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In Anbetracht des bevorſtehenden Schauturnens werden alle älteren Turner dringend erſucht, Sonntag vor⸗ mittag 10 Uhr auf dem Waldſportplatz vol zählig und pünktlich zur Uebungsſtunde zu erſcheinen. Winkenbach. — Handball. Das große Rennen be⸗ ginnt. Morgen Sonntag großes Meiſterſchafts⸗ ſpiel gegen D. J. K. Grün⸗ Weiß Mannheim auf dem Stadion am Lorſcherweg. Spielzeiten. 1. Mannſchaft 15 Uhr. 1b Mannſchaft 13.45 Jungendmannſchaft 16 Uhr. Hierzu laden wir unſere Sportfreunde und Handballanhänger freundlichſt ein. NB. Vormittags /11 Uhr Trainingsſpiel der 3. M. gegen Privatelf. — Volksturner. Sonntag nachmittag Klubkampf in Lampertheim. Abfahrt 1 Uhr am Stadion. Die Turnleitung. Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim. Morgen Sonntag nachmittag 2. Verbandsſpiel gegen Oberhauſen. 1. Mannſchafts 3 Uhr 2. Mannſchaft 1.15, 3. Mannſchaft vorm. 11 Uhr gegen 08 Mannheim. Handballen nachm. 3 Uhr gegen Käfertal in Käfertal Jugend Vorm. 9 Uhr gegen Waldhof. Die Mannſchaftsaufſtellungen ſowle Abfahrtszeiten der Handballer und Jugend ſind im Schau kaſten zu erſehen. Zu dieſen Spielen lader wir die geſchätzte Einwohnerſchaft freundlich Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein 1846. Sonntag Abend 8 Uhr Familienabend im Engelſaal, wozu al Mitglieder und ihre Angehörigen freundlich eingeladen ſind.— Heute Abend ¼9 Uh Singſtunde. Sänger, die heute die Singſtuude nicht beſuchen, können morgen nicht mitſin zel Deshalb reſtlos Erſcheinen. Der Vorſtandf Geſangverein„Sängertreue“. Heute Samsta abend 8.30 Uhr Singſtunde.— Ausflügler Sonntag früh 8.30 Uhr Abfahrt am Schätzen hof. Der Vorſitzende. Sänger Einheit. Heute Abend 8.15 Uhr Sim ſtunde. Kein Sänger fehle. Krieger- und Soldatenverein Teutonia. Morge Sonntag von 9— 12 Uhr Uebungsſchießel Aufſicht: Schießwart Kempf Am kommende Mittwoch abend halb 9 Uhr Verſammlul aller Jung- und Altſchützen. Beſprechung de Winterprogramms. Es fehle mir keiner. i Der Vereinsführer. Reichsbund der Kinderreichen. Morgen Son tag halb 4 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung i Saftladen. Da wichtige Feſtſtellungen zu mache ſind iſt Erſcheinen aller erſte Pflicht. 1 5 Der Ortsgruppenleiter. Zöller, Vor Nr. 233 5 Montag, den 8. Oktober 1934 51. Jahrgang Landhilfe, Landjahr, Lehrjahr Es iſt ſchon manches aufklärende Wort über das, was das„Landjahr“ iſt und will, geſchrieben und geſprochen worden, dennoch aber beſteht noch vielfach Unkennt⸗ nis über dieſe Einrichtung. Die einen ſe— hen in ihm eine andere Art der von der Reichsjugendführung und der„Reichsan— ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung“ durchgeführten„Land— hilfe“ und die anderen kommen mit der Frage, ob nicht die Kinder, die als eben Schulentlaſſene, alſo als„Landfjahrpflich— tige“ zum Landjahr eingezogen ſind, infol⸗ ge der Ableiſtung ihrer Landjahrpflicht und infolge des dadurch ſpäteren Einrückens in Lehrſtellen eines Erwerbsjahres verluſtig gehen. Beides Fragen, die verraten, daß über das Landjahr noch erhebliche Unklar— heiten beſtehen. Die letzte Frage ſei zuerſt beantwortet. Oſtern 1933 verließen insgeſamt 600 000 Jungen und Mädchen die Volksſchule, 1934 dagegen die doppelte Anzahl, da nach den geburtenſchwachen Jahrgängen der Kriegszeit in dieſem Jahre der erſte ge— burtenſtarke Jahrgang der Nachkriegsjahre die Schule verließ. Dieſe große Zahl von 1200 000 Jugendlichen erhöhte ſich noch um rund 40000 Abiturienten und Abi⸗ turientinnen und um weitere 50 000 junge Menſchen, die vorzeitig die höheren Lehranſtalten verließen. 1 300 000 Jungen und Mädchen warten alſo darauf, eine be⸗ rufliche Ausbildung irgendwelcher Art be— ginnen zu können. Und der nationalſozialiſtiſche Staat mach⸗ te das ſchier unmöglich Scheinende möglich: trotz des plötzlichen Zufluſſes von Jugend— lichen auf dem Arbeitsmarkt konnte der weitaus größte Teil in Lehr- und Ar⸗ beitsſtellen vermittelt werden. Von denen aber, denen weder eine Lehr- noch ei— ne Arbeitsſtelle vermittelt werden konnte, wurde der erbbiologiſch geſunde Teil zur Ableiſtung des Landiahres ein⸗ gezogen, jene eben ſchulentlaſſenen Vierzehn⸗ jährigen, die ſonſt zwiſchen den Hinterhöfen der Großſtädte oder den verruſten Mauern der Induſtrieorte einem jungen Daſein der Nutzloſigkeit, der Untätigkeit anheimgefallen wären. Die Kinder erwerbsloſer Väter wur⸗ den bei der Auswahl noch bevorzugt. Damit dürfte die Frage, ob das Landjahr nicht dem Verluſt eines Erwerbsjahres gleichkäme, be— antwortet ſein. Das Landjahr ſtellt ſich im übrigen nicht als eine wirtſchaftspolitiſche Angelegenheit dar, ſondern eine Erziehu nas maß- nahme des Staates für die Jugend, deren Eltern nicht den Geldbeutel haben, um ihr einen längeren, ununterbrochenen Aufenthalt in der geſunden Luft auf dem Lande angedeihen zu laſſen, fern von allen ſchädlichen Einflüſſen der Großſtadtat— moſphäre. Landjahr heißt: achtmonatige zuchtvolle Gemeinſchaftserziehung der ſchulentlaſſenen vier zehnjährigen Jungen und Mädchen in getrennten Jungen- und Mädchenheimen entſprechend der verſchiedenartigen Erzie⸗ hungsaufgaben, die der Nationalſozialis⸗ mus den beiden Geſchlechtern ſtellt. Neben den Heimleitern(oder Heimleite⸗ rinnen) und ihren Helfern(oder Helferin— nen) iſt hier im Landjahr auch der Bauer Führer der Jugend zu Volk und Heimat. Nicht um„Landhilfe“ zu leiſten, marſchie⸗ ren die Landjahrpflichtigen fü einige Vor⸗ mittagsſtunden zu den Bauernhöfen in der Nähe der Landheime. Was könnten ſie ſchon groß helfen! Sondern um dort im Handanlegen die deutſche Erde, den Boden, die Scholle tätig zu erleben. Denn im Landjahr heißt lehren, nicht nur über die Dinge ſprechen, ſondern zur Welt. insbeſon⸗ dere zur bäuerlichen, lebendige Beziehungen herſtellen. Eng hat ſich die Landjahrjugend auf dieſe Weiſe mit„ihren“ Bauern zu⸗ ſammengelebt, nicht nur durch die gemein⸗ fame Arbeit, ſondern ebenſo ſehr durch ge⸗ meinſame Feſte. Viele von den Landjahr⸗ g Arenen wollen ſchon heute, wie aus ihren riefen an ihre Eltern hervorgeht, auf dem Lande bleiben oder nach kurzem Beſuch da⸗ heim, wenn am 15. Dezember das Landjahr beendet iſt, wieder auf das Land zurück⸗ kehren. 0 N Kreditkriſe im Saargebiet Ernſte Veſorgniſſe für die Saarwirtſchaft Saarbrücken, 7. Oktober. Wie die„Saarbrücker Landeszeitung“ er— fährt, haben zwiſchen der Regierungskom⸗ miſſion und Vertretern der Saarwirtſchaft Verhandlungen ſtattgefundeg, die ſich mit den Auswirkungen des deutſch-franzöſiſchen Zahlungsverkehrsabkommens auf die Saar— wirtſchaft beſchäftigen. Dieſe Verhandlun⸗ gen ſollen fortgeſetzt werden. Es zeigt ſich ſo ſchreibt das genannte Blatt, von Tag zu Tag mehr, daß dieſer deutſch⸗franzöſiſche Zahlungsverkehr, demzufolge die Zahlungen für gelieferte Waren nicht direkt an den Lieferanten, ſondern an eine ſtaatliche Ver⸗ rechnungsſtelle und erſt von dieſer wieder an den Lieferanten erfolgen, ſich für das Saargebiet ſehr bedenklich auswirkt. Da das Saargebiet dem franzöſiſchen Zollgebiet eingegliedert iſt, wird der Erlös für die im Saargebiet nach Deutſchland gelieferten Waren an die franzöſiſche. Verrechnungs— ſtelle eingezahlt, die ſie dem ſaarländiſchen Exporteur zur Auszahlung bringen ſoll. Die Folge davon iſt, daß die ſaarländiſchen Fir⸗ men nicht wiſſen, wann und wieviel ſie überhaupt für ihre gelieferten Waren er— halten. Der Zahlungsverkehr ſtockt bereits. Dafür kommt eine ſehr merkbare Zurückhal— tung der franzöſiſchen Exporteure dem Reichsgebiet und dem Saargebiet gegen— über. Dieſe iſt auf eine Empfehlung, des franzöſiſchen Handelsminiſteriums zurückzu— führen, gegenüber den deutſchen Beziehern die größte Vorſicht walten zu laſſen. Auf das Saargebiet wirkt ſich dieſe Empfehlung bereits ſo aus, daß die franzöſiſchen Liefe— ranten nur noch gegen bar nach dem Saar— gebiet liefern. Während ſomit die Saar⸗ wirtſchaft auf der einen Seite auf die Be⸗ zahlung der von ihr gelieferten Waren war— ten, auf der anderen Seite jedoch ſofort in bar bezahlen muß, iſt für ſie eine ſehr ernſte Kredilkriſe entſtanden. Dieſe iſt ſogar ſo ernſter Natur, daß große Firmen, wenn nicht ſchnellſtens Abhilfe geſchaffen wird, zur Einſtellung ih— res Betriebes gezwungen werden. Inſofern kommt auch den erwähnten Verhandlungen große Bedeutung zu. Es wird nötig ſein, daß ſie möglichſt bald zu einem für die Saarwirtſchaft poſitivem und erträglichen Abſchluß gelangen. Dieſe Kre⸗ ditkriſe berührt nicht nur die Saarwortſchaft, ſondern auch die ſtaatlichen und kom⸗ munalen Gehalts- und Lohnempfänger müſſen befürchten, daß kein Geld für Lohn— und Gehaltszahlungen vorhanden iſt. Aber die wenigen Vormittagsſtunden beim Vauern erſchöpfen den reichen vollen Arbeitstag in den Landjahrheimen nicht. Nach der Rückkehr zum gemeinſamen Mit⸗ tageſſen im Heim und nach der anſchließen⸗ den Ruheſtunde, die Pflicht iſt, beginnen Sport und Spiel. Erſt der Spätnachmittag ſieht die Schulungsſtunden vor, in denen das täglich Wirken ſeine geiſtige Auswei⸗ tung durch die Erzieher erfährt. Deutſche Geſchichte, Heimat⸗ und Volkskunde, Raſſe⸗ und Vererbungslehre werden hier nicht zum Lehrſtoff, ſondern zu lebensnotwendigen Erkenntniſſen, die dem Einzelnen die eigene Schickſals⸗ und Blutverbundenheit mit der Geſamtheit unſeres Volkes zutiefſt bewußt machen. Auch die elementarſten Kenntniſſe im Schreiben und Rechnen werden, den Er⸗ forderniſſen des praktiſchen Lebens gemäß, im Zuſammenhang mit der Heimbewirt⸗ ſchaftung aufgefriſcht. Damit dürfte auch klargeſtellt ſein, daß es ſich beim Landjahr nicht um eine Art Landhilfe handeln kann. Die diſziplinierte, körperlich und ſeeliſch gekräftigte Landjahrjugend wird— das ſei ſchließlich erwähnt— ſchon jetzt durch die zuſtändige Behörde als beſtaqualifizierte Lehr⸗ und Jungarbeiterſchaft zur Einſtellung ab 1. Januar 1935 empfohlen und bereits mit Vorliebe von Induſtrie, Handwerk und Handel angefordert. Die ſeparatiſtiſche Preſſe hat in den letz— ten Tagen dieſe Frage ebenfalls aufgegrif— fen und in einer Weiſe behandelt, mit der den ſaarländiſchen Arbeitern und Beamten nicht gedient iſt. Abgeſehen davon, daß ſie keine poſitiven Löſungen für die Saarwirt— ſchaft angibt, ſcheint ſie ſogar den gegen— wärtigen Zuſtand der Kreditkriſe zu begrü— ßen. Der Ernſt der Lage im Saargebiet und die Exiſtenzfrage der Saarwirtſchaft, mit der die Saararbeiterſchaft auf Gedeih und Verderb verbunden iſt, verlangt eine andere Würdigung dieſer Frage Sie drängt auf ſofortige Hilfsmaßnahmen, um ſchweres Unheil zu verhüten. * Das ſtärkſte Necht wird ſiegen Der Freiheitskampf der Saar. Im Saarkampf wird zurzeit von der Gegenſeite mit den ſtärkſten, aber auch mit ſehr unlauteren Mitteln gearbeitet. Man verſucht, die Saarfrage auf ein völlig fal— ſches Geleis zu ſchieben und die Wahrheit auf den Kopf zu ſtellen. Die volksfremde Saarregierung unterſtützt die krankophilen Kreiſe in ihrem Minenkampf. Die treudeut— ſche Saarbevölkerung hat den Sinn dieſer unterirdiſchen Beſtrebungen längſt durch— ſchaut und ihnen wie der ihre Treuhänder— pflichten gröblich mißachtenden Saarregie— rung wie auch den Schaumſchlägereien des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou am 13. September in Rieſenkundgebungen die richtige Antwort gegeben. Sie hat zum Ausdruck gebracht, daß ſie für eine heilige und gerechte Sache kämpft. Von dieſem Glauben an den Sieg des Rechtes und der ideellen Kräfte handelt der Leitartikel der Nummer 20 des„Saar-Freund“(Nr. vom 1. Oktober 1934). Ein weiterer Aufſatz be— ſchäftigt ſich mit der aktuellen Frage, was Frankreich den Saarländern für den Fall verſprochen hat, daß ſie ſich für Frankreich oder für den„ſtatus quo“ entſcheiden. Nicht politiſche und wirtſchaftliche Rechte wird Frankreich ihnen geben, ſondern, das wird an der Hand des elſaß⸗-lothringiſchen Bei— ſpiels klipp und klar bewieſen, franzöſiſche Amtsſprache und Schulen, Dienſt im franzö— ſiſchen Heere und ſoziale Ausbeutung, im übrigen Kautſchukbeſtimmungen, aus denen man alles machen kann. Die Saarländer haben ſelbſt in fünfzehnjähriger Fremdherr— ſchaft erfahren, was man von franzöſiſchen Verſprechungen zu halten hat. Von beſon⸗ derer Bedeutung für die Frage der Rück— gliederung des Saargebietes iſt der Artikel eines Saarwirtſchaftsverſtändigen„Was leiſtet die Saarwirtſchaft?“, der zur beſſe⸗ ren Kennzeichnung der Wirtſchaftstatſachen die Kölner Saar-Ausſtellung heranzieht. Die treudeutſche Geſinnung der Saar-Katholiken erhellt aus der Wiedergabe zweier Reden der katholiſchen Pfarrer Wilhelm-Wehrden und Wüſten⸗Steinbach, die beide überein— ſtimmend bekunden, daß gegen Deutſch⸗ land ſtimmen, hieße Verrat am Deutſch⸗ tum und dem eigenen Blut begehen. Die Chronik über„Des Saarvolks Leiden unter der Fremdherrſchaft“ von Saarabien wird fortgeſetzt. Sie ſpiegelt tauſendfaches Elend und grauſame Bedrückung wider und iſt ein Zeitdokument von unübertrefflicher Durch— ſchlagskraft für den Abſtimmungskampf. Die Rede des Reichsaußenminiſters Frei— herr von Neurath über die Saarfrage wird mancher gern noch einmal leſen. Zum Schluß werden dem Abſtimmungsberechtig— ten beſondere Winke gegeben, was er bis zum 26. Oktober zu tun hat, wenn er nicht in der Abſtimmungsliſte ſteht. Berichte von großen Saarkundgebungen, auch aus den Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine, runden das Bild ab. Arbeitsdienst und Arbeitsfront Ein bedeutsamer Schritt auf dem Wege zur allgemeinen Arbeitsdienſtyflicht Berlin, 7. Oktober. Zwiſchen dem Reichsführer des National- ſozialiſtiſchen Arbeilsdienſtes, Skaatsſekrekär Hierl, und dem Skabsleiter der PO. und Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Reichs- ſeiter Dr. Ley, iſt eine Vereinbarung ge. troffen worden, deren weſenklichſten Inhat: wir folgend wiedergeben: 1. Der geſamte Jührernachwuchs der PO. und der DA. muß zukünftig durch die Schule des Arbeitsdienſtes gehen. Für alle nach dem 31. Dezember 1914 geborenen Führeranwärter der PO. und der DA. iſt der Arbeitsdienſtpaß die unerläßliche Vor- ausſetzung für die Julaſſung zur Führer⸗ laufbahn. Für die in der Jeit vom 1. Januar 1911 bis 31. Dezember 1914 geborenen Jühreran⸗ wärker iſt die Arbeitsdienſtzeit nachzuholen, ſoweit die Aufnahmefähigkeit der Organiſa⸗ tion des Arbeitsdienſtes dieſes ermöglicht. 2. Die Arbeitsdienſtzeit beträgt künftig ausnahmslos ein Jahr für die vor dem 1. Januar 1915 Geborenen ein halbes Jahr. 3. Die Einſtellung erfolgt erſtmals zum 1. November 1934 auf Grund der von der Keichsleitung des Arbeiksdienſtes dem Stabsleiter der PO. und Führer der DA. eingereichten Bedarfsanzeige. Ueber das Einberufungsverfahren erfol- gen Ausführungsbeſtimmungen. 4. Die aus dem Arbeitsdienſt ausſcheiden; den Ehrenanwärker erhalten eine eingehende abſchließende Beurteilung mit beſonderer Würdigung ihrer vorausſichtlichen Führer ⸗ eignung. 5. Der Führer der Arbeitsfront krifft An⸗ ordnungen, daß die nach beendigter Arbeils⸗ dienſtzeit ausſcheidenden Führer und Ar⸗ beitsmänner des Arbeitsdienſtes möglichſt ſofort Arbeikspläte in der Wirkſchaft erhal- ken. 1. Wie das Deutſche Nachrichten-Büro hierzu u. a. bemerkt, zeigt die Vereinbarung, welche große erzieheriſche Bedeutung dem Arbeits⸗ dienſt von Seiten der maßgebenden Partei⸗ ſtellen zugeſprochen wird. Die Vereinba- rung beſagt weiter, daß die Arbeitsfront ſich daruͤm bemühen wird, die aus dem Dienſt für Volk und Staat ausſcheidenden Ar⸗ beitsmänner möglichſt ſofort in Arbeit zu bringen. Damit wird dem Arbeitsdienſt eine große Sorge abgenommen, und es wird eine Handlung der Gerechtigkeit vollzogen, indem den jungen Männern, die ein Jahr mit dem Spaten an deutſcher Erde für Deutſchland werkten, der Weg ins Leben geöffnet wird. Im ganzen genommen iſt dieſer Akt ein Schritt vorwärts zur allge⸗ meinen Arbeitsdienſtpflicht, die aus dem Volke heraus ſich zu geſtalten beginnt, ſo daß die Schaffung ihrer geſetzlichen Zelt it. nur noch eine Frage abſebbarer Zeit iſt. Prinzregententheater von„Kraft durch Freude“ übernommen. Das Preſſeamt der Bezirksverwaltung, Bayern der DAß teilt mit, daß der Leiter des Amtes Volkstum und Heimat die Ver⸗ handlungen über die Uebernahme des Prinzregententheaters durch die NSG“ „Kraft durch Freude“ zum Abſchluß ge⸗ bracht habe. Mit dem Schauſpiel„Nrinz von Homburg“ von Heinrich von Kleiſt wird das Theater am 26. Okto- ber feierlich eröffnet. Grundſätzlich wird der Eintrittspreis auf 90 Pfennige feſtge⸗ ſetzt, für die wirtſchaftlich Beſſergeſtellten aber eine Staffelung der Preiſe vorgenom⸗ men. Winterhilfswerk 1934/35 Eine Anordnung des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP. Berlin, 6. Oktober. Der Reichsſchatzmeiſter der RS DAP. hat, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, eine Anordnung erlaſſen, in der es u. a. heißt: Am 9. Oktober 1934 beginnt das Winter hilſswerk des deutſchen Volkes. Um dieſem einen vollen Erfolg zu ſichern, ordne ich hiermit an, daß alle Gliederungen der Par⸗ tei, wie auch alle der Partei angeſchloſſenen Verbände während der Dauer des Winter⸗ hilfswerks jede Sammlung von Geld- und Sachſpenden zu unterlaſſen haben. Ich mache die ſtrengſte Einhaltung dieſer Anord⸗ nung allen Parteidienſtſtellen zur unbeding⸗ ten Pflicht. Als Sammlung gilt auch der Verkauf von Gegenſtänden, deren Wert in keinem Verhältnis zu dem geforderten Preis ſteht. Von dem Verbot wird auch die Wer⸗ bung von ſogenannten fördernden Mitglie⸗ dern und von Patenſchaften erfaßt. Die Erhebung von Spenden für die Adolf⸗Hitler⸗Spende der deut- ſchen Wirtſchaft wird durch ein Ver⸗ hot nicht berührt. Schwarz. Adolf Hitler⸗Spende der deutſchen Wirtſchaft Das Kuratorium der Adolf Hitler-Spende der deutſchen Wirtſchaft gibt bekannt: Der bevorſtehende Beginn des Winter— hilfswerks 1934-35 veranlaßt mich zu der Mitteilung, daß die Sammlungen für das Winterhilfswerk nicht unter das Sammel— verbot zugunſten der„Adolf Hitler-Spende der deutſchen Wirtſchaft“ fallen. Bezüglich der NS.⸗Volkswohlfahrt iſt fol⸗ gende Regelung getroffen: Für Betriebe, die ſich in ungünſtiger wirtſchaftlicher Lage be⸗ finden, und im Beſitz der von der„Adolf Hitler⸗Spende der deütſchen Wirtſchaft“ aus⸗ geſtellten Beſcheinigung ſind, kann von der Geſchäftsführung des Kuratoriums auf An⸗ trag das Sammelverbot zugunſten der „Adolf Hitler-Spende der deutſchen Wirt⸗ ſchaft“ auch auf die Spendenvorhaben der NSV.(Mitgliedsbeiträge, Patenſchaften uſw.) ausgedehnt werden. Dadurch ſind bei dieſen Firmen alle weiteren Leiſtungen an die NSV. abgelöſt. Während der Dauer des Winterhilfswerks werden beſondere Sammlungen für die NS V. nicht veranſtaltet. Nachſtehend iſt noch einmal die Liſte der⸗ jenigen Dienſtſtellen und Einrichtungen auf— geführt, für die das im Auftrage des Füh⸗ rers durch ſeinen Stellvertreter erlaſſene Sammelverbot zugunſten der„Adolf Hitler⸗Spende der deutſchen Wirtſchaft“ Gültigkeit hat: PO. der NSDAP., SA., SS., NSKK., HJ., Luftſportverband, Luftſchutz⸗ bund, Arbeitsfront und NS. ⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung, NS.⸗Hago, NS. Studentenſchaft, NS.⸗Frauenſchaft, Natio⸗ nalſozialiſtiſcher Frontkämpferbund, NSV. ſiehe obige Regelung. Der Vorſitzende des Kuratoriums: (gez.) Dr. Krupp von Bohlen und Halbach. Das Nachbarrecht Für eine zeitgemäße Umgeſtaltung. Berlin, 7. Oktober. Der Präſident der Reichs-Rechtsanwalts⸗ kammer, Rechtsanwalt Dr. R. Neubert-Ver⸗ lin, tritt, wie das Ndz. meldet, in der „Deutſchen Juſtiz“ für eine nationalſoziali— ſtſiche Umgeſtaltung der Auslegung der Nachbarrechte ein. Mit Hinweis auf die bis⸗ herige Rechtsſprechung kommt er zu dem Ergebnis, daß gegenwärtig in den weitaus meiſten Fällen ſogenannter Beeinträchti⸗ gung der Nachbarrechte durch Geräuſche uſw. ein Entſchädigungsanſpruch zuerkannt werde und zwar auch dann, wenn an ſich das Recht, auf Beſeitigung der ſtörenden Einwirkung zu klagen, durch beſondere ge⸗ ſetzliche Beſtimmungen entzogen iſt. Natio⸗ nalſozialiſtiſches Denken zwinge zur Umkehr und Nachprüfung dieſer Rechtsanſicht einer vergangenen Zeit. Im Nachbarrecht müſſe unterſchieden werden, ob ein Volksgenoſſe durch nachteilige Wirkungen einer dem Gemeinwohl dienenden Anlage oder durch einen rü ckſichtsloſen Nachbarn geſtört wird. Nur im letzteren Falle könn⸗ ten Schadenerſatzanſprüche zuerkannt wer— den, während im übrigen entſchädigungsloſe Duldungspflicht einſetze. Insbeſondere er⸗ wähnt er dabei Schulen, Krankenhäuſer, Schießſportplätze und ſagt, daß die beſtehen⸗ den Beſtimmungen ſchon eine ſolche Praxis erlaubten. Der Aufruhr in Spanien 2000 Verhaftungen.— Erbitterke Kämpfe zwiſchen Truppen und Streikenden. Madrid, 7. Oktober. Die Verbindungen der Hauplſtadt mit den Provinzen ſind noch immer nicht wiederher⸗ geſtellt. Nach den letzten Berichten ſollen in ganz Spanien 2000 Verhaftungen vorgenommen worden ſein. In der Stadt Aſtorga iſt es den Regierungstruppen ge⸗ lungen. die Aufſtändiſchen, die mit den ma⸗ uſchließ In dem 10 90 ö Aufſtändiſ heftig angegriffen worden ſelen. Es ſei jedoch in kurzer Zeit damit zu rechnen, daß der Aufſtand vollkommen un⸗ terdrückt werde In dem gleichen Bericht wird betont, daß die Rebellen Scheußlichkei⸗ ten und Anſchläge aller Art verübten. Im Bergbaubezirk von Oviedo unter⸗ ſtützen die katholiſchen Arbeiter die Truppen. Der Poſtverkehr in Madrid iſt durch Hilfsbeamte aus Gendarmerie und Polizei in Gang gekommen. Auslands⸗Rundſchau Schweizer Bürger als Präſidenken der Saar- Stimmbüros. Das Eidgenöſſiſche politiſche Departement iſt von Henry⸗Schweiz, Mitglied der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion des Saargebietes, be⸗ fragt worden, ob die Bundesbehörden Be⸗ denken dagegen hätten, daß Schweizer Bür⸗ ger als Präſidenten der Stimmbüros wäh⸗ rend der Volksabſtimmung berufen würden. Dieſe Funktion würde einige Tage dauern und ſolle von Perſonen ausgeübt werden, die die nötige Erfahrung und Autarität be⸗ Bericht der militärbehörde von Oviedo heißt es, daß 0 von den 5 hungen zu Staviſty. 9 Paris, 7. Oktober. Die Unterſuchung über die Umtriebe des früheren Polizeiinſpektors Mariani, der in Lille an der Spitze einer Bande daß ien Betrügereien und Erpreſſungen egangen hat und auch im Verdacht ſteht, an verſchie⸗ denen Morden beteiligt zu ſein, hat ergeben, daß Mariani Beziehungen zu dem Hochſtap⸗ ler Staviſky hatte. Stavifky, der vor eini⸗ gen Jahren durch einen Kriegsſchädenerſatz⸗ ſchwindel 15 Millionen Franken ergaunert hat, iſt wiederholt mit Mariani in einer Bar in Lille zuſammengekommen, in der ſich allerhand lichtſcheue Elemente ein Stelldichein gaben und in der auch, wie behauptet wird, gewiſſe Spionagefäden zuſammengelaufen ſeien. Staviſky trat dort unter dem Namen Boi⸗ tel auf. Die Gerüchte, daß Staviſky ſich auch als Spion für eine ausländiſche Macht beteiligt hat, werden in dieſem Zuſammen⸗ hang wieder aufgewärmt. Steuerhinterziehungen im Lubliner Elektrizitätswerl der Karlsruher Oberbürgerme ſitzen. Der Bundesrat iſt einhellig mit dem Vorſteher des politiſchen Departements der den befriſteten Prüfung der Memelbeſchwerde. „Times“ ſchreibt: Der Bericht der Juri— die Hö 5 ſten über die e der deutſchen Re⸗ dic gierung gegen die aßnahmen, die von 5 i dem litauiſchen Gourverneur des Memelge⸗ eee e e bietes getroffen worden, iſt jetzt erſtaktet worden und wird vom engliſchen Auswärti— gen Amt und den Regierungen Frankreichs und Italiens gen des Statuts begangen worden ſind. Ein abgelehntes Slipendium. Senat der Harvard⸗-Univerſität (USA.) hat die Annahme eines Reiſe-Sti⸗ pendiums im Wert von 1000 Dollar, das der Auslandspreſſechef der NSDAP., Dr. Hanfſtaengl, ſtiften wollte, abgelehnt. Obendorf ereignete ſich ein ſchweres Brun. nenunglück, dem zwei junge Menſchenleben zum Opfer fielen. Wankendor ge Gasvergif eingetreten. Auftrag betraut werden. Warſchau, 7. Oktober. In Lublin wurden vier Verwalter des daß nichts dagegen einzuwenden verpachteten ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes zer mit dem in Frage ſtehen⸗ zu Geldſtrafen über 92 000 Zloty und außer⸗ dem einer von ihnen zu zwei Monaten Ar⸗ reſt verurteilt. Die Pachtverwaltung hatte von 1927 bis 1930 ihre Bücher gefälſcht, um zes zu verbergen, und da⸗ der Geſamtſumme Polniſcher Großhändler verhaftet. Die Warſchauer Unterſuchungsbehörden geprüft. Die drei Mächte ſind[haben den geſamten Vorſtand eines Fleiſch⸗ zuſammen mit Japan die beſonderen Garan- händlerverbandes, insgeſamt ſieben Groß⸗ ten des Memelſtatuts. Es beſteht wenig Zweifel darüber, daß techniſche Verletzun⸗ händler des Fleiſchergewerbes. verhaftet. Neumünſter, 7. Oktober. ſie emporgezogen werden Beiden war der Tod infol⸗ 0„Eine Welt im Schrank“. uſere Abbildung zeigt zwei Raſiermeſſer aus de m⸗ merſchen Kunſtſchrank“, einer Fame eon, er 1 0 deutſchen Kunſthandwerkes aus dem ahrhunderts. Die Sammlung wurde 1 7 Her 196 um untergebracht. nfilm unter dem Titel„Eine Welt im Schrank“ auf dieſen koſt⸗ baren Kunſtbeſitz 0 1 5 5 0 einen raffi⸗ . feſtzunehmen, der mit ſelbſt hergeſtellten Fahrkarten durch ganz e a Es e ſich um . 5 einen jährigen Maler aus Braunſchweig. Bei dem unweit Wankendorf gelegenen Der Verhaftete legte ein Ane ſtändnis ab. Dabei gab er an, daß er die Fahrkartenfälſchungen begangen habe, um ſeine Bilder in ganz Deutſchland abſetzen Der 25 jährige Arbeiter Schlotfeld aus[und außerdem neue Motive f und der 22 jährige Schmiede⸗ 5 elle Woelk aus Neumünſter ſollten auf[reits 19 28 begangen. Der Mann löſte ge⸗ dem Grundſtück eines Landwirts eine Pum⸗ wühnlich bei der Abfahrtsſtation eine Bahn⸗ pe aufſtellen. Sie ſtiegen in einen dort be⸗ſteigkarte, um erft einmal auf den findlichen Brunnen ein, und zwar zunächſt 4 ſteig zu kommen. In der Taſche Woelk und dann als dieſer nicht zurückkam, unterdeſſen die gefälſchte Kaste, Schletfeldt. Als auch diefer dann kein Le“ einer eigenen Lochzange auch benszeichen me te man den ſammeln zu können. Die erſten Fälſchungen wurden be⸗ die er mit ö ſachverſtändig hr von ſich gab, benachrichtig⸗ gelocht hatte. Um eine Abgabe der Karte an Gendarmerie. Ein Feuerwehr⸗ der Zielſtation zu vermeiden, was zu einer mann, der zunächſt mit einer Gasmaske vorzeitigen Entdeckung der Fälſchungen ge⸗ einſtieg, wurde ſofort bewußtlos und führt haben würde, pflegte er ſich die Kar⸗ auf der Stelle emporgezogen wer- ten über ſein Ziel hinaus„auszuſtellen“, er Später ſtieg ein zweiter Feuerwehr- konnte dann jedesmal unter dem Vorwand, mann ein. Ihm gelang es, die beiden auf ſeine Reiſe nur zu anterbrechen, durch die dem Brunnenboden liegenden Leute anzu-] Ausgangsſperre kommen. 5 Bei den gefundenen Fahrkarten handelt An eine Rettung war nicht mehr[es ſich ausſchließlich um ſolche Strecken. 25 Zweiter⸗Klaſſe⸗Kar tung ſeit geraumer Zeit ſchon ausnahmslos„eigener Herſtellung“, Beſchriftung war mit Bleiſtift vorgezeichnet 3 und mit chineſiſcher Tuſche über große nachgezogen Der erſte badiſche Kriegsoz brachte annähernd 30 000 0. i Landeshauptſtadt, Im Hane ſtadion ſprach ter Jäger, ein Vertreter der Saarkring opferkamneraden und als Vertreter der Wehrmacht der Befehlsha⸗ ber des Wehrkreiskommandos 5, Generalleut⸗ nant Geier. Reichsſtatthalter und Gauleiter Wagner führte u. a. aus: Das neue Deutſchland fühle ſich mit ſeinen Soldaten und insbeſon⸗ dere den Kriegsopfern eng verbunden. Der Reichsſtatthalter brachte ſodain als Vertre ter des Reichs und der Partei die Verbunden⸗ heit dieſer Stellen mit den Kriegsopfern zum Ausdruck und ermahnte die Kameraden, mit ganzen Herzen zu Deutſchland zu ſtehen, da⸗ mit es zur Wahrheit werde, was wir alle er⸗ ſehnten: ein freies und geordnetes glückliches deutſches Volk in einem freien und ſauberen Deutſchland. Reichskriegsopferführer Hanns Oberlindober betonte: Die alten Soldaten und Kameraden kennten den Krieg und wünſchten nie wieder eine ſolche Kataſtrophe.„Wir lieben den Frieden, aber auch die Ehre und die unſerer Kinder!“ Der Redner ging dann auf die Erfolge der NSKO im Verein mit den zuſtändigen Stellen im letzten Jahre ein. Es ſei geinz ſelbſtverſtändlich, daß ein ausgeblutetes und ausgeplündertes Reich nicht imſtande ſei, in einem Jahre alles wieder gutzumachen. Die NSdDaAp habe daher von vornherein den Standpunkt vertreten, daß zuerſt das Volk in ſeiner Geſamtheit Arbeit und Brot finden müſſe damit aus dem Ertrag dieſer Arbeit wichteg Fragen, wie die Verſorgung des deut⸗ ſchen Soldaten gelöſt werden könnten. Die Kameraden, die 51 Jahre lang gewartet hät⸗ ten, müßten daher die Geduld aufbringen, bis zu der Stunde zu warten, in der unſer Führer ein gon neues, den Wünſchen der Kriegs⸗ opfer g recht werdendes Werk übergebe. Naffinierter Fahrkartenbetrug Seils Jahre lang mit ſelbſtiabrizierten Fahrkarten durch Deutſchland gereiſt „Die Fahndungsſtelle der Reichsbahndirek⸗ tion Frankfurt a. M. konnte in Zuſammen⸗ a bei ider d tom Todbringende Gaſe merten Fahrkarten ach Schweres Brunnenunglück in Holſtein. worden. Sie lauteten auf Strecken: Köln— Stettin, Köln—Garmiſch, Stuttgart Kiel, München— Bremen, Braunſchweig—Genf, Berlin Duisburg, Berlin— Aachen uſw. Eine beſonders gut gelungene Fälſchung iſt außerdem noch eine Karte Paris—Frank⸗ furt. Die Karten dritter Klaſſe waren meiſt nur verfälſcht; Zielbahnhof, Kilometerzahl und Fahrpreiſe waren geändert, außerdem war bei den meiſten Karten ein roter Kon⸗ trollſtich durchgezogen, durch den mit einem Tropfen roter Tuſche der D⸗Zug⸗Zuſchlag „erſpart“ wurde. Alle Fälſchungen waren nach einem Proſpekt der Hapag angefertigt worden, in dem Fahrkarten ſämtlicher Sta⸗ tionen der Reichsbahn abgebildet ſind. In dieſem Proſpekt fand ſich allerdings bei Dritter⸗Klaſſe⸗Karten ein kleiner„Schön⸗ heitsfehler“, der dem ſonſt ſo geſchickten Fälſcher ſchon früher hätte zum Verhängnis werden können. Der Schaden, der der Reichsbahn durch die Fälſchungen entſtanden iſt, läßt ſich noch nicht überſehen. Wahrſcheinlich wird er ſich auch in Zukunft nicht genau feſtſtellen laſ⸗ ſen, da der Täter vermutlich einzelne Kar⸗ ten mehrmals benutzt hat. Vielleicht hat er ſogar beſonders gut gelungene Fälſchungen als nicht abgefahren reklamiert, um auf dieſe Weiſe zu Bargeld zu kommen. Feſt ſteht jedoch, daß der Schadensbetrag in die Tauſende geht. Naubmord um 20 Mark Das Opfer auf die Bahnſchienen geworfen. Eberbach(Baden, 7. Okt. Bewohner des Dorfes Ersheim hörten in den Morgenſtun⸗ den laute Hilferufe vom jenſeitigen Neckar⸗ ufer. Erſt ſpäter fand man auf dem Bahn- körper zwiſchen Eberbach und Hirſchhorn eine männliche Leiche. Es handelt ſich um einen 54 Jahre alten Mann aus Leipzig, der ſich auf Wanderſchaft befand und am Abend vorher in Begleitung eines zweiten Mannes und einer Jrauensperſon zwiſchen Neckarhauſen und Hirſchhorn geſehen wur⸗ de, wobei er ein Fahrrad mit ſich führte. Das Kad, das ſehr wahrſcheinlich geſtohlen war, hatte der Angeklagte am Abend in Hirſchhorn um 20 Rm verkauft. Da bei der Leiche kein Geld vorgefunden wurde, liegt zweſſellos ein Raubmord vor. Als Täter kommen die beiden oben er⸗ wähnten Perſonen in Frage, die die Leiche, um Selbſtmord vorzutäuſchen, auf den Bahnkörper ſchafften. Die Leiche wies ne⸗ ben Schlagwunden auch Würgeſpuren auf. Von den mutmaßlichen Tätern fehlt bis jetzt noch jede Spur. f e Exemplariſche Strafe. Das Schöffengericht in Kleve verurteilte einen zückſichtsloſen Autofahrer, der den Tod eines Kindes ver⸗ Urſacht hatte, ze zehn Monaten Gefängnis. Der Angeklagte wurde als rückſichtsloſer Fahrer geſchildert. Das Gericht ſprach fer⸗ nerhin dem Angeklagten die Fähigkeit ab, auf drei Jahre ein Kraftfahrzeug zu führen, e e e Hunger und Külte Eröffuung des Winterhilfswerles. Berlin, 8. Oktober. Mit der Eröffnung des Winterhilfswerles 1934⸗35 durch den Führer und Reichskanzler und durch Reichsminiſter Dr. Göbbels am Dienstag, den 9. Oktober, 12 Uhr mittags, im Rahmen einer Arbeitsſitzung des Reichs⸗ beirates des Winterhilfswereks beginnt der desjährige Kampf gegen Hunger und Kälte. Es werden außer ſämtlichen Gauamtswal⸗ tern der NS, die mit ihren engſten Mitar⸗ beitern aus dem ganeznu Reich zu einer erſten Beſprechung über das Winterhilfswerk 1934⸗ 35 zuſammentreten, zahlreiche freiwillige Hel⸗ fer und Sammler aus dem Berliner Orts⸗ gruppen geladen. Auch aus den Kreiſen der vom Winterhilfswerk betreuten Arbeitsloſen, Kleinrentner und ſonſtigen Anterſtützungsbe⸗ dürftigen werden aus jeder Ortsgruppe einige Vertreter hinzugezogen. Schließlich werden auch die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter, die durch ihre Spenden zum Gelingen des Winter- hilfswerkes erheblich beitragen, durch Delega— tionen vertreten ſein. Die Eröffnung des Winterhilfswerkes 1934⸗ 35 iſt keine Feier und keine Feſtlichkeit, ſondern eine ernſte Arbeitstagung. Denn noch viel mehr als im letzten Jahr muß in den be⸗ lern, die der Parteileitung ein eigenes Heim erbaut hätten. f In der Ehrenhalle des Hauſes fand dann die feierliche Enthüllung de Totengedenktafel durch den Gauleiter ſtatt. Gauleiter Wagner nahm die Enthüllung der Gedenktafel vor mit folgenden Worten: Die Gedenktafel ſoll uns an die gemahnen, die für uns geſtorben ſind. Die NSDAP wird beſtehen, ſolange ſie im Geiſte der Toten ringt. Der Gauleiter verlas ſodann die Namen der 23 Gefallenen der Bewegung in Baden: Italien und ſeine Nachbarn Beziehungen zu Frankreich gebeſſert. Mailand, 8. Oktober. Auf dem Domplatz in Mailand ſprach Muſ⸗ ſolini zu einer unüberſehbaren Menge. Nach⸗ dem er einleitend über das Wirtſchaftsſyſtem geſprochen hatte, gab er einen„Rundblick“ auf die Länder, die an Italien grenzen. Es iſt offenſichtlich, daß keine großen Mög⸗ lichkeiten beſtehen, unſere Beziehungen zu den Nachbarn jenſeits der Iſtrichen Alpen und der Adria(Südſlawien) zu verbeſſern, wenn ſie fortfahren, in ihren Zeitungen tobende Po— lemiken zu bringen, die uns im Innerſten verletzen. Immerhin können wir nochmals die auf der vollſtändigen miutariſchen Ausbildung des Volkes beſtehen. Damit die Stimmung der Arbeitermaſſen gehoben ſei, haben wir die Forderung einer höheren ſoizalen Gerechtigkeit für das italieniſche Volk verkündet. Was die ſichere oder unſichere Zukunft betrifft, ſo ſteb“ eine Tatſache unerſchütterlich feſt, nämlich, un⸗ ſere Leidenſchaft, unſer Glaube und unſer Wille. Wenn ſie den wahren Frieden bringt und den erſprießlichen Frieden, der von Ge⸗ rechtigkeit begleitet ſein muß, werden wir un⸗ ſere Gewehrläufe mit Oelzweigen ſchmücken önnen. Aber wenn das nicht zutrifft, ſo könnt Ihr ſicher ſein, daß wir als Männer, die im Zeichen des Liktorenbündels ſtehen, not⸗ falls die Spitzen unſerer Bajonette mit den Lorbeeren und Eichenblättern aller Siege ſchmücken werden. Republik Katalanien Vom übrigen Spanien abgetrennt. Madrid, 3. Okt. In Katalanien hat der Präſident der General⸗Junta die Selbſtän⸗ digkeit der katalaniſchen Republik ausgerufen und erklärt, daß ſich Katalanien vollſtändig vom übrigen Spanien trennt. Außerdem wur⸗ de in Katalanien eine proviſoriſche ſpaniſche Zentralregierung gebildet, die die Umbildung Spaniens in eine Föderativprepublik vorneh⸗ men ſoll. Die Verbindungen mit Katalanien Verrat zu machen. Von den um Madrid liegenden Garniſonen ſind Kavalerie und Ma⸗ ſchinengewehrabteilungen in Marſch geſetzt worden. Die Schießereien in Madrid dauern mit wechſelnder Stärke weiter an. Auf einen Mi⸗ niſter wurde beim Verlaſſen ſeines Hauſes ein Bombenanſchlag verübt. Der Miniſter blieb unverletzt. Die Zahl der Verwundeten ſteht noch nicht feſt. Vermutlich werden noch Kriegsſchiffe nach Bar⸗ celona in Fahrt. Katalaniſche Regierung verhaftet Paris, 8. Okt. Nach einer hier aus Barce⸗ lona vorliegenden Havasmeldung hat die ka⸗ talaniſche Regierung am Sonntag den Re⸗ gierungstruppen des Generals Batet ſich er⸗ geben. Der Präſident der katalaniſchen Re⸗ gierung Companys hatte kurz vorher durch Rundfunl bekanntgegeben, daß er es vor⸗ ziehe, ſich zu ergeben, um unnützes Blutver⸗ gießen zu vermeiden. Die geſamte katalaniſche Regierung, der Bürgermeiſter von Barcelona, ſowie die Mitglieder der Stadtverwaltung ſind verhaftet worden, ebenſo der Oberbefehls⸗ haber der katalaniſchen Streitkräfte, Oberſt Perez. Die Regierungstruppen hatten um fünf Uh; morgens zu einem Generalangriff auf das Regierungsgebäude angeſetzt und das Gebäude vorſtehenden ſchweren Monaten das Winter⸗ hilfswerk zur tiefempfundenen Herzensſache des ganzen Volkes werden. läſtiger Verpflichtung ſoll geopfert werden. Vielmehr wird der vom Führer ausgeſprochene Fedanke der nationalen Solidarität des gan⸗ jen deutſchen Volkes, durch den der klaſſen⸗ fämpferiſche Begriff der ſogenannten inter⸗ ſtationalen Solidarität des Proletariats er⸗ jetzt worden iſt, zum Leitgedanken des neuen Winterhilfswerkes gemacht werden. werk 1934 wird auch der Rechenſchaftsbericht über die Arbeit des vergangenen Jahres er— ſtattet, von dem ſchon heute geſagt werden kann, daß die bis ins kleinſte buchmäßig aufge⸗ führien Zahlen den Nörgeleien gegenüber dem Winterhilfswerk die Spitze abbrechen werden, umſomehr, als dadurch zahlenmäßig belegt wird, daß die Verwaltungskoſten überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Mehr noch als bis⸗ her muß das Winterhilſswerk ganz im Zei⸗ chen der nationalen Solidarität ſtehen und zu einer Angelegenheit des ganzen Volkes wer⸗ den, von der ſich niemand ausſchließen kann und darf, der ſich zu dieſer Gemeinſchaft be⸗ kennt. Die Organiſation des Winterhilfswer— kes iſt auch im kommenden Winter im gro⸗ zen und ganzen die gleiche wie im Vor— ahr. Micht durch Druck oder Zwang, nicht aus. Das WoW im letzten Jahr Zugleich mit dem Auftakt zum Winterhilfs⸗ Das Haus der NSA Feierliche Eröffnung des Adolf⸗Hitler⸗Hauſes durch Gauleiter Wagner. Karlsruhe, 8. Okt. Aus Anlaß des Gau⸗ parteitages der NS DAP und des Kriegs⸗ opfertages hat die Stadt ein feſtliches Kleid angelegt. Zur feierlichen Eröffnung des Hau⸗ ſes der NS Dale in der Nitterſtraße, das den Namen unſeres Führers trägt, war die badiſche Regierung, vollzählig erſchienen, wei⸗ ter ſah man die Führer der Organiſationen der Bewegung, Vertreter von Staat, Stadt, Möglichkeit einer Verſtändigung bieten. Wir haben die Unabhängigkeit der öſterreichiſchen Republik verteidigt und werden ſie weiter verteidigen. Wer behauptet, daß Italien Er— oberungsabſichten hegt oder der Republik eine Art Protektorat auferlegen werde, iſt ent— weder über die Tatſachen nicht auf dem lau⸗ fenden oder er lügt wiſſentlich. Das gibt mir Gelegenheit zu betonen, daß die Entwicklung der europäiſchen Ge⸗ ſchichte ohne Deutſchland nicht denkbar iſt. Es beſteht kein Zweifel, daß ſeit wenigſtens einem Jahre unſere Beziehungen zu Frankreich erheblich gebeſſert ſind. Die Verbeſſerung der Beziehungen zwiſchen den Völkern Europas iſt umſo nützlicher, als ten. die Abrüſtungskonferenz geſcheitert iſt. Es be⸗ ſteht kein Zweifel, daß es Henderſon, der als richtiger Engländer zähe iſt, in keiner Weiſe gelingen wird, den Lazarus der Abrüſtungs⸗ lonſerenz wieder aufzuerwecken, der unter der Laſt der Panzer und Geſchütze begraben liegt. Nachdem die Dinge ſo ſtehen, werdet Ihr nicht überraſcht ſein. daß wir heute entſchloſſen Kriegszustand wurden unterbrochen. Die Madrider Regie⸗ rung hat ſich im hieſigen Innenminiſterium verſammelt und verſucht, mittelſt Fernſchreiber Verbindung mit Barcelona zu bekommen. in ganz Spanien Madrid, 8. Oktober. Der Präſibent hat den Kriegszuſtand über das geſamte Staatsgebiet(alſo auch über Katalonien) verhängt. Damit geht die Ge⸗ walt in ganz Spanien von den Zivilbehörden an die Armecbeſehlebaber über. Katalonien iſt vollſtändig vom übrigen Spanien abgeſchnit⸗ Der ſpaniſche Miniſterpräſident Lerroux gibt ſoeben durch Rundfunk bekannt, daß die um⸗ ftürzleriſche Bewegung nunmehr mit der Aus— rufung des„katalaniſchen Staates“ ihren Hö— hepunkt erreicht habe. Die Regierung ſei ent⸗ ſchloſſen, mit allen ihr zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln die Staatsautorität wieder her— zuſtellen und Front gegen den katalaniſchen Arbeit ſtörten. Fünf Jahre Zuchthaus für Spritweber. Landgerichtes das Urteil. Das Verfahren ge— ſtrafe Vier Lagerhäuſer eingeüſchert Lemberg, 7. Oktober. Kunſt und Wiſſenſchaft. Nach einem Muſik⸗ vortrag gab Gauleiter Reichsſtatthalter Ro⸗ bert Wagner ein Bild der Entſtehungsge⸗ schichte, er dankte all den Männern und Künſt⸗ O n- **„ Irheberrechtsschutz: Fünf Fürme-Verlag Halle(Saale 6 „Aber nun“, Marilka Losmirſka beugte ſich vor, lehnte ihr dunkles Zigeunergeſicht zärtlich an das der Freundin,„erzähle mir einmal ernſthaft: Wer iſt der Mann? Was iſt mit ihm, daß er dich ſo bezaubert hat? Und warum will er dich nicht?“ Liddy Renningen ſtand auf: „Was ſoll ich dir lange erzählen, Marilka? Das hat alles keinen Sinn, iſt längſt durch die Ereigniſſe überholt. Der Mann iſt aus meinem Leben verſchwunden. Er wollte nicht verſtehen, daß ich ihn bevorzugte. Nun, und ich bin nun eben hier und vertreibe mir die Zeit, ſo gut ich kann. Heute abend beim Diner wirſt du meine Ver⸗ ehrer kennenlernen. Ganz kosmopolitiſch bin ich— ein Schwede, ein Amerikaner und ein Landsmann von dir.“ „Ach, wer denn?“ „Ein Gutsbeſitzer Dorſky aus der Woiwodſchaft Lublin.“ i f„Staniſlaw? Ja?! Mittelgroß, ſchlank, fahles Geſicht, graugrüne Augen?“ Als Gräfin Renningen nickte, machte Marilka Los— mirſta ein merkwürdiges Geſicht. Aber ſie ſagte nur: „Alſo ſchön, Darling— führe mir heute abend deine Sklaven vor. Wie iſt es denn ſonſt hier? Guter Sport? Ich ſehne mich nach ordentlichem Skilaufen und Winter⸗ luft. Dieſe Hetze durch die Konzertſäle Europas— ſchauderhaft. Mir kommt es vor, als beſtände das ganze Leben nur aus Eiſenhahnfahrten, grellen Lampen über den Podien der Konzertſäle, Verhandlungen mit Managern und ewig hungrigen Autogrammfägern.“ „ Der NS.⸗-Arbeitsdienſt ſtellt aus. In Potsdam wurde die erſte Ausſtellung des NS.⸗Arbeitsdienſtes eröffnet. Wie man ſieht, iſt auch ein Modell des Schiffshebewerks Niederfinow zu ſehen. „Warum führſt du dann ſolch ein Leben, wenn du es nicht magſt, Rilka? Du, als Frau des reichſten Groß⸗ Arundbeſitzers des polniſchen Staates, hätteſt es doch nicht ö e 90 lournee nur mit Not und Mühe unterbrochen. Dann aber nötig?“ Nun wurde Marilkas Geſicht düſter, ſie wurde auf ein— mal ernſt: „Glaubſt du, ich möchte mein Leben in Abhängigkein von meinem Manne verbringen? Du kennſt den Grafen Losmirſta nicht, mein Kind. Nach außen Kavalier tadel- los. Aber wehe, wenn du hinter die Kuliſſen ſiehſt! Brutal-geizig, ſchmutzig⸗geizig gegen mich. Dafür geradezu ſinnlos im Geldausgeben, wenn es ſich um ſeine mehr oder minder zweifelhaften Vergnügungen handelt— Zwiſchen ihm und mir iſt ſchon längſt die Ehe ein Band, das nur noch äußerlich beſtehr. Soweit habe ich mich durchgeſetzt. Aber ich kann ihn, meinen ſogenannten Gatten“, nur fern von mir halten, wenn ich finanziell ganz unabhängig von ihm bin, ja, ihm noch Geld gebe. Darum muß ich arbeiten und in der Welt umherhetzen, Darling. Und gut, daß ich meine Kunſt habe, die mich ſouverän macht— meinem Mann gegenüber wie allen Männern. Glaube mir, ich kenne ſie, die Männer. Es lohnt ſich nicht; es lohnt ſich wirklich nicht, Darling! Man ſoll ſie nicht höher einſchätzen als eine Zigarette— ein bißchen Feuer, ein bißchen Dunſt, und zum Schluß nichts, nur ein paar Schlacken.“ Sie unterbrach ſich. Es klopfte; der Zimmerkellner kam herein, das Silbertablett mit den Teegerätſchaften balan⸗ cierend. Er legte eine zarte, maisfarbene Decke über den runden, niedrigen Tiſch vor der Couch und ordnete die Gerätſchaften zierlich an. Dann ging er zur Tür, öffnete ſie und rollte einen blitzenden Teewagen herein, der mit kleinen Kuchen aller Art und zierlich belegten Weißbrot⸗ ſcheiben, mit Kriſtallſchälchen voll Marmeladen, mit Obſt und Likör bedeckt war. „Wir bedienen uns ſelbſt“, ſagte Marilka-Losmirfta und winkte ihm zu gehen. „Wir müſſen uns viel erzählen, Darling; wir müſſen die Zeit ausnutzen. Ich kann nicht lange hierbleiben.“ benachbarten Gebäude zu retten. Exploſion in einer Spreugſtoffabrik. Scherben. mit Mörſern beſchoſſen. Gegen 6 Uhr hatte Companys mit General Batet eine Unter⸗ redung, in deren Verlauf der General den Inſaſſen des Gebäudes das Leben zuſicherte. Die Regierungstruppen haben darauf ſofort die beiden Regierungsgebäude beſetzt und ſämt⸗ liche Inſaſſen verhaftet. General Batet er⸗ ließ durch Rundfunk eine Erklärung an die Bevölkerung, in der darauf hingewieſen wird, daß der Belagerungszuſtand verhängt ſei und daß diejenigen ſchwere Strafen treffen würden, die ſich gegen die Armee vergingen oder die Berlin, 8. Okt. In dem Derviſenſchieber⸗ prozeß gegen Spritweber und Genoſſen ver⸗ kündete die Große Strafkammer des Berliner gen den Mitangeklagten Anders wurde auf Grund der Amneſtie eingeſtellt. Wegen fort⸗ geſetzten Deviſenverbrechens in einem Falle und Beihilfe zu einem Deviſenverbrechen in einem anderen Falle erhielt Hermann Weber 5 fünf Jahre Zuchthaus und 90 000 Mark Geld— Wie aus Moryslaw gemeldet wird, ſind vier Lagerhäuſer der Petroleumgeſellſchaft Malopolſka durch Großfeuer völlig zerſtört worden. Sämtliche Vorräte von Petro— leumerzeugniſſen wurden vernichtet. Der Feuerwehr iſt es gelungen, wenigſtens die Oslo, 7. Oktober. In einer Sprengſtoff⸗ fabrik, die etwa 30 Kilometer von Oslo ent⸗ fernt liegt, ereignete ſich eine Exploſion, durch die vier Arbeiter getötet wurden. Durch die Exploſion wurde ein Schuppen zerſtört, außerdem gingen durch den Luft— druck zahlreiche Fenſterſcheiben in allen Häuſern, die in einem Umkreis von eini⸗ gen hundert Metern entfernt lagen, in „Wann mußt du denn fort?“ fragte die blonde Liddy Renningen enttäuſcht. „In längſtens einer Woche. Ich habe meine Konzert— muß ich weiter— erſt Schweiz, dann Italien. In Rom mache ich dann Schluß und bleibe vielleicht bis zum Frith⸗ ling dort. Aber dieſe Tage können wir ja genießen. Wetten, daß ich dich über deine backfiſchhafte Trauer über den eigenſinnigen Mann hinwegbringe?“ Drittes Kapitel. Wintertage im Hochgebirge. Weiß der Kranz der Berge. Fern am Horizont das kriſtallene Blinken der Gletſcher. Talwärts zu die Wälder, wie ein Märchen, ſtill, geheimnisvoll und ohne Regung. Das kleine Dorf ſtill und verſchneit. Es hatte keine eleganten Gaſtſtätten, keine Kinos, keine Cafés mit Zigeunermuſik und abendlichem Tanz. Es war immer noch, wie es vor Jahrzehnten war. 1 0 Bettina Leuthold kam gerade aus dem weißen Schul- gebäude. Sie war umringt von einer lachenden, lärmen⸗ den Schar von Kindern. Braune und blaue Augen ſchauten zu ihr auf, kältegerötete Geſichter in dichter Ver⸗ mummung. Ein paar Größere hielten gleichmäßig neben Bettina Schritt; ja, zwei Buben in braunen Joppen und braunen, geſtrickten Mützen marſchierten wie eine Art Vortrupp vor ihr her, die Hefte und Bücher von Bettina tragend. In dichtem, ſchwatzendem Schwarm, wie Bienen um ſie herum die Mädels— und die Kleineren rannten fröhlich hinterdrein. „Das Fräulein Leuthold kommt“, ſagten dann die Frauen, die in den bunten Häuſern mit den ſchönen Schnitzereien und den alten Sprüchen wohnten. Sie brauchten gar nicht aus den niedrigen Fenſtern zu ſehen, die Frauen. Wenn das fröhliche Getöſe von der Richtung des Schulhauſes her durch die Winterſtille der Dorfſtraße klang, dann kam die junge Lehrerin mit der Horde der Kinder(Fortſetzung folgt.) „„TTTVT—T—T—T—T—— . 3— digung ſowie Läuferreihe verfügte. Der Sturm Auf eine Frage, wie es nun um die Be⸗ konnte ſich dagegen ſelten zu einer geſchloſſe⸗ teiligung an dieſem Turnier ſtände, wo doch 1 0 Leiſtung au raffen, ſo daß die Saarbrük⸗ um größten Teil hier in Europa heute der . 10 0 ihrem Können nach etwas zu hohe Proſeſſionaliemus in den ſtärkſten Fußball⸗ 521 exlage hinnehmen mußten. Phönix hatte ländern ausſchlaggebend ſei, antwortete Dr. 15 Gäſten gegenüber ein Plus im Sturm, Diehm:„Wir glauben mit einer vollzähli⸗ er beſonders in der erſten Hälfte ausgezeich⸗ gen Beteiligung der fußballſpielenden Na⸗ ſpielte. tionen rechnen zu dürfen, da wir auch von Deutſcher gieg in Kopenhagen 1 55 Ländern bereits unverbindliche Zu⸗ agen haben, welche Profeſſional⸗ und ge⸗ Anſer erſter Fußball⸗Länderſieg in Kopen⸗ miſchte Mannſchaften beſitzen. Auch dieſe 4 die Ila bringt 10 beſchne ſeinen Urſprungsherd 1 00 0 1 ng durch di ü W Kochkunſt⸗ Ale die Gefahr gebannt war, war von „% 6 ausflellung. den Büroräumen und der Verwalterwoh⸗ . nzimmers, in N ö er Verwalter woh e 105 900 8 1 Witwen⸗ Frankfurt a. M., 7. Oktober. 100 1 00 Dachgeſchoß abgebrannt. Lager trauer ſchlecht paßte. Der lichtgrüne, ſeidene Pyjama Seit 24 Jahren veranſtalten die Verbände Male 10 e ee e ee ſchmiegte ſich dicht an ihre wundervollen Glieder. bude e ee e ate dabei eine dekartige Hie entwickelt aß An Fun nenen dicht 1 1 0 der ationale Kochkunſtausſtellung in Frankfurt. e ee Wen Sach 85 6 190 f J e 10 Violas Händen Die diesjährige de e wird den 0 n. ie aeehumungs, eſtalt, die ihm 9 2 5 N. von un in ni füßte ihre Handſtichen und Jeden einzelnen ihrer Finger, Na dle Fih⸗ —— n 8 5 * arbeiten werden vermutlich noch mehrere achſtehen. Daß die Ika ſeit 1900 die Füh⸗] frage in Anſpruch nehmen. Der Sachſchaden ———— ——.— ————ůů 5 ROMAN von MARGARETE AU KELIMAN N. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 200 Nachdruck verboten. Jetzt war er fort. Monika war ganz einſam geworden. Sie litt ſehr in dieſen böſen Wochen, körperlich und ſeeliſch. Ihre einzige Freude war das Kind und dann vor allem auch die Briefe Berts, die ihr ſeine ganze tiefe Liebe verrieten, und die ſie— trotz allem— unendlich glücklich machten. „.. Ich liebe Dich, Monika, mehr als ich es ſagen kann. Glaube mir, daß ich nie zuvor eine Frau ſo geliebt habe wie Dich. Das andere, weißt Du, das war keine Liebe. Jetzt erſt weiß ich, wie es iſt, wenn man eine Frau wirklich gern hat, wenn ſie einem alles iſt. Das Körperliche, das iſt nicht die Hauptſache; das un⸗ zerreißbare, ſeeliſche Band iſt es, das mich unlöslich an Dich feſſelt... Sehr ſpät iſt dieſe Liebe über mich gekommen; aber nicht zu ſpät. Wenn wir wieder zuſammen ſind— und ich weiß, es wird nicht mehr allzulange dauern—, dann wirſt Du ſehen, wie wundervoll unſere Liebe und unſer Leben ſein werden. Das Leben mit Dir und mit den Kindern...“ Für Monika waren dieſe Briefe wie ein Geſchenk Gottes. Sie erlebte die Veränderung im Weſen ihres Mannes mit allen Faſern ihres Seins. Sie wurde von jeiner Liebe durchdrungen, und es gab nichts, was ſie jetzt hätte nicht ertragen können in dem Gedanken an dieſe Liebe. 7 a Das war kein himmelhochjauchzendes Entzücken, kein lauter Jubel— aber eine atemraubende Seligkeit und eine ö tiefe, reine Frauenliebe, die nun inniger war als je, die erſtarkt und gewachſen war durch Leid und Not, und die nun ihr und ihres Mannes Lebeu erfüllen und ſie beide hinaustragen würde, hinweg über alle Erdennot in eine wundervolle und beglückende Zweiſamkeit... a* 95* Der Prozeß des Gutsbeſitzers Dagobert Weſt vom Weſt⸗ hof machte größeres Aufſehen als irgendein Kriminalfall der letzten Zeit. 1 Obwohl die Unterſuchungen noch nicht abgeſchloſſen waren, ſollte die Gerichtsverhandlung doch noch vor Weih— nachten ſtattfinden. Man hoffte, bis dahin mit den Vor— unterſuchungen fertig zu werden. 1 00 Eigentlich gab es jetzt nur noch einen einzigen, aber ſehr wichtigen Zeugen für Bert Weſts Schuld. Das war Viola Weſt, die Frau des toten Bruders des Angeklagten, die immer wieder und ſanatiſch den Weſthofer der vorſätz— lichen Tötung ſeines Bruders beſchuldigte. f Alles berichtete ſie. Die Werbung Bert Weſts, ihre Ab— W weiſung, die Tatſache, daß Bert Weſt ſeine Frau nur ge⸗ heiratet hatte, um ſich an ihr zu rächen. Sie ſagte aus, daß ihr Schwager auch dann ſeiner Liebe nicht hatte Herr werden können, als ſie beide ſchon lange verheiratet waren. Die ganzen Jahre über habe er ſie mit ſeiner Liebe verfolgt, und es ſtehe für ſie feſt, daß der Weſthofer ſeinen Bruder aus Neid und Rachſucht getötet habe. Sie blieb auch bei dieſen Behauptungen, als ſie ihrem Schwager gegenübergeſtellt wurde. Ihr Haß gegen Bert, der ſie verſchmäht hatte— damals im Heidebruch—, ihr Haß und ihre Eiferſucht auf Monika hatte ſie mit der Zeit völlig ſinnlos gemacht. Sie dachte an nichts anderes mehr, als ſich an Bert Weſt zu rächen. Alles andere war ihr gleichgültig; wenn ſie ihn erſt erledigt und in den Kerker gebracht hatte mit ihrer fanatiſchen Anklage, dann würde ſie weiterleben, ein neues Daſein beginnen können. Bert Weſt war es, als ſähe er dieſe Frau zum erſten Male, als ſie ihm als Anklägerin gegenüberſtand. Daß er ſie einmal geliebt, um ſie gelitten hatte— er begriff es jetzt nicht mehr. Nichts mehr war von dieſer raſenden, verzweifelten Liebe übriggeblieben als ein Aſchenhauſen. Als Bert Weſt am Abend dieſes Tages, da er Viola gegenübergeſtanden hatte, in ſeiner Zelle war, einſam und allein, da kam die Liebe zu Monika zum erſten Male wie ein Feuerbrand in ihm auf. Er hörte Monikas weiche Stimme, fühlte ihre zärtlichen, lindernden Hände, ſpürte die ganze frauliche Süße ihres Weſens, und er wurde von einer Sehnſucht erfaßt, verzehrender als alle Glut, die ihn je zu Viola hingezogen hatte. Mochte man ihn verurteilen oder nicht, mochte man ſeiner Ausſage glauben oder der ſeiner Feindin 1 5 das war gleichgültig. Wenn das Geſchick es wollte, würde er ſeine Strafe tragen im Gefühl ſeiner Unſchuld und in dem Bewußtſein, daß alle, die ihn wirklich kannten, von dieſer Unſchuld überzeugt ſein und ihm treu bleiben würden, bis er wieder frei war. 0 Jede Unbill und jedes Leid waren leicht zu ertragen, wenn er an das dachte, was ſpäter kommen würde. Wenn er an das Leben dachte, das er mit Monika führen würde, ſobald er wieder zu Hauſe war; auf dem Weſthof, der durch die Güte jenes Mannes und durch die unwandel⸗ bare Liebe Monikas für ihn gerettet worden war. Bert Weſt fühlte eine Wärme in ſich, die er nie gekannt hatte, die ſein ganzes Weſen durchſtrömte, und die ihn innerlich aufjauchzen ließ, trotz aller Bitternis, die auf ihn wartete, und die er gern durchſchreiten würde, weil Licht und Sonne dahinter warteten. * 4 2 ——*— Es war ein ganz warmer Tag, und es ſah eher aus, als ginge man in den Frühling als in den harten Winter. Lind war die Luft, obwohl es Ende November war, und die Sonne leuchtete auf die Erde herunter. a Patrick Johnſton fuhr mit ſeinem Kabriolett durch die Heide. Er lam von Hannover, wo er Bert Weſt im Unter⸗ ſuchungsgefängnis beſucht hatte. Es drängte ihn immer wieder, dem Weſthofer ſeine Zuneigung zu bezeugen und ihm zu zeigen, wie ſehr er das Verhalten ſeiner Schweſter mißbilligte, ohne daß er es hätte ändern können. Jetzt fuhr er in die Villa nach Paddyſcholle. Er wollte Viola beſuchen, um zum tauſendſten Male ihr Vor⸗ haltungen zu machen und ſie auf Ehre und Gewiſſen zu fragen, ob ſie wirklich von Bert Weſts Schuld über⸗ zeugt war. Wie der Prozeß Weſt auch ausgehen würde— er wollte nicht ruhen, bis Viola dieſe Gegend hier verlaſſen würde; ſie hatte nichts mehr hier zu ſuchen, und ſie ſollte die Weſthofer nicht mehr durch ihre Gegenwart an die Unbill erinnern, die ſie durch ſie erlitten hatten. Neben Johnſton ſaß Ingenieur Speier, der mit Jahresſchluß nun Paddyſcholle verlaſſen und auf John⸗ ſtons Angebot hin in die engliſchen Bergwerke eintreten würde. Eine führende Stellung wartete dort auf ihn. Speier bereute keinen Augenblick, was er getan hatte. Der Zettel von Dietmar Weſts Hand ruhte geborgen im innerſten Fach ſeiner Brieftaſche, die er nie, auch des Nachts nicht, aus ſeiner unmittelbaren Nähe ließ. b Er ſtand, ſo glaubte er, dicht vor dem Ziel, das ihn ſeit Jahren umgaukelt hatte. Er liebte Viola Weſt; ſie war eigentlich die erſte Frau, die er wirklich liebte, und die er ganz zu beſitzen trachtete. Sein Blut brannte, wenn er nur an ſie dachte, und es gab nichts, was er nicht getan hätte, um ſie zu erringen. 5 Nun, da er die Stellung in England hatte, die ſehr gut bezahlt wurde, da er der Zuneigung Patrick John⸗ ſtons ſicher war, lag der Weg zu Viola offen. Um ſo mehr, als ſie endlich Bert Weſt zu haſſen ſchien, und da der Gegner unſchädlich gemacht war. a „Es iſt gut, daß meine Schweſter bald von hier weg⸗ kommt“, ſagte jetzt Patrick Johnſton aus ſeinen Gedanken heraus.„Sie hat hier nichts verloren; ſobald der Prozeß zu Ende iſt, nehme ich ſie mit fort und werde zuerſt mal ein wenig mit ihr in der Welt herumreiſen.“ „Iſt Frau Viola mit dieſen Plänen einverſtanden, Miſter Johnſton?“ 10 5 „Sie wiſſen ja, Doktor, ſo einfach iſt das nicht mit ihr. Aber ich werde es ſchon fertigbringen.“ a „Und beabſichtigen Sie, Ihre Schweſter ſpäter mit nach England zu nehmen?“. f „Ja— das wäre mir das liebſte. Auf die Dauer kann ſie ja doch nicht herumreiſen, und in meiner Nähe iſt ſie am beſten aufgehoben.“ e „Darf ich ein offenes Wort mit Ihnen reden, Miſter Johnſton?“ „Bitte, ſelbſtverſtändlich.“. „Ich— ich liebe Ihre Schweſter, ſeit langem ſchon. Ich wäre glücklich, wenn ſie meine Frau werden würde. Darf ich mit Ihrer Zuſtimmung rechnen, Miſter Johnſton?“ 1 Der Irländer ſah den Mann an ſeiner Seite ſcharf an. Dann ſagte er: „Ich bin ja ein wenig überraſcht, Doktor Speier. Aber Sie gefallen mir recht gut, und ich habe eigentlich nichts dagegen einzuwenden, wenn Sie mein Schwager würden. Von meiner Seite ſteht Ihrer Werbung alſo nichts im Wege. Es handelt ſich nur darum, ob Viola Sie haben will. Sie können ja ruhig mit ihr reden, noch ehe wir unſere Reiſe antreten werden. Mit der Verlobung müßten Sie natürlich warten, bis das Trauerjahr um iſt. Das hat der Dietmar verdient— nicht wahr?“ „Das iſt ſelbſtverſtändlich, Miſter Johnſton. Ich habe dasſelbe Empfinden, und das war auch der Grund, wes⸗ halb ich zuerſt mit Ihnen ſprach und noch nicht mit Frau Viola. Sie hatte in der letzten Zeit Aufregungen genug, und es iſt wirklich beſſer, wenn ſie vorerſt reiſt, ehe ich dieſe Frage an ſie richte. Sie ſoll erſt ganz ruhig werden, dann werde ich ſie fragen. Nun ich Ihrer Zuſtimmung ſicher bin, will ich gern warten.“ Sie waren mittlerweile durch Weſtdorf gekommen und fuhren jetzt ganz in der Nähe des Weſthofs vorüber. Plötzlich grüßte Miſter Johnſton tief und ehrerbietig. Eine ſchmale, ſchwarzgekleidete Frauengeſtalt ſtand an ein Gitter gelehnt und ſah mit ſo weltfernen, abweiſenden Blicken herüber, daß es der zartfühlende Patrick für richtiger hielt, mit ſtummem Gruß vorüberzufahren und nicht anzuhalten. Wie blaß das Geſicht Frau Monikas geworden war Mitleid mit der Frau, für die er innerlich immer noch ſehr viel übrig hatte, erfüllte ihn. 1 Auch Speier war unmerklich zuſammengezuckt. Dieſe Frau war das einzige, was in ſeinen egoiſtiſchen und häßlichen Berechnungen nicht ganz ſtimmte. Daß er ſie mit traf, wenn er Bert Weſt zu vernichten ſuchte, tat ihm leid. Aber es war nicht zu ändern; man mußte über ſie hinweggehen, es ging nicht anders. * und wie eingefallen ihre Wangen!, dachte er, und heißes Plötzlich zog Viola ſeinen Kopf zu ſich herüber, um⸗ faßte ihn mit beiden Händen und küßte den Mann heiß und lange, daß ihm beinah der Atem ausging. Hugh Crompton war nicht wie Violas anderen An⸗ beter. Er zeigte ihr wohl, daß ſie ihm gefiel; aber er geriet nicht in Verzückung, wenn ſie ihn liebkoſte. Er war nicht aus ſeiner Ruhe zu bringen, und dieſe rubige Gleich⸗ gültigkeit mochte es geweſen ſein, die Viola für ihn ent⸗ flammt hatte. Hier war ſie die Verlangende, die Hin⸗ geriſſene. An der kühlen Zurückhaltung dieſes Mannes zerbrach ihr eigenſinniger Wille, ſcheiterte ihre Herrſch⸗ ucht. g Hul Crompton war ein grundanſtändiger Menſch. Es tat ihm leid genug, daß Bert Weſt, den er immer geſchätz hatte und von deſſen Beziehungen zu Viola er nichte ahnte, unter Anklage des Mordverdachts ſtand. Er wußte wohl, daß Viola gegen ihn ausſagte— das hatte ſich nich: verheimlichen laſſen; aber er war überzeugt davon, daß Viola ſchwerwiegende Beweiſe für ſeine Schuld hatte, die ſie ihm aus irgendeinem Grunde verſchwieg. 1 Viola hütete ſich wohl, ihm den wahren Grund für ihre Handlungsweiſe anzuvertrauen. Sie konnte nicht anders, ſie mußte Bert Weſt vernichten. Es machte nichts aus, daß ſie jetzt einen anderen Mann liebte. Es ging nur darum, dieſen einen, der ſie verſchmäht, Monikas wegen gedemütigt hatte, zugrunde zu richten. Das andere, das neue Leben konnte erſt dann beginnen. 1 Wenn ſie aus Hannover zurückkam, blieb ſie einige. Stunden für Crompton unſichtbar. Sie war dann immer ſo voll Haß, ſo voll Rachſucht, daß er ſicher etwas gemerkt hätte. Und ſie wußte: Wenn er ihr befohlen hätte ihre Ausſage zu widerrufen, ihr Unrecht gegen Bert Weſt gut⸗ zumachen— ſie hätte es tun, hätte auf ihre Rache ver⸗ zichten müſſen. Weil ſie das nicht wollte, mußte ſie alles vermeiden, was Hugh Crompton den richtigen Weg zeigen. konnte... 8 Viola fuhr mit einem leichten Schrei in die Höhe, als — mitten im ſüßeſten Liebesſpiel mit Crompton— die Tür aufging; ihr Bruder mit Speier trat ins Zimmer. Crompton dagegen verlor auch in dieſem Augenblick nicht ſeine Ruhe. Gerade daß er Violas Hand aus der ſeinen ließ, um ſich erheben und die Herren begrüßen zu können. Von Verlegenheit war bei ihm keine Spur. 105 „Was ſoll das heißen, Paddy? Wieſo kommt es, daß du auf einmal daſtehſt? Ich habe gar nicht gehört, daß es an die Tür geklopft hat.“ g „Das kann ich mir ſchon denken, daß du das nicht gehört haſt, Viola. Du warſt ja ſo intenſiv beſchäftigt. Es tut mir leid, daß ich dich geſtört habe.“ 5 Er maß ihre Erſcheinung mit einem erſtaunten und mißbilligenden Blick und fuhr fort: a ö. „Sag mal, Viola, findeſt du nicht, daß deine Kleidung für eine junge Witwe ein wenig reichlich auffallend und bunt iſt? Sollteſt du gar keinen Hausanzug beſitzen, det ein wenig dezenter iſt und trotzdem ſich der eigenartigen Situation, in der ich dich antraf, anpaſſen würde!“? „Du ſollſt nicht immer Moral predigen, Paddy; das mag ich nicht. Ich weiß ſehr wohl, was ſich für mein Witwentum ſchickt; aber es wird ſicher niemand kümmern. welche Hausanzüge ich trage. Dieſer hier war ja weder für dich beſtimmt noch für Ingenieur Speier, ſondern nur für Hugh, den ich dir hiermit als meinen Verlobten voc⸗ ſtellen möchte...“ 5 Patrick war bei dieſen Worten zurückgefahren, wäh⸗ rend Speier leichenblaß geworden war. f „Ja— Viola— das verſtehe ich nicht. Dein Ver⸗ lobter? Du haſt dich verlobt, jetzt, kaum daß dein Mann tot iſt? Nehmen Sie es mir nicht übel, Crompton! Ich. habe wirklich nichts gegen Sie einzuwenden; aber ich be⸗ greife Violas Herzloſigkeit nicht. Gut, Sie beide mögen ſich gern haben, und ich verſtehe auch, daß Sie es eiltg hatten, ſich die Frau Ihrer Liebe zu ſichern. Aber Viola kann doch nicht heute von einer Verlobung ſprechen 75 ſie, die behauptet, ihren Mann heiß geliebt zu haben, ſeinen Tod rächen zu müſſen. g A Seite ſpielt ſie die Rächerin ihres Mannes, auf der anderen Seite iſt ſie ſich ſchon einig, wer ſein Nachfolger werden wird. Eines davon kaun nicht wahr ſein. a Und dann, Viola, da iſt noch etwas! Nachdem Cromp⸗ ton dein Verlobter iſt, kann ich doch vor ihm ſprechen— nicht wahr? Ingenieur Speier hat mir vor einer Stunde geſagt, daß er dich liebe und daß er das Gefühl habe, du erwiderteſt ſeine Liebe. Er ſagte mir, daß er hoffe. dich zur Frau zu bekommen; natürlich wollte er erſt an die Frage denken, wenn das Trauerjahr vorbei ſei. Haſt du Ingenieur Speier ſo über deine Gefühle Zu ihm und 1 Crompton im unklaren gelaſſen, daß er ſich ſolche Hoff⸗ nungen machen konnte?“ f Ghdier, der der ganzen Szene faſt geiſtesabweſend bel⸗ gewohnt hatte, hob jetzt den Kopf, da er auf Violas Aut⸗ wort wartete. ö „Es tut mir leid, Patrick, wenn Speier ſich falſche Hoffnungen gemacht hatte. Er war mir ein guter Freund: als etwas anderes habe ich ihn nie betrachtet.“ 5 95 Speier ſagte auch jetzt noch nichts. Er machte nur eine leichte Verbeugung und wollte das Zimmer verlaſſen. Patrick ſchritt auf ihn zu, hielt ihn zurück. f „Nein, lieber Speier, gehen Sie nicht— bleiben Sie bei mir! Sie ſehen in mir immer noch denſelben Freund wie bisher. Es tut mir außerordentlich leid, daß meine Schweſter ein falſches Spiel mit Ihnen getrieben hat. Ich Secu ielgt) Oktober ſtatt. Sie gliedert ſich in Nunſt“. per großen Feſthalle in direkter Verbindung erbar ſein. hen ſein wird. a unſt“ werden fertige und halbfertige Ge⸗ uch diesmal wieder außerordentlich ſtark be⸗ ber einfachſten Platte bis zum Ronſtriert. die obſtzucht der Kleingärtner Frucksvollen Feier im Geſellſchaftshaus des Mr Frankfurter Kleingärtner ſtatt. Der Füh⸗ r der Stadtgruppe Frankfurt a. M., Krug, 5 Pprenger, und teilte mit, daß von 74 der ooo Mitgliedern 32 die Ausſtellung be⸗ i in der verhältnismäßig kurzen Zeit ſeiner Gaupropagandaleiter Atellt habe. Mit dem Appell an das Selbſt⸗ Ehrenpreis der Stadt Frankfurt zur Ver⸗ 0 g im Ausſtellungswettbewerb zuzuerkennen. ſankfurter Zweigniederlaſſung der Ehem. d Benzinmengen fand das Feuer ſo rei⸗ t drei er hundert Me gönne dir, Viola, und Ihnen, Crompton, ein volles Glück. ung in der Welt hat, hat ſeinen Glund darin, daß der internationale Verband der Köche in Frankfurt ſeinen Sitz hat und hier das in der Welt einzig daſtehende Kochkunſt⸗ uſeum unterhält. So iſt Frankfurt zur Weltſtadt der Kochkunſt geworden. Die diesjährige Ika findet bis zum 17. drei Hauptgruppen: Zunächſt die eigentliche gaſtronomiſche Übteilung mit ihren Untergruppen„Leben⸗ he Kochkunſt“ und„Stehende Koch⸗ Die erſtere hat ihren Raum in nit der küchentechniſchen Abteilung, die an⸗ here im Bachſaal des Hauſes der Moden. dann kommt die induſtrielle Schau und ſchließ⸗ ch eine fachwiſſenſchaftliche Abtei⸗ ng. Der Clou der Ausſtellung wird die n einer Sonderabteilung untergebrachte Mu⸗ Die Gruppe„Lebende Kochkunſt“ ſfräſentiert ſich diesmal nicht als eine große kieſenküche wie 1929, vielmehr ſind heuer ine Anzahl kleinerer Küchen errichtet, in enen die deutſchen Gau- und ausländiſchen tationalmannſchaften die erleſenſten Gerichte or den Augen der Beſucher im friedlichen kampf um die„Goldene Marmite“ herſtel— en und in kleinen Koſtproben zum Verſuüch ſarbieten werden. Einige Nationalmannſchaften, ſo die Bel— ſier, Oeſterreicher und Ungarn, werden wäh⸗ end der ganzen Dauer der Ausſtellung, an— ere Mannſchaften abwechſelnd, jeweils nur wei bis drei Tage, ihre Kunſt zeigen. Be— gerkt ſei noch, daß auch ein größerer Bäk⸗ kreibackofen der Frankfurter Bäckerinnung in ieſer Ausſtellungsabteilung in Tätigkeit zu In der Abteilung„Stehende Koch— chte zur Schau geſtellt. Dieſe Gruppe iſt hickt, und in Hunderten von Gerichten, von erleſenſten schlemmerbiſſen, wird hier die Kochkunſt de⸗ Frankfurt a. M., 7. Okt. Mit einer ein⸗ rankfurter Palmengartens fand in Anweſen⸗ zit von Vertretern der Staats- und ſtädti⸗ hen Behörden und eines zahlreichen Puhbli⸗ ms die Eröffnung der 3. Obſtausſtellung grüßte im Namen der Kleingärtner und rer Organiſationen die Gäſte, verlas ein ſegrüßungs⸗ und Glückwunſchſchreiben des am ſcheinen verhinderten Gauleiters und Schirm⸗ rrn der Ausſtellung, Reichsſtatthalter ſtadtgruppe angehörenden Vereinen mit ickt haben und in 2500 Kiſten mit 200 orten Aepfeln, Birnen und Trauben zeigen dllen, welche hohe Stufe der Kleingarten⸗ ktwicklung erreicht hat. ö Müller⸗Scheld, eiß die Aufgaben, die der neue Staat und nationalſozialiſtiſche Bewegung den Or⸗ ſſationen des Kleingartenbaues zugewieſen nach dem Erfolg ihrer Entwicklung neu pußtſein ves deutſchen Menſchen, das ſeine äfte nur aus der ſtändigen Verbindung Natur und Boden zu erneuern vermag, Ufneſe Gaupropagandaleiter Müller⸗Scheld nens des Gauleiters die Ausſtellung. Gartenbaudirektor Bromme überbrachte ße und Glückwünſche der Stadt und ſtellte Ausſtellungsleitung eine kunſtvolle Schale gung mit der Bitte, ihn der beſten Lei⸗ Großfeuer in einer Fabrik Frankfurt a. m., 7. Okt. In der en Fabrik Widenmeyer in Saarbrücken Hauſe Mouſonſtraße 9, brach ein Feuer , das beim Ausladen von Teerfaäſſern ſtand. An den lagernden großen Teer⸗ Nahrung und breitete ſich ſo ſchnell aus, 5 ſofort Großfeueralarm gegeben wurde. die Feuerwehr nach wenigen Minuten Löſchzügen am Brandort erſchien, ſugen die Flammen ſchon hoch aus dem ch des Gebäude. der Rauch des verbrannlen Teers ſtieg au e N 1 e ne* 3 n Benzinſälſer und warfen 1 e den mu eu · d aus drei Schlauch⸗ iſt ſehr groß. Darmſtadt, 7. Okt.(Wiederſehens⸗ feier des Fußartillerieregiments Generalfeldzeugmeiſter.) Das Staatspreſſeamt teilt mit: In den Tagen vom 13. bis 15. Oktober 1934 feiert das ehemalige Fußartillerie⸗Regiment Generalfeld⸗ zeugmeiſter(Brandenburgiſches) Nr. 3 in Mainz, daſelbſt eine Wiederſehensfeier an⸗ läßlich ſeiner Gründung vor 70 Jahren ver⸗ bunden mit der Einweihung eines Ehren⸗ denkmals. Der Heſſiſche Staatsminiſter iſt damit einverſtanden, daß den Beamten, Be⸗ hördenangeſtellten und Arbeitern, die frü⸗ here Angehörige dieſes Regiments ſind, zur Teilnahme an den Veranſtaltungen für Mon⸗ tag, den 15. Oktober 1934, auf Antrag der erforderliche Urlaub mit Fortzahlung der Ge⸗ halts⸗ und Lohnbezüge und ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub gewährt wird, je⸗ doch nur inſoweit, als dienſtliche Intereſſen nicht entgegenſtehen. Darmſtadt, 7. Okt.(gZinnſoldaten im Schloßmuſe um.) Anläßlich der Darm— ſtädter Tagung der„Freien Vereinigung Deutſcher Zinnfigurenſammler“ findet im Schloßmuſeum vom 7. bis 14. Oktober eine Ausſtellung„Deutſche Geſchichte in Zinnfigu⸗ ren“ ſtatt. Eine Reihe von Augenblicksbildern aus der ruhmreichen Vergangenheit der deut⸗ ſchen Armee iſt in Form von Panoramen auf⸗ geſtellt. Eine friedliche Szene bietet das Ger⸗ manenthing. Außer den Aufbauten iſt eine größere Anzahl einzelner Figuren ausgeſtellt, die einen beachtlichen fünſtſeriſchen Wert dar⸗ ſtellen. Mit Bewunderung ſieht man die Er⸗ zeugniſſe deutſcher Er»erfunſt und Guß⸗ technik und iſt erſtaun per die Reichhaltig⸗ keit der vorhandenen Fypen. Sport vom Sonntag Länderſpiel: In Kopenhagen: Dänemark— Deutſchland 215(0:1) Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: 5 Phönix Ludwigshafen— Sfr. Saarbrücken 4:1 FK 03 Pirmasens— FS Frankfurt 22 Boruſſia Neunkirchen— Fel Kaiſerslautern f 1:3 Kickers Offenbach— Saar 05 Saarbr. 3:0 Gau Baden: Jarlsruher FV— SV Waldhof 1:2 FC 08 Mannheim— 1. Fe Pforzheim 077 Germania Karlsdorf— VfL Neckarau 113 Freiburger F— VfB Mühlburg 21 Gau Württemberg: Stuttgarter Kick.— SC Stuttgart 3:1 Sfr. Stuttgart— SW Göppingen 0:3 Sfr Eßlingen— Ulmer FV 94 12 1. SSV Alm— SW Feuerbach 3:3 Union Böckingen— VfB Stuttgart 5:3 Gau Bayern: 1860 München— Jahn Regensburg 5:4 Spogg Fürth— ASV Nürnberg 211 Fc Schweinfurt— 1. Fe Nürnberg 0:0 Spogg. Weiden— Bayern München 0:2 Geſellſchaftsſpiele. Samstag: VfR Mannheim— Phönix Mannheim 5:2 Wacker München— Werder Bremen 410 Phönix Ludwigshafen— Sfr. Saarbrücken 4:1(3:1). Rund 3000 Zuſchauer ſahen unter der Lei⸗ tung von Notaug(Frankfurt) das ſchönſte und wechſelvollſte Spiel der Saiſon in Lud⸗ wigshafen. Die Saarbrücker erwieſen ſich als eine überaus raſche Mannſchaft, die ſchönen Aus Heſſen und Naſſan hagen. In der däniſchen Hauptſtadt Kopenhagen kam in Anweſenheit des däniſchen Königs un⸗ ſere Elf, die ohne Conen und mit Münzenberg als Mittelläufer, Szeapu auf halbinks, ſpiellte zu einem überzeugenden 5:2⸗Sieg. Bei Halb⸗ zeit ſchon lag unſere Mannſchaft, die ein gutes und vor allem im Sturm ſehr zweck⸗ mäßiges Spiel zeigte, 1:0 in Führung. Die angenehmſte Ueberraſchung bereitete den zahlreichen deutſchen Schlachtenbummlern der junge We iſer Linksaußen, Fath, der gegen Polen erſtmals das Nationaltrikot getragen hatte. Der Benjamin der Mannſchaft ſorgte ſowohl für den Führungstreffer vor der Pauſe als auch nach dem Wechſel, als Lundſten für die Dänen den Musg fetch erzielt hatte, für de erneute Führung. Rohwedder erhöhte dann auf 3:1 für die Deutſchen, ehe Stoltz für Dänemark ein zweites Tor ſchießen konnte. Hohmann war dann der Schütze des vierten deutſchen Treffers und Fath macht ſich mit einem abſchließenden fünften Tor zum Schüt⸗ zenkönig des Tages. 28 000 Zuſchauer wohnten dieſem Länder— ſpiel bei, darunter zahlreiche Deutſche, die beſonders aus Hamburg, Kiel und den ande— ren norddeutſchen Städten gekommen waren. erfreulicher, als es der erſte iſt, den eine deutſche Fußballelf gegen die Dänen in deren Land erzielen konnte. Von bisher ſieben Län⸗ derſpielen gegen Dänemark hat Deutſchland damit jetzt drei gewonnen, während die Dänen zu vier Siegen kamen. Handball in Süddeutſchland Meifterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südmeſt: Pip. Darmſtadt— S Wiesbaden ausge. Gau Baden: S Waldhof— 08 Mannheim(Sa) 15:2 Phönir Mannheim— TS Nußloch 618 Te Beiertheim— BfR Mannheim 919 Hockenheim— Tgd Ketſch 2:10 V Ettlingen— TW 62 Weinheim 5:14 Aympiſches Fußballturnier Die Durchführung faſt geſichert. Das Olympiſche Fußballturnier 1936 iſt ſo gut wie geſichert„Das Internationale Olympiſche Komitee und der Internationale Fußballverband“, ſo führte Dr. Diehm, der Generalſekretär des Organiſationskomites für die 11. Olympiade, nach ſeiner Rückkehr von ſeiner Auslands-Vortragsreiſe aus, „ſind ſich in Bezug auf das Olympiſche Fuß⸗ ballturnier völlig einig. Für dieſes Tur⸗ nier gelten natürlich die allgemeinen Amateurbeſtimmungen, und die Länder können auch nur Amateur-Fußbal⸗ ler nach Berlin entſenden. Die Entſcheidung über die Durchführung des Turniers wird auf der nächſten Tagung des Internatio— nalen Fußballverbandes(Fifa) fallen, und die Vorverhandlungen laſſen mit Sicherheit erwarten, daß der Kongreß ſich für die Durchführung des Turniers ausſprechen wird.“ Seit der Stockholmer Kongreß der Fifa am Jahre 1932 keine Satzungsbeſtimmung über den Lohnausfall mehr anerkannte, war formell ſchon der Boden zu einer Eini— gung zwiſchen dem Fußballverband und dem Io Tgegeben, denn hauptſächlich über die Frage der Vergütung des Lohnausfalles war es zu einem Riß zwiſchen den beiden Organiſationen gekommen. Inzwiſchen hat aber die Fifa erkannt, daß der Fußballſport ein olympiſcher Sport bleiben muß, wenn er nicht an Popularität verlieren ſoll und zu einer rein profeſſionellen Schau degra— dier werden ſoll. Andererſeits hat das Jo das größte Intereſſe an der Durchführung eines Olympia⸗Fußballturniers, das ihm und dem Veranſtalter— in dieſem Falle Flachpaß pfleate und über eine gute Vertei⸗ bereits ſo weit ehen iſt ehen. Unſer Bild gibt einen Blick vom gegen rün⸗ nanzielle Sicherung der Spiele garantiert. Mit„Graf Zeppelin“ über Deutſchlands Autoſtraßen. Der Bau der Reichs⸗Autobahnen, dieſes ureigenſte Werk des fortgeſchritten, da Rei autobahn zwiſchen Leverkusen und Hilden. (Photo Hoffmann, freigegeben durch Rm. 18. 9. 34) alſo Deutſchland— eine ganz beſondere fi⸗ 2 Führers für die Arbeits⸗ einzelne Strecken ihrer Vollendung ent⸗ uftſchiff Vauf die Linienführung der Dieſer klare Sieg unſerer Mannſchaft iſt umſo Länder wollen ihre Amateurjugend heran⸗ holen und ſie bei den Spielen herausſtellen. Wenn auch bei der einen oder anderen Mannſchaft die Leiſtung etwas geringer ſein wird, ſo verſchlägt dies nichts. Die Bedeu⸗ tung des Amateurismus wird wohl dadurch nicht aufgehoben, daß die Profeſſionals im Fußball, Boxen und Fechten uſw. beſſer als die Amateure ſind. Profeſſionals dienen den Amateurſportlern in techniſcher Bezie⸗ hung als Lehrer. Der Sinn der Olympi⸗ ſchen Spiele iſt, allen jenen Gelegenheit zu ritterlichem Wettkampf zu geben, die den Sport aus Freude an der Sache und nicht aus Geldgewinn treiben.“ Aus der Heimat ö Gedenktage 8. Oktober 1866 Der Maler Max Slevogt in Landshut in Bayern geboren. 18888 Der Pſychiater Ernſt Kretſchmer in Wüſtenrot(Württemberg) geboren. Prot.: Pelagia— Kath.: Brigitta Sonnenaufg. 6.11 Sonnenunterg. 17.23 Mondaufg. 6.05 Mondunterg. 16.46 Sterbende Natur Das große Herbſtbild der Natur— es kündet inmitten einer letzten Pracht, farben⸗ gehoben durch eine warme, goldene Herbſt⸗ ſonne, vom Abſchiednehmen. Weht auch noch immer eine volltönende Sinfonie über die Mutter Erde, der beſinnliche Wanderer hört doch irgendwoher ſchon leiſe Sterbeglocken⸗ töne herüberzittern und wehmütiges Klin⸗ gen und Rauſchen in Aeſten und Zweigen kündet beginnendes Vergehen in der großen Natur. Ein Stück nach dem anderen der herrlichen Farbenpracht muß zur Erde, wo es bald hierhin, bald dorthin fliegt und verraſchelt. Ja, wieder einmal welke Blätter! Deutliches natürliches Sinnbild. Und es iſt ſchon wert, daß man ſich's trotz aller Lebens⸗ eile und aller Lebensaufgaben einen Augen⸗ blick durch die Seele ziehen läßt.„Das Laub fällt von den Bäumen, das zarte Sommer- laub; das Leben mit ſeinen Träumen zer⸗ fällt in Aſche und Staub.“ Es wäre ſchlimm, wenn dem Menſchen nicht immer wieder frohe Hoffnung kräftig ins Lebensſegel blies; man hat es tauſendfach in der Welt erfah⸗ ren, daß mit einem müden Schwarzſehertum im Leben praktiſch nicht viel anzufangen iſt, und doch will auch die Reſignation ihr Recht, weil's nun einmal ſeine Wirklichkeit und Wahrheit hat, was Goethe über einen Haupt⸗ abſchnitt ſeines Lebens- und Bekenntnisbu⸗ ches ſchrieb:„Es iſt dafür geſorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen.“ Him⸗ melſtürmende Gedanken und Beſtrebungen und dann doch ſo viele, viele welke Blätter. Wenn der Abendwind dem Erdenwande— rer um die müden Schläfen weht, wenn er ſich ſelber wie ein welkes Blatt am allge⸗ meinen Menſchenbaume fühlt, dann lächelt er wohl über ſo manches wirre Durcheinan— der von Idealen und Irrtümern in brauſen⸗ den Jugendjahren. Lang, lang iſt's her, und es war doch eine wunderſchöne Zeit.. Vorüber, vergangen für immer. Mancher hat noch nicht das Greiſenalter und er hat auch lchon viel welkes Lebenslaub geſchaut und beiſeitegeſchoben. Das, was man ſo Enttäuſchungen nennt, jene graue Kummer⸗ geſtalt, die rückſichtslos in Hütten, Häuſern und Paläſten erſcheint, manchmal ganz plötzlich und mit hämiſcher, höhnender Mie— ne. Und ſo vieles Andere. So raſchelt es auch im Menſchenreiche von welken Blättern, die Frage iſt nur die, wie man ſich trotz alledem ein volles, wirkliches Menſchentum bewahren kann. Achtet auf den Fahrplanwechſel ab 7. Oktober! Wer in dieſen Tagen auf Reiſen geht, tut gut daran, bei der Aufſtellung des Reiſeplans auſ den Fahrplanwechſel zu achten, denn am 7. Oktober tritt bei der Deutſchen Reichsbahn der Vinterfahrplan in Kraft. Ob⸗ wohl die Reichsbahn, wie ſchon im vergan⸗ genen Winter, im weſentlichen nur die für den ausgeſprochenen Sommerverkehr in Frage kommenden Züge ausfallen ließ, iſt eine vor⸗ herige Unterrichtung über die Fahrpläne doch zweckmäßig, damit man ſich auch darauf ver⸗ laſſen kann, daß der ausgewählte Zug auch beſtimmt verkehrt. Die amtlichen Fahrpläne für den Winterverkehr werden rechtzeitig vor dem Fahrplanwechſel erhältlich ſein. — Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 349 Stück, verkauft 283 Stück. Milch ⸗ ſchweine das Stück 6—9, Läufer das Stück 12—24 Mark, Einleger das Stück 34— 38 Mk. Marktverlauf gut. 8 a