2 ——— ů———————————ͤ 2ã2ꝑů—ꝛV ͤ—— öht ſich weder die dauer noch der Unterſtützungsſatz, nun and ber Zeit Beiträge und nicht Waawaſthg richtet werden. 5 g) Mehrere Unterſtützungen können nicht nebeneinander be⸗ ger werden. Es wird bel Zuſammentreffen ſtets die höhere n terſtützung gewährt. 5 Unterſtützung bei Krankheit oder Arbeitsloſigkeit. 23. a) Die Mitglieder können bei Krankheit und Arbeitsloſig⸗ keit eine Unterſtützung erhalten, wenn ſie mindeſtens 12 Monats⸗ bzw. 52 Wochenbeiträge bezahlt haben und durch Krankheit oder durch unverſchuldete Arbeitsloſigkeit, bei weiblichen Mitgliedern auch, wenn ſie durch Schwangerſchaſt. Geburt oder Wochenbett er⸗ werbslos geworden ſind. a b) ede dee kann nur gewährt werden. wenn der Antragſteller im Beſitz der Stempelkarte iſt. ch Unterſtützung bei Krankheit kann nur dann beantragt wer⸗ den, wenn ſich das Mitglied in einem Arbeits oder Angeſtellten⸗ verhältnis befunden hat. d) Die Unterſtützung wird nach ſiebentägiger Erwerbsloſigkeit, alſo von Beginn der zweiten Erwerbsloſenwoche an, gezahlt. Die ſiebentägige Wartezeit kann erſt nach Ablauf des Monats bzw. der Woche beginnen, für die der 12. Monats- bzw. 52. Wochen⸗ beitrag entrichtet iſt. Unterſtützungsdauer. 24. a) Die Bezugsdauer der Unterſtützung beträgt höchſtens bel mindeſtens 12 Monatsbeiträgen(oder 52 Wochenmarken) 7 Wochen 24 50 104 8 36 156 9 48 208 10 60 260 5 11 72 312 1 12 84 364 5 13 96 416 14 108 468 15 120 15„ 320 5 16 b) die vorgeſehene Unterſtützungshöchſtdauer kann jeweils nur innerhalb einer Unterſtützungsperiode gewährt werden. Jede Unter— ſtützungsperiode umfaßt zwei Jahre und beginnt mit dem erſten Unterſtützungstag. Innerhalb dieſer Periode werden die Unter— ſtützungstage fortgezählt. Iſt die Höchſtzahl erreicht, ſo kann er— neut Erwerbsloſenunterſtützung gewährt werden, wenn die Pe— riode abgelaufen iſt und wenn ſeit Beginn der letzten Unter⸗ ſtützungsperiode wieder mindeſtens 12 Monats- bzw. 52 Wochen⸗ beiträge entrichtet worden ſind. Nachweis der Unkerſtützungsberechkigung. 25 Als Ausweis bei Anträgen auf Unterſtützungen gilt bei Arbeitsloſigkeit die Stempelkarte oder eine Beſcheinigung des zu⸗ ſtändigen Arbeitsamtes. in Krankheitsfällen und bei weiblichen Mitgliedern bei Schwangerſchaft. Entbindung oder Wochenbett der Krankenſchein, oder, wenn das Mitglied keiner Krankenkaſſe ange- hört, eine ärztliche Beſcheinigung Höhe des Untkerſtützungsbetrages. 26 a) Die Unterſtützungsſätze bei Erwerbsloſigkeit werden auf Grund des Durchſchnittsbeitrages der zuletzt vor dem Unter— ſtützungsfall geleiſteten 12 Monatsbeiträge bzw 52 Wochenbeiträge feſtgeſetzt. Es wird als Unterſtützungsſatz der dieſem errechnete Durchſchnittsbeitrag am nächſten liegende Beitrag angenommen. b) Die tägliche Unterſtützung hat die Höhe eines Wochenbei⸗ trages der befreffenden Beitragsklaſſe. darf aber den Satz der Klaſſe 15 nicht überſchreiten. c) Bei der Unterſtützungszahlung, die wöchentlich nachträglich erfolgt, iſt der fällige Mitgliedsbeitrag der Klaſſe 4 oder auf Wunſch des Mitgliedes ein höherer Beitrag einzubehalten. Beſchränkung der Gewährung der Unterſtützung. 27. Die Unterſtützung wird nicht gewährt: a) ſolange das Mitglied Gehalt oder Lohn weiterbezieht; Ab⸗ findungen und ſonſtige Entſchädigungen irgendwelcher Art werden auf Gehalt⸗ bzw. Lohnbezug angerechnet: b im Falle miſſentlich oder arobfahrläſſia gemachter falſcher Antragstellung% 1 5 enn das Mitglied, ohne eine feſte Anſtellung zu haben, in das Ausland geht: 1 6 1 N d) wenn Erwerbsunfähigkeit im Sinne der reichsgeſetzlichen ö Angeſtellten⸗, Invaliden⸗ oder Knappſchaftsverſicherung vorliegt und Rente oder Ruhegeld aus obigen und anderen Verſcherun 97 einrichtungen bezogen wird, oder wenn bei der Berufsunfähigkeit vom früheren Arbeitgeber ein Ruhegeld gezahlt wird und das Mit⸗ glied damit ein Geſamteinkommen von mehr als 100 RM hat; e) wenn ohne Eintritt der Erwerbsunfähigkeit ein Ruhegeld gezahlt wird, das 50 Prozent ſeines letzten Arbeitseinkommens überſteigt und ſein Geſamteinkommen damit mehr als 100 RM ausmacht: 1 f f) wenn eine Unfall-, Kriegs- oder Parteidienſtbeſchädigungs⸗ rente von mindeſtens 667“ Prozent gewährt wird und ſein Ge⸗ ſamteinkommen damit 100 RM monatlich überſteigt. Invaliden- und Altersunkterſtützung. 28. a) Mitglieder, die infolge Krankheit, Unfall, Invalidität oder Alter dauernd erwerbsunfähig ſind, können eine laufende Unterſtützung erhalten. b) Die Zahlung der Invalidenunterſtützung beginnt früheſtens mit dem Monat des Beginns der ſtaatlichen Unterſtützung. Eine rückwirkende Bewilligung für höchſtens drei Monate iſt nur dann zuläſſig, wenn der Antrag ſpäteſtens vier Wochen nach dem Aus- ſtellungsdatum des Rentenbeſcheids geſtellt worden iſt, ſonſt beginnt die Auszahlung mit dem dem Antragstage folgenden Monat. c) Alters- und Invalidenunterſtützungsempfänger zahlen Bei trag nach Klaſſe 3 des Beitragsplanes. Nachweis der Unterſtützungs berechtigung. 29. Die Gewährung der Unterſtützung iſt in der Regel an die Leiſtung einer Rente durch die Angeſtellten⸗, Invaliden⸗ oder Knappſchafts verſicherung bzw. einer Unfall⸗ oder Parteidienſtbe⸗ ſchädigtenrente von mindeſtens 6674 Prozent oder von dem Gut⸗ achten eines von der Deutſchen Arbeitsfront zu beſtimmenden Arztes abhängig. höhe der Unkerſtützung. 30. a) Die Invalidenunterſtützung richtet ſich nach der Zahl der geleiſteten Beiträge und nach dem Durchſchnitt 1092 a er Tig bzw. 260 Wochenbeiträge. Es wird er Unterſtützungszahlung der Beitrag der Klaſſe zugrunde gel der dem Durchſchnitt am nächſten liegt. e e e b) Die Unterſtützung beträgt monatlich bei mindeſtens Monats- Wochen⸗ beiträgen beiträgen 120 oder 320 den dreifachen Monatsbetrag 180„ 780 K vierfachen Monatsbetrag 240 1040„ fünfſachen Monatsbetrag 300 1300„ ſechsfachen Monatsbetrag 360 1560„ ſiebenfachen Monatsbetrag 420 1820„achtfachen Monatsbetrag u. mehr u. mehr Die Höhe der monatlichen Unterſtützung iſt mindeſtens nach dem Monatsbeitrag der Klaſſe 7 und. höchſten Klaſſe 15 zu berechnen., c) Mitglieder derjenigen Reichsbetriebsgemeinſchaften, die bis⸗ lang Invalidenunterſtützung nicht kannten, haben vom Inkraſt⸗ treten dieſer Richtlinien an die volle Wartezeit(10 Jahre) zu er⸗ füllen. Soweit jedoch dieſe Mitglieder bereits vor dem 1. Ja⸗ nuar 1929 den damaligen Gewerkſchaften beigetreten ſind und ununterbrochen ihre Mitgliedſchaſt aufrechterhalten haben, umfaßt die Wartezeit für dieſe nur fünf Jahre. Nach Ablauf dieſer Wartezeit erhalten die Mitglieder den Unterſtützungsſatz, der ihrer tatſächlichen Beitragsleiſtung entſpricht. 0 Beſchränkung der Gewährung der Anterſtützung 31. Eine Bewilligung der Invalidenunterſtützung iſt ausge— ſchloſſen, wenn das Mitglied ein monatliches Epeowſen von mindeſtens 50 Prozent des üblichen Arbeitseinkommens der Be— rufsgruppe in ſeiner Gegend hat und ſein Einkommen den Be— trag von 100 RM monatlich erreicht. Sonſtiges Einkommen auzüalich Inpalidenunterſtützung dür⸗ N Notfallunterſtützung 32. a) Ferner kann die Deutſche Arbeitsfront Unterſtützungen in beſonderen Notfällen gewähren.. b) Derartige Anträge ſind mit einem Gutachfen der Orts- ger bee der Deuͤtſchen Arbeitsfront an das„Amt für Face. er Deutſchen eee erlin, zu richten, welches über die Gewährung oder Ablehnung endgültig entſcheidet. ö Heiratsunterſtützung 3. Weibliche Mitglieder erhalten, wenn ſie ſich verheiraten und aus ihrem Arbeitsverhältnis ausſcheiden, eine einmalige Hei⸗ ratsbeihilfe in Höhe von 5 RM für je 12 Monatsbeiträge bezw. 105 Wochenbeiträge. Der Höchſtbetrag darf 100 RM nicht über⸗ gen. g Sterbegeld 34. a) Nach Entrichtung von 12 Monats- bezw. 52 Wochen⸗ beiträgen kann die Deutſche Arbeitsfront nach Vorlage der Ster⸗ beurkunde beim Tode eines Mitgliedes an die Ehefrau des Ver⸗ ſtorbenen oder, falls er von ihr getrennt lebte bezw. wenn ſie verſtorben iſt, an die Kinder oder an die Perſon, die die Be⸗ ſtattung nachweisbar aus eigenen Mitteln beſtritten hat, eine Sterbegeldunterſtützung gewähren. b) Mitgliedern, die bei ihrem Eintritt in die Deutſche Ar⸗ beitsfront das 50. Lebensjahr vollendet haben, kann erſt nach Leiſtung von 36 Monatsbeiträgen bezw. 156 Wochenbeiträgen die Anwartſchaft auf Sterbegeld zugeſkanden werden. c) Der Bezug der Sterbegeldunterſtützung als Erbgut ohne die Vorausſetzung von 14a und b iſt ausgeſchloſſen. Sterbegeld für Ehefrauen und ſchulpflichtige Kinder. 35. Beim Tode der Ehefrau kann an das Mitglied ein Sterbe⸗ geld gewährt werden, wenn ſie mit ihm bis zu ihrem Tode in gemeinſamem Haushalt gelebt hat. Ebenſo kann beim Tode ei⸗ nes ſchulpflichtigen Kindes im Alter vom vollendeten 6. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ein Sterbegeld gezahlt werden. In dieſen beiden Fäuen iſt jedoch die Bedürftigkeit zu prüfen. Höhe des Sterbegeldes 36. a) Die Höhe des Sterbegeldes richtet ſich nach der Dauer der Mitgliedſchaft. Es beträgt: 20 RM nach einjähriger Mitgliedſchaft, 40 RM nach zweijähriger Mi tech 60 RM nach dreijähriger Mitgliedſchaft, 80 RM nach vierjähriger Mitgliedſchaft, 100 RM nach fünf⸗ und mehrjähriger Mitgliedſchaft. b) Für jeden Sterbefall kann nur einmal Sterbegeld gewährt werden. Beim Zuſammentreffen von zwei verſchiedenen Sterbe⸗ geldſummen für einen Sterbefall wird nur der höhere Betrag gezahlt, und zwar im Zweifelsfall an den hinterbliebenen Fa— milienvorſtand. Opfer der Arbeit. 37. a) Verunglücken durch Naturkataſtrophen oder Einwir⸗ kungen höherer Gewalt gleichzeitig mehrere Volksgenoſſen tödlich oder mit tödlichem Ausgang auf ihrer gemeinſamen Arbeitsſtelle, ſo kann den Hinterbliebenen männlicher Mitglieder eine Unter⸗ ſtützung aus der Stiftung„Opfer der Arbeit“ gewährt werden. b) Bei ſonſtigen größeren Unglücksfällen, welche nicht durch Einwirkung höherer Gewalt oder auf Naturkataſtrophen zurück⸗ zuführen ſind, entſcheidet der Führer der Deutſchen Arbeitsfront oder eine von ihm beſtimmte Stelle endgültig über die Zuläſſig⸗ keit einer Unterſtützung. c) Als Hinterbliebene gelten die Ehefrau und Kinder bie zum vollendeten 18. Lebensjahr, die bis zum Tode des Mit⸗ gliedes in häuslicher Gemeinschaft mit ihm lebten. d) Die Deutſche Arbeitsfront kann entſcheiden, ob ſie eine einmalige Unterſtützung für angemeſſen hält oder eine dauernde Unterſtützung gewähren will.“ e) Ueber die Höhe und Dauer der Unterſtützung wird in ſe⸗ dem einzelnen Falle entſchieden. Berlin, den 27. Auguſt 1934. Dr. Kober! Ley, Stabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront. Gemeinnutz vor Eigennutz! Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr! programm der Feuerschutzwoche 1934 Dienstag, den 18. September: Durchführung der Re⸗ viſionen der Gas- und Stromanlagen, ſowie der Feuer- ſtätten durch die dazu beſtimmten Fachleute. Mittwoch, den 19. September: Brandangriff der Freiw. und der Pflichtfeuerwehr. Antreten um 18.30 Uhr am Spritzenhaus. Donnerstag, den 20. September: Beginn der Ent⸗ rümpelungsaktion. Freitag, den 21. September: Reviſion der Feuerlöſch⸗ mittel ſowie der Hydranten. Samstag, den 22. September: Großalarm der Feu⸗ erwehr. Im Anſchluß Anhören der Rede des deutſchen Feuerwehrführers Ecker, München, um 20.10 Uhr am Rathaus. Standkonzert der Feuerwehrkapelle. Sonntag, den 23. September: 6 Uhr Weckruf durch die Feuerwehrkapelle und des Spielmannszugs der Wehr. 9 Uhr Antreten zum Kirchgang der Feuerwehr am Fürſt Alexander. Nach dem Gottesdienſt Standkonzert und Anſprache des Feuerwehrkommandanten. Im Hinblick auf die Wichtigkeit der Feuerſchutzwoche wird die Einwohnerſchaft dringend gebeten, an den Veranſtaltungen ſich rege zu beteiligen, um ſo das Intereſſe zur Bekämpfung der Feuersgefahr zu bekunden. Es wird dringend gebeten, den mit der Durchführung der Reviſionsmaßnahmen betrauten Perſonen entgegenzukommen und ſelbſt mitzuhelfen, der Wertvernichtung großen Volksvermögens Einhalt zu gebieten. Helfe jeder nach beſten Kräften mit, damit der Zweck der Feuerſchutzwoche voll und ganz erfüllt wird. Der Ortsausschuss der Feuersehutzwoche 1034 1 Betistelle Die unentgeltliche lt Rost be. Beratungsſtunde . 5 findet morgen Mittwoch, den 19. September, nach lunttags von 2—4 Uhr fat. für Lungen kranke 5 r 222... 8 2 chase gpu U. Funden ö 4 1 Der geehrten Einwohnerſchaft, insbeſondere meiner 0 werten Kundſchaft, Freunden und Gönnern die ergebene 5 Mitteilung, daß ich mit dem Heutigen meine Det von Bismarckſtraße 22 hach Mannbeimer-⸗ 0 Straße 32(Stadt Mannheim) verlegt habe N Stets nur la. Fleiſch⸗ und Wurſtwaren führend, bitte ich, das mir ſeither bewieſene Vertrauen, für welches ich hiermit beſten Dank ſage, auch weiterhin entgegenzu⸗ bringen. Mit deutſchem Gruß! jakob Friedel und frau e kkidtamen⸗ Fracht⸗ teen e nnaus briefe Apfel- Elektr, Gas, Waſſer, Hof, 5 Garten u. Zubeh Mitte d. Ortes geg. 1 men, Barzahlung billig zu verkaufen. Schrftl. Anfr. an d. Verlag erbeten. Blattes. wein zu haben Gasthaus zur MAluανi¹]ꝗναναναααiααiααααναναναναναννννννννννονiiamdaddddde trischen Quelle Im Donnerstag, den 20. 9. 34 elne öprechstunden Dr. Rudershausen Aadhaunnuuun monnmunzandnappgdaugneuammümnunuum Zu mieten geſucht immer u. Hüche von ruhiger Familie Von wem, ſagt der Verlag. Beilagen⸗ Hinweis Der heutigen Ausgabe unſeres Blattes liegt ein e der„Sturm“⸗Zigarettenfabrik, Dresden, ei. Beendet Aaggagannagadggqadgagggangaggagggagghggangagga und leltereſ Die Zeitung Ludwig fördert Angebot und Nachfrage durch die Zeitungs⸗Anzeige, Annual IId S das anerkannt beſte Werbemitfel!] —᷑ f— Aufklärung zur Entrümpelung Warum wird entrümpelt: 1. Zum Feuerſchutz. 2. Weil die Entfernung des Gerümpels im Intereſſe des Luftſchutzes liegt. 3. weil dieſes Gerümpel für den Einzelnen wertlos, in der Maſſe aber teilweiſe zur Stärkung des Volks vermögens beiträgt. Wie wird entrümpelt: 1. Alle Gegenſtände(z. B. Schränke Kiſten u. ſ.w.) werden auf dem Speicher ſo aufgeſtellt, daß im Falle eines Brandes die Feuerwehr oder der Luftſchutzhauswart un⸗ behindert auf dem Speicher vordringen kann. Die Ecken ſind immer freizuhalten. 2. Speicher in denen landw. Erzeugniſſe aufbewahrt werden (3. B. Tabak, Frucht uſw.) fallen nicht unter die Entrüm⸗ pelung und können dort weiter vorläufig gelagert werden. Was wird entrümpelt: 1. Lumpen, altes Eiſen, Papier, für den einzelnen unbrauch⸗ bare Gegenſtände, alte Kleider die nach Ausbeſſerung evtl. für die NSV. verwendbar ſind. hälter verpacken oder wenn dies nicht möglich, getrennt aufſtapeln, damit bei einem noch feſtzuſetzenden Termin die Sachen ohne Mühe abgeholt werden können. Wer entrümpelt: Das Mitglied des Reichsluftſchutzbundes im Hauſe nimmt zu aller erſt die Entrümpelung vor. Wo dies nicht möglich iſt, der Hausbeſitzer und die durch Armbinden er⸗ kenntlichen Beauftragten des R. L. B.. Wann ſoll begonnen werden: Mit den Aufräumungsarbeiten muß ſofort begonnen wer⸗ den. Alle Gegenſtände bleiben geſammelt bis zur Abho⸗ Gerümpels erlöſt wird, fließt der N. S.⸗Volkswohlfahrt zu. Möge daher jedes die Sachen bis zur Abholung aufheben und den kleinen Ertrag der Winterhilfe zugute · kommen laſſen. 993 Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. 5 22 Lumpen, Eiſen und Papier möglichſt in Säcke oder Be- lung. Was aus dem Verkauf des noch verwendbaren „(Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jaheiſc 5 Fahrzien 10 den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Maat Viernheim. 85 5 27 50 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeilt. Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt dex Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Litwinow am Ziele Der ruſſiſche Außenkommiſſar Lit wi⸗ now iſt am Ziele: der Moskauer Sowjet⸗ ſtaat iſt Mitglied des Völkerbun⸗ des geworden. Die Mehrheit, die für den Beitritt Rußlands ſtimmte, war zwar knapp und nur zuſtandegekommen, weil Herr Barthou, Frankreichs geſchäftiger Außen- miniſter, ſich mit allen Mitteln für die Mos⸗ lauer Aufnahmewünſche einſetzte— aber Herr Litwinow nahm trotzdem dankend an. Und nun ſitzen alſo die ruſſiſchen Bolſchewi⸗ ſten, die Propagandiſten der kommuniſti⸗ ſchen Weltrevolution, in Genf und ſind Mit⸗ glied des gleichen Völkerbundes, den ſie bis⸗ lang als Organiſation der korrupten„kapi⸗ taliſtiſchen“ und„reaktionären“ Staaten ver⸗ ſpottet und bekämpft haben. So ändern ſich die Zeiten Und die Menſchen ändern ſich bekanntlich mit ihnen. Wir ſagten ſchon, daß der fran— zöſiſche Außenminiſter Barthou der eifrigſte Befürworter der Aufnahme Ruß⸗ lands in den Völkerbund war. Dieſer ſelbe Herr Varthou aber hielt vor zwölf Jahren auf der internationalen Konferenz in Ge⸗ nua eine ſcharfe Rede gegen die Sowjetre⸗ publik und teilte dabei mit, daß man in Moskau aus Haß gegen Frankreich ſein — Barthous— Bild öffentlich ver⸗ brannt habe.(Barthou war damals eben— falls franzöſiſcher Außenminiſter.) Und heu⸗ le bucht es dieſer Herr Barthou als großen diplomatiſchen Erfolg, daß es ihm gelungen iſt, die Aufnahme der Leute, die einſt ſein Bild verbrannten, in den Genfer Bund durchgeſetzt zu haben. Aber warum hat Herr Barthou nun ei⸗ gentlich dieſes lebhafte Intereſſe gezeigt, für die Eingliederung Rußlands in den Völ⸗ kerbund? Sehr einfach: erſtens hat Frank⸗ reich alle Urſache, das durch den Austritt Deutſchlands und Japans ſtark geſunkene Anſehen des Genfer Bundes wieder zu ſtär⸗ ken, weil der Bund immer ein williges Werkzeug der franzöſiſchen Machtpolitik war und iſt, zweitens aber und vor allem hat Frankreich ſeine alte Liebe zu Rußland neu entdeckt und mit den Sowjfetſtaaten eine Art Bündnis abgeſchloſſen, deſſen Spitze ſich na⸗ türlich gegen Deutſchland richtet. Dieſes Bündnis mit den Moskauer Bolſchewiſten iſt für Frankreich weniger kompromittie⸗ rend, wenn die Herren in Paris darauf hin⸗ weiſen können, daß Rußland ja dem Völker⸗ bunde angehört, alſo ein durchaus ſalonfä⸗ higer Partner iſt. Daß in Wirklichkeit die bolſchewiſtiſchen Machthaber gar nicht daran denken, ihre weltrevolutionären Pläne guſ⸗ zugeben, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Der ſchweizeriſche Bundesrat Motta hat gerade darauf in einer ausgezeichneten Rede in der Montagsſitzung des Völkerbundsrates hin⸗ gewieſen. Und ein Londoner Blatt, die„Ti⸗ mes“, hat gerade dieſer Tage die Eidesfor⸗ mel veröffentlicht, auf die der Soldat der ruſſiſchen Roten Armee verpflichtet wird. Die intereſſante Formel hat dieſen Wortlaut:„Ich ſchwöre vor der Arbeiterklaſſe der USSR und vor der gan⸗ zen Welt meine Pflichten ehrenvoll zu er⸗ füllen... Ich ſchwöre, ſtreng und unerbitt⸗ lich die revolutionäre Disziplin einzuhalten und unfehlbar alle Befehle der Leiter der Arbeiter⸗ und Bauernregierung auszufüh⸗ ren... Ich ſchwöre, alle meine Gedanken und meine Taten auf das große Ziel der ef teſung atler Arbeiter der Welt zu richten... Und ich ſchwöre im Kampfe für die USS, für die Sache des Sozialismus und für die Verbrüderung aller, weder meine Geſundheit noch mein Leben zu ſchonen.“ Bedarf es noch eines Be⸗ weiſes dafür, daß die Bolſchewiſten nach wie vor zu ihren weltrevolutionären Ideen ſte⸗ hen. Aber Frankreich ſieht das alles nicht, weil es ihm nicht in den Kram vaßt. Ueber das ſtarke Intereſſe, das Ruß⸗ land ſelber daran hatte, Mitglied des Völkerbundes zu werden, haben wir ſchon wiederholt geſprochen. Der Hauptgrund iſt bekanntlich der, daß es angeſichts der ſich immer mehr zuſpitzenden Lage im Fernen Oſten Ruhe an ſeinen europäſſchen Grenzen braucht. Dieſe Ruhe glaubt man zu errei⸗ bor kurzer Zeit mit nüttet hat. Hier ſtim⸗ e nicht mit ed des Genfer Bun N 8 1 8 Die Vollverſammlung des Völkerbundes hat die 9 aufgenommen— Litwinows erſtes Auftreten als Vertreter eines Mitgliedstaates Genf, 19. Sept. Die Völkerbundsverſammlung hak am Dienstag abend der Aufnahme Sowſekruß⸗ lands in den Völkerbund zugeſtimmt, nach⸗ dem der politiſche Ausſchuß des Bundes be⸗ reits am Monkag einen dahingehenden Be- ſchluß gefaßt hatte. Durch den Genfer Beſchluß vom Dienstag iſt die Sowjetrepublik endgültig Völker⸗ bundsmitglied geworden. Ihre Aufnahme iſt nicht einſtimmig erfolgt, weil eine Reihe von Staaten Bedenken hatte, das bolſchewi⸗ ſtiſche Rußland, das auch in anderen Staa⸗ ten die Weltrevolution propagiert, in den Bund aufzunehmen. Aus dieſem Grund ſtimmte auch die Schweiz, das Land, in dem der Völkerbund ſeinen Sitz hat, ge⸗ gen die Aufnahme Moskaus. Die Mehrheit dafür kam nur zuſtande, weil Frank⸗ reich ſich lebhaft darum bemühte und England und Italien für ſeinen Standpunkt eingenommen hatte. Es leuch⸗ tet ein, daß viele kleine Staaten nicht zu widerſprechen wagten, als ſich die drei ge⸗ nannten Großmächte für die Aufnahme Sowjetrußlands erklärt hatten. Die Unterzeichner der Einladung Die Einladung zum Beitritt Sowjetruß⸗ lands in den Völkerbund war von folgenden 30 Staaten unterzeichnet: Abeſſinien, Alba⸗ nien, Auſtralien, Oeſterreich, Großbritan— nien, Bulgarien, Kanada, Chile, China, chenland, Haiti, Ungarn, Italien, Irak, In⸗ dien, Lettland, Litauen, Mexiko, Neuſeeland, denen Frankreichs überein: denn Frankreich Perſien, Polen, Rumänien, Südafrikaniſche Union, Spanien, Türkei, Uruguay und Ju⸗ goſlawien. Die Probe aufs Exempel Kommuniſtiſche Jerſetzungsarbeik in der ſchwediſchen Wehrmacht. Skockholm, 19. Sept. Das Stockholmer Abendblatt„Nya Dag— ligt Allehanda“ bringt in größter Aufma— chung eine Erklärung des ſchwediſchen Generalſtabschefs über kommuniſti⸗ ſche Wühl⸗ und Zerſetzungsarbeit in der ſchwediſchen Wehrmacht. In der Erklärung des Generals heißt es wörtlich, daß„die ſtaatsfeindliche Agitation einen ſolchen Um⸗ fang und derartige Formen angenommen hat, daß eine ernſte Gefahr für den Zu⸗ ſammenhalt der Armee beſteht. Es ſei ſelbſt— verſtändlich, daß die einzelnen Truppenkom⸗ mandos alles täten, um dieſe Zerſetzungs— arbeit zu unterdrücken. Es müſſe aber be⸗ tont werden, daß die gegenwärtigen Ver— hältniſſe alles andere als zufriedenſtellend ſeien.“ Das Blatt fügt hinzu, daß die kom⸗ muniſtiſche Agitation auch innerhalb der Marine ihr Unweſen treibe und beſon— ders in den Monaten Juli und Auguſt eine Verſtärkung erfahren habe. Die beſtehenden Geſetze ſeien, ſo unterſtreicht das Blatt mit Nachdruck, zur wirkſamen Bekämpfung der roten Propaganda völlig ungeeignet. Zum Beweis für die unzureichende Geſetzgebung 7 ͤ K bringt das Blatt eine Meldung aus Sollef— Tſchechoſlowakei, Eſtland, Frankreich, Grie⸗ tea, nach der ein Soldat wegen Verbreitung von antimilitariſtiſchen, kommuniſtiſchen Propagandaſchriften nur zu einem Monat! Amtes, das hat die Ruſſen ja in ſein Bündnisſyſtem ge⸗ gen Deutſchland einbezogen und hat außer⸗ dem Rußland auch für den berühmten„Oſt⸗ pakt“ gewonnen. Auf dieſe Weiſe kommt der Sowjetſtaat erſt recht inetwaige europa- in, er mag wollen oder nicht. mögen ſich die Herren ſelber pfe zerbrechen! 4 138 e Aufnahme Rußlands in Genf wird ** 7* 4 66* eine weitere Konſequenz haben. Der hat nämlich auch einen ſtän⸗ itz im Völkerbundsrat. digen alſo im Vorſtand des Bundes— wenn die⸗ r Ausdruck geſtattet iſt— erhalten. Dem⸗ nächſt wird dann Moskau auch den Vor⸗ ſütz des Pölkerbundsrats führen. Zuletzt war die Tſchechoſlowakei Inhaber dieſes London, 19. Sept. Lord Snowden beſchäftigt ſich in einem Aufſatz in der„Daily Mall“ mit der Zukunft Europas. Er ſagt u. a: Es wird keine Anſtrengung gemacht, die Beſchwerden gewiſſer Länder zu berückſichtigen, die, ſo⸗ lange ihnen nicht abgeholfen iſt, den FJrie⸗ den Europas gefährden. Anſtatt zu verſu⸗ chen, dieſe Ungerechtigkeiten weder gutzu⸗ machen, beſchäftigen ſich die Mächte. die die Urheber dieſer Ungerechtigkeiten ſind, damit, Bündniſſe zu ſchließen, um die Unge⸗ rechligkeiten aufrechtzuerhalten. Dieſer Weg führt unmittelbar zu einem neu⸗ en Krieg. Die Haupturſache der europäſſchen Unruhe und der fieberhaften Bemühungen um Vermehrung der Rüſtungen und um Abſchluß von Verteidigungsbündniſſen iſt in dem Verſailler Vertrag und in den Verträ⸗ gen zu ſuchen, die zur Zerſtückelung Oeſter⸗ reich⸗Ungarns führten. Bevor dieſe Verträ⸗ ge nicht revidiert ſind, wird es in Europa von Verſailles Die Friedensdiltate als Hauptursache der Unruhe in Europa Verſuch fühlen, die Gerechtigkeit, die ihnen gewaltſam zu erringen. boberſten ch di Alphabet kommt Reihe und an der erſte Wächter der Welt zu ſein. F ind für den echten 1 ſtitution aller volks- und arbeiter Pläne, eine Hochburg der Kapitali Länder— und nun wird ein friedlicher Präſident, o Organs dieſes Bu Welt doch geändert h er der Weltrevolution Pr taatlichen Organiſation, der ſchen Großmächte angehören a gerade noch gefehlt! Ein G land ſeinen Austritt aus klärt hat! keinen Frieden geben. Der Krieg wird nur ſolange aufgeſchoben werden, bis die ge— kränkten Nationen ſich ſtark genug zu dem von den anderen Mächten verweigert wird, Inzwiſchen verſchlimmert die Politik Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und der Kleinen Entente, neuerdings anſcheinend mit Unterſtützung Rußlands, die Lage. Deutſchland verließ den Völkerbund, da es mit Recht glaubte, daß die anderen Mächte entſchloſſen ſeien, ihm die Rüſtungsgleich⸗ heit zu verſogen. Deutſchland hat das noch nicht dageweſene Angebot gemacht, jedes, auch das beſcheidenſte Maß von Rüſtungen anzunehmen, wenn die ande⸗ ren Mächte es ſich ſelbſt auferlegen. Dies war der Prüfſtein der Ehrlichkeit der anderen Mächte. Wie ſehr wir auch einige Kundgebungen der jetzigen Stimmung des deutſchen Volkes Gefängnis verurteilt wurde. Die Unterſu— chung habe erwieſen, daß kommuniſtiſche Parteifunktionäre dem Soldaten bei ſeiner Zerſetzungstätigkeit Hilfe geleiſtet haben. * 4 9* 44 Planmäßige Ausrottung Rußlands Vernichtungsfeldzug gegen die Minderheiten. Wien, 19. Sept. Der Generalſekretär des europäiſchen Minderheitenkongreſſes, Dr. Ewald Amen⸗ de, ſchildert in der chriſtlich⸗ſozialen„Reichs⸗ poſt“ im Zuſammenhang mit dem Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund die plan— mäßige Vernichtung der im Bereiche der Sowfetunion lebenden Völkerſchaften durch die Moskauer Regierung. In der Darſtel— lung wird beſonders eingehend die Vernich— tung des Rußland-Deutſchtums im Sowjet⸗ ſtaat geſchildert. Von den 1933 noch eine Million zählenden deutſchen Volksgruppen ſollen nahezu 140000 Menſchen durch Hungertod und durch ſyſtematiſche Verban⸗ nung in die Wälder Rußlands vernichtet worden ſein. Das wahre Geſicht der Mos⸗ kauer Nationalitätenpolitik ſei die planmä— zige Ausrottung der kulturellen Beſtrebun— gen aller Völker und Volksgruppen. Ange— ſichts des Vorgehens der Moskauer Behör— den gegen die einzelnen Volksgruppen ſei jetzt beim Eintritt Sowjetrußlands in den Völkerbund die Anerkennung der Grundſätze des Nationalitätenrechtes von Seiten der Moskauer Regierung durchzuſetzen. Werde dies unterlaſſen, ſo würde dies nur eine Er⸗ munterung für die Moskauer Regierung be⸗ deuten, das Vernichtungswerk fortzuſetzen und zu beenden. +uùIůI. e Olgzen kann 1 Unterlegenheit kels ſagt Snowden: erſuch getrieben zaffengewalt zu q Snowdens, die in der deutſchen Politik keine ſo würde, die Schuld ausſchließlich bei Deutſchland, ſondern r Hauptſache bei den Mächten liegen, I die durch Verſagung der Gleichheit Deutſch⸗ land den Glauben und die Hoffnung auf as anderes als ſeine eigenen Waffen ge⸗ aubt haben. Wenn eine britiſche Regierung ben Mut und die ſtaatsmänniſche Fähigkeit hätte, zu erklären, daß ſie an keinem Kriege gegen Deutſchland teilnehmen würde, ſo⸗ lange die Deutſchland durch den Vertrag zugefügten Beſchwerlichkeiten nicht behoben ſeien, würde dieſe Handlungsweiſe entweder zu einer Reviſion des Vertrages führen, oder ſie würde die Verantwortung für den Krieg den Mächten aufbürden, die dieſe Un⸗ gerechtigkeiten verewigen wollten. Vor der Saarabſtimmung Eine beſondere Tagung des Völkerbunds⸗ rats. 17 1 8 1 Paris, 19. Sept. Der Sonderberichterſtatter der Havas⸗ Agentur in Genf meldet: Nachdem die Fra⸗ ge des Eintritts der Sowjetunion in den Völkerbund praktiſch erledigt iſt, beginnt man ſich in Genfer internationalen Kreiſen von neuem mit der Frage der Saarabſtim⸗ mung zu beſchäftigen, über die der Dreier⸗ ausſchuß in Kürze zu beraten haben wird. Es ſei möglich, daß angeſiches der Wichtig⸗ keit dieſer heiklen Frage der Völkerbundsrat in der nächſten Zeit eine außerordentliche Sitzung abhalten werke. —. (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS-Gliederungen.) a 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSꝰAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSK OV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk-Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18—20 Uhr. P 0 General⸗Mitgliederappell am Donners- tag, den 20. Sept. 34 abends ½9 Uhr im „Freiſchützl. Es ſpricht Pg. Kreisleiter Dr. Hildebrandt. An dieſer Verſammlung haben ſämtliche Parteigenoſſen ſowie alle Mitglieder der NS⸗Gliederungen und Formationen vollzählig teilzunehmen. Freunde und Anhänger der Be— wegung ſind dazu freundlichſt eingeladen. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter: Franzke Amt für Beamte. An dem am Donners- tag, den 20. September 1934 abends um 7/9 Uhr im„Freiſchütz“ ſtattfindenden General⸗Mit- gliederappell der P. O. haben ſämtliche Mitglieder der R. D. B. reſtlos teilzunehmen. Heil Hitler! Albert. 8 30— DAF Achtung Rheinfahrt St. Goar. Den Fahrteilnehmern an der Rheinfahrt ſei mitgeteilt, daß es gelungen iſt, den Teilnehmern ein Mittag- eſſen für 85 Pfg. zu geben. Alle diejenigen die an dem Mittageſſen teilnehmen wollen, müſſen dies heute abend auf der Geſchäftsſtelle angeben. Ich mache nochmals darauf aufmerk— ſam, daß für die Teilnehmer in der 12 Apoſtel⸗ kirche am Sonntag morgen 5 Uhr eine hl. Meſſe geleſen wird. Die Fahrkarten werden in den nächſten Tagen in der Dienſtſtelle der NS ausgegeben. Der genaue Termin wird noch angegeben, ebenſo die genaue Abfahrtszeit. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS-Gem.„Kraft durch Freude“ Landestreffen in Wiesbaden! Am Sonntag, den 7. Oktober d. J. findet in Wies⸗ baden das Landestreffen der„Deutſchen Arbeits- front“ ſtatt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bei dieſem großen Tag, an dem der Führer der DAF. Pg. Dr. Ley ſpricht beteiligen. Die Fahrt geht mit Sonderzug und iſt der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten. Derſelbe beträgt einſchließlich Mittageſſen, Ein- trittskarte u. a. nur RM. 2.50. Anmeldungen werden entgegengenommen: Täglich ab 18 Uhr in der Dienſtſtelle der NSBO, ſowie von allen Block⸗ und Zellenwaltern der DAF. u. NS BO. Achtung Zellenwalter der DAF. Das Arbeiter- tum muß unbedingt heute Abend abgerechnet werden. Das neue Heft iſt bereits eingetroffen und wird ebenfalls heute Abend ausgegeben und erwarte ich von allen Zellenwaltern, daß ſie dasſelbe pünktlich abholen. Heil Hitler! NSBoo und Duc gez. Mögelin N S8 RO N. S. K. O. V. Viernheim. Wir bitten unſere Amtswalter zwecks Abrechnung mit Kamerad Schmuck bezüglich der Sondernummer unſerer Zeitſchrift am Mittwoch, den 19. September 34 abend 7 Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle ein- finden zu wollen. Kameraden, ſowie Witwen und Kriegereltern unſerer Organiſation, welche einen Antrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes ſtellen wollen, und zwar ſolche mit dem Anfangs- buchſtaben A bis einſchließlich H, werden gebeten unter Vorlage der unten bezeichneten Papiere, ſich Freitag, 21. 9. 34 abends 6 ¼ Uhr auf unſerer Geſchäftsſtelle melden zu wollen. Als Beweisſtücke gelten: Gedenkblatt, ſtandesamtl. Regiſterauszug, Todesurkund, Auszug aus der Verluſtliſte, Rentenbeſcheid, Militärpapiere und dergleichen. Seelinger Zu der am Donnerstag abend halb 9 Uhr ſtattfindenden Parteiverſammlung der NS DAP im Gaſthaus zum Freiſchütz bei der Kreisleiter Pg. Dr. Hildebrandt ſpricht, bitte ich die Ka⸗ meraden und Kameradenfrauen ſich einfinden zu wollen. Die Geſchäftsſtunden fallen an dieſem Tage aus. Seelinger. N S.-Frauenschaft Heute Mittwoch, pünktlich /29 Uhr Heimabend. Heil Hitler! Die Leiterin. B DUM B DIN B. D J. M. Am Mittwoch um 5 Uhr findet im deutſchen Kaiſer ein Gruppenheimnachmittag für das 5., 6. und 7. Schuljahr ſtatt. Es iſt Pflicht daß alle Jungmädel erſcheinen. Heft und Blei⸗ ſtift mitbringen. Das 8. Schuljahr erſcheint um 7 Uhr in der Schillerſchule. Angſthaſen bleiben daheim. Heil Hitler! Grete Franzke M- HM /Jungvolk Jungvolk, Fähnlein 6/(/2/ 249 Heute nachmittag finden die Jungenſchaftswettkämpfe ſtatt. Da⸗ ſelbſt müſſen die Wettkampfteilnehmer in Sport⸗ kleidung, die anderen in vollſtändiger Uniform um ½5 Uhr am Staatsbahnhof antreten. Heil Hitler! J. V.: Walter Schmitt Tabahkverkaufsſitzung in Heddesheim Die am geſtrigen Dienstag in Heddesheim abgehaltene Tabakverkaufsſitzung brachte nicht den gewünſchten Erfolg. Angeboten wurden 14000 Ztr. 1933er und ein kleines Qnantum 1932er Tabak. Hiervon wurden insgeſamt 3330 Ztr. abgeſetzt und zwar zu Preiſen die unter denjenigen der letzten Einſchreibung liegen. Es verkauften: Seckenheim 1150 Ztr. von 69 bis 73— Mk., Heddesheim 1050 Ztr. von 72 bis 75.— Mk., Oftersheim 300 Ztr. 65 bis 72.15 Mk., Ilvesheim 210 Str. 66 bis 68.— Mk., Leutershauſen 160 Ztr. von 72.50 bis 73.— Mk. Grenzhof 240 Ztr. für 76.15 Mk. und Ichenheim 320 Ztr. 1932er für 93.50 Mk. Die Sitzung litt unter dem bevor⸗ ſtehenden Grumpengeſchäft. Eine neue Verkaufs- ſitzung für die zurückgezogenen Mengen wurde noch nicht feſtgeſetzt. Lokale Nachrichten »Viernheimer Ferienkinder kehren von Wegſcheide zurück. Heute Nachmittag 17,10 Uhr treffen die durch Vermittlung der N. S. V. in dem Kinderdorf Wegſcheide, auf Privatkoſten untergebracht geweſenen Kinder, am Staats bahn- hof ein. Die Eltern wollen ſich rechtzeitig dort einfinden! * Bei der Entrümpelung der Spei⸗ cher ſollen, wie der Reichswirtſchaftsminiſter in ſeinem Schreiben an den Reichsluftſchutzbund ſagt, wollene und baumwollene Lumpen nicht verbrannt und in den Müllkaſten geworfen, ſon- dern geſammelt der Wiederverwertung zugeführt werden, da ſie den Rohſtoff für die Herſtellung von Kunſtwolle und Baumwolle bilden. Fortbildungsſchulpflichtige dür⸗ fen keine Gaſt⸗ und Tanzſtätten be⸗ ſuchen. Es hat in letzter Zeit wieder ſtark überhand genommen, daß fortbildungsſchulpflicht⸗ ige Mädchen und Burſchen allein Gaſtſtätten und Tanzlokale beſuchten. Das iſt verboten. Ein Beſuch dieſer Unterhaltungsſtätten iſt nur in Begleitung der Eltern oder erwachſener Per— ſonen geſtattet. Es wird deshalb auf dieſe geſetz⸗ liche Beſtimmung hingewieſen, zumal die Polizei demnächſt Kontrollen in dieſer Beziehung durch⸗ führen wird, wobei die Eltern der Betroffenen in Strafe genommen werden. Es iſt deshalb Pflicht der Eltern ihre Kinder auf dieſe Be⸗ ſtimmungen hinzuweiſen und ſie vom Beſuche der Vergnügungsſtätte zurückzuhalten. * Aenderungen in den Landhelfer⸗ beſtimmungen. Seither wurde der Land- helfer des Bauern nur für die Dauer eines halben Jahres von dem Arbeitsamt bezahlt. Nunmehr wurden die Beſtimmungen geändert, wonach der Landhelfer für die Dauer eines Jahres vom Arbeitsamt bezahlt wird und noch ein halbes Jahr länger, wenn ſich der Bauer verpflichtet ein noch weiteres halbes Jahr den Landhelfer ſelbſt zu bezahlen. In den Winter- monaten erhält der Bauer zur Beſtreitung der ſozialen Laſten einen Zuſchuß von 5.— Mk. Die Beihilfe für Landhelfer beträgt: unter 15 Jahren 12.— Mk., von 15 bis 18 Jahren 14.— Mk., von 18 bis 21 Jahren 16.— Mk. und über 21 Jahren 18.— Mk. Die Beihilfe für Landhelferinnen beträgt: unter 15 Jahren 8 Mk., von 15 bis 18 Jahren 10.50 Mk., von 18 bis 21 Jahren 12.50 Mk. und über 21 Jahren 14 Mk. Es kann den Landwirten unter dieſen Umſtänden nur empfohlen werden einen Landhelfer einzuſtellen, zumal hierdurch dem jungen Mann und dem Bauern gedient wird. „23 Millionen Sparkaſſenbücher. Auf der Sparkaſſentagung in Wiesbaden teilte der Verbandsvorſteher des Sparkaſſen- und Giro⸗ verbandes Heſſen⸗Naſſau, Oberbürgermeiſter a. D. Dr. Stadler, mit: Die Sparkaſſen unter- ſtützen die Arbeit der Reichsregierung nach Kräften. Die nationalſozialiſt. Wirtſchaft iſt auf Selbſthilfe angewieſen und muß aus eigener Kraft ſchöpfen. Auslandskapital kann und will ſie nicht in An⸗ ſpruch nehmen Die ausreichende Bereitſtellung heimiſchen Kapitals iſt für die deutſche Zukunft von entſcheidender Bedeutung. Die Sparkaſſen verwalteten Ende Juli 1934 einen Geſamtein⸗ lagenbeſtand von etwa 13,2 Milliarden RM. Davon entfielen 11,6 Milliarden RM. auf Spar⸗ einlagen und 1,6 Milliarden auf Girveinlagen. Ueber 23 Millionen deutſche Volksgenoſſen ſehen in den öffentlichen Sparkaffen ihre Treuhänder. * Hocherfreuliche Nachricht von der Frankfurter Meſſe. Die erſten Meldun⸗ gen lauteten dahin daß der Beſuch am erſten Tag überraſchend groß war. Auch der Geſchäfts⸗ gang iſt flott. So wird z. B. gemeldet, das eine einzige Firma in einer Stunde 20 Zimmer ver⸗ kaufte. Auch wurden Möbelabſchlüſſe mit Frank⸗ reich, Holland, Schweiz und Luxemburg getätigt. Alle Erwartungen wurden übertroffen. Auch Arbeit für die Wintermonate wurde geſichert. Das ſind erfreuliche Tatſachen, die zu den ſchön⸗ ſten Hoffnungen auch für die Zukunft berechtigen. Neues Leben erwacht im neuen Deutſchland. geben, daß ſie den * Einbruchs⸗Diebſtähle. Aus Lam⸗ pertheim wird gemeldet: Geſtern Nacht wurden in vier Wohnungen und zwar in den Häuſern Oſtendſtraße 3 und Viernheimerſtraße 7 Ein⸗ bruchsdiebſtähle ausgeführt. In dem einem Fall gelangten die Täter durch ein offenes Fenſter in eine Wohnung, während ſie in dem anderem Hauſe die Oberlichtfenſter zur Küche aushängten und harſuß einſtiegen. Den vorgefundenen Unt Ben n ed 1 F errſfan denen n ſtänden nach zu urteilen haben es die Diebe le⸗ diglich auf Geld oder Wertſachen abgeſehen. Alle Behältniſſe werden durchſtöbert und alles was einigermaßen wertvoll erſchien, wurde mitgenommen Unter anderem wurde eine Uhr geſtohlen, ferner 2 Fahrräder, von denen das eine am Viernheimer Bahnübergang abmontiert vorgefunden wurde, u. a. fehlte der Dynamo. Die Krimminalpolizei nahm heute Morgen ſofort die Ermittlungen auf wie auch bereits Vernehmungen ſtattfanden. Die Ermittlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Bürgermeisterversammlung des Kreises Heppenheim Am 30. Auguſt 1934 fand in Rimbach im Gaſthaus„Zum Weſchnitztal“ eine Verſammlung der Kreisabteilung Heppenheim des Heſſ. Ge⸗ meindetags ſtatt, zu der die Bürgermeiſter des Kreiſes faſt vollzählig erſchienen waren. Der Vorſitzende der Kreisabteilung, Bür⸗ germeiſter Pg. Bechtel-⸗Viernheim, begrüßte die Erſchienenen und hieß beſonders die Herren Kreisdirektor Nanz, Geſchäftsführer Dr. Göb von der Landesdienſtſtelle Heſſen, Heſſen⸗Naſſau im Deutſchen Gemeindetag, Frankfurt a. M., Abtei⸗ lungsleiter Hofmann von der Naſſauiſchen Landes- verſicherungsbank Wiesbaden und Diplom⸗Ing. Umlauf von der Waſſermeſſervertriebsgeſellſchaft Frankfurt a. M., herzlich willkommen. Das erſte Referat der Tagung hielt Ge⸗ ſchäftsführer Dr. Göb über den Stand der kom⸗ munalen Geſetzgebung. Vorweg ſprach Dr. Göb im großen Rahmen über die Organiſation und die Aufgaben des Deutſchen Gemeindetags, die Zuſammenlegung des Heſſ. Gemeindetags mit dem Heſſen⸗-Naſſauiſchen Gemeindetag und ihre Ver⸗ einigung in der neu geſchaffenen Landesdienſt⸗ ſtelle im Deutſchen Gemeindetag, Sitz Frankfurt a. M. Redner verwies hierbei auf das Reichs⸗ geſetz vom 15. Dezember 1933. Hiernach iſt der Deutſche Gemeindetag eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts geworden, dem alle deutſchen Gemeinden und Gemeindeverbände obligatoriſch als Mitglied angehören. Er führte ferner aus, daß es eine der wichtigſten Aufgaben des Deut- ſchen Gemeindetags ſei, Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände durch weitgehendſte Beratung und Vermittlung des Erfahrungsaustauſchs in ihrer verantwortlichen und vielſeitigen Arbeit zur Ueberwindung der Not des deutſchen Volkes zu unterſtützen. Hierauf erörterte Dr. Göb in großen Zü⸗ gen die in Ausſicht geſtellte Gemeindeordnung, die angekündigte Verwaltuugsreform ſowie die zukünftige Stellung und Tätigkeit der Aufſichts⸗ behörde. Es wird hiernach in Zukunft kein Ge⸗ ſetz mehr beſchloſſen für einzelne Bezirke und Gemeinden, ſondern für alle Gemeinden. Er hob hervor, daß es ein Zeichen der Kraft war, daß die Gemeinden den drohenden ſinanziellen Zuſammenbruch bis zum 30. Januar 1933 verhütet hätten. Was früheren Regierungen und Staatsmännern nicht möglich war, iſt jetzt ge⸗ lungen.. Die Reichseinheit iſt von Adolf Hit⸗ ler hergeſtellt und durch das Reichsſtatthalter⸗ geſetz verankert worden. Es ſei damit zu rech⸗ nen, daß nach Feſtlegung der Gau⸗Gebietsgren⸗ zen und nach Durchführung der Verwaltungsre⸗ form alsbald auch die Reichsfinanz⸗ und Steu⸗ erreform nebſt Finanzausgleich folge. Die Reichs⸗ regierung wird die Verwaltungsreform nach den Grundſätzen der Sparſamkeit, Sauberkeit und Wirtſchaftlichkeit durchführen. 1 Die Reichsregierung hat die Erklärung abge⸗ Il bis 33, en wieder zu geſund Finanzen und zi helfen wird. In dieſ regierung durch zwei gr f eine Lockerung der Finanznot der deutſchen Gemeinden auch tatſächlich herbeigeführt. Dieſe beiden Geſetze ſind das Geſetz über die Uuſchul⸗ dung der kurzfriſtigen Inlandſchulden der Ge⸗ meinden vom 21. 9. 1933 und das Geſetz über die Aenderungen der Arbeitsloſenhilfe vom 22. 9. 1933. Der Kampf, den der Reichskanzler und ſein Regierung im Laufe eines Jahres auf Grund der geſetzgeberiſchen Maßnahmen beſtanden hat, war mit großem Erfolg ausgezeichnet. Die Zahl der Beſchäftigten iſt um Millionen geſtie⸗ gen. Das Riſiko einer weiteren Steigerung der Zahl der von den Gemeinden zu betreuen⸗ den Wohlfahrtserwerbsloſen iſt von den Gemein⸗ den genommen und auf das Reich übertragen worden. Im Uebrigen iſt durch die Beſeiti⸗ gung des Kriſenfünftels eine enorme Erleichte⸗ rung und Verbeſſerung der Kaſſenlage bei einer großen Anzahl von Gemeinden eingetreten. Bisher haben die Gemeinden, vornehmlich auch diejenigen des Kreiſes Heppenheim, als Träger von Notſtandsarbeiten uſw. in erſter Linie geſtanden. Auch in Zukunft werden die Vertreter der Gemeinden im Sinne unſeres Führers mit größter Umſicht ihr Hauptaugenmerk auf ſtets neue Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen lenlen und in die Tat umſetzen. Zu der von Staatsſekretär Reinhardt im Reichsfinanzminiſterium veröffentlichten zukünſti⸗ gen Geſtaltung der großen nationalſozialiſtiſchen Reichsfinanz- und Steuerreform gab Dr. God aufſchlußreiche Erläuterungen. Geplant ſei eine weſentliche Herabſetzung der Steuerarten, eine Erleichterung und Steuer⸗Verbilligung. Es wird nur noch ein Steuerbeſcheid und eine Steuer- hebeſtelle geben. Ebenſo wird die Steuerver⸗ waltung einheitlich für das geſamte Reichsgebiet durch die Reichsfinanzverwaltung übernommen werden. Zum Schluß ſeiner Ausführungen widmete Dr. Göb dem Gedankengut des Nationalſozia⸗ lismus, insbeſondere der Erziehung der deutſchen Jugend, kernige Worte. Reicher Beifall zollte dem Redner für ſein intereſſantes Referat. Der Vorſitzende der Kreisabteilung, Bür⸗ germeiſter Pg. Bechtel, dankte Herrn Dr. Göb für ſeinen Vortrag und verſprach namens der Bürgermeiſter dem Führer Treue, Geradheit und Sparſamkeit bei allen Verwaltungsangelegenheiten. Hierauf ſprach von der Naſſ. Landesver⸗ ſicherungsbank Wiesbaden. Abteilungsleiter Hof⸗ mann, über Haftpflicht⸗, Feuer⸗, Einbruch-, Dieb⸗ ſtahl⸗ und Veruntreuungsverſicherung der Ge⸗ meinden. Die Ausführungen zeigten, daß der Abſchluß von Verſicherungen bei der Naſſauiſchen Landesverſicherungsbank weſentlich günſtiger und billiger iſt, als bei ſonſtigen Verſicherungsunter⸗ nehmungen, zumal fragliche Anſtalt als öffentlich rechtliches Inſtitut nicht zu Erwerbszwecken, ſon⸗ dern im Intereſſe des gemeinen Nutzens zur Förderung der allgemeinen Wohlfahrt dient. Ein Vortrag von Dipl.-Ingenieur Umlauf von der Waſſermeß⸗Vertriebs⸗Geſellſchaft Frank⸗ furt a. M. über Waſſerwerke, Waſſerverſorgung im Allgemeinen und die Vorzüge des Erfaſſens von Waſſer durch Waſſermeſſer ſchloß ſich an. Kreisdirektor Nanz brachte verſchiedene miniſterielle Verfügungen zur Kenntnis und gab zu den Ausführungen des Dipl.⸗Ing. Umlauf ſeine Erfahrungen aus der Praxis bekannt. Er betonte dabei, daß Waſſermeſſer ſelbſtverſtändlich nur bei ſolchen Gemeinden zur Einführung in Frage kommen ſollten, bei denen tatſächlich keine Möglichkeit zur Erſchließung neuer Quellen vor⸗ handen wäre. Bürgermeiſter Pg. Bechtel dankte beiden Rednern für ihre Vorträge und verlaß die in⸗ zwiſchen eingelaufenen Rundſchreiben des Heſſ. Gemeindetags. Die anregend verlaufene Tagung wurde mit einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen Sieg⸗ Heil auf unſeren Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geſchloſſen. Vörſen und Märkte Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 240 Ochſen, 212 Bullen, 369 Kühe, 427 Färſen, 1077 Kälber, 64 Schafe, 2330 Schweine, 3 Ziegen. Preiſe: Ochſen 32 bis 34, 29 bis 31, 26 bis 28; Bullen 30 bis 33, 27 bis 29, 24 bis 26; Kühe 28 bis 31, 24 bis 27, 19 bis 23, 14 bis 18; Färſen 33 bis 35, 30 bis 32, 27 bis 29; Kälber 43 bis 46, 38 bis 42, 34 bis 37, 28 bis 33; Tchweine 53, 52 bis 53, 51 bis 53, 48 bis 53.— Marktverlauf: Großvieh mit⸗ 5 Ueberſtand; Kälber ruhig, Schweine leb⸗ haft. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 9 Ochſen, 58 Bullen, 43 Kühe, 120 Färſen, 383 Kälber, 953 Schweine. Preiſe pro 50 1 5 Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 7 bis 31, 25 bis 27, 23 bis 25, 22 bis 23; Bullen 30 bis 32, 26 bis 30, 24 bis 26, 22 bis 24; Kühe 24 bis 26, 22 bis 24, 18 bis 22, 12 bis 18; Färſen 34 bis 36, 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 42 bis 43, 40 bis 42, 35 bts 39; Schweine—, 81 bis 53. 51 bis 53. 47 bis 50, 43 bis 47 VI etgebungswerke g Asleten des Schlaſes Die Verſuche, dem Schlafe wenigſtens einen Veil der kostbaren Zeit, die er 15 Tribut von dem Menſchen verlangt, abzutrotzen, gehen bis ins Altertum zurück und zu allen Zeiten find es in erſter Linie die geiſtigen Führer wer Menſchheit geweſen, die methodiſch ſich bemühten, mit möglichſt wenig Schlaf a1s⸗ zufommen, um 19100 mehr ſchaffen zu kön. nen. Sie empfanden die Notwendigkeit des Schlafes als eine Demütigung der Willens⸗ ſtraft und glaubten den Kampf mit dem Schlaf aufnehmen zu müſſen. Von Fried. rich dem Großen iſt bekannt, daß er als junger Prinz ſich vier Nächte des Schla⸗ fes enthielt, dann war allerdings ſein Wider⸗ ſtand gebrochen, aber er gewöhnte ſich in Nheinsberg ſyſtematiſch daran, mit nur eini⸗ Stunden der Ruhe auszukommen. Mit Zeit gelang es ihm auf dieſe Art ſeine og.„Schlafration“ auf zwei bis höchſtens wer Stunden zu beſchräuken, wobei zu berück⸗ ſichtigen iſt, daß König Friedrich eine ſchwache Konſtitution beſaß. Auch Winckelmann ge⸗ hört zu denen, die mit dem Schlaf unge⸗ a geizten. Er begnügte ſich mit zwei bis Stunden und verließ zeitweilig auch zum Schlafen nicht ſeinen Lehnſtuhl, in dem er arbeitete. Napoleons Askeſe des Schla⸗ ſes brachte ſeine Umgebung beſonders in feinen Feldzügen oft in Verzweiflung. Selbſt in den anſtrengendſten Tagen ſchlief er nie wehr als vier Stunden. Der Schlaf mußte ebenſo ſeinem Willen gehorchen, wie die gatege Welt. Er konnte einſchlafen, wann er wollte, auch zu Pferde, oft nur auf ein paar Minuten, und war dann ſo friſch, wenn er nach einem kurzen Augenblick wieder er⸗ wachte, als ob er viele Stunden geſchlafen hälfte. Auch Ediſon, deſſen Arbeitskraft enorm war, gehörte zu den Kurzſchläfern, doch bil⸗ ligte er dem Menſchen durchſchnittlich fünf Stunden Schlaf zu. Andererſeits fehlte es nicht an Geiſtesgrößen, die ungewöhnlich viel Schlaf brauchten. N Sport und Politik Deutſche Geltung im Ausland. Die internationalen Sportergebniſſe der jüngſten Zeit dürfen auch einmal unter poli⸗ tiſchem Geſichtspunkt geſtreift werden. Der deutſche Sportler hat allen Anlaß zur freu⸗ digen Genugtuung: in Monza ſiegten die deutſchen Motoren, in Turin gewann eine deutſche Mannſchaft den Sieg der europäi⸗ ſchen Leichtathleten und in Warſchau end⸗ lich trug der deutſche Fußballſport einen über⸗ legenen Sieg über die polniſche Mannſchaft davon. Selbſtverſtändlich haben die anderen Länder ihre beſten Kräfte ins Feld geſchickt, darunter ſolche, die faſt traditionell an der Spitze des europäiſchen Sports ſtanden: z. B. die engliſchen und finniſchen Leichtathleten und die italieniſchen Rennfahrer, die jahre⸗ lang ihre Stellung behaupten konnten. An⸗ dererſeits war auf deutſcher Seite lange Zeit eine Serie von Mißerfolgen zu verzeichnen, (man erinnere ſich der Olympiſchen Spiele in Los Angeles). Umſo höher iſt die Hingabe und Zielſtrebigkeit anzuerkennen, mit der der deutſche Sport auf allen ſeinen Gebieten dar⸗ an arbeitet, den Vorſprung der anderen ein⸗ zuholen, ſo daß die Früchte der Beharrlich⸗ leit und des ſportlichen Könnens zu reifen beginnen. Für die internationale Geltung Deutſchlands hat der Sport ſeine Bedeutung, wie auf anderem Felde die Wiſſenſchaft. Der Sport,„fair“ betrieben, iſt ein Gradmeſ⸗ ſet von der Diſziplin einer Na⸗ tion. von der Straffung ihres Willens. Aber das würde wieder gut! Das würde ganz be⸗ ſtimmt noch einmal gut. Und die Goldbach⸗Inge merkte, daß ſie ihm einen Gefallen damit tat, wenn ſie mit ſolchen Fragen nicht mehr weiter in ihn drang. i Als ſie ihn noch fragte, ob er vielleicht irgendwo in der weiten Welt da draußen eine Liebſte ſitzen habe, wurden ſeine Augen mit einem Schlage wieder blank und übermütig, und er meinte, er wäre einmal auf ſeiner Wanderſchaft einem ſo lieben und hübſchen Mädel be⸗ gegnet, daß er es ganz einfach in ſeine Arme nehmen und immer wieder hätte küſſen müſſen. Aber da ſchlug ihm die erſchrockene Inge die Mühlen⸗ tür batz vor der Naſe zu— und erſt draußen kam ihr zum Bewußtſein, daß er ſie ja auch ſelber mit dieſem Mädel ſehr gut hätte meinen können... „ Eein anderes Mal verſuchte ſie es mit Spott und Schabernack. Aber auch damit konnte ſie nicht zu ihrem Ziel kommen. Er ließ alles geduldig über ſich ergehen; ſein befrelendes Lachen blieb aus und ſein Sich⸗zur⸗Wehr⸗ Setzen, das ſie gewollt und doch nur herausgefordert hatte. Er wurde im Gegenteil noch ſtiller und faſt 979 105 f 8 ſie da noch machen ſollte a r 21 ee 1 weitergehen! Sonſt— ja, ſonſt mußte ſie wohl eine 0 155 ihm e lte ihre Arme um ſeinen Nacken ſchlingen und ihm in die Ohren raunen:„Küſſe mich! wie du mich damals geküßt! Denn— ich liebe dich Tonnte doch nicht ſo weitergehen! ebe dich.. I von der Einſatzfähigkeit ihrer beſten Vertreter. Mag in der Politik die Völker vieles trennen, auf dem Fußballplatz und auf der Nenn⸗ bahn entſcheidet die Leiſtung der Sports⸗ leute, die auch demjenigen, der„zweiter Sie⸗ ger“ bleiben mußte, die Hochachtung nicht ver⸗ agt. So ſpannt der Sport zwiſchen den Staaten ſeine Fäden von Menſch zu Menſch, ſo ſichert er Anerkennung und Achtung für alle Mannſchaften und Nationen, die ſich auf dieſem Gebiete redlich und formgerecht be⸗ mühen. Wenn der deutſche Sport, längſt zur Volksſache geworden, weiter dazu bei⸗ trägt, der deutſchen Leiſtung im Auslande Anſehen und Geltung zu verſchaffen, ſo lei⸗ ſtet er einen Dienſt für das Verſtändnis der Nationen untereinander, der jeder An⸗ erkennung und Förderung vpert iſt. Die Aulteilung der Erde Deutſchland hat 470000 Quadratkilometer Land, eine Einwohnerzahl von 66,2 Millionen und eine Bevölkerungsdichte von 141(d. h. auf ein Quadratkilometer wohnen 141 Ein⸗ wohner). Rußland iſt 6 Millionen qkm groß hat 116 Millionen Einwohner und eine Be⸗ völkerungsdichte von 19,3; Belgien hat 30000 qkm Land, eine Einwohnerzahl von 3,1 Mil⸗ lionen und eine Bevölkerungsdichte von 265,8. Die entſprechenden Zahlen für Frankreich lau⸗ ten: 550 000 qkm, 41,8 Millionen und 75,9 auf 1 qkm; für England: 310 000, 49 Millio⸗ nen und 158; für Italien: 310 000, 41,2 Millionen und 132,9; für Amerika 9 400 000, 122,8 Millionen und 13, für Japan 380 000, 64,4 Millionen und 168,7; für China 11 080 000, 474 Millionen und 42,8. Das bevölkertſte Land iſt Belgien, dann folgt Ja⸗ pan; das am wenigſten beſiedelte iſt Ameri⸗ ka, dann folgt das europäiſche Rußland.— Bemerkenswert iſt, daß allein in Europa, ohne Danzig und Oeſterreich, 14 Millionen Deutſche in fremden Staatsgebieten wohnen. Während Deutſchland ein reiner Nationalſtaat iſt, ſind zum Beiſpiel! 4 Prozent der däni⸗ ſchen, 4 Prozent der franzöſiſchen, 7 Prozent der italieniſchen, 1 Prozent der belgiſchen, 69 Prozent der Schweizer, 24 Prozent der tſche⸗ chiſchen, 10 Prozent der ungariſchen, 5 Pro⸗ zent der rumäniſchen, 5 Prozent der litaui⸗ ſchen, 37 Prozent der polniſchen Staatsbewoh⸗ ner Deutſche. Das Poliſchedamt Die heute ſo viel benutzte Einrichtung des Puſtſchechamtes iſt erſt 25 Jahre alt; der deutſche Poſtſcheckverkehr wurde am 1. Januar 1909 ins Leben gerufen. Wie raſch ſich die⸗ ſer Verkehr entwickelt hat, zeigen einige Zah⸗ len. In Deutſchland gibt es gegenwärtig 19 Poſtſcheckämter, die, nach Wirtſchaftsge⸗ bieten verteilt, ihren Sitz in Berlin, Breslau, Dortmund, Dresden, Erfurt, Eſſen, Frank⸗ furt am Main, Hamburg, Hannover, Karls— ruhe, Köln, Königsberg, Leipzig, Ludwigs⸗ hafen am Rhein, Magdeburg, München, Nürn⸗ berg, Stettin und Stuttgart haben. In die⸗ ſen 19 Poſtſcheckämtern ſind im letzten Jahre bei einem Beſtand von 1 046 000 Konten nicht weniger als 700 Millionen Buchungen durchgeführt worden. Deutſchland ſteht damit an der Spitze aller Länder, die den Poſtſcheckverkehr einge⸗ richtet haben. Frankreich beſitzt 573 000, Bel⸗ gien 314 000, Japan 279 000, Holland 204 000 Konten. Die 1046 000 deut⸗ ſchen Konten verfügen über ein Guthaben von jährlich mehr als 100 Milliarden Mark. Außer den 19 Poſtſcheckämtern ſind aber noch rund 42 000 Poſtanſtalten dem Verkehr durch 1000 Buchungsmaſchinen. Entgegennahme von Ein⸗ und Auszahlungen nutzbar gemacht. Die deutſchen Poſtſcheckämten verfügen, um den täglichen Rieſenverkehr zu bewältigen, über 3000 Addiermaſchinen und Mit ſeinen 169 000 Konten iſt das Berlinen Poſtſcheckamt das größte der Welt; ein Per⸗ ſonal von 400 männlichen und 1600 weiblichen Kräften muß Tag für Tag den Einlauf bewältigen, der in 196 000 Zahlkarten, 247000 Ueberweiſungen für Gut⸗ und Laſtſchrift, 56 000 Zahlungsanweiſungen, 3000 Kaſſen⸗ ſchecks und 2500 Abrechnungsſchecks beſteht Schutzmittel gegen Cholera. Aus Bom⸗ bay wird die Entdeckung eines neuen Se⸗ rums gegen Cholera gemeldet, das vom Paſteur⸗Inſtitut in Shillong ausprobiert wird. Es ſoll ſich dabei weniger um ein Heil⸗ als um ein Schutzmittel handeln. Die Zuſammenſetzung des Präparates ſußt auf dem von einem franzöſiſchen Gelehrten vor Jahren erzielten Forſchungsergebnis, wo⸗ nach beſtimmte ultra⸗mikroſkopiſche Lebe⸗ weſen als Schmarotzer auf den Bakterien le⸗ ben und ihre Zerſtörung herbeiführen. Die⸗ ſer Bakterienträger ſoll nun für die Be⸗ kämpfung der Cholera nutzbar gemacht wer⸗ den. Die getäuſchten Muſiker Eine Senſation in der engliſchen Muſikwell. Klangvolle ausländiſche Namen ſpielen in der Akrobatik ſowie der Theater- und Mu⸗ ſikwelt ſtets eine große Rolle, und der Erfolg für manchen Künſtler hängt nicht zuletzt da⸗ von ab, daß er ſich einen klangvollen fremd⸗ klingenden Namen beilegt. Dieſen Künſtler⸗ trick offenbarte der im engliſchen Muſikleben eine führende Rolle ſpielende Dirigent Henry Wood, deſſen Talent bei zahlreichen der größten Orcheſtexvorführungen ſehr ge⸗ ſchätzt wird. Einen geradezu durchſchlagenden Erfolg erzielte der Künſtler kürzlich in der Queens Hall in London bei der Durchfüh⸗ rung eines Promenadenkonzerts, bei dem er Bachs Orgel⸗Tokkata und Fuge in D-Moll bearbeitet von Paul Klenorſky, einem jungen Komponiſten aus Moskau, dirigierte. In den folgenden Tagen erhielt Wood zahlreiche Zuſchriften, in denen er um Wie— derholung des Konzerts gebeten wurde. Das Werk wurde dann vor ausverkauften Häuſern in der Philharmoniſchen Geſellſchaft in Li⸗ verpool, bei anderen Gelegenheiten, im Rundfunk uſw., aufgeführt und ſtets unter der gleichen begeiſterten Aufnahme ſeitens der Zuhörer. Der Name Klenorſky war in ganz England in aller Munde, und man be⸗ glückwünſchte Wood, einen ſolch trefflichen Mitarbeiter zu beſitzen. Wie ein Donnerſchlag wirkte jetzt die Nach⸗ richt von dem plötzlichen Ableben dieſes Mos⸗ kauer Künſtlers. In der Tagespreſſe ſowie in den muſikaliſchen Fachblättern Englands war man ſich einig darin, daß mit dem Tode dieſes Genies die Welt ein muſikaliſches Ta⸗ lent erſten Ranges verloren habe. Es ſollte aber nicht lange dauern, als die Oeffentlich⸗ keit mit einer noch größeren Ueber⸗ raſchung in Spannung gehalten wurde. Während noch bei einem Konzert von Kle⸗ norſky in der Preſſe als von einem jungen Künſtler geſprochen wurde, deſſen früher Tod die ruſſiſche Muſikwelt eines brillanten Nach⸗ wuchſes beraubt habe, geſchah das Unerwar⸗ tete. Henry Wood offenbarte ein fünf Jahre lang ſorafältia aehütetes Geheimnis. Er 1 habe in dieſer Zeit eine Boppelrolle geſpielt. Sein zweites Ich, nämlich je⸗ ner Paul Klenorſkty, ſei in neuer Geſtalt wiedererſtanden. Warum er ſich jahrelang dieſen Scherz erlaubte, darauf fand der eng⸗ liſche Kompöniſt eine einfache aber troßdem ſeltſame Rechtfertigung. Er ſei nämlich mit der Kritik nicht zufrieden geweſen, welche den engliſchen Muſikern und Komponiſten gewöhnlich zuteil würde, während Künſtler mit ausländiſch klingenden Namen mit einem verſchwenderiſchen Lob bedacht wür⸗ den. Er habe dabei herausgefunden, daß der Erfolg größtenteils davon abhängt, einen Namen zu haben oder ſich einen ſolchen bei⸗ zulegen, der mit den Buchſtaben orſki endet. In Zukunft, ſo erklärte Wood weiter, werde er alle ſeine Werke unter dem Namen Paul Klenorſky ſchreiben obwohl eine ſolche Per⸗ ſon überhaupt nie exiſtierte. Landwirtſchaftliche Hupothelen Verlängerung der Zinsſenkung. Die Zinſen der landwirtſchaftlichen Hypo- theken und Grundſchulden ſind durch die Per- ordnung vom 27. September 1932 auf die Dauer von zwei Jahren um 2 v. H. geſenkt. Der zweijährige Zeitraum, für den die Zins⸗ ſenkung erfolgt iſt, würde am 30. Septem⸗ ber 1934 ablaufen. 95 Die Reichsregierung wird jedoch die Zins⸗ ſenkung für em weiteres Jaht, nämlich bis zum 30. September 1935, verlängern. Die Zinsſenkung erfolgt, ohne daß zu dem Kapital: betrag eine Zuſatzforderung in Höhe der Zinskürzung(Zuſatzhypothek) hinzutritt. Die Notwendigkeit, jetzt das Entſchul⸗ dungsverfahren zu beantragen, beſteht angeſichts der Neuregelung für alle die Bau⸗ ern und Landwirte nicht mehr, die ſich da⸗ mit lediglich die Fortdauer der bisherigen Zinsſenkung ihrer Realſchulden für die Zu⸗ kunft ſichern wollten, zumal im Geſetz Vor⸗ kehrung getroffen iſt, daß die Schuldner ſich dieſe Zinsſenkung auch über den 30. Sep⸗ tember 1935 hinaus ſpäter noch ſichern können. Radſport Skandal um Weltmeiſter Kaers. In eine recht unangenehme Geſchichte iſt Belgiens junger Straßen⸗Weltmeiſter, Ka⸗ zel Kaers, verwickelt worden. Beim „Kriterium der Aſſe“ in Lille ſtellte zer Belgier ſchon bald die Fahrt ein und er⸗ lärte ſpäter, daß er durch Reifende⸗ ekt ausſichtslos zurückgefallen ſei. Nun ſt aber entdeckt worden, daß die Sache mit hem„Reifendefekt“ nicht ganz ſtimmte. Ver⸗ rauensmänner teilten nämlich mit, daß Raers an einer entlegenen Stelle ſeelenru⸗ hig om Rade geſtiegen ſei und dann die Ventile aufgeſchraubt habe. Der„Reifen⸗ chaden“ ſoll ſogar auf der Platte feſtgehal⸗ zen worden ſein. Man kann nun geſpannt ſein, was der Belgiſche und auch der Inter⸗ nationale Radſportverband in dieſer Ange⸗ legenheit unternehmen. Tour des France 1935. Wie nicht anders zu erwarten war. hat Henry Desgranges, der Chef des L' Auto und„Vater“ der Fronkreichrundfahrt, die Ausſchreibung für die„Tour“ im nächſten Jahr in einigen Punkten weſentlich geän⸗ dert. Es werden nur noch vier National⸗ mannſchaften zu je zehn Fahrern aus Frank⸗ reich, Italien und Belgien ſtarten, während die vierte Mannſchaft aus verſchiedenen Na⸗ tionen zuſammengeſetzt wird. Dazu kommt eine Gruppe von 24 Einzelfahrern, darun⸗ ter je ſechs Franzoſen, Italiener und Bel⸗ gier, ſowie ſechs Ausländer. geſchäft. 86 noch allerhand zu tun. wollte. erhalten blieb. bei ihm eingehen ſollte. Fünfzehntes Kapitel. Durchaus zufrieden war der Goldbach-Müller. Solch einen Müllerknecht hatte er ſich längſt gewünſcht. Burſche war fleißig, zuverläſſig und anſpruchslos. Selber konnte er den Gang der Mühle auch nicht beſſer betreuen. Und ſo überließ er ihm allmählich das ganze Mahl- Denn der Goldbach-Müller war ja auch nicht mehr der Jüngſte. Und er hatte außerdem mit ſeinen Geldgeſchäften Denn in dieſer Zeit des all- gemeinen Niederganges mußte einer ſchon ſehr auf dem Poſten ſein, wenn er das von den Vätern übernommene und durch eigenen Fleiß und eigene Tüchtigkeit noch be⸗ trächtlich vermehrte Erbe erhalten und zuſammenhalten Es wurde die allerhöchſte Zeit, daß er ſich um dieſe Dinge etwas mehr bekümmerte. Er hatte da und dort Hypotheken auf den Höfen ſtehen und Gelder ausgeborgt. Bisher war er zufrieden, wenn die Zinſen regelmäßig eingingen, und hatte ſich dann um die Sache nicht weiter bekümmert. In der gegenwärtigen Zeit des wirtſchaft⸗ lichen Verfalls hatte es ſich aber als notwendig erwieſen, Schuldner ſowohl wie Pfand von Zeit zu Zeit einmal etwas näher in Augenſchein zu nehmen. Und dabei machte er die verſchiedenſten Erfahrungen. Da gab es Höfe, deren Beſtand verhältnismäßig gut Ihre Beſitzer waren kluge und weit⸗ ſchauende Köpfe geweſen und hatten ihre Anweſen recht und ſchlecht durch die ſchwere Zeit hindurchgebracht. Hier drohte ſeinem Hypothekenanteil durchaus keine Gefahr. Ja, er hatte Einſehen und Verſtändnis genug, den Zins⸗ ſatz der Zeit entſprechend zu ſenken und eine Zinsleiſtung zu ſtunden, wenn ſie einmal nicht auf die Minute genau Dann wiederum gab es Höfe, die vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus einfach nicht mehr zu halten waren. Sie waren ſo hochbelaſtet, daß der Bauer, leider Gottes, allein ſchon aus dieſem Grunde dazu verurteilt war, einen aus⸗ ſichtsloſen und Der ihm die Hände ſie gutmachen, ihnen geholfen. Bauer jemals ſchieden. war. ſeines Grund und Bodens zu führen. Bauern wollten meiſtens die wirkliche Urſache ihrer Not und ihres Elends nicht einſehen und nicht anerkennen. Händeringend baten ſie ihn um Hilfe oder um Nachſicht. Frauen kamen ſcheu und verſtört zu ihm, weinten, küßten zermürbenden Kampf um die Exiſtenz Ja, gerade dieſe und baten ihn um ſeiner Seligkeit willen, ihnen doch den Hof erhalten zu helfen, ſie um des Himmels willen nicht von ihrem Anweſen zu treiben. Es müßten ja doch bald wieder beſſere Zeiten kommen, dann wollten wollten alles wieder gutmachen, was er Hier wurde der Goldbach-Müller ſehr gewiſſenhaft. Er überprüfte die Laſten und berechnete die Rentabilität des Gutes, das heißt: er ſchaltete alle Gefühle aus und ließ allein den Verſtand ſprechen. Und da ergab ſich oft, ja, leider gar zu oft, daß die Höfe bei ihrer zu hohen Be⸗ laſtung beim beſten Willen nun einmal nicht zu erhalten waren. Hier mußte eine raſche Operation vorgenommen werden, die wuchernde und ungeſunde Ueberſchuldung mußte rückſichtslos zurückgeſchnitten werden, wenn der wieder froh bei ſeiner Arbeit und auf ſeinem Hofe werden wollte. So trieb er manchen Hof zur Verſteigerung, erwarb ihn zu einem weit niedrigeren Preis und gab ihn nicht ſelten, vor allem, wenn der Bauer ſich bewährt hatte, mit einer weit günſtigeren Belaſtung in die Hände des alten Eigentümers zurück. Dank und Verehrung dieſer Men⸗ ſchen waren ihm dann ſicher, denn nun hatte der Bauer nicht mehr Siſyphusarbeit zu verrichten— ſeinem Leben und Streben war zukünftig wieder Sinn und Erfolg be⸗ Andere wieder kamen ihm mit wütendem Haß und aller Niederträchtigkeit entgegen, verweigerten ihm jede Einſicht in ihre Verhältniſſe und hätten ihn am liebſten mit den Hunden davongefjagt. ö zweiflungskampf um ihren Hof mit einer Verbiſſenheit und einer Wut, Sie kämpften den Ver⸗ die unklug und deshalb auch ausſichtslos 8(Fortſetzung folgt.) ROMAN von .— MAR AnkE TE Au K ELTMAN N. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) 41 Nachdruck verboten. Ob Freeſe nur Pech hatte, ob er Falſchſpielern auf den Leim ging— es ſtand jedenfalls feſt, daß er ſtändig verlor, und daß es mit dem Freeſehof im Laufe der Jahre immer weiter bergab ging. Als Monikas Mutter ſtarb, war Freeſe ein ſehr be⸗ güterter Mann und der Freeſehof einer der reichſten und größten Güter der Heide geweſen. Der Reichtum war ſo groß, daß es— trotz der verhängnisvollen Leidenſchaften des Gutsbeſitzers— viele Jahre dauerte, ehe er ſein ganzes Vermögen verwirtſchaftet hatte. Zuerſt wurden Hypotheken aufgenommen, ſpäter wurde ein Grundſtück nach dem anderen verkauft, ſo lange, bis nichts mehr übrig war als nur der verſchuldete Freeſehof ſelbſt. Das war gerade um die Zeit, als Monika mündig geworden war. Selbſtverſtändlich hatte Frau Weſt dafür geſorgt, daß Monika eine erſtklaſſige Schulbildung erhielt, eine Angelegenheit, die Freeſe in ſeinen lichten Stunden eifrig unterſtützte. Monika wußte, daß es nicht gut um den Vater und um den Freeſehof ſtand. Immer wieder hatte ſie den Vater angefleht, ſich zu beſſern; oft genug hatte er es ihr ver⸗ ſprochen, ohne jedoch ſein Verſprechen zu halten. Monika mußte zuſehen, wie es immer weiter bergab ging. Bis ſie das alles eines Tages nicht mehr ertragen konnte. Sie konnte nicht hierbleiben, das ſtand für ſie feſt. Nicht auf dem Freeſehof— der ihnen wohl nicht mehr lange gehören würde— und nicht auf dem Weſthof. Wohl wußte ſie, daß Frau Helge ſie liebte wie ihr eigenes Kind. Aber— da war der Bert Weſt, den ſie von Jugend auf liebte, und der in ihr nichts anderes zu ſehen ſchien als die Freundin ſeiner Kindheit. Damals, mit ihrem wunden Herzen, mit dem Schmerz um den Vater und um die Heimat, damals glaubte Monika das Nebeneinander⸗ gehen mit Bert nicht ertragen zu können, und auch dieſer Gedanke war mit daran ſchuld, daß in ihr der Plan reifte, nach Südamerika zu gehen und ſich dort eine Stellung zu ſuchen. Ein Plan, den ihr niemand mehr auszureden vermochte, und den ſie ausführte, wenige Tage vorher, ehe das Unglück mit dem Vater geſchah. Edgar Freeſe hatte Hand an ſich gelegt, an dem Tage, da er wußte, daß kein Dachziegel des Freeſehofes mehr ihm gehörte, daß er ſich und ſeinem Kinde die Heimat geſtohlen hatte. Er war ganz nüchtern geweſen an dieſem Tage; er hatte auch keinen Tropfen getrunken, ehe er in ſein Zimmer ging, den Revolver aus der Schublade nahm und ihn an ſeine Stirn drückte. Er lebte nicht mehr lange nach dem Schuß. Der Freeſehof kam unter den Hammer. Helge Weſt erſtand ihn bei der Verſteigerung; er wurde eine Art Vorgut des Weſthofs— es ſollte ihr Altersſitz werden, wenn erſt ein junges Glück in den Weſthof eingezogen war. So weit war Monika in ihren Gedanken gekommen. Ein glühendes Rot überflutete ihr Geſicht. Was für dummes Zeug ſie ſich da einredete! Nur weil die gute Tante Helge ihr ſolche Sachen erzählt hatte. Es war Zeit, daß ſie wieder vernünftig wurde und in die Wirklichkeit zurückkehrte. Haſtig wandte ſich Monika Freeſe vom Fenſter weg und fing an, ſich für das Abendeſſen zurechtzumachen. e* 4. Dagobert Weſt von Weſthof, der ältere der beiden Weſt⸗ hofſöhne, befand ſich auf dem Heimwege von Paddy⸗ ſcholle. Sein Kopf und ſein Herz waren erfüllt von dieſem herrlichen Geſchöpf, das er jetzt endlich kennengelernt hatte, nachdem ſein ganzes Denken ſchon ſeit mehr als einem Jahre nur Viola Johnſton gehört hatte. Seit damals, als er zum erſten Male ihr Bild im Wohnzimmer ihres Bruders geſehen hatte. Bezaubert war er geweſen von dieſem Bild, behext, und vom erſten Augenblick an hatte er gewußt, daß er dieſe Frau liebte, mit der ganzen Glut ſeines unberührten Herzens. Von dieſem Abend an hatte es ihn immer wieder hinübergezogen nach Paddyſcholle. Nicht nur, daß er Viola Johnſtons Bild ſehen wollte— er brachte es auch immer fertig, Patrick Johnſton von ſeiner Schweſter er⸗ zählen zu laſſen— ein Verlangen, dem der ſeine junge Schweſter vergötternde Bruder nur zu gern nachkam. Bert Weſt war fünfunddreißig Jahre alt und hatte bisher eigentlich nie etwas mit Frauen zu tun gehabt. Gewiß, er hatte während ſeiner Studentenzeit nicht als Mönch gelebt; er hatte auch während ſeiner großen Reiſen hin und wieder eine Liebelei mit einer ſchönen und willfährigen Frau gehabt. Aber nie hatte ſein Herz geſprochen, nie hatte der kurze Rauſch länger gedauert als die paar Wochen, wo er dieſe Frauen beſeſſen hatte. Kühl und ruhig war Bert Weſt immer geblieben, bis zu dem Augenblick, da er Viola Johnſtons Bild ge⸗ ſehen hatte. Wo er ging und ſtand, ſah er nichts anderes als dieſes Frauenbild; er träumte von dem ſüßen Geſicht im Wachen und im Schlafen, und er lebte nur für den Augenblick, da er Viola endlich in Wirklichkeit zu ſehen bekam. Er wußte, daß Viola Johnſton weiches, bernſtein⸗ gelbes Haar beſaß, große, dunkle Augen, eine ſchmale, faſt überſchlante Figur. Er wußte das alles aus den be⸗ geiſterten Erzählungen des Irländers, der nicht genug von der von ihm vergötterten Schweſter erzählen konnte. An dem Tage, an dem Viola Johnſton auf Paddy⸗ ſcholle erwartet wurde, hatte Bert Weſt den Weſthof ſchon am frühen Morgen verlaſſen. Er konnte jetzt nicht ſeiner Mutter gegenüberſitzen. Es war ihm die ganze Zeit über ſchwer genug gefallen, ſeine Gefühle ihr gegenüber zu verbergen. Die Irländerin war keine Frau nach dem Herzen ſeiner Mutter, das wußte er im voraus, auch dann nicht, wenn die Mutter nicht Monika Freeſe als Herrin des Weſthofs erſehnt hätte. Aber Bert Weſt war überzeugt davon, daß ſeine große Liebe es fertigbringen würde, die Mutter umzuſtimmen. Nur mußte Viola Johnſton erſt da ſein, mußte er wiſſen, daß er ſie für ſich erringen konnte. Jetzt hatte er ſich nicht genug beherrſchen können, ohne daß ſeine Mutter von ſeiner Erregung etwas gemerkt hätte. Es war beſſer, er ſchützte Arbeit auf Paddyſcholle vor, war den Tag über fort. Patrick Johnſton hatte beſchloſſen, die Ankunft ſeiner Schweſter feſtlich zu begehen. Am Ankunftstage ſelbſt und am nächſten Tage wurde in den Oelbetrieben nicht ge⸗ 2e: he Arete, 2828212 großes Feſt für die Arbeiter veranſtaltet werden, an dem auch der Irländer, ſeine Schweſter und die Brüder Weft teilnehmen ſollten. Und am Mittag ſchon fand ein Eſſen ſtatt für die Werksbeamten, an dem ſelbſtverſtändlich auch Bert und Dietmar Weſt teilnehmen würden. Aber an dem Tage, an dem Viola Johnſton ankam, würde Bert ſie nur flüchtig zu Geſicht bekommen. Die Brüder waren nur zur Teeſtunde in Patricks Villa ge⸗ beten. Johnſton wollte den erſten Abend allein mit ſeiner lange entbehrten Schweſter verbringen. Trotzdem war Bert Weſt ſchon am frühen Morgen drüben in Paddyſcholle. Ziellos irrte er in den Werks⸗ anlagen umher, in denen außer den Aufſichtsbeamten niemand zu ſehen war. Die Leute mochten ſich wundern, was der Weſthofer an dem betriebsfreien Tage hier zu ſuchen hatte. Aber— Bert Weſt war das einerlei. Mochten ſie denken, was ſie wollten. Er mußte hierbleiben, mußte in der Nähe ſein, wenn Viola Johnſton kam; vielleicht, daß er einen Blick von ihr erhaſchen konnte. Er war ſicher, ihr dann ruhiger entgegentreten zu können, als wenn er ſie drüben in der Villa zum erſten Male zu Geſicht bekam. Bert Weſt trieb ſich ſtundenlang umher, durchſtreifte die Rohrlager, die Pumpwerke, die Raffinerie, die Büro⸗ zimmer. Endlich ſah er Patrick Johnſton mit dem Auto zur Station fahren. Jetzt war es ſo weit, jetzt mußte er auf der Hut ſein. Bert rührte ſich nicht mehr von dem Bürofenſter, von dem aus er die Rückkehr des Wagens beobachten konnte. Und es gelang ihm wirklich, die Heimkehr der Geſchwiſter abzupaſſen, Viola Johnſton zu ſehen, wenn es auch nur für einen kurzen Augenblick war, während das Auto vorüberſauſte. Das war es, das ſüße, elfenzarte Geſchöpf, das ſeine Träume beherrſchte, und das ihn nimmermehr losließ. So, genau ſo hatte er ſich Viola Johnſton vorgeſtellt, und in dieſem Augenblick wußte er es mit voller Beſtimmt⸗ heit: dieſe Frau mußte ſein werden, ſollte er nicht an dieſer Liebe zugrunde gehen. „un am meien Mines Falte 110* n Jener ruührtuge Vue Ein befreiender Atemzug hob die Bruſt des einſamen Mannes. So, jetzt war er ruhiger, jetzt konnte er getroſt die Teeſtunde abwarten und Viola Johnſton gegenüber⸗ treten, jetzt würde er ſich nicht mehr verraten, jetzt hatte er ſich in der Gewalt. Und wirklich, als ſein Bruder Dietmar kam und ſie beide zuſammen das Wohnzimmer drüben in der Villa betraten, konnte kein Menſch etwas von den Gefühlen ahnen, die Bert Weſt durchtobten, während er zum erſten Male Viola Johnſtons Hand für einen kurzen Augenblick in der ſeinen hielt. Man ſaß zu vieren am Teetiſch, plauderte von allem möglichen, und die drei Männer hörten lächelnd zu, was der ſchöne Mädchenmund alles zuſammenplapperte. Bert Weſt hatte dieſe ſeltſame Liebe völlig den Sinn verwirrt. Früher, ehe er etwas von Viola Johnſton ge⸗ wußt hatte, hätte er über dieſes ſeichte, inhaltsloſe Ge⸗ plappere gelangweilt den Mund verzogen— hätte er ge⸗ wußt, daß hinter einer Frau, die ſo alberne, oberfläch⸗ liche Dinge erzählte, nichts zu ſuchen war, daß ſie nie zu ihm paſſen würde. Jetzt aber— jetzt war er voll⸗ kommen verwandelt, vollkommen im Banne dieſes Mädchens, jetzt war alles anders als früher. Nach einer Stunde verabſchiedeten ſich die Brüder, ritten nach Hauſe. Erſt jetzt, als wäre er aus einem Traum erwacht, beſchäſtigte ſich Bert mit zu Hauſe— erſt jetzt fiel ihm ein, daß Dietmar ihm von der Ankunft Monikas erzählt hatte. Monika Freeſe war zurückgekehrt, das Mädchen, das ihn früher geliebt hatte, das ſeine Mutter ſo gern als ſeine Frau auf dem Weſthof geſehen hätte! Gute Mutter, dieſen Gedanken würde ſie ſich wohl aus dem Kopfe ſchlagen müſſen. Es gab nur eine, die dieſen Platz ein⸗ nehmen würde. „Guten Abend!“ Monika fuhr zuſammen, als ſie die tieſe Stimme hörte, b die ſie ſo ſehr liebte und nach der ſie ſich die ganzen langen Jahre über geſehnt hatte. Bert Weſt war in das Wohnzimmer getreten, in dem ſeine Mutter und Monika in der Dämmerung ſaßen, um auf die beiden Brüder zu warten. Er trat auf Monika zu, reichte ihr die Hand, gerade als ob ſie ſich erſt am Tage zuvor geſehen hätten. Monika fühlte erbebend, daß ſein Herz nicht einen Atemzug ſchneller ſchlug, da er ſie begrüßte. i „Es tut mir ſo leid, Monika, daß keiner von uns an der Bahn war, dich abzuholen! Aber dein Telegramm kam zu ſpät. Wir waren auf Paddyſcholle, konnten nicht mehr i ſchnell genug erreicht werden.“ „Macht nichts, Bertl! Wie du ſiehſt, bin ich unter Heimos Obhut wohlbehalten auf dem Weſthof gelandet.“ „Ich danke dir, Monika, daß du unſerem Rufe ſo ſchnell gefolgt biſt. Ich weiß, du haſt viel drüben aufgegeben. Du kommſt aus Luxus und Ueberfluß, um unſer ein⸗ ſames Heidedorf und den alten Weſthof dafür einzu⸗ tauſchen. Du bringſt ein großes Opfer.“ „Was redeſt du nur für dummes Zeugs, Bertl? Das bin ich an dir gar nicht gewohnt! Wie kannſt du von Opfer reden, wenn es ſich um Tante Helge handelt? Als ob es da einen Augenblick des Ueberlegens für mich ge⸗ geben hätte! Hier iſt meine Heimat, hier bin ich zu Hauſe, trotz der Chilenos und ihrer Liebe. Aber die Heide und den Weſthof habe ich nie vergeſſen.“ Bert ſchaute Monika an, als fiele es ihm jetzt erſt ein, daß er ſie ſo lange nicht geſehen hatte. f „Oh, Monika, wie du dich verändert haft! Ich weiß. nicht, was es iſt, aber...“ „Ja, ſiehſt du, Bertl, ſie iſt wirklich viel, viel hübſcher geworden als früher. Sie wollte es mir nicht glauben, und ich freue mich, daß du es ihr beſtätigſt.“ „Hübſch? Ja, vielleicht iſt es das. Aber— Monika kommt mir ganz fremd vor, anders, als ich ſie in der Erinnerung hatte.“ f Monikas Herz lag mit einem Male ganz ſchwer in der Bruſt. Fremd war ſie ihm geworden! Dieſes Fremdſein hatte ſie geſpürt, vom erſten Augenblick an, als er das Zimmer betreten hatte. Nicht daß früher von Liebe zwiſchen ihnen die Rede geweſen war. Die Liebe war wohl nur immer bei ihr geweſen. Aber eine innige und tiefe Freundſchaft war zwiſchen ihr und Bert geweſen, eine frohe Zuſammengehörigkeit— und das alles war verſchwunden, als ob es nie dageweſen wäre. Frau Helge ahnte, was in Monika vorging. Sie wollte ihr helfen, ihr über dieſen Augenblick hinweghelfen. Sie kannte ihren Sohn, der mußte immer erſt warm werden, ehe er aus ſich herausging. Das Verhältnis zwiſchen ihm und der Monika würde ſich ſchon ändern; ſchließlich mußte der Junge ja auch ſehen, wie hübſch ſie war und was für eine gute Frau ſie für ihn abgeben würde. Man mußte ihm nur Zeit laſſen. „Und wie war es drüben auf Paddyſcholle, Bertl?“ fragte ſie jetzt lebhaft.„Haſt du Viola Johnſton geſehen? Denk' dir nur, Ika kennt ſie, war mit ihr zuſammen auf dem Dampfer...“ „Ich weiß es, Mutter! Miß Johnſton hat davon er⸗ zählt! Wie hat ſie dir gefallen, Monika?“ fragte Bert, froh, von der Geliebten ſprechen zu können. Monika merkte mit dem feinen Inſtinkt der liebenden Frau, daß Bert ſich ſtark für dieſe Irin intereſſierte. Wie warm ſeine Stimme klang, wie ſeine Augen leuchteten, jetzt, als er von ihr ſprach! Welch ein Gegenſatz zu der Unperſönlichkeit und der Gleichgültigkeit, mit der er ſie die ganze Zeit über behandelt hatte! Wie gleichgültig ſie ihm geworden wat, ging am beſten aus der Tatſache hervor, daß er nicht einmal mehr„Ika“ zu ihr ſagte, den Koſe⸗ namen, mit dem ſie bisher von allen Weſtleuten an⸗ geſprochen worden war. Und Bert, gerade er, war der einzige, der jetzt Monika zu ihr ſagte. Aber ſie durfte ſich um keinen Preis der Welt etwas von ihren Gefühlen anmerken laſſen, vor allem Bert gegen⸗ über mußte ſie ſich mit Stolz wappnen. Deshalb tat ſte, als ob ſie ſein Intereſſe für Viola Johnſton nicht merkte, gab ſie gelaſſen Antwort, ſchilderte ſie ihre ziemlich kühlen Beziehungen zu der Irin. „Sie iſt eine vollendete Geſellſchaftsdame, reich, ver⸗ wöhnt und ſehr ſchön, wie du ja wohl ſelbſt ſchon geſehen haſt. Auf dem Schiff waren alle Männer von ihr entzückt, und ſie ließ ſich mit viel Grazie anbeten. Aber— was ſie hier in der Heide anfangen ſoll, das weiß ich nicht. Ich glaube, ſie ſelbſt hat auch keine große Luſt, lange hier zu bleiben, trotz der Liebe zu dem großen Bruder.“ „Patrick Johnſton ſchilderte ſeine Schweſter als einen lieben, anſchmiegenden Menſchen; er ſprach eigentlich ganz anders von ihr als du, Monika. Und auch ich ſelbſt habe eigentlich einen anderen Eindruck von ihr gewonnen. Mal ſehen, ob du nicht unrecht haſt, und ob Viola Johnſton nicht doch ganz heimiſch wird bei uns. Ich glaube faſt.“ Berts Rede wurde von einer Autohupe unterbrochen, die von draußen ertönte. Die drei im Zimmer horchten auf. Dann ſprang Bert auf, lief zur Tür, öffnete ſie, ging hinaus vor das Portal. Wenige Augenblicke ſpäter kam er zurück, begleitete Patrick Johnſton und ſeine Schweſter ins Zimmer. „Entſchuldigen Sie, bitte, gnädige Frau, den plötzlichen Ueberfall“, ſagte der Ire, während er auf Frau Helge zu⸗ ging und ihr die Hand küßte.„Aber meine kleine Schweſter ließ mir keine Ruhe. Sie mußte noch herüberkommen, ſich bei Ihrem Gaſt zu entſchuldigen. Heute nachmittag, an der Station, ging alles ſo in Haſt; ſie konnte ſich nicht einmal von Fräulein Freeſe verabſchieden, mich ihr nicht vor⸗ ſtellen— deshalb ſind wir noch auf einen Augenblick her⸗ übergeſahren.“ N. „Oh!, Miſter Johnſton, ich freue mich ja, auf dieſe Weiſe auch gleich Ihre liebe Schweſter kennenzulernen. Ich habe ſchon ſo viel von ihr gehört.“ Fortſetung folgt.) rriſchen er deutſche Erntedanktag ö Im Gau Heſſen⸗Naſſau. 1 gibt der Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda im Auftrag des Gaulei⸗ ters die allein maßgebenden Richtlinien be⸗ kannt. 1 Am 30. September gedenkt das geſamte deutſche Volk des Segens unſerer Heimaterde und dankt dem Bauern für ſeine ſchwere, mühereiche und ſorgenvolle Arbeit. Dieſer Ehrentag für den deutſchen Bauern findet ſeinen Höhepunkt in dem Staatsakt auf dem Bückeberg bei Hameln(von 15 bis 17 Uhr) mit der Rede des Führers und Reichskanz⸗ lers Adolf Hitler, die über alle Sender dem deutſchen Volke vermittelt wird. Im Gau Heſſen⸗Naſſau iſt der Gaupropa⸗ gandaleiter der NSDAP vom Gauleiter mit der Organiſation des Erntedanktages beauf— tragt; für die Durchführung in den 38 Krei⸗— ſen ſind die Kreispropagandaleiter beſtimmt. Die Kreispropagandaleiter arbeiten in eng— ſter und kameradſchaftlichſter Fühlungnahme mit den zuſtändigen Bauernführern ſowie den Kreiswarten der NSG„Kraft durch Freude“. Alle Gliederungen der Bewegung ſtehen für die Durchführung des Programms zur Verfügung. 1 Niemand iſt befugt, neben dem allgemei⸗ nen Programm Sonderveranſtaltungen ir— gendwelcher Art durchzuführen. Von dem Tage dieſer Bekanntmachung bis einſchließ— lich 30. September iſt für öffentliche Feſte (Kirchweihe uſw.) Sperre. Nur in den drin— gendſten Fällen können vereinzelt Ausnah— men zugelaſſen werden. Meldung hierüber iſt umgehend zu erſtatten. III. Im Gegenſatz zu den Maſſenaufmärſchen des 1. Mai wird der Erntedanktag im klei— neren Kreiſe durchgeführt und zwar folgen— dermaßen: i d) In Großſtädlen und größeren Städten werden die Kundgebungen in die Vororte mit landwirtſchaftlichem Einſchlag oder in nicht allzeweit liegende Bauerndörfer verlegt Die Kreispropagandaleiter ſtellen einen ge— nauen Plan auf und beſtimmen den oder die Plätze(Gartenwirtſchaften uſw.), auf denen die Rede des Führers übertragen wird, Dieſe Orte und Plätze ſind in der geſamten lokalen Preſſe ſo oft und ſo deutlich bekannt— zugeben, daß jeder ſich dieſe Orte zum Zie! ſeines Sonntagsausflugs auswählen kann. Auch iſt dafür Sorge zu tragen, daß nach die⸗ ſen Orten ein geſteigerter Verkehr der Elek— a ſowie der Omnibuſſe vorbereitet wird. Ortsgruppenweiſe ſammeln ſich die einzelnen Gliederungen der Bewegung mit ihren Familienangehörigen und marſchieren gemeinſam unter Vorantritt aller verfügba— ren Kapellen zu den verſchiedenen Kundge— bungsplätzen; Anzug: Uniform oder Zivil; jedoch müſſen die Uniformierten zuſammen— gwmarſchieren. Die Fahnen der einzelnen Glie— derungen ſind hierbei nicht mitzuführen. Nach der Rede des Führers(etwa 17 Uhr) werden die Kundgebungen geſchloſſen. Jeder ann nach eigenem Belieben bleiben oder eee. Ein Querſchnitt durch den erſten Leichtathletik; L 8 unſere Vertreter für Deutſchland gewinnen konnten:(oben, von links) der Seger im 800 ⸗Meter⸗Laufen, Deſſecker, wird vom Sräſi n der Deutſchen Sportbehörde, Dr. Halt, beglückwünſcht— der finniſche Rieſe Kotkas holte ſich mit zwei Metern den im Hochſprung— unſer Jehnkampfmeiſter Seevert ſicherte uns den Sieg in dieſem g dender Moment aus dem 110⸗Meter⸗Hürdenlaufen; rechts außen der 9155 Sieger Wegener— das nterwegs, es führt der ſpätere Sieger Virtanen, hinter ihm den i. unke) ei er⸗Lat 3 zen Heimweg ancreten. pie Mitglieder der Kapellen müſſen einheitlich gekleidet ſein. b) Die übrigen Kreisſtädte. Hier ſind Ffeſt⸗ züge vorzubereiten(Erntewagen ſowie Wa⸗ gen mit Produkten des Reichsnährſtandes). Hinter den Wagen marſchieren die Gliede⸗ rungen der Bewegung; es folgen deren An⸗ gehörige ſowie die geſamte übrige Bevöl⸗ kerung, die ſich beteiligen will. Wo mehrere Uebertragungsplätze beſtimmt ſind, iſt der Feſtzug in entſprechend viele Teile zu glie⸗ dern, die zuerſt gemeinſam marſchieren und ſich dann ohne Schwierigkeiten in mehrere Züge auflöſen können müſſen. Wo es mög⸗ lich iſt, ſind Lautſprecher auf Erntewagen zu montieren. 5 c) Die übrigen Ortſchaften. Dieſe können ſelbſtändige Feiern durchführen, ſoweit eine Uebertragung der Rede des Führers garan— tiert werden kann; andernfalls müſſen meh⸗ rere Ortſchaften zu einer gemeinſamen Kund— gebung zuſammengefaßt werden. Programmgeſtaltung 1. Geſamtleitung: die zuſtändigen Hoheitsträger. 5 5 9 25 Alle Kapellen marſchieren am Vormit⸗ tag muſiziexend durch die Straßen. 3. Die Zeiten des Antretens ſind ſo zu bemeſſen, daß unnützes Herumſtehen und Warten vermieden werden. 45 Vor der Führerrede können, ſoweit die Möglichkeit beſteht, von den einzelnen Glie— derungen(HJ, BDM uſw.) Reigen, Sprech⸗ chöre uſw. eingeſetzt werden. Wo geführt werden. Jedoch ſoll da, wo keine Trachten mehr üblich ſind, künſtliche Maske— rade vermieden werden. 5. Die zuſtändigen Bauernführer eröffnen gegen 16 Uhr die Kundgebungen und weiſen in einer Anſprache, die nur wenige Minuten dauern ſoll, auf die Bedeutung des Tages hin. Bis zum Beginn der Führerrede mufi— zieren die Kapellen. Ueberall ſind Kopfhö— reranlagen vorzubereiten, durch die der Be— ginn der Führerrede rechtzeitig feſtgeſtellt wird. Dann erſt ſind die Lautſprecheranla— gen einzuſchalten. 6. Nach der Führerrede werden die Kund— gebungen in der üblichen Weiſe geſchloſſen. Jeder kann dann nach Belieben den Platz verlaſſen. 5 7. Anſchließend an die Kundgebungen Volksfeſt mit Tanz. f IV. Sonderzüge zum Staaksakt auf dem Bückeberg. Aus dem Gau Heſſen-Naſſau gehen folgen— de fünf Sonderzüge: Zug Nr. 1: Niederlahnſtein— Bad Ems — Limburg— Weilburg— Wetzlar— Gie— ßen— Lollar. Zug Nr. 2: St. Goarshauſen— Rüdes— heim— Eltville— Wiesbaden— Mainz Kaſtel— Hattersheim— Höchſt— Oberur— ſel— Bad Homburg— Friedberg— Butz— bach— Groß-Linden— Gießen. 5 Zug Nr. 3: Worms— Pfeddersheim— Molsheim— Eppelheim— Alzey— Arms— heim— Wörrſtadt— Nieder-Olm— Mainz — Rüſſelsheim— Kelſterbach— Frankfurt— Weſt— Gießen. Zug Nr. 4: Weinheim— Heppenheim— Bensheim— Zwinagenbera— Bickenbach ch i 9 0 l es noch Trachten gibt, können Tänze in Trachten vor— 75 — Eberbach— Parmſtagt— Langen— Buchſchlag— Sprendlingen— Frankfurt⸗ Hauptbahnhof— Friedbere— Gießen. Zug Nr 5: Hetzbach— Erbach— Michel⸗ ſtadt— König— Mömhinggrumbach— Höchſt i. O.— Lengfeld— Heubach— Groß⸗ Umſtadt— Langſtadt— Babenhauſen— Seligenſtadt— Hainſtadt— Hanau— Win⸗ deken— Lindheim— Stockheim— Orten⸗ berg— Lißberg— Gedern— Grebenhain — Crainfeld— Herbſtein— Lauterbach— Angersbach. 75 Prozent Fahrpreisermäßigung! Dieſe Ermäßigung ailt bereits ab Heimat— ſtation, nicht nur ab Station Sonderzug! Die genauen Zeiten und Fahrpreiſe wer— den im Laufe der Woche in der geſamten Preſſe bekanntgegeben. Meldungen können an folgende Stellen bis Samstag, den 22. September, bis ſpäteſtens 12 Uhr gerichtet werden; Poſtkarte mit genauer Anſchrift ge⸗ nügt. 1. Kreisbauernſchaft ſtraße 73 2. Kreisbauernſchaft wärtſchaftgemt. 3. Krefsbauernſchaft ſchaftsamt. 4. Kreisbauernſchaft Friedberg, Landwirt— Darmſtadt, Hügel⸗ Heppenheim, Land— Alzey, Landwirt⸗ ſchaftsamt. 5. Kreisbauernſchaft Alsfeld, ſchaftsamt. 6. Kreisbauernſchaft Wiesbaden. wirtſchaftsſchule, Mainzerſtraße 17. Kreisbauernſchaft Limburg, Landwirt⸗ Land⸗ Obere Mog far Weglar, Albiniſtra⸗ ankfurt a. M., den Vormittag zu verl mittag ganz für die fügung ſteht Die tag, den 29. S danktag läuten am Sams— September, abends den Ernte— 2. Schulen. In allen Schulen einſchließ— lich der höheren Schulen iſt rechtzeitig auf die Bedeutung des Erntedanktages ſowie der Bedeutung des Bauern einſchließlich des ge⸗ ſamten Nährſtandes hinzuweiſen. Ausflüge in benachbarte Bauerndörfer werden empfoh— len. Die Beteiligung der Schule an der Fei— er iſt erwünſcht. Es iſt zweckmäßig, in allen Schulen anſchließend an den 30. September Aufſötze über den Erntedanktag ſowie die Be— deutung des Nährſtandes ſchreiben zu laſ— ſen. 2 875 Flagg enſchmuck. Die geſamte Bebölkerung wird aufgefordert, am 30. Sep— tember wie am 1. Mai zu flaggen. Es wird darum gebeten, die Fahnenſpitzen mit Blu— menſträußen zu ſchmücken. 4. Feſtabzeichen. Feſtabzeichen darf vertrieben werden(20 Pfg.). Der Verkauf aller übrigen Abzeichen, Bändchen, Eintrittsgeld, Plaketten uſw. iſt ſtreng verboten; ebenſo ſind Erheben von Eintrittsgeld, Sammlungen irgendwelcher Art ſowie der Verkauf von Karten verboten; auch ſoll kein Tanzgeld erhoben werden. 1 änderkampf Deutſchland— ſo-Hollo, Syring und Dompert. großen Länderkampf—(unten, ron 0 Finnland. Nur das amtliche „ Die Schaufenſter der Ge⸗ ſchäfte. Alle Geſchäftsleute werden gebe⸗ zu ſchmücken. Kunſtblumen ſind unerwünf Ebenſo iſt es unerwünſcht, die Schaufenſter mit Hakenkreuzfahnen zu ſchmücken. Die Kreispropagandaleiter führen zuſammen e NS⸗Hago Schaufenſterwettbewerbe urch. 6. Die Lebensmittelgeſchäfte werden erſucht, deutſches Obſt und deutſche Gartenbauerzeugniſſe auszuſtellen. 7. Alle Wirte werden gebeten, ihre Tiſche mit friſchen Blumen zu ſchmücken und am 30. September zum Nachtiſch nur deut⸗ ſches Obſt zu geben. Deutſche Volksgenoſſen! Am 1. Mai huldigt das geſamte Volk dem Arbeiter. Am 30. September ſollen die Augen des ganzen Volkes auf den deutſchen Bauern ſowie den geſamten Nährſtand ge. richket ſein. Dieſer Tag ſoll mithelfen, die großen Abſichten unſeres Führers Adolf Hit⸗ ler wiederum um ein gutes Stück zu fördern. 55 alle in dieſem Sinne am 30. Sepfember ereit! i. A. gez. Müller⸗Scheld, Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen-Naſſau des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. N A 1 der Heimat Gedenktage O2 Selz. g 9. Ce PI e mi be r Paris wird von den Deutſchen einge⸗ ſchloſſen. Der Maler Eduard von Steinle in Frankfurt a. M. geſtorben. 6 4 Lüderitzbucht wird von den Englän⸗ dern beſetzt. 1925 Der Afrikaforſcher Georg Schweinfurth in Berlin geſtorben. Prot. und kath.: Januarius Sonnenaufg. 5.40 Sonnenunterg. 18.08 Mondaufg. 16.33 Mondunterg. 0.04 191 Die Ehr iſt wie ein Turm, der Neid die Wetterfahn; Wanns auf die Spitze kümmt, ſo geht das Wenden an. Fr. v. Logau. * Kleine Arſachen, groze Wirkung! Ein großer Prozentſatz aller Brandſchäden entſteht durch das Spielen der Kinder mit Feuer und Feuergefährlichem. Wie oft ſehen wir ſchreckliche Tragödien vor uns, wenn wir einen Blick auf eine kurze Zeitungsnotiz werfen. Die Struwelpetergeſchichte von dem Paulinchen, das allein zu Hauſe war, mit Streichhölzern ſpielte und dabei elendiglich verbrannte, kommt leider immer noch oft ge⸗ nug vor und hat ſchon manche Eltern für ihr ganzes Leben unglücklich gemacht. Wenn nun auch nicht gleich immer ſo Entſetzliches geſchieht bei dieſem Spiel mit dem Feuer — manche große und kleine Feuersbrunſt, bei der Hab und Gut verlorenging, iſt doch da— durch entfeſſelt worden, unendlicher Sachſcha⸗ den, Not und Verarmung waren die Folgen. „Von Funken brennet das Haus“ heißt ein alter Volksſpruch.„Kleine Urſachen, große Wirkungen.“ Das Feuer hat für das Kind Feld im 5000⸗ „ eine merkwürdige, faſt dämoniſche Anziehungs⸗ kraft. Faſt jedes Kleine nuß erſt ſeine trüben Erfahrungen mit dieſem böſen Feind machen, „ſich die Finger verbrennen“— denn„das gebrannte Kind ſcheut das Feuer“. Die Mut⸗ ter kann ihre Kinder durch gewiſſenhafte Be⸗ aufſichtigung und rechte Erziehung aber in den meiſten Fällen vor ſolchem ſchlimmen Spiel und ſeinen unabſehbaren Folgen be⸗ wahren. 5: Nach Möglichkeit laſſe man kleine Kinder nie allein in der Wohnung; wenn es durchaus ſein muß, räume man die Streichholzſchachtel und alles ſonſtwie Gefähr⸗ liche aus ihrer Reichweite fort, verſorge vor⸗ her! den Ofen ſo, daß weder Funken heraus⸗ ſprühen können, noch daß er zu früh zuge— ſchraubt iſt und damit Erſtickungsgefahr ent⸗ ſteht. Von all dieſen und tauſend anderen Gefahren, die im Gasherd, der elektriſchen Leitung, der Petroleumlampe und Benzin⸗ flaſche ſtecken, muß das Kind wiſſen, je früher deſto beſſer. Man ſoll ihm, ohne ſeine Phan⸗ taſie mit Schauergeſchichten zu erregen und es dadurch überängſtlich zu machen, den Feuer⸗ feind zeigen, ihm erzählen, wie er ſchon vie⸗ len Kindern ſchadete, und es lehren, geſchickt und ſorglich mit allen Sachen des Gebrauches umzugehen und ſich im Falle der Gefahr zu helfen. Die Feuerſchutzwoche vom 17. bis 23. Sep⸗ tember 1934 iſt den Erziehern darin ein guter Helfer. Sie klärt großzügig über ſolche und alle verwandten Gefahren, die jeder wiſſen muß, auf. Die kleine Schrift„Brandſchaden iſt Landſchaden!“ faßt das ganze Thema in intereſſanter, lehrreicher und lebendiger Form in ſich zuſammen, ſie ſollte in keinem deut⸗ ſchen Hauſe fehlen! Wettervorherſage: Vorerſt Fortdauer des ſommerlichen Wet⸗ ters; nach örtlicher Gewitterbildung jedoch zu⸗ nehmende Abkühlung. 1 ten, ihre Schaufenſter mit friſchen Blumen