Wobliertes! Prim A ö 1 e, zuin. Ortsbauernsehaf polen zu een aplollein Betr.: Kartoſfelverkauf. e 1 0 74 verkaufen. Laut Anordnung des Reichsnährſtandes wurde der Min⸗ 9 5 2 8 1 m, ſagt Martin Alter] deſikartoffelnpreis wie folgt feſtgeſetzt: . traße 46 1 ö eee 1. frei Haus des Käufers Neue a. für weißfleiſchige Kartoffeln 3.— RM. pro Ztr. b. für gelbfleiſchige Kartoffeln 3.20 RM. pro Ztr. Weinlasser 2. vom Käufer beim Erzeuger abgeholt: n t. 14.-Mk. l a. für weißfleiſchige Kartoffeln 2.50 RM. pro Ztr. b. für gelbfleiſchige Kartoffeln 2.70 RM. pro Ztr. auch and. Größe Wallstadt Verkäufe an Händler find nur gegen Schlußſchein zu tätigen. Unter dieſen Preiſen zu verkaufen iſt ſtrengſtens verboten. 1 Neue Linsen fund 30 Pfg. eues Sauerkraut Pfund 12 Pfg. eue Sal zg urken Stück 2 und 9 Pfg. Reue ks siggufken Stück 8 und 4 Pfg. Kartoffeln 10 Pfund 45 Pfg. Vorderschinken gek. J Pfund. 20 Pfg. Hürrileisch 0. Ninpen Pfund 1.15 Ernst Adler Heduig Adler cel. Pri, Vermndhlſe — Aahange Zelle vorrätig in der Exp. ds. Blattes 2 2 + 1* dewerbe- und Malerschule Viernheim i. B. Leufershausen Alernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) f 3. Cklober 1934 5 * 5 Tabakfachſchaft, Viernheim Freitag abend halb 9 Uhr Verſammlung ſämt⸗ licher Tabakpflanzer im Gaſthaus„Zum Engel“. Es ſpricht Herr Dr. Schmidt, Heppen⸗ heim. Erſcheinen iſt Pflicht. Roos, Tabakfachſchaftsführer (Oiernheimer Bürger- Ztg.—. Biernh. Volksblatt) Amorbch. Str. 2 Abgabe: M'heim U 6 29 Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeilt. Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichti t.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa r nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiert 0 atze.— Bezugspreis monatl. alte 11 0 Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: 10 entlich 19„Fuuſtrierten 5 115 10 1915 monatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Fehr vorſefſtiaſſi: Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan feliheringe in Toma⸗ Sernſprecher 117.— Telegr.; Anzeiger, Viernheim.— Poſiſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt tenſoſe Doſe 35 Pig. am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Mai Viernheim. 7. 8 a0 2 f a Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Bismarekheringe 1 Literdoſe 12 Pfg. 1 12 Pfg. Nr. 231 Freitag, 80 er 8 e Pratiheringe deen enen.—. eee e eee eee, Einheitliches Verlehrsreiht eue leringe n 5. Oktober 1934— 13. Januar 1935. Nun tropft zu Ende, was unendlich ſchien. f Die grundſätzliche Bedeutung der Neithsverkehrsordnung— Jedermann trägt eine Verantwortung gegenüber der Verkehrsgemeinſchaft Die Orginalbeſtimmungen ſind an der Milchzentrale im ie Aushängekaſten der Bauernſchaft zur jedermanns Einſicht aus⸗ zklassige Abteilung für Bauhandwerker, gehängt. Roos, Ortsbanernführer. Maler und Metallarbeiter 92 bos Umersenester bodum om 2. Movenpor 1084 Zwangs⸗ 5p 5 kartoffel verſteigerung. en becher Anmeldungen zu allen Abteilungen sind bis zum 25. Okt. an die Schulleitung einzureichen jederzeit zu beziehen von Am Freitag, 5. Oktober nachm. Paul Heinz, Heddesheim 2 Uhr verſteigere ich in Viernheim Adolf Hitlerſtraße 9 teilweiſe im Verſteigerungslokal, fund teilweiſe an Ort und Stelle Ein ſchönes öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend Zimmer mit gegen Barzahlung: groß. Rüche verſchiedene Mobiliar- Einrich⸗ in einem neuen tungs- u. 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Köhler, verkaufen! an den Mann ge- bracht ist alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange⸗ In wenigen Stun⸗ den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ Anzeigen helfen kaufen und Welsweln offen Liter 90 Pig. Rotwein offen Liter bg Pig. 3% Rabatt mit Ausnahme w. Artikel & B.- rkannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS-Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDaAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSꝰDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr N SO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. N S B O- DAF Achtung! Rheinfahrt. Die Teilnehmer an der Rheinfahrt, die noch nicht den Unkoſtenbeitrag in Höhe von 10 Pfg. abgeliefert haben, werden hiermit letztmalig aufgefordert, den Beitrag am Donnerstag Abend um 7 Uhr auf der Geſchäfts⸗ ſtelle der N. S. B. O., Lorſcherſtr., abzuliefern. Die Säumigen, die trotz dieſer letzten Aufforderung ihrer Pflicht nicht nachkommen, werden nament- lich der Ortsgruppenleitung gemeldet. Heil Hitler! N. S. Gemeinſchaft Kraft durch Freude Braun, Ortswalter. Betr. Landestreffen in Wiesbaden. Der Bezirkswalter der Duß. Pg. Becker hat angeordnet, daß alle Betriebsführer und ſämt⸗ liche Amtswalter der DaF. und der NS880., ſowie die Vertrauensräte an dem Landestreffen teilnehmen müſſen. Kleidung.— Pg. und NS8O.⸗Mitglieder vor dem 30. 1. 33 treten im Braunhemd mit Schirmmütze, alle anderen entweder im Arbeits⸗ frontanzug mit Mütze oder in dunkler Hoſe mit weißem Hemd und blauer Mütze an. Der Rock kann im Standquartier aufbewahrt werden. Verpflegung.— Wird zum Preis von 25 Pfg. verabreicht. Teller und Eßbeſteck iſt mitzubringen. Brotbeutelverpflegung. Abfahrt.— Abfahrtzeit wird rechtzeitig be ⸗ kanntgegeben. Disziplin.— Zuſammenfaſſend muß ich noch einmal beſonders betonen, darauf bedacht zu ſein, daß äußerſte Disziplin und müſtergül⸗ ge Ordnung herrſcht. Das Mitnehmen von Schirmen und Stöcken iſt verboten. Der offtzielle Teil iſt bis gegen Mittag be⸗ endet, ſodaß Nachmittags bis zur Abfahrt des Zuges jedem Teilnehmer die Möglichkeit gegeben iſt die verſchiedenſten Veranſtaltungen zu beſuchen. Heil Hitler! Mögelin 2 e Angeſtelltenſchaft. Ich wei als e bandes und des Verbandes der weibl. Ange⸗ L 3% Rabatt in Marken! ſtellten darauf hin, daß die Mitgliedsbeiträge morgen Freitag den 5. Okt. abends zwiſchen 8—9 Uhr im Gaſthaus zur Germania bezahlt werden können. Heil Hitler! gez. Neff. N S Amt für Volkswohlfahrt. Die Ferienkinder aus Langenſelbold treffen ſich am Samstag, den 6. Oktober nachm. 4 Uhr zu einem von der N. S. Frauenſchaft veranſtalteten Kaffeekränzchen am Kriegerdenkmal in der Weinheimerſträße. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. M- H /Jungvolk g Jungvolk! Jungen, die in das deutſche Jung⸗ volk eintreten wollen, ſollen ſich im Heim(neben dem ſchwarzen Walfiſch) melden. Geſchäftsſtunden: Donnerstag /7 bis 8 Uhr. Der Fähnleinführer: J. V.: W. Schmitt Jungzugführer Lokales Viernheim, 4. Okt. 0 Gottesdienſt⸗Ordnung. Sams ⸗ tag 7 Uhr Amt für Michael Hoock 10., Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Bugert u. deren verſt. Kinder, Schwiegertochter Barbara geb. Schmitt und für die in Achern f Berta Deuchler geb. Friedmann. * Die„Räuber“! Der Eintrittspreis für die„Räuber“ ⸗Aufführung iſt auf 70 Pfg feſtgeſetzt Dieſer Vetrag iſt die äußerſte Kal⸗ kulation. Da die Eintrittspreiſe für frühere Theater⸗Anfführungen meiſtens geringer waren, beſteyht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Koſten für die„Räuber“ ⸗Aufführung ſehr erheblich ſind. Ein Vergleich mit den üblichen Vereins⸗Theateraufiührungen iſt eben nicht mög ⸗ lich. Hier handelt es ſich um ein Werk, das nur von großen Bühnen in Szene geſetzt wird. Wenn man bedenkt, daß an einer Großſtadt⸗ bühne das vier- bis füuffache des obigen Be⸗ trages bezahlt, dann entſpricht der Betrag von 70 Pfg. durchaus den ortsüblichen Verhältniſſen und ſteht noch lange nicht in einem Verhältnis zu dem Gebotenen.— Die Bühne iſt neu aus⸗ geſtattet. Für die Waldſzenen z. B. wurden voll⸗ ſtändig neue Kuliſſen gemalt. Die Szenen die im Schloſſe ſpielen, verlangen,— da die Zeit der Handlung das 18. Jahrhundert iſt,— ſtil⸗ echte Rokoko⸗Möbel. Auch iſt die Beſchaffung der hiſtoriſchen Koſtüme für eine Laienbühne ein ſehr erheblicher Ausgabepoſten. Wir können verſichern daß mit der„Räuber“ Aufführung etwas erſtklaſſiges geboten wird. Sie wird jeder Kritik ſtandhalten. „K. K. B. Auf das heutige Inſerat wird nochmals aufmerkſam gemacht. Wir erwarten, daß alle K. K. B. er in der Vorſtadt einfinden. ſich pünktlich um 87 Uhr * Eine 70⸗jährige. Frau Georg Hanf 8. Wtw. Apollonia, geb. Ehrhard, Kirſchenſtraße, kann am Samstag, den 6. Okt. die Vollendung ihres 70. Lebensjahres feiern. Die Jubilarin befindet ſich noch in jeder Be⸗ ziehung wohlauf und nimmt an den täglichen Geſchehniſſen regen Anteil. Zum Wiegenfeſte auch unſere herzlichſten Glück und Segenswünſche. „Spielerverſammlung der Sport⸗ vereinigung. Morgen Freitag Abend findet in der Sporthalle eine Spielerverſammlung ſtatt, wozu ſämtliche Spieler, Fuß⸗ und Handballer anzutreten haben. Wer unentſchuldigt fehlt, muß damit rechnen, bei Aufſtellung der Mannſchaften nicht berückſichtigt zu werden. Die 2. Mannſchaft hat die gelb blauen Trikots und die 3. Mann⸗ ſchaft die grün⸗weißen Trikots abzuliefern. Aktive erſcheint reſtloss. Es wird ein Vortrag über Spielregeln gehalten, der gewiß alle in⸗ tereſſieren wird. —— Zum Abſchſchuß des Erntedankfeſtes Nach Abſchluß des Erntedankfeſtes möge, ſoweit notwendig, ein kleiner Rechenſchaftsbericht und eine Dankſagung an alle die, die in irgend einer Form zur Geſtaltung des Feſtes beigetra⸗ gen haben, erfolgen. Daß ſich die Kundgebung am Rathaus mehr als vorgeſehen war in die Länge zog, war nicht Schuld der Feſtleitung ſondern der Radibübertragung und auch ander⸗ wärts der Fall. Solange das Feſt in der Bauernſchaft allein gefeiert wurde, war es Ge⸗ pflogenheit geweſen, daß dabei ein Erntekranz unter Abſingen des unter Katholiken und Pro- teſtanten gleicherweiſe bekannten Hymnus„Gro⸗ ßer Gott“ aufgehängt wurde. Es war beab⸗ ſichtigt, dieſen langjährigen, der Bauernſchaft liebgewordenen Brauch unverändert durch Auf ⸗ hängen des Kranzes am Rathaus in die Oeffent⸗ lichkeit zu übernehmen. Das Aufhängen in die⸗ ſer Form war vom Ortsgruppenleiter gebilligt und gewünſcht. Wenn dann aber der wohl ſingbare, aber ſonſt hier ziemlich unbekannte Choral v. Leuthen geſpielt wurde, ſo war dies ein zufälliges Verſehen der Mufikkapelle. An⸗ dere Mutmaßungen ſind falſch. Vor böswilliger Mißdeutung wird gewarnt. Es wird immer wieder vorkommen daß kleine Fehler gemacht werden; die Hauptſache iſt, daß das Ziel un⸗ verrückbar feſtbleibt: Der letzte Volksgenoſſe muß für die nationalſoz. Volksgemeinſchaft ge wonnen werden! Im übrigen glauben wir, daß der Verlauf des Erntedankfeſtes als gelungen bezeichnet wer⸗ den darf. Die Wagen waren ſauber hergerich⸗ tet und geſchmückt, das Bild der Viernheimer Landwirtſchaft in ihrer charakteriſtiſchen Form gewahrt. Bis tief in die Nacht war in den leßten Tagen gearbeitet worden. allen Mitarbeitern am Feſtzug beſonderer Dank. Dank auch allen denen, die zur weiteren Ber⸗ ſchönerung beigetragen reine für das Einſingen d„ den Konfeſſi Dafür gilt haben, den Geſangpereinen für die Geſtaltung des Feſtgottesdienſtes, der Muſik und ſchließlich all denen, die durch Mit⸗ arbeit irgend welcher Art, ſowie durch Haus- und Fahnenſchmuck zur Zierde des Feſtes beige⸗ tragen haben. Es kam erfreulicher Weiſe deut⸗ lich zum Ausdruck, daß der Sinn des Ernte⸗ dankfeſtes voll erfaßt, gern bejaht und in Viern⸗ heim an Boden gewonnen hat. Hein Hitter Amt Volkstum u. Hei⸗ mat der N. S.⸗Gem. „Kraft durch Freude“ Ro os Der Bauernführer: J. V. Helfrich Pereius-Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Sonntag Abend 8 Uhr findet Engelſaale unſer Familienabend ſtatt. Wozu alle Mitglieder und deren An⸗ gehörige eingeladen ſind. Der Vorſitzende K.K. V. Die heutige Verſammlung findet nicht im Löwen, ſondern in der„Vorſtadt“ ſtatt. Der Vorſtand. Kath. Pfarrgemeide.(Aufführung des Schau⸗ ſpiels von„Schillers Räuber“. Heute Donners. tag abend Hauptprobe und Koſtümausgabe Morgen Freitag abend pünktlich um halb 8 Uhr General⸗Probel Kein Mit⸗ wirkender darf heute und morgen fehlen! Der Leiter. Sportvereinigung„Amieitia“ 09 Viernheim. Morgen Freitag 8 Uhr Spielerverſammlung im Vereinshaus. Alle Juß⸗ und Handballer haben zu erſcheinen. Aufſtellung der Mann⸗ ſchaften ſowie Vortrag über Spielregeln. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht; halb 8 Uhr kurze Vorſtandsſitzung. Am Sonntag Meiſterſchaftsſpiele ſämklicher Mannſchaften. Der Vorſtand. Der Ortsgruppenleiter: Franzke Jrauerkarien Trauerbriefe Trauerbilder Dankkarten liefort schnellstens Buchdruckerei Viernheimer Anzeiger Telefon 117 den. Und doch: die Sonne„Deutſchland“ ſchien, Wir wußten es, hoch über Wolkenfetzen. Uns durfte Hohn und Willkür nicht ver⸗ letzten, mußten Nacht uns blinken, Und uns zu Gott erheben, ſoll die Kette ſinken! Nun wachet, kämpfet nur noch 100 Tage! Du Mann, Du Frau! Nun keine Klage! Nur glaubet, glaubet felſenfeſt, Daß Gott uns nicht im Stiche läßt! Wir erdulden, ſollte Tag 7* F ee Die Wirtschaftswoche Neiſeverkehr und Wirkſchaft.— dreifache Normalernte bei der Frühleſe.— Teilweiſe Erhöhung der Holzpreiſe. Nach dem internationalen Straßenbaukon— greß hat der Kongreß der Hoteliers aller Länder ſeine Tagung in Deutſchland abge⸗ halten. Dieſe Tatſache zeigt, daß das eifrige Bemühen gewiſſer Auslandskreiſe, Deutſch⸗ land in der Welt zu iſolieren und es zu boy⸗ kottieren, doch nicht gelungen iſt. Die Ent⸗ wicklung des Fremdenverkehrs aus dem Auslande beweiſt das ebenfalls. Nach dem Rückgang des vorigen Jahres iſt i. J. 1934 eine erfreuliche Steigerung er⸗ folgt, auf die Staatsſekretär Funk in ſeinen letzten Reden hinweiſen konnte. Die Geſpräche mit ausländiſchen Sommer⸗ gäſten oder Kongreßbeſuchern ſind aller⸗ dings manchmal recht aufſchlußreich. Vielen von ihnen war erzählt worden. in Deutſch⸗ land herrſche Unruhe und Terror. Die zahl— reichen Ausländer haben nun Gelegenheit gehabt, ſich durch eigenen Augenſchein da⸗ von zu überzeugen, daß in Deutſchland in muſtergültiger Weiſe Ordnung und Sicher⸗ heit beſteht. Einen guten Eindruck macht auf jeden Reiſenden auch das allerwärts er⸗ kennbare Streben, in Kur- und Badeorten dem Gaſte ohne Uebervorteilung entgegenzukommen. Die Nachſaiſon der deutſchen Sommerfriſchen und Kurorte iſt ebenfalls günſtig geworden. Hier hat die Organiſation„Kraft durch Freude“ vor— trefflich gewirkt, indem ſie vielen Ga ſt⸗ häuſern und Penſionen volle Häu⸗ ſer ſichern konnte, die dafür mit einem ge⸗ ringeren Verdienſtaufſchlag zufrieden wa⸗ ren. Dasſelbe Prinzip gilt für die Reichs⸗ bahn, die für die voll beſetzten Züge ganz erhebliche Fahrpreisnachläſſe gewährte. Für die Fremden⸗Induſtrie hat alſo die Vermin⸗ derung der deutſchen Auslandsreiſen eine erfreuliche Wirkung gehabt. Doch bleibt auch hier zutreffend, was Staatsſekretär Funk beim Berliner Hotelier-Kongreß betonte, daß eine Abſchließung vom Auslande kein Idealzuſtand ſei. Es iſt Sache der anderen Länder, durch einen allgemeinen Plan zur wirtſchaftlichen Geſundung der Welt die hier vorhandenen Hinderniſſe zu beſeitigen. Dann iſt auch Deutſchland in der Lage, am internationalen Handels⸗ und Reiſeverkehr ſeinen vollen Anteil zu nehmen. b Die ſonnige warme Witterung hat ſich nicht nur im Fremdenverkehr, ſondern auch in der Weinernte gut ausgewirkt. Wie das „Weinblatt“ meldet, hat Deutſchland an Frühleſen, beſonders Rotmoſten. in dieſem Jahre eine dreifache Normalernte, man als Norm den Durchſchnittsertrag der letzten vier Jahre annimmt. Die Weißwein Ernte iſt gleichfalls reichlich. In der Frage der Moſtgewichte ſcheint die oherſte Grenze noch nicht feſtgeſtellt zu ſein. Wäh⸗ rend kürzlich bei einem Wein noch ein Moſt⸗ ewicht von 126 Grad nach Oechsle feſtge⸗ tellt wurde, ſind ſetzt in Bad Dürk⸗ eim Moſtgewechte von 142 Grad abgelie⸗ ert worden. Beim Winzer⸗Verein ene eim wurde ſogar ein Moſtgewicht von 15 Grad feſtartu. Ut. Für das Moſelwein⸗ Brandenburg vom Reichsverkehrsminiſte⸗ rium ſprach vor Vertretern der Preſſe über die neue Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung, wobei er u. a. ausführte: Die Reichsſtraßenverkehrsordnung iſt am 1. Oktober 1934 in Kraft getreten. Die dazu gehörigen Ausführungsbeſtimmungen er⸗ ſcheinen im Reichsgeſetzblatt Teil 1. Eine frühere Veröffentlichung der Ausführungs— beſtimmungen war leider nicht möglich. Schwierigkeiten ſind ſeit dem 1. Oktober nicht aufgetreten, ſie werden ſich auch in den wenigen Tagen bis zur Veröffentlichung nicht ergeben, da die Reichsſtraßenverkehrs— ordnung auf dem Gebiete der Regelung des Verkehrs auf der Straße. keine grundſätzlichen Neuerungen bringt. Neu iſt allerdings die Vorſchrift, Dr. . 1 daß der Eingeholte zu erkennen geben muß, daß er bereit iſt, ſich überholen zu laſſen, ferner die Regelung des Vorfahrts— rechts, die aber erſt am 1. Januar 1935 in Kraft tritt. Ebenſo geht es mit den Rück ⸗ ſtrahlern. Auch für dieſe bleibt der bis— herige Rechtszuſtand bis zum 31. Dezember 1934. Für alle übrigen Vorgänge im Ver⸗— kehr gelten diejenigen Regeln unverändert weiter, die ſeit Jahren jedem Verkehrsteil— nehmer in Fleiſch und Blut übergegangen ſind. Sie werden, ſoweit ſie nicht ausdrück— lich in die Reichsſtraßenverkehrsordnung übernommen ſind, durch baugebiet wurden zwiſchen Weinhan— del und Winzerſchaft folgende Richt⸗ preiſe vereinbart: für Obermoſel und die Elbing⸗Gebiete im Cochemer Krampen 380 Mark je 1000 Liter Moſt und 14 Mark je Zentner Trauben; für mittlere Gemarkun⸗— gen 450 bis 475 Mark je 1000 Liter Moſt und 17 bis 18 Mark je Zentner Trauben; für beſſere Gemarkungen 500 bis 550 Mark je 1000 Liter Moſt und 19 bis 21 Mark für den Zentner Trauben. In den letzten Wochen iſt verſchiedentlich ein Anziehen der Rund- und Schnittholz⸗ preiſe zu beobachten. Amtlicherſeits wird da⸗ zu mitgeteilt, daß eme vorübergehende Knappheit einiger wichtiger Holzſortimente, ſaiſonmäßig bedingt, vorliege. Man kann ſich indes des Eindrucks nicht erwehren, daß ſpekulative Kräfte am Werk ſind, angeſichts einer vorübergehenden Knappheit in dieſen Sortimenten eine Hauſſebewegung auf der ganzen Linie einzuleiten. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß der Bedarf an Rund⸗ und Schnittholz mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln ſichergeſtellt wird. Es be— ſteht alſo kein Grund, durch Holzpreiserhö⸗ hungen die deutſche Wirtſchaft zu ſtören. Es wird bei dieſer Gelegenheit darauf hinge⸗ wieſen, daß die Holzpreisfrage im Hinblick auf ihre umfaſſende Bedeutung im Rahmen der deutſchen Geſamtwirtſchaft in den näch⸗ ſten Tagen zum Gegenſtand einer Beſpre⸗ chung der beteiligten Reichsreſſorts gemacht wird. Unterstützung der Rohſtoſſperſorgung Der Reichsverband der Deutſchen Waſſer⸗ wirtſchaft hat die zuſtändigen Stellen gebeten, in der nächſten Zeit diejenigen waſſerwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiten vorzugsweiſe zu fördern, die eine Ertragsſteigerung des deutſchen Bo⸗ dens zur Folge haben. Durch geeignete waſ⸗ ſerwirtſchaftliche Maßnahmen werden nicht nur die deutſche landwirtſchaftliche Produk⸗ tionsfähigkeit im Intereſſe der Nahrungs- und Futtermittelfreſheit geſteigert, ſondern auch die Erzeugung der Induſtrierohſtoffe. Der bereits erreichte Stand der Induſtrie⸗ Rohſtofferzeugung könne durch Beeinfluſſung von Boden und Klima mit Hilfe von Melio⸗ rationen uſw. nach Menge wie nach Güte noch weſentlich geſteigert werden. die Grundregel des Paragraph 25 der RSt. V. O. gedeckt, welche nochmals wiederholt ſei: Jeder Teil⸗ nehmer am öffentlichen Verkehr hat ſich ſo zu verhalten, daß er keinen anderen ſchädigt oder mehr als nach den Umſtänden unver— meidbar behindert oder beläſtigt.“ Von denjenigen Beſtimmungen Reichsſtraßenverkehrsordnung, welche ſind, intereſſieren wohl am meiſten die Beſtimmungen über den Aukobrief und über die Beſchaffenheit der Fahrzeuge Das Verfahren mit dem Autobrief iſt be— reits in einer im Sommer vorweggenom— menen Verordnung geregelt. In dieſer Be⸗ ziehung tritt alſo mit dem 1. Oktober keine Neuregelung ein. Es tritt nur die Anwen⸗ dung des Verfahrens auch auf Klein- krafträder hinzu. Bezüglich der techniſchen Anforderungen an die Fahr- zeuge (Breite, Länge, Achsbrücke uſw.) enthält die Reichsſtraßenverkehrsordnung ſelbſt die notwendigen grundlegenden Beſtimmungen. Der Reichsverkehrsminiſter hatte ſchon in der vergangenen Zeit im Verwaltungswege angeordnet, daß bereits vor dem Inkraft⸗ treten der nach den neuen Beſtimmungen zu verfahren ſei. Die Ueberleitung auf das neue hat alſo bereits ſtattgefunden. Eine ganz unwichtige Aenderung erleichtert die der neu Reichsſtraßenverkehrsordnung;. 9 225 5 hsſtraß 9 tungsgerichtsbehörden müſſen ſich von Recht nicht Erlangung des Führerſcheins. Bisher mußte der Prüfling nach beſtande⸗ ner Prüfung noch einige Zeit warten, ehe er wirklich fahren durfte. Erſt mußte näm— lich der prüfende Sachverſtändige an die Be⸗ hörde das Ergebnis der Prüfung berichten. Dann entſchloß ſich die Behörde zur Ertei— lung des Führerſcheins. Nunmehr erhält er nach beſtehender Prüfung den ſchon von der Behörde vorbereiteten Führerſchein ſo— fort vom Sachverſtändigen ausgehändigt. Entſprechend den Veröffentlichungen des Reichsjuſtizminiſters über die künftige Strafgeſetzgebung will man es auch im Ver⸗ kehrsrecht nicht dem Richter überlaſſen, grundſätzlich neues Recht ſelbſt zu ſchaffen, ihn aber freier ſtellen als bisher, nachdem man ihn in der unüberſehbaren Zahl ka⸗ ſuiſtiſcher Einzelvorſchriften freiſtellt und in der Geſetzgebung mehr und mehr den Weg vernünftiger Generalklauſeln wählt. Die Reichsſtraßenverkehrsordnung enthält eine Einleitung, deren letzter Satz hier nochmals zitiert ſei: „Herſteller und Halter der Verkehrsmit— tel, jeder Verkehrsteilnehmer und alle die Verkehrsordnung durchführenden Verwal— dem neuen Geiſt dieſer Ordnung leiten laſſen, um ſo ihrer Verantwortung gegenüber der Verkehrsgemeinſchaft gerecht zu werden.“ Deutſche Kunſt im Nundfunk Ein glanzvolles Muſilprogramm— Der Unterhaltungsteil wird ausgebaut München, 5. Oktober. In München waren die Intendanten ſämtlicher deutſcher Rundfunkſender oder ihre Vertreter mit Reichsſendeleiter Ha ⸗ damowſky verſammelt, um das künſtle⸗ riſche Programm der künftigen Rundfunk⸗ arbeit zu erörtern. In einer Beſprechung mit der Preſſe brachte Reichsſendeleiter Ha⸗ damowſky zum Ausdruck, daß der Rund⸗ funk auch bei der gebotenen einheitlichen politiſchen Führung und einheitlichen Ver⸗ waltung weiterhin auf der Baſis ſelbſtändi⸗ ger und verantwortlicher Leitung durch den Intendanten der einzelnen Sender in Ber— lin verwurzelte.„Den Ausgangspunkt der Programmgeſtaltung bildet der Ausbau des Unterhaltungsteils. Denn jeder Rund⸗ funkhörer hat einmal das Recht auf Entſpannung nach der Arbeit. Es ſoll leichte, wechſelnde gute Unterhaltung mit beſten Kräften geboten werden. Es werden künftig zu dem Unterhaltungsteil die großen Rundfunkorcheſter herangezogen werden. Es iſt auch bereits die enge Zu⸗ ſammenarbeit mit dem Berufsverband der deutſchen Komponiſten angebahnt worden. Hauptziel iſt eine Steigerung des Niveaus in Form und Ausführung. Dabei wird ein reger Programmaustauſch zwiſchen den Sendern erfolgen. Der Rundfunk iſt keine Zeitung und kein Nachrichtendienſt, ſondern ein künſtleriſches Inſtrument. Für ihn gel— ten alſo nicht die Geſetze der Zeitung. Da der Hörer gerade Rundfunkſendungen un vollkommener aufnehme, wie er zum Bei⸗ ſpiel bei der erſten Lektüre ein Buch aufzu⸗ nehmen pflege, hat er geradezu einen Anſpruch auf Wiederholung ſolcher Sendungen. In der Winterarbeit werden die großen Muſikſendungen, die im Frühjahr mit Uebertragung der Beethoven⸗ ſchen Symphonien begannen, ihre Fortſet⸗ zung finden. Beginnend am 21. Oktober werden bis zum 10. Februar an fedem Sonntagabend um 21.30 Uhr zuſammen 15 Meiſterkonzerue veranſtaltet, die je— weils den Höhepunkt Nochenpro⸗ gramms bilden werden. In dieien Konzer— ten werden die populärſten und bekiebteſten muſikaliſchen Schöpfungen unſerer großen Meiſter unter Mitwirkung der hervorra⸗ gendſten Interpreten, die Deutſchland auf— zuweiſen hat, übertragen. Ferner wird das Jahr 1935 als Bach—Hhändel⸗Jahr anläßlich der 250. Wiederkehr des Geburts— tages der beiden großen Tonſetzer auf dem Rundfunk begangen werden. Von der drit⸗ ten Februarwoche an werden bis zum Som⸗ mer in fünf Reichsſendungen fünf große Werke beider Meiſter übertragen Außer⸗ dem werden die einzelnen Reichsſender je eine Bach⸗ oder Händel-Sendung einfügen. Im übrigen wird der Rundfunk ſeine be— ſondere Aufmerkſamkeit der der Gegenwart nahen Volksmuſik zuwenden. Erwähnt ſei noch, daß die Pau⸗ ſenzeichen künftig in der Regel durch muſi⸗ kaliſche Zwiſchen⸗ und Vorſpiele erſetzt wer⸗ den wie ſie ſich ſchon bei den Uebertragun⸗ gen vom Reichsparteitag und vom Bücke⸗ berg bewährt haben. Leitgedanke der groß⸗ zügigen künſtleriſchen Rundfunkarbeit der kommenden Monate iſt: Ein glanzvolles muſikaliſches Winterprogramm. Das Landjahr der Jugend Berlin, 5. Oktober. Das erſte Kontingent der Landjahr-Jugend, das im Umfang von etwa 22 000 Teilnehmern aus den preußiſchen Schulentlaſſenen 1934 ge⸗ bildet wurde, wird zum Ende des Jahres in den Wirtſchaftsprozeß eingegliedert. Der Referent im Sozialen Amt der Reichsjugend⸗ führung, G. Stierling, erklärt zu dieſer Frage, daß es ein Irrtum ſei, anzunehmen, daß die Landjahr⸗Jugend beſondere Schwierigkei⸗ ten haben werde, um Ende dieſes Jahres eine Lehrſtelle zu bekommen. des N Werber und Soldat Treffen von 300 politiſchen Leilern. Die 300 dienſtälteſten politiſchen Leiter der NSDAp aus dem ganzen Reich ſind, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, vom 5. bis 7. Oktober Gäſte der Gauleitung Sachſen. Es iſt eine Reihe von großen Ver⸗ anſtaltungen vorgeſehen. Im Rahmen des Treffens wird auch eine Gauleitertagung ſtattfinden. Der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, hat dem„Völkiſchen Beobachter“ zu dem Dres⸗ dener Treffen ein Geleitwort zur Verfü⸗ gung geſtellt, in dem unter der Ueberſchrift „Werber und Soldat“ der Typ des politi⸗ ſchen Leiters der NSDAP klar herausge⸗ ſtellt wird. In dem Geleitwort heißt es u. a.: „Der politiſche Leiter der NSDAP iſt nicht zu vergleichen mit irgendeinem Füh⸗ rertyp der vergangenen Zeiten. Er iſt et⸗ was ganz Neues, was bis dahin die Ge⸗ ſchichte Deutſchlands nicht kennt. Zuerſt iſt er Soldat, unbedingter Gehorſam zeichnet ihn aus.„Ich gehorche“ iſt ſein oberſtes Geſetz, und doch iſt er nicht nur Soldat. Der Soldat handelt allein nach Befehlen, der politiſche Leiter jedoch muß auch dann han⸗ deln, und das iſt der weitaus größte Teil ſeiner Aufgaben, wenn er keine Befehle hat. Soldat und Werber: das iſt der Tpy des politiſchen Leiters der NSDAP.“ Burüt aufs Land Beſichtigung der Landſahrheime durch Reichsminiſter Ruſt. Berlin, 5. Oktober. Reichserziehungsmini⸗ ſter Ruſt hat eine Reihe von Landſahrhei⸗ men in den Regierungsbezirken Hildesheim und Hannover beſichtigt. Reichserziehungs⸗ miniſter Ruſt, deſſen ureigene Schöpfung das Landjahr iſt, gewann bei dieſer über⸗ raſchenden Beſichtigung die Ueberzeugung, daß ö das Landjahr bisher nicht nur die Hoff⸗ nungen vollauf erfüllt hat, die auf dieſe neuartige Erziehungsmaßnahme des Staa⸗ tes geſetzt würden, ſondern daß es inzwi- ſchen zu einer der wichtigſten Faktoren der nationalpolitiſchen Erziehung für die heran⸗ wachſende Jugend geworden iſt. Reichsminiſter Ruſt nahm die Gelegen⸗ heit wahr, ſich in den Lagern mit den ein⸗ zelnen Jungens und Mädchens zu unterhal⸗ ten, die einen ſehr friſchen Eindruck machten und die von dem plötzlichen Beſuch des Mi⸗ niſters begeiſtert waren. Der Reichsmini⸗ ſter konnte feſtſtellen, daß ſich hier in den Heimgemeinſchaften auf dem Lande die Großſtadtjugend wieder zurückgefunden hat zu den natürlichen Lebensbedingungen. Vie⸗ le der Landjahrpflichtigen haben ſchon jetzt den Wunſch, als Bauer oder Handwerker endgültig auf dem Lande zu bleiben. Das große Wettrüſten Wer ſich entschuldigt, klagt ſich an London, 5. Okttober. Anknüpfend an eine Aeußerung Hen⸗ derſons auf der Konferenz in South⸗ port, das Endziel der Arbeiterpartei ſei ein weltumfaſſendes kooperatives Gemeinweſen, ſchreibt„Times“ in einem Leitaufſatz, niemals ſei die öffentliche Meinung der Welt ſo nachdrücklich für Beſeitigung des Krieges geweſen wie gegenwärtig. Aber die Regierungen aller Länder zeigten die ent⸗ gegengeſezte Neigung. Es könne kein Zweifel daran beſtehen, daß die Hauptur⸗ ſachen des Aufſteigens der Rüſtungskurve die japaniſche Politik im Fernen Oſten und das vorſätzliche Aufrüſten Deutſchlands un. ter dem Hitler-Regime ſeien.„Times kommt zu dem Schluß: Ein Jieber des Militarismus. das an Wahnſinn grenzt, fegt über Europa hinweg, und unter dieſen Umſtänden iſt es offenbar verfrüht, Pläne für einen Weltſtaatenbund auszuarbeiten oder die Bildung einer inter⸗ nationalen Polizeimacht vorzuſchlagen. Die Ausführungen der„Times“. die den Rüſtungen der einzelnen Länder gewidmet ſind, beziehen ſich auf allgemein bekannte Tatſachen, wie den Bau des franzöſiſchen Feſtungsgürtels, die letzte Verordnung des polniſchen Präſidenten über Mobilmachung der Zivilbevölkerung, die bekannte Verfü⸗ gung Muſſolinis betreffend Beginn der mi⸗ litäriſchen Erziehung im neunten Lebens- jahr, die Rüſtungen der Sowietſtaaten uſw. Am ausführlichſten berichtet„Times“ über Deutſchland und läßt dabei wieder einmal den üblichen Fantaſien über Aufrüſtung uſw. freien Lauf. Amerika will nicht nachſtehen Neuyork, 5. Oktober. Vor dem Luftfahrtausſchuß des Bundes⸗ kongreſſes in Waſhington empfahl Oberſt Rickenbacker ein Zehnjahresprogramm zwecks Vervielfachung von Armee⸗ und Marinefliegerkorps. I. ut, obwohl Ausrüſtung und kriegsmäßige Ausbildung ungenügend ſeien.— In Cleve⸗ land ſetzte ſich der bekannte Rekordflieger James Doolittle für eine größere Luftflotte der Vereinigten Staaten ein, die im Hin⸗ blick auf moderne Militärflugzeuge und die Ausbildung für ihren Gebrauch bemerkens— wert ſeien. Das deutſche Gewiſſen Das Reich und die öſterreichiſche Politik. Berlin, 5. Oktober. In der„Berliner Börſenzeitung“ erſchien unter der Ueberſchrift„Wer hütet das Reich?“ ein ausführlicher Artikel, an deſ⸗ ſen Spitze der nicht genannte Verfaſſer die von Oeſterreich zur Rechtfertigung ſeiner Politik vorgebrachten Theſen ſtellt: 1. das Oeſterreichertum ſei der legitimſte Treuhänder der geſamtdeutſchen Idee ge⸗ gen die Verfälſchung des Deutſchtums im Dritten Reich, 2. das neue Oeſterreich habe als chriſtlich⸗ kutholiſcher Staat ſeine beſondere deutſche Kulturmiſſion gegen die Welle des achriſt⸗ lichen kulturzerſtörenden„braunen Bolſche⸗ wismus“, 5 3. es ſei Fortſetzer und Erfüller der alten Oſtmarkmiſſion, 4. das neue Oeſterreich hüte den echten Reichsgedanken, die Idee des Heiligen Rö⸗ miſchen Reiches Deutſcher Nation und da⸗ mit die letzte große Zukunft der Deutſchen, Der Verfaſſer des Artikels in der„Bör⸗ ſenzeitung“ erklärt dagegen, daß, vom Reich und von den Ideen des Nationalſozialis⸗ mus aus geſehen, die Furcht vor gewaltſa⸗ mer„Gleichſchaltung“ oder gar Annexion ein Phantom der Propaganda oder aar Un⸗ Das Perſonal ſei! tenntnis ſei. Wäre zur Zeit desümſchwungs im Reich oder ſpäter in Wien eine öſter⸗ reichiſche Regierung geweſen, die durch Wort und Tat die geſamtdeutſche Solidari⸗ tät bewieſen und der geſchichtlichen Größe des Augenblicks Verſtändnis entgegenge— bracht hätte, dann wäre das Auseinander⸗ leben niemals möglich geweſen. Man ſpüre aber auch in Oeſterreich, bei Freund und Feind, daß wir in eine politiſche Epoche ein⸗ getreten ſeien. Die öſterreichiſche„Kultur miſſion“ ſei eine Utopie. Dem geſamtdeut⸗ ſchen Denken widerſtreite es aber auch, dem neuen Oeſterreich eine betont, ja ausſchließ— lich katholiſche Aufgabe zuzuſchreiben. „Wir vertrauen darauf“, ſo ſchließt der Artikel, nachdem die genannten vier öſter⸗ reichiſchen Theſen im einzelnen widerlegt ſind,„daß das deutſche Gewiſſen. dieſer höchſte Richter über Deutſchland und Oeſter⸗ reich, den Lärm des Mißtrauens, der Ver⸗ kennung und Verleumdung übertönen wird, und daß wir dieſen Kampf um und in Deutſchöſterreich in abſehbarer Zeit als das beendet ſehen können, was er im Lichte der geſamtdeutſchen Geſchichte iſt: die letzte Phaſe der deutſchen Bruderkriege. Das Aurecht an Memel Der Schritt der Signatarmächte. London, 5. Oktober. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„News Chronicle“ ſchreibt: Großbritannien, Frank⸗ reich und im geringen Grade auch Italien haben auf Deutſchlands Erſuchen in einem Streit wegen der Verwaltung des Memel⸗ gebietes Stellung genommen. Zum mindeſten haben ſie ihre rechtskundigen Berater aufge⸗ fordert, die rechtliche Seite der Lage zu prü⸗ fen und haben die litauiſche Regierung auf dieſe Tatſache hingewieſen. Memel iſt faſt völlig von Deutſchen bewohnt. Als es Litauen übergeben wurde, garantierten die Hauptmächte, daß es ſeine eigene Regierung und ſein eigenes Parlament haben ſolle. Na⸗ türlich waren beinahe alle von den 29 Par⸗ lamentsmitgliedern Deutſche. Anfang d. J. hat die litauiſche Regierung die meiſten von ihnen verhaften laſſen unter dem Vor⸗ wand, ſie ſeien Nationalſozialiſten geworden; ſie hat die deutſchen nolitiſchen Parteien unter⸗ Schreiber, entla uch in vie Beziehungen ſoll Litauen das ckt und den verletzt haben und im Juli hat die deutſche Regierung die Mächte zum Eingreifen auf⸗ gefordert. Großbritannien und Frankreich werden vielleicht energiſche Vorſtellungen bei Litauen erheben, wenn ihre Rechtsſachverſtän⸗ digen finden, daß die deutſchen Anſchuldigun⸗ gen wohlbegründet ſind. Internationale Autoſchau Deutſche Wagen erwecken Intereſſe. Paris, 5. Oktober. In Paris wurde die 28. Internationale Aukomobilausſtellung eröffnet, die 10 Tage dauert. Neben franzöſiſchen, engliſchen, ame⸗ rikaniſchen, italieniſchen und tſchechoſlowakiſchen Firmen haben auch eine ganze Anzahl deut⸗ ſcher Automobilfabriken die Ausſtellung be⸗ ſchickt. Maybach hat zwei Wagen, darunter ein Modell mit den Zeppelinmotoren aus⸗ geſtellt. Starke Beachtung findet der Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Stand, wo ein Chaſſis des neuen Heck⸗Motorwagens Aufſehen erregt. Sehr vollſtändig iſt der Stand der Autounion. Dort werden zwei Horchwagen, darunter ein Achtzylinder, gezeigt, zwei Wanderer, ein Audi, ſowie ein großer und ein kleiner DW. Am Abdlerſtand ſind zwei geſchloſſene Wagen und ein Cabriolet zu ſehen. Unter den Nutz⸗ fahrzeugen ſind vor allem drei Krupp⸗Chaſ⸗ ſis zu erwähnen, darunter ein luftgekühlter Krupp⸗Dieſel. Die Dieſel⸗Anwendung zeigen auch zwei Chaſſis von Magirus Dieſel⸗Laſt⸗ kraftfahrzeugen. Auch bewährte deutſche Zu⸗ behörteilfirmen ſind vertreten. Politisches Allerlei Berlin. Der preußiſche Miniſterpräſident hat den Regierungsdirektor Bredow, der be⸗ reits ſeit Juli d. J. die Geſchäfte des Poli⸗ zeivizepräſidenten kommiſſariſch verwaltete, nunmehr endgültig zum Vizepräſidenten des Polizeipräſidiums in Berlin ernannt. Berlin. Zur Prüfung des Abſtimmungs⸗ ergebniſſes bei der Reichstagswahl und Volksabſtimmung am 12. November 1933 iſt eine Sitzung des Wahlprüfungs⸗ gerichtes auf Samstag, den 13. Okto⸗ ber 1934 vormittags 11 Uhr im Reichs⸗ tagsgebäude anberaumt worden. Leverluſen. Geheimrat Dr. Duisberg⸗Lever⸗ kuſen wurde anläßlich ſeines 73. Geburtstages vom Evangeliſchen Bund die goldene Martin Lutber⸗Medaille verliehen. ſetzt zum Herbst einen guten, modernen Ulster-Paletot 2reihig, ganz auf Kunst- seide gefüttert 49.—. 39. 29. Ubergangs-Mäntel aus Gabardine und Woll stolt... 35. 45., 35. 28. Sakko- Anzüge modern, irhg. aus neuesten Kkamm- gern- oder Cheviotstofſen 25 3 75. 65.—, 55.—, 48.—, 39. 8 Sport-Anzüge Aug. mit lang. od. dolfhose, neueste Muster 20. Allg. mit anger u. Bolfnose, neueste Muster 35.—- AE Mannheim N 7. 5, Breite Straße Bei einer in Seegruben(Steiermark) vor⸗ genommenen Waffenſuche wurden in einem Heuſtadel drei ſchwere Maſchinengewehre, 78 Gewehre, 10 Stutzen, ein ruſſiſches Ge⸗ wehr und etwa 8000 Schuß Munition ge⸗ funden und beſchlagnahmt. Vor der Ernennung neuer Kardinäle. Wie aus der Stadt des Vatikans berichtet wird, ſind nach dem Tode des Kardinals Mori 16 Kardinalſitze frei. Der Heilige Vater hat ſchon zwei Kardinäle„in petore“ ernannt. Das Hlg. Kollegium beſteht augenblickich aus 27 italieniſchen und ebenſo vielen ausländi- ſchen Kardinälen. Es verlautet, daß Papſt Pius im nächſten Konſiſtorium vier oder fünf neue Kardinäle ernennen wird. Der Endkampf beginnt Die Parole für die Hunderttageſchlacht Hundert Tage noch ſind es von Freitag, den 5. Oktober 1934, bis Sonntag, den 13. Januar 1935, dem heißerſehnten Abſtim⸗ mungstage, an dem ſich die Saardeutſchen zu ihrem angeſtammten Blute und Boden bekennen werden. Die Eintragungsliſten der Deutſchen Front des Saargebiets umfaſſen nach den letzten Feſtſtellungen 92 Prozent der Abſtimmungs⸗ berechtigten. Da ſich einerſeits die Mitglie⸗ derzahl der Deutſchen Front noch ſtändig ver⸗ mehrt, andererſeits die Zahl der Abſtim⸗ mungsberechtigten infolge von Einſprüchen gleichfalls noch Schwankungen unterworfen iſt, läßt ſich die gegenwärtige Stärke der Ab⸗ ſtimmungsparteſen nur annähernd ſchätzen Nimmt man aber an, daß die Mitglieder der Deutſchen Front ſelbſtverſtändlich für Deutſch⸗ land ſtimmen werden, ſo iſt die Zahl der noch auf gegneriſcher Seite ſtehenden oder nock unentſchloſſenen Volksgenoſſen auf rund 10 Prozent zu veranſchlagen. Das praktiſche Arbeitsziel dieſer hundert Tage muß es alſe ſein, den noch fehlenden zehnten Mann in die deutſche Gemeinſchaft hereinzuholen. So lautet die Kampfvarole für die Hun⸗ Die Luther⸗Kurrende von Eiſenach. i. Einer der ſchönſten alten Bräuche, die ſich aus dem Mittel⸗ alter erhalten haben, iſt die Luther⸗Kurrende in der ſchönen Wartburgſtadt Eiſenach. Ihr die geſangliche Begabung b f vor der e ien. Hier ſingt die Kurrende uͤtherſtube. hören zehnjährige Schüler an, derttageſchlacht: Der zehnte Mann muß unjer ſein! Heran mit dem zehnten Mann! Er muß gewonnen werden, ihn gilt es zu überzeugen und ihn gilt es zu retten aus den Klauen einer verlogenen und ſchmähli⸗ chen Feindpropaganda, die letzten Endes niemals das Wohl des Saarvolkes, ſondern nur die Schädigung Alldeutſchlands zum Zie⸗ le haben kann. Auf Seiten der Saardeutſchen aber gilt es nicht weniger und nicht mehr, als den noch abſeits ſtehenden Brüdern die Augen zu öff⸗ nen über das, was ſie wirklich ſind, was die Eltern waren, und was auch die Kinder nur ſein können, deutſchblütig, und darum zuge, hörig zum deutſchen Land, Volk und Reicht Erhebung über Vorräte Berlin, 4. Okt. Das Statiſtiſche Reichs amt veranſtaltet für ſtatiſtiſche Zwecke des Reichsernährungs⸗ und des Reichswirt ſchaftsminiſteriums zu Ultimo Dezember ei ne Erhebung über die Vorräte von Kaffee Kakao, Reis, Gewürzen und Hülſenfrüch ten, die ſich bei Großhandel, Genoſſenſchaf; ten, Warenhäuſern und Großfilialbetrieben befinden. Man will auf dieſe Weiſe Auf, ſchluß über den Umfang der Lagerhaltung bekommen. Es ſind Fragebogen an die in Betracht kommenden Stellen ergangen, de ren gewiſſenhafte Beantwortung, laut NS⸗ Landpoſt, bis zum 8. Oktober erfolgen ſoll Da die Erhebungen lediglich ſtatiſtiſchen Zwecken dienen, werden die Angaben der einzelnen Betriebe ſtreng geheim gehalten und auch anderen Behörden nicht zugänglich gemacht. Anklare Lage in Spanien Neue Schwierigkeiten für Lerrour. Madrid, 5. Oktober. Nachdem die ſpaniſche Preſſe bereits die Miniſterliſte des neuen Kabinetts Lerrour ver⸗ öffentlicht hatte und ſchon einige darin auf⸗ geführte Miniſter ſich anſtellten, die Ueber⸗ nahmearbeiten vorzubereiten, erklärte der mit den Neubildung des Kabinetts beauftragte Lerrour, daß er bei dem Verſuch, die ge⸗ nannte Kabinettsliſte vom Staatspräſidenten endgültig genehmigen zu laſſen, auf neue Schwierigkeiten geſtoßen ſei. Er bleibe zwar weiterhin beaufkragt mit der Kabinettsbil⸗ dung, doch wolle der Präſident der Repu⸗ blik nochmals direkt mit den Führern der Parteien verhandeln, die hinter der zurück⸗ getretenen Regierung ſtanden. D. A. VIII. 34 1120 Folgen der Schwarzarbeit In einem dorfe Thüringens war das Anweſen eines Landwirts in Flammen aufgegangen. Die Urſache beſtand in einer mangelha ten elektriſchen Anlage, die nicht von einer vom Elektrizitätswerk zugelaſſe⸗ nen Elektro⸗Inſtallationsfirma, ſondern von einem ſogenannten Schwarzarbeiter für ei⸗ nen geringen Preis, aber auch ſchlecht zu⸗ e e b war. Die Verſicherungsge⸗ ellſchaft, bei der das Anweſen verſichert war, ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß es Sache des ſtromliefernden Elektrizitätscher⸗ kes ſei, für den Schaden aufzukommen; das Elektrizitätswerk habe die Pflicht, darauf zu achten, daß alle Anlagen, die unter Strom Mit werden, auch in gutem Zuſtand ſeien. it dieſem vermeintlichen Recht begann ſie einen Prozeß gegen das Elektrizitätswerk und trieb dieſen bis zum Reichsgericht. Die⸗ ſes jedoch entſchied ebenſo wie alle vorher⸗ gehenden Inſtanzen. Ein Elektrizitätswerk hat die Pflicht, Strom zu liefern und ſeine eigenen Zuleitungen in tadelloſem Zuſtand zu halten. Für die ordnungsmäßige Anla⸗ ge und Inſtandhaltueng der Hausinſtallatio⸗ nen jedoch iſt der Stromdezieher ſelbſt verantwortlich. Es iſt Pflicht des Ei⸗ gentümers, ſein Eigentum zu beaufſichtigen und vor Gefahr zu ſchützen. Mit dieſer Be⸗ gründung wurde die Klage der Verſiche⸗ rungsgeſellſchaft abgewieſen. dieſer Fall zeigt, welch ſchwerer Schaden demjeni⸗ gen erwachſen kann, der die Ausführung elektriſcher Anlagen ſogenannten Schwarz⸗ arbeitern überträgt. Außerdem begibt er ſich und andere hierdurch in Unfallgefahr. Auch für die Folgen eines Unfalls, der durch die Pfuſcharbeit eines Schwarzarbeiters ent⸗ ſtanden iſt, kann er ſtraf rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Dem Auf⸗ traggeber können in ſolchen Fällen die Ko⸗ ſten der Heilbehandlung und die Zahlung von Renten auferlegt werden. Welt und Wiſſen „Geiſelgeſetz“ in Somſetrußland. In dem Maße, in der ſich die Lage im Fernen Oſten verſchärft, nehmen auch die Defertationen bei den Truppen des Gene⸗ rals Blücher zu. Dem will das vor kurzem in Kraft getretene Geſetz entgegenwirken. Jeder Verwandte über 18 Jahre eines im Fernen Oſten dienſttuenden Offiziers oder Soldaten, iſt für deſſen Verhalten verant⸗ wortlich. Entflieht z. B. ein Soldat, ſo werden ſeine Verwandten auf fünf Jahre nach unwirtlichen Gegenden Sibiriens ver- bannt, wobei es keine Rolle ſpielt, ob ſie etwas von der Deſertation gewußt haben, oder an ihr beteiligt waren. Entrechtete Perſonen erhalten keine Lebensmittelkar⸗ ten mehr und können zu ſogenannten Pflichtarbeiten herangezogen werden. Für dieſe Arbeiten beſtehen große Lager, deren Häftlinge, das heißt die Verwandten der Deſeuteure, darin Kriegsbedarf herſtellen müſſen. Da es mindeſtens fünf große La⸗ ger gibt, ſo kann man daraus ſeine Schlüſſe über die Menge der Deſertionen ziehen. Ein bankrokttes Dominion. Eines der kleinſten Dominions des Bri⸗ tiſchen Reiches, Neufundland, hat ſeine Zahlungsunfähigkeit erklärt. Groß-Bri⸗ tannien hat ſich zwar bereit erklärt, für den Schaden aufzukommen, jedoch unter recht harten Bedingungen. Die Neufundländi⸗ ſche Verfaſſung wird einſtweilen außer Kraft geſent. die Finanzen des Dominions werden von engliſchen Beamten verwaltet und die Regierung Neufundlands wird ebenfalls unter Kontrolle geſtellt. Es blieb nichts anderes übrig, als in den ſauren Apfel zu beißen und die Bedingungen an⸗ zunehmen, denn die Bevölkerung Neufund⸗ lands beſteht nur aus etwa 270000 Men⸗ ſchen, die in der Hauptſache d i ihr Leben ſriten. ptſache durch Fiſchfang Kirchweihe So um Michaelis herum wird Kirmes ge⸗ feiert. Das war früher, beſonders in den katholiſchen Gauen Deutſchlands und nicht nur auf dem Lande, ſondern auch in man⸗ chen kleineren Städten, ein beſonders belieb⸗ tes Volksfeſt, von dem man auch jetzt noch nicht ganz abgekommen iſt. Ihren Urſprung hatte die Kirmes in einem kirchlichen Feſte, dem Kirchweihfeſte. die Kirchweihe war eine feierliche Handlung, durch die eine neue Kirche oder auch eine ältere Kirche, die nur eine Zeitlang aus irgendeinem Grunde ihrer Beſtimmung entzogen war, zum got⸗ tesdienſtlichen Gebrauch geweiht wurde. Und da es in der katholiſchen Kirche üblich iſt, zum Andenken an die Stiftung einer Kirche eine Meſſe zu halten, nannte man das Kirch⸗ weihfeſt auch Kirchmeſſe. Und daraus iſt dann die„Kirmes“ geworden, die, je nach der Gegend, in der ſie ſtattfindet, mundart⸗ lich„Körbe“ oder„Kirbe“ oder„Kilbe“, „Kirda“ oder„Kirta“,„Kirwa“ oder „Kerwe“ genannt wird. Um einen Namen braucht man alſo nicht verlegen zu ſein. Als„Kirmes“ iſt die„Kirchmeſſe“ ſtark verweltlicht worden, ſo verweltlicht, daß kirchliche und ſtaatliche Stellen mehr als ein— mal gegen das übermütige und ausgelaſſene Feiern Stellung nehmen mußten. Trotzdem hätte kein Menſch die Kirmes miſſen mögen. Es waren feſtesfrohe, von fröhlichſter Laune erfüllte Tage, die da begangen wurden, und die ſich nicht ſelten über eine ganze Woche erſtreckten, Tage mit Tanz und Muſik, mit Blumengewinden und Jahrmarktskäufen. mit großen Mengen von Gebratenem, Ge⸗ backenem und Geſottenem und mit zahlrei⸗ chen Gäſten aus den umliegenden Ortſchaf⸗ ten,„Zu den„Kirchweihen“ oder„Kirchmeſ⸗ ſen“, ſchreibt der alte Agricola, der wie Mar⸗ tin Luther aus Eisleben ſtammte,„gehen die Deutſchen vier, fünf Ortſchaften zuſammen, und es gibt ein großes Gefreß...“ Mit dem„großen Gefreß“ allein war es aber nicht getan— es gab da noch mancher⸗ lei außerordentliches, das erwähnt zu wer⸗ den verdient, weil es auf altes Brauchtum hinweiſt. Das„Geſinde“ des Hauſes hatte in den Kirmestagen ziemlich weitgehende Frei⸗ heiten, und da mit der Kirmes vielfach ein Jahrmarkt verbunden war, gab es oft als Jahrmarktsgeld einen„Kerbetaler“, für den man ſich allerlei kaufen konnte. Manche glaubten, daß auch die Verſtorbenen unſicht⸗ bar an der Kirmes teilnähmen, weshalb man in der Kirmes die Gräber auf den Fried⸗ höfen beſuchte und ſchmückte. Vielerorts ge— mahnten die Kirmesumzüge an die Faſt⸗ nachtsumzüge, denn es waren auch am Kir— mestage allerlei Vermummungen beliebt, und es gab einen Hanswurſt und Pritſch⸗ meiſter, einen Schimmelreiter und einen Kir⸗ mesbären. Muſikanten zogen von Haus zu Haus, brachten Ständchen und gingen dann „ſammeln“. An Oſter- und Maienbräuche erinnerten der„Schlag mit der Lebensrute“ und die Aufrichtung eines mit Kränzen, Blumen, bunten Bändern, Würſten, Eiern uſw. geſchmückten Kirmesbaums. Das waren jedoch Sonderſitten, die nicht überall ver— breitet waren. Ueberall aber gab es den Kir— mestanz, bald im Freien, bald in einem Saale, von deſſen Decke eine Erntekrone her— abhing. Ging die Kirmes zu Ende, ſo wurde ſie in feierlicher Weiſe begraben oder vergraben. Das geſchah ſo, daß die ganze Kirmesgeſell— ſchaft zur„Begräbnisſtätte“ zog, dort ein Loch in die Erde grub und eine Flaſche Wein, ein Stück Kuchen, einen Hahnenkopf und bunte Bänder hineinleate— alles unter Adendſingen in Dorf und Stadt Pflege des deutſchen Volkstums In allen Orten Niederſachſens, in Dorf und Stadt, fand jetzt das erſte Abendſingen ſtatt, das der Pflege des Volkstums dienen und zu dieſer Pflege alle Schichten des Volkes gewinnen und zuſammenſchließen ſoll. Auf geeigneten Plätzen ſangen die Chöre des Deut⸗ ſchen Sängerbundes, die Gliederungen des Ar⸗ beitsdienſtes, des BdM und der HJ neue und alte Volkslieder, von denen einige auch von allen Anweſenden mitgeſungen wurden. Das Singen begann mit dem gemeinſamen Lied der neuen Jugend:„Wann wir ſchreiten Seit' an Seit'!“— Auch das zweite Lied, das Loblied auf die Muſik, wurde geſungen. Die alten, immer neuen Worra Martin Luthers paſſen ſo recht zu der fröh⸗ lich⸗ bewegten Weiſe von 1572:„Die beſte Zeit im Jahr iſt mein, da ſingen alle Vöge⸗ lein, Himmel und Erde iſt der' voll. Viel gut Geſang, der lautet wohl.“— Die Chor⸗ vereine des DSB. ſangen dann einen mehr⸗ ſtimmigen Satz:„In allen guten Stunden“ oder„Freiheit, die ich meine“. Mit dem Saar⸗ lied, das nach der alten Volksweiſe„Glückauf! der Steiger kommt“ geſungen wird, wurde i der Brüder an der Saar ge⸗ dacht. Beſondere Freude im gemeinſchaftlichen Sin⸗ Diner.“ gemeinſo ns. Die blonde Gräfin Renningen lachte: „Ein Stückchen übrig? Als ob die Marilka ſo einfach über ſich verfügen ließe. Aber was an mir liegt, ſoll ge⸗ ſchehen, meine Herren! Auf Wiederſehen heute abend beim Sie nickte und verſchwand in dem Fahrſtuhl, der gerade gen bereitete der Kanon, das heißt, ein kur⸗ zer Liedſatz, der von den verſchiedenen Grup⸗ pen mit zeitlich aufeinanderfolgendem Einſatz geſungen wird:„Himmel und Erde, die müſ⸗ ſen vergeh'n, aber die Muſici bleiben be⸗ ſtehn.“ Noch eindrucksvoller war der wuch⸗ tige Kanon:„Lever dod as Slav“, zu dem Ch. Lahuſen die Weiſe ſchuf. Zwei Abend⸗ lieder, die in der Jugend wieder ſeit Jahren lebendig ſind, machten den Beſchluß:„Ade zur guten Nacht, jetzt wird der Schluß gemacht, daß ich muß ſcheiden. Im Sommer vächſt der Klee, im Winter ſchneit's den Schne“ da komm ich wieder“ und„Kein ſchöner Lane in dieſer Zeit, als hier das unſere weit und breit, wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit“.— Wenn nun die Mitſingen⸗ den die Liederblätter git nach Haus neh— men und ſie nicht in Vergeſſenheit geraten laſ⸗ ſen, ſondern die Lieder auch im Kreiſe der Familie und Freunde ſingen, ſo iſt der Sinn des Abendſingens erfüllt, und wir ſind wie⸗ der einen Schritt auf dem Wege zur Wieder⸗ belebung des echten Volksliedes und damit auch zur Wiedererweckung deutſchen Volks⸗ tums vorwärtsgekommen. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß der Brauch des Abendſingens nicht auf Niederſachſen beſchränkt bliebe. Dammer und seyrlagen. Bei Beginn der nächſtjährigen Kirmes wurde das alles eben ſo feierlich wieder hervorgeholt... So oder ähnlich iſt das mit der Kirmes hier und dort auch noch heute, und wer eine luſtige Kirm⸗ 1205 mitgemacht hat, wird ſicher ſeine reude daran gehabt haben und dieſes Stück deutſchen Volkstums nicht ſo leicht vergeſſen. Neues aus aller Welt Raubmordverſuch. In den Vormittags⸗ ſtunden des vergangenen Freitags wurde auf dem Fußweg zwiſchen Obergrain⸗ au und Eibſee eine Frau mit ſchweren Stichverletzungen am Hinterkopf bewußtlos aufgefunden. Das Verbrechen iſt zweifellos am Abend vorher begangen worden. So— weit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, wur⸗ den eine braune Ledertaſche mit 50 RM und ein öſterreichiſcher Reiſepaß auf den Namen Walburga Obermair geborene Walter, Ho⸗ teliersgattin in Gerbersdorf, ausgeſtellt vom öſterreichiſchen Konſulat in Breslau, 90 eb Der Tat verdächtig iſt ein etwa 0 bis 25 jähriger Burſche. Die Regierung von Oberbayern hat für ſeine Ermittlung eine Belohnung von 300 RM ausgeſetzt. Vier Perſonen verbrannt. In dem kleinen Ort Leitenhauſen bei Straubing brach ein Brand aus, der ein bäuerliches An⸗ weſen völlig einäſcherte. Das Feuer forderte außerdem vier Menſchenleben. Eine Mut⸗ ter und drei kleine Kinder verbrannten. Schweres Aukounglück. Am vergangenen Sonntag fuhr ein Nürnberger Auto in der Nähe von Streitberg gegen einen Baum. Durch den Anprall wurden zwei In⸗ ſaſſen des Wagens herausgeſchleudert. Der Metzgermeiſter Daniel Krauß und ein Kind ſtarben unmittelbar nach dem Unfall, wäh⸗ rend zwei weitere Perſonen ſchwer und zwei leicht verletzt wurden. Mokorradzuſammenſkoß. Auf der Land⸗ ſtraße bei Ingolſtadt wollte ein Reichs⸗ bahnaſſiſtent Reiter mit ſeinem Motorrad ei⸗ nem Kraftwagen vorfahren. Im gleichen Au⸗ genblick kam ein Kraftfahrer aus der entge— gengeſetzten Richtung. Die beiden Krafträ— der ſtießen in voller Wucht zuſammen. Der eine Motorradfahrer wurde auf der Stelle getötet. Reiter erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch und andere ſchwere Verletzungen. Sei— ne mitfahrende Frau trug erhebliche Kopf— wunden und Verletzungen an einem Fuß da— von. Bei der Rauferei erſtochen. In Duisburg⸗ Hamborn geriet auf einem Zimmer, in dem drei Koſtgänger wohnen, der 59jährige Ar— beiter Bielavg mit dem Invaliden Rohmann wegen einer geringfügigen Sache in einen Wortwechſel. Es kam zu einer Rauferei, in deren Verlauf Bielava ein Taſchenmeſſer zog und Rohmann drei Stiche beibrachte, wovon einer ins Herz drang. Rohmann brach tot zuſammen: der Täter wurde verhaftet. Ein Streik der Rechtsanwälte. Wie aus Malta berichtet wird, haben die dortigen Rechtsanwälte einen 24ſtündigen Proteſt⸗ ſtreik gegen die Einführung der malteſiſchen Sprache als Gerichtsſprache erklärt. Die Arbeiterpartei begrüßt dagegen die Einfüh⸗ rung des Malteſiſchen in den Gerichten. Radiumfunde. Die ſeit zehn Monaten von einer Expedition in Braſilien unter⸗ nommenen Forſchungen haben zur Entdek— kung großer Mengen von Radium geführt. Das Fundgebiet liegt dicht an der braſilia— niſchen Grenze. Gleiche Radiumvorkommen ſollen, wie durch Beweis feſtgeſtellt werden konnte, in den franzöſiſchen, engliſchen und holländiſchen Beſizungen auf Guyana an— zutreffen ſein hat ſeinen Star— und keiner braucht dem anderen etwas vorzuwerfen. Well!“ Mit dieſen Worten holte er ſeine unvermeidliche Shag— pfeife aus dem Jackett und zündete ſie ſich ſeelenruhig an. „Iſt ſie übrigens ſchön, Ihre Geigenlady?“ fragte er Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 14 Die ſchlanke, blonde Frau im grellgrünen Koſtüm aus Samt mit dem Leopardenzäckchen wandte ſich zu ihren Be⸗ gleitern: „Meine Herren, Sie müſſen beim Tee auf mich ver⸗ zichten.“ „Aber warum denn, Gräfin? Wie können Sie ſo grauſam ſein? Sie haben uns doch heute zum Tanztee ſe feſt zugeſagt“, baten die drei Herren.„Das iſt doch Sie wollen doch unſer Herz nicht nicht Ihr Ernſt? brechen?“ Die blonde Gräfin Renningen lachte auf: „Nun, ich hoffe, Ihre Herzen ſind ſtandhafter, meine Herren, als Sie mich glauben machen wollen! Sie werden auch ohne mich ſehr nett Tee trinken. Die kleinen Bergers werden ſich ſicherlich freuen, wenn Sie ſich ihnen ſtatt meiner recht nett widmen. Mich müſſen Sie entſchuldigen. „Aber warum, Gräfin?“ fragte der junge ſchwediſche Baron Sondblöm leidenſchaftlich.„Wer iſt der Bevor⸗ zugte, um deſſentwillen Sie uns einen Korb geben? „Der Bevorzugte, mein lieber Sondblöm, iſt gar kein Er, ſondern eine Sie. Sehen Sie nicht ſo bemerkenswert unintelligent aus, Dorſkty, wenn Sie hören werden, wer die Sie iſt, werden Sie begreifen: meine Freundin, die 1 Losmirſta iſt angekommen.“ ö 9195 15 e daun allerdings, Gräfin! Dann werden mir verzichten müſſen. Aber nicht wahr, Sie legen die Marilka nicht ganz mit Beſchlag, Sie laſſen uns auch noch ein Stückchen von ihr übrig!“ bat der junge polniſche Großgrundbeſitzer. herunterkam. Dienſteifrig riß der Page in der weißen Livree die Tür auf. „Wer iſt denn eigentlich dieſe Gräfin Losmirſka— ich habe keine Ahnung?“ Der junge Schwede wandte ſich fragend an ſeine Be⸗ gleiter. Dorſky lächelte etwas hochmütig. „Der Name der Gräfin Marilka Losmirſka ſollte eigent⸗ lich ſogar ſchon bis zu Ihnen gedrungen ſein, mein guter Sondblöm! Sie iſt unſere berühmteſte Frau— ganz große Dame, aus älteſtem polniſchen Adelsgeſchlecht, dabei eine große Geigerin. Aber natürlich in Ihre Einöde da oben dringt ja ſo etwas nicht!“ Er ſagte das in geradezu herausforderndem Tone, hatte er doch im geheimen einen Haß gegen den großen blonden Menſchen, der ihm hier im Winterſport weit über⸗ legen war. Im Sport war der ſchöne ſchwediſche Ariſtokrat entſchieden den meiſten überlegen, vor allem aber dem jungen Polen.— Da freute ſich Dorſky, ihm nun einen Hieb verſetzen zu können. Olaf Sondblöm war ein etwas langſamer Menſch— er begriff die Fronie Dorſkys erſt etwas ſpät. Ehe er noch etwas erwidern konnte, miſchte ſich ſchon der dritte, Miſtet Halls, ein. „Man kann nicht alles wiſſen, Miſter Dorſky!“ Er ſprach den ihm ſchwierigen Namen immer auf eine ſehr geniale Art und Weiſe aus.„Sie meinen, daß jeder Gentleman den Namen von der geigenden Lady mit dem unausſprechlichen Namen behalten und kennen müſſe? Well!— Sie haben Ihre Berühmtheiten, wir haben die unſeren. Mir iſt zum Beiſpiel der Name unſeres größten Baſeballſpielers mindeſtens ſo wichtig— und ich wette hundert Dollar, den kennen wieder Sie nicht. Alſo jeder ſtapel auf der Erde, Bücher, Käſten. ſchon aus der Tiefe des Klubſeſſels in der Halle heraus und hinter den New Pork-Times vergraben. „Schön?! Intereſſant!“ meinte Dorſky, der ſeinen Aerger nur mühſam bezwang. Aber gegenüber dem reichen amerikaniſchen Induſtriellen wagte er es nicht, ſeinem Unmut die Zügel ſchießen zu laſſen. Mit Halls hatte er beſtimmte Pläne. Man durfte den Dollarmann nicht verärgern. * * Liddy Renningen nahm ſich nicht Zeit, erſt in or Zimmer zu gehen. Sie fuhr mit dem Lift direkt zu den Zimmern der Gräfin Losmirſka. Die Räume, die der Portier ihr bezeichnete, lagen am Ende des langen Ganges mit den weißen Türen und den chromfarbenen weichen Velourläufern. Schon ehe ſie die Tür öffnete, ſchlug ihr Lärm entgegen. Ein Hund bellte, die hohe, etwas harte Stimme der Gräfin ſchalt mit irgendwelchen Angeſtellten drinnen, dazwiſchen tönte ein kreiſchendes Geräuſch. Liddy Renningen mußte lachen, da war doch Marilka wieder mit ihrer geſamten Menagerie unterwegs. Sie klopfte einmal und noch ein⸗ mal. Niemand rief herein. Da öffnete ſie einfach die Tür. Ein buntes Durcheinander tat ſich vor ihr auf: auf der ſeidenbezogenen Couch lag, in einem orangeleuchtenden Pyjama, Marilka Losmirſka. Ihr dunkles Geſicht war einem ſchreienden Papagei zugewandt, der auf ihrem Fuße balancierte und irgendwelche für Liddy Renningen unverſtändliche volniſche Laute in den Raum hinein- trächzte. Eine ältere Frau in polniſcher Landtracht kntete vor einem halb geleerten Schrankkoffer— Wäſchebündel lagen auf den ſeidenbezogenen Stühlen verſtreut, Noten⸗ (Fortſ. folgt.) P. 2 3 A 95 17 N Ode———. 9..— 5———ñ——.—— ROMAN vom MARCAnETE AUKEIMAN N. We ———— ——— D—— Urheberrechtsschutz: Fünf Türme⸗Verlag, Halle(Saale) — 18] Nachdruck verboten. Und dann, als ich zu verlieren begann— im großen zu verlieren—, da verlor ich die Beſinnung; da riß mich das Spiel mit fort, bis in den Abgrund hinein. Viola war meine Rettung. Eine Zeitlang hatte ich Ruhe. Ich arbeitete viel in dieſer erſten Zeit meiner Ehe, vielleicht erinnerſt du dich daran. Du hatteſt mir einen Ver⸗ trauenspoſten gegeben— nicht nur, weil das Geld meiner Frau an Paddyſcholle beteiligt war, ſondern wohl auch deshalb, weil du mit meiner Arbeit zufrieden warſt. Wenn ich eine andere Ehe hätte führen können, wäre alles gut geweſen. Aber— dieſe Frau mußte einen zur Verzweiflung bringen. Ich hätte das Zuſammenleben mit Viola nicht ertragen ohne Stimulation. Frauen allein genügten mir nicht mehr, um den Ekel zu betäuben, der mein Leben vergällte. Ein ſtärteres Mittel mußte gefunden werden. Zuerſt waren es die Karten— ich verlor und verlor. Und dann ſpetulierte ich— immer rabiater und irrſinniger. Jetzt weiß ich, daß man mich hineingehetzt hat in dieſe wilden Spekulationen. Daß es jemanden gibt, der uns Weſthofer zugrunde richten wollte!“ „Soſo! Na, das hat dieſer Jemand voll und ganz fertig⸗ gebracht. Mein Gott, Dietmar! Haſt du dir denn niemals überlegt, was aus alledem werden ſollte? Haſt du nie daran gedacht, daß du uns alle vernichten mußteſt? Und jetzt— wie dentſt du jetzt, daß alles werden ſoll? Jetzt, nachdem wir dem Nichts gegenüberſtehen und der großen Schande?“ g Bert ſprach nicht hart; die Worte des Bruders hatten ihn erſchüttert, ihm die Härte und die Rachſucht aus dem Herzen geriſſen. Er konnte hier nicht anklagen... Dietmar fühlte, was in Bert vorging. Und der ſtille Schmerz des Bruders quälte ihn mehr, als irgendein zorniges Wort es getan hätte. „Verachteſt du mich ſehr, Bertl?“ Leiſe fragte er es. „Verachten? Nein! Aber leid tuſt du mir, Dietmar— ſehr leid.“ „Bertl!“ Es klang wie ein Aufſchluchzen. „Ich danke dir, Bertl. Jetzt— jetzt kenne ich meinen Weg.“ Ehe Bert wußte, was Dietmar vor hatte, ſtand der Jüngere neben dem Schreibtiſch, hatte ein Schubfach auf⸗ geriſſen, hielt ein kleines, glitzerndes Ding in der Hand. Mit einem Sprung ſtand Bert neben ihm. „Um Gottes willen, Dietmar! Was fällt dir ein!“ „Laß mich, Bertl! Er lag immer bereit— meine letzte Rettung. Jetzt iſt es ſoweit. Es iſt das beſte.“ „Dietmar!“ Bertl rang mit dem Bruder, umklammerte ſo feſt ſeine Rechte, daß er ſie nicht bewegen konnte. Dietmar befand ſich in höchſter Erregung, wußte nicht mehr, was er tat. Einen Augenblick war es Bert gelungen, den Revolver in ſeine Hand zu bekommen. Aber es war, als ob gerade dieſe Tatſache Dietmar neue Kräfte verliehen hätte. Mit wilder Wucht ſtürzte er ſich auf Bert— ein neues, ver⸗ zweifeltes Ringen begann. Plötzlich ein ſcharſer Knall... Wie erwacht, ſtutzten die Brüder, dann griff Dietmar ſich an die Bruſt, fragte verwundert: „Was— was iſt das?“ Bert ſtand regungslos da, den noch rauchenden Revol⸗ ver in der Hand. Da ſah er Dietmar plötzlich wanken, warf die Waffe weg, ſtürzte über den am Boden Liegenden. In dieſem Augenblick wurde die Tür aufgeriſſen. Giſa ſtürzte herein, warf ſich mit einem Aufſchrei neben Diet⸗ mar nieder. „Was haben Sie getan, Bertl?“ rief ſie mit gellender Stimme.„Er iſt tot! Mein Dietmar iſt tot!“ Giſas Schrei brachte Bert Weſt mit einem Male zur Beſinnung. Ruckartig ſtand er auf, dann ſtrich er ſich wie erwachend über die Stirn. „ Giſa— ſchnell! Dietmar iſt nicht tot! Aber laufen Sie, ſo raſch Sie können, hinüber in die Villa. Telepho⸗ nieren Sie an unſeren alten Doktor in Weſtdorf. Er ſoll ſofort kommen. Sofort— hören Sie?“ Schon war Giſa draußen. In dieſem Augenblick rührte ſich Dietmar. Bert ſtand im ſelben Moment neben ihm, ſah, daß der Bruder die Augen aufgeſchlagen hatte, ihn groß anblickte, eine Be⸗ wegung machen wollte. „Bleibe ſtill liegen, Dietmar, ganz ſtill. Rühre dich nicht! Alles wird gut werden, Dietmar— hörſt du? Wir werden uns ſchon durchfechten, wir beide. Brauchſt keine Angſt zu haben.“ „Gib mir deine Hand, Bertl! Du biſt ſo gut. Aber— ich glaube, es ſteht böſe mit mir— ich fühle es. 15 Bert ſah, daß Dietmars Geſicht plötzlich aſchfahl ge⸗ worden war, daß aus ſeinem Munde Blut tropfte. Mein Gott! Wie lange würde es dauern, bis der Arzt aus Weſtdorf da war?! Ein Gedanke durchzuckte ihn. Auf WPaddyſcholle war doch ein Werkarzt, war viel näher beim Blockhaus als der alte Weſtdorfer Doktor. Wenn er hin⸗ überraſte auf ſeinem Pferde, konnte der Werkarzt in einer Viertelſtunde mit ſeinem Auto da ſein. 1 Er warf einen haſtigen Blick auf Dietmar, fühlte ſeinen Puls. Eine ſchwere Ohnmacht hielt den Bruder umfangen. Aber der Puls ſchlug, leiſe zwar, aber deutlich vernehm⸗ bar. Die Ohnmacht war vielleicht ganz gut. So konnte er Dietmar allein laſſen; dieſer konnte ſich nicht bewegen, das war gut... Einen Augenblick danach ſaß Bert Weſt auf ſeinem Pferd, jagte Paddyſcholle zu... Dietmar Weſt ſchlug die Augen auf, wandte mühſam den Kopf, blickte um ſich. Er war allein. Als er eine Be⸗ wegung machen wollte, ſank er ächzend in ſich zurück. Nur ſeine Gedanken waren ganz klar. Die Ereigniſſe der letzten entſetzlichen Stunden zogen blitzſchnell an ihm vorüber. Er ſah alles viel deutlicher, jetzt, wo er wußte, daß er ſterben mußte. Wie gut Bert war. Sicher raſte er jetzt durch die Nacht, den Arzt zu holen. Wußte nicht, daß alles vergeblich war. Ehe Bert mit dem Arzt zurückkam, würde es zu ſpät ſein. Ein raſender Schreck durchzitterte das Herz des Ster⸗ benden. Bert! Er mußte ihn retten! Er mußte bezeugen, daß Bert nicht ſein Mörder war, daß der Schuß ſich von ſelber gelöſt hatte. Die Hand taſtete nach der Bruſttaſche, ergriff mit Mühe den Bleiſtift, einen Zettel. Mühſelig kritzelte Dietmar ein paar Zeilen... „Bertl unſchuldig! Ich ſelbſt... Er wollte mich am Sterben hindern. Wir rangen— entſicherter Revolver. Ging von ſelbſt los. Bin ein Schuft; fälſchte Unter⸗ ſchriften. Ich an allem ſchuld— Bertl ſchuldlos! Dietmar Weſt vom Weſthof.“ Die Anſtrengung war zu groß geweſen. Dietmar hielt das Blatt noch umkrampft, als ein dicker Blutſtrom ſeinem Munde entquoll. Ein leiſes Röcheln, eine ſchwache Zuckung — dann war Dietmar Weſt tot. * 4.. Als Ingenieur Speier wenige Augenblicke ſpäter das Blockhaus betrat, fand er den regungsloſen Mann. Ein Blick ſagte ihm, was da geſchehen war. Alſo hatte das Mädchen nicht gefabelt, das in raſendem Lauf an ihm vor⸗ übergerannt war und ihm zugeſchrien hatte, hierher ins Blockhaus zu gehen, Dietmar Weſt ſei ermordet worden. Tot war er jedenfalls, das ſtand feſt. Auf welche Weiſe das paſſiert war, würde ſich ja feſtſtellen laſſen. In dieſem Augenblick ſah der Ingenieur den Zettel in des Toten Hand. Er hatte Mühe, die verkrampften Finger von dem Papierfetzen zu löſen. Dann las er die zittrigen Worte... Ein höhniſches Lächeln verzerrte ſeine Züge. Jetzt hatte er ſeinen Tod⸗ feind Bert Weſt in der Hand, hatte ihn da, wo ihn ſein un⸗ auslöſchlicher Haß hin haben wollte. Bert Weſt alſo galt als Mörder ſeines Bruders.— Irgendwelche Ereigniſſe waren da, die dieſen Verdacht beſtimmten. Nicht nur das Mädchen, auch Dietmar Weſt wußten, daß der Weſthofer gefährdet war. Gut ſo! Speier würde ſchon dafür ſorgen, daß dieſer Verdacht nicht ent⸗ kräftet wurde. Speier kniff die Lippen zuſammen. Seine Augen leuch— teten gefährlich. Bert Weſts Unſchuld hätte ſeine Pläne völlig über den Haufen geworfen. Seine Pläne, die mit Dietmars Tod ſo weit vorgerückt waren wie nie. Durch dieſen Zettel würde der Staatsanwalt erfahren, daß Bert unſchuldig war an den vetrügeriſchen Machinationen ſeines Bruders, nichts als dieſer Zettel konnte die Unſchuld des älteren Weſt⸗ hofers beweiſen, die Unſchuld am Zuſammenbruch und die Unſchuld an Dietmar Weſts Tod. Das durfte nicht ſein. Bert Weſt durfte nicht frei ſein. Es ging um alles. Auch um Viola, die Frau, die Speier mit einer raſenden Leidenſchaft liebte, die er beſitzen mußte, koſte es, was es wolle. Bert Weſt durfte nicht frei ſein. Speier wußte, daß Viola dieſen Mann liebte. Daß er ſelbſt nur ihr Spielball geweſen war und daß ſie an nichts anderes dachte, als Bert Weſt doch noch zu erringen. Wenn Bert Weſt unſchuldig war und frei, dann war Viola für ihn verloren.. War er ſchuldig— war er ein Betrüger und ein Brudermörder, dann war der Weg frei für ihn Keine Miene zuckte in Speiers Geſicht, als er den Zettel zuſammenfaltete und in ſeine Taſche ſteckte. Hier war er gut aufgehoben 1 4 5 Beim Morgengrauen ſchon traf die Mordkommiſſion in dem Blockhaus ein. Monika war noch mitten in der Nacht verſtändigt worden von dem Entſetzlichen, das ſich drüben in Paddv⸗ ſcholle zugetragen hatte. Regungslos hatte ſie in ihrem Seſſel gekauert, auf die Rückkehr ihres Mannes wartend, als man ihr die Nachricht gebracht hatte. Viola Weſt war geweckt worden, als der Morgen dämmerte. Man brauchte ſie drüben im Blockhaus. Es wollte ſich zuerſt niemand finden, der ihr Dietmars Tod mitteilen wollte. Endlich entſchloß ſich Speier, ihr das Schreckliche zu ſagen. Sie ſchrie und tobte, warf ſich wie eine Raſende über die Leiche ihres Mannes. Leiſe und ſchonend hatte man ihr den Sachverhalt mitgeteilt, ſoweit man ihn kannte. Und auf die Fragen der Kriminalbeamten hatte Viola keine andere Antwort: „Ja— er iſt der Mörder! Niemand anders als Bert i Weſt hat ihn erſchoſſen. Er war eiferſüchtig auf Dietmar, weil der Weſthofer mich liebte. Er haßte deshalb meinen Mann. Bert Weſt iſt der Mörder!“ 5 Das Merkwürdigſte an alledem war, daß Bert Weſt wie vom Erdboden verſchwunden blieb. Nirgends war er zu finden, nicht auf dem Weſthof, nicht in Paddyſcholle. Unbegreiflich war dieſes Verſchwinden. Es war Mittag, als zwei Arbeiter von Paddyſcholle an einer tiefen Erdgrube vorübergingen, die ſehr einſam lag, und die ſelten paſſiert wurde, obwohl ſie den Weg von den Raffinerien hinüber nach dem Weſthof ſtark abkürzte. Aber der Weg war ſehr ſandig und wurde nach Möglich⸗ keit gemieden. Die beiden Arbeiter hatten Eile gehabt und deshalb den Sandweg eingeſchlagen, um ſchneller nach Hauſe zu kommen. Gerade als ſie an der Erdgrube vorüberkamen, ſtutzte der eine. Einige einzelne Fichtenbäume wuchſen aus der Tieſe der Grube heraus, und zwiſchen ihnen hatte der Arbeiter irgend etwas Dunkles entdeckt, das er ſonſt nicht geſehen hatte. Vorſichtig trat er an den Rand der Grube. Plötzlich zuckte er zuſammen. „Da unten!, ſchau, Karl!, da hängt doch der Bertl Weſt! Ich ertenne ihn genau!“ Der andere beugte ſich gleichfalls tiefer herab. „Ja, Hannes, du haſt recht. Er iſt es. Muß abgeſtürzt ſein. Komm, wir wollen gleich die Gemeindeſchreiberei be⸗ nachrichtigen; die wiſſen, was da zu tun iſt.“ Die Bergung Bert Weſts war ziemlich ſchwierig ge⸗ weſen. Endlich hatte man ihn heraufziehen können. Der Gerichtsarzt ſah auf den erſten Blick, daß der Weſthofer ſchwere Verletzungen davongetragen hatte. Man bettete den Bewußtloſen auf eine Bahre, hob ihn in den. Kranken⸗ wagen. Er ſollte in das Gerichtslazarett nach Hannover gebracht werden. Bert Weſt ſtand unter ſchwerſtem Verdacht. Das Gericht hatte ſeine Hand auf ihn gelegt. Monika wußte, daß es dagegen keine Auflehnung gab. 9 Sie war glücklich, daß man ihr erlaubte, Bert tagtäg⸗ lich viele Stunden zu ſehen und zu pflegen. i ö Klein⸗Helge wußte ſie in guter Hut. N Giſa war zu ihr gekommen, bald nachdem man ihr die Nachricht aus Paddyſcholle gebracht hatte. Aus des Mädchens gequältem Herzen war alles her⸗ vorgequollen, was es die ganze Zeit über hatte in ſich ver⸗ ſchließen müſſen. Sie berichtete der Frau, zu der ihr Ver⸗ trauen ſie zog, alles, was ſich zwiſchen ihr und Dietmar Weſt in dieſen letzten Jahren abgeſpielt hatte. Monika erfuhr, wie ſehr Giſa Dietmar geliebt, wie ſie von ihm wiedergeliebt worden war. Monika erfuhr auch, was ſich im Blockhaus abgeſpielt hatte, ſoweit Giſa Heimo ſelbſt unterrichtet war. N „Ich habe zuerſt geglaubt, Ihr Mann habe Dietmar erſchoſſen. Aber— ich glaube es jetzt nicht mehr. Sie hatten gerungen zuſammen, das habe ich genau gehört; ich hatte ja ſolche Angſt um Dietmar— wollte horchen. Viel konnte ich nicht ergattern. Ich kann ſo wenig ſagen, bei der Polizei— und ich möchte dem Bertl ſo gern helfen.“ Von dieſer Stunde an war Giſa wie ausgewechſelt ge⸗ weſen. Das leichtfertige, arbeitsunluſtige Geſchöpf war ganz ſtill geworden und hatte Monika immer wieder ihren Arbeitseifer gezeigt und ihre Treue. Und Monika wußte, daß ſie ihr Kind Giſa ruhig anvertrauen konnte, ſolange ſie in Hannover war. Ehe Monika nach Hannover fuhr, empfing ſie den Be⸗ ſuch Patrick Johnſtons, der auf die Nachricht von Diet⸗ mars Tod ſofort von England herübergekommen war. Nicht nur, daß er verſtand, Violas Toben zu beruhigen— er hatte auch ſofort die Leitung von Paddyſcholle über⸗ nommen und dort nach dem Rechten geſehen. Patrick Johnſton war reſtlos entſetzt, als er ſah, was dort vor ſich ging. Es war ihm unbegreiflich, daß Bert Weſt ſeinem Bruder die Führung der Bücher ſo bedenken⸗ los überlaſſen, daß er ſich nie um dieſe Dinge gekümmert hatte. Oder war er an allen dieſen Bilanzfälſchungen nicht ganz unſchuldig? Hatte er gewußt, wie Dietmar Weſt ge⸗ wirtſchaftet, wie er alles in Grund und Boden gearbeitet hatte. a Daß Dietmar Unterſchriften ſeines Bruders gefälſcht hatte, war für Johnſton klar. Aber er wußte nicht, ob Bert Weſt völlig unſchuldig war oder ob er geahnt oder vielleicht gewußt hatte, was vor ſich ging. Er konnte es eigentlich nicht glauben. Nicht nur, daß er Bert für einen grundehrlichen und überaus anſtändigen Menſchen hielt; es war auch nicht recht denkbar, daß er es zugelaſſen haben würde, daß ſein Hab und Gut auf dieſe Weiſe vertan wurde. f 3 Denn das ſtand ſeſt, und Patrick Johnſton ſah es ganz genau: Von Paddyſcholle und vom Weſthof blieb für Bert Weſt nichts mehr übrig. Das war verſpielt. Daß auch Violas Vermögen dabei mit weggerutſcht, war traurig. Aber— das wog nicht ſo ſchwer wie der furchtbare Ver⸗ luſt, der den Weſthof traf. 5 5 Johnſton hatte ungeheures Mitleid mit Monika, der immer noch ſeine ſtille Liebe gehörte, und die er verehrte wie nie zuvor eine andere Frau. ö Er ging zu ihr, als er erfuhr, daß ſie nach Hannover fahren würde.„ Schonend ſagte er ihr, wie es auf Paddyſcholle aus⸗ ſah, was er aus den Büchern erſehen hatte. f „Ich wußte es ſchon, Patrick! Und Bert weiß es auch. Dietmar iſt tot... Ich weiß nicht, was ſich zwiſchen ihm und Bertl abgeſpielt hat. Man ſagt ja, daß Bert Dietmar erſchoſſen habe, und Viola vor allem iſt es, die meinen Mann hart anklagt. Ich glaube es nicht. Ich weiß, daß er es nicht getan hat. Aber man muß abwarten, bis Bertl geſund iſt. Seine Unſchuld muß ſich erweiſen. Das iſt 10 ert das Wichtiaſte.— Gortfezung fold Mennhe Ii Der Reichsinnenminiſter hielt anläßli der Einführung der neuen Hit ge nner von Stettin eine Anſprache. Miniſterialdirektor Dr. Brandenburg vom Reichsverkehrsminiſterium ſprach vor Vertretern der Preſſe über die am 1. Okto⸗ ber in Kraft getretene Reichsſtraßenver⸗ kehrsordnung. Auf einer Konferenz der ſämtlicher deutſchen Rundfunkſender erör⸗ terte Reichsſendeleiter Hadamowſky das künſtleriſche Programm der künfti Rundfunkarbeit. ünftigen Bei der Neubildung des ſpaniſchen Kabi⸗ netts ergaben ſich weitere Schwierigkeiten. In Paris wurde die 28. Internationale Automobilausſtellung eröffnet, die auch von einer Anzahl deutſcher Automobilfabrikan⸗ ten beſchickt worden iſt. In Lorenzreuth bei Marktredwitz erkrank⸗ ten 30 Perſonen an Trichinoſe; der Schläch⸗ termeiſter, der ein ſchwarz geſchlachtetes Schwein zum Verkauf gebracht hatte, hat ſich erhängt. Die Reichsſipnenkartei Material für Eheberakung. Berlin, 5. Oktober. Der Sachverſtändige für Raſſeforſchung beim Reichsinnenminiſterium Dr. Achim Gercke hat ſich in der Zeitſchrift für Stan⸗ desamtsweſen über die Einrichtung einer Reichsſippenkartei und ihre Bedeutung ge⸗ äußert. Die Reichsſippenkartei ſoll kein Aus⸗ kunftsbüro für jedermann ſein, ſondern in erſter Linie den Zentralbehörden zur Ver fügung ſtehen, abgeſehen von den eigenen Aufgaben der Ueberwachung der Bevölke⸗ rungsentwicklung. Von unſchätzbarem Wer werde ſie daneben für die ſo dringliche aber ſo ſchwer zu verwirklichende eugeniſche Ehe⸗ beratung ſein, für die niemand ohne um— faſſendes Material die Verantwortung übernehmen könnte. Wer glaube, daß ſich die Raſſengeſetzgebung bereits auf ihrem Höhepunkt befinde, ſei im Irrtum. Ein An⸗ fang ſei gemacht worden. Weiterbauen zu können, verlange aber ein ſehr gründliches Studium und eine vielleicht jahrzehntelange mühſame Kleinarbeit. In dieſer Arbeit werde die Reichsſippenkarte! ſtehen und vorausſchauend Grundlagen für zukünftige Entwicklungen ſchaffen. Rache der Geliebten Ein Dorf in Brand geſteckt. Bukareſt, 5. Oktober. Die Rache einer verlaſſenen Frau hat eine furchtbare Kataſtrophe über die Ge⸗ meinde Lodaeſti in Beſſarabien herauf⸗ beſchworen. Während ein Burſch namens Georg Spoſala ſeine Hochzeit mit einem Mädchen der Gemeinde feierte, legte ſeine verlaſſene Geliebte an vier Ecken des Hau⸗ ſes, in dem die Hochzeitsfeierlichkeiten ſtatt⸗ fanden, Feuer an. Gerade als die Feſtlich⸗ keiten ihren Höhepunkt erreicht hatten, fan⸗ den ſich die Hochzeitsgäſte plötzlich von Flammen eingekreiſt. die Gäſte konnten mit Mühe und Not ihr nacktes Leben retten. Das Feuer wütete weiter und erfaßte ſchließlich die Hhäuſer der Nachbarſchaft. Et- wa 30 Häuſer fielen den Flammen zum Op- fer. Mur mit großer Mühe konnte man dem furchtbaren Brande herr werden und den Reſt der Ortſchaft retten. Intendanten Wenn sie wirt lich modern helleidet ſein wollen Das ist ber Ulfer, den K Sie brauchen. eie bekommen ihn bei uns aus 1 0 5 1% A und natürlic gebe 5%/ den beiaunten beauemen iehenden entgegentommenden Zab⸗ teislagen lungsbedingungen, die nen 5 die Anſchaſſung ſo leicht macher odernes Spezialgeschätt im(Breite Strohe) 8 1 Nr. 6 r Leipzig, 5, Oktober. Die 11 Jahre alte Hanna Sieglinde Stetz, die ſeit Dienstag vermißt worden war, iſt Fjetzt in einem Keller ermordet aufgefunden J 1 1 worden, Das Kind war am Dienstag von ſeiner Mutter zu einer Beſorgung 1 ſchickt worden und iſt von dieſem Weg nicht mehr zurückgekehrt. Die polſzeilichen Nach⸗ forſchungen führten auf die Spur des in der Schlageterſtraße wohnenden Bruno Mietzſch⸗ mann, weil ein anderes Kind erzählt halte, es ſei von einem Mannne bedroht worden. Die Beſchreibung, die das Kind gab, paßte auf Nietzſchmann. Man fand im Keller des Nietzſchmann die Leiche der kleinen Hanna Stetz in einem Suck verſchnürkt. Es liegt offenbar Luſtmord vor. Nietzſchmann wur- de verhaftet. Deutſche Tagesſchau Fünfzehn Jahre Techniſche Nothilfe. Die Techniſche Nothilfe hat aus Anlaß ihres fünfzehnjährigen Beſtehens an den Füh⸗ rer und Reichskanzler eine telegrafiſche Treue⸗ kundgebung gerichtet. Der Führer und Reichs⸗ fate hat hierauf ein Danktelegramm ge— andt. Roſenberg im Keichswehrminiſterium. Alfred Roſenberg ſprach im Großen Saal des Reichswehrminiſteriums vor den Lei⸗ tern der Heeresſchulen und Fachſchulorga⸗ nen der Wehrmacht, außerdem vor einem großen Kreis geladener Offiziere. Die Aus— führungen des Redners feſſelten die Hörer außerordentlich und wurden mit großem Beifall aufgenommen. Aus Heſſen und Naſſau Beginn der Haſenjagd in Heſſen am 16. Okt. Darmſtadt, 5. Okt. Entgegen einer in zahl⸗ reichen heſſiſchen Zeitungen verbreiteten Meldung, die Haſenjagd gehe am 1. Oktober auf, wobei es ſich offenbar um die Regelung in Preußen handelt, wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß in' Heſſen erſt am 15. Okt. die Schonzeit für Haſen abläuft. Jedoch dürfen Faſanen(Hähne und Hennen) nach einer dieſer Tage erlaſſenen Verordnung des Herrn Staatsminiſters bereits ab 1. Oktober geſchoſſen werden, während der erſte Schuß⸗ tag ſeither der 16. Oktober war. Die Inha⸗ ber von Feldrevieren werden dieſe Vorſchrift der Regierung mit Freude begrüßen. Lampertheim, 5. Okt.(Ein Storch in Italien erlegt.) Einer der in dieſem Frühſommer hier ausgeſchlüpften Jungſtör⸗ che, der beringt war, iſt in Vercelli in der italieniſchen Poebene geſchoſſen worden. Der Ring wurde mit der Ortsangabe der Vogel⸗ warte Roſſiten aus Italien überſandt. So bedauerlich die Tötung in Italien an ſich iſt, ſo trägt der Fund doch dazu bei, das Geheim⸗ nis des Vogelzuges weiterhin zu klären. Lindenfels i. O., 5. Okt.(Der Klapper⸗ ſtorch im Obdachloſenaſyl.) Eine Zigeunerin, die kurz vor der Entbindung ſtand, fand im Uebernachtungslokal für Ob⸗ dachloſe Aufnahme, wo ſie bald danach einem weiblichen Zigeunerbaby das Leben gab. Kaum dort eingetroffen, zeigte lautes Schrei⸗ en die Geburt der jüngſten Lindenfelſerin an und daß auch die Mutter dabei keinen Schaden genommnen hatte, bezeugte der Qualm einer Zigarette aus dem Munde der Wöchnerin, die es mit 24 Jahren bereits zu der heiligen Zahl 7(ſieben) an Kindern ge⸗ bracht hat. Bei der Taufe in der katholiſchen Pfarrkirche übernahm Frau Dr. Schmitt die Patenſchaft. * Frankfurt a. M., 5. Okt.(Schieße⸗ rei.) Fußgänger beobachteten, wie eine Frau, die aus einer Haustür herauskam, zuſammenbrach. Als man ihr beiſtand, bat ſie um Begleitung zum nächſten Polizeire⸗ vier. Dort gab ſie dann an, daß der 50jäh⸗ rige Vertreter Hillmar Schumann, der in dem fraglichen Hauſe eine Manſarde bewohnt, auf ſie geſchoſſen und dann die Waffe gegen ſich ſelbſt gerichtet habe. Als die Mordkom⸗ miſſion in die Manſarde des Schumann kam, fand ſie dieſen in einer großen Blutlache tot im Bett liegend. Die polizeiliche Unterſu⸗ chung wird ſich in erſter Linie darauf er⸗ ſtrecken, ob die Angaben der verletzten Frau richtig ſind. ö ö 0 1 Letzte Nachrichten 15 Jahre Zuchthaus für einen Giftmörder. Berlin, 5. Okt. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den 50 jährigen Emil Riedel zu 15 Jahren Zuchthaus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. Seine 30 jährige Geliebte, Pau⸗ line Krummheuer, wurde zu 2 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt. Riedel war angeklagt worden, ſeine 81 jährige Zimmervermieterin vergif⸗ tet und ſich in den Beſitz ihres Geldes ge⸗ ſetzt zu haben. Die verurteilte Krummheuer war der Beihilfe beſchuldigt worden. Das Gericht ſah von der beantragten Todesſtrafe ab, da Riedel nicht für voll zurechnungs⸗ fähig zu gelten habe Schiffszuſammenſtoß. Hamburg, 5. Okt. Auf der Unterelbe ſtie⸗ ßen in der Nähe von Wittenbergen der Dampfer„Steinhöft“ und der Motorſegler „Amanda“ zuſammen. Dabei wurde der Motorſegler ſo ſtark beſchädigt, daß er ſin⸗ kend auf den Strand geſetzt werden mußte. Die Ehefrau des Schiffers Döllinger vom Motorſegler„Amanda“ ſtürzte bei dem An⸗ prall der Fahrzeuge über Bord und ertrank. Der Kownoer Maſſenprozeßz Kowno, 5. Okt. Die Staalsanwaltſchaft des Kriegsgerichts in Kowns hat veranlaßt, daß den Angeklagten im Pre eß wegen der verbotenen memelländiſchen Parteien unter Führung von Neumann und Saß die An⸗ klageſchrift zugeſtellt wird. Nach der Utau⸗ ichen Piezeßordnung wird den Angeklag⸗ ten gleichzeitig eine Friſt von ſieben Tagen fär die Benenn ing der Verteidiger und Zeugen eingeräumt. Vonſeiten der Ankla⸗ gevertretung ſind 296 Zeugen und 15 Sach⸗ verſtändige geladen. Mit dem Beginn des Prozeſſes iſt nicht vor Ende November zu rechnen. Aus der Heimat Gedenktage 5. Oktober 1857 Der Schriftſteller Fedor v. Zobeltitz in Spiegelberg geboren. 1862 Der Kolonialpolitiker Wilhelm Solf in Berlin geboren. Prot. und kath.: Placidus. Sonnenaufg. 6.06 Sonnenunterg. 17.30 Mondaufg. 2.25 Mondunterg. 16.12 Das Glück, kein Reiter wird's erjagen, Es iſt nicht dort, es iſt nicht hier; Lern überwinden, lern ertragen, Und ungeahnt erblüht es Dir. Die Drachen ſteigen Als die eigentliche Heimat der Papier⸗ drachen gilt China; dort ſoll er ſchon Jahr- hunderte vor unſerer Zeitrechnung bekannt geweſen ſein. In China gemahnen die Dra⸗ chen in ihren äußeren Formen an die ſagen— haften Tiere, denen ſie nachgebildet werden. Sie ſind dort häufig Kunſtwerke von phan⸗ taſtiſchem Ausſehen und gewaltiger Länge, deren Behandlung eine große Geſchicklichkeit erfordert. Die chineſiſchen Drachen dienen oft als Symbole bei religiöſen Feſten, bei denen ſie nicht fehlen dürfen. Man gibt ihnen das Ausſehen von Gottheiten, Helden, böſen und guten Geiſtern, von, mancherlei Tieren, und unter uralten Zeremonien werden ſie den Lüften anvertraut. Am Feſttag des hohen Flubes erfüllen an manchen Orten des Rei— ches der Mitte viele Tauſende von Drachen die Luft mit ihrem Summen und die ganze Bevölkerung des Ortes erfreut ſich an ihrem Anblick. Man will an dieſem Tage mit den Drachen alles Unheil, das das künftige Jahr bringen könnte, in die Lüfte zurückſchicken. So⸗ gar Drachenkämpfe werden in der Luft aus⸗ getragen, wobei es in erſter Linie auf die Gewandtheit der Drachenhalter ankommt. Ne⸗ ben der religiböſen Bedeutung haben die Dra⸗ chen ſchon von alters her militäriſchen Zwek⸗ ken dienen müſſen, zum Beiſpiel als Signale. In Europa ſoll der Drachen erſt ſpät Ver⸗ breitung gefunden haben, doch ſteht feſt, daß ſchon ein Zeitgenoſſe des Plato einen Papier⸗ drachen angefertiat bat. In Deutſchland weiß leckiert mit Zugleder- matratze 14³⁰ Wetallbett 9%% Halm Lieb old 1 1. 13 114 8 weiß lackiert mit Zugleder- matratze 675 Metallbett 900/ 2 Metallbett 0 33 mm N 7 92 7 10 0 Rohr weiß lackiert mit Zugfedermatr. mit vollem Fußbrett 215³⁰ ohr Das große Spezialhaus für Betten und Aussteuern der jeder Katte istiensectessegecpibesterialther- gestillt Ueftge schwere Ulster toffe, reit gesteppt mit warme- rr— 2„ 5 Bendefidenengenebter Abseite gidegedisgerer tt Seęiden Aus- stautung. Beliebte Müsterungen, Sowie gde zeftggehaltee Karos. Nochleistongen deuischer Wertarbeit 29.— 35.— 39.— 47.— 35.— 68.— und höher. N 3, 1 Mannheim H 3, 1 4 iſt ein Herbſt ohne Drachen nicht denkbar. Sobald die Felder und Wieſen abgeerntet ſind, geht es mit den ſelbſtgefertigten oder on in Werkſtätten hergeſtellten Gebilden hin⸗ aus und es ſind keineswegs nur Jungens, die an dem Steigen der Drachen ihre Freude haben. * »Geldbelohnungen für verdientes Reichs⸗ bahnperſonal. In einer Verfügung des Gene⸗ raldirektors der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft an die Präſidenten der Reichsbahndirek⸗ tionen wird unter Hinweis auf die Rieſen⸗ arbeit der Eisenbahner anläßlich der großen Veranſtaltungen wie Reichsparteitag, Tannen⸗ berg, Saarkundgebung uſw. ausgeführt, daß die Deutſche Reichsbahn-Geſellſchaft es nicht bei dem Ausdruck der Anerkennung für die Geſamtleiſtung bewenden laſſen wolle. Es ſolle vielmehr den Bedienſteten, die ſich bei der Vorbereitung und Duschführung durch ein beſonderes Maß von Arbeitsaufwand her— vorgetan haben, eine einmalige geldliche Zu⸗ wendung gewährt werden. Die Präſidenten werden erſucht, jeweilig nach Durchführung ſolch größerer Leiſtungen entſprechende Vor⸗ ſchlagsliſten einzureichen. Für die zurückliegen⸗ den ſechs Monate, einſchließlich des Partei- tages, ſind die Vorſchläge bis zum 1. ber zu unterbreiten. Okto⸗ . Wettervorherſage: Weitere Abkühlung durch Weſtwinde; nach zeitweiliger Aufklärung neue Regenfälle. Vom 4. Oktober. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen Feſtpr. Geb. W 15 20,20, W' 16 20,40, W' 17 20,70; Roggen Feſtpr. Geb. R 15 16,40, R 16 16,70, R 18 16; Braugerſte inl. 19 bis 20,50; Winter- und Induſtriegerſte 18 bis 19,50; Futtergerſte Feſtpr. Geb. G 7 15,40, G 8 15,70, G 9 15,90, G 11 16,20; Hafer Feſtpr. Geb. H 9 15,40, H 14 15,90, H 17 16,20; Mais m. S. 21,25; Raps 31; Weizenkleie W 17 10,35, Roggenkleie R 16 10,02; Weizenfuttermehl 12,50; Weizennach⸗ mehl 16,25; Erdnußkuchen 14,50; Soyaſchrot 13,40; Rapskuchen 11,40, ausl. 11,90; Palm⸗ kuchen 13,20; Kokoskuchen 15,20; Leinkuchen 15,20; Biertreber m. S. 17; Malzkeime 14,50 bis 15,50; Rohmelaſſe 9; Wieſenheu 9,80 bis 10,60; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Rog⸗ gen⸗ und Weizenſtroh gepr. 3 bis 3,50, geb. 2,50 bis 3; Haſer- und Gerſteſtroh gepr. 3,50 bis 3,80, geb. 3,20 bis 3,60; Weizenmehl Geb. W 17 Type 790 27,50, W' 16 Type 790 27,15, W 15 Type 790 27,25; Aufſchl. für Weizenmehl mit 10 Proz. Ausl. 1,50, mit 20 Proz. Ausl. 3; Frachtausgl. 50 Pfg. für 15⸗Tonnen⸗Ladung; Roggenmehl Geb. R 16 Type 997 24,40, R 15 23,75, R 13 23,25, plus 50 Pfg. Frachtausgl. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 13 Kälber, 6 Schafe, 42 Schweine, 150 Ferkel und 376 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 7 bis 9, über ſechs Wochen 16 bis 22, Läufer 24 bis 27 Rm. Kälber, Schafe und Schweine ohne Notiz.— Markt⸗ verlauf: lebhaft.