eimer An; Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 240 lit fe ins Haus gebracht.— Gratis-Beilagen: wöchentlich den„Illustrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle ö Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Hornbergers 115 2.— f Methode edi alls Behandlung ohne Meſſer, ſofortige Entfernung der EIL Hühneraugen Patient kann ſofort gut gehen. Auf Wunſch komme ich ins Haus. Wenden Sie ſich vertrauensvoll an Friseur Weggler Adolf Hitlerſtr. 35— Sprechſtunden von 8 bis 20 Uhr. Danksagung Für die vielen Beweise der Anteil- nahme bei dem schmerzlichen Verluste unserer lieben Mutter, besonders für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte danken wir herzlich. 2 Dernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Siernheimer Bürger- Ztg. Biernh. Volksblatt) D Viernheim, den 5. Oktober 34. Geschwister Miebler und Ungehörige Guterhaltener Hinder- Wagen zu kauf. geſucht Von wem, ſagt Schuhe, Leder⸗ g jacken, Mäntell[— der Verlag Hochzelts- 31 855 ö 75 amuge!! 8 N Guterhaltener auch leihweiſe Mind er- Lederol⸗Män⸗ tel Feldſtecher, Wagen zu kauf. geſucht Uhren, Muſik⸗ Apfel Von wem, ſagt inſtrumente. 1 An- Und der Verlag. mos — im Vertaul 1 Ein ſchönes Löwen II. 20 Mannheim Zimmer mit Kavalierhaus 5 rein ariſches groß. Küche in einem neuen ö Beſtellt Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berück ichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa r nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 5 rein 5-Anzei 1 er Nr. 232 c Samstag, den 6. Oktober 1934. a 5 n wann de 3% Ryter Aufruhr in Spanien 1 510 Wochenbekrachtung. Das Europa unſerer Tage iſt ein un r u⸗ N 1 0 Generalſtreik und Blutvergießen im ganzen Lande— Schwere Verluſte der Polizei Eine Waffenfabrik geſtürmt— Maſſenverhaſtungen higes Europa. Obwohl die Diplomatie Madrid, 6. Oktober. gusschnelden! Guterhaltene Unzüge Kittel, Hoſen, ä D Täglich ſüßen N N L 51. Jahrgang — — JM Das grosse Spezial-Haus in Kinderwagen, Klappwagen Kinderbetten, Puppenwagen Korbmöbeln, Wäschetruhen Riesige Auswahl, billigste Preise, beste Fabrikate Kinderwagen- Reidfardt, F 2,2 Mannheim Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sams- tag, den 6. Oktober, abends 8½ Uhr, im Vereinslokal, Gaſthaus zum Kaiſerhof, Monats- verſammlung. Der Vorſitzende. ein ganzes Netz von Verträgen, die alle 2 dem Frieden dienen ſollen, über den Erdteil Samstag geſpannt hat, iſt das gegenſeitige Mißtrau⸗ en ſo groß, daß alles denn Friedensſtim— mung herrſcht. Warum das ſo iſt? Weil Geſchäft. 8 0 ſchäf Haus, an junge Leute zu ver- mieten. Von wem, ſagt die Exp. d. Bl. Sängerbund Flora. abend punkt ¼9 Uhr Singſtunde. Der beliebte 8IIPON jur den Uebergang, dus reinwollenen Cabardine- und Wollstoffen Neue Weinlasser 50 Lt. 7.50 Mk. Der Vorſitzende. befürchtet, daß die neue Regierung Der schwere und prachtvolle SIMON- Mantel„WIntertrutz“ Haletot und Ulstet form, reine Wolle 100 Lt. 14.-Mk. Lieferung durch Auto den 200 Ltr. 29.⸗Mk. auch and. Größe Wallstadt Amorbch. Str. 2 Gegen Anzahlung wird jeder Artikel bis Weihnachten zurückgestellt. Ein großes Ammer Anzeiger Abgabe: M'heim U 6 29 monatlich nur HA. 1.40 in einem neuen Haus Mernneimer Odenwaldklub. Sonntag, den 7. Oktober, Pfalz⸗ wanderung. Abfahrt OEG. 10,15 Uhr. Ruck⸗ ſackverpflegung. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Friſch Auf! Heil Hitler! Der Wanderwart. Deutſche Arbeitsopfer⸗Verſorgung.(Arbeits. invaliden) Am Sonntag, den 7. 10. 34 findet mals, nach eine beſtimmte Mächtegruppe, deren Expo⸗ nent Frankreich iſt, die Zeichen der neuen Zeit nicht erkannt hat und noch immer nicht erkennen will. Weil man in jenem Lager nicht ſehen will, daß das Europa von 1934 nicht mehr das Europa von 1919 iſt. Da⸗ Beendigung des Weltkrieges, konnte man Deutſchland in Feſſeln ſchlagen, Der Ruck nach rechis, der in der neuen Zuſammenſetzung des ſpaniſchen Kabinekts zum Ausdruck kommt und der den Regie- rungskurs für die nächſte Zeit in Spanien beſtimmen ſoll, hal allen Anzeichen nach die Front veranlaßt, im Laufe der lebenswichtigen Betriebe iſt aus Proteſt gegen die nächſten Stunden ebenfalls zurückgetreten. außer Funktion geſetzt werden. Auch die* Telefon verbindungen in das Aus⸗ 72 75 7 8 95585 5 1— Morde entern land ſind außerordentlich erſchwert. Die Verdächtiger Waſſentrauspolt Bordeaux. 6. Okt. An Vord des ſpani⸗ Zeitungen erſcheinen nicht mehr. 10 ſchen Dampfers„Torqueſa“, der wegen fal⸗ Streillrawalle in Madrid marxiſtiſch-anarchiſtiſche zu vermieten Von wem, ſagt a die Exp. d. Bl. An verſchiedenen Punkten der Stadt kam es zu Schießereien zwiſchen der Polizei und Marxiſten. Die wenigen Straßenbahnen. die, von der Polizei bewacht, den Verkehr aufzunehmen verſuchten, wurden von Arbei- tergruppen beſchoſſen und mit Steinen be⸗ worfen. Die Zuſammenſtöße forderken bis zum frühen Morgen drei Todesopfer. Au- konnte man Militärbündniſſe ſchließen, um Deutſchland in die Zange zu nehmen. Deutſchland aber auf die Dauer niederhal— ten, es auf Zeit und Ewigkeit zu einem Staat und Volk minderen Rechts zu machen, wie es das Ziel der franzöſiſchen Außen⸗ politik iſt, das geht einfach nicht. Geht erſt recht nicht, ſeit das deutſche Volk ſich wieder auf ſeine nationale Würde beſonnen hat und Gaſthaus Alexander Nachmittags 2 Uhr eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Ich erſuche um vollzähliges Erſcheinen. Orts gruppenleiter: Riehl Monnheim 1 A ERPBOOF IOURENI8 If FI Breite str. fenleder, Welterrand auf braun und Rahmen, qedoppelt, Schwarz kcräfliqe Doppelschle, wasserdichtes fuſter, hochqe schl. Lasche 4% m. filæstreifen 11 5 SPHZENTLEISH NG — ͤ Leupin-Creme und 9 eife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Prima Möbliertes Zimmer für 1 od. 2 Per⸗ Speisekartoffel ſonen mit Koſt, jederzeit zu beziehen von ſofort zu vermie⸗ 2 2 ten. Paul Heinz, Heddesheim] Von wem, ſagt Adolf Hitlerſtraße 9 die Exp. Gelbe Speise- Kartoffeln Ztr. 2.75 verkauft Müller i Qu 1, 8(am Markt), strafe 50. 5 85 Aenöin p 7. 20, Schwetzingerstraſſe 48 Neckarau: Rheingoldstraße 29 Mittel- Repsgaſſe 7 Ficehle. waulluchen Ausſchlag, Wundſein uſw. flora-Urog. k. Riehler J Oefen 0 ualitätsware MHeyde für bas und Hohle J. Börner& b., mannnkim F 3, J den. ken Iugelassen l. Ehestandsdarlehen u. Gaswerkverkäufe &.- Müannma runden (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSꝰaAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer-Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18-20 Uhr. P O Generalmitgliederappell am Montag, den 8. Oktober, abends 9 Uhr im„Freiſchütz“. Es haben daran die Parteimitglieder, die An⸗ gehörigen aller NS.⸗Gliederungen vollzählig teilzunehmen. Freunde und Anhänger der Be⸗ wegung ſind eingeladen. Fahneneinmarſch punkt ½9 Uhr. Zur Vereidigung neuer Mitglieder erwarte ich reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Franzke, Ogruf. Amt für Beamte. Alle Mitglieder des RD haben am Generalmitgliederappell am Montag Abend ½9 Uhr im„Freiſchütz“ teilzunehmen. Ich erwarte pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Albert. M S 83 O— DAF Landestreffen der DAF. Abfahrt: ab OEG⸗ Bahnhof, Sonntag vorm. 6.07 Uhr. Für die Amtswalter die bereits am Samstag fahren müſſen: Abfahrzeit am Samstag ab OceG- Bahnhof 11.36 Uhr. Dieſelben melden ſich ſpäteſtens heute abend zwiſchen 6 und 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Fahrkarten⸗Ausgabe er⸗ folgt beute Abend auf der Geſchäftsſtelle. So- weit der Fahrpreis noch nicht entrichtet iſt, muß derſelbe unbedingt noch heute Abend ein⸗ gezahlt werden. Betr. Landestreffen in Wiesbaden. Der Bezirkswalter der Daß. Pg. Becker hat angeordnet, daß alle Betriebsfütrer und ſuͤmt⸗ liche Amtswalter der DaF. und der NSB0O., ſowie die Vertrauensräte an dem Landestreffen teilnehmen müſſen. Kleidung.— Pg. und NSBO.⸗Mitglieder vor dem 30. 1. 33 treten im Braunhemd mit Schirmmütze, alle anderen entweder im Arbeits- frontanzug mit Mütze oder in dunkler Hoſe mit weißem Hemd und blauer Mütze an. Der Rock kann im Standquartier aufbewahrt werden. Verpflegung.— Wird zum Preis von 25 Pfg. verabreicht. Teller und Eßbeſteck iſt mitzubringen. Brotbeutelverpflegung. Disziplin.— Zuſammenfaſſend muß ich noch einmal beſonders betonen, darauf bedacht zu ſein, daß äußerſte Disziplin und muſtergül⸗ tige Ordnung herrſcht. Das Mitnehmen von Schirmen und Stöcken iſt verboten. Der offizielle Teil iſt bis gegen Mittag be⸗ endet, ſodaß Nachmittags bis zur Abfahrt des Zuges jedem Teilnehmer die Möglichkeit gegeben iſt die verſchiedenſten Veranſtaltungen zu beſuchen. Heil Hitler! Mögelin Deutſche Angeſtelltenſchaft. Ich weiſe nochmals die Mitglieder des Deutſchen Werkmeiſterver⸗ bandes und des Verbandes der weibl. Ange. ſtellten darauf hin, daß die Mitgliedsbeiträge heute Freitag den 5. Oktober abends zwiſchen 8—9 Uhr im Gaſthaus zur Germania bezahlt werden können. Heil Hitler! gez. Neff. N 8* Amt für Volkswohlfahrt. Die Ferienkinder aus Langenſelbold treffen ſich am Samstag, den 6. Oktober nachm. 4 Uhr zu einem von der N. S. Frauenſchaft veranſtalteten Kaffeekränzchen am Kriegerdenkmal in der Weinheimerſträße. Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. Amt für Volkswohlfahrt. Abt. Schadenverhütung. Alle diejenigen, die mit der Abrechnung der Broſchüre„Feuerſchutz“ noch rückſtändig ſind, fordere ich auf morgen Samstag, 19 Uhr, auf, das Geld auf der Geſchäftsſtelle der NSV. ab⸗ zuliefern. Hans Kühlwein Sachbearb für Schadenverhütung. Franzke, Ogruf. M- M /Jungvolk Am Samstag tritt das Jungvolk am Staats- bahnhof um 8 Uhr an. In Zukunft müſſen Entſchuldigungen am Freitag abgegeben werden. Morgen gibt es keine Entſchuldigung. Der Fähnleinführer 1. V. Walter Schmitt, Jungzugſührer Lokales Viernheim, 5. Okt. * Generalmitglieder⸗Appell. Am Montag findet im Freiſchütz ein Generalmitglie- der⸗Appell ſtatt. „Die Beſprechung der Vereins⸗ vorſtände, welche für morgen Samstag Abend zwecks Schaffung einer Arbeitsgemeinſchaft im Sport, angeſetzt war findet nicht ſtatt. „ Sozialiſt der Tat. Ein Arbeiter, beſchäftigt an der Reichsautobahn, konnte infolge Verhinderung nicht an demLandestreffen teilnehmen. Im wahrhaft nationalſozialiſtiſcher Geſinnung, hat er das Fahrgeld für einen erwerbsloſen Volks⸗ genoſſen eingezahlt und damit dieſem die Teil- nahme an dem Landestreffen ermöglicht. * Familienabend. Die Radfahrer⸗ Vereine Eintracht und Vorwärts veranſtalten am nächſten Sonntag, den 7. Oktober, gemeinſam im Saale„Fürſt Alexander“ einen Familien abend. Reigenfahren ſowie Tanz für Jung und Alt, werden zur gemütlichen Unterhaltung bei tragen. Freunde und Gönner ſind dazu höflichſt eingeladen. Näheres morgen Samstag durch Inſerat. * Sterbefall. In Heppenheim a. d. B. verſtarb ein geborener Viernheimer, der Werk- meiſter i. R. Herr Philipp Ringhof, im Alter von 64 Jahren. Die Beerdigung findet daſelbſt morgen Samstag, vom Trauerhauſe, Amtsgaſſe 5 aus, ſtatt. R. l. P. „Milchkutſcher dürfen keine Briefe befördern. Das Kammer gericht hat entschieden: Ein Milchkutſcher, der innerhalb ſeines Aufgaben ⸗ kreiſes und deſſen Entlohnung ſtändig Briefe ſeines Dienſtherrn vom Lande nach der Stadt befördert, verſtößt gegen das Poſtgeſetz. 5—ů—— Jungvolk⸗Staatsjugendtag Um eine Ueberlaſtung der H. J. und des Jungvolks zu verhüten, hat man vor einigen Wochen den Staats jugendtag eingeführt. Aber man ſcheint ſich über die Bedeutung dieſes Ta⸗ ges immer noch im Unklaren zu ſein. Der Samstag gehört der deutſchen Zu ⸗ gend. Man darf den Jungen nicht Hinder⸗ niſſe in den Weg legen. Sie ſind die Zukunft Deutſchlauds, darum: Weg frei der Deut⸗ ſchen Jugend. Aber an die Jugend er⸗ geht der Ruf: Beteiligt Euch am Staatsjugend; tag. Wer dieſe Aufgabe nicht erfüllen will, iſt nicht würdig in einer Jugend, in der Jungen wie Herbert Norkus kämpften und ſtarben, zu kämpfen. —— Baugeldzuteilung. Die öffentliche Bauſparkaſſe für Heſſen(Abteilung der Landeskomunalbank— Girozentrale für Heſſen) in Darm ſtadt nahm am 2. Oktober 1934 in Auweſenheit einer An- zahl von Bauſparern und Vertretern von Spar- kaſſen ihre zehnte Baugeldzuteilung vor. Ausgeloſt und zugeteilt wurden diesmal 43 Verträge über RM. 181000.—, ſo daß nun⸗ mehr nach öjährigem Beſtehen der Bauſparkaſſe im ganzen 238 Verträge mit RM. 1185 000.— ausgeloſt ſind. Alle öffentlichen Bauſparkaſſen haben bisher rund RM. 82 Millionen zugeteilt, ein anſehnlicher Betrag, der dem Bau— und Hypothekenmarkt zugeführt wurde. Die nächſte Baugeldzuteilung der Oeffent⸗ lichen Bauſparkaſſe für Heſſen findet voraus- ſichtlich Anfang April 1935 mit Stichtag 31. März 1935 ſtatt. Zuteilungsberechtigt ſind alle Bauſparer, deren Verträge ſpäteſtens am 1. Januar 1935(bei Tarif 18 am 1. De⸗ zember 1934) beginnen und mit Einzahlungen nicht im Rückſtand ſind. Sport und Spiel Waldſportplatz— Sonntag, 7. Oht. Bezirksklaſſen⸗Verbandsſpiel Viernheim— Oberhauſen Das erſte Verbandsſpiel auf eigenem Plaß Der Gegner iſt Oberhauſen, ein Neuling der Bezirksklaſſe, der aber ſchon beim erſten Spiel gegen Altrip ſich mächtig wehrte und nur knapp gegen die Pfälzer verlor. Da wird man ſich alſo dennoch anſtrengen müſſen. Vor allem aber wird nun, nachdem wieder Karl Kiß mit vo der Partie iſt, ein überzeugendes Stürmerſpie verlangt, was eine kleine Umſtellung erforderl. Und ebenſo ein verbeſſertes Spiel von der Läu. ferreihe aus. Die Mannſchaftsaufſtellung wird am Samstag bekanntgegeben. Die Viernheim Sportfreunde werden ſich dieſes Spiel nicht ent gehen laſſen und werden zum erſten Heimſpie zur Begrüßung des neugebackenen Gaupokalmei, ſters, der ſich damit daheim zum erſten Ma vorſtellt, vollzählig erſcheinen. ö —1— niens, mit denen ſich bewußt ward, wie ſtark es iſt, wenn es wie ein Mann zuſammenſteht, ſtatt im Bru⸗ derkampf ſich ſelbſt zu zerfleiſchen. Der Verſailler Diktatvertrag beſteht nur noch formal zu recht. Im Innern iſt er längſt völlig ausgehöhlt. Es müßte daher etwas anderes an ſeine Stelle treten: eine freie, auf gegenſeitige Achtung der Völker gegrün⸗ dete Vereinbarung, daß ſie Frieden halten wollen. Frieden in Ehren, der kein Volk unterdrückt und keines über das andere ſtellt. Das neue Deutſchland hat ſich durch feierliche Erklärungen ſeines Führers wie— derholt zu dieſem Ziel bekannt. Aber Frankreich, an deſſen Adreſſe dieſe Erklä— rungen in erſter Linie gerichtet waren, Frankreich hat nicht nur in die ihm darge— reichte Hand bisher nicht eingeſchlagen, ſon⸗ dern es verſucht mit einer Energie, die ei⸗ ner beſſeren Sache würdig wäre, an feiner alten Politik und an ſeinen Methoden feſt— zuhalten. Spaniens Staatspräſident Zamora, der lange Zeit hindurch einen Ausgleich zwiſchen den Sozialiſten und den Bürger— lichen zu finden verſuchte. Seine Ermor— dung, die in einem vor kurzen aufgedeckten Umſturzplan vorgeſehen war, ſollte das 5 N 5 f Signo Sta- ſturz geben. Obwohl ſeine Staatsmänner doch Signal zum Staatsumſturz geben unmöglich ſo kurzſichtig ſein können, daß ſie nicht bemerken, wie brüchig die Grundlage dieſer ganzen Politik geworden iſt. Jawohl, es iſt ſchon ſo: Frankreichs zähes Feſthalten an der Politik von Verſailles, die auf dau⸗ ernde Niederhaltung Deutſchlands gerichtet loszuſchlagen, wie ſie es ſchon ſeit geraumer Zeit angedroht halte. In Madrid und in zahlreichen Skädken in der Provinz brach der Generalſtreik aus. Aus allen Tei- iſt, iſt die Haupturſache für die durchaus len des Landes werden ſch were Aus- unbefriedigende Lage Europas. ſchreitungen gemeldet, die eine ganze 5* Reihe von Todesopfern forderten. Dieſe Halsſtarrigkeit verhindert zunächſt. In Madrid wurde der geſamte Verkehr die ace Verſtändigung, die in überraſchend kurzer Zeit ſtillgelegt. die Situation mit einem Schlage gründlich bereinigen würde und die von Deutſchland aufrichtig gewünſcht und erſtrebt wird. Sie hat aber auch ſchon Frankreichs eige⸗ nes Bündnisſyſtem bedenklich ge⸗ lockert. Die franzöſiſchen Militärbündniſſe nach Oſteuropa hinüber waren von vorn⸗ herein ſo angelegt, daß Frankreich dabei den Ton angab und die anderen Partner in Wirklichke t nur Vaſallen waren. die ſich zu fügen hatten. Schon vor längerer Zeit hat ſich Polen von der franzöſiſchen Vor⸗ a a tho! mundſchaft freigemacht. Durch Abſchluß ei⸗ in den nächſten Tagen mit dem italieni⸗ nes Freundſchaftsvertrages mit Deutſch⸗ ſchen Staatschef Muſſolini beſprechen, den land zeigte es den Herren in Paris, daß eser in Ro m beſuchen wollte. Aber Barthous zu einer ſelbſtändigen Außenpolitik ent⸗ Romreiſe iſt vertagt worden. Zur großen ſchloſſen war. Neuerdings perurſachen Ru- Ueberraſchung, und auch zum Mißvergnü⸗ mänien und Südſlawien, ebenfalls zwen gen der Pariſer Preſſe. Man hat offiziös Staaten, die bisher Frankreich kreue Ge⸗ allerlei Aeußerlichkeiten als Grund für die folgſchaft leiſteten, den Politikern an der geänderte Reiſedispoſition Barthous ange⸗ Seine ſtarke Kopfſchmerzen. Man befürch⸗ geben. Tatſächlich liegen die Gründe na⸗ tet nämlich in Paris, daß Rumänien und kürlich tiefer: Offenbar fürchtet man in Südſlawien dem Beiſpiel Polens folgen[Rom, daß die Dinge noch nicht ſo weit ge⸗ werden. Bezüglich Rumäniens bildete der diehen ſind, um eine perſönliche Fühlung⸗ Rücktritt des unbedingt franzöſiſch geſinn⸗] nahme Muſſolini— Barthou zu geſtatten, ten Außenminiſters Titulescu. der zum] Und deshalb iſt offenbar Paris der Wink Rücktritt des geſamten Kabinetts führte, gegeben worden, die Reiſe noch zu verſchie⸗ den äußeren Anlaß zu den Pariſer Befürch⸗ ben. Auch das iſt ein Zeichen dafür, wie tungen. Nun iſt aber Titulescu auch im ſchwierig die, europäiſche Situation zurzeit neuen Miniſterium wieder Außenminiſter iſt. Ob ſie ſich bis zum vember— ſo⸗ und es werd in Bukareſt verſichert. daß ſich lange ſoll Barthous Romfahrt aufgeſchoben an der rumäniſchen Außenpolitik nichts än⸗ werden— weſentlich geändert haben wird, dern werde. Trotzdem beſtehen die fran⸗ bleibt abzuwarten. Inzwiſchen wird man in zöſiſchen Beſorgniſſe weiter, insbeſondere Frankreich daran gehen, die große inner⸗ weil man der Heſolgſchaft Südflawiens politiſche Reform durchzuführen, die Mini⸗ nicht mehr ſicher iſt. Wenn aber, ſo argu⸗ ſterpräſident Doumergue in ſeinen Rund⸗ mentiert man in Paris, Polen und Süd⸗ funkreden angekündigt hat. Sie ſoll in er⸗ ſlawien, die beiden Nachbarſtaaten Rumä⸗ ſter Linie eine Stärkung der Regierungs⸗ 5 es befreundet iſt, andere autorität bezwecken, weil ſich auch in Frank- Wege gehen, wird da Rumänien nicht! reich herausgeſtellt hat, daß es mit der Par⸗ nachfolgen müſſen? Man nimmt an, daß der bevorſtehende Beſuch des Königs von Südſlawien in Paris Gelegenheit gibt, das franzöſiſch⸗ſüdflawiſche Verhältnis gründ— lich zu erörtern. Alle ſeine außenpolitiſchen Sorgen wollte der ſehr rührige und reiſeluſtige franz ö⸗ ſiſche Aüßenminiſter Barthou Man gemeldet ſind. Mehrere kötet und verwundet ſein. In und Barcelona iſt der ßerdem hal es zahlreiche Verwundete gege. ben. Etwa 206 Perſonen ſind verhaftet worden, desgleichen konnten von der Poli- zei große Beſtände an Waffen und Muni⸗ tion beſchlagnahmt werden.“ Kriegszuſtand über Aſturien Der Madrider Generalſtreik griff über⸗ raſchend ſchnell auf zahlreiche Städte der Provinz über. In ganz Kakalonien iſt der Generalſtreik im vollen Gange. Beſon⸗- ders ernſte Formen hat der Generalſtreik in Aſturien angenommen, wo die Gruben- arbeiter allerlei Gewaltakte verüben. Unter anderem wurden mehrere Ueberfälle von Anarchiſten auf Polizeipoſten durchge⸗ führt, wobei bis jetzt fünf Poliziſten als gekökef, vier als ſchwer verwundet Arbeiter ſollen ge- Der ſpaniſche Miniſterpräſidenk Lerroux, 5 11 der eine antimarxiſtiſche Regierung gebil⸗ evilla det hat. In dem neuen Kabinett ſind der 5 5 Generalſtreik] katholiſchen Volksaktion drei wichtige Mini⸗ ausgerufen worden. Einzelheiten werden ſterien(Arbeit Juſtiz und Landweirtſchaft) nach und nach bekannt, da die FTeleſonlei⸗ 5 ö zugedacht. e kungen zum größten Teil zerſtörk ſind. eee Die Regierung hat, nachdem die erſten Nachrichten aus Aſturien eingelroffen ind, 750 1 ie del 1 0 10 e lng de, ſind 20 Maſchinengewehre, mehrere tau⸗ hangt. 0 dern u ard ans d 1115 ſend Gewehre und viele Kiſten mit Mun ee eig. In Ciba firmen 515 tion ſeſtgeſtellt worden. Angeblich handelt 8 5 n es ſich um einen für Antwerpen beſtimmten Marxiſten eine Waffenfabrik. ſpaniſchen Transport. Man nimmt aber an, Der den Linksbürgerlichen an⸗ daß das Schiff in Wirklichkett nach einem gehörende Präſident des Staatsgerichtshofs! Hafen von Portugal beſtimmt war. ſcher Zollerklärung im Hafen von Bordeaux unter polizeiliche Bewachung geſtellt wur— ſchen Gruppen, zu denen in Spanien auch Anarchiſten gehören, ſind durch dieſe Ent⸗ wicklung in Wut geraten und haben den Generalſtreik ausgerufen. Wie die Dinge weitergehen werden, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen. Es ſteht nur ſoviel feſt, daß die Regierung nicht Herrin der Lage bleiben kann, wenn ſie ſich gegen den anar⸗ chiſtiſch⸗marxiſtiſchen Terror nicht mit aller Energie zur Wehr ſetzt. Frankreichs Saarpropaganda Ein Verſuch zur Fälſchung des Abſtimmungsergebniſſes Weil er mit dem„Temps“ ein Hühnchen folgedeſſen haben wir die Ehre, Ihnen an— zu rupfen hat und von der hinter der fran⸗ bei ein Formular in doppelter Ausfertigung zöſiſchen Saarpropaganda ſtehenden für die Volksabſtimmung des Saargebiets Schwerinduſtrie nicht auch die in Frank⸗ zu überſenden, das wir Sie bitten, unter reich üblichen Schmiergelder einſtreicht, ent⸗] Berückſichtigung der Begleitangaben auszu⸗ üllt der„Canard en chaine“, die bekannte füllen und zu unterzeichnen. Wir bitten Sie riſer ſatiriſche Wochenſchrift, ein Rund- insbeſondere, darin keinerlei Erwähnung ſchreiben, das die„Union Franco⸗Sarroiſe“] Ihrer militäriſchen Stellung in dieſer Zeit an die franzöſiſchen Reſerveoffiziere erläßt,[zu tun, da dieſe Bedingung weſentlich für die nachweislich am Stichtage des 28. Juni die Gültigkeit Ihres Antrages(auf Abſtim⸗ 1919 im Saargebiet garniſoniert waren. mungsberechtigung) iſt.“ Der Brief, den dieſe in Paris Wand an Wir halten es für dringlich angebracht, Wand mit der„Aſſociation Francaiſe de la] daß die vom Völkerbund eingeſetzte Abſtim⸗ Sarre“ untergebrachte, im Vorjahr neuge⸗ mungskommiſſion alle ihre Mittel und bildete Organiſation zur örfaſſung der in Möglichkeiten einſetzt, um durch ſtrenge Frankrei ſeßhaften Saarländer an die[Nachprüfung im Einzelnen dieſen unbe⸗ Reſerveoffiziere verſchickte, ſei(in wörtlicher J ſtreitbaren Verſuch der franzöſiſchen Saar⸗ Ueberſetzung) nachſtehend wiedergegeben: propaganda zur Fälſchung des Abſtim⸗ „Wir erfahren, daß Sie am Datum des] mungsergebniſſes zu verhindern. 28. Juni 1919 im Saargebiet waren. In⸗ teienwirtſchaft, die längſt zu einer Klüngel— wirtſchaft geworden iſt, nicht mehr in der bisherigen Art weitergehen kann. Die ſchon ſeit längerer Zeit äußerſt ge— ſpannte Lage in Spanien hat fetzt zum Rücktritt der Regierung und zur Einſetzung eines neuen Miniſteriums geführt, das durch den Beitritt der katholiſchen Partei ſtark nach rechts orientiert iſt. Die marxiſt'⸗ Aus Heſſen und Naſſau Der ſtändige Stellvertreter des Präſidenten des Landesarbeitsamtes Heſſen ernannt. Frankfurt a. M., 6. Okt. Zum ſtändigen Vertreter des Präſidenten des Landesarbeits⸗ amtes Heſſen iſt der bisherige Vorſitzende des Landesarbeitsamtes Wiesbaden, Arbeitsamts⸗ direktor Dr. Lins, ernannt worden. Dr. Lins wird ſeinen Dienſt beim Landesarbeitsamt Heſſen am 8. Oktober 1934 aufnehmen. Baugeldzuteilung. Darmſtadt, 6. Okt. Die Oeffentliche Bau⸗ ſparkaſſe für Heſſen(Abteilung der Landes⸗ kommunalbank-Girozentrale für Heſſen) in Darmſtadt nahm am 2. Oktober 1934 in An⸗ weſenheit einer Anzahl von Bauſparern und Vertretern von Sparkaſſen ihre zehnte Baugeldzuteilung vor. Ausgeloſt und zuge⸗ teilt wurden diesmal 43 Verträge über 181000 RM, ſodaß nunmehr nach fünfjäh⸗ rigem Beſtehen der Bauſparkaſſe im Gan⸗ zen 238 Verträge mit 1185 000 RM ausge⸗ loſt ſind. Alle öffentlichen Bauſparkaſſen ha⸗ ben bisher rund 82 Millionen RM zugeteilt, ein anſehnlicher Betrag, der dem Bau- und Hypothekenmarkt zugeführt wurde. Die näch— ſte Baugeldzuteilung der Oeffentlichen Bau— ſparkaſſe für Heſſen findet vorausſichtlich Anfang April 1935 mit Stichtag 31. März 1935 ſtatt. Zuteilungsberechtigt ſind alle Bauſparer, deren Verträge ſpäteſtens am 1. Januar 1935(bei Tarif 18 am 1. Dezember 1934) beginnen und mit Einzahlungen nicht im Rückſtand ſind. * Frankfurt a. M., 6. Okt.(Neuauf⸗ lage des Plagiatsprozeſſes Boeh⸗ le-Fahrenbruch.) Im Mai d. J. wurde vor der 6. Zivilkammer des Landgerichts der Plagiatprozeß Boehle-Fahrenbruch verhandelt. Es handelte ſich um eine Klage der Erben des Altmeiſters Boehle gegen den früheren Direk— tor der Städtiſchen Galerien Wilhelm Fah— renbruch. Fahrenbruch wurde durch Urteil unterſagt, die Zeichnung für den Einband des von der Deutſchen Buchgemeinſchaft her— ausgegebenen Buches„Michael Kohlhaas“ zu verwenden. Außerdem wurde Fahrenbruch zur Schadenserſatzleiſtung an die Familie Boehle verurteilt. Das Gericht ſtellte ſich dabei auf den Standpunkt, daß die Erben Boehles aus der gewerbsmäßigen Herſtellung und Verbrei— tung der erwähnten Einbandzeichnung Schaden erlitten hätten. Gegen dieſe Entſcheidung legte Fahrenbruch Berufung ein. Der 1. Zivilſenat des Oberlandesgerichtes wird ſich jeßt erneut mit dem Fall beſchäftigen. Das Arteil wird am 11. Oktober verkündet werden. „ FJrankfurt a. M., 6. Okt.(Neuer⸗ öffnung und Einſtellung von Betrieben. Bei der Städtiſchen Steuer⸗ verwaltung ſind gewerbliche und Handels- betriebe während des Monats September in nachſtehender Anzahl eröffnet oder einge⸗ ſtellt gemeldet worden: 310 neueröffnete Handels⸗ und 113 Handwerksbetriebe, ins⸗ geſamt alſo 423 neue Betriebe. 318 Handels- und 96 Handwerksbetriebe ſowie ein Indu⸗ ſtriebetrieb. alſo 415 wurden eingeſtellt. In den neueröffneten Betrieben ſind 102, in den eingeſtellten Betrieben 143 Arbeitskräfte be— ſchäftigt. Darmſtadt, 6. Okt.(Warnung vor einem Schwindler.) Ein junger Mann beſuchte in der Gabelsbergerſtraße 2 Familien und bot ihnen das Buch„Der Weg des Führers“ an. Er ſtellte dabei in den Vordergrund, von einem höheren SA-Füh⸗ rer beauftragt zu ſein. Dieſe Angaben ent— behren jeder Grundlage, ſie ſollten dazu die— nen, ſein Buch leichter an den Mann zu bringen. Der Schwindler war etwa 20 Jahre alt, klein, hatte ſchwarzes zurückge⸗ kämmtes Haar, trug ſchwarze Stiefelhofen mit Ledergamaſchen und bräunliche Kletter⸗ weſte. Die Polizei möchte wiſſen, bei wem ein Mann ſolchen Ausſehens und unter ähn- lichen Angaben vorgeſprochen hat. Die Arbeitslage in Oberheſſen Gießen, 6. Okt. Bei einer Tagung der Kreisabteilung des Deutſchen Gemeindetages berichtete Regierungsrat Liſt, der Leiter des Arbeitsamtes Gießen, über den Stand der Arbeitsloſigkeit im Arbeitsamtsbezirk Gie⸗ ßen, der faſt ganz Oberheſſen umfaßt. Er teilte u. a. mit, bei den Buderuswerken in Lollar und in Hirzenhain ſei ein Beſchäftigungsrückgang zu verzeichnen, da die Hausinſtandſetzungsarbeiten unter Reichsförderung im Weſentlichen abgeſchloſ— ſen ſeien. Die Lage in der Leder- und Tex⸗ tilinduſtrie ſei befriedigend. Durch die Ein⸗ führung der 36-Stunden-Woche in der Tex⸗ tilinduſtrie werde der Stand der Beſchäftig⸗ ten erhalten werden können. In der Zigar⸗ reninduſtrie ſei die Beſchäftigung ſehr ſtark. Es ſei in vielen Fällen nicht möglich, die angeforderten Arbeiterinnen nachzuweiſen. Die Veſchäftigung in den Steinbrüchen ſei noch gut, doch müſſe man hier erklärli⸗ cherweiſe für den Winter mit einem Rück⸗ gang rechnen. Die Lage im Baugewer⸗ be ſei erfreulich. Es ſei durch die durchge⸗ führten Maßnahmen außerdem gelungen, den größten Teil der Wohlfahrtser⸗ werbsloſen wieder in Arbeit zu bringen. Der Redner empfahl den Bürgermeiſtern und Ortsgruppenleitern, weitere Pläne für Notſtandsarbeiten auszuarbeiten, die durch- geführt werden könnten, wenn die erforder⸗ lichen Geldmittel zur Verfügung geſtellt werden würden. Darmſtadt, 6. Okt.(Evangeliſch⸗ kirchliche Nachrichten.) Ernannt wurden: der Pfarrer Karl Rühl zu Reichels⸗ heim, Dekanat Friedberg, mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum Pfarrer der zweiten Pfarrei Friedberg und der Pfarrverwalter Friedrich Nies zu Offenthal, Dekanat Offen⸗ bach, mit Wirkung vom 1. Oktober 1934 zum Pfarrverwalter der zweiten Pfarrei Groß⸗ Gerau. f Bickenbach a. d. B., 6. Okt.(Wirt ⸗ ſchaftsbelebung.) Die Zigarrenfirma Karſtanjen hat die ehemaligen Fabrikräume der Firma Thorbecke im Landgräflichen Schloß, die ſeit einigen Jahren leer ſtanden, gemietet und darin die Zigarrenfabrikation wieder aufgenommen. Es ſind dort zunächſt 26 Arbeiter und Arbeiterinnen von Bicken⸗ bach beſchäftigt. Hetzbach i. O., 6. Okt.(Durch Schrot⸗ ſchüſſe verletzt.) Zwei Einwohner von Höchſt, die abends bei der Rebhühnerjagd zuſahen, wurden durch Schrotſchüſſe verletzt. Als ein Jäger nach einem auffliegenden Reb⸗ huhn ſchoß, bemerkte er die beiden zu ſpät, die von der Ladung getroffen wurden. Die Verletzungen ſind glücklicherweiſe nicht ernſter Natur. Worms, 6. Okt.(Vorgeſchichtlicher Gräberfund in Worms.) Nördlich der Stadt, im ſogenannten Pfaffenwinkel, wur⸗ den wiederum zwei Brandgräber freigelegt. Die Aſchenurnen enthielten einen Gürtelhaken und einen Armring aus der Bronzezeit. Die Funde kamen ins ſtädtiſche Muſeum. Worms, 6. Okt.(Ein Schwingen⸗ flugzeug erfunden.) Im nahen Heß— loch hat Anton Blaum ein Flugzeug mit beweglichen Schwingen konſtruiert, das er als Gebrauchsmuſter eintragen ließ. Regenwürmer halten Güterzug auf. Bei Eſtelline(Texas) wurde ein Güterzug von einer Unzahl von Regenwürmern zum Stehen gebracht. Tauſende von Würmern, welche ihren Weg über die Schienen nab men und von den Rädern des Zuges zern malmt wurden, verurſachten eine derartige Schlüpfrigkeit der Schienen, daß die Räder der Lokomotive ſich nur auf der Stelle be— wegten. 5 g peit Entrümpele— aber entrümpele 1 mit Ver⸗ f ſtand! N 0 Die Veranſtaltungen des Reichsluftſchutzbun⸗ 5 des in Verbindung mit der deutſchen Preſſe weiſen immer und immer wieder darauf hin, daß Luftſchutz eine Forderung unſerer Zeit iſt, der ſich niemand entziehen darf. Man weiß in dieſem Zuſammenhang, daß Speicher und Dachboden von allem leicht brennbarem Gerümpel geſäubert werden muß. Welche Funde von Bedeutung man dabei machen kann und wie ſorgfältig man dabei vorgehen muß, beſonders in alten Häuſern, beweiſt ein kleiner Vorfall, der ſich dieſer Tage in dem alten, lieblich an Tauber und Main gelegenen Wertheim ſich ereignete. Kam da zum Vorſitzenden des Hiſtoriſchen Vereines eine Hausfrau und überbrachte ein boergilbtes, aber dennoch ſehr gut erhaltenes Päckchen mit Urkunden.„Ich habe dieſe Sa⸗ chen auf meinem Speicher gefunden, als ich ihn jetzt einmal aufräumte und entleerte“. Dem Fachmann gingen die Augen vor Freude über, als er ſchon auf der erſten Seite las„Articulsbrieff für angenommene Soldaten der Beſatzung“. Und mit noch grö⸗ zerer Freude ſtellte er aus der letzten Urkun⸗ denſeite feſt, daß die Papiere datiert ſind von Wertheim und zwar aus dem Jahre 16191— e Die Hausfrau hatte, wie dann die nähere Unterſuchung ergab, nichts anderes bei der Entrümpelung auf dem Speicher gefunden, als die„Nriegsartikel für die Wert⸗ heimer Burgbeſatzung“, die man aus dieſem Jahre noch nicht kann⸗ te! Dieſes Beiſpiel dürfte wirklich zur Genüge beweiſen, daß unſere Forderung„Entrüm⸗ pele— aber entrümpele mit Verſtand!“ durch⸗ aus angebracht iſt, ja, in allen Städten und alten Häuſern von ganz beſonderer Bedeutung iſt. E. S.⸗W᷑ Vollsflugtag in Mannheim Der Kartenvorverkauf zum Volksflugtag auf dem Flughafen in Mannheim. der bekanntlich Falſchmünzerneſt ausgehoben Ideal eingerichtete Fälſcherwerkſtatt entdellt Seit einigen Tagen wurde in Berlin und Umgebung eine beſonders gemeingefähr— liche Fälſchung von Zwei⸗Reichsmark⸗ Stücken beobachtet. Die Herſteller und Ver⸗ breiter gingen ſo geſchickt und vorſichtig zu Werke. daß ſie nie mit den Falſchſtücken an⸗ gehalten wurden. Durch umfangreiche Er⸗ mittlungen kam das Landeskriminalpoltzei⸗ amt am Ende des vorigen Monats auf die Spur der Fälſcherbande. Ihre Mitglieder wurden ſtändig beobachtet und verfolgt. Zu einem großen Schlage konnte ausge- holt werden, als das Haupt der Bande, der 45 jährige Eduard Wierowſki, vor einigen Tagen gerade einem ſeiner Vertreiber eine größere Menge falſcher Zwei⸗Reichsmark⸗ ſtücke übergeben wollle. Die weiteren Er. mitklungen führten dann zur Feſtnahme der übrigen Mitglieder der Fälſcherbande. Die Feſtgenommenen leugneten zunächſt hark. näckig, mußten ſich ſedoch zu einem umfaſ⸗ ſenden Geſtändnis bequemen, als es gelun. gen war, durch kage- und nächtelange Er. W die Fälſcherwerkſtatt feſtzuſtel⸗ en. Als die Beamten unverhofft in die Woh— nung des 50 jährigen Wilhelm Beerbom im Südweſten Berlins eindrangen, fanden ſie eine ideal eingerichtete Fälſcherwerkſtatt, ausgerüſtet mit den modernſten Hilfsmil— keln. Insgeſamt wurden noch 230 fertige Falſchſtücke vorgefunden. Weiter konnte feſtgeſtellt werden, daß von den Tätern im ganzen über 4000 Stück Zwei⸗Reichsmark⸗ ſtücke angefertigt und in den Verkehr ge⸗ bracht worden ſind. Noch eine Falſchgeldſabrit Augsburg, 6. Oktober. In einem Augsburger Kaufhaus wurde ein gewiſſer Sebaſtian Scheffler in dem Augenblick erfaßt und feſtgenommen, als er falſche Fünfzig⸗Pfennigſtücke, von de⸗ nen er eine große Zahl bei ſich führte, in Zahlung zu geben verſuchte. Scheffler mach⸗ te zunächſt geltend, daß er die Geldſtücke auf der Landſtraße gefunden habe. Um⸗ fangreiche Erhebungen ergaben aber, daß er ſie von einem der Polizei bekannten Fäl⸗ ſcher namens Johann Schlee aus Augsburg erhalten hatte. Schlee kommt als Herſteller in Frage, der Scheffler die fal⸗ ſchen Geldſtücke zum Vertrieb übergeben hatte. Schlee iſt kein Neuling in der Falſch⸗ münzerei. Er hatte ſich bereits im Auguſt 1932 mit der Herſtellung und dem Vertrieb falſcher Fünfmarkſtücke befaßt, wofür er ein Jahr acht Monate Gefängnis erhalten hatte. Bei der Feſtnahme des Schlee wurde auch ene Form vorgefunden, die erſt in der Nacht vorher angefertigt worden war und zur Herſtellung falſcher Fünfmarkſtücke die⸗ nen ſollte. Schlee und Scheffler wurden ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. desgleichen ein weiterer Helfershelfer Del der Arbeſt zum Reichsparlellagfilm. Leni Riefenſtahl, die beauftragte Leiterin der n de men zum gewaltigen Filmwerkes, 0 bei i as auf Wunſch des Namen„Triumph des Willens“ tragen wird. der Zuſammenſtellung des ührers den gonnen. gramm 10 5 1 gew 10 8 hier noch nie geſehenen L. eie ro⸗ 8 105 15 det mit 0 1 10 m. 105 allſchirmſpringer und akrobatik wie noch nie— 155 der wirkli aun ch bil⸗ lige Eintrittspreis bewirken, d 17 1 tenvorverkauf, der in den Händen der Orga⸗ niſation„Kraft durch Freude“ liegt, ſehr lebhaft in Anſpruch genommen wird. Viele Tauſende haben ſich ſchon jetzt entſchloſſen, am Sonntag, den 14. Oktober, zum Volks⸗ flugtag zu gehen. Aus Baden Mannheim, 6. Okt.(Vom Anerbenge⸗ richt.) Das Anerbengericht für den Amts⸗ bezirk Mannheim trat am Donnerstag erſt⸗ mals zu einer Sitzung zuſammen, in der der Vorſitzende, Amtsgerichtsrat Dr. v. Kirchen⸗ heim, nach Vereidigung der beiden Beiſitzer zunächſt eine kurze Anſprache hielt, in der er Zweck und Aufgaben des Anerbengerichts dar⸗ legte. Jedes neue Geſetz bringe zwangsläu⸗ fig bei der Einführung und Anwendung im Einzelfalle gewiſſe Härten mit ſich. Hier liege der Schwerpunkt der Tätigkeit des Anerben⸗ gerichts. Der Vorſitzende verſicherte, daß alle Fälle gewiſſenhaft und gerecht geprüft werden, um ſo dem deutſchen Volk und ſeinem Füh⸗ rer zu dienen. Dann wurde in die Tages⸗ ordnung eingetreten. die 22 Fälle aufwies. Aus der Heimat Gedenktage 6. Oktober 1847 Der Bilbhauer Adolf von Hildebrand in Marburg geboren. 1870 Der Kirchenſtaat wird dem Königreich Italien einverleibt. Prot.: Fides— Kath.: Bruno Sonnenaufg. 6.08 Sonnenunterg. 17.28 Mondaufg. 3.37 Mondunterg. 16.23 7. Oktober 1849 Der Dichter Edgar Allan Poe in Bal⸗ timore geſtorben. 1862 Der Schriftſteller Otto Ernſt in Otten⸗ ſen geboren. Sonnenaufg. 6.09 Sonnenunterg. 17.25 Mondaufg. 4.49 Mondunterg. 16.34 Scharlachſieber In einer deutſchen Großſtadt trat vor kur⸗ zem der Scharlach, auch Scharlachfieber genannt, epidemiſch auf. Obwohl nicht an eine beſtimmte Jahreszeit gebunden, tritt der Scharlach doch vornehmlich im Herbſt und im Frühling auf, und zwar in den meiſten Fäl⸗ len ſeuchenartig und als Volks⸗ oder Maſſen⸗ krankheit. Die Anſteckung erfolgt von Per⸗ ſon zu Perſon, auch unter Vermittelung geſunder Pflegeperſonen. Die Maßnahmen, die zur Verhütung der Verbreitung der Epide⸗ mie in der eingangs erwähnten Großſtadt getroffen wurden, beweiſen ſchon, daß es ſich beim Scharlach um eine Krankheit handelt, von der hauptſächlich Jugendliche befallen wer⸗ den. Man rechnet ihn zu den ſogenannten „Kinderkrankheiten, aber es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß auch Erwachſene vom Schar⸗ lach ergriffen werden, wenn ſie ihn nicht als Kinder überſtanden haben. Wer nämlich das Scharlachfieber überſtanden hat, iſt meiſt vor einer zweiten Anſteckung ſicher. Am häufig⸗ ſten werden Kinder vom 2. bis zum 10. Le⸗ bensjahre befallen, während Säuglinge meiſt verſchont bleiben. Der Scharlach wird gekennzeichnet durch einen ſcharlachroten Ausſchlag, der nach der Geneſung des Kranken, im ſogenannten Ab⸗ ſchuppungsſtadium, ſich oft in großen zuſam⸗ menhängenden Stücken ablöſt. Der Ausſchlag kann aber auch ganz fehlen. Zu fürchten ſind bem Scharlach die die Krankheit oft begleiten⸗ den Entzündungen der Rachenſchleim⸗ haut, der Lymphdrüſen, der Nieren, der Ohren, der Gelenke u. a. Auch die Waſſer⸗ ſucht geſellt ſich nicht ſelten zum Scharlach. Die Krankheit bricht nicht unmittelbar nach der Anſteckung aus, ſondern oft erſt vier bis ſieben Tage nachher. Bei jeder verdächtigen Krankheitserſcheinung ſollte ſofort ärztlicher Nat eingeholt werden. kik Völkiſche Anſprachen auf Sporkplät⸗ zen. Nachdem die Turner und Sportler in das nationalſozialiſtiſche Erziehungswerk ein⸗ gebaut worden ſind, iſt, wie das ND mel⸗ det, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten nunmehr dabei, den Leibesübungen ganz allgemein die völkiſche Grundlage zu geben. Im Rahmen dieſer Aktion hat der Reichsſportführer das zunächſt für die deut⸗ ſche Turnerſchaft vorgeſehene Dietweſen ſeit einiger Zeit generell für alle Turn⸗ und Sportvereine eingeführt. Ueber die Aufgaben des Dietwarts äußerte ſich Kurt Münch in dem vom Leiter des Reichsbundes Volkstum und Heimat herausgegebenen Fachorgan gleichen Namens. Er erklärt, auf den Turn⸗ und Sportplätzen ſolle der Dietwart minde⸗ ſtens alle 14 Tage kurze„völkiſche Anſpra⸗ chen“ von fünf bis zehn Minuten Dauer hal⸗ ten und dabei an ein politiſches Tagesereig⸗ nis, eine Regierungsverordnung uſw. an⸗ knüpfen. Wetltervorherſage: Fortdauer des unbeſtändigen Wetters; Zu⸗ nahme der Nie derſchlagsmengen. zinterhilfswerk des Deutſchen Volkes wird am 9. Oktober durch den Führer er⸗ öffnel. Erſt an dieſem Tage beginnen die Zamm⸗ jungen für das Winterhilfswerk. Die Samm.: tungen der landwirtſchaftlichen Spenden für das Winterhilfswerk werden diesmal durch die Organiſakion des Reichsnährſtandes un⸗ ter der Leilung der Landesbauernführer vorgenommen. Spenden, die zu anderen Sammlungen vor dem 9. Oktober gegeben verden, kommen alſo dem„Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes“ nicht zugut. CC ͤͤ ²³Ü¹1 m Die Zuſtandſetzungsaktion 24,8 Millionen Tagwerke für das Handwerk Berlin, 6. Oktober. Ueber den erfreulichen Erfolg der Reichs⸗ aktion zur Förderung von Gebäudeinſtand⸗ ſetzungen und Wohnungsteilungen werden durch eine Veröffentlichung des Deutſchen Handwerksinſtitutts intereſſante Einzelhei⸗ ten bekannt. Von den geſamten Arbeiten ſeit Beginn der Arbeitsbeſchaffung entfie⸗ len etwa 20 bis 30 Prozent auf Umbauten und 70 bis 80 Prozent auf Inſtandſetzun⸗ gen. Von den Umbauten kamen etwa ein Drittel auf Wohnungsein⸗ teilungen mit einem Zuſchuß von weniger als 1000 RM. Zurzeit ſtehen nur noch et⸗ wa u 2 Prozent der Großwohnungen leer ge⸗ enüber 4 bis 5 Prozent in den Jahren 4931/32 Die in den Monaten Oktober 1933 bis April 1934 vorgenommenen Inſtandſetzungen und Erneuerungen übertreffen bei weitem die jährlichen Auf⸗ wendungen der Vorkriegszeit und der Nach⸗ kriegsſahre. In den Wintermonaten 1933 bis 1934 wurden mindeſtens 0.75 Millionen Menſchen durch die bezuſchußten Arbeiten beſchäftigt. Die Beteiligung der verſchiedenen Handwerkszweige war ſehr verſchieden. 16 unterſuchte Hand⸗ werkszweige haben insgeſamt 24.8 Millio⸗ nen Tagewerke geleiſtet. Von dieſen ent⸗ fallen allein 46 Prozent auf die Maurer. In weitere 29 Prozent teilen ſich die Maler und Tiſchler etwa zur Hälfte. Maurern, Malern, Tiſchlern und Inſtallateuren fielen zuſammen fünf Sechſtel der geleiſteten Ta⸗ gewerke zu. Einſicht in England Eine bemerkenswerle Stimme zur Saar- abſtimmung. London, 5. Okt. In einem Aufſatz über die Saar ſchreibt Vernon Bartlett in„News Cronic⸗ le“, ſeiner Anſicht nach würden etwa 85 v. H. der Saarländer für die Wiedervereini⸗ gung mit Deutſchland ſtimmen und zwar nicht auf nationalſozialiſtiſchen Druck hin, ſondern weil ſie Deutſche ſeien; ſchließlich wiege die Volkszugehörigkeit viel ſchwerer als materielle und meiſtens auch als religiöſe Erwägungen. Zu dem von manchen Seiten vorgebrachten Argument, man ſolle den Saarländern, falls ſie für ein Verbleiben unter dem Völkerbund ſtimmen, Selbſtver⸗ waltung gewähren und eine neue Volksab⸗ ſimmung in fünf Jahren verſprechen ſchreibt Bartlett, eine freie politiſche Wahl würde den Parteien, die eine ſofortige Riitkehr zu Deutſchland fordern, die Mel zelt geben. Weiterhin müſſe man bedenken, daß eine endgültige Regelung des Saarproblems die unbedingte Voraussetzung einer Ve idigung zwiſchen Deutſchland und ankreich ſei, von dieſer wiederum häng. c europäiſche Friede ab. f n Penſtonsgeſetzger vente, und pep Waun e zur ee ſetzgevung der Getreide⸗, Wein⸗ und Arbeitsloſenkriſe. Zur Außenpolitik führte er u. a. aus: Frankreich hege keine Rachſucht gegen ein anderes Land. Es werde ſich ſtets gern zu allen Ententen bereitfinden, deren auf⸗ richtiges Ziel die Aufrechterhaltung des Friedens ſein werde, ſelbſtverſtändlich unter der Bedingung, daß keine dieſer Ententen Frankreich verpflichte, auf etwas zu verzich⸗ ten, was es für ſeine Sicherheit als unerläß⸗ lich anſehe. Doumergue beleuchtete dann ſchonungslos die Unaufrichtigkeit und Zweideutigkeit des kommuniſtiſchen Diktatur⸗Programms und widmete der franzöſiſchen Jugend einige aufmunternde Worte. Seine Rede klang in einem Aufruf zur Einigkeit aus. Segen die rote Einheitsfront Der Verband der Vaterländiſchen Ju⸗ gend hat dem Beiſpiel mehrerer anderer nationalen Verbände folgend ſeine Mitglie⸗ der aufgefordert, ſich für den 13. Oktober bereit zu halten, da die„Gemeinſame Front“ und die Linksparteien für dieſen Tag große Straßenkundgebungen planten. Alle national denkenden Franzoſen wünſch⸗ ten, an dieſem Tage geſchloſſen aufzutreten, um zu beweiſen, daß auch ſie eine Macht darſtellten, mit der man rechnen müſſe, und um eintretendenfalls mit eigenen Mitteln revolutionäre Störungen zu unterdrücken. Revolverſchüſfſe und Ohrfeigen Paris, 6. Oktober. In einer neuſozialiſtiſchen Wahlverſamm⸗ lung von Toulon wurde ein Arbeiter, der gegen den Kandidaten der Neuſozialiſten ſprechen wollte, ausgepfiffen. Aus Wut hierüber zog er ſeinen Revolver und gab mehrere Schüſſe ab, die zwar niemanden trafen, aber eine Panik auslöſten, bei der mehrere Verſammlungsteilnehmer verletzt wurden. Der Täter iſt verhaftet worden. Zu einem Wahlzwiſchenfall kam es auch in einer Ortſchaft bei Beauvais, wo der ſozia⸗ liſtiſche Abgeordnete Uhry, der das Wort ergriffen hatte, von politiſchen Gegner ge— ohrfeigt wurde. Bei der ſich daran anſchlie⸗ ßenden Schlägerei wurden mehrere Perfo— nen, darunter Uhry ſelbſt, verletzt. Die Habsburger Frage Um die Vermögensauseinanderſekung. Wien, 5. Okt. Zu den Verhandlungen über die Rück⸗ gabe des beſchlagnahmten habsburgiſchen Vermögens erfährt das chriſtlich⸗ſoziale „Neuigkeitsweltblatt“ von unterrichteter Sei⸗ te, daß zur Herbeiführung einer gerechten Auseinanderſetzung noch juriſtiſche Fragen geklärt, Inventare geprüft und zahlreiche umfangreiche Nachrechnungen vorgenommen werden müßten. Die weſentlichſte Frage ſei die grundſätzliche Entſcheidung darüber, was Privateigentum des Hauſes und der einzelnen Mitglieder der Familie ſei und in⸗ wieweit eine Rückgabe bzw. eine Entſchei⸗ dung in Frage kommt. D eſe Verhandlungen würden längere Zeit in Anſpruch nehmen. Es beſtünden keine Zweifel mehr, daß es ſich bei der Aufhebung der Habsburger Geſetze um eine rein inneröſterreichlſche Angelegen⸗ heit handele. Im übrigen werden nachſtehende Einzel⸗ heiten aus den Verhandlungen bekannt. Es wird unterſchieden zwiſchen dem Fideikom⸗ mißvermögen der Habsburger und dem ei— gentlichen Kronvermögen— Das ehemalige Kronvermögen, zu dem die Hofburg, das Schloß Schön⸗ brunn und auch die Schatzkammer gehören, ſteht außerhalb des Bereiches der Verhandlungen und verbleibt im Beſitze des öſterreichiſchen Staates. Beim Fideikom⸗ mißvermögen wird eine Teilung vorge— Versprechungen und Mahnungen Doumergues Aufruf zur Einigkeit. Paris, 5. Okt. Die neue Rundfunkrede Doumergues fin⸗ det in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit ein lautes Echo. Die Rechtsblätter laſſen ihrer Freude freien Lauf, die marxiſtiſchen Orga⸗ ne antworten mit verſtärktem Haß, während die radikalſozialiſtiſche Preſſe etwas betre⸗ ten zu ſein ſcheint. Die von Doumergue angekündigten Be⸗ ſtimmungen ſollen die bedrohte Inſtitution des Parlaments feſtigen. Doumergues Ab⸗ ſicht geht dahin, eine Miniſterpräſidentſchaft zu ſchaffen, die über ein ſtändiges Büro und ein ausgeſuchtes Perſonal verfügt. Außer dem ſtatiſtiſchen Amt würde der Miniſter⸗ präſidentſchaft das Generalſekretariat des Oberſten Rates der Landesverteid gung und der neu zu organiſierende Wirtſchaftsrat an⸗ gegliedert werden. Dieſer Wirtſchaftsrat werde aus von der Regierung beſtimmten e Vertretern der Wirtſchaft des andes zuſammengeſetzt ſen. Er werde nur beratende Befugniſſe haben. Zur Verſtär⸗ kung des nationalen Wirtſchaftsrates werde eine Anzahl regionaler Wirtſchaftsräte ge⸗ ſchaffen werden. Doumergue betonte ſodann die Notwendigkeit der unbedingten Tren⸗ nung der politiſchen und der richterlichen emalt. Er ermähnte. daß er an eine Re⸗ nommen. Vermögensteile, die einen mehr gemeinnützlaen Charakter tragen. wie die tadtsbibüdthet und die Ffamilienviblho⸗ S thek des Hauſes Habsburg, ſollen dem Staat perbleiben, während die Kunſtſchähe, das ſogenannte Fideikommiß der Sammlun⸗ gen, einſchließlich des wichtigſten öſterreichi⸗ ſchen Kunſtbeſitzes in den Hofmuſeen, dem Hauſe Habsburg zurückgegeben wer⸗ den ſollen, allerdings mit der Einſchrän⸗ kung, daß ſie der Oeffentlichkeit ungeſchmä⸗ lert zur Verfügung ſtehen müſſen. Auch das große Naturhiſtoriſche Muſeum ſoll zurück⸗ erſtattet werden. Zahlreiche Güter, wie die berühmten Schlöſſer Laxenburg, Orth und Eckartsau, dann die Güter Groß⸗Enzers⸗ dorf, Rutzendorf, Pöggſtall, Mattighofen, Klein⸗Krampen, fünf Wiener Häuſer, ſowie zwei Palais und der Habsburg⸗lothringi⸗ ſche Hausſchatz und der Privatſchmuck ſollen ebenfalls zurückgegeben werden. Aus dieſer Darlegung erſieht man, daß die Vermögens⸗ teile, die den Habsburgern zurückerſtattet werden ſollen, einen unermeßlichen Wert darſtellen. Ein hochpolitiſcher Veſuch Die Reiſe König Alexanders nach Paris. Belgrad, 6. Oktober. König Alexander von Jugoſlawien, der von Belgrad nach Frankreich abgereiſt iſt, fuhr zuerſt an die dalmatiniſche Küſte. Dort ging er an Bord des Torpedobootszerſtö— rers„Dubrownik“ mit dem er die Reiſe durch das Adriatiſche und Mittelländiſche Meer nach Korſika antrat. Bei Korſika wird er von der franzöſiſchen Mittelmeerflotte er— Die Ankunft en Paris iſt für den 9. Okto— ber vorgeſehen. Die Verhandlungen des Königs in Paris dürften ſich in erſter Linie um die ſüdfla— wiſche Stellungnahme zu den italieniſch— hen. Dabei ſoll die öſterreichiſche Frage die Hauptrolle ſpielen. Wie verlau— tet, ſoll König Alexander die Abſicht haben, „den ſüdſlawiſchen Standpunkt mit aller Offenheit darzulegen“. Von den Verhand— lungen zwiſchen dem König mit Barthou wird jedenfalls das Ergebnis der geplanten Beſprechungen zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter und Muſſolini in hohem Maße beeinflußt werden. Geldſchmuggel verhindert Berlin, 6. Oktober. Die Reichsdeutſche Zollaufſicht in Boden⸗ dach wurde dieſer Tage darauf aufmerkſam gemacht, daß in einem Wagen 3. Klaſſe des Berlin— Prager Nachtſchnellzuges ein grö⸗ ßerer Deviſenſchmuggel geplant ſei. Als der Prager Nachtſchnellzug von Berlin kom— mend in der Grenzſtation eintraf, wurde der betreffende Wagen einer eingehenden Unterſuchung unterzogen. Das Ergebnis war überraſchend. Hinter der in der Wa⸗ genwand befindlichen Notbremſetafel und hinter einer Tafel im Abort waren Reichs⸗ banknoten im Betrage von 100 000 RM verborgen. Ein älterer Mann, der ſich ver⸗ dächtig nach dem Verbleib des Wagens er⸗ kundigte, wurde verhaftet. Dieſer Mann, ein Angeſtellter einer Privatbank, geſtand, das Geld während der Reiſe ver— borgen zu haben. Königsſchloß niedergebrannt Großfeuer in Liſſabon. Liſſabon, 6. Oktober. Das hiſtoriſche Königsſchloß Queluz, das man das„Verſailles von Porkugal“ ge- nannt hat, iſt von einem Großfeuer bis auf die Grundmauern zerſtört worden. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekaunk. Man fürchtet, daß die große Sammlung von Edelſteinen. Gemälden und Skulpluren völle g zerſtört wurde. Schilderhäuſer aus Beton. In Partie dat man vor der Palais Elyſee die alten 2 entfernt und mo⸗ derne Schutzhäuſer aus Beton au geſtellt. 5 wartet, die ihn nach Marſeille geleiten wird. franzöſiſchen Annäherungsbeſtrebungen dre— 9 drei Arten non Verkehrsſündern Anfänger, Unachtſame und Dauerübertreter⸗ Der Verkehrspolizeireferent der Befehlsha⸗ ber der deutſchen Polizei und Leiter der Po⸗ lizeiabteilung im Reichsinnenminiſterium Ge⸗ nerals Daluege, Regierungsrat Dr. Schif“ ſerer, äußerte ſich einem Nd Z⸗Vertreter ge⸗ genüber über die drei großen Kategorien von Verkehrsſündern, die man heute noch im Ver⸗ kehr antreffe. Die erſte Kategorie umfaſſe die„Anfänger“ und die kleinen Sünder im Verkehr, deren Verfehlungen vor allem aus Unkenntnis herrührten und die durch einfache Verwarnungen erzogen werden könnten. Weit⸗ aus der größte Teil der Verkehrsſünder ent⸗ falle auf die zweite Kategorie, die aus Gleich⸗ gültigkeit und Unachtſamkeit die Uebertretun⸗ gen begehe. Hier ſetze die gebührenpflichtige Verwarnung ein. Bei dieſer Kategorie helfe nur das Motto: „Sie müſſen zahlen, bis ſie es können!“ Mit rüchkſichtsloſer Schärfe aber werde gegen die dritte Kategorie vorgegangen, die ſich überhaupt nicht um die Beſtimmungen küm⸗ mere und die geradezu aus berufsmäßigen Dauerübertretern beſtehe. Dieſe Leute könn⸗ ten nur mit den ſchärfſten Strafmitteln ge⸗ beſſert werden, ſchließlich nur durch Wegnahme des Fahrzeuges und Entziehung der Fahr- befugnis. Es werde gegen dieſe Hyänen des Verkehrs ohne Rückſicht darauf vorgegangen, ob eine wirtſchaftliche Schädigung daraus für ſie entſteht. Wenn man fragt, welches die ſchlimmſten Verkehrsſünder ſeien, dann müſſe immer wie⸗ der geantwortet werden: die Radfahrer. Es ſei erſtaunlich, daß die Radfahrer ge⸗ rade auch die lediglich zu ihrem Schutz er⸗ gangenen Vorſchriften, zum Beiſpiel über die Anbringung von Rückſtrahlern, einfach nicht befolgen, ſo daß noch jetzt bei Verkehrs- kontrollen jedes fünfte bis zehnte Fahrrad ohne Rückſtrahler angetroffen werde. Sehr ſchlecht ſei nach wie vor auch die Verkehrs⸗ diſziplin der Fuhrwerke. Auch da würden Vorſchriften, wie die Anbringung einer Lampe, oft aus Fahrläſſigkeit nicht erfüllt, obwohl ſie vor allem dem Schutze des Fuhrwerks und ſeines Führers die⸗ nen und durchaus keine weſentlichen Unkoſten bereiteten. Was die Fußgänger anlangt, ſo ſei eine bezirklich verſchiedene Haltung beob⸗ achtet worden In manchen Orten ſei die Dißziplin der Fußgänger auf den Straßen bereits recht gut, während ſie anderwärts noch viel zu wünſchen übrig laſſe.. Es ſei ganz zweifelsfrei, daß der größte Teil der Kraftfahrer ſich weſentlich disziplinierter benehme, als alle anderen Stra⸗ ßenbenutzer, weil die Kraftfahrer ſchon ſeit Jahren unter ſehr ſchweren Ausnahmebeſtim⸗ mungen geſtonden hätten. Bei Beurteilung des Kraftfahrzeugverkehrs müſſe man bedenken, daß man ſehr wohl ſchnell und dennoch vorſichtig, andererſeits aber langſam und dennoch unvorſichtig fahren kön⸗ ne. Es gebe einen gewiſſen Prozencſatz kraftfahrender Damen, die ganz ger⸗ vorragend fahren. Der größte Teil der Frauen aber fahre zaghaft und ohne Herz, und das ſei für die glatte Abwicklung des Verkehrs ſehr ſtörend. Intereſſant ſei übri⸗ gens, daß der größte Teil der Kraftfahrzeug⸗ unfälle nicht durch Anfänger hervorgerufen werde, ſondern durch Leute, die etwa ein Jahr fahren und nun glaubten, ſie könnten es, und die dann leichtſinnig wür⸗ de u. König der Zigeuner Heftige Kämpfe um die Königswahl. Warſchau, 6. Oktober Bei den polniſchen Zigeunern it zurzeit ein heftiger Propagandakampf zwi⸗ ſchen zwei Parteien im Gange, da die Wahl eines neuen„Königs“ bevorſteht. Von den 30 000 Zigeunern, die man auf der Welt zählt, lebt etwa ein Drittel in Polen. Dieſe polniſchen Zigeuner, die ſich als eigene Volksgruppe betrachten, ſtehen in Feind⸗ ſchaft mit den Zigeunern anderer Länder. Wenn jemals andere Zigeuner die polwi⸗ ſche Grenze überſchreiten, pflegt ein erbit⸗ terter Kampf gegen ſie einzuſetzen. Dieſer wird in der Regel durch Anzeigen bei der Polizei wegen aller erdenklichen Vergehen durchgeführt. Die polniſchen Jigeuner haben, wenn ſie auch juriſtiſch natürlich den Geſetzen des Skaates unterſtehen, ihre eigene Verfaſſung, ihre eigenen Geſetze und ihre eigene ce⸗ richtsbarkeit. Sie werden geleitet von einem Hönig, der in der Regel in der Nähe von Warſchau ſeinen Sitz hat und auf fünf Jah⸗ te gewählt wird. Trotz der Wählbarkeit des ktönigs gibt es nur eine, allerdings ſetze zahlreiche Familie, namens Kwieck. aus der ſteis die Könige gewählt werden. Auch dei dem diesjährigen Wahlkampf handelt es ſich um die Anhänger zweier Vettern Kwieck, die hren Kandidalen zum König machen wal⸗ 0 en. In kurzen Worten Reichsminiſter Dr. Göbbels traf in Dres⸗ den ein, um an der Reichsleitertagung teil⸗ zunehmen. Der Führer der Reichsſchaft der Studie⸗ renden an den Deutſchen Hochſchulen hat eine Verfügung über die Wiſſenſchaftsarbeit der Deutſchen Studentenſchaft im Winter⸗ ſemeſter 1934/35 erlaſſen. Der öſterreichiſche Bundesrat hat den Staatsſekretär für Sicherheitsweſen, Ham— merſtein⸗-Equord, mit der Vertretung des Vizekanzlers Starhemberg betraut. Ueber die Verhandlungen mit den Ver— tretern des Hauſes Habsburg über die Rück— gabe des Habsburger Vermögens werden Einzelheiten bekannt. Der Generalſtreik in Spanien Signal zu“ blutigen Unruhen. An der holländiſchen Küſte kenterte der belgiſche Dampfer„Charles Joſe“. Das hiſtoriſche Königsſchloß Queluz in Liſſabon iſt durch einen großen Brand bis auf die Grundmauern zerſtört worden. Anz dem Sowietvaradies Hohe Juftizbeamke verhaftet. Reval, 5. Okt. Wie aus Moskau gemeldet wird, wur⸗ den auf Veranlaſſung des Oberſten Staats— anwalts der Ukraine-Republik der Sekretär der Parteiorganiſation in Waſilkow, Gins— burg, der Chef der Polizei ſowie neun Rich— ter und Juſtizbeamte in Haft genommen, und zwar wegen Diebſtahls, Plünderung der Lebensmittelvorräte, Sabotage und Gegen— revolution. Zwei Richter wurden ferner ver— haftet, weil ſie, wie behauptet wird, die Ju— ſhigkaſſe vollſtändig ausgeplündert und Ur— kundenfälſchungen begangen haben. Ein an— derer Juſtizangeſtellter, der— angeblich für Geld— Gefangene aus den Gefängniſſen entlaſſen hat, iſt geflohen. gab das Steinzeit⸗Hkelett gefunden Hannover, 6. Okt. Die ſchon häufig er— wähnten Ausgrabungen auf der altberühm— zen Königspfalz Werla bei Goslar, führten unlängſt zur Aufdeckung des Skeletts eines Hockermenſchen. Dieſer Fund wurde nun— mehr von dem Mitarbeiter des Provinzial— muſeums Hannover, Dr. Schroller, unter— ſucht, nach deſſen Mitteilungen das hohe Alter des Skeletts ſchon aus dem Schicht— bilde deutlich hervorgeht. Die genaue Zeit— beſtimmung des Skeletts erfolgte durch eine an ſich ſehr unſcheinbare Beigabe, nämlich durch eine zwiſchen dem rechten Arm und Bruſt gefundene beinerne ſogenannte Krückennadel. Sie hat einen krücken⸗ artigen Kopf, deſſen beide Enden in kleine Scheibchen ausgehen, eine Form, die nur in däniſchen Steingräbern der jüngeren Steinzeit oder in gleichalterigen Schweizer Pfahlbauten vorkommen und in die Zeit um 2000 vor Chriſti gehört. Die Be— deutung des Fundes liegt darin. daß es ſich um das erſte auf niederſächſiſchem Boden ſyſtematiſch geborgene Steinzeit'ke— lett handelt. Schwerer Verkehrsunfall. Berlin, 6. Okt. Auf dem Kurfürſtendamm Scke Uhlandſtraße hatte eine jugendliche Kraftfahrerin das Halkeſignal überſehen und jauſte in die Menge, die die Fahrbahn über- ſchritt. Ein Mann wurde getötet, zwei Frauen ſchwer verletzt. Raubüberfall. Berlin, 6. Okt. In der Friedrichſtraße wurde ein Juwelier in ſeinem Laden von einem jungen Mann niedergeſchlagen, der dann aus einer Vitrine mehrere Ringe raubte und unerkannt flüchtete. Deutſche Tagesſihan Dr. Göbbels beſichtigt ſein Gaugebiet. Reichsminiſter Dr. Göbbels beſuchte in ſeiner Eigenſchaft als Berliner Gauleiter eine Reihe öffentlicher Einrichtungen und Anſtalten der Reichshauptſtadt. In ſeiner Begleitung befanden ſich der ſtellvertretende Gauleiter und Staatskommiſſar Lippert. Hausgehilfenrecht. Nach Brandenburg hat ietzt auch der Deulſchlands Olympfa- Skiläufer im Training. In der Führerſchule zu Ettlingen in Boden ſind 41 deutſche Skiläufer und ⸗ſpringer zum erſten Olympia⸗Skiläufer⸗Lehrgang zuſammengezogen. Unſer Schnappſchuß aus dem Lager zeigt drei Bekannte des Weißen Sports, die als Lehrer in dem La⸗ ger wirken:(von links) Birger Ruud, Oſtler und Erich Marx. Treuhänder für Weſtfalen für die Beſchäftigung von herausgegeben. Grundſätzlich wird feſtge— ſtellt, daß die Hausgehilfen zur Hausge— meinſchaft gehören und der Haushaltungs— vorſtand die Pflicht habe, für ihr Wohl zu Aa Die Anſtellung müſſe mit genauen den en der Bedingungen feſtgelegt wer— en. NsS-Heimſtättenamt und Studenkenſchaft. In Verfolg der Verfügung über die Wiſ— ſenſchaftsarbeit der Deutſchen Studenten— ſchaft iſt zwiſchen dem Leiter der Reichs- planung und des Reichsheimſtättenamtes der NSDAp und dem Führer der Deut— ſchen Studentenſchaft eine Vereinbarung ge— troffen worden, deren Aufgabe es iſt, über die Studentenſchaft auf dem Wege der Fachſchaftsarbeit und der mit der Studen— tenſchaft zuſammenarbeitenden Dozenten die Arbeit der Hochſchule für die Durchfüh— rung der Landesplanung zur Verfügung zu ſtellen. Auslands⸗Nundſchau Der öſterreichiſche Staatshaushalt. Der öſterreichiſche Rechnungshof veröf— fentlicht das Gebarungsergebnis des Vun— deshaushaltsplanes für die erſte Hälfte des Jahres 1934. Das Budget weiſt einen Ab— gang von 72,61 Millionen Schilling auf. Der Abgang entſtand durch Erhöhung der Soziallaſten infolge des erhöhten Arbeitslo— ſenſtandes, durch Mehrausgaben bei der Polizei, Gendarmerie, Schutzkorps und Landesverteidigung und beim Tabakmono— pol und durch den ungünſtigenBetriebser— folg der Poſtverwaltung. Marxiſtiſcher Kurier bei Wien verhaftet. Im Gemeindebezirk Floridsdorf wurde ein Mann angehalten, der die Strecke Brünn—Wien auf ſeinem Fahrrad zurück— gelegt hatte. In ſeinem Ruckſack fand man 1000 Exemplare der in Brünn hergeſtellten „Arbeiterzeitung“, des illegalen Kampfblat— tes der Marxiſten in Oeſterreich, ſowie um— fangreiche Liſten von ſozialdemokratiſchen Parteimitgliedern, die auch nach dem Ver— bot ihre Beiträge bezahlt haben. In der Nordſee gelentert Unkergang eines belgiſchen Dampfers. Cuxhaven, 6. Oktober. An der holländiſchen Küſte kenterte der belgiſche Dampfer„Charles Joſe“ aus Ant⸗ werpen. Ein Reltungsbootk mit dem Kapi- kän und einem Mann der Beſatzung an Bord iſt von dem deutſchen Dampfer„Wil- denfels“ von der Hanſa-Linie Bremen auf⸗ gefiſcht worden. Die Beſatzung dieſes Schiffes beſtand ver⸗ mutlich aus 10 Mann. Das Schiff war manövrierunfähig geworden. Die Befſat⸗ Richtlinien Hausgehilfen zung gab von etwa 20.00 Uhr bis gegen Mitternacht andauernd Notſignale mit roten Leuchtraketen. Darauf hefen aus Helder ein Motor-Ret⸗ tungsboot und ein Schleppdampfer zur Hil— feleiſtung aus. Bevor ſie aber die große Entfernung zur Unfallſtelle zurückgelegt hatten, war das belgiſche Schiff bereits in den Wellen der See verſchwunden, ſo daß ſie am frühen Morgen unverrichteter Sache nach Helder zurückkehren mußten. Ausdehnung der Generalſtreik- Bewegung? Madrid, 6. Okt. Die Generalſtreik-Bewe⸗ gung ſcheint weiter um ſich zu greifen. Be⸗ ſonders in Aſturien hat ſich die Lage bedeu— tend verſchärft. Auch aus Valladolid wer⸗ den Gewaltakte gemeldet. Eine marxiſtiſche Sande überfiel dort eine Polizeikaſerne, wo⸗ bei zwei Offiziere getötet wurden. Aus der Pfalz Im Zeichen des Aufbaus Erſte Braune Meſſe in Ludwigshafen. Ludwigshafen, 6. Okt. In der großen Feſthalle im Hindenburgpark wurde die er⸗ ſte Braune Meſſe— Deutſche Woche vor zahlreich geladenen Gäſten eröffnet. Zu⸗ nächſt begrüßte der Propagandaleiter des Inſtituts für Deutſche Wirtſchaftsporpagan⸗ da Landesbezirk 10 die Vertreter der ſtädti⸗ ſchen und ſtaatlichen Behörden, Handel, Ge— werbe und Induſtrie und kennzeichnete Lud⸗ wigshafen als eine derjenigen Städte, die durch die Beſatzungszeit härteſten Druck hat⸗ te erleiden müſſen. Von der Zentrale Ber— lin des Inſtituts für deutſche Wirtſchafts⸗ propaganda begrüßte Dr. Kickich die Braune Meſſe in der Großſtadt am Rhein. Für die Kreisleitung ſprach Kreisleiter Dr. Wittwer, für die Induſtrie- und Handels⸗ kammer Geheimrat Dr. Troeltſch. Nachdem ein Vertreter der NS-Hago der Ausſtellung guten Erfolg gewünſcht hatte, ſprach Ober— bürgermeiſter Dr. Ecarius über die Schick⸗ ſalsverbundenheit der Stadt Ludwigshafen mit ihrer Wirtſchaft. Er ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß auch die Induſtrie des Saarlandes die Braune Meſſe in Ludwigs⸗ hafen. als Verbindungspunkt gemeinſchaft⸗ lichen wirtſchaftlichen Aufbaues benutzen werde. Der Oberbürgermeiſter erklärte dann die Ausſtellung für eröffnet. Leiſtatt, 6. Okt.(Bis 200 Grad Moſtgewichte.) Der Winzer Ludwig Georgens hat aus der Gewanne Felſen⸗ berg eine Ausleſe geerntet, die das bisher noch nicht erreichte Gewicht von 170 Grad nach Oechsle erreichte. Bei einer weiteren Ausleſe aus der Gewanne Spießberg ſtieg die Moſtwaage bis zum Schwerpunkt aus dem Moſt. Auch andere Waagen ſtiegen bis zu dieſer Höhe empor. Dadurch wurden Ge— wichte bis zu 200 Grad nach Oechsle beſtä⸗ tigt, was auch amtlich beſtätigt wurde. Das Alte ſlürzt In der Nähe von Lin⸗ dau am Bodenſee wurde eine alte Brücke ge⸗ ſprengt, die einer neuen Platz macht, welche im Rahmen des großen Straßenbauprogramms bereits ihrer Vollendung entgegengeht— Wie das Amt für Volkswohlfahrt bei der Oberſten Leitung der PO mitteilt, wird der erſte Eintopfſonnlag nicht am Sonntag, 7. Oktober, ſondern erſt am Sonntag, 14. Ok- tober, ſtattfinden. Im übrigen werden, wie auch letztes Jahr, immer die erſten Sonntka⸗ ge des Monats als Eintopftage angeſetzt werden. Sportuorſchau Wenn auch die Tage noch faſt ſommerlich anmuten, es iſt doch Herbſt. Das merkt ovr allen Dingen auch der Sportler. Wohl lok⸗ ken die ſonnigen Tage hier und dort noch zu kleinen„Rückfällen“ ins Sommerprogramm. Im übrigen hat aber der kommende Sonntag das typiſche Geſicht eines herbſtlichen Sport⸗ tages. Und dazu noch eines ſolchen mit wirk⸗ lich großem Programm. Beſonders im Fuß⸗ ball iſt dieſe Bezeichnung voll und ganz am Platze. Sämtliche deutſchen Liga⸗Gaue ſtehen im Punktekampf, einige Gauvergleichs⸗ und Privatſpiele der Vereine bilden das„Füll⸗ ſel“. Als Krone des Ganzen aber ſteigt in Dänemarks Hauptſtadt Kopenhagen ein Län⸗ derſpiel der däniſchen gegen die deutſche Na⸗ tionalelf. Es ſpricht für die geſunde und breite Baſis des deutſchen Fußballs, daß die⸗ ſes Länderſpiel kau“: eine Beeinträchtigung des innerdeutſchen Verbandsſpiel-Betriebes bringt. Einige Vereine, die zur Spielerab⸗ ſtellung herangezogen ſind, pauſieren zwar, aber das überſteigt keineswegs das Ausmaß der Spielausfälle, die jeder normale Fußball⸗ onntag mit ſich zu bringen pflegt. Unſere Ausſichten in Kopenhagen? Nun, wir huf⸗ en auf einen Sieg unſerer Elf, umſomehr, veil einmal die Bilanz der Dänenſpiele nega⸗ iv für uns iſt und weil zum anderen die deutſche Elf ſtark genug ſein ſollte, mit der Tradition der Niederlagen in Kopenhagen zu brechen— Sehr umfangreich iſt diesmo! beſonders in Süddeutſchland der Verbandsſpielbetrieb. Faſt alle Gaue haven volles Programm. Von überragender Bedeutung iſt der Kölner Gau⸗ kampf Mittelrhein— Sachſen.— Im Ausland gibt es neben den üblichen Verbands⸗ ſpielen der erſten Spielklaſſen ein bedeutſames N Ungarn— Oeſterreich in Buda⸗ peſt.— Verbandsſpiel-Hochbetrieb haben auch die Handballſpieler.— In Frankfurt und Hei⸗ delberg trägt am Samstag und Sonntag die Rugby-National-Fünfzehn Probeſpiele aus, die der endgültigen Zuſammenſtellung unſerer Re⸗ präſentative für die Spiele in Lyon und Barcelona gelten.— Olympiavorbereitung be— treiben die Hockeyſpieler. In Berlin finden Spiele und Training des Nachwuchſes ſtatt. Die Leichtathleten führen in München die 50 Kilometer Geher⸗ meiſterſchaft mit erſtklaſſiger Beſetzung durch; Borchn zer, Brauch, Deſſecker treffen in Pa⸗ ris auf erſte europäiſche Klaſſe. Einen guten Abſchluß der Saiſon bringt man im Tennis. Am Sonntag treffen nämlich auf dem Berliner Rot⸗Weiß⸗Meiſterſchaftsplatz der deutſche Berufs⸗Tennfsweltmeiſter Hans Nüß⸗ lein und unſer beſter Amateur, der Weltrang⸗ liſten⸗Dritte Gottfried v. Cramm in einer ernſten Partie aufeinander. Die Turner ſind nicht müßig. In Gaggenau führen die Badener ihre Ausſcheidungen zu den Geräte⸗ meiſterſchaften der DT durch, in Hannover gibt es einen Vierſtädtekampf zwiſchen Han⸗ nover(Turnklub), Hamburg(Turnerſchaft 1816), Frankfurt⸗Main(Eintracht) und Mün⸗ chen(MTV). Bei den Bokern treten nur die Amateure mii zwei Veranſtaltungen auf den Platz. Stuttgarts Stadtſtaffel bort in Friedrichsha⸗ fen und Geislingen(7.), der Borſportklub f empfängt eine Hannoverſche Staf⸗ el. Die Ringer warten mit einem ausgezeichnet beſetzten Schwergewichtsturnier in Frankfur! N. auf. In Berlin gaſtiert eine Sgarmannſchaft, während in Stuttgart die Gewichtheber mit Olympiasieger Ismayr an der Spitze an⸗ treten. Deutſche Schwimmer und Schwimmerinnen weilen im Ausland. O. Wille(Gleiwitz) und Ernſt Küppers ſtarten in England, Martha Genenger und Claire Dreyer wollen ſich in Rotterdam von Hollands Weltklaſſe Revanche holen.— Groß iſt nochmals das Programm im Radſport. In Montreal. es ein Neuntagerennen, weil wahrſcheinlich Sechstagerennen für die Amerikaner zu kurz ſind. Bahnrennen veran⸗ ſtalten Singen, Brüſſel, Antwerpen, Zürich, Paris, und Chemnitz, während in Frankfurt ein Zweier⸗Radball⸗Länderkampf zwiſchen e und der Schweiz durchgeführt wird. Die Motorſportler haben in der Oſtpreu⸗ zenfahrt Gelegenheit, ihrem Sport zu fröh⸗ nen“. 266 Fahrer wollen von dieſer Mög⸗ lichkeit Gebrauch machen. Fünf Pferderennen ſtehen am Sonntag auf der Liſte, Hoppe⸗ garten, Dortmund, Leipzig, Magdeburg und München-Riem veranſtalten. In Potsdam gibt es ein Herbſtturnier mit guter Beſetzung, in deſſen Mittelpunkt eine große Vielſeitigkeits⸗ prüfung ſteht.. 5e 1 5 e 1 9 1„e Kultur des Kochens Eſſen und Trinken hält Leib und Seele zuſammen, ſo ſagt der Volksmund. Und darum ſollte man die irdiſchen Freuden auch nicht verachten, die mit der Pflege unſeres leiblichen Menſchen verbunden ſind Ge⸗ ſunde Ernährung erhält den Menſchen leiſtungsfähig für ſeine großen Aufgaben, wohlſchmeckende Nahrung ſtimmt ihn freu⸗ dig und heiter und ſteigert damit ſeine ſeeliſche Schwungkraft. Der rohe Wilde würgt die Wurzeln des Waldes und halb⸗ verkohlte Tierleichen gierig herunter. Der Kulturmenſch aber verwendet auf die Zu⸗ bereitung ſeiner Speiſen die gleiche Sorg⸗ falt wie auf die Ausſtattung ſeiner Woh⸗ nung und auf die Verſchönerung ſeiner Kleidung. Auch für das Eſſen und ſeine Zubereitung gilt dabei, daß ein Zuviel an Aufwand ebenſo zu verwerfen iſt wie ein Zuwenig. Der Freſſer und Praſſer gleicht einem Menſchen, der ſich mit Juwelen be— hängt und ſechs goldene Uhrketten über ſeinen Bauch ſpannt. Der kultivierte Menſch iſt mäßig im Eſſen und Trinken, aber er legt größten Wert auf einwandfreie Be⸗ ſchaffenheit und bekömmliche Zubereitung deſſen, was er in ſeinen Leib einführt, denn „der Menſch iſt, was er ißt“. Welch großen Wert man auch heute auf die Pflege der edlen Kochkunſt legt, das beweiſen zwei große Veranſtaltungen, die dieſer Tage im Deutſchen Reiche ſtattfinden. Die Deutſche Arbeitsfront, Fachſchaft Köche, veranſtaltet im Einvernehmen mit dem Frankfurter Hotelgewerbe in der Zeit vom 6. bis 17. Oktober in Frankfurt am Main die 6. Internationale Kochkunſtausſtellung an der Stätte des n Ke 0 muſeums der Welt. Gleichzeitig findet in Berlin der Kongreß des Internationalen Hotelbeſitzervereins ſtatt, der nach Beendi— gung ſeiner Tagung in Extrazügen nach frankfurt a. M. verfrachtet werden wird. Und kurz vorher, vom 2. bis zum 7. Okto⸗ ber, wird in Berlin die einzigen Kochkunſt— „Jahresſchan für das Gaſtwirts⸗, Hote⸗ lier⸗, Bäcker⸗ und Konditorengewerbe“ abgehalten. Auch hier werden die weiß⸗ bekleideten Männer und Frauen, in deren Händen ein großer Teil unſeres leiblichen Wohls liegt, alles daran ſetzen, um ihre Kenntniſſe zu vervollkommnen und uns noch beſſer und billiger zu ernähren als bisher. Beſonders zu begrüßen iſt es, daß in dieſem Jahre gerade eine internatio⸗ nale Kochkunſt⸗Ausſtellung innerhalb der deutſchen Grenzen ſtattfindet. Internatio⸗ nale Ausſtellungen und Tagungen haben in der heutigen Zeit beſondere Bedeutung. Sie tragen dazu bei, das Verſtändnis für die Aufbauarbeit des neuen Deutſchland zu ſteigern und über die Grenzen des Deutſchen Reiches hinauszutragen. Man wird die fremden Gäſte mit altbewährter deutſcher Gaſtlichkeit aufnehmen, und wenn ſie nach Hauſe kommen, dann werden ſie hoffent⸗ lich auch zu erzählen wiſſen, wie gut und ſchmackhaft die„deutſchen Barbaren“ kochen, bak⸗ ken und braten können. ede 15 0 2 25 5 e t e F 3 5 525 8 20 5 211 a 1 r a 50 10 2 5 e 15 5 7 8 3 125 Der Koch und ſein Handwerkszeug Von Walter Dettmar. Auf einer Kochkunſtausſtellung intereſſie⸗ ren ſich die fachmänniſchen Beſucher, alſo in erſter Linie die Köche und Küchenchefs, vor allem für neue Rezepte, neue Zutaten, neue Möglichkeiten, eine Speiſe, die man auf 17 verſchiedene Weiſen zubereiten kann, auch noch auf eine 18. Weiſe herſtellen zu 75 * 400 A 8 cee r ee v 5 Teilen gut ausgeführte Werkmannsarbeit mit richtig bemeſſenen Noſten und Feuer⸗ räumen. Da und dort erleichtert ein Rüttelroſt noch die an ſich ſchon ſehr ein⸗ fache Bedienung bei Brikettverſeuerung. Schlacken gibt es nicht, nur feinkörnige Aſche, welche weder Noſt noch Ausmauerung angreift. Und was noch beſonders be⸗ merkenswert und angenehm iſt: jeder Brikettherd wird zum Dauerbrandherd. Das Feuer geht nie aus. Man kann es ſtunden⸗ lang ſich ſelbſt überlaſſen, ja ſogar über Nacht geht es nicht aus. f. Aber nicht nur der Herd ſpielt eine große Nolle in der Küche, ſondern heute, wo die Menſchen alles ſo bequem wie mög⸗ lich haben wollen, kommt man in einer modernen Küche ohne ſtän⸗ dige Belieferung mit Warmwaſſer einfach nicht mehr aus. Beſonders in den Großküchen und Hotelküchen werden ſtändig ganz ungeheure engen von war⸗ mem Waſſer ge⸗ und verbraucht, um das Geſchirr zu ſpülen und alles ſauber zu halten. Auch auf dieſem Gebiete ſind in letzter Zeit eine ganze Reihe von Neukonſtruk⸗ tionen geſchaffen worden. Man ſieht kleine Heiß⸗ waſſerbereiter von geringen Di⸗ menſionen, die man in jeder klei⸗ nen Küche an die Wand hängen Wie sich unser Zeichner einen Wettbewerb der Köche vorstellt. können. Man erkundigt ſich nach neuen Kochbüchern(das erſte Kochbuch der Welt ſtammt aus dem Jahre 380 vor Chriſti Geburt und war griechiſchen Urſprungs) und neuen Menu-Zuſammenſtellungen, aber dabei vergißt man nicht das Handwerkszeug der Küche, alſo Töpfe, Meſſer, Geſchirr und Gabeln, Löffel und kleine Küchenmaſchinen, Fleiſchzerteiler. Eierſchäler, Korkenzieher und dergleichen mehr. Man ſieht ſich neue Geſchirre an, will wiſſen, ob man für dies oder jenes beſſer Emaille oder Stahl, Stein⸗ gut oder Glas nimmt, ob und wann Alu⸗ minium zu gebrauchen iſt und Chromargan⸗ geſchirr oder Ton, Porzellan oder Silit. Denn Kochen iſt längſt eine Wiſſenſchaft geworden. 1 1 Das Wichtigſte wird oft vergeſſen, aber nur von den Laien, nicht von den Fach⸗ leuten— nämlich der Herd. Ohne ihn kann man auch mit dem beſten Geſchirr und den beſten Zutaten nicht kochen, braten oder backen. Daher finden neue Herd— bauarten auf jeder Kochkunſt— ausſtellung das ungeteilte In⸗ tereſſe aller fachmänniſchen Be⸗ ſucher. Gerade heute ſieht man ſowohl auf dem Gebiet der Brat⸗ öfen, der Backöfen, der Back— röhren als auch der großen Küchenherde die vielgeſtaltigſten, modernſten und eigenartigſten Neukonſtruktionen, und zwar für die verſchiedenſten Feuerungs⸗ arten und Methoden. Darunter ſind die leiſtungsfähigen Groß⸗ herde für Kohlenfeuerung, die man ſo ſparſam und bequem mit Braunkohlenbriketts heizen ge⸗ lernt hat, diejenigen, bei welchen man nur noch einen Bruchteil von dem für Brennſtoff auf⸗ wenden muß, was man früher bei den ſchlechter gebauten und kohlenfreſſenden Herden brauchte. Fin kleines Miftverstündnis Hier gibt es für mittlere und kleine Betriebe, auch in ihrem Aeußeren und im Innevausbau techniſch vollendete Herde in allen Größen, ſolide, in allen 1 kann, und Heiß⸗ waſſer ⸗Zentral⸗ ſtellen für Groß⸗ betriebe, die ſtets ungeheure Mengen war⸗ men Waſſers bereithalten. Sie alle eignen ſich zur Brikettbeheizung, ſoweit man in erſter Linie eine zuverläſſige, ſtets bereite und billige Bedienung im Auge hat. Der Fall Ayer und Viſſoie Der Schweizer Arzt Dr. Oettli entdeckte bei ſeinen Arbeiten als Schularzt, daß in dem Bergdorf Ayer in der franzöſiſchen Schweiz die Einwohner wahre Idealgebiſſe haben. Bei der Unterſuchung von 800 Zäh⸗ nen hat Oettli nur 3 leicht kariöſe gefun⸗ den. In dem benachbarten Dorfe Viſſoie aber fand Oettli bei 36 Kindern nur 4 geſunde Gebiſſe, bei den übrigen 4. 9 und mehr kariöſe Zähne. Wir finden in beiden Dörfern dieſelbe Menſchenraſſe, dasſelbe Klima, dasſelbe Waſſer, die gleichen Ar⸗ beitsbedingungen und die gleichen Ernäh⸗ rungsgewohnheiten— bis auf eine Aus⸗ nahme. Dieſe Ausnahme iſt das Brot. Ayer liegt etwa 300 Meter höher im Gebirge und iſt mit Viſſoie nur durch einen Karrenweg verbunden. Dank dieſer ſchlechten Verbindung mit der Außenwelt hat ſich in Ayer bis heute die alte Sitte der Gemeinde⸗ mühle und des Gemeinde-Backofens erhal⸗ ten, der ſämtlichen Dorfbewohnern reihum zur Verfügung ſteht. Jede Familie bäckt ihr Roggenbrot nur einige Male im Jahr. Das Korn wird 100prozentig vermahlen; die Form des Brotes iſt uralt, flach, etwa 2—3 em dick. Es wird in ſehr heißem Ofen ge⸗ backen und trocknet bei der Aufbewahrung auf luftigen Geſtellen nach, ſo daß es ſtein⸗ hart wird. Man kann es nicht mit der Hand brechen. Jeder Haushalt hat ſeinen Brotbrecher— in Tirol kennt man ihn unter dem Namen Krampel— ein meiſt aus einem alten Säbel geſchmiedetes Hebelin⸗ ſtrument zum Zerſtückeln des Brotes. 0 In Viſſoie dagegen gibt es einen Bäcker, der jeden Tag bäckt Er macht zum Teil auch Vollkornbrot, aber friſches, weiches, das friſch und weich gegeſſen wird. Dort finden wir ebenſo ſchlechte Zähne wie mn den Großſtädten; in Ayer dagegen bleiben die Zähne geſund. Auch ein Feinschmecker! In voller Erkenntnis der Bedeutung die⸗ ſer Tatſache für die Volksgeſundheit gat der Führer der deutſchen Zahnärzte Dr. Stuck einen Aufruf an die deutſchen Zahnärzte erlaſſen, in dem es u. a. heißt: „Der deutſche Zahnarzt muß ſeinem Volke als Lehrer, Erzieher und Berater die Wege zeigen, die durch artgemäße Nahrung und Lebensweiſe zum geſunden Gebiß des Kin⸗ des und damit auch des Erwachſenen führen. Infolgedeſſen muß er sech völlig in den Propagandadienſt aller Beſtrebungen ſtel⸗ len, die auf eine Prophylaxe(Vorbeugung) der Karies(Zahnfäule) hinzielen. Mit allem Nachdruck muß er für eine ausge⸗ dehnte Roggenbroternährung nach Art des Vollkorn⸗Flachbrotes eintreten. Damit soll nicht geſagt ſein, daß die geſamten Brot⸗ erzeugniſſe Deutſchlands völlig auf die Art des Flachbrotes umzuſtellen wären. Es iſt mir bekannt, daß ſich eine ſolche Umſtellung aus mancherlei Gründen und Erwägungen heraus nicht im ſtürmiſchen Tempo voll⸗ ziehen darf. Trotzdem müſſen wir aber dert Mut und die Energie aufbringen, ber feder Gelegenheit dieſe Gedankengänge mit aller Intenſität zu vertreten.. Das Wiſſen um den Wert einer geſunden, für unſere Be⸗ ſtrebungen richtig zubereiteten Milch, des deutſchen Obſtes, des oben erwaanten Roggenbrotes, dieſer Bauſteine für einen geſunden widerſtandsfähigen Körper, ind noch nicht Allgemeingut der Bevölkerung. In Schweden und Norwegen iſt dieſe uralte Form des Brotes noch unter dem Namen Knäckebrö bekannt. Seit 1927 wird es auch in Deutſchland wieder herge ell ſeitdem es der bekannte Ernährungsohyſto⸗ loge Dr. Kraft eingeführt hat. Niemand kann verlangen, daß nun von morgen ab nur noch Vollkornbrot oder Knäckebro: ge⸗ geſſen wird. Letzteres iſt zur Zeit noch nicht ſo billig wie das übliche Brot. Heute hat jeder in Deutſchland die Möglichkeit. dem Rate des Zahnärzteführers zu folgen und einen Teil des täglichen Brotes in Geſtalt von Flachbrot zu ſich zu nehmen. Die kleine Mehrausgabe, die heute noch damit ver⸗ bunden iſt, macht ſich durch eine dauernde Stärkung der Geſundheit bezahlt. denn die Zahnfäule iſt die Urſache vieler verborge— ner Krankheiten. Sie war die Schönſte in Chung-Lis Haus. Die Schönſte überhaupt in den Häuſern von Malayſtreet in Singapore. Sie war ein Hindumädchen edelſter Raſſe. Miſter Skipper, der Direktor einer engliſch-burmeſiſchen Handelsgeſellſchaft, mit dem Zweigſitz in Singapore, behauptete allen Ernſtes, ſie ſtamme aus königlichem Geblüt. Er ſagte das im Klub, wenn die Männer unter ſich waren, und ſchlürfte dazu ſeinen eisgekühlten Pahit. Niemand wußte, woher ſie gekommen war, nur das eine voußte man, daß ein Schiff aus dem Süden ſie gebracht hatte. Sie war aufgetaucht wie ein Meteor. Eines Tages war ſie da, hielt in einer Rikſcha vor Chung-Lis Haus, wie man vor irgend— cinem Hotel hält, und überſchritt die Schwelle des Laſters in königlicher Haltung. Hinter ihr kam eine zweite Rikſcha, der ein altes, braunes, in dunkle Gewänder gehülltes Weib ent— lieg, das zwei Baſtkörbe trug. Chung-Li fiel beinah auf den Rücken, als die Fremde ihm erklärte, ſie wolle im Hauſe bleiben. Er machte Einwände, denn er engagierte ſein Material durch bewährte Agenten und war ein viel zu korrekter Geſchäftsmann, um an dieſer Ab— weichung vom ordentlichen Wege Geſchmack zu finden. Auch nahm er Anſtoß an der ſchweigſamen alten Dienerin. Er wies ſeinen Mädchen die Ajas ſelbſt zu— ſchon damit ſie in ſeinem Intereſſe ſpionieren konnten. Aber als ſich das junge Weib entſchleierte, wurde er ſtumm— und anderer Meinung. Die Fremde gab einen ungeduldigen Laut von ſich, als ſei kes unter ihrer Würde, ein Wort an den vor ihr Stehenden zu richten. Und Chung-Li, Chinamann in reifen Jahren, Freu— benhaus- und Spielhöllenbeſitzer in Penang, Singapore und Malaga, Wucherer, Kuppler und Millionär, neigte ſich demütig wie ein Rikſchakuli vor der Frau und flüſterte: „Bleibe, Maharanee!“ Die Fremde war keineswegs aus Armut in ſein Haus ge⸗ lommen, das ſah Chung-Li bald. Sie trug ſchweren Silber— ſchmuck oder köſtliche Pfeile aus geſchnitztem Jade in ihren Haaren. Ihre Arm- und Fußſpangen waren aus edlem Metall und keineswegs die plumpen Glasreifen, die die indiſche In⸗ ditſtrie für die minderkaſtigen Weiber des Volkes oder für den Export nach Europa herſtellt. Schmuck aus Birma, dem Lande der ſchönſten Edelſteine, zierten Gewänder und Glieder. Aber am häufigſten lag, an dünner Kette, eine flache goldene Kapſel auf ihrer Bruſt. Und Chung-Li, der Europa beſucht hatte und in Paris geweſen war, wußte, daß die Leute jenſeits des großen Waſſers Derartiges ein Medaillon nennen und Bild— miſſe darin bergen. Dieſes Medaillon machte ihm viel Kopf⸗ zerbrechen. Die beiden Baſtkörbe hütete die Alte. Der eine ent⸗ hielt köſtliche Seidengewänder, der andere blieb ſtets ver⸗ ſchloſſen. Soviel hatten die Punkahdienerinnen in Chung-Lis Auftrag erkunden können. Aber das war wenig und löſte nicht das Rätſel, das die Fremde umgab. f ö Mit Chung⸗-Lis Gäſten plauderte Naika kindlich. Sie ſtellte Fragen, über die die Männer lachten. Sie fragte nach einem Schiff, von dem die Mänuer nichts wußten, und nach einem Namen, den die Männer nicht kannten. Einer der buxmeſiſchen Boys, die in des Chineſen Auftrag um Naika ſpionierten, er⸗ ſattete ſeinem Gebieter Bericht. Und Chung⸗Li brachte dieſe Fragen mit dem Medaillon in Verbindung, das geheimnisvoll auf Naikas Bruſt glänzte. Tag um Tag, wenn der heiße Sonnenball ins Meer tauchte, zuhr Naika gleich den anderen vornehmen Kurtiſanen von Malayſtreet in der Rikſcha aus. Sie trug dann ihre beſten Gewänder, reichen Schmuck; und ein Hauch von Nelkenöl, mit dem ſie ihr ſchwarzes Haar ſalbte, glitt hinter ihr drein wie eine Woge. Chung-Li war dieſen Ausfahrten gewogen, denn die Blicke der Männer folgten bewundernd dem Wagen ſeiner ſchönſten Kurtiſane, und in ſchmeichleriſcher Selbſtgefälligkeit träumte Chung⸗Li von Naikas baldigem, alleinigem Beſitz. Venn ſie von ſolchen Fahrten zurückkam, ging ſie in ihr Zimmer hinauf. Dort hielt die ſchweigſame alte Aja die Opium⸗ lampe und im Porzellantopf den braunen, klebrigen Saft des Vergeſſens beriet. Mit ungeduldig ſchnalzendem Zungenlaut ſtreckte ſich Naika dann auf ihrer Matte aus. Die Aja ſchob mit eiligen Gebärden das Rauchzeug an das Lager der Gebieterin, hob mit geſchickter Hand ein Opiuntklümpchen auf die Nadel und kochte braune Klümpchen über der Flamme zu gold⸗ farbenem Schäumen, ehe ſie es in den Kopf der ſilber⸗ beſchlagenen Bambuspfeife ſchob, die ſie der Herrin kniend reichte. Naika rauchte dann mehrere Pfeifen, und, je nach der Stimmung, die das Opium in ihr auslöſte, blieb ſie entweder läſſig auf der Matte liegen oder erhob ſich mit einem Lächeln, in dem Spott, Verachtung und eine gemachte Kindlichkeit ſpielten. Dann ließ ſie ſich ſchmücken und ſtieg in den Salon hinab. Naitas Erſcheinen würde dort ſtets mit Beiſall begrüßt. Waren weiße Gäſte zugegen, ſo ſchien Naikas geheimnisvolles Lächeln jedem von ihnen zu gelten. Sie ging dann zum Flügel, und immer lächelnd und lächelnd, ſpielte ſie die Lieder der Weißen. Mochten die Melodien auch abgehackt und automaten⸗ haft klingen, ſo zauberten ſie doch den Männern von jenſeits des Meeres ein Stück Heimat zurück, und in den Gedanken der Fremden glitten die kühlen Wieſen, die ſchattigen Wälder, die plätſchernden Bächlein vorüber, von denen die Töne erzählten. Dann bekamen die Männer mit den hellen Haaren traurige Augen, und ihre Stimmen riefen heiſer nach Alkohol— nach mehr Alkohol. Sie hoben ihre Gläſer Naika entgegen, und das braune Weib lächelte— lächelte. Viele Tage aber verbrachte Naika in völliger Apathie. Dann kleidete ſie ſich nicht an und ſchien einen lange verſunkenen Traum zu träumen, der ihre Brauen finſter und ihre weichen Augen, wenn ſie ſich von dem Lager erhob und ſich ſchmücken Abenteuer im Orient. Niemand ſtörte ſie in dieſer läſſigen Ruhe, denn Chung-Li hatte ſeine Befehle gegeben. Unabläſſig beobachtete er das Mädchen. Bald bemerkte er, daß Naika aus dieſen Lethargien erwachte, ſobald fremde Schiffe kamen und neue weiße Sahibs zu erwarten waren. Dann trat ein funkelndes Licht in Naikas ließ. Auf geheimnisvolle Weiſe war ſie ſtets im voraus von ſolchen Beſuchen unterrichtet, und Chung-Li vermutete, daß die alte Aja, die auf ſeinen Beſehl ungehindert kommen und gehen durfte, ihr Nachrichten brachte. Wenn Naika an ſolchen Abenden den Salon betrat und die Uniformen der engliſchen Kriegsmarine entdeckte, ſo vertiefte ſich ihr Lächeln. Kolett ließ ſie die Reifen an den ſchmalen Hand- und Fußgelenken klirren. Doch eines Abends konnte einer der burmeſiſchen Spione ſeinem Gebieter Chung-Li folgenden Bericht erſtatten: Naita hatte mit einem großen, rothaarigen Engländer geſcherzt, und der Fremde hatte geſagt:„Wo der„Montroſe' ſteckt, willſt du wiſſen, Kleine? Was geht dich dieſer alte Kreuzer an? Aber weil du ein ſchönes Frauenzimmer biſt, will ich es dir ſagen: Er iſt nach Hauſe gerufen worden, weil er uns nicht mehr fein genug ſchien und unſerem Anſehen bei den Haifiſchen und Chineſen ſchaden könnte. Der kommt nicht mehr hierher, und wenn du einen Schatz auf dem alten Kaſten haſt, ſo iſt es beſſer, du vergißt ihn und tröſteſt dich mit mir.“ N Seit dieſem Abend ging Naika nicht mehr in den Salon hinab. Sie lag auf der Matte, kleidete ſich nicht mehr an und rührte ſich nicht.. Nun hielt Chung-Li ſeinen Zeitpunkt für gekommen. Eines Tages trat er über Naikas Schwelle. Er hatte ſeinen fetten Körper in ein Gewand von violetter Seide gehüllt, ſeinen Zopf friſch geölt und geflochten und hielt in der linken Hand einen Gegenſtand verborgen. Er blieb mitten in dem halbdunklen Zimmer ſtehen, über dem der Duft des ſüßlichen Opiums und des herben Nelkenöls lag, das Naika bevorzugte. Seine Blicke ſtreiften die Geſtalt der alten Aja, die regungslos am Fenſter hockte. Dann glitten ſie zu Naikas Lager. Kaum verhüllte der dünne Kehao des Weibes herrliche Geſtalt. Die Naſenflügel des Gelben bebten, ſeine Füße taſteten ſich näher. „Du wirſt den Mann von der ‚Montroſe' nicht wiederſehen“, flüſterte er heiſer.„Er hat dich vergeſſen— ſchnell, wie die Weißen vergeſſen. Ich biete dir ein Haus in Penang, Schmuck, Diener, Geld ſoviel du willſt. Wenn du heute noch mit mir reiſen willſt, ſo nimm dies.“ Chung⸗Li öffnete die fette Linke. An hauchdünner Kette ſchaukelte eine birnenförmige Perle, opaliſierend wie Wellenſchaum in der erſten Morgenröte.“ Der Chineſe wartete vergeblich auf Antwort. Sein Blick, der ſich in Begehrlichkeit getrübt hatte, klärte ſich in dieſem ver— achtungsvollen Schweigen. Er ſah, wie Naika langſam die ſchweren Augenlider ſenkte, einer Schlafenden gleich, ſeine An⸗ weſenheit und ſeine koſtbare Gabe ignorierend. Nur vom Fenſter her kam ein raſchelndes Geräuſch. Die Aja hatte den Aermel ihres Kleides über den Kopf geworfen und verhüllte ihr Antlitz. Die Wut des Verſchmähten ſtieg in Chung⸗Lis Kehle. Seine Fauſt ballte ſich um die roſafarbene Perle, und er ziſchte zu Naika hinab: „Du willſt nicht? Gut! So wirſt du alle Abende in den Salon hinabgehen. Du wirſt nicht mehr wählen wie bisher, ſondern jedem zu Gefallen ſein. Gehorchſt du nicht, ſo wirſt du in drei Tagen dieſes Haus verlaſſen, und ich werde dafür ſorgen, daß dich kein anderes nimmt. Dann kannſt du mit den Kulis unter der Rikſchadeichſel wohnen.“ Ein Schimpfwort ſchloß den Ausbruch. Dann war Chung-Li verſchwunden. Ein tiefer, gurgelnder Kehllaut, wie ihn nur Aſiaten im Zuſtand höchſter Verzweiflung ausſtoßen können, zitterte durch den Raum. Die Aja taumelte neben das Lager ihrer Herrin und warf ſich aufs Antlitz. „Hoheit!“ gurgelte ſie.„Ich bin verächtlicher als die niedrig— ſten Kreaturen, daß meine Ohren dies hören mußten, ohne daß ich meine Hand an die Kehle des Elenden legen durfte. Aht! Ich bin nur ein altes Weib, ſchwach und verächtlich!“ Ein ſchnalzender Zungenlaut war die einzige Antwort der Unbeweglichen. Zitternd holte die Alte das Rauchgerät. Mit bebenden Fingern machte ſie die Pfeife zurecht, reichte das Mundſtück des Bambusrohres der Liegenden, und Naika ſog den Rauch in tiefen Zügen ein. Aber heute machte das Gift des Vergeſſens ſeinem Namen keine Ehre! Vielmehr peitſchte es die Erinnerungen wach und nahm von den geſchloſſenen Lidern die Schleier der Vergangenheit. Weiße Marmorhäuſer tauchten auf, goldſtrotzende Elefanten und die Dienerſcharen des Rad⸗ ſchahaushalts. Der ſchwarze Rauch, der ſonſt Vergangenes be— grub, brachte heute Erinnerungen. Naikas Vater beugte ſich über ſie. Schiwas rotes Zeichen glänzte auf ſeiner Stirn. Er raffte mit juwelenfunkelnder Hand ſeine weißen Gewänder— das war, als ihre Hochzeitsfeſtlichkeit ſtattfand. Acht Jahre war ſie alt und wurde dem Sohne eines indiſchen Bergkönigs vermählt. Zehn Jahre zählte er und trug ein Kleid aus ſtarrem Brokat. Heil, die Juwelen an ſeinem Turban! Wie die Sänfte auf dem Elefantenrücken ſchaukelte, der ſie in den Tempel trug! Ihr wurde ein wenig ſchwindlig. Hei!, wie die Zymbals klangen! Nun wechſelte das Feld. Jahre verſanken. Naika ſah ſich erwachſen auf dem Feſt des engliſchen Reſidenten. Sie hatte engliſch gelernt und die Tänze der Fremden. Ihr Vater, ein loyaler Mann, hatte allen ſeinen Kindern die Bildung des Weſtens gegeben, aber als er ſah, daß die unverſchleierte Schönheit ſeiner Tochter ungewöhnliches Auſſehen erregte, Die friſchbereitete Pfeiſe glitt zum Munde. Das Bild wechſelte. Naikas Vater gab ein Feſt. Es war eine Woche vor dem Zeitpunkt, da Naika ihrem indiſchen Gatten übergeben werden ſollte, um für immer in den Frauengemächern zu verſchwinden. Ahi, es war ein fröhliches Feſt, und es dauerte Tage. Der Reſident war anweſend und der blonde Ingneſe— wie war das noch? Sie ſaß mit ihm in einem der weißen Pavillous, und der prickelnde Geſchmack des Schaumweins glitt über ihre Zunge— ſie war ſo fröhlich— und— das Bild wurde un— klar— die blonden Haare und die hellen Augen des Mannes verzauberten ſie. Er küßte ſie. Waren das nicht wieder die zornigen Augen des Vaters? Nein, es war am anderen Tage. Sie war mit dem Ingneſen allein; ſie lag in ſeinen Armen. Eine dünne Kette ſchlang er um ihren Nacken— eine Kapſel, darin ſein Bild eingefangen war. Und was ſagte er?„Liebe!“ Sein Antlitz— nein, nein. das war nicht mehr er— das waren finſtere Geſtalten! Der Schlag der Kaleſche, in der ſie mit der Aja zum Palaſt fuhr, wurde aufgeriſſen, rauhe Hände ergriffen ſie, ſtießen ſie in den Staub der Landſtraße. Hinter ihr ſtöhnte und ächzte die Aja— Der Wagen rollte davon. Sie lag auf der Landſtraße— eine Paria. Die Aja weinte. Warum hatte man ſie nicht getötet? Die Aja reichte die neue Pfeife. Es war die zehnte. Und bebend lauſchte ſie auf den Namen, den oft gehörten und ver— haßten, der von den Lippen der Rauchenden glitt:„Percyval Yellowſtone, Erſter Offizier der„Montroſe'!“ Wie hatten ſeine Worte gelautet? Er werde mit ſeinem Schiff nach Singapore gehen— Singapore! Eine wilde Idee faßte in Naikas Hirn Platz. Auch ſie wollte nach Singapore. Was wollte ſie dort? Sie war in ihren ſchmuckbeladenen Feſt— gewändern geweſen, als der Vater ſie auf die Straße werfen ließ. Die Aja verkaufte einen Teil der Juwelen, und beide gingen auf die Reiſe. Sie war lang und beſchwerlich. In Singapore mußte ſie ihn treffen. Was aber hatte der Rot— haarige geſagt? Der„Montroſe“ würde nie wiederkommen? „Ich will ihn ſterben ſehen!“ hauchte das Weib auf der Matte. „Der Wille iſt die Macht im All“, murmelte die Alte.„Sei ruhig— er wird kommen.“ Und er kam. Das Linienſchiff„Nelſon“, für die Flotten— parade in Japan beſtimmt, erlitt in den chineſiſchen Gewäſſern höchſt unvermutet einen Schraubendefekt. Die Sache war ſehr harmlos; aber man war gezwungen, für vierundzwanzig Stunden den Hafen von Singapore anzulaufen, was ganz und gar nicht im Programm ſtand. Und ſo kam es, daß an einem Abend der Erſte Offizier des„Nelſon“, Miſter Pereyval Nellow⸗ ſtone, von ſeinem Rikſchakuli vor dem Hauſe Chung⸗-Lis ab⸗ geſetzt wurde. Bevor der Offizier das Haus betrat, warf er einen Blick zum Firmament: klar ſtanden dort die Sterne. Und ahnungslos überſchritt er Chung-Lis Schwelle. Aus dem Salon grüßten ihn heimatliche Klänge:„Home, sweet home!“ War es das Lied, das Pellowſtone erſchauern ließ? Oder die Er— ſcheinung am Flügel? Es war, als legte ſich eine fremdartige Starrheit um ſeine Glieder. Unſicher ging er zum Flügel. Wie ein Schleier ſchien es ſich über ſeine Augen zu legen, und doch war ihm, als hätte er das Weib, das dort mit eintöniger Stimme die engliſchen Worte ſang, vor langer Zeit in den Armen gehalten und geküßt. Er ſtarrte in das ambrafarbene Antlitz, und ſeine Zunge war ſchwer an ſeinem Gaumen, als er flüſterte:„Maharanee!“ „Ich heiße Naika“, klang es zurück mit puppenhaftem Lächeln. wollte reden und fühlte ſich in ſeinen Gedanken merkwürdig behindert. „Biſt du“, murmelte er,„biſt du—“ Nellowſtone hatte noch keinen Tropfen getrunken, und doch fühlte er ſich merkwürdig ſchwer, faſt berauſcht. „Wo iſt dein Zimmer?“ murmelte er und empfand, wie eine weiche Hand ſeine Rechte ergriff. Ein Schauer durchrann ihn, wie einen Menſchen, der ſein Schickſal ahnt. Aber wehren konnte er ſich nicht. Eine ſüße, tiefe Gedankenloſigkeit über⸗ mannte ihn. Chung⸗Lis Spione hatten den leiſen und haſtigen Wort⸗ wechſel nicht verſtanden, und ſo erſtatteten ſie ihrem Herrn nur dieſen Bericht:„Sie iſt deinem Befehl gehorſam. Sie war fügſam, der ſie begehrte...“ 8 Aber am nächſten Morgen zerriß Chung⸗Li ſeine ſeidenen Gewänder und raufte ſeinen geöffneten Zopf, denn er ſah die engliſche Polizei in ſeinem Hauſe Wachen aufſtellen, Protokolle aufnehmen und den Ruf ſeines Unternehmens in Grund und Boden ruinieren. In Naikas Zimmer gab es zwei Leichen: Naika ſelbſt und den fremden Seeoffizier. An der nackten Ferſe des Fremden hing eine indiſche Giftſchlange: eine Kerait. Woran die Inderin geſtorben war, konnte nicht feſtgeſtellt werden und war dem Chineſen auch höchſt unwichtig. Ihm genügte der Spektakel, ae Behörden um die Leiche des engliſchen Offiziers machten. Die alte Aja war ſpurlos verſchwunden. Sie hatte die Schmuck⸗ ſachen ihrer Herrin unberſhrt zurückgelaſſen. Die Baſtkörbe hatte die Behörde durchſucht. Aus dem einen quollen in Un⸗ ordnung Naikas duftende Gewänder. In dem anderen fand man nur eine flache Schale mit ſäuerlicher Milch. Dieſer Korb Züge hart machte. wurde ſeine Stirn finſter: und dann befand ſich ein großer, blonder Ingneſe unter den Gäſten... a hatte der Schlange als Wobnung gedient. Percyval Pellowſtone machte eine abwehrende Bewegung, „Naika— ich bin Naika!“ gurrte es leiſe zurück. Pereyval a N D r I Nachdruck verboten. Wir werden fort müſſen vom Weſthof. Es iſt ſchrecklich für uns. Aber wir werden es ertragen, wenn wir erſt wieder zuſammen ſind. Wir ſind jung...“ „Monika, Sie wiſſen, wie ſehr ich Sie und Ihren Mann ſchätze. Sie wiſſen auch, daß ich reich bin. Ich habe längſt nicht mein ganzes Geld in den Gruben drüben angelegt. Ich möchte Ihnen ſo gern helfen. Vielleicht...“ Monika unterbrach ihn. „Ich danke Ihnen, Patrick, danke Ihnen von Herzen. Aber es geht nicht. Ich kann da ruhig auch für meinen Mann ſprechen. Ich weiß, daß wir uns ganz einig wären. Sie ſind Violas Bruder, Patrick! Und Viola iſt die Frau, die Bertls größter Feind iſt. Sie hauptſächlich ver— dächtigt ihn des Mordes an Dietmar. Sie iſt vielleicht auch ſchuld an alledem, was Dietmar angerichtet hat. Sie kennen Ihre Schweſter gut genug, Patrick— ich kann offen mit Ihnen ſprechen, ohne Sie zu berletzen. Sie wiſſen, daß Dietmar mit ihr nicht ſehr glücklich war, daß er Ab— lenkung ſuchte und ſie auf dieſe böſe Weiſe ſand. Sie tragen an alledem keine Schuld, Patrick. Das wiſſen Aber— Bertl würde es ebenſo wenig ertragen wie ich, von Violas Bruder Geld anzunehmen. Ich weiß nicht, ob Sie mich verſtehen können...“ »Ich verſtehe Sie vollkommen, Monika. Und wenn es möglich wäre, daß meine Hochachtung vor Ihnen und meine Verehrung für Sie noch geſteigert werden könnten, wäre es heute der Fall. Ich verſtehe Ihre Gründe und muß mich damit be— ſcheiden. Aber das werden Sie mir geſtatten, daß ich in Paddyſcholle bleibe, ſolange Bertl fort iſt. Es gibt ſo viel zu erledigen drüben; irgend jemand muß da ſein. End— gültig kann ja alles erſt geregelt werden, wenn Bertl wieder da iſt. Aber...“ .„Ich danke Ihnen, Patrick. Ja, das iſt mir natürlich eine große Beruhigung, daß Sie in Paddyſcholle ſein werden. Der Zuſtand dort bildete eine furchtbare Sorge für mich. Ich fahre viel beruhigter nach Hannover— jetzt, wo ich Sie dort weiß, Patrick...“ N . 4*. Viele Stunden am Tage ſaß Monika an Berts Lager. Man ließ ſie ungehindert im Gerichtslazarett aus und ein gehen, und die Aerzte wußten am beſten, daß ſie unent— behrlich war, um Bert Weſt geſund zu machen. 5 Aus den Fieberreden ihres Mannes erfuhr Monika vieles, was ihr bisher dunkel geblieben war. Sie wußte jetzt, weshalb er ſie zur Frau genommen, was er Violas wegen gelitten hatte. Sie wußte auch von dem, was ſich damals, bei der großen Jagd, im Walde zwiſchen Viola und Bert zugetragen hatte. Daß Bert damals Violas Ver— führungskünſten widerſtanden, und wie ſchwer er unter ihrer Tücke ſpäter gelitten hatte. Sie wußte aber auch, daß dieſe ſündhafte Liebe jetzt ganz tot war. Daß er ſeine Ika nun heiß und innig liebte, weil er ſie immer mit neuen Liebes- und Koſenamen zu ſich rief, nicht ahnend, daß die geliebte Frau dicht neben ihm ſaß und jeden dieſer zärtlichen Laute tief in ihr Herz ein— rank. Das Bewußtſein von Berts Liebe gab Monika die Kraft, dieſe Zeit durchzuhalten. Sie fühlte ſich körperlich gar nicht wohl. Die Mutterſchaft machte ihr mehr zu ſchaffen als das erſte Mal, und der lange Aufenthalt in a7 dem Krantenzimmer war nicht dazu angetan, ihren Zu— tand zu beſſern. Abends, wenn ſie Bert verlaſſen mußte— über Nacht durfte ſie nicht bei ihm bleiben—, machte ſie, ehe ſie in ihr Hotel zurückkehrte, ſtets einen längeren Spaziergang, der ihren, Nerven und ihrem Körper wohl tat. Diesmal hatte ſie einen beſonders ſchlechten Tag hinter ſich. Am Morgen war mit der Poſt ein Schreiben ge— kommen, in dem der Beſitzer von Dietmars Wechſeln ſo— fortige Einlöſung forderte, ſonſt würde er nicht zögern, die ganze Sache der Staatsanwaltſchaft zu übergeben. Den ganzen Tag über hatte dieſer Brief Monika ver— folgt. Was ſollie ſie nur tun? War es richtig geweſen, Patrick Johnſons Hilfe von ſich zu weiſen? Jetzt wußte ſie niemand, der ihr helfen würde. Ihre Füße waren diesmal zu ſchwach, als daß ſie einen größeren Weg hätte machen können. Auf dem kürzeſten Wege kehrte ſie ins Hotel zurück, fuhr hinauf in ihr Zimmer und ließ ſich müde und verzweifelt in einen Seſſel ſinten. Mein Gott! Wie verlaſſen ſie war! Von den Chilenos hatte ſie nichts gehört. Ob ſie ihren Hilferuf nicht emp⸗ fangen hatten? Es war ſonſt unbegreiflich, daß ſie mit keinem Wort geantwortet hatten. In ihre troſtloſen Grübeleien hinein klopfte es an die Zimmertür. Sie fuhr auf, rief leiſe:„Herein!“ a Ein Hotelpage ſtand draußen, gab ihr eine Viſiten⸗ Ute. Mit einem erſtickten Aufſchrei las Monika den Namen „Don Fernando del Chileno“. Das war die Hilfe. Gott hatte ſie nicht verlaſſen. Wenige Minuten darauf ſtand ihr ameritaniſcher Pflegevater vor ihr. Leidenſchaftlich weinte ſie, als ſie in ſeinen Armen lag. Das gefolterte Herz mußte ſich endlich! Luft machen, hier bei dem gütigen Manne, der ſie jo ſanft —— —— AN Vom MARGARETE AN K 5 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) — ů—v— —— — zu tröſten verſtand und ſie lange und zärtlich ſtreichelte, bis ſich die erregte Frau endlich beruhigt hatte. „Es iſt wie ein Wunder, daß du da biſt, Onkel Fer⸗ nando. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich hatte nicht zu hoffen gewagt, daß du ſelbſt kommen würdeſt. Die weite und lange Reiſe...“ „Iſt heutzutage ein Kinderſpiel, Monika. Es gibt ja einen Zeppelin, und mit dieſem Rieſenvogel bin ich hier— her geflogen. Mamita war mit mir derſelben Meinung, daß es das beſte war, zu dir zu kommen und nach dem Rechten zu ſehen. Du biſt und bleibſt unſere liebe Tochter, Monika, und wir waren glücklich, daß du dich in deiner Be— drängnis an uns gewandt und uns gezeigt haſt, wie ſehr du uns auch jetzt noch vertrauſt.“ Monika ſah ihn mit tränenumflorten Augen an. Sie konnte nicht ſprechen, lehnte nur den Kopf an ſeine Bruſt, küßte ſeine Hand und ließ ſich von ihm wieder und immer wieder ſtreicheln. Nach einer Weile erſt fing ſie leiſe an zu ſprechen und alles zu erzählen, was ſich ereignet hatte, ſeitdem ſie ihren Brief nach Braſilien geſandt hatte. Don del Chileno war erſchüttert von dem Gehörten. „Armes, armes Kind! Was haſt du gelitten! Aber jetzt bin ich bei dir, und ich will alles tun, um dir zu helfen. Morgen ſchon wird Miſter Williams nach Paddyſcholle ſahren, um vor allem das Geſchäftliche zu klären und all— mählich zu erledigen. Was alles andere anlangt, iſt ja nichts zu unternehmen, ehe dein Mann geſund iſt. Wie ich höre, geht es ihm ja bedeutend beſſer. Das iſt vorläufig die Hauptſache. Du mußt ganz ruhig werden, Kind! Brauchſt dir keine ſo ſchweren Sorgen mehr zu machen, jetzt, wo ich da bin. Vertrau' mir: ich helfe dir, ſo gut ich nur kann. Glaubſt du mir das?“ Monika konnte nicht ſprechen. Aber ſie ſchlang wieder ihre Arme um den Hals des gütigen Mannes, und ihre Lippen preßten ſich dankbar auf die ſeinen. Jetzt, nun er da war, würde alles beſſer werden, ſie war überzeugt davon. Seit zwei Tagen war Bert außer Gefahr. Aber er mußte noch völlige Ruhe haben. Seine abgezehrten und ſchwachen Nerven durften nicht erregt werden. Er ſchlief faſt immer, und auch dann, wenn er für Minuten wach war, konnte er nur mühſam die Augen öffnen, mit einem flüchtigen Blick ins Zimmer ſehen. Es lag in ſeinem Zu— ſtand begründet, daß ſeine Blicke noch nichts wußten von dem, was ſie ſahen. Er weilte noch nicht in der Wirklich— keit. Noch immer beſand er ſich in einer Art Dämmer— zuſtand. Aber das konnte ſich von einem Tag zum andern ändern, die Aerzte warteten geſpannt auf dieſen Augen— blick. Monika war nun zuverſichtlicher als ſonſt. In der Frühe war ein Brief Don Fernando del Chilenos ge— kommen, der nach Berlin und nach Paddyſcholle gefahren war, um bei der Erledigung der geſchäftlichen Angelegen— geiten mitzuhelfen. Er ſchrieb Monika, daß es ihm gelungen war, alle Wechſel und Schuldſcheine aufzukaufen, daß in dieſer Hin— ſicht alſo nichts mehr zu befürchten war. Was die An— gelegenheit in Paddyſcholle ſelbſt betreffe, ſo ſei Miſter Williams eifrig mit der Entwirrung der Dinge dort be— ſchäftigt. Das ginge allerdings nicht von heute auf morgen. Aber jetzt, wo die ſchlimmſte Sache mit den Wechſeln er— ledigt ſei, habe das andere ja keine ſolche Eile mehr.— Monika ſolle ganz ruhig und zuverſichtlich ſein und ſich dieſer Dinge wegen keine Sorgen mehr machen. Freudentränen liefen ſacht über Monikas eingefallene Wangen, als ſie den gütigen Brief des väterlichen Freun— des aus der Hand legte. In dieſem Augenblick erklang es wie ein Hauch von Berts Bett zu ihr herüber. „Ika!“ Monikas Kopf fuhr ruckweiſe empor. Sie ſah Berts Augen mit wachem, klarem Blick auf ſich gerichtet. Im nächſten Moment ſtand ſie neben ihm, beugte ſich her— nieder. „Oh, Bertl... ich bin!“ Zart küßte ſie ſeinen Mund. Liebevoll ſtrich ſie ihm über das Haar. Die Augen des Kranken gingen über das veränderte Geſicht der Frau Immer und immer wieder. Eine grü⸗ belnde Falte ſtand zwiſchen ſeinen Augenbrauen. „Wie fühlſt du dich, Bertl? Haſt du Schmerzen? Geht es dir gut?“ Auf Monikas zärtliche Fragen kam zunächſt keine Ant— wort. Plötzlich kam es, einem Aufſchrei gleich, aus dem Munde des Mannes: „Wie ſiehſt du aus, Ika? Was iſt mit dir geſchehen?“ Monika ergriff erſchrocken die Hände des erregten Mannes, ſtreichelte ſie leiſe und beruhigend. „Nichts iſt geſchehen, Bertl. Ich bin ein wenig ab⸗ geſpannt. Du warſt ein wenig krank, Vert!— das iſt alles. Aber jetzt biſt du wieder geſund, Liebſter.“ „Ich war krank? So?!“ „Ja! Aber es iſt vorbei. Jetzt wird alles wieder gut, und ich werde auch bald meine coten Backen wieder be⸗ zemmen. Aber du ſollſt nichts mehr fragen, Bertl. Du Du biſt wach— endlich! Wie glücklich ſollſt gez rubig ſein, ſonſt betommſt du Fieber. Jer 5 wirſt du langſam wieder einſchlafen.“ „Nein, Monika! Ich werde nicht einſchlafen können, ehe ich dich nicht manches gefragt habe. Auf einmal iſt alles wieder da. Was iſt mit Paddyſcholle? Iſt alles in Ord⸗ nung dort?“ Es war ein Glück, daß er vorläufig nicht zu merken ſebien, daß er ſich in einem ihm unbekannten Zimmer be— ſand. Je länger das hinausgeſchoben werden konnte, deſto beſſer war es. Darauf hatten die Aerzte Monika vor allem aufmerkſam gemacht. i Deshalb beeilte ſie ſich, Berts Frage zu beantworten. Er würde dann ruhiger werden und vielleicht einſchlafen, ehe ihm das andere bewußt wurde. „Es gehn alles gut in Paddyſcholle, Bertl— ſehr gut!“ Leiſe fuhr ſie fort, ihm von Don Fernando zu erzählen und ihm zu ſagen, wie gut er alles geordnet hatte, und daß er alles geordnet hatte, daß alles ſich regeln würde. Bert hörte aufmerkſam zu. Plötzlich zuckte er zu— ſammen, unterbrach ſeine Frau. „Und was iſt mit Dietmar, Ika? Ich erinnere mich plötzlich... Ich lief weg aus dem Blockhaus, einen Arzt zu holen. Der Revolver war losgegangen. Dietmar war getroffen worden... Es geht ihm doch gut? Sag' mir ſchnell, Ika, was iſt's mit ihm?“ Einen Augenblick zögerte Monika. Sollte ſie Bert die Wahrheit ſagen? Aber— es war das beſte. Wenn ſie ihn jetzt belog, würde der Rückſchlag ſpͤter um ſo ſchlimmer für ihn ſein. „Bertl!“ a Bert ſah ſeine Frau aufmerkſam an, mit einem großen, wiſſenden Blick. „Er iſt alſo tot— der liebe Junge iſt tot?!“ Wie ein kleines Kind ſchluchzte der Mann in ſich hinein. Sanft küßte ſie ihn, einmal, zweimal... Und unter dieſen innigen Küſſen ſchlief Bert Weſt ein, ein glückliches Lächeln auf den Lippen. Monika ſaß noch immer auf dem Bettrand. Sie wollte ihre Hand nicht losmachen aus der des Schlafenden, ehe er nicht ſo feſt ſchlief, daß er es nicht merken würde. So ſaß die Weſthofherrin eine lange Zeit und hütete den Schlaf ihres Mannes, indes ihre Seele Zwieſprache hielt mit Gott, und zu ihm betete um ſeine allgütige Hilfe. Wochen waren ſeit dieſem Tage vergangen. Inzwiſchen hatte Bert Weſts Geneſung große Fortſchritte gemacht. Inzwiſchen hatte er auch erfahren, wo er ſich befand. Und er war nicht einmal ſehr erſchrocken über die Tatſache, daß man ihn für ſchuldig am Tode ſeines Bruders hielt. Er ſelbſt wußte nicht mehr ganz genau, wie ſich das alles im Blockhauſe abgeſpielt hatte. Er hatte Dietmar nicht mit Willen getötet, das wußte er. Er hatte mit dem Bruder gerungen, ihm die Waffe entreißen wollen. Aber— es war für ihn nicht ſicher, ob die Waffe von ſelber losgegangen war, ob Dietmar den Schuß abgegeben oder ob er auf den Abzug gedrückt hatte. Dann wäre er ſchuld an Dietmars Tode geweſen. Vielleicht, daß die Gerichtsverhandlung Klarheit über dieſe Vorgänge geben würde. Vielleicht aber würde alles dunkel bleiben, und er wollte dann lieber die Strafe auf ſich nehmen, als mit dem Odium eines ungeſühnten Brudermordes herumlaufen. Die Strafe würde ihn ent— ſügnen für eine Schuld, in die er unbewußt verſtrickt worden war. Noch war er im Lazarett. Erſt mußte er kräftiger werden, ehe man ihn ins Unterſuchungsgefängnis über— führen, langwierigen Verhören würde ausſetzen können Monika war noch immer bei ihm, obwohl ihr Zuſtand immer beſchwerlicher wurde. Seltſamerweiſe hatte es ziemlich lange gedauert, ehe Bert wußte, daß ſie ein zweites Kind bekommen würden. Dann aber hatte er ſeine Frau ſehr zärtlich und ſehr behutſam an ſich gezogen. „Ein Kind werden wir haben. Einen Jungen viel- leicht... er wird auf dem Weſthof bleiben dürfen. Und ich werde mich über ihn freuen, wenn ich zurückkomme, wenn ich geſühnt habe. Aber das muß erſt durchgehakten werden. Kein Makel ſoll auf unſerem alten Geſchlech: ſein, auf unſeren Kindern...“ Die Zeit verſtrich. Bert Weſt war aus dem Lazarett entlaſſen, ins Unterſuchungsgefängnis überführt worden. An dieſem Tage hatte er Monika gebeten, auf den Weſt— hof zurückzukehren. Er könne es nicht ertragen, ſie leiden zu ſehen. Und ſie gehöre jetzt nirgendwo anders hin als auf den Hof. Monika mußte ihm den Wunſch erfüllen. 5 Paddyſcholle, das ſah ſie ſofort, war in den beſten Händen. Auf Don Fernandos Einfluß war es zurückzuführen, daß man ſich mit Viola Weſt geeinigt hatte. Man hatte ihr eine größere Abfindungsſumme ausgezahlt; jetzt hatte ſie mit Paddyſcholle nichts mehr zu tun. Selbſtverſtändlich war auch Jugenieur Speier ausgeſchieden. Er wollte nicht mehr bleiben, nachdem Viola desintereſſiert war. Don Fernando hatte Monika noch zurück auf den Weſt⸗ hof begleitet und war die erſten Tage bei ihr geblieben. In Hannover war es ihm noch erlaubt worden, Bert Weſt einige Male zu beſuchen. Er hatte von Monikas Mann den beſten Eindruck gewonnen, und jetzt wußte er auch, daß dieſer Mann unſchuldig ſein mußte, und daß er es wert war, daß man ihm half. Zunächſt nun mußte Don Fernando für kurze Zeit nach Braſilien zurückkehren; ſeine Anweſenheit dort war unumgänglich notwendig. Aber er würde nur kurze Zeit drüben bleiben und dann zuſammen mit ſeiner Frau zurückkommen. Seine Frau ſollte die Freude haben, Klein⸗Helge kennenzulernen, an der der alte Mann jetzt ſchon mit ab⸗ göttiſcher Liebe hing. Und das Kind war in den Tagen, da der Amerikaner auf dem Weſthof gewohnt hatte, gar nicht mehr von dem„Großvater“ wegzubringen geweſen, (Fortſetzung folgt.) e Vierubein m. Viernheim— Käfertal—Mannhei e eee Werkia 00 5²⁰ Weinheim Bahnhof ab 55 Viernheim Bahuhof„ 3 Käfertal Bahnhof an Mannh.⸗Neckarſtadt an Maunh. Hauptbhf. an 5 5 I Mannh. Hauptbhf. ab— 2 Mannh. Neckarſtadt,— Käfertal Bahnhof„ Viernheim Bahnhof Weinheim Bahnhof an Sonntags Weinheim Bhf. ab]— Viernheim„ ab— Käfertal„ au Neckarſtadt„ an Mannh.⸗Hbhf. an Sonntags Ge Mannh.⸗Hauptbhf. Mauuh.⸗Neckarſtadt Käfertal Bahnhof Viernheim„ Weinheim„ 4⁰ 5 S 504 1 55⁵³ 61¹⁵ 6 6⁵⸗ 5³³ — 545 55 6¹⁰ 6³⁴ 5.50 dein Heddeshei 609 Käfertal 6.22 J 6.50 äfertal Käferta 920 Heddesheim Sonntags an Käfertal Käfertal Heddesheim 6.20] 6. 6.39[7.09 ab an 855 2 48 Elektriſche Bahn 6²⁵ 700 f 6˙¹⁰ 6⁰ꝛ² 3 Elektriſche Bahn 6⁰⁰ 7¹⁵ 727 74¹ 75 — 71 72 74 115 3 9.19 9.3 Heddesheim ab 708 6100 625 6˙⁰0 5˙¹ 550 617 62⁰ 6 1 33 550 6⁰⁰ 65 6385 65⁵³ 708 7 7 07 62²² 65 6⁵² 707 105 65 ieee Werktags Elektriſche Bahn Mannheim. 5 700 3 EClektriſche Bahn Weinhei 94 702 7² 5745 22 5 8¹⁵ 9 82 2 8¹² — 8⁵6 7.5 8.1 6 1 80 8 621 60⁰ 620 6³⁴ 8.08. 7¹⁰⁸ e 30 7⁴⁴ 9 9¹⁵ 929 2 7 5 3 11.24 12.40 1 41 8.26 8.30 8.48 lſachſen-Großſachſen⸗Leutershauſen⸗ 59 1 7⁴¹ 80⁰ 807 82⁰ 878% 8 6 7 6²²⁷ 6˙¹5 70 6˙¹ 6⁵³⁰ 7¹⁴ 65 7 12 12 6 6³⁴ 6˙⁴ 708 72⁰ 7⁴³ Weinhei NN 800g 8¹¹⁵ 91⁵ 897 89 — 8 Mann E 1 800 f 9000 10⁰⁰ 5 1 1⁰⁰ 12⁰⁰⁰ 13⁹ 13⁵ 140 1 1 15 1 U 29 nell 12. 955 07 1 1 56 1256 13⁵⸗ 14³⁷ 14⁵6⁶⁵ 15 16 17 Heddesheim. Käfertal 15 105 0 * 10 11 1 41 „ 10⁵⁰ 105 105 12.57 Ha 8¹⁵ 900 n 91 92⁰⁶ 9⁴⁰ 12.50 13.09 uptbahnhof— 17 800 8501055% 12 100 7⁴ 8 90⁴ 11 122⁵ 789 82⁸ 91 112³⁵ 12 81 8⁴¹ 931 11³⁶⁵ 12*⁵² 8¹⁵ 85⁵⁵ 9⁴⁵ 11 m- Viernheim— Käfertal— Mannheim⸗Neckarſtadt—Mannheim⸗ Hauptbahnhof 5 heim⸗Hauptbahnhof—Mannheim⸗Ne 12¹⁸ 12 9⁴⁵ Iii 0 512 75 10 11 10¹. 11*² 10% 12⁰⁰ f 125 N 110 0 1200 111 120 121⁵ 1121212 11%— 125 140⁰ 131¹⁰⁵ 138 134 513.45 14.10 15.30 14.02 n. Sa. 13.29 13.44 13.47] 14.01 Heddesheim—Käf 9.08 9.26 9.30 9.48 11.08 11.26 11.30 11.48 12˙08 12.26 12.30 12.48 13.26 13.30 13.48 e 105%/11%0124 154 Mannheim⸗Neckarſtad 1300 ö 905 13061300 13 1415 14⸗0 14* er Anzeiger m⸗Neckarſtadt.Mannheim⸗Hauptbahnhof —. 1 7˙à— Gültig ab 6. tober 1934 — c———————— SSS— U—:õ½ ⁰ QA 15 IS 181 185⁵² 1870 191 165. 17¹⁰ 167 7 165 1730 17¹⁰ 1 1759 14¹⁵ 8 14 1536 141% 214561801 140 14d 160 1 e 16 300 130 0 161⁵⁵ 16500 17¹⁵ 1630175 1750 164/170 1657 1 Ten Al 15 i 14251525 15% 140 155 16 14⁵² 1552 161¹˙⁰⁵ 1 5086 16 160 18 1 5 13 155 40 B50 16⁰⁰ 1 8 15 15 1 6 15 5 18 147 107 18. 145 160 184 145⁵⁰ 1656 1900 19 194¹ 190 1259 1 13˙⁰ 13³¹ 135⁵⁶ 1325 13 1856 200⁰0 20 20²⁰ 20. r=n 20 1800 19061955 185 196 1955 1875192 18(19.— 1856 1956 129% ) 15⁰⁰ 16/0 17⁰⁰ 15¹¹⁵ 16¹¹ 171¹⁰⁵ 152 162 17 2 15˙ 16˙ 174² n 204 210 und zurück 17.45] 18.25 18.03 J 18.44 17.05 17.23 16.25 14.28 15.48 16.43 18.29 18.46 17.45 18.03 17.24 17.41 16.44 17.01 14.40 J 16.02 14.57][ 16.19 ertal und zurück 19.26 19.30 19.48 17.26 18.26 18.30 18.48 15.26 15.30 17.30 1548 17.48 14.26 14.30 14.48 20.33 20.51 Werktags von Weinheim⸗Lütze 7⁰0²Kα 7⁵⁰ 90² 7³⁰K 25K 131 Weinheim ab 5 E 5 Schriesheim„ Heidelberg an 6¹⁵ 6² 1 6ꝛ³⁵ 6⁵³ 21 72 75⁵ 8²⁴ 8⁵⁵⁰ 92 9¹⁸ 10¹⁰ 103 110 — 1151 127 delberg⸗Handſchuhsheim⸗ of enk 121˙¹ 12³² 1257 125 1875 1805 ſenheim⸗Schriesheim⸗Leuters 137 13⁵⁵ 13²³ 14⁰5⁵ 143⁰ 18²⁰ 18⁴⸗⁶ 17 3 180 165⁵⁴ 17²⁰ 16 1655 15 145⁵¹ 1517 as 55781 9019020521 ſuſferſſe eee 195⁵ 190 2003 20¹⁰ ckarſtadt— Käfertal.—Viernheim— Weinheim 20³⁵⁵ 21⁰ 21 4 2170 21[2158]— 2256— 14²⁰K 25 6 152 0 1655 172 177K 18⁰ 19⁰⁰ hauſen⸗Großſachſen⸗ 23 0 23 59 1 22.0 21002200 2255 212307 200 2321 i t. Käfertal Viernheim— Weinheim 20 ez 1 21⁵⁵ 23⁰⁰ 23˙⁰ 9 220 231⁴ 92. 0¹ 0³ 1 9 1222 222% 230⁰ 100 215 ana 232% 23. 8 2200 225 2245 22 56 9.5 20 20. 2040 21. 210 216 9 e 2100 2200 220ů 2300 00 2155222280236[0ʃ5 2220230 23% 05 221622232305 23 ⁰ 06 — 21¹ ——— 21.50 22.13 22.45 23.02 21.00 2117 20.40 20.57 23.43 24.00 22.14 22.31 19.45 19.00 20.02 19.18 oss 008 08 23.08 6 13.08 P 14.08 15.08[ 17.08 18.08 5 292010 23.26 0.30 0.48 22.30 22.48 Schriesheim⸗Doſſenheim⸗Handſchuhsheim⸗Heidelberg 21% 28 5 0⁰⁰ 20⁴⁰K 21 0 2 5 195 2005 205⁵⁸ 21 53 22 v5 ützelſachſen⸗Weinheim ——— 0—— 2015 1850 19⁰ 1 0 785 Werktage von Hen Heidelberg ab Schriesheim Weinheim an 557 6⁰⁵ 6³88 Sonntags von Weinheim⸗ — 60O⁰ 6²² 7⁰³ 7²³⁰ 8 900 705 735 7⁰¹ 7 737 0 an 8 8³² 90 105¹ 1 1 59 1125 11* 9*0 8 an 956 1895 Lützelſachſen⸗Großſachſen-Leutershauſen⸗ 12²⁰ 15 12¹ 1206 135 18K 13 an 1314 e 5 5 1 02 70 1413 581552 1625 n 5 11 985 16 16K 17018618 15¹¹ 1556 165¹ 17 bd 18K an i800 Weinheim Kl. B.) ab K Schriesheim Heidelberg Sonntags von Heidelberg 5.47 6.15 7.30 8. an 6.05 6.41 7.56 8.56 9. 00 8 00 90.00 10.00 11.00 7.30 8.30 9.30 1030 14.30 12 56 10.56 11.56 120 ⸗Handſchuhsheim⸗Doſſenheim⸗ 12.00 f 775 08 12.30 13.08 13.30 14.08 14. 13.00 34 12.56 13.34 13.56 14.34 14.56 15 1400— 1500 16.00 17.00 555 30 15.08 15.30 16.30 17.30 18.08 1827 190 19386 20²⁰ 21⁰ 1950 20⁰³K 19% 20K Schriesheim⸗D oſſenheim⸗Handſchuhsheim⸗Heidel berg — 19.00 g 20.30 21.30 22.30 23.27 18.30 19.08 19.30 20.08 20.30 2130 22.80 23.2 34 15 56 16.56 17.56 18.34 18.56 19.34 19.56 20.34 20.56 21.56 22.56 20³8⁸ 212⁰ 2350 l — 20.00 21.00 22.00 23.60 Letzte Nachrichten 14 Güterwagen entgleiſt. Halle, 6. Okt. Auf der Strecke Magde⸗ burg—gZerbſt verunglückte der Güterzug Roßlau Rothenſee unmittelbar hinter dem Bahnhof Prödel infolge Achſenbruchs eines Wagens. 14 Wagen entgleiſten. Während Perſonen nicht verletzt wurden, iſt der Sach⸗ ſchaden beträchtlich. Ein Stellvertreter gtarhembergs Wien, 6. Oktober Der öſterreichiſche Bundespräſident hat den Staatsſekretär für Sicherheitsweſen, Hammerſtein⸗Equord, mit der Ver⸗ tretung des Vizepräſidenten Starhemberg betraut. Eine offizielle Verlautbarung, wa⸗ rum Starhemberg einen Vertreter braucht, iſt nicht erfolgt; es heißt, daß Starhemberg ſich zu einem längeren Jagdaufenthalt nach Kärnten begebe. Zurückgeforderte Alten Ein Traditionsbruch in England. London, 6. Oktober. Ueber eine amtliche Maßnahme, die im Widerſpruch zu übernommenen Gepflogen⸗ heiten ſteht, weiß„News Chronicle“ zu be⸗ richten. Danach ſind alle Politiker. die ſeit dem Jahre 1919 als Miniſter tätig waren, aufgefordert worden, ſämtliche in ihrem Be— ſitz befindliche Abſchriften amtlicher Doku— mente auszuliefern. In den Fällen, wo vor— malige Miniſter inzwiſchen verſtorben ſind, iſt eine entſprechende Aufforderung an ihre Erben gerichtet worden. Die Originale der Dokumente werden im Außenminiſterium geſammelt. Von der Aufforderung werden ungefähr 100 politiſche Perſönlichkeiten be— troffen, z. B. Lloyd George, Lord Snow— den, Winſton Churchill, Artur Henderſon und Sir Auſten Chamberlain. „News Chronicle“ wirft die Frage auf, ob es ſich um den Verſuch handelt, eine Kri— tik an den verwickelten politiſchen Schach— zügen bei der Bildung der Nationalen Re— gierung im Jahre 1931 zu verhindern, oder ob es den ehemaligen Miniſtern unmöglich gemacht werden ſoll, bei der Abfaſſung von Lebenserinnerungen oder Zeitungsartikeln umtliche Dokumente als Unterlagen zu be— nutzen. Fußball Münzenberg Mittelläufer, Szepan ſtürmt. Die deutſche Ländermannſchaft, die am Sonntag in Kopenhagen gegen Dänemark ſpielt, iſt umgeſtellt worden. Der Saar— brückener Mittelſtürmer Conen iſt doch nicht ſoweit, daß er ſpielen kann, ſo daß der Po- ſten anderweitig beſetzt werden mußte. Roh— wedder⸗Eimsbüttet rückt nun in die Mitte und Szepan wird auf dem Halblinkenpoſten ſtürmen. Als Mitelläufer ſteht Reinhold Münzenberg-Aachen. Deutſchland— Schweiz in Skuttgark. Der nächſte Länderkampf Deutſchland ge— gen die Schweiz wird am 27. Januar 1935 im Stuttgarter Adolf-Hitler-Stadion ſtei⸗ gen. Am gleichen Tage ſpielen auch die B— Nationalmannſchaften an einem noch zu be— ſtimmenden Ort gegeneinander. 85 N. 1 Preisſturz auf dem Heiratsmarkt in Tiburon— Eine epochemachende Erfindung— die ſchreibwütigen Berliner— Das Stachelſchwein Kennen Sie Tiburon? Es iſt eine Inſel im Golf von Kalifornien, die ich auf meiner Landkarte von Kalifornſen nicht finden kann. Sie wird aber wohl trotzdem vorhan⸗ den ſein, denn der amerikaniſche Forſcher Adam, der von ihr erzählt, wird ſie ſich kaum aus den Fingern geſogen haben. Adam berichtet merkwürdige Dinge über Tiburon. Es wohnen dort Indianer, auf deren Heiratsmarkt vor einiger Zeit ein großer Preisſturz eingetreten iſt. Für einen alten Autoreifen können ſie jetzt dort eine ganz paſſable Frau zwiſchen zwanzig und dreißig kaufen. Früher koſtete eine ſolche paſſable Frau auf Tiburon etwa hun⸗ dert Dollar in Muſcheln und Seefiſchen— wohlverſtanden: nach dem alten ſoliden Dol— larkurs. Aeltere paſſable Frauen waren et— was billiger. Als dann die Zeiten auch auf Tiburon ſchlechter wurden, wollten die Hei⸗ ratskandidaten nicht mehr ſo viele Muſcheln und Seefiſche für eine Frau anlegen. Aber die Herren Eltern wollten mit den Preiſen nicht erhuntergehen, und es kam infolgedeſ— ſen ſo weit, daß die Heiratskandidaten ſich zu einer Verſchwörung gegen die jüngeren Frauen zuſammentaten und in ihren Sta— tuten feſtſetzten, daß fortan nur noch ältere Damen zu heiraten ſeien. Die Verſchlechte⸗ rung des Heiratsmarktes für junge Mädchen mußte zu einer Kataſtrophe führen, und die armen Dinger werden, wie geſagt, jetzt ſo bͤllig angeboten, daß ſich auch die Habenichtſe eine Frau leiſten können, und wer nicht gleich bare Muſcheln und Seefiſche in der Brieftaſche hat, kriegt die Frau auch auf Stottern. Die Jünglinge von Tiburon ſind aber trotzdem noch mitten drin in ihrer Ver— ſchwörung und heiraten beharrlich nur ſolche Frauen, die zwanzig bis dreißig Jahre äl⸗ ter ſind als ſie ſelbſt. Von wegen der Billig— keit. Das erzählt der Forſcher Adam von der Inſel Tiburon, die ich leider auf meiner Landkarte nicht finden kann. Es würde ſich, meiner Anſicht nach, lohnen, raſch einmal einen Sprung nach dieſem Tiburon hinüber— zumachen. Das nötige Kleingeld in Muſcheln und Seefiſchen würde man ſchon aufbringen, zumal ja der Dollarkurs inzwiſchen ſtark heruntergegangen iſt. Wenn ich es alſo auf meiner Landkarte noch finden ſollte... Aber vielleicht könnte man ſein Muſchel— geld und ſeine Heringe doch ſicherer anlegen, wenn man ſich dafür ſtatt der indianiſchen Frau die raſierende Weckeruhr kaufte. Von dieſer raſierenden Weckeruhr habe ich ſchon früher einmal etwas erzählt, aber damals beſtand ſie nur erſt in der Idee, während is jetzt perfekt ſein ſoll. Ein engliſches Gen Vat die raſierende Weckeruhr erfunden, und Junggeſellen, die früh ins Geſchäft oder ins Büro eilen müſſen, und Ehemänner, deren Frauen den Morgenkaffee verſchlafen, kön⸗ nen ſich garnichts Beſſeres wünſchen als die— ſen genialen Wecker. Es iſt eine Uhr, die früh morgens genau ſo viel Radau macht wie alle anderen Weckeruhren, daneben je— doch den Vorzug hat, gleich nach dem Radau Kaffee und weiche Eier zu kochen, damit der aus ſeinem Morgenſchlummer geklingelte Junggeſelle oder Ehemann unmittelbar nach ſeiner Erweckung mit dem Frühſtück begin⸗ nen kann. Oder ſagt man hier beſſer„kön⸗ ne“? Und im Anſchluß an das Frühſtück fängt das Raſieren an, was auch die unheim⸗ liche Weckeruhr beſorgt. Das alles hat ſich das engliſche Genie ausgedacht, und ich bin der Ueberzeugung, daß dieſes Genie eines Tages ebenſo berühmt fein wird wie der Er— finder der Dampfmaſchine, denn es gibt nichts, was peinlicher wäre als jeden Mor— gen zu ſpät ins Büro oder ins Geſchäft zu kommen, weil man mit dem Raſieren nach der alten Methode nicht früher fertig wurde, oder weil die Gattin die Zeit verſchläft. Neu⸗ gierig bin ich, ob ſo etwas auf der Inſel Ti— buron im Golf von Kalifornien auch vor— kommt! Und neugierig bin ich auch, ob das mit den Briefen der Berliner ſtimmen tut. Auch das iſt eine Sache, die ein Forſcher feſtge— ſtellt hat. Es wird nämlich ſchlankweg be— hauptet, daß jeder Berliner Jahr für Jahr 463 Briefe ſchreibt. Da von„jedem Berli— ner“ die Rede iſt, nehme ich an, daß auch die Säuglinge und die Berlinerinnen einbe— griffen ſind. Es wird ſich alſo wohl um den berühmten„Kopf der Bevölkerung“ handeln, wenn von den 463 Briefen die Rede iſt. Von mir kann ich ſchwören, daß ich keine 463 Briefe ſchreibe, und von den Säuglingen möchte ich beinahe dasſelbe ſagen! Was die Berlinerinnen angeht, ſo kenne ich mich da nicht recht aus— immerhin möglich, daß die es auf je 463 Briefe im Jahre bringen. Aber ſelbſt wenn man den Kopf der Bevöl— kerung in Betracht zieht, finde ich 463 Brie— fe koloſſal. Und deshalb bin ich neugierig, ob das wirklich richtig iſt, und wer z. B. die Briefe ſchreibt, die mir an den 463, die ich ordnungsmäßig zu ſchreiben hätte, fehlen. Ich drücke dem Manne meine uneingeſchränk— te Hochachtung aus, und wenn es vielleicht gar eine Frau ſein ſollte, ließe ſich vielleicht mit Muſcheln und Seefiſchen eine Beziehung anknüpfen. Aber das iſt eine Sache, die nach Tiburon gehört! Apropos: Frau... Kann es nach Ihrer unmaßgeblichen Meinung als eine Ehren— kränkung angeſehen werden, wenn ich einer Frau meines Herzens neben meiner unbe— grenzten Hochachtung ein Stachelſchwein ſchenke? Sehen Sie mich bitte nicht ſo an: wenn ich Stachelſchwein ſage, meine ich tatſächlich Stachelſchwein! Da iſt nämlich in Paris eine kurioſe Sache paſſiert, und ich bin neugierig, wie die Gerichte, die dieſe kurioſe Sache jetzt vor haben, entſcheiden werden. Alſo da iſt ein etwas aus der Faſſon gerate⸗ ner Mann, der einer Schauſpielerin, die er verehrt, eines Tages außer Blumen und Konfekt auch noch ein lebendes Stachelſchwein in die Garderobe ſchickt und auf einen der Stachel des Stachelſchweines ſeine Beſuchs: karte ſteckt. Ich weiß nicht, ob Sie ſchon ein⸗ mal ein Stachelſchwein geſehen oder gar ge⸗ geſſen haben. Man kann es nämlich auch eſ⸗ ſen, und viele meinen, daß es noch beſſer ſchmecke als ein ganz gewöhnliches Schwein ohne Stacheln. Aus den Stacheln können Sie ſich Zahnſtocher machen oder auch Feder⸗ halter— ganz wie Sie wollen. Alſo etwas Schlimmes iſt das Stachelſchwein keinesfalls, zumal da es den ganzen Tag ſchläft. Und ſchlimmſtenfalls könnte man ja, wenn es auf⸗ wacht, durch die engliſche Weckeruhr die Sta— cheln wegraſieren laſſen. Gefährlich kann es alſo unter keinen Umſtänden werden, aber die zitierte Schauſpielerin„hat ſich ein biß⸗ chen“ und fühlt ſich durch das Stachelſchwein ſo beleidigt, daß ſie den Mann, der es ihr zuſchickte, vor den Kadi geladen hat. Und nun. bin ich wirklich neugierig, was da in den. verſchiedenen Inſtanzen herauskommen wird, und ob man an Damen überhaupt keine Stachelſchweine verſchenken darf. Es wäre bei dem Einerlei der Dinge, die man gelieb— ten Frauen zu ſchenken gewillt iſt, mal was anderes! Denn mit Muſcheln und Seefiſchen allein denke ich mir das Liebesleben ſehr eintönig. Ein bißchen mehr Zoologie könnte immerhin nicht ſchaden! a Hans Dampf. Wiſſen Sie das? Es kann vorkommen, daß es regnet, ohne daß ein Tropfen Feuchtigkeit auf den Boden fällt; z. B. geben in Wüſtengegenden die Wolken wohl Regen ad, die Luft aber iſt ſo warm und trocken, daß der Regen in ihr verdunſtet, ehe auch nur ein Tropfen zu Boden gefallen iſt. Neues aus aller Welt Verhängnisvolles Reiter-„Kunſtſtück“. Der Gaſtwirt Ruckdäſchel, der in Gefrees (bei Bamberg) als Reiter an einem Ernte— feſtzug teilgenommen hatte, und auf dem Heimweg in einer Wirtſchaft einkehren woll— te, verſuchte, mit ſeinem Pferd über eine hohe Treppe durch die Haustüre in die Wirtsſtube zu reiten. Die Türe war jedoch zu nieder. Ruckdäſchel ſtieß mit dem Kopf am Türſtock an, ſtürzte vom Pferd und zog ſich ſchwere Verletzungen zu, denen er bald darauf erlag. Raubmörder eimer feſtgenommen. Die Gendarmerie in Landsberg(Lech) hat den flüchtigen Raubmörder Heimer feſtge— nommen. Heimer hatte vor einigen Tagen in Augsburg die Ehefrau Wild, mit deren Familie er bekannt war, durch Meſſerſtiche getötet. Aus einem Schrank hatte er dann u. a. ihre Erſparniſſe in Höhe von 250 RM geraubt— Schriesheim⸗Leutershauf en⸗Großſachſen⸗Lützelſachſen⸗Weinheim 00.15.38 1600 1700 18 0018.38 19.00 19.38 2000 20.38 21.00 22.00 28.15 Se ierg al B ab 607K 700 8 00 S 00 7.27 8.27 9.27 10.27 127 12,27 6˙55 7.55 8 55 9.55 10.55 11.55 12.55 über Ladenbur FP 1.0304.5505.055.4506.55 7.39 —— 6.3306.13ʃ7.24 05 2705.2105.4766.2807 348. 155 5.3 106.0306 447.508. 10 Darmſtadt„2.1206.0106.54.468.3% 8.4010. „anſ2. 356.287.4108. Schriesheim Weinheim an Heidelberg Heidelberg a Großſ.⸗Heddesh., Weinheim Heppenheim Frankfurt E Eilzuge D= Dzüge Fraukfurk alf 8k. Paraſadt 1 3.15 Heppenheim„. naheim 3.4 Großtſ.⸗Heddesh. Heidelberg Weinheim abſ4,5 3„39 16 Siebel„%%%% Lamperth.„5,22 Worms anſ5,42 W- Werktags, S — 9,07 W[10, 5908,45,27 11.09 13, 219,039.55 Sonn- u. Feierta 4633/74— ana. O0 7.028.058. 05.57 Frankfurt— Darmſtadt.— — 5.006. 306.47 514 00ʃ8. 007.42 7.55 I Weinheim—Mörlenba i Weinheim ab 14 70 Want 95 8⁰⁰ rth a— „Ballen 4b* 75² 8¹² 8¹⁴ 8¹⁸ 10 10 104% 10⁵⁰⁰ 13⁰ 13.0 13 185 9 00 10 1.00 12.00 1 c 5 928 19 20 11127 12.27 13.04 13.27 14.04 1427 an 60 9.30(10. 2810.50! 710.551 1.48013. 299.30 9.03ʃ10.59 11.18012.30014.06 Heppenhei e 9 5011. 10012.111012.20018.1513.52E 7785/0 00 157258 133014254 7 1609% 4 a1 0614.41 8.30 11.06 162⸗⁸ 16˙⁵² 165 170⁰ 17⁰² 17⁰¹ 5 n 8.45] 9.5 1010.00.50 W. 10.2512.180— 9.2010.18ʃ10.35/12 5% 13.49(15.14016.5216.0618.20ſ18.20 — 14.13ʃ15.58017.37ʃ16.30ʃ19.07ʃ19.07 10.230100 11. 1134— 8.400%. 0812.00. 1.00 J13.83ʃ18.38 f I 8 Weinheim—Viernheim— Lampertheim. 1 1013,05 15,33016,57 W 18,078— 20,56 5213,18 15, 46017,10 3516,02 17,26 11,30 1408016, 2218,00 18,54 gs. Wer auf den Zwiſchenſtationen: ch—Fürth— Wahlen. e 5 27 908 220 2287 229 227 1757 1810 1828 18²⁸ 2.38 13.00 13.38 1400 14.38 15 13.55 14.55 an 9.—Großſachſen⸗Heddesheim.— Weinheim Hebpenhen — 13.45 28012 59ʃ13.1613.5614.5215.31 16.3716.5017.16017. — 14.12 32 3 0 e 7 — 113.15ʃ14.15ʃ15.0215.5516.08 2 2 21.27 22.27 23.40 27 16.04 162 7.27 18.27 19.04 19.27 20.04 20.27 21.04 1 16 50 11 05 1855 an 19.55 an 20.55 an 21.55 2255 an m. Darmſtadt— Frankfurt a. 15.04 15. an 1555 an 70 11000 17.18ʃ18.20 18 56 0 10 1836 205 0 16.25[16.3 717.07 7028 1000889 19015 19 25 200 294015 95 10 0 10 16% 90 700 9 2450 20 9 400 570 021 8028 co 1690 05 — 18.30020.0721.09020.13 eee e e 14.42— 1507 m. Weinheim—Großſachen⸗Heddesheim über Ladenburg— Heidelberg 112.390— ö 10 14.29ʃ15.2214.52 8.14 8.40 11.25ʃ10.35 12.57 1540 21530 2 115.5801818 70— eee 18,20 2100 5 8 18,54 21, 200 1820 211¹· 18 21 18% 2175 W nur Werktags, 18 22 30 21,25 22,06 Muckenſturm, 17.58T 17.5808 2409.25 23705523400 1 1117.5F 75818 24059.25J19.52 E514 8 139962 1058.10 18.38018.50 20 240.17 22.363,00 0.67 480019. 31— 21.086020 40 23.28 e 19.5109 21 21.2220 50 23.4423. 20 — 18071914 20.00— 2181 23.52 170% 8 80 20.329,48 22.022.160 0.19,23.53 Worms— Lampertheim Viernheim— Weinheim 4 ess iS SG A8 2442 0 833115 4700/15.5 9817,06 19,40 5 orms ab fe 5,18 800,18, 2402 0813,15, 7 15,5987, 0 5 90 5,42 7,028,45ʃ2.25 1 1. 16,18 700 19,59 16.09 0.40 16.261653 17.5919.04 1 — 2 2 2 14 25 Viernheim„6,00 6,00 7,199,03ʃ12,42ʃ14,1216,½22 16,35J[17,44 20,6 8 512,5 5„3416,47 17,56 20,28 inhei 5 6,127,319 15¼12,54J14,24 16,34 16,47 17, 192 1 9 5 r will, muß dies dem Zugführer oder Schaffner vorher melden Wahlen Fürth. Mörlenbach. Weinheim 1 . T 91 11% 85 1 5 1510 16%.. 185 18%. 20% 2 140% 1 ee 170 185⁷ 4 1900 203³¹ J r eee e 14.0% 919 9er 1322,24 Poſtſtraße, W b 506 2 600 1 15 5 g—15³.—46¼/ 9120 Mörlenb, 55065 9/12— Weinh. an 6106679771012 ˙4— S= nur Sonn- und Feiertags. 77 Der Ponanon„on Hlothiſde n Semen. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag. Halle(Saale) 5 Auf dem Schreibtiſch, in der Nähe der Fenſter, ſtanden zwei Geigenkäſten. Ein ſchneeweißer kleiner Hund, ein Pekineſe, rollte wie ein geſchleudertes Wollknäuel von einer Ecke des Zimmers zur anderen, zerrte hier an einem ſeidenen Bande, das aus einem ſpitzenverzierten Wäſche⸗ band herausſah, dort an einem kleinen, hochhakigen Pan⸗ toffel. Auf der Lehne der Couch hockte mit geſträubtem Haar und hochgeſtelltem Rücken eine goldfarbene kleine Katze mit veilchenblauen Augen, und machte Miene, bald den ſchretenden Papagei, bald den wie irrſinnig im Zimmer herumfegenden kleinen Hund zu attackieren. Aber dann gab Marilka Losmirſta ihr einen Klaps auf die Naſe— fauchend duckte ſich das kleine Raubtier. Liddy Renningen blieb ein ganzes Weilchen in der halb geöffneten Tür ſtehen; niemand ſah ſie. Endlich rief ſte lachend: „Wieviel koſtet der Eintritt in deinen Zirkus, Rilka?“ Die Gräfin Losmirſka ſah auf— einen Augenblick ſtarrte ſie faſſungslos auf die in der Tür Stehende. Dann ſprang ſie auf, ſo eilig, daß der grüne Papagei beinah von ihrem Knie heruntergefallen wäre— was die kleine ſiameſiſche Tempelkatze als gute Gelegenheit zu einem An⸗ griff anſah. Aber die Dienerin war ſchnell dazwiſchen geſprungen. Sie raffte den angſtvoll krächzenden, flüg zl ſchlagenden Vogel auf, gab der kleinen Katze einen Stoß— die flüchtete miauend, mit einer Feder im Maul. Der Papagei wurde in ſeinem Bauer in Sicherheit ge⸗ bracht, gerade dann, als Marilta Losmirſta und Liddy Renningen ſich in den Armen lagen. „Liddy, welche Ueberraſchung!“ dann auf die andere Wange.„Welch. Freude, Darling! Ich hatte ja keine Ahnung, daß du hier biſt!“ „Und ich habe es auch erſt eben durch Zufall unten beim Portier erfahren. Da habe ich die ganze Meute meiner Verehrer abgehängt— und da bin ich.“ Marilka ſchob ihren Arm unter den der Freundin: „Komm, Liddy, nebenan iſt's ſchon einigermaßen menſchlich, da können wir plaudern. Weißt du, wir laſſen uns den Tee heraufbringen. Maſcha, beſtell' Tee!“ ſagte ſie auf polniſch, ſchon im Herausgehen, zu der Dienerin. „Aber ſag, ich will nicht dieſen blödſinnigen engliſchen Tee, von dem man nicht weiß, ob er nicht ein verkappte Kaffee iſt. Sag, goldgelb muß er ſein wie Bernſtein und ſo durchſichtig.“ ö „Immer noch iſt das Teetrinken bei dir wie eine Zeremonie!“ neckte Liddey Renningen.„Du haſt noch immer die alten Liebhabereien, Rilka!“ „Und du die deinen, ſcheint mir!“ Die Gräfin Losmirſkta hockte ſich mit gekreuzten Beinen auf die Couch und ſah neckend zu Liddy Renningen hinüber.„Hier, Liddy, bitte, Zigaretten! Auch noch meine alte Marke, für mich ſelbſt in Kairo gemacht.“ „Was meinteſt du damit, daß auch ich noch immer die alten Liebhabereien hätte?“ Die blonde Liddy Renningen tat einen tiefen Zug— der Rauch der ägyptiſchen Zigarette legte ſich ſchwer und ſüß in den eleganten Salon. „Nun, ich meine in bezug auf Flirt, Darling! Sagteſt du nicht ſelbſt vorhin, du hätteſt die ganze Meute der Ver⸗ ehrer abgehängt? Alſo immer noch einen Kometenſchweif von Männern hinter dir her? Iſt dir das nicht auf die Dauer langweilig? Die Männer— Sie machte eine wegwerfende Gebärde.„Man kennt ſie allmählich in⸗ und auswendig, Liddy— immer das gleiche! Flirt und Süß⸗ holzraſpeln und nichts dahinter. Langweilt es dich nicht endlich auch?“ Marilta Losmirſka küßte die Freundin nach ſlawiſcher Sitte erſt auf die eine, 0 Das blonde, jungenhafte Geſicht der Gräfin Renningen wurde hart, verſteinte: „Vielleicht brauch' ich's, Rilka— um zu vergeſſen!“ „Zu vergeſſen? Was, Darling?“ a Aufmerkſam ſah Marilka Losmirſka in das verfinſterte Geſicht der Freundin. Dann pfiff ſie durch die Zähne. Sie nahm ſich eine neue Zigarette, ſteckte ſie ſchweigend an: „Ein Mann?“ fragte ſie nach einer Pauſe mit ihrer etwas harten Stimme. Liddy Renningen nickte. Ihre niedrige Stirn war zu⸗ ſammengezogen. Etwas Blindes und Zorniges ſtand in den hellen Augen unter den hauchdünnen Brauen, die wie zwei kohlſchwarze Bogen ſich über den Augen wölbten. „Alſo den Teufel mit Beelzebub austreiben“, meinte die Polin halb zu ſich.„Altes Rezept, aber nicht immer wirtſam! Hilft es denn wenigſtens bei dir, Darling?“ Heſtig ſchüttelte Liddy Renningen den Kopf: „Nein, es hilft nicht, Rilka! Der Schmerz bleibt— und die Wut.“ „Alſo hat er nicht gewollt?“ „Nein!“ „Und du liebſt ihn?“ „Ich weiß nicht, Rilka! Liebe ich ihn wirklich oder liebe ich ihn nur, weil er mich verſchmähte?“ Marilta Losmirſta lachte kurz auf— ein dunkles, ſpöttiſches Lachen war es, kam nun ganz leiſe aus ihrer zurückgebogenen Kehle. Den Kopf nach hinten in die Kiſſen gelehnt, ſummte ſie vor ſich hin: „Liebſt du mich nicht, bin ich entflammt— 21“ „Lache nicht!“ Die Stimme der blonden Frau zitterte. Die Polin brach mitten in der Melodie ab. „Ich lache ja nicht über dich, Darling! O nein, ich lache nur darüber, daß das Leben immer nur Plagiate kennt. Das Lied der Carmen ſcheint nie unmodern zu werden, es gilt heutzutage wie zu den Zeiten des ſeligen Bizet. Und wird vermutlich immer gelten, ſolange wir Frauen ſo dumm ſind und uns einbilden, daß es ohne die Herren der Schöpfung nicht geht.“ . Cortſetzung folgt.) Zn meiner Heimat N Von Ludwig Nies. In meiner Heimat kannt ich Strauch und 0 Baum Und jeden Pfad an Wald und Wieſenſaum. An allen Hecken labte ſich mein Mund. Ich trank an ſtillen Quellen mich geſund Und ſpähle von der Weihe Horſt am Rand, Wo ſcheu im Tann das flinke Schmaltier ſtand. Der Fink wies mir, wie er ſein Neſt gebaul And machte mich mit ſeinem Lied verkraul. Sagt' mir manch' morſcher Turm, wie all er ſei. 100 Erzählt er mir manch liebe Mär dabei. 1 0 in Nachbars Stall wußfk' ich Beſcheid Und wo im Feld die beſte Jrucht gedeihl. Nur eins war damals mit noch nicht be⸗ kannt. 1 Duß meiner Jugend Raum der Erde ſchön⸗ ſtes Land. a Denn ſeit ich weiß, wie hark die Fremde iſt. Weiß ich erſt recht, du Heimatwelt. wie ſchör du biſt! Das Heidelind Von Bruno Schmidt-Thiel. i Flach und weit dehnt ſich die Heide. So ſtill it ſie, faft ohne jeden Laut. Nur das leiſe Munter des Windes in den Ohrmuſcheln hört Regine und das gleichmäßig ruhige Rupfen der weidenden. Geſch... Enger zieht das Kind die Füße unter den Rock aus grober Wolle, bohrt die kleinen, rauhen, feſtgefalte⸗ ten Hände tiefer in den Schoß. Und während der Wind aus dem glatten, hellblonden Schei⸗ tel die kurzen Härchen flattern läßt, folgt ſein Blick dem lautlos ſegelnden Schwarm der großen Vögel, die unter blaugrauem Him⸗ mel dem fernen Hortzont entgegenziehen. Klei⸗ ner werden ſie— jetzt ſchweben ſie über den dünnen, ragenden Stangen, die dort weit in det Ferne den Weg der Bahn bezeichnen— nun wohl über dem Moor, von dem Re⸗ gine gehört hat, daß es anfängt dort hinter der Bahnlinie— und nun verſinken ſie wie kleine, dunkle Punkte in dem grauen Dunſt, im dem dort hinten der Himmel ſich zur Erde neigt und beide ineinanderfließen. N Regine ſieht die weißgrauen Wolken, die jetzt ſo häufig werden wie die Vogelſchwärme, die in ſie hineintauchen oder vor ihnen her⸗ eilen; ſie ſieht, wie ſie herauswachſen aus Dunft, näherkommen und hinwegziehen, und ſie weiß, daß es Herbſt iſt. Sie ſieht, wie die grüne Heide ſich wandelt, fahl wird und bräunlich; ſie fühlt, wenn ſie die Arme um den warmen Leib Geſchs legt, wie ihr Fell vichter wird und die Haare länger Es iſt Herbſt und Winter wird folgen. Wenn der Schneeſturm über die Heide jagt, iſt der fulze Tag in der niedrigen Kate grau, trüb — unendlich lang. Niedrig iſt die Kate und eng aber niedriger, enger, erdrückender wird ſie, wenn der Vater am Tiſche hockt, ſtumpf und reglos, und die Flaſche ſich leert — Denn der Schnee liegt auf der Heide, und die Taglohnarbeit ruht. Und die Schule, die im Sommer gehaßte, wird Zuflucht— aber die Wege ſind weit und ſelten gangbar. Grau ind die Tage unter dem Dach der Kate, drückend, trübe und lang— lang. f a Aber noch geht der Blick über die Heide. Regine hört den knatternden Wind und die rupfende Geſch... Der Wind iſt kühl, und bald muß der Abend kommen. Aber Regine will noch nicht heim, ſie will den Tag noch halten. Drohend liegt im Rücken das Dorf und die Enge. Nic wendet ſie ſich um, wenn ie die Hütten verläßt und hinausgeht in die Heide. Regine fühlt den warmen, ſchnobernden Atem der Ziege hinten am Halſe zwiſchen Jacke und Haaren.... Ein wohliger Schauer Furchrieſelt ſie— ganz ſtill ſitzt ſie und lächelt.„Haſt du genug, Geſch? Willſt dich herlegen zu mir... ja, du? Zottelſt wieder mein Schürzenband auf?... wirſt doch Mach gescheit, du alte, dumme, kluge. Geſch..! Glücklich lacht Regine.„Du nun ja doch komm doch und leg! dich... ja doch ... du.. Zättlich faßt ſie mit beiden Händen den weißen, ſchmalen Kopf, der ſich über ihre Schulter drängt, und ſpürt den war⸗ men, lebendigen Hauch, der durchtränkt iſt mit dem herben Geruch des gerupften Heidekrautes. „Du... Geſch du. liebe Geſch.. Dann legt ſich die Ziege wie allabendlich dicht neben die Gefährtin und Hüterin, dreht den Kopf zu ihr und beginnt nach einer Weile ruhig und ſtetig zu kauen; das Kind ſchmiegt ſich noch enger an den Körper des Tieres, über den hin und wieder ein leiſes Zittern geht, lauſcht auf das vertraute Geräusch des Kauens und kämmt mit den kleinen Fingern durch die langen, ein wenig zottigen, weißen Haare; flüstert ſchmeichelnde, zärtliche Worte und fühlt, daß es in der Tierſeele ſeine in⸗ nerſte Furcht und Scheu wiederfindet.„Du. wenn wir nicht heimbrauchten... immer hier bleiben dürften... immer...“ Wie ſtill es iſt—— Nur in der Ferne tönt ein leiſes, verhallendes Nollen... Lau⸗ ſchend legen ſich die ſchmalen, ſchlanken Ohren nach vorn. Das iſt die Bahn. Regines Augen tauchen in die verſchwimmende Weife. Noch nie war ſie dort, nie hat ſie nah die Bahn geſehen... Wie prüfend geht der Blick über die atünbraun ſchimmernde Fläche— die Ferne. * zu den Telegrafenſtangen, die taum meyr zu ſehen ſind. Wenn man hinliefe— einmal hinüberginge— das Stückchen—— es iſt nicht viel— man ſchafft es, noch iſt es nicht dunkel—. 1 0 5 e ochaufgerichtet ſte egine und ſi i 1 0 Geſch!“ Willig folgt das Tier dem Mädchen. Die plumpen, derben Schuhe ſtreifen kniſternd durch das dürre Ge⸗ ſtrüpp des Heidekrautes. Hin und wieder fängt ſich der Saum des Rockes an Ginſterhüſchen und Wacholdergeſträuch. Wie ſchön es iſt, hin⸗ einzugehen in die Weite— hinein in die Heide— ohne Steg... Regines Blick iſt nach vorn gerichtet, wo die Stangen deut⸗ licher werden, aus feinem, erſtem Nebelhauch hervortreten. Der Weg iſt weiter, als ſie denkt— die Dunkelheit wird ſie auf der Heide treffen. Aber Geſch findet den Weg zurück — Geſch!— ihre Hand liegt leicht zwiſchen den Schultern des Tieres, und weiter geht es Nur wenig erhöht, ziehen ſich dunkle, end⸗ lose Bänder durch die Ebene. Matt glanzt ihr Rüden. Das iſt der Weg der Bahn Wird ſie kommen? Regine ſieht die Ohren Geſchs ſich bebend ſpannen. Faſt decken ſie die klugen Augen, in denen Unruhe erwacht ... Dort hinten glimmen zwei funkelnde Lichter— kommt donnerndes Rollen an⸗ ſchwellend näher... Regine ſtarrt in das Licht, ſieht nicht, wie ſich die Nüſtern des Tie⸗ rens zitternd weiten— ſteht wie betäubt von fauchendem, raſendem, tobendem Lärm, der auf ſie einſtürzt, ſie zu erſchlagen droht: da fühlt ſie den zuckenden Ruck unter ihrer Hand, die fortgeſchleudert ins Leere fällt—— Den gellenden Schrei aus ihrem Munde frißt der brauſende Lärm. Einen einzigen Augenblick nur ſieht ſie den wirbelnden, wei⸗ ßen Körper im blendenden Schein der Lichter — ein raſender, donnernder Tanz der Räder — und ſchon verſinkt der Lärm in der Dun— kelheit. Ein leiſer, verſickernder Ton— dann iſt wieder Stille über der Heide. a Regungslos ſteht das Kind, Entſetzen in den geweiteten Augen— den Mund noch wie zum Schrei geöffnet— die Finger verkrampft in den Latz der Schürze über der kleinen Bruſt. Drüben, auf der anderen Seite der Gleiſe ſchimmert es weiß. Mit zitternden Beinen ſtolpert das Kind über Schottern und. Schwel⸗ len darauf zu und ſinkt drei Schritte davor auf die Knie. Wild ſchlägt es die Schürze vor die Augen und preßt die enn gegen die Zähne, zwiſchen denen erſticktes, verzweifel⸗ tes Schluchzen hervorbricht:„Geſch... liebe Geſch.. 5 Kalt und klar funkeln die Sterne am duak⸗ len Himmel. Aber das Kind, das taumelnd mit ſchweren Füßen hineingeht in das Unge— wiſſe, ſieht ſie nicht. Es iſt allein. Es ſieht leine Richtung, ſucht nicht danach— ſieht nur den zerfetzten Tierleib. Es fühlt nicht die Näſſe, die durch die Stiefel dringt, ſpürt nicht den Hauch modernder Fäule. Mühſam ringt es die Füße dem Boden ab, bis er es feſt⸗ hält und lautlos nachgibt. Einmal noch geht ſein Blick über die Heide, die flach und weit im Mondenlicht ſich dehnt— kalt und tot. Leiſe, faſt unhörbar gurgelnd ſchließt ſich das Moor. Wenn die Not da iſt. Bon Chriſtoph Walter Drey. Ein Abend auf hoher See in ſüdlichen Breitengraden. Die Luft iſt weich, der tief⸗ blaue Himmel überſät von funkelnden Ster⸗ nen. Die Schaumwelle, die das große Schiff nach ſich zieht, wird durch das Meeresleuch⸗ ten zu einer langen flimmernden Schleppe. Mehrere Paſſagiere haben ſich aus dem Salon auf Deck begeben. Das Geſpräch hat eine ernſte Wendung genommen. Der Kauf⸗ mann Mingetti erzählt von einem Schiff⸗ bruch, den er erlebt hat. Wie es zu einem Kampfe gekommen ſei, als die Rettungs⸗ boote zu Waſſer gelaſſen wurden. Nichts mehr von Ordnung, von Rückſichtnahme, von Menſchenliebe, nur der brutalſte Selbſt⸗ erhaltungstrieb. f Man möchte etwas dagegen ſagen, möchte die unbehagliche Stimmung verſcheuchen. Auf hoher See ſoll man nicht von Schiff⸗ brüchigen reden. Man will mildern, will auf dem dunklen Bilde einige lichte Punkte entdecken. Es würden doch wohl nicht alle Menſchen auf dem ſinkenden Schiff un⸗ menſchlich geweſen ſein—?. f „Unmenſchlich—?“ höhnte Mingetti. „Glauben Sie denn, es würde auf unſerem Schiffe anders ſein, wenn wir in dieſelbe Lage kämen?“ Die Frage trifft wie ein Schlag. Man will ſich dagegen wehren. Aber mit entrüſtetem Widerſpruch iſt nichts getan. Man müßte beweiſen können, daß es nicht ſo ſein würde. Und doch prüft man heimlich nach, ob nicht dieſer oder jener—? Da ſagt der ſonſt ſo wortkarge Pflanzer Brinken:„Zu unſerer Freude ſind Sie ſa auch noch unter den Lebenden, können ſich alſo für einen ihrer Mitmenſchen auch nicht aufgeopfert und eine rühmliche, Ausnahme gebildet haben, Herr Mingetti! Beifälliges, ſchadenfrohes Gemurmel. „Ich bin durch einen Zufall gerettet wor⸗ den“, lautet die etwas unſichere Antwort. „Nun, hoffentlich waren Sie nicht der ein⸗ zige, an dem der Zufall ſo menſchlich han⸗ delte. Ich könnte Ihnen von Leuten er äh⸗ len, die keine Sekunde zögerten, von ift⸗ 1 Gebiſſenen das tödliche Gift aus der damit in Lebensgefahr brachten; von Jä⸗ ern, die ohne Beſinnen dem Jagdkamera⸗ 75 au Hilfe eilten, den eine Beſ i eriſſen hatte; von mutigen Männern, d Feieſntenden nachſprangen, auf die Gefahr hin, mit in die Tiefe gezogen zu werden. von Aerzten und Prieſtern. Krankenſchwe⸗ ſtern, die ohne Furcht vor Anſteckung ihre i üllten.“. 17080 all ja nicht beſtreiten, daß derglei⸗ chen vorkommen kann“, gibt der Kaufmann widerwillig zu,„aber das Gegenteil iſt häu⸗ figer, weil es das natürlichſte iſt. 1 „Das heißt: es iſt nach Ihrer Meinung das Richtige!“ f Alle ſehen geſpannt auf Mingetti: „Jeder iſt ſich ſelbſt der Nächſte!“ ſagt er ſchroff. Als das Geſpräch ſtockt, erhebt er ſich und geht mit kurzem Gutenachtgruß. 70 Mingetti iſt einen Tag unſichtbar geblie⸗ ben. Als man ſich nach ihm erkund gt, er⸗ fährt man, daß er an Malariafieber darnie⸗ derliegt. Der junge Schiffsarzt iſt ziemlich ratlos. Die Medikamente der Schiffsapo⸗ theke wollen nicht wirken, das Fieber iſt no eſtiegen. f 5 90 Riener Brinken ſpricht mit dem Doktor:„Ich habe ein Mittel von Eingebo⸗ renen bekommen, die es geheimhalten. Aber ich beſitze nur noch einen geringen Reſt da⸗ von, den ich für mich aufſparen wollte. Die⸗ ſe tückiſche Krankheit kann einen ja einmal wieder überfallen. Iſt Heern Mingettis Zuſtand bedenklich!“ „Sehr ernſt.“ N 1 Dahn geben Sie ihm dies Pulver! N Nach ein paar Tagen ſieht man Mingetti wieder auf Deck Noch recht matt, aber ſich beſſer fühlend als ſonſt nach einem derarti⸗ gen heftigen Anfall, beinahe ſo, als würde er für immer von der Krankheit geneſen. Als er Brinken bemerkt, geht er auf ihn zu und dankt ihm. 1 „Hat der Doktor doch geplaudert—7 ſagt der Pflanzer.„Es iſt gar nichts zu dan⸗ ken. Man hilft ſich ſo gut man kann. Sie würden es mir gegenüber gleichfalls getan haben.“ i Mingetti ſchießt eine Gltwelle in das gel⸗ be Geſicht.„Glauben Sie das wirklich von mir?“ „Aber gewiß.“ 5 1 „Nach unſerem letzten Geſpräch— 1 700 „Ach Worte, Geſchwätz! Wenn die Not da iſt, denkt man anders.“. „Denkt man anders!“ wiederholt Min⸗ getti leiſe.„Ja, man ſoll es! So wahr Sie mir geholfen haben, auch ich werde dem Nächſten helfen, wo ich kann! Sie haben aus mir einen anderen Menſchen gemacht. Acht Tage ſpäter mußte der Farmer ins Meer geſenkt werden. Geſtorben an Mala⸗ ria— er hinterläßt acht Kinder und eine Witwe. Mingetti lebt ſeitdem wie ein Hund. Aber er iſt glücklich; mit jedem Lire, den er verdient, hilft er der Farmerfamilie, die ihren Wohltäter nicht einmal dem Na- men nach kennt. Vuntes Allerlei Liebestragödie in Hollywood. Das„Happy end“, ohne das ein amerikaniſcher Film nicht denkbar iſt, läßt ſich auf einem Film leicht erzielen, im Leben ſelbſt dann nicht immer, wenn alle Bedingungen zu einem ſolchen ge— geben ſcheinen, wie nachfolgender Vorgang aus dem Filmleben Amerikas beweiſt. Ein junger, ſchöner und hochbegabter Sänger na⸗ mens Colombo, der dazu noch ein ſehr erfolg⸗ reicher Liederkomponiſt war, landete, wie vor⸗ auszuſehen war, ſchließlich beim Film, wo man für ſeine Vielſeitigkeit ausgezeichnete Ver⸗ wendung hatte. Dort lernte der große Her⸗ zensbrecher einen bildſchönen weiblichen Film⸗ ſtar keunen und verlobte ſich mit ihm. Beide auffallend ſchöne Menſchen, hochtalentiert und beim Flim hochbezahlt, konnten ſie mit Recht der Zukunft lachend entgegenblicken. Die glück⸗ liche Braut benutzte eine Spielpause von eini⸗ gen Wochen, um ſich an einem ſchönen Ort nach der anſtrengenden Tätigkeit in ihrem letz⸗ ten Film zu erholen, während der Bräutigam beruflich in der Filmſtadt feſtgehalten wurde. Der Tag der Hochzeit war ſchon feſtgeſetzt und die Vorbereitungen hatten ſchon begonnen, als die Braut ein Telegramm erhielt, worin ihr mitgeteilt wurde, daß Colombo ſchwer er⸗ krankt wäre. Sie eilte per Flugzeug zu ihm und ſtand dann plötzlich vor ſeiner Leiche, an der ſie bewußtlos zuſammenbrach. Colombo unde zu ſaugen, obwohl ſie ſich ſelbſt hatte in blühendſter Geſundheit einen Bekann⸗ ten beſucht, der ihm eine wertvolle Piſtolen⸗ ſammlung zeigte und dabei im Scherz, über⸗ zeugt, daß ſämtliche Waffen entladen ſind, auf ihn anlegte und abdrückte. Ein Schuß entlud ſich, der den Schützen an der Hand verwundete, aber Colombo ſofort tötete. 5 Schnell tritt der Tod den Menſchen an Wann wächſt der Menſch? Nach den neu⸗ eſten Forſchungen iſt man zur Annahme ge⸗ kommen, daß der Menſch in der Hauptſa⸗ che dann wächſt, wenn der Körver von ſei⸗ nen Organen am wenigſtens in Anſpruch enommen wird— nachts. Je ſchneller ein ind wüchſt, deſto größer iſt ſein Schlafbe⸗ dürfnis, und deshalb ſollte, beſonders im trächtigt werden. Die Jahreszeiten haben, wie man ebenfalls unterſucht hat, verſchie⸗ n Einfluß auf das Wachstum. Von März bis Auguſt findet die größte Längenzunah⸗ me ſtatt, dafür iſt die Gewichtszunahme wieder geringer als in den anderen Mona; ten, die wiederum 15 15 Wachstum weni⸗ er bedeutungsvoll ſind. ern gahtreſchen Unterſuchungen feſtgeſtellt iſt, der⸗ erden die Menſchen in den letzten Jahr⸗ zehnten größer n ibre Vorfe wa frühen Kindesalter, der Schlaf nicht beein⸗ Wie ferner an —— ren— eine 5 Sports. VVV 0 Launen 09 0 1 18 e hausverkäufer in New⸗Jerſey, James 5 een auf ein Los 7250 600 Dollar. In ſeiner Freude kaufte er gleich 1000 Loſe und ewann neben einigen kleineren Gewinnen den Fal ge von 1500 000 Dollar. In Ber⸗ lin überreichte ein Zechpreller, den der Kellner noch erwiſchte, ſtatt Geld dem erſtaunten Ober ein Lotterielbs. Der Kellner nahm es an und dachte ſchon gar nicht mehr daran, als bei der nächſten Ziehung dieſes Los mit 5000 Mark herauskam. Heute beſitzt der gutmütige Kellner ein eigenes kleines Lokal. Luſtige Ecke Polizei im Volkshumor. Die Zeitſchrift des Kameradſchaftsbundes Deutſcher Polizeibeamten bringt von Zeit zu Zeit nette mundartliche Geſchichten aus allen Gauen des Reiches, bei denen Polizei⸗ beamte beteiligt ſind, und die von ihren Le⸗ ſern eingeſchickt wurden. Wir geben nachfol⸗ gend einige Proben: 5 0 Aus Breslau: Göchſte Zeit.) An der Gerberohle holt ein kleiner Junge den Schupo ein.„Nu komm' Se ock ſchnell, Harr Wachtmeeſter, mein Vatter tut ſich ſchon ſeit ner Stunde mit a fremden Kerle rumhaun.“. „Worum tuſt du da eegentlich irſcht jetze kimme?“ b „Nu, bis eben war mein Vatter ihm noch eber.“ 5 Aus Krimmitſchau:;(Kindes⸗ liebe.) Im Buchladen erſcheint ein kleines Mädchen.„Ich mechde— ich mechde— ſtottert es. f N i „Nu was denn, mei Herzchen?“ ermuntert ſie der Verkäufer. 11 Die Kleine zeigt auf ein Heſt im Schau⸗ fenſter.„Ich mechde das Buch: Die Kunſt, 7 0 Männer zu feſſeln'. „Aew'r mei Gudsdes, das is' doch Buch fier Gind'r.“ i W „Ich will's ja doch bloß fier mei Babba zum Geburdsdaach.“ „Fier dein' Babba?“ „Nu freilich,— der zei. gee 1s doch bei d'r Volle⸗ Aus Hamburg:(„Nu is d ach woll in O'nung, nöch?“) Frau Pe⸗ terſen hat mit ihrer Freundin einen Alito⸗ ausflug zu Hagenbeck nach Stellingen ge⸗ macht. Als es ans Bezahlen geht, wing ſie mit dem Lenker des Taxi wegen des Fahr⸗ preiſes nicht einig. Ein Wort gibt das ande⸗ re, und ſchließlich winkt der Chauffeur einem oorübergehenden Polizeibeamten, um die Dame feſtſtellen zu laſſen.. „Können Se ſich irgendwie ausweiſen?“ fragt der Schupo „Daſcha eine Einfachheit,— hier Frau ſtruſe, wird Ihn' gern beſtätigen, daß ich Frau Peterſen bin.“ „Aber die andere Dame kenne ich a auch nicht!“ „Oh, daſcha wahrhaftig un' wirklich war. Geſtatten Sie, daß ich Ste auf eins bit mache?“ Gereimte Zeitbilder Von Gotthilf. Rückſchauend kann man vieles ſagen Bom Herb und ſeinen ſchönen Tagen. Doch weiß man nie, wie's weiter wird, weil der Prophet ſich oftmals irrt. Bor kurzem ward davon geſprochen, Es könnt' auf ſoundſoviel Wochen Vorausgeweisſagt werden, wann Das Wetter ſich mal ändern kann. Ich laß' mich aber nicht umgarnen And bin ſo 155 mich ſelbſt zu warnen, Wenn ich einmal als Optimiſt Schon glauben will, was noch nicht ist. man kann vom ſchönſten Wetter dichten. Um es dem Leſer zu berichten. Doch wenn's der Leſer leſen lul. Iſt alles nur noch halb ſo gut. Leicht kann es einem ſchon begegnen, Daß es dann längſt begann zu reanen, Sind Dichtung doch und Wirklichkeit Getrennt oft durch ne Spanne Zeit. Man ſollte ſich darum gewöhnen, u freuen ſich an all dem Schönen. has uns die Gegenwart beſchert— Das Heute dünkt uns lebenswert. Und was ein gutes Geſtern brachte, Wie ſchön uns da der Himmel lachte, Es lebt in der Erinnerung 500 Und macht uns froh und wieder jung. Warum denn alſo um das Morgen Sich heute allzuſehr ſchon ſorgen? Am beſten iſt, man wartet's ab a Und nimmt es dann, wie es ſich gab. Rur eines ſollten wir indeſſen Auch nicht 115 ſchönſten Tag vergeſſen: Daß der, des Herze überquoll Von Sonne. andern helfen ſoll. 4690 ern, die an Tagen Den manchen ande 97. Voll Sonne ſelbſt ban 55 Ich erwarte pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Montag, den 8. Oktober nachm. Kru-Empfänger Mittwoch, den 10. Oktober 5 0 Bei der Antragſtellung ſind vorzulegen: Stem⸗ pelkarte, Mietquittungsbuch, Mietunterſtützungs⸗ 1 Familienangehörigen, evtl. Lohnnachweis. unwahre und unvollſtändige Angaben über Einnahmen und Vormögen irgendwelcher ausgeſchloſſen und der Staatsanwaltſchaft wegen Betrugs gemeldet Sport und Spiel Viernheim— Oberhauſen 11 um Punkte. Die Freunde des Lederballes wollen 1 Solch ein Spiel wird es morgen geben. Ober den Gaupokalmeiſter iſt es eine beſondere Ehre Tore zu ſchießen. Sportfreunde! Handballanhänger! ſuuſere 1b Mannſchaft im Ringen und dürfte unc werden. Deshalb auf zum Stadion am Lokales 0 arteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe 1 der N. S. D. A. P., NG. Jormationen 1100 der NS⸗Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAp⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV e ee 3 Jeden Dienstag ne Had: 0 19-21 Uhr Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr Viernheim, 6. Okt. Sonntagsgedanken Beim Nachharken wird manches, was liegengeblieben iſt, mitgefaßt, damit es noch verwertet wird. einen Erntedankfeſtgedanſen aufleſen, nicht verloren gehen deref.„Bittet au Arbeit ſende“ ſagen ſo viele,„es hilft ja doch nichts.“ Fragt der Landmann, ob ſeine deihen wird? Er weiß, daß 7 0 onſt ſein wird— und er beſtellt ſein Lan doch. Er wäre ein Narr, Generalmitgliederappell am Montag, den 8. Oktober, abends /9 Uhr im„Freiſchütz“. Es haben daran die Parteimitglieder, die An⸗ gehörigen aller NS.⸗Gliederungen vollzählig teilzunehmen. Freunde und Anhänger der Be⸗ wegung ſind eingeladen. Fahneneinmarſch punkt ½9 Uhr. Zur Vereidigung neuer Mitglieder erwarte ich reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Heil Hitler! Franzke, Ogruf. Amt für Beamte. Alle Mitglieder des RD. haben am Generalmitgliederappell am Montag Abend ½9 Uhr im„Freiſchütz“ teilzunehmen. Albert. S8 BO- DAF Betr. Landestreffen in Wiesbaden. Diejenigen Perſonen, die noch nicht im Beſitze ihrer Fahrkarte ſind, wollen dieſe heute Abend in der Zeit vom 7 bis 8 Uhr auf der Geſchäfts⸗ ſtelle, Lorſcherſtraße 4, in Empfang nehmen. Heil Hitler! Mögelin. S Amt für Volkswohlfahrt. Betrifft Winterhilfswerk 1934/35. Die Unterſtützungsanträge zum Winterhilfswerk wer⸗ den in nachſtehender Reihenfolge in unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle„Fürſt Alexander“ entgegengenommen: Montag, den 8. Oktober vorm. Alu⸗Empfänger 8-10 Uhr die Buchſtaben A bis K 10—12 Uhr die Buchſtaben L bis 8 2— 4 Uhr die Buchſtaben A bis K 4— 6 Uhr die Buchſtaben L bis 8 Dienstag, den 9. Oktober Wolu Empfänger 9—10 Uhr die Buchſtaben A und B 10-12 Uhr die Buchſtaben C bis 8 8— 10 Uhr die Buchſtaben G bis M 1012 Uhr die Buchſtaben N bis R 2— 4 Uhr die Buchſtaben S bis V 4— 6 Uhr die Buchſtaben W bis 3 Donnerstag, den 11. Oktober vormittags die 9 übrigen Hilfsbedürftigen. Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. beſcheid, Rentenbeſcheid, Geburtsdaten ſämtlicher Wer verſucht, die Unterſtützung durch Art zu erlangen, wird vom Winterhilfswerk Heil Hitler! Stockert, Geſchäftsführer. Waldſportplatz— Morgen Mittag 3 Uhr Verbandsſpiel, da heißts kämpfen, da gehts oft nur dieſe Spiele ſehen, weil es dabei beſſere Leiſtungen, mehr kämpferiſche Momente gibt. hauſen wird ſich beſonders anſtrengen, denn gegen Und die Grünen brauchen Punkte. Da heißts alſo morgen mittag: Auf zum Waldſportplatz! Die Viernheimer Elf ſteht jetzt ſo: 1 Krug Kiß Faltermann f Martin Mandel Fetſch Kiß Karl Koob Pfenning Schmitt Helbig * Zu dem morgigen Treffen im erſten Spiel Meiſterſchaftsrunde Ty. Viernheim— Grün⸗ weiß Mannheim ſteht unſere 1. Elf gerüſtet da. ie Turner gehen hoffnungsfroh in den Kampf und werden alles daranſetzen die Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Das Vorſpiel ſieht der auch dieſer Reſerve großes Intereſſe entgegen- t r cher iſt mit 25,04 Millionen Stück am September 1934 noch um 1,6 Prozent größer als zur gleichen Vorjahreszeit. Die Einzelergebniſſe laſſen erkennen, daß dringend vor einer weiteren Ein⸗ ſchränkung der Sauenhaltung zu warnen iſt. 15.: Erſter Jahresteilbetrag der Beiträge des 20.: Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Abgabe zur 25.: 4. Ziel Landesſteuer nach dem Voraus⸗ ze geſehen lohnt mit den Ernten ſelbſt. Nämlich: ſtellt, wird es beſſer in Kultur von hr und ſo ertragreicher. unverdroſſene Arbeitstreue zerſtört, ſo gewiß iſt treuer zur inneren Ernte am inwendigen Men— des, der mich geſandt hat.“ Er hat nicht gefragt, lohnt ſich's? gleich lohnte— er hat ſein Ackerwerk getan. Was daraus wurde, das hat er Gott über— laſſen. Auch hier heißt es: All eure Sorge werft auf ihn!“ ſeinen 75. Geburtstag. Wir gratulieren! 65 Jahre alt. Morgen Sonntag, den 7. Oktober begeht Herr Peter Klee 1., Bis⸗ Klee befindet ſich noch in jeder Hinficht wohlauf. zum Wiegenfeſte auch unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche. Die Beerdigung des leider ſo früh verſtorbenen Herrn Erwin Huber findet heute Samstag Nachmittag 4 Uhr von der Leichen⸗ halle des Friedhofes aus ſtatt. Zur morgigen„Räuber“ ⸗Auf⸗ führung! Ein großes Wagnis iſt es für eine Laien⸗Bühne ein Stück wie die Räuber auf die Bühne zu bringen. Wenn wir es trotzdem getan haben, dann in der Ueberzeugung, daß wir uns mit dem zur Verfügung ſtehenden Spielermate⸗ rial an derartige Aufgaben heranwagen können. Viel Liebe zur Sache, viel Idealismus iſt nötig, um ein ſolches Werk durchzuführen. Es iſt ge⸗ ſchaffen worden, es wird ein gewaltiger Erfolg werden. Große Anforderungen werden an die einzelnen Spieler geſtellt. Die Darſtellung der einzelnen Charaktere verlangt von den Haupt- darſtellern ſprachlich und mimiſch höchſte Lei⸗ ſtungen. Man ſehe ſich die Aufführung morgen Abend im„Karpfen“ an. Die Saaltüren müſſen pünktlich um 8 Uhr geſchloſſen werden, weshalb rechtzeitiges Erſcheinen notwendig iſt. Reife Zitronen in Weinheim. Die Früchte der Zitronenbäume in der Bahn⸗ hofsanlage ſind nun gelb geworden, nur die Frucht iſt kleiner wie bei ſüdländiſchen Zitronen. Der deutſche Schweinebeſtand Steuerterminkalender für Monat Oktober 1934 5.: Lohnſteuer, Eheſtandshilfe und Abgabe für Arbeitsloſenhilfe der Lohn- und Gehalts- empfänger ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſumme der im Monat September einbehaltenen Beträge. Keine Schonfriſt. 0.: Umſatzſteuer-Voranmeldung und Voraus- zahlung für das 3. Vierteljahr Kj. 1934 ſowie der Monatszahler für Monat Sep- tember. auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. Reichsnährſtands.(Beſcheide werden in den nächſten Tagen zugeſtellt). ü erſt Wir wollen ſo heute der den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in ſeine ſagt Jeſus.„Es lohnt nicht“, 15 9 0 95 ihr viele Ge⸗ n drohen, daß ſo manche Mühe um⸗ 50 wäre rr, wenn ers nicht käte Mag's einmal mißlingen: aufs Gan⸗ ſich ſeine Mühe, nicht bloß indem er ſo treu ſein Land be⸗ Jahr zu hr u Dieſer Gewinn bleibt im Boden, auch wenn einmal eine Mißernte iſt, und er wirkt ſich als ſtille: Segen wachſend im Ertrag aus. Und: die kommt in ihm ſelbſt zur Geltung. So gewiß Müßiggang aller Laſter Anfang iſt und Menſchenweſen erſtört, ſo ge Fleiß ſchöpfe⸗ riſch im Fleißigen ſelbſt, iſt er eine Saat, die ſchen wird. Jeſus ſtellt das einmal zuſam⸗ men:„Mein Vater wirkt bis jetzt und ich wirke auch“ und ein andermal ſagt er:„Das iſt meine Speiſe, daß ich wirke die Werke U— Er hat's nicht gelaſſen, weil ſich's vielleicht nicht * Jubilar des Alters. Unſer acht⸗ barer Mitbürger Herr Franz Heinz, Ernſt⸗ Ludwigſtraße, begeht am Montag, den 8. Oktober, marckſtraße 25, ſeinen 65. Geburtstag. Herr Schonfriſt bis 17. Oktober.* 10.: Tilgungsbeträge 5 wiedergabe machen den Beſuch des U. T.⸗Film⸗ palaſtes zu einem beſonderen Genuß und ſchö⸗ nen Vergnügen. Saarfechter Ein Bild engſter Sportgemeinſchaft bot d tag. ch ein. d Gäſte an der Saar geſtaltete. Herr Ph. Jung der Leiter der Gilde begrüßte die Saargäſte u gruppenleiter Franzke, der Vereine und gab der Hoffnung Ausdruck, Viernheim verleben mögen. überreichte er den Fechtern von der Saar eine Kunſt⸗Photographie unſeres Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten. Herr Fröhlich der Führer der Saarfechter dankte für die herzliche Aufnahme und ſchenkte der Fechtergilde, als Zeichen des Dankes, eine herrliche Standarte mit Saartreue⸗Wimpel. Als Vertreter der Ge⸗ meinde richtete Herr Bürgermeiſter Bechtel herz⸗ liche Worte an die Gäſte. Frl. Ollendorf, die Leiterin der Damenfechtabteilung des T. V. Saar- brücken, ſchilderte in einem ſinnigen Prolog die Schönheit ihrer Heimat und deren Sehnſucht nach dem Vaterland. Der Männergeſangverein ſang anſchließend 2 Lieder. Herr Ogruf. Franzke ſprach zu den Gäſten und ermahnte ſie zu wei⸗ terem unbeirrbaren Aushalten, bis der Tag der Freiheit kommt. Das Schulkind M. Hoock trug das Gedicht„Verſailles“ vor, daß auf alle An⸗ weſenden einen tiefen Eindruck machte. Zum Schluß ſchilderte einer der Saarfechter in kerni⸗ gen Worten die Zuſtände an der Saar und die Stellungnahme der Saarbevölkerung hierzu. Die Saar will und muß zum Reich, das war der Widerhall in den Worten des Redners, der ſchon jetzt die Gewißheit brachte, wie die Ab- ſtimmung am 13. Januar 1935 ausfallen wird. Mit dem Abſingen des Horſt⸗Weſſel⸗ und des Saarliedes fand die würdige Feier ihren Ab- ſchluß. Der ſich anſchließende gemülliche Teil hielt, unter Mitwirkung der Vereinskapelle, Gäſte und Freunde noch lange in ſportkamerad⸗ ſchaſtlicher Stimmung beiſammen. Das Florett⸗ und Degenfechten wurde von den Saargäſten, die eine alte erfahrene Mann⸗ ſchaft ins Feld ſtellten, überlegen gewonnen. Eine Fechtvorführung von 2 Damen fand reges Intereſſe. Um auch die Zuſammengehörigkeit und die Teilnahme an den Ereigniſſen im Reich nach außen zu dokumentieren, nahmen die Saar- fechter zuſammen mit ihren hieſigen Freunden am Aufmarſch, anl. des Erntedanktages, teil. Vor der Tribühne Aufſtellung genommen, wur⸗ den ſie von Herrn Ogruf. Franzke herzlich be⸗ grüßt. Der ganze Feſtzug machte lauf unſere Saarländer einen ausgezeichneten Eindruck. In dem Bewußtſein, herrliche Stunden in Viernheim verlebt zu haben, verließen die Saar- gäſte unſere Gemeinde, bereit zu weiterem har⸗ ten Kampf, zur Freiheit. Das Deutſche Saarland will zum Reich! Das waren d. Abſchiedsworte unſerer Saarfreunde. u.⸗T.⸗Tonfilmſchau „Glück im Schloss“ oder „Uater sein dagegen sehr“ Als 2. Schlager nach der Eröffnung des U. T.-Filmpalaſtes wird dieſe Woche das Mei⸗ ſterfilmwerk der„Europa“„Glück im Schloß“ gezeigt. Die humoriſtiſch-ſentimentale Geſchichte des alternden Junggeſellen, der ſeine in aller Welt verſtreuten Kinder um ſich verſammelt, iſt ebenſo reich an derben Einfällen wie an zarten, reiz⸗ vollen Liebes-Epiſoden, daß der Film jedem Geſchmack entſpricht. Ein heiterer Stoff der nicht nur hemmungslos zum Lachen reizt, ſon- dern auch ſchließlich in jedem Zuſchauer einen kleinen Reſt von beſinnlicher Nachdenklichkeit hinterläßt. Die Darſtellung der Hauptrolle ein beſonderes Kabinettſtück deutſcher Filmkomik, die frei von allem Klamauk iſt, weil ſie herzlicher Innigkeit u. menſchlicher Wahrheit nicht entbehrt— Das prächtige Filmwerk, die herrliche Ton- in Viernheim Veranſtaltung der Fechtergilde am letzten Sonn⸗ Die weit über die Grenzen des Saarlands hinaus bekannte Fechtabteiung des Turnvereins 1848 Saarbrücken hatte einer Einladung der hieſigen Fechtergilde Folge geleiſtet und traf mit ihren beſten Turnerfechter und Fechterinnen hier Nach kurzer Begrüßung am O. E.G.⸗Bahn⸗ hof wurden die Gäſte, unter Vorantritt der Jung- volk-Kapelle, ins Lokal geleitet.— Abends fand im„Engel“ eine Begrüßungsfeier ſtatt, die ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für unſere die zahlreich Erſchienenen u. a. die Herren Orts⸗ Bürgermeiſter Bechtel, Polizeikommiſſar Kühne, die verſchiedenen Ver⸗ treter der Untergliederungen der NSDAP. und daß die Saarländer einige ſchöne Stunden in Zur Erinnerung Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 10 20. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 1/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Roſenkranzandacht, darauf Ver⸗ ſammlung des 3. Ordens. 4 Uhr Verſammlung der 1. Abtlg. der Jungfr. Congreg. In der Marienkirche: f 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt Amt für Georg Bugert 8., Ehefrau Anna Maria geb. Baureis, Kinder Luiſe geehelichte Winkenbach, Franziska geehl. Werle, Anna, Jakob und 5 Krieger Ferdinand und Adam. // Uhr beſt. Amt für Kath. Helbig geb. Buſalt, Tochter Katharina Eltern Adam Bu- ſalt 1. Ehefr. Eliſab. geb. Neudörfer und die in Amerika verſt. Cäcilia Helbig. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Mandel 3., Bruder Jakob und Matth. Martin Dienstag:/ 7 Uhr beſt. Amt für Joh. Haas 9. Ehefrau Anna Maria geb. Kaufmann Sohn 8 Valentin Schw.⸗Tochter Kath. Haas geb. De⸗ wald und Enkel Hans Hanf. 8 Uhr beſt. S.⸗M. für Thereſe Helbig geb. Alter, Eltern, Schw. Eltern u. Anverwandten Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Georg Buſalt und beiderſ. Großeltern. 8 Uhr beſt. Amt für Michael Bauer 4. Ehefrau Kath. geb. Martin, Sohn Hans, Schwiegerſohn Caſpar Weidner. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E. A. für die ledig verſt. Cäcilia Winkenbach, Eltern, Schweſtern und Anverwandte. 7/8 Uhr beſt. Segens⸗Meſſe für Georg Hof- mann 10. Ehefrau Franziska geb. Köhler, Tochter Anna Maria und Peter Friedel und Ehefrau A. Maria geb. Englert, Tochter Apoll. und beiderſ. Eltern. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Jak. Müller Ehefrau Kath. geb. Werle, Eltern, Schwieg.- Eltern und Angeh. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Altbürgermeiſter Georg Pfützer. ¼8 Uhr beſt. Amt für beide gef. Krieger Mathias und Adam Heckmann und ledig verſt. Schweſter Eliſe und Angeh. Samstag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Ludwig Simon deſſen Mutter Eliſ. geb. Georgi, Eltern und Schwiegereltern 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für gef. Krieger Jak. Buſalt, S. d. Adam 2. und gef. Krieger Martin Bauer und Angeh. 8 Uhr beſt. S.-M. für Joh. Hoock 7., gef. Krieger Nik. Hoock 6., Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern und am Freitag in der Marienkirche 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gem. Kommunion für alle Mitglieder der Jünglingsſodalität und aller Jungmänner. Ebenſo gemeinſchaftliche hl. Kom. für die Schüler der H. Lehrer Schmuck, Schäfer, Devis und Frl. Ries und Koob. Beicht Freitag 5 Uhr Mädchen, 6 Uhr Knaben. Am nächſten Sonntag, den 14. Okt. iſt Bezirksverſammlung der kath. Männer- und Arbeitervereine in Lam— pertheim. 2 Uhr Andacht in der Kirche. Darauf Verſammlung im Gaſthaus zum Schwanen. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 7. Oktober Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt Text! Johannes Evang. 831— 36. Lieder: 264, 270, 295 Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, den 10. Oktober Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 11. Oktober Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Arbeitsloſenhilfe der Lohn⸗ und Gehalts- empfänger für die Zeit vom 1. bis 45. Oktober ſofern der Abzug den Betrag von 200 RM küberſteigt zahlungsbeſcheid über heſſ. Staatsſteuern für das Rechnungsjahr 1934. Schonfriſt Aerztlicher Sonntagsdienſt. Sanitätsbereitſchaftsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver⸗ 1 ſieht morgen Sonntag, 7. Oktober 34, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Günther, Bürſtädterſtr. 5, Tel. 133 (Mühle Heſſ. Haus) bis 5. November. Sonntag, 7. Okt.: Winkler Franz, Röhrig, der Winterfahrplan 934/35 iſt in der heutigen Ausgabe zum Abdruck ge⸗ bracht, worauf aufmerkſam Jäger, Frl. Inge Koch.