0 iſt nur noch ſeine eigene Karikatur. Sie würden ſich für die Zumutung, darin eine laͤngere Fahrt zu machen, beſtens bedanken. Die Anzeige erfüllt für die moderne Wirtſchaft die gleiche Aufgabe wie das Auto⸗ mobil für den Verkehr. Sie gibt einem Fabrikanten, einem Geſchäftsmann erſt die. Möglichkeit, über den eigenen engen Bezirk hinaus größere Kreiſe mit den jeweiligen Er⸗ zeugniſſen vertraut zu machen und ihren Abſatz zu ſichern. Ein Werk, ein Geſchäft, welcher Art es auch ſei, ohne Anzeigen in der Tagespreſſe wäre wie ein Auto ohne Motor, eine Karikatur ſeiner ſelbſt.— Oenn mit ber Anzeige fährt man geradewegs zum Leſer; durch ſie packt man ihn da, wo er innerlich bereit iſt, Neuigkeiten aller Art aufzunehmen; auch das Neue, was ihm bie Anzeige bringt! Und es gibt niemand, der reich genug iſt, ſich ſolch einen Helfer entgehen zu laſſen. In der Herbeiführung dieſer„Verkaufsgelegenheit“ beſteht ja einer der Hauptwerte der Tageszeitungen für den Werbungtreibenden. Darum heißt es mit Recht: Zeitungs⸗Anzeigen helfen kaufen und verkaufen! Amtlicher Teil Bekanntmachung Betreffend: Herſtellung der Tränke am Sand— höferweg. Die Gemeinde beabſichtigt die Inſtandſetz⸗ ung und Erweiterung der Tränke am Sandhoͤfer⸗ weg als Notſtandsarbeiten durchzuführen. Es ſoll jedoch Vergebung an einen Unternehmer er⸗ folgen. Arbeitsbeſchreibung und Angebots vordrucke ſind morgen Donnerstag, den 11. ds. Mts., vor- mittags 9— 10 Uhr auf dem Baubüro erhältlich. Das Angebot iſt bis zum Samstag, den 13. Oktober 1934 vorm. 12 Uhr auf der Bürger⸗ meiſterei einzureichen. Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. a Wir erinnern hiermit die Wirte an Ein- reichung der Getränkeſteuer⸗Erklärung für den Monat Seytember 1934. Betr.: Leſeholztage. Die Leſeholztage werden mit Wirkung vom 15. Oktober 1934 ab im Einvernehmen mit dem hieſigen Forſtamt auf Dienstag und Freitag feſtſetzt. f Um Unzuträglichkeiten auszuſchalten, die ſich daraus ergeben würden, weil die Holz- hauer am Samstag nicht mehr arbeiten, wird die Zurückverlegung der Leſeholztage für not⸗ ꝛvendig erachtet. a Zur Vermeidung von Forſtſtrafen erſuchen wir die Ortsbürger die Leſeholztage einzuhalten. Viernheim, den 10. Oktober 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 E. V. Betr.: Turner⸗ innen. Die Turnſtunde der Turnerinnen findet morgen Donnerstag Abend 8 ¼ Uhr ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen iſt erforderlich, da das Schauturnen bevorſteht. Die Leitung. Morgen Donnerstag, den 11. 10. 1934 werden folgende Grumpen verwogen: Gruppe 13 . (Wunderle A.) 8 Uhr (Grab Ph.) 93 „ 15(Hoock Jak.) 10„ „ 16(Winkler Joh.) 11„ Die Packtücher ſind bei den Gruppenführer erhultlich. Roos. Die Gewerbeschule Das deutſche anſagte, glänzend beſtanden. ſchwächen und zu vernichten. kampf zu Schande machte, ſo iſt es die plan⸗ mäßige Ausbildung des Handwerks und der damit verwandten Berufe. Der deutſche Hand⸗ werker und der deutſche Induſtriearbeiter iſt nicht ein ausführendes Organ, das mechaniſch unter ſeinen Händen entſtehen läßt, was einzelne geiſtig Ueberragende ausgedacht haben, ſondern in jedem deutſchen Handwerker und Induſtriearbei⸗ ter ſteckt ein Teil des Erfindertums, des Selbſt⸗ erdenkens, des Selbſtſchaffens. Es ſchaut aus jedem ſeiner Werke ein Teil ſeines eignen Ichs. Das verdankt die deutſche Qualitätsarbeit der großen Pflege, die der Ausbildung der ge⸗ werblichen Jugend von Staatswegen zu Teil wird. Bildet die Volksſchule die Grundlage zu einer allgemeinen geiſtigen Förderung, ſo ver⸗ folgt die Fortbildungsſchule den Zweck, dieſe Grundlage zu vertiefen und für die einzelnen Berufszweige zu erweitern. Die Gewerbeſchule und die höheren Ausbildungsanſtalten bilden Abſchlüſſe dieſer Berufsausbildung. Auch die Bensheimer Gewerbe⸗ u. Malerſchule hat von jeher mit größtem Erfolg dieſer Aus ⸗ bildung des Handwerkerſtandes gedient. Sie hat eine Abteilung für Bauhandwerker, eine ſolche für Maler und eine ſolche für Maſchinen⸗ bauer und ähnliche Berufe, die den Beſucher be⸗ fähigen, ſich das Rüſtzeug anzueignen, was ihn in ſeinem künftigen Berufe befähigt, allen An⸗ forderungen gerecht zu werden, die an ihn als Qualitätsarbeiter geſtellt werden. Denn nur die Qualitätsarbeit hat es ermöglicht, daß der Deutſche in dem Wettkampfe mit den anderen Völkern nicht unterlag und auch in Zukunft wird nur die Qualitätsarbeit zu entgültigem Siege führen. Die Opfer die dafür von je⸗ dem Vater für den Beſuch der Gewerbeſchule u. ſ.w. gebracht werden, ſind zugleich Opfer im Sinne der Allgemeinheit. Darum ſchickt Eure Söhne in die Gewerbe- und Maler ſchule zu Bensheim. Siehe auch Anzeige in der heutigen Aus⸗ gabe dieſer Zeitung. 8 N im Dienste der Allgemeinheit Handwerk und ſomit die deutſche Qualitätsarbeit hat den großen Kampf, den die ganze Welt im und nach dem Kriege Wie unſere Feinde Deutſchland nicht vernichten konnten, in dem ſie ſich zu einem Ring zuſammenſchloſſen und die deutſchen Heere zwangen, den Krieg abzubrechen, ſo konnten auch alle Anſtrengungen des Aus⸗ landes nicht zu dem geſteckten Ziele führen, das deutſche Handwerk und die deutſche Induſtrie zu Wenn wir nach dem Grunde forſchen der dieſen Vernichtungs⸗ **. Frankfurt a. M., 10. Okt.(Bei der Arbeit verunglückt.) In einer Schrei— ierei in Neueinhain verunglückte ein Arbei— ler ſchwer. Der Mann war damit beſchäftigt, im der Kreisſäge einen großen Buchenblock n Bretter zu zerſägen. Dabei ſprang ein Holzkeil von der Säge ab und ſchlug dem Arbeiten mit ſolcher Gewalt gegen den Ober— chenkel, daß dieſer völlig durchſchlagzn wurde. Der Verunglückte wurde in bedenklichem Zu⸗ tand ins Höchſter Krankenhaus eingeliefert Frankfurt a. M., 10. Okt.(Ehe pe ar als Falſchmünzer.) Beim Einwechſeln eines falſchen Zweimarkſtückes wurde die Ehe⸗ frau Frieda Stitzinger aus der Schönſt aze m meiner Milchhandlung feſtgenomme z. Die ſo— fort aufgenommenen Ermittlungen der Falſch⸗ zeldſtelle im Polizeipräſidium führten zu der Feſtſtellung, daß die Verhaftete ſchon län⸗ gere Zeit als Pertreiberin von Falſchgeld gearbeitet haben muß. Eine Hausſuchung för⸗ derte auch das Werkzeug und weitere 116 Falſchſtücke zukage. Der Ehemann Die Sitzung des ſpaniſchen geſtaltete ſich zu einer großen kundgebung für den fpaniſchen Miniſterprä— ſidenten Lerroux und ſein Kabinett. Einem Ankrage wurde ſtimmt, nach dem in Spanien die Todesſtrafe wieder eingeführk wird. Sie kommt kracht bei Vergehen gegen das Sprengſtoff. geſetz, in Fällen von bewaffnetem Angriff auf das menſchliche Leben und in Fällen von ſchwerem Raub. Grubenunglütk bei Thon Ein Grubenunglück Dienslag in der Grube von Saint Pierre la Palud im Departement Rhone, unweit von Lyon. 20 Bergleute ſollen eingeſchloſſen fein. Nach einer Havasmeldung ſind bisher drei Tote zu verzeichnen. Die Parlamenksſitzung. Madrid, 10. Oktober. einmütig Paris, 10. Oktober. ereignete ſich Parlaments Vertrauens— zuge⸗ in Be⸗ um Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! Jun alt getan! früh zur Sparsamkeit anhält, braucht sich über ihre Zukunft nicht zu sor- gen. Sie finden den richtigen Weg im Leben. N e wo hunt Mernnelimer Hreultverein 9. G. m. 5. H. Mernneim Wer seine Kinder schon Gewerbe- und Malerschule Bensheim a. d.. Zklassige Abteilung für Bauhandwerker, Maler und Metallarbeiter Das Wintersemester beginnt am 2. Hovemper 193 Anmeldungen zu allen Abteilungen sind bis zum 25. Okt. an die Schulleitung einzureichen Gelbfleiſchige Täglich friſch gekelterten Apfel- Mlavier- Unterricht nach erprobter, schnell fördern- der Methode most und alten Apfel ⸗ wein zu haben Gasthaus zur irischen Quelle Narlollelg Lissi Schlatter langj. Lehrerin an der Mann- zu verkaufen.[heimer Hochsch. f. Musik. Näheres nlauehulstr. 35 Mmaanneimersl. 4d Martin Alter Schöne 1 aus 3 Ammer, Huche und Tubehör, ſofort zu ver⸗ mieten. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Selbe Speise kartoffeln zu verkaufen. Ferdinand Lamberth 1 Saarſtraße 28 Gelbfleiſchige Martollein und Hiehrüden bei Saarſtraße 46 Gemeindekaſſe Das 3. Ziel Gemeindeſteuer 1934(roter Zettel) kann nur noch dieſe Woche oh ne Mahn- koſten bezahlt werden. J. V.: Knapp Die Zeitung fördert Angebot und Nachfrage durch die Zeitungs⸗Anzeige, das anerkannt beſte Werbemittel! Täglich friſches Obst 1a. Lageräntel und Hirnen kaufen Sie bei Gelegenheitskauf! 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(Sieruhetmer Bbnger- Big.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeilt Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen w Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 236 Donnerstag, den 11. Oktober 1934 Die Schüſſe von Marſeille Unheimlich und aufpeitſchend klangen die Revolverſchüſſe von Marſeille in das unru⸗ hige Europa unſerer Tage. Trotz aller Spannung in der politiſchen Atmoſphäre rechnete niemand mit einem ſolchen Atten⸗ tat, das nicht nur fluchwürdig iſt, wie jedes Verbrechen dieſer Art, ſondern auch finnlos, weil es die Lage— auch die Lage der kroatiſchen Minderheit im ſüdfla⸗ wiſchen Staat— beſtimmt nicht beſſern wird. Und das darüber hinaus noch ſchwe— re und verhängnisvolle Folgen hätte nach jich ziehen können... Die Schüſſe von Marſeille haben König Alexander von Südſlawien und den franzöſiſchen Außenminiſter Bar— thou zu Tode getroffen und auch ſonſt noch Unheil angerichtet, wenn auch die Meldung, daß ſie ſechs Todesopfer gefordert hätten, übertrieben war. Mit Entſetzen hat die Welt die Kunde von der Bluttat vernom— men. Und die Trauer um die Todesopfer iſt allgemein und aufrichtig. König Alexander war auf dem Wege nach Paris, wo er der franzöſiſchen Re— gierung einen offiziellen Staatsbeſuch ma— chen wollte. Große Vorbereitungen waren dafür getroffen worden, Feierlichkeiten aller Art waren geplant— und nun wird aus dem allem nur eine Trauerfeier. Man hat von dem Pariſer Beſuch auch politiſch allerlei erwartet: die Beſprechungen ſollten auch den Auftakt bilden zu den Bemühun⸗ gen Barthons um Beſſerung der ſüdſla⸗ wiſchen Beziehungen. Barthou wollte im Anſchluß daran nach Rom reiſen zu Muſſolini... Nun weilen Alexander von Südflawien und Barthou nicht mehr unter den Lebenden, und ihre politiſche Rolle iſt ausgeſpielt. Die Preſſe aller Länder bringt ihren Ab— ſcheu über das Morſeiller Attentat zum Ausdruck. Wir können hier nur einige die— ſer Preſſeſtimmen wiedergeben, die beſon— ders charakteriſtiſch ſind. So ſchreibt bei⸗ ſpielsweiſe der„Völkiſche Beobachter“: Er⸗ ſchüttert ſteht heute die Welt vor den furcht⸗ baren Folgen des verbrecheriſchen Attentats von Marſfeille. Die jugoſlawiſche Nation hat durch dieſes blutige Verbrechen ihren König verloren, das franzöſiſche Volk ſteht an der Bahre ſeines Außenminiſters. Aufrichtiges Mitgefühl erfüllt das ganze deutſche Volk, das über der reinen Politik nie das Bedürfnis nach menſchlich⸗perſön⸗ lichen Beziehungen zu unterdrücken gewillt iſt. In Jugoflawien trauert ein Volk um ſeinen König, der in unermüdlicher, zielbe— wußter Sorge für das Land gewirkt hat und es verſtand, ſeinem Staat auch in den Jahren der ſchweren europäiſchen Kriſen eine ruhige Entwicklung zu ſichern. Mit Jugoflawien aber muß ganz Europa an der Bahre diefes Königs ſtehen, deſſen oberſtes politiſches Ziel es war, den Frieden zu wah⸗ ren. Selbſt tödlich verletzt, hatte ſich der franzöſiſche Außenminiſter noch um den ſterbenden König bemüht. Wir glauben im Sinne des franzöſiſchen Volkes zu ſprechen, wenn wir erklären, daß gegenüber einem derartigen furchtbaren Verbrechen das gan⸗ ze ſeiner ſelbſt bewußte Europa in einer Front ſteht und die Opfer dieſes Verbre⸗ chens ungeachtet vorher ausgetragener po⸗ litiſcher Gegenſätze als Märtyrer einer neu⸗ en europäiſchen Geſittung betrachtet. Mit dieſem aufrichtigen menſchlichen Mitgefühl hat Deutſchland auch die Nachricht von dem bleben des franzöſiſchen Außenminiſters gehört und weiß den Schmerz der franzöſi⸗ „chen Nation zu würdigen. Aus London wird gemeldet, die Nach⸗ richt, daß der Mörder ein füdſlawiſcher Staatsangehöriger iſt, und daß ſeine Be⸗ weggründe offenbar innerpolitiſcher Art waren, hat eine gewiſſe Entſpannung her⸗ vorgerufen. So erklärt ſich eine Aeußerung Lloyd Georges, der von einem Preſſe⸗ vertreter nähere Einzelheiten über das At⸗ tentat erhielt und darauf ſagte:„Es iſt ei⸗ ne große Erleichterung für mich, zu hören, daß der Mörder ein Kroate iſt.“ Der Lon⸗ doner„Daily Telegraph“ ſchreibt, die poli⸗ tiſche Bedeutung des Verbrechens beſtehe darin, daß eine Partei Rache geübt habe an einem König, der ſein Land mit ſtarker Hand gelenkt und 1 Feinde gemacht habe. Dies könne Abſcheu vor der Un⸗ icht verringern, aber vielleicht ihre 51. Jahrgang Des toten Königs Heimfahrt überführung an Vord des Kreuzers„Dubrovnik“— Feierliche Aufbahrung Varthous Veſtürzung und Teilnahme in ganz Europa Marſeille, 11. Oktober. Vor der Präfektur in Marſeille, in der die ſterblichen Ueberreſte der beiden erſten Opfer des Anſchlages aufgebahrt lagen, ſtau— te ſich eine große Menſchenmenge. Köni⸗ gin Maria von Südſlawien. die in Begleitung von Frau Herriot eintraf, wurde ſofort in den Raum geführt, in dem der Kö— nig den letzten Schlaf ſchläft. Das geſamte Gefolge zog ſich zurück. Nach einem Gebet begab ſich die Königin in einen Nebenraum, während im großen Saal der Präfektur die feierliche Aufbahrung des Königs und des franzöſiſchen Außenminiſters vorbereitet wurde. Der franzöſiſche Staatspräſident Le⸗ brun hat bei ſeinem erſten Beileidsbeſuch, dem er der Königin von Südſlawien abſtat— tete, mit der Königin die Regelung der Trauerfeier beſprochen. Gegen Mittag führ— te der Chef des Protokolls des franzöſiſchen Außenminiſteriums die Königin Maria und den Staatspräſidenten Lebrun in die Toten— kapelle. Nachmittags wurde der Sarg des ſüdſlawiſchen Königs 5 an Bord des ſüdſlawiſchen Kreuzers „Dubravnik“ geſchafft. Der Kreuzer wird von zwei fran⸗ zöſiſchen Kreuzern und einer Torpedoboots— zerſtörerflottille begleitet. Der Kriegsma— rineminiſter geleitet an Bord eines der franzöſiſchen Kreuzer die ſterbliche Hülle König Alexanders heim und vertritt in Bel⸗ grad zuſammen mit dem Kriegsminiſter Marſchall Petain die franzöſiſche Regierung bei den Beiſetzungsfeierlichteiten. Das Skaatsbegräbnis für Außenminiſter Barthou iſt auf Samstag vormittag feſtgeſetzt. Die Leiche Barthous war in den frü⸗ hen Morgenſtunden aus dem Krankenhaus in das Gebäude der Präfektur von Marſeille übergeführt worden, wo ſie neben der ſterb⸗ lichen Hülle des Königs Alexander aufge⸗ bahrt wurde. Der Raum iſt in eine Kapelle verwandelt. Franzöſiſche Generale halten die Ehrenwache. Vertreter der Behörden haben in der Prä— und ſich in die eingetragen. Bis zur endgültigen Regelung der Nach⸗ ausliegenden Beileidsliſten Doumergue die Leitung des franzöſi— ſchen Außenminiſteriums übernommen. Einer Havasmeldung zufolge, ſollen Die letzten Worte des Königs wiſch⸗franzöſiſche Freundſchaft...“ Wie weiter ergänzend berichtet waren in Marſeille aus Anlaß der Ankunft König Alexanders 1200 Polizeibeamte, 191 Kriminalbeamte, 120 Gendarmen, 48 glieder der Garde mobile ſowie aktive So daten zu Abſperrungszwecken aufgeboten worden. Als ein Polizeibeamter gewahr er ſich ſofort auf ihn. Der Mörder Beamten, ſchoß ihn nieder und konnte ſo bis zum Wagen des Königs gelangen. Die Schußwaffe, die der Mörder zu der Tat be— nutzte, iſt ein ganz neues Modell. Es handelt ſich um eine kleine Maſchinenpiſtole. — Ein Filmoperateur hat durch Zufall die ganze Szene mitgefilmt.)Dieſer Bildſtreifen wird ſofort entwickelt und dem Leiter der Morſeiller Polizei übergeben wer— den.— Nach einer Meldung aus Prag hot ſich herausgeſtellt, daß der bei dem Atten— täter vorgefundene angeblich tſchechoflowa— kiſche Paß eine Fälſchung iſt. Das tſche— choflowakiſche Generalkonſulat in Agram hat niemals einen Paß auf den Namen Pe— ter Kelemen ausgeſtellt. Das vierte Todesopfer beim Anſchlag auf den Südſlawien verletzte Frau Eine von König iſt ihren CVVCFPPCCCCCCCCVCCCCCCVVVVVCVVVV Folgen für Europa mildern. Die Hoffnung, daß die mutige und ſtaatsmänniſche Füh⸗ rung des Königs zu einer beſſeren Verſtän⸗ digung zwiſchen Frankreich, Italien und Südfſlawien führen würde, ſei vernichtet worden. Im Pariſer„Matin“ heißt es, Frank⸗ reich überkomme ein Gefühl des Schreckens, der Entrüſtung und ungeheurer Trauer. Alle Franzoſen, die in demſelben Gefühl von Beſtürzung und Trauer vereint ſeien, erneuerten den Verbündeten Südſlawiens die Verſicherung ihrer ergebenen und ent⸗ ſchiedenen Solidarität. Die Tatſache, daß Barthou auf ſeinem⸗Poſten als Außenmini⸗ ſter an der Seite eines ausländiſchen Herr⸗ ſchers gefallen ſei, bringe ihm die tiefge⸗ ühlte Achtung des Landes ein. Seine letzte bſicht ſei geweſen, die franzöſiſch⸗italieni⸗ ſche Ausſöhnung zu beſiegeln und zur An⸗ näherung zwiſchen Italien und Südſlawien beizutragen.„Journal“ hebt hervor, daß König Alexander die nationale Einheit mit ſeinem Blute beſiegelt habe. Die neue War⸗ nung, die der Anſchlag darſtelle. beweiſe noch klarer als bisher die Notwendigkeit, die weitverbreitete Unruhe in der Welt zu beſeitigen. Der Tod des Königs Alexander aber müſſe nicht nur beweint, ſondern auch gerächt werden. a Der ungeheure Eindruck des Anſchlages won Marſeille, der auch in allen politiſchen Kreiſen Roms zum Ausdruck kommt, fin⸗ det ſeinen Niederſchlag in der geſamten ita⸗ lieniſchen Preſſe. Einzelheiten über die Tat werden in ſpaltenlangen Berichten wieder⸗ gegeben und das Echo der Weltpreſſe wird verzeichnet. Die römiſchen Morgenblätter eben dem Beileid des geſamten italieni⸗ ſchen Volkes Ausdruck.„Meſſagero“ ſchreibt: beurteilen könne, müſſe zugeben, daß der ſüdſlawiſche König in Krieg und Frieden ſein Amt mit größter königlicher Würde und heißer Vaterlandsliebe geführt habe. In Marſeille ſei eine niedrige, gemeine Tat begangen worden. Solche Methoden beleidigen das moraliſche Gefühl und die Zipiliſation Europas. Das Blatt widmet weiter Barthou einen herzlichen Nachruf. Barthou, der Anfang November in Rom erwartet worden ſei zu einer Miſſion, für die gerade der Duce in ſeiner Mailänder Rede denkwürdige Worte gefunden ſei immer ein großer Freund Italiens ge— weſen. Unglücklicherweiſe habe das Schick— ſal gewollt, daß dieſes führt werde, und das ſei ſicherlich eine der ſchmerzlichſten Folgen. Man müſſe hoffen, daß dies Opfer nicht umſonſt gebracht wor⸗ den ſei und als Mahnung dafür diene, daß nur in Frieden und Eintracht der Wohl— ſtand und die Ordnung in Europa geſchaf— fen werden könne. Dieſe kurzen Auszüge aus der Fülle der vorliegenden Preſſeäußerungen des In- und Auslandes mögen genügen, um darzutun, welch tiefen Eindruck das Marſeiller Atten⸗ tat überall gemacht hat. Der Täter iſt in⸗ zwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen. Ob man trotzdem die Hintergründe der Bluttat wird aufklären können, bleibt abzuwarten. Einſtweilen ſcheint es, daß die Schüſſe von einem Fanatiker abgegeben worden ſind, der dem kroatiſchen Volksteil des Staates angehört und der Meinung war, er könne durch ſeine Tat dem Kroatentum nüt⸗ 105 Aber Revolver und Königsmord ſind eine Kampfmittel, die Nutzen bringen und Segen ſtiften. N Verletzungen erlegen. Das Konſularkorps von Marſeille und die * fektur den Toten die letzte Ehrung erwieſen die er an den ſüdflawiſchen Außenminiſter richtete, geweſen ſein:„Erhaltet die ſüdſla- wird,. de wu eſtellt a ſamte Geſchäftsleben ruht. Die Sitzung des Mit⸗ * wurde, daß ein Mann zum Wagen des ſüd⸗ ſlawiſchen Königs vordringen wollte, ſtürzte g des. 5 rates und der Vereidigung des Heeres auf 15 den richtete jedoch ſofort die Schußwaffe auf den Ein jeder, der die ſüdſlawiſche Politik etwas habe, Werk nicht ausge⸗ ſüdflawiſchen Damit hat Zahl der Todesopfer auf vier erhöht. Der Geſundheitszuſtand des bei dem An— ſchlag ſchwer verletzten und irrtümlich be— reits von der in- und ausländiſchen Preſſe ſich die totgeſagten franzöſiſchen Generals Geor— ges ſoll ſich, den letzten Meldungen zufolge, . na 1155 gebeſſert haben. Der General liegt im Mili— 0 59 f 8 9 5 0 ent er folge Barthaus hat Miniſterpräſident tärkrankenhaus von Marſeille. Der elffährige Herrſcher Einſetzung eines Regenkſchaftsrates. Belgrad, 10. Oktober. In Belgrad herrſcht völlige Ruhe und Ordnung. Die drahtloſe Verbindung mit dem Auslande wurde wieder hergeſtellt. Das ge— Miniſterrats, die Dienstag um 20 Uhr be— gonnen hatte, dauerte bis Mittwoch um 5 Uhr früh. Die Morgenblätter. die mit ſchwarzem Rand erſchienen waren, brachten die erſte Meldung über das Verbrechen in Marſeille zugleich mit der Mitteilung von der Einſetzung des Regentſchafts⸗ neuen König, Peter II., der am 6. September 1923 in Belgrad ge— boren worden iſt. Die Thronbeſteigung er— folgt am 11. Oktober. Der elfjährige Peter von Südſlawien, der ſich bisher auf einer engliſchen Schule in Cobhanx Currey aufhielt, begab ſich nach London, wo er von der Königin Ma— ria von Rumänien erwartet wurde Nachmittags begaben ſich König Peter aud Königin Maria zum Victoriabahnhof, wo ſie den Zug nach Paris beſtiegen. Auf dem Victoriabahnhof waren außerordentliche Vorſichts maßnahmen getroffen worden. Zahlreiche Polizeibeamte in Uni⸗ form und Zivil überwachten die Bahnſteige. Entſprechend dem Teſtament König Ale— xanders fungieren während der Minderjäh— rigkeit des Königs Peter als Regenten: Prinz Paul Karageorgewitſch, der Senator und ehemalige Miniſter Dr. Zedenko, Stan— kowitſch und der Ban der Banſchaft Sau, Dr. Ivo Perowitſch. Als Nachfolger für Prinz Paul iſt der kommandierende Gene— ral und militäriſche Befehlshaber von Bel— grad, Tomitſch, für Senator Zedenko der Senator Banjanin und für Perowitſch Se— nator Zetz beſtimmt worden. * Veileidsklundgebungen Das furchtbare Verbrechen in Marfſeille hat in allen ziviliſierten Ländern Beſtürzung und Trauer hervorgerufen. Im Auftrag des zurzeit von Berlm abweſenden Reichsmini— ſters des Auswärtigen ſprach der Chef des Protokolls, Geſandter Graf von Baſſewitz, in der königlich-jugoſlawiſchen Geſandtſchaft und in der franzöſiſchen Botſchaft in Ber⸗ lin zugleich auch im Namen der Reichs— regierung das Beileid aus. Bei der jugoflawiſchen und der franzöſi— ſchen Regierung liefen zahlreiche telegrafiſche Beileidsbezeugungen ein, u. a. von Muſ⸗ ſolini, vom Generalſekretär des Völker— bundes, von den Sowjetkommiſſaren Mo— lotow und Litwinow u. a. m. Im Va⸗ tikan wurde die Unglücksnachricht vom ſtellvertretenden Staatsſekretär dem Papſt übermittelt. Papſt Pius XI. gab ſeiner tiefen Trauer über„die Aufeinanderfolge der blu— tigen Ereigniſſe, die das Leben der Natio⸗ nen trüben“ Ausdruck. In Völkerbundskreiſen hat die Nachricht vom Tode des ſüdſlawiſchen Kö⸗ nigs und des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou ebenfalls große Beſtürzung her⸗ vorgerufen. Die große Rolle, die Barthou anläßlich der Septembertagung der Völker⸗ bundsverſammlung in Genf geſpielt hat, läßt die Genfer Kreiſe die Frage erörtern, welche Auswirkungen ſein Ausſcheiden aus der franzöſiſchen Völkerbundspolitik haben wird. Die gettverbiligung Sicherſtellung der Margarineverſorgung für die Minderbemittelten. Berlin, 11. Oktober. Für die Fortſetzung der Aktion zur Ver⸗ billigung der Speiſefette für die minderbe⸗ mittelte Bevölkerung in den Monaten No⸗ vember, Dezember und Januar ſind in einem des Reichsernährungsminiſters und des Reichs⸗ finanzminiſters neue Beſtimmungen getrof⸗ ſeither, erhält der Minder⸗ mot Reichsverbilli— gungsſchein für Speiſefette Gruppe A, der beim Einkauf von mindeſtens einem halben Pfund der auf dem Stammabſchnitt angege⸗ benen Fettwaren mit einem Wert von 25 Pfennig in Zahlung gegeben werden kann. ü. Bezugs⸗ für Haushaltsmargarine Dieſe werden durch Erlaß des Reichsarbeitsminiſters, fen worden. Wie bemittelte monatlich einen Dagegen iſt von der Ausgabe der ſcheine a b geſehen worden. einen weiteren Reichs verbilligungsſchein Gruppe B erſetzt, um dem Inhaber des Stammabſchnit⸗ tes die Möglichkeit zu geben, anſtelle von Margarine auch andere Fettwaren verbilligt zu beziehen. Er gewährt die gleiche Vergün⸗ ſtigung wie der Schein A. Mit der Beſeiti— gung der Bezugsſcheine für die Haushalt— margarine iſt deren Steuerfrei heit aufgehoben worden. Eine Schlechterſtel— lung der Bezugsberechtigten tritt dadurch nicht ein, da die Verteuerung durch die Aus— gabe des zweiten Reichsverbilligungsſcheines wieder ausgeglichen wird. Um im Rah⸗ men des Fettplanes die Verſorgung der min— derbemittelten Volksgenoſſen mit der billige— ren Konſummargarine ſicherzuſtellen, konnte auf das Beſtellſcheinſyſtem nicht verzichtet werden. Der Beſitz des Reichs— verbilligungsſcheines Bu gewährt' einen An— ſpruch auf bevorzugte Zuteilung von minde— ſtens einem Pfund Konſummargarine, ſofern der Bezugsberechtigte rechtzeitig vorher den Stammabſchnitt mit dem Beſtellſchein der Verkaufsſtelle vorlegt. Der Stammabſchnitt enthält demnach drei Verbilligungsſcheine A und drei Verbilligungsſcheine B. Her auf dem Stammabſchnitt befindliche Beſtellſchein gilt für drei Pfund Konſummargarine. Die Gültigkeitsdauer der Reichsverbilligungs⸗ ſcheine iſt jeweils auf einen Monat begrenzt. Die Mitarbeit der 52 Aufruf des Chefs des Stabes zur Eröffnung des Winkerhilfswerks. Berlin, 11. Oktober. Der Chef des Stabes, Lutze, erläßt fol— genden Aufruf: Der Führer ruft im Kampf gegen Hunger und Kälte zum Winterhilfswerk 193435 auf. Die Mithilfe ſeiner treuen SA bei dieſem Hilfswerk iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht. Die Kameradſchaft in den Reihen der SA und die Hilfsbereitſchaft untereinander hat hier zu allen Zeiten den Sozialismus der Tat am deutlichſten gezeigt. Durch Mithilfe an dieſem ſozialen Hilfs— werk des deutſchen Volkes tragt Ihr die ſprichwörtlich gewordene Kameradſchaft und Hilfsbereitſchaft in die Reihen der noch be— dürftigen, armen deutſchen Volksgenoſſen und helft ſo zur Feſtigung wahrer Volksge— meinſchaft mit. „Mitzuhelfen an dem Gelingen des Winter— hilfswerkes iſt Ehrenpflicht eines jeden SA— Mannes. Die Mitarbeit der SA. Dienſtſtellen habe gewährt. Separatiſtenterror Saarbrücken, 10. Oktober. neten ein regelrechtes Bombardement das Lokal. Die Wirtſchaft war in wenigen Minuten von den Separatiſten derart beſchä⸗ digt, daß ſie einem Trümmerhaufen glich. Die ſofort alarmierte Polizei griff energiſch durch und nahm drei Feſtnahmen vor. Ein Paſſant, der ſich aus dem Lokal entfernt hatte, wurde von einem der Burſchen über⸗ fallen und durch Meſſerſtiche ins Geſicht übel zugerichtet. Der Täter iſt entkommen. Franzöſiſcher Konſul in Saarbrücken. Saarbrücken, 10. Oktober. Dem franzöſi⸗ ſchen Vizekonſul Guy Brun iſt die Ermächti⸗ gung erteilt worden, ſein Amt als franzöſi⸗ ſcher Konſul im Saargebiet auszuüben. Die franzöſiſche Regierung hat ſomit einen in franzöſiſchen Kreiſen ſchon ſeit längerer Zeit geforderten Gedanken, in Saarbrücken ein ſelbſtändiges Konſulat zu errichten, in die Tat umgeſetzt. Gauleiter Bürckel ſpricht erſt am 17. Oktober Neuſtadt a. d. H., 11. Okt. Der Saarbe⸗ vollmächtigte des Reichskanzlers, Joſef Bür⸗ ckel, hat anläßlich der tragiſchen Vorkommniſſe in Frankreich ſeine für Freitag, den 12. Oktober, vorgeſehene Rundfunkrede, die ſich mit dem Saarproblem und der Saardenk⸗ ſchrift des bei der verruchten Tat in Mar⸗ ſeille ums Leben gekommenen franzöſiſchen Außenminiſters befaßt, abgeſagt. Die Kund⸗ gebung iſt auf Mittwoch, den 17. Oktober, verlegt. Teuer erkaufter Sieg Die Niederwerfung des Aufſtandes in Spanien. Madrid, 11. Oktober. In Madrid herrſcht Ruhe. Straßenbahnen und Autobuſſe verkehrten etwas zahlreicher als am Vortage, jedoch nicht mit eigenem Perſonal, da die marxiſtiſchen Gewerkſchaf⸗ ten noch geſchloſſen im Streik ſtehen. Die Ge⸗ ſchäfte ſind geöffnet, da die Regierung den Ladeninhabern ſchwere Strafen angedroht hat. Neuerdings wurden 270 Verhaftungen vorgenommen, und bei verſchiedenen Haus— ſuchungen zahlreiche Waffen, darunter Ma— ſchinenpiſtolen, beſchlagnahmt. In Cor dova und Bilbao kam es zu kleineren Scharmützeln zwiſchen Polizei und Aufſtändiſchen, wobei vielfach von den Dächern aus die Polizeiſtreifen beſchoſſen wurden. heiten, Todesfälle, Geburten, Unfälle. Woh⸗ nungswechſel uſw. wurde vielſeitige Hilfe In einer Wirtſchaft in Sulzbach wurde ein Oktoberfeſt veranſtaltet, das verſchiedene Emigranten zu ſtören ſuchten. Als ihnen der Wirt die Verabfolgung von Getränken ver⸗ weigerte, entfernten ſie ſich auf die Straße und riefen durch Pfiffe etwa 25 Mann ihrer Geſinnungsgenoſſen zuſammen. Dieſe 9 au In San S ae zwar Geſchäfte wieder geöffnet ſe ßenbahnen ihren Betrieb wieder aufgenom⸗ men haben, doch fand in einem Arbeiter⸗ viertel noch ein heftiges Feuergefecht mit Aufſtändiſchen ſtatt, das ſechs Todes⸗ opfer forderte. In Aliance verhaftete man den dortigen ſozialiſtiſchen Bürgermeiſter, in Valencia desgleichen einige ſozialiſtiſche Stadträte. Der frühere ſpaniſche Miniſterpräſident Azana, der gelegentlich des katalaniſchen Aufſtandes zum Präſidenten der beabſich⸗ tigten ſpaniſchen förderativen Republik auf; gerufen wurde, iſt in Barcelona zuſammen mit dem Syndikaliſtenführer Angel Deſtano und einem Hauptmann der Armee verhafteſ worden. Deutſche Tagesſchan Spende der Reichs lagsfraktion der NS DA p Für das Winterhilfswerk 1934. 35 hat die Reichstagsfraktion der NS DAN auf Anordnung des Fraktionsführere Reichsminiſters Dr. Frick 10000 Mark über wieſen. Dr. Dorpmüller bei den Krupp⸗ Werken. Der Generaldirektor der Deutſchen Reichs bahn, Dr. Dorpmüller, traf mit den Direk⸗ toren der Reichsautobahnen Hopf und Ru⸗ dolph in Eſſen ein, um die Werkſtätter der Kruppwerke zu beſichtigen. Der Beſuch bot den Herren Gelegenheit, ſich im Zuſam. menhang mit der Motoriſierung der Deut ſtunasfähiakeit der Krupn⸗Morke. ſchen Reichsbahn und mit den den Reichs autobahnen künftig zufallenden Aufgaber einen Ueberblick zu verſchaffen über die ven ſchiedenen Fahrzeugtypen ſowie die Lei die neue Arbeitszeitverordnung Darmſtadt, 11. Okt. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Von der Miniſterialabteilung für Arbeit und Wirtſchaft wird auf die durch Verordnung vom 26. Juli 1934 veröffent⸗ lichte Neufaſſung der Arbeitszeitverordnung hingewieſen. In dieſe Arbeitszeitverordnung ſind die ſeitherigen Arbeitszeitbeſtimmungen der Gewerbeordnung einbezogen und die ta— riflichen Beſtimmungen des Geſetzes zur Ord⸗ nung der nationalen Arbeit berückſichtigt wor⸗ den. Durch die neue Arbeitszeitordnung iſt eine weſentliche Vereinfachung und Verein⸗ heitlichung der Arbeitszeitbeſtimmungen her⸗ beigeführt worden. Aufſichtsbehörden zur Ueberwachung der Ar⸗ beitszeiltbeſtimmungen ſind die zuſtändigen Ge⸗ werbeaufſichtsämter. Die Gewerbeaufſichtsäm⸗ ter entſcheiden über die Erteilung von Aus⸗ nahmegenehmigungen. Die Arbeitszeitverord⸗ nung enthält auch die Beſtimmungen über den werkräglichen Ladenſchluß. Auf Paragraph 26 der Arbeitszeitverord⸗ nung und Art. 1 der Ausführungsbeſtimmun⸗ gen zur Ageitszeitverordnung vom 11. Sep⸗ tember 1934 wird beſonders aufmerkſam ge⸗ macht. Danach ſind Anfang und Ende der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit und der Pauſen in allen Betrieben durch Aushang be— kanntzugeben. In allen gewerblichen Flei⸗ ſchereibetrieben hat der Führer des Betrie⸗ Das 115300 Arbeitsloſe weniger Außerordentlich günſtiger Vericht der Neichsanſtalt für September bes ein Verzeichnis über die Arbeitszeit der gewerblichen Arbeit zu führen. n und die Stra⸗ f Moskau. 11. Oktober. Amtlich wird jetzt der ruſſiſch⸗japaniſche Notenwechſel über die Lage an der chineſi⸗ ſchen Oſtbahn veröffentlicht. In einer japa⸗ niſchen Note wird darauf hingewieſen, daß die Verhaftungen der ſowjetruſſiſchen Staats⸗ angehörigen auf Grund der mandſchuriſchen Geſetze erfolgt ſeien und daß die japaniſche Regierung der ſouveränen mandſchuriſchen Regierung keine Anweiſungen erteilen könne. Weiter wird der Vorwurf einer japa⸗ niſchen Preſſekampagne gegen Rußland als nicht den Tatſachen entſprechend erklärt und eee werden unter Bezugnahme auf ie zahlreichen Eiſenbahnüberfälle die Verhaftungen ſowjetruſſiſcher Staatsan- gehöriger als gerechtfertigt bezeichnet. In der ruſſiſchen Antwortnote ſtellt die Sowjietregierung einleitend feſt, daß unter dem Bandenunweſen am meiſten die Sow⸗ ſetregierung zu leiden hätte. Die rußland⸗ feindliche Haltung Japans werde durch die Erklärung des ſapaniſchen Kriegsmini⸗ ſteriums bewieſen. Die Sowjetregierung legt abſchlie⸗ zend Japan die völlige Verantwortung für Die neue politiſche Lage an der chineſiſchen Oſtbahn auf, das alle Verletzungen der ſow⸗ etruſſiſchen Rechte ſanktioniert habe. 22 Opfer des Lnoner Anglüks Paris, 11. Oktober. Auf der Grube St. Pierre-la-Palud bei Lyon, die von einem Einſturzunglück betrof⸗ fen wurde, ſind bisher 11 Leichen geborgen worden. Die Geſamkzahl der Todesopfer wird jetzt mit 22 angegeben. Stille Heimlehr Kreuzer„Dubrownik“ mit dem loten Hönig in See gegangen. Paris, 11. Oktober. Die ſterbliche Hülle König Alexanders von Südſlawien iſt am Mittwoch nachmittag im Beiſein der Königin und der Offiziere aus dem Gefolge des toten Herrſchers eingeſargt und unter militäriſchen Ehren zum Hafen übergeführt worden, wo der ſüdſlawiſche Kreuzer„Dubrownik“ ſie an Bord nahm. An der Spitze des Trauerzuges ſchritt der Präſident der franzöſiſchen Republik, neben der Königin Maria der ſüdſlawiſche Außen⸗ miniſter, dann folgten der Präſident der franzöſiſchen Kammer und die übrigen Wür⸗ denträger. 5 a Der Sarg wurde von ſechs franzöſiſchen Offizieren einer Abordnung von ſechs ſüdſla⸗ wiſchen Offizieren übergeben, die ihn auf das Kriegsſchiff brachten. Der ſüdflawiſche Kreu⸗ zer iſt bald darauf in See gegangen. Fran⸗ Fzöſiſche Kreuzer geben dem Schiff das Geleit. Zwei Helfershelfer? Ausſagen eines Hokelbeſitzers. Paris, 11. Oktober. Die Annahme, daß der Attentäter von Marſeille einige Helfershelfer gehabt hat, ſcheint durch folgende Ausſage eines Hotelbe⸗ 10 aus Aix⸗le⸗Provence beſtätigt zu wer⸗ en: „Drei Perſonen, darunter der Mörder des Königs Alexander, waren Sonntag abend in ſeinem Holel abgeſtiegen. Der Akkenkäter, den der Holelbeſitzer nach den in der Preſſe verbreiteten Lichtbildern genau wiederer⸗ kannte, habe die Eintragung in das Holelre⸗ giſter immer wieder aufgeſchoben. Seine Gefährten hätten ſich als wischen Blies und Todbach St. Wendel— Die 600 jährige Kultur und Wallfahrtsſtadt. Alte, aus der Landſchaft herausgewachſe⸗ nt Kleinſtädte haben ihre beſonderen Reize. Obwohl St. Wendel dem flüchtigen Beſucher durch ſein gefälliges anheimelndes Aeußere, durch ſeine ſauberen Straßen und Plätze nuf den erſten Blick ſchon gut gefällt, offen⸗ hart es ſich erſt in ſeiner ſchlichten Schönheit, wenn man es unter die Lupe nimmt.„Kul⸗ lürſtadt des Saargebietes“ wird die 600⸗ jährige Stadt St. Wendel genannt. Der chottiſche König St. Wendalernus, deſ⸗ ſen ſterbliche Ueberreſte als koſtbare Re⸗ lique verehrt im Wendelsdom ruhen, begann als Einſiedler in dem vor der heutigen Stadt gelegenen Wendelstal ſeine ſegens⸗ reiche Wirkung als Kulturpionier. Der Wendelsdom ſelbſt, ein Juwel deutſcher Go⸗ tik und deutſcher Kirchenbaukunſt, macht mit ſeinem einzigartigen Dreigetürm der heute 9000 Seelen zählenden Stadt alle Ehre. Der Dom enthält u. a. auch eine von Nikolaus Cuſanus herrührende Steinkanzel. Auch die Tatſache der Verleihung der„Rechte der Stadt Frankfurt“ an den Marktort St. Wendel mit den 500 Einwohnern im Jahre 1332 ſpricht mehr als langatmige Erzählun⸗ gen. Die vornehme Geſchloſſenheit des Marktplatzes um den Dom. nach einer alten Zweckbeſtimmung Frucht- markt genannt, kennzeichnet den Marktort St.“ Wendel als wirtſchaftlichen Mittelpunkt der ganzen Gegend an der oberen Blies und des Weſtrichs. St, Wendel, in dem wegen ſeiner Lage an den großen Heerſtraßen im Laufe der Zeit oft die Schritte der Landsknechte verſchiede⸗ mer Völker gehallt und die Brandfackel ge— lodert haben, das im vorigen Jahrhundert die Glanzzeit einer Reſidenzſtadt des den Coburgiſchen Herzögen gehörigen dums Lichtenberg erlebte, zeigt heute noch müberall die Spuren ſeiner wechſelvollen Ver⸗ gangenheit, aber auch einer Geſinnung der Bevölkerung, die nicht auf den alten Lor⸗ beeren ausruht, ſondern weiß, daß eine Fürſten⸗ ſtolze Tradition zu weiterem Streben verpflichtet. So findet man heute in der ſchmucken Kreisſtadt ein ungewöhnlich gut ausgebil⸗ detes Schulweſen. Neben einem humaniſti⸗ ſchen Gymnaſium ſorgt eine Landesſtudfen⸗ anſtalt mit Frauenoberſchule für die Bil⸗ dung der weiblichen Jugend. Eine land⸗ wirtſchaftliche Winterſchule mit Landfrauen⸗ ſchule nimmt die jungen Bauern und Bäue⸗ erinnen von weit und breit auf. während eine gewerbliche und eine kaufmänniſche Berufsſchule den bereits in Handel und Ge⸗ werbe ſtehenden Jugendlichen die theoreti⸗ ſſchen Kenntniſſe vermitteln. Hinter dieſem ſcheiſtigen Geſicht der Stadt herrſcht ein emſiges Wirtſchaftsleben. Die bekannten St. Wendeler Tabakfabri⸗ ken, deren Erzeugniſſe in ganz Deutſchland gekauft werden, ſchmiegen ſich derart unauf⸗ fa in das Stadtbild ein, daß man ihre Bedeutung an der äußeren Aufmachung die⸗ ſſer Wirtſchaftsbetriebe nicht erkennen kann. Auch die große Eiſenbahnhauptwerkſtätte und die drei Dampfziegeleien vor den To⸗ ren der Stadt vermögen dem Ort nicht die Eigenart eines Land- und Wohnſtädtchens zu rauben. 5 Die Stadt fügt ſich wie ein Bleiguß in den ſchönen Talkeſſel ein, der von Blies und Todbach durchfurcht wird und an dem als höchſte Umgebung der Roſenberg die Wacht hält. In weltferner Einſamkeit lieat am Fuße dieſes kegelförmigen, vewalbeten Ber⸗ ges das romantiſche Wendalinus tal mit der alten Wallfahrtskapelle, zu der jährlich Tauſende von Pilgern wandern und im ſtillen Gebet verweilen. Von dieſem Tal ging dereinſt die ſegensreiche Wirkung des Kürten und ſpäteren Abtes St. Wende⸗ lin aus. In unmittelbarer Nähe liegt das Miſſionshaus der Steyler Patres wie eine Trutzburg am Hange, ſchon weither ſichtbar. Wenn auch ſchon von da aus die Gegend in herrlichem Rundblick zu überſchauen iſt, wird deren Schönheit erſt vollkommen of⸗ fenbar, wenn man von dem nahezu 600 m hohen Roſenberg ſeine Blicke bis weit hinauf zum Hunsrück, ins Birkenfeldiſche, nach der Pfalz, zum gegenüberliegenden Schaumberg ſchweifen laſſen kann. Wer auf dem Roſenberg weilt, ſteht hart an einer Grenze, die früher nicht vorhanden war, ſondern erſt durch den Machtſpruch von Verſailles künſtlich gezogen wurde und ſowohl den St. Wendelern diesſeits als auch den mit der Marktſtadt St. Wendel wirtſchaftsverbunde⸗ nen Bauern jenſeits dieſer unnatürlichen Grenze nicht nur materielle Not gebracht, ſondern auch tief in die deutſche Seele der St. Wendeler, geſchnitten hat. Es iſt eine leidvolle Geſchichte, dieſe 15 Jahre der Ab— ſchnürung vom deutſchen Mutterland. Grenzlandlos, beſonders wenn es aufge⸗ zwungen iſt, iſt bitteres Los in jeder Hin⸗ ſicht, in ſeeliſcher, kultureller und wirtſchaft⸗ licher. Der Zollgürtel, den man hart um die Mauern der Stadt legte, hat ſchmerzende Wundmale verurſacht, die man noch lange nach der Rückkehr zum Reich verſpüren wird. Gute Preiſe im Hoppegarten Es ſcheint, als ſtehe der internationale Pferdeſport vor einer Aufwärtsbewegung. Schon kürzlich wurden in England auf ver⸗ ſchiedenen Jährlingsauktionen überraſchend hohe Preiſe erzielt und nicht anders war es dieſer Tage in Herlin-Hoppegarten. End⸗ lich wurden wieder einmal für gut gezogenes und verſprechendes Material Preiſe gezahlt, die auch dem eigentlichen Wert des Pferdes entſprachen. Für manchen Vollblutzüchter be— deutete dieſe Tatſache ein Lichtblick. 47 von 83 gemeldeten Pferden wechſelten den Beſitzer. Allein ſechsmal erfolgte der Zu— ſchlag bei Geboten, die höher als 5000 Mark waren. Der Geſamtumſatz' betrug 90 450 Mark; es ergab ſich alſo der immerhin ſehr anſprechende Durchſchnittspreis von 1900 Mark. Zwei der teuerſten Pferde ſicherte ſich der Stall Saxonia mit dem Mydlinghofer„Mel⸗ dereiter“, der mit 6800 Mark zugleich den Rekordpreis brachte, und„Graf Tucky“ für 5700 Mark. Eine Reihe guter Pferde ging nach dem Weſten. Die Gebrüder Roesler erwarben für 6100 Mark„Selbſtvertrauen“, ferner für 5200 Mark einen noch namen⸗ loſen Hengſt von Iryrhus-Hanſa ſowie die in Baerfelde gezogene„Xeranthemum“(v. Tullus Hoſtilius-Männertreue 2), die bei der vorausgegangenen Prämiierung mit dem er⸗ ſten Preis ausgezeichnet worden war. Ueber⸗ haupt waren die Produkte der Mydlinghofer Scholle ſehr begehrt. Ein Wallenſtein⸗Hengſt a. d. Galata wurde neben Meldereiter und Selbſtvertrauen für 5500 Mark an den Wie⸗ ner Rennſtall Dr. A. Tonelles,„Lebens⸗ art“ für 4000 Mark an Harry Naſh, und „Nußknacker“ für 3500 Mark an das Ge⸗ ſtüt Ebbeslobh verkauft.„Geradeaus“ und „Diva“ erreichten mit 700 bezw. 500 Wark noch nicht einmal die Reſervepreiſe und wur⸗ den zurückgeſtellt. Das billigſte Pferd der ganzen Auktion war eine Stute v. Herodes⸗ Sterna, die ſchon für 200 Mark an Dr. Blum ging. Ein weiteres gutes Pferd ging mit dem Weiler„Odenwald“ v. Oberwinter⸗ Oblate nach dem Weſten. 4200 Mark legte dein neuer Beſitzer F. Dillmann für den prächtigen Hengſt an. Reformen im Autoſvort Auch das„Starweſen“ ſoll verſchwinden. Für das kommende Jahr ſtehen im inter⸗ zationalen Automobilrennſport verſchiedene Neuerungen in Ausſicht. Auf ſeiner Oktober⸗ tagung in Paris wird ſich der Verband der international anerkannten Automobil⸗Clubs mit verſchiedenen wichtigen Anträgen und Vorſchlägen zu beſchäftigen haben. 2 So ſoll zur erhöhten Sicherheit der Fah⸗ rer der Führerſitz durch eine feuerfeſte Wand vom Motor abgetrennt ſein. Veraltete Wa⸗ gen ſollen nicht mehr zu den„Grand Prix⸗ Rennen“ zugelaſſen ſein, da ſie ſtets nur hindernd für die übrigen Teilnehmer wirken. Auch ſoll dieſen ſogenannten„Grand Prixr⸗ Rennen“ ihre Bedeutung erhalten bleiben. Man will eine Beſtimmung faſſen, daß dieſer Titel für ein Rennen nur angewandt werden darf, wenn der zuſtändige Landesverband da— gegen keinen Einſpruch erhebt. Dadurch wird vermieden, daß kleinere Rennen zu einem „Großen Preis“ aufgebauſcht werden. Es ſol⸗ len auch zu derartigen Wettbewerben nur wirk— lich erſtklaſſige Fahrer zugelaſſen werden, die von ihren Automobilclubs für würdig te— funden worden ſind. ö Ein weiterer Antrag wendet ſich gegen das Starweſen, wobei man beſonders die hohen Startgelder und Garantieſummen, die von den einzelnen Renngemeinſchaften und Fah⸗ rern verlangt werden, ausmerzen will. Moher kommt die Farbe des herbſtes? dieſe Frage wird wohl ſchon man⸗ cher nachgedacht haben, denn die oft aus— geſprochene Meinung„das Laub wird eben welk“ trifft den wahren Grund nicht. Von einem Welkwerden kann keine Rede ſein, ſo lange das Laub noch ſeine volle Saltigkeit und Friſche beſitzt, aber ſich trotzdem lebhaft verfärbt. Die Chemiker haben nun, wie ſo viele andere Naturvorgänge, auch den der herbſtlichen Laubfärbung gründlich forsch Dabei iſt feſtgeſtellt worden, daß die Bunt⸗ färbung des Laubes auf eine chemiſche Ver⸗ änderung der im Laube vorhandenen Stärke⸗ körner zurückzuführen iſt. Die Stärkekörner werden im Sommer durch die Entwicklung der Hitze mehr und mehr in Zucker umgewandelt. Im Herbſt dann, wenn die Intenſität der Sommerwärme nachzulaſſen beginnt, fangen dieſe Zuckerkörper an, ſich zu zerſetzen. Die Zerſetzungsprodukte— vorwiegend Säuren — bilden die auffallend roten bis braunroten arben. Später, wenn das Laub als wirklich „welk“ bezeichnet werden kann, haben ſich auch die Zerſetzungsprodukte des Zuckers verflüch⸗ tigt. Dann bleibt nur das leere, ſtrohige Zel⸗ lengewebe des Blattes übrig. Derartige Blät⸗ ter zeigen dann auch ſtets eine ſchmutzig⸗ braune, niemals eine lebhafte Fa:be. Rieſenmenſchen Schon eine Größe über 1.90 Meter iſt heute ſelten. Als Rieſen werden diejenigen bezeichnet, deren Haarwurzeln mehr als 2.10 Meter über dem Boden ſtehen. Der Portier des Könias Jakob von England maß 2.84 0 rer. Noch größer war ver Irlander Pa⸗ tri B Wrlen b mit 38 Jahren 2.68 Meter lan war. Er machte ſich häufig das Ver⸗ gnügen, Feue; für ſeine Pfeife von einer Stropenlaterne zu holen. Der größte bekannte Mann war vermutlich der Oeſterreicher Franz Winkelmeier. Er erreichte eine Länge von 2.73 Metern und ſtarb am 4. 9. 1887 im Alter von 24 Jahren an der Schwind ⸗ ſicht. Die größte Frau, Maria Wedde, wurde 1866 bei Halle geboren und ſtarb 19jährig m Paris. Sie erreichte eine Länge von 2.65 Metern. Der im Jahre 1880 in Schweidnitz geborene Karl Ullrich war bereits im Alter don 15 Jahren 2.50 Meter groß. Er wuchs aber nicht weiter und ſtarb zwei Jahre ſpä⸗ ter an der Zuckerkrankheit. Durch ſeinen Fin⸗ gerring konnte man bequem einen Taler hin⸗ durchſtecken. Neues aus aller Welt In kochenden Viehtrank geſtürzt. Das eineinhalb Jahre alte Pflegekind eines Landwirts in Heudling(Oberbayern) ſtürzte n einem unbewachten Augenblick in einen Kübel mit kochendem Viehtrank. Die dabei erlittenen ſchweren Verbrennungen führten noch am gleichen Tage den Tod des Kindes herbei. Zwei Tote bei einer Carbidexploiſon. Auf einer Bauſtelle bei Tennenhauſen (ber Ulm a. D.) verſagte plötzlich die Carbid⸗ beleuchtung. Als einige Leute den Carbid⸗ behälter unterſuchten, erfolgte eine Explo⸗ ſion. Zwei Arbeiter wurden ſofort getötet. Ein Arbeiter wurde ſehr ſchwer und einer leichter verletzt. Der eine der getöteten Ar— beiter iſt Vater von ſieben Kindern. Jolgenſchwerer Verkehrsunfall. Auf der Bezirksſtrage Memmingen-Otto⸗ beuren raſte der Perſonenkraftwagen des Fleiſchwarenfabrikanten Micheler in hoher Geſchwindigkeit an einen Baum und über⸗ ſchlug ſich. Die Inſaſſen, der 51 Jahre alte Fleiſchwarenfabrikant Eugen Micheler und der 32 Jahre alte Kraftwagenführer Karl Wüſt wurden buchſtäblich erdrückt. Der Un⸗ fall wurde, ſoweit ſich noch feſtſtellen ließ, durch die außerordentlich hohe Geſchwindig⸗ keit und den dadurch verurſachten heftigen Anprall hervorgerufen. Eigenartige Brandurſache. In Vevey (Schweiz) iſt die einem Fräulein Guhl ge⸗ hörende Villa niedergebrannt Das Feuer entſtand dadurch, daß Fräulein Guhl die Zeitung beim Schein einer Kerze las und dabei das Papier in Brand geriet. Fräulein Guhl wurde mit leichten Brandwunden ins Spital gebracht. Reiche Spende. Die Ediſon⸗-Geſellſchaft, welche der Stadt Mailand den elektri⸗ ſchen Strom liefert, hat anläßlich ihres fünf⸗ zigjährigen Geſchäftsjubiläums beſchloſſen, für wohltätige Zwecke eine Summe von 7 Millionen Lire zu verteilen. Hiervon er⸗ hält das Mailänder Polytechnikum 5 Mil⸗ lionen. Der Reſt wird für Zuwendungen an die Arbeiterſchaft des Unternehmens oder für kulturelle und wohltätige Zwecke nermendet Schwerer Schiffszuſammenſtoß. Vei der Inſel Princes im Marmarameer ſtieß ein mit 35 Perſonen beſetztes Motor⸗ ſchiff, das von PYalova kam, mit einem Dampfer zuſammen, der ſich in der Rich⸗ tung der Dardanellen bewegte. Der Stoß war ſo heftig, daß das Waſſer mit aller Ge— walt in das Innere eindrang und das Motorſchiff in wenigen Minuten ſank. 41 Perſonen ſind ertrunken. 5 Egon 97 0 hat auch im Berichtsmonat wiederum ſeine n ich durch Sonderbefehl geregelt. leber die Entwicklung der 1 Der Chef des Stabes: gez. Lutze. Winterhilfswerk 1933/34 Ein Rechenſchaftsbericht. Berlin, 11. Oktober. Die Reichsführung des Winterhilfswerkes des Deutſchen Volkes 193334 hat ſoeben der Oeffentlichkeit ihren Rechenſchaftsbericht übergeben. Darnach ſind im vorigen Winter 16 617 681 Perſonen einſchließlich Familien⸗ angehörigen betreut worden. Von dem Ge— ſamtſpendenaufkommen in Höhe von rund 358,1 Millionen Mark(davon 184.2 Millio⸗ nen Mark Geldſpenden) gelangten 346,6 Millionen zur Verteilung, 3,4 Millionen dienten zur Deckung der Verwaltungskoſten und 8,1 Millionen wurden für das Winter⸗ hilfswerk 193435 vorgetragen. Eine der imponierendſten Zahlen in dem Rechenſchaftsbericht iſt die Angabe über die 16,6 Millionen Betreuten. . Arbeitsloſigkeit im September 1934 berichtet die Reichsan⸗ ſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits— loſenverſicherung u. a.: i Während in den früheren Jahren der Sep⸗ iember meiſtens einen Anſtieg der Arbeits— loſenzahl zu bringen pflegte, iſt im Septem⸗ ber dieſes Jahres unter dem Einfluß des ſchönen Herbſtwetters, das die Durchfüh— rung der Ernte in einem Zug ermöglichte und die reibungsloſe Fortführung der Außenarbeiten begünſtigte, der Zugang aus den Außenberufen ausgeblieben. Da zu⸗ gleich die Feſtigung der innerdeutſchen Wirt⸗ ſchaftslage, die ſich in einer erhöhten Aufnahmefähigkeit der Pro- duktions- und Konſumgüterinduſtrien darſtellt, anhielt, konnte die Zahl der Ar⸗ beitsloſen über das zu erwartende Maß hin⸗ aus geſenkt werden. Der Rückgang be⸗ trug insgeſamt 115300. In den kom⸗ menden Monaten wird jedoch mit einem ver⸗ ſtärkten Zugang aus den Außenberufen zu rechnen ſein. Die Abnahme verteilt ſich Ausnahme auf alle Landesarbeitsamksbezirke. bis auf eine große Stetigkeit bewieſen und entgegen der im September üblichen Tendenz noch Kräfte zufgenommen. Die ſtetige Aufwärtsentwick⸗ ung der Produktionsgüterinduſtrien at auch im Berichtsmonat angehalten. 1 Im Bergbau blieb der Abſatz an Stein— kohle befriedigend. In der Hütten- und Walzwerksinduſtrie machte die Beſſerung des Beſchäftigungsgrades auch im Septem⸗ ber Fortſchritte. Die Textilinduſtrie konnte mit Ausnahme einiger Werke der Juteinduſtrie trotz der beſtehenden Rohſtoff⸗ berknappung ihren Belegſchaftsſtand halten. Eintopfgericht⸗Zonntage ö Berlin, 11. Oktober. Im Rahmen des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes 1934⸗35 ſind folgende Sonntage als Eintopfgericht⸗Sonntage be⸗ ſtimmt worden: 14. Oktober 1934, 18. No⸗ dember 1934, 16. Dezember 1934, 13. Januar 1935, 17. Februar 1935, 17. März 1935. Für den 14. Oktober 1934 ſind lediglich fol⸗ gende drei Eintopfgerichte zugelaſſen: und Braun⸗ Kramer, 24 Jahre alt, geboren in Fiume, kroatiſcher Nationalität und als Sylveſter Chalny, tſchechoſlowakiſcher Staatsangehöri⸗ ger von Beruf Kaufmann eingetragen. Kra⸗ mer habe Montag nachmittag das Hotel ver⸗ laſſen, während ſeine beiden Gefährten dort die Nacht zum Dienstag verbrachten und ſich Dienstag früh ein reichliches Früh⸗ ſt ü k geben ließen und überdies eine große Menge Alkohol zu ſich nah⸗ men. Der Akkentäker ſoll Dienskag vormittag dann in der Hokelhalle die ausliegenden Zei⸗ kungen mit den Vorberichten über die An⸗ kunft des Königs von Südſlawien ſehr ein⸗ gehend geleſen haben. Er, und ſein Kamerad hätten noch das Mittageſſen im Hotel eingenommen und ſeien gegen 13 Uhr fortgegangen mit der Erklä⸗ rung, ſie würden zum Abendeſſen zurück ſein. Um 18.30 Uhr ſei aber nur Chalny wieder im Hotel eingetroffen. Er habe ſeinen Kameraden entſchuldigt, das Abendeſſen ein⸗ genommen, die Rechnung beglichen und ſei dann verſchwunden. Hausſuchungen In Paris ſind im Laufe des Vormittags e Lerne ee ar een rheberrechtsschutz: fünf Türme Verlag Halle(Saale 9 „Täuſchen Sie ſich nicht. Unter den Ausländern finden Sie außerordentlich gute Sportler und Sportlerinnen, die das Sportliche mit dem Mondänen ſehr wohl zu ver⸗ binden wiſſen. Aber Sie werden ja ſelbſt ſehen.“ 6 „Bitte, hier“, ſagte ein kleiner galonierter Boy am Ein⸗ gang der blitzenden Drehtür. Er wies auf eine Garderobe, die der eigentlichen Halle vorgelagert war. Dort ſtand bereits, aufgereiht wie Soldaten, eine Reihe Ski. Eeine Garderobefrau im ſchwarzen Kleide und weißer 1 Schürze nahm Konſtantin und Bettina die Bretter ab. Bettina reichte ſchnell ihre kleine Norwegerjacke noch Jinüber. Schlank und rank wie ein Junge, etwas breit in den Schultern, ſchmal in den Hüften, ging ſie nun in ihrer Norwegerhoſe neben Konſtantin der Halle zu. w Wollen die Herrſchaften hier Platz nehmen? Oder „Excuse me!“ zurück. Dann blickte er intereſſiert Bettina nach: Das war doch nicht hier gewachſen? Die erſte ungeſchminkte Frau ſeit Wochen, geradezu ein Ereignis! Erſt als Bettinas Geſtalt in dem kleinen Teeraum ver⸗ ſchwunden war, vertiefte er ſich wieder in ſeine„New Nork— Times“. Das kleine Teezimmer war ein Raun in lichtem Blau und Weiß. Die Wände waren mit hellblauer Seide be⸗ ſpannt, die kleinen weißen Lackmöbel desgleichen. Spitzen⸗ decken auf niedrigen Tiſchen. Blumen in kriſtallenen Schalen überall. Ein paar Bedienerinnen eilten durch den Raum. Auf den Tabletts ſtanden Süßigkeiten, Tee und Liköre. Teewagen rollten heran. Es blitzte vor Kriſtall und Silber. Ueber allem hing der ſüße Rauch der Ziga— retten. i Auch dieſer kleine Teeſalon war jetzt ziemlich leer. Halb abgeräumte Tiſche zeigten, das Publikum hatte ihn verlaſſen. Für Konſtantin und Bettina fand ſich ein be⸗ haglicher Platz gegenüber dem Marmorkamin. Blau⸗ ſeidene Vorhänge verdeckten eine große Glaswand, die offenbar die Sicht in den Konzertraum freigab. Denn wenn ab und zu die Pendeltür aufging, hörte man ſüße Der Herr zog erſchreckt ſeine Füße „Das Telephon iſt am Schreibzimmer, links von der Halle, gnädiges Fräulein.“ Bettina nickte der kleinen, dunkeläugigen Saaltochter freundlich zu: „Danke.“ Sie ging nach der bezeichneten Richtung davon. 5 Konſtantin ſaß einen Augenblick ruhig. Es war ſtill und warm hier im Raum. Es war behaglich, nach der anſtrengenden Skifahrt in der klaren, kalten Luft nun hier zu ſitzen und eigentlich nicht einmal etwas zu denken. In ihm war die angenehme Abſpannung, die nach einer großen, körperlichen Anſtrengung einen Menſchen zu über⸗ kommen pflegt. Er war zufrieden. Die große Arbeit war abgeſchloſſen. In ſeinem Leben war im Augenblick alles glatt. Hinter ihm lag nichts, was ihn beſchwerte. Vor ihm— ja, vor ihm eigentlich nichts, was ihn erwartete. Es war die behagliche Schwebeſtimmung zwiſchen einer abgeſchloſſenen Lebensperiode und dem Beginn einer neuen. Nur etwas fehlte ihm: die Zigarette. Tatſächlich, er hatte am Morgen vergeſſen, ſie einzuſtecken. Er ſtand auf, ſchlenderte durch den kleinen Teeraum, um zur Halle zu gelangen. Gerade ging die Tür zu dem Muſikſaal wieder auf. N Wie zufällig, eigentlich ohne ſich etwas dabei zu denken, ſchaute Konſtantin durch die große Glasſcheibe. Da wurde Töne hereinfluten. die durch das Winterhilfswerk verſorgt wor⸗ den ſind. Gerade dieſe Zahl ergibt einen Einblick in die Vielſeitigkeit der geleiſteten Arbeit. Denn es iſt klar, daß es ſich bei dieſer Zahl nicht etwa um Hilfsbedürftige in üb⸗ lichem Sinne des Wortes handeln kann. Die Zahl der wirklich notleidenden Volksgenoſ⸗ ſen, denen Hunger und Kälte unmittelbar drohten, iſt nur ein Bruchteil der obenge⸗ nannten Zahl. Aber die vielſeitige zuſätzliche Hilfe, die Rentenempfänger, kinderreiche Fa⸗ milien, Arbeitsloſe, Kleinrentner, Kurzarbei⸗ ter und dergleichen erhalten haben, drückt ſich in dieſen 16,6 Millionen aus. Beſonders bei beſonderen Anforderungen durch Krank⸗ nebenan im Teeraum?“ fragte ein dienſteifriger Kellner. „Der große Teeraum allerdings iſt heute für ein Konzert reſerviert. Aber wenn die Herrſchaften im kleinen Tee⸗ raum Platz nehmen wollen, können Sie vielleicht ſogar bon dem Konzert etwas hören.“ KRNonſtantin nickte. f 1 f „Sehen Sie, Fräulein Bettina, alle Kulturgenüſſe auf einmal: Tee in einem eleganten Hotel und ein Konzert dazu— was will man mehr“?. Die Halle lag ziemlich verlaſſen da. Hier und dort ſaß in einem Klubſeſſel ein Gaſt und las die Zeitung. „Pardon!“ ſagte Bettina. Beinah wäre ſie über die Beine eines Herrn geſtolpert, der, überlebensgroß, hinter einem amerikaniſchen Blatte verborgen ſaß. 1. Löffelerbſen mit Einlage, 0 90 ee ee e 1 1 Hausſuchungen vorgenommen worden, ſo 2. Nudelſuppe mit Rindfleisch. u. a. bei dem früheren ſüdſlawiſchen Innen⸗ 3. Gemüſetopf mit Fleiſcheinlage(zuſam⸗ miniſter Pribitſchewitſch, der Kom⸗ mengekocht). 13 0 0 9 e 10 hat bei Zu Löffelerbſen:„Einlage“ entwede m eine Menge von Schriftſtücken beſchlag⸗ Wurſt, Schweineohr oder Pökelfleiſch 9 17 170 Staatsanwaltſchaft überge⸗ Für die folgenden Eintopfſonntage werden ee e eee ene bat 257 000 zurück. entſprechende Gerichte 0 J die Polizei auf das ſogenannte ſüdſla⸗ 1 jeweils feſtgelegt 95 N ö Die in den September fallende Hackfrucht⸗ f tliche Gaſtſtättenbetriebe ſind eingetell wiſche Komitee gerichtet. Sie ſprach ernte führte zu einer lebhaften Nachfrage 5 rei Klaſſen, welche, die Gerichte zu 70 1 9 5 5 75 1055 8 1 1 0 a 1 fennig, 1 Mark bzw. 2 Mark verabreiſchen der eee e nach Kräften für die Landwirtſchaft. ie Gate chaten fle den an 585 Winker ten, der vor drei Jahren im ſüdſlawiſchen hilfswerk abgeführten Betrag eine Quittung Parlament erſchoſſen wurde. vor. aus einem numerierten Jufttungsblock. 898—— ſein Blick aufmerkſamer. Er mußte doch dieſes Geſicht tennen, das der Frau dort oben auf dem Podium ge⸗ hörte. Es war ein leidenſchaftliches Geſicht mit breiten Backenknochen und einem breiten Munde, häßlich beinah, aber von faſzinierendem Leben. Die Fremde ſtand auf dem etwas erhöhten Podium, leicht an die dunkle Schwärze des Flügels gelehnt. Ihr zitronenfarbenes Kleid lag eng wie eine ſeidige Haut um die ſehr große, überſchlanke Geſtalt. Sie ſtand da, läſſig die Geige noch im geſenkten Arm, den Kopf zurückgebogen. Die Augen ſchienen ge⸗ ſchloſſen zu ſein. Genau konnte er es nicht ſehen. Das ſchwarze Haar lag wie eine dunkle Welle über dem mageren Geſicht. Sie wal am ſtärkſten in den induſtriellen Teilen Sachſens und Mitteldeutſchlands, vor allem aber wieder in Brandenburg. Insgeſamt wurden am 30. September 1934 bei den Arbeitsämtern rund 2282 000 Arbeitsloſe gezählt, von denen 1733 000 Unterſtützungsempfänger waren. Die Zahl der Notſtandsarbeiter ging auf Viertes Kapitel. „Was wünſchen die Herrſchaften?“ fragte die freund⸗ liche Saaltochter. Sie legte die Speiſe⸗ und Getränkekarte vor Bettina hin und wartete beſcheiden, den Notizblock in der Hand. ö „Ich denke, einen Tee komplett.“ b Konſtantin nickte und beſtellte zwei Gedecke. „Einen Augenblick, Konſtantin.“ Bettina ſah auf ihre Uhr.„Ich möchte doch dem Vater telephoniſchen Beſcheid geben, daß wir uns etwas verſpäteten und mit der Bahn heimkommen. Sonſt iſt er am Ende unruhig.“ ö Das für den Arbeitseinſatz ſo wichtige 1 Baugewerbe f (Fortſetzung folgt.) *— Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. „Mutter! Mutter! Bitte, ſieh mich doch an! Sprich nur ein einziges Wort zu mir!“ flehte Margot, an allen Gliedern bebend, von einer furchtbaren Ahnung bedrängt. Die alte Köchin näherte ſich langſam und blickte ſcharf forſchend in die regungsloſen Züge ihrer Herrin, der ſie ſeit vierzig Jahren eine treue und ergebene Dienerin geweſen. Sie atmete dabei ſo laut, daß es in der Stille des Zimmers klang, als arbeite ein kleiner Blaſebalg. Dann aber ſank ſie wie niedergeriſſen in die Knie, ſchluchzte laut auf und begann zu beten: „Vater unſer, der du biſt im Himmel...“ Margot faßte ſie rauh an einer Schulter. „Was ſoll das, Marie? Was ſoll das?“ Die alte Köchin ſchluchzte lauter als bisher. „Laſſen Sie mich beten. Tote haben Gebete nötig. Der Weg in die Ewigkeit wird einer armen Seele leicht, wenn man hier unten für ſie betet!“ Margot fuhr ſich mit einer Hand über Stirn und Augen. Ach, Unſinn! Es war ja gar nicht wahr, was Marie geſagt hatte! Ihre Mutter war nur ohnmächtig, nicht tot! Nein— nicht tot! Sie ſtürzte an das Telephon, rief den Hausarzt an. Er war zu Hauſe und verſprach, ſofort im Auto zu kommen. Doch als Margots Blick wieder die Mutter ſuchte, ſchwand ihre Hoffnung. Ihr war, als hätte ſich das ge⸗ liebte Geſicht in wenigen Minuten unſäglich verändert. Ein fahler Schein breitete ſich darüber aus, wie der Ab⸗ glanz eines ſeltſam blauen Lichts, und der Kopf lag ſchlaff und kraftlos da. Sie kniete neben dem Stuhl nieder und weinte faſſungs— los. Sie zweifelte jetzt nicht mehr daran, daß ihre Mutter ot war. In einem Stuhl hockte das Hausmädchen mit dem Kinde auf dem Arm. Auch die Kleine fing an zu weinen, als ahne ſie etwas von dem Schmerz, der nun in das ſtille, trauliche Nonnenhaus Einkehr gehalten. Das Mädchen verſuchte Klein-Hedi zu beruhigen, die ſie vorhin aus dem Schlaf geriſſen, weil der zweite Schrei ſie aus dem Zimmer getrieben, nach unten, zu den anderen Hausbewohnern. Die Klingel am Eingang ſchrillte. Die Köchin erhob ſich langſam. „Es wird Doktor Breitſchwert ſein. Ich werde ihm öffnen.“ Sie fragte, ehe ſie öffnete:„Wer iſt draußen?“ Eine bekannte Stimme vernahm ſie. Da öffnete Marie. Es war Betty Fellner, die heimkam. Sie lachte Marie vergnügt entgegen: „Fein war es bei meiner Freundin. Wir haben uns glänzend unterhalten und...“ Marie legte ihr eine Hand auf den Mund. „Still, Betty! Still! Die alte Gnädige iſt eben ge⸗ ſtorben. Vor Schreck— glaube ich. Zweimal haben wir vorhin alle einen entſetzlichen Schrei gehört. Sie kennen ja die Sage vom Nonnenhaus! Der furchtbare Schrei hat der alten Gnädigen den letzten Reſt gegeben. Ihr Herz war für dergleichen nicht mehr widerſtandsfähig genug.“ Betty viachte eine Bewegung nach der Stirn. „Das mit dem Schrei iſt doch heller Blödſinn, Marie! Eine Sage iſt eine Sage! In Wirklichkeit kann doch kein Menſch den Schrei gehört haben.“ „Zweimal haben wir ihn gehört— wir alle im Hauſe!“ berichtete Marie eifrig.„Und die arme alte Gnädige hat den Tod davon gehabt.“ „Frau Werner iſt wirklich tot?“ fragte Betty und klammerte ſich an das Treppengeländer. „Ja, wirklich!“ verſicherte Marie.„Und nun wartet die junge Gnädige auf Doktor Breitſchwert. Er muß gleich kommen.“ Betty ſah ganz faſſungslos aus. „Das iſt ja ſchrecklich!“ murmelte ſie. glaublich!“ Das Ereignis ſchien ihr ſehr nahe zu gehen. Marie ſah, wie ſie zitterte. Sie klopfte ihr auf die Schulter. „Zuſammennehmen! Sonſt regen wir die junge Gnädige noch mehr auf. Bitte, holen Sie das Kind! Elſe wird doch nicht ſo damit fertig wie Sie. Sie iſt mit dem Kind auch im Eßzimmer. Dort iſt nämlich die alte Gnädige geſtorben.“ Man hörte das Anfahren eines Autos. Marie ging öffnen. Es mußte der Arzt ſein. Der alte Doktor Breitſchwert trat ein, und Marie er⸗ zählte ihm flüſternd unter neuen Tränen, was geſchehen war. Er ging neben ihr den Gang entlang nach dem Eß— zunmer. Betty folgte in Mantel und Hut und trat mit in das Zimmer hinein. Margot ſchwankte dem alten Hausarzt entgegen; aber zu ſprechen vermochte ſie nicht. Doktor Breitſchwert brauchte nur einen einzigen Blick auf das Geſicht der im Lehnſtuhl Sitzenden zu werfen, der genügte, den Tod der alten Dame feſtzuſtellen. „Das iſt ja un⸗ „Liebe, gnädige Frau! Ihre gute Mutter iſt für immer von Ihnen gegangen. Mein herzlichſtes Beileid!“ Margot ſchwankte. Sie hatte nicht mehr an der Wahr⸗ heit gezweifelt, daß ihre Mutter tot war, aber eine ganz, ganz winzige Hoffnung war doch noch in ihr geweſen. Lautlos brach ſie zuſammen. 5. Feuerlärm. Frau Werner wurde beerdigt. In tiefe Trauer gehüllt, ſtand Margot am Grabe der Mutter. Ihre Augen brannten von den vielen Tränen, die ſie vergoſſen. Als die Feier vorüber war, blieb ſie zurück. Sie hatte alle gebeten, ſie noch ein paar Minuten hier ganz allein zu laſſen. Ihr Auto wartete vor dem Friedhofstor. Da ſtand ſie nun und ſtarrte auf den friſch auf⸗ geworfenen Hügel, unter den man die eingebettet, die ihr das Leben gegeben. „Mutter, liebe, liebe Mutter!“ flüſterte ſie.„Lebe wohl, Mutter!— Nein!— Auf Wiederſehen!“ Sie blickte zum blauen Frühlingshimmel auf, der jetzt ſo wundervoll rein und klar war, an dem die Sonne wie ein goldener, ſtrahlender Ball hing. Der herrliche Himmel paßte nicht zu dem Gedanken an Tod und Vergehen. Wie aus dem Boden gewachſen, ſtand plötzlich ihr Mann neben ihr. Zärtlich klang ſeine Stimme: „Nun ſtehſt du allein in der Welt, Margot, und brauchſt wieder einen Menſchen, der zu dir gehört, mit dem du dich ausſprechen kannſt. Ich ſchwöre dir, ich will dir fortan die Hände unter die Füße legen! Sei wieder mein! Ich flehe dich an. Ich gehe zugrunde vor Sehnſucht nach dir!“ Sie wandte ſich mit Widerwillen ab und ging, ohne ihn auch nur einer Antwort zu würdigen, dem nahen Aus⸗ gangsportal zu. Er blieb an ihrer Seite. „Wenn mir etwas zuſtößt, trägſt du die Schuld und die Verantwortung!“ raunte er ihr zu. Erregt erwiderte ſie: „Zerſtöre mir durch deine Gegenwart nicht die Trauer ſtimmung um meine geliebte Mutter. Ich will nichts mehr von dir wiſſen!“ Er blieb jetzt zurück, rief ihr aber nach: „Was nun Böſes geſchieht, iſt dein Werk! Vergiß das nicht, Närrin!“ Sie beeilte ſich, den Ausgang des Friedhofs zu er⸗ reichen. Dort wartete Doktor Breitſchwert, der den Auto⸗ ſchlag öffnete und nach ihr in den Wagen ſtieg. Er ſchien Fred von Lindner nicht bemerkt zu haben und ſagte ſanft: „Denken Sie an Ihr Kind und ſeien Sie ſtark, liebe gnädige Frau.“ Margot fuhr ſich mit dem Tuch über die Augen. „Sie haben recht, Herr Doktor! Ich will an mein Kind denken! Nur an mein Kind!“ Damit ſchob ſie den letzten Gedanken an ihren Mann zurück. Nach einem Weilchen meinte ſie: „Wenn ich nur das Rätſel der beiden Schreie löſen könnte! Immer noch liegt mir ihr Klang marternd in den Ohren.“ Er ſchüttelte mit dem Kopfe. „Ich muß wohl an die Schreie glauben, gnädige Frau, weil Sie nicht die einzige ſind, die ſie vernahmen. Schade nur, daß der Chauffeur Stefan und ſeine Mutter, die in dem angebauten Garagenhäuschen wohnen, nichts hören konnten. An ſchreiende Geiſter glaube ich nicht. Es muß ſich jemand einen Unfug erlaubt haben.“ Margot machte eine verneinende Bewegung. „Das iſt völlig ausgeſchloſſen, Herr Doktor! Beim erſten Schrei befand ſich die Köchin, beim zweiten auch das Hausmädchen bei meiner Mutter und mir im Eßzimmer. Das Kinderfräulein hatte ein paar Stunden Urlaub er⸗ beten und kam erſt nach Hauſe, nachdem Mutter ſchon ge⸗ ſtorben war. Ins Haus aber kann ſich niemand heimlich einſchleichen. Es wird ſtreng verſchloſſen gehalten. Sogar der Chauffeur Stefan und ſeine Mutter müſſen klingeln, wenn eins von beiden Einlaß begehrt.“ Doktor Breitſchwert wußte nichts darauf zu erwidern. Er murmelte nur nochmals, was er vorhin laut geſagt: „An ſchreiende Geiſter glaube ich nicht!“ Die Tage vergingen. Margot verbrachte ſie ſehr ein⸗ ſam und zurückhaltend. Selbſt ihre beſten Bekannten bat ſie, ihr jetzt keine Beſuche zu machen. Sie mußte erſt ein wenig über den großen Verluſt, der ſie betroſſen hatte, hin wegkommen. Acht Tage waren ſeit der Beerdigung verfloſſen, als die Bewohner des Nonnenhauſes eines Nachts— die Uhr ging ſchon auf zwölf Uhr— von Feuerlärm geweckt wurden. Vom oberſten Stockwerk ſah man ferne den Schein eines Feuers in der Umgebung der Stadt. Alle Bewohner des Nonnenhauſes waren wach ge⸗ worden von dem nervenzermarternden Geheul der Feuer⸗ ſirenen. Margot ſtand am geöffneten Bodenfenſter und fragte die neben ihr ſtehende Köchin: „Wo mag das Feuer nur ſein?“ Die behäbige Alte erwiderte etwas gepreßt: »Ich glaube faſt, es brennt auf Gut Lindenhof.“ Er nahm Margots Hände in die ſeinen. Margot erſchrak doch. Wenn ſie auch nichts mehr von glücklichere Tage, doch nicht, daß ſein Beſitz Schaden er⸗ auf der zwei ſteinerne Panther Wache hielten. Man hörte die Tür der Garage gehen. Margot fragte hinunter. f Der Chauffeur gab zur Antwo N 5 „Ich wollte mal ſehen, wo es brennt, gnädige Frau!“ Sie rief ihm zu: richt, wo das Feuer iſt.“ Fünf Minuten darauf fuhr Stefan vom Hofe. war aufgeſtanden; der Feuerlärm hatte ſie aufgeweckt, wie die anderen Hausbewohner. Sie fragte nicht, wo es brannte. Sie hatte es nicht nötig, danach zu fragen. Sie wußte es ſchon. Aber ſie war ſehr aufgeregt. Tauſend wirre Gedanken ſchoſſen ihr durch den Kopf. Ob der Plan glücken würde? Der Lindenhof war gut verſichert. Hoffentlich gelang alles planmäßig. Dann war Fred mit einem Male alle ſeine drängenden Gläubiger los. Dann wurde ſie Fred von Lindners Frau. Er hatte es ihr verſprochen— feſt verſprochen. Und er würde ſein verwaſchene blonde Frau. Die Köchin kam leiſe und flüſterte, um das Kind nicht zu wecken: „Es ſcheint auf dem Lindenhof zu brennen. Die Gnädige iſt ganz aufgeregt.“ Betty antwortete ſo ruhig, wie ſie nur konnte: regen kann. Der Lindenhofer Herr geht ſie doch gar nichts mehr an.“ alte Köchin. Sie ging wieder nach oben. Der Blick vom Boden- fenſter aus war intereſſanter als die Unterhaltung mit der Betty. f 5 Eine Stunde danach hörte man ein Auto ſich nähern. Margot ſagte dem Hausmädchen Beſcheid, Stefan ſolle ſobald er in den Hof gefahren, zu ihr ins Zimmer kommen. Sie ſuchte ihre Wohnſtube auf, ſetzte ſich dort in einen der hohen Lederſeſſel und wartete. 6. Eine Schreckensnachricht. Stefan, ein junger Menſch von vierundzwanzig Jahren, trat ein. Er blieb an der Tür ſtehen. ö „Das Feuer iſt auf dem Lindenhof, gnädige Frau. Zwei Scheunen ſind abgebrannt und zwei große Ställe, i Das Vieh iſt mit Mühe und Not gerettet worden. Au das Herrenhaus brennt, Alles ſoll gleich an verſchiedenen Stellen lichterloh in Flammen geſtanden haben. Die Leute munkeln, es handle ſich um Brandſtiftung.“ Er ſenkte den Kopf, ſichtlich verlegen und verwirrt. „Was haben Sie ſonſt noch gehört?“ fragte Margot. „Sie ſehen aus, als möchten Sie noch etwas ſagen.“ f Der junge Chauffeur druckſte. Es fiel ihm ſichtlich ſchwer, zu antworten. Margot redete ihm zu: „Warum wollen Sie denn mit irgend etwas hinterm Berge halten?“ Stefan drehte verlegen ſeine Mütze. „Man ſagt, Herr von Lindner wäre mit verbrannt, und man hätte ihn bereits gefunden!“ N Margots Geſicht war entſetzlich blaß geworden. Dieſe Mitteilung hatte ſie nicht erwartet; das traf ſie doch wie etwas Elementares, Ueberwältigendes und Furchtbares. Sie winkte dem Manne, er möge ſich entfernen. Zu reden vermochte ſie nicht. Als Stefan gegangen, falteten ſich ihre Hände, und ſie betete leiſe und innig: N „Vergib uns unſere Schuld, wie auch wir vergeben unſeren Schuldigern!“ 8 Sie dachte jetzt milde und verſöhnend über alles, was Fred von Lindner ihr angetan. Er tat ihr leid. Tränen drängten ſich in ihre Augen. Der Vater ihres Kindes war eines grauſamen und jammervollen Todes geſtorben. Mit einem Male aber fielen ihr die Worte ihres Mannes ein, die er zu ihr geſagt, als er ſie, nach dem Begräbnis ihrer Mutter, auf dem Friedhof mit der Bitte behelligte, ſich wieder mit ihm auszuſöhnen. Silbe für Silbe war in dieſem Augenblick wieder da und fand ſich zuſammen zu dem Satz:„Wenn mir etwas zuſtößt, trägſt du die Schuld und die Verantwortung!“ 15 Satz beſchwerte ſie, ſetzte ihren armen Nerven öſe zu. Als Betty durch Marie von dem Geſchehen erfuhr, brach ſie beinah zuſammen. Die alte Köchin mußte ſie ſtützen. Erſt nach geraumer Zeit gab ſie den hilfreichen Arm frei; ſie ſah entſetzlich bleich aus. Doch auf Maries teilnehmende Fragen antwortete ſie nur: i „Mir fehlt nichts, gar nichts! Es iſt nur zu häßlich, das mit dem Verbrennen.“ Marie ſchüttelte mit dem Kopfe.. „Wenn es auch noch ſo gräßlich iſt, ſo wundert mich doch, daß Sie bei der Nachricht beinah zuſammenbrachen.“ Marie machte ſich ihre eigenen Gedanken. Herr von Lindner hatte ja kein hübſches Mädchen in Ruhe laſſen können. Betty gehörte wahrſcheinlich auch zu denen, die Gnade vor ſeinen Augen gefunden hatten— vor ſeinen oft ſo leichtſinnig und übermütig blitzenden Augen. Aber Betty tat ihr nicht ſo leid wie ihre junge Herrin. Der hatte die Unglücksbotſchaft faſt einen ſchwereren Schlag verſetzt als der jähe Tod der Mutter. Sie ſchien Fred wiſſen wollte, ſo hatte ſie ihn doch einmal geliebt, völlig abweſend, als ſänne ſie ſtändig über etwas nach, was ſie nicht ſaſſen tonne. Fortſetzung folgt) obwohl ſie das kaum noch begreifen konnte. War er ihr jetzt auch widerwärtig, ſo wünſchte ſie, im Andenken an leiden ſollte. Lindenhof war ein ſo ſchönes kleines Gut, und ſie dachte in dieſem Augenblick faſt mit Sehnſucht an das hübſche weiße Herrenhaus mit der breiten Freitreppe, mergue hat das Außenminiſterium bis zur lawien wurde auf dem Kriegsſchiff„Du⸗ „Sind Sie es, Stefan?“ 160 flawien hat ſich in Begleitung der Königin „Nehmen Sie das Auto und bringen Sie bald Nach⸗ Betty ſchlief im Zimmer bei dem Kinde. Auch ſie desopfer gefordert. 1531 Der ſchweizeriſche Reformator Ein ſtolzes Lächeln glitt über ihr hübſches Geſicht. a 1 1917(bis 20. Oktober) Eroberung der Inſeln Wort halten. Er liebte ſie ja. Liebte ſie anders als die Sonnenaufg. 6.16 Mondaufg. 10.04 „Ich verſtehe nicht, wie ſich die Gnädige darüber auf⸗ „Na, bis jetzt iſt ſie noch die Herrin!“ entgegnete die 8 zm Rahmen des Wi N 10 1 Sonntag im Monat als Ein⸗ ſtopfgerichts⸗Sonntag beſtimmt worden. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Dou⸗ Neubeſetzung übernommen. Die Leiche König Alexanders von Süd⸗ brownik“ in die Heimat überführt. f Der elfjährige König Peter II. von Süd⸗ Maria von Rumänen von England nach Belgrad begeben. f 8 Die Dorſtener Fabrik einer Eſſener Mö⸗ beltiſchlerei wurde durch ein Großfeuer zer⸗ ſtört. Das Grubenunglück bei Lyon hat 22 To⸗ Aus der Heimat Gedenktage i 11. Oktober Ulrich Zwingli fällt bei Kappel 0 1825 Der Dichter Konrad Meyer in Zürich geboren. 1914(bis 12. Oktober) Lille von den Deut- ſchen beſetzt. Oeſel, Moon und Dagö durch die Deut— ſchen. Prot. und kath.: Burchard Sonnenunterg. 17.16 Mondunterg. 17.47 Buntes Laub An den Bäumen und Sträuchern beginnt ſich jetzt jenes alljährliche Wunder vorzuberei⸗ ten, welches wir in Wehmut der Herbſtſtim⸗ mung gefühlsmäßig weniger ſchätzen als das Erſcheinen des erſten Laubes im Frühling, und welches dennoch nicht minder groß iſt. Das Laub beginnt ſich bunt zu färben. Es gibt Landſchaften, die niemals ſchöner ſind als um dieſe Jahreszeit, und es gibt ſtille Verehrer des großen Geſchehens im All. Die Farbenpracht, die ſich nach und nach aus den verſchiedenen Tönungen des ſommer⸗ lichen Grüns entwickelt, iſt ſo groß, daß ſie mit derjenigen der Blumen faſt wetteifern kann, nur daß ſie mit ſanfteren Uebergän⸗ gen abgetönt iſt. Darum haben ſchon die al⸗ ten Meiſter gern die Laubverfärbung gemalt, und es iſt üblich geworden, daß uns die Blu⸗ menläden Herbſtſchmuck für den Hausgebrauch anbieten. Wir ſind geneigt zu glauben, daß die Far⸗ ben, die wir jetzt aufleuchten ſehen, als Schöp⸗ fung des Herbſtes neu entſtünden. Aber die Naturforſcher belehren uns eines beſſeren. Alle dieſe Gelb, Violettbraun, Orange und Rot in allen Abſtufungen waren in den Blättern ſchon vorhanden, als ſie im Frühjahr ſproß— den. Sie waren nur überdeckt. Jetzt, wo das Blatt einen Teil ſeiner Säfte in den großen Kraftſpeicher des Stammes ſchickt, um ſich dann ſtill abzulöſen und am Boden zu zer⸗ fallen, erſcheinen die überdeckten Farben. Sie ſind eigentlich die Anzeichen eines großen Sterbens. Aber da ſich in dieſem Sterben ſchon wieder die große Verjüngung und Auf— erſtehung vorbereitet, da das Laub des kom⸗ menden Frühlings ſchon jetzt in den Knoſpen vorbereitet zur Entfaltung ſchlummert, ſo hat dieſes Sterben keinen Schrecken und iſt be⸗ gleitet von einem leuchtenden Farbenfeuer⸗ werk. * Stahlhelm ſammelt in Bundestracht für die Kriegsopferfürſorge. Anläßlich der vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge zu Gunſten einer würdigen Pflege der Gräber unſerer Gefallener am 20. und 21. Oktober durchzuführenden Straßen- und Haus⸗ ſammlung hat die Bundesleitung des NS.⸗ Deutſchen Frontkämpferbundes(Stahlhelm) eine wirkſame Unterſtützung zugeſagt. Die Bundesleitung bezeichnet es als eine Ehren⸗ pflicht des Stahlhelm, in dankbarer Erinne⸗ rung an die Helden des Krieges und der Freiheitskämpfe und im Hinblick auf den be⸗ ſonderen Wunſch des verſtorbenen Herrn Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchalls von Hindenburg, der der Arbeit des Volks⸗ bundes jede erdenkliche Unterſtützung ange⸗ deihen ließ, die Gliederungen des NS.⸗Deut⸗ ſchen Frontkämpferbundes ſoweit möglich, ge⸗ ae und in Bundestracht zum Einſatz zu bringen. Wettervorherſage: Fortdauer des unbeſtändigen, jedoch nicht durchweg unfreundlichen Wetters; bei weſt⸗ lichen Winden auch tagsüber ziemlich kühl. Letzte Nachrichten Das preisgekrönte Olympia ⸗ Plakat. Berlin, 11. Oktober. In dem vom Kunſt⸗ ausſchuß im Olympia⸗Propaganda⸗Aus⸗ ſchuß veranſtalteten Wettbewerb zur Erlan⸗ gung eines Plakates für die Olympiſchen viele 1936 erhielt Willy Petzold⸗Dresden den erſten Preis von 44 Bewerbern. Die Plakatentwürfe des Wettbewerbes in der Zeit vom 25. Oktober bis 5. Novem⸗ ber im Ausſtellungsraum der Werbezentrale Polshalande im Columbus Haus. Berlin, werden Der einzige Weg ahrhundertelang war die deutſche Einig⸗ 11 10 anſcheinend unerreichbares Traum⸗ bild. Wir wiſſen, daß dieſer alte Traum letzt Wirklichkeit wurde und daß der Geſtalter des deutſchen Schickſals, Adolf Hitler, die Kraft fand, alle deutſchen Menſchen zu einen unter einer Fahne, unter einer Idee. Der Segen dieſer Auffaſſung iſt von jedem Deut⸗ ſchen in der kurzen Zeit der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Regierung empfunden worden. Immer dann, wenn große Aufgaben vor uns ſtanden. war es die Kraft dieſer Einigkeit, die dieſe Aufgaben meiſterte. Wir haben leine Sorge, daß der kommen⸗ de Winter für uns Deutſche eine Enttäuſchung bedeuten könnte. Zu ſtark ſind die Erfolge der Regierung im Bewußtſein jedes einzelnen verankert, als daß er ſich den Pflichten entziehen könnte, die ihm ſein geſunder Men⸗ ſchenverſtand und ſeine Liebe zu unſerem Füh⸗ rer vorſchreibt. Deshalb wird der Wijter Dawelſen müſſen, daß überall die gleiche O p⸗ ferbereitſchaft herrſcht, daß ſie vorhan⸗ den iſt in allen Kreiſen der Bevölkerung, für die es keine trennenden Schranken mehr gibt. Für uns, die wir zu beweiſen haben, was Liebe und Tre ue zu ſchaffen imſtande ſind, wird jede Opfermöglichkeit auch Op- fereinſatz bedeuten. a Wenn das Ausland heute vielfach noch abſeits ſteht, ſo nur deshalb, weil es das große Wunder der deutſchen Einigkeit immer noch nicht begreifen kann. Dieſer Tatſache ungen getommen ſei. Der Wandergeſelie batte 100 Meſſer gegriffen— ein Meſſer hat man am Lagerplatze tatſächlich gefunden—. Der angebliche Bräutigam der Frauensperſon erklärt, er habe in Notwehr gehandelt. Man ſei ſchließlich gemeinſam zum Kapellchen ge⸗ gangen, in deſſen unmittelbarer Nähe der Wandergeſelle tot auf dem Bahnkörper auf⸗ gefunden wurde. ö Wie wir einem Bericht der„Heidelberger Neueſten Nachrichten“ entnehmen, ſteht bis jetzt unzweifelhaft feſt, daß der Tod nicht durch Schläge, ſondern durch die Maſchine eines vorüberfahrenden Güterzuges, an der man Kopfhaare des Toten fand, eingetre⸗ ten iſt. Die Unterſuchungsbehörde iſt noch bemüht, volles Licht in die Angelegenheit zu bringen. Gute Walnußausbeute Nach den vorläufigen Schätzungen dürfte ſich der Geſamtertrag der diesjährigen ba⸗ diſchen Walnußernte auf etwa 200 000 Zent⸗ ner belaufen, die von mehr als 300 000 Nußbäumen in der Rheinebene, im Reblande und teilweiſe in tieferen Schwarzwaldlagen gewonnen werden. Man errechnet auf einen Zentner Nüſſe ungefähr 6 bis 8 Liter feinſtes Oel; da jedoch mindeſtens die Hälfte der Nußernte auf dem Markt zum Friſchgenuß erſcheint, werden nur etwa 100 000 Zentner Nüſſe zu Oel geſchlagen, ſo daß von 5 5 Menge immerhin 5 bis 600 000 Liter Wal— nußöl erzielt werden. geraten iſt— muſſen wir uns bewußt ſein, daß die Einig⸗ keit der Kerngedanke und der Lebensinhalt unſeres Volkes ſein und bleiben muß. Darum kann kein Sammelaufruf verklingen, ohne daß nicht auch ein voller Erfolg erzielt würde. Die Sammlungen des Winterhilfswerkes in der Zeit vom 10. bis 21. Oktober bieten die Gelegenhreit, äußerlich kundzutun, daß die Selbſthilfe eines Volkes einen unbezwing⸗ baren Willen gegenüber allen Schwierigkeiten bedeutet, die die Zeit marxiſtiſcher Mißbwirt⸗ ſchaft uns in ſo ſtarkem Umfang als Erbe hinterlaſſen hat. Der Hirschhorner Mord Hirſchhorn, 11. Okt. Die Einzelheiten des Mordfalles ſind noch durchaus ungeklärt. Das verhaftete Paar gibt an, daß man mit dem etwa 50jährigen Wandergeſellen oberhalb des Kapellengrundes genächtigt hätte und es dort zu Wortwechſel und tätlichen Auseinanderſet⸗ Potsbamer⸗Platz 1. ausgeſtellt. Die deutſche Weinkönigin 1934. Beim Weinleſefeſt in Neuſtadt a. d. urde d Jungwinzerin Trude Knauer-Billigheim zur Weinkönigin 1934 gewählt. Der neue Jahrgang, der ganz beſonders gut erhielt bei der üblichen Taufe „Volltreffer“. Haardt wurde die den Namen Die Oelmühlen haben ſchon ſeit Mitte Sep— tember einen Hochbetrieb zu verzeichnen, da die Nußbaumbeſitzer die Kerne dorthin bringen, wo aus ihnen das Oel und der Oelkuchen Intereſſe einer weiteren Förderung von Wal— gewonnen werden, wobei ſich letzterer als** a ſonders hochwertiges Viehfutter erweiſt. Jus ſtraße ein Brand aus, ber ſich raſch zu einem Großfeuer entwickelte. Das verheerende Element nahm ſeinen Ausgang von der von der chemiſchen Fabrik Knoll gemieteten Schloſſerei und griff mit ungeheurer Schnelligkeit auf die unmittel⸗ bar ſich anſchließenden nur durch eine Holz⸗ wand getrennten Fabrikationsräume von Heſſenmüller u. Wolpert über. Die Ludwigs⸗ hafener Feuerwehr, zu deren Unterſtützung ſpäter auch Landespolizei eingeſetzt wurde, bekämpfte den Großbrand mit ſämtlichem verfügbaren Schlauchmaterial, mußte ſich aber im weſentlichen darauf beſchränken, ein Uebergreifen der Flammen auf die angren⸗ zenden Gebäude zu verhindern. Der ganze Gebäudekomplex iſt bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Schaden geht in die Hunderktauſende, da wertvolle Maſchinen und Einrichtungen ver- nichtet ſind. Aus dem Bürogebäude der Firma Heſſenmüller u. Wolperk konnte ſo gut wie nichts mehr gerektek werden. Ueber die Brandurſache läßt ſich noch nichts Ge⸗ naues ſagen. Gegen 9 Uhr war die größte Gefahr be— ſeitigt. Auf einer Länge von vier Kilometern hatte die Feuerwehr 20 Schlauchleꝛtungen gelegt. Beſonders hartnäckig hielt ſich das Feuer in der Knollſchen Betriebswerkſtätte, dem eigentlichen Brandherd. Der Feuerſchein der von dem Flammenmeer ausging, war weit über Ludwigshafen hinaus ſichtbar. In den vom Brand zerſtörten Werkſtätten wa— ren insgeſamt etwa 100 Mann beſchäftiat Der Hirſchhorner Mord Hirſchhorn, 11. Okt. Die Einzelheiten des Mordfalles ſind noch durchaus ungeklärt. Das verhaftete Paar gibt an, daß man mit dem etwa 50 jährigen Wandergeſellen oberhalb des Kapellengrundes genächtigt hätte und es dort zu Wortwechſel und tätlichen Auseinanderſet⸗ zungen gekommen ſei. Der Wandergeſelle hätte zum Meſſer gegriffen— ein Meſſer hat man am Lagerplatze tatſächlich gefunden—. Der angebliche Bräutigam der Frauensperſon erklärt, er habe in Notwehr gehandelt. Man ei ſchließlich gemeinſam zum Kapellchen ge⸗ zangen, in deſſen unmittelbarer Nähe der Wandergeſelle tot auf dem Bahnkörper auf— gefunden wurde. a 1 Wie wir einem Bericht der„Heidelberger Neueſten Nachrichten“ entnehmen, ſteht bis jetzt unzweifelhaft feſt, daß der Tod nicht durch Schläge, ſondern durch die Maſchine eines vorüberfahrenden Güterzuges, an der man Kopfhaare des Toten fand, eingetre— ten iſt. Die Unterſuchungsbehörde iſt noch. bemüht, volles Licht in die Angelegenheit zu bringen 4 9 11 2 4 deutſches Gold Die NS eſtellt ihr diesjähriges am 9. Oktober einſetzendes Winterhilfswerk mit gu⸗ tem Vorbedacht unter das ſinnfällige Zei— chen des goldklaren Bernſteins, un⸗ ſeres urwüchſigen heimiſchen Goldes. Bei wei— tem der meiſte Bernſtein wird an der Oſt— ſee ausgeworfen. An der Küſte des oſtpreu— ziſchen Samlandes überſchüttet das Meer deut— ſches Land mit dieſem deutſchen Gold. Der goldene Bernſtein ſtand ſchon im grauen Al— tertum in ſehr hohem Anſehen. Schon lange vor Homers Zeiten erzählten die phönikiſchen Bernſteinhändler, daß im Nordweſten der Erd— ſcheibe ſich ein ſagenhafter Fluß in den Ozean ergieße, der dieſes Gold in ſeinen Fluten mitführe. Daran knüpfte die Sage an: Pha— nußöl iſt von landwirtſchaftlicher Seite eine erhebliche Vermehrung des Nußbaumbeſtandes neuerdings wieder angeregt worden. Fabrilbrand in Ludwigshafen Ganzer Komplex niedergebrannt— Mehrere 100 000 Mark Schaden. Ludw'gshafen, 11. Oktober. Am Mittwoch abend gegen 7 Uhr brach in dem 1500 qm großen Gebäudekomplex der Firma Heſſenmüller u. Wolperk. Prüf maſchinen- und Apparatebau. in der Bleich- ethon, der den Sonnenwagen nicht zu zügeln üwußte, ſetzte die Erde in Brand und wurde von Zeus in jenen Fluß geſtürzt. Najaden begruben ihn am Ufer. Seine Schweſtern, die Heliaden, fanden das Grab, konnten ſich, unaufhörlich Tränen vergießend, davon nicht trennen. Von den mitleidigen Göttern wurden ſie in Bäume verwandelt, von deren Zwei— gen noch fortwährend Tränen floſſen, die an der Sonne zu Bernſtein erhärteten. Ein prächtiges Wahrzeichen des Leitſpru— ches:„Durch Nacht zum Licht“ iſt ſomit der deutſche Bernſtein. Indem wir alle ihn hoch— halten und uns mit ihm ſckmücken, ehren wir ſichtlich unſer geliebtes Vaterland und legen ein ofſenkundiges Bekenntnis unſeres uner— ſchütterlichen Glaubens an ſeinen Aufſtieg ab. Jeder, der die Opferbernſteinnadel, die bei der erſten diesjährigen Haus- und Straßen— tammlung am 10. Oktober 1934 ausgegeben wird, trägt, ſteuert ein kleines Scherflein zum Winterhilfswert bei. Auslands⸗Rundſchau Volksabſtimmung in der Schweiz. Nachdem nunmehr auch die Jungliberale Bewegung der Schweiz mit 28000 Stimmen ihre Unterſchriftenſammlung für eine völlige Abänderung der ſchweizeriſchen Bundesver⸗ faſſung abgeſchloſſen hat, ſtellt ſich die Ge⸗ ſamtzahl der Stimmen auf 105 000 oder mehr als das Doppelte der geſetzlich erforder⸗ lichen Zahl. Unerwünſchter Beſuch. Eine 350 Mann ſtarke Gruppe von Faſchi⸗ ſten ſtattete dem Neuyork City College einen Beſuch ab. Dabei kam es zu einem Zwiſchen⸗ fall, als der Vertreter einer radikalen Gruppe, die bereits vorher gegen den Emp⸗ fang der Faſchiſten A e eingelegt hatte, eine Botſchaft on die verſklapten Stu ⸗ denten Italiens verlas. Es entwickelte ſich ine Schlägerei. Die Italiener verließen den Saal durch die Hinterlür. ————— ́—ñ.——