ieee Kathol. Mirchenchor Cäcilia Aüümummummnuummmnnnmmmpimmnmnnthknrnnrg nnn mkndmbnmguntkunumnmn unt Pw ð˙²“; 5 W ühriges dubllüum am Sonntag, den 23. September 1934. Aachmittags 1.30 Uhr: Wertungsſingen der Kirchenchöre des Dekanats Aachmittags 3.30 Uhr: Mernkeim Bensheim in der Zwölfapoſtelkirche Gemütliches Beſammenſein der Kirchenchöre in den Sälen des„Freiſchütz“. Vortrag von Volksliedern. Zu dieſen beiden Veranſtaltungen ſind alle Pfarrangehörigen freundlichſt eingeladen. Pro⸗ gramme ſind an der Kirchentür zu 30 Pfennig erhältlich und berechtigen zur Teilnahme an beiden Veranſtaltungen. Abends 8.00 Uhr: rode dubitsumsteier in den Freiſchützſälen. Zu dieſer Feier ſind unſere aktiven, paſfiven u. Ehrenmitglieder, ſowie die Vorſtands mitglieder der kath. Vereine mit ihren Familienangehöri⸗ en herzlich eingeladen. 8 Der Vorſtan d. deen nimm Landwirts ehallehes Ealschudungsberauren bezüglich Franz Helbig 3. in Viernheim am 19. September 1934 Vorm. 8 Uhr eröffnet. Entſchuldungsſtelle: Main-Neckar e. Forderungsanmeldung bis 31. Oktober 1934 beim Amtsgericht Lampertheim. Täglich ſüßen Apfel- most Landes bauernkaſſe Rhein- Brennerei. G. m. b. H. in Frankfurt a. M. und Kelterei Ludehig Aerztlicher Sonntags dienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver- ſieht morgen Sonntag, 23. September 34, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Kienle, Adolf Hitlerſtr. 40 Tel. 32 Sanitätsbereitſchaftsdienſt. (Mühle Heſſ. Haus) Sonntag, 23. Sept.: Winkler Nikl., Schmitt 6. Lambertn fünmiunmnmumnnnnummmmunmunnmnmnmmmmnnennun. wendunt l in lar Ich le ſtatt. lichſt eingeladen. Eintritt frei. ſchulhof auf. Heil Hitler! oris gruppe Viernheim Morgen Sonntag halb 4 Uhr findet im Kaiſerhof eine öffentl. KRundgebung Ein Mitglied des Landesverbandes Heſſen⸗ Naſſau wird ſprechen über: Zweck und Aufgabe des Reichsverbandes der Kinderreichen und Siedlungs⸗ fragen. Die Geſamtbevolkerung iſt hierzu freund ⸗ Die Kinder ſtellen ſich um halb 2 Uhr im Goethe⸗ Alle Kinder müſſen ſich beteiligen. Der Ortsgruppenwart 5 Kempf. chats Eröffnung un Empfehlung Der geehrten Einwohnerschaft, besonders der hiesigen Geschäftswelt zur Kenntnis, daß ich die von meinem ehemaligen Lehrmeister, Herrn Hans Brückmann, geführte 5 mechan. Werkstatt in meinem Elternhause, Lampertneimerstraſle 3, weiter betreibe.— Durch langjährige Erfahrung im Maschinenwesen in Theorie und Praxis, bin ich in der Lage, die mir anvertrauten Arbeiten gut und billig auszuführen. 5 Mit deutschem Gruß Auch der Bauer gehort zur front ef 23 Millionen Sparerl erhibr bei einem monatlichen Sarbetrag 5 Mark 95 ach . Rach 1 25 Jahren Rach 9 4 Jahren 40 Jahten A. ö 7 0 1 223,50 fle —— 2 2 — 733,0 fl Bevirkssparass6 Lorsch Zweigstelle Mernheim Nübling, Schmitt 2., Fr. Lantz. beſtehend aus 2 bis 3 Zimmer u. Küche v.ruhigen Leuten ſofort zu mieten geſucht. Von wem, ſagt die Exp. d. Bl. Vornehme Tätigk. vom eig. Verkaufs- Büro. Verdienſt⸗T Anzeigen möglichk. 400.— 9 M. mon. u. mehr. Anfr an Ludwig Doile, Wolters⸗ lage, Krs. Oſter⸗ burg/ Altm. finden in dieſer Zeitung große Beachtung und „um deulschen Hasser“ Morgen Sonntag Tanz Es ladet freundlichſt ein Der Wirt Hanelle Schwarz Wein gulen Erfolg! „ Erfolg erzielen Sie durch ein Inſerat in dieſer Ztg. programm der Feuerschutzwoche 1934 Samstag, den 22. September: erwehr. Feuerwehrführers Ecker, München. um 20.10 Uhr am Rathaus. Sonntag, den 23. September: dadurch die Feuerwehrkapelle und des Spielmannszugs der Wehr. 9 Uhr Antreten zum Kirchgang der Feuerwehr am Fürſt Alexander. Anſprache des Feuerwehrkommandanten. Der Ortsausschuss der Gemeinnutz vor Eigennutz! Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr! Großalarm der Feu⸗ Im Anſchluß Anhören der Rede des deutſchen Standkonzert der Feuerwehrkapelle. 6 Uhr Weckruf durch Nach dem Gottesdienſt Standkonzert und Feuerschutzwoche 1034 Au 22881. Hompl. Schlatzimmer R 65. wegen Räumung bill. abzugeb. Haballernaus Franz Olenlza mandeln. 1.20 Je rglelen 2780 n- und Verkau Darlehen Hynoih. Umschuldung Grundstücksbeleihung zu günſt. Bedingungen durch Koll. Vertrag. Langfriſt. Amortiſierung durch Mat.⸗Uarlehnskasse Zweckſpar G. m. b. H. in Hamburg koſtenl. Ausk. ert. Bez.⸗Dir. Mann⸗ heim, Windmühlſtr. 26 geg. Rückp. Schlatzimmer von 185. RM an ferrenzimmer von 190. RM an Speisezimmer von 280. RM an Matratzen in Kapok, Roßhaar Wolle und Seegras Zztürige Spiegelſchränke sowie 1- und Itürige Schränke und Einzelmöbel in grober Auswahl önelnaus dunner Mannheim, Qu 5, 16 Bedarfsdeckungsscheine den in Zahlung genommen. Wer- den 2. September wird er zur Mubarhindl. Fuh- prüfung und Beretung zu Ihrer Verſügung stehen. Fusspflege Syſem hat gegen alle Fuhbeschwer- den örzilich empfohlene Mittel und Behelfe. Individuelle An- passung nach Fuhabdruck. Schunnaus. Hocke. Mornneim Lamperinelmersir.! Täglich friſch gekelterten Apfel- most und alten Apfel⸗ wein zu haben Basthaus Zur frischen Quelle —.— Mlavier- Unterricht nach erprobter, schnell fördern- der Methode Lissi Schlatter langj. Lehrerin an der Mann- heimer Hochsch. f. Musik. Näheres mannnelmerst. d 5 Nuchen⸗ Lasche m. Linoleum u. Am Dienstag Dr. Schoſls dazu passende Stühle billig zu verkaufen. fl. auer Mheim. F 2, J. Franz Jakoh Mnapp, ingenieur Achlung! Diese Woche In central-Film-palast 5 7 4 Ae ö N He, ur los D 2 0 115 UI BOND) Ein Tonfilmwerk vom Mädchenhandel nach wahren Begebenheiten! Inder bla Wache: Der Relehsmariettag in nürnberg 183d Alles besucht dieses erstkl. Programm. Anfang 8 Uhr ab 9 Uhr nochmals Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 175 e täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wböchentli Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“,. jahr 1 en„Illuſtrierten den Fahrplan und den Wandka ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 77 2 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. imer Anzeige Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigen reiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 221 Montag, den 24. September 1934 51. Jahrgang Häthe Bomeisſer Dioolaus Pręechiel Verlobie Somborn er. Gdsse Viernheim Hessen 23. Sepfember 1934 „ Achtung! Efi-Stauhsauger! un alle Hausfrauen! Eine verletzende, schädigende Stellungnahme des Herrn Mieh. Manf, Installateur, VMernheim veranlaßt uns, diesen mit unserem vFühmlichst bekannten, über 150 000fach bewährten Efli⸗ Staubsauger nicht mehr zu beliefern. Interessenten können d. Efi- Staubsauger selbstverständlich nach wie vor vertrauensvoll bei unseren Priwatreilsenden, die keine Hausierer sind, in Auftrag geben. Unsere Reisenden und wir danken Ihnen für Ihr ferneres Vertrauen und empfehlen uns Ihnen mit deutschem Gruß! veuma 0g..., Uresden Zweigstelle: Karlsruhe, Waldstr. 13 Telefon 2263 Landestreffen der Du in Wies bad en am 7. Oktober 1934 Viernheimer, wo iſt Deine Anme 9 dung Sowjietjuſtiz Ganz ſang⸗ und klanglos iſt vor einiger Zeit in Moskau die GPU, die gewaltige und gewaltſame Geheime Polizeiorganiſa— tion, das ſtändige Schreckgeſpenſt ei⸗ ner Bevölkerung von über 160 Millionen Einwohnern, als ſelbſtändige Organiſation durch Geſetz aufgehoben worden. Es wird ein neues Innenkommiſſariat gebildet und die ehemalige GPI wird eine Abteilung desſelben bilden. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß dieſe Maßnahme aus au⸗ ßenpolitiſchen Gründen erfolgt iſt. Man wollte bei der Bewerbung um die Mitgliedſchaft im Völkerbund nicht durch die GPu belaſtet werden und den Eindruck hervorrufen, Sowjetrußland ſei bemüht, ſich den Sitten und Auffaſſungen der Völkerbundsmitglieder anzupaſſen und dafür große Opfer zu bringen. In Wirklichkeit jedoch iſt wiederum nur ein Namenswechſel vorgenommen worden, wie ſchon einmal, als die„Tſcheka“ in die„GPU“ umgetauft wurde. Welche Bedeutung hat dieſe Organiſation im Lan— de? Darüber gibt ein guter Kenner der GPu, der Franzoſe Graf d'Albaret in einem Artikel, der in der„The Engliſh Re— view“ erſchien, wiſſenswerte Auskunft. Als 1918 die Tſcheka als Organiſation zum Kampf gegen die Gegenrevolution gegrün— det wurde, verſtand ſie es ſehr bald, ſich auch richterliche Funktionen an⸗ zueignen und zu verurteilen, ohne daß die geringſten geſetzlichen Beſtimmungen dazu vorlagen. Als die Tſcheka 1922 durch ein Geſetz aufgelöſt wurde, hauptſächlich wegen des Juſtizterrors, den ſie getrieben hatte, verſtand es die neugebildete GPU, ſich in kürzeſter Zeit noch weit mehr Rechte anzumaßen, daß auch die höch⸗ ſten Beamten des Landes vor ihr zitterten. Man ging dabei folgendermaßen vor. Nach dem Sowjetſprichwort„Bring uns den Mann, das Verbrechen werden wir ſchon finden“, wurde ein Schuld⸗ bekenntnis konſtruiert und der ſogenannte Angeklagte durch ein raffiniertes Kreuzver⸗ hör mürbe gemacht, ſich ſchuldig zu beken⸗ nen. Die großen Staatsprozeſſe liefern da⸗ für Muſterbeiſpiele. Graf d' Albaret, von Beruf Rechtsanwalt, der als Verteidiger von Angeklagten häufig an den Gerichtsver— handlungen teilnahm, beſtätigt, daß Gefan⸗ gene, die der Gegenrevolution beſchuldigt wurden, wenn ſie ſich beſchwerten, ſie wären von Agenten der GPU bedroht oder gefol⸗ tert worden, ſofort erſchoſſen wurden. Um den Schein der Unparteilichkeit zu wah⸗ ren, werden zuweilen auch Mitglieder der Kommuniſtiſchen Partei angeklagt, aber ſtets nur zu ganz leichten Freiheitsſtrafen verurteilt, nach deren Ablauf ſie wieder in Ehren in die Partei aufgenommen werden. In der Kunſt der Spionage dürfte die GpPu nicht leicht übertroffen werden. Spio⸗ nage gilt als Tugend, als verdienſtlich. Kein Sowjetbürger darf in Rußland für einen Ausländer arbeiten, es ſei denn, daß er dieſen ausſpioniert, das iſt gerichtsnotoriſch. Jeder Ausländer wird eingeladen, der Kommuniſti— ſchen Partei beizutreten; wer es tut, wird bald wieder ausgeſchloſſen und iſt dadurch in Rußland vogelfrei, er ſchwebt in ſtändiger Gefahr, als Gegenrevolutionär angeklagt zu werden. Unter den Klienten des Grafen be— fanden ſich einige Deutſche und Amerikaner, die durch dieſe Methode ihr Leben verloren. Eine andere äußerſt raffinierte Methode beſteht darin, daß Ausländer der Gegenxevo⸗ lution verdächtigt werden, ſich einer Reihe von Kreuzverhören unterziehen müſſen, ſich dabei in Widerſprüche verſtricken, bis ihnen geſagt wird, es gäbe bloß noch eine Rettung für ſie, ſie müßten Sowfſetbürger werden. Dem Angeklagten, der ſeine bisherige Staatsangehörigkeit nicht aufgeben will, kommt man ſchließlich dadurch entgegen, daß man ſie ihm beläßt und ihm trotzdem einen Sowjetpaß ausſtellt. Der Paß wird zu den Akten gelegt. Gerät der Ausländer mit den ruſſiſchen Behörden in Konflikt, droht man ihm, den Paß dem zuſtändigen Geſandten oder Botſchafter vorzulegen. Nach Angaben der GPu ſoll die Hälfte der in Rußland täti⸗ gen Ausländer die doppelte Staatsangehö⸗ rigkeit haben. Aber wie ſchon geſagt, die GPu iſt ja abgeſchafft. Grubenkataſtrophe in England Ein Kohlenbergwerk durch Exploſion in Brand geraten— Velegſchaft im brennenden Schacht eingeſchloſſen— Das Feuer behindert die Nettungsarbeiten Nam dan 29 Gentemher Une n, e. epteimdbder Im mittelengliſchen Induſtriegebiet er⸗ eignete ſich auf einem Kohlenbergwerk bei Wrerham ein Grubenunglück, das in ſei⸗ nen Ausmaßen eine der größten Verg⸗ werkskataſtrophen der letzten Jahre dar⸗ ſtellt. Eine Exploſion ſetzte die Schachk⸗ anlagen in Brand. Kurz vor der Ex- ploſion waren gerade 400 Bergleute einge- fahren. 183 Bergleute befanden ſich in dem Teil der Grube, der von der Exploſion be⸗ troffen wurde. Die Rettungsarbeiken wurden durch den Brand ſlark gehemmt. Unker Verwendung von Sand und Erde und allen anderen er— denklichen Milteln verſuchte man, der Flam- men Herr zu werden. Aerzle und Saniläter, die aus der ganzen Umgebung herangezogen worden waren, konnken wegen des Brandes zunächſt nicht in ausreichendem Maßze ein- geſetzt werden. Bald nach dem Unglück konnten 16 kole Bergleute geborgen werden. Zwei Berg- leuke wurden mit Verletzungen, fünf unver- letzt zukage gefördert. Vergeblicher Heldenmut Es wurde alles getan, um den Unglück⸗ lichen, die im brennenden Schacht eingeſchloſ⸗ ſen waren, Reltung zu bringen. Allein alle Anſkrengungen waren vergeblich. Sämtliche verfügbaren Polizeimannſchaften, Sanikäks⸗ perſonal uſw. wurden den Rettungsmann⸗ ſchaften eingegliedert. Trotz der Sauer- ſtoffmasken brachen zahlreiche Helfer ohnmächtig zuſammen. An ihre Skelle kraten unverzüglich neue Freiwillige, deren heldenmükige Bemühungen freilich gegen- über der Gewalt des Feuers weiterhin er⸗ folglos blieben. Keine Nettung möglich Nach Bergung einiger Ueberlebender und der ſterblichen Ueberreſte zahlreicher braver Bergleute, die durch Rauchvergiftung oder durch Brandwunden bereils den Tod erlitten hatten, erwies es ſich als ausſichtslos, den reſtlichen, weit über 100 Mann Hilfe und Rektung zu bringen. Ihr Leben muß als verloren gelten. Wie verlautet, hat ſich die Leitung des Bergwerks angeſichts der Unmöglichkeit, den Eingeſchloſſenen zu helfen, enkſchloſſen, den brennenden Schacht abzuriegeln, um die an- deren Schachlanlagen vor einem Uebergrei— fen des Feuers zu ſchützen. ö Nies Mesgligrga see Meghan t Angus gruber rezhum Die Stadt Wrexham, zu deren Gebiet die Unglücksgrube gehört, liegt in der walliſi⸗ ſchen Grafſchaft Glamorgan. In dieſer Ge— gend von Wales gibt es zahlreiche bedeutende Kohlen- und Erzbergwerke. Das Kohlenberg— werk in Wrexham, in dem ſich die furchtbare Kataſtrophe ereignete, beſchäftigte 1859 Ar— beiter unter Tage und 3575 Arbeiter über Tage. Ueber den Weiterbetrieb der Grube läßt ſich noch nichts ſagen. Der Vernichtungszug des Taifuns Japan in Trauer— Steigende Verluſtziffern— Anüberſehbarer Schaden Tokio, 23. Sept. Aus Jenkral-Japan laufen immer weikere Schreckensbotſchaften ein, die den Umfang der ſchrecklichen Naturkataſtrophe noch grö- ßer erſcheinen laſſen, als dies ſchon nach den erſtlen Nachrichten der Fall war. Es fehlt nicht an erſchütternden Einzelheiten, die erſt nach und nach bekannt werden, da die Funk- verbindungen größtenkeils zerſtört ſind. Nach Mitteilungen aus Schimonoſeki ſind vier Dampfer, die mit insgeſamt 500 Mann Beſatzung und Fahrgäſten am Tage vor der Kataſtrophe den Hafen ver— ließen, bis jetzt nicht in ihren Beſtimmungs— häfen eingetroffen. Man befürchtet, daß ſie geſunken ſind. Nach weiteren Nachrich— ten iſt zwiſchen Nagoya und Kioto beim Einſturz einer Brücke ein Arbeitszug in den Fluten verſunken. Viele Arbeiter ſind umgekommen. Nach den bisherigen Mitteilungen hat Japan durch die Naturkataſtrophe 33 Flugzeuge verloren. In Kobe verſuchten nach der Sturmkataſtrophe Koreaner zu plün— dern. Sie wurden von Polizeipoſten ſofort erſchoſſen. Zur Durchführung der Rettungsaktion ſind Flugzeuge aufgeſtiegen, um zu⸗ ſammen mit japaniſchen Pioniertruppen die erſte Hilfe zu bringen. Die Flugzeuge haben auch Lebensmittel mitgenommen, da es Städte gibt, die zurzeit auf normalem We— ge nur ſehr ſchwer zu erreichen ſind. Von japaniſcher Seite wird mitgeteilt, daß alle * 2— 2———— Im Mittelpunkt des japaniſchen Unglücksgebietes. dos von einem Wirbelſturm mit entſetzlichen Folgen heimgeſucht wurde, ſteht die große — W 1 3 Hafenſtadt Oſaka, von der wir hier ein typiſches Bild wiedergeben. Gerüchte, daß bei dieſer Kataſtrophe die ja— paniſche Marine gelitten habe, nicht den Tatſachen entſprechen. Auf Veranlaſſung des japaniſchen Kriegsminiſters Hajaſchi ſind techniſche Truppen eingeſetzt, um die Hilfsaktion für die Bewohner zu beſchleu— nigen, die noch unker den Trümmern der gäuſer liegen. Bei Oſaka iſt es gelungen, ein Entbindungsheim teilweiſe auszu⸗ graben, wobei ein Teil der Inſaſſen geret— tet werden konnte. Ganz Japan trauert wegen dieſer furcht— baren Kataſtrophe, die auch in den auslän— diſchen Kreiſen Japans ſtärkſte Teilnahme hervorgerufen hat. Die Vertreter des Di— plomatiſchen Korps ſprachen aufrichtiges Beileid aus. Der japaniſche Kaiſer hat den japaniſchen Innenminiſter Goto empfangen, der ihm einen Bericht über die Kataſtrophe erſtattete. Furchtbare Verluſtziffern. Am ſchlimmſten gelitten haben, wie ſchon gemeldet, Oſaka, Kioto und Kobe. Die Ge— ſamttotenziffer beläuft ſich in Oſaka bis jetzt auf 1039, darunter etwa 500 Schulkin⸗ der. Die Zahl der Verletzten beträgt etwa 3000 und die der Vermißten 586. In Oſaka wurden ferner 144 Schulhäuſer, 3914 Pri⸗ vathäuſer und 3212 Fabriken zerſtört. 8120 Privathäuſer wurden beſchädigt. In Kioto beträgt die Ziffer der Toten 207. die der Verwundeten 939. 1675 Häuſer, darunter 20 Schulhäuſer, wurden vernichtet, 2750 Häu⸗ ſer wurden beſchädigt. Die Berichte aus Kobe können noch nicht als abgeſchloſſen be- trachtet werden. Immerhin hört man von über 40 Vermißten und etwa 480 Verwunde— ten. Die Zahl der Toten ſteht noch nicht feſt. In Kobe wurden 1677 Häuſer vernich— tet und 9209 beſchädigt. Nach einem Funkſpruch aus Takamatau befürchtet man dort, daß 2300 Fiſcherboote von der Inſel Schikotu geſunken ſind. Der Jug der Vernichkung. Wie den Berichten der meteorologiſchen Stationen zu entnehmen iſt, iſt der Taifun bereits am 14. September im ſüdlichen Teil des Pazifiſchen Ozean entſtanden. Er nahm zunächſt ſeinen Weg in nordweſtlicher Rich⸗ tung, änderte dann ſeinen Kurs nach Norden ab, berührte die ſüdliche Spitze von Kiuſhu in den erſten Morgenſtunden des Freitag und brach mit voller Gewalt in das Gebiet von Oſaka am ſelben Tage um 8 Uhr ein. Von dort nahm er ſeinen Weg über Kioto in die Japaniſche See. Wie ſich jetzt über⸗ blicken läßt, iſt das Gebiet, das von dem Tai⸗ fun in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt, bedeutend größer, als man urſprüng⸗ lich angenommen hatte. Der Kaiſer von Japan hat eine Botſchaft an das Volk erlaſſen, in der zum Wiederaufbau der von dem N betroffenen Gebiete aufgefordert wird. Der Tag, an dem die Todesopfer beigeſetzt wer⸗ den, ſoll als nationaler Feiertag gelten. Der Verkehr wird auf fünf Minuten unterbro⸗ chen werden. N.— — 1 * N 7 D AN KEIMAN N. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 81 Nachdruck verboten. „Launenhaftes Frauenzimmer! Meinetwegen braucht ſie überhaupt nicht mehr zurückzukommen.“ „Aber Dietmar, ich kenne das bei dir gar nicht, daß du ſo hart urteilſt. Ich finde die Miß reizend. Bedenke, ſie iſt ein anderer Menſch als wir, ganz anders erzogen und durch ihren Reichtum übermäßig verwöhnt. Da darf man nicht ſo hart ſein.“ „Ich mag ſie einfach nicht, Mutting. Ihr Reichtum, ja, der iſt mir intereſſanter als die ganze gelbhaarige Miß Bert fuhr in die Höhe:. „Mäßige dich in deinen Ausdrücken, Dietmar! Viola — Miß Viola“, Bert verbeſſerte ſich haſtig,„iſt eine ent⸗ zückende junge Dame. Und ihr Goldhaar mit gelbhaarig zu bezeichnen, iſt nicht gerade ſehr geſchmackvoll.“ „Was regſt du dich eigentlich auf, Bertl? Ich finde ſie halt gelbhaarig— was kann man da machen?“ „Das iſt dir ja unbenommen. Nur muß ich dich bitten, dich in meiner Gegenwart zu mäßigen und deine Auf— faſſung für dich zu behalten. Ich dulde es nicht, daß du in meiner Gegenwart ſo wegwerfend von Miß Johnſton ſprichſt.“ „So, du duldeſt es nicht? Seit wann haſt du mir gegenüber etwas zu dulden, wie du dich auszudrücken beliebſt? Aber Bertl, wir wollen uns der Miß wegen weder aufregen, noch ſtreiten. Das iſt es wirklich nicht wert. Miß Viola Johnſton iſt das entzückendſte, reizendſte, goldhaarigſte Geſchöpf unter der Sonne. Na, biſt du nun zufrieden, Bertl?“ 2 „Denkſt du, ich laſſe mich von dir verſpotten? Da irrſt du dich aber, mein Lieber!“ rief Bert, indem er vom Tiſch aufſprang.„Verzeih, Mutter— entſchuldigt mich— aber ich bin zu ſehr verärgert.“ Schon hatte Bert das Zimmer verlaſſen. Monika war ſchneeweiß geworden. Frau Helge ſah von einem zum anderen. Eine Ahnung hatte ſie befallen; verſtört fragte ſie nun: „Ja— was iſt denn das mit dem Bertl?“ „Oh, Mutting, einen Koller hat er. So ein Blödſinn, ſich dieſer Miß wegen ſo aufzuführen. Aber entſchuldigt, ich muß dem Bertl nach, damit er mir keinen Unſinn macht.“ Schon war er draußen. Die beiden Frauen blieben allein zurück. „Ika— Kind...“ Monika ſaß ſtarr und ſtumm da, rührte ſich nicht. Zuerſt war eine große Freude in ihr geweſen, als ſie von Violas Abreiſe gehört hatte. Dann war ein Sturm⸗ wind gekommen, hatte ihre leiſe, zarte Hoffnung mit einem Schlag hinweggefegt, hatte alles vernichtet. „Was iſt das, Ika? Sag mir— was iſt das mit dem Bertl und der Fremden? Glaubſt du, daß er ſie liebt?“ „Tante, liebe Tante...“ Monikas Kopf lag plötzlich auf dem Tiſch, lautlos weinte ſie vor ſich hin. Die alte Frau nickte leiſe, dann ſtrich ſie zart über den gebeugten Kopf. „Ich glaub' es nicht, Ika— ich glaub' es nicht.. Der Bertl muß doch Augen im Kopf haben. Oh, meine Ahnung — ſie hat mich nicht getäuſcht. Nur Unglück kommt uns von da drüben, nur Unglück.“ Dann ſtand ſie langſam auf, ohne noch etwas zu ſagen, ſah einen Augenblick auf Ikas geſenkten Kopf, ging dann leiſe hinaus. esd ale, n*.* Monika war ganz verſtört, als ſie endlich den Kopf hob und ſah, daß ſie allein war. Wie egoiſtiſch ſie geweſen war! Die gute Tante Helge hatte doch noch viel mehr Kummer als ſie, und ſie hatte ihr mit ihren dummen Tränen auch noch das Herz ſchwer gemacht. Gleich wollte ſie hinübergehen, ihr etwas vorleſen, mit ihr plaudern, damit ſie die dummen Gedanken vergaß. Als ſie ins Vorzimmer kam, ſah ſie zwei Menſchen eng aneinandergeſchmiegt in einer Ecke ſtehen. Dietmar und Giſa fuhren mit roten Köpfen aus⸗ einander, während Monika faſt erſtarrt ſtehenblieb. Sie ſagte kein Wort, ſah Dietmar nur mit großen, ſehr ernſten umd ein wenig verächtlichen Augen an. Dann ging ſie hinaus. „O Gott— junger Herr.“ „Junger Herr— junger Herr... Das iſt doch zu gräßlich heute. Nun mault die Monika auch noch. Mutter heult, Bertl beißt ſich vor Trotz bald die Lippen wund. Es iſt gerade, als ob auf dem Weſthof heute der Teufel los wäre. Da kann der vernünftigſte Menſch aus der Haut fahren. Und jetzt kommſt du auch noch mit deinem ſunger Herr“... Das könnte mir gerade noch fehlen. Komm her, auf der Stelle! Will mal ſehen, ob mir jemand das Küſſen verwehren kann.“ Voller Ungeſtüm zog er Giſa zu ſich heran, preßte ſie an ſich und drückte heiß ſeine Lippen auf die ihren. „Biſt doch die Schönſte, Hex. Bei dir iſt Lachen und Sonnenſchein, kann man ſich ausruhen von all dem Aerger. Ich glaube, wir beide paßzten am beſten zuſammen. Hex — du Wieder küßte er ſtürmiſch die brennend roten Lippen. bab b ich o ſo raſend lieb, Siſa. n Ven „Sag das noch einmal, du... wird's bald...“ ö Und jedesmal wollte er ſie mit ſeinen Küſſen erſticken. „Du— laß mich— das tut weh...“ „Nichts da! Erſt will ich wiſſen, wie ich heiße...“ „Dietmar...“ „Und weiter?“ „Mein Liebſter...“ „Siehſt du, Hex, das klingt ſchon anders. Nun alſo, Giſa, was ſoll dir denn der Oſterhaſe bringen?“ „Ach du“, ſie kuſchelte ſich an ſeine Bruſt,„ich trau' mir's eigentlich nicht recht zu ſagen.“ „ los ſchon. So ſchlimm wird's ja wohl nicht ſein, iſa.“ 5 N „Ich— ich möcht' einen Sonnenſchirm haben, ſo einen kleinen, ſeſchen— ſo wie ihn jetzt die Damens alle tragen. Ach, das wär' mein Herzenswunſch, Dietmar.“ „Sollſt ihn haben, Hex! Nur, ob ich ihn auf Oſtern noch herbeiſchaffen kann, weiß ich nicht. Dann kriegſt du ihn halt ein paar Tage ſpäter. Hier brauchſt du ihn doch nicht, erſt im Sommer, wenn wir wieder fort ſind. Wir fahren doch wieder zuſammen in die Ferien, Hex?“ Wie heiße ich? Na, geht, mit dem Großvater, das weiß ich nicht! Er iſt ſchreck⸗ lich mißtrauiſch geworden.“ „Oh. wir werden ſchon wieder einen Ausweg finden, Giſa! Biſt doch ein kluges Ding, wirſt uns ſchon zu helfen wiſſen.“ „Ich will's verſuchen, Dietmar! Ich muß die Tante in Hannover wieder bearbeiten, daß ſie mich einlädt. Sie tut's beſtimmt, wenn ich ihr wieder was Schönes ſchenke. Ach du, Dietmar! Wird es wieder ſo ſchön wie im letzten Jahre? Weißt du noch: die ſchönen Autofahrten und die herrlichen Lokale...“ „Diesmal wird es noch viel ſchöner, Hex! Du, weißt du noch, wie der Ober ſagte: ‚Und das hier, gnädige Frau, iſt das Schlafzimmer...“ Sie lachten beide mit trunkenen Augen, ſanken ſich von neuem in die Arme. Plötzlich fuhr Giſa in die Höhe. „Mein Gott, ich muß gehen, Dietmar! Großvater iſt ſicher ſchon ſehr böſe, weil ich nicht komme. Es wird wieder eine Strafpredigt ſetzen...“ Wie b„Aber ich treffe dich ſpäter, Giſa— hörſt du immer, am Heidebruch.“ Giſa nickte ihm ſtrahlend zu, dann ſchlüpfte ſie aus der Tür. * 50* Viola Johnſton lag auf ihrer Couch und ſchluchzte trotzig vor ſich hin. Ihr Bruder ging mit großen, ruhigen Schritten im Zimmer hin und her und ſchien die Tränen ſeiner Schweſter vollkommen zu ignorieren. „Alſo, Darling, ſei jetzt vernünftig! Laß deine Launen; mach' dich ſchön, unſere Gäſte werden bald kommen.“ „Ich wollen nicht ſein vernünftig, Paddy! Ich halten es hier nicht mehr aus, ich kommen um vor Langeweile. Ich muß fort. Irgendwohin: Aegypten, Nizza, Meran— das iſt egal— nur fort. Ich erſticke, bleibe ich länger hier.“ „O nein, liebe Viola, das iſt alles nur Einbildung. Es lebt ſich ganz gut hier, man muß ſich nur ſein Leben einzurichten verſtehen und nicht das Vergnügen an die erſte Stelle ſetzen. Ich denke gar nicht daran, immer wieder die exorbitanten Hotelrechnungen zu bezahlen und deinem Leichtſinn Vorſchub zu leiſten. Die ganzen Jahre über haſt du das Geld nur ſo zum Fenſter hinaus⸗ geworfen, das kann nicht mehr ſo weiter gehen. Es wird Zeit, daß du endlich ſelbſt zur Einſicht kommſt.“ Viola war aufgeſprungen, ſtand in ihrem extra⸗ vaganten Pyjama vor dem Bruder. „Ich will nicht, ich will nicht! Und wenn du ſein brutal und mir zwingſt zu bleiben hier, dann geſchieht etwas... Ich laſſen mir nicht knebeln, du...“ Sie ſchüttelte ſich vor Zorn. „Ich kann nicht leben ſo weiter. Was für Leute ſind das, mit denen ich muß ſprechen und zuſammenſein hier? Die Herren, die auf Paddyſcholle angeſtellt ſind? Lauter Bauern. Das einzige Mann, das kommt in Frage, ift Dietmar Weſt. Er bringt Leben mit ſich und weiß, wie man muß ſein zu eine verwöhnte Frau. Und die Frauens ſein noch ſchlimmer. Die alte Frau vom Weſthof, wie ſie iſt brav und fromm. Und dann, dieſe Monika, ſo fade und ſo hausbacken. Kein Wort kann man mit ihr reden, ohne daß man muß ſchlafen ein. Schlafmützen ſind alle dieſe Leute.. man halten es nicht aus“ „Das iſt es ja gerade, Viola, was ich brauche! Glaubſt du, ich könnte ſo gute Geſchäfte hier machen, wenn die Leute klüger wären?“ Viola zuckte nur mit den Schultern. Dann ſagte ſie, nachdem ſie einen Augenblick ernſthaft nachgedacht hatte: „Wenn du haſt deinen Vorteil in Deutſchland, warum dann muſſen auch ich hierbleiben?“ „Weil ich meine kleine Schweſter bei mir haben will. Weil ſie nicht immer allein in der Welt herumſauſen ſoll. Und, bedenke doch wie ſich alle die erdenklichſte Mübe geben, dir den Aufenthalt hier angenehm zu machen.“ Ach, die langweiligen Leute! Ich wollen ſie nicht ſeben und wicht bören. Ich boſſen ſie alle. Keiner mi verſteht. Und nicht inmal ſtehen.“ VVrn 5 5 „Nein, das will und kann ich nicht verſtehen, Viola! Und jetzt wollen wir endlich Schluß machen. Ich babe keine Luft mehr, weiter dieſen Unſinn mit anzuhören. Mache dich jetzt fertig, und ich hoffe, dich bei Tiſch in beſſerer Laune zu finden.“ Patrick Johnſton ſchien ernſtlich böſe auf die vergötterte junge Schweſter zu ſein. Er kehrte ſich brüsk um, verließ 10 Zimmer und ließ die Tür vernehmlich ins Schloß allen. Viola war empört. Schreiend warf ſie ſich von neuem auf die Couch und ſtrampelte mit den Füßen wie ein kleines, ungezogenes Kind. Selbſt Miß Brown konnte ſie lange nicht beruhigen. g „Und ich werde Paddy beweiſen, daß ich noch haben einen Willen. Ich fahren noch heute mit die Nachtzug nach Berlin. Packen Sie ein, Miß Brown, eine kleine Koffer! Ich müſſen mir wenigſtens ein paar Tage erholen in die Großſtadt.“„ ö Als am Mittag die Gäſte kamen, ſah niemand der reizenden Miß an, wie bitter böſe ſie kurz zuvor noch ge⸗ weſen war. Etwas Entzückenderes als das goldblonde, ſchlanke Mädchen in dem hellgrün geblümten Chiffonkleid konnte man ſich wirklich nicht vorſtellen. ü Bert Weſt wandte keinen Blick von Viola ab. Und er war reſtlos begeiſtert, als ſie ihn— nach beendigter Tafel— mit einer Handbewegung einlud, neben ihr in einem der tiefen Seſſel Platz zu nehmen. N Dietmar und die anderen Herren begaben ſich hinüber ins Herrenzimmer; man wollte dort ein kleines, harmloſes Spielchen machen, wie das auf Paddyſcholle üblich war. Es ging nur um ganz kleine Points bei dieſem Ekarté⸗ ſpiel, darauf achtete Johnſton mit aller Energie. Dietmar wäre viel lieber hier geblieben. Aus dieſem Kinderſpiel machte er ſich ohnehin nicht viel, und hier wäre er beſſer am Platze geweſen. Er mußie auf Beri aufpaſſen, daß er ihm keinen Strich durch die Rechnung machte. Viola Johnſton war ſein Rettungsanker, da durfte ihm niemand dazwiſchen kommen. Die Hauptſache war die reiche Frau, die anderen— Giſa, Inge Schwarz—, die kamen dann an die Reihe. Aber— er mußte in den ſauren Apfel beißen, die Herren ließen nich locker. Na, er vertraute auf ſein Glück. Das würde ihm ſchon helfen. Viola und Bert hatten das Weggehen der anderen gar nicht beachtet. Plötzlich waren ſie allein, denn auch Miß Brown hatte das Zimmer verlaſſen, um ihren Haus⸗ frauenpflichten nachzukommen. Verzückt hing der Blick des Mannes an Violas lieb⸗ reizender Geſtalt, die hingegoſſen in ihrem Seſſel lag, umſtrahlt von dem warmen Glanz der Märzſonne, die ins Zimmer leuchtete. Er atmete ſchwer... jetzt noch mußte es ſich entſcheiden. Er hörte kaum, was Viola ſagte. „Und was machen die gute, alte mother, Miſter Bertl? So viel traurig bin ich, daß ſie hat nicht kommen können heute zu uns.“ 5 „Mutter hat heute früh plötzlich heftige Nerpen⸗ ſchmerzen bekommen. Es tat ihr ſchrecklich leid, daß ſie in letzter Stunde abſagen mußte. Und ſie hat darauf be⸗ ſtanden, daß wir beide kamen, Dietmar und ich. Monika iſt bei ihr geblieben.“ „Oh, es iſt wirklich ſehr ſchade, daß ſie beide nicht ſeien hier. Und ich würden ſo gern beſuchen die aute mother, aber ich fahren noch heute nach Berlin.“ Bert fuhr unbeherrſcht in die Höhe. „Iſt das wirklich wahr, Miß Viola? Sie fahren, und heute noch?“ „Ja!— Nichts können mich halten zurück!“ „Nichts, gar nichts, Miß Viola? Auch.. wenn ich Sie bitten würde, hierzubleiben?“ „Oh, wie luſtig! Sie wollen mir wohl auch befehlen wie mein brother Patrick?“ Obwohl Viola ſcherzend auflachte, lag in ihren Augen ein zorniges Funkeln. 8 „O nein, Miß Viola! Befehlen würde ich Ihnen niemals. Ich würde nur wünſchen und hoffen, daß Ihre Wünſche den meinen entgegenkommen.“ „Das klingen aber ernſthaft, Miſter Bertl! verſtehen Sie gar nicht...“ „Miß Viola. ich..“ „Was machen Sie nur für eine Geſicht, Miſter Bertl?! Ich ſein ſo ängſtlich“ Viola Johnſton ſtand auf. Ihre Naſenflügel vibrier⸗ ten, als wittere ſie irgendeine Gefahr. Auch Bert war aufgeſprungen, hatte des Mädchens Hand ergriffen. Sein Blick ruhte voll Feuer auf ihr, als er mit leiſer Stimme ſagte: 4 „Viola, werden Sie meine Frau! Kommen Sie zu mir, als die Herrin vom Weſthof. Ich kann mir ein Leben ohne Sie nicht mehr vorſtellen— Viola...“ „Miſter Weſt?“ Faſt erſtaunt kam es von den Lippen des Mädchens. Violas Kopf war langſam in den Nacken geſunken; ſie maß den vor ihr ſtehenden, erregten Mann mit küßhſen Blicken. Sie war plötzlich wie verwandelt, eine hohelis⸗ volle, kühle Dame, die keineswegs mehr an das reizende, zutrauliche Geſchöpf erinnerte, das die ganze Zeit über mit den Freunden ihres Bruders geſcherzt hatte. Bert fühlte dieſen plötzlichen Widerſtand, und ſein Herz wurde von lodernden Flammen ergriffen. Er preſßtte Violas kleine Hand zwiſchen ſeine Hände und flüſterte heiß: f „Ich liebe Sie, Viola, ich liebe Sie ſo ſehr..!“ „O nein, Miſter Weſt, Sie lieben mir nicht! Eine Mann, der lieben eine Frau, fragen nicht viel, ſondern küſſen die Frau, ohne zu fragen. Sie aber haben gemacht vieler Worte. Einer großen Liebe ſein nicht ſo langſam, ſondern geht einfach durch. No, no, Sie lieben mir uicht, Miſter Weſt!“„ i f „Viola Woriſedung fle Und ich okale Nachrick Vom Sonntag Am geſtrigen Sonntag hatten wir kalender⸗ mäßig den Beginn des Herbſtes 1934. Der Sommer gehört nun endgültig der Vergangen⸗ heit an. Der Herbſt, der ſich ſchon in den letzten Wochen ſtark bemerkbar machte, iſt nun⸗ mehr in ſein Recht eingetreten. Die Tage ſind ſchon bedeutend kürzer geworden und die Nächte empfindlich kühl. Der geſtrige Sonntag brachte uns um die Mittagsſtunden heftigen Regen. Doch bald hellte ſich der Himmel wieder auf und am Spätnachmittag hatten wir wieder präch⸗ tigen Sonnenſchein. An Veranſtaltungen war der Sonntag ſehr reich, über welche wir nach⸗ ſtehend kurz berichten wollen. * Zum Abſchluß der Feuerſchutzwoche, die von der hieſigen Feuerwehr in vorbildlicher Weiſe durchgeführt wurde, hatten wir am Sams⸗ tag und Sonntag die letzten Veranſtaltungen. Am Samstag Nachmittag wurde ein Brandan⸗ griff ausgeführt und zwar auf das Bläß'che Auweſen in der Weinheimer Straße. Der Brandbericht hierüber lautet: Durch ſpielende Kinder entſtand im hinteren Anweſen des Land- wirts Julius Bläß ein Schadenfeuer. Beim Eintreffen der Feuerwehr war, durch die vielen Tabak- und Strohvorräte, das ganze landwirt- ſchaftliche Anweſen in hellen Flammen. Die Wehr beſchränkte ſich darauf das Feuer an dem Schuppen, der nach der Weinheimer Straße zieht, unbedingt abzuriegeln, was ihr auch gelang. Ebenſo konnte Dank der guten Decken, die in dem Gebäude eingebaute Reparaturwerkſtätte der Autofahrſchule gerettet werden.— Hierzu iſt zu ſagen, daß das Alarmſignal 6.04 Uhr er⸗ folgte. 6.11 Uhr war bereits der erſte Wagen der Feuerwehr an der Brandſtelle u. 6.16 Uhr wurde bereits mit Waſſer die Löſcharbeit auf⸗ genommen. Dieſes raſche Vorgehen beweiſt uns, daß unſere Feuerwehr äußerſt ſchlagkräftig da⸗ ſteht. Nach beendigter Uebung wurde wieder unter den Klängen der Kapelle zum Spritzen⸗ haus zurück gezogen. Abends um 8 Uhr trat die Wehr mit Pflichtmannſchaft wieder an um nach Standkonzert der Kapelle, die Uebertra⸗ gung der Rede des deutſchen Feuerwehrführers mitanzuhören. Am Sonntag, dem Schlußtag der Feuerſchutzwoche, war vormittags gemeinſa⸗ mer Kirchgang. Nach dem Hochamte war vor der Kirche letzter Appell, wozu Herr Feuerwehr- kommandant Kempf in ſeiner Anſprache noch⸗ mals auf den Sinn und den Zweck der Feuer- ſchutzwoche hinwies und aufforderte im Sinne des Führers, alles zu tun, um Brandſchaden der immer Landſchaden darſtellt zu vermeiden. Die Kapelle umrahmte die Kundgebung mit Vorträgen von Märſchen.— Die Feuerſchutz⸗ woche iſt nunmehr beendet. Viel Zweckmäßiges und Vorbildliches wurde uns gezeigt und erklärt. Nun liegt es an jedem Volksgenoſſen ſelbſt, ich reſtlos dafür einzuſetzen, das Brände nach Möglichkeit vermieden werden. * Der Katholiſche Kirchenchor„Cäcilia“ be⸗ ging geſtern ſein 25⸗jähriges Jubiläum. Die Jubelfeier war derknüpft mit einem Wertungs⸗ fingen der Kirchenchöre des Dekanats Bensheim. Das Wertungsſingen, das die Grundidee Mut⸗ tergottes hatte, fand nachmittags nach der An⸗ dacht in der Zwölf-Apoſtelkirche ſtatt. Es be⸗ teiligten ſich die Kirchenchöre folgender Orte: Viernheim(Gem. Chor 100 Sänger), Bürſtadt (Gem. Chor 62 Sänger), Lampertheim(Män⸗ nerchor 80 Sänger), Gernsheim(Gem. Chor 40 Sänger), Hofheim(Männerchor 24 Sänger) und Lorſch,(Männerchor 30 Sänger). Den zahlreich erſchienenen Zuhörern wurden durch weg kirchenmuſikaliſche Chöre geboten, die außer⸗ ordentlich ſchwierig waren und vollendet zum Vortrag gelangten.— Nach dem Werkungs⸗ ſingen verſammelte ſich der Jubelverein mit ſei⸗ nen Gäſten im„Freiſchütz“ wo in gemütlicher Runde beim Vortrag von Volksliedern einige frohe Stunden in traulicher Geſelligkeit ver bracht wurden. Abends war ebenfalls im „Freiſchütz“ eine große Jubiläumsfeier, wobei Hochw. Herr Pfarrer Ott⸗Mainz die Feſt rede hielt. 1. Zum Glocken guß in Frankental am letzten Samstag Vormittag waren etwa 120 Viernheimer, teils mit Auto, teils mit Fahrrad gefahren. Es war dieſen 120 vergönnt, nach entſprechender Aufklärung, an dieſem hiſtoriſchen Augenblick teilzunehmen. Es wurden 4 Glocken gegoſſen, die für unſere alte Marienkirche be⸗ ſtimmt find. In nächſter Zeit werden wir die Inſchriften, welche eingegoſſen wurden, bekannt geben. Es iſt damit zu rechnen, daß die Glok⸗ ken nunmehr in 14 Tage bis 3 Wochen fertig geſtellt find und hierher gebracht werden, wo ſie dann in feierlicher Weiſe ihrer Beſtimmung übergeben werden. Der Reichs bund der Kinderreichen hielt geſtern Nachmittag im Kaiſerhof eine Kund⸗ den Zweck hatte die breiteſte licher fließen. ſchon immer Mitt zefunden un Oeffentlichkeit auf den Zweck und die Ziele die⸗ ſes Bundes aufmerkſam zu machen. Siehe Be⸗ richt an anderer Stelle. 5 * Das erſte Meiſterſchaftsſpiel in Feuden⸗ heim konnten die„Grünen“ leider nicht für ſich entſcheiden. Obwohl ſie ¼ des Spieles voll⸗ ſtändig für ſich hatten und überlegen ſpielten, war es nicht möglich, die in der 1. Halbzeit geſchoſ⸗ ſenen Tore der Feudenheimer aufzuholen, zumal Feudenheim in der 2. Halbzeit faſt dauernd eingeſchloſſen war und mit allen Mann vertei⸗ digte. Die Zuſchauer, darunter einige hundert Viernheimer, waren von der Viernheimer Mann⸗ ſchaft trotz der Niederlage befriedigt. Feudenheim hat einen glücklichen Sieg errungen. Kameradschaftsabend des SN Sturm Viernheim. Der große Saal im„Kaiſerhof“ war feſt⸗ lich mit den Symbolen des dritten Reiches ge⸗ ſchmückt, dicht beſetzt von der Sä, ihren Ange⸗ hörigen und vielen Mitgliedern der Partei und Untergliederungen. Sturmführer Becker begrüßte die Erſchienenen u. ſtellte hierauf während drei Stunden ein Programm vor, das wiederholt mit Zugaben ergänzt wurde, denn die verſchie⸗ denen Darbietungen wie ſolche des BDM mit ſeinen ausgezeichneten Roſen⸗, Tiroler- und Bauern⸗Tanzreigen fanden den größten Beifall der Erſchienen. Der theatral. Einakter„Im Banne der Revolution“, die humorvoll-geſang⸗ lichen Vorträge von Herrn Mierſch, zwei ſchöne Violinſolis, eine Duoſzene zweier SA-Männner und vor allem die Streichmuſikkapelle der SA ſchufen in dieſer Zeit eine Unterhaltung, eine Verbundenheit mit der SA, daß von dieſem Abend das erwartet werden kann, was die SA mit ihrem Kameradſchaftsabend wollte: ein noch mehr inniges und vertrauensvolles Verhältnis zu der Bevölkerung zu ſchaffen, als Soldaten Adolf Hitlers, mit dem Führer, für den Führer und damit für unſer herrliches Vaterland. Mit dieſen Worten des Sturmführers Becker nahm dieſer in allen Teilen gelungene SA-Abend mit dem Gedanken an den Führer und dem Kampf- lied der Bewegung ſein Ende. Noch viele drehten ſich im Kreis herum, denn bald hatte man dafür noch ein Plätzchen geſchaffen, für alt und jung war es eine gewünſchte„Erholung“. Die Kundgebung der Kinderreichen im feſtlich geſchmückten Kaiſerhofſaale nahm einen harmoniſchen Verlauf. Um 4 Uhr konnte Orts- gruppenwart Kempf die zahlreich Erſchienenen begrüßen, beſonders dankte er den Herren des Landesverbandes Heſſen⸗Naſſau, dem Ortsgrup⸗ penleiter Herrn Franzke dem Vertreter der N. S. V. und den Vertretern der Bauernſchaft für ihr Kommen. Geſchäftsführer Löhrs⸗ Frankfurt ſtellte nun die Ziele des Reichsbundes der Kin- derreichen in beredten Worten klar. In den letzten 15 Jahren haben die falſche Bevöl- kerungspolikik der Regierung die Scheu vor dem Kinde dem deutſchen Volke 10 Millionen Kinder gekoſtet. Der Bedarf dieſer fehlenden Volksge⸗ noſſen an Nahrung und Kleidung allein hätten genügt, um einen großen Teil der Arbeitsloſen Beſchäftigung und dem deutſchen Bauernſtand Ge⸗ legenheit gegeben, ſeine Produkte beſſer abzuſetzen Aber kein Menſch nahm ſich den Kinderreichen⸗ dem Bettelvolk, wie ſie oft genannt wurden, an. Mit der Machtübernahme des Führers wurde dies mit einem Schlage anders. bund der Kinderreichen iſt die bevölkerungspolit⸗ iſche S. S. und S. A. Treue um Treue heißt es auch hier. Der Reichsbund ſteht geſchloſſen als Unterorganiſation der NSDAP. hinter dem Führer, der Führer hat und wird uns nicht ver⸗ geſſen. Herr Müller von der Verbandsleitung ſprach über Steuer⸗ und Arbeiterfragen. Das große Ziel muß ſein: Jeder Familienvater ein Vollarbeiter. Auch die Söhne der Kinderreichen müſſen in Arbeit. Erſt dann, wenn die erwachſenen Kinder wieder helfen mitverdienen, wie es ehe⸗ dem war, wird die Familie geſund. Die großen Fürſorgemaßnahmen der N. S V. werden beſonders die kinderreichen Familie zu gute kommen, denn der Führer hat ſchon am 30. 1. 33 geſagt: Ich werde die Familie in beſonderen Schutz des Staates nehmen. Herr Ortsgruppenleiter Franzke ſprach über die Verhältniſſe der Kinderreichen Viernheims. Bemühungen und Fürſorge in der Arbeitsbeſchaffung für Familienväter, ſeine Maß⸗ nahmen in der Wohnungsfrage gerade in den letzten Tagen ſind bekannt und wurden dankbar anerkannt. In der Siedlungsfrage mahnte er mit Recht zur größten Vorſicht. Niemanden mehr aufbürden als er tragen kann. Die Sied⸗ lung ſoll dem Einzelnen Erleichterung und nicht Belaſtung bringen. Wenn auch z. Zt. die Mittel knapp, die Zeit wird kommen, wo dieſe reich⸗ Der Nationalſozialismus hat Der Reichs⸗ Möglichkeiten ſind noch lange nicht ausgeſchöpft. Relcher Beifall lohnte die offenen und ehrlichen Ausführungen. Nach einer Pauſe folgten An⸗ fragen aus der Mitte der Verſammlung, die be⸗ reitwillig von der Verbandsleitung beantwortet wurden. Zwiſchen den Ausführungen brachten Kinder Gedichte zum Vortrag, die mit viel Bei⸗ fall aufgenommen wurden. Gegen 6 Uhr ſchloß Verbandsleiter Löhrs, mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer, die Kundgebung. „Der Polizeibericht der letzten Woche meldet ſolgende Anzeigen: 1 wegen Körperver⸗ letzung, 1 wegen Unterſchlagung, 2 wegen Ver- gehen gegen die Sonntagsruhe(Friſeure) und 1 wegen Radfahren ohne Licht. 13505 Obſtbäume in Viernheim. Dieſelben ſetzen ſich zuſammmen aus: 1048 Apfelbäume, 1900 Birnbäume, 714 Süßkirſch⸗ und 203 Sauerkirſchbäume, 7093 Pflaumen⸗ und Zwetſchenbäume, 354 Mirabellenbäume, 292 Reineclauden⸗, 132 Aprikoſen⸗„ 1573 Pfirſich⸗ und 160 Nußbäume. » FJaſelviehverſteigerung. Die Ge⸗ meinde Lampertheim ließ am Samstag vier Faſeltiere verſteigern, wozu ſich eine große Maſſe Steigliebhaber von hier und auswärts einge⸗ funden hatte. Der große Eifer der Intereſſenten ließ denn auch die Preiſe weſentlich über die Taxe kommen. Die Erlöſe betragen für einen Faſeleber von 370 Pfund bei einer Taxe von 65 Mk. 90 Mk., desgl. ein Eber 420 Pfund, Taxe 75, Erlös 92 Mk., ein Eber 344 Pfund, Taxe 60, Erlös 87 Mk., ein Ziegenbock bei tiner Taxe von 3 Mk. erzielte 9 Mk. Erlös. Sämtliche Tiere gingen auswärts. Eine ebenſo zur Verſteigerung angeſetzter Faſelochſe ging durch Eintauſch eines gleichen Tieres als Schlachtvieh ab. * Im Silberkranze. Die Eheleute Herr Kaſpar Klee und Frau, Katharina geb. Sax, Ernſt Ludwigſtr. 22, feiern morgen Dienstag, den 25. September, das Feſt der Silbernen Hochzeit. Dem Silberpaare, das ſich allgemeiner Beliebtheit erfreut, auch unſere beſten Glückwünſche! Herzliches Glückauf zur Goldenen! * Hans Stoſch⸗Sarraſani 7 Der weltbekannte Zirkusdirektor Hans Stoſch⸗Sarraſani iſt am Freitag im deutſchen Krankenhaus von Sao Paulo geſtorben. Die Berechtigung zum Angeln in Heſſen. In einer Verfügung zur Ergänzung des Heſ— ſiſchen Fiſchereigeſetzes wird angeordnet: Fiſche⸗ reikarten zum Fiſchen mit der einfachen Hand— angel in ſchiffbaren Strömen und Flüſſen dür⸗ fen in Zukunft nur an ſolche Perſonen aus⸗ geſtellt werden, die dem Reichsverband deut— ſcher Sportangler e. V. angehören. Als Aus⸗ weis der Angehörigkeit gilt das mit dem Lichtbild verſehene Mitgliedsbuch des Reichs⸗ verbandes deutſcher Sportangler. Perſonen, die den Angelſport nur vorübergehend aus— üben, wie Badegäſte, Erholungsſuchende, Fe— rienreiſende u. a. dürfen Fiſchereikarten zum Angeln mit der einfachen Handangel ausge ſtellt werden, auch wenn ſie dem Reichsver— band nicht angehören. Jedoch darf in ſol⸗ chen Fällen die Fiſchereikarte auf nicht längere Zeit als vier Wochen ausgeſtellt werden. Der Reichsverband deutſcher Sportangler wird Er⸗ werbsloſen und Wohlfahrtsunterſtützungsemp— fängern, Sozialrentnern, Kriegsbeſchädigten und Opfern der Arbeit und anderen wirtſchaft⸗ lich ſchlecht geſtellten Volksgenoſſen in der Be⸗ meſſung der Beiträge an den Reichsverband und ſeine Untervereine ſoweit entgegenkommen, daß ſie für jeden tragbar ſind. Drei Todesurteile in Salzburg Wien, 21. Sept. Ein Salzburger Schwur⸗ gericht fällte gegen drei aus Rauris im Lan⸗ de Salzburg wegen unbefugten Sprengſtoff— beſitzes angeklagte Arbeiter das Urteil. Die Angeklagten Hermann Haslinger, Albert Sommerer und Kaspar Moſer wurden zum Tode verurteilt. Das Urteil muß nicht, wie bei einem Standgerichtsprozeß ſofort voll⸗ ſtreckt werden, ſoͤndern den Angeklagten ſteht das Rechtsmittel der Berufung offen. 138 Aufſtändiſche nach Wöllersdorf gebracht. Wien, 21. Sept. Wie verlautet, ſind in den letzten Tagen die 138 Aufſtändiſchen, die am 26. Juli das Bundeskanzleramt beſetzt hat⸗ ten, in das Konzentrationslager Wöllersdorf übergeführt worden. Von den Aufrührern waren, wie gemeldet, ſechs im Standgerichts⸗ verfahren zum Tode verurteilt und hinge⸗ richtet worden. Die Ueberführung der Uebri⸗ gen nach Wöllersdorf wird dahin ausgelegt, daß zunächſt nicht die Abſicht beſteht, ein Standgerichtsverfahren gegen ſie einzuleiten. Feudenheim— Viernheim 21 Dass erſte Meiſterſchaftsſpiel gegen Feuden⸗ heim verloren die Grünen knapp 2:1. Etwa 800 Zuſchauer hatten ſich zu dieſem Spiele ein⸗ gefunden, darunter ſehr viele Viernheimer, die 06 0 mit den Leiſtungen ihrer Mannſchaft en waren.. Ee (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDaAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDApP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: den Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. P 0 Achtung, Blockleiter! Die Reichsſchulungsbriefe Folge 6, ſind heute Abend von 9—9 Uhr auf der Geſchäftsſtelle abzurechnen; letzte Friſt.— Folge 7 muß bis Donnerstag, den 27. Septem⸗ ber, abgerechnet werden. Heil Hitler! gez. Franzke. An alle erwerbsloſen Volksgenoſſen! Am 30. September feiert das ganze Deutſch⸗ land den Erntedanktag, den Tag des Bauern. Ihm, dem Ernährer unſeres Volkes, der das ganze Jahr hindurch vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſich abmüht und abſchafft, ſoll an dieſem Tage gebührend gedacht werden. Im Rahmen der in Viernheim ſtattfindenden Ver⸗ anſtaltungen will die N. S.⸗Bauernſchaft einen Feſtzug arrangieren, wie ihn unſer Ort noch ſelten geſehen hat. Sie bedarf dazu aber der Mithilfe vieler Volksgenoſſen, insbeſondere der Handwerker wie Schreiner, Zimmerer, Maler uſw. Erwerbsloſe Volksgenoſſen! Der Bauer ſpendet für Euch bei Eintritt des Winters Brot und Kartoffeln, um Euch zu helfen und Euere Not zu lindern. Zeigt Euch dankbar ihm gegen- über und ſtellt Euch für wenige Stunden zur Herſtellung der Feſtwagen zu ſeiner Verfügung. Er wird Euch bei ſeiner kommenden Abgabe an das Winterhilfswerk reichlich belohnen. Ich bitte, mir bis Anfangs nächſter Woche auf der Geſchäftsſtelle Meldung zu erſtatten, welche Volksgenoſſen ſich zur Verfügung ſtellten. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter NS BO—- DAF Landestreffen in Wiesbaden! Am Sonntag, den 7. Oktober d. J. findet in Wies⸗ baden das Landestreffen der„Deutſchen Arbeits- front“ ſtatt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bei dieſem großen Tag, an dem der Führer der DAF. Pg. Dr. Ley ſpricht beteiligen. Die Fahrt geht mit Sonderzug und iſt der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten. Derſelbe beträgt einſchließlich Mittageſſen, Ein⸗ trittskarte u. a. nur RM. 2.50. Anmeldungen werden entgegengenommen: Täglich ab 18 Uhr in der Dienſtſtelle der NSBO, ſowie von allen Block⸗ und Zellenwaltern der DAF. u. NSBO. NM I- H/ Jungvolk H. J. Gefolgſchaft 3. Heute Abend treffen ſich alle Ig. die am Bau des Heimes Intereſſe haben an der Bauſtelle desſelben(Waldſport⸗ platz) mit Schubkarren, Schippe, Hacke u. ſ. w. Der Führer der Gefolgſchaft 3. Karl Froſchauer, Scharfährer. 1 Achtung! Beute Montag letzter Tag Mädchen die spurlos verschwinden Dieſer aufſehenerregende Mädchenhändler⸗Tonfilm nach wahren Begebenheiten im Central⸗Film⸗Palaſt Gibt es einen Mädchenhandel? Die einen behaupten:„Nein“ und begründen das damit, das es unmöglich wäre, ein Mädchen gegen ſeinen Willen über die Grenze zu verſchleppen. Die andern ſagen„Ja“ und weiſen darauf hin, daß die heutige Not manche Mädchen zwingt eine unſichere oder zweifelhafte Stellung im Ausland anzunehmen. Dort erſt offenbart ſich dieſen Unglücklichen, welchem Schickſal ſie ent⸗ gegen gehen. Mittel- und hilflos ſind ſie den Verbrechern ausgeliefert, die ſie in dieſe Falle gelockt haben. Das Tonfilmwerk„Mädchen die ſpurlos verſchwinden“ oder„Kampf um Blond“ iſt nach wahren Begebenheiten geſilmt worden und ſchildert die ſchonungsloſe Aufdeckung der verbrecheriſchen Mächte die am Werke ſind um mit grauſamer Hand hineinzugreifen in die Geſchicke junger Mädchen, um ſie im Ausland als lebende Ware einer entſetzlichen Zukunft ent⸗ gegenzuführen. Ganz Viernheim beſucht noch heute das hochintereſſante Toufilm⸗Programm. 8 Achtung! Heute montag letzter Tag