0 18 e e eee e Beginn abends pünktlich um Marlen Im Vorrerkaut Im Harnlen, bel Homann(reh 1.30 Uhr. Fintriſt mit amm 7d Pip. dite Veltsbendssen 5nd Herff. bin gefad Sebald beg. Mon fenkasb und balsümthenHIlulrhenden MB. Die Saaltüren müssen nünklich am 7.30 Uhr geschlossen werden. r VON ANNYV O PANHOU/s. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Sag!) Ein Haus steht in Flammen. Mit dem Gutshof verbrennt auch der Gutsherr. Anny von Panhuys, die berühmte Autorin, malt in wild vorwärtsstürmenden Szenen, in ergreifenden Bildern das Schicksal der Witwe des Verbrannten. Grauenhaftes muß sie erleben. In Wähnwitzige Verbrechen wird sie verstrickt, sie, die nie etwas Schlechtes getan, deren Sehnsucht nur dem Guten, Bdlen gilt. Ein Roman, der uns packt und mitreißt. Schöne beſtehend aus 3 Ammer, Aucke und Tunehör, ſofort zu ver⸗ mieten. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Gelbfleiſchige Sele. Karlolteln zu verkaufen. nlauehutsir 35 1 Partie geeignet für Gartenpfoſten zu verkaufen Weinheimer- Strafe 73½ Neue Weintässer 50 Lt. 7.50 Mk: Ein hochintereſſanter Roman, mit deſſen Abdruck wir morgen beginnen 100 Lt. 14.-Mk. 200 Ltr. 29.⸗Mk. auch and. Größe Wallstadt Amorbch. Str. 2 Abgabe: M'heim U 6 29 Verelns⸗ Anzeiger Kath. Pfarrgemeinde.(Aufführung des Schau⸗ ſpiels von Schillers Räuber). Morgen Mitt⸗ woch abend 7.30 Uhr Probe und wichtige Beſprechung. Kein Mitwirkender darf fehlen! f Der Leiter. Turnverein von 1893 E. V. Heute abend 8 Uhr vollzählige Turnſtunde in der Sporthalle Vorſchau: Samstag den 13. Oktober Ge⸗ rätekampf Turnverein 1846 Mannheim Komb. Turnverein 1893 Viernheim 1. und 2. R. in der Sporthalle. Samstag den 3. November Gerätekampf Neuſtadt, Ludwigshafen u. Viern⸗ heim in Neuſtadt. Die Turnleitung. Teutonia⸗Schützenabteilung. Morgen Mittwoch abend halb 9 Uhr im Lokal Mitgliederver- ſammlung. Beſprechung der Winterarbeit. Am Donnerstag ab 4 Uhr Uebungsſchießen auf dem Stand. Kommenden Sonntag Landes- ſchlußſchießen in Lampertheim. Der Vereinsführer. ſpar⸗ u. Kredit⸗ G. m.b. H. Bed. u. koſtenl. Ausk.] durch„Wemog“-Zwecksparkasse Hola 995 0 u. Reichsaufficht erhalten Sie durch heim, Wieſenſtr. Anſparen zur Beſchaffung von 21. Anfr. Rückp.] Möbel, Maſchinen, Hypotheken, Darlehen v. 300bis 30000 RM. gibt Zweck⸗ Lokales Viernheim, 9. Okt. * General⸗Mitgliederappell der NSDAP, Ortsgruppe Viernheim. Die geſtern Abend im„Freiſchütz“ ſtattgefundene Mitglieder- verſammlung hatte einen guten Beſuch zu ver⸗ zeichnen. Dieſe örtlichen Kundgebungen dienen insbeſondere der Aufklärungs-, Schulungs- und Erziehungsarbeit aller Volksgenoſſen und Ge⸗ noſſinnen im Sinne der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, zur Erreichung der großen deutſchen Volksgemeinſchaft, die unſer Führer Adolf Hitler über alle Stände und Klaſſen hin- weg ſchaffen will. Dieſe Verſammlungen ſollten daher von der ganzen Bevölkerung in Zukunft beſucht werden. * Drei Lehrerſtellen für Viern⸗ heim. Erledigt ſind drei Lehrerſtellen für katholiſche Lehrer an der Volksſchule in Viern⸗ heim. Dienſtwohnnngen ſtehen nicht zur Ver⸗— fügung. Mietwohnungen können ſchwerlich be— ſchafft werden. Meldungen von Anwärtern, die nicht mindeſtens acht Jahre die Prüfung abge⸗ legt und nicht eine Anwärterdienſtzeit von min⸗ deſtens fünf Jahren zurückgelegt haben, ſind zwecklos. Lehrgang im Geräteturnen. Der bekannte Gerätemeiſter der Deutſchen Turnerſchaft H. Friedrich aus Aachen, wurde vom Staat⸗ lichen Turn- und Sportamt für Heſſen zur Ab- haltung eines Lehrganges für Geräteturnen ver⸗ pflichtet. Der Lehrgang hat bereits geſtern Mon- tag in Darmſtadt begonnen und dauert bis zum 12. Oktober. *„Der heſſiſche Bauer im Kampf um Acker und Hof“. Das Ende vergan- genen Jahres im Verlag Emil Roth ⸗Gießen er⸗ ſchienene Buch von Schmahl ⸗ Seipel„Entwick⸗ lung der völkiſchen Bewegung“, das die geſchicht⸗ liche Darſtellung der antiſemitiſchen Bauernbe⸗ wegung in Heſſen auf Grund bisher unbekannter miniſterieller Akten und Urkunden und lebendiger Darſtellung mit der Entwicklung der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Bauernbewegung in unſerem Heimat- lande bis zum Siege des Nationalſozialiſtiſchen Revolution verbindet, wird in Kürze als Volks⸗ ausgabe unter dem Titel„Der heſſiſche Bauer im Kampf um Acker und Hof“ zu dem niedrigen Preis von RM. 2.80 in Kartonumſchlag neu herausgegeben. Beſtellungen nimmt jede Buch; handlung entgegen. Tabahverhaufsſitzung in Offen⸗ burg. In der in Offenburg ſtattgefundenen Orumpenverkaufsſitzung des Landesverbandes ba⸗ diſcher Tabakpflanzerfachſchaften wurden die Grum⸗ pen der Gemeinden im Bühlertal, Hananuerland, Ried und Breisgau ausgeboten. Die Geſamt⸗ menge betrug etwa 10 000 Zentner. Von dieſem Poſten waren etwa 6000 Zentner eingefädelt und gebündelt, während die reſtlichen als Los⸗ hlattgrumpen verkauft wurden. Der Verlauf der Verkaufs ſitzung war zufriedenſtellend. Die auf⸗ gebotene Menge iſt reſtlos verkauft worden. Die Preiſe für eingefädelte Blätter bewegten ſich en 45 und 57.50 RM, während für die loſen Blätter 30 bis 40 RM. erzielt wurden. Als Käufer trat neben dem Nohtabakhandel die Sigarreninduſtrie und die Rauchtabakinduſtrie auf, darunter die Firmen Brinkmann(Bremen), Land- fried(Heidelberg), Faiſt(Oberſchopfheim), M. F. Hornung Friedrichsthal), Scherer(Walldorf), Niederehe(Marburg), Ringwald(Emmendingen). Krämer(Offenburg), Vogelſang(Bremen), GEch (Hamburg) und Nordhäuſer Tabakwarenfabrik (Nordhauſen). Die Sandblattverkaufsſitzung der Fachſchaften der Haardt ſowie derjenigen aus Heſſen findet am 12. Oktober im Gaſthof„Zum Bürgerhof“ in Bruchſal ſtatt. Sport und Spiel Im verbandſpiel Viernheim— Ober⸗ hauſen I. M. iſt das Endreſultat 4:1 (Pauſe 0:1 für Oberhauſen.) Viel hätte wirklich nicht gefehlt und beim 2. Verbandsſpiel wäre es wie vor acht Tagen gekommen. Dieſer Oberhauſener Neuling war ziemlich wuchtig, auch ſchnell und dann zeigte er, wie man lange Bälle übers Feld gibt. Anders bei den Grünen. Da ſieht man Kicks oon 3 Meter fuffzig, im Innenſturm kommt nichts heraus und ſo ging das dreiviertel Stund. Ein Glück daß die Gäſte offen ſpielten, ſonſt wärs anders gekommen. Das war kein Stürmer⸗ ſpiel in der 1. Hälfte. Der Sturm braucht über⸗ haupt zu lang, um zu wiſſen, daß es auf ihn ankommt, um zu gewinnen! Da weiß man auch nicht daß man die Flügel einſetzen muß. Höchſte Zeit wars daß in den letzten 20 Minuten dies geändert wurde und dann ein Spiel zu ſehen war. Das waren mitreißende Leiſtungen. Das wollten und wollen die Zuſchauer ſehen. Und dann werden auch Spiele gewonnen. So wie in der erſten Spielhälfte in keinem Fall. Hier heißt's alſo ändern— und einige Spieler mehr mit dem Ball trainieren. Der Spielverlauf: Nach einer ſchlechten erſten Halbzeit geht Mandel in den Sturm, ſetzte die Flügel ein, Kiß K. zieht Flanke und Schmidt kann ins Tor lenken. Helbig zieht von links ab, durch, genaue Flanke, Mandel ſchießt ein. Und wieder geht Kiß K. durch, ſchießt Nr. 3. Es hängen viele Tore in der Luft, Aber ungenaues und zu langſames Zuſpiel ver⸗ derben wieder viel. Mandel ſchießt Nr. 4 und auch noch Nr. 5, aber dies gilt nichts— und dabei war es ein Muſtertor: von der Bruſt herunter läuft der Ball und mit Vollſchuß ins Tor. Der Schiedsrichter ſah hinter M's Rücken Hände und Niederwurf. Heute entſcheidet die Mehrzahl der Tore! Das wiſſen viele Stürmer noch nicht; 5:1 iſt beſſer als 4:1, trotzdem beides nur 2 Punkte ſind. Deshalb fürs nächſte Mal: einen beſſeren Sturm. r. Montagehalle eingeſtürzt Stendal, 8. Oktober. In Stendal ſlürzte aus bisher nicht geklär⸗ ter Urſache eine Montagehalle ein. Von den beim Bau beſchäftigten Arbeitern wurden hierbei bedauerlicherweiſe ſechs gelötet und 15 verletzt. Die Ermittlung über leitet den Grund des Unfalles wurde ſofork einge⸗ Prima Ablöſung uſw., koſtenloſe Be- ratung durch Schnell verkauft Speisekarte fte lTcnerasbenl Fart. sehe ſchnell vermietet iſt alles, was die große Oeffent⸗ jederzeit zu beziehen von ſchnell bekanntgemacht Paul Heinz, Heddesheim Adolf Hitlerſtraße 9 Aananeim- Rheinau. — Vertreter geſucht.— lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ 75 weiſer hierzu iſt Preussisch- Süddeutsche Slaalslelterlie) das Zeitungsinſerat! Leupin-Creme und Peife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Fübehle,Hauflueken Ausſchlag, Wundſein uſw. Flord-Drog. E. Richte Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, daß den Herren 080 Franz Josef Hofmann, ö a Buchbinderei und Papierhandlung, Viernheim Emil Richter, Flora⸗Drogerie, Viernheim Loſe⸗Verkaufsſtellen übertragen wurden. e 19. Oktober beginnenden Ziehung der J. Klaſſe 7ͤ— 5 RM. 3.— 6.— ſind daſelbſt zu haben. Staalehe Loleriä-Fnmanhme Ha 2s, Jensneim, Loſe zu der am 17 1 f 24.— Doppellos 4 5 48.— 12.— Literariſches * Photofreund heute neu! Das neueſte, ſoeben eingetroffene Heft Nr. 19 iſt in Bild und Wort an Lebendigkeit und Bewegung kaum zu überbieten. Die Kunſtbeilage bringt als Koſtprobe ein fabelhaftes Bild von Hitler⸗ jungens von Georg Bienek„Kletteraufnahmen“ iſt der Titel des Leitartikels mit feſſelnden Bil⸗ dern von Hochtouriſten. Gegen Einſendung des Portos von 20 Pfg. erhält jeder Photo⸗Amateur eine Probenummer des„Photofreund“, der nur 58 Pfennig pro Heft koſtet, gratis von Photo- kino⸗Verlag G. m. b. H., Berlin SW 19, Stall- ſchreiberſtraße 33. 0 ö ö Der Oltober als Wettermacher Als Grenzhüter zwiſchen der warmen und kalten Jahreszeit ſteht der Oktober ſeit ur⸗ alten Zeiten im Rufe eines Wettermachers und Wetterpropheten erſten Ranges. Aus dem Wetter, das er bringt, und aus den mancherlei Erſcheinungen im Pflanzen- und Tierleben, die man während ſeines Verlau⸗ fes feſtſtellt, weiß der Bauer auf das ge⸗ naueſte die Witterung und das Gehaben der kommenden Winter⸗ und Frühlingszeit zu weisſagen. Man höre: Scharren die Mäuſe tief ſich ein, Wird's ein harter Winter ſein; Und viel härter wird er noch, Bauen die Ameiſen hoch. Auch der Haſe muß als Wetterkünder her⸗ halten: Iſt rauh der Haſe, Dann frierſt du bald an der Naſe. Trägt er lang ſein Sommerkleid, So iſt der Winter noch recht weit. Bezüglich der Krähen merke man: Halten die Krähen Konvivium(Ver⸗ 5 ſammlung), Sieh nach dem Feuerholz dich um! Den gleichen Rat erteilt auch die Fleder⸗ maus: Kommt die Fledermaus ins Dorf, Schau dich um nach Holz und Torf! fed die Pflanzen und Bäume wiſſen Be⸗ id: Sitzt das Laub noch feſt am Ba um Fehlt ein ſtrenger Winter kaum. Fällt das Laub dagegen zeitig ad, ſo iſt ein ſchöner Herbſt und ein gelinder Winter zu erwarten. Wenn die Bucheckern geraten wohl, Nuß⸗ und Eichbäume hangen voll, So folgt ein harter Winter drauf, And fällt der Schnee mit großem Hauf. Welt und Wiſſen Der engliſche Nebel. Wer nicht den be— rühmten„Londoner Nebel“ ſelbſt kennen ge⸗ lernt hat, kann ſich keine Vorſtellung von deſſen Dichte und Schwärze machen. Er er⸗ ſtreckt ſich in den Wintermonaten über Lon⸗ don hinaus auf weite Teile Mittel⸗ und Süd⸗ englands. Die Unkoſten, die dieſer Nebel jährlich dem Staate bereitet, ſind enorm, etwa 25 Millionen Mark. Sie entſtehen durch vermehrte Beleuchtung auch an den Tagen, an denen der Nebel herrſcht. Die engliſche Eiſenbahn berechnet die Unkoſten, die ihnen eine Stunde Nebel verurſacht, auf rund 800 000 Mark. K.-dehanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDaAp⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20— 22 Uhr g NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOs(Kriegsopfer⸗Verſorgung: Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr 5 NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle e ee 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) Sternheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 Mk. frei ins Haus gebra Erſ 10 täglich mit 18 1 1 der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. t.— Gratis-⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaftsſtelle. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt f en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. am Main, Verantwortlich für (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßtzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 235 Mittwoch, den 10. Oktober 1934 51. Jahrgang de nat ſteigerten ſich die Erfolge. muß die 1 J M eng wolk ngvolk. um Mittwoch nachmittag 2 Uhr 1 Fahrten an der Schillerschule zur Stammbeſichtizung nach Lampertheim an. r Appell des Führers an das deutſche Herz Das große Werk gegenſeitiger Hilfeleiſtung ſoll ein Prüfſtein für die nationale Volksgemeinſchaft ſein Am erſten Tage des Winterhilfswerkes wurden bereits 4,6 Millionen Reichsmark gezeichnet Berlin, 10. Oltober In dem überfüllten Reichstagsfitzungsſsaal der Krolloper eröffnete der Reichskanzler und Führer das Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volles. Die Kundgebung wurde durch eine An⸗ ſprache des Staatsſekretärs Funk eröffnet. Er gab ſodann Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels das Wort, dem der Führer auch in dieſem Jahre wieder die Organiſation und Durchführung dieſes gewaltigen ſozialen Hilfswerkes übertragen hat. Hierauf hielt der Reichskanzler und Füh⸗ rer Adolf Hitler eine Rede, in der er u. a. ausführte: Meine deutſchen Volksgenoſſen und Ge— noſſinnen! Inmitten einer der ſchwerſten Wirtſchaftskriſen hat der Nationalſozialis⸗ mus die politiſche Macht übernommen. Den Kampf, den wir nach der Regierungsüber— nahme ſofort gegen die Arbeitsloſigkeit auf— genommen haben, haben wir entſchloſſen ein Jahr lang durchgeführt. Von Monat zu Mo⸗ Allein trotz der Gewißheit, dieſer größten Gefahr Herr zu werden, erlaubte das allgemeine Elend nicht, ſich ausſchließlich mit dieſer Löſung für die Zukunft zufrieden zu geben. So ha— ben wir deshalb ganz unabhängig von unſe— rem Kampf der Rettung der einzelnen deutſchen Berufs- und Lebensſtände durch die Arbeitsbeſchaffung den Entſchluß gefaßt, zur Ueberwindung der drückendſten Not eine beſondere Hilfsaktion größten Um⸗— fanges ins Leben zu rufen. Das von Parte- genoſſe Dr. Goebbels organiſierte Winter— hilfswerk iſt eine der monumentalſten Lei⸗ ſtungen des nationalſozialiſtiſchen Regi⸗ ments. Wenn ſchon in normalen Zeiten ſtets ein Teil der Not unverſchuldet ſein wird, ſo iſt durch die grauſamen Verhältniſſe der letzten Jahr? dieſe Not Millionen von Deukſchen als Verhängnis zugeſtoßen, für das ſie höch⸗ ens durch ihre frühere mangelnde Einſicht in politiſche Dinge und Notwendigkeiten in- direkt, keinesfalls aber wirtſchaftlich direkt verantwortlich gemacht werden können. Ganze Teile des Reiches waren dem Hunger und Elend ausgeliefert, ohne daß im Augenblick eine wirtſchaftlich wirkſame Abwehr gefunden werden konnte! Wie groß dieſes Elend iſt, wiſſen viele Deutſche auch heute nicht. Und leider ſind es beſonders die Mitglieder unſerer gutſituier⸗ ten Geſellſchaftsſchichten, die kaum je einen Einblick erhalten in die Entbehrungen, von denen Unzählige heimgeſucht ſind. Seit der Friedensvertrag von Verſailles auf un⸗ ſerm Volk laſtet, hat aber das troſtloſe Elend bei zahlreichen Menſchen endlich der Ver⸗ zweiflung Platz gemacht. Auf rund 20 000 beläuft ſich die Zahl derjenigen, die jährlich in ihrer letzten Verzagtheit keinen anderen Ausweg aus dem Elend dieſes irdiſchen Jammertales gefunden haben, als den durch Selbſtmord. 0 Jahrelang hat man beſonders in unſeren bürgerlichen Kreiſen das Dichterwort von dem„einigen Volk von Brüdern“ zu einer faulen Phraſe heruntergewürdigt. Denn nicht durch Vereinsredner kann dieſe Einigkeit bewieſen werden, ſondern ſie muß erhärtet werden durch die Tat. So wie es im Einzelnen ſelbſtverſtändlich iſt, 00 Kinder ihren alten und nicht mehr arbeits 0 Eltern zu helfen haben, ſo ation im Geſamten denen bei⸗ ſtehen, die aus eigener Kraft einfach nicht mehr in der Lage ſind, ſich dem Schickſal der Vernichtung zu eniziehen. Und hier haben beſonders die oberen Zehntauſend und die breiten beſſer geſtell⸗ ten Maſſen eines Volkes eine hohe Verpflich- eich möchte daher an dieſer Stelle ausſprechen, daß das Winter⸗ hilfswerk gerade mit denen rechnet, die leich⸗ ter als das breiteſte Volk ſelbſt in der Lage ſind, ein Opfer zu bringen. Und ich ſage hier ausdrücklich„Opfer“, denn ich finde es wenig rühmlich, wenn ein vermögender und in hohem Einkommen ſtehender Mann dasſelbe gibt, wie ein ſich ſelbſt kaum das tägliche Brot in genügen— dem Umfang Verdienender. Ich ſpreche die ſtarke Hoffnung aus, daß ſich in dieſem Jahre das nicht mehr wiederholt, was wir im vergangenen in einer Reihe von Städ— ten feſtſtellen konnten, daß nämlich ärmere Viertel mehr an Opfer mobiliſierten als die wirtſchaftlich beſſer gelagerten. der Induſtrielle, deſſen Fabrik heute läuft und morgen laufen wird, mag daran denken, daß es nicht allein ſeine Fähigkeit iſt, die dieſes Wunder zuſtande gebracht hat, ſondern vielmehr die willensſtarke Konzentration, die die nationalſozialiſtiſche Bewegung im deutſchen Volk hervorgerufen hat und die materiellen Mittel, die die ganze deutſche Nation dieſem Willensausdruck zur Verfü— gung ſtellt! Es hat daher beſonders der Reicht um nicht nur höhere Genußmöglichkeit, ſondern vor allem aber auch höhere Pflichten. Die Auffaſſung, daß die Verwendung eines Vermögens in jedem Umfange nur Privat— Ermordung König Alexanders Der Herrſcher von Jugoflawien bei ſeiner Ankunſt in Marſeille erſchoſſen Außenminiſter Varthou ebenfalls tödlich verletzt Paris, 10. Oitober. Auf den König Alexander von Süd⸗ llawien iſt bei ſeiner Ankunft in Marſeille ein Anſchlag verübt worden. Der König wurde, wie Havas berichtet, von meh⸗ reren Kugeln tödlich getroffen. Auch der franzöſiſche Außenminiſter Var⸗ thou wurde tödlich getroffen. König Alexander war am 16. De⸗ zember 1888 in Cetinje als zweiter Sohn des Königs Peter J. geboren. Als ſein älte⸗ rer Bruder Georg auf die Thronfolge ver— zichtete, wurde ſ er Kronprinz. Als Oberſtleutnant nahm er 1912 am Balkan⸗ krüeg teil. Am 24. Juni 1914 übernahm er für ſeinen erkrankten Vater die Regierung des damaligen Königreichs Serbien. Im Dezember 1918 übernahm er die Regent⸗ ſchaft des neugebildeten jugoſlawiſchen Staa⸗ tes und wurde am 16. Auguſt 1921 als Nachfolger ſeines verſtorbenen Vaters Kö⸗ nig. Das Königreich Jugoflawien, oder wie es amtlich heißt, das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, iſt nach Beendigung des Weltkriegs aus der Vereinigung des früheren Königreichs Serbien mit den an— grenzenden Teilen der öſterreichiſch-ungari⸗ ſchen Monarchie(Herzegowina, Bosnien, Kroatien, Slawonien, Dalmatien. Krain, ſüdliche Steiermark und beträchtlicher Teile Ungarns), Montenegro und Teilen Bulga— riens und Mazedoniens hervorgegangen. Das Königreich umfaßt ein Gebiet von etwa 25 000 Quadratkilometern mit etwa 12 Mil⸗ lionen Einwohnern, unter denen die Bewoh— ner ſerbiſchen Stammes rund 80 Prozent ausmachen. Südſlawien war mit der Tſche— choſlowakei und Rumänien zur ſogenannten „Kleinen Entente“ zuſammengeſchloſ— ſen, deren Politik im Fahrwaſſer Frank— reichs ſegelte. Neuerdings war aber das Be— ſtreben Südſlawiens nach einer gewiſſen Selbſtändigkeit ſeiner Außenpolitik unver— kennbar. Ein ſcharfer Gegenſatz herrſchte zwiſchen Südſlawien und Italien. Der Beſuch des Königs Alexander in Frankreich, der jetzt einen ſo tragiſchen Ausgang nahm, ſollte dazu dienen, die Freundſchaftsbande zwiſchen Südſlawien und Frankreich wie⸗ der enger zu knüpfen, aber auch Vorarbeit zu leiſten zu einer Beſſerung der ſüdflawiſch⸗ italieniſchen Beziehungen, um die ſich der franzöſiſche Außenminiſter Barthou anläß— lich ſeines geplanten Beſuches in Rom bemü⸗ hen wollte.— Barthou ſtand im 72. Lebens⸗ jahr. Er war urſprünglich Rechtsanwalt und ſtand ſeit 1889 im politiſchen Leben. Die Täter Südſlawen Eine Reihe von Juſchauern, Ankunft König Alexanders warkele, ſoll bei der Schießerei ebenfalls verletzt worden ſein, darunter ein Kino-Operaleur.— Wie ver⸗ lautet, iſt der Täter ein ſüdſlawiſcher Skaalsangehöriger. Nach weiteren Meldun⸗ gen ſoll es ſich um etwa zehn Täter han⸗ 19 01 denen einer ſogleich Selbſtmord verübte.. Ich bin dafür, daß wir in ſolchen Fällen in Zukunft dieſe beſchämende Tatſache der Nation ganz offen zum Bewußtſein bringen. Ich glaube, daß gerade diejenigen, die im wirkſchaftlichen Leben erfolgreich ſtehen, in jeder Sekunde daran denken ſol⸗ ken, daß nur durch die Arbeit und Opfer der Geſamtheit auch ihr eigener Emporſtieg er⸗ möglicht wurde. Denn die deutſche Arbeits⸗ ſchlacht wird nicht geſchlagen durch Einzelne und ihren Einſatz, ſondern durch die mobiliſierte Kraft der geſam⸗ ten deutſchen Nation. Und vor allem aber auch durch die finanziel⸗ len Opfer des ganzen deutſchen Volkes. Je⸗ angelegenheit des Einzelnen ſei, muß im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat umſomehr eine Korrektur erfahren, als ohne die Mitwir⸗ kung der Geſamtheit kein Einzelner ſich eines ſolchen Vorzuges heute erfreuen könnte. Ich glaube aber, daß es dabei notwendig iſt, noch beſonders auf dieſes hinzuweiſen: Wir haben heute auch in Deutſchland ein weit ausgebautes Verſicherungswe⸗ ſen. Gegen Brand⸗ und Waſſerſchäden, ge⸗ gen Diebſtahl und Einbruch, gegen Hagel⸗ ſchlag und Dürre, gegen Krankheiten und Tod verſichern ſich die Menſchen und geben dafür Milliardenbeträge aus. Wehe dem Volk aber, das vergißt, daß das höchſte Gut, das es verſichern ſollte. die auf die ſeine politiſche Vernunft iſt. Jene politiſche Vernunft, die in der Volksgemeinſchaft ihren geſunden Ausdruck findet. Das deutſche Volk kann heute glücklich ſein, daß es zu dieſer Vernunft ſich wieder zurück- gefunden hat. Es muß aber jeder wiſſen, wie ungeheuer der Nutzen für alle iſt, der aus dieſer geſunden politiſchen Entwicklung kam. Vielleicht gefällt es Ihnen, meine Volks— genoſſen, nur einen Augenblick von Deutſch— land wegzuſehen und die Juſtände in anderen Ländern zu überprüfen. Unruhen, Bürgerkrieg, ſo— ziale Kämpfe, wirtſchaftliche Kriſen, löſen einander ab. Die Fackel des Aufruhrs wird überall landauf und landab getragen. Streiks und Ausſperrungen zerſtören Milli- arden an Volkswerten. Dies alles haben wir in Deuktſchland überwunden. Aber nicht etwa weil ein paar Wirtſchaftler ihre Fabriken in Gang brachten, ſondern weil die durch den Nationalſozialismus geſchaffene Volksgemeinſchaft dieſen poliliſchen und wirkſchaftlichen Wahnſinn beſeitigte und damit erſt den Fabriken Aufträge, den Arbeikern und Unternehmern einen Ver- dienſt ſicherte und zukommen ließ. Wenn Sie die Schäden abwägen, die der politiſche Wahnſinn aber einem Volk mate⸗— riell zufügen kann und auf die Dauer zufü⸗ gen muß, und die er insbeſondere der deut⸗ ſchen Wirtſchaft jahrzehntelang zugefügt hat, dann werden ſie erſt den Nutzen ermeſſen, der aus der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Volksgemeinſchaft für alle erwächſt und ſchon erwachſen iſt. Und dann werden die Opfer wahrlich klein erſcheinen, die wir heule na— mens dieſer Volksgemeinſchaft von Ihnen fordern. Denn ich muß Ihnen hier wieder— holen, was ich im vergangenen Jahre aus— ſprach: An irgendetwas muß das Volk glauben können. Nehmen Sie ihm den Glauben an die in— ternationale Solidarität, dann müſſen Sie ihm dafür aber den Glauben an die nationale bringen. Zerſtören Sie das Vertrauen in die nationale Volksge⸗ meinſchaft, dann werden die Menſchen nach einer anderen Gemeinſchaft ſuchen und da— mit am Ende wieder denen zum Opfer fal— len, die als internationale Paraſiten und Deſtrukteure nur darauf lauern, das Gefüge der Völker aufzulöſen. Der Sinn einer ſol— chen Volksgemeinſchaft aber kann nur der ſein, durch eine gemeinſame Führung des Lebenskampfes in Freud und Leid. an Nut⸗ zen und Opfern die Erhaltung aller zu garantieren! Unſer Winterhilfswerk wird gerade in die⸗ ſem Jahre ein Prüfſtein ſein dafür, ob und inwieweit ſich der Gedanke dieſer Volks⸗ gemeinſchaft in Deutſchland weiter geläutert, erhärtet und durchgeſetzt hat. Und dann erſt, wenn jeder einzelne Deutſche durch eigene und wenn notwendig ſchwere Opfer zur Erhaltung dieſer Volks⸗ gemeinſchaft beigetragen hat, wird er wieder, ohne vor ſich ſelbſt erröten zu müſſen, von einem„einigen Volk von Brüdern“ reden dürfen. Anſonſten aber iſt dies nur Lüge und Heuchelei. Ich appelliere daher an Sie, deutſche Män⸗ ner und Frauen in den Städten und auf dem Lande und ich appelliere vor allem an Dich, deutſche Jugend, daß ſie alle in klarer Erkenntnis der Aufgaben, die uns geſtellt ſind, durch eine unerhörke Opferwilligkeit im Geben und im Arbeiten für das Win- kerhilfswerk mithelfen am Kampf gegen dieſe Not und das Elend in unſerem Volke. Möge jeder einzelne Deutſche ſich dabei vor Augen führen, daß es vielleicht gerade ſein Opfer iſt,— das nur einen kleinen Ab⸗ zug an ſeinem Leben bedeutet— das einem Der erſte Zeichnungstag Schon 4,621 Millionen Mark geſpendet! Berlin, 10. Oktober. Nachdem das Winterhilfswerk durch die Rede des Führers am Dienstag mittag eröff. net worden iſt, wurden von der Induſtrie allein an Barſpenden 4.621 Mil- lionen Mark gezeichnet. Der Reichsverband der Automobilindu⸗ ſtrie zeichnete Mark 504 668 darunter Daimler-Benz AG. 100 000 l Boſch-Konzern 100 000 Auto-Union 50 000 Adam Opel Ach. 50 000 Bayeriſche Mokoren-Werke 50 000 Adler-Werke 25 000 ferner die JG. Farben-Induſtrie 1 000 000 Deukſche Reichsbahn-Geſellſchaft (Spenden des Perſonals) 500 000 Reemtsma-Cigarettenfabrik Haus Neuerburg-SJigarektenfabritk Siemens-Konzern 100 000 C. u. A. Brenninkmeyer 100 000 Dieſes Ergebnis iſt umſo bemerkenswer⸗ ker, als im Borjahre der erſte Jeich⸗ nungstag nur die Summe von 2 Millio- nen Mark ergab. anderen Deutſchen als Volksgenoſſen mit— hilft, das Leben zu erhalten. Ich appel⸗ liere weiter an Ihren Stolz, in derſelben Zeit, da eine teufliſche internationale Boy— kottelique Deutſchland wirtſchaftlich vernich⸗ ten zu können glaubt, vor aller Welt die un— zertrennliche Verbundenheit unſeres Volkes durch ein einziges Beiſpiel gegenſeitiger Hilfeleiſtung zu dokumentieren. Unſere Feinde hoffen nun zum zweitenmal, daß das geutſche Volk unter der Not dieſes Winters doch zuſammenbrechen möge, und wir wer— den ihnen beweiſen, daß der deutſche Wille und das deutſche Herz der Not dieſes Win— ters noch weit mehr Herr werden als im bergangenen. In dieſer ſelbſtſicheren ſtarken Ueberzeu— gung eröffne ich das Winkerhilfs⸗ werk 1934 und bitte Sie mit der Arbeit zu beginnen. 250 000 500 000 Dias Winterhilſswerk. An alle Untergliederungen der SA, SS, HJ, B Dy und NS⸗Frauenſchaft. Sämtliche Untergliederungen der oben ge⸗ nannten Parteidienſtſtellen werden hiermit an⸗ gewieſen, in der Zeit vom 10. bis 12. Okto⸗ ber 1934 ſich reſtlos in den Dienſt des Win⸗ terhilfswerkes 1934-35(Verkauf der Bernſtein⸗ abzeichen des WH W) zu ſtellen. 5 Die örtlichen Dienſtſtellen nehmen mit den Ortsgruppenbeauftragten des WHW ſofort die Verbindung auf. An alle Ortsgruppenbeauftragten des Winter⸗ hilfswerkes. Mit dem heutigen Tage iſt das deutſche Winterhilfswerk eröffnet. Auf Anordnung der Reichsleitung wird der für Sonntag, den 21. 10. vorgeſehene Verkauf von Bernſtein⸗ Nadeln auf 10. bis 12. Oktober vorverlegt. Die Ortsgruppenbeauftragten des WSW er⸗ hielten denen ihnen zuſtehenden Bedarf von Abzeichen. Durch Vereinbarung mit der Re⸗ gierung der Pfalz wird für dieſe Sammlung ausnahmsweiſe die Schuljugend zur Ver⸗ fügung geſtellt. 5 Die Ortsgruppenbeauftragten treten umge⸗ hend mit den Schulleitungen in Verbindung und regeln die einzelnen Fragen. Auch SA, SS, HJ und BDM können zum Verkauf eingeſetzt werden. Wir erwarten, daß ohne Verzug die notwendigen Maßnahmen getrof⸗ fen werden. Winterhilfswerk, Gau Rheinpfalz. An die pfälziſche Lehrerſchaft. Anläßlich derr Eröffnung des Winterhilfs⸗ werks 1934⸗35 findet auf Anordnung der Reichsleitung in der Zeit vom 10. bis 12. Ok⸗ tober ein Verkauf von Bernſtein-Abzeichen zugunſten des WHW ſtatt. Die pfälziſche Lehrerſchaft wird hiermit angewieſen, in Ver⸗ bindung mit den Ortsgruppenbeauftragten des WoW nach Schluß des Unterrichts die Schul jugend der oberen Klaſſen zum Vertrieb der Abzeichen aufzufordern. Kreisregierung der Pfalz. gez. Herrmann, Regierungsſchulrat. gez. Horn, Kreisſchulrat. Nationale Solidarität Die Rede des Neichsminiſters Dr. Göbbels Bevor der Führerund Reichskanzler das Wort ergriff, hielt Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels eine Rede, in der er u. a. ausführte: Mein Führer! Meine Volksgenoſſen und Volksgenoſſin— nen! Mit dem heutigen Tage eröffnet die Reichsregierung das Winterhilfswerk 1934/35. Wie im vergangenen Jahre, ſo wenden wir uns auch diesmal mit dem Winterhilfswerk an das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit. Mit Recht iſt das Winterhilfswerk 1933/34 die größte ſoziale Tat des Nationalſozialismus genannt worden. Faſt 17 Millionen Men⸗ ſchen haben in den grauen und kalten Mona— ten des vergangenen Winters die ſegensrei— chen Auswirkungen dieſes Werkes ſozialer Hilfsbereitſchaft am eigenen Leibe mit Dank— barkeit zu verſpüren bekommen. Die ganze Nation hat es zu ſeiner Sache gemacht, und ſich mit einer Leidenſchaft und einem Idea— lismus ohnegleichen hingegeben. Eine ein— heitliche und ſtraffe Organiſation aller am Winterhilfswerk 1933/34 beteiligten Verbände und Vereine war erſte Vorausſet— zung des errungenen großen Erfolges. Nur wenn die verſchiedenen Körperſchaften ſozia⸗ ler Fürſorge in Deutſchland unter einem Kommando marſchierten und einem len— kenden Willen gehorchten, war die Durch— ſchlagskraft des großen Planes geſichert. 34 Gaue, 1000 Kreiſe und 20 000 Orts, gruppen und Stützpunkte der Nationalſozia liſtiſchen Volkswohlfahrt bildeten die Grund, pfeiler der Winterhilfsorganiſationen. Zu Bewältigung der praktiſchen Arbeiten ſtellten ſich 1¼ Millionen freiwilliger Mitarbeiter und Helfer zur Verfügung. Die Zahl der unterſtützten Hilfsbedürftigen, einſchließlich der Familienangehörigen, betrug im Winter— hilfswerk 1933/34 16 617 681 Menſchen, das ſind rund 253 Unterſtützte auf einen Tau⸗ ſendſatz der Bevölkerung. Folgende Zahlen mögen die einzigartigen Leiſtungen des vergangenen Winterhilfswerkes gen: Das Geſamt aufkommen an Geld und Sachwerten betrug 358 136 040,71 RM. Davon allein an Geldſpenden 184 272 307,57 Rm. die Geſamtgebrauchswerk, der an die Hilfsbedürftigen verteilten Sach ⸗ ſpenden betrug 346 586 226 Rm. Die Ge. ſamtunkoſten im Winkerhilfswerk be⸗ liefen ſich dagegen nur auf 3 414 129,74 RM. das iſt alſo 0,95 Prozent ſeiner Geſamtlei⸗ ſtung. Ein Barbeſtand in Höhe von 8 135 684,97 Am wurde als Vortrag für das Winterhilfswerk 1934/35 übernommen. Die wichtigſte Aufgabe des Winterhilfs⸗ werkes beſtand in der f Sicherſtellung der Ernährungs- Wärmehilfe: n Der Geſamtgebrauchswert der verteilten Lebensmittel betrug 126 111649 RM. Der Geſamtaehrauchswert der verteilten bezeu⸗ und Brennmaterialien betrug 64 407 544 RM. Der Geſamtgebrauchswert der verteilten Kleidungsſtücke betrug 78 175843 RM, da⸗ von allein für 4391975 RM Strick⸗ und Wollwaren. Aus dieſer großen Menge der verſchiedenartigſten Spenden, die im Winter- hilfswerk 1933/34 zur Verteilung gelangten, ſeien noch genannt: 1677 730 Paar Schuhe, 2 651673 Stück Eier, 5 969 106 Liter Milch, 6 526 600 Pfund Zucker, 12 333 960 Brote, 15 043 634 Zent- ner Karkoffeln. Die Leiſtungen der Reichsbahn durch die ſrachtfreie Beförderung der Spenden verdie— nen beſondere Anerkennung. Allein die zur Uusgabe gelangten 52 903 070 Zentner Koh⸗ len würden 6570 Eiſenbahnzüge mit je 40 Zehn⸗Tonnen-Waggons beanſpruchen. Es bedarf keiner beſonderen Betonung, daß die durch den Nationalſozialismus her⸗ beigeführte neue moraliſche Auffaſſung bon den Dingen des Staates und des öffent⸗ tichen Lebens faſt jede korrupte Erſcheinung im vergangenen Winterhilfswerk von vorn— herein ausgeſchloſſen hat. Wo ſich auch nur ein Anſatz dazu zeigen wollte, haben wir ihn, getreu unſerem Verſprechen bei der Eröff⸗ gung im vergangenen Jahr, durch drako— niſche Zuchthausſtrafen in kürzeſter Friſt ge— ahndet. Neben der eigentlichen Aufgabe des Winterhilfswerkes hat es gleichzeitig auch zur Belebung der Wirkſchaft und zur Behebung der Arbeitsloſigkeit in weitem Umfange beigetragen. Durch Ankauf don Lebensmitteln, Bekleidungsſtücken, Stof⸗ fen, ſowie durch Auftragserteilung zur An⸗ fertigung der vielen Millionen Plaketten und Abzeichen aus Metall, Glas, Porzellan, ſowie von Blumen und Spitzenroſetten wur⸗ den die verſchiedenſten Wirtſchaftszweige neu belebt und Zehntauſenden von Erwerbs⸗ loſen Arbeit und Brot gegeben. Das Winterhilfswerk 193435 ſoll in ſei⸗ nen Grundſätzen von denſelben Gedanken getragen ſein wie das vergangene. Die Hauptträgerit. der Arbeit iſt die Nationalſozialiſtiſche Deut⸗ ſche Arbeiterpartei mit all ihren Organiſa⸗ tionen. Die Unterſtützung des Winterhilfs⸗ werkes iſt eine zuſätzliche. Sie entbindet weder den Staat noch die Behörden ihrer ſonſtigen Pflichten. Hilfsbedürftige im Sinne des Winterhilfswer ke ib dieje⸗ nigen Volksgenoſſen, die den nötigen Le⸗ bensbedarf für ſich und ihre ufterhaltungs; berechtigten Angehörigen nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften und Mit⸗ teln beſchaffen können und ihn auch nicht von anderer Seite, insbeſondere von Ange⸗ hörigen, erhalten. Die Grundlage der Geldſammlungen im Winterhilfswerk 1934⸗35 bilden die mo⸗ natlichen Eintopfſammlungen und die ebenfalls monatlich einheitlich für das ge⸗ ſamte e durchzuführenden Stra⸗ U en a mm unaen durch Verkauf von — S0 1 9 60 hauptſächlich w ohn⸗ und ö zügen ieren. Weitere Geldſpenden werde nduſtrie-, Wirtſchaft⸗ und Gewer triebe, durch freie Berufe, ſowie durch Poſt⸗ 15 ſcheck⸗, Bank⸗ und Girokontenabbuchungen d aufgebracht. 1 5 Grundlage der Sachſpenden iſt, wie im vorigen Jahre, die Leiſtung der[t Dieſe deutſchen Landwirtſchaft. Sammlung wird im heurigen Winterhilfs⸗ werk durch den Reichsnährſtand ſelbſt durchgeführt, weitere Spenden an Lebens⸗ mitteln durch Pfundſammlungen Sammlungen der Firmen der Nahrus s mittelinduſtrie aufgebracht. Das geſammelte Bargeld wird, wie im Vorjahr, grund⸗ ſätzlich nur zur Beſchaffung von Lebensmit⸗ teln und Brennſtoffen verwandt. In dan⸗ kenswerter Weiſe hat die Deutſche Reichs⸗ bahngeſellſchaft auch diesmal wieder für die Beförderung der Spenden des Winterhilfs⸗ werkes volle Frachftfreiheit gewährt. Sie iſt in dieſem Winter durch be⸗ ſonderes Entgegenkommen der Reichsbahn noch erweitert und vereinfacht worden.— Zur einwandfreien Konkrolle aller Spender gelangen diesmal nur monatlich zur Vertei⸗ lung kommende Türplaketten zur Ausgabe. Dieſe Plaketten erhalten diejenigen Spender, die regelmäßig einen beſtimmten und ange⸗ meſſenen Betrag für das Winterhilfswerk zeichnen. ö Die Schulſpeiſungen werden im Gegenſatz zum vergangenen Jahr allgemein durchgeführt und zwar in engſter Zuſammenarbeit mit den Schulbe⸗ hörden und der Lehrerſchaft. Für die Winkerhilfswerkspatenſchaften iſt in dieſem Winter eine neue einheitliche und großzügige Werbung vorgeſehen. Ne⸗ ben der materiellen Unterſtützung wird der ideellen Betreuung der Hilfsbedürftigen ganz beſondere Aufmerkſamkeit zugewandt werden. Es ſind zu dieſem Zwecke künſtleriſche und unkerhaltende Darbie⸗ ö kungen. und Veranſtaltungen verſchiedenſter Art bei freiem Eintritt vorgeſehen. Weiterhin wird dafür geſorgt werden, daß in den Gemein⸗ ſchaftshäuſern und Wärmehallen den Bedürftigen neben der materiellen Vetreu⸗ ung auch geiſtige Unterhaltung und Betäti⸗ gungsmöglichkeiten geboten werden. Sie mögen aus dieſer Programmſetzung erkennen, daß unſere Ziele diesmal noch höher geſteckt ſind als im vergangenen Jahr. Viele Hunderttauſende, denen wir im ver⸗ gangenen Jahr helfen mußten, dieſem Jahr ſchon wieder an den Maſchi⸗ nen. Gewaltige Aufgaben aber auch, die wir im vergangenen Jahre aus Mangel an Mitteln nicht erfüllen konnten, harren in dieſem Jahre ihrer Löfung. Der Pflichten⸗ kreis, in den wir eingeſpannt ſind, iſt des⸗ halb nicht kleiner, ſondern eher noch größer geworden. Wir verlangen von niemanden zu tun, was wir ſelbſt nicht zu tun bereit wären. Gewiß iſt durch viele Sammlungen der Opferſinn aller Volksgenoſſen auf eine harte Probe geſtellt worden. Ir⸗ gendwoher aber muß ja auch die Regierung ihr Geld nehmen, da auch ſie nicht zaubern kann. Aber ſtehen denn den gebrachten Op⸗ fern nicht wahrhaft grandioſe Leiſtungen gegenüber. Es wäre gut, wenn diejenigen, die über allzuviele Opfer klagen, bei denen Umſchau halten wollten, die wenig beſitzen und von dem Wenigen noch zu geben bereit and um denen zu helfen, die garnichts ha⸗ en. Wir jedenfalls haben nicht die Abſicht, uns durch das Geunke unſozialer Beſſer⸗ wiſſer in unſeren Zielſetzungen irgendwie beirren zu laſſen. Das Volk ſoll wiſſen, daß wir bei ihm ſtehen und ſeine Sache zu der unſeren machen. ö Allerdings hat das Volk auch dann das Recht, von uns zu verlangen, daß jedes Op⸗ fer ihm allein zugute kommt. Es ſei des⸗ halb auch diesmal wiederum betont, daß die Regierung entſchloſſen iſt, wo auch im⸗ mer ſich nur ein korruptiver Anſatz zeigen ſollte, und ſei er aus Fahrläſſigkeit entſtan⸗ den, mit harten und drakoniſchen Strafen zuzugreifen. Im Eintopfgericht an einem Sonntag jeden Monat ſoll die Nation vom Erſten bis zum Lehen ſich zuſammenſchließen in einer großen und edlen Solidaritätskundgebung für die Armen des Volkes. Wiederum ſind alle aufgerufen, dabei mit⸗ zuhelfen, und niemand darf fehlen unter uns. Dem Volke wollen wir Vorbild ſein und der Welt ein Beiſpiel geben. Die Parole lau⸗ tet wie vor einem Jahre: f „feiner darf hungern und frieren“. Der Führer ſelbſt unterſtreicht durch ſeine Anweſenheit und durch ſeine Anſprache bei der Eröffnung des Winterhilfswerkes ſeine ſozial⸗, wirtſchafts⸗, innen⸗ und außenpoli⸗ tiſche Bedeutung. Er iſt uns allen in der Einfachheit ſeiner Lebensführung, Ueberzeugungskraft ſeiner ſozialen Verant⸗ workungsfreudigkeit, in der edlen Kamerad⸗ boese die er mit ſeinem Volke hält, Weg⸗ we den. rzen des ganzen Volkes einen finden. 1 1 8 1 85 190 9 N 95 und] vornahmen, entſtand eine Blutung. ſtehen in Außenminiſters auszudrücken. ten der franzöſiſche in der b die er bei den fluchwürd er und moraliſcher Geſetzgeber gewor⸗ die Auch diesmal wird ſein Appell im iderhall her en e g f wer ſei. wurde ſofort beſchloſſen, den linken Un⸗ erarm abzunehmen der durch eine Kugel zerſchmettert war. Zunächſt ſchien die Verletzung das Leben des Außenminiſters nicht zu bedrohen. ö g Während die Chirurgen die Operation u Eine Blutübertragung wurde notwendig. Sie wurde ſofort beſchloſſen und vorgenom⸗ men, aber der Zuſtand des Außenminiſters wurde ſtändig„ſchwächer, bis das Herz ſchließlich aufhörte zu arbeiten und der Außenminiſter ſtarb. „Außenminiſter Barthou hat eine lange po⸗ litiſche Laufbahn hinter ſich. Er war am 25. Auguſt 1862 im Departement Baſſes⸗Pyre⸗ nees geboren und trat ſehr jung in die Po⸗ litik ein. Er ſtudierte Rechtswiſſenſchaften und wurde bereits im Jahre 1889, nachdem er früher in verſchiedenen Provinzialver⸗ ſammlungen eine politiſche Rolle geſpielt hatte, zum erſten Male in die Kammer ge⸗ wählt, der er unaufhörlich bis zu ſeiner Wahl in den Senat angehörte. Bereits in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts bekleidete er mehrere Miniſterpoſten und wurde 1913 Miniſterpräſident. In dieſer Eigenſchaft wirkte er für die Einfüh⸗ rung der dreijährigen Dienſtzeit. Ende des Jahres wurde er geſtürzt. Während der Kriegszeit trat er als Miniſter ohne Portefeuille in das Kabinett Painleve ein und war ſpäter im ſiebenten Kabinett Bri⸗ and Kriegsminiſter. Auch faſt alle übrigen Regierungen gehörte er an. Eine beſondere Rolle ſpielte er als Nachfolger Dubois' in der Reparationskommiſſion. In den Kabinetten Poincare von 1926 bis 1929 wurde er erneut Juſtizminiſter und behielt dieſen Poſten auch im Kabinett Briand bei. Seine Tätigkeit als Außen miniſter im Burgfrieden⸗Kabinett Doumergue iſt hinrei⸗ chend bekannt. Er hat verſucht, der franzö⸗ ſiſchen Außenpolitik eine völlig andere Rich⸗ tung zu geben. In ſeine Zeit fällt der Ein⸗ tritt Sowjetrußlands in den Völ⸗ 11 den er mit allen Mitteln betrieben at. i der Mörder Nicht auf der Liſte der Verdächtigen. Der Attentäter hat, wie ergänzend gemel⸗ det wird, verſucht, ſich zunächſt eine Kugel durch den Mund zu ſchießen; aber die auf ihn eindringenden Poliziſten haben ihm da⸗ zu keine Zeit gelaſſen. Er ſoll auf dem Platz der Präfektur niedergeſchlagen worden ſein. Er heißt Petrus Kalemen, iſt am 20. Dezem⸗ ber 1899 in Agram geboren und betrieb in dieſer Stadt ein Kaufmannsgeſchäft. Man fand bei ihm einen am 30. Mai 1934 ausge⸗ ſtellten Paß. Kalemen war am 28. Septem⸗ ber nach Frankreich gekommen. Der Mörder König Alexanders, Petrus Kalimen, iſt, wie ſetzt feſtſteht, Kroate. Er ſtand nicht auf der Liſte der verdächtigen Perſonen, die der franzöſiſchen Polizei von der ſüdſlawiſchen Polizei mitgeteilt worden waren. Gelegentlich des Empfangs des Königs von Südſlawien waren außerordentliche polizeiliche Sicherungsmaßnahmen getroffen worden. Mehr als 200 Rundſchreiben mit Lichtbildern der verdächtigen Perſonen wa⸗ ren an die für die Aufrechterhaltung der Ordnung beſtimmten Behörden verſchickt worden. Außeßrdem hatte man in ſämtlichen Marſeiller und Pariſer Hotels Nachforſchun⸗ gen nach verdächtigen Elementen angeſtellt. Beileid des Führers Berlin, 10. Oktober. Staatsſekretär Meißner ſprach im Auf⸗ trage des Reichskanzlers bei dem ſüdſlawiſchen Geſandten und dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter in Berlin vor, um ihnen das Beileid des Führers zu dem Tode des ſüdſlawiſchen Königs und des franzöſiſchen Telegramm an die Königin. Der Führer und Reichskanzler hat an die Königin von Südſlawien folgendes Bei⸗ leidstelegramm geſandt: ö „Tief erſchüttert durch die Nachricht von dem fluchwürdigen Attentat, dem Se. Maſe⸗ ſtät der König zum Opfer gefallen iſt, bitte ich Ew. Majeſtät, den Ausdruck meines klef⸗ empfundenen Beileides entgegenzunehmen und der Anteilnahme des ganzen deutſchen Volkes verſichert zu ſein.“ An den Präſidenten der franzöſiſchen Republik. Ferner hat ice an den Präſiden⸗ l n Republik folgendes Bei⸗ leidstelegramm geſandt: f „Soeben erreicht mich die Nachricht, daß der eee Miniſter des Auswärtigen, Herr Barthou, den Verletzungen erlegen iſt, ürdigen Verbrechen in Exzellenz ſpreche eutſchen Volkes, nteilnahme Hitiſche Dr. Schweig als Fahrten des Luftſchiffes„Graf nach Südamerika, die am 13. und 27. ottober beginnen, ſchon jetzt bis auf letzten Platz ausverkauft den. ge iſt ein deutlicher Beweis für das wach⸗ ſende Intereſſe an unſerer deutſchen Luft⸗ verbindung zwiſchen Europa und Südame— ub g.. Ehrenbürgerurkunden für den Führer. Berlin, 10. Oktober. Der Führer und Reichskanzler empfing in der Reichskanzlei die Stadtratsfraktionen der Städte Saarbrücken und Neunkirchen Saar), die gekommen waren, um dem Füh⸗ er die Ehrenbürgerbriefe beider Städte zu überreichen. ö Der Oberbürgermeiſter von Saarbrücken, Or. Neickes, übergab namens der Stadt en Ehrenbürgerbrief, indem er darauf hin⸗ wies, daß zwiſchen Saar und Reich durch den Verſailler Vertrag zwar zurzeit eine po⸗ und wirtſchaftliche Grenze gezogen ei, daß aber ſtaatsrechtlich nach dem Saar⸗ ſtatut das Saargebiet ein Teil des Reiches geblieben ei.— Der Oberbürgermeiſter der Stadt Meunkirchen, Dr. Blanck, knüpfte an die Uebergabe des Ehrenbürgerbriefes insbeſon⸗ dere den Wunſch, den Kanzler bald in den Mauern der Stadt Neunkirchen zu ſehen.— Fraktionsführer des tadtrates Saarbrücken und Landesratsmit⸗ glied verſicherte dem Führer unverbrüchliche reue und ſchloß ſeine Ausführungen mit den Worten:: „Komme was kommen mag, mögen die anderen Ränke und Pläne ſchmieden, wie immer ſie wollen: Mein Führer, wo wir ſte⸗ hen, iſt Deulſchland!“ Der Führer dankte für die ihm erwieſene Ehrung. Er wiederholte, was er bereits auf dem Ehrenbreitſtein ausſprach, daß es ſein größter Wunſch ſei, die Deutſchen an der Saar baldigſt perſönlich aufſuchen zu kön— en. Er drückte jedem einzelnen der erſchie— denen Saardeutſchen die Hand und unterhielt ſich anſchließend in einer anregenden Aus— Iprache mit ihnen. „Graf Zeppelin“ Von der neunten Amerikafahrkt zurück. Friedrichshafen, 10. Oktober. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Dienstag vormittag unter Führung von Ka⸗ pifün Cehmann von der neunten Südame⸗ Frikafahrt zurückgekehrt und um 9.35 Uhr auf dem Werftgelände glatt gelandet. An der Fahrt nahmen 19 Fahrgäſte keil, an P wurden 145 Kilogramm, an Fracht 35 Kilo- Poſt Am Samstag abend wird zehnten diesſährigen gramm befördert. das Luftſchiff zur Fart nach Südamerika ſtarlen. daß die nächſten Zeppelin“ Es würd mitgeteilt, den ſind. Zahlreiche Paſſagiere, die an den Fahrten noch teil⸗ nehmen wollten, mußten abgewieſen wer⸗ Dieſe außerordentlich ſtarke Nachfra⸗ Inspektor Mariani Der franzöſiſche Polizeibeamte, der Kinder entführen wollte Die Veſchuldigungen gegen Polizeiinſpek⸗ tor Marian, der bekanntlich ſeit einiger Zeit wegen Begünſtigungen von Verbrechen der verſchiedenſten Art in Haft ſitzt, werden von Tag zu Tag belaſtender. Er ſoll wie ſetzt bekannt wird. auch in mei Källen in amtlicher Eigenschaft Berſu⸗ che zur Entführung von umoern begünſtegt haben, wobei er ſe 10 000 Franken zu er⸗ preſſen beabſichligte. Außerdem hat er in der franzöſiſchen Staviſky⸗Affäre mitge⸗ wirkt und zwar zur Zeit der größten Triumphe des Schwindlers, wo er wäh- rend der großen Kriegsſchäden-Angelegen⸗ heit eine bedeutende Rolle ſpielte und in Oſtende in einer Bar mit Staviſky häufig zuſammentraf. Keine neuen Schulbü her für das kom⸗ mende Schuljahr. Der Reichsunterrichtsmini⸗ ſter Ruſt ſtellt in einem Erlaß feſt, daß ſich die Neueinführung von Schulbüchern für das Schuljahr 1935⸗36 jetzt nicht mehr ermög- lichen laſſe, da für die Neuſchaffung von Schulbüchern von den Verlegern eine längere Vorbereitungszeit gebraucht werde. Eine Aus⸗ nahme bilden lediglich das Volksſchulleſebuch für das 5. und 6. Schuljahr und die Fibel, weil die Vorarbeiten zur Einführung getroffen ſind. Alle übrigen Schulbücher mit den Er— gänzungsſchriften müſſen wie im Schuljahr 193435 beibehalten werden. Auch für Ge— ſchichtsbücher iſt im allgemeinen der Weiter⸗ gebrauch für das nächſte Schuljahr notwen⸗ dig. Der Miniſter iſt aber damit einverſtan⸗ den, daß Geſchichtsbücher, deren Herſtellung ſchon weit gefördert iſt, ihm demnächſt zur Prüfung vorgelegt werden, da auf dieſem Gebiet die Einführung neuer Bücher beſon— ders drinalich erſchems. Nadrennen in Rheingönheim. Am Sonntag wurden vor etwa 2000 Zu⸗ ſchauern auf ver Rheingönheimer Radrenn— bahn erſtmals wieder Amateur-Nadrennen aus— getragen. Die Rennen ſelbſt brachten recht intereſſante Ergebniſſe: Großer Eröffnungs- preis(Fliegerhauptfahren): 1. A. Walther (Frieſenheim), 2. Tertilde(Dortmund), 3. Feuchter(Mannheim), Jugendfahren: 1. Oh⸗ ler(Ludwigshafen), 2. Dobler(Ludwigsha— ſen), 3. Grammel(Ludwigshafen). Ausſchei⸗ dungsfahren für Nichtplazierte: 1. Kleine-Grä— fe(Köln), 2. Schneider(Dortmund), 3. Küſter (Köln). 200-Runden-Mannſchaftsfahren(80 Kilometer: 1. Schneider-Wengler(Dortmund— Bielefeld), 34 Punkte, 2, Tertilde-Schmidt (Dortmund), 33 Punkte; 3. Kleine-Gräfe⸗ Küſter(Köln), 22. Punkte, Eine Runde zu— Krück: 4 Walther A.⸗Frühbiß(Ludwigsha⸗ fen⸗Diedesfeld) 29 Punkte. 7 Das verdächtige Paar Wie die Hirſchhorner Naubmörder gefaßt würden. Bensheim, 10. Oktober. Die Täter des Hirſchhorner Raubmordes wurden in der Nähe der Halteſtelle Hähn⸗ lein bei Alsbach a. d. B. feſtgenommen. Hierzu werden jetzt folgende Einzelheiten ge⸗ meldet: Als der in Darmſtadt beſchäftigte und in Alsbach wohnhafte Heinrich Frey nachmittags kurz vor 4 Uhr an der Halteſtelle Hähnlein den Zug verließ, bemerkte er auf einer Bank am ſogen. Rondell einen Mann und eine Frau. Frey hatte kurz vorher in einer Zei— tung von dem Mord geleſen und ſtellte zwi⸗ ſchen der Beſchreibung der Täter und den auf der Bank ſitzenden Perſonen vollkommene Uebereinſtimmung feſt. Er begab ſich ſofort nach Alsbach und benachrichtigte einen Schutz— mann. Als dieſer mit dem Fahrrad erſchien, waren die Geſuchten verſchwunden. Als der Polizeibeamte das in der Nähe ſtehende, zur Zeit nicht in Betrieb befindliche Erfriſchungs— häuschen aufſuchte, fand er das Paar ver— ſteckt auf. Die Kriminalpolizei von Darmſtadt war bald zur Stelle und nahm die Verhaf— teten mit nach Darmſtadt. Wie feſtgeſtellt, hatten die beiden Mörder in der vorherge— gangenen Nacht in Heppenheim übernachtet und waren dann im Laufe des Tages zu Fuß nach Alsbach bezw. der Hähnleiner Halte— ſtation gelangt. gchwere Verkehrsunfälle Zwei Tote. Glottertal, 10. Okt. Bei der Kurve in Heuweiler(Glottertal) ereignete ſich ein töd— licher Verkehrsunfall. Ein Motorradfahrer, der einen anderen überholen wollte, ſtieß bei dieſem Vorhaben mit einem Omnibus zu— ſammen. Der Motorradfahrer, der aus Sexau(Amt Emmendingen) ſtammt, wurde zur Seite geſchleudert und ſtarb kurz nach dem Unglücksfall. Köndringen, 10. Okt. In der Nacht fuhr ein Motorradfahrer auf einen unbeleuchteten, mit Fäſſern beladenen Handkarren auf. Der Die farbige Gefahr Die farbigen Naſſen vermehren ſich 2,7 mal und ſtärker als die Weißen Paris, 10. Oktober. Der franzöſiſche Gelehrte, Profeſſor C. H. Richet, hat eine Arbeit veröffentlicht, deren ſtärkſte Verbreitung man gerade für Frankreich wünſchen möchte. Richet iſt auf Grund ſeiner Forſchungen zu dem Ergebnis gekommen, daß die Gefahr einer Verdrängung der weißen Raſſe gar nicht ernſt genug genommen werden kann. Man kann die Zunahme der Menſch— heit bis zum Jahre 1944 auf 195 Millionen ſchätzen, von denen allein 120 Millionen auf Aſien entfallen, 55 Millionen auf Amerika und nur 20 Millionen auf Europa. Bei einer Geſamtbevölkerung der Erde von 2030 Mil- lionen, entfallen auf die weiße Raſſe nur 678 Millionen. Da die Farbigen ſich 2,7 mal ſo ſtark vermehren, als die Weißen, wird das Verhältnis für die farbigen Raſſen von Jahr zu Jahr günſtiger. Unter den Weißen vermehren ſich wiederum die Europäer am wenigſten. Innerhalb Europas beträgt die Vermehrung eee pro Tauſend bei den Jugoflawen 35. bei den Rumänen 33, bei den Bulgaren 31, in Ita— lien 24,9, in Frankreich 17,4, in England 16,6 und in Deutſchland nur 16. Richet weiſt auf das Vordringen der gelben Raſſe von Oſten nach Weſten, d. h. via Sibirien und Ural nach Sowjet-Rußland. Frankreich und Porkugal vernegern zu- ſehends.(Dieſer Prozeß wird durch den kürzlich gefaßten Beſchluß, weitere Garniſo⸗ nen Frankreichs mit farbigen Truppen zu belegen, noch beſchleunigt). Auch in den Ver⸗ einigten Staaten wird die farbige Gefahr von Jahr zu Jahr größer und ſelbſt in Eng⸗ land ſieht man dieſer Entwicklung mit Sor⸗ gen entgegen, denn auch in der Handelsma⸗ rine gewinnt das farbige Element eine im. mer größere Bedeukung. In Südafrika wird die weiße Bevölkerung immer mehr zurück⸗ gedrängt. Dda den 1,8 Millionen Weißen etwa 6,4 Millionen Schwarze gegenüber ſtehen, iſt die Zeit abzuſc in der der Ein; fluß; der Weißen einfach. hört. EE ² AAA Ace Nur ſo kann man leben!, dachte er einmal. Natur iſt der Ausgleich! Nun hatten ſich ſlreng zuſammengezogen. „Finden Sie es richtiger, ſich in kleiner Münze aus⸗ zugeben, Konſtantin?“ „Nein, keineswegs. Nur, die großen Gelegenheiten, wo man ſein Herz beweiſen kann, die ſind im Leben doch verdammt dünn geſät. Man kann doch nicht immer in Todesgefahr ſein, damit Sie einem zeigen, daß Sie auch warm fühlen können.“ N„Wenn wir heute noch bei Tageslicht heimkommen wollen, müſſen wir mit dem Philoſophieren aufhören, Konſtantin.“ Bettina ſtieß energiſch die Stöcke in den Schnee; ſchon flog ſie auf den Skiern vorwärts. Er ſtieß gleichfalls ab. „Ueber Sonnalp nach Kreuthſteg“, rief ſie ſchon im Laufe. „Iſt recht!“ zukommen. ö Sie flog dahin, als wären die Ski von aller Erden⸗ ſchwere befreit, Flügel unter ihren Füßen. Nun war ſie ſchon in prachtvollem Anlauf oben auf dem Hang— nun in fortreißender, kraftvoller Bewegung beugte ſie ſich, nahm den ſteilen Weg abwärts. Es ging wie Kraft und Leben von ihr aus; er dachte nichts mehr. Nichts mehr war als Winter, ſtrahlender Schnee, Himmel unendlich weit und blau. Nichts als jung ſein, Kamerad ſein dem Mädchen dort, das wie ein Pfeil dahinſchoß. ihre hochgewölbten Er holte aus, um an ihre Seite zu kommen. Er war in dieſen Wochen hier ſchon gut trainiert, denn es war nicht leicht, mit Bettina Leuthold mit⸗ Augenbrauen halb des Ortes. einmal in Kreuthſteg war?“ Bettina Leuthold kurz. Wäre er nicht hierhergekommen, was wäre wohl aus ſeiner Kunſt geworden? Er war auf dem beſten l Wege geweſen, in dem Großſtadtbetrieb e 7 5 5 n Die Natur hier hatte ihn gerettet. Die Natur— und viel— * 8—— leicht Bettina, der gute, klare Kamerad. ennie pottroman von lilothilde nei 0 i Urheberrechtssebutz: Fünf Fürme-Verlag Halle(Saale Die abendlichen Sterne ſtanden ſchon am nachmittäg— ö ls lichen Himmel, als ſie nach Kreuthſteg abfuhren. ihnen verdämmerten die Bergketten in tiefem Lila. Ueber dem Wallberge ſtand eine letzte zartroſa Wolke mit einem goldenen Lichtſaum. Darüber der Abendſtern. Die Sichel des zunehmenden Mondes ſchwebte ducchſichtig, wie eine Zeichnung aus weißer Seide, am Himmel. Die Lichter von Kreuthſteg blitzten im Tale auf; beide ſtanden, einen Augenblick ausruhend, auf der Höhe ober— „Wiſſen Sie, daß ich dieſen ganzen Winter noch nicht Konſtantin lächelte:„Auch das paßt zu Ihnen, Bettina. Wenn ich mir andere junge Mädels vorſtelle, die in der Stille ihres Heimatdorfes leben— ich glaube, die würden mehr in Kreuthſteg ſein als daheim. Das ganze mondäne Leben eines ſolchen Winterſportplatzes...“ „Wiegt die Freude der Einſamkeit nicht auf“, verſetzte „Ich tue es auch wirklich nur Ihnen zuliebe, Konſtantin, daß ich heute mitkomme. Lieber wäre ich um Kreuthſteg herumgefahren. Aber es ging ja nicht; wir müſſen doch die Bahn nehmen, wollen wir nicht in dunkler Nacht heimkommen. Und für eine Nacht⸗ fahrt ſind Sie mir doch noch nicht tüchtig genug.“ Sie ſagte es ganz gleichmütig, weder tadelnd, noch überlegen, ſo ganz ruhig feſtſtellend. Kein Gedanke kam ihr, daß es vielleicht noch andere Gründe geben könnte, die Nachtfahrt zu vermeiden. Und er ſchämte ſich beinah, daß er in dieſem Augenblick denken mußte, wie es wäre, mit Bettina allein durch die ſchweigende Nacht zu fahren. Nein, wirklich, nicht einmal der Gedanke eines Flirte ſchwerverletzte Motorradfahrer iſt bald wach ſeiner Einlieferung ins Emmendinger Kran⸗ kenhaus verſtorben. Aus Baden Naturſchutzgebiete. Nachdem dieſer Tage die faung- und flora— teichen Grundſtücke am Michaelsberg bei Untergrombach und die ausgedehnte Hoch— moorzone des Urſees bei Lenzkirch zu ſtaat— lichen Schutzgebieten erklärt wurden, beſitzt jetzt das Land Baden insgeſamt neun offi— zielle Naturſchutzgebiete. Zu dieſen gehören als bekannteſte Schutz— gebiete das Wildſeemoor bei Kalten— bronn, des weiteren das Wollmatinger Ried bei Konſtanz, die Halbinſel Mettnau bei Radolfzell, die„Seefelder Aachmün— dung“ bei Unteruhldingen am Ueberlinger See, der Iſteiner Klotz, das Dünen⸗ gebiet von Sandhauſen und endlich die Reisinſel bei Mannheim. Okt.(Tödlicher Ver⸗ kehrsunfall.) In der Roſengartenſtraße ſtieß ein von der Adolf-Hitler-Brücke kom- mender Pridatkrafthagen mit einem von der Goetheſtraße kommenden Taxameter zuſam— men. Der Privatkraſtwagen, der offenbar zu ſchnell fuhr, erfaßte nach dem Zuſammenſtoß einen auf der Kreuzung befindlichen Kinder— wagen, wodurch das darin befindliche ſechs Monate alte Kind ſo ſchwer verletzt wurde, daß es alsbald ſah der Verbringung ins Thereſienkrankenhaus ſtarb. Auch die Beglei— terin des Kinderwagens wurde verletzt und mußte in das Krankenhaus gebraht werden. Maunheem, 10. Schwetzingen, 10. Okt.(Bürgermei⸗ ſtertag ung.) Im hieſigen Rathaus fand unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Engel— hardt-Eberbach, dem Leiter der nordbadiſchen Arbeitsgemeinſchaft, eine Tagung der Ar— beitsgemeinſchaft Nordbaden des Deutſchen Gemeindetages ſtatt, an der etwa 20 Bür— germeiſter teilnahmen. Nach Beendigung der Tagung beſichtigten die Teilnehmer das Schloß. Buchholz, 10. Okt.(Wer iſt der Ge⸗ winner des Hammels.) Bei dem am Sonntag, den 30. September, für den Be— zirk Waldkirch ſtattgefundenen Erntedankfeſt gelangte auch ein Hammel zur Verloſung. Der glückliche Gewinner hat ſich bis heute noch nicht gemeldet und der herrenloſe Ham— mel mußte einſtweilen in Pflege gegeben wer— den. Pforzheim, 10. Okt.(4. Bruckner feſt.) Hier findet vom 8. bis 13. November das 4. Badiſche Bruckner-Feſt des Brucknerver— bandes ſtatt. Zur Aufführung werden Sin— fonien und Chorwerke des Meiſters gelangen: die Vierte,„Romantiſche Sinfonie“, die F— Moll-Sinfonie ſowie vier nachgelaſſene Or— cheſterwerke, die E-Moll-Meſſe, der 150. Pſalm und Motetten. Als Gaſtdirigent wurde Pro— feſſor Franz Moiſſl, Kloſter-Neuburg bei Wien, gewonnen, der die Muſikwelt in den letzten Jahren mit den beiden vom Meiſter nicht veröffentlichten Sinfonien in D-Moll und F-Moll bekannt machte. Außerdem wer— den Kapellmeiſter Leger-Pforzheim und Chor— direktor Baumann-Pforzheim dirigieren. Ein Abend für Orgelmuſik iſt Bruckner und Bach gemeinſam gewidmet. In einer Morgenfeier wird der Vorſitzende des badiſchen Bruckner— bundes, Profeſſor Dr. Gruninger, über Bruck— ner und ſein Schaffen ſprechen, in einer gro— zen Feſtverſammlung hält der Driektor der Karlsruher Hochſchule, für Muſik, Profeſſor Franz Philipp, die Feſtrede raden. unterzugehen.„So, nun konnte an ſie heranreichen. und unerweckt. ſtürzen meinte er, als ſie ein paar Minuten ſpäter in die erſte Straße Kreuthwegs einbogen. Sie war wohl noch ganz kühl Sie ſah auch in ihm nichts als den Kame- wir uns in das Sündenbabel“, „Wiſſen Sie, Bettina, ich 1 bin ja kein ſolcher Asket wie Sie. Ich muß offen geſtehen: Nach dieſer wochenlangen Einſamkeit oben auf der Serner Hinten Lande!“ Das ſchaufelt. wälle auf. Frauen Sie ſagte es beinah zärtlich. ihre Heimat lag in ihren Worten. Aſtoria-Hotel tauſend goldenen Lichtaugen oben auf dem kleinen Hügel. Es beherrſchte den Ort. Die Fahrſtraße war ſauber ge— Rechts und links türmten ſich kleine Schnee— Hütte ſehe ich ganz gern wieder einmal Menſchen, Farben, Buntheit— höre ich gern einmal wieder Muſik.“ „Unverbeſſerlicher „Sie verabſcheuen die Großſtadt?“ „Ich verabſcheue die Großſtadt nicht. Sie gibt einem ſehr viel. Aber man ſoll ſie nicht überſchätzen. Die Hälfte von allem, was wir an der Großſtadt lieben, iſt doch im letzten Grunde entbehrlich. Aber vielleicht ſehe ich es ſo, weil ich eben vom Lande bin— und aus was für einem Großſtadtmenſch!“ neckte Bettina. Der ganze Stolz auf lag wie eine Märchenburg mit Konſtantin und Bettina fuhren von der Seite her heran, ſchnallten ihre Ski ab und ſchauten ſich um. „Hier herein?“ fragte Bettina zögernd. Sie wies auf die Reihe der eleganten Autos, die ungeduldig vom Ort her die Auffahrt hinauflflitzten. in eleganten Wagen und gingen ſchnell in die Halle des Hotels hinein. „Natürlich hier hinein, Bettina. Es iſt doch jetzt Nach⸗ mittagsteezeit, da kann man angezogen ſein, wie man will. Der richtige Sportler kommt im Sportdreß.“ „Der richtige Sportler? Ich glaube, davon werden wir hier nicht viel finden.“ Es klang etwas verächtlich. Pelzmänteln entſtiegen den (Fortſetzung folat.) r.. ——— — e N I 8 n Did Ju 1] Nachdruck verboten. 1. Margots Ehe. Margot war auf dem Wege zu ihrer Mutter, die draußen vor der Stadt wohnte. Das Auto hatte ſie weg— geſchickt. Sie wollte laufen. Tieftraurig ging ſie dahin. Sie konnte es nicht faſſen, wohin ſie mit ihrer Ehe gekommen war. Margot dachie daran, wie glücklich ſie im Anfang ihrer Ehe geweſen war, und wie iich dann doch bald alles ſo ganz anders geſtaltete, weil ihrem Manne jedes hübſche Mädchengeſicht gefiel. Immer wieder betrog er ſie, machte ſie ſchließlich lächerlich. Erſt weinte ſie und bat ihn, vernünftig zu ſein, und er verſprach das Blaue vom Himmel herunter; ſchließlich gab ſie die Hoffnung auf. Wie ſchön, wie wunderſchön war der Anfang einer Ehe geweſen, die nun ſchmutzig geworden— oh, ſo häßlich und ſchmutzig! Hinter den dichten Büſchen trat ein ſchlanker Mann hervor, ſtand an ihrer Seite, ehe ſie ſich recht beſinnen konnte. Er hatte ein ſchönes, ebenmäßiges Geſicht und dreiſte Augen. Margots Atem ging hörbar. „Weshalb lauerſt du mir hier auf, Fred? Laß mich in Frieden! Wir beide haben einander nichts mehr zu ſagen.“ „Wir beide haben einander noch ſehr viel zu ſagen!“ gab er zurück, und ſeine braunen Augen blitzten. Plötzlich wurde ſein Blick weich, und ſeine Stimme war voll Zärtlichkeit: „Verſuche es noch einmal mit mir, Margot! Ich bitte dich flehentlich! Und wenn ich dich betrog, verzeihe es mir. Trotz aller Torheiten, die ich beging: geliebt habe ich doch nur eine einzige— dich, Margot, dich! Du biſt das Glück meines Lebens, und wenn du nichts mehr von mir wiſſen willſt, gehe ich zugrunde.“ Sie kannte den zärtlichen Tonfall, den warmen, bitten— den Blick und glaubte längſt nicht mehr daran. Sie ſah ſich um. Niemand war in der Nähe, und ſo erwiderte ſie rauh und hart: „Befreie mich von deiner läſtigen Gegenwart. Nach dem, was ich in der Ehe mit dir durchgemacht, graut mir vor dir!“ Sie bereute ſchon, nicht das Auto benützt zu haben. Er bettelte: „Mache mich nicht für das ganze Leben unglücklich, Margot!“ 5 Sie wußte ja: ſeine Bitten waren Lüge; ihm lag nur daran, ſich ihren Reichtum zu erhalten. Seine Liebe war falſch geweſen von Anbeginn; nur hatte er ſich im Anfang der Ehe gut zuſammengenommen. Sie ſtieß ihn beiſeite. Dabei glitt er aus und ſtürzte. Die Straße war feucht von dem Regen, der nachts ge⸗ fallen war. Fred von Lindner erhob ſich mit beſchmutztem Paletot und großen Flecken an den Beinkleidern. Margot kannte ſeine übertriebene Eitelkeit, und als er den heruntergefallenen, ebenfalls ſchmutzig gewordenen Hut aufnahm, konnte ſie nicht anders— ſie mußte lachen, ſo wenig ihr ſonſt der Sinn danach ſtand. Er maß ſie von oben bis unten mit Blicken voller Wut. „Das Lachen ſollſt du hundertfach bereuen! Das ſchenke ich dir nicht! Nichts ſchenke ich dir— nichts! Du wirſt noch an mich denken!“ Verachtung kräuſelte ihre Lippen. Sie ging haſtig weiter. Jetzt hatte ſich der Mann gegeben, wie er in Wirk⸗ lichkeit war. Ekel empfand ſie vor ihm und Widerwillen. Er ſtarrte ihr nach, und ſein ſchön geſchnittenes Geſicht war vor Wut verzerrt.— CW . 2. Das Kinderfräulein. Margot von Lindner kam, zu Tode erſchöpft von der Begegnung mit ihrem Manne, zu Hauſe an. Ihre Mutter war eine liebe, gute Frau, ſchleppte aber ſchon ſeit Jahren ein ſchweres Herzleiden mit ſich herum. Schonung brauchte ße— immer wieder Schonung. Margot erzählte ihr nichts von der Begegnung mit Fred. Wozu die arme leidende Mutter mit der Wieder⸗ holung der Drohung ängſtigen, die der Abſchenliche aus⸗ geſtoßen, deſſen Namen ſie trug? Dann ging Margot in das Kinderzimmer, und beim Ankleiden ihres herzigen kleinen Mädelchens ſchwand alles, was ſie quälte und verwirrte. Sie nahm die Kleine zärt⸗ lich auf den Arm, hauchte einige Küſſe auf das niedliche Geſichtchen. Wundervolle tiefblaue Augen hatte Klein⸗ Hedi. Von jenem ſeltenen Blau, das dem der Veilchen 0 8 . W W e U N —* DNN — * 5 ö W 2 0 IN U 0 * 0 N 0 5 1 W 15 1 0 1 U 1 N 00 0 1 0 0 8 . O 2 D 2 —.— FJwodo ds Erheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Das Kinderfräulein war eine hübſche, üppige Perſon mit dunklen Augen und dunklem Haar. Sie war ſchon von der Geburt des Kindes an bei Margot in Stellung und hatte im Haushalt der jungen Eheleute manches Un— erquickliche mim angeſehen und mit angehört. Daß ſie ſelbſt ebenfalls Fred von Lindners Küſſe geduldet hatte, davon ahnte Margot nichts, und ſie ahnte auch nicht, daß Betty Fellner ſich heimlich mit ihrem Manne traf— ahnte nichts von den ehrgeizigen Träumen des dunkelhaarigen Mäd— chens. In Bettys Augen glomm es freudig auf, als ſie ſah, wie tieftraurig ihre Herrin war. Sie ſelbſt liebte Fred von Lindner; ſie gönnte ihn keiner anderen. Mit freundlicher Miene fragte ſie: „Darf ich heute gegen Abend ein Stündchen ausgehen, gnädige Frau? Meine Freundin hat ſich verlobt, und wir hängen ſehr aneinander. Ich möchte mich doch einmal mit ihr über ihren Verlobten unterhalten.“ „Natürlich dürfen Sie ausgehen, Betty. Aber kommen Sie nicht zu ſpät wieder.“ Betty dachte gar nicht daran, eine Freundin zu be— ſuchen, ſondern traf ſich, als es Abend wurde, mit Fred von Lindner in einer abgelegenen Gegend der kleinen Stadt. Es war ein ſtürmiſcher Frühlingsabend, und Fred von Lindner hatte den Rockkragen aufgeſchlagen, die Mütze tief ins Geſicht gezogen. Niemand erkannte in ihm den Gutsherrn von Lindenhof. Es regnete etwas; doch die beiden eifrig miteinander Sprechenden ſtörte das nicht. Wohl eine Stunde lang gingen ſie durch abgelegene Straßen, ehe ſie ſich endlich trennten, nachdem der Mann das verliebte Mädchen in einer dunklen Ecke feſt an ſich gezogen und geküßt hatte. Die kleine Stadt beſaß eine elektriſche Straßenbahn, doch fuhr ſie nur jede Stunde einmal vom Bahnhof bis zum Friedhof. Betty benutzte ſie. Vom Friedhof an mußte ſie gehen. Aber ſie war nicht furchtſam. Und bald kam auch ſchon das Nonnenhaus in Sicht, in dem Frau Werner mit ihrer Tochter, Frau von Lindner, wohnte. Der große, langgeſtreckte Bau hieß noch immer das Nonnenhaus, weil er einmal das Hauptgebäude eines Nonnenkloſters geweſen. Das Gebäude, das man als Lagerhaus benutzte, war vor hundert Jahren von einem reichen Fabrikbeſitzer namens Werner der Stadt abgekauft und in ein Wohnhaus umgewandelt worden. Seitdem lebten die Werners im Nonnenhaus wie in einem alten Schloß. Lange verzweigte Gänge gab es darin und tiefe geheimnisvolle Keller, Niſchen mit den Heiligenfiguren und ſogar noch einige Kloſterzellen, die der Bauherr in ihrem früheren Zuſtande gelaſſen. Es war intereſſant, das alte Nonnenhaus, in dem man trotz allem Alten und Sput— haften doch ſo bequem und traulich wohnte. Und eine Sage gab es im Nonnenhaus auch, eine Sage aus jener längſt verſchollenen Zeit, als noch grau ge— kleidete Nonnen hier durch lange Gänge geſchritten oder vor den Heiligenbildern um gnädigſte Fürſprache im Himmel gefleht. Es ging die Sage, daß eine Nonne, von irdiſcher Liebe zu einem Manne erfaßt, aus dem Kloſter habe fliehen wollen, und daß ſie auf dieſem Wege etwas Furchtbares geſehen haben müſſe. Sie habe zweimal einen markerſchütternden Schrei ausgeſtoßen und ſei dann tot umgeſunken. Es hieß nun, ſie fände keine Ruhe im Grabe, und zu— weilen, in ſtiller Nacht, ertönten wieder ihre gellenden Verzweiflungsſchreie durch das Nonnenhaus, wie einſt⸗ mals vor faſt dreihundert Jahren. Dieſer und jener behauptete, früher die Schreie ge⸗ hört zu haben; aber alle, die jetzt im Nonnenhaus wohn⸗ ten, lächelten über die alte Sage. Niemand von ihnen — glaubte daran., 3. Die Nonnenſchreie. Frau Werner und Margot ſaßen beim Abendbrot und redeten darüber, daß ſie nach Nauheim reiſen wollten. Der Arzt hatte der alten Dame dringend geraten, auch in dieſem Jahre eine Kur in Nauheim zu machen, wie ſeit langem alljährlich. „Die Kur wird dir beſtimmt gut tun, Mutter!“ meinte Margot.„Du wirſt dich in Nauheim ſehr erholen. Doktor Breitſchwert ſagte auch letzthin, wenn du vor großem Schreck und vor Aufregungen bewahrt bleibſt, ſei dein Leiden gar nicht gefährlich.“ f Frau Werner lächelte dankbar. „Du hältſt mir ja alles Erregende fern, meine liebe Margot, und wachſt äußerſt ſorgfältig darüber, daß mein Leben glatt und ruhig verläuft.“ gleicht. Sie hatte die ſchönen Augen ihrer jungen Mutter, Das unregelmäßige, feine, nur etwas zu blaſſe Geſicht der jungen Frau rötete ſich. „Ich konnte dir leider den Schmerz meiner unglück— lichen Ehe nicht erſparen, Mutter. Aber jetzt liegt das alles bald hinter uns. Ich freue mich ſchon darauf, utit dir und Klein-Hedi nach Nauheim zu reiſen. Betty nehmen wir natürlich mit. Sie iſt anhänglich und zuverläſſig.“ Die grauhaarige Frau zuckte leicht mit den Achſeln. „Ich möchte Betty kein Unrecht zufügen; aber ſie iſt mir nicht beſonders ſympathiſch.“ Margot ſchüttelte mit dem Kopfe. „Betty iſt treu und zuverläſſig, Mutter, glaube mir, und ſorgt für das Kind, als ſei es ihr eigenes.“ „Du wirſt ſchon recht haben, Margot!“ gab Frau Werner zu.„Aber man hat manchmal gegen jemand ein Vorurteil, ohne erklären zu können, weshalb. So geht es mir in dieſem Fall wohl auch.“ Faſt im gleichen Augenblick horchten beide Frauen auf und wechſelten entſetzte Blicke. 5 Ein Mark und Bein durchdringender Schrei gellte durch das Haus, aus allernächſter Nähe ſcheinbar, von irgendwoher draußen auf dem Gang— hallte ſchaurig von den Mauern wider. Frau Werner kannte die alte Sage— ihr Verſtaud glaubte nicht daran; aber ihr Herz ſchlug plötzlich ganz toll, um danach beinah ſtillzuſtehen. Angſt überfiel und ſchüttelte ſie. Ihre Linke zuckte nach dem Herzen. Margot war aufgeſprungen. Sie beugte ſich über die Mutter und flüſterte angſtvoll: „Was iſt dir, liebes gutes Mütterchen? Sei ruhig, bitte! Ich hole dir deine Tropfen!“ In dieſem Augenblick klopfte es an die Tür. Sie rief mechaniſch:„Herein.“ Die Köchin trat ein und fragte erregt: „Ich wollte nur ſehen, was es gibt. Sie haben ſo furchtbar geſchrien, gnädige Frau.“ Margot ſchüttelte mit dem Kopfe. „Ich habe nicht geſchrien, Marie, und meine Mutter auch nicht. Aber jetzt halten Sie mich nicht auf. Meiner Mutter iſt nicht wohl. Ich muß ihre Tropfen holen. Bitte, bleiben Sie inzwiſchen bei ihr.“ ö Sie verließ ſchnell das Zimmer. Man hatte im Erdgeſchoß geſeſſen, und die Schlaf—⸗ zimmer lagen im erſten Stock. Von dort holte Margot die Tropfen, die ihre Mutter einnehmen mußte, wenn das Herz zu ſehr erregt war. Sie flog förmlich die Treppe hin— auf und wieder hinunter. Die Mutter ſaß jetzt mit geöffneten Augen da, lächelte ihr entgegen. „Habe ich dich erſchreckt, Margot? Aber der Schrei hat mich ſo konfus gemacht.“ Die Köchin trat zurück, als Margot in ein halb ge— fülltes Glas ein paar Tropfen der Medizin miſchte und es der Mutter an die Lippen führte. Aber gerade, als Frau Werner trinken wollte, gellte⸗ ein zweiter Schrei auf— ein Schrei, der imſtande war, die ruhigſten Nerven aus der Faſſung zu bringen— ein Schrei, ſo entſetzlich, daß die Köchin mit dem Ausruf: „Himmliſcher Vater!“ in eine Ecke des Zimmers flüchtete, dort Schutz ſuchend vor einer unbekannten Gefahr. Margot aber mußte das Glas auf den Tiſch ſtellen, um, den Inhalt nicht zu verſchütten. Auch hatte ihre Mutter faſt heftig abgewehrt. 4. Jäher Tod. Die Tür ſprang auf. Das Hausmädchen Elſe ſtürzte ins Zimmer, wie auf der Flucht, das Kind im Arm. Sie hatte an dieſem Abend Betty vertreten und am Bettchen des Kindes geſeſſen. Sie rief zitternd vor Aufregung: „Wer hat denn ſchon zum zweiten Male ſo furchtbar geſchrien? Wer?“ Sie blickte ſich ganz verſtört um. Die Köchin gab ihr Antwort. „Niemand von uns, Elſe, niemand. Es iſt die Nonne geweſen. Die alte Sage iſt wahr. Gott behüte uns alle! Der Schrei im Nonnenhaus bedeutet Unglück!“ „Unken Sie nicht ſo törichtes Zeug zuſammen, Marie!“ verwies ſie Margot, die ſich jäh zuſammenriß. Sie fuhr fort:„Wir werden herausbringen, wer die Schreie aus⸗ geſtoßen hat.“ Sie nahm das Glas wieder auf.„Trinke, bitte, Mutter, trinke!“ Sie neigte ſich über die Mutter— dann ſiel ihr plötz⸗ lich das Glas aus der Hand. „Mutter!“ rief ſie angſtvoll.„Mutter! Höre mich doch!“ Doch kein Laut antwortete ihr, kein Blick der geliebten Mutteraugen. Starr lagen die Lider darüber. Der Aus⸗ druck des Schreckens hatte ſich auf dem Antlitz der nun regungslos Daliegenden feſt ausgeprägt. 5 ö(Fortſetzung folgt.) jamtliche Verbffentlichungen der Ortsgruppe Bienne 0 N. S. D. A. P., NS Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAp⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20— 22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung:. Jeden Donnerstag 20— 22 Uhr Amt für Beamte und RB: Jeden Montag und Donnerstag 20— 22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag eee 1921 Uhr Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2, Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. M S- Frauenschaft Heute Mittwoch findet der Heimabend im Fürſt Alexander ſtatt, zwecks Probe pünktlich 1/29 Uhr Heil Hitler! Die Leiterin. Reichsluftschutzbund Amtsträger! Freitag abend 8 ¼ Uhr wichtige Sitzung aller Amtsträger des RS B. bei Kamerad Sander(Bahnhofs wirtſchaft). Aufſtellung des Lehrtrupps! Die endgültige Auf⸗ ſtellung des Lehrtrupps erfolgt in der kommenden Woche. Anmeldungen können noch bei den Amts- wiilrägern oder bei mir gemacht werden. Hieͤil Hitler! Moskopp. Lokales Viernheim, 10. Okt. *„Die Näuber“! Der Vorverkauf für die 2. Räuberaufführung hat begonnen. Karten ſind bei Hofmann Drehſcheibe im Feinkoſtgeſchäft Hook, im Karpfen und bei den Spielern erhält⸗ lich. Da bei der 1. Aufführung viele wegen Ueberfüllung umkehren mußten, ſichere man ſich rechtzeitig gute Plätze. Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß der Beginn der folgenden Vorſtellungen auf ½8 Uhr feſtgeſetzt iſt. Ende gegen 12 Uhr.— Auf die heute Abend ſtatt⸗ findende Probe machen wir nochmals aufmerkſam. Da anſchließend eine Beſprechung ſtattfindet, haben ſämtliche Spieler zu erſcheinen. *Sonntagskarten bei der OE. Zum Beſuche des Weinfeſtes in den Rhein ⸗Neckar⸗ Hallen in Mannheim vom 1.— 15. Oktober 1934 werden an allen Werktagen Sonntagsfahr⸗ karten nach Mannheim mit eintägiger Gültigkeit von 12 Uhr bis 24 Uhr ausgegeben. *Der Baumbeſtand an der Verg⸗ ſtraße. An der Bergſtraße ſtehen 39 700 Zwetſchen⸗ und Pflaumenbäume, 30 000 Apfel- bäume, Birnbäume 28 300, Kirchbäume 23 700, Pfirſich 9500, Nußbäume 2700. „Familienabend der beiden Nad⸗ fahrer ⸗ Vereine Eintracht und Vor⸗ wärts. Ein in allen Teilen befriedigten Unter⸗ haltungsabend arangierten die beiden Vereine am letzten Sonntag im Fürſt Alexanderſaale. Der Saal war vollbeſetzt, als der 1. Vorſitzende des R. V. E. Neff in markanten Worten die Anweſen⸗ den begrüßte. Er erwähnte unter anderem, daß ein kameradſchaftliches Zuſammenarbeiten drin⸗ gend geboten wäre, um überhaupt noch die Exi⸗ ſtenzmöglichkeit der kleineren Vereine zu gewähr⸗ leiſten. Der Wunſch unſeres Führers, die Einig⸗ keit und den Gemeinſchaftsgeiſt zu fördern und zu verwirklichen, müßte unter Zurückſtellung eigener Angelegenheiten in Zukunft unter dieſen beiden Vereinen die Parole ſein.— Die Muſik, aus⸗ geführt von der Kapelle Gärtner Kempf, fand allgemeine Belobigung. Durch ihr unermüdlich es Aufſpielen zum Tanz wurde beſonders der Jugend und auch den Aelteren Rechnung getragen. All- gemeinen und ſtarken Beifall fanben die Reigen⸗ vorführungen der Damen- und Herrenmannſchaften vom R. V. E. Sportskamerad Jakob Klee gab ſodann das Reſultat von der am Vormittag ſtatt⸗ gefundenen Gelände⸗Prüfungsfahrt bekannt und ehrte die Beteiligten durch kleine Anerkennungs- gegenßände. Die von Fahrradhändler Herrn Nikolaus Effler geſtiftete Plakette fiel der 1. Mannſchaft vom R V. V. zu, die einige Sekunden 4 Vorſprung hatte. Zum Schluß wurden die Vor⸗ ſitzenden der beiden Vereine, Sportskamerad Frz. Dewald und Valentin Neff, als Zeichen treuer Freundſchaft mit Blumengebinden geehrt. Herr Neff ſprach für die Ehrung ſeinen Dank aus, dankte auch ferner den Anweſenden für den ſo harmoniſch verlaufenen Abend und ehrte zum Schluß den Einer und Führer des deutſchen Volkes, Adolf Hitler, durch ein dreifaches Sieg ⸗ Heil, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimm⸗ ten. Noch einige Tänze und der Familienabend fand damit ſeinen Abſchluß. Man trennte ſich . its war man mit dem Dargebotenen e K. Gemeinderatsſitzung am Dienstag, den 9. Oktober 1934. Kurz nach 8 Uhr war das Plenum be⸗ ſchlußfähig. Den Vorſitz führte Herr Bürger⸗ meiſter Bechtel, das Protokoll Herr Verwal⸗ tungsinſpektor Alter. Der Zuhörerraum war ſchwach beſetzt. Der Vorſitzende eröffnete die Sitzung und begrüßte die Ratsmitglieboer, die Vertreter der Preſſe ſowie die Zuhörer. Zur Tagesordnung: Punkt 1. Prüfung der Rechnungen der Gemeinde, der Gas-, Waſſer- und Elektrizi⸗ tätsverſorgungsanlage. Die Rechnungen von 1933 liegen abgeſchloſſen vor. Dieſelben haben eine Woche lang zur Einſicht offen gelegen. Beanſtandungen ſind keine erfolgt. Es liegt auch keine Veranlaſſung hierzu vor. Der Abſchluß des Rechnungsjahres 1933 wird genehmigt vorbe⸗ haltlich der Prüfung durch die Oberrechnungs⸗ kammer, der die Rechnungen zugeleitet werden. Punkt 2. Ti erarztvertrag. Dieſer Vertrag wurde zum 1. Oktober gekündigt. Der Tierarzt bezog ſeither eine Pauſchale von 700.— Mk. für Betreuung der Tiere im Faſel⸗ ſtall. Der Rat beſchließt den Vertrag fallen zu laſſen und den Tierarzt nur dann hinzuzuziehen, wenn Tiere erkrankt ſind, zumal der Faſelwärter zuverläſſig iſt und gegebenenfalls den Tierarzt ſofort zu Rate zieht:— Als Stellvertreter des Tierarztes und Fleiſchbeſchauers Herrn Dr. Allendörfer ſoll nach entſprechender Vereinbarung Herr Dr. Rolli Heddesheim beſtimmt werden. Punkt 3, Ueberweiſung des Rezeß—⸗ holzes. Das Forſtamt richtete eine Anfrage an den Rat, bezüglich Feſtſetzung des Stichtages zur Abgabe von Rezeßholz. Damit das Holz rechtzeitig in den Beſitz der Nutzungsberechtigten kommt, wird der Stichtag wie im letzten Jahre auf den 1. Dezember feſtgeſetzt. Punkt 4. Vertretung des Gemeinde— rechners. Herr Gemeinderechner Zöller hat ſeinen Urlaub angetreten. Als ſein Vertreter wurde Herr Sekretär Knapp beauftragt und durch das Kreisamt entſprechend belehrt. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Sport und Spiel Die Handballer der Sportvereinigung ſchlagen den letztjährigen Meiſter 5:7 Die Handballer der Sportvereinigung trugen am Sonntag ihr erſtes Pflichtſpiel aus und zwar gegen Turnerſchaft Käfertal in Käfertal. Käfer⸗ tal hatte im letzten Jahre die Meiſterſchaft er- rungen. Es war deshalb ein ſchwerer Gang, den die 11 wackeren Spieler der Sportvereinig- ung vor ſich hatten. Doch es ging beſſer als man glaubte. Gleich vom Beginn an fanden ſich die Viernheimer gut zuſammen und konnten in der erſten Halbzeit 1:6 führen. In der 2. Hälfte gelang es Käfertal aufzuholen und zwar nur deswegen, weil der Viernheimer Mittelſtürmer und Torwart eine Zeit wegen Verletzung aus- geſchieden waren. Doch konnte der Sieg nicht mehr genommen werden, zumal ſich Viernheim tapfer wehrte und noch ein weiteres Tor erzielen konnte. Die Torſchützen waren Pfenning(5) und Haas(2). So wurden in heißem Ringen die erſſen Punkte und dazu noch auf fremden Gelände erobert. Arbeitsplatzaustauſch Frankfurt a. M., 10. Okt. Die Preſſe⸗ ſtelle des Landesarbeitsamtes Heſſen teil mit: Nach der Anordnung des Präſidenten für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver— ſicherung über die Verteilung von Arbeitskräf— ten mußten am 1. Oktober d. J. die Ergeb⸗ niſſe der Ueberprüfung der altersmäßigen Zu⸗ ſammenſetzung der Gefolgſchaft der Betriebe (Verwaltungen), für die ein Vertrauensrat zu bilden iſt, eingeſandt ſein. Hierzu iſt ein be⸗ ſonderes Formblatt(Blaue Doppelkarte) vor⸗ geſchrieben und beim Arbeitsamt erhältlich, Wie von den Arbeitsämtern mitgeteilt wird ſind ihnen dieſe Formblätter bisher noch nich von ſämtlichen Betrieben(Verwaltungen) ein⸗ geſandt werden. Die Unterlaſſung der vor geſchriebenen Meldung mittels der blauen Doppelkarte verſtößt aber gegen die Anord⸗ nung und iſt nach Paragraph 2 des Geſet⸗ zes über wirtſchaftliche Maßnahmen vom 3. Juli 1934 ſtrafbar. Erzeugermindeſtpreiſe für Sühnereier. * Frankfurt a. M., 10. Okt. Die Erzeu⸗ germindeſtpreiſe für Hühnereier werden mit Wirkung vom 8. Oktober 1934 auf Grund der 2. Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 1934 im Einver⸗ nehmen mit dem Reichskommiſſariat für die Vieh⸗, Milch⸗ und Fettwirtſchaft für das Wirt⸗ ſchaftsgebiet des Eierverwertungsverbandes Heſſen auf 1,45 Rm. je Kilogramm feſt⸗ geſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des Erzeugers. Der feſtgeſetzte Preis iſt Verkäu⸗ fermindeſtpreis und darf ſeitens der Ankäu⸗ fer nicht unterboten, wohl aber überboten we. den. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht geſtat⸗ tet. Die Preisfeſtſetzung vom 17. Septem⸗ ber d. J. wird durch dieſe Anordnung auf— gehoben. 1914 König Karl J. von Rumänien geſt. Prot.: Gidean— Kath.: Franz Borgia Sonnenaufg. 6.15 Sonnenunterg. 17.18 Mondaufg. 8.42 Mondunterg. 17.21 * Am Kartoffelſeuer Der Herbſtwind weht über die Felder, die warme Luft weicht einer kühleren Tem⸗ peratur und die Sonne geht morgens mit nur noch ſchwachen Strahlen über den Ber— gen auf. Sie mahnt uns am eheſten an den Wechſel der Jahreszeit, der uns bevorſteht. So reichen Tribut, wie in dieſem Sommer, hat die Erde unſerer Heimat lange nicht ge— langt. Korn, andere Feldfrüchte, Obſt und Gemüſe und der köſtliche Wein liegen für den Winter in unſeren Vorratskammern. Nur die Kartoffeln ſtehen noch auf dem Felde und harren der Ernte, desgleichen die Futter⸗ rüben. Tag für Tag ziehen nun die Land⸗ leute auf ihre Felder, um die letzten Gaben des Sommers zu ernten. Beſonders fröhlich begibt ſich die Jugend, die jetzt in den Kar⸗ toffelferien lebt, zu ihrer Arbeit. Die Klei⸗ neren müſſen meiſtens die Aecker von den Stöcken und dem Kraut reinigen, damit der Pflug oder die Hacke ungehindert ihre Arbeit tun können. Die Kartoffelernte iſt nicht nur reichlich, ſie iſt auch gut, trotz großer Trok— kenheit im Vorſommer. So geht die Arbeit weiter bis zum Mittag. Viel geſprochen wird dabei nicht, denn das fortwährende Bücken iſt mühſam und der gekrümmte Rücken ſchmerzt. Der Nachmittag vergeht dann falt zu raſch mit Hacken, Sammeln und Verleſen, denn früher, faſt viel zu frühe, ſinkt die Dämme— rung hernieder. Nun ſtellt ſich doch die Weh⸗ mutsſtimmung ein. Die Natur ſcheint plötz— lich ernſt geworden, und wie die Nacht ſo langſam heranſchleicht, ſpürt war die Mü⸗ digkeit dir Erde und den ſchweren Abſchied von der Freiheit und dem Glanz des Som— mers. Da liegen die braunen Knollen auf Leiter⸗ wagen geſchichtet und noch haftet ihnen der Duft der herbſtfeuchten Scholle an. Zu glei⸗ cher Zeit flammen aber da und dort die Kartoffelfeuer auf. Die Kinder haben die dürren Stauden und das Kraut zu'anmenge— hackt, aufgeſchichtet und angezündet. Und die Buben werfen unter Geſchrei und Lachen ſchöne, wohlgeratene Knollen in die Glut. Wie ſchmeckt dieſe erſte Mahlzeit der Tagesernte. Ueber die Aecker hin aber wehen die langen Fahnen des Kartoffelſeuers, ein beizender Ge⸗ ruch hebt ſich über das Land, es iſt Abend, es iſt Herbſt geworden. * Förderung des hauswirtſchaftlichen Jah⸗ res. Reichsunterrichtsminiſter Dr. Ruſt hat in ſeiner Eigenſchaft als preußiſcher Kultus⸗ miniſter an die Regierungspräſidenten einen Erlaß gerichtet, wonach die Durchführung des hauswirtſchaftlichen Jahres der Mädchen nach Kräften gefördert werden ſoll. Der Miniſter iſt der Auffaſſung, daß die Werbung der El⸗ tern und Mädchen zweckmäßig auch durch die Mädchenvolksſchule zu erfolgen hat, die ihre abgehenden Schülerinnen und deren Eltern auf dieſe Bildungsmöglichkeit aufmerkſam ma— chen können. Das hauswirtſchaftliche Jahr ſe⸗ nicht mit der hauswirtſchaftlichen Lehre dei Reichsgemeinſchaft deutſcher Hausfrauen zu dverwechſeln, auf die aber gleichzeitig hinge⸗ ö wieſen werde. Aus Heſſen und Naſſau N Letzte Nuthrichten Der Hergang des Attentats In der erſten Meldung, die das franzöſiſche Nachrichtenbüro Havas über den Anſchlag auf König Alexander von Südſlawien ver⸗ breitete, hieß es, daß der königliche Jug ge ⸗ rade auf dem Börſenplatz in Marſeille an⸗ gelangt war, als etwa 20 Schüſſe von Perſonen, die ſich in der ZJuſchauermenge befanden, abgegeben wurden. Der ſüdſlawi⸗ ſche König ſei nicht gelroffen worden, ſondern nur ein General, der ſich im dritten Wagen befand. 1 Dieſe Meldung wurde von Havas ſpäter dahin berichtigt, daß König Alexander von mehreren Kugeln getroffen wor den ſei. Inzwiſchen hat ſich dann herausge⸗ ſtellt, daß der König drei Schüſſe erhal⸗ ten hal. Havas meldet weiter aus Marſeille, daß der Attentäter, ein etwa 40jähriger gut gekleideter Mann, von der Polizei niedergeſchoſſen worden ſei. Er wurde in ein Kiosk geſchafft und gab noch Lebenszeichen von ſich. Der Nachfolger König Alexanders Der Nachfolger des in Marſeille einem Mordanſchlag zum Opfer gefallenen Königs Alexander von Südſlawien, Prinz Pe ker, befindet ſich zurzeit in einem College in England. Er iſt 11 Jahre alt. An die deutſche Jugend! Berlin, 10. Oktober. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, hat folgenden Aufruf erlaſſen: An die deutſche Jugend! Der Führer und Reichskanzler hat ſoeben das Winterhilfs⸗ werk 193435 mit einer Anſprache eröffnet, in der er auch die deutſche Jugend zur Mit⸗ arbeit aufgefordert hat. Es iſt Ehrenpflicht der geſamten Jugend, wie im vergangenen Jahre dem Winterhilfswerk zu dienen und damit die Einſatzbereitſchaft des jungen Deutſchland für den Gedanken wahrer Volks- gemeinſchaft zu bekunden. Ich erwarte be— ſonders von den Gliederungen der Hitler-Ju— gend und des BdM., daß ſie den ganzen Winter über mithelfen im Kampf gegen Hunger und Kälte. Wir ſind ſtolz darauf, daß die Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Jugendorganiſa⸗ tionen für das vergangene Winterhilfswerk, vor allem die Sammlung bei der Nage⸗ lung des HJ.⸗Schildes, durch die Leitung des Winterhilfswerkes beſonders anerkannt wor— den ſind. Im kommenden Winter ſoll die Jugend der ganzen Nation Vorbild ſein in unermüd⸗ licher Opferbereitſchaft und ſelbſtloſer Hin⸗ gabe an das Werk Adolf Hitlers. Deutſche Jugend, an die Arbeit! Der Bürgerkrieg in Spanien Erbitterter Widerſtand der Aufrührer. Madrid, 10. Oktober. In verſchiedenen Teilen Spaniens ſind noch immer Kämpfe im Gange. Insbeſon⸗ dere in Aſturien leiſten die Aufſtändiſchen erbitterten Widerſtand. Die Stadt Gijon wurde nachts von den Kegierungskruppen zurückerobert, nachdem der Kreuzer„Liber⸗ kad“ mit ſeinen Geſchützen eingegriffen hakte. Oviedio befindet ſich im Beſit der Truppen und widerſteht dem Angriff der Aufſtändi⸗ ſchen. Die Marſchkolonnen des Generals Lopez Ochoa marſchieren auf Trubia, wo ſich die ſtaatlichen Geſchühfabriken be⸗ finden. Trubia iſt noch in der Gewalt der Aufſtändiſchen. Vörſen und Märkte Vom 9. Oktober. (Ohne Gewähr.) Karlsruher Großviehmarkt. Auftrieb: 566 Ochſen, 73 Bullen, 44 Kühe, 122 Färſen, 375 Kälber, 1027 Schweine. Preiſe: Ochſen 33 bis 35, 29 bis 32, 27 bis 29, 25 bis 26, 24 bis 25; Bullen 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28, 24 bis 25 Kühe 24 bis 28, 22 bis 24, 18 bis 22, 12 bis 18; Färſen 36 bis 38, 34 bis 36, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 46 bis 47, 44 bis 46, 38 bis 42,—; Schweine— 53, 50 bis 52.— Marktverlauf: Großvieh Kälber und Schweine mittelmäßig, geringer Ueberſtand bei Großvieh. Bei Großvieh und Kälbern beſte Qualität über Notiz bezahlt. Maunheimer Pferdemarkt. Auftrieb: 87 Pferde. Preiſe: Arbeitspferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 30 bis 125 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: Arbeitspferde ruhig, Schlachtpferde lebhaft. Mannheimer Großviehmarkt. Zufuhr: 288 Ochſen, 180 Bullen, 342 Kühe, 397 Färſen, 818 Kälber, 53 Schafe, 2553 Schweine, 5 Ziegen. Preiſe: Ochſen 34 bis 38, 30 bis 33, 27 bis 29; Bullen 32 bis 35, 29 bis 31, 27 bis 28; Kühe 29 bis 31, 25 bis 28, 19 bis 24, 14 bis 18; Färſen 33 bis 36, 29 bis 32, 27 bis 28; Kälber 47 bis 50, 43 bis 46, 38 bis 42, 32 bis 37; Schweine 53, 53, 52 bis 53, 50 bis 53,—, 48 bis 50.— Marktverlauf: Großvieh gute Ware lebhaft, ſonſt mittel 7 *