. . f N 5 „ N 1 5 N 1 9 0 9 11 14 —— —— 5 5 nu heute! bet gzurlIlsie furt ur Uertheiml ver rode füm der J ostgt uuftel Aehspannuno! UMON-FILM-PALaSs T Jonsslen! n Billige Möbel! Gebraucht: Schlakzimmer ab 69.— lochterzimmer ab 59.— Aleiderschrank ab 10.— Eisenbeiten ab 4.— Holzbeiten ab 5.— Kuchen ab 49.— Todes- 7 l 1155 Ma 000. Srantheit wurde mein ieber Mann und Vater, Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, 255. Schwager und Onkel, Herr e 6 1 05 — 2 g Hachiiische ab 3.— IIꝑchae Uller 11 b n Schlafzim. 3-1. ab 175.— am Mittwoch Abend 8 Uhr, im Mannheimer Kranken- fochferzim. ab 125.— haus, verſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten, Hleiderschränke ab 24.— im Alter von 36 Jahren, in die Ewigkeit abgerufen. kisenbetten ab 14.— ! e. f Aüchen ab 110.— Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren f— lieben Verſtorbenen. Menenschrank ap 4. 5 5 Waschkomm. ab 45.— Viernheim, den 12. Oktober 1934 Hachtiische ab 13.— Die tieftrauernden Hinterbliebenen und vieles andere kauf. Sie günſtig bei Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag 25 3 4 Uhr vom Trauerhauſe, Kiesſtraße 18 aus, ſtatt. 1 0 U 2 5 K 1 1 9 E U billig immer Mannheim S. 2. 6 u. I. 18 Bekanntmachung Betreffend: Offenlage der Schöffenliſte. Büroſtunden zu jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 10. Oktober 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Die Liſte zur Berufung von Schöffen und Geſchworenen für das Jahr 1935 liegt bis ein⸗ ſchließlich Samstag, den 13 ds. Mts. auf dem Rathaus, Zimmer 18, während der üblichen Täglich friſches la. Lageränte! und Birnen kaufen Sie bei jal. Empfehle lauf. Das grosse Spezial-Haus in billigſt Kinderwagen, Klappwagen] alle Sorten Ge- Defen o Gualitatsware Herde für bas und Hohle J. Dörner& C0., mannnkim F g. H fen: Zugelassen l. Enestandsdarlahen u. Gaswerhverkäufe eee 192 aus der Schule Fnllassene Unſer lieber Schulkamerad Michael Müller 8. wurde nach kurzer Krankheit aus unſerer Mitte geriſſen. Zwecks Teilnahme an der Beerdigung verſammeln ſich die Kameraden am Freitag abend ¼9 Uhr in der Vorſtadt. Vollſtändiges Erſcheinen wird erwartet. Der Einberufer. eee e, 5 e n * 0 . * 5 2 9 glauben: berein Uermem, eee Zur Beerdigung unſeres Mitgliedes Herrn Winterhüfswerkes Michael Müller 6. morgen Samstag Nachmittag 4 Uhr, ver— ſammeln ſich unſere Mitglieder ½4 Uhr bei unſerem 1. Vorſitzenden. Erſcheinen Ehrenſache. Der Vorſtand. Leupin-Creme und Fgeife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Fücchle. Hautlucken Ausſchlag, Wundſein uſw. Flora- Org. F. Michler Aua Hermann Göring 1 werde Mitglied im deutſchen Luftſport⸗ verband Inserieren bringt Gewinn! Kinderbetten, Puppenwagen müſe Korbmöbeln, Wäschetrulen Einleg ob Riesige Auswahl, billigste 9900 Preise, beste Fabrikate Weißkraut Rinderwagen- z. Einſchneiden Reichardt, F 2, 2 een! Hügelſtraße 12 Mannheim Lieferuug duren Auto Del Dedap Gegen Anzahlung wird jeder 7 b. 7 v 51 Artikel bis Weihnachten e ben zurückgestellt. ſere Wil ketei in 1 l Erinnerung. Ilir Weg zum gufen Einbau] Harigriel Maccaroni 32 1 Gemüse-Rudeln Pfd. 4 ami Fler. Sunpen. Einlagen ¼ 10 Hhünnerfufler Pfund 12 Pfg. „ Futtermehl und 8 Pfg. Heringssalat ¼ Pfd. 18 Pfg.. fleischsalat ¼ Pfd. 20 Pfg. Reue Vollheringe 10 St. 70u 45 Hleuerlage von 285 u& Garf Adolf Hitlerstrage 62 von Fliegern werden! Trauerkleidung Trauerhüte- Trauerschleier stets in großer Auswahl Fischer-Hiegel MANNHEIM— Paradeplatz Empfehlung! Empfehle mich im Fahren von Laſten u. ſonſtigen Gütern. J. Lamberth 9 Aua drücken, rühren, fügen, g richten üſe⸗ V 9 25 i 10 Nindfleiſch für 4 Perſonen 5 0 c Nündſleſch, 3 Pfund Kartoffeln, 4 oe 5 Maggi's Frühling⸗Guppe, feingehackte Pe 1 b 0 iſch i i lzenem Waſſer Das kleingewürfelte Fleiſch in! 504 leicht geſa 5 5 halb gärtee 1 chen Maggi's Frühling⸗Suppe fein zer⸗ in/! kaltem Waſſer glatt⸗ den Brei zum Fleiſch gießen, Die kleingeſchnittenen Kaleffenn bei rühre d ö ine N 0 ühren un bei kleinem 78 2 ut durch Uhrer 0 1 N tg b Feuer garkochen laſſen. ih! je peterſilie darüberſtreuen. k 8 2 eller Aus der Heimat Gedenktage 12. Oktober 1492 Kolumbus entdeckt Amerika: er lan— det auf Guanahani(Weſtindien). 1896 Der Komponiſt Anton Bruckner in Wien geſtorben. 1924 Das Zeppelinluftſchiff LZ 126 verläßt Friedrichshafen zur erſten Fahrt nach Amerika. ** Anordnung über den Privatunterricht in der Muſik. Das Preſſe- und Kulturamt der Reichsmuſikkammer teilt mit: Es wird daran erinnert, daß am 1. Oktober 1934 die Anordnung des Präſidenten der Reichs muſikkammer über die AUnterrichtsbedingungen für den Privatunterricht in der Muſik vom 27. Auguſt 1934 in Kraft getreten iſt. Dieſe Anordnung ſieht vor, daß Anterrichtsver— träge zwiſchen den der„Reichsmuſikerſchaft“ innerhalb der Reichsmuſikkammer angehören— den Muſilerziehern und Privatmuſikſchülern bezw. deren geſetzlichen Vertretern nur noch unter Zugrundelegung eines beſtimmten Ver⸗ agsformulars abgeſchloſſen werden dürfen. Das Vertragsformular, das im Rah⸗ men der erwähnten Anordnung in den„Amt⸗ lichen Mitteilungen der Reichsmuſikkammer“ Nr. 29 vom 29. Auguſt 1934 veröffentlicht wurde, befindet ſich inzwiſchen im Beſitz ſämt⸗ licher Privatmuſikſehrer, bezw. kann von den zuſtändigen Ortsmufikerſchaften bezogen wer⸗ den. Aus heſſen und Naſſau Das gemeindliche Beitreibungsweſen in den heſſiſchen Landgemeinden. Offenbach, 12. Okt. Die Kreisabteilung Offenbach beſchäftigte ſich auf ihrer letzten Sitzung im Kreishausgebäude Offenbach un⸗ ter Vorſitz des Obmannes, Bürgermeiſter Dr. Knöpp⸗Neu⸗Iſenburg, mit dem gegenwärtigen Stand des Beitreibungsweſens in den heſſi⸗ ſchen Landgemeinden. Als Vertreter des Kreisamtes war Regierungsrat Dr. Walther anweſend. Im Mittelpunkt ſtand ein Vortrag von Verwaltungsinſpeltor Schwarz⸗Offenbach, der als Fachmann auf dem Gebiet des Bei⸗ treibungsweſens ſowobl die Rechtslage aus⸗ juhruch darſtellte, als auch mit vielen Bei— ſpielen aus der Praxis den ſchwierigen Stoff ausgezeichnet darzuſtellen vermochte. Die Ge— meinden ſind gegenwärtig dabei, ſich aus dem ungeordneten Zuſtand der früheren Zeit all⸗ mählich wieder in eine geordnete Verwaltungs—⸗ führung zu begeben. Dabei iſt es von Wich- tigkeit, daß die ins Ungemeſſene geſtiegenen Rückſtände an Gemeindeabgaben auf ein nor⸗ males Maß zurückgeführt werden. Der Aus⸗ geſtaltung des Beitreibungsweſens kommt da⸗ her eine ganz beſondere Bedeutung zu. Gerade im nationalſozialiſtiſchen Staat iſt es wich— tig, mit dem Beſtreben auf Einziehung der dem Staate und den Gemeinden gebührenden Beträge eine ſoziale Einſtellung zu verbin⸗ den, die auf den Zahlungswillen und die Fin esel des Steuerzahlers Rückſicht nimmt. Gauturnfeſt 1935 in Gießen. Gießen, 12. Okt. Der Gauführerſtab des Turngaues Nordheſſen der Deutſchen Turner⸗ ſchaft, der jetzt in Gießen tagte, ſtimmte der Durchführung des erſten Gauturnfeſtes 1935, das mit einem früheren Kreisturnfeſt zu ver⸗ gleichen iſt, in der Stadt Gießen zu. Gießen hat die Auſgabe übernommen. Das Feſt wird vom 2. bis 4. September 1988 ſtatt⸗ finden. * Frankfurt a. M., 12. Okt.(Frei⸗ zeitgeſtaltung im Arbeitsdienſt.) Der Arbeitsgau 25, Heſſen⸗Süd, veranſtal⸗ let am Sonntag, den 14. Oktober, nach⸗ mittags 4 Uhr im Schauſpielhaus eine Vor⸗ führung„Freizeitgeſtaltung im Arbeitsdienſt“. Er will damit bezwecken, die breitere Volksge⸗ meinſchaft mit dem Sinn und Zweck der Frei⸗ zeitgeſtaltung im Arbeitsdienſt bekanntzuma⸗ chen. Das Volk ſoll damit erfahren, daß eine ſinnvolle Freizeitgeſtaltung als Erholungs⸗ ſtunde neben den Hauptaufgaben des Arbeits⸗ dienſtes, der körperlichen und geiſtigen Ertüch⸗ tigung, notwendig iſt, um den neuen deut⸗ ſchen Menſchen, ſo wie ihn der Führer will, zu formen. Durch dieſe Vorführungen haben alle Volksgenoſſen die Möglichkeit, das Weſen und vor allen Dingen die Seele des Ar⸗ beitsdienſtes zu erkennen. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt daher dringend zu emp⸗ fehlen. 5 tere Perſonen erlitten bei dem Zuſammen⸗ ſtoß ebenfalls beträchtliche Verletzungen. gellagte viel zu ſchnell und ohne abzublenden gefahren war. Da er aber ſchon genug ge⸗ litten hat, hielt man eine Strafe von ſieben Monaten Gefängnis für angemeſſen. wurde übrigens inzwiſchen dort der Wald abgeholzt. d vurde in der Nacht von einem großen Brandunglück heimgeſucht. In der Scheuer eines Landwirts war Feuer ausgebrochen, das, begünſtigt durch den Wind, mit raſen⸗ der Geſchwindigkeit um ſich griff. ſer und zahlreiche Nebengebäude den Flam⸗ men zum 1 U und 17** ſchwer Mainz, 21. Okt.(Das Artilleriſten⸗ ehrenmal in Mainz.) Auf dem ehemali⸗ gen Fort Joſeph der alten Feſtung Mainz., am Linſenberg, wird am 13. und 14. Okto⸗ ber zum Gedächtnis der Toten des Fußar— tillerieregiments Generalfeldzeugmeiſter Nr. 3 — 109 Offiziere, 2504 Unteroffiziere und Mannſchaften des Regiments ſtarben den Hel⸗ dentod für das Vaterland— ein Ehrenmal eingeweiht. Es beſteht aus einer monumen⸗ talen Nachbildung einer ſchweren Feldhau— bitze, die aus 25 Vaſaltlavablöcken zufſammen⸗ geſetzt iſt. Der zum Ehrenmal gehörige Bran— denburgiſche Adler ſowie die Beſchriftung zie⸗ ren die Mauerſeite der Baſtion. Von dem Denkmal hat man einen herrlichen Blick über die Stadt nach dem Rhein und dem Taunus. Folgen der Naſerei Darmſtadt, 12. Okt. Am Abend des 3. März ereignete ſich auf der Straße Darm⸗ ſtadt Frankfurt in der Kurve zwiſchen Sprendlingen und Langen ein ſchwerer Ver⸗ lehrsunfall. Der 41jährige W. A. aus Kron⸗ berg i. T. rannte mit ſeinem Auto gegen einen entgegenkommenden Perſonenwagen. Die Fol⸗ gen waren fürchterlich. Seinem Nebenmann wurde durch die Windſchutzſcheibe der Hals durchſchnitten; er war ſofort tot. W. A. ſelbſt war ſchwer verletzt, verlor ein Auge und rang lange mit dem Tod. drei wei⸗ Vor Gericht wurde feſtgeſtellt, daß der An⸗ Um die Sicht in der Kurve zu verbeſſern, Die Gemeinde Glosberg im Frankenwald 98 mt ſind 7 Scheunen, 2 Wohnhäu⸗ fer gefallen. Weitere 9 5 Schotten, 21. Okt.(Schutzhaft.) Eine Frau aus Laubach, Kreis Schotten, die ſich in ungehörigen Schmähreden über die Regie rung und Maßnahmen der Regierung erging, wurde nach Vernehmung vor dem Laubacher Amtsgericht dort in Schutzhaft genommen. — Aus dem gleichen Grunde wurde ein Mann aus Köln, der ſich in Meiches(Kreis Schot ten) aufhielt und dort über die wirtſchaftlichen Maßnahmen der Regierung bösartiges Ge ſchwätz losgelaſſen hatte, dem Amtsgericht in Ulrichſtein vorgeführt, von wo er dann in Schutzhaft in das Staatspolizeigefängnis nach Darmſtadt überführt wurde. Sammlung für die Kriegergräberfür⸗ ſorge. Es wird nachdrücklichſt darauf hinge⸗ wieſen, daß die dem Volksbund Deutſche Krie— gergräberfürſorge für den 20. und 21. Okto ber ds. Is. bewilligte Straßen⸗ und Haus⸗ ſammlung nicht unter das Sammelverbot fällt, das die Führung der NS DA für die Glie derungen der Partei erlaſſen hat. Die Samm— lungsgenehmigung wurde dem Volksbund Deutſche Kriegergräber⸗Fürſorge durch den Reichsſchatzmeiſter im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen erteilt. Auch Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs emp⸗ fiehlt die Sammlung für die Deutſche Krie⸗ gergräberfürſorge dem Opferſinn aller Volks⸗ genoſſen. *Das Allmendgut. Ueber die Ver⸗ wendung des freigewordenen Allmendgutes bringen wir in vorliegender Ausgabe auf der 3. Seite des Hauptblattes einen Artikel, auf deſſen in⸗ tereſſanten Inhalt beſonders hingewieſen wird. Vereins⸗Anzeiger Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Sonn- tag, den 14. Oktober nachmittags 3½ Uhr findet im Gaſthaus„Zum Kaſſerhof“ eine VBerſammlung der Pelzuähgruppe ſtatt. Die Frauen mögen ſich an dieſer Verſammlung „„ Züchter ſind hier⸗ nheſmer Anzeſger Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 Viernheimer Zeitung 0 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 72 —— Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle b Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. (Biernbeimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der an Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernbeim Nr. 238 Samstag. den 13. Am Webftuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachkung. Das Winterhilfswerk 1934/5 hat begonnen. Der Führer und Kanzler ſelber hat den Großkampf gegen Hunger und Kälte eingeleitet mit einem eindring— lichen Appell an alle Volksgenoſſen, die er zu gebefreudiger Opferbereitſchaft aufrief. Daß dieſer Appell den rechten Widerhall finden wird, iſt gewiß. Schon die erſten Tage erbrachten Millionenſummen durch die Zeichnungen der großen wirtſchaftlichen Unternehmungen in allen deutſchen Gauen. Aber auch das Volk in ſeiner Geſamtheit wird nicht zurückbleiben. Wie im Vorjahr, wird auch dieſem Mal alles zuſammenſte— hen in Stadt und Land, um zu helfen. Alſo die Herzen auf und die— Geldbeutel auf! „Kein Volksgenoſſe darf frieren oder hun— gern!“ Unter dieſer Parole wird das deut— ſche Volk auch im Winter 1934/35 ſich zum Sozialismus der Tat bekennen. * Die Außenpolitik ſteht ganz unter dem erſchütternden Eindruck des politiſchen Mordes von Marſeille, der den König von Südſlawien und den franzöſi— ſchen Außenmeniſter Barthou dahinraffte. König Alexander war auf dem Wege nach Paris zu einem Staatsbeſuch bei der fran— zöſiſchen Regierung, als deren Vertreter ihn Barthou in Marſeille empfing. Die Kugel des Attentäters verwandelte Feſtesfreude e krank, machte die potter s küche, die für Paris geplant war und der man große Bedeutung beigemeſſen hatte, unmög⸗ lich. Ueberall aber verurſachte die Marſeiller Schreckenstat lähmendes Entſetzen. Man er— innerte ſich ſofort an den Frühſommer 1914, wo in Serajewo ein politiſcher Doppelmord geſchah, deſſen Opfer das öſterreichiſche Thronfolgerpaar war, und der zum äuße⸗ ren Anlaß der großen Weltkriegskataſtro— phe wurde.... Auch das Europa von heu⸗ te, ja gerade dieſes Europa, iſt nicht ſo gefeſtigt, daß es die Nachricht von einer po— litiſchen Bluttat, wie ſie in Marſeille ge— ſchah, ohne bange Befürchtungen aufneh— men könnte. Allerdings ſcheint es. daß den Marſeiller Attentäter Beweggründe gelei— tet haben, die Südflawien oder den Balkan allein angehen. Sei er nun Kroate, der da glaubte mit ſeiner unſeligen Tat der kroati⸗ ſchen Minderheit des ſüdſlawiſchen Staates zu nützen, ſei er Mazedonier, der mit ſeinen Revolverſchüſſen dem Ziele der Errichtung eines eigenen mazedoniſchen Staates glaub⸗ te dienen zu können. Die Tatſache, daß der Mörder ſelber ums Leben kam, erſchwert natürlich die Aufklärung der Tat und ihrer Beweggründe außerordentlich. Immerhin läßt ſich, wie bereits erwähnt, annehmen, daß es ſich nicht um große europäiſche Ge— ſamtfragen handelt. Und das läßt die Hoff⸗ nung zu, daß internationale Konflikte ſich aus dem furchtbaren Vorkommnis nicht ent— wickeln werden. Die Hoffnung, noch nicht die Gewißheit.. Zunächſt bleibt abzuwarten, ob der Kö— nigsmord innerpolitiſche Auswir⸗ kungen in Südſlawien ſelbſt haben wird. König Alexander war ein ſtarker, tat⸗ kräftiger und kluger Monarch. Es iſt ihm gelungen, die nach Nationalität, Sprache und Konfeſſion ganz verſchiedenartig zuſam— niengeſetzte Bevölkerung Südflawiens zu einer ſtaatlichen Einheit zuſammenzuführen. Um dieſes Ziel zu erreichen, hob er zeit⸗ weilig auch die parlamentariſche Verfaſſung des Landes auf. Dem Wunſche der Kroaten nach einer Art Selbſtverwaltung ſetzte er ſtarken Widerſtand entgegen, weil er eine ſtarke Zentralgewalt als unerläßliche Vor⸗ ausſetzung für den Zuſammenhalt des gan⸗ zen Staatsgefüges anſah. Aber König Ale⸗ rander verſtand es auch, der Außenpolitik ſeinen Stempel aufzudrücken. Er hielt zwar au der„Kleinen Entente“, dem Staaten⸗ bündnis Südſlawien— Tſchechoſlowakei— Rumänien unbedingt feſt, ließ ſich aber da⸗ durch nicht abhalten, auch die Beziehungen zu Bulgarien enger zu knüpfen. Sein Be⸗ uch beim bulgariſchen König in Sofſa iſt noch in allgemeiner Erinnerung. Daß die ſüdflawiſche Politik der letzten Zeit eine Hin⸗ neigung zu Deutſchland deutlich erkennen ließ, war wohl auch in erſter Linie auf den Einfluß des Königs zurückzuführen, der ſich Oktober 1934 51. Jahrgang Schatten über Europa Die unabſehbaren Folgen der Schreilenstat von Marſeille Paris, 13. Oktober. Nach wie vor ſteht die Oeffentlichkeit in Frankreich im Bann der unheilvollen Blut— tat von Marſeille. Die Pariſer Preſſe be— ſchäftigt ſich insbeſondere mit den außen⸗ politiſchen Folgen des Marſeiller An- ſchlags, nachdem der ſüdſlawiſche Außen— miniſter Jeftitſch im Außenminiſterium eine längere Unterredung mit Generalſekretär Leger hatte. In den Betrachtungen des „Journal“ kommt der Wunſch zum Aus⸗— druck, Italien möge die jetzige Gelegen— heit benutzen, um gegenüber Südſlawien eine Geſte vertrauensvoller Sympathie zu machen, die allen Verdacht und alle Rach— ſucht aus der Welt ſchaffe. Weniger hoff— nungsvoll betrachtet„Echo de Paris“ die Lage. Der kommende franzöſiſche Außen— miniſter werde auf ſeinem Schreibtiſch die Akten über die franzöſiſch-italieniſchen und über die italieniſch-ſüdſlawiſchen Beziehun— gen vorfinden. Hierüber ſollte gerade mit König Alexander verhandelt werden. Die Tat des Mörders iſt dazwiſchen ge⸗ kommen. Offenbar ſeien die 1 l den Verhandlungen picht mehr günſtig. In mehreren ſptactiſtren Städten habe die Volksmenge vor den italieniſchen Konſulaten Kundgebungen veranſtaltet. Auch für die franzöſiſche Innenpolitik ſcheinen ſich weitergehende Konſequenzen zu ergeben, als man zunächſt wohl glaubte. Es heißt, daß Miniſterpräſident Doumergue das Rücktrittsgeſuch des Innenminiſters Sar— raut, das erſt am Montag amtlich bekannt— gegeben werden ſoll, angenommen habe. In den Zeitungsbetrachtungen kommt zum Aus— druck, es ſei gut, wenn, wie im vorliegenden Fall, die verantwortliche Perſönlichkeit für das, was unter ihrer Leitung geſchehe, ein⸗ ö ſtehe. Das„Journal“ ſagt: Die Ungnade fällt auf Männer, von denen einige nur infolge ihrer Stellung geopfert werden, die ſich aber ſelbſt als Opfer angeboten hätten. Am Farge Varthous Vor dem im Uhrenſaal des Außenminiſte— riums aufgebahrten Sarge des Außenmini— ſters Barthou zog die Pariſer Bevölkerung in ununterbrochener Folge vorbei. Die Ein— fahrt zum Außenminiſterium, der Haupt⸗ eingang des Gebäudes und die Flügeltüren des Uhrenſaales waren ſchwarz umklendet. Der Sarg ruhte auf einer hohen Eſtrade und war mit der Trikolore bedeckt. Unzählige Kerzen verbreiteten mit zwei verhängten mehr und mehr vom franzöſiſchen Gängel⸗ bande zu löſen beſtrebt war. Zwiſchen Süd⸗ ſlawien und Italien beſtehen alte Gegen— ſätze, weil man in Belgrad den italieniſchen Expanſionsdrang nach dem Balkan fürchtet. Der franzöſiſche Außenminiſter Barthou wollte aber gerade jetzt den Verſuch machen, dieſe Gegenſätze zu überbrücken. Der Kö⸗ nigsbeſuch in Paris ſollte die erſte Aus— ſprache darüber bringen. Dann wollte Bar⸗ thou nach Rom reiſen, um mit dem italie⸗ niſchen Staatschef Muſſolini über dieſe Dinge zu verhandeln Die Schüſſe von Mar⸗ ſeille haben dieſe Bemühungen jäh unter⸗ brochen. Da der Nachfolger Alexanders auf den Königsthron ein elfjähriger Knabe iſt, wird die tatſächliche Regierungsgewalt von einem Regentſchaftsrat ausgeübt werden. Man wird in der nächſten Zeit daher auch nicht mehr viel von ſüdſlawiſcher politiſcher Aktivität hören. Ein Regentſchaftsrat kann weder innen- noch außenpolitiſch eine ſtarke Monarchenperſönlichkeit erſetzen, ſondern wird ſich bemühen müſſen, ſich durchzu⸗ lavieren. * Möglicherweiſe hat auch Barthous tragiſches Verſchwinden von der politiſchen Bahn Nachwirkungen po⸗ litiſcher Art. In der Innenpolitik Frankreichs ſind ſie bereits da: die franzöſi⸗ ſchen Rechtsparteien haben eine ſtarke Agi⸗ tation gegen die Polizeiverwaltung be⸗ Wandleuchtern ein gedämpftes Licht. Am oberen Ende des Katafalks war ein mit ſchwarzem Trauerflor verſehener rieſiger Eichenlaubkranz niedergelegt. Die Toten— wache wurde von einem Vertreter der fron— zöſiſchen Diplomatie und einem Mitglied des Außenminiſteriums gehalten. War Barthous Leben zu retten? Man ſtreitet darüber, ob Außenminiſter Barthou hätte gerettet werden können, wenn man ihm rechtzeitig die notwendige ärzt— liche Hilfe hätte angedeihen loſſen. Es ſcheint jetzt feſtzuſtehen, daß der Außenminiſter nach dem Anſchlag dem Wagen entſtieg und von einem Poliziſten nach einer Miets— droſchke geleitet wurde, die ihn in ein Kran— kenhaus führte. Mit einiger Verwunderung fragt man, warum es dem Polizeibeamten nicht möglich geweſen ſei, dem Wagen ſchneller einen Weg durch die Menge zu bahnen. Barthou war von dem ihn beglei— tenden Poliziſten nur ein ungenügender Notverband angelegt worden. Bei ſeiner Ankunft im Krankenhaus ſoll Barthou trotz des ſtarken Blutverluſtes noch ziemlich friſch geweſen ſein. Noch nach einer Serumſpritze, die man ihm verabreichte, habe er ſich beſorgt erkundigt, ob ſeine Verletzung ernſter Natur ſei, und ob ihm etwa der Arm abgenommen werden müſſe. Er habe die beruhigende Ver— ſicherung erhalten, daß ſein Zuſtand zu kei— nerlei Beſorgniſſer Anlaß gäbe. Das Rätſel von Fontainebleau Der geheimnisvolle Treffpunkt der Ver- Polizei. Paris, 13. Oktober. Das Verhör der in Annemaſſe feſtgenom— menen mutmaßlichen Helfer des Marſeiller Mörders, Beneſch und Novak, hat bisher zu folgenden Ergebniſſen geführt: Der Paß Novaks iſt am 5. Auguſt 1934 in Trieſt ausgeſtellt worden. Er enthält einen am 26. September in Thierceaux eingetra— genen franzöſiſchen Einreiſevermerk, desglei— chen der Paß Beneſchs, der am 18. Juni in Paris ausgeſtellt worden iſt. Beneſch und Novak haben aber zugegeben, daß die Viſa und Einreiſevermerke gefälſcht ſind. Die Verhafteten haben zugegeben, einer gonnen, die es offenbar verſäumt hat, das königlichen Gaſtes zu tun. Innenminiſter ſeinen Rücktritt vom Miniſterium erklärt den. Darüber hinaus wird die antimarxi— trieb erhalten. Man verlangt bereits die ſchen Parteiorganiſation. Möglicherweiſe wird es auch noch weitergehende Konſe— quenzen für die franzöſiſche Innenpolitik geben, etwa eine Demiſſion des Geſamt— kabinetts. Ob die Marſeiller Bluttat auch Folgen für die franzöſiſche Außenpolitik haben wird, läßt ſich noch nicht abſehen. Einſtweilen hat der Miniſterpräſident ſelbſt die Leitung des Außenminiſteriums über— nommen. Es iſt aber anzunehmen, daß dies nur ein Proviſorium iſt. Barthous Außen⸗ politik verfolgte die alten franzöſiſchen Linien: eine möglichſt ſtarke Front mög⸗ lichſt vieler Länder unter Frankreichs Füh⸗ rung gegen Deutſchland. In dieſem Sinne hat Barthou die Politik der Delcaſſe, Poin⸗ care, Clemenceau, Herriot uſw. getreulich fortgeſetzt. Wie dieſe, glaubte auch er damit ſeinem Lande am beſten zu dienen. Eine grundſätzliche Aenderung dieſer Politik wäre natürlich möglich, wahrſcheinlich iſt ſie allerdings nicht. ſchwörer.— Neue Vorwürfe gegen die Das Erbe König Alexanders Vertrauen zu dem Regenten Prinz Paul. revolutionären Vereinigung anzugehöcen, di l 5 1 5 füllen könne, der, bevor er die Augen für immer ſchloß, den Mahnruf an ſeine Um— f 5 N 7.— 2 gebung gerichtet habe:„Behütet mir Süd— Menſchenmögliche für die Sicherheit des ſtiſche Strömung in Frankreich neuen Auf- zwangsweiſe Auflöſung der kommuniſti- deren nähere Beſchreibung ſie verweigern. Sie behaupten, Befehl erhalten zu haben, ſich nach Paris zu begeben und dort eine führende Perſönlichkeit ihrer Vereinigung zu treffen, von der ſie einen beſonderen Auf— trag entgegennehmen ſollten, jedoch lätten ſie an dem angegebenen Treffpunkk vergeb— lich gewartet. Um ſich die Zeit zu vertreiben, hätten ſie die Umgebung von Paris beſucht und ſo auch in Fontainebleau geweilt. Hier hätten ſie durch Rundfunk und Preſſe von dem Marſeiller Anſchlag Kenntnis erhalten und ſich icheeu— nigſt Fahrkarten nach Thonon beſorgt, m der Hoffnung, auf demſelben Weg, auf dem ſie gekommen waren, zurückkehren zu kön— nen. Beneſch, der ſich anſcheinend längere Zeit auch in Braſilien aufgehalten hat, weiſt eine ſehr ſtarke Aehnlichkeit mit einem ge— wiſſen Nalis auf, der der franzöſiſchen und der ſüdſlawiſchen Polizei als verdächtig be— kannt war. Der in Fonkainebleau enkkommene Malny oder Chalny irrt immer noch in den Wäl— dern der Umgebung umher. Die Preſſe iſt ſehr aufgebracht darüber, daß auch ein Enkkommen nur der unglaub- lichen Teilnahmsloſigkeik und Unenk⸗ ſchloſſenheit der Polizei zu ver- danken ſei. So berichtet„Paris Midi“, daß am Bahnhof von Jonkainebleau, als Chalny das Weite ſuchte, die Gendarmen es nicht für kunlich hielten, ihn zu verfolgen, ſondern erſt die Ankunft der Mobilgardiſten abwar⸗ leten. Fontainebleau, behaupket das Blatt, ſcheine übrigens der Jenkralpunkk der Ver- ſchwörer zu ſein. Belgrad, 13. Oktober. Die ſüdflawiſche Oeffentlichkeit beſchäftigt ſich mit der Perſon des Prinzen Paul, der im Teſtament des verblichenen Königs Alexander an erſter Stelle zum Mitglied des Regentſchaftsrates ernannt wurde. Man be— grüßt dieſe Beſtimmung auf das Wärmſte. Die Preſſe führt aus, daß Prinz Paul das vollſte Vertrauen Alexanders beſaß und ſtets in deſſen geheimſte Pläne eingeweiht war. Die halbamtliche„Vreme“ erklärt, daß nie— mand vollſtändiger und niemals getreulicher die letzten Worte des Königs Alexander er— flawien!“. Das„Deutſche Volksblatt“, das Sarraut, der Chef der Polizei, hat bereits Hauptorgan der Minderheiten. führt über den neuen Regenten unter anderem und hohe Polizeibeamte ſind abgeſetzt wor- als: Es iſt noch in allgemeiner Erinnerung, daß er vor einigen Jahren den Ehren- ſchutz über die Deutſche Kunſt⸗ ausſtellung in Belgrad übernahm. Trotz ſeiner künſtleriſchen Veranlagung ſtand Prinz Paul dem politiſchen Geſchehen im Lande keineswegs fremd gegenüber. Man darf annehmen, daß König Alexander bei der Durchführung ſeiner Pläne durch die Zuſtimmung des Prinzen Paul jeweilig ge— ſtärkt wurde. Dies alles kann als Unter— pfand dafür gelten, daß er die berufenſte Perſönlichkeit zur Fortführung der Staats— geſchäfte iſt. Zugleich wird er zweifellos dem jungen König Peter II. ein wohlwollen⸗ der Freund, Ratgeber und Erzieher ſein. Vertreter des Führers und der RNeichs⸗ regierung bei der Beiſetzung Berlin, 13. Oktober. Der Führer und Reichskanzter Adolf Hik⸗ ler hat den Geſandten von Keller als außerordentlichen Botſchafter nach Belgrad entſandt, um ihn bei der Beiſetzung Seiner Majeſtät König Alexander J. von Jugofla⸗ wien zu verkrelen. Die Reichsregie⸗ rung wird durch den deutſchen Gesandten in Belgrad, von Heeren. verkreten. * .— (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S, D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDaAp⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RD: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSK OV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk-Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 1820 Uhr. P 0 Betr.: Bernſteinplakette. Ich wünſche umgehend von allen Sammlerinnen einen kurzen Bericht, welche Volksgenoſſen ſich von der Sammlung ausgeſchloſſen haben, obwohl ſie in der Lage geweſen wären, ihr Scherflein für die Armen beitzutragen.— Wer trotz der herzergreifenden Worte des Führers ſich immer noch hartherzig gegen ſeine Volksgenoſſen zeigt wird von mir rückſichtslos angeprangert werden.— Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter Achtung! Amateurphotographen! Wer vom Feſt- zug am Erntedankfeſt ſchöne Bilder hat und ſolche dem Gauarchiv überlaſſen will, liefern ſolche in 2facher Ausführung bis 18. Okt. dem Ortsgr. Filmwart Pg. Lehrer Rockenſtein ab. NMS KO Am Sonntag, den 14. Oktober findet nachmitt. 4 Uhr im Saale des deutſchen Kaiſers bei Ka- merad Mandel, urſere Monatsverſammlung ſtatt. Der Wichtigkeit wegen bitte ich alle Kameraden und Kameradenfrauen zu erſcheinen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß am Sonntag, den 18. November 1934 der Kriegsopferehrentag in Frankfurt am Main ſtattfindet, zu welchem ich am kommenden Sonntag bereits ſchon die Mel- dungen abgeben muß. Die Fahrpreisermäßi⸗- gung beträgt 75% Der Obmann Seelinger. u S BO- DAF Nur wenige Wochen trennen uns von der Saar- abſtimmung. Am 13. Januar 1935 fällt das Schickſal an der Saar. Der Abſtimmungskampf an der Saar geht ſeinem Höhpunkt zu. Das ganze Deutſche Volk muß dieſen Kampf mit innerſter Anteilnahme und ſtändigem Intereſſe verfolgen. Um dies zu erreichen wurde der Saarkalender geſchrieben. Da- rum weiſt nicht die Amtswalter der D. A. F. zurück, wenn ſie Dir ſchaffender Volksgenoſſe einen Saarkalender verkaufen wollen, ſondern opfere den Betrag für den Saarkalender, denn du hilfſt hiermit das Wintershilfswerk der Saar aufbauen. Heil Hitler! RSB und Daß, gez. Mögelin D. A. F. Am Mittwoch, den 17. des Monats findet im Freiſchütz eine Kundgebung der D. A. F., bei der Pg. Bullmann ſprechen wird, ſtatt. Es wird von allen Viernheimer Volksgenoſſen er- wartet, daß ſie dieſe Kundgebung beſuchen. Heil Hitler! D. A. F. gez. Mögelin. 8* 1. Für Blockwalter! Lt. Anordnung Nr. 52 habe ich der Kreisamtsleitung umgehend die⸗ jenigen Volksgenoſſen mitzuteilen, die bis heute noch nicht der NS. als Mitglied angehören jedoch vermöge ihrer Eiukommens⸗- und ſonſtigen Verhältniſſe unbedingt dazu in der Lage wären. Die Blockwalter melden mir bis morgen Sonn- tag je aaf beſonderem Zettel die in ihrem Block bekannten„Harten“ mit folgenden Angaben: Name Alter Religion Kinderzahl(einſchl. der Verſt.) Alter der noch lebend. Kinder(ungefähr) Einkommens- oder Geſchäftsverh. Wo in Arbeit oder ſelbſtändig Gründe der ſeitherigen Ablehnung Meldungen find morgen zwiſchen 12.30 und 14 Uhr auf der NSV.⸗Geſchäfsſtelle abzugeben. Fehlmeldung erforderlich. Blockwalter die ihrer Pflicht nicht genügen, wer⸗ den unnachſichtlich der Kreisamtsleitung gemeldet. 2. Eintopfſammler! Abrechnung morgen zwiſchen 12.30 Uhr und 14 Uhr im NSV.-Lokal 3. B. D. M. Abrechnung der Bernſteinanſteck⸗ nadel am kommenden Montag abend 8 Uhr auf de N. S. V.⸗Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! Zöller 7 Es ſoll zeigen, daß wir Sozialiſten der Tat ſind, daß wir bereit ſind unſeren Brüdern Weg der Sorge und Not gehen müſſen, zu helfen. Wenn morgen die Sammler in unſerem wieviel Dankbarkeit und Freude uns von deut⸗ ſchen Müttern und Vätern entgegenſtrömt, wenn deutſche Menſchen und deutſche Kinder auch in dieſem Winter nicht zu hungern und zu frieren brauchen, weil wir opfern. „Speiſewirtſchaften und Eintopf⸗ gericht! Die Speiſewirtſchaften haben die vor⸗ geſchriebenen Eſſen zu verabreichen. Klaſſe l = 60 Rpf.(10 Rpf. für WH W.) Klaſſe ll 1.— RM.(40 Rpf. für WH W.) Klaſſe Ill = 2.— RM.(1,30 RM. für WW.) Die vorſchriftsmäßigen Quittungsblocks ſind zu ver⸗ wenden! * Kleider⸗ und Wäſcheſammlung im Rahmen des W. H. W. In einigen Tagen wird durch das WSW. eine allgemeine Kleider- und Wäſcheſammlung durchgeführt. Bei dieſer Sammlung werden auch Kinderkleider, Säuglingsbekleidung, Windeln etc. dankend an- genommen. Wir bitten jedoch keinen Schund abzuliefern, der nicht mehr ausgebeſſert werden kann und vor allem ſaubere Sachen. Der Sam⸗ meltermin wird noch genau geſtimmt, jedoch wolle einſtweilen mit der Suche undBereitſtellung be- gonnen werden. Neue Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe. Die hieſige Metzger-Pflicht⸗Innung veröffentlichſt in vorliegender Ausgabe die neuen Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe. Wir machen hierauf aufmerkſam. * Einen Anhänger umgeworfen. Heute vormittag kurz vor 7 Uhr wurde auf der Mannheimerſtraße, Nähe Tivoli, der zweite Anhänger eines Bulldoggs, der Kies beladen war, durch einen überholenden Laſtzug von hinten angefahren und umgeworfen. Der An⸗ hänger mit Inhalt flog über die Schienen der OEG, ſodaß der Verkehr kurze Zeit unter- brochen werden mußte. Perſonenſchaden iſt nicht entſtanden. Der Laſtwagen ſetzte ſchnell ſeine Fahrt fort und konnte unerkannt entkommen. Wellenſittiſchfreunde. Alle Wellen⸗ ſittiſchreunde und Züchter machen wir auf die Verſammlung morgen Sonntag Vormittag 11 Uhr im Löwen aufmerkſam. Es iſt Vorſchrift, daß ſich alle Wellenſittiſchzüchter zuſammenſchließen, weshalb es unbedingte Pflicht jedes Zuchtkollegen iſt, an der Verſammlung teilzunehmen. § Sandblattverkauf in Bruchſal am 12. Oktober 1934. Viernheim erzielte: Gruppe 1—2 78.60 3—4 80.00 5—6 79.55 7—8 78.90 9—10 79.05 11—12 77.85 13—14 77.35 „ PB 78.60 Die Verwiegung beginnt vorausſichtlich ſchon in den nächſten Tagen und bitten wir, das Sand⸗ blatt gebüſchelt und gut ſortiert verſandbereit zu halten. Weiter erzielten: Hüttenfeld 1 und 2 80.85 Großhauſen 85.05 Lorſch 86.65 Lampertheim von 68.10- 70.85 Erſte Viernheimer Tonfilmſchau. Gold! Der grösste u. gewaltigste Tonfilm von 1034 Das gigantischste u. teuerste Afa-Spitzen⸗ ilmwerk. Diese Woche im Central⸗Fülm⸗palast. Das mit Hochſpannung erwartete Monu⸗ mental⸗Tonfilmwerk der Ufa iſt zur Freude aller in Viernheim eingetroffen. Daß es ſich hier um einen ganz außergewöhnlichen Großfilm handelt, braucht hier nicht mehr erwähnt zu werden. Nur eins ſei geſagt, es iſt die größte Senſation Viernheims. Ein Erlebnis ſo eindringlich, ſo herzbewegend und mitreißend, daß es nicht ſo leicht vergeſſen werden kann. Der ewige Menſchheitstraum, auf künſtlichem Wege Gold zu erzeugen, findet in dieſem grandioſen Ufa⸗ Film Erfüllung.— Mit den gigantiſchen Mit⸗ teln der Technik unſeres Jahrhunderts wird dieſes Problem in Angriff genommen. Es iſt ein Spiel ungeheuerer Apparaturen und unge⸗ heuerer elektriſcher Energien— aber auch ein Eintopfgericht am Sonntag und Schweſtern, die ohne Schuld, jetzt noch den Hauſe vorſprechen, dann wollen wir daran denken, Spiel der Leidenſchaften, die in Mord u. Ver⸗ nichtung ihren Ausdruck finden. Kühner Er⸗ findergeiſt und grenzenloſe Habgier ſind die Triebkräfte— Liebe, Freundſchaft und Haß ſind es, die die Menſchen für⸗ und gegeeinander kämpfen laſſen.— Hans Albers, Brigitte Helm, Michael Bohnen und Lien Deyers ſind die Hauptdarſteller. Ihre hohe Darſtellungs⸗ kunſt und der Senſationsgehalt der Geſchehniſſe laſſen den Film zu einem aufwühlenden und unvergeßlichen Erlebnis werden. Ueberall wo das Ufa⸗Spitzenfilwerk„Gold“ bis jetzt zur Aufführung kam, war große Be⸗ geiſterung und niemand hat es ſich nehmen laſſen, das Meiſterwerk deutſcher Filmkunſt ſich anzuſehen. Alles geht daher zu Hans Albers, um künſtlich Gold machen zu ſehen. Sport und Spiel Ilvesheim— Viernheim Bezirksliga⸗Verbandsſpiel Die Grünen müſſen morgen zum Neuling Ilvesheim. Dieſer Gaſtgeber ſieht aber garnicht ſo nach Neuling aus, denn ſeine bisherigen Lei⸗ ſtungen ſind ganz reſpektabel; in Feudenheim nahm er ſogar einen Punkt mit nach Hauſe. Die Mannheimer Vorſchau lautet auf„unge- wiſſe Ausſichten“ und dem könnte man ſich an⸗ ſchließen an der Stürmerleiſtung von Sonntag gemeſſen. Hoffentlich weiß die ganze Mannſchaft um was es geht. Es iſt nicht damit getan, daß man„hätte“ gewinnen können, wenn der Sturm— wie ſchon ſeit langer Zeit— geſpielt und geſchoſſen hätte. Soll man die Sportfreunde ermuntern, die Mannſchaft zu begleiten, wenn ſie zuſehen müſſen, wie die Zeit nutzlos verſtreicht, wie einige Stürmer ſich ſelbſt fixieren und immer mit knapp einem Tor Unterſchied Spiele verlo⸗ ren gehen. In den neunzig Minuten muß ge⸗ kämpft werden, in der Geſamtheit, nicht einer für ſich! Und dann wird das Endreſultat an- ders lauten. Zum morgigen Spiel wird erwar⸗ tet daß vom erſten bis letzten Mann ein einheit⸗ licher Wille zum Sieg vorhanden iſt. Wer nicht mittut und ſieht nicht ſeine Nutzloſigkeit ein, dem muß das nun klargemacht werden. Wir kannten ſtets nur ſchnelle und packende Kämpfe um Sieg und Punkte— und nicht um Nieder- lagen. Mannſchaftsaufſtellung: Krug, Kiß, Fal⸗ termann, Martin, Mandel, Fetſch, Kiß K., Koob, Müller Joſ., Schmitt Michael, Helbig Hans. r. 3. Verbands⸗Fußballſpiel! Ty. B'heim— Ty. Jahn Weinheim auf dem Stadion Lorſcherſtraße. Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr em⸗ pfängt die 1. Fußballelf des Turnvereins 1893 den z. Zt. ſpielſtarken Turnverein„Jahn“ Wein⸗ heim. Die Gäſte als einziger Gegner ohne Punktverlaſt werden alles einſetzten, um auch dieſe Punkte einzuheimſen. Alſo wird bieſes Treffen eines der beſten Spiele ſein, die in der Vor⸗ runde ausgetragen werden. Das Vorſpiel hat die 2. Fußballelf gegen Jahn Weinheim 2. Des- halb auf zum Stadion an der Lorſcherſtraße. — Die 1. Handballelf iſt ſpielfrei. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau „King⸗Kong“ Ein phantaſtiſcher, utopiſcher Koloſſal-⸗Film. Die Mammutgeſchöpfe der Urwelt, ein Rieſen⸗ Corilla vom 15 Meter Höhe, Dinoſaurier von erſchreckendem Ausmaße, Rieſenſeeſchlangen, die ein großes Floß wie Streichhölzer zerknicken, ur⸗ weltliche Fledermäuſe und Vögel von unvorſtell- barer Große gehen durch den Film. Auf einer bisher unentdeckten Inſel im ſüdlichen Ozean lebt dieſe Schreckensvolle Welt der Urzeit. Kühne Forſcher nehmen den Kampf gegen die Urwelt⸗ rieſen auf und bringen den Rieſen⸗Corilla lebend nach New York. Und hier zeigt der Film, als dieſes Urwelttier, ſeiner Feſſeln ledig, durch die Straßen New Porks raſt, ein aufpeitſchendes, von furioſer Wildheit erfülltes Inferno, das an die Schilderungen eines Dante erinnert. Ein Film, wie er bisher noch nicht gezeigt wurde. Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1934/5 5 Winter Hilfswerb des deutſchen Bolbes 03% Gottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde 21. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 5 ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Verſammlung der Jünglingsſodal. 2 Uhr Roſenkranzandacht, darauf Ver⸗ ſammlung des 3. Ordens mit Aufnahme. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abtlg. der Jungfr. Congreg. bei den Engl. Fräulein. In der Marienkirche: 8 Uhr Gottesdienſt 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Suſanna Bu- gert geb. Bauer, Eltern, Schwieg.⸗Eltern u. Angeh. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Lehrer Phil. Schröder, Ehefr. Anna geb. Butſch u. Mich. Butſch. 8 Uhr beſt. Amt für Johann Hoock, Ehe⸗ frau Eva geb. Träger, Tochter geehl. Kempf und Angeh. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Paula Win⸗ kenbach geb. Bardon. 78 Uhr beſt. S.⸗M. für Caspar Adler Ehe frau Rathar. geb. Martin, beiderſ. Eltern u. Angeh. Mittwoch: ¼7 Uhr 1. ½8 Uhr 2. S. A. für Michael Müller. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. E. A. für Adam Schmitt Ehefrau Agnes geb. Diehl, Kinder Maria und Jakob Schwager Joh. Krug und Angeh. 8 Uhr beſt. Segens⸗Meſſe für den verungl. Caſpar Adler, Großeltern und Angeh. Freitag: ¼7 Uhr 3. S. A. für Michael Müller 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Weidner und Math. Babylon. 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Winkler geb. Hofmann, Mutter Kath. geb. Adler Schwieg. Eltern Michael Winkler u. Cäcilia geb. Haas und Pflegekind Maria Kraſtel. Samstag: Eröffnung des Großen Gebetes um 4 Uhr, geſt. hl. Meſſe für Familie Phil. Babylon und Phil. Buſalt. 3/47 Uhr beſt. Amt für Valentin Helbig 6. Eltern Schw.⸗Eltern und Angeh. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Hofmann 4. und Franz Winkler 3. 7/8 Uhr beſt. S.⸗M. anſtelle eines Amtes für Kirchenrechner Joſ. Martin 3. Ehefrau Kath. geb. Winkenbach, beiderſ. Geſchwiſter Eltern und Angeh. Am nächſten Sonntag und Montag ſind öffeutliche Betſtunden. Die Gottesdienſtordnung iſt nächſten Sonntag folgende: Apoſtelkirche 5 Uhr 1. hl. Meſſe und Eröffnung der öffentlichen Anbetung. ½7 Uhr 2. hl. Meſſe. ½8 Uhr 3. hl. Meſſe. ½9 Uhr Hochamt und darauf Prozeſſion u. Beginn der öffentlichen Betſtunden. Marienkirche 10 Uhr Kindermeſſe 8 Uhr Meſſe fällt wegen des großen Ge⸗ betes aus. Am nächſten Sonntag gem. Kommunion für die Schüler der H. Lehrer Klee und Kumpa, Rektor Gillig und Beller und Frl. Sax. Beicht Freitag 5 Uhr Mädchen, 6 Uhr Knaben. Zu⸗ gleich gemeinſchaftliche Kommunion der Männer. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern und am Freitag in der Marienkirche ¾7 Uhr hl. Meſſe, Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 14. Oktober 20. Sonntag nach Trinitatis. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. ¼2 Uhr: Gottesdienſt(Herr Pfarrer Weber⸗ Lampertheim; Text: Eph. 4,22— 32; Lieder: 301, 158) Mittwoch, den 17. Oktober Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 18. Oktober Abends 8 Uhr Uebungsſtunde des Kircheuchors in Neuyork ereignete ſich Exploſionsunglück. 1 Ein Runderlaß des ordnung bezeichneten füllt ſind. Es haben ſich Zweifel ergeben, wie in den Fällen zu verfahren iſt, in denen Auf— wendungen im Steuerabſchnitt 1934(1933. 34) entſtanden ſind, lagende Einkommens⸗ ſteuer für dieſen Steuerabſchnitt nicht oder nicht in ausreichender Höhe zu iſt, oder weil Steuerabzugsbeträge nicht er— ſtattet werden dürfen. Zur Beſeitigung die⸗ 9 ö für buchführende Gewerbetreibende Steuerermäßigung verweiſt beſonders auch auf 9 1 3 Bauten für Zwecke des zivilen 10 1 neben der vollen Abſetzung ungen, die auch bei Ergänzungen zugelaſſen t., zu gewähren. An kurzen Worten 5 Reichskanzler hat den Geſandten von N geler als denen Botſchafter nach Belgrad entſandt, um ihn bei der Beiſetzung König Alexanders zu vertreten: die Reichs⸗ eee wird durch den deutſchen Geſand⸗ ten in Belgrad vertreten. Der evangeliſche Landesbiſchof in Bayern, Dr. Meiſer, iſt aus ſeinem Amt abberufen worden; es wurden zwei geiſtliche Kommiſ⸗ ſare für Franken und Altbayern eingeſetzt. Generalleutnant Nuyten iſt von ſeinem Amt als Chef des Generalſtabs der belgiſchen Armee entbunden worden. Der griechiſch⸗katholiſche Erzbiſchof von Lettland wurde ermordet; vermutlich handelt es ſich um einen perſönlichen Racheakt. Eine Linoleumfabrik bei Lille fiel einem rieſigen Brand zum Opfer. In einem vierzehnſtöckigen Wolkenkratzer ein furchtbares die Steuererleichterungen Berlin, 13. Oktober. Der Reichsfinanzminiſter hat durch Rund⸗ erlaß Einzelfragen zur Ergänzung der Ord⸗ nung zum Geſetz über Steuererleichterungen vom 20. Apral 1934 geklärt. Nach der Er⸗ gänzungsverordnung ermäßigt ſich bei der Veranlagung der Einkommenſteuer und der Körperſchaftsſteuer die Steuerſchuld für die Steuerabſchnitte, die in der Zeit vom 1. Ja⸗ nuar 1934 bis zum 31. Dezember 1935 enden, um 10 v. H. der Aufwendungen für Inſtandſetzungen und Ergänzungen an Gebäuden und Ge— bäudeteilen aller Art, wenn die in der Ver⸗ Vorausſetzungen er— weil eine zu oder veran⸗ Körperſchafts⸗ entrichten ſer Zweifel und zur Vermeidung von Härten erklärt ſich der Reichsfinanzminiſter damit einverſtanden, daß die Steuerermäßigung für Aufwendungen im Steuerabſchnitt 1934 (1933-34) inſoweit noch im Steuerabſchnitt 1935(193435) gewährt wird, als ſich die Steuerermäßigung für 1934(1933-34) aus den bezeichneten Gründen nicht auswirken kann. Für Steuerabſchnitte, die nach dem 31. Dezember 1935 enden, kommt eine Steu— erermäßigung 10 in Betracht. Auch kann nicht etwa für Aufwendungen im Steuerabſchnitt 1935(193435) eine Steuer— ermäßigung bereits für den Steuerabſchnitt 1934(1933-34) verlangt werden. Vorausſet⸗ zung für eine Steuerermäßigung bleibt in jeden Fall, daß die Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten in der Zeit vom 1. Ja— nuar 1934 bis 31. März 1935 begonnen und beendet ſind. Dieſe Ausführungen, ſo erklärt der Mini— ſter, bauen der bisherigen Rechtslage entſprechend auf den Begriff der Steuerabſchnitts auf. Das neue Einkommenſteuergeſetz, das demnächſt erlaſſen werde, werde vorausſicht⸗ lich nicht mehr auf den Steuerabſchnitt ab⸗ 5 ſtellen. Die Veranlagung ſolle künftig im⸗ mer für das Kalenderjahr vorgenom⸗ men werden, auch ſoweit vom Kalenderfahr abweichende Wirtſchaftsjahre zugelaſſen wer— den, wie dies für Land⸗ und Forſtwirte und vorge⸗ ſehen iſt. 5 Bei der Einzelerörterung der der möglichen Miniſter begünſtigten Luft⸗ Hier iſt die Steuerermäßigung der Aufwen⸗ die ſtark ſchutzes. —— Euchariſtiſcher Kongreß Feierliche Eröffnung. Buenos Aires, 13. Oktober. Der Euchariſtiſche Kongreß wurde mn Buenos Aires feierlich eröffnet. Ueber 500 000 Perſonen, darunter Vertreter aus 0 Ländern, nahmen an der Eröffnung teil. Nach einem Hochamt, das von dem Erz⸗ biſchof von Buenos Aires gehalten wurde, wurde eine päpſtliche Botſchaft verleſen. An⸗ ſchließend richteten der Erzbiſchof von Bue⸗ nos Aires, der Biſchof von Namur und Kar⸗ d.malſtaatsſekretär Pacelli Anſprachen an die Verſammelten. Kardinalſtaatsſekretär Pa⸗ ö celli forderte die Anweſenden ſowie alle Ka⸗ tholiken der Welt auf, für den Frieden in der Welt und im beſonderen für den Frie⸗ den in Südamerika zu beten. Der Donners⸗ lag galt als„Tag der Kinder“. der erſten ommunſon von 110 000 Kindern, die im alermo⸗Park verſammelt waren. 300 Prie⸗ ſter reichten das Abendmahl. Flugzeuge kreiſten über dem Park. Ein Chor von Perſonen ſang das Lied:„Lobe den Herrn“. Am der feierlichen Handluna erteilte ruſſiſchen Botſchafter bei der Reichsregierung, Reichsfinanzminiſters. der Legat des Papſtes, Kardinalſtaatsſerre⸗ tär Pacelli, der Menge den Segen. Die Mitternachtsmeſſe vom 12. Oktober wurde von einer unüber⸗ e Menſchenmenge beſucht. Der Prä⸗ ident von Argentinien, Juſto, die Mitglie⸗ der der Regierung und ſämtliche kirchlichen Würdenträger wohnten der Feier bei. Die Menge wurde durch Lautſprecher aufgefor⸗ dert, für die Eintracht unter der Bevölke⸗ rung zu wirken. Dem Papſt und Kardinal Pacelli wurde eine beſondere Huldigung dargebracht. Zum Schluß ſang die Menge die Hymne des Euchariſtiſchen Kongreſſes 900 anſchließend die argentiniſche National⸗ ymne. Auslands⸗Rundſchau Der neue Sowjetbotſchafter in Berlin. Als Nachfolger für den bisherigen ſowjet⸗ Chintſchuk, traf der neuernannte Botſchafter der Sowjetunion in Berlin, Suritz, auf dem Bahnhof Friedrichsſtraße ein. Zu ſeiner Begrüßung war von ſowfetruſſiſcher Seite faſt das geſamte Perſonal der Botſchaft der Sow⸗ ietunion erſchienen. Von deutſcher Seite bie⸗ ßen der Chef des Protokolls, von Baſſewitz, und Legationsſekretär Pfelderer den neuen Leiter der Botſchaft Sowjetrußlands und ſeine Gattin willkommen. Nachklänge des Juli⸗Aufruhrs. Das öſterreichiſche Unterrichtsminiſterium hat angeordnet, daß allen Mittelſchülern und Hochſchülern, die an den Aufſtandsbewegun⸗ gen im Juli d. J. beteiligt waren, das wei⸗ tere Studium, die Ablegung der Reifeprü⸗ fung, die Ablegung von Hochſchulprüfungen und die Erwerbung von akademiſchen Graden unterſagt wird. Wenn inzwiſchen ſolche Per⸗ ſonen akademiſche Grade erworben haben, ſind ſie ihnen wieder abzuerkennen. Für das Land Steiermark liegt bereits eine Liſte der von dieſer Maßnahme betroffenen Perſonen vor. Rücktritt des belgiſchen Generalſtabschefs. Generalleutnant Muyten iſt von ſeinem Amt als Chef des Generalſtabs der belgi⸗ ſchen Armee entbunden worden. Damit iſt der Streit zwiſchen dem Kriegsminiſter Devez und Generalleutnant Muyten über die beſte Art der Landesverteidigung entſchieden wor⸗ den. Während der Kriegsminiſter die ſtarre Verteidigung unter Ausnutzung eines noch zu erbauenden Syſtems von Befeſtiaungen Jung und alt ſammeln Ein netter Schnappſchuß von der Das Eſſener„Haus der Technik“ eröff⸗ nete ſein Winterſemeſter mit einer verkehrs— wiſſenſchaftlichen Tagung. Nach der Be⸗ grüßungsanſprache des Oberbürgermeiſters Dr. Reismann-Grone ergriff Dr. Todt, der Generalinſpekteur für das Straßenweſen, das Wort. 1000 Kilometer Reichsauto⸗ bahnen ſeien im Bau, 1100 Kilometer ſeien für den Bau freigegeben. Weitere 600 Kilo⸗ meter würden in den nächſten Monaten für den Bau freigegeben, ſo daß zum Frühjahr 1935 2700 Kilometer dieſes großzügigen Straßennetzes im Bau ſein würden. Bis zum Frühſahr 1936 würden rund 600 Kilo⸗ meter befahrbar ſein. Im Laufe des Jahres 1936 würden weitere 1000 Kilometer dem Verkehr übergeben werden. Im Frühjahr 1937 könnten ſchließlich folgende große Fernverbindungen in einer Geſamtlänge von rund 2700 Kilometer n Betrieb ſein: Berlin— Hannover— Induſtriegebiet 450 Kilometer, Kaſſel— Frankfurt am Main— Mannheim— Karlsruhe 300 Kilometer und ele Lettiſcher Bi N Am Späkabend des Donnerstag wurde das Haupt der Griechiſch⸗katholiſchen Kirche Lettlands, Erzbiſchof Johann Pommer, er- mordet. Sodann verſuchten die Mörder, das Haus durch Brand zu vernichten. Kurz nach Mitternacht wurde die Feuer— wehr in den Villenvorort Rigas. Waldpark (Kaiſerwald) gerufen, wo in dem Hauſe, das vom Erzbiſchof allein bewohnt wird, ein Feuer ausgebrochen war. Nach dem Ab⸗ löſchen des Brandes machte die Feuerwehr eine entſetzliche Entdeckung In einem abſeits gelegenen Zimmer lag gräßlich verſtüm⸗ melt, mit Stroh und drei ausgehobenen Zimmertüren bedeckt, der Leichnam des Er zbiſchofs, Man ſtellte feſt, daß die Woh⸗ nung des Erzbiſchofs durchwühlt worden war Es wird vermutet, daß der Mord mit einem Prozeß wegen Unterschlagung von Kirchengeldern zuſammenhängt« Dieſer Tage ſollte die Ge⸗ rchtsperhandlung in Riga beginnen. Der Erzbiſchof ſollte dabei als Hauptbelaſtungs⸗ dere auftreten. der noch unbekannte Mör⸗ er iſt flüchtig. Kleiderſammlung für die Winterhilfe: Jungvolk wirken gemeinſam am ſozialen Werk. e ee 2700 Kilometer Neichsautobahnen Dr. Todt ſprach in Eſſen für die Winterhilfe. f SA. und in verſchiedenen TLeilſtrecken weitere 1550 Kilometer. Die Zahl der auf den Bauſtellen der Reichsautobahnen beſchäftigten Arbeiter ſei inzwiſchen auf rund 70000 am 1. Oktober 1934 angewachſen und werde mit dem Fort⸗ ſchreiten der Entwurfs- und Vergebungs— arbeiten noch in dieſem Jahre auf rund 100 000 anſteigen. Außer den auf den Vauſtellen direkt be⸗ ſchäftigten Arbeitern fänden in den Stein— brüchen, Lieferwerken, Brückenbauanſtalten. in der Bauſtoffinduſtrie, in den Baumaſchi⸗ nenfabriken und als zuſätzliche Kräfte in der Lebensmittel- und Bekleidungsinduſtrie rund 1,5 mal ſoviel Arbeiter, wie auf den Bauſtellen ſelbſt Verdienſt, ſo daß die Ge— ſamtzahl der durch den Bau der Reichsauto⸗ bahnen in Arbeit und Lohn geſetzten Arbei⸗ ter rund eine Viertel Million betrage. Dieſe Beſchäftigung halte ſechs bis ſieben Jahre an und beſtätige die großzügige Arbeitsbe— ſchaffung auf lange Sicht. ——— of ermordet Das Haupt der griechiſch⸗katholiſchen Kirche Lettlands erschlagen Mach weiteren ergänzenden Berichten ſoll es einwandfrei feſtſtehen, daß der Mord nicht auf politiſche Beweggründe zurückzuführen iſt. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, daß es ſich um einen privaten Racheakt han⸗ delt, doch iſt auch einfacher Raubmord nicht ausgeſchloſſen. Die Unterſuchung wird von dem Anterſuchungsrichter für beſonders wichtige Angelegenheiten geführt. Die Leiche iſt ſtarl angekohlt. Sie lag auf einer Hobel⸗ bank. Anſcheinend iſt eine Reihe von Ur- kunden verſchwunden, die in einem Prozeſſe wegen Unterſchlagung von Kirchen⸗ geldern eine Rolle ſpielen ſollte. * Der in Riga ermordete griechiſch⸗katho⸗ liſche Erzbiſchof von Lettland, Johann Pommer, wurde am 6. Januar 1876 ge⸗ boren. Er iſt ſeinerzeit in Rußland vom Patriarchen Tyon als Biſchof von Kaſan geweiht worden der Erzbiſchof iſt dreimal Mitglied des lett! hen Parlaments ge⸗ weſen und hat ſich in ſeine ſcharfen Angriffe auf Sozialdemokra⸗ ten und Kommuniſten ausgezeichnet. Pom⸗ 15 beſaß die lettländiſche Staatsangehörig⸗ eit. zeſer Eigenſchaft durch, * Winterhilſe Die Winkerhilfe! Längſt ward uns e Dies wahrhaft große, inhallsſchwere Wir hörten es ſeit Jahresfriſt ſo häufig. And ernſt in unſern Herzen klang es fort. Es prägte ſich in alle unſere Sinne. Seit es zum erſtenmal geſprochen ward, Seit laut der Ruf erſcholl:„Wohlauf, be⸗ ginne Ein Hilfswerk, Deulſcher, ſchön nach deul⸗ ſcher Art!“ Laßt keinen darben in des Reiches Gauen, Der mit des Lebens Nöten kämpfen muß! O öffnet, deukſche Männer, deutſche Frauen, Die Hand und gebt von eurem Ueberfluß! Nie dürfen leichten Sinns wir's dahin brin⸗ gen, Daß unſern Bruder harte Not beſiegt, g Daß er verzweiflungsvoll im ſchweren Rin- gen Mit Hunger und mit Kälte unterliegt. Wer wohl geborgen iſt im ſichern Hafen, Wer ſchwer nichk trägt„ Laſt und El* Wen grauſam nicht des 7 Schläge trafen. Der ſei zu helfen jederzeit bereit. So ſoll es ſein, ſo ſoll ſich's jeder ſagen. So nehm' ſich's jeder gern und freudig vor, So lindre jeder Klagen und Verzagen Und richte tiefgebeugten Sinn empor!“ Ihr denkt der WVorte noch, die alſo quollen Vor Jahresfriſt aus reich beredtem Mund, Und gabet manche Gabe aus dem Vollen Und heiltet manches Herz, das weh und wund. Doch wenn für armer Menſchen Wohlergehen Freigebig manche Hand auch Gutes ſchuf, Noch iſt des Guken nicht genug geſchehen, Und ſo ergeht ein neuer Hilferuf: Ein neuer Winter naht, ein neues Dräuen Von Hunger und von Froſt, von Schmerz und Not. Und neue Herzensgükte ſoll verſtreuen Jür Wärme reiche Spenden und für Brok. Laßt euch nicht bitten, laſſet euch nicht mah ⸗ nen. Schwankt nicht und ech nicht und zögert nicht, Beſchreitet freudig neuen Wohlkuns Bahnen Und helft und gebt!... Das Opfer wird zur Pflicht! Letzte Nachrichten Zeitungsverbot im Saargebiet Saarbrücken, 12. Oktober. Die Regierungskommiſſion des Saargebie⸗ tes hat die kommuniſtiſche Tageszei⸗ tung„Arbeiterzeitung“ und die ſeparatiſtiſche „Deukſche Freiheit“ aufgrund des Paragra- phen zur Aufrechkerhaltung der öffenklichen Ruhe und Ordnung, der die Beſchimpfung von Staalsoberhäuptern verbietet, auf die Dauer von 14 Tagen verboten. Die„Volks- ſtimme“ des Matz Braun, die in Juſammen- hang mit dem Aktenkat von Marſeille den gleichen Grad von verleumderiſcher Gemein- heit erreicht hatte, iſt dagegen bis zur Skunde nicht verboken worden. Schreckenskat eines franzöſiſchen Bauern. Paris, 13. Oktober. Ein grauſiges Verbre⸗ chen iſt in der kleinen Ortſchaft Cambron bei Abbeville(Nordfrankreich) begangen wor— den. Ein 44jähriger Bauer erſchlug aus noch nicht geklärten Gründen ſeine Frau mit einer Hacke, tötete ſeine fünf Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren, ſteckte das Gehöft in Brand und erhängte ſich ſchließlich. Veſprechungen bei doumergue Der franzöſiſche Miniſterpräſident Dou— mergue hatte eine längere Unterredung mit den Miniſtern Tardien und Her⸗ riot. Tardieu hatte auch bei dem zurück⸗ getretenen Innenminiſter Sarraut vorge— ſprochen. Starkſtromunglück unter Tag Halle(Saale), 13. Oktober. Als im Skeinkohlenbergwerk Plötz(Kreis Bitterfeld) der Lehrhauer Steinberg vor Ort untertage die elektriſchen Pumpen in Gang ſetzen wollte, erhielt er beim Berühren der 500 Volkleitung einen ködlichen Schlag. Der Schießmeiſter Ränſch, der ihm zu Hilfe eilte und den Steckkontakt löſte, wurde chen⸗ falls vom Strom tödlich getroffen. Linoleumfabrit in Flammen Paris, 13. Oktober. Eine große Linoleumfabrik in Baiſaleux bei Lille wurde nachts ein Raub der Flam⸗ men. Troß aller Bemühungen der diller Jeuerwehr, die mit der Wehr von Baſſaieux zuſammen den Brand bekämpfle, gelang es nicht, das in Beton errichtete Fabrikgebäude und die darin aufgeſtapelten werkvollen Vor⸗ räte zu retten. Der Schaden ſoll ſich auf viele Mill onen belaufen. deſſenllicher Rechenſchaftsbericht des Winkerhilfswerks des Deutſchen Volkes 1933/34 1. Gebrauchswert der geſammelten und verteilten Sach⸗ 2 2 Geige der für Geldſpenden gekauften und ver⸗ eee J. Jahl der helfer: teilten Sachſpenden(Wertunterſchied zwiſchen Nennwert Freiwilli 14905 000 und Gebrauchswert. entſtanden durch verbilligten Ein⸗ Freiwillige kauf, Frachtfreiheit, freiwillige Dienſtleiſtung uſw.) Beſoldete 4 295 4116 Geſamt⸗Gebrauchswert der vom W. H. W. verteilten Sach⸗ ſpenden RM 346 586 226.— 2 5 Unkoſten: II Geſamtſpendenaufkommen und Verteilung 55 Löhne und Gehälter, Bürounkoſten. Porto. Telefon— 2 Druckkoſten, Miete, Licht, Heizung, Reinigung, Repara⸗ Sachſpenden: (Gebrauchswert) Reichsführung.. RM 9205 427.— Gauführungen 117722062. RM 126 978 089.— 5% h ß% e 22* „ 219 608 137.— —————.— ————— —.. ß turen— Sammelbüchſen, Sonſtige Unkoſten RM 3414 129.74 (Der Anteil der Verwaltungskoſten in Höhe v. Reed 3 414 129,74 am Geſamtaufkommen des W. H. W. 1933/4 betrug alſo 0,9525) Geſamtleiſtung des W. H. W. Barbeſtand; Vortrag für das W. H. W. 1934/5 Geſamkaufkommen für das W. H. W. 1933/4 Geldſpenden: (Nennwert) 65 472 390.61 118 299 916.96 184 272 307.57 0 92 2 U 98 8 9 Hausfrauen! Bäuerinnen! Berkäuferinnen! mit vorwiegend ſitze: brauchen die Leibe An euch ergeht der Ruf des Reichsſport⸗ Jeden Abend wird der Deutſchlandſender überhaupt einmal die führers, der in der Zeit vom 7. bis 13. Ok⸗ Rundfunkvorträge und Hörſpiele verbreiten, beiten, den Kreislau lober eine Reichswerbewoche für die deutſche die ſich auf die Leibesübungen der Frau Säfte anzuregen u Frau veranſtaltet. Es ſoll nämlich keine beziehen. Jede Frau hat alſo Gelegenheit,—. Herz, Lunge, Magen u 0 Frau denken, dieſe Dinge gingen ſie nichts ſich eingehend zu unterrichten und den Weg bei guter Laune zu erhalten. Nu an. Junge Mädchen und junge Burſchen zur Geſunderhaltung ihres Körpers zu Bewegung iſt, iſt auch Leben. brauchen heute im allgemeinen nicht mehr finden. Es iſt ihre nationale Pflicht, ihn das nicht beanſprucht r rd, verk für den Sportgedanken gewonſen zu wer⸗ auch zu betreten. verſagt gerade dann Dienſt, we den. Ihre jugendliche Lebenskraft treibt ſie der Menſch krank wird und es am nötigf 350 000 355.74 8 135 684.97 RM 358 136 040.71 ——— Aufbringung der Geldſpenden im W. H. W. 1933/4 Auſſtellung der den hilfsbedürftigen vom B. h. B. gebraucht wird. gegliedert nach Reichsführung und Gauen I. Bei der Reichsführung eingegangene Beträge: Gehaltsabzüge der Staats- und Gemeindebeamten, Bankabbuchungen und ſonſtige Spenden Reichszuſchuß Poſtſcheck⸗ RM e33 659 512.81 15 000 000.— E Rückvergütung der Reichsbahn II. Bei den Gauen eingegangene Beträge: (Kreiſe und Ortsgruppen eingeſchloſſen) Gehaltsabzüge, laufende Monatsſpenden uſw. Eintopfgericht W. H. W.⸗Sammelliſten Lohn⸗ für Kohlentransporte W. H. W.⸗Lotterie * 5 W. H. W.⸗Büchſenſammlung Gauveranſtaltungen Chriſtroſen Winterpfennig Spitzenroſetten Glasplaketten Neujahrsplaketten Hitler-Jugend-Spenden Tag des Pferdes Bertram⸗-Vortrag Insgeſamt * 27 8 914 085.— 7 898 792.80 RM 61187 282.91 25 129 003.86 14 409 128.11 5314 705.04 4762 209.03 2 131 051.67 1503 871.84 1342 170.01 1362 923.40 1059 896.99 I. Geſammelte und verkeilte Sachſpenden: Lebensmittel RM 67 Kleidung„ 41 Brennmaterialien 75 6 Gutſcheine 75 8 Sonſtige Sachſpenden 5 3 Sachſpenden insgeſamt RM 126 II. Gebrauchswert der für Geldſpenden g und verteilten Sachſpenden: Lebensmittel RM 58 Kleidung„ 7 Brennmaterialien 5 78 Gutſcheine 5 29 Sonſtige Waren 75 16 65 472 390.61 des Deulſchen Volkes 1933/4 zugeführlen Lachſpenden 742 359.— 099 858.— 303 058.— 789 827.— 042 987— 978 089.— ekauſten 369 290.— 075 985.— 104 486.— 188 788.— 869 588.— Insgeſamt RM 219 III. Geſamtfleiſtung des W. 9. W.: Lebensmittel RM 126 Kleidung 8 Brennmaterialien 7 8 Gutſcheine* Sonſtige Waren 73 19 608 137.— 111 649.— 175 843.— 407 544.— 978 615.— 912 575.— Zuſammen RM 346 118 799 916.96 Unkoſten 3 72 2 RM 586 226.— 414 129.74 184 272 307.57 Insgeſamt RM 350 Aufleilung des Fpendenaufkommens und der Spendenverleilung im W.. W. 1933/4 gegliedert nach Reichsführung und Gauen(Kreiſe u. Ortsgr. eingeſchl.) I. Lebensmittel Gau Spendenaufkommen Sachſpenden Geldſpenden Gebrauchswert der verteilten Spenden“) Tee Kakao Schokolade Wein Kartoffeln 15 043 634 Ztr. 2. Weizen 281 176 Roggen 960 226 Mehl 452 334 S Reichsführung Baden Bayer. Oſtm. Groß-Berlin 9 205 427.— 2887 432.— 1942 493.— 9 441 503.— 65 472 390.61 4 881 129.80 1 308 851.66 9 746 030.86 14 161 705.— 4993 700.— 28 196 831.— Tabak Zigarren Zigaretten Sonſt. Genußmittel Gerſte 7 852 Hafer 8 526 . Haferflocken 6297 Brot 308 349 — — 9 000 355.74 Mengenmäßige Aufteilung der ausgegebenen Sachſpenden 3 403 kg 2 522 Ztr. 8 966 kg 34 868 Ltr. 17 836 kg 96 289 Stck. 109 302„ 77 235.32 RM ſchon von ſelbſt in die Jugendverbände, in die Sport⸗ und Turnvereine, nachdem nun einmal das Eis gebrochen iſt und der Sport nicht mehr als eine Angelegenheit betrachtet wird, von der eine anſtändige Frau ſich ängſtlich fernhalten ſollte. Die Zeiten liegen ja noch nicht lange zu⸗ rück, in denen Frauen bei ſportlichen Uebun⸗ gen nur mit weiten Obergewändern und lächerlichen Pumphoſen bekleidet ſein durf⸗ ten. In jeder Spreizübung, in jedem Grät⸗ ſchen der Beine erblickte man eine Verletzung des„weiblichen Schamgefühls“. Man pflegte zwar ſchon das Geräteturnen, ließ aber alle Uebungen fort, die größere Kraft erforder— ten oder mit heftigen Bewegungen verbun— den waren. Wurfübungen und Schnellauf waren unbekannt; das Springen durfte nur mit dem Schwingſeil geübt werden. Dafür langweilte man die jungen Mädchen mit ausgetüftelten Reigentänzen, deren Schritt⸗ folge kein vernünftiger Menſch behalten konnte, und verbot ihnen auf Straßen und Schulhöfen alles Jagen, Springen, Laufen. Viele Frauen der älteren Generation werden ſich von den Vorſtellungen auch heute nur ſchwer befreien können, in denen fie erzogen worden ſind. Dennoch müſſen ſie erkennen lernen, welch ein Segen es für ihre Kinder iſt, wenn ſie ihre Körper bei Spiel und Sport kräftigen und geſund er⸗ halten. Aber noch mehr: auch die ältere Frau muß einſehen, daß vernünftig betrie— bene Leibesübungen das einzig wirkſame Mittel ſind, um geſund zu bleiben und ſich von allen möglichen kleinen und größeren Leiden des Körpers und der Seele zu befreien. „Dieſe Erkenntnis wird ſich bei vielen Frauen nicht ſo leicht durchſetzen, und darum eben war es ein vorzüglicher Gedanke des Reichsſportführers, eine allgemeine Werbe⸗ und Aufklärungswoche für die deutſche Frau einzurichten. In dieſer Woche werden über⸗ all große Veranſtaltungen ſtattfinden, an denen alle Verbände des deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen teilnehmen. Jeder Verein geſtattet in dieſer Woche die unentgeltliche Beteiligung von Nichtmit⸗ gliedern an der Ausübung von Leibes⸗ Warum Leibesübungen? Faſt alle Frauen, die über die erſte Jugend hinaus ſind, haben über mehr oder minder große körperliche Beſchwerden zu klagen. Bald ſind es die Beine und bald ſind es Rücken oder Kreuz, die wehe tun. Die Ver⸗ dauung läßt zu wünſchen übrig, und infolge dieſes oft kaum beachteten Mangels ent⸗ ſtehen Kopfſchmerzen, Hautunreinlichkeiten, Welche Leibesübungen ſoll man wähl Es iſt durchaus nicht nötig.! namentlich die ältere, ſich richtigen„Sport“ zuwendet nügt es ſchon, wenn di einmal anfängt, einen Ausgleich i Gesunde Frauen durch Leibesübungen! Die sportgewandte Frau ist der beste Spielkamerod ihrer Kinder Die Motter des könftigen Weltmeisters körperliche Uebungen gewöhnt, wird man auch ganz von ſelbſt zu anderen Sportarten übergehen. Es gibt ja leider viele Frauen, die denken immer nur an Autofahren, S hten, Reiten und andere 0 ortarten, wenn von Sport die Nur zu leicht iſt die Redensart bei der Hand: das kann ich mir nicht leiſten. Daß Schwim⸗ Wandern faſt nichts koſten, daß Gera rnen, Leichtathletik und mnaſtik auch für die ärmſte Verkäuferin e ſind, wenn ſie einem Verein tritt. wird viel zu wenig beachtet. ie Bäuerin und die zer arbeitende Landfrau dagegen brauchen weniger einen Sport, der ihre Körper noch mehr kräftigt, als Freude und Anregung in ausgleichenden Bewegungs- übungen, Volkstänzen und dergleichen. Di Kann Sport ſchädlich ſein? Alles in der Welt kann ſchädlich ſein, wenn man es falſch anwendet oder im Uebermaß betreibt. Es hat wohl noch nie⸗ mand daran gedacht, überhaupt nicht mehr zu eſſen, nur weil einige unvernünftige Menſchen durch übermäßige Gefräßigkeit ihrer Geſundheit geſchadet haben. Viele Frauen verzichten aber auf Leibesübungen ganz, nur, weil ſie einmal davon gehört haben, daß manche Uebungen den Fort⸗ pflanzungsorganen ſchaden, erſchwerte Ge⸗ burten, Kinderloſigkeit und andere Leiden zur Folge haben. Es kommen natürlich ſolche Fälle verein⸗ zelt vor, aber nur dann, wenn die Frau ihre Leiſtungsfähigkeit überſpannt und einem für ſie unerreichbaren Rekord nach— 2 Stollen 3 526„ 2 905 220 5 Feinbackwaren 24 450 Kg 14 459 553.— Keks f 10 156„ 7545 212.— Hülſenfrüchte 5 62 935 gtr. 13 188 062.— Gemüſe 69 722 6 090 331.—. Gemüſekonſerven 7 590 8 589 887.— Zucker 65 266 18 341 653.— Salz 1416 10 943 646.— Grieß 9274 Danzig 531 466.— Düſſeldorf 3 484 353.— Eſſen 4182 029.— Halle-⸗Merſeburg 2 991 973.— Hamburg 2 909 356.— Oſt⸗Hannover 3258 445.— Süd⸗Hann.⸗Br. 4071 848.— Heſſen⸗Naſſau 7 731 205.— Kobl.⸗Trier 2212 492.— Köln⸗Aachen 2 197 410.— Kurheſſen 2 494 833.— Kurmark 9 037 285.— Magdeburg⸗Anh. 3 904 923.— Meckl.⸗Lübeck 1934 585.— Mittelfranken 1268 631.— Münch.⸗Ob.⸗B. 2 875 560.— Oſtpreußen 2312 257.— Pommern 5 964 507.— Rheinpfalz 1 103 307.— Sachſen 9 056 673.— Niederſchl. 2 156 144.— Mittelſchl. 1827 032.— Oberſchl. 1 806 165.— Schleswig⸗Holſt. 2 491 816.— Schwaben 2 191 726.— Thüringen 2 940 546.— Mainfranken 1332 579.— Weſer⸗Ems 3 472 896.— Weſtf.⸗Nord 5 110 854.— 1316 781.— 6 354 490.65 4715 591.90 2 882 222.82 6 902 109.21 1920 423.39 3 121 808.56 4 984 183.57 1342 952.19 3 472 997.39 1095 452.72 4080 318.26 3 993 773.04 1696 409.05 1744 280.82 5 595 675.12 2 690 211.— 2 691 695.19 1474 506.25 8176 237.57 1521 339.48 3147 864 29 1168 766 43 3 530 301.24 2 072 379.83 4 084 893.06 749 568 51 2332 297.55 3 886 018.32 übungen. Vorträge mit Lichtbildern werden 5 je 1 2 jagt. Dieſe Uebertreibungen können durch die Frauen und Mädchen über Sinn und Zwei det Leibesübüngen klä Fettanſatz Blähungen und Unterleibsleiden. lichen Uebungen zu ſuchen. Ausgleich iſt vor e vernünftige Erziehung der Jugend 155 8. gen aufklären. Woher kommen alle dieſe Beſchwerden und allem nötig, um die einſeitige Beanſpru⸗ mieden werden, für die natürlich auch vie Wer ſich in dieſer Woche als Vereins⸗ wie kann man ſie beſeitigen? chung des Körpers durch die Tagesarbeit zu Eltern mit verantwortlich ſind. Wenn cine 1 mitglied anmeldet, braucht keine Ein⸗. n mildern. Dazu ſind vor allem die Gym⸗ Frau erſt in höherem Alter anfängt, ich Anzüge 251 204 Stck. trittsgebühr zu bezahlen. d Selbſtverſtändlich können dieſe Hebel auf naſtik und ähnliche„Freiübungen“ da. Ohne körperlich zu ertüchtigen, ſollte ſie ſtets bei Kleider 608 107. einer Krankheit oder auf irgend einem ver⸗ große Anſtrengungen, ohne Geräte und ohne einem erfahrenen Sportarzt Rat ſuchen, der Mäntel 4110652 1 borgenen Leiden beruhen. Da kann nur der erhebliche Koſten kann hier die Frau lernen, ihr ſchon die geeigneten Richtlinien auf den 0 218 916 1- Arzt helfen. Aber auch er wird in vielen auf welche Weiſe ſie ihren Körper durch⸗ Weg geben wird. So iſt es natürlich ſchäd⸗ 88115 101 202 Fällen neben der mediziniſchen Behandlung arbeiten muß, um ihn friſcher und geſchmei⸗ lich, ſtundenlang im naſſen Badeanzug her⸗ 3 712 736.—;. Jacken 1 110 5 467 Leiebsübungen verordnen, und für die diger zu machen. i 1 umzulauſen und ſich dadurch Rheumatismus 13 876 574.— Kolonialwaren b 144 001 Mützen, Hüte 116 024 meiſten Frauen genügt dieſes Mittel vollauf, Sie braucht keine Angſt zu haben, daß es du holen, es iſt ſchädlich, längere Zeit in der 8 993 525.— Butter 6 520 Decken 74525 um ihnen Geſundheit und Lebensfreude 7 0 Aan ode Me ttandend werden brallen Sonne zu liegen oder zu turnen, 3 530 952.— Margarine 1560 Stoffe 1989 830 m wiederzugeben. Sie werden erſtaunt ſein, ante Ein der dice Mal in der Woche und es kann ſchädlich ſein, wenn man zu 3 962 499.— Schmalz 5 17881„ Leder 153 377. RM daß ſie dann den größten Teil der Geſund⸗ muß guch die Mutter und Hausfrau etwas lange im kalten Waſſer bleibt. 16 702 264.—!). Speiſeöle 12 837 kg 3. Strick⸗ u. Wollwaren 4 391 975.—„ 88 1 f 7 heits⸗ und Schönheitsmittel, der Hunger- 1; Ger i ons 15 17 1 1. 6920 250.— Lebendes Vieh 4343 Ztr. 14. Sonſt. Kleidung 18 106 620.73„,-! kuren und„Figurverbeſſerer“ entbehren a ihre Geſundheit tun, das werden ſelbſt Glücklicherweiſe ſind ſportliche Schäden 9369 801.—„Friſchfleiſch 30 452„ 1 ä 85 3 1% f p i Mann und Kinder einſehen, die ja leider viel ſeltener als man glaubt. Unſere Sport⸗ 4 156 502.— 0 a f i Abhilfe ehre e für die einzige oft ſehr große Egoiſten ſind Und es gar nicht pereine werden von erfahrenen Fachleuten 570%—„Fleiſchkonſerven N 29 728„ IV. Gutſcheine, Vergütungen und Leiſtungen g begreifen können, wenn Mutter einmal geleitet, und jede Frau iſt dort in ſo guter 4902 968— ce i Wert 37 978 615. RKM Ein großer Teil der modernen Menſchheit nicht da it. b f Hut, wie ſie ſie ihrem eigenen Kind nicht 8817 760.— f Wurſtwaren 23 180„ 535 hat verlernt, ſich richtig und ungezwungen Wenn man müde von der Arbeit kommt, beſſer wünſchen kann. Denn das Hauptziel 5 119 025.— Eier 5 2 651 673 Stck. V. Haushaltungsgegenſtände zu bewegen. Aus der vielſeitigen Bewe⸗ dann muß man ſich zunächſt natürlich ein der Frauen⸗Turn⸗ und Sportbewegung iſt 7 703 318. Milch 5 969 106 Ltr. Wert 5 2990 335.53 RM 1 gungsarbeit des Naturmenſchen iſt zum wenig ausruhen, aber danach wird man auch es ja, gefünde Frauen und Mütter hexan⸗ 5 349 840.— Büchſenmilch 295 522 Doſen 0 1 a rr großen Teil Steharbeit, Sitzarbeit und merken, daß die Leibesübungen nicht er⸗ zuziehen. a 8 728 878.—„Fiſche 20 044 Ztr. 8 Haltearbeit geworden. Einzelne Muskel⸗ ſchöpfen, ſondern erfriſchen, be⸗ 3 342 103.— Fiſchtonſerven 1401 VI. Brennmaterialien gruppen und Körperteile werden dadurch ſonders, wenn ſie in freier Luft 6 154 504.— 1 Räucherwaren 14 531 5 Kohlen 52 903 070 Ztr. ununterbrochen beanſprucht, andere haben ausgeführt werden. Schlafloſig 12042 224 Bienenhoni 3 803 k. 2. Hol 364 037 em nichts zu tun, das Blut ſtockt in ihnen, ſie keit, unerklärliche Mattigkeit, Weſtf.⸗Süd 3339 963.— 4314 131.21 1 246.— nee. 5 1 75 werden nicht genügend entwickelt. Sind wir Kopfſchmerzen und all die vie ſtf. 6564 Kunſthonig 7 565 3. Torf 88 781 Ztr. 0 M g g N Württemberg 3 308 376.— 5 804 225.02 11 169 132.— 0 Maärmeiade 73720 4. Petroleum 69 830 Ltr. gezwungen, körperliche Arbeit zu verrichten, len kleinen Beſchwerden werden 126 978 089.— 184 272 307.57 E 586 226.— tren ir uns dabei öti Wi inden. Sonſt. Nahrungsmittel 19 590 437 NM 5. Sonſtige Brennmaterialien 844 715.04 RM ſo ſtrengen wir uns dabei unnötig an ir verſchwinden Das Ausſehen 5) Einſchließlich der Zuſchüſſe der Reichsführung an die Gaue(Koh⸗ gebrauchen falſche Muskelgruppen, bewegen wird friſcher, die Haltung auf⸗ uns ungeſchickt, nützen die Schwungkraft des rechter und ungezwungener, ein⸗ lenverſorgung, Barzuſchüſſe und Sachſpenden) i. Geſamtgebrauchs⸗ wert von RM 75 478 831.—. II. Genußmittel ö VII. Sonderſpenden Körpers nicht aus und ermüden daher leicht. ſeitiger Fettanſatz verſchwindet, 1. Bohnenkaffee 507 tr. 1. Liebesgabenpakete 672 681 Stck. Wir brauchen alſo Leibesübungen, um un⸗ die Verdauung beſſert ſich und %) Einſchließlich der Spenden an bayeriſche Notſtandsgaue, ſoweit ſie nicht geſondert ausgewieſen werden können. III. Kleidung Lederſchuhe 1657 730 Paar Hausſchuhe 93311„ Pantoffel 22 683 0 D n g 2. Malzkaffee. 10 772„ 2. Weihnachtsbäume 340 614 Stck. ſere Arbeitsbewegungen richtig und mit mit ihr das Ausſehen der 4 1 6„„„„ ſparſamem Kräfteverbrauch auszuführen. aut, die Beſchaffenheit des i 3. Kaffeemiſchung 967„ 3. Sonſtige Sonderſpenden 17 293 345.14 RM i 5 5 i Die lockere, freie Bewegung wird uns dann 1 Körpers 1 1 inneren 1 ſo ſelbſtverſtändlich, daß wir ſie auch bei Organe. 2—— der Arbeit beibehalten. Iſt man erſt kräftiger und an Auch der Volkstanz im freſen ist gesund för den Körper 15 Sport erhölf schlank und jung 1 Man ſieht immer wieder, beſonders im kartoffelbauenden ie ſich die Ablader quälen, um die Kartoffeln durch eine kleine Klappe am igen zu ſchaufeln. Dieſes allgemein gebräuchliche Verfahren hat Nachteile. Ein größerer Arbeits- aufwand iſt nötig und die Kartoffeln werden durch die Forke beſchädigt. Warum laſſen wir die Kartoffeln über eine Harfe laufen, wo doch einwandfrei erwieſen iſt, daß ſich die Kar- toffeln, mit etwas Erde vermiſcht, in der Miete nur um ſo beſſer halten? ö Es gibt nun zwei Abladeverfahren, die ſich gut bewährt haben. In Sachſen und Hannover hat der Kartoffelwagen loſe Seitendielen und Schüttbretter. Hierbei fährt man mit dem vollen Fuder ſchräg an die Miete heran. Der Ablader mach hinten das Schüttbrett los und zieht mit Hilfe einer Brech- ſtange die eine Seitendiele hoch und ſetzt ſie auf einen Ein⸗ ſchuitt oben auf der Runge. Dabei fällt ein Drittel des Fuders vou ſelbſt herunter. Was noch darauf bleibt, ſtößt der Ablader niit der Kartoffelforke von oben herunter. Die Kartoffeln liegen daun beinahe alle ſchon dort, wo ſie hingehören, und man braucht ſie nur noch etwas hochzuſchaufeln. Das Ganze dauert nicht halb ſolange wie beim Diteſes Verfahren iſt, wie ſchon geſagt, an Wagen mit loſen Einzelteilen gebunden. Nur muß man damit rechnen, daß in der Mehrzahl der Betriebe zum Abfahren der Kartoffeln nur fefte Kaſten vorhanden ſind. Hierfür gibt es auch ein gutes Verfahren, das in u eren pommerſchen Großbetrieben mit Erfolg angewandt wird. Auf den erſten Blick ſieht es ſehr gefährlich aus, iſt aber bei näherem Zuſehen nicht ſo ſchlimm. Die vollbeladenen Kartoffelfuder fahren längs der Miete vor, dann ſetzt man vor die beiden, der Miete abgewandten Räder zwei leichte Holz⸗ böcke, die eine ſchiefe Ebene darſtellen. Der Wagen fährt an. Wenn die Räder auf einem beſtimmten Punkt der ſchiefen Ebene augekommen ſind, bekommt der Wagen das Ueber— getwicht und kippt ſeitlich zur Miete über. Hierbei entleert er ſeinen Inhalt faſt reſtlos. Man muß nur am gegenüber— liegenden Mieteurande ein Brett mit Holzpflöcken in der Länge des Wagens feſt hinſtellen, damit die Kartoffeln nicht zu weit rolleu. Es ſei noch bemerkt, daß man nur volle Fuder zum Kippeu bringen kann; ein Verſuch mit halbgefüllten iſt zweck— los. Damit der Kaſten nicht herausfällt, iſt er mit zwei ein⸗ fachen Ketten feſtgemacht. Das Aufrichten geht wieder ebenſo einfach vonſtatten. Die Holzböcke werden beiſeite geſchoben, ins Hinterrad eine Hebeſtange geklemmt, die Pferde ziehen an und ſchoc u ſteht der Wagen wieder auf ſeinen vier Rädern. Die bei Anwendung dieſes Verfahrens ſich ergebende Mehr— leiſtuug ist folgende: Während zwei Männer beim alten Ver⸗ fahren am Tage 24 Fuder abladen, hochwerfen und ſchwarz⸗ decken, bringen ſie es beim letzten Verfahren auf 40 Fuder. Nach der Kartoffelernte wurden die Räder und Rungen vom Stellmacher unterſucht. Es konnte kein größerer Verſchleiß als in anderen Jahren feſtgeſtellt werden. W. B. Verfahren mit Klappe und Roſt. * Zellen gun be, ulld hleße luis, flit „Nakurgewachſene“ Zäune.— Nutzzäune mit 100 bis 500 Jahren Lebensdauer. Es gibt für den Siedler verſchiedene Möglichkeiten der Ein— friedigung ſeines Beſitzes, aber gewöhnlich ſind dieſe Wege recht teuer. Ein einfacher Drahtzaun kann ganz nett ausſehen, koſtet aber auch ſchon eine Menge Geld und wirkt doch meiſten⸗ teils kalt. Holzzäune bedürfen faſt in jedem Jahre eines neuen Anſtrichs oder nach mehreren Jahren der Erneuerung. Mauern ſind mitunter ganz angebracht, aber auch ſie wirken kalt und unfreundlich. Meiſtenteils werden ſie noch von innen bepflanzt, was wiederum Ausgaben erfordert. ö Abgeſehen von Sonderfällen alſo iſt einer der genannten Zäune nicht immer von der Art, daß er außerdem noch in die Laundſchaft paßt bzw. zum Hauſe und daher oft nur aus Billigkeitsgründen hingeſtellt worden. Dieſem allgemeinen Uebelſtang helfen die„naturgewachſenen“ Zäune ſehr weſent— lich und in recht vollkommener Weiſe ab. Sie ſchalten vor allem die Bepflanzung der Zäune von innen her aus, die ſonſt zu ihrer Verdeckung verſchiedentlich angewendet wird. Was iſt nun ein„naturgewachſener“ Zaun? Von dem Grundgedanken ausgehend, daß man ſich die Naturkräfte beſſer dienſtbar machen kann, wenn man ſie orga— niſatoriſch zu Zweckformen entwickelt, hat man ſchon vor zehn Jahren verſucht, im Wachstum begriffenes Holz auf geeignete Weiſe zuſammenzuhalten oder gar zum Verwachſen zu bringen. Auf dieſe Weiſe ſchuf man lebende und weiterwachſende ſtabile Gebilde. Aus Samen und Stecklingen oder durch Bepflanzen werden an Ort und Stelle Triebe einer Holzart aufgezogen und nach beſtimmlen, jetzt der Neulohe-G. m. b. H. patentierten Geſichtspunkten künſtleriſch zum Zuſammenwachſen gebracht. So entſteht ein Naturzaun mit beliebig wählbaren Maſchen⸗ weiten, der im Sommer ein vollkommen dichtes und un⸗ durchſichtiges Blätterkleid trägt und im Winter eine feſte Ein⸗ beit mit kurzgehaltenem, aber dichtem Vorholz iſt. Ein ſolcher Naturzaun hat anderen Zäunen voraus, daß er ſeiner Anlage nach ſchon billiger iſt als andere beſſere Um⸗ zäunungsarten. Alle zu ſeinem Aufbau notwendigen Beſtand⸗ teile wachſen zu, und zwar an Ort und Stelle, wenn geſät wird oder billige Stecklinge bezogen werden. Innerhalb eines Jahres— bei beſtimmten Holzarten mit ſchnellem Wachstum— iſt der Zaun ſchon fertig. Er unterhält ſich fortan ſelbſt und wirft bei Verwendung von Nutzhölzern ſogar noch eine kleine Schutz des Einnahme ab. In dieſer Verbindung ſei darauf hingewieſen, daß der Zaun einerſeits, aus Obſtbäumen beſtehend, Früchte bringt oder als Bienenweide dient, aber auch als Niſtgelegen⸗ heit für die die Gartenſchädlinge vertilgenden Vögel, während der Zaun ſelbſt infolge ſeiner ſchmalen Form von Schädlingen befallsfrei bleibt. Dieſe Zäune ſind ſo dicht, daß ſie jede unliebſame Sicht von außen abhalten. Fruchttragende Zäune können ſo angelegt werden, daß die Früchte von außen nicht gegriffen werden können. Andererſeits beſteht ein Vorzug auch darin, daß fertige Zäune in Abſchnitten bezogen und an Ort und Stelle ein⸗ gepflanzt und verbunden werden können. Will man Haus, Hof und Garten beſonders ſtark ſichern, wählt man Gehölze, die über eine 5 bis 10 Zentimeter lange Dornenbewehrung verfügen. Am beſten eignen ſich außer Obſtanpflanzungen Weißdorn, Erle. Ulme, Hainbuche, Nutzweide, Vogelbeere, Korneltirſche, Traubenkirſche oder kanadiſche Pappel neben einigen Nadelhölzern ganz vorzüglich für den lebenden und wachſenden Zaun. Auch Lauben, Hallen, Terraſſen können wachſend angelegt werden und geben— bei Verwendung ent⸗ ſprechender Zierſtraucharten und Zierformen— ein vorzüg⸗ liches gartenarchitektoniſches Bild ab. Selbſtverſtändlich kann man auch vorhandene Zäune und Mauern damit bewachſen laſſen und den unſchönen Anblick dadurch in einen augen⸗ fälligeren verwandeln. Jedenfalls iſt dieſer lebende Zaun nicht nur billig, einfach in der Wartung, ſondern auch ſchön und ſehr bald zu einer ſtabilen Wand geworden, die ausreichenden Beſitztums gewährleiſtet. Hans H. Reinsch. Prabtiſche Ratschläge für den Tierzüchter. Durchfall bei Kälbern. Häufig kommt es vor, daß nach einigen Tagen ſeit der Geburt die Kälber unter Durchfall⸗ erſcheinungen eingehen. In dieſen Fällen liegt meiſtens die LNälberruhr vor. Dieſe Krankheit wird durch verſchiedene Er— deger, die vom Darmtanal oder auch vom Nabel aus in den Tierkörper eindringen, hervorgerufen und beſteht hauptſächlich noch in einer Erkrankung des Darmes. Als beſondere Merk⸗ male ſind Saugunluſt, Durchfall und ein ziemlich plötzliches Verenden unter Krämpfen zu nennen. Sofern die Tiere drei bis fünf Tage nach der Geburt erkranken, ſind die Ausſichten auf eine Verhütung des Leidens günſtig. Stellen ſich die Krank— heitserſcheinungen ſchon kurz nach der Geburt ein, muß man damit rechnen, daß die Erreger ſchon im Mutterleibe ein— gedrungen ſind und infolgedeſſen alle Bekämpfungsmaßregeln zu ſpät kommen. Iſt alſo nach dem Geſagten eine Bekämpfung noch angebracht, ſo trenne man zunächſt die Kälber von den Kühen und bringe ſie, wenn irgend möglich, in Ställe, wo Kälber bisher noch nicht aufgezogen wurden. Weiterhin ver— füttere man nur Milch von Kühen, die vorwiegend Grünfutter verabreicht bekamen, und gebe die Milch nur in kleinen Por⸗ tionen drei- bis viermal täglich. Die Ställe ſind öfters zu desinfizieren und die Trinkeimer vor Gebrauch ſtets gründlichſt mit kochend heißer Sodalöſung zu ſcheuern. Trotzdem alle dieſe Maßregeln bei genauer Befolgung das Kälberſterben ver— hindern können und keineswegs auf ſie verzichtet werden darf, hat ſich doch die Impfung der Kälber im Anſchluß an die Ge⸗ burt mit einem Serum noch am wirkſamſten erwieſen. Es muß aber ein Impfſtoff verwendet werden, der gegenüber dem Erreger abtötende Eigenſchaften beſitzt, weshalb es notwendig iſt, denſelben durch eine genaue bakteriologiſche Unterſuchung feſtſtellen zu laſſen. Verbeſſerung der Milchbeſchaffenheit. Es kommen hier ver— ſchiedene Gründe für die Verſchlechterung der Milch- und Butterbeſchaffenheit in Frage, wie: ſtarke Fütterung von nicht einwandfreiem Stroh vorjähriger Ernte, übermäßige Gaben Runkelrüben und vor allem zu einſeitige Fütterung. Vielleicht iſt auch der Stall nicht luftig genug, ſo daß die Milch, vor allem, wenn ſie zu lange darin verbleibt, einen unangenehmen Geſchmack annehmen muß. Zu einem Grundfutter von 35 Kilogramm Runkelrüben, 5 Kilogramm Rotkleeheu und Haferſtroh, Gerſtenſtroh ſowie Spreu zur beliebigen Aufnahme muß noch folgendes Kraftfuttergemiſch treten: zwei Teile Erd⸗ nußkuchenmehl, zwei Teile Sojabohnenſchrot, zwei Teile Palm⸗ kernkuchen, anderthalb Teil Ackerbohnenſchrot und einen halben Teil Haferſchrot. Von dieſem Gemiſch erhalten die Tiere bis 5 Kilogramm Milchleiſtung 1 Kilogramm, mit 5 bis 10 Kilo⸗ gramm Milchleiſtung 2 Kilogramm, mit 10 bis 16 Kilogramm Milchleiſtung 3 Kilogramm, mit 15 bis 21 Kilogramm Milch⸗ leiſtung 4 Kilogramm und mit 21 bis 27 Kilogramm Milch⸗ leiſtung 5 Kilogramm je Tag und Kopf. Piephacke bei einem Pferd. Zur Behandlung der Piephacke ſind Packungen mit gekochten Kartoffeln zu empfehlen. Zu dieſem Zweck kocht man Kartoffeln mit der Schale, legt dieſe in einen Beutel oder kleinen Sack und drückt ſie etwas breit. Damit die Kartoffeln anfangs nicht zu intenſiv wirken, legt man um das Sprunggelenk einen leichten wollenen Lappen und packt hierauf den Beutel mit den Kartoffeln. Oberhalb des Sprunggelenks wird der Beutel mit einer Schnur gut feſt⸗ gebunden, und damit die Kartoffeln auf der kranken Stelle liegenbleiben, bindet man auch etwas unter dem Sprunggelenk den Beutel mit einer Schnur feſt. Um die Kartoffeln recht lange warm zu halten, bindet man über den Beutel noch einen wollenen Lappen oder leichten Sack, der rund um das Bein geht. Sobald die Packung abgekühlt iſt, wird ſie durch eine neue dergeſtalt erſetzt, daß man einen anderen Beutel mit friſch gekochten Kartoffeln auflegt, ſo daß die Wärme an der kranken Stelle immer auf der gleichen Höhe erhalten bleibt. So einige Tage, auch nachts, die Packungen fortgeſetzt, wird die Piephacke, wenn ſie nicht ſchon zu ſehr veraltet, ſchwinden. Vor allem müſſen die Kartoffeln immer friſch gekocht ſein. Bei Troclenfütterung der Schweine dürfen Schrot, Kleie und Futtermehle nicht zu fein gemahlen ſein. Die' Tiere freſſen dann ſchlecht und leiden unter Verdauungsſtörungen, da ſie das Futter nicht genügend einſpeicheln. Von ſolchem Futtermehl bekommen ſie ſogar Durchfall und nehmen daher ſchlecht zu. Muß vorhandenes, Futter verbraucht werden, ſo verrühre man es unbedingt mit Waſſer. Wird anderes Kraft⸗ futter dazu gegeben, ſo kann dieſes nunmehr auch bei feiner Mahlung trocken aufgemengt werden. M. Sch. la. Hafer als Futtermittel. Hafer iſt von allen Körnerarten die verdaulichſte und zur Förderung der Geſundheit das Beſte. Für das Pferd iſt Hafer das beſte Körnerfutter und daher unerſetzlich. Er wird vom Füllen, vom Arbeitspferd und vom ruhenden Pferd gut vertragen. Alle nachteiligen Folgen, die durch ſonſtige Körnerarten des öfteren ſich zeigen, ſind bei Haſerfütterung nicht zu befürchten. Er wird ohne Zubereitung in jeder Menge ausſchließlich als Pferdefutter verwandt. Die Verdauung geht ſo ſchnell vor ſich, daß ſie beim Pferd bereits in zwei Stunden, in denen Roggen und Weizen noch faſt Unverändert ſind, beendigt iſt. Muß Hafer ausſchließlich als Kraftfutter dienen, dann können 3 bis 12% Kilo täglich ver⸗ abreicht werden. Für ein Arbeitspferd rechnet man durch⸗ ſchnittlich mit 5 bis 6 Kilo. Am zweckmäßigſten wird der Hafer trocken mit einer genügenden Menge Häckſel verfüttert, wodurch die Verdauung beſonders gefördert wird. Meinel — Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) S 1 r, Nachdruck verboten. Margot brachte auf dieſe Antwort ſogar ein ſchwaches Lächeln fertig; auch ihre Stimme ließ keine Erregung merken. Sie hatte ja ihre Liebe ſchon längſt zu Grabe tragen müſſen, lange, bevor der unſelige Mann eines ſo furchtbaren Todes ſtarb. Sie antwortete: „Ich möchte Ihnen keine Illuſionen rauben, Betty. Denken Sie an Fred von Lindner ſo gut, wie Sie tun können; es gibt nicht allzu viele, die das tun. Aber ich glaube, es iſt doch ratſam, wir beide trennen uns.“ Betty ſtarrte ganz eutgeiſtert auf die Herrin und ſchrie dann auf: 92 „Nein, nein! Nur das nicht!“ Sie ſtürzte auf die Knie, Für die Landwirtſchaft beſteht der Wert der Wieſen gegen— über dem Acker in der Hauptſache darin, daß ſie weniger Kulturarbeit koſten. Dadurch ſind ihre Reinerträge vielfach höher als die des Ackerlandes. Sollen die Wieſen den höchſten Nutzen bringen, ſo bedürfen ſie ſorgfältiger Pflege. Hierzu gehört: das Ebnen der Maul⸗ wurfshaufen, Wegräumen von Steinen, Offenhalten der Gräben, Vertilgung ſchädlicher, oft ſogar giftiger Wieſen— pflanzen. Moos wird durch Eggen im Herbſt oder im Früh⸗ jahr beſeitigt. Das hierdurch erfolgte Lüften des Bodens dient zur Förderung des Pflanzenwuchſes. Außerdem ſchafft Egge und Walze glatte Flächen für Senſe und Mähmaſchine. Wenn die Wieſen nicht überſchwemmt werden, iſt das Düngen vor dem Winter empfehlenswerter, da ſich der Dünger beſſer auflöſt.— Die Düngung der Wieſen geſchieht am beſten mit Jauche oder Kompoſt, weniger mit Stalldünger. Dazu gibt man eine ſtarke Beigabe von Thomasphosphatmehl und Kainit, und zwar von 1:4 Zentner auf einen Morgen. Nur muß hier⸗ bei darauf acht gegeben werden, daß die Vermiſchung dieſer Düngerarten erſt kurz vor dem Ausſtreuen erfolgen darf, da ſie ſonſt zementartig verhärten. Im Frühjahr ſind Miſt und Erdſchollen rechtzeitig mit einer Egge auseinanderzureißen. Eine Düngung bringt nur dann tutzen, wenn die Wieſe genügend entwäſſert iſt. Der Waſſer⸗ leiden muß etwa 50 bis 60 Zentimeter unter ihrer Oberfläche eiben. Die Anlage von Kunſtwieſen iſt recht vorteilhaft.— Waſſer iſt ein Dünger, den die Natur umſonſt liefert und der das Pflanzenwachstum ohne große Koſten fördert. Die geeignetſte Bewäſſerungszeit iſt der Herbſt, da dann viele düngende Stoffe von Feldern und Wäldern in den Waſſerläuſen fort⸗ geführt werden und das Waſſer recht nährſtoffhaltig iſt.— Das Bewäſſern iſt aber nur mit Unterbrechung auszuführen, weil ſonſt der Boden durch den Luftabſchluß verſauert. Ueber die Neuanlagen von Wieſen wäre zu ſagen, daß man ſolche im Herbſt umbricht, wenn ſie gelitten haben, um ſie einige Jahre als Acker zu benutzen und dann wieder als Wieſen an⸗ zulegen. Man kann auch ein Ackerſtück als Wieſe niederlegen. Die Selbſtberaſung des Wieſengrundes führt nicht immer zu dem erwünſchten Ziel, da es oft ſehr lange dauert, bis ſich ein einigermaßen ordentlicher Raſen zeigt.— Es iſt daher beſſer, die Wieſen künſtlich anzulegen und die dazu beſtimmte Fläche nach gehöriger Vorbereitung mit gutem Grasſamen an⸗ zuſäen. Hierzu iſt nötig, daß das Feld oder die Wieſe, die um⸗ gelegt werden ſoll, im Herbſt gepflügt wird und über Winter dem Froſt ausgeſetzt bleibt. Nicht vergeſſen darf dabei werden, daß ſich der Boden in einem gehörigen Kraftzuſtande befindet beziehungsweiſe in einen ſolchen gebracht wird. Da eine Wieſenanlage auf viele Jahre hinaus gemacht wird, muß ſtets der beſte Samen genommen werden. La. rang die Hände:„Verzeihung für meine dummen Reden, anädige Frau! Verzeihung für alles! Aber ſchicken Sie werden follte.“ Ueber Margots Geſicht glitt es wie Mitleid. Mitleid gab ihr auch die Antwort ein: „Sie brauchen ja nicht gleich fort. Sie haben Zeit, ſich nach einer guten neuen Stelle umzuſehen. Ich werde Ihnen ein ausgezeichnetes Zeugnis ausſtellen, das Sie als Kinderfräulein ja auch verdienen.“ Dann wurde ihr Ton hart:„Daß Sie mich mit meinem Manne hinter— gingen, war häßlich von Ihnen, aber ich vergebe Ihnen, weil Sie an Klein-Hedi hängen!“ Betty erhob ſich von den Knien. Was lag ihr an der Vergebung der blonden Frau? Nichts, gar nichts! Bei dem Kinde wollte ſie bleiben. Nur darauf kam es ihr an. Aber ſie dachte nicht daran, ſich nochmals zu demütigen vor der Frau, für die ſie niemals Zuneigung und ſchließlich nur Haß empfunden. Und ſie haßte ſie nach Fred von Lind— ners Tod noch mehr als vorher. Dieſe blonde Frau durfte wenigſtens ſeinen Namen tragen, den Namen, auf den ſie ſelbſt ſich ſo ſehr gefreut, aus Liebe, aber auch aus Thrgeiz. Dieſe blonde Frau hatte hinter ſeinem Sarge hergehen dürfen; ſie aber hatte nicht einmal daran zu denken gewagt, heimlich und aus der Ferne der Feier beizuwohnen. Dieſe blonde Frau war die Mutter ſeines Kindes, war reich, und ſie— war ein Nichts, ein Niemand! Sie ballte die Hände und drückte die Fingernägel feſt in das Fleiſch, um den Zorn zu unterdrücken, der ſich aus ihrer Bruſt löſen wollte. Leidlich beherrſcht, antwortete ſie nun: „Ich werde alſo in zwei Wochen das Haus verlaſſen, gnädige Frau.“ Margot neigte den Kopf und erhob ſich. „Es iſt gut, Betty. Und nun ſoll dieſes Thema von eben nicht niehr zwiſchen uns berührt werden, bitte. Ich will in den Park gehen und nehme das Kind mit. Ziehen 8 1 Sie Hedi das weiße Mäntelchen an.“ g Betty holte das Mäntelchen herbei und zog es der Kleinen in ſo netter ſpieleriſcher Art an, trieb dabei ſo zärtlich Scherz mit dem Kinde, daß Margot überlegte, ſie hätte Betty eigentlich doch nicht entlaſſen ſollen. Eine ähnliche Pflegerin für Hedi fand ſie kaum wieder. Schnell verließ ſie mit Klein-Hedi das Zimmer. Und während ſie das Kind durch den Park trug, es ab und zu auch ein Weilchen gehen ließ, es ſorgſam vor dem Fallen ſchützend, dachte ſie an Betty. Die Köchin kam ihr in den Park nach. „Gnädige Frau! Zwei fremde Damen ſind da, die Sie dringend ſprechen wollen.“ Sie reichte Margot eine Karte, auf der ſtand: Ludwiga Zeidener, Berlin, Alexanderſtraße 40. Margot übergab der Köchin das Kind. „Bringen Sie Hedi zu Betty bitte. Ich werde zu den Damen gehen.“ „Sie ſind unten im Empfangszimmer, gnädige Frau!“ rief Marie der ſchnell Davoneilenden nach, die ſich nach einem Kuß auf die Stirn des Kindes entfernt hatte. Und che W N Die beſte und gefüneſte Ernährung iſt die auf angemeſſener Weide. Für die Stallhaltung und den Winter kommen folgende Futtermittel in Betracht: Gras⸗ und Grünfutterarten. Bei ausſchließlicher Stallhaltung bietet das Grünfutter im Sommer den weſent⸗ lichſten Teil der Fütterung., In Betracht kommen im Gras⸗ und Obſtgarten gewonnenes Gras, Rotklee, Inkarnatklee, Luzerne, Eſparſette, Serradelle, Klee- und Grasmiſchungen, Seuf(vor der Blüte gemäht), geſammeltes Unkraut, Grün⸗ mais, Rübenblätter, Gemüſe, Kraut⸗ und Kohlblätter, Salat, grüne Erbſenſchoten uſw. Auf 50 Kilogramm Lebendgewicht kann man täglich 5 bis 6 Kilogramm Grünfutter rechnen. Man wird aber zweck⸗ mäßigerweiſe nicht ausſchließlich Grünfutter, ſondern noch etwas Heu und ungefähr„ Kilogramm Kraftfutter in ge— eigneter Form verabreichen. Laub. Das Verfüttern von Laub, beſonders des Laubes von Eſche, Ahorn, Birke, Linde, Hainbuche, Haſelnuß, Weiß⸗ dorn, Brombeeren, das beſonders in ſehr fütterarmen Jahren einen guten Behelf bietet, ſollte noch mehr, als bisher im all⸗ gemeinen üblich, ausgenutzt werden. Wieſenheu, Grummet, Kleeheu. Die Menge des für den Winter verfügbaren Dürrfutters, beſonders des Heues, beſtimmt in der Hauptſache den Umfang der Ziegenhaltung, und von der Beſchaffenheit des Heues hängt in der Haupt⸗ ſache der Erfolg der Ziegenhaltung nach Richtung der Milch⸗ leiſtung ab. Gutes Wieſenheu und Kleeheu iſt das beſte Futter im Stall. Verfügt man über geringe Heumengen, ſo erſcheint es zweckmäßig, es mit Stroh zu häckfeln. Neues Heu kann unbedenklich 6 bis 8 Wochen nach der Ernte verfüttert werden. Stroh. Die Ziege verwertet Stroh im allgemeinen nicht ſehr gut; in der Regel wird das Stroh in den Ziegenhaltungen überdies für Streuzwecke gebraucht. Das für Ziegenfutter beſt⸗ geeignete Stroh iſt das Haferſtroh, weiterhin Gerſten⸗ und Weizenſtroh; auch Erbſen- und Linſenſtroh ſind in mäßigen Mengen zu verwenden, l Kartoffeln, Rüben, Mohrrüben, Kohlrüben, Topinambur. Knollen⸗ und Wurzelfrüchte bilden einen wichtigen, weſentlichen„Beſtandteil der Ziegenfütterung im Herbſt, Winter und Frühjahr. Kartoffeln, gedämpfte und ge⸗ kochte, ſollen in Mengen von 1 bis 17% e auf den Tag günſtig auf den Milchfettgehalt wirken. Rüben in täglichen von derbem Schnitt. Mengen von 2 bis 3 n ad e ſollen die 1 günſtig Margot trat näher und ſagte einfach: Wen, Kohlrüben ſind ein geſundheitsfördernder Lecker⸗ 9 0 9 ö en. La. N„Mein Name iſt Margot von Lindner. Darf ich Sie 9. Die Vergangenheit wirft Schatten. Margot ging erſt in ihr Zimmer, bürſtete noch einmal ihr leichtgewelltes, kurzes Blondhaar, wuſch ſich die Hände und trant ein Glas Waſſer zur Beruhigung, denn die Unterhaltung mit Betty ſchwang erregend in ihr nach. Sie grübelte flüchtig darüber nach, was die fremden Damen, deren Namen ſie bisher niemals gehört, von ihr wollen könnten, ſtieg die Treppen hinunter und ſtand bald vor der Tür des ſogenannten Empfangszimmers, das wohl der am ſchönſten ausgeſtattete Raum des alten Nonnenhauſes war. Er enthielt mit wertvollem Gobelin— ſtoff überzogene Polſtermöbel, köſtliche alte Truhen und Kirchenſchränke und vor allem koſtbare Bilder von be— rühmten alten Malern. i Als Margot eintrat, drehten ſich zwei Damen nach ihr um, die an einem der Fenſter ſtanden— eine ſehr dicke Frau, Mitte der Vierziger, und ein Mädchen von etwa zwanzig Jahren— beide ſchwarz gekleidet— die Geſichter mich nicht fort. Ich kann nicht leben ohne das Kind. Klein- Hedi iſt doch ſein Kind, iſt ein Stück von ihm, und wenn ich es hergeben, es nicht mehr täglich ſehen ſoll, gehe ich zugrunde. Es iſt ja gar nicht auszudenken, wie das dann! bitten, Platz zu nehmen, meine Damen, und mir mit⸗ zuteilen, was Sie zu mir führt?“ Die Beſucherinnen ſetzten ſich, und Margot ließ ſich ebenfalls nieder. Sie ſaß nun zwiſchen den beiden. Der Aelteren ſchien der Anfang ſchwer zu werden. Doch nach— dem ſie ihn einmal gefunden, rauſchte ein Wortſchwall auf, dem kein Einhalt geboten werden konnte, und Margot ſaß da, mußte anhören, was ihr neue Pein ſchuf. Noch hatte ſie die Enttäuſchung mit Betty nicht ver⸗ wunden, als ſchon wieder neuer Aerger, neue Aufregung ihr nahten. Die Frau ſaß plump und gewichtig in ihrem Seſſel und geſtikulierte lebhaft. Ihre Hände ſchienen alles, was ſie ſagte, zu unterſtreichen. Ihr Organ war hart und blechern. Margot hätte ſich am liebſten die Ohren zugehalten; aber ſie mußte alles anhören, denn in dem, was ihr wie ekler Klatſch erſchien, war ihr Mann die Hauptperſon. Frau Zeidener erzählte gell und keifend: „Herr von Lindner war mit meiner Tochter Ida ver⸗ lobt.“ Sie zeigte auf das Mädchen, das verweint ausſah, und wiederholte:„Er war mit ihr verlobt. Ganz zufällig lernten wir ihn kennen— bei einem Jazzkonzert— und aßen dann zuſammen in einem feinen Reſtaurant am Kur fürſtendamm. Ich lud Herrn von Lindner ein, weil er uns gut gefiel und ſo unverheiratet ausſah. Ich dachte gleich er wäre ſo ein Mann, wie ich ihn mir für mein Idelchen wünſchte. Na ja, und dann haben wir uns öfter getroffen. Er kam auch zu uns in die Wohnung. Er hatte uns von ſeinem Gut erzählt, und daß er ſehr unglücklich verheiratet wäre, daß ſeine Frau ſo ſchrecklich viel Geld verbrauchte und ſchon faſt ſein ganzes Vermögen verjuxt hätte. Daß! er ſich jetzt aber eine Frau wünſchte, wie mein Idelchen. Das war ja nun ganz nach unſerem Geſchmack, denn Idelchen hatte ſich ſchon rieſig verknallt in den ſchönen Mann. Ich auch— ich genau ſo! Er erzählte, er läge ſchon ſeit langem mit ſeiner Frau in Scheidung, die bald ausgeſprochen werden müßte. Dann wollte er wieder heiraten, aber diesmal nicht ſo unüberlegt. Danach lud er uns ein, wir ſollten uns ſein Gut einmal anſehen. Das haben wir auch getan, Idelchen und ich. Im Schloß, nach dem Kaffee, hat er mich gleich um Idelchens Hand gebeten. Idelchen hat geſtrahlt und war glücklich. Aber die Ver— lobung müßte vorläufig noch geheim bleiben, verlangte er, weil er doch noch nicht geſchieden ſei. Darauf gingen wir ein. Weil er das Gut wieder etwas hoch bringen wollte, wie er erklärte, gab ich ihm hunderttauſend Mark in bar. Doch mit einem Male hörten Idelchen und ich nichts mehr von ihm. Alſo fuhr ich mit ihr nach Lindenhof, und da erfuhren wir dann Schreckliches.“ Ida Zeidener fing an zu weinen, und ihre Mutter zeterte: „Wir hörten Dinge, die wir erſt nicht glauben wollten und doch glauben mußten. Ein Filou iſt der ſaubere Herr geweſen, ein Mädchenjäger ſchlimmſter Sorte, ein Geld— vertuer und Liederjahn. Und Sie wären ſo was wie'n Engel, machte man uns klar. Er ſoll ja das Gut an allen Manche behaupten, er hätte den Tod im Feuer geſucht, weil er nicht mehr ein und aus wußte— andere allerdings, er wäre unfreiwillig mitver⸗ nien Ecken angeſteckt haben. brannt. Iſt ja auch gleich: er iſt jedenfalls ein Lump ge— weſen. Von dem Titel fegt ihn auch das Feuer nicht ſauber.“ Endlich machte die Erregte eine Pauſe. Margot hätte ſprechen können. Aber jetzt war es ihr nicht möglich. In ihr war alles ſo wund, und ihr war es, als müſſe ſie ſich ſelbſt noch Schmerzen zufügen, wenn ſie jetzt redete. Inzwiſchen hatte die andere auch ſchon wieder Atem geſchöpft. Die Sätze ſchnurrten weiter, als würde der Mund von einem Uhrwerk bewegt. „Ich bin auf den Schwindler, Ihren Mann, krein— gefallen und mein Idelchen auch. Jetzt verſtehe ich, wie dumm wir beide waren! Schon am erſten Tage haben wir dem Menſchen unſere Verhältniſſe erzählt. Er konnte alles ſo geſchickt aus uns dummen Weibern herausholen. Ich erzählte ihm, daß mein Mann Bauunternehmer geweſen und uns eine halbe Million Mark an Werten hinterlaſſen hatte. Die Auskunft genügte ihn wohl, ſeinen Plan zu machen, wie er uns ſchröpfen könnte. Ich blöde Gans gab dem Erſekbeſten, bloß, weil er ein ſchöner Mann war und einen adligen Namen trug, bare hunderttauſend Mark!“ Sie entnahm ihrer Handtaſche ein Taſchentuch, drückte es gegen die Augen. „Den fünften Teil unſeres geſamten Vermögens gab ich ihm, und nun muß ich dem Geld nachlaufen.“ Sie ſah Margot faſt herausfordernd an. „Sie ſind reich, hörte ich bei meinen Erkundigungen. Da iſt wohl nicht mehr als recht und billig, daß Sie mich ſchadlos halten, daß Sie für das Geld aufkommen.“ Jetzt hatte Margot ſich wieder in der Gewalt und er— widerte kühl und zurückhaltend: „Ich kenne Sie nicht und brauche das, was Sie mir mitteilten, nicht zu glauben.“ Die Frau antwortete auftrumpfend:„Ich erhielt eine Art Quittung von ihm.“ Sie holte ein Stück Papier aus der Handtaſche und reichte es Margot. Dieſe las: „Von meiner lieben zukünftigen Schwiegermutter, Frau Ludwiga Zeidener, erhielt ich heute hunderttauſend Mark. Fred von Lindner. Lindenhof, den 8. Mai 1929.“ Margot erkannte ſofort die Handſchrift ihres Mannes und ſagte: „Er hat, wie ich aus dem Datum ſchließe, das Geld alſo erſt zwei Tage vor ſeinem Tode erhalten?“ Die Frau nickte. „Idelchen und ich brachten es ihm nach Lindenhof. Er war ſehr vergnügt an dem Tage, faſt übermütig, und Idelchen war ſo ſehr, ſehr glücklich.“ Sie ſtöhnte laut auf.„Oh, wenn wir an dem Tage ge— ahnt hätten, mit was für'ner Sorte von Menſch wir zu tun hatten!“ Margot gab hart zurück: „Wenn Ihnen am Glück Ihrer Tochter lag, hätten Sie ſofort, nachdem Fred Lindner behauptet, Ihre Tochter zu lieben, Erkundigungen über ihn einziehen müſſen, anſtatt die Schwiegermutter eines verheirateten Mannes zu ſpielen. Er hat Ihnen ja nicht verhehlt, daß er noch nicht geſchieden war. Mich geht die ganze Sache nichts an, und ich meine, damit iſt unſere Unterredung zu Ende.“ Die Frau zog die Brauen hoch. „Nein, nein, ſo geht das nicht! Da Ihr Mann ſchon zwei Tage nach dem Erhalt des Geldes umkam, iſt nicht anzunehmen, daß er es noch verbrauchte. Er ſchloß das Geld in unſerer Gegenwart in einen alten Schrank, der ſich nur auf umſtändliche Art öffnen ließ. Dort wird es ſich alſo wahrſcheinlich noch befinden, und weil Sie die Erbin ſind, muß ich mich an Sie wenden.“ Margot zuckte die Achſeln. „Ich habe nur Schulden von meinem Manne geerbt; der Grundbeſitz iſt mit Hypotheken vollſtändig überlaſtet. Und wenn er das Geld in den betreffenden Schrank ſchloß, iſt beſtimmt nichts mehr davon vorhanden.“ Sie betonte den nächſten Satz:„Das Arbeitszimmer Fred Lindners iſt beinah ausgebrannt; jedenfalls iſt der Schrank mit allem, was darin war, den Flammen zum Opfer gefallen. In dem Zimmer kam auch Fred Lindner um. Vielleicht hat er gerade das Geld retten wollen.“ Sie vermied nach Möglichkeit,„mein Mann“ zu ſagen. Idelchen weinte jetzt ganz laut; ſie zwängte hervor: „Fred tut mir ſo ſchrecklich leid— und das Geld auch.“ Margot erwiderte achſelzuckend: „Ich habe in meiner Ehe ſchon Unſummen hergegeben für ihn. Ich denke nicht daran, mich ganz zur armen Frau machen zu laſſen. Ich habe Verpflichtungen gegen mein Kind.“ „Und ich Verpflichtungen gegen mein Kind“, gab die Frau zurück und hatte mit einem Male ganz rabiat funkelnde Augen.„Jawohl, Frau von Lindner, ſo iſt es. Und deshalb kann ich mich mit Ihrer Weigerung nicht zufrieden geben. Ich will mein gutes Geld, und wenn ich es nicht bekomme, mache ich einen Mordsſkandal. Ich blamiere den Toten, blamiere auch Sie und erzähle jeder⸗ mann, was Ihr Mann für'n Kerl geweſen. Ich kann beſchwören, dem Lumpen das Geld gegeben zu haben, und ob das Geld wirklich mitverbrannt iſt, weiß keiner. Sie können es ja woanders als im Schrank gefunden haben. Er kann es ja ſpäter'rausgenommen haben. Und die Schande, ſich an unſerem Geld bereichert zu haben, bleibt dann an Ihnen haften. Ich laufe zu einem tüchtigen Rechtsanwalt und klage gegen Sie als Erbin des Toten. Dem Filou kann man nichts mehr tun, aber Sie dürften noch ſo viel Aerger erleben, daß Sie bereuen werden, das Geld nicht freiwillig gezahlt zu haben.“ Margot ſah ſofort ein, dieſe Frau konnte ihr unendlich viel Aerger bereiten; trotzdem wehrte ſie ab. „Nicht einen Pfennig erhalten Sie von mir!“ Idelchen ſprang auf und ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch. „Schämen Sie ſich, meine Mutter betrügen zu wollen! Ich bin ſicher, Sie haben das Geld gefunden und möchten ſich damit bereichern.“ Margot zuckte es durch den Sinn: Wenn dieſe beiden unangenehmen Weiber ihre Auffaſſung hier im Städtchen laut werden ließen, lief der Klatſch hinter ihr her wie ein häßliches Tier. Und wenn es zu einem Prozeß käme, würde ſie überhaupt keine Ruhe mehr finden. Ihr graute davor, die Oeffentlichkeit könne ſich mit ihr beſchäftigen; und ſie fürchtete, wenn ihre Tochter groß geworden, ſchlüge vielleicht noch etwas von alledem an ihr Ohr, in irgend— einer häßlichen, entſtellten Form. Um ihres Kindes willen mußte ſie nachgeben. Noch wußte man hier im Städtchen wohl nichts von dem Geſchehenen, und wenn ſie verſprach, das Geld zu erſetzen, würden Mutter und Tochter nach Berlin zurück— kehren. Sie hatten dann gar kein Intereſſe mehr daran, darüber zu Fremden zu reden; denn ſie ſelbſt hatten ſich ja reichlich blamiert bei dieſer Sache. Sie entſchloß ſich zu der Antwort: „Ich möchte nicht, daß der Name, den ich trage, allzu— ſehr durch den Schmutz gezogen wird. Ich will Ihnen deshalb das Geld ohne weitere Nachprüfung durch meinen Anwalt überweiſen laſſen, nachdem Sie ſich einwandfrei ihm gegenüber ausgewieſen haben.“ Idelchen trocknete ihre Tränen. „Sie ſcheinen ja vernünftig zu ſein.“ Sie konnte ſchon lächeln.„Die Hunderttauſend ſind nämlich mein Heirats— gut, und ich brauche ſie hoffentlich bald.“ Margot dachte, das Mädchen mit den gewöhnlicher Zügen würde ſich raſch tröſten und Fred Lindner bald vergeſſen haben, viel eher als Betty, viel eher! Sie erhob ſich. „Ich habe nun leider keine Zeit mehr, meine Damen Alles Weitere wird mein Anwalt für mich in Ordnung bringen. Er wird ſich ſchon morgen mit Ihnen in Ver⸗ bindung ſetzen. Ich beſitze ja Ihre Adreſſe.“ Schwerfällig erhob ſich LZudwiga Zeidener. „Es iſt gut, und ich danke Ihnen auch, daß Sie uns vor Schaden bewahren wollen.“ —— 5 2727888 ————̃— , ee 88 e ee 0 N N 1 2 N 5 72. Y * 7. 13 2 9 8 9 2 N N Argroßmutter in ihrem allerhöchſten Glück und Stolz in der alten Küche! Schauen Sie ſich darin um, es packt Sie doch! Wenn aber einer die Frage tun ſollte: Wer möchte mit Argroßmutters„Glück“ tauſchen? Was dann? Vielleicht wären Sie verſucht, mit einem „Ich“ zu antworten, wenn Sie daran denken, um wieviel ruhiger das Leben damals war. Jedoch vergeſſen Sie bitte nicht: So vieles Praktiſche war in jener Zeit noch nicht erfunden; der Staubſauger ebenſowenig wie das Radio. Gar mancher hätte weder Gas in der Küche, noch elektriſches Licht in den Zimmern. Und all die anderen kleinen Erleichterungen, die in ihrer Geſamtheit doch ſo viel ausmachen: Waſchmittel, Staub⸗ mop, Backhaube— all dieſe Wirtſchaftshilfen ſtänden dann nicht zu Ihrer Verfügung. Wenn Sie hieran denken, werden Sie ſicher froh ſein, eine Hausfrau unſerer Tage zu ſein. And die Entwicklung iſt noch nicht abgeſchloſſen; faſt täglich kommen praktiſche Neuerungen auf den deutſchen Markt, die Ihnen noch mehr unnötige Arbeit abnehmen wollen. Da heißt es alſo aufpaſſen und unter dem Vorhandenen und dem neu Angebotenen klug und kritiſch wählen. Es iſt ja gar nicht ſchwer, ſich hier raſch einen Uberblick zu verſchaffen: Leſen Sie die Zeitungsanzeigen, mit denen die Fabrikanten und die Ladengeſchäfte ihre Ware ankündigen und mit denen die Handwerker ihre Arbeit anbieten, um Ihnen einen genauen Aberblick über Vorteile, Koſten und Anwendungsart zu geben. Sie lernen dann, wo Sie den Hebel anſetzen müſſen, um praktiſcher und meiſt noch billiger zu wirtſchaften: Zeitungs⸗Anzeigen helfen Ihnen alſo richtig kaufen! U Furie des Bürgerkrieges Die Kalhedrale von Oviedo in Flammen. Madrid, 13. Oktober. ünf Bombengeſchwader haben an den militäriſchen Operationen in Aſturien keil· genommen. Die Flieger erklären. daß im FJentrum von Oviedo mehrere Gebäude, dar- unter die aus dem 14. Jahrhundert ſtam⸗ mende, kostbare Kunſtwerke bergende ga- thedrale, die ein Wunderwerk goliſcher Bau- kunſt iſt, in Flammen ſtehen. Im Gegenſatz zu den bisherigen Meldun⸗ gen haben in Ge jon, d. h. in den Außenvier⸗ teln der genannten Stadt, die Kämpfe noch bis vor kurzem gedauert. Erſt nachdem das von den Aulfſtändiſchen beſetzte und verbarrikadierte Stadtviertel längere Zeit von der Artillerie beſchoſſen worden war, ergaben ſich die Rebellen. Die Telegraphen⸗ und Telephonverbindungen waren gänzlich unterbrochen. Sie wurden in den heutigen Morgenſtunden wieder herge⸗ ſtellt. Zur Beſchleunigung der militäriſchen Operationen wurden neue Truppenabteilun— gen in die Aufſtandsgebiete entſandt. Rücktritt des ſpaniſchen Bolſchafters in Berlin. Madrid, 12. Oktober. Die ſpaniſche Regie⸗ rung hat das Rücktrittsgeſuch des ſpaniſchen Botſchafters in Berlin, Zulueta, angenom— men. Todesurteil Halle, 13. Oktober. Das Mitteldeutſche Sondergericht verurteilte den Angeklagten Jänecke wegen Mordes an dem Schönebecker SA⸗Mann Hausmann und wegen verſuchten Mordes in zwei Fällen in Tateinheit mit ſchwerem Landfriedensbruch dreimal zum Tode, außerdem wegen Vergehens gegen das Geſetz gegen den Waffenmißbrauch zu einem Jahr' Gefängnis. Die bürgerlichen Ehren— rechte werden dem Angeklagten auf Lebens— zeit aberkannt. Erbloſſon im Wolkenkratzer Entſetzliche Auswirkungen. Chicago, 13. Oktober. In einem vierzehnſtöckigen Wolkenkratzer in RNeuyork ereignete ſich ein ſchweres Exploſionsunglück, durch das zwei Perſonen getötet und 15 ö andere mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. Die Exploſion erfolgte in einer Kühlanlage, in der ſich Ammo- niakdämpfe gebildet hatten. Eine große Anzahl von Fenſterſcheiben, auch der in der Nühe gelegenen Gebäude, wurde zerkrüm⸗ mert. Der in dem von der Exploſion betrof- fenen Gebäude beſchäftigten Angeſtellten⸗ ſchuft bemächtigte ſich eine furchtbare Er: regung, ſo daß die Rettungsarbeiten außer⸗ orbenklich erſchwert wurden. Der Tag des Handwerks Das Programm für Braunſchweig. Für den Tag des Deutſchen Handwerks, der am Sonnlag, den 28. Oktober, durchgeführt wird, ſind jetzt die näheren Einzelheiten feſt⸗ gelegt worden. Am Vormittag veranſtaltet der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks in Braunſchweig eine Führertagung, die von den Innungsverſammlungen im ganzen Reiche über den Rundfunk mitgehört wird. Am Nachmittag und Abend führen die NS.-⸗Hago N und die Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwert der Deutſchen Arbeitsfront große öffentliche Kundgebungen durch. Mit der Tagung wird die feierliche Uebergabe der erſten Reichsfüh⸗ rerſchule des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks, die in Braunſchweig errichtet wor⸗ den iſt, an den Reichshandwerksführer verbun⸗ den ſein. Das Hauptereignis der Braun⸗ ſchweiger Veranſtaltung wird jedoch die Füh⸗ rertagung in der alten Burg Dankwarderode bilden. Hier werden ſich gegen Mittag die oberſten Führer des Handwerks zu einer be⸗ deutungsvollen Feierſtunde verſammeln. Der Reichshandwerksführer wird ſämtliche Kreis⸗ handwerksführer, Obermeiſter und Innungs— warte im Reich auf ihre verantwortungsvollen Aemter verpflichten. Dann werden voraus— ſichtlich zum Handwerk der kommiſſariſche Reichswirtſchaftsminiſter, Reichsbankpräſident Dr. Schacht, und der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, ſprechen. Dieſe Braun— ſchweiger Feierſtunde wird als Reichsſendung über alle deutſchen Sender übertrager Kontrolle der Arbeitszeit Verſchärfte Durchführung. Berlin, 13. Okt-wer. Der Reichsarb e ſpricht in einem Erlaß aus, daß ihm eine verſtärkte Ueber— wachung der Arbeitszeit dringend erwünſcht ſcheine. Da die Durchführung der geſetzlichen Arbeitszeitvorſchriften in den meiſt kleinen Handwerksbetrieben, insbeſondere des Flei— ſcher⸗ und Bäckergewerbes, von jeher Schwie— rigkeiten bereitete, habe er, der Miniſter, für das Fleiſcher- und Bäckergewerbe Ausfüh— rungsbeſtimmungen zur Arbeitszeitordnung er— laſſen, wonach Aushänge und Verzeichniſſe über die Arbeitszeit zu führen ſind. Die Be— ſtimmungen erſtreckten ſich nur auf die gewerb— lichen Arbeiter, nicht auf die Angeſtellten, die mit dem Verkauf in den offenen Geſchäfts— ſtellen beſchäftigt ſind. Der Miniſter bittet, durch verſtärkte Ueberwachung der Fleiſcherei— und Bäckereibetriebe für die Beachtung der neuen Ausführungsbeſtimmungen und damit zugleich für die Innehaltung der Arbeitszeit— ordnung überhaupt Sorge zu tragen. Die von den Reichsfachleuten der Fleiſcher und Bäcker in großer Zahl bereits eingeführten Arbeitszeitbücher könnten unbedenklich für die nunmehr geſetzlich vorgeſchriebene Kon— trolle benutzt werden. Rieſenbrand. In der Nacht brach in einer Autokaroſſeriefabrik in Lyon ein Groß⸗ feuer aus. der ganze Gebäudekomplex wurde ein Raub der Flammen. Die Feuer⸗ wehr konnte nur mit großer Mühe ein Ausbreiten des Brandes verhindern. Der Sachſchaden wird auf über eine Millſon Francs geſchätzt. Sportvorſchau Hocley⸗Silberſchild⸗Vorrundenſpiele.— Süd⸗ weſt⸗Fußballelf in Berlin.— Rugbykampf Südweſt gegen Baden.— Siegfried Lud⸗ wigshafen— Hörde 04. Das zweite Oktober-Wochenende bringt ne— ben den üblichen Meiſterſchaftskämpfen im Ra⸗ enſport als beſonders zugkräftige Veranſtal⸗ tungen den Fußballkampf zwiſchen den Gau— mannſchaſten von Brandenburg und Südweſt in der Reichshauptſtadt. In der Beſetzung Müller; Konrad, Leis; Gramlich, Hergert, Tiefel; Schulmeyer, Grebe, Johanneſſen, Möbs, Fath hat der Gau Südweſt die gleiche Elf zur Stelle, die in Nürnberg den Kampfſpielpokal gewann, lediglich der Saar— brücker Conen muß durch den Pirmaſenſer Norweger Johanneſſen erſetzt werden. Bran⸗ denburg beſtreitet mit einer zweiten Mann⸗ ſchaft noch in Breslau ein Spiel gegen Schle— ſien, während in Bleicherode im Harz die Gaumannſchaften von Mitte und Nordheſſen ein Propagandaſpiel austragen.— Neben den Kämpfen um die Punkte, die natürlich in allen Gauen des Reichs ihren Fortgang nehmen, wären noch die Gaſtſpiele der Dortmunder Stadtelf in Trier und Saar— brücken und das Endſpiel um die deutſche Hochſchulmeiſterſchaft zwiſchen den Univerſitä— ten Münſter und Berlin in Erlangen zu er⸗ wähnen. Dieſes Hochſchulſpiel mußte eine Wie— derholung erfahren, weil ſeinerzeit in der ſieg— reichen Elf der Weſtfalen ein nicht ſpielbe— rechtigter Spieler mitwirkte. Seinerzeit ſiegte Münſter mit 4:3 Treffern. Das Ausland bringt als wichtigſte Ereig— niſſe zwei Länderſpiele zwiſchen Schweiz und der Tſchechei in Genf und zwiſchen Polen und Rumänien in Warſchau. Im Handball ſind nun auch die Meiſterſchaftskämpfe in Erſtes Bildtelegramm von König Alexanders letzter Jahrt. Der Sarg mit der ſterblichen Hülle König Alexanders von Jugoflawien wird an Bord des Kreuzers„Dubrownik“ gebracht, um in die Heimat übergeführt zu werden. Rechts neben der Königinwitwe Maria ſieht man den franzöſiſchen Staatspräſidenten Lebrun. vollem Gange. Das Ausland meldet einen Länderkampf zwiſchen Oeſterreich und Ungarn in Wien, der mit einem ſicheren Sieg der Oeſterreicher enden wird. Der Hockeyſport wartet mit den er⸗ ſten größeren Ereigniſſen dieſer Spielzeit auf, den Vorrundenkämpfen um den Silberſchild Uin dieſe wertvolle Trophäe, die vor dem Kriege vom SC. Frankfurt 1880 geſtiftet wurde und die nun ſeit einigen Jahren im Beſitz Brandenburgs iſt, kämpfen erſtmalig die Mannſchaften der Gaue. Am Sonntag ſind vier Vorrundenſpiele vorgeſehen: in Hei⸗ delberg Baden-Württemberg— Bayern; in Düſſeldorf Niederrhein-Mittelrhein— Süd⸗ weſt⸗Nordheſſen; in Magdeburg Mitte— Sachſen-Schleſien; in Königsberg Nordoſt— Brandenburg. Im Heidelberger Spiel gibt man der badiſch-württembergiſchen Vertre- tung, die ſich ausſchließlich aus Heidelberger und Mannheimer Spielern zuſammenſetzt, die beſſeren Ausſichten. In Düſſeldorf iſt der Ausgang recht ungewiß, dagegen ſollten ſich in Königsberg und Magdeburg jeweils die Gaſtmannſchaften überzeugend durchſetzen.— Das Ausland bringt zwei Länderkämpfe(Her⸗ ren und Damen) zwiſchen Oeſterreich und Un- garn in Wien. Im Nugbyſport gibt es wieder einige Ereigniſſe von Bedeu⸗ tung. Da wäre zunächſt einmal das traditio⸗ nelle Main⸗Neckar⸗Spiel in Frankfurt a. M. zu erwähnen, das von den Gaumannſchaften Südweſts und Badens beſtritten wird. Frank⸗ reichs Jugendmeiſter Montlucon gaſtiert am Samstag in Heidelberg gegen eine Heidel- berger Jugend-Fünſzehn und am Sonntag ſpielen Frankfurts Jugendliche gegen die Franzoſen. Ein weiteres Spiel mit inter⸗ nationalem Einſchlag iſt nach Pforzheim vor⸗ geſehen; der dortige Rugbyclub hat den RC. d' Alſace Straßburg zu Gaſt. In Frankreich gaſtiert Deutſchlands Rugbymeiſter VfR. Han⸗ nover. Die Norddeutſchen ſpielen in Dijon und Lons⸗le⸗Saunier. In der Leichtathletit werden bereits die erſten Waldläufe geſtartet. Ein Ereignis von Rang iſt der Hindenburg⸗Gepäckmarſch in Dresden, der eine zahlenmäßig große Beteiligung gefunden hat. Im Turnen wären die Ausſcheidungs⸗ kämpfe für die Gerätemeiſterſchaften des Gau⸗ es Südweſt in Pirmaſens am Samstag zu erwähnen, die Ringer von Siegfried Lud⸗ wigshafen und Hörde 04 tragen am Sonn— tag abend in Ludwigshafen den erſten Gang des Endkampfes um die deutſche Mannſchafts- meiſterſchaft aus und der Borſport bringt Berufsborkämpfe in Solingen (Hauptkampf Klein-Solingen gegen de Loon⸗ Holland) und in Stuttgart einen Amateur⸗ Städtelampf zwiſchen Stuttgart und Augs— burg, den die Stuttgarter wohl im Geſamt⸗ ergebnis gewinnen werden.— Im Schwim⸗ men ſeien die 3. Olympia⸗Vorbereitungs⸗ kämpfe der deutſchen Schwimmerjugend im Leipziger Weſtbad genannt. Der Radſport bringt die letzten Frein rennen in Krefeld(Möller, Krewer) und Halle (Metze, Schindler, Hille, Neuſtedt) und Win⸗ terbahn rennen in Brüſſel(Sa), Ant⸗ werpen(Sa), Paris und Dortmund. In Brüſſel und Antwerpen ſtarten einige deutſche Fahrer, u. a. Schön, Buſe und Nickel, in Paris ſind Ehmer-Hürtgen am Start und in der Weſtfalenhalle gibt es Rennen für Ama— teure und Berufsfahrer. LD Urbeberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale 11 Jetzi erſt begriff er, was ihn ſeinerzeit in Paris ſo an der Plaſtitk angezogen. 5 Es war etwas in dieſem Antlitz von den Zügen der Mutter, leidenſchaftlich geliebt mit wilder Kindesliebe, erſehnt, erfleht in der Einſamkeit der Knabenjahre, ihm verlorengegangen durch das Leben und den Tod. Nun wieder auferſtanden in dieſer fremden, ſchlanken Frau mit dem bleichen, leidenſchaftlichen Geſicht und der großen künſtleriſchen Seele. Er ſtand da und ſchaute. Er lauſchte mit allen Sinnen dem alten Volkslied, das einſt die Mutter geſungen und die fremde Frau da ſpielte. Das Töneband floß von der dunklen Geige durch den Saal zu ihm herüber, hüllte ihn ein, führte ihn zurück in das Land der Kindheit, ließ ihn alles vergeſſen. Er wußte nicht, daß es ein Band werden würde, ſchwer und ſchmerz— baft. Feſſelnd um ſeine eigene Seele. Das Muſikſtück war vorüber. Wieder brauſte der phrenetiſche Beifall auf Wieder dankte die Geigerin mit dieſem beinah unhöflichen kurzen Kopfnicken. Da erwachte Konſtantin. Er wandte ſich zum Gehen. In der Tür ſtehend, ſchaute er noch einmal rückwärts. Die Gräfin Losmirſta war vom Podium herunter⸗ gekommen. Umdrängt von Herren und Damen, ging ſie langſam durch den Saal. Eine blonde Frau, mii einem lecken Jungengeſicht über dem ſchwarzen Seidenſamt, ging lints von ihr, verſuchte lachend, ihr Bahn zu machen. Ihr Blick traf auf Konſtantin Oldvörde, der ſie aber nicht ſah Die blonde Frau zuckte zuſammen. Ihre Hand, die ſie in Maritta Losmirſtas Arm geſchoben, zitterte: „Was haſt du denn, Darling?“ fragte Marilka. Aber die blonde Gräfin Renningen ſchüttelte nur, ſehr bleich geworden, den Kopf: „Nichts, nichts!“ ſagte ſie haſtig.„Später!“ Schon drängten ſich andere Leute heran. Während Konſtantin bereits aus dem Konzertſaal heraus war, ging Liddy Renningen neben Marilka Losmirſka zu einem anderen Ausgang hinaus. Sie war noch immer ſehr bleich In ihren Augen ſtand ein böſes Funkeln. * 1* Konſtantin ahnte nicht, daß Betting ihn beobachten hatte. Sie war zurückgekehrt, hatte auf ihrem Platz eine Weile auf ihn gewartet. Hatte halb gedankenlos den ſchweren, blauſeidenen Vorhang ein wenig beiſeite ge— ſchoben, der vor der breiten Glaswand hing und die Sicht in den kleinen Konzertraum nebenan verbarg. Sie hatte gerade das Profil Konſtantins vor ſich. Sie ſah ſeinen Kopf aufgerichtet, ſah dies verzehrende Lau— ſchen in der Anſpannung ſeinee Züge. Fühlte mit dem feinſten Inſtinkt einer ſehr liebenden Frau alles, was in ihm vorging. Sie erblickte ihn durch das Glas— ganz durchſichtig. Und ſie ſah durch ſein Geſicht in ſeine Seele. Wie gelenkt von ſeinem hingebenden Blick, ſchaute ſie nun hinüber zu dem Podium. Im ſelben Augenblick wußte ſie, dieſe Frau da war ein Feind. Sie konnte nicht ſagen, warum. Sie hatte keinen vernünftigen Grund dafür. Und dennoch war in ihr— wie ein Warnungsruf— das Gefühl: dieſe Frau da drüben, mit den ſchwarzen Wellen des Haares über dem bleichen Geſicht, mit dem leidenſchaftlichen Munde, dem eckigen Kinn, dieſe ganze Frau dort, häßlich und doch auf⸗ reizend, geheimnisvoll und doch wie nackt in dem Leiden⸗ ſchaftlichen ihres Weſens: ſie war der Feind! Kannte Konſtantin ſie? Das wußte Bettina nicht. Aber ſo gewiß wie ſie nun vier ſaß mit ſchmerzerſtarrtem Herzen, wußte ſie, er würde ſie kennenlernen, und dann würde alles verloren ſein. Doch als Konſtantin zurückkam, ſaß da wieder eine vollkommen ruhige, gleichmütige Bettina. Ja, als er ſich eiwas verlegen entſchuldigte, vermochte ſie ſogar zu löcheln. „Aber ich bitte Sie, das macht doch nichts. Sie ſagten doch ſelbſt vorhin, Sie wären ausgehungert nach großer Stadt, nach Licht, nach Muſik. Schade, daß Sie es nicht eher gewußt haben! Sie hätten ſich das Konzert doch an— bzören können!“ Aber Konſtantin, ſonſt ſo lebendig im Eingehen auf jedes Geſprächsthema, antwortete nicht. Eigentümlich ein— ſilbig war er. Er war mit ſeinen Gedanken weit fort. Bettina ſah es. Sie wußte es. Er war mit ſeinen Ge⸗— danken bei jener Frau. Es wurde eine ſchweigſame Teeſtunde. Auch Bettino war verſtummt. Was ſollte ſie auch ſagen? Das Herz iat ihr brennend weh. Und der Mann vor ihr merkte jo nicht einmal, daß ſie ſchwieg. Melancholiſch war auf ein⸗ mal dieſer ſonſt ſo heitere Raum. Der Duft der Blumen ſchien welk. Er miſchte ſich mit dem abgeſtandenen Rauch von Zigaretten, legte ſich ſchwei auf den Atem. Bettina ſpürte plötzlich etwas wie Benommenheit. Sie kannte ſonſt weder Kopfſchmerzen noch irgendeine Un⸗ päßlichteit. Aber hier in dieſem ſchweigenden Raume, gegenüber dem verſtummten Manne, fühlte ſie ſich plötz⸗ lich wie kraftlos. Sie ſah auf die Uhr. „Es iſt Zeit!“ Der Mann ſchreckte auf. „Wozu Zeit?“ Es war, als wäre er gar nicht mehr in diefer Welt. „Nun, zur Heimfahrt, Konſtantin!“ „Oh, ſchon?“ Er ſagte es halb für ſich, ſah ſich dabei unruhig um, ſchaute durch die Glasſcheibe des kleinen Teeraumes hin⸗ aus in die Halle. Sein Blick ſuchte— Bettina wußte, was er ſuchte. a „Wiſſen Sie was, Konſtantin? Bleiben Sie!“ (Fortſetzung folgt.) Akrainiſches Volkslied Ach, ich bin ſo allein Wie ein Halm auf der Heide, Und es gab mir mein Golt Hier kein Glück, keine Freude. Ich erwuchs ohne Heim, Ohne Schweſtern und Brüder. Und ich welke dahin N Und erblühe nicht wieder. Ach, wo bleibt denn mein Lieb? Hört ihr, Menſchen, mein Klagen? Nein, ihr hört nicht, und nie Wird ein Mann nach mir fragen. SSD e e S e Blutrache Skizze von Theo Pöppelmann. Feth Ali, ein Perſer von der Piratenküſte, 01 als der ausdauerndſte Taucher auf den hrein⸗Inſeln im Perſiſchen Golf. Sehnig, ſchlank gebaut, mit feurigen, dunklen Augen. Während die meiſten einheimiſchen Perl⸗ fiſcherboote eine Beſatzung von ſechs bis zehn Mann aufwieſen, hatte Feth Ali nur einen Begleiter bei ſich, einen Hadeſi-Beduinen namens Ibn Haukal. Erſt ſeit einigen Wochen an der Küſte, gin— gen die beiden ſtill und ruhig ihrer Beſchäf— tigung nach. Nur ſelten miſchten ſie ſich un— ter die Inſulaner. Niemandem zeigten ſie ihre Ausbeute. Keinem Händler boten ſie ihre Perlen an. Und doch waren ſie häufig in Manama, der Hauptſtadt der Inſel Bah— rein zu ſehen, wo ſie durch die Gaſſen und Baſare ſchlichen und beſonders ſich on den Orten aufhielten, wo die Taucher der großen europäiſchen Fangboote den indiſchen Groß— kaufleuten, den Banianen, ihre Perlen von elbem Waſſer zum Kauf anboten, die von rabern und Indern ſehr geſchätzt ſind (weiße Perlen, die auf den europäiſchen Märkten höher bewertet wurden, behielten die Fiſcher für ſich). Eines Tages betrat ein Mann von herku— liſchem Körperbau den Baſar. Der eigentüm— liche Gang verriet den Seemann. Prahleriſch holte er eine Hand voll loſer Perlen aus der Taſche, die er grinſend einem Händler vor— hielt. Erſchien angetrunken zu ſein. Der brutale Geſichttsausdruck wurde noch ver— ſtärkt durch eine feuerrote Narbe. die quer üher beide Backen lief. Das Angebot des Kaufmanns muß jedoch nicht ſeinen Erwartungen entſprochen haben, denn er entriß dem Banianen unvermutet die Lupe, mit der dieſer die Perlen ſorgfältig geprüft hatte, und zertrat das Glas fluͤchend unter ſeinen Füßen. Die Perlen wieder an ſich nehmend, wollte er ſich gerade mit rohem Hadie entfernen, als zwiſchen ihm und dem ändler eine Geſtalt auftauchte, die eine unbeſchreibliche Wirkung auf ihn ausübte Das aufgedunſene Geſicht wurde aſchfahl Selbſt die rote Narbe verblaßte. Sein ganzes Weſen drückte ein ſo tiefes Grauen aus, als ſähe er einen Geiſt. Vor ihm ſtand Feth Ali, ſtarr, unbeweg— lich, die Arme vor der Bruſt gekreuzt, die dunklen, lodernden Augen feſt auf die des Seemannes gerichtet. Ein würgender Lau ſtahl ſich über deſſen Lippen:„Suleima, Su— leima“ flüſterte er, dann ſank er halb be— wußtlos vor dem Verkaufsſtande zuſammen Als der Seemann wieder zu ſich kam, war Feth Ali verſchwunden. Der Fremde aber ſah ſich ſcheu nach allen Seiten um und ent— fernte ſich dann mit haſtigen Schritten, nach— dem er dem Händler für die zertretene Lupe ein Geldſtück zugeworfen hatte. Nach einiger Zeit betrat er aufatmend eine Hafenkneipe wo nur Europäer verkehrten. Er hatte aber nicht bemerkt, daß an Stelle Feth Alis ihm Ibn Haukal wie ein Schatten gefolgt war und ihm auch an die Ferſen geheftet blieb als er nach zwei Standen die Bar verlief und dem Hafen zutorkelte, wo ihn eine Gig an Bord des Fangbootes brachte, das dicht unter Land vor Anker lag. Glutrot ging am nächſten Tage die Sonne über dem Perſiſchen Golfe auf. Auf den Boo— ten rüſteten ſich die Fiſcher, ihr ſchweres Tagewerk zu beginnen. Ueberall ſah man ihre dunklen, glänzenden Körper in der kri— ſtallklaren Flut auf und nieder tauchen. Da bahnte ſich rückſichtslos ein europäiſches Fangboot den Weg durch die Eingeborenen— flottille, deren leicht gebaute Kanus in Gefahr gerieten zu kentern. Die lauten Verwünſchun⸗ gen der Fiſcher wurden mit rohem Lachen erwidert. Niemand an Bord des großen Fahrzeuges beachtete es, daß ihm ein kleines Boot mit nur zwei Inſaſſen im Kielwaſſer folgte. Unweit der Stelle, wo der Kutter vor Anker ging, begannen auch die beiden Far⸗ bigen ſcheinbar nach Perlen zu tauchen. Die Europäer nahmen nicht diegeringſte Notiz von ihnen. Nur einmal ſahen ſie verwun⸗ dert auf, als einer der braunen Fiſcher mit einem gellenden Schrei ein blitzendes Meſſer über dem Kopfe ſchwang und gleich darauf in die Tiefe ſtürzte. Soeben waren auf dem Fangboote die erſten Taucher abgelöſt, und an deren Stelle andere Männer in ihrer ſchweren Ausrüſtung hinabgelaſſen worden. Unter ihnen ein auffallend breitſchulteriger Rieſe. Niemand achtete darauf, wie nach einigen Minuten der Eingeborene wieder an der Oberfläche erſchien, gewandt ins Boot ſprang, den Ankerplatz verließ und haſtig dem Lande zuſtrebte. Stille über dem Meere! Gleichmäßia. ſchweigend arbeiteten die — ——— —— Leute an den Pumpen, tren Kameraden in der Tiefe Luft zum Atmen zuzuführen. Zwei tödlich lange Stunden hindurch. Stille!— Und doch lag ein Hauch, ein Raunen in der Luft. Nicht für Europäerohren beſtimmt. Flüſternd ging es von Bord zu Bord: Tawad— tawad— Blutrache! Faſt unmerklich löſte ſich die einheimiſche Flottille auf. Ein Boot nach dem anderen verließ die Perlenbänke. Verwundert bemerkte der Kapitän des Kutters das Verſchwinden der Fiſcher. Be⸗ ſorgt muſterte er den Horizont, ob etwa einer der gefürchteten heißen Sandſtürme heran⸗ zog, die oft plötzlich mit elementarer Gewalt vom arabiſchen Feſtlande daher gebrauſt kamen. Aber nichts Auffälliges war zu ſehen. Tiefblau glänzte der Himmel, tiefblau das Meer. Nur ein leichter Luftzug kräuſelte das Waſſer des Perſiſchen Golfes. Wieder war die Zeit der Ablöſung gekom⸗ men. Emſig arbeitete die Mannſchaft an Deck. Plötzlich ein Schrei des Entſetzens, Von den drei Tauchern in der Tiefe waren nur zwei an die Oberfläche gekommen. Führungsleinen und Luftſchlauch des dritten wurden leer her⸗ aufgezogen. Abgeſchnitten! Erſt nach einer halben Stunde gelang es, den Leichnam zu bergen, der durch die Strö⸗ mung fortgetrieben war. Ein zweiſchneidiges Meſſer hatte den dicken Gummipanzer durch⸗ bohrt. Genau an der Stelle des Herzens. Auf dem Griff des Dolches ſtanden die Worte „Tawad“ und„Suleima“ eingeritzt. Seit dem Tage waren Feth Ali und Ibn Haukal verſchwunden Keine Nachforſchung der Behörden brachte Aufklärung. Nur im Eingeborenenviertel Manamas ging ein Raunen von Hütte zu Hütte. Väter belehrten flüſternd ihre Söhne über die Hei⸗ ligkeit der Blutrache. Erzählten leuchtenden Auges vom Tode eines verhoßten europä⸗ iſchen Teufels, der Feth Alis Weib in Kairo heimlich an ſich gelockt und als Sklavin ver— 905 hatte, von der man nie wieder etwas örte. Der Hans vom Karuffell Von Erna Büſing. Zwiſchen die in den Himmel ragenden Mietskaſernen wurde plötzlich ein Rummel gequetſcht. Man hörte viel lärmenden Hammerſchlag, viel Geknatter anlaufender Motore und Kommandoſtimmen, die erſt laut waren und nachher heiſer wurden. Männer trugen geſchickt lange Bretter, raſ— ſelnde Ketten, große Stücke Zeltleinwand und bald war die Form gewordene Trgum— ſtadt für beſcheidene Gemüter erſtanden. Mit langen Holzſtäben wurden Würſte aus dem Heißwaſſerbad eines blitzblanken Kupferkeſſels geangele, ſchaukelnde Boote, die an ſchie; endloſen Ketten hingen, fuhren mit ihrer Menſchenfracht ins Blaue, und unwahrſcheinlich ſchöne Stoffpudel mit Blu— menkörben in der Schnauze warteten auf ihre glücklichen Gewinner. Inmitten all dieſer quietſchfidelen Herr— lichkeiten ſtand ein Pferd, ein Tier gewor⸗ denes Häuflein Elend. Sein Rücken hatte ſich geſenkt wie ein alteingeſeſſenes Sofa, ſeine zitternden Beine waren krumm und ſeine langgezogene Lippe hing ihm faſt auf die Bruſt. Und dieſes Pferd zog all die hübſch lackierten Holzpferde nimmermüde in die Runde. Die Bewohner der Mietskaſer— nen, die als Neugierige den Rummel füll— ten, hatten ſelbſt viele Härten des Lebens kennengelernt und darum fühlten ſie ſich zu dieſem abgetriebenen Gaul hingezogen. Er war etwas Lebendes, ein Weſen, das an ei— nem ſchweren Schickſal trug. Darum ſtand er auf einmal im Mittelpunkt. Was bedeu— tete das Kettenkaruſſell? Was bedeuteten die Radio-Autos? Sie verſanken wie alle andere angewandte Technik, weil die Men⸗ ſchen aus den Mietskaſernen, ſich ſelbſt faſt unbewußt, die Seele des Pferdes ſuchten. Bereitwillig erzählte der Karuſſellbeſitzer von ſeinem Hans. Jedes Pferd des Karuſ— ſells ſei beinahe unerſchwinglich teuer. Ko— ſte doch ein großes Pferd 100 und ein klei⸗ nes 80 RM. Darum habe er nicht viel Geld für den Hans geben können. Den habe er für 75 RM bekommen. Zu ſchwerer Arbeit ſei er nicht mehr zu gebrauchen, er wäre auch pflaſtermüde, doch in den aufgeſchütte— ten Sägeſpänen liefe er noch immer ſehr gut. Er ſei fleißig und brav. Hans wußte, daß von ihm die Rede war, er ſpitzte die Ohren und wieherte. Und Herr⸗ chen klopfte ihm auf das ſauber gehaltene, aber ſtumpf bleibende Fell. Es war jedoch, als ob dieſes Wiehern den zuhörenden Leuten ſagte, der abgetriebene Hans habe den Glauben an die Menſchheit noch nicht verloren. Dieſer Glaube aber verpflichtete Der eine lief in ſeine Woh⸗ nung und holte einen Brotknuſt für Hans, der andere ſchenkte ihm ein Stück Zucker, und plötzlich erinnerten ſich mehrere auf ein— mal daran, daß gar nicht weit von dieſen Häuſern entfernt, auch eingequetſcht zwi⸗ ſchen den Mietskaſernen, ein Stückchen Grünfläche wäre. Sie gehörte entweder dem alten Friedhof, auf dem nicht mehr be⸗ erdigt werden durfte, oder ſie war das laut Baupolizeiordnung frei gelaſſene Fleckchen eines Grundſtückes. Man ſtritt ſich nicht um den rechtmäßigen Beſitzer. Dieſes Stückchen Weide gehörte jetzt Hans. Er ſollte nach ge⸗ taner Arbeit auf ihm graſen. Am frühen Morgen wurde Hans vom Karuſſell von den abkömmlichen Hausbewoh⸗ nern und vielen Kindern im wahren Sie⸗ geszug aus dem Stall geholt und nach dem Stücrchen Grün gefü recht, 1 as zu b wohl ein bißchen ramdöſig und li gewohnheitsmäßig ein paar Runden. Dann blieb er ſtehen und wartete, und ſchließlich begriff er, daß er Ferien hatte. Da ſtreckte er den Hals ganz lang nach der Erde und begann zu graſen. ö Oft wirft er noch den Kopf in die Höhe, ſpitzt die Ohren und pauſt vor Verwunde⸗ rung. Dann graſt er wieder und findet ſich langſam hinein in die Ferienſeligkeit. Dann und wann werden Leckerhiſſen ge⸗ bracht. Die Spender rufen„Hans“ und er kommt. ſchnubbert und verweigert weder Kartoffelſchalen noch Brot mit Margarine⸗ oder Marmelade⸗Aufſtrich. Das iſt ja nun entſchieden gegen allen Pferdegeſchmack, doch will Hans offenbar nicht unhöflich ſein. Tag für Tag, wenn der Rummelplatz grau verhangen iſt und darauf wartet, lärmperanü'“ en Abend hineinbrüllen zu können, ſteht der„Hans vom Karuſſell“ auf dem Stückchen Grün. Das liegt zwiſchen hößlichen Mietskaſernen und auf ihm ſteht ein Pferdewrack und doch iſt der Anblick ein erhebender; denn man fühlt förmlich die Liebe, die den Hans umfließt. Buntes Allerlei Merkwürdige Torwächter. Daß Haustiere aller Art ſich gelegentlich als Torwächter der Menſchen bewährt haben, iſt zu bekannt, um durch Beiſpiele belegt werden zu müſ⸗ ſen. Auch wilde gezähmte Tiere haben ſich ſchon nach der Richtung ausgezeichnet, doch Torwächter beſonderer Art hatten ſich ohne ſein Zutun im Hauſe des Miſter Wilkinſon, deſſen Hausbeſitz in einem Vorort von Lon⸗ don liegt, eingefunden. Es war ein ſtattlt⸗ cher Bienenſchwarm, den Imker auf etwa 20 000 Bienen ſchätzen. Er hatte ſich an der Haustür niedergelaſſen und hatte allem An⸗ ſchein die Abſicht, von dieſer Stelle ſich nicht vertreiben zu laſſen. Er ſtürzte ſofort kriege⸗ riſch auf einen Boten, der ſich dem Haufe näherte, um dort ein Paket abzugeben. Der Boy, von den Bienen verfolgt, lief, ohne ſich umzuſehen, bis zum Ende der Straße, erſt hier gaben die kleinen Wächter die Verfol⸗ gung auf. Ein Poliziſt, der den Vorgang beobachtet hatte, ſtellte ſich in reſpektvoller Entfernung vom Hauſe auf und warnte le⸗ den, der ſich dem Gebäude näherte. Nach fünf bangen Stunden gelang es einem Im⸗ ker, die ſummenden Wächter einzufangen und damit die Frau des Hauſes zu befreien, die es nicht wagen durfte, die Tür zu öffnen, ehe nicht ihre Hüterinnen verſchwunden wa⸗ ren. Wer iſt mit ſeinem Beruf zufrieden? Die kaliforniſche Stanford⸗Unwerſität hat dieſe Frage an 3500 Perſonen beiderlei Geſchlechts aus 91 verſchiedenen Berufszweigen gerichtet und das ſehr intereſſante Ergebnis dieſer Um⸗ frage bekanntgegeben. Es ergab ſich, daß die Zahl der mit ihrem Beruf Unzufriedenen erſtaunlich groß iſt: In Prozenten ausgedrückt ſieht die Verteilung der Unzufriedenen auf die einzelnen Berufe ſo aus: Kaufm. Ange⸗ ſtellte 52 Prozent, Beamte 50, Buchhalter 38, Verkäufer 36, g Arbeiter 33, Landwirte 32, Handel 29, Bankbeamte 27, Journaliſten 28, Bergingenieure 26, Bü⸗ rochefs 24, Ingenieure 24, Geologen 22, Ma⸗ thematiker 20, Chemiker 20, Lehrer(nicht akad.) 20, Geſchäftsinhaber 19, Verſicherungs⸗ beamte 17, Lehrer(akad.) 14, Verkaufschefs 13, Geiſtliche 13, Offiziere 10, Propaganda⸗ chefs 10, Schulleiter 9, Aerzte und Rechts⸗ anwälte 5 Prozent. Die Zahl der befragten Perſonen iſt natürlich viel zu gering, um weit⸗ gehende Schlüſſe aus den Antworten derſel⸗ ben zu ziehen, gleichwohl iſt ſie recht aufſchluß⸗ reich. Auffallend iſt der geringe Prozentſatz der Unzufriedenen bei den Akademikern. Die Umfrage ſuchte noch eine weitere intereſſante Frage zu klären. Sie wollte feſtſtellen, wie⸗ viele der Befragten der Beruf ausüben, den ſie ſich gewünſcht hatten und die Antwort lautet 82 Prozent. Ueberraſchend iſt auf Grund der Umfrage, daß die Politiker und die Feuerwehrleute zu den zufriedenſten Men⸗ ſchen gehören ſollen. Guten Appetit! Zwar iſt der Tag der Hochzeit des Prinzen Georg von England mit der Prinzeſſin Marina von Griechenland noch nicht feſtgeſetzt, die Hochzeitstorte jedoch iſt ſchon in Auftrag gegeben worden, da deren Zubereitung ſechs Wochen in Anſpruch neh⸗ men dürfte. Die Torte wird eine Höhe von drei Metern erreichen und ſoll 800 Pfund wiegen. Sie wird in Teilen gebacken, dann nach London gebracht und dort zuſammenge⸗ ſetzt. Beim Teiganrühren wird in ihn ein Glückspfennig geworfen,— einer alten Tradi⸗ tion gemäß— der bisher faſt ſtets von den Neuvermählten gefunden wurde. Es wird zum Backen ein uraltes Rezept utzt, nur wer⸗ den dieſes Mal die Zutaten us allen Teilen des engliſchen Welte“ es ir Verwendung kommen. n Ein Sowjet⸗Palaſt in Moskau. Mit ge⸗ waltigen Bauprojekten beſchäftigt man ſich in Moskau, auf deren Durchführung man ge⸗ ſpannt ſein darf. Der projektierte Palaſt ſoll ſich an der Stelle erheben, wo früher die Heiland⸗Kathedrale ſtand, die 1931 zu Weih⸗ nachten geſprengt wurde, um dem Neubau Platz zu machen. Das Bauwerk wird eine Höhe von 200 Metern erreichen, von denen allein die Hälfte auf das Rieſenſtandbild Lenins, dem der Palaſt als Fundament die⸗ nen ſoll, kommen wird. Der Geſamtraum des Palaſtes wird 50 Millionen Kubikmeter umfaſſen und fünf Rieſenfeſtſäle werden ihm hergeſtellt. Dazu kommen zahlreiche Ver⸗ 5 Je der gane n ſte zum hen 2 men tandbild Lenins ſtehen wird, 6 ſenpanorama des Ruſſiſchen Reiches Platz haben. Es wird nicht gemeldet, wann der Bau beendet ſein wird, auch fehlt jeder Hin⸗ weis auf die Koſten. 15 dem Sowjet⸗Palaſt wird eine gigantiſche Prachtſtraße hinführen. — Inzwiſchen verhungern Millionen, weil es ihnen am Notwendigſten fehlt. Aus dem Eldorado der Eheſcheidungen. Ein Amerikaner aus dem Staat New⸗Jerſey wollte ſich von ſeiner ſehr zänkiſchen Frau ſcheiden laſſen, und wurde daher aufgefordert ſeine „Scheidungsgründe“ dem Gericht vorzulegen. Er erſchien darauf mit ſeinem Wagen, der mit zerbrochenem Hausgerät angefüllt war, womit ihn ſeine Frau bearbeitet hatte. Die mitgebrachten Scheidungsgründe wirkten üher⸗ zeugend auf das Gericht, das ſofort die Schei⸗ dung ausſprach. Neues aus aller Welt Nachſpiel vor Gericht. Der Evangeliſche Frauenverein Würzburg hatte im Juni ds. Is. mit einem Kraftomnibus einen Aus⸗ flug nach Kiſſingen gemacht. Unterwegs verunglückte der Kraftwagen, indem er ge⸗ gen ein Scheunentor prallte. Bei dem Un⸗ glück gab es zwei Tote und 20 Verletzte. Nunmehr hatte ſich der Lenker des Kraft⸗ wagens, der 31 Jahre alte Andreas Dur⸗ mich, wegen fahrläſſiger Tötung und Kör⸗ perverletzung vor Gericht zu verantworten. In der Verhandlung ſtellte ſich heraus, daß der Angeklagte unglaublich leichtſinnig ge⸗ handelt hat. Das Schöffengericht erkannte auf ein Jahr und vier Monate Gefängnis. Abſturz an der Benediktlenwand. An der Nordwand der Benediktenwand ſtürzte ein landwirtſchofelicher Hochſchüler aus Kaſſel etwa 20 m tief ab. Etwa 50 m unterhalb des Gipfels brach infolge Abtau⸗ ens ein Griff aus und der Schüler ſtürzte in die Tiefe, blieb aber glücklicherweiſe an ei⸗ ner Felsnaſe hängen. Der Hüttenwirt der Tutzinger Hütte barg mit zwei Touriſten den Verunglückten, der einen Schenkel⸗ und einen Armbruch ſowie innere Verletzungen davongetragen hat. Winters Einzug in den Bergen. In den Dolomiten iſt reicher Schnee gefallen. Auch am Brenner hat der Winter ſeinen Einzug gehalten. Die Temperatur iſt bis zum Gefrierpunkt geſunken. Drei Flugzeuge in der Wüſte verſchollen. Nach einer Meldung aus Bagdad hat man Befürchtungen um das Schickſal von vier Fliegern, einen Engländer und drei Indern, die mit ihren drei Flugzeugen in der Wüſte zwiſchen Bagdad und Basra ge⸗ landet ſein dürften und wahrſcheinlich ſeit Montag vormittag keine Nahrungsmittel und kein Waſſer mehr haben. 20 britiſche Flugzeuge nehmen jetzt an den Nachfor⸗ ſchungen teil, darunter ſechs, die ausdrück⸗ lich zu dieſem Zweck aus dem 800 km ent⸗ fernt liegenden Moſſul gekommen ſind. Die verſchollenen Flugzeuge befanden ſich mit einem vierten, das in Basra angekommen iſt, auf einem Uebungsflug von Indien nach England. Luſtige Eike Anders herum. „In Ihrem Ausweis iſt vermerkt, daß Sie eine Glatze haben. Wie ich aber ſehe, ziert Ihren Kopf ein Wald von Haaren. Sie rei⸗ ſen auf einen falſchen Paß, mein Herr!“ „Verzeihung, Herr Zollinſpektor, der Paß iſt echt, falſch ſind lediglich die Haare.“ Das Schlimmſte. „Sagen Sie mir das Schlimmſte, Herr Doktor. Ich werde es zu ertragen wiſſen.“ „Meine Rechnung beläuft ſich auf 250 RM.“ Vorſichtig. Der Herr vor der Türe: hier wunderbares kaufen!“ Die Penſionsmutter:„Danke, das brauch ich wirklich nicht!“ i Der Herr vor der Türe:„Ausgezeichnet! Ich miete das Zimmer, das Sie ausgeſchrie⸗ ben haben!“ „Madam, habe Inſektenpulver zu ver⸗ 11 Angſt. „Wenn dich der Krauſe ſtändig hänſelt und ärgert, würde ich mir das doch nicht ge⸗ fallen laſſen! Dem würde ich mal deutlich ſagen, was ich von ihm denke!“ „Das geht ja nicht!— Der hat ja keinen Fernſprecher!“ Aus der Welt des Wiſſen⸗ Infolge der langen und großen Hitzepe⸗ riode in dieſem Sommer wurden beſonders viele treibende Eisberge im nördlichen At⸗ lantiſchen Ozean beobachtet, und zwar 600 Eisberge gegenüber 400 in normalen Jah⸗ ren. Das Wort Diaſpora ſtammt aus dem Grie⸗ chiſchen und heißt ſoviel wie Zerſtreuung; wir wenden dieſes Wort faſt ausſchließlich auf Gebiete an, in denen Mitglieder einer Religionsgemeinſchaft zerſtreut und als reli⸗ giöſe Minderheit leben. 10 i 1 nicht Neun Zehntel der Erdoberfläche ſind bis tigen Tag kartographiſch icht N 1 5, Anzeiger Müännergeſaug⸗ Verein 1846. Heute abend 1 6 Un Singſtunde. Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen, auch von denen die ſeither die Singſtunden nicht beſucht haben. Der Vorſitzende. Sünger⸗Eiuheit. Heute Abend 8.30 Uhr Sing ⸗ ſtunde. Keiner fehle! Der Vorſitzende: Böller Süngerbund„Flora. Heute abend halb 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein„Säugertreue“. Heute Samstag abend 8,30 Uhr Singſtunde. Der Vorſi. Verein der Vogelfreunde, Viernheim. Aufruf! Alle Wellenſittiſchfreunde bezw. ⸗Züchter werden hiermit zu einer am Sonntag Vorm. 11 Uhr bei Bernhard Brückmann„Zum Löwen“ ſtattfindenden Verſamml ung eingeladen. Zweck der Verſammlung iſt: Zuſammenſchluß im Reichs⸗ verband, da die Wellenſittiſchzüchtung unter poli⸗ zeilicher Kontrolle ſteht. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand: Hans Kühlwein, 2. Vorſi. Kaninchen- u. Geflüg elzuchtverein 1916. Sonn⸗ tag, den 14. Oktober nachmittags 3¼ Uhr findet im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ eine Verſammlung der Pelznähgruppe ſtatt. Die Frauen mögen ſich an dieſer Verſammlung reſtlos beteiligen. Auch die Züchter ſind hier⸗ zu herzlich eingeladen. Der Vorſitzende. Teutonia⸗Schützenabteilung. Morgen Sonntag 2 Uhr im Lampertheim Bezirks- und Landes- ſchießen. Es treten ſämtliche Nadelträger an (20 Mann) Abfahrt: Radfahrer ab 1 Uhr an der Dreſchhalle, Reſt mit Zug 1,18 Uhr. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 E.V. Heute Samstag Abend findet in der Sporthalle am Lorſcher⸗ weg ein Mannſchaftskampf im Kunſtturnen zwiſchen TV. 1846 Mannheim und NV. 1893 Viernheim ſtatt. Den Mitgliedern des Vereins, ſowie allen Freunden und Gönnern der ſchönen Turnerei iſt der Beſuch dieſes Wettkampfes ſehr zu empfehlen. Die Turnleitung. — Morgen Sonntag, den 14. 10. vorm, 10 Uhr Uebungsſtunde für die Altersriege auf dem Waldſportplatz. Alle Turner über 35 Jahre werden dringend erſucht vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Winkenbach. Handball: Morgen Sonntag Vormittag auf dem Sportplatz am Lorſcherweg Verbandsſpiel der 1b Mannſchaft und Jugend gegen Turn- verein 1846 Mannheim. Spielzeiten: 1b⸗ Mannſchaft 9.30 Uhr und Jugend 10.40 Uhr. Fußball: Sonntag nachmittag Verbandsſpiele der 1. und 2 Mannſchaft gegen Jahn Wein- heim. Spielzeiten: 1. M. 3 Uhr, 2. M. 1.15 Zu dieſen Spielen laden wir die Sportfreunde Viernheims ein. Die Spielleitung. Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim. N Morgen Sonntag, 3. Verbandsſpiel in Il⸗ vesheim. Abfahrt 3. Mannſchaft /½10 Uhr per Rad am Lokal. 1. und 2. Mannſchaft 12 Uhr per Auto am Lokal. Nachmit⸗ tags 3 Uhr auf dem Waldſportplatz 2. Meiſterſchaftsſpiel der Hand- baller gegen Reichsbahn Mannheim. Vorſpiel 2. Mannſchaft gegen Turnverein.— Heute Samstag nachm. 4 Uhr 1. Verbandsſpiel der Schüler gegen Weinheim auf dem Wald- ſportplatz. Wir laden die geſchätzten Sport- freunde zur Begleitung nach Ilvesheim und zum Beſuche des Handballſpieles recht herzlich ein. Der Vorſtand. N. B. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten 0 Herbſt⸗ Angebot! 1 uAnſer Prinzip: Große Auswahl! Billige Preiſe! Einige Beiſpiele: Herren- Socken, Wolle, geſtrickt, grau, ſchwz. Kamelh., P. 1.45, 1.20 95 2 ge, gen b. Nellheiten in Falten⸗Glors Ubergardinen wie Kettendruck Margniſette Fpannſtoffe Laudhau⸗ Und Vitragen webt, mit Doppelſohle u. Ferſe, Paar 90, 58 2 Kinder Strümpfe, Zefir⸗ wolle, mod. Farben 70 Steigerung 6,9, Gr. 1 9 Kinder ⸗Strümpfe, wollge⸗ ſtrickt, ſchwere Qualität, in ſchwarz ulbraun, Gr. 5 Steigerung 509 145 Damen-Strümpfe, in Macco, ſchwarz und farbig, Paar 854 59 9 Damen-gtrümpfe, Kunſt⸗ ſeide, plattiert, ſchöne 95 Qualität, Paar 1.35 J. Damen-Atrümpfe, Waſch⸗ ſeide m. Doppelſohle u. 90 8 Ferſe, P. 1.65,1.35,1.15 N Kuaben Anzüge, Wolle plattiert, Pulloverform und zum Anknöpfen, ſchöne 390 Farben. 5.75 Jan Bitte Schaufenſter beachten 3 A. (ATH. STA a 90 Qualität, für Herren 1. Normal-Jacken Edel⸗Qual., für Herren 1 Herren⸗Unterhoſen warm gefütt., ſchwere 1 90 Qualität. h Herren⸗Unterhoſe Plüſch gefüttert 2.20 Herren-Jacke Plüſch gefüttert.. 2.20 Kinder⸗Schlüpfer, mit an⸗ gerauhtem Futter Größe 30, Paar.. 1 Strick⸗ Schlüpfer für Kinder, Gr. 30, Paar 1 8 Neform-AUnterröcke 3. Strickſchlüpfer paſſ. 90 9 Damen- Ichlüpfer, gute gerauhte, kräftige Macco-Ware, Paar 90 2 Atrick⸗ Schlüpfer 10 15 Damen, ſchöne Qual., P. l. Damen⸗Reformröcke zum Strickſchlüpfer paſſend 2 20 ſolide Farben 5 eib zee ing Abi Mrtes- SrHASSE 17 Aus der Heimat Gedenktage 13. Oktober 1821 Der Mediziner und Politiker Rudolf Virchow in Schivelbein geboren. 1882 Der franzöſiſche Kultur- und Raſſenfor⸗ ſcher Joſeph Artur Graf von Gobineau in Turin geſtorben. a Prot.: Koloman— Kath.: Eduard Sonnenaufg. 6.20 Sonnenunterg. 1711 Mondaufg. 12.33 Mondunterg 19.17 14. Oktober 1758 Niederlage Friedrichs d. Gr. bei Hoch⸗ kirch. 1806 Doppelſchlacht bei Jena und Auerſtädt; das preußiſch-ſächſiſche Heer wird voll— ſtändig geſchlagen. 1809 Friede zu Wien. Prot. und kath.: Calixtus Sonntagsgedanken Matth. 18, 21: Petrus ſprach:„Herr, wie oft muß ich denn meinem Bruder, der an mir ſündigt, vergeben? Iſt's ge⸗ nug ſiebenmal?“ Jeſus ſprach zu ihm: „Nicht ſiebenmal, ſondern ſiebzigmal ſie⸗ benmal!“ Vergebung— wer braucht ſie nicht? Wenn Shakeſpeare es ſo ausſpricht:„Behandle je— den Menſchen nach Verdienſt— und wer iſt vor Schlägen ſicher?“ läßt man's gelten und ſtimmt zu. Aber wenn es heißt:„Du brauchſt Vergebung“, dann lehnt man es ab. Und es iſt doch im Grund dasſelbe. Wir brauchen alle Vergebung. Und wir empfangen alle Vergebung, immer wieder, von Gott. Das iſt wohl das Allerhöchſte, was von ihm geſagt worden iſt und geſagt werden kann. Wenn er uns nach Verdienſt behandelte! Aber er handelt nicht mit uns nach unſeren Sünden. Wie ſich ein Vater über Kinder erbarmt, ſo erbarmt er ſich unſer. Unvergleichlich ſchön und ernſt iſt das von Jeſus im Gleichnis vom verlorenen Sohn ausgeſprochen. Vergebung— wir nehmen ſie unabläſſig ohne Grenze an. Aber wenn wir ſie üben ſollen? Wie kleinlich und wie eng ſind wir dann! Wie Petrus: mit welch ausgeſproche⸗ nem, ſtillem Selbſtlob betont er: ſiebenmal! Das hab' ich fertiggebracht: ſiebenmal! Ja, das hat er fertiggebracht. Und wie viele von uns bringen es nicht ein einziges Mal fertig. Und das nennt man dann charakterſtark:„So dumm müßte ich ſein!“ Wir wiſſen alle ein Lied davon zu ſingen. Und doch iſt das ge— cade das Lied von der großen Dummheit. Wieſo? Weil dieſe Engigkeit und Kleinlich— keit in ihrer Torheit alle wahre Gemeinſchaft zerſtört, weil ſie wahre Gemeinſchaft nicht auf— kommen läßt, zum Schaden für die Beteilig— ten, zum Schaden für die Geſamtheit. Es iſt doch nicht zufällig, daß gerade Jeſus ſo auf das Vergeben, auf das ſchrankenloſe Vergeben dringt, er, der das Größte gedacht und an— gebahnt hat, das es für uns auf der Erde geben kann: die Gemeinſchaft des großen erdumſpannenden Gottesreiches der Liebe und des Friedens, das wir doch alle letzthin er— ſehnen. 2 1 2 Sthutz vor Erkältungen Die jetzige Jahreszeit mit ihrem Ueber— gang zum Winter und dem zeitweiſe un— freundlichen und naßkalten Wetter, erfüllt die Eltern immer mit Sorge, weil ſie Befürch— tungen wegen der Geſundheit ihrer Kinder haben. Die richtige Kleidung ſpielt in dieſer Uebergangszeit wie ſpäter im Winter eine wichtige Rolle. Kleidung ſoll für uns ein Schutzmittel ſein, um unnötige Vergeudung von Körperkraft durch Wärmeverluſt zu ver— meiden. Wir ſollen uns alſo wärmer an— ziehen, wenn es wirklich kälter iſt. Das wird aber ſinnlos, wenn die Kinder ſpielen und im Freien herumtollen, dabei aber dick angezo— gen ſind. Es iſt notwendig, daß die ver— mehrte Kleidung, welche die Kinder im Win— ter erhalten, von ihnen beim Spiel abgelegt werden kann. Es iſt alſo viel richtiger, noch eine Jacke oder einen Mantel darüber zu ziehen, als viel Unterzeug zu tragen. Unter der dicken Kleidung kann das wichtigſte Schutz— mittel gegen Erkältung, die Haut, überhaupt nicht in Tätigkeit treten; ſie wird in ihrer lebenserhaltenden Arbeit gehindert. Die Haut muß gerade in dieſer Zeit zur Tätigkeit durch morgendliche Waſchungen mit kräftigem Frot— tieren angeregt werden, mit morgendlicher Gymnaſtik im gutgelüfteten Zimmer und durch täglichen Aufenthalt in friſcher Luft. Darüber hinaus ſind aber noch direkte Schutzmaßnah— men möglich, die beſonders für Kinder ange— bracht ſind, die zu Halsentzündungen uſw. neigen. Es empfiehlt ſich, die Kinder mor— gens und abends mit einem desinfizierenden und auf die Schleimhäute und Mandeln kräf⸗ tig einwirkenden Mittel gurgeln zu laſſen. Am einfachſten iſt hierfür ein viertel Liter warmes Waſſer mit einer Meſſerſpitze Koch— ſalz. Hiermit muß kräftig und ausgiebig ge— gurgelt werden. Iſt wirklich eine Erkältung oder Halsentzündung eingetreten, ſo muß die Temperatur laufend gemeſſen werden. Ein Halsumſchlag und ein Schwitzbad können hier oft ſehr ſchnell helfen. , Das Leiſtungsabzeichen der Hitler. Jugend. Der Reichs⸗Jugend⸗Preſſedienſt ſchreibt: Das Leiſtungsabzeichen der Hitler⸗ Jugend vereinigt in ſich drei altgermaniſche „ nenzeichen: die pfeilähnliche Tyr⸗Rune, den Jahreskreis und das altgermaniſche Sonnenzeichen. die Hakenkreuzrune. Die Hitler-Jugend vekunder mit dieſem Abzei⸗— chen ihren Willen zur Neugeſtaltung, zur Leiſtung und zu ernſter Pflichterfüllung.— Das Leiſtungsabzeichen wurde in drei Aus⸗ führungen geſchaffen: in Schwarz für Mit⸗ glieder der Hitler-Jugend die das 15. Le⸗ bensjahr vollendet haben, in Bronze für Mitglieder, die das 16. Lebensjahr vollen⸗ det haben, und in Silber für 17 jährige und darüber. Wektervorherſage: Fortdauer der kühlen Witterung; vielfach neblig und Neigung zu Niederſchlägen. Der Einfluß des Mondes Beobachtungen an Pflanzen und Tieren. Die Erfahrung von dem guten oder auch böſen Einfluß des Mondes auf Pflanzen und Tiere hat zu den verſchiedenſten Gebräuchen geführt, die ſich un der Praxis bewäh⸗ ren: zahlreiche Beobachtungen ſprechen für die Richtigkeit dieſer Anſchauung. So berich⸗ tet G. v. Bruemmer in der„Umſchau in Wif⸗ ſenſchaft und Technik“(Frankfurt a. M.), daß die mittelamerikaniſchen Indios nur im letzten Viertel des abnehmenden Mondes Lia— men ſchneiden, die ſie für den Hausbau ver⸗ wenden, da ſie ſonſt nicht lange halten. Sämt⸗ liche Hölzer zu baulichen oder Tiſchlerzwecken werden von ihnen kurz vor Neumond geſchnit⸗ ten. Auch in Livland wurde das in einer Neumondnacht im Januar geſchnittene Bau— holz beſonders hoch bewertet. Aus den wil— den Gummibäumen kann nur bei zunehmendem, Monde der Milchſaft gewonnen werden, da bei abnehmendem Monde kein Saft abgeſon— dert wird. In den Bambusabſchnitten iſt bei zunehmendem Monde Waſſer, etwa drei Vier— tel voll, bei abnehmendem nichts. Ein Sprich— wort der Indios ſagt: Nenn der Mond ſeine Hörner nach oben zeigt, pflanze Bananen; zeigt er ſie nach unten(abnehmend), ſo pflanze Wurzelgewächſe.— Nie werden Tiere bet den Indios bei zunehmendem Mond kaſtriert, ſondern immer kurz vor Neumond; bei zu⸗ nehmendem Monde iſt die Blutung zu ſtark. Im Gegenſatz dazu werden die Gaumenovera— tionen bei Pferden, bei denen ein ſtarkes Aus⸗ bluten erwünſcht iſt, gerade bei zunehmendem Monde vorgenommen: von dieſen Tatſachen hat ſich der Berichterſtatter ſelbſt überzeugt. Die Curanderos, die auf indianiſche Weiſe Schlangenbiſſe mit Kräutern heilen, ſuchen dieſe in der Neumondnacht im März; in vie⸗ len Fällen heilten tatſächlich die Biſſe. Amtlicher Teil Bekanntmachung Vetreffend: Das Siedlungsweſen in der Ge— meinde Viernheim. Die Gemeinde beſchäftigt ſich z Zt. mit einem Siedlungsvorhaben. Um in die Bewerberliſte aufgenommen zu werden, muß der Intereſſent einen Fragebogen ausfüllen, der ihm jedoch nur dann ausgehändigt werden kann, wenn er fol— gende Grundbedingungen erfüllt: 1. Geſundheit, deutſche Abſtammung, Alter nicht über 55 Jahre, geordnetes Familienleben, tüchtige Frau, möglichſt viele geſunde Kinder. Erfahrung in Gartenbau und Kleintierzucht. Feſtes Arbeits verhältnis; Stammarbeiter (auch Kurzarbeiter) in ſicherer Stellung mit feſtem Lohn. Mindeſtens ¼ der Bauſumme in bar(l et- wa 1000.— bis 1500.— RM), jedoch kann ein Teil des Bargeldes durch Selbſthilfear- beit des Siedlers erſetzt werden. Intereſſenten, welche vorſtehende Bedin- gungen erfüllen, wollen ſich Montag, den 15. Oktober auf dem Baubüro melden. Zugleich verweiſen wir auf den Anſchlag am ſchwarzen Brett im Rathaus Betreffend Herſtellung von Straßen. Wir machen die Einwohnerſchaft darauf aufmerkſam, daß das lleberfahren des für die Herſtellung der Durchgangsſtraßen angelieferten Miſchgutes(geteertes Schottermaterial) mit Wagen die Güte des Materials und damit die ſpätere Straßendecke weſentlich beeinträchtigt. Wir bitten hi rauf zu achten und inebeſondere die Kinder anzuhalten, daß auch ein Ueberlaufen des angefahrenen Miſchgutes vermieden wird. Wir rechnen auf die Einſicht der geſamten Ein⸗ wohnerſchaft und müßten evtl. Beſtrafung der Rückſichtsloſen herbeiführen. Viernheim, den 13. Oktober 1934. Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Wualn dull rung am Achten S nag. 14. Uugber, Im. Saag Zum prldenen Narpleg- deginn abends pünktlich um 7. I. Haek(Feinkost) uad bel sümtlüchen tu 0 Uhr. Eintritt mit Programm 70 PIg. Aiie Voſnsgenossen Sind Nerzl. eingeladen. en u. lie Saaltüren müssen pünklleh um 7.20 Ur geschlessen werden. b—— r—————————— —