eine Frau wurde beim Ausſteigen aus der Straßenbahn an der Offenbacher Landſtraße von einem Per- ſonenauto angefahren und zu Boden gewor⸗ fen. Die Frau mußte mit ſchweren Verlet⸗ zungen ins Krankenhaus überführt werden. Der Führer des Autos wurde ins Polizei⸗ gefängnis eingeliefert. * Framfurt a. M., 18. Sept.(Brand in der Schuhfabrik.) Bahnarbeiter in der Nähe des Hauptbahnhofs bemerkten in der Nacht gegen 2 Uhr einen Brand im 3. Stock einer Schuhfabrik in der Mainzer Land⸗ ſtraße. Da kein Pförtner im Hauſe war, mußte die anrücende Feilerwehr ein Hofte aufbrechen. Schon nach einer halben Stunde war der Brand gelöſcht. Frankfurt a. M., 18. Sept. 0 aus der Manfſarde.) Früh gegen 7.30 Uhr machte eine in der Blücherſtraße in einer Manſarde wohnende Frau ihrem Leben durch einen Sprung aus dem Fenſter ihres Zim⸗ mers auf die Straße ein Ende. Sie blieb ſchwer verletzt liegen und ſtarb bald darauf. Niederlahnſtein, 18. Sept.(Tod im Rhein.) Der 17jährige Schüler des St. Johanniskloſters, Lampe, der aus drm Ol⸗ denburgiſchen ſtammt, iſt beim Baden im Rhein ertrunken. Es wird angenommen, daß der Junge einen Herzſchlag erlitt. Gießen, 18. Sept.(Tödlich verun⸗ glückt.) Ein in der Nacht ſchwer verun⸗ glückter Motorradfahrer iſt ſeinen Verletzun⸗ gen in der Gießener Chirurgiſchen Klinik er⸗ legen. Gießen, 13 Sept.(Mit einem frem⸗ den Motorrad verunglückt.) Auf einer nächtlichen Motorradſpritzfahrt mit nem fremden Motorrad ſauſten früh gegen Ahr auf der Straße Gießen— Marburg zwiſchen den Orten Frohhauſen und Oberwal⸗ zern zwei 17jährige junge Leute aus Staufen⸗ berg gegen eine Telegrafenſtange. Beide wur⸗ den ſchwer verletzt in die Gießener Klinik ein⸗ eliefert. Vörſen und Märkte Vom 17. September. hne Gewähr.) Mannheimer Getceidegroßmarkt. Weizen Feſtpr. Preisgeb. W 15 20, W' 16 20,20, M 17 20,50; Roggen Feſtpr. Preisgeb. R 15 16,20, R 16 16,50, R 13 15,80; Brau⸗ gerſte inl. 19,50 bis 21, Winter- und In⸗ duſtriegerſte 18 bis 19,50; Futtergerſte Preis⸗ geb. G 7 15,20, G 8 15,50, G 9 15,70, 6 11 16; Hafer Feſtpr. Preisgeb. H 11 15,20, Raps inl. 31; Erdnußkuchen 14,30; Soya⸗ H 14 15,70,§ 17 16; Mais m. S. 21,25; ſchrot 13,40; Rapskuchen ausl. 11,90, inl. 11,40; Palmkuchen 13,10; Kokoskuchen 15,10; Leinkuchen 15,15; Biertreber m. S. 17; Malz⸗ keime 14,50 bis 15,50; Rohmelaſſe 9; Wie⸗ ſenheu 9,80 bis 10,60; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Roggen- und Weizenſtroh gepr. 2,50 bis 3,20, geb. 2,20 bis 2,60; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 2,50 bis 3,20, geb. 2,20 bis 2,40; Weizenmehl Feſtpreisgeb. 17 Type 790 27,25, 16 27,15, 15 27,25; Aufſchl. für Weizenmehl mit 10 Proz. Ausl. 1,50, mit 20 Proz. Ausl. 3 Rm.; Frachtausgl. 50 Pfg. für 15-Tonnen-Ladung; Roggenmehl Feſt⸗ preisgeb. 16 Type 997 24,15, 15 23,25; zuzügl. 50 Pfg. Frachtausgl. gemäß Anord⸗ mungen der WV. Weizenm. mit einer Bei⸗ miſchung von 20 Proz. Ausl., Aufſchl. per 100 Kg. 3, von 10 Proz. 1,50 Rm. Frankfurter Schlachtpiehmarkt. Auftrieb: 1429 Rinder, darunter 462 Och⸗ ſen, 116 Bullen, 372 Kühe, 479 Färſen, fer⸗ ner 494 Kälber, 45 Hammel, 10 Schafe, 4103 Schweine. Preiſe: Ochſen 36 bis 37, —, 33 bis 38, 30 bis 32, 24 bis 29; Bul⸗ len 33 bis 34, 30 bis 32, 24 bis 29, 23 bis 26; Kühe 31 bis 33, 27 bis 30, 23 bis 26, 12 bis 22; Färſen—, 33 bis 35, 29 bis 32, 24 bis 28; Kälber 46 bis 48, 87 bis 45, 30 bis 36, 24 bis 29; Hammel 32 bis 33, 28 bis 30; Schweine 52 bis 53, 51 bis 583, 48 bis 53, 45 bis 51,—, 45 bis 48, 40 bis 45.— Marktverlauf: Rinder mittelmäßig, ausverkauft; Kälber ruhig, geräumt; Ham⸗ mel und Schafe ruhig, Ueberſtand; Schweine rege, ausverkauft. VON HRZ HE Ne. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) „Das iſt nicht ſchlimm! Wenn ein Müllerburſch' ſtark und kräftig iſt— das andere läßt ſich leicht an⸗ nehmen.“ „Wenn ich nur dem Müller paſſ'!? Für mein Leben gern blieb ich hier! Ich möcht' ja gar ſo gern mein Brot wieder ehrlich und durch meiner Hände Arbeit verdienen.“ Und nun— nun ſtanden ihm die blanken Tränen doch noch in den Augen. „Dann leg Er ſein Ränzel wieder ab, zieh den Rock aus und komm zu mir in die Mühle hinüber. Dort gibt's, jetzt nach der Ernte, viel zu tun...“ Das ließ Hans Reiner ſich nicht zweimal ſagen. Jahre⸗ lang hatte er ſich in der Welt herumgetrieben. Jahrelang hatte er nichts unverſucht gelaſſen, ſich auf ehrliche Art Arbeit und Unterkommen zu verdienen. Vergeblich. Und nun, kaum einen Tagesmarſch vom Elternhaus entfernt, fiel ihm das alles ganz von ſelber in den Schoß.„Dann iſt ja alles gut! Dann iſt noch einmal alles gut!“ ſprach er immer wieder vor ſich hin. Er ging mit einem wahren Er war ſo unausſprechlich Feuereifer an die Arbeit. froh * Am allerfroheſten jedoch war Inge, das junge, kecke Müllerkind, die bei dem verſchloſſenen und bärbeißigen Goldbach⸗Müller ihren Willen wieder einmal ſpielend Spitzbübiſch und e durch das mehlverſtaubte Mühlenfenſter, um den llerburſchen auf einen Augenblick bei ſeinem u chmitzt und heimlich vot leicht du t hatte. blickte ſie rchgeſetzt hatte beluchſen, lachte verſ ſehen. Ablauftrichter rinnen. nut geſchah. geboren. Jahr behalten würde unbemerkt] mehr zufrieden. 0 ſich hin und— ließ ſich ſonſt aber den ganzen Tag nicht Hans Reiner arbeitete für zwei. Korn und trug das Mehl. Er ließ die goldenen Körner aus dem offenen Sack auf ſeiner Schulter in den weiten Vier Mahlwerke Mühle eingebaut, wovon nur zwei vom Waſſerrad ge⸗ trieben wurden, während die anderen beiden elektriſchen Antrieb hatten; die liefen alle, jetzt, wo es ſo viel zu 435 mahlen gab, faſt Tag und Nacht. Der Goldbach-Müller ſchmunzelte und war mit dem Burſchen wohl zufrieden. Man merkte es, daß das junge Blut noch Freude an der Arbeit hatte. Den Gang des Mahlwerks hatte er ihm gar bald erklärt. Die erſten Tage freilich ließ er ihn nicht aus Augen; nun aber, wo er des Burſchen ſicher war, be⸗ kümmerte er ſich den ganzen Tag nicht mehr um ihn. Er gab ihm in der Frühe ſeine Aufträge und ſeine weiſungen und ließ ſich allermeiſt zum Feierabend wieder blicken. Der Goldbach-Müller war durchaus zu— frieden und kargte auch mit dem Lohne nicht. Hans Reiner wußte nicht, wie ihm jetzt eigentlich Klingenden, durch ehrliche Lohn in der Taſche. Er hatte ſich bereits ein paar neue Stiefel und einen beſſeren Rock zugelegt. Die Müllers⸗ tochter hatte ihm obendrein ein paar blütenweiße Leinen⸗ hemden, Strümpfe und ein neues buntes Halstuch heim⸗ lich in die Kammer gelegt. Er fühlte ſich jetzt wie neu⸗ Er ſparte und rechnete und machte tauſend Pläne, was er in einem Monat und vielleicht ſogar in einem Jahr ſich alles kaufen und erſparen könnte, wenn — ja, wenn ihn der Goldbach⸗Müller noch ein ganzes Allein, die Goldbach⸗Inge war jetzt ganz und gar nicht Aus dem fröhlichen und übermütigen Spielmann war mit einem Schlag ein zwar fleißiger, ordentlicher und überaus korrekter Müllerburſche ge⸗ worden, der aber zum Singen und Spielen ſchon lange 0 keine Zeit und für ſie überhaupt keine Augen mehr im Kopfe zu haben ſchien. Er ſchleppte das waren in die den An⸗ erſt Arbeit verdienten hätte. Scheu und ängſtlich ging er ihr aus dem Wege und behandelte ſie mit einem Reſpekt, der faſt beängſtigend war. Sie fragte ſich oft, ob das überhaupt noch der fröh⸗ liche Wanderburſche von damals war, der ſo bezwingend ſingen und lachen konnte, und der ſie an jenem Abend faſt trunken geküßt. Gewiß, er war es noch! Wenn er ſich am Abend den Mehlſtaub von Armen und Geſicht gewaſchen, dann war es freilich wieder dasſelbe junge und ſtraffe Geſicht, ja, ſeine kräftige Geſtalt ſchien noch elaſtiſcher und ſicherer, die Augen noch klarer und die Stimme noch tiefer und voller geworden zu ſein. Aber er hatte doch weder Augen noch Ohren für ſie! Das war eine Qual und trieb ihr mitunter wahrhaftig die Tränen in die Augen. Gar ſo wichtig und ſo emſig brauchte er ſein neues Müllerhandwerk wirklich nicht zu nehmen. Am Abend hätte er ſich gut und gern ein halbes Stündchen aus der Mühle ſchleichen können, hätte ſie ein⸗ mal an den Händen faſſen können, ein Stück mit iht ſpazierengehen oder ſie gar einmal in ſeine Arme nehmen und ſie küſſen können— küſſen, wie es andere Burſchen mit ihren Mädchen doch ſicher auch taten. Aber nichts von alledem geſchah! Mitunter hatte ſie ſich ſchon zu ihm in die Mühle ge⸗ ſchlichen. War mit irgendeiner nebenſächlichen Frage oder irgendeinem Auftrag bei ihm angekommen. Sie hatte ihn dann kreuz und quer gefragt, nach ſeiner Herkunft, nach ſeinen Eltern, und ob er wohl noch mehr Geſchwiſter Da war Hans Reiner noch verſtockter, aber durchaus nicht unhöflich geworden. Seine Eltern und ſeine einzige Schweſter— Brüder hätte er nicht— ſeien kreuzbrave Menſchen, aber über ſie und ſeine Herkunft wolle er nicht gern ſprechen. Er wäre ſo viel in der Fremde und auf der Wanderſchaft geweſen, und da wäre es durchaus ve ſtändlich, daß er ihnen dabei fremd geworden ſei (Fortſetzung folgt. 7 plieben, wo der Pfeffer wächſt, und wir hätten nie etwas 8—— ———ꝛknꝛ——ͤ——— wre W — 8. ROMAN von MARGARETE AN K ELTMAN NW. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verleg, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Dann ſagte Frau Helge:„Aber du, nachdem du glück⸗ licherweiſe ſo früh zurückkamſt, willſt noch einmal weg? Und aus welchem wichtigen Grund, wenn ich fragen darf, Dietmar? Und was ſoll es mit den Roſen, Dietmar? Dieſe letzten ſchönen Roſen aus dem Garten habe ich für Ika beſtimmt, ſie ſoll ſich darüber freuen.“ „Weißt du, Mutting, heute iſt doch die Viola Johnſton gekommen, Patricks Schweſter. Der Goldfiſch, den ich mir gern angeln möchte. Hübſch ſoll ſie doch auch ſein. Ika wird es dir beſtätigen können, ſie kennt ſie vom Schiff her ö „Ja, Tante Helge, ſie iſt eine reizende junge Dame, und ſie wird ſicher bald Verehrer genug haben. Dietmar muß ſich wirklich dranhalten, wenn er Erfolg haben will. Und die Roſen ſoll er nur mitnehmen, Heimo wird ſicher noch andere für-mich finden. Von mir aus hat Dietmar gern die Erlaubnis, noch einmal nach Paddyſcholle hinüberzugehen. Ich freue mich ſo auf ein Plauder— ſtündchen mit dir, Tante Helge.“ „Siehſt du, Mutting, jeyt werde ich auch noch hinaus⸗ geworfen. Alſo adjüs! Zum Abendeſſen ſind wir beide da; der Bertl wird ſich nicht wenig wundern, wenn er plötzlich von Ikas Ankunft hört.“ Mit einem zärtlichen Kuß auf die Wange ſeiner Mutter und mit einem Handkuß bei Ika verabſchiedete ſich Dietmar Weſt. „Er iſt immer noch derſelbe Brauſekopf, Ika, der er früher war. Es ſieht aus, als ob er nie vernünftig werden wollte. Das ganze Haus hallt wider von ſeinen Schritten. Hörſt du es, Ika. Aber ich bin ſo froh, daß ich ihn habe, er bringt mit ſeinem Uebermut wenigſtens Leben ins Haus. Der Dietmar hat zu viel von dem, was der Bertl zu wenig hat. Und doch möchte ich auch ihn nicht unders haben, den Bertl. Nur die Geſchichte mit dem Oel, da bin ich mit den beiden Jungens nicht zufrieden, wenn ich mich auch ihren Gründen nicht verſchließen konnte. Aber es wäre ſicher beſſer geweſen, man hätte hier von dem Oel gar nichts erfahren. Es iſt ja auch bisher ohne das Oel gegangen. Gerade als ob Beelzebub ſelbſt in unſere ſtille Heide gekommen wäre. Alle Leute ſind behext, alle wollen mit einem Male reich werden; jeder will mehr von dem Oel haben. Alle ſind uneinig miteinander geworden, einer mißtraut dem anderen; und dabei iſt es hauptſächlich der Irländer, der den Rahm abſchöpft und den Hauptgewinn in ſeine Taſche ſteckt. Und meine Jungens, die ſtecken da mitten drin. Auf unſerem Grund ſoll das meiſte Oel vorkommen. Aber bis hierher dürfen ſie mir nicht kommen, ich ſtehe Wache und hüte den Weſthof. Seit alters her haben die Weſtbauern ihre Scholle bewirtſchaftet und ſich redlich und gut davon genährt. Und meine Söhne haben ſich durch den ver— ſprochenen Millionengewinn verblenden laſſen— wollen höher hinaus— laſſen ſich auf Spekulationen ein...“ f „Haſt du denn Angſt, Tante Helge, daß das alles nicht wahr iſt? Daß das Ergebnis die Verſprechungen nicht erfüllt?“ ö vH Nein, Ika. Das iſt es nicht. Aus den Bohrlöchern wird das Oel geradezu herausgeſchleudert, und in den Raffinerien wird daraus das ſchönſte Petroleum, Teer und Schmieröle hergeſtellt, das man ſich denken kann. Ich hab' mich mal an ſolch ein Bohrloch hinfahren laſſen— mußte mir das doch anſehen, was meinen Söhnen den Kopf verdreht hat. Aber alles das macht mir das Herz ſchwer. Wir brauchen das nicht, hatten nicht nötig, uns auf ſo etwas einzulaſſen. Wenn du hinter den Heidbruch kommſt, wirſt du ſehen, wie verändert alles ausſieht. Man hat Erdwälle aufgeworfen, in denen ſich große Oelſeen bilden. Es iſt, als ob der böſe Geiſt ſelbſt ſeine Hand im Spiele hätte, uns dem Oel in die Arme zu treiben. Ach, Ika, ich wollte, dieſer Miſter Johnſton wäre ge— von dem Oel gehört. Dann könnte ich ruhig ſein, brauchte keine Angſt vor der Zukunft zu haben.“ „Tante Helge, du kennſt doch den Bertl. Er hat immer gewußt, was er tut, und du kannſt dich doch auf ihn ver⸗ laſſen. Er würde ſicher nicht mitmachen, wenn etwa zu Beſorgniſſen Anlaß wäre.“ „Das ſag' ich mir hundertmal, Ika. Aber ich kann nicht gegen meine Empfindungen an. Dieſer Miſter John⸗ don iſt die Liebenswürdigkeit ſelbſt. Er war ſchon ein paarmal unſer Gaſt, iſt verbindlich und zuvorkommend und weiß nicht, was er mir Schönes ſagen ſoll. Aber Kind, ich mag ihn einfach nicht. Mir iſt immer, als ob meisen Jungens durch ihn ein Unglück drohe.“ „Aber Tante Helge, das iſt ſicher nur eine Einbildung, die vergehen wird. Ich habe dieſen Irländer an der Station geſehen, als er ſeine Schweſter abholte, und ich muß ſagen, er hat einen recht guten Eindruck auf mich gemacht. Halt ein ſmarter Geſchäftsmann, wie ſie zu Tauſenden drüben in Amerika herumlaufen. Ihr ſeid das bier noch nicht ſo gewohnt.“ „Ach ja, Ika, du kennſt dieſe Viola Johnſton! Muß ja ein Wundergeſchöpf ſein, nach dem, was der Patrick non ihr erzählt hat. Hat ſie dir auch ſo gut gefallen?“ „Vila Johnſton iſt eine ſehr hübſche, ſehr elegante und ſehr gepflegte junge Dame. Der Typus des reichen jungen Mädchens, exzentriſch und ſehr verwöhnt. Ich glaube, ihr Leben war bisher nichts anderes als Luxus und Ver⸗ gnügen.“ i „Und ſo eine Prinzeſſin kommt in unſere Einöde? Was ſoll ſie bei uns?“ „Ich glaube nicht, Tante Helge, daß Viola Johnſton es lange bei uns aushalten wird. Sie ſprach ſich ſehr un⸗ gnädig über die Langeweile aus, die auf ſie hier wartete, während wir zuſammen durch die Heidelandſchaft fuhren.“ „Du biſt mit ihr zuſammen gefahren, im ſelben Abteil? Kennt ihr euch denn ſchon länger und ſo gut?“ Monika erzählte, wie ſie Viola Johnſton auf dem Dampfer kennengelernt und durch welchen Zufall ſie die Reiſe zuſammen gemacht hatten. „Aber Ilka, jetzt haben wir genug von dieſen Dingen geſprochen! Jetzt erzähle mir vor allem von dir! Du haſt ja oft genug geſchrieben, und ich habe einen kleinen Be— griff, wie es dir drüben ergangen iſt. Aber jetzt, jetzt möchte ich alles genau hören.“ Ganz genau, hörſt du, Ika? Wir haben lange genung Zeit. Aber wir ſetzen uns dazu hinüber an den Kaffeetiſch. Ich klingle— Dörte wird uns ſofort den Kaffee bringen. Und dabei erzählſt du mir alles.“ Bald darauf war Monika mitten drin im Erzählen. „Ja, Tante Helge, ſehr gut habe ich es gehabt; es war, als ob ich die Tochter des Hauſes war, nicht eine Geſellſchafterin. Miſter und Miſtreß del Chileno waren ſehr gut zu mir. Beide ſind Abkömmlinge alter portu⸗ gieſiſcher Geſchlechter, die nach Braſilien ausgewandert waren. Miſter Chileno ſelbſt war lange Jahre in Deutſch— land geweſen, als junger Menſch, und er hatte die Deutſchen lieb gewonnen. Dann, als die einzige Tochter der Chilenos geſtorben war und ſie ein junges Mädchen als Geſellſchafterin ins Haus nehmen wollten, wußte er ſofort, daß es eine Deutſche ſein mußte. Es war ein unſagbares Glück für mich, daß ich mich gleich am Tage nach meiner Ankunft in Rio beim deutſchen Konſulat meldete mit der Bitte, mir eine Stellung als Geſellſchafterin zu verſchaffen. Viel anderes hatte ich ja nicht gelernt. Mit ziemlich viel anderen jungen Damen zuſammen wurde ich zu den Chilenos geſchickt. Und nun kam das zweite, noch viel größere Glück: ich gefiel den beiden ſo gut, daß ihre Wahl auf mich fiel. Schon am nächſten Tage konnte ich in ihr Haus ziehen. Ich fand ein reizendes, wunderſchön eingerichtetes Mädchenſtübchen, und am erſten Abend ſchon merkte ich. daß ich hier nicht eine bezahlte und fremde Geſellſchafterin war, ſondern daß man mir eine Heimat bereiten wollte. Und dann— als das Schreckliche geſchah, ich war kaum zu den Chilenos gekommen—, als ich das Telegramm bekam mit der Nachricht von Vaters Tod, da erkannte ich mit einem Male, daß ich Eltern gefunden hatte, gute, warmfühlende, zärtliche Eltern, die mich an ihr Herz nahmen und mich nicht mehr von ſich ließen. Ich erzählte ihnen alles, ich brauchte nichts zu verſchweigen. Sie ver— ſtanden mich, tröſteten mich, waren beſſer zu mir, als es mein leiblicher Vater je geweſen war. Eine wunderſchöne Zeit begann für mich. Ich führte das Leben einer jungen Dame aus reichem Hauſe. Ich mußte jede Art von Sport treiben, bekam den beſten Tennistrainer, den bekannteſten Reitlehrer, lernte Fechten, beteiligte mich an Turnieren. Ich lernte alle Leute kennen, die zur Geſellſchaft von Rio gehörten, wurde eingeladen und durfte ſelbſt wundervolle Geſellſchaften geben. Ich wurde überall ebenſo aufgenommen, als wenn ich die leibliche Tochter der Chilenos geweſen wäre. Ich hatte Freunde und Freundinnen, und ich merkte es gar nicht, wie die Zeit verrann. Die Ehilenos waren glücklich mit mir, ich fühlte mich ſo wohl und geborgen wie kaum zuvor in meinem Leben. Und ich dachte nicht daran, einen der vielen Heiratsanträge anzunehmen, die ich bekam. Erſtens wollte ich meine Pflegeeltern nicht verlaſſen, und dann, nichts in mir ſprach für einen von dieſen Männern. Als dann dein Brief kam, Tante Helge, mit der Bitte um meine Rückkehr, mit der Nachricht, daß du meiner bedurfteſt, da hab' ich auf einmal einen großen Zwieſpalt in meinem Innern geſpürt. Du warſt immer ſo gut zu mir geweſen, du hatteſt mich auch damals nicht fortlaſſen wollen. Du riefſt mich jetzt, brauchteſt mich wiederum waren die beſten Menſchen von der Welt, bei denen ich eine herrliche Heimat gefunden hatte. Aber die Sehnſucht nach Deutſchland überfiel mich auf einmal, die Sehnſucht nach dir, nach dem Weſthof... Ich wollte zurück, ſagte es den Chilenos. Die guten Menſchen verſtanden mich, redeten mir noch zu, zurückzufahren, ſo ſchwer ihnen der Abſchied auch wurde. Ich ſolle nach Deutſchland reiſen, ſagten ſie mir, zu dir, ſolle dir helfen, ſollte ſo lange bei dir bleiben, als du mich brauchteſt, als es mir gefiel. Ich ſollte aber nie vergeſſen, daß drüben in Braſilien eine Heimat auf mich warte, daß ich jeden Tag zurückkommen könne, und daß ihre Liebe immer mir gehöre.“ Monika ſchwieg ſtill, in Erinnerungen verſunken. Frau Weſt ſtörte ſie nicht, wartete eine ganze Weile. Dann ſagte ſie leiſe: „Und jetzt, Monika— gefällt es dir auf dem Weſthof? Willst du hier bleiben? ⸗ e Und hier ſchaft an die Luft ſetzten. „Ja, Tante Helge, ſo ſehr gefällt es mir, ſo ſehr f ich mich hier daheim, daß ich gar nicht mehr verſtehe, über ⸗ haupt weggegangen zu ſein!“ g „Oh, ich bin ſo froh darüber, Ika! Und ich wünſchte ſo ſehr, daß der Weſthof deine endliche und wirkliche Heimat würde, daß du ſeine Herrin ſein wirſt.“ i Das Mädchen war brennend rot geworden bei dieſen Worten der alten Frau. Helge Weſt zog den glühenden Kopf zu ſich herüber. 1 „Monika, iſt das wahr, liebſt du Bertl noch immer?“ Sie ſah den ſehnſüchtigen Blick in den Augen des Mädchens. 6 i „Ich brauche keine Antwort, Ika, ich weiß es auch ſo! Ein Mädchen wie du, glaube ich, verliert ihr Herz uur ein einziges Mal. Wird nur einmal wirklich die Liebe ſpüren. N 52 a Und der Bertl? Bis jetzt hat er ſich noch um keine Frau gekümmert, die üblichen Männerdummheiten ab— gerechnet; die muß jeder durchmachen. Das bringt das Männerleben ſo mit ſich. Du mußt Geduld mit ihm haben, Ika! Er weiß noch nicht, was er will. Er weiß aber, daß es mein Herzenswunſch iſt, daß aus euch ein Paar wird. Und wenn er dich jetzt ſieht, wie ſchön du geworden biſt— er muß dich ja lieb haben. Die Stunde wird kommen, ich weiß es genau, da er dich fragen wird, ob du ſeine Frau werden willſt. Brauchſt nicht rot zu werden, Ika! Ich wüßte keine andere, die ich lieber hier als Herrin ſehen würde, Kind! Aber jetzt komm, wir gehen hinauf in deine Zimmer; die Jungens werden bald nach Hauſe kommen.“ „Ja, Tante! Wird dich das Gehen auch nicht zu ſehr anſtrengen? Ich finde den Weg ſchon noch allein!“ „Nein, nein, Ika, ſo weit kann ich ſchon gehen, Gott ſei Dank! Sieh nur, wie gut es geht.“ Frau Helge ſtand auf, ging im Zimmer hin und her. Das rechte Bein ſchleifte noch ein wenig nach, beide Füße waren nicht mehr ſo gelenkig wie früher; man merkte noch deutlich die Spuren des Schlaganfalls. Aber man ſah es der alten Frau doch an, wie froh ſie war und wie glücklich, daß ſie wenigſtens ihre Glieder wieder bewegen konnte, nach der langen Zeit des Stilliegens. „Fein geht es, Tante Helge! Ich bin ſo froh darüber, daß ich dich in ſo gutem Zuſtand ſehe; ich hatte mir große Sorgen gemacht deinetwegen.“ „Ja, Kind, es ſah auch zuerſt böſe aus! Aber meine geſunde Natur hat mir noch einmal geholfen, und dann vor allem auch die Freude, daß du endlich kamſt, die hat auch dazu beigetragen, mich geſund zu machen. Weißt du, Ika, man darf nie verzagen, das habe ich jetzt wieder geſehen!“ Es lag ſo viel Zuverſicht und ſo viel Herzensfröhlich⸗ keit in dem Weſen dieſer Frau, daß Monika davon an⸗ geſteckt wurde und fröhlicher war als die letzten Wochen. Wie heimelig und wie reizend war es in den beiden Zimmern, die jetzt auf dem Weſthof für ſie bereitet waren! Blumen überall und Decken und Kiſſen und Bücher; überall ſah man die liebevolle Hand der Hausfrau und die Freude, mit der alles vorbereitet worden war. „So, Kind, jetzt machſt du dich zurecht! Ich gehe einſt⸗ weilen hinunter, hab' noch ein bißchen was zu tun. Soll ich dir die Giſa ſchicken, daß ſie dir hilft?“ „Aber Tantchen, ſo verwöhnt bin ich noch nicht, daß ich eine Kammerjungfer auf dem Weſthof brauche. Das war drüben etwas anderes, da hat einen die Hitze ganz träge gemacht! Laß dich nur nicht ſtören, Tante! In einer halben Stunde bin ich fix und fertig und werde unten erſcheinen!“ Frau Weſt ging, und Monika blieb allein. Sie ſtand am Fenſter ihres Wohnzimmers und ſah in die Heide— landſchaft hinaus. Es kam ihr faſt noch wie ein Traum vor, daß ſie nun wieder zu Hauſe war, in Deutſchland, in der Heide— nicht mehr drüben in Amerika. Und hier auf dem Weſt⸗ hof. Wie ſeltſam das alles war!. Helge Weſt vom Weſthof war wejtläufig verwandt mit den Freeſes. Ihre Mutter und Monikas Großmutter, Freeſe, waren Schweſtern geweſen. Solange Monikas Mutter gelebt hatte, waren die vom Weſthof und vom Freeſehof auch ſehr oft zuſammengekommen. Aber Frau Freeſe war geſtorben, als Monika noch ein kleines Kind war. i Edgar Freeſe, Monikas Vater, hatte in ſeiner Jugend nicht viel getaugt. Dann, als er ein wenig älter geworden war, ſchien er vernünftig geworden zu ſein, und ſeine Frau hatte den beſten Einfluß auf ihn ausgeübt. Er war während ſeiner kurzen Ehe ein guter Landwirt geweſen, hatte ſich um ſeinen Hof gekümmert und das Trinken— das Laſter ſeiner Jugend— aufgegeben. 0 Dann, nach dem Tode ſeiner jungen Frau, wurde er ſchlimmer als je. Es war gerade, als ob er mit dem Schickſal haderte, das ihm die Frau und damit. den inneren Halt genommen hatte. ö Mit dem kleinen Weſen, das ihm ſeine Frau zurück⸗ gelaſſen hatte, konnte er nicht viel anfangen. Sicher liebte er die Kleine auf ſeine Weiſe. Und wenn Monika ein Junge geweſen wäre, hätte Edgar Freeſes Leben viel⸗ leicht einen anderen Verlauf genommen. Aber ein Mädchen— was ſollte man mit dem wohl anfangen? So blieb Monika die erſte Zeit ganz den Dienſtboten überlaſſen, bis Helge Weſt, die Edgar Freeſe nie hatte leiden mögen, und die ſich nach einer barſchen Antwort von ihm bei dem Begräbnis der jungen Frau ganz von ihm zurückgezogen hatte, von der Vernachläſſigung des Kindes erfuhr. ö Von da an weilte Monika faſt täglich auf dem Weſt⸗ hof, der ihr eine zweite Heimat wurde. e Edgar Freeſe kam immer weiter herunter. Nicht nur, daß er ſich völlig dem Trunk ergab— er wurde ein leiden⸗ ſchaftlicher Kartenſpieler, der die Nächte durch am Spiel⸗ tiſch ſaß, und die Karten erſt aus der Hand ließ, wenn der Morgen graute und die Wirte die ganze Spielgeſel⸗ » FGortſetung fo . 1 3 1551 Er iſt erſt na Deuts Richtlinien über die Mitgliedschaft Aufgaben. 1. Die Deutſche Arbeitsfront hat folgende Aufgaben durch⸗ zuführen: 3 a) die weltanſchauliche Erziehung aller Mitglieder der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront zum Nationalſozialismus; a b) die Erfüllung der im Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit geſtellten Aufgaben; e) die arbeits- und ſozialrechtliche Betreuung aller Mit⸗ glieder; d) die Berufsausbildung; e) die Schaffung und Verwaltung von Unterſtützungseinrich⸗ tungen für die Mitglieder;. die Wirtſchaftsbefriedung durch Zuſammenarbeit der Reichsbetriebsgemeinſchaften mit den Hauptwirtſchaftsgruppen und den Treuhändern der Arbeit; ) die geſamte Freizeitgeſtaltung durch die RS. ⸗Gemeinſchafl Kraft durch Freude“; ſchaf h) ſonſtige Aufgaben, die vom Führer Adolf Hitler der Deut— ſchen Arbeitsfront aufgegeben werden. Arten der Mitgliedſchaft 2. Die Deutſche Arbeitsfront unterſcheidet: a) Einzelmitglieder 1. Einzelmitglieder ſind diejenigen Mitglieder, die von den früheren Gewerkſchaften in die Deutſche Arbeitsfront überge⸗ treten ſind, die Mitglieder der GHG., der NS.-Hago und die— jenigen, die ſeit Beſtehen der Deutſchen Arbeitsfront als Mit— glied aufgenommen worden ſind. 2. Alle reichsdeutſchen und auslandsdeutſchen ſchaffenden, nicht dauernd erwerbsunfähigen Volksgenoſſen können die Ein— zelmitgliedſchaft erwerben, ſoweit ſie rein ariſcher Abſtammung ſind und ſoweit ſie nicht einer der Deutſchen Arbeitsfront kor— porativ angeſchloſſenen Organiſation angehören bezw. als An⸗ gehörige beſtimmter Berufe und Berufsgruppen zur Zugehö⸗ rigkeit zu einer der Deutſchen Arbeitsfront entſprechenden Or— ganiſation ehe ſind oder angehalten werden(Doppelmit— gliedſchaftsverordnung). 3. Ausländer können mit Genehmigung des Zentralbüros der Deutſchen Arbeitsfront für die Dauer ihres Aufenthaltes im Reiche Einzelmitglieder werden. Sie werden nur vom Schatzamt im Zentralbüro der Deutſchen Arbeitsfront, Berlin, erfaßt. 4. Einzelmitglieder der Deutſchen Arbeitsfront ſind ohne Zah⸗ lung eines Sonderbeitrages und ohne beſondere Aufnahmeforma— litäken Mitglieder der NS ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ b) Korporative Mitglieder 1. Dieſe ſind erſt infolge ihrer Zugehörigkeit zu einer Orga— niſation, die korporativ der Deutſchen Arbeitsfront beigetreten iſt, Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront. 2. Der korporative Beitritt einer Organiſation zur Deutſchen Arbeitsfront bedeutet im Gegenſatz zur Einzelmitgliedſchaft nicht den gleichzeitigen Beitritt zur NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Der korporative Beitritt zur RS.-Gemeinſchaft„Kraff durch Freude“ und der Umfang der Gegenleiſtung der NS.-Ge— meinſchaft„Kraft durch Freude“ bleiben vielmehr beſonderen Vereinbarungen vorbehalten. Leiſtungen an Einzelmitglieder 3. Die Deutſche Arbeitsfront gewährt ihren Einzelmitgliedern folgende Leiſtungen: a) Berufsausbildung und„fortbildung; b) Rechtsſchutz nach Maßgabe der Beſtimmungen: e) die Benutzung der Einrichtungen der NS.-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“; d) Unterſtützungen im Rahmen der vorhandenen Mittel: 1. Bei vorübergehender Erwerbsunfähigkeit durch Krankheit oder Arbeitsloſigkeit; 110 2. bei dauernder Erwerbsunfähigkeit durch Invalidität oder Alter: 3. bei ſonſtigen Notfällen bezw. bei beſonderer Notlage in einzelnen Berufsgruppen nach Maßgabe beſonderer Ausführungs— beſtimmungen; 4. bei Eheſchließung weiblicher Mitglieder: 5. bei Eintritt des Sterbefalles eines Familienangehörigen oder des Mitgliedes: 6. bei Opfern der Arbeit.. Leiſtungen an korporakive Mitglieder 4. Der Umfang der Leiſtungen an korporative Mitglieder (2 b) richtet ſich in ſedem Falle nach den Vereinbarungen, die mit der korporativ beigetretenen Organiſatton getroffen worden ſind Aufnahme 5. a) Die Aufnahme als Einzelmitglied zur Deutſchen Ar— beitsfront erfolgt durch Abgabe der vorgeſchriebenen Beitritts- erklärung gegen Entrichtung des Aufnahmebeitrages von 50 Pf. ſowie des erſten Monats- bezw Wochenbeitrages. b) Die Abgabe der Beitrittserklärung hat bei der Ortsgruppe der Deutſchen Arbeitsfront zu erfolgen, in deren Wirkungsbereich der Aufnahmeſuchende ſeine Betriebsgemeinſchaft. Arbeitsſtätte bezw. der Stellenloſe ſeinen Wohnſitz hat. c) Mit der Beitrittserklärung erkennt der Aufnahmeſuchende für ſich die Verbindlichkeit der Richtlinien an. d) Jedes in der deutſchen Arbeitsfront aufgenommene Mit⸗ glied erhält eine Mitgliedskarte bzw. ein Mitgliedsbuch. Dieſes bleibt Eigentum der Deutſchen Arbeitsfront und iſt auf Verlangen den Amtswaltern gegen eine Beſcheinigung auszuhändigen. Ablehnung der Aufnahme. 6, a) Die Aufnahme kann vom Ortsgruppenwalter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront oder von einer untergeordneten Dienſtſtelle ver⸗ weigert werden, ohne daß die Deutſche Arbeitsfront zur Angabe der Gründe verpflichtet iſt. b) Gegen eine ſolche Entſcheidung kann der Aufnahmeſuchende innerhalb eines Monats nach Ablehnung die Entſcheidung des zu⸗ ſtandigen Kreiswalters(oder, wenn eine höhere Dienſtſtelle als ie Ortsgruppe die Ablehnung verſügt hat, das Zentralbüro der Deutſchen Arbeitsfront) anrufen. Dieſer entſcheidet, ohne zur An 0 von Gründen verpflichtet zu ſein, über die Aufnahme end⸗ gültig. Aufhebung der Aufnahme. 7. a) Eine erfolgte Aufnahme kann von dem Kreiswalter oder einer übergeordneten Dienſtſtelle innerhalb eines halben ahres ohne Angabe von Gründen aufgehoben werden. Hiergegen iſt ein Einſpruch nicht möglich. b) Die hiervon betroffenen Perſonen können innerhalb von zwei Monaten nach Zuſtellung des Ausſchlußbeſcheides hei den zuständigen Ortsgruppen der Deutſchen Arbeitsfront die Rückzah⸗ ung des Beitrages— nicht aber der Aufnahmegebühr— bean- tragen. e) Wird die Friſt nicht eingehalten, ſo verfällt der Beitrag. Austritt aus der Deulſchen Arbeilsfront. 5 8. Der Austritt kann nur durch eine ſchriftliche Mitteilung an die 1 0 Ortsgruppe der Deutſchen Arbeitsfront erfolgen. Erfüllung aller Verpflichtungen für den Erſten onats zulaſſig Erlöſchen der Mitgliedſchaft. 9. Di Mitgliedſchaft erlischt: J a de 5 el Monats- bzw. acht Wochen⸗ ahlüng nicht von der Ortsgruppe ge des folgenden e Arbeitsfront Ausſchluß aus der Veutſchen Arbeitsfront. 10. a) Der Ausſchluß eines Mitgliedes erfolgt auf Antrag des Ortsgruppenwalters oder einer übergeordneten Dienſtſtelle durch den Kreiswalter unter ausführlicher Begründung: 1. wenn das Mitglied wiſſentlich im Verhältnis zu ſeinem Ein⸗ kommen zu niedrige Beiträge gezahlt hat; 2 wenn das Mitglied ſich ohne ſtichhaltigen Grund von der Mit⸗ arbeit an der Deutſchen Arbeitsfront oder fortgeſetzt von der n an den Pflichtveranſtaltungen oder Kuͤrſen fern⸗ alt; 3. wenn das Mitglied bewußt ein die Deutſche Arbeitsfront ſchädigendes Verhalten beweiſt; 5 wenn das Mitglied eine ſtrafbare Handlung begangen hat, der eine ehrloſe Geſinnung zugrunde lag. b) Gegen den Ausſchluß gemäß Ziffer 10a 1 bis 3 ſteht dem Ausgeſchloſſenen die Anrufung des Entſcheides der nächſthöheren Dienſtſtelle zu. c) Die Anrufung hat binnen einem Monat nach Zuſtellung des Entſcheides zu erfolgen d) Die begründete Entſcheidung dieſer Stelle iſt endgültig. Wirkung des Ausſcheidens. 11. Mit dem Austritt aus der Deutſchen Arbeitsfront bzw. dem Erlöſchen der Mitgliedſchaft gemäß Ziffer 9b ſowie dem Aus⸗ ſchluß hören alle Anrechte auf die Leiſtungen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront auf Wiedereintritt. 12. a) Mitglieder, die ihren Austritt aus der Deutſchen Arbeits⸗ front einmal erklärt haben, können im allgemeinen nur unter erſchwerten Bedingungen durch den zuſtändigen Kreiswalter wie⸗ der in die Deutſche Arbeitsfront aufgenommen werden. b) Die Wiederaufnahme von Mitgliedern iſt ausgeſchloſſen, wenn der ſeinerzeitige Austritt nachgewieſenermaßen einem der Volksgemeinſchaft zuwiderlaufenden Verhalten entſprang. e) Wiedereintretende Mitglieder können auch nicht gegen Nach— zahlung der Beiträge in ihre alten Anrechte eingeſetzt werden, ſondern haben regelmäßig die für neu eintretende Mitglieder vor— geſchriebene Wartezeit zu erfüllen. d) Iſt die Mitgliedſchaft wegen Nichtzahlung der Beiträge gemäß Abſatz 9 b erloſchen, ſo kann nach Begleichung derſelben innerhalb einer zweimonatigen Friſt nach dem Zeitpunkt des Er⸗ löſchens die Mitgliedſchaft mit Wahrung der alten Rechte wieder— aufleben. Eine Unterſtützungsanwartſchaft beſteht in dieſem Falle jedoch erſt nach Zahlung von ſechs weiteren Monatsbeitrögen. e) Die Wiederaufnahme von ausgeſchloſſenen Mitgliedern iſt nur mit Genehmigung des Zentralbüros der Deutſchen Arbeits- front möglich. Höhe der Beiträge 13. a) Die Beiträge betragen: Einkommen monatlich Beitrag Klaſſe: wöchentlich wöchentl. monatl. 2 Verwaltungskoſtengebühr, die kein Anrecht 0.40 auf Unterſtützung geben 0.60 2.60 1 0.20 bis 40.— 0.15 60.— 0.20 80.— 0,30 „ 100.— 0.35 „ 120.— 0.45 „ 160.— 0.55 180.— 0.70 „ 220.— 0.85 „ 260.— 0.95 „ 300.— 1.10 „ 360.— 1.35 „ 420.— 1.50 „ 520.— 1.90 „ 600.— 2.25 . 15.— über 40.— 0 55 5„. 20.— 60— 7 1 20.* 25.— 80.— 8 25.„ 30.— 100.— 9 5 30. 40.— 120.— 10 5 45.— 160.— 11 5. 55.— 180.— 12 55. 65.— 220.— 13 55.„ 75.— 260.— 14.„ 90.— 300.— 15„ 90.—„ 105.— 360.— 16„ 130.—„ 420.— 17 150.—„ 520.— 18„ 150.—„ 165.—„ 600.—„ 660.— 2.50 19„ 165.—„ 185.—„ 600.—„ 740.— 2.75 20„ 185.—„ 740.— 3.— 12.— b) Auf dieſe Beiträge dürfen keine Sonderzuſchläge erhoben werden. c) Die Beitragsſätze der Klaſſen 1 bis 3a ſtellen nur Verwal⸗ tungsgebühren dar. Sie gewähren kein Recht auf die Inanſpruch⸗ nahme der Unterſtützungen und dürfen bei der Feſtſtellung der Bei— tragsdauer und-höhe nicht mitgerechnet werden. Beſtimmung der Beitragshöhe. 14. a) Die Beitragshöhe richtete ſich nach dem Bruttoeinkom⸗ men und dem Wert der etwaigen Sachleiſtungen: 1. bei Akkordlohn-, Tage- und Wochenlohnempfängern nach dem Wochenlohn: 2. bei den Monatslohn und Gehaltsempfängern nach dem Monatslohn; 3. bei den Angehörigen der freien Berufe, des Gewerbes und Handels ſowie bei den Unternehmern nach dem perſönlichen monat— lichen Einkommen aus ihrer Tätigkeit; 4. bei Handelsvertretern und Proviſionsreiſenden nach dem Fixum zuzüglich Bruttoproviſion, jedoch unter Abzug der Reiſe— ſpeſen und des vom Finanzamt für ſteuerfrei erklärten Einkommen— teils. b) Der Wert der Sachbezüge richtet ſich nach der Bewertung durch die öffentliche Krankenverſicherung. c) Grundſätzlich hat jedes Mitglied nach vorſtehender Beitrags— tabelle ſich ſelbſt einzuſchätzen und bei Veränderung des Gehalts die entſprechenden Beiträge von ſich aus unaufgefordert zu ent— richten(ſiehe Ziffer 10 a l). Lediglich dort, wo infolge einer Uebereinkunft der Beitrag von den Perſonal⸗ oder Lohnbüros eingehalten wird, erfolgt die Ein— ſtufung durch den Arbeitgeber. e) Es bleibt ſelbſtverſtändlich jedem Mitglied überlaſſen, Bei⸗ träge einer höheren Klaſſe zu zahlen, da hierdurch das Mitglied höhere Anwartſchaften auf die Unterſtützungseinrichtungen erwirbt. f Erwerbsloſe und Kurzarbeiter, die höchſtens drei Tage in der Woche tätig ſind, zahlen, ſofern ſie von der Deutſchen Arbeits- front keine Unterſtützung beziehen, die Verwaltungsgebühren der Klaſſe. Wollen ſie aber, daß ihre Beiträge bei ſpäteren Unter— ſtützungsleiſtungen angerechnet werden, ſo müſſen ſie den Beitrag mindeſtens der Klaſſe 4 entrichten. g) Mitglieder, die infolge Alter, Invalidität oder Unfall er⸗ werbsunfähig ſind und keine Unterſtützung von der Deutſchen Ar— beitsfront beziehen, zahlen, falls ihr monatliches Einkommen bis zu 40 RM beträgt, die Verwaltungsgebühr der Klaſſe 1, über 40 RM bis 100 RM die Verwaltungsgebühr der Klaſſe 2, über 100 RM die Verwaltungsgebühr der Klaſſe 3. Dem Mitglied iſt es freigeſtellt, in einer Beitragsklaſſe weiterzuzahlen, um ſeine An⸗ wartſchaft auf Unterſtützung aufrechtzuerhalten. Vergünſtigungen für Mitglieder der NS DA p., SA., SS. und Bd. 3 3 4 10.— 5 1 5 15. a) Mitglieder der NSDAP., die im Beſitz der roten Mit⸗ gliedskarte oder des Mitgliedsbuches ſind, SA.⸗ und SS.⸗Männer (auch Flieger⸗, Marine⸗, Reiter⸗ und Motorſturm), jedoch unter d der Anwärter, Angehörige der Hitler-Jugend, des BdM., die ſich im Beſitz des ordnungsmäßigen Ausweiſes befinden, kön⸗ nen, wenn ſie keinerlei Anſpruch auf die Unterſtützungseinrich⸗ tungen der Deutſchen Arbeitsfront erheben, gegen Zahlung einer Verwaltungsgebühr Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront ſein. Un⸗ ter allen Umſtänden muß die Deutſche Arbeitsfront die Gewäh⸗ rung von Unterſtützungen jeglicher Art dieſen Mitgliedern ge⸗ enüber ablehnen. Wollen dieſe Mitglieber der Deutſchen Arbeiks⸗ 155 an den e e en beteiligt ſein, ſo müſſen ie den vollen Betrag ihrer Beitragsklaſſe zahlen. b) Dieſe Verwaltungsgebühr iſt zu entrichten bei einem Ein⸗ kommen bis zu 10 RM wöchentlich oder bis 40 RM monatlich in Klaſſe 1, über 10 bis 25 RM wöchentlich oder über 40 bis 100 Reichsmark monatlich in Klaſſe 2, über 25 bis 90 RM 12000 wn oder über 100 bis 360 Rm monatlich in Klaſſe 3, über 90 R wöchentlich oder über 360 RM monatlich in Klaſſe 3a. Beitragsermäßigung für krlegsbeſchädigte Mitglieder ohne Kinder. 16. a) en e der NSKOV., die ſich im Beſitz eines ord⸗ lungsmäßigen Mitgliedsausweiſes befinden, zahlen bis einſchließlich der Beitragsſtufe 17 den ihrem Einkommen entſprechenden nächſt⸗ niedrigeren Beitrag. ö 5 b) Dieſe Vergünſtigung 1 jedoch nur für die Mitglieder, die keine Kinder bis zum 18. Lebensjahr haben. Beitragsermäßigung für Mitglieder mit Kindern. 17. a) Mitglieder mit 1 bis 3 Kindern bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zahlen den Beitrag nach der ihrem Einkommen entſprechenden nächſtniedrigeren Beitragsklaſſe. Mitglieder mit mehr als 3 Kindern bis zum vollendeten 18. Lebensjahre zahlen den Beitrag zwei Beitragsklaſſen niedriger, als ihrem Einkommen entſpricht. b) Die Unterſtützungsleiſtungen für Mitglieder mit 1 bis 3 Kindern bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ſind eine Klaſſe höher, für Mitglieder mit mehr als 3 ſolcher Kinder ſind zwei Klaſſen höher, als ſie Beiträge entrichtet haben. e) Dieſe Vergünſtigung gilt aber nur für die Mitglieder, die ein bis zu dem für die Beitragsſtufe 17 vorgeſehenes Einkommen beziehen.. d) Für die Inanſpruchnahme der Vergünſtigung iſt maßgeb⸗ lich die zu Beginn des Kalenderjahres oder bei Beginn der Mi gliedſchaft in der Steuerkarte vermerkte Kinderzahl. Veränderun⸗ gen im Laufe eines Kalenderjahres können erſt vom kommenden alenderjahr an berückſichtigt werden. e) Die Vergünſtigungen werden aber nur gewährt, wenn ſie im Mitgliedsbuch eingetragen ſind. Die Eintragung ins Mit⸗ gliedsbuch erfolgt nur auf Antrag des Mitgliedes durch die Orts⸗ gruppe. Entrichtung der Beiträge. 18. a] Die Beiträge ſind in der erſten Hälfte des Monats zu zahlen. Akkordlohn-, Tagelohn- und Wochenlohnempfänger können den Beitrag wöchentlich begleichen. b) Die monatliche Begleichung des Beitrages empfiehlt ſich aber, weil das Mitglied dadurch im Laufe eines Jahres 4 Wochen— beiträge einſpart. e) Die Entrichtung des Beitrages wird durch das Einkleben einer im Mitgliedsbuch bzw. karte mit einem Datumſtempel zu entwertenden Marke in Höhe des gezahlten Betrages beſcheinigt. Der Beitrag iſt grundſätzlich eine Bringeſchuld, auch wenn er ſonſt üblicherweiſe eingezogen wird., und iſt, falls der Einzug durch die Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront nicht friſtgemaß erfolgt, 1 11 zuſtändigen Geſchäftsſtelle der Deutſchen Arbeitsfront zu entrichten. Stundung der Beiträge 5 19. a) Auf Antrag des Mitgliedes kann bei triftigen Grün— den eine Stundung des Beitrages durch die Ortsgruppe bis zu drei Monaten gewährt werden. b) In dieſer Stundungsfriſt ſind die zwei Monate bezw. acht Wochen, die ein Mitglied nach Abſatz 9b mit ſeinen Beitrags⸗ zahlungen höchſtens im Rückſtand bleiben darf, einbegriffen; es darf alſo ſeitens der Ortsgruppe in keinem Fall ein Weiterbe— ſtehen der Mitgliedſchaft ohne Beitragszahlung über eine Friſt von drei Monaten hinaus zugebilligt werden. c) Wird in einer beſonderen Notlage eine längere Stun⸗— dungsfriſt gewünſcht, ſo entſcheidet über den Antrag die zuſtän⸗ dige Gauverwaltung. d) Die Stundung iſt im Mitgliedsbuch einzutragen. e) Der Antrag auf Stundung muß geſtellt werden, bevor die Mitgliedſchaft gemäß Abſatz 9b erloſchen iſt. j Ruhen der Beitragspflicht. 20. a) Die Beitragspflicht ruht: 7 7„ 1. während einer Dienſtleiſtung bei der Wehrmacht: 2. während des Beſuchs einer Schule, falls das Mitglied während dieſer Zeit in keinem Arbeitsverhältnis ſteht; 3. während der Dienſtleiſtung beim Freiwilligen Arbeits⸗ dienſt, falls das Mitglied während dieſer Zeit in keinem Arbeits⸗ verhältnis ſteht; 4. wenn das Mitglied in das Ausland gewandert iſt bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Mitglied dort eine Beſchäftigung er⸗ halten hat. b) Dieſe Mitglieder können nur dann in ihr früheres Ver— hältnis zur Deutſchen Arbeitsfront eintreten, wenn ſie ſich ord⸗ nungsgemäß abgemeldet und den Beitrag bis zum Abmeldungs⸗ tage gezahlt haben. Innerhalb von vier Wochen nach der Ent⸗ laſſung aus der Wehrmacht, nach Beendigung des Schulbeſuches, nach dem Ausſcheiden aus dem Arbeitsdienſt hat ſich das Mit⸗ glied unter Vorlage einer Beſcheinigung über die Dauer ſeiner Dienſtleiſtung bezw. des Schulbeſuches bei ſeiner zuſtändigen Orts⸗ gruppe der Deutſchen Arbeitsfront wieder anzumelden. c) Mitglieder, die ins Ausland gegangen ſind, haben ſpä⸗ teſtens acht Wochen nach Erlangen eines Arbeitsplatzes im Aus⸗ land der Gauwaltung Ausland beim Schatzamt der Deutſchen Ar—⸗ beitsfront, Berlin, hiervon Kenntnis zu geben. Rechtsſchutz 21. a) Auf Antrag kann den Mitgliedern und deren Hinter— bliebenen koſtenlos Rechtsſchutz gewährt werden. b) Die Gewährung iſt an keine Wartezeit gebunden. c) Der Rechtsſchutz erſtreckt ſich auf Klagen aus dem Arbeits— verhältnis und der Sozialverſicherung ſowie auf ſolche, die dem Mitglied aus ſeiner Tätigkeit für die Deutſche Arbeitsfront er— wachſen. d) Ueber Zuläſſigkeit und Umfang des zu gewährenden Rechtsſchutzes entſcheidet die zuſtändige Rechtsſchutzſtelle der Deut— ſchen Arbeitsfront. e) Für vor Eintritt in die Deutſche Arbeitsfront anhängig gemachte Rechtsſtreitigkeiten kann nur unter beſonderen Umſtän⸗ den Rechtsſchutz gewährt werden. Die für den Rechtsſchutz verauslagten Koſten können zu⸗ rückgefordert werden, wenn das Mitglied bei Inanſpruchnahme des Rechtsſchutzes noch nicht ein Jahr der Deutſchen Arbeitsfront angehört hat und innerhalb eines halben Jahres nach Beendi— gung des Rechtsſtreites aus der Deuktſchen Arbeitsfront aus— ſcheidet. g) Anträge auf Rechtsſchutz für Hinterbliebene eines ver— ſtorbenen Mitgliedes müſſen innerhalb dreier Monate bei der baden Rechtsſchutzſtelle der Deutſchen Arbeitsfront geſtellt werden. 10 Anterſtützungseinrichtungen 22. a) Die in der Deutſchen Arbeitsfront zuſammengeſchloſ— »ſene Volksgemeinſchaft bezweckt, ihre in Not geratenen und be⸗ dürftigen Mitglieder zu unterſtützen. Die Deutſche Arbeitsfront prüft daher im Zweifelsfall die Bedürftigkeit und entſcheidet über Gewährung und Ablehnung endgültig. Die Einlegung von Rechts⸗ mitteln gegen dieſe Entſcheidung iſt grundſätzlich ausgeſchloſſen. Die Unterſtützung wird nur dem Mitglied gewährt. Deſſen An⸗ wartſchaft kann daher weder verpfändet noch auf Dritte über⸗ tragen werden. b) Die Unterſtützungszahlung wird ſofort eingeſtellt, wenn ſie von den Verſicherungsträgern, von den Behörden oder ſonſtigen dritten Stellen auf ihre Leiſtungen angerechnet wird. e) Bei der Beſtimmung des Umfangs der Unterſtützung iſt nicht nur die Höhe ſondern auch die Anzahl der gezahlken Bei⸗ träge maßgebend, die das Mitglied an die Deutſche Arbeits ront, an ihre ehemaligen Verbände und an die übernommenen rga⸗ niſationen nachweisbar in ununterbrochener Folge entrichtet hat. Beiträge, die für eine vor dem Eintritkstag liegende oder die im voraus für eine kommende Zeit gezahlt worden ſind, werden bei ſechg 10% der Beitragszeit oder Wartezeit nicht berück⸗ gt. 6 d) Aus dieſem Grunde 0 vor Gewährung jeder Unter⸗ ſtützung die Beitragszahlung nachgeprüft werden. be tundete 1 1 rückſtändige Beiträge ſind von der Unterſtützungszahlung in Ab⸗ zug zu bringen. 0 e) Die gewährte Unterſtützung iſt in die Mitgliedskarte bezw. ein das Mitgliedsbuch einzutragen. 1 5 10 5 5750 f) Während der Zeitdauer einer lauf Unte ˖ 0