. pd 8 e ee 8 8 8 cee eee eee Ernte dankfeſt Die Ortsgruppenleitg.: Der Ortsbauernführer: am Sonntag, den 30. September I. Aufstellung des Festzuges: . SA⸗Reiterſturm Feuerwehrkapelle Aufmarſchleitung— Ortsbauernführer mit Fahnengruppe u. Reſtgruppe der Bauernſchaft Träger von Erntekranz und Erntehahnen Garben⸗Ehrenwagen Erntewagen mit Erntekranz Gruppe von Erntearbeitern Spargelgruppe Wagen des Tabaks Wagen mit Tabakeinnähern Wagen des Herbſtes Pflug 1806— Pflug 1934 mit älteſtem Pferd Blumenwagen Gruppe Kartoffelausmacher Zwei Chaiſen der Alten J. Wagen Volkstum und Heimat Wagen„Mühle im Tale“ Gliederungen und Formationen der NSDAP (J- Jungvolk mit Spielmannszug, BDI M, BDM, HJ, SA mit Spielmannszug, S Ag, Mu, Parteigenoſſen in Uniform, Pg. in Zivil, RDB, NS B) Die Viernheimer Vereine(Kriegervereine Teutonia u. Haſſia mit Spielmannszügen, Marineverein, Geſangvereine, Turnverein mit Spielmannszug, Sportvereine) Die übrige Bevölkerung. 2. Nufmarschplan: Gruppe 1— 17: Um 2 Uhr. Durch die Mann- heimerſtr.- Heddesheimerweg⸗Hinden- burgring mit Spitze am OEG⸗Bahnhof Gruppe 18: Um 2 Uhr. In der Blauehutſtr. Spitze am Gaſthaus„Grün. Laub“ Gruppe 19: Um 2 Uhr. Abmarſch von den verſchiedenen Sammelplätzen durch die Weinheimerſtr. am Fronberg⸗Hinden⸗ burgring anſchließend an Gruppe 18 Gruppe 20: Anſchließend an Gruppe 19. 3. Marschstrassen: Abmarſch punkt ½3 Uhr durch: Horſt Weſſelſtr., Weinheimer-, Blauehut⸗, Saarſtraße über Gelände am Staatsbahnhof, einſchwenkend in die Ernſt Ludwigſtr., Saarſtr., Wein⸗ heimerſtr., Hügelſtr. zum Rathaus um 4 Uhr: Kundgebung am Rathaus Anſprache des Ortsbauernführers, Reigen des BDM, Maſſenchor der Viernheimer Geſangvereine, Muſikvorträge, Uebertra- gung der Rede des Führers von der Reichskundgebung auf dem Bückeberg. J. Allgemeines: Die Leitung liegt in den Händen des Ortsgruppenleiters Pg. Franzke. Die Mitglieder der Bauernſchaft werden erſucht, ſich reſtlos in den Feſtzug der Bauern einzureihen. Mitglieder der NS⸗ Gliederungen und For- mationen, ſoweit ſie zu der Bauernſchaft und den Tabakpflanzern zählen, marſchieren in Zivil Die Bevölkerung wird erſucht, ſich an die Marſchſtraßen zu begeben, um den Feſtzug zu beſichtigen. Die Mitglieder der Sanitätskolonne ver- teilen ſich auf den ganzen Zug, zwecks evtl. Hilfeleiſtung. Die Vereinsführer ſind dafür verantwort⸗ lich, daß die linke Straßenſeite während des Marſches frei bleibt. Die Stärkemeldung iſt mir durch den jedem Verein zugeteilten SS⸗ Mann ſpäteſtens bis 2.20 Uhr an den Stand- platz am O G- Bahnhof zu übermitteln. Die Abſperrung am Rathaus übernimmt die SS. Den Ordnungsdienſt am Sammelplatz— Oec⸗Bahnhof— hat die Motor⸗SS. Gruppe 18 marſchiert in 3er, Gruppe 19- 20 in 4er Reihen. Die Bevölkerung Viernheims wird gebeten, ihre Häuſer feſtlich mit Fahnen und Blumen in der würdigſten Weiſe zu ſchmücken! 5. Erntetanz: von abends 8 Uhr ab findet in den Sälen „Kaiſerhof“,„Deutſcher Kaiſer“ und„Fürſt Alexander“ öffentlicher Erntetanz ſtatt, zu dem die ganze Bevölkerung herzlich eingeladen wird. b. Festabzeichen: Das Feſtabzeichen das noch zum Verkauf gelangen wird, iſt zu allen Veranſtaltungen anzulegen. Heil Hitler! Franzke Ross Los Viernheim, 27. Sept. Rentenzahlung beim Poſtamt. Die Militärrenten für den Monat Okt. werden am Freitag den 28. September und die Inva⸗ liden⸗ Unfall⸗ uſw. am Montag den 1. Oktober ausgezahlt. * Die Dienſtſtunden des Kreis⸗ amts ſind in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März von 8—16 Uhr, an Samstagen von 8— 13 Uhr feſtgeſetzt.— Der Amtstag iſt nach wie vor Mittwochs. Das Publikum wird im eigenen Intereſſe erſucht, die Amtstage einzuhalten. Nur in dringenden unaufſchiebbaren Angelegenheiten iſt an anderen Tagen— und zwar nur Vormittags— perſönliche Vorſprache möglich. Das gleiche gilt auch für die Vor⸗ ſprache der Herren Bürgermeiſter, Gemeinde ⸗ rechner uſw. N * Herbſtreifeprüfungen. In der 2. Hälfte des September fanden am Gymnaſium in Bensheim außerordentliche Reifeprüfungen für Privatſchüler und Schüler Höherer Privat⸗ lehranſtalten ſtatt. Zur Reifeprüfung am Gym⸗ naſium Bensheim waren 10 Schüler zugelaſſen, von denen 6 Schüler das Reifezeugnis erhielten, Das Inſtitut Schwarz, Höhere Privat- lehranſtalt in Mannheim, hatte 3 Schü⸗ ler zur Prüfung zugewieſen, die alle 3 das Reifezeugnis erhielten. Das Inſtitut hat damit wieder einen ſchönen Erfolg erzielt. Wir gra- tulieren! bn eme 2 Na Dal 1 60 2 Ne Id. Deümmmacnunpon (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS. Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20— 22 Uhr NSDaAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. euiſche Tat Die Berufsorganiſation der Kulturberufe. In den letzten Tagen ſind irreführende und unrichtige Mitteilungen über die organi⸗ ſatoriſche Zugehörigkeit der Kulturberufe erſchienen. Für Künſtler, Sänger, Muſiker, Maler und Zeichner, Bildhauer, Architekten, Schriftſteller, Schauſpieler und Schriftleiter iſt nach wie vor die einzige Berufsorganiſa⸗ tion die geſetzliche Reichskulturkammer mit ihren Einzelkammern. Irgendwelche Aen⸗ derungen im Aufbau oder in der Zuſtändig⸗ keit der Reichskulturkammer ſind nicht ein⸗ getreten. Arbeitsverhältniſſe im öffentlichen Dienſt. Der Reichsarbeitsminiſter hat angeordnet, daß der zunächſt auf den 30. September die⸗ ſes Jahres vorgeſehene Ablauf der zurzeit als Tarifordnungen geltenden Werk⸗(Be⸗ triebs⸗ Tarifverträge im Bereich der öffent⸗ lichen Hand bis längſtens 31. März 1935 verlängert wird. Zur Ueberprüfung und et⸗ waigen Neugeſtaltung der Arbeitsverhält⸗ niſſe bei Reich, Ländern und Gemeinden ein⸗ ſchließlich der gemeindlichen Betriebe iſt die Beſtellung des Oberpräſidenten i. R. Staats⸗ rat D. Melcher zum Sondertreuhänder für den öffentlichen Dienſt in Ausſicht genom⸗ men. drr en Augslands⸗Rundſchau Franzöſiſche Manöver an der Marne. Die großen Manöver der 41. Reſerve⸗Di⸗ viſion und der Kavalleriediviſion in Mour⸗ gesſchan melon begannen mit dem Vormarſch der ak⸗ tiven Truppen, die die angreifende Partei darſtellen, während die Reſervediviſion die Xantener Domchor durch das Lan⸗ Aufgabe hat, eine beſtimmte Stellung zu ver⸗ teidigen Die Angriffsfront wird auf dem linken Flügel durch Chalons⸗ſur⸗Marne, auf dem rechten durch Venault le Chatel be⸗ grenzt. Auf beiden Seiten werden Tankge⸗ ſchwader, Artillerie und Flugzeuge eingeſetzt. Dienſt⸗eitverlängerung in der Schweiz. Der ſchweizeriſche Nationalrat ſtimmte der vom Ständerat bereits genehmigten Verlängerung der erſten Dienſtzeit(Rekru⸗ tenſchule) bei den Hauptwaffen(Infanterie, Kavallerie, Artillerie) um etwa drei Wochen zu. Anerkennung des Papſtes für de Valera. Der päpſtliche Nuntius für den iriſchen Freiſtaat. Monſignore Robinſon, hat ein Te⸗ legramm von Kardinalſtaatsſekretär Paccel⸗ li in Rom erhalten, in dem es heißt, daß der Papſt über die von de Valera in Genf 1 5 N 1 ſehr erfreut ſei und daß 85 zem Herzen de Valera den egen erteile. e,, Neue drahlloſe Telephonverbindung. Die direkte drahtloſe Telephonverbindung zwiſchen Japan und den Philippi⸗ nen wurde feierlich in Betrieb genommen. Der japaniſche Verkehrsminiſter und der Ge⸗ neralgouverneur der Philippinen führten das erſte Geſpräch. „Morro Caſtle“ Neuyork, 27. Sept. Vom Anlerſuchungsausſchuß für den Brand an Bord der„Morro Caſlle“ wurde Arkhur Pender vernommen, der in der An⸗ glücksnacht die Wache halte. Pender ver⸗ krat die Anſicht, daß der Brand durch eine Bombenexploſion zum Ausbruch gekommen ſei. Er habe einen lauten, durchdringenden Exploſionsknall aus der Richtung des Schreibzimmers oder des Kajütganges ver⸗ nommen. Als er ſich dorthin begab, habe er einen jungen Mann im grauen Anzug bemerkt, den er nie ec geſehen habe, und der auch kein Mitglied der Beſatzung gewe⸗ ſen ſei. Weiter habe er ae daßz ein Mitglied der Beſatzung einen Schrank öff⸗ nete, aus dem Flammen ſchlugeg. Tanten(Niederrhein), 26. Sept Nachdem bedeutſame Grabungen im desmuſeum in Bonn im Soner durch⸗ geführt worden ſind, iſt mit einer neuen Grabung begonnen worden. Auf dem Ge— lände der Colonia Trajang werden Grabun— gen vorgenommen, mit dem Ziel, die hiſto⸗ riſchen Zuſammenhänge der Siegfried⸗ Sage aufzudecken. Da ſich die Spuren des geſchichtlichen Germanentums vielfach bei älteren römiſchen Niederlaſſungen finden, ſo iſt zunächſt mit der Aufdeckung des Am⸗ phitheaters begonnen worden. Zur Durch⸗ führung des Unternehmens hat ſich die„Ge⸗ ſellſchaft der Freunde zur Erforſchung der Siegfriedſtadt Kanten“ geblidet, deren Vor⸗ ſiz der Landeshauptmann der Rheinpro⸗ vinz übernommen hat. Die für den erſten Grabungsabſchnitt benötigten Mittel ſind aus öffentlichen und privaten Kreiſen zur Verfügung geſtellt worden. Es wurde wei— ter ein Arbeitsausſchuß gebildet. P O Achtung Blockleiter! Heute Abend /9 Uhr letzter Termin zur Abrechnung der Schulungs- briefe Folge 6 u. 7. Wer heute abend nicht abrechnet, wird der Kreisleitung gemeldet. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenl. 5. A. N. Sturm 2/R/171.— Die Kamera- den der Scharen 1 mit 4 treten heute Abend pünktlich 29 Uhr zur ärztlichen Unterſuchung an. Wer den Fragebogen noch nicht ausgefüllt hat, erſcheint ſchon um 8 Uhr. Zuſpätkommende haben die Folgen zu tragen. Scharen 5 mit 8 zu gleicher Zeit am Freitag. Der Führer des Sturmes Baldauf NS BO- UAF Achtung! D A. F. Alle weiblichen Mitglieder der D. A. F. unter 21 Jahren müſſen am Donnerstag abend zwiſchen 6 und 8 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle anweſend ſein. Heil Hitler! Achtung Rheinfahrt!— Die Teilnehmer an der Rheinfahrt werden gebeten, am Donners⸗ tag den 27. ds. Mts. abends 7 Uhr den be⸗ reits bekanntgegebenen Unkoſtenbeitrag in Höhe von 10 Pfg. auf der Geſchäftsſtelle der N. S. B. O. Lorſcherſtraße abzuliefern. Ebenſo wird das Fahrgeld an die Nichtteilnehmer um dieſe Zeit zurückgezahlt. Heil Hitler! gez. Braun, Ortswalter der NS. Gem.„Kraft durch Freude“ Landestreffen in Wiesbaden! Am Sonntag, den 7. Oktober d. J. findet in Wies ⸗ baden das Landestreffen der„Deutſchen Arbeits⸗ front“ ſtatt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bei dieſem großen Tag, an dem der Führer der DAäF. Pg. Dr. Ley ſpricht beteiligen. Die Fahrt geht mit Sonderzug und iſt der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten. Derſelbe beträgt einſchließlich Mittageſſen, Ein ⸗ trittskarte u. a. nur RM. 2.50. Anmeldungen werden entgegengenommen: Täglich ab 18 Uhr Block⸗ und Zellenwaltern der DaF. u. NS. in der Dienſtſtelle der NSB0O, ſowie von allen Aus zahlung an die Geſchäftsleute. Schmitt, Kaſſenwalter Heute Nachmittag von halb 5 Uhr bis 6 Uhr 6- M /rungvolk an der Schillerſchule ohne Inſtrumente an. üQ—ü—-Pů!—»Äm.ẽä der Spielmann Jungvolk Fähnlein 6///249.— Morgen übend 7 Uhr tritt der ganze Spielmannszug Bitte probieren Sie einmal: Tomatenſalat für 4 Perſonen 8 feſte Tomaten,! kleine Zwiebel, 2 Eßlöffel 80 Teelöffel gehackte Peterſilie, Salz, Pfeffer Gaft einer Zitrone,! Teelöffel Maggi's Würze. je Tomaten in Scheiben ſchneiden. Zwiebel und Peterſilie ſehr fein dagen Zur e Oln einer Schecke mit der Gabel ſchlagen, dabei den Zitronenſaft hineintropfen laſſen; nach Salz, Pfeffer und Maggi's Würze Ae zuletzt Zwiebel und Peterſilie darunter⸗ geben. Die Tomotenſcheiben mit der Soße vermengen und ziehen laſſen. Maggi's Würze verleiht dem Galat beſonderen Wohlgeſchmack Zwangs⸗ verſteigerung. Am Freitag, 28. September nachm. 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal, und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Barzahlung: verſchiedene Mobiliar ⸗Einrich⸗ tungs- u. Gebrauchsgegenſtände, Ein echter Darlehen Hynoth. Umschuldung Grundstücksbeleihung zu günſt. Bedingungen durch Koll.(Stammbaum) Vertrag. Langfriſt. Amortiſierung billig abzugeben durch Mat.-Darlehnskasse Z. Brüchiel!. Zweckſpar G. m. b. H. in Hamburg] Blauehutſtraße koſtenl. Ausk. ert.: Bez.⸗Dir. Mann⸗ gegenüber heim, Windmühlſtr. 26 geg. Rückp.!„Halber Mond, Bekanntmachung. Gefunden wurden: 1 Geldbörſe mit Inhalt Viernheim, den 27. September 1934. Polizeiamt Bullmann Bekanntmachung Betr.: Unterhaltung des Faſelviehes in der Ge⸗ meinde Viernheim. Für das gemeinheitliche Faſelvieh benötigen wir etwa 200 Zentner Dickrüben. Die Liefer ⸗ ung hat frei Faſelſtall(amtl. verwogen) zu erfolgen. 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Sept. der Alters- Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) A täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— n monatl. 2 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich en„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchatsſtele i. de den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. — Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Freitag, den 28. September 1934 (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von lämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt den Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Die Wirtſchaſtswoche Gegen die Zurückhaltung von Roggen.— Mehr Schafe!— Die Umſtellung der Roh- ſtoffverſorgung.— Deutſchlands Fehlen an den Rohſtoffmärkten— Japans Vordringen. Da die nationalſozialiſtiſche Bauernpolitik unter dem Leitgedanken ſteht: Sicherung der Nahrungsfreiheit, ſo kommt der Getrei⸗ dewirtſchaft eine beſonders große Bedeu— tung zu. Wenn gerade im Getreidegroß— handel die Umſtellung gewiſſen Firmen auch nicht gerade ſehr willkommen iſt, ſo haben doch die Getreidehändler im Ganzen dieſer Tage auf dem Reichsgetreidetag in Magdeburg den Willen zur gemeinſamen Erfüllung der neuen Aufgaben bekundet. Bei dieſer Gelegenheit wurde vom Reichs⸗ kommiſſar Daßler auf die auffällige Zurück⸗ haltung im Angebot von Roggen und Fut⸗ tergetreide neuer Ernte hingewieſen. Die Gefahr der Abwanderung des Roggens in den Viehmagen beſteht bei dem allgemein geringen Ausfall der Futtermittelernte. Es iſt daher zu wünſchen, ſo erklärte warnend der Reichskommiſſar, daß der unerfreuliche Zuſtand auf dem Eoggenmarkt nicht erſt durch den Eingriff der Getreidewirtſchafts— verbände beſeitigt wird, vielmehr der Han— del hier als Mittler zwiſchen Erzeuger und Verbraucher tätig wird. Die vielſeitigen perſönlichen Beziehungen des Getreidehan⸗ dels zu dem Bauern ermöglichen überall dort, wo ein geſundes Vertrauensverhält⸗ nis beſteht, eine ausgleichende Tätigkeit des Handels. Erleichtert wird ja dem Handel die Erfüllung ſeiner volkwirtſchaftlichen Auf⸗ gabe durch die Ausſchaltung des Preisriſi— los. Der Reichsbauernführer, Reichsminiſter Darre, hat in ſeiner Rundfunkrede am Mon⸗ tagabend den Vorteil der deutſchen Getrei⸗ deregelung durch einen Vergleich zwiſchen den Weltmarktpreiſen und den dem deut⸗ ſchen Bauern geſicherten Preiſen klar nach— gewieſen. Auf dieſem Gebiet iſt die Frage der Selbſtoerſorgung glänzend gelöſt, wie überhaupt bei den Lebensmitteln die Unab⸗ hängigkeit von ausländiſchen Märkten ſchon in weitem Umfang erreicht iſt. Wenn vor dem Krieg der Einfuhrbedarf Deutſchlands an landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen 2 Mil⸗ lionen Tonnen Oelkuchen betrug, ſo iſt heu⸗ te bereits der Einfuhrbedarf an Weizen und Gerſte weggefallen. Bei den Futtermitteln wird der völlige Erſatz zwar ſchwierig ſein, aber man wird in einigen Jahren durch Züchtung der Süßlupinen und durch eine beſſere Ausbildung der Futtertechnik den größten Teil der Futtermitteleinfuhr ent⸗ behren können. Bei der Textilverſor⸗ gung iſt vor allem feſtzuſtellen, daß für die nächſte Saiſon ausreichend Rohſtoffe zur Verfügung ſtehen. Für die Zukunft wird vor allem die deutſche Wollgewinnung ge— ſteigert werden können. Zur völligen Eigen— verſorgung Deutſchlands mit Wolle wären 44 Millionen Schafe erforderlich, während es zurzeit bei uns nur 3,5 Millionen gibt; vor etwa 50 Jahren hatte Deutſchland noch 28 Millionen Schafe. Außer in der Textilwirtſchaft ſind auf den verſchiedenſten anderen Gebieten der Rohſtoffverſorgung Verſuche im Gange. Dabei handelt es ſich, wie von allen Fach⸗ leuten immer wieder betont wird, nicht um Erſatzſtoffe, ſondern um völlig neue Noh⸗ toffe. Eine der maßgebenden Perſönlich⸗ eiten, der Geſchäftsführer des Reichsſtan⸗ des der deutſchen Induſtrie, Dr. Herle, hat dafür den bezeichnenden Satz geprägt: „Auch das Eiſen iſt einmal in der Entwick⸗ lung der Menſchheit ein neuer Rohſtoff ge⸗ weſen, unſere Vorfahren haben erſt nicht daran gedacht, es etwa Kunſtbronze zu nen nen.“ Unfer außenwirtſchaftlicher Plan und die Ueberlegungen über die deutſche Roh⸗ toffpverſorgung, über ihre Verbeſſerung durch landwirtſchaftliche Mittel, ergänzen einander. Sie ſind nicht getrennte Vorgän⸗ d. 0 haben auch nicht etwa den Zweck, Veutſchland völlig vom Außenhandel abzu⸗ perten. Die Absperrung geht ja im übri⸗ den auch nicht von Deutschland aus, ſondern don den Ländern, die ſich gegen deutſche Der Ehrentag des Vanern Ein Sinnbild für die völkiſche Schitkſalsgemeinſchaft aller Schaffenden— Das Vauerntum als Grundlage von N Aeſtwert es fh NSK Zum zweiten Male im neuen Reich begeht das deutſche Volk ſeinen Ernte— danktag. Der diesjährige Staatsakt und Ehrentag des deutſchen Bauern iſt ebenſo wie der vorjährige ein Symbol für die große völkiſche Schickſalsge⸗ meinſchaft aller Schaffenden. Bauernart iſt es, zuerſt dem zu danken, der uns wiederum das tägliche Brot ſchenkte. Aber darüber hinaus danken wir deutſchen Bauern unſerem Führer und Kanzler Adolf Hitler, der das Bauerntum zur Grundlage von Reich und Volk erhob. Am Erntedanktag gilt es, Rückblick und Ausblick zu halten. Ueberprüft man die Ge— ſchehniſſe des letzten Jahkes auf dem Gebiete unſerer nationalſozialiſtiſchen Bauernpolitik, ſo treten zwei Ereigniſſe deutlich hervor: das Reichserbhofgeſetz und das Reichsnährſtandgeſetz mit ſeinen Marktregelungsverordnungen. Durch das Reichserbhofgeſetz haben wir den Bauern vor dem Zuſammenbruch gerettet und end— lich die alte Sehnſucht nach einem arteige— nen Bauernrecht erfüllt, das die Sicherheit der Scholle für alle Zukunft gewährleiſtet. Durch das Reichsnährſtandgeſetz haben wir dem deutſchen Bauern eine einheitliche, ſtän— diſche Vertretung geſchaffen und ihm durch eine Kette wirtſchaftlicher Maßnahmen das Leben geſichert, ohne den Verbraucher— vor allem den Arbeiter— nennenswert zu belaſten. Das Bauerntum ſteht heute nach einjähriger nationalſozialiſtiſcher Agrarpo— litik geſund da wie wohl kein anderes Bauerntum in Europa. So ſoll nun dieſer Erntedanktag ein Be— kenntnis des deutſchen Bauerntums zu ſei— nen Pflichten gegenüber Führer, Volk und Staat und auch gleichzeitig ein Bekenntnis An den internationalen Rohſtoffmärkten macht ſich die geringe Kauftätigkeit Deutſch⸗ lands ſehr bemerkbar, und es herrſcht in⸗ folgedeſſen draußen eine recht gedrückte Stimmung. Nicht wenige Märkte konnten zwar auch in den letzten Wochen ihre ſteti⸗ ge Entwicklung beibehalten, im allgemeinen war jedoch eine unſichere, zum Teil ausge⸗ ſprochen ſchwache Tendenz feſtzuſtellen. Letz⸗ teres trifft namentlich wieder für diejeni⸗ gen Märkte zu, die beſonders ſtark unter Deutſchlands Zurückhaltung zu leiden ha⸗ ben. Für mehrere dieſer Rohſtoffe ergaben ſich erneut ſtärkere Preisrückgänge. Am ſtärkſten waren dieſe infolge des der deutſchen Käufe an den Zinkmärkten. Der Geſamtabſatz z. B. der amerikaniſchen Zinkproduzenten ging im vorigen Monat von 26 900 Tonnen auf 21 700 Tonnen zu⸗ rück und lag damit um faſt 50 Prozent un⸗ ter dem des Vorjahres. Viel beachtet wird in der Weltwirtſchafts⸗ politik die weitere Ausdehnung des japani⸗ ſchen Handels. Nicht nur in Deutſchland, ſondern noch viel mehr in England, Ita⸗ llen und Amerika beſchäftigt man ſich mit dem Vordringen des japaniſchen Handels. In einem Vortrag auf der Utrechter Meſſe hat der Vorſitzende der Induſtrie⸗ und Han⸗ delskammer Frankfurt a. M., Dr. Lüer, dieſe Gefahr als„das Problem des kom⸗ menden Jahrzehnts“ bezeichnet. Er hat da⸗ mit gleichzeitig einen ſcharfen Trennungs⸗ ſtrich gezogen zwiſchen denen, die dieſe Ge⸗ fahr überſehen zu können glauben, und dem Deutſchland, das ſich trotz aller erzwunge⸗ nen Abwehrmaßnahmen für ſeine wirt⸗ ſchaftliche Freiheit doch im Rahmen der eu⸗ ropäiſchen Völker milverantwortlich fühlt. — Fehlens; wird, die allerlei Rechenkunſtſtücke der Volksgemeinſchaft Bauerntum ſein. R. Walther Darre. Reichsleiter der NSDAP, Reichsminiſter und Reichsbauernführer. * Flaggen heraus! Berlin, 28. Sept. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda fordert hiermit alle Volks- genoſſen auf, am Sonnkag, dem 30. Sep- tember, zum Zeichen der aller ſchaffenden Stände und des Dankes des ganzen Volkes dem deulſchen Bauern- kum gegenüber für die glückliche Einbrin⸗ gung der Ernte die Häuſer und Wohnungen zu beflaͤggen. Erntedankſeiern in den Schulen Reichserziehungsminiſter Ruſt hat in ei⸗ nem Erlaß folgendes angeordnet: „An einem Tage vor dem deutſchen Ern⸗ tedankfeſt iſt in allen deutſchen Schulen in kurzer, ſchlichter Feier auf die Bedeutung des Tages hinzuweiſen und das Bauern— tum als wichtigſte Grundlage unſeres Volkslebens zu würdigen. Ich gebe anheim, auch darüber hinaus dieſe Fragen im Un— terricht zu behandeln.“ Der Ablauf der Feier Veranſtaltungsfolge am Erntedanklag. Berlin, 28. Sept. Der Führer begibt ſich am 30. Septem⸗ gegenüber ſeinem ber früh mit dem Flugzeug nach Goslar. Dort verſammeln ſich um 10 Uhr die Bau— ernabordnungen aus dem Reich in ihren heimatlichen Trachten in der alten Kaiſer— pfalz. Der Reichsbauernführer, Reichsmini⸗ ſter Darre, begrüßt den Führer und die einzelnen Bauernabordnungen. Der Emp— fang wird etwa bis 11.20 Uhr dauern. Verbundenheit eich und Voll— Die Dankespflicht an den Führer g Inzwiſchen hat ſeit dem frühen Morgen der Anmarſch der Teilnehmer des Erntedanktages auf dem Bückeberg be— gonnen. Er iſt gegen 14 Uhr beendet. Die wartenden Volksgenoſſen werden mit Mu— ſik und Maſſenchören ſowie durch Maſſen⸗ freiübungen, ausgeführt von Arbeitsdienſt⸗ männern, unterhalten. Um 13.20 Uhr ſtellen ſich die Bauern in Trachten längs des Mittelweges des Kundgebungs⸗ platzes, den ſpäter der Führer beſchreitet, auf. 5 Von 14 bis 14.30 Uhr kommen die Diplomaten und die Ehrenfor— mationen mit ihren Fahnen an und neh— men ihre Plätze ein. Am 15 Uhr beginnt die eigentliche Kundgebung. der Führer wird nach ſei⸗ ner Ankunft die angetretenen Ehrenforma- tionen der Reichswehr und des Arbeiksdien⸗ ſtes abſchreiten. Während deſſen feuert Ar- killerie 21 Schuß Salut. Der Führer wird dann den Mikteiweg empor zur Ehrenkribü⸗ ne auf der Höhe des Berges gehen und dort die Diplomaten und die anderen Ehrengä⸗ ſie begrüßen. Um 15.20 Uhr eröffnet Reichsmini⸗ ſter Dr. Göbbels die Kundgebung. Dann wird dem Führer und dem Reichs— bauernführer eine Erntekrone bzw. ein Ern— tekranz überreicht. Von 15.3 0 bis 15.50 Uhr findet in der Ebene zwiſchen der Weſer und dem Bücke— berg eine kombinierte Reichswehrübung ſtatt. Dann ſingt ein Maſſenchor des Ar— beitsdienſtes das„Lied des Bauern“. Von 16 bis 16.15 Uhr ſpricht der Reichsbauernführer Darre. Von 16.1 5 bis 17 Uhr Rede des Füh⸗ rers. Nach dem gemeinſamen Geſang des Deukſchland. und Horſt-Weſſel⸗Liedes Schluß der Kundgebung. Eine halbe Million Stimmberechtigte Feſtſtellung zur Haarabſtimmung Saarbrücken. 28. Sept. Der Direktor des Saar⸗Wirtſchafts⸗ archivs, Dr. Cartellieri, ein ſtatiſti⸗ ſcher Fachmann, hat die Zahl der bei der Volksabſtimmung an der Saar am 13. Ja⸗ nuar 1935 Stimmberechtigten berechnet und kommt dabei zu folgendem Ergebnis: Ende 1919 hatten die zum Saargebiet erklärten deutſchen Lande 672 485 Einwohner. Hier⸗ von ſind am 13. Januar ſtimmberechtigt alle diejenigen, die am Jahresende 1919 fünf Jahre und darüber alt waren und ſeit⸗ dem nicht verſtorben ſind! Legt man für die Altersberechnung das Material der Volks⸗ zählung von 1927 zugrunde und zieht dem⸗ entſprechend für 1919 einen Prozentſatz von 11,04 als heute nich' abſtimmungsberechtigt ab, ſo verbleibt ein abſtimmungsberechtig⸗ ter Stamm von 5% 29” Perlanen Neuzu⸗ gänge ſind nicht mehr erfolgt, ſondern nur noch Abgänge durch Todesf il Unter An⸗ wendung der amtlichen Sterblichkeitsziffern für jedes einzelne Jahr von 1920 bis 1934 ergibt ſich ein Geſamtabgang von 92 132 Perſonen Die Jahl der an der Jahreswende 1934 1935 vorhandenen Abſtimmungsberechtigten errechnet ſich damit mit 506 110 VPerſonen. Dieſe Feſtſtellung iſt bemerkenswert, weil von franzoſenfreundlicher Seite verſucht ahl der Stimmberechtigten durch herabzudrlicken. Helf was helfen mag! Die Saarbrücker geben die grotesken Vor⸗ ſchläge der„Independance Belge“ wieder, die auf Schaffung eines„autonomen Fürſtentums an der Saar“ hin⸗ auslaufen. Nach den Fabelerzählungen dieſes Blattes ſollen„gewiſſe ſaarländiſche Kreiſe aufmerkſam ihren Blick nach dem Großherzogtum Luxemburg mit ſeinen im Vergleich zu Deutſchland ſo ſtabilen wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſen richten“. Bezeichnenderweiſe wird dieſer Vorſchlag ſogar von den Separatiſtenblät⸗ tern abgelehnt. Die deutſche„Saarbrücker Zeitung“ aber ſchreibt:„Fürſtentum Saar⸗ gebiet— das iſt die neueſte Akquiſition der Leute, die uns vor Deutſchland retten wol⸗ len. Der Plan wird von Belgien her gemel⸗ det, ſoll aber im Saargebiet ausgeheckt worden ſein. Da überall ungerufene und unberufene Saar⸗„Retter“ auftauchen— warum ſoll nicht auch irgend eine abgetakel⸗ te Majeſtät oder irgend ein beſchäftigungs⸗ loſer Prinz mit dem Gedanken umgehen, ſich an dieſer Aktion zu beteiligen! Und warum ſollen einige Leute vom ſtatus quo in ihrer Verzweiflung nicht auf etwaige monarchiſtiſche Rückſtände unter der Bevöl⸗ kerung ſpekulieren und glauben, einem Prinzen aus gutempfohlenen Hauſe böten ſich hier Ausſichten! Kault das Erutedaukabzeichen um der Verbundenheit zwiſchen Stadt und Land zum Ernkedanktag am 30. Seplember ſichtbaren Ausdruck zu verleihen, kauft ſeder das Ernkedankabzeichen. PPT die Reichsbauernſtadt iſt gerüſtet Goslar. 28. Sept. Die verkehrstechniſchen und organiſatori⸗ ſchen Maßnahmen anläßlich der Ankunft des Führers in der Reichsbauernſtadt Goslar ſehen am 30. September von morgens früh bis mittags 15 Uhr auch eine Luftſper⸗ re vor. In der genannten Zeit dürfen we⸗ der Privat- noch Verkehrsflugzeuge die Stadt überfliegen und auf dem Flugplatz dürfen nur Regierungsflugzeuge landen. An der Südſeite des Flugplatzes iſt Platz für das Publikum vorgeſehen. Längs dem Verwaltungsgebäude und der Halle werden. die Ehrenformationen— wobei auch die Landespolizei eine Ehrenkompagnie ſtellt und die HJ durch eine Ehrenformation ver— treten ſein wird— Aufſtellung nehmen. Die Muſik wird hier von der Landespolizei ge— ſtellt. Vor der Kaiſerpfalz ſpielt die Reichswehrkapelle. Hier wird ſich ein beſonders feſtliches Bild zeigen, das mit dem Spalier von 400 Bauern. in ihren Arbeitstrachten und mit Geräten ausgerü— ſtet, das beſondere Gepräge des Tages er— halten wird. Aufmarſch der Trachtengruppen Die Organiſationsleitung des Erntedankfeſtes auf dem Bückeberg gibt be— kannt: Die am Erniedankfeſt auf dem Bük— keberg teilnehmenden bäuerlichen Trach⸗ tengruppen ſammeln ſich am 30. Sep⸗ tember 13 Uhr hinter der Ehrentribüne und marſchieren in zwei Säulen rechts und links des Mittelweges auf. Dieſen ſchließen ſich die Forſtbeamten und die Waldhorn— bläſer, ebenfalls in zwei Gruppen geteilt, an. Den Abſperrmannſchaften der SS ſind unaufgefordert die Ausweiſe vorzuzei— gen. Ohne Ausweis kann keine Trachten⸗ gruppe auf dieſem bevorzugten Platz Auf— ſtellung nehmen. Arbeitsdienſtpflicht in Danzig Bahnbrechendes Vorgehen der nakionalſo- zialiſtiſchen Regierung. Danzig. 28. Sept. Die Danziger Regierung hat enkſprechend ihrer Ankündigung in der erſten nalionalſo- zialiſtiſchen Regierungsertlärung nunmehr die Arbeitsdienſtpfiicht in Form eines „ſtaatlichen Hilfsdienſles“ eingeführt. Die erſten Bekanntmachungen ſiad bereits ner⸗ öffentlicht. Die Dienſtpflichtigen ſollen ſich zunächſt freiwillig ſtellen Nach einer Vor- bereitungszeit von drei Monaken begiunt dann am 1. Januar 1935 die eigenkliche Ein- ziehung. Damit geht das nationalſozialiſti⸗ ſche Danzig in einer wichkigen Frage bahn⸗ brechend voran. Die erſte Aufgabe des lichen Hilfsdienſtes iſt die Jugend zur Danziger ſtaat— Erziehung der Volksgemeinſchaft im Geiſte Adolf Hitlers verbunden mit praktiſcher Arbeitsſchulung. Weiter ſoll erreicht wer— den, daß endlich die langjälnigen Arbeits⸗ loſen mit großer Familie in Arbeit und Brot kommen. Durch genaue Statiſtiken ſollen alle diejenigen jungen Arbeiter, de— ren Familien verſorgt ſind, den Arbeitsplatz für die Familienväter freimachen. Bei der Einziehung wird weiteſta hend Rückſicht auf die Notwendigkeiten der Wirtſchaft, ſowie auf die Berufsausbildung der Jugendlichen geübt werden. Vor allem werden Angehö⸗ rige fremder Nationalitöſen, insbeſondere der polniſchen, keinesfalls herangezogen wer— den. Entrechtetes Deutſchtum Litauiſierung der memelländiſchen Schulen. Tilſit, 27. Sept. Das großlitauiſche Direktorium Keisgys hat einen Erlaß veröffenklicht, durch den nun auch das Schulweſen des Memelgebie⸗ tes entgegen den klaren Beſtimmungen des Memelſtakuts litauiſiert und die deulſche Unterrichtsſprache weitgehend ausgeſchaltet werden ſoll. Auf Grund dieſes Erlaſſes ſoll ab 1. Ok⸗ tober die Unterrichtsſprache in den memel⸗ ländiſchen Schulen nach folgenden Geſichts⸗ punkten feſtgeſetzt werden:„Wenn die Schüler litauiſcher Abſtammung zuſammen mit den zu Haufe litauiſch ſprechenden Schü⸗ lern in einer Schule die Mehrheit bilden, ſo wird in dieſer Schule in der litauiſchen Sprache unterrichtet. Wird die Mehrheit durch Kinder deutſcher Abſtammung gebildet, ſo iſt die Unterrichts⸗ ſprache die deutſche. Ueber die Abſtammung der deutſchen Kinder müſſen bis zum 1. No⸗ vember von den Schulleitern entſprechende Liſten aufgeſtellt werden. Nach einer Prü⸗ fung dieſer Liſten durch die Schulräte und Beſtätigung durch das Direktorium wird die Unterrichtsſprache in den einzelnen Schulen feſtgeſetzt“ In den Schulen mit li⸗ tauiſcher Unterrichtsſprache ſollen ferner die deulſchen Schüler vom erſten Schultag an mündlich in Litau⸗ iſch unterrichtet werden. Der litauiſchen Sprache wird alſo entaegen den Beſtim⸗ 0 1 9 1 4 mungen des Memelſtatuts der Vorrang ein⸗ geräumt. Hinzu kommt, daß auch dem me⸗ melländiſchen Lehrerſeminar der li⸗ tauiſchen Sprache ein erhebliches Ueberge⸗ wicht eingeräumt worden iſt und daß Schülern und Lehrern aufgegeben worden iſt, in Schulangelegenheiten und auch in Privatgeſprächen ſich nur der litauiſchen Sprache zu bedienen. „Zur Kenntnis genommen“ Litwinows Ankrag vor dem Völkerbund. Genf, 28. Sept. Die Vollverſammlung des Völkerbundes nahm Afghaniſtan mit 47 Stimmen, 05 heißt einſtimmig, in den Völkerbund auf. Alsdann ging der Präſident zur Behand⸗ lung des ſowjetruſſiſchen Antrages in der Abrüſtungsfrage über. Er teilte der Verſammlung den Inhalt des Briefes Litwinows mit und ſchlug vor, ihn einfach zur Kenntnis zu nehmen. Litwinow begründete dann ſeinen Vor— ſchlag. Er betonke zunächſt, daß er nicht die Abſicht gehabt habe, in den normalen Gang der Vollverſammlung ſtörend einzugreifen. Er habe den Gedanken einer ſtändigen Frie⸗ denskonferenz, den er im Juni angeregt habe, noch keineswegs aufgegeben. Man müſſe ſich immer vergegenwärtigen, daß ein großes Land nicht im Völkerbund ſei. Wenn die Vollverſammlung den Beſchluß, den ſie vor dem Eintritt Sowjetrußlands gefaßt habe(ſich nicht mit der Abrüſtungsfrage zu befaſſen), aus techniſchen Gründen nicht um⸗ ſtoßen wolle, ſo wolle er nicht auf der Ab— ſtimmung über ſeinen Antrag beſtehen. Präſident Sandler dankte Litwinow. Der ſowjetruſſiſche Vorſchlag wurde dann ein⸗ fach zur Kenntnis genommen Neue Pariſer Sensation Ein geheimnisvoller Mord f Paris hat wieder eine Senſation, und zwar in Geſtalt des Mordfalles Dufrennes, der zurzeit unterſucht wird und mit dem zwar noch nicht erledigten, aber etwas abgeblaßten Fall Prince in Wettbewerb zu treten ver⸗ ſpricht. Wie im Falle Prince beginnt auch hier das Beſtreben, ſich geltend zu machen, eine Kriminalangelegenheit in den Bereich der innerpolitiſchen Kämpfe einzubeziehen. Dufrennes, der Pariſer Stadtverordneter und Direktor eines großen Varietees war, wurde vor Jahresfriſt in ſei⸗ ner Wohnung ermordet aufgefunden. In gro⸗ ßer Aufmachung beſchuldigt jetzt die„Action Francaiſe“ den Sohn des Abg. Malvy des Mordes an Dufrennes. Der Abg. Maloy iſt als Vorſitzender des Finanzausſchuſſes der Kammer hervorgetre— ten. Sein Sohn ſoll, wie das Blatt behaup⸗ tet, ebenſo wie Dufrennes beſonders veran— lagt geweſen ſein. Bei einem Streit zwiſchen den beiden ſei Malvy von Dufrennes ſchwer verletzt worden und habe daraufhin den Stadt⸗ verordneten gewiſſermaßen in Notwehr ge⸗ tötet. t. Malvpy jun. ſelbſt ſei dann in eine Pariſer Privatklinik gebracht Borden. Das 0 genommen. Anterſtützungen der Eine Verfügung Dr. Leys. a Berlin, 28. Sept. Der Führer der dA, Dr. Ley, ordnet an: Die Richtlinien über die Mitgliedſchaft der Deutſchen Arbeitsfront ſehen vor, daß einzelne Unterſtützungen nur gezahlt wer⸗ den, wenn das Geſamteinkommen des Mit⸗ gliedes nicht mehr als 100 RM monatlich beträgt. Ddieſe Beſtimmung bezieht ſich nicht auf alterworbene Rechte und An⸗ wartſchaften. Die Deutſche Arbeitsfront hält ihr Wort, daß die alten Rechte unter allen Umſtänden gewahrt werden. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront: gez. Dr. Robert Ley. Wo ſteikt Trotzli? Paris, 28. Sept. Zu den Gerüchten, wonach ſich Trotzki zurzeit in Spanien aufhalte, erklärt der „Matin“, der frühere ſowjetruſſiſche Volks⸗ kommiſſar habe tatſächlich Frankreich nicht verlaſſen. weil ihm kein Land die Aufent⸗ haltsgenehmigung erteilen wolle. Finniſch⸗engliſcher Streitfall vertagt Der Völkerbunds rat verhandelte in öffentlicher Sitzung über eine Forderung der finniſchen Regierung wegen der Be⸗ ſchlagnahme finnländiſcher Schiffe während des Krieges durch England. Der Vertreter Englands, Eden, lehnte hierauf die Zuſtäb digkeit des Völkerbundsrates für die vor⸗ liegende Frage ab und der franzöſiſche Au⸗ ßenminiſter Barthou ſchloß ſich ihm an. Es wurde nach einigem Hin und Her beſchloſ⸗ ſen, die Frage auf die nächſte Ratstagung zu verſchieben. Schweigen des behandelnden Arztes habe man mit 400 000 Francs erkauft. Heute befinde ſich der Sohn Malvys in einem kleinen Ort in der Nähe von Paris, wo er ſeiner endgültigen Geneſung entgegenſehe. Die„Action Francaise“ iſt das einzige Blatt, das dieſe Behauptung bringt. Es führt außer⸗ dem noch eine Reihe von Ausſagen aus der Unterſuchung des Falles an, die nach Anſicht des Blattes beweiſen ſollen, daß gewiſſe Poli⸗ zeibeamte gekauft worden ſeien, um zu verhin⸗ dern, daß das Geheimnis um den Tod von Dufrennes gelüftet werde. In Spanien iſt dieſer Tage ein gewiſſer Laborie unter dem Verdacht des Mordes an Dufrennes verhaftet worden. Nun hat am Mittwoch Labories Vater erklärt, ein gewiſ⸗ ſer Poltzelinſpektor Malo ſei bei ihm in der Wohnung erſchienen und habe ihm den Rat gegeben, er ſolle ſeinen Sohn erſchießen, denn dieſer habe die Abſicht geäußert, ſeinen Vater zu ermorden. In den Kreiſen, aus denen die Enthüllungen der„Action Francaiſe“ ſtam⸗ men, legt man das ſo aus, daß die Polizei ein Intereſſe an der Beſeitigung Labories habe, um dann erklären zu können, er habe ſich aus Furcht vor der Strafe das Leben Amerila baut Zeppeline Luftfahrtpläne des amerilaniſchen Handelsminiſters Waſhington, 28. Sept. Weitgehende Pläne für eine Ausgeſtal⸗ tung der amerikaniſchen Handelsluft⸗ fahrt durch den Bau von Zeppelin⸗ luftſchiffen hat der ſtellvertretende Handelsminiſter und Leiter der Luftſchif⸗ fahrtsabteilung im Handelsamt, Ewing Mitchell, dem Bundesausſchuß für Luft⸗ ſchiffahrt unterbreitet. Er ſchlägt vor, durch die Goodyear-Zeppelin-Company zwei Rieſenluftſchiffe vom Zeppelin Typ erbauen zu laſſen, die in den Dienſt eines weltumſpannenden regelmäßigen Fahrgaſt⸗ verkehrs geſtellt werden ſollen. Als Bau⸗ koſten ſind 17 Millionen Dollar veranſchlagt. Der Goodyear⸗Zeppelin-Company ſoll auch der Betrieb der von ihr erbauten Schiffe überlaſſen werden. Man nimmt an. daß die Einrichtung eines Luftſchiffverkehrs von Amſterdam nach Batavia und von Batavia nach der Oſtküſte der Ver⸗ einigten Staaten auch außerhalb der Ver⸗ einigten Staaten, ſo ganz beſonders in den Niederlanden, ein Intereſſe finden würde, das ſich auch in einer Beteiligung an der Finanzierung des Betriebes auswirken würde. Mitchells Plan hebt ganz beſonders die Notwendigkeit hervor, die Entwicklung von Luftverkehrsmitteln zu fördern, die auf dem Grundſatz„leichter als die Luft“ beru⸗ hen. Faſt gleichzeitig mit der Veröffentli⸗ chung dieſes Planes verlautete aus der Umgebung des Marineminiſters Swen⸗ ſon, daß die Admiralität dem Luftſchiff mit großer Abneigung gegenüberſteht und das Flugzeug für das geeignetere Luftver⸗ kehrsmittel hält. Infolgedeſſen wird die Admiralität auch davon ablehen. die Erſekung des verunalück⸗ ten Marineluftſchiffes„Acron“ durch einen Neubau zu empfehlen. Mitchell hat demge⸗ genüber bereits erklärt, daß er von der Wert des Luftſchiffes als Verkehrsmit. überzeugt ſei. Dabei wies er beſonders auf die erfolgreiche regelmäßige Amerikafahrt des Luftſchiffes„Graf Jeppelin“ hin. Perſiens Nationaldichter Jahrtauſendfeier in Berlin. Berlin, 28. Sept. Der Wiſſenſchaftliche Ausſchuß des Deut⸗ ſchen Orient⸗Vereins veranſtaltete im Archä⸗ ologiſchen Inſtitut eine Jahrtauſendfeier für den perſiſchen Nationaldichter Firdoſi, zu der zahlreiche Mitglieder der Diplomatiſchen Korps, ſowie der deutſchen Oeffentlichkeit erſchienen waren. Staatsrat Dr. Wie⸗ gand wies in ſeiner Begrüßungsanſpra⸗ che darauf hin, daß im deutſchen Volke vie⸗ les von Perſiens großer Vergangenheit be⸗ kannt ſei; daß aber alle dieſe ritterliche Kampfestüchtigkeit ihren Niederſchlag in großen Heldengeſängen durch Firdoſi gefun⸗ den habe und daß dieſe Geſänge eine über⸗ raſchende Uebereinſtimmung zeigen mit deutſchen Heldenſagen, ſei vielen trotz der Ueberſetzungen des Grafen Schack und Rückerts unbekannt geblieben. Miniſterial⸗ rat Dr. Vahlen, der für den verhinderten Reichserziehungsminiſter erſchienen war, übermittelte die Grüße der Reichsregierung. Der kaiſerlich⸗perſiſche Geſandte, Khan Nadjm, wies darauf hin, daß dieſe Feier Deutſche und Perſer durch gemeinſame gei⸗ 1191 7 en verbinde. Die Perſer ſei⸗ 0 Arier⸗Land bedeute. * — e 8 darauf, daß ihr Land Iran, das 5*. Genf, 28. Sept. Der Völkerbundsrat be⸗ handelte die Saarfrage. Nachdem Aloiſi als Berichterſtatter die Polizeifrage ſowie eini⸗ ge Punkte der franzöſiſchen Denkſchrift er⸗ wähnt hatte, gab er bekannt, daß das Drei⸗ er⸗Komitee ſich ſowohl an die franzöſiſche als auch an die deutſche Regierung und an die Regierungskommiſſion wenden werde zwecks Auskünfte. Außerdem werde das Dreier⸗Komitee Sachverſtändige und die techniſchen Einrichtungen des Völkerbundes bei ſeiner Arbeit hinzuziehen, um in der Lage zu ſein, dem Völkerbund im Novem⸗ ber einen Bericht überreichen zu können. Außenminiſter Barkhou ſprach ſodann: Die für den Völkerbundsrat wichtige Saarfrage beſtehe aus zwei Teilen: nämlich aus der Vorbereitung der Abſtimmung und aus der Beurteilung der Folgen. Bisher habe ſich das Dreier⸗ Komitee faſt ausſchließlich mit dem erſten Teil befaßt. Dabei habe es ſich naturgemäß hauptſächlich um die Aufrechterhaltung der Ordnung im Saargebiet während der kommenden Monate gehandelt. Dieſe Frage ſei derartig entſcheidend, daß man es nur bedauern kön⸗ ne, daß ſie noch nicht völlig geregelt ſei. Aus den letzten Mitteilungen der Saarre⸗ gierung gehe hervor, daß die Lage ernſt ſei. Deshalb ſei es dringend, hier Abhilfe zu ſchaffen. Wenn die Regierungskommiſſion, die für die Aufrechierhaltung der Ordnung verantwortlich ſei, nicht in kurzer Zeit eine Polizeitruppe zu ihrer Verfügung habe, auf die ſie unter allen Umſtänden zählen könne, ſo ſei zu befürchten, daß die Abſtimmung zu Zwiſchenfällen führe, die ihre Ehrlichkeit und zugleich das Anſehen des Völkerbundes beeinträchtigen würden. Die franzöſiſche Regierung ſei an dieſer Frage ganz beſonders intereſſiert, denn Frankreich könne auf Grund der Ratsbe⸗ ſchlüſſe von 1925 und 1926 angerufen wer⸗ den, um beſondere Verantworlichkeiten zu übernehmen. Es weiſt dieſe Verantwort⸗ lichkeiten nicht zurück. Es würde ſich ihnen nicht entziehen, wenn man einen Appell au Frankreich richte. „Aber“, ſo fuhr Barthou fort,„ich drücke das einſtimmige Gefühl meines Landes aus, wenn ich erkläre, Frankreich wünſche leb⸗ haft, daß alles vermieden werde. was ſein Eingreifen nötig machen könnte. Aber um das zu kun, iſt es zunächſt erforderlich, daß die zwei intereſſierten Parteien mit gleicher Loyalität die Verpflichtungen halten, die ſie in ihren Briefen vom 2. Juni auf ſich ge⸗ nommen haben. Dann muß die Regierungs- kommiſſion die Mittel haben, um das Pro- gramm durchzuführen, das vom Pölker⸗ bundsrat am 4. Juni feſtgeſetzt worden iſt mit dem Ziel, die Polizei zu verſtärken.“ Der franzöſiſche Außenminiſter dankte dann den Ländern für ihre Bemühungen in der Polizeifrage und behandelte dann die Aufgaben der Abſtimmungs⸗ kommiſſion. Die franzöſiſche Denkſchrift ſei für den Geiſt Frankreichs kennzeichnend Frankreich habe, was man immer auch be⸗ haupte, auf keine der drei Löſungen, die im Vertrage vorgeſehen ſeien, verzichtet und desintereſſiere ſich auch für keine von ihnen. Es wolle deswegen für jede dieſer Möglüch⸗ keiten die Beſtimmung feſtſetzen, die nach der endgültigen Entſcheidung des Schickſal⸗ des Saargebietes in Kraft zu treten habe. gein ſtiller Wunſch Es handele ſich aber noch um mehr, näm⸗ lich um die Definition des neuen Regimes. Die Vereinigung mit Frankreich oder die Rückkehr zu Deutſchland ſeien einfache Lö⸗ ſungen, bei denen jeder Wähler ſich ſelbſt 560 und Nachteile klarmachen könnne. ber die Löſung des Status quo würde im Gegenſatz hierzu für den Wähler erſt eine klare Geſtalt gewinnen, wenn der Völkerbundsrat dieſe geſchaffen habe. Das ſei deshalb die vornehmſte Pflicht des Völ⸗ kerbundsrates und ſeines Komitees. Man müſſe hinzufügen, daß es eine drin- gende Aufgabe ſei. Es ſei notwendig, daß bei Beginn der Wahlperiode die ſaarländi⸗ ſchen Wähler eine klare und in loyaler Wei. ſe beſtimmte Vorſtellung von jeder der drei Löſungen hätten, unter denen ſic wählen ſollten. i Varthous Lockruf Barthou verlas dann den, wie er ſagte, wichtigſten Teil der franzöſiſchen Saardenk⸗ ſchrift, in der es heißt, die franzöſiſche Re⸗ gierung erkläre ſchon jetzt, daß bei der Ausarbeitung des neuen Planes für die Mitarbeit der Saarbevölkerung ein weiterer Platz offen bleibe im Einklang mit dem Ver⸗ trag. Ebenſo ſei ſie damit einverſtanden, daß den Wünſchen Rechnung getragen wer⸗ de, die jetzt ſchon im Saargebiet zu hören ſeien und die die Möglichkeit vorbehalten wollten, dieſes Statut zu andern, um mög⸗ lichſt Erfahrungen in dauerndem Intereſſe zu berückſichtigen. Barthou erwähnte dann noch eine Anzahl anderer Fragen, die ne⸗ ben dem Status auo von g ng ſeien, turzen Worten Der Reichsbauernführer Darre gab ein Geleitwort zum Erntedankfeſt 1934. Vor dem Völkerbundsrat kam die Saar⸗ frage zur Verhandlung: Nach dem Bericht i ſprach der franzöſiſche Außenmini⸗ er. Der Völkerbund genehmigte die Aufnah⸗ me Afghaniſtans und nahm von dem Brief Litwinows zur Abrüſtungsfrage Kenntnis. Das großlitauiſche Direktorium im Me⸗ melgebiet hat einen vertragswidrigen Ein⸗ griff in das Unterrichtsminiſterium vorge⸗ nommen. Der amerikaniſche Olympia⸗Ausſchuß hat beſchloſſen, die Einladung Deutſchlands zur Teilnahme an den olympiſchen Spielen 1936 in Berlin anzunehmen. 5 Bei Bergamo(Oberitalien) wurde ein Auto von einem Güterzug erfaßt, wobei neun Perſonen getötet und zehn ſchwerver⸗ letzt Surden. Aus dem mexikaniſchen Staat Jalisco werden große Verheerungen durch Erdſtöße gemeldet. 0 Deutſche Tagesſchau Jur Verleihung des Ehrenkreuzes. Die in einer Berliner Morgenzeitung ent⸗ haltene Nachricht, daß die Verleihung des Eh⸗ renkreuzes für Kriegsteilnehmer eine Tätig— keit im Kriegsgebiet bedingt, iſt, wie das Reichsminiſterium des Innern mitteilt, falſch. Kriegsteilnehmer im Sinne der Verordnung des, Reichspräſidenten über die Stiftung des Ehrenkreuzes vom 13. Juli 1934 iſt jeder Reichsdeutſche, der im Weltkriege zur Wehrmacht eingezogen war, alſo auch derjenige, der während des Weltkrieges bei der Wehrmacht in der Heimat Dienſte geleiſtet hat. Das Erfordernis eines Aufent⸗ hultes im Kriegsgebiet gilt lediglich für das Perſonal der Freiwilligen Krankenpflege, des Freiwilligen Automobilkorps und des Freiwilligen Motorbootkorps. Gegen das Verwekten der Unkerſtützung. In einem Runderlaß an die Sozialmini⸗ ſterien der Länder gibt der Reichsarbeits⸗ miniſter Anweiſungen, durch die verhin⸗ dert werden ſoll, daß Unterſtützungsemp⸗ fänger ihr weniges Geld noch in die Wett⸗ büros tragen und ſich und ihre Angehöri— gen dadurch in Not bringen. Die Fürſorge⸗ verbände ſollen dem Uebelſtand mit allen Mitteln entgegenwirken. Erweiſt ſich eine Verwarnung als fruchtlos, ſo bleibt nur übrig, die Leiſtungen der Fürſorge auf das zur Friſtung des Lebens Unerläß⸗ liche zu beſchränken und die Unterſtützung in geeigneten Fällen nur in Sachleiſtungen zur gewähren oder an die Angehörigen aus— zuzahlen, Zuſchüſſe für„Kraft durch Freude“ nicht verſicherungspflichſig. Vertraglich nicht vorgeſehene Reiſezu⸗ ſchüſſe zur Ermöglichung der Teilnahme an Reiſen der NS⸗Gemeinſchaf!„Kraft durch Freude“ betrachtet der Rei serbeitsmini⸗ ſter, wie er in einem Beſcheide ausführt, nicht als Sachbezüge im Sinne der Reichs⸗ verſicherungsordnung, ſondern als Ge⸗ ſchenke, die ohne irgendwelche Beziehungen zum Arbeitsentgelt gewährt werden Für die Beitragsleiſtung in der Sozialverſiche⸗ rung und in der Arbeitsloſenverſicherung ſoll daher die Gewährung von derartigen Reiſekoſtenzuſchüſſen nicht in Vetracht kom⸗ Mon, a N 5 77 ö 8 N 5 2— Nun ſtieg es empor aus der ſchauerlichen Tiefe. Jetzt Harl am 1 5 Urheberrechtsschutz: Fünk Türme-Verlag, Halle(Saale) Auslands⸗Rundſchauun Das füdſlawiſche Königspaar in Sofia. König Alexander und Königin Marie von Südſlawien ſind nach Sofia abge⸗ reiſt, um dem bulgariſchen Königspaar den geplanten Beſuch abzuſtatten. In ihrem Ge⸗ folge befand ſich u. a. auch der ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch. Ruſſiſcher Biſchof verbannt. Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt Biſchof Pavel in Tjumen wegen Propagan⸗ da gegen die Gottloſen in Haft genommen und von der GPU zu drei Jahren Verban⸗ nung verurteilt worden. Amerika auf der Diympiade Annahme der deutſchen Einladung. Der amerikaniſche Olympia-Ausſchuß hat beſchloſſen, die Einladung Deutſchlands zur Teilnahme an den olympiſchen Spielen 1936 in Berlin anzunehmen. Der Präſident des Organiſationsausſchuſ⸗ ſes für die 11. Olympia in Berlin 1936, Staatsſekretär a. D. Lewald, hat daraufhin dem Präſidenten des amerikaniſchen Olym⸗ pia⸗Ausſchuſſes in einem Danktelegramm ſeine tiefe Befriedigung und aufrichtige Freude darüber ausgeſprochen. Deutſchland werde, heißt es in dem Telegramm, mit offenen Armen die ausgezeichneten ameri⸗ kaniſchen Athleten, die zu den Winterſpielen nach Garmiſch⸗Partenkirchen und zu den Hauptſpielen nach Berlin kämen, empfan⸗ gen. Neues aus aller Welt Schlimme Folgen eines ſchlechten Scherzes. In Abensberg Niederbayern) ſtießen die beiden Knechte eines Bauern im Scherze die Köpfe zuſammen, bis plötzlich der Knecht Bachmeier bewußtlos zuſammenbrach. Eine ſchwere Gehirnerſchütterung mit Störung des Bewußtſeins war die Folge dieſes eigenar— tigen Scherzes. Bachmeier mußte ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Juchthausſtrafe für Fahrraddieb. Die Strafkammer Saarbrücken verhängte über einen Dieb, der ein Fahrrad entwendet hatte, und es für 100 Franken an einen Be⸗ kannten verkaufen wollte, eine Zuchthaus— ſtrafe von einem Jahr. Das Gericht erkann⸗ te, daß ſchwerer Diebſtahl in ſtrafverſchärfen⸗ dem Rückfalle als erwieſen angeſehen wur— de. Da unter den Vorſtrafen nicht weniger als fünf Eigentumsdelikte waren, hatten die Richtor Milderunasaründe abgelehnt. Brand im Bauſchacht der Untergrundbahn. In einem Bauſchacht der Moskauer Un⸗ tergrundbahn brach Feuer aus, wobei auch der Holzboden des Tunnels in Brand geriet. Sämtlichen Arbeitern und Ingenieuren, die ſich in dem Tunnelabſchnitt befanden, gelang es, durch einen Notausgang das Freie zu gewinnen. Bei den Löſcharbeiten verunglück— ten ein Ingenieur und ein Arbeiter. Der Brand konnte noch am gleichen Tage gelöſcht werden. Der Sachſchaden iſt gering. Der Schaden der polniſchen Ueberſchwem- mungskataſtrophe. Die große Ueberſchwem⸗ mungskataſtrophe, die im Juli Galizien und das mittlere Polen heimſuchte, hat nach den vorläufigen Berechnungen ei⸗ nen Materialſchaden von über 100 Millio— nen Zloty hervorgerurfen. 175 Brücken wurden zerſtört und 250 beſchädigt. 2800 Quadratkilometer Land ſind überſchwemmt worden. 1300 Dörfer mit 220 000 Einwoh⸗ nern wurden in Mitleidenſchaft gezogen. Die freiwilligen Sammlungen ergaben bisher 6.3 Millionen Zloty. „Ich bin der Vater! Er taumelte vorwärts. müſſen. gegenüber. Naturgewalt. 44 geſprochen. Machtlos öffnete ſich die Tür. Sie kamen. Einer von der Rettungs- 15 mannſchaft trat heran, ſah in den Korb. Im Korb, der aus der grauſigen Nacht heraufſtieg, heraus. Schweſtern, die in der Nähe ſtanden, ſchlugen die Hände vor das Geſicht, denn dieſer Tod, den ſie hier zu ſehen bekamen, hatte ein fürchterliches Antlitz. Man hob das, „„was im F rderkorb lag, behutſam heraus, deckte es barm— „herzig zu Bahre auf Bahre wurde vor dem Förderkorbe war es ſtill. Kein Laut drang gufgeſtell! „ Immer wieder dieſes ſchrille Glockenzeichen. Die Hilfs⸗ mannſchaften mit den Bahren traten an. Hebt! Marſch! nete Die ganze Nacht waren die Toten aus der Erde herauf— „ geſtiegen. N 0 1 Unten, im Leib der Erde, wühlten die ganze Nacht hindurch die Rettungsmannſchaften. Sie Waſſer, das knietief die Sohle füllte. Sie mußten ſich, vie Maulwürfe, große Strecken vorgraben, um den Toten auch nur den letzten Dienſt erweiſen zu können Schlimmſte aber war das Gas, dieſes furchtbare Gas, das durch jede Pore der Sauerſtoffhelme drang und ſich zer: ſtörend in ihre Lungen fraß. Das war entſetzlich und . furchtbar. Jetzt kam ein Trupp Geretteter. Blutig, zerſchunden, mt Schmutz und Schweiß bedeckt. 2 5 12 machte ſich los, ſtraffte ſich und ſprach: Auch die noch gehen ibünten, taumelten an der friſchen Luft. Ein alter Berg⸗ mann kam, ſackte in die Knie. Man fing ihn auf. Er Rote-Kreuz⸗ wateten im Das litten. Und hinter mir meine beiden Jungs! Alle ſind wieder da! Sind wieder da!“ Und lallte:„Komm, Mutter! Zweihundert Bergleute Ueber hundertfünfzig Bergleute hatten ihr Leben hergeben Ohnmächtig ſtand der Menſch dieſer Kataſtrophe war Ein Stärkerer hatte hier entſchieden und Ueber hundertfünfzig trauernde Bergmanns— familien, die ſpürten ſeinen Schickſalsſpruch. Es gibt Tage im Leben eines Menſchen, die ihm un— vergeßlich bleiben bis an ſein Ende. Sie Jahren noch wie ein flammendes Fanal aus der Ver— gangenheit herauf und geben ſeinem Schickſal faſt immer eine entſcheidende Wendung... Ein ſolcher Tag war der Tag der Verſteigerung für die Leute auf dem Lindenhof. ſammengebrochen unter der Laſt der Sorgen um ſeinen Hof, die ihn um Haaresbreite zum Brandſtifter werden ließ, hatte man ins Krankenhaus gebracht, wo er an einem ſchweren Nervenfieber daniederlag. An Grete Reiner aber, ſeinem Mädel, erfüllte ſich an dem Tage, da der Gerichtsvollzieher das gepfändete Vieh des Bauern zur Verſteigerung ausbot, unabänderlich das Schickſal, das ſie mit Angſt und Schrecken und dennoch auch wieder mit einer ungeahnten Süße erfüllte. Die ganze Zeit hindurch hatte ſie gearbeitet, geſchwiegen und ge— Als die Mutter noch lebte, hatte ſie wenigſtens jeman⸗ den, dem ſie ſich anvertrauen, bei dem ſie ſich Rat und Hilfe holen konnte. Seitdem war ſie ſich ſelber überlaſſen; denn an den Vater, der ſie doch nicht verſtehen würde, wagte ſie ſich überhaupt nicht heran. So verkroch ſie ſich in ſich ſelbſt wie ein Tier, ſchluckte älle Angſt und alle Schmach hinunter und horchte, als kenne ſie ſich ſelbſt nicht mehr, furchtſam und ſcheu in ſich hinein. Sie mochte ſich 5 Kunst im neuen Deutſchland Nationalſozialiſtiſche Kulkurveranſtaltungen. Berlin, 27. Sept. Auf der großen Kundgebung, die das Amt„NS⸗Kulturgemeinde“ aus Anlaß ſei⸗ nes Eintritts in die NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ im Berliner Sport⸗ palaſt veranſtaltete, ſprach der Stabsleiter der PO, Dr. Ley. Es wird unſere Haupt⸗ aufgabe ſein, ſo erklärte er u. a. unter ſtür⸗ miſchem Beifall, einmal den Typ des deut⸗ ſchen Arbeiters zu ſchaffen. Diejenigen Menſchen, die ſich und ihre Arbeit in der höchſten Diſziplin haben, müſſen als Vor⸗ bild gelten. Nicht von ungefähr ſtellt die deutſche Sage immer wieder den Schmied als den Ausdruck der Arbeit hin. Das ſind Menſchen, die mit dem Eiſen ringen. Wenn wir mit Stolz erklären, daß der Deutſche der beſte Arbeiter und der beſte Soldat der Welt iſt, ſo drücken wir damit aus, daß unſere Raſſe zu der höchſten gehört. Reichsleiter Alfred Roſenberg führte ſodann aus. die jetzt vergehende Welt habe im Zeichen einer Vereinzelung aller Lebensgebiete geſtanden. So wie der Geſamtmarxismus eine Abkehr von der Na⸗ tur bedeute, ſo ſei ſchließlich auch bei der bildenden Kunſt die Theorie entſtanden, in . der Fortentwicklung von der Natur die Entwicklung zu ſuchen. Es ſei ſchließlich der Wahnſinn möglich geworden, daß die Kunſt des Auges dem Auge ſelbſt den Krieg erklärte. Für den Nattonalſozialis— mus erhebe ſich die rieſige Aufgabe, zu bre⸗ chen mit dem Unwahren einer nur techni⸗ ſierten Zeit des 19. Jahrhunderts, aber auch mit dem Intellektualismus der letzten Jahr⸗ zehnte. Die kommende Kunſt wird monumental, werkgerecht und artge— mäß ſein. Aus dieſem Geſichtspunkt heraus vollzieht ſich auch im neuen Deutſchland ei— ne neue griechiſche Wiedergeburt. Auf allen Gebieten wird nunmehr der NS.-Kulturge— meinde, der ganzen Bewegung, die große Aufgabe geſtellt, das neue Lebensgefühl zu fördern. Die NS⸗Kulturgemeinde wird noch in dieſem Herbſt eine Kunſtausſtel⸗ lung in der früheren„Sezeſſion“ in der Tiergartenſtraße veranſtalten, die den Ti⸗ tel„Die Ausleſe“ führen wird. An dieſes Werk werden ſich Kulturveranſtaltungen in den großen Betrieben Deutſchlands anſchlie⸗ ßen, wobei Pg. Roſenberg bemerkte, daß er noch im Oktober bei einem großen Werk Süddeutſchlands dieſe Arbeit durch eine ſol— che Kulturkundgebung einleiten werde. Schul⸗Gedenktag für Dollfuß Wien, 28. Sept. Der Wiener Stadtſchul⸗ rat hat den 1. Oktober als Dr. Dollfuß-Ge⸗ denktag für alle Wiener Schulen beſtimmt. Wie jetzt feſtſteht, wird die Exhumie⸗ rung der Leichen Dr. Dollfuß und Dr. Seipels am Freitag abend im Beiſein des Oberſtadtphyſikus ſtattfinden. Die Leichen werden in neue Särge gebettet werden. Ihre Ueberführung in den neuen Siepel⸗ Dollfuß⸗Gedächtnisbau wird am Samstag erfolgen. 4 Hoher italieniſcher Orden für Schuſchnigg. Wien, 28. Sept. Der italieniſche Geſandte in Wien, Prezioſi, überreichte dem Bundes⸗ kanzler Schuſchnigg die Inſignien des Groß— kreuzes des Mauritius- und Lazarus⸗Or⸗ dens und übermittelte ihm die Glückwünſche Muſſolinis. ſterium bemerkenswerte Drama im Schnellzug Paris, 28. Sept. Im Schnellzug Paris— Bentimiglia hat lich in der vergangenen Nacht ein Drama abgeſpielt, das noch der Aufklärung harrt. Der Schaffner entdeckte bei einem Rund- gang in einem Schlafwagenabteil 1. Alaſſe die Leichen zweier Fahrgäſte. Er benach⸗ richtigte den Zugführer, der auf der näc ſten Station Halt machte und die Polize. alarmierte. Nach den erſten polizeilichen Jeſtſtellungen wurde der betreffende Wa⸗ gen abgehängt. Man hat bisher keine An ⸗ haltspunkte über die Toten, die Ausländer zu ſein ſcheinen. Es wird vermukek. daß es ſich um einen Mord mit anſchließendem Selbſtmord handelt, weil neben den Leichen ein Revolver gefunden wurde. Aus der Pfalz Miniſterpräſident Siebert in Bad Dürkheim Bauliche Maßnahmen noch in dieſem Jahr. München, 28. Sept. Miniſterpräſident Siebert traf in Bad Dürkheim ein. Bür⸗ germeiſter, Kreistragspräſident Imbt und Vertreter der Partei hatten den Miniſterprä⸗ ſidenten in Wachenheim abgeholt. Eine über⸗ aus große Menſchenmenge bereitete dem Mi⸗ niſterpräſidenten einen beſonders herzlichen Empfang. Bürgermeiſter Kreistagspräſident Imbt begrüßte den Miniſterpräſidenten herz⸗ lich in der alten Heimat. Der bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident erwiderte mit ebenſo herzli⸗ chen Worten. Im Rathaus wurde in einer mehrſtünd.⸗ gen Beratung die Frage der Entwicklung des Arſenbades Dürkheim erörtert. wobei Prof. Dr. Böhm⸗München, Prof. Hertel und Medizinalrat Dr. Schaetz vom Innenmini⸗ Vorträge hielten und die Bedeutung der Max- und Ludwigs⸗ quelle, die Reinheit und Größe ihres Arſen⸗ gehaltes und ihre außerordentliche Heilkraft überzeugend nachwieſen. Auf Veranlaſſung des Miniſterpräſidenten wurde beſchloſſen, ſofort entſcheidende Schritte zu fun, um das Arſenbad Dürkheim einer neuen und großen Entwicklung enkge⸗ genzuführen, nachdem die Arſenquelle den ſtärkſten Gehalt aller Arſenquellen in Eu- ropa aufweiſt. Es wird noch in dieſem Herbſt mit baulichen Maßnahmen größerer Ark be gonnen und die Entwicklung des Bades in großem Maßſtab angebahnt werden. Anſchließend beſuchte der Miniſterpräſi⸗ dent die pfälziſche Kinderheilſtätte. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 20 Kälber, 4 Schafe, 209 Ferkel, 400 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 7 bis 9, über ſechs Wochen 14 bis 20; Läufer 22 bis 25 Rm.— Marktverlauf: ruhig, Käl⸗ ber und Schafe nicht notiert. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 189 Rinder, davon 51 Ochſen, 14 Bullen, 54 Kühe, 70 Färſen, ferner 1054 Kälber, 77 Hammel, 99 Schafe, 423 Schweine. Preiſe: Hammel 32 bis 34, 29 bis 31; Schafe 32, 26 bis 30, 17 bis 25; Schweine 52 bis 53, 50 bis 53, 47 bis 53, 45 bis 50.—, Marktver⸗ lauf: Kälber und Schweine mittelmäßig, aus⸗ verkauft; Hammel und Schafe rege, gausver⸗ kauft. b Komm!“ ö in dieſem Unglücksſchacht. er gegen dieſe zerſtörende träumte den ragen nach vergaß. Den Lindenhofbauer, zu— auch nirgends Rat und Auskunft holen, denn ſie ſchämte ſich ihrer Schmach und hatte den Lindenhof ſeit dem Be— gräbnis der Mutter nicht mehr verlaſſen.. Nun ader drachen alle Dämme durch. Sie weinte, und ſchluchzte wie ein Kind und hatte nicht mehr die Kraft, ſich gegen das Unabwendbare noch weiter aufzulehnen. Und der Schmerz, dieſer unſagbare Schmerz, den ſie noch nie gekannt und unter deſſen Wehen ſie ſich wie ein Schlachttier wand, zwang ihr die Schreie in die Kehle und legte eine wohltuende Bewußtloſigkeit auf ihre Sinne. Und ſeltſam: ſie träumte— träumte einen fremden, ſchweren Traum. ö unglück, von einer ungeheuren Grubenkataſtrophe. Sie Traum mit allen ſeeliſchen Erſchütterungen, ſo daß ſie den eigenen Schmerz, den eigenen Jammer und das eigene Schickſal darüber 8 In dieſem fürchterlichen Geſchehen kam ſie ſich' klein und unſcheinbar vor. Und es war plötzlich ſo neben— ſächlich geworden, ob die ſtolze Grete Reiner, einzige Tochter des angeſehenen Lindenhofbauern, ehelich, oder unehelich einem Kinde das Leben ſchenken würde. In ihrem Traum erlebte ſie das Schickſal vieler, vieler Männer, die, tief unter der Erde, wie Halme geſtürzt, verſchüttet und vernichtet wurden. N Handvoll Staub geweſen, die ein Allmächtiger in irgend⸗ eine Gruft geworfen. Die Männer waren ihr alle fremd, nur einen kannte ſie unter ihnen, einen, um deſſentwillen ſie all das Schwere erdulden und dieſe ſchlimmen Wehen jetzt erleiden mußte... Als ſie erwachte, ſtand eine gütige und fremde Frau an ihrem Bett. und hatte ihr Hilfe geholt... Die treue Seele lächelte ihr ermunternd zu ö Träne aus den Augenwinkeln. „So iſt es recht“, ſprach jetzt die fremde Frau an ihrer Seite.„Als junge Mutter darf man ſich nicht feige aus dem Leben ſchleichen! Sie haben einem prächtigen Jungen, das Leben geſchenkt und können lachen und glücklich ſein!“ Sie träumte von einem Bergwerks— Einzelheiten und allen“ Als wären ſie eine Eine alte Magd hatte ſich ihrer erbarmt und wiſchte ſich ganz verſtohlen eine (Fortſetzung ſolgt.) fuel 2 105.—— 7 WN nN 0 1 0 ——— ROMAN von MARGARETE AUM KELTNMAN N. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) 100 Nachdruck verboten. Sie zitterte wie in unbegreiflicher Furcht, als ſie leiſe antwortete: „Ja, Bertl, ich liebe dich.“ Ohne ein Wort zu ſagen, hatte Bert dann ihren Kopf an ſich gezogen und ſie leiſe und zart auf den Mund geküßt. Dann hatte er ihr Pferd freigegeben und ſie waren weitergeritten. Eine heimliche, ſüße Erinnerung an dieſe Sekunde lag ſeitdem über Monika. Wenn ſie nachts in ihrem Bett lag, dachte ſie an dieſen Kuß, und Schauer rannen ihr über den ganzen Körper. Wie ſchön es ſein würde, wenn ſie erſt ſeine Frau war, wenn ſie ihm ganz gehörte... Ob er ſich darauf freute? Am Tage aber war ſie ebenſo kühl und beherrſcht wie ihr Verlobter, und ſie ſtellten das muſterhafteſte Braut⸗ paar vor, das man ſich denken konnte. Anders war es mit Viola und Dietmar. Die beiden gebärdeten ſich wie vergnügte und verſpielte Kinder. Sie ließen ſich durch die Anweſenheit anderer Leute nicht stören; ſie küßten ſich und tändelten miteinander, als ob ſie ganz allein wären. Monika empfand das Getue der beiden immer äußerſt peinlich, um ſo mehr, als es ausſah, als ob Dietmar nur gezwungen mitmachte, als ob auch er die Zärtlichkeiten vor anderen nicht gerade ſchätzte. Das Verhältnis zwiſchen den beiden mutete überhaupt ein wenig ſonderbar an. Viola legte es darauf an, ihre Ueberlegenheit über Dietmar offen zu zeigen; alle ſollten ſehen, wie Dietmar ihr gehorchte, wie er immer nur das tat, was ſie wollte. Dietmar ging über ſolche Dinge mit einem leichten Scherzwort hinweg. Viola war ein ver⸗— wöhntes, unerzogenes Kind, und erſt wenn ſie ſeine Frau war, würde er ihr alle dieſe Dinge abgewöhnen. Was in Bert in dieſer Zeit vorging, das wußte man nicht. Es ſah aus, als ob er die Zärtlichkeiten zwiſchen Viola und Dietmar gar nicht bemerkte. Jedenfalls ſtellte er ſich ſo. Monika hätte alles drum gegeben, wenn ſie in ſeiner Seele hätte leſen können oder wenn er ſich mit ihr aus— geſprochen hätte. Aber er ſchwieg, und niemals erfuhr ſie, ob und auf welche Weiſe er ſeiner Liebe zu Viola Herr geworden war. Obwohl er zu ihr niemals von Liebe geſprochen hatte, obwohl dieſer Kuß auf der einſamen Heide die einzige wirkliche Liebesbezeugung geweſen war, die er für ſie die ganze Zeit über gehabt hatte, ſchien es, als ob er eifer⸗ ſüchtig wäre auf jeden Blick, der auf Monika ruhte, als ob er keinem Menſchen das Zuſammenſein mit ſeiner ſchönen Braut gönnte. Er wich nicht von Monikas Seite, wenn ſie irgendwo in Geſellſchaft zuſammen waren; er tanzte nur mit ihr und ſuchte es immer zu vermeiden, daß irgendein anderer Mann Monika zum Tanzen aufforderte. Monika ſelbſt erſchrak oft vor der wilden Leidenſchaft, die in Berts Augen glühte, wenn ſeine Blicke ſie un⸗ verſehens ſtreiften, ſo oft ſie unter Menſchen waren. Sie kannte ſich in ihrem Verlobten nicht aus und ſehnte ſich danach, daß dieſe unruhige Zeit bald beendet, daß ſie erſt Mann und Frau waren; dann würde ſich alles ändern, davon war ſie felſenfeſt überzeugt. Auch Viola Johnſton ſah zuweilen die Blicke, die Bert auf ſeine Braut heftete. Und ihr Herz ſchlug dann immer ärker, ihre Augen zogen ſich zuſammen; und ihre Laune verfinſterte ſich, ohne daß die anderen wußten, weshalb ſie plötzlich ſo böſe dreinſah und Dietmar zu quälen begann. Je näher der Tag der Doppelhochzeit herankam, um ſo launiſcher wurde Viola, um ſo unliebenswürdiger be⸗ handelte ſie ihren Bräutigam. Dietmar mußte viel Geduld haben, um ſie zu ertragen. Er hatte ſich eine Art ſeeliſche Hornhaut angeſchafft, ſpielte immer weiter den zärtlichen Liebhaber, ſchlüpfte durch alle Fährniſſe dieſer unangenehmen Brautzeit hindurch. Niemand wußte, daß er oft ingrimmig die Fauſt ballte und den Tag herbeiſehnte, der dieſem ganzen Spuk ein Ende bereiten würde. Den Tag, an dem er ſeine Rechte antreten, ſeinen Willen kundgeben würde. Er liebte Viola nicht. Sie war ihm nichts als das Mittel zum Zweck. Er brauchte ſie, das wußte er. Schon die Tatſache ſeiner Verlobung hatte ſeine Gläubiger zum Verſtummen gebracht. Man wußte, daß Dietmar Weſt der Nachfolger Patrick Johnſtons auf „Paddyſcholle wurde. Johuſton ſelbſt zog jetzt ſchon allmählich ſein Geld aus dem Unternehmen heraus, während ein Teil von Violas Kapital mitarbeitete. Der Ire hatte ſchon wieder neue Pläne mit engliſchen Steinkohlenbergwerken, und er tat das um ſo beruhigter, als er ſeinem Schwager voll und ganz vertraute. Alles war vertraglich feſtgelegt, Dietmar brauchte ſich in dieſer Beziehung keine Sorgen mehr zu machen. Von dem Tage ſeiner Heirat an war er Mitbeſitzer von Paddyſcholle, waren ſeine Vermögens- verhältniſſe vollkommen geſichert. Miſter Johnſton hielt große Stücke auf Dietmar; er ſchützte ſeine kaufmänniſchen Fähigkeiten und ſeine Tüchtigteit ſehr hoch ein, und er hatte keinerlei Bedenken, ſeinen Schwager ziemlich unabhängig von Viola zu machen, ihm die Verfügung über einen beträchtlichen Teil ihres Geldes zu geben. Patrick hatte eines Tages Dietmar augenzwinkernd nach ſeinen Jugendſünden gefragt. Als Dietmar aus⸗ weichend geantwortet hatte, ſagte er: „Du brauchſt dich nicht zu genieren. Ich nehme an, daß auch du keine Ausnahme machſt und ſchon einiges hinter dir haſt. Kannſt es mir ruhig ſagen; ich will nicht, daß du dieſe Schulden mit in die Ehe nimmſt, und es macht mir weiter nichts aus, dir das Geld zu geben. Du weißt, wie gern ich dich habe, und es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß du das Geld von mir annimmſt.“ Dietmar war es bei dieſem Geſpräch nicht ganz wohl geweſen. Aber es nutzte nichts, er mußte ſchwindeln. Er konnte Patrick natürlich nicht die exorbitante Summe nennen, die er Bertold ſchuldig war. So ſagte er eine verhältnismäßig beſcheidene Zahl, und Johnſton ſchrieb ſofort einen Scheck auf dieſe Zahl aus. Am ſelben Abend traf er ſich am Heidbruch mit Giſa, mit der er ſich im Laufe der Wochen wieder ausgeſöhnt hatte. Zuerſt hatte ſie geſchmollt, ihn nicht erhört. Auf die Dauer aber hatte ſie ſeinem Werben, ſeinen Zärtlich⸗ keiten und Küſſen nicht widerſtehen können und hatte ſich ihm wieder ganz anvertraut. Dietmar liebte dieſes Mädchen, das ſeine Sinne immer aufs neue entflammte, und im Beiſammenſein mit ihr, in dem Austauſch der heimlichen und heißen Lieb⸗ koſungen vergaß er die Langweile und den Zwang, die über dem Zuſammenſein mit Viola lagen. „Du, Giſa“, ſagte er, nachdem er ſich an ihr ſattgeküßt hatte,„ich habe dir heute was mitgebracht.“ Er gab ihr einen Pack Geldſcheine, die Hälfte der Summe, die er von Patrick Johnſton erhalten hatte. „Heb es gut auf, Giſa. Kauf dir ein paar ſchöne Sachen, wenn du ſie haben willſt. Das andere aber leg zurück— du weißt nicht, ob du oder vielleicht wir beide nicht ſpäter einmal mit dem Notgroſchen froh ſind.“ Dietmar wäre vollkommen zufrieden geweſen ſo, wie er ſich jetzt ſein Leben eingerichtet hatte. Wenn nur Inge Schwarz nicht geweſen wäre! Die Sekretärin verrichtete ihre Arbeit bei Dietmar mit ſeltſamer Starrheit. Sie ſprach kein überflüſſiges Wort mit ihm und verließ ohne aufzuſehen das Zimmer, ſobald ſein Diktat beendet war. Geld, das er ihr einmal angeboten, hatte ſie ihm vor die Füße geworfen. Und auf ſeine Bitte, nach Berlin zu fahren und die Wohnung zu beziehen, die er für ſie ge⸗ mietet hatte und in der er für ſie und das Kind ſorgen wollte, gab ſie keine Antwort. Er wußte, daß um ihren Hals das Oſtergeſchenk lag — Monitas Schmuck—, und er hatte alles verſucht, ihn zurückzubetommen. Es war vergeblich geweſen. Inge Schwarz war das Hindernis auf ſeinem Wege zur Ruhe. Sie brachte ihn zur Verzweiflung, wenn ſie, mit dem gefrorenen Lächeln auf den Lippen und den kalten, ſtarren Augen, daſtand und alle Worte ungehört an ſich vorübergehen ließ. Er mußte einſehen, daß ſeine Macht über das Mädchen, die früher faſt unbeſchränkt, gebrochen war. Nichts rührte ſie mehr, weder Liebenswürdigkeit noch Drohungen. Und dabei würde es nicht mehr lange dauern, bis ihr Zuſtand offenbar wurde. Was dann werden ſollte, das war Dietmar rätſelhaft. . 4* Der Pfingſtſonntag neigte ſich ſeinem Ende zu. Im ſilbernen Mondlicht lag das Weſtdorf, in dem es am Tage hoch hergegangen war. Das ganze Dorf hatte die Doppelhochzeit auf dem Weſthof mitgefeiert. Solch eine Hochzeit hatte es hier noch nie gegeben, darin war man ſich einig. In pomphafter Pracht war die Braut des jüngeren Weſthofers durch die kleine Dorfkirche gerauſcht. Die Dorfleute hatten den Atem angehalten bei dem Anblick dieſer Fremden, die in ſtarrer Seide rauſchte, die von Spitzen überrieſelt war und die Perlen trug ſo groß wie die Kieſelſteine draußen im Dorfbach. Strahlend, wie ein junger Gott, war der ſchöne Dietmar neben ihr ge⸗ gangen; und alle waren überzeugt davon, wie ſehr ſich dieſe beiden ſchönen Menſchen wohl lieben mußten, und wie glücklich ſie nun waren. Aber die Sympathien der Dorfbewohner waren doch bei dem zweiten Brautpaar, bei Bert und Monika, die ernſt und ſchlicht durch die Reihen hin zum Altar gingen. In weichen Falten floß die ſchlichte, weiße Seide um Monitkas ſchlanke Geſtalt; ſie trug keinerlei Schmuck, nur einen einfachen Myrtenkranz, über den Tante Helges Brautſchleier zart und hauchdünn herniedexfiel. Nun war alles vorüber. Das Feſtmahl war auf dem Freeſehof abgehalten worden, ſo wie es Frau Helge ge⸗ wünſcht hatte. Es war ſehr üppig geweſen, wie es der Wohlhabenheit und der Würde der Weſthofer entſprach. Unten im Dorfe wurde in den Gaſthöſen gefeiert, auf Koſten der Gutsleute, und dort dauerte das Feſt noch viel länger als im Freeſehof, in dem man gegen ſieben Uhr auseinandergegangen war. Dietmar und ſeine junge Frau waren zum Bahnhof gefahren, um die Hochzeitsreiſe anzutreten, die ſie zunächſt e. nach Paris führen ſollte. Schon in Hannover wü das beſtellte Schlafabteil erreichen. 9 a Bert und Monika wollten keine Hochzeitsreiſe machen, ihr Wunſch traf ſich, gleich von dem Hochzeitsmahl aus in ihren Weſthof zurückzukehren. i e Es war ganz ſtill, als das Auto vorfuhr. Das ganze Geſinde befand ſich bei der Feier im Dorfe. Monika hatte es ſo gewünſcht. Monika war allein in ihrem Schlafzimmer. Sie zitterte, während ſie ſich entkleidete. Jetzt, jetzt war ſie Berts Frau, jetzt würde er bald kommen. Jetzt würde ſie bald wiſſen, ob er ſie liebte. 5 In einem Seſſel unten im Wohnzimmer kauerte Bert, Er war ſchneebleich und ſeine Augen flackerten. Er fühlte, daß es mit ſeiner unmenſchlichen Beherrſchung allmählich zu Ende ging. Dieſer Tag hatte ihn ungeheure Kraft ge⸗ koſtet. Er hatte einer Frau das bindende Jawort gegeben und wußte, daß er mit allen ſeinen Faſern einer anderen gehörte, einer anderen, die jetzt die Frau ſeines Bruders geworden war. Er wußte, droben wartete jetzt ein bebendes Weſen auf ihn, hatte das Recht, auf ihn zu warten. Und er wollte ja auch dieſe unglückſelige Liebe vergeſſen, wollte alles, was er hatte, ſeiner Frau geben. Wenn er es nur konnte! Wie wunderſchön Monika als Braut ausgeſehen hatte! Und wie ruhig ſie war, wie lieblich ſie von Viola abſtach, die nicht einmal an ihrem Hochzeitstage ihr exzentriſches Weſen hatte beiſeite laſſen können! So viel Liebe ſtrömte ihm von Monika entgegen, er hätte ihr ſo dankbar ſein wollen. Wenn nur dieſe andere nicht geweſen wäre! Den ganzen Tag waren ſeine Gedanken nicht von ihr losgekommen. Und jetzt... Bert knirſchte mit den Zähnen, um nicht loszubrüllen wie ein Tier. Jetzt lag ſie in Dietmars Armen, gehörte ihm, und ihm blieb nichts als die lodernden Flammen einer verzehrenden, raſenden Eiferſucht. Dieſe Leidenſchaft raubte ihm jedes klare Denken. Er mußte ſich austoben. War da oben nicht eine Frau, die auf ihn wartete? Eine junge, ſchöne, mädchenhafte Frau, die ihm Vergeſſen ſchenken konnte. f *** Es war gegen Abend des nächſten Tages, als Monika Weſt langſam dem Freeſehof zuging. Sie mußte die Mutter noch ſehen, jetzt erſt hatte ſie ſich losmachen können. Ihr Herz war ſo voller Glück, daß ſie beinah erſticken mußte. „Tante Helge!“ Sie war ſo gewöhnt an dieſe Anrede, daß ſie gar nicht daran dachte, Mutter zu ſagen. Frau Helge ſaß in ihrem Lehnſtuhl am Fenſter, Monika war vor ihr niedergeſunken. Keine der beiden Frauen ſprach ein Wort. Frau Helge hatte nur Monikas Augen geſehen und wußte genug. Sie ſah das Glück, das aug dieſen großen, klaren Augen leuchtete, und ſie ſandte ein leiſes Dankgebet zum Himmel, der ihren Herzenswunſch erfüllt hatte. Erſt als Monika ganz ruhig geworden war, ſtaud ſie auf, gelang es ihr, zu ſprechen. 5 „Sag, Tante Helge, wie haſt du die erſte Nacht hier im Freeſehof geſchlafen? Haſt du kein Heimweh nach dem Weſthof?“ g „Nein, Kind! Ich bin ſehr glücklich! Und ich fühle mich ganz zu Hauſe hier. Aber wo iſt Bertl? Warum iſt er nicht mitgekommen?“ „Er mußte hinüber nach Paddyſcholle. Und ich werde mich jetzt ſchnell auf den Heimweg machen. Er wird bald zum Abendbrot zu Hauſe ſein.“ Frau Helge nickte. N „Grüß mir den Bertl, Kind, und kommt recht bald zuſammen herüber— ja?“ Während ſich Monika über die alte Frau neigte, um ſie zu küſſen, ertönte auf einmal eine Stimme vom Fenſter her: „Guten Abend, Mutter!“ Die beiden Frauen fuhren auseinander, ſahen Bert an, der im Fenſterrahmen aufgetaucht war und ſeiner Mutter die Hand durch das Fenſter reichte. „Was für ſchöne Augen Monika hat!“ Bert empfand es zum erſten Male, und ein plötzliches warmes Gefühl zog ihn zu ihr hin. „Alſo hier finde ich meine Frau“, ſagte er und küßte ihre Hand.„Ei, ei, Monika, ſchon am erſten Tage alſo läufſt du deinem Manne davon.“ Ein roter Schein lief über Monikas Geſicht. „Haſt du mich geſucht, Bertl?“ f „Ja— zuerſt! Aber dann wußte ich gleich, wo du warſt. Und bin gekommen, dich heimzuholen. Du biſt nicht böſe, Mutter, wenn ich dir Monika entführe. Aber— es iſt bald Abendbrotzeit, und ich möchte die Leute zu Hauſe nicht warten laſſen. Wenn es dir recht iſt, werden wir morgen zuſammen herüberkommen.“ Nach zärtlichem Abſchied gingen die beiden davon, und Frau Helge ſah ihnen, die eng aneinander geſchmiegt durch den Abend gingen, wie zwei Menſchen, die ſich ge⸗ funden hatten, mit feuchten Augen nach. Wieder fand ein Dankgebet ſeinen Weg hinauf zum Himmel. f In Monikas hübſchem Zimmer war der Abendtiſch gedeckt. Bert war es recht, daß Monika es ſo einführen wollte. Am Abend war es hier gemütlicher als drüben im Eßzimmer. f Nach dem Eſſen zog Monika ihren Mann ans Fenſter. „Da, ſchau hinüber, Bertl, Mutter hat auch ſchon Licht gemacht. Wie traulich das herüberſchimmert!“ Innig ſchmiegte ſie ſich an ihn, der bei ihren Worten ſeinen Arm um ihre Schulter gelegt hatte. 6 „Was werden jetzt wohl Dietmar und Violg machen? Sicher werden ſie heute abend ſchon auf dem Montmartre ſein.“ 15 5 Fortſetzung folgt.) ebiet des 00 darunter die Regelung der Veathrenfragen der Penſionsfragen, der Seeg e en uſw. Es komme darauf an, durch ent⸗ prechende Erklärungen die Gläubiger zu beruhigen, um die Kreditkriſe zu be⸗ ſeitigen, Zum Schluß betonte Barthou, er wäre berechtigt geweſen, Zweifel zu äußern hin⸗ ſichtlich der Verpflichtung, die vom Rat am 4. Juni auf ſich genommen worden ſei, nach⸗ dem er gewiſſe Dokumente geleſen habe, die von der Abſtimmungskommiſſſon vorgelegt worden ſeien. So hätte er die Notwendigkeiten betonen können, die Be⸗ wölkerung einem allzu deutlich ſichtbaren kirchlichen Druck zu entziehen. Der Rat habe durch ſeine Einigkeit im Juni ſchon eine erſte Löſung der Saarfrage gefunden, die zu den ſchwerſten Folgen führen könn⸗ te, wenn jemals die Vernunft der Leiden⸗ ſchaft weichen ſollte. Dieſe Gefahr wolle Frankreich vermeiden ſowohl für ſich ſelbſt als auch für Europa. 15. November Natstagung Nach Dankesworten verſchiedener Vertre⸗ ter ſchlug Barthou vor, den Völkerbundsrat am 15. November zu einer außerordent⸗ lichen Tagung feſtzuſetzen. Für die endgül⸗ tige Feſtſetzung des Termins ſolle abgewar⸗ tet werden, wie ſich die Vorbereitung der Tagung durch das Dreier-⸗Komitee geſtalten werde. Die genaue Feſtſetzung des Datums müſſe ganz dem Ratspräſidenten überlaſſen werden. Der Berichkerſtatter und Präſident des Dreier-Komitees, Aloiſi, ſtimmte dem Termin vom 15. November zu. Zum Schluß hielt Barthou es für nötig, dem Präſidenten Knox noch einmal einen beſonderen Dank für ſeine Arbeit auszu— prechen. * Die Rede Varthous bewegte ſich auf der gleichen Linie wie die franzöſiſche Denkſchrift Der franzöſiſche Außenminiſter wünſcht auf der einen Seite, daß die Abſtimmung frei und ehrlich vonſtatten gehe, ein Wunſch, der von deutſcher Seite ſtets mit allem Nach— druck gefordert worden iſt. Darüber hinaus verlangt er, daß bereits jetzt Fragen geklärt werden ſollten, die mit der Vorbereitung der Abſtimmung nichts zu tun haben, dafür aber geeignet ſind, ſtatt eine freie Abſtim— mung unbehindert vonſtatten gehen zu laſ— ſen, auf dem Wege über die Völkerbunds— organe durchſichtige Propaganda für gewiſſe franzöſiſche Löſungswünſche zu machen Im übrigen weiß die Saarbevölkerung aus fünf— zehnjähriger Erfahrung, was für ſie der Status quo, d. h. ein landfremdes Regime, bedeutet. Wenn Herr Barthou auch diesmal wieder Herrn Knox die Zuläſſigkeit der Her— anziehung franzöſiſcher Truppen an die Wand malt, ſo wird er im Ernſt kaum an- nehmen wollen, daß der Völkerbundsrat ſeine Hand dazu bietet, das Abſtimmungs—⸗ gebiet der militäriſchen Gewalt eines Vetei— ligten zu überantworten. Auch die von ihm erwähnten Ratsbeſchlüſſe der Jahre 1925 und 1926 bieten keine Handhabe dafür, fremde Truppen für die Abſtimmungszeit ins Saargebiet zu entſenden. In Deutſchland und an der Saar weiß jedermann, daß die Bevölkerung, allen Provokationen zum Trotze, muſterhafte Diſziplin hält, und daß kein Ereignis vorliegt, mit dem eine derar— tige Maßnahme zu rechtfertigen wäre. Für dlterreichs Unabhängigkeit Eine gemeinſame Erklärung Frankreichs, Englands und Italiens. Genf, 28. September. Folgende Erklärung der drei Großmächte Frankreich, Großbritannien und Italien wurde bekannt: Die Vertreter Frankreichs, Großbritan⸗ niens und Italiens haben von neuem die Lage Oeſterreichs geprüft und ſind überein- gekommen, im Namen ihrer Regisrungen anzuerkennen, daß die Erklärung vom 17. Fe 1934 im Hinblick auf die Nokwen⸗ igkeit, die Unabhängigkeit und Unverſehrk⸗ heit Oeſterreichs aufrecht zu erhallen, im Einklang mit den beſtehenden Verkrägen ihre ganze Kraft behält und auch weiterhin für 0 35 gemeinſame Politik maßgebend ſein wird. Die Oſtertalbahn wird gebaut Praktiſche Grenzlandhilfe im Weſten. München, 28 Sept.(Halbamtlich.) Seit Jahren wird über den Bau der Oſtertal— bahn verhandelt, die von Neunkirchen 14 Kilometer auf dem Saargebiet, dann über Niederkirchen 7 Kilometer auf bayeriſchem Gebiet und ſchließlich 3 Kilometer auf preu⸗ ßiſchem Gebiet nach Oberkirchen führen ſoll, wo ſie Anſchluß an die Bahn K el—Türkis⸗ mühle findet, die zurzeit erbaut wird. Die Verhandlungen ſcheiterten aber immer wie⸗ der daran, daß ſich die Regieerung des Saargrbietes nicht entſchließen konnte, die Genehmigung zum Bau der Bahn im Saar- gebiet zu erteilen. Die Reichsregierung, die bayeriſche und die preußziſche Wü ung haben nunmehr beſchloſſen, ſich nicht um die Halkung der Regierung des Saargebietes zu kümmern, ſondern zunächſt die Bahn außerhalb dieſes Gebietes zu bauen. Daß die Bahn im Saar- dort nach ſeiner Rückgliederung in 5 wird, iſt eine Selbſt⸗ ſtän N Aus Heſſen und Naſſan Die Amneſtie in Oberheſſen. Gießen, 28. Sept. Nach einer Mitteilung der Juſtizpreſſeſtelle Gießen ſind infolge des Straffreiheitsgeſetzes der Reichsregierung im Bezirk des Landgerichtes für Oberheſſen ins⸗ geſamt 7348 Perſonen amneſtjert worden. Da⸗ von wurden in 4599 Fällen bereits rechtskräf⸗ tig gewordene Strafen erlaſſen. In 2749 Fällen wurden bei den Gerichten, der Staats⸗ oder Amtsanwaltſchaft ſchwebende Verfahren niedergeſchlagen. Mit einer weſentlichen Er⸗ höhung der Amneſtierungen dürfte nicht mehr zu rechnen ſein. Wiesbaden, 28. Sept.(Großes Weinnfeſt.) In den Tagen vom 28. bis 30. September veranſtaltet der Neue Kur⸗ verein in den ſinnvoll ausgeſchmückten Prunk⸗ räumen des Kurhauſes ein großes Rheingauer Weinfeſt. Neben der Unterhaltung dient das Feſt vor allen Dingen der Werbung für den guten Rheingauer Wein. Durch die Erzeuger kommen die verſchiedenen Lagen zum Aus⸗ ſchank, um zu zeigen, wie mannigfach dieſe Weine nach Farbe, Blume und Geſchmack oder wie der Fachmann ſagt, nach colore, odore und ſapore, entwickelt werden können. Außer der Gelegenheit, Weinkenntniſſe zu erwerben, wird das Weinfeſt auch echt rheiniſchen Frohſinn und damit das unvergängliche Erlebnis von Richtlinien für den Erntedanktag Die geſamte Bevölkerung im Gau heſſen⸗ Naſſau wird aufgefordert, am kommenden Sonntag zu Ehren des deutſchen Nährſtandes zu fiaggeni Wo es irgend möglich iſi, ſolien die Fahnenſpitzen mit Blumenſträußen ge. ſchmückt werden. Wie am 1. Mai müſſen die Jarben des Dritten Reiches die Straßen be⸗ herrſchen. Dolksgenoſſen! Erwerbt Euch das Jeſtab⸗ zeichen! Dieſes Feſtabzeichen beſteht aus Mohn, einer Kornblume, einer Aehre, einem Rebenblatt und einer Traube und ſymboli⸗ ſiert Liebe, Treue, Brok und Wein! „Die geſamte Gefolgſchaft Adolf Hitlers nimmt an den von den Ortsgruppen der NSDAP vorbereiteten Kundgebungen keil und hört dort die Rede unſeres Führers und Reichskanzlers. rr drei heiteren Tagen vermitteln. Aus dem viel⸗ ſeitigen Unterhaltungsprogramm ragt eine große Rheingauer Weinprobe von dreißig Sorten hervor. In dem Sortiment ſind die höchſten Spitzen mit einem Flaſchenpreis von über 60 Marl enthalten. Zu nennen iſt wei⸗ ter die Ausſtellung„2000 Jahre deutſcher Wein“, die einen Aeberblick auf die Ueberlie⸗ ferung des Weinbaues und der Weinkultur geben wird. Der Eintrittspreis für einen Tag iſt auf eine Mark feſtgeſetzt; in dieſem Preis iſt aber noch die Abgabe eines Schoppens echten Rheingauer Weines einbegriffen. Die Teilnahme an der Spitzenprobe koſtet fünf Mark. Darmſtadt, 28. Sept.(Neue Wohn⸗ ſtedlungsgebiete.) Auf Grund des Ge⸗ ſetzes vom 22. September 1933 über die Auf⸗ ſchließung von Wohnſiedlungsgebieten und der vom 21. Februar 1934 wurden die Gemar⸗ kungen Neu-Iſenburg und Forſt Freieich zum Wohnſiedlungsgebiet im Sinne des genannten Geſetzes erklärt. g Darmſtadt, 283. Sept.(Bekanntma⸗ chungen des Perſonalamtes.) Be⸗ ſtellt wurden: zu kommiſſariſchen Bürgermet— ſtern: Johann Joſef Coy in Dietesheim, Kreis Offenbach; Hans Adams in Seeligenſtadt, Kreis Offenbach. zu kommiſſariſchen Beigeord— neten: Adam Kilian 3. in Mühlheim a. M., Kreis Offenbach; Hermann Randenberger in Sprendlingen, Kreis Offenbach; Karl Döring 1. in Wünſchen⸗Moos, Kreis Lauterbach. Darmſtadt, 28. Sept.(Betrunkener Kraftfahrer verurſacht Ver⸗ kehrsunfall.) In der Dieburgerſtraße in der Nähe des Roſenhöhweges ſtießen zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Zwei Inſaſſen dre beiden Fahrzeuge wurden leicht verletzt. Die Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Der Perſonenkraftwagen Kennzeichen VS 29109, Führer W. S. aus Michelſtadt im Odenwald, mußte abgeſchleppt werden. Gegen S. wird ein Verfahren auf Entziehung des Führer⸗ ſcheins eingeleitet werden. An alle Kraftfah⸗ rer ergeht nochmals die Warnung, ſich wäh⸗ rend der Fahrten des Alkoholgenuſſes zu ent⸗ halten, da in allen Fällen, in denen Trun⸗ kenheit des Fahrers feſtgeſtellt wird, neben dem polizeilichen oder gerichtlichen Verfahren ein Verfahren auf Entziehung des Führer⸗ ſcheins eingeleitet wird. Darmſtadt, 28. Sept.(Provinzial⸗ ſtraßenſperre.) Die Provinzialſtraße von Pfungſtadt nach Hahn iſt wegen Erbauuung der Reichsautobahn vom 26. ds. Mts. ab bis auf weiteres für Kraftfahrzeuge und Fuhr⸗ werke jeder Art geſperrt. Der Umweg für den Durchgangsverkehr geht über Pfungſtadt— Eſchollbrücken— Crumſtadt— Bruchmühle. Die ſeither angeordnete Sperrung der Pro⸗ vinzialſtraße Pfungſtadt— Eſchollbrücken iſt ab heute aufgehoben.— Die Provinzial⸗ ſtraße von Hähnlein nach Gernsheim iſt we⸗ gen Ausführung von Straßenbauarbeiten vom 27. September 1934 ab bis auf weiteres für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art ge⸗ perrt. Der Umweg für den Durchgangsver⸗ kehr geht über Jägersbura—Groß⸗Rohrheim. gtüdt und Land iind gerüſtet Die letzten Vorbereitungen zum Erntedankfeſt. Die Vorarbeiten für das Erntedankfeſt ſtehen vor ihrem Abſchluß. Viele tauſend Hände ſind noch bemüht, dem Feſte auch den ihm gebührenden äußeren Glanz zu ver⸗ leihen. In Stadt und Land wetteifert man um die Geſtaltung ſeines feſtlichen Rahmens. Denn das Erntedankfeſt iſt ja nicht eine An⸗ gelegenheit, die nur den Bauernſtand angeht, der die glückliche Einbringung ſeiner Feld⸗ erzeugniſſe feiern und den Dank für den Ernteſegen nach harter, mühevoller Arbeit ab⸗ ſtatten will. Es iſt— und hier zeigt ſich der Unterſchied zwiſchen einſt und jetzt— eine Feier des ganzen Volles, bei der die Volksverbundenheit ſichtbar zum Ausdruck gelangt, eine Feier, die die Ge⸗ meinſchaft zwiſchen Stadt und Land dokumen⸗ tiert und das Bekenntnis der Bevölkerung zur deutſchen Sendung und zum deutſchen Brauchtum bekräftigt. Schon im vergangenen Jahre hat es ſich gezeigt, daß der Städter es verſteht, bei der Dankesfeier mit der Landbevölkerung gleichen Schritt zu halten. Auch die Geſchäftswelt hat durch Ausſchmückung nicht nur der Ver⸗ kaufsſtellen für landwirtſchaftliche Produkte, ſondern auch aller übrigen Verkaufsräume und Schaufenſter der Bedeutung des Erntedank⸗ feſtes Rechnung getragen. Und wie im vergangenen Jahre, ſo werden daher auch diesmal wieder die Einzelhandels- geſchäfte die N in würdiger Form, der Feier! 32 ent⸗ ſprechend, geſtalten. In erſter Linie werden dabei natürliche und künſtliche Blumen mit Ernteſeidenbändern Verwendung finden. Die Symbole des Feldes: Mohn- und Kornblu— men, Margueriten, Kornähren und Weinlaub werden in Verbindung mit Laubwerk und Seidenbändern dem Charakter des Feſtes ge⸗ recht werden. Zum Erntedanktag werden übrigens auch von den Einzelhandelsgeſchäften an die Kin⸗ der bis zum Alter von 12 Jahren Kopfkränze aus Blumen, mit Seidenbändern verziert, ko⸗ ſtenlos abgegeben. Damit iſt aber die Liſte der Ausſchmük⸗ kungsmöglichkeiten noch lange nicht erſchöpft. In allen Hotels und Gaſthäuſern, Vergnügungsſtätten und Privatwohnungen fin— den ſich unzählige Gelegenheiten, mit Hilfe von Blumengebinden auf den Charakter des Erntedanktages hinzuweiſen. Im Zeichen des Erntedankfeſtes werden auch zahlreiche Trans⸗ port⸗ und Beförderungsmittel ſtehen, die mit Blumengirlanden oder Blumenſträußen ge⸗ ſchmückt ſein werden. Den gleichen Schmuck werden auch Balkone und Fenſterrahmen tra⸗ gen, und die Spitzen der das Straßenbild be— lebenden Fahnen werden gleichfalls mit Blu— mengebinden verziert ſein. f Aus der Heimat Gedenktage 28. September 1803 Der Maler Ludwig Richter in Dresden geboren. 1864 Der Maler Artur geboren. 1902 Der franzöſiſche Romanſchriftſteller Emile Zola in Paris geſtorben. 1907 Großherzog Friedrich von Baden auf Schloß Mainau geſtorben. 1930 Der bayeriſche Generalfeldmarſchall Prinz Leopold von Bayern zu Mün— chen geſtorben. Prot. und kath.: Wenzeslaus. Sonnenaufg. 5.54 Sonnenunterg. 17.46 Mondunterg. 12.53 Mondaufg. 19.44 Erntedankfest Die Kirche feiert Erntedankfeſt. Wir Men⸗ ſchen des 20. Jahrhunderts, im Zeitalter höchſtentwickelter Technik, vergeſſen ſo leicht, wenn wir nicht wie der Landmann natur⸗ verbunden leben, daß alle guten Gaben von oben kommen. Die Technik ſelbſt iſt nicht aus ſich ſondern durch die Kräfte der Natur und durch Menſchenkraft. Und Natur- wie Menſchenkraft ſind ebenfalls nicht aus ſich ſelbſt, ſondern aus der Kraft Gottes, des Schöpfers des großen wie kleinen Univerſums. So ſind wir Gott zum Dank verpflichtet für die tägliche Nahrung ebenſo wie für das ganze tägliche Leben überhaupt, für die Gü⸗ ter des Leibes wie für die der Seele, für die moderne Technik ebenſo wie für die Er⸗ rungenſchaften und Erkenntniſſe der Wiſſen⸗ ſchaft, für die Schönheiten der Natur wie die der Kunſt. Alles iſt Gottes. Ohne ihn iſt nichts. Nicht der Grashalm auf dem Boden, nicht der Vogel in der“ Luft, nicht die Fiſche im Meere, Gott gibt das Leben, Gott gibt das Gedeihen. Viele haben in dieſer Sommerszeit Kraft durch Freude geſucht in Wanderungen und auf Reiſen in Gottes ſchöner Natur. Ob alle da⸗ ran auch gedacht haben, daß ſolche Tage der Erholung und Freude Gnade Gottes war, die um ſo mehr unſere Dankbarkeit auslöſen ſollte, als viele andere auf dieſe Freuden verzichten mußten, vielleicht wegen bettlägeriger Krank⸗ ait drückender Armut oder andauernder Ar⸗ itsloſigkeit? Viele Menſchen lernen die Gü⸗ ter. die Gott uns ſchenkt. erſt dann recht ſchät⸗ 8 Kampf in Aachen geb. 16 Type 23,75, 13 Type 997 23,25; Frachtausgl. 50 89 zen, wenn ſie dieſelben nicht mehr beſitzen. Viele vergeſſen in guten Tagen den Kindesdank Gott, ihrem Vater gegenüber, und in böſen Tagen erinnern ſie ſich nicht der guten und erheben neben ihrem Undank gar noch An⸗ klage gegen die göttliche Vorſehung. Wir Chriſten wollen nicht bloß heute dan⸗ ken für den Ernteſegen, ſondern immer danken für alles, was die Liebe Gottes uns bereitet, danken auch nichr bloß für die leiblichen Gü⸗ ter ſondern noch mehr für die ſeeliſchen Güter, nicht bloß für das irdiſche Brot, noch mehr für das himmliſche Brot, das Bott uns bereitet hat im euchariſtiſchen Mahl des heiligen Op⸗ fers Ehriſtr auf unſeren Altären. Denn dieſes Brot iſt mehr als das irdiſche, es iſt das Brot des ewigen Lebens. * Falſche Reichsbanknoten über 1000 Nm. Von den im Umlauf befindlichen Reichsbank⸗ noten über 1000 Rm. mit dem Ausgabe⸗ datum vom 11. Oktober 1924 iſt eine Fälſchung feſtgeſtellt worden, die an nachſtehenden Merkmalen zu erkennen iſt: All⸗ gemein ähnlicher Geſamteindruck. Die gemu⸗ ſterte Blindprägung iſt rechts und unten meiſt etwas ſchwächer geprägt. Im männlichen Bildnis, vom Beſchauer aus geſehen, fehlt dem rechten Auge die untere helle Lidabgren⸗ zung. Unter der Naſenmitte befindet ſich eine auffallende klecksartige Zeichnungsſtelle. Die untere Lippe iſt nach rechts breit gezogen, ſtatt abſchließend nach oben gerundet. Im Worte „Oktober“ des Ausfertigungsdatums iſt im Anfangsbuchſtaben„O“ die durchgehende Schlinge unten geöffnet, ſtatt geſchloſſen. Die Rückſeite iſt allgemein dunkler gefärbt. Die Nummerntypen ſind mit ſtumpferer Färbung aufgedruckt. Für die Aufdeckung der Falſch⸗ münzerwertſtatt und dahin führende Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung bis zu 3000 Rm. ausgeſetzt. Mitteilungen, die auf Wunſch vertraulich behandelt weroen, nehmen die örtlichen Polizeibehörden entgegen. Jetzt Kraut einmachen! Unter dem Ein⸗ fluß der diesjährigen überdurchſchnittlichen hei⸗ zen Witterung hat auch die Krauternte(Spitz kraut, Weißkkraut, Blaukkraut) früher begon⸗ nen als in normalen Jahren. Die Ernte iſt jetzt in vollem Gang und die Ausfuhren von Kraut beſter Qualität nehmen täglich zu. Es iſt ſomit jetzt die richtige Zeit für das Einmachen von Kraut. Wer heuer mit dem Einkauf von Kraut bis Anfang Oktober, dem in normalen Jahren üblichen Zeitpunkt, zu— wartet, läuft Gefahr, das Kraut nicht mehr ſo zu bekkommen, wie es für ihn am günſtigſten iſt. Deshalb geht an alle Hausfrauen und an⸗ dere Intereſſenten di edringende Aufforde— rung, jetzt ſchon mit dem Einmachen von Kraut zu beginnen und die Beſtellungen bei den Krauthändlern ſofort vorzunehmen. Entrichtung von Bußen für die NS.⸗ Volkswohlfahrt. In Sühne⸗ und Gütever⸗ handlungen ſowie in Privatklageverfahren pflegen die Beteiligten in Vergleichen biswei⸗ len als Buße die Zahlung einer Geldſumme oder eine ſonſtige Leiſtung für wohltätige Zwecke zu vereinbaren. Das Amt für Volks⸗ wohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO. hat das Reichsjuſtizminiſterium erſucht, darauf hinzuwirken, daß die Beteiligten in derartigen Fällen Bußen für wohltätige Zwecke tunlichſt an die NS.⸗Volkswohlfahrt entrichten. Der Reichsjuſtizminiſter hat daraufhin den betei⸗ ligten Juſtiz⸗ und Vergleichsbehörden nahege— legt, in geeigneten Fällen auf die Zuwendung der Bußen an die NS. ⸗Volkswohlfahrt be⸗ dacht zu ſein. Wettervorherſage: Bei ſchwacher Luftbewegung bleibt das Wet⸗ ter überwiegend heiter; in den Mittagsſtun⸗ den merkliche Erwärmung. Vörſen und Mürkte Vom 27. September. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen Feſtpr. geſ., trock. Durchſchnittsbeſch. Preisgeb. W 15 20, Wü 16 20,20, W 17 20,50; Roggen Feſtpr., geh., trock. Durch⸗ ſchnittsbeſch. Preisgeb. R 15 16,20, R 16 16,50, R 13 15,80; Braugerſte inl. 19,50 bis 21, Winter- und Induſtriegerſte 18 bis 19,50; Futtergerſte Feſtpr., geh., trock. Durchſchnitts⸗ beſch. Preisgeb. G 7 15,20, G 8 15,50, G 9 15,70, G 11 16; Hafer Feſtpr., geſ., trock. Durchſchnittsbeſch. H 11 15,20,§ 14 15,70, H 17 16; Mais m. S. 21,25; Raps 31; Wei⸗ zenkleie W 17 10,25, Vollkleie 10,75; Roggen⸗ eie R 16 9,90; Weizenfuttermehl 12,50; Wei⸗ zennachmehl 16,25; Erdnußkuchen 14,30; Soya⸗ ſchrok 13,40; Rapskuchen ausl. 11,90, inl. 11,40; Palmkuchen 13,10; Kokoskuchen 15,10; Leinkuchen 15,15; Biertreber 17; Malzkeime 14,50 bis 15,50; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu 9,80 bis 10,60; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Roggen und Wetzenſtroh gepr. 3 bis 3,30, geb. 2,50 bis 3; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 3,50 bis 3,80, geb. 3,20 bis 3,60; Weizenmehl Preisgeb. W 17 Type 790 27,25, 16 Type 790 27,15, 15 Type 790 27,25; Aufſchl. für Weizenmehl mit 10 Proz. Ausl. 1,50, mit 20 Proz. Ausl. 3 Rm.; Frachtausgl. 50 Pfg. für 15 Tonnen⸗Ladung; Roggenmehl Preis⸗ 997 24,15, 15 Type 997 1 U 4 Pfg. frei Empfangsſtati ee 51 gsſtation gemäß Anordmm⸗ ((( p Vp 5 ee eee ä 3 S eee en —. N Erntedankſeſt am Sonntag, den 30. September Samstag Abend 8 Uhr Feſtgeläute. halb 9 Uhr Volksliedervorträge der Viern⸗ heimer Geſangvereine. Sonntag halb 10 Uhr Dankgottesdienſt Aufſtellung der geſamten Bauernſchaft um 9¼ Uhr am Kriegerdenkmal. I. Aufstellung des Festzuges: 1. SA⸗Reiterſturm 2. Feuerwehrkapelle 3. Aufmarſchleitung— Ortsbauernführer mit Fahnengruppe u. Viernheimer Bauernſchaft Träger von Erntekranz mit Erntehahn . Garben⸗Ehrenwagen Gruppe von Erntearbeitern Erntewagen mit Erntekranz . Spargelmädchen Spargelgruppe Wagen des Tabaks Wagen mit Tabakeinnähern Wagen des Herbſtes Pflug 1806— Pflug 1934 Blumenwagen 14a Gärtnergruppe 15. Wagen der Alten 16. Wagen Volkstum und Heimat 17. Wagen„Mühle im Tale“ Zwiſchen die Wagen und Gruppen werden Blumenmädchen, Schilder, Transparente und allgemeine Zeichen der Erntebräuche verteilt. Gliederungen und Formationen der NS DAP (HJ⸗Jungvolk mit Spielmannszug, BDM, BDM, HJ, SA mit Spielmannszug, SAR, Mu, Parteigenoſſen in Uniform, Pg. in Zivil, RDB, NS B) 9. Die Viernheimer Vereine(Kriegervereine Teutonia u. Haſſia mit Spielmannszügen, Marineverein, Geſangvereine, Turnverein mit Spielmannszug, Sportvereine) .Die übrige Bevölkerung. Aufmarschplan: Gruppe 1— 17: Um 2 Uhr. Durch die Mann- heimerſtr.- Heddesheimerweg⸗ Hinden⸗ burgring mit Spitze am OEG⸗Bahnhof Gruppe 18: Um 2 Uhr. In der Blauehutſtr. Spitze am Gaſthaus„Grün. Laub“ Gruppe 19: Um 2 Uhr. Abmarſch von den verſchiedenen Sammelplätzen durch die Weinheimerſtr.⸗ am Fronberg⸗Hinden⸗ burgring anſchließend an Gruppe 18 Gruppe 20: Anſchließend an Gruppe 19. 3. Marschstrassen: Abmarſch punkt ¼3 Uhr durch: Horſt Weſſelſtr., Weinheimer⸗, Blauehut-, Saarſtraße über Gelände am Staatsbahnhof, einſchwenkend in die Ernſt Ludwigſtr., Saarſtr., Wein⸗ heimerſtr., Hügelſtr. zum Rathaus um 4 Uhr: Kundgebung am Rathaus Anſprache des Ortsbauernführers, Reigen des BDM, Maſſenchor der Viernheimer Geſangvereine, Muſikvorträge, Uebertra⸗ gung der Rede des Führers von der Reichskundgebung auf dem Bückeberg. J. Allgemeines: Die Leitung liegt in den Händen des Ortsgruppenleiters Pg. Franzke. Die Mitglieder der Bauernſchaft werden erſucht, ſich reſtlos in den Feſtzug der Bauern einzureihen. Mitglieder der NS⸗Gliederungen und For- mationen, ſoweit ſie zu der Bauernſchaft und den Tabakpflanzern zählen, marſchieren in Zivil Die Bevölkerung wird erſucht, ſich an die Marſchſtraßen zu begeben, um den Feſtzug zu beſichtigen. Die Mitglieder der Sanitätskolonne ver- teilen ſich auf den ganzen Zug, zwecks evtl. Hilfeleiſtung. 2 lich, daß die lte h während des Marſches frei bleibt. Die Stärkemeldung iſt mir durch den jedem Verein zugeteilten SS- Mann ſpäteſtens bis 2.20 Uhr an den Stand- platz am OCG. Bahnhof zu übermitteln. Die Abſperrung am Rathaus übernimmt die SS. Den Ordnungedienſt am Sammelplatz— OeEch⸗Bahnhof— hat die Motor- SS. Gruppe 18 marſchiert in Zer, Gruppe 19- 20 in 4er Reihen. Die Bevölkerung Viernheims wird gebeten, ihre Häuſer feſtlich mit Fahnen und Blumen in der würdigſten Weiſe zu ſchmücken! Erntetanz: von abends 8 Uhr ab findet in den Sälen „Kaiſerhof“,„Deutſcher Kaiſer“ und„Fürſt Alexander“ öffentlicher Erntetanz ſtatt, zu dem die ganze Bevölkerung herzlich eingeladen wird. f b. Feslabzeichen: Das Feſtabzeichen das noch zum Verkauf gelangen wird, iſt zu allen Veranſtaltungen anzulegen. Heil Hitler! Die Ortsgruppenleitg.. Der Ortsbauernführer: Franzke Roos Aunnmumunuunmunnnmnndmmnunnuamunnumnmummünmnnmunn mln nnunnadaannamuumnmunnnmumunuummnnnnnnummnanuunmmmnmnmummummmumunnnmmummum Aagagggaggngagggggaggaggagggggggaggaaggagaggandadgangaagaggaaggaggagaggagggaaggngaggggggdgaagagggggggggggggaggagnngga duron, Wemog-Zwechsparkas 80 Hin u. Reichsgufficht erhalten Sie durch Anſparen zur Beſchaffung von Möbel, Maſchinen, Hypotheken, Ablöſung uſw., koſtenloſe Be- ratung durch densralagent. ferd. ESenwein Mananeim- Rnelnau. — Vertreter geſucht.— 10 Ulernhelmel Bauern! 1 Das Erntedankfeſt iſt Euer Ehrentag. abe iſt* rveſtloſe Beteiligung an allen Veranſtaltungen auch 4 Ehrenpflicht. Es fehle darum keiner beim gemeinſamen 9 Kirchgang und nachmittags beim Feſtzug und der Kundgebung! Auch zum Erntetanz iſt jung und alt 4 herzlich eingeladen. Der Bauernführer. B füller- Jolberuden können laufend beſtellt werden bei Joh. Kopp Mannheimer⸗ ſtraße 41 Neue Weintässer 15 Lt. 7.50 Mk. 100 Lt. 14.-Mk. auch and. Größe Wallstadt Amorbch. Str. 2 Abgabe: M'heim U 6 29 Schöne neue 2 Zimmer So elegan 2 Hesbot- Aautel und Anzüge machen wir durch un- sere nledrigen Preise auch Herren mit kleine re mEin- kommen zugänglich! Kommen Sie bitte zu uns und überzeugen Sie sich, zu welchen niedrigen Lage Preisen Sie sich für den Herbst vornehm und modern einkleiden können n ſüßen Apfel- most Brennerei und Kelterei Luddag Lambertn Viernheim Neues Chalse- longue lür NM. 20. abzugeben unn Hüche Etage Ringel Il. Lauber per 1. November f zu vermieten 9 3. Aalen annnelm F 3.7 lägersir 14 neben Neugebauer. * ee Vekeins⸗Anzeiger Sängerbund Flora. Der Verein ſammelt ſich morgen Abend punkt/ 9 Uhr am Rathaus zwecks Teilnahme am Maſſenchor. Nach dem Singen geſchloſſener Abmarſch in unſer Lokal zum Karpfen. Daſelbſt Singſtunde und Ein⸗ weihung des Konzertflügels. Ich erwarte reſt⸗ loſes Erſcheinen. Müller, 1. Vorſitzender. Turnverein v. 1893. Freitag, den 28. Sept. abend /9 Uhr Uebungsſtunde der Altersriege. 5 Winkenbach. . Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. Gemeindenaſſe Wegen dringender Abſchlußarbeiten bleibt unſere Kaſſe bis morgen Samstag ge⸗ ſchloſſen. Zöller Bekanntmachung Betr.: Die Dienſtſtunden den Gemeindeverwal⸗ tung und der Gemeindekaſſe. In der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März ſind unſere und die Dienſtſtunden der Gemeinde- kaſſe auf die Zeit von 8 bis 16 Uhr, an Sams- tagen von 8 bis 13 Uhr feſtgeſetzt. Die Sprech⸗ ſtunden finden wie ſeither von 9 bis 12 Uhr ſtatt und ſind genau einzuhalten. Viernheim, den 28. September 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Bekanntmachung. Betr.: Dienſtſtunden des Kreisamts Heppenheim. Die Dienſtſtunden des Kreisamts ſind in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März von 8 bis 16 Uhr, an Samstagen von 8 bis 13 Uhr fetzgeſetzt. Der Amtstag iſt nach wie vor Mittwochs. Das Publikum wird im eigenen Intereſſe erſucht, die Amtstage einzuhalten. Nur in dringenden unaufſchiebbaren Angelegenheiten iſt an anderen Tagen, und zwar nur Vormittags, perſönliche Vorſprache möglich. Heppenheim, den 23. September 1934 Heſſ. Kreisamt Heppenheim gez. Nanz Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 28. September 1934. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗ Inſerat! e.-Aehanntmarhungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr N 8 BO- DAF Landestreffen in Wiesbaden! Am Sonntag, den 7. Oktober d. J. findet in Wies⸗ baden das Landestreffen der„Deutſchen Arbeits- front“ ſtatt. Es wäre wünſchenswert, daß ſich recht viele Volksgenoſſen bei dieſem großen Tag, an dem der Führer der DaF. Pg. Dr. Ley ſpricht beteiligen. Die Fahrt geht mit Sonderzug und iſt der Fahrpreis ſehr niedrig gehalten. Derſelbe beträgt einſchließlich Mittageſſen, Ein⸗ tritiskarte u. a. nur RM. 2.50. Anmeldungen werden entzegengenommen: Täglich ab 18 Uhr in der Dienſtſtelle der NSB0O, ſowie von allen Block⸗ und Zellenwaltern der Daß. u. NS. M HN /lungwvolk Jungvolk Fähnlein 6//2/ 249.— Heute Abend 7 Uhr tritt der ganze Spielmannszug an der Schillerſchule ohne Inſtrumente an. Der Spielmannszugführer. Jungvolk. Staatsjugendtag. Hlermit wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Teilnahme am Staats jugendtag Pflicht iſt. Fehlen wird ſtreng beſtraft. Heil Hitler! Der Fähnleinführer: 17 1 W. 1 Jungzuzführer. Lokale Nachrichten * Erntedankfeſt. Im Feſtprogramm hat es einige Aenderungen gegeben, die wir zu beachten bitten. * Die Dienſtſtunden bei der Ge⸗ meinde finden ab 1. Oktober bis 31. März in der Zeit von Vormittags 8 Uhr bis Nach- mittags 4 Uhr ſtatt. Die Sprechſtunden werden wie ſeither von Vormittags 9 bis 12 Uhr ab- gehalten. Ehrentafel des Alters. Frau Maria Faltermann geb. Burkert, Hansſtraße, die„Mariann“ feiert morgen Samstag, den 29. September, die Vollendung ihres 88. Le⸗ bensjahres. Schon jahrzehnte und auch jetzt im hohen Alter noch finden wir die„Mariann“ auf ihrem Platze vor dem Rathauſe, wo ſie Obſt feilhält. Wir gratulieren dem greiſen Geburts- tagskinde recht herzlich und wünſchen ihr alles gute zu einem freudvollen Lebensabend. »Die Handwerker⸗Pflichtinnun⸗ gen. Jeder Handwerker muß einer Innung, der er berufsmäßig zuzuzählen iſt, angehören. Der Sitz für ſämtliche Innungen iſt in Heppen⸗ heim. Zu Obermeiſter der Innungen wurden folgende Herren beſtellt: Bäcker: Obermeiſter Karl Brügel, Viern⸗ heim Buchdrucker: Obermeiſter Johannes Weimar, Heppenheim Damenſchneider: Obermeiſter Frau Joſ. Wohl⸗ fahrt, Wwe. Heppenheim. Elektro⸗Inſtallateure: Obermeiſter Robert Thon, Wald michelbach Friſeure: Obermeiſter Franz Reiſchert, male and Finger: 6 aler und Tüncher: ene 6. eorg Schäſer, 5 5 0% 9„ Maurer, Gipſer etc.: Birkenau Metzger: Obermeiſter Karl Vettel, Heppenheim Müller: Obermeiſter Joſef Hübner, Eulsbach Sattler und Tapezierer: Obermeiſter Adam Sattler, Zotzenbach Spengler: Obermeiſter Hans Weiſt, Heppenheim Schloſſer: Obermeiſter Philipp Mang, Heppenheim Schmiede: Obermeiſter Jean Wunderle, Viernheim Schneider: Obermeiſter Philipp Köhler, Viernheim Schreiner: Obermeiſter Johann Giegerich, Hep⸗ penheim Schuhmacher: Obermeiſter Johann Hoock 9., Viernheim Wagner: Obermeiſter Adam Jakob, Rimbach Zimmerer: Obermeiſter Hans Treiber, Birkenau Obermeiſter W. Gölz, Grumpenverkauf 27. September 1934 in Speyer gebündelt loſe Viernheim: Gruppe 1—3 44.20 34.20 Gruppe 4—6 45.— 34.— Gruppe 7—9 48.— 34.— Gruppe 10— 12 45.20 35.20 Gruppe 13—16 44.10 34.20 Die Gruppenführer melden dem Fachſchafts⸗ führer daß die Grumpen gebündelt bezw. gut aufgetrocknet ſind, das Verwiegen kann dann ſofort beginnen. — 48 Saarfechter in Viernheim. Der hieſigen,. 7 ee iſt es gelungen zum kommenden Son rum Saarfechter und zwar den Turnverein 48 Saarbrücken, zu einem Mannſchaftskampf zu verpflichten. Am Samstag Abend findet im„Engel“ Begrüßung und am Sonntag Vormittag ebenda der Mann⸗ ſchaftskampf ſtatt. Der„N. S.⸗Sport“. Mit Wirkung vom 1. Oktober an, ſtellt das amtliche Organ des Gaues 14, der N. S.⸗Sport, Mannheim, ſein Erſcheinen ein. Die amtlichen Nachrichten werden von nun an wieder in der„A. S. 3.“ veröffentlicht werden. EEEFFEET Markidienſt d. Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſan Heute beſonders zu empfehlen: O b ſt: f Tafel⸗ und Wirtſchaftsäpfel Tafel⸗ und Wirtſchaftsbirnen ſüße Zwetſchen Deutſche Weintrauben, voll ausgereift Beſonders ſüß, großbeerig 6 e müſe: Spinat Tomaten in hervorragend. Güte u. Sortierung. Wirſing Rotkraut Weißkraut Blumenkohl Römiſchkohl Rote, weiße und gelbe Rüben Eßt deutſches Obſt und deutſches Gemüſe!