cher mit Wolgrupen zu verkaufen, evtl. gegen Dickruben zu tauſchen. Walustrage 13 Gelbfleſſchige polss- Hartolfel und Huhrüben zu verkaufen Untererhebſtelle Bis Mittwoch, den 17. Oktober kann das 3. Ziel Landesſteuer noch ohne Mahnkoſten bezahlt werden. Bis zum gleichen Termin ſind die Voranmeldungen für Umſatzſteuer 3. Ziel und Monat September abzugeben. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß Teil- zahlungen für Holz- und Pachtſchuldigkeiten 1934 ſchon jetzt geleiſtet merden können. Kirchner. Gemeindehkaſſe Am Montag vorm. von 8 bis 12 Uhr werden die Militär-Zuſatzrenten ausbezahlt. gez. J. V.: Knapp. Rölscher Abend im Kaiserhof Der gewaltigste Hans Albers-Crollfüm Das mit Hochspannung erwartete Uia-Meisterwerk diese Woche im Central- Film Ab heute! Der größte und gewaltigſte Film der je gedreht wurde. a boelernheimer Tageblatt— Piernheimer Nachrichten) GSlernheimer Blnger-Btg.—. Siernb. Volksblatg Neale N 0 Hoock N Ludwigſtr. 39. LL Zum Enschnelden laufend z. haben Auch werden Be⸗ ſtellungen entge⸗ Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis- Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Bernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wicberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes We ee bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden —.—— — e — ̃— ——ů——ů—ů , , 4 1 ö 4, 1 7 4 ,. 4 4 25 7 75 777777 55, 16 25 5 7 5 7 75 60 5 77 6 Gold ist der gewaltioaste u. größte gengenommen Luiſenſtraße 3 Fleißig., älteres zum Mähen für dauernd geſucht. 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Die Welt bekam ein Schauſpiel zu ſehen, das ohne Beiſpiel daſteht: die ſchein⸗ bar reſtloſe Aufgabe eines jahrtauſendalten Ideals und die hemmungsloſe Hingabe an das neue Ideal der„Europ“ ſierung“. Eu⸗ ropa war befriedigt; ein weiteres Land ſchien dem Reiz und der Gewalt abendlän— diſcher Ziviliſation erlegen zu ſein. Wir wiſſen heute, daß dieſer Akt der Selbſtaufgabe in Wirklichkeit nichts anderes war als die Konſequenz der ſtahlharten ra⸗ tionalen Einſicht, daß europäiſche Waffen nur mit gleichen Waffen geſchlagen werden könnten und daß Japan europäiſch werden müſſe, um Japan bleiben zu können. Alles, was ſeither geſchehen iſt, wird erſt unter dieſem Aſpekt verſtändlich. Man kann nicht leugnen, daß die japani⸗ ſche Geſchichte der letzten 80 Jahre durch ei— nen ungeheuren Aufſchwung cha⸗ rakteriſiert iſt und daß ſich das Tempo der Aufwärtsentwicklung dauernd ſteigert. War Japan noch im erſten Jahrzehnt der unfrei⸗ willigen„Erweckung“ ein Staatengebilde halbfreien Charakters, ſo erkämpfte es ſich 1894 ſeine volle Gerichts- und Handelsfrei— heit, in zwei Kriegen gegen China und Rußlands Außengebiete mit etwa 27 Mil⸗ lionen Einwohnern, und mußte ſchon 1905, nach knapp 50 Jahren Aufbauarbeit im neuen Geiſt, als Großmacht anerkannt werden. Dieſe Entwicklung wird dann be⸗ ſonders eindrucksvoll, wenn man ſich verge⸗ genwärtigt, daß ſie ſich nicht in einem luft⸗ leeren Raum abſpielte, in den Japan bloß widerſtandslos vorzuſtoßen brauchte, ſon⸗ dern inmitten der lebhafteſten Konkurrenz faſt aller Großmächte. Nichts konnte aber dem Ausbau der japa⸗ niſchen Großmachtſtellung förderlicher ſein, als der europäiſche Krieg 1914/18, der den Namen Weltkrieg nur in dem einen Sinne verdient, daß die„Welt“ ihn gewann, während Euroga als Ganzes ihn verlor. Kein Staat hat relativ auch nur annähernd ſo großen politiſchen und wirtſchaftlichen Gewinn bei ſo geringem Einſatz daraus ge⸗ zogen wie Japan. Politiſch gewann es neben den geopolitiſch wichtigen Stützpunk⸗ ten der ehemals deutſchen Südſeeinſeln als Mandat vor allem eine Durchbrechung des Grundſatzes der„offenen Tür“, was ihm die Vorherrſchaft im oſtaſiatiſchen Raum ſi⸗ cherte. Die Ereigniſſe gerade der letzten Zeit haben mit Deutlichkeit gezeigt, daß Japan ungeſtört ſeine Expanſionspolitik treiben kann, ohne von einer europäiſchen o mamerikaniſchen Macht ernſthaft daran Lehindert werden zu können. Aber auch dieſe Gewinnung der politi⸗ ſchen Vormachtſtellung in Oſtaſien iſt ledig⸗ lich eine Etappe. Japan hat längſt gelernt, in Kontinenten zu denken, und ſpannt ſeine Ziele in den größeren Rahmen eines pazifiſchen Reiches, eine Tendenz, zu der es der Bevölkerungsüüberdruck und die rapide Vermehrung von etwa 900 000 Menſchen pro Jahr auch zwingt. Als gelehriger Schüler europäiſcher Methoden verwendet Japan die bewährte Praxis imperialiſtiſchen Vorſtoßes und läßt der politiſchen Durch⸗ dringung die wirtſchaftliche vorangehen. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Der junge König hält Einzug Der elfjährige Herrſcher tritt ein ſchweres Erbe an Belgrad, 14. Oktober. Der junge König Peter II. hielt in Bel⸗ grad ſeinen feierlichen Einzug. Schon früh morgens herrſchte in der Stadt ein unge⸗ wöhnlich lebhaftes Treiben. Die Regimenter der Garniſon zu Fuß und zu Pferde, Artil⸗ lerie und die techniſchen Truppen nahmen in Paradeuniform in den Straßen Auf— ſtellung, die der König durchfahren ſollte. Hinter dem Spalier der Soldaten drängte ſich eine ungeheure Menſchenmenge. Am Bahnſteig warteten die Mitglieder des Regentſchaftsrates mit dem Prinzen Paul und der Prinzeſſin Olga an der Spitze, der griechiſch-katholiſche Patriarch, der Miniſter⸗ präſident Uſunowitſch mit den Mitgliedern des Kabinetts und die rangälteſten Gene⸗ räle. Im Augenblick, als der Hofzug in die Bahnhofshalle rollte, ertönte die Staats- hymne. Aus dem Zuge ſtieg der junge König, die ſüdſlawiſche Königinmutter Ma⸗ rie, die rumäniſche Königinmutter Maria, Prinz Arſen Karageorgewitſch, der Oheim des kleinen Königs, Prinzeſſin Ileana, Außenminiſter Jeftitſch, Hofminiſter An⸗ titſch, Hofmarſchall Dimitriewitſch, der fran⸗ zöſiſche Geſandte Nagyar, ſowie die Mit⸗ glieder der Volksvertretung und der Re⸗ gierung, die dem König bis an die Grenze entgegengereiſt waren. König Peter ſchritt die Front der Ehrenkompagnie ab. Der Bürgermeiſter von Belgrad bot ihm nach alter Sitte Brot und Salz zum Willkommensgruß. Schließlich trat Miniſterpräſident Uſunowitſch an ihn heran Auch hier war der Krieg Japans eifrig— ſter Förderer. Der Handel im geſamten pa— zifiſchen Bereich, den England bis 1914 faſt monopolartig beherrſchte, konnte Japan zu einem guten Teil mühelos an ſich reißen, ſodaß ſeine Handelsmarine von der ſieben— ten Stelle zur drittgrößten der Welt an— wachſen konnte. Seinen Anteil am Welt⸗ handel konnte Japan auf die fünfte Stelle hinauftreiben und die europäiſche, zum Teil auch die amerikaniſche Induſtrie in Gebieten, die über die Hälte der Menſch— heit umfaſſen, zur völligen Defenſivſtellung zwingen. Man verſucht gerne, dieſes beiſpielloſe wirtſchaftliche Vordringen Japans durch den Hinweis zu bagatellilieren, daß es ſich nur um ein durch die ſtarke Yen-Entwer⸗ tung verurſachtes Strohfeuer handele, deſ⸗ ſen momentaner Vorſprung bald aufgeholt ſei. Wer ſo argumentiert, treibt Vogel⸗ Strauß⸗Politik, denn er ſieht weder, daß die Offenſive längſt vor der Yen-Entwer⸗ tung eingeſetzt hat, noch vor allem, daß Ja⸗ pans Hauptwaffe in dem wirtſchaftlichen Kampf um eine Welthälfte gar nicht unmit⸗ telbar auf wirtſchaftlichem Gebiet liegt, ſon⸗ dern auf einem unvergleichlich viel wir⸗ kungsvolleren: dem raſſen-⸗pſychologiſchen. Japan hat erkannt, daß die tiefe— aber noch wirkungsloſe, weil unorganiſierte— Sehnſucht der farbigen Menſchheit nach Be⸗ freiung von europäiſcher Beherrſchung eine latente Kraft darſtellt. Hier ſieht Japan ſei— ne Chance: Es ſchickt ſeine Miſſionare in Kaufmannsgeſtalt nach Indien, in die niederländiſchen Kolonien, die Philippi⸗ nen, nach Afrika, in die Südſee, nach Vor⸗ deraſien. Sie kommen als Freund, als Be⸗ freier, als der große Bruder, der ihnen alle die dumpfe Sehnſucht nach Freiheit zu er⸗ füllen verſpricht und dennoch die Lockungen der europäiſchen Ziviliſation nicht vorent⸗ hält. Und die Farbigen ergreifen die dar⸗ gebotene Hand des anderen Farbigen, der an ſich ſelbſt bewieſen hat, daß die europä⸗ iſcher Herrſchaft verwundbar, ja beſiegbar iſt. Hier hat Japan eine ſtrategiſche Stellung gewonnen, die unbegrenzt ausbaufähig, aber uneinnehmbar und unaufholbar iſt. und ſprach folgende Worte:„Ew. Mafeſtät! Die Regierung und das ganze ſüdflaw'ſche Volk begrüßen Sie auf das Herzlichſte und bringen Ihnen durch mich die Verſicherung ihrer grenzenloſen Liebe und unercchütter— lichen Ergebenheit zum Ausdruck Sie gelo— ben treulich hinter Ihnen zu ſtehen und das heilige Vermächtnis Ihres großen Oaters, des unſterblichen ritterlichen Königs Alexan— der J. des Einigers, zu erfüllen, indem ſie Südſlawien behüten wollen.“ Der König begab ſich ſodann unter dem Jubel der Menge nach dem Schloß. Jüdſlawiſcher Schritt in Nom Eine mit Zwiſchenfällen geladene Atmo- ſphäre. London, 13. Okt. Wie Reuter aus Belgrad meldet, hat ſich die ſüdſlawiſche Regierung zu Vor— ſtellungen in Rom gezwungen geſehen, da angeblich über einen Rundfunkſender von der„unhaltbaren Lage in Südſlawien“ ge— ſprochen worden iſt. Auch ſollen Bemerkun— gen über eine bevorſtehende Auflöſung des Staates gefallen ſein. Angeſichts der Unrich⸗ tigkeit dieſer Behauptungen ſei der ſüdfla— wiſche Geſandte in Rom angewieſen wor— den, bei dem italieniſchen Außenminiſterium Vorſtellungen zu erheben und um die Zu— ſicherung zu erſuchen, daß die italieniſchen Sender künftig ſolche unfreundlichen Aeußerungen über die ſüdſlawiſche Lage unterlaſſen. Au⸗ ßerdem ſeien, wie Reuter weiter meldet, in Berlin, 14. Oktober. Auf dem Gebiete der Fettwirtſchaft ſind neue Maßnahmen getroffen worden, die mit dem 1. November 1934 in Kraft treten. Ab 1. November werden nur noch folgende drei Margarineſorten zum Verkauf gelangen: Konſummargarine zum Preiſe von 0,63 RM je Pfund, Mittel⸗ ſorte zum Preiſe von 0,98 RM je Pfund, Spitzenſorte zum Preiſe von 1.10 RM je Pfund. Der Preis der Konfummargarine er— mäßigt ſich für die Inhaber der Fettver— billigungsſcheine bei Hergabe je eines Scheines auf 0,38 RM je Pfund. Dieſe Preisfeſtſeung bedeutet eine Herabſetzung des Preiſes derjenigen Margarineſorte, die für die Verſorgung der Bevölkerung von beſonderer Bedeutung iſt, nämlich der Kon⸗ ſumware, um drei Reichspfennige je Pfund. Außerdem wird dieſe Sorte nunmehr in einem Umfange hergeſtellt, daß ſie überall ausreichend zur Verfügung ſtehen wird. Es wird verboten. daß die Abgabe der Konſumware von der Bedin— gung abhängig gemacht wird, andere Nar⸗ garineſorten oder andere Waren gleich— zeitig ahzunehmen. Verſtöße ſind unter hohe Strafe geſtellt.(Geldſtrafe bis zu 100 000 RM.) Um dem Verbraucher Klarheit darüber zu ſchaffen, welche Margarineſorte ihm ange⸗ boten wird, hat die neugee indete Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung der! irgarine- und Kunſtſpeiſefettinduſtrie beſchloſſen, daß jeder herſtellende Betrieb in jeder der drei ge⸗ nannten Sorten nur noch eine Marke her⸗ ſtellen darf, Außerdem wird auf der Verpackung kennklich gemacht, ob es ſich um Konſumware, Mit⸗ telſorte oder Spitzenſorte handelt. Mit Rück⸗ ſicht auf die noch vorhandenen Beſtände von Einwickelpapiere tritt dieſe Beſtimmung am 1. Januar 1935 in Kraft. amtlichen Kreiſen Berichte eingetroffen, daß die italieniſche Garniſon in Zara während der beiden letzten Tage beträchtlich verſtärkt worden ſei. Die amtlichen Kreiſe fanden leinen Grund für ein ſolches Verhalten. Man ſei auch feſt überzeugt, daß kroatiſche Revolutionäre italieniſche Unterſtützung er— halten hätten. Es werde verſichert, daß es eine Geldwährung gebe, die„Ruma“ hei— ße, den Wert einer Lira habe und unter den kroatiſchen Flüchtlingen nicht nur in Un— garn, ſondern auch in Zara gültig ſei. Die Geldſcheine ſollen von kraatiſchen revolutio— nären Organiſationen gedruckt worden ſein. Reuter fügt hinzu: Es iſt zu beachten, daß nicht ein Wort von dieſen Anſchuldigungen in der ſüdflawiſchen wird, die der Regierungszenſur vollkommen unterſteht und kein Wort druckt, das nicht vorher vam amtlichen Preſſebüro gebilligt worden iſt. Die Heßffentlichkeit weiß auch nichts von italienfeindlichen Kundgebungen in mehreren Städten. Die Veröffentlichung dieſer Nachricht iſt anſchei⸗ nund auf Anregung des italieniſchen Ge⸗ ſandten unterdrückt worden. Sogar die Nachrichten von der Ermordung des Königs Alexander wurden der Oeffentlichkeit 12 Stunden lang vorenthalten. Es durfte keine Sonderausgabe gedruckt werden. Erſt um 4 Uhr morgens am Tage nach der Mordtat wurde die Veröffentlichung erlaubt, wäh— rend Rundfunkhörer ſchon am Abend zuvor durch die Mitteilungen auswürtiger Sender Kenntnis hatten. Preſſe veröffentlicht Verbeſſerte Jettverſorgung Erleichterungen für die Verbraucherſchaft Das für die Verſorgung der minder— bemittelten, insbeſondere der noch nicht wieder in den Arbeitsprozeß eingeglieder— ten oder kurzarbeitenden Volksgenoſſen ein— geführte Fettverbilligungsſyſtem iſt dahin abgeändert worden, daß der Zwang zum Bezuge von Haushaltsmargarine fort- fällt und jeder Bezugsberechtigte in Zu— kunft frei wählen kann, ob er auf ſeinen Verbilligungsſchein Margarine oder Schmalz, Speck, Talg, Butter, Käſe oder Oel verbilligt beziehen will. Die ausreichende Belieferung der Haupt— gebrauchsgebiete, insbeſondere der Indu— ſbriezentren, wird durch beſondere Vertei— lungsanordnungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Margarine- und Kunſt⸗ ſpeiſefettinduſtrie ſichergeſtellt. Hierzu führt das Deutſche Nachrichten- Büro ergänzend aus: Die Preisherabſetzung der Konſumware bedeutet eine weſentliche Entlaſtung, insbeſondere für die minderbe— mittelten Volksgenoſſen. Der Arbeitsloſe und Kurzarbeiter erhielt bisher auf ſeine Fettkarte im Jahre ſechs Kilogramm Haus— haltsmargarine, 38 Reichspfennige je Pfund, und auf die Verbilligungsſcheine bei Bezug von Margarine ſechs Kilogramm zu einem Preiſe von 66 Reichspfennigen minus 25 Reichspfennigen, gleich 41 Reichspfennigen je Pfund, alſo im Ganzen Margarine zu einem Durchſchnittspreis von 39½ Reichs- pfennigen je Pfund. Nunmehr erhält der Bezugsberechtigte 12 Kilogramm zu einem Preiſe von 38 Reichspfennigen. Das bedeu⸗ tet alſo eine Verbilligung von 1 Reichs⸗ pfennigen je Pfund. Wenn der Bezugsbe⸗ rechtigte noch über die 12 Kilogramm hin⸗ aus noch Margarine bezog, mußte er für dieſe bisher 33,66 Reichspfennige je Pfund bezahlen. Nunmehr erhält er auch dieſe Margarine zu 63 Reichspfennigen je Pfund, alſo um 3 Reichspfennige je Pfund billiger. Das deutſche Vuth Aufruf des Keichsminiſters Dr. Göbbels. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda veröffentlicht zur kommen⸗ den„Woche des Deutſchen Buches“ folgenden Aufruf: Bom 4. bis 11. November findet die diesjährige„Woche des Deulſchen Buches“ ſtatt. Veranſtalterin iſt die Reichsſchrift⸗ tumskamer mit den ihr angegliederten Ver⸗ bänden. Der Nationalſozlalismus hat es ſtets als ſeine beſondere Aufgabe angeſehen, die Kulturgüter der Nation zum wirklichen Beſitz des Volkes zu machen, und Dienſt dieſer großen Aufgabe ſtellt ſich die „Woche des Deutſchen Buches“. Es iſi Ehrenpflicht, Sorge dafür zu kragen, daß der Ruf, der an alle ergeht, nicht ungehörk verhallt. Ich bitte daher alle amilichen Stellen und Inſtitutionen, alle politiſchen und wirkſchaft lichen Organiſationen und insbeſondere die Kulturverbände, an der Vorarbeit und Durchführung der„Woche des deutſchen Buches“ keilzunehmen und deren Erfolg durch gemeinſames Zuſammenarbeilen zu ſichern. Wir ſind als Volk arm geworden an materiellen Gütern, aber wir ſind reich an unerſchöpflichen Schätzen deutſchen Gei⸗ ſtes. Machen wir uns dieſen Reichtum zu ei⸗ gen. Bücher ſind noch immer gute Kampf- und Weggenoſſen geweſen. Darum: Haltet feſt am Deulſchen Buch! Dr. Göbbels. NN n 1 rr Gauparteitag Köln⸗Aachen Rede des Reichsminiſters Dr. Göbbels. Köln, 15. Oktober. Nachdem bereits abends zuvor ein Be— grüßungsabend der alten Garde der NS DA p des Gaues Köln-Aachen und ein Fackelzug der Hitlerjugend ſtattgefunden hatten, wurde der Gauparteitag in der Meſſehalle Köln— Deutz feierlich eröffnet. Nach einer Begrü— zung der Teilnehmer durch Bürgermeiſter Schaller nahm Gauleiter Grohe das Wort. Er umriß das Werden der NSDAP. und die Entwicklung der Bewegung im Gau Köln⸗Aachen. Nach den vielfach durch ſtürmiſchen Bei— fall unterbrochenen Ausführungen des Gau— leiters Grohe ergriff Reitchsleiter Alfred Roſenberg das Wort zu einer längeren Rede, die ebenfalls von langanhaltenden be— geiſterten Beifallsſtürmen begleitet war. In der großen Meſſehalle ſprach dann am Sonntag Reichsminister Dr. Göbbels Das Wort Moeller van den Brucks:„Wir mußten den Krieg verlieren, um die Revo— lution zu gewinnen“ war es, an das anknüp⸗ fend Dr. Göbbels zunächſt Deutſchlands Schick— ſalsweg ſeit dem Weltkriege in allen ſeinen Phaſen noch einmal in draſtiſcher Deutlichkeit kennzeichnete. Hätten wir den Krieg gewon— nen, dann wären wir vielleicht nicht ſo tief an die Wurzel unſeres Volkstums wieder vor— gedrungen. Erſt die allgemeine große Not hat uns die Urquelle unſerer Kraft wieder finden laſſen. Die Zuſtände in zahlreichen an⸗ deren Ländern der Welt mit ihren Unruhen, Streiks, Revolutionen, Attentaten und der— gleichen ſetzte Dr. Göbbels in Gegenſatz zu der Ruhe und Ordnung, die heute in Deutſch⸗ land herrſcht und die allein eine Wiederge— ſundung des deutſchen Volkes und der deut— ſchen Wirtſchaft ermöglicht. „Der Erfolg gibt recht“— und deshalb haben wir recht, weil wir Erfolg haben. Denen aber, die längſt vergeſſen haben, welche Zuſtände noch vor zwei Jahren in Deutſch⸗ land herrſchten, denen das Geſpenſt des Bol— ſchewismus heute nur noch eine Erinnerung an fernſte Zeiten iſt, und die heute plötzlich ſich zur Kritit berufen fühlen, ſagte er:„Un⸗ ſer Werk zu werten hat nur der das Recht, der ſelbſt daran mitgearbeitet hat“. Wenn wir allein die Kraft hatten, Ordnung zu ſchaffen, dann haben wir auch allein die Kraft, Ordnung zu erhalten. Im übrigen ſoll man das kleine Gekröſe, das den Tußhodon der Politif bevölkert. nicht allzu r n den ernſt nehmen. Es nimmt auch niemapd im Volke ernſt, denn das Volk iſt längſt wieder an die. Arbeit gegangen. Wir haben früher nichts verſprochen, ſondern immer nur Opfer und Pflichten gefordert, und wir ha⸗ ben auch Hingabe und Gefolgſchaft gefunden, weil das Volk der Verſprechungen müde war. Unſere alten Kämpfer haben auch kein Pa⸗ radies auf Erden erwartet, ſondern ſie ſind nüchtern, mutig und unverdroſſen in den Alltag unſerer Revolution gegangen und haben etwas geleiſtet. Wenn andere von Fehlern ſprechen, die gemacht wur⸗ den: Fehler zu machen iſt das ſouveränſte Vorrecht all der Menſchen, die überhaupt etwas tun. Nur diejenigen, die gar nichts tun, können auch keine Fehler machen. Wenn heute Ueberkluge meinten, wir hätten jetzt wenig Deviſen und Rohſtoffvorräte und es ſei ſchwer, über dieſe Schwierigkeiten hinwegzukommen, dann müſſen wir ſagen: Wir haben wenig Deviſen und Rohſtoffe, weil du dich nicht beizeiten gewehrt haſt gegen die Regierungen, die Deutſchland in dieſe aberwitzige Verſchuldung hineinſtürzten. Da unken jetzt die Emigranten: es wird ein ſcharfer Winter kommen, und in dieſem Winter wird das nationalſozialiſtiſche Regime zuſammenbrechen. Möglich, daß ein ſcharfer Winter kommt, aber unmöglich, daß wir vor einem Winter kapitulieren! Die Bedeutung der Partei Dr. Göbbels ſprach dann über die Be— deutung der Partei:„Die Partei muß inner⸗ halb des Staates ſozuſagen der ruhende Pol in der Erſcheinungen Flucht ſein. Die Partei iſt die Quelle neuer Kraft. Die Partei iſt nicht für ein paar Jahre oder Jahrzehnte gegründet, ſondern ſie iſt gegründet wor— den, um Deutſchland für einige Jahr— hunderte in Form zu bringen und ihm die Kraft zu geben, ſich unter den anderen Völ⸗ kern zu behaupten, ſein nationales Leben zu verteidigen und ſeine nationalen Grenzen zu ſchützen. Wir haben den Staat exobert, wir durchtränken ihn mit unſerem Geiſt, und er ruht auf den ſtarken Schultern der Partei. Sie muß ihre beſten Männer in den Staat hineinſchicken, damit ſie auch im Staate für die Durchſetzung des Volkes mit national⸗ ſozialiſtiſchem Geiſt ſorgen. Wir müſſen den anderen Vorbild ſein“. Dr. Göbbels wies dann auf die wiedergeſchaffene Einheit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung hin, in der jetzt alle Säulen im edlen Wettſtreit mit⸗ einander ihre Pflicht tun. Jeder werde in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſo geach— tet, wie er ſich für die Bewegung einſetze, ganz gleichgültig, ob er zur PO, SA, SS und Arbeitsdienſt oder zur Hitlerjugend ge— höre. „Alle zuſammen ſind wir Mitglieder eines großen Ordens des Nationalſozialismus, über uns ſteht ein ſtreng geordnetes Führerkorps, und wir alle ſind Kadetten der neuen Zeit“. Den Meckerern ſei zu ſagen:„Wenn einer etwas leiſtet, dann hat er auch das Recht, Eigenart zu beſitzen. Und diejenigen haben am allerwenigſten Anrecht, ihn zu kri— tiſieren, die keine Tugenden und keine Schwä⸗ chen haben, die nicht heiß und nicht kalt, nicht gut und nicht böſe, nicht groß und nicht klein, nicht klug und nicht dumm, ſondern gar nichts ſind“. 5 Auf euere Schultern, meine Parteigenoſſen, iſt die Nation aufgebaut. Und wenn euere Schultern nachgeben, dann bricht das deutſche Gebäude in ſich zuſammen. Deshalb wollen wir mutig und unbeirrt den Sorgen und Ge⸗ fahren ins Auge ſehen. Das Volk ſchaut auf uns. Und wenn wir ſtark bleiben, bleibt das Volk ſtark. Am Ende ſteht der große Sieg 1055 die herrliche Auferſtehung unſeres Vol⸗ es. a Die Rede Dr. Göbbels ſowie eine Rede des Stabsleiters der PO und Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, bildeten den Höhepunkt des Gauparteitages. Der große Generalappell Zu dem großen Generalappell der PO, der SA. der SS des Arbeitsdienſtes und der Du. am Nachmittag des Sonntags marſchierten bereits ſeit, den frühen Mor⸗ genſtunde alle Gliederungen der Partei hin⸗ aus nach Köln⸗Müngersdorf. Gauleiter Staatsrat Grohe leitete den Generalappell, zu dem über hunderttauſend Parteimänner an⸗ getreten waren, mit einem Gedenken an die Gefallenen der Bewegung ein. Zum Schluß betrat der Stabsleiter der PO, Staatsrat Dr. Ley, das Rednerpult, der in packenden Worten noch einmal der Gefallenen gedachte. Mit dem gemeinſamen Geſang des Horſt Weſ⸗ ſel⸗Liedes klang dieſer rieſige und doch ſchlichte Generalappell aus. Der handel mit Amerika Neuordnung.— Kündigung des Handels⸗ vertrags. 5 Berlin, 15. Oktober. Der deutſche Botſchafter in Waſhington hat der Regierung der Vereinigten Staa⸗ ten mitgeteilt, daß die deutſche Regierung beabſichtigt, eine Aenderung der Beſtimmun⸗ gen des Artikel 7 des deutſch⸗amerikaniſchen Handelsvertrages herbeizuführen. Aufgrund dieſer Mitteilung endigt der am 14. Oktober 1925 in Kraft getretene Vertrag mit dem 13. Oktober 1935. 10 Der deutſche Botſchafter hat gleichzeitig der Regierung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, Haß die deutſche Regierung zu Verhandlun⸗ zen über die künftige Geſtaltung der deutſch-amerikaniſchen Handelsbeziehungen je⸗ derzeit bereit iſt. * Hierzu verlautet noch: Die deutſche Regie⸗ kung hat ſich zu der Kündigung des Ver⸗ trages entſchloſſen, weil ohne eine Wahrneh⸗ mung des Termins des 13. Oktober der Ver⸗ trag noch zwei weitere Jahre gelau⸗ fen wäre. Inſofern trägt die Kündigung vor allem vorſorglichen Charakter. Von deutſcher Seite iſt wiederholt betont wor- den, daß der deutſch-amerikaniſche Güteraus⸗ tauſch neu geordnet werden müſſe. Auf der anderen Seite ergibt ſich aus der von der Reichsregierung gewählten Form der Kün⸗ digung, daß man auf deutſcher Seite den Vertrag als Ganzes aufrechterhalten und nur gewiſſe Einzelbeſtimmungen der veränderten Entwicklung anpaſſen will. Varthous Beiſetzung Gedenkrede Doumergues. Paris, 15. Oktober. Unter dem bewölkten Himmel eines trüben Oktobermittags fand die Ueberführung der ſterblichen Hülle Barthous vom Außenmini⸗ ſterium in die Kirche im Invalidendom ſtatt. Der Sarg ſtand auf einer Geſchützlafette, die von ſechs Pferden gezogen wurde. Hinter zwei Reihen von Offizieren folgten die Angehöri⸗ gen des Verſtorbenen, darunter ſein Bruder, und das offizielle, vom Präſidenten der Re— publik Lebrun geführte Trauergefolge. Nach⸗ dem die in- und ausländiſchen Würdenträger, die Vertreter der Behörden und Verbände, die Fahnenabordnungen, Kriegsteilnehmer⸗ gruppen, Abordnungen von Aniverſitäten und Akademien an dem Katafalk Aufſtellung ge⸗ nommen hatten, ergriff Miniſterpräſident Doumergue das Wort, um im Namen der Regierung das Gedächtnis des Verſtor⸗ benen zu ehren. Alle ſeine Taten, ſo führte er u. a. aus, ſeien von einer leidenſchaftlichen Vaterlands⸗ liebe beſtimmt geweſen. Er habe einer Gene⸗ ration angehört, die die Niederlage miterlebt und ihren Schmerz mitempfunden habe, aber das Vertrauen in die Zukunft behalten und auf die berechtiglte Wiedergutmachung einer Gerechtigkeit gehofft habe. Als Frankreich Gefahr drohte, habe Barthou als Miniſter⸗ präſident nicht gezögert, den unentſchloſſenen Kammern heroiſche Maßnahmen vorzuſchlagen und ſie durch ſeine Tatkraft durchzudrücken. Das Geſetz von 1913 über die dreijäh⸗ rige Dienſtzeit habe Frankreich in die Lage verſetzt, im folgenden Jahre den Ein⸗ dringling zurückzuhalten und ſich von einer Todesgefahr zu retten. Es ſei für Frankreich eine unerläßliche Notwendigkeit, bereit und ſtark zu ſoin. Mit allen ſeinen Kräften habe Zum letzten Mal am Quai d'Orſay. In dem Empfangsſalon des Außenminiſteriums in Paris wurde der er⸗ mordete franzöſiſche Außenminiſter Barthou vor ſeiner Beiſetzung aufgebahrt. ſchaft der beiden betroffenen Völker nür noch enger geſtalten werde. der Vorbeimarſch der Truppen ſtatt. Der Trauerzug bildete ſich aufs neue hinter der Muſikkapelle der Garde Republicaine. Durch ein Spalier von Fahnen gelangte der Sarg in den Ehrenhof der Invaliden, um von dort in die Kirche des Hl. Ludwig über⸗ führt zu werden, in der die religidſe Hand⸗ lung ſtattfand. Die ſterblichen Ueberreſte des Außenmini⸗ ſters wurden nach der kirchlichen Feier auf den Pariſer Friedhof Pere Lachaiſe überführt, wo die Beiſetzung im Beiſein der nächſten An⸗ gehörigen und Freunde in der Familiengruft ſtattfand. Die Pariſer Bevölkerung nahm an den Trauerfeierlichkeiten großen Anteil. Das Mi⸗ litär, das die letzten Ehren erwies, beſtand zur Hälfte aus farbigen Truppen. Außenminister Laval Die Kabinettzumbildung in Frankreich. Paris, 15. Oktober. Im Verlaufe des Miniſterrats wurde der bisherige Kolonialminiſter Laval zum Nach⸗ folger des ermordeten Außenminiſters Bar⸗ thou ernannt. Der ehemalige Wirtſchafts⸗ miniſter Rollin wurde zum Nachfolger La⸗ vals ins Kolonialminiſterium berufen. Der Bürgermeiſter von Reims, Marchandeau, (Radilalſozialiſt) übernimmt anſtelle Sarrauts das Innenminiſterium. Juſtizminiſter Cheron hat dem Miniſter⸗ präſidenten ſeinen Rücktritt angeboten, um ihm ſeine Aufgabe zu erleichtern. Der Mini⸗ ſterpräſident nahm den Rücktritt an; die Neu⸗ beſetzung des Juſtizminiſteriums ſoll Anfang nächſter Woche vorgenommen werden. Innenminiſter Sarraut gab offiziell ſeinen Rücktritt bekannt. Ferner machte er Mittei⸗ lung von den Strafmaßnahmen, die er gegen drei hohe Beamte getroffen hat. Der Generalkontrolleur bei der allgemeinen Si⸗ cherheitspolizei, Siſteron, iſt ebenſo wie der Präfekt des Departements Bouche du Rhone und der Direktor der allgemeinen Sicherheits- polizei ſeines Poſtens enthoben worden. Lebrun reiſt nach Belgrad. Der Miniſterrat hat ferner beſchloſſen, daß ſich Staatspräſident Lebrun nach Belgrad begibt, um Frankreich bei den Beiſetzungs⸗ feierlichkeiten für den ermordeten König Alexander zuſammen mit Kriegsminiſter Mar⸗ ſchall Petain, Kriegsmarineminiſter Pie⸗ tri und Luftfahrtminiſter Denain zu ver⸗ treten. Der Luftfahrtminiſter wird ſich an der Spitze eines franzöſiſchen Flugzeuggeſchwaders nach Belgrad begeben. * Als Miniſter für öffentliche Arbeiten war Laval Mitglied des Kabinetts Painleve im Jahre 1925, im achten Kabinett Briand war er Unterſtaatsſekretär für Elſaß⸗Lothringen. Im Jahre 1926 war er im neunten Kabi⸗ nett Briand Juſtizminiſter. Das Portefeuille dieſes Miniſteriums behielt er auch im Kabi⸗ nett Briand⸗Herriot. 1930 berief ihn Tar⸗ dieu ins Arbeitsminiſterium. Nach dem Sturz des Kabinetts Steeg 1931 bildete Laval die neue Regierung. Im Herbſt 1931 kam Laval als erſter franzöſiſcher Miniſterpräſident nach Berlin. Der neu ernannte Innenminiſter Mar- chandeau iſt 1882 in Gaillac(Departe⸗ ment Tarn) geboren. Von Beruf a us Rechts⸗ anwalt, wurde Marchandeau erſtmalig im Februar 1926 in die Kammer gewählt. Mar⸗ chandeau iſt ſeit Jahren Bürgermeiſter von Reims. Der neue Kolonialminiſter, Louis Rol- lun, iſt 1879 in Uzerche(Departement Cor⸗ reze) geboren. Er iſt von Beruf Rechtsan⸗ walt und gehört ſeit 1919 der Kammer an, wo er bei der Republikaniſchen Linken einge⸗ tragen iſt. Rollin gehörte verſchiedenen Ne gierungen als Anterſtaatsſekretär und als Wirtſchaftsminiſter an. Verbotene Gutſcheine Firmenſpenden zum Winkerhilfswerk. f Berlin, 14. Okt. Der Reichsbeauftragte für das Winter⸗ hilfswerk gibt bekannk: „Im vorigen Winterhilfswerk wurden Lebensmittelgutſcheine von Firmen vielfach zu Reklame⸗Zwecken mißbraucht. Das Win⸗ terhilfswerk des Deutſchen Volkes darf aber Reklamezwecken nicht dienen. Die Reichs⸗ führung des WHW unterſagt daher die Ausgabe von Gutſcheinen mit Firmen⸗ reklame im Rahmen des Winterhilfswerkes 1934/35. a 5 Waren- und Geldſpenden, die im vorigen Winterhilfswerk auf Gutſcheine der Spen⸗ derfirmen an die Bedürftigen verabfolgt wurden, ſind im Winterhilfswerk 1934/35 den zuſtändigen WH W. Dienſtſtellen direkt zuzuleiten.. 0 1 Aus demſelben Grunde werden Freieſſen in Warenhäuſern, 5 e eſchäften und ähnlichen Betri der Reſchsfüh⸗ rung des WSW ur Nach der Rede des Miniſterpräſidenten fand ulagen zur Olympiade England und Irland fehlen noch. Die Einladung des Olympiſchen Organi⸗ ſatſonsausſchuſſes zu den Spielen im Jahre 936 in Berlin haben nach der Zuſage der Vereinigten Staaten von Nordamerika neu⸗ erdings auch noch Südafrika und Haiti an⸗ genommen. Bisher liegen für die olympi⸗ ſchen Kämpfe in Garmiſch⸗Partenkirchen und Berlin die Zuſagen von folgenden 39 Nationen vor: Afghaniſtan, Argentinien, Auſtralien, Belgien, Bulgarien, Chile, China, Colum⸗ bien, Dänemark, Deutſchland, Eſtland, Finn⸗ land, Frankreich, Griechenland, Haiti, Hol⸗ land, Indien, Italien, Japan, Jugoſlawien, Kanada, Lettland, Luxemburg, Mexiko, Neuſeeland, Norwegen, Oeſterreich, Philip⸗ pinen, Polen, Portugal, Rumänien, Schwe⸗ den, Schweiz, Spanien, Südafrika. Tſchecho⸗ ſlowakei, Türkei, Ungarn, USA. Von den am 18. November 1933 eingela⸗ denen 55 Nationen ſtehen alſo die Antwor— ten nur noch von folgenden Ländern aus: Aegypten, Bolivien, Braſilien. Großbri⸗ tannien, Guatemala, Irland, Kuba. Mittel- amerika, Monako, Nicaragua, Paläſtina, Paraguay, Peru, San Salvador. Uruguay und Venezuela. 1 Der 14. November für Italien zu früh Am 14. November ſchon ſoll nach der eng⸗ liſchen Einladung der augenblickliche Fuß— dall⸗Weltmeiſter Italien in England gegen die Briten antreten. Dieſes Datum iſt den Italienern wenig angenehm, denn zu dieſem Zeitpunkt ſind ihre Spieler noch nicht in boller Spielform. Man verſucht nun, in ei⸗ ner perſönlichen Ausſprache die Engländer ju bewegen, einen ſpäteren Termin zu nen— nen.— Italien und Oeſterreich werden ihren gächſten Länderkampf am 24. März 1935 in Wien austragen. London meiſtert ſeinen Verkehr Lichtſignale ſtatt Hupen.— Schutz des Fuß⸗ gängers.— Das Autogiro⸗Flugzeug. Die unheimlich ſchnelle Zunahme des Auto⸗ verkehrs in London hat die Zahl der Ver⸗ lehrsunfälle erſchreckend hoch ſchnellen laſſen. Nach der Statiſtik, die darüber aufgeſtellt wurde, büßen jeden Tag fünf Menſchen ihr Leben als Opfer des Verkehrs ein. Der neue Verkehrsminiſter, der vor drei Monaten ſein Amt antrat, Mr. Hore-Beliſha, ein Mann von ungewöhnlicher Tatkraft, hat der Ver⸗ kehrsunſicherheit in der Hauptſtadt des Lan⸗ des ſofort den Krieg erklärt und ſehr ein⸗ ſchneidende Maßnahmen ergriffen. Die„Ox⸗ ford Street“ iſt die wichtigſte Verkehrsader Londons. Durch dieſe verhältnismäßig ſehr ſchmale Straße, ſie iſt nur 10 Meter breit, winden ſich im Laufe von 24 Stunden täglich über 1 Million Autos. Alle Augenblicke iſt die Straße, wie man ſich denken kann, verſtopft. Daun wird gehupt, je nach Temperament, aber kaum jemals abreißend. Jetzt haben die Be⸗ wohner der anliegenden Straßen wenigſtens nachts ihre Ruhe, denn von 11.30 Uhr ab darf in einem Umkreis von fünf Meilen von Oxford Circus keine Hupe mehr in Tä⸗ tigkeit treten. Auf Hupen ſteht 2 Pfund Strafe, wenn ſie auch bisher noch nicht in Kraft ge⸗ treten iſt. Damit hat man 1 0 erreicht, daß die Verkehrsunfälle ni zugenommen haben, von einer merklichen Abnahme kann allerdings auch nicht die Rede ſein. In ſämt⸗ lichen 1500 Kinos Londons werden die Auto⸗ fahrer beim Verlaſſen der Kinos durch Laut⸗ ſprecher gebeten, lautlos nach Hauſe zu ſah⸗ ren. Die Technik hat ſich der neuen Lage ſofort bemächtigt. Es gibt einen kleinen Ap⸗ parat, der automaliſch um 11.30 Uhr das Kabel der elektriſchen Hupen an das Licht⸗ kabel der Scheinwerfer anſchließt. Hupt man aus alter Gewohnheit, ſo erregt man keinen Lärm, ſondern gibt Lichtſignale, die den glei⸗ chen Zweck erfüllen. Man möchte wünſchen, daß ein ſolcher Apparat recht bald auch bei uns allgemeine Anwendung fände. Ferner wird der Fahrverkehr in den Hauptverkehrs⸗ ſtraßen von der Söhe aus kontrolliert durch Autogiro⸗Flugzeuge, die ſich durch kleine Sender mit der Polizei auf der Straße mühelos verſtändigen. Auch für den Fußgänger ſind neue Schutzmaßnahmen in Ausführung begriffen. An den Straßenecken ohne Lichtſignale und ohne Polizeiſchutz wer⸗ den gelbe Lampenkugeln aufgeſtellt. Der Fuß⸗ gänger, der die Straße überqueren will, bringt durch einen Druck auf den Knopf der Lampe dieſe zum Leuchten und damit den Wagen⸗ verkehr zum Halten, bis er die andere Seite der Straße erreicht hat. Es genügt ſchon, wenn die Wagen beim Aufleuchten des gel- ben Lichts langſam fahren. Was aber, wenn — es iſt ja nur eine Frage der Zeit— 10 Millionen Autos in London die Straßen beleben? Auch der Fall iſt ſchon erwogen worden. Man beabſichtigt dann ein Verbot im Umkreis von vier Meilen für alle Privat⸗ autos. Die Beſitzer von ſolchen können mit ihrem Wagen bis zur Untergrundbahn gelan⸗ gen, dort müſſen ſie ihn verlaſſen und auf den vorgeſehenen Parkplätzen abſtellen.— Um ſo beſſere Ausſichten für die Entwicklung der Autogiro Flugzeuge als Autoerſatz, wenn nicht auch hier der engliſche Verkehrsgewal⸗ tige beizeiten ſeine Maßnahmen trifft. Welt und Wiſſen Romantik in Litauen. Ein Räuberpaar, das ſeit einigen Monaten den kleinen Staat Litauen unſicher macht, iſt ein faſt uner⸗ ſchöpfliches Tagesgeſpräch der geſamten Be⸗ völkerung geworden. Der eine iſt ein alter uchthäusler, der von dem anderen, der Geftnes werter war und das einſeitige Leben ſatt hatte, aus dem Gefängnis befreit wurde. So ſehr die Polizei auf die beiden Räuber Jagd machte, es gelang ihnen im⸗ mer wieder, den Jägern zu entſchlüpfen. Sie haben offenbar viele Freunde und finden leicht Unterſchlupf bei den Bauern, weil ſie arme Leute nicht berauben, ſondern mit ih⸗ nen noch Eſſen und Trinken teilen. Von der Ritterlichkeit des Paares konnte ſich auch ei⸗ ne polniſche Gräfin, deren Gut die beiden beſuchten, überzeugen. Nachdem ſie die Be⸗ ſitzerin mit dem ganzen Hausgeſinde in ein Zimmer geſperrt hatten, durchſuchten ſie das Schloß, ohne jedoch Bargeld, auf das ſie es beſonders abgeſehen hatten, zu finden.„Die Gräfin entſchuldigte dieſen bedauerlichen Umſtand mit der Erklärung, ſie hätte das letzte Geld für Steuern in die Stadt ge⸗ bracht. Die Räuber ließen ſich die Steuer⸗ quittungen vorlegen und begnügten ſich mit leicht mitzunehmenden Sachen. Bei der weiteren Suche fanden ſie Wein und Schnaps und luden die Schloßbewohner zu einem fröhlichen Abſchiedstrunk ein. Der Kutſcher mußte einen Brief der Räuber in die Stadt fahren, worin ſie der Polizei den vollzogenen Ueberfall auf das Schloß mit⸗ teilten. Vor dem Schloßportal küßten die beiden Banditen der Gräfin die Hand und dankten in 00 Worten für die reundliche Aufnhmae. f g g Schlank oder wohlbeleibt? Auf dieſe lapi⸗ dare Rundfrage erhielt eine Londoner Zei⸗ tung eine Fülle von Antworten, die natür⸗ lich den einen oder den anderen Tup vor⸗ zogen, aber überraſchend war immerhin die große Anzahl von Zuſchriften, in denen die Briefſchreiber ſich mit Geiſt und Witz für die Wohlbeleibtheit einſetzten.„Wie kann man nur für wandelnde Skelette ſchwärmen“, fragt entrüſtet ein Herr, der die Venus ſich nur in molligen Formen, wie ſie z. B. Ru⸗ bens in ſeinen Gemälden ſo vortrefflich dar⸗ geſtellt hat, vorſtellen kann. Eine Dame wies auf die nicht abzuleugnende Tatſache hin, daß die Weltgeſchichte nicht von mage⸗ ren, ſondern wohibeleibten Männern ge⸗ macht worden ſei, ebenſo ſeien die großen Geiſteshelden in der Mehrzahl beleibt ge⸗ weſen. Als Beweis ihrer Theſe nennt ſie die Namen: Sokrates, Caeſar, Napoleon, Goethe, Schopenhauer, Beethoven. und ſie hätte noch viele andere Namen nennen kön⸗ nen. Tatſache iſt jedenfalls: Optimiſten kommen leichter durchs Leben. Haben Sie ſchon einen mageren Optimiſten geſehen? Dalmatiniſche Nöte. Auf der kleinen In⸗ ſel Mljet an der Küſte Dalmatiens litt die Bevölkerung entſetzlich unter einer Schlan— genplage. Dazu waren es auch noch äußerſt giftige Schlangen, die den Bewohnern. den Aufenthalt im Freien faſt unmöglich mach⸗ ten. Man wandte ſich hilfeflehend an die Regierung und dieſe ſorgte für Abhilfe. In einer Kiſte kamen aus Afrika 11 Mungos an, eine Katzenart, die auch für Biſſe von Giftſchlangen nicht empfindlich ſind und als Schlangenjäger ſehr geſchätzt werden. Die Mungos räumten gründlich mit den Schlan— gen von Mljet auf. Bald gab es nicht eine einzige Schlange mehr, doch umſo mehr Mun⸗ gos, die ſich bei der reichlichen Verpflegung und dem günſtigen Klima ſchnell vermehrten. Da es keine Schlangen mehr gab, vertilgten ſie zuerſt die Feldfrüchte, fielen das Vieh und ſelbſt kleine Kinder an. Wiederum wand— ten ſich die geplagten Bewohner an die Re— gierung und warten nun geſpannt, welches Tier ihnen geſchickt werden wird, um ſie von den Mungos zu befreien. Neues aus aller Welt 25 boo kg Baumwolle in Flammen. In den Miſchräumen der Mechaniſchen Baum⸗ wollſpinneren und Weberei in Bay⸗ reuth iſt ein Großfeuer ausgebrochen. Es konnte ſich in den dort lagernden großen Baumwollbeſtänden außerordentlich raſch ausbreiten. Die Werkfeuerwehr wurde ſo— fort alarmert und es gelang ihr. den ge— fährlichen Brand auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken. 25000 kg Baumwolle ſind zum größten Teil vernichtet. Als Brandurſache wird Selbſtentzündung angenommen. Schweres Transportunglück. Als ein mit 10 Rollbahnſchienen beladener Kraftwagen, auf dem oben auch noch vier Arbeiter ſa⸗ ßen, in Augsburg in eine andere Stra⸗ ße einbog, kamen die ſchweren Schienen ins Rutſchen. Zehn davon mit drei Arbeitern fielen herunter. Die Arbeiter kamen unter die Schienen zu liegen, wobei alle drei ſchwer verletzt wurden. Einer der Verletzten iſt kurz nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus geſtorben. Bomann won fol ind n SeoNmelin: Er wurde rot dabei, wie er es fragte. Sie ſad genau, b wie er log. Er wollte nicht unhöflich ſein, ſie nicht ver⸗ mit letzen. Und dennoch wünſchte er nichts brennender, als allein zu bleiben. Urbeberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale. „Hier? Aber das iſt doch ausgeſchloſſen! Ich komme natürlich mit und bringe Sie heim.“ „Die Bahn bringt mich ganz ſicher ebenſo gut heim wie Sie, Konſtantin! Und nun Sie einmal hier ſind— Sie können ja ſchließlich auch den Nachtzug nehmen.“ f „Meinen Sie wirklich, Bettina? Und Sie nehmen es mir nicht übel?“ Sie lachte. Das Lachen klang anders wie ſonſt. Aber Konſtantin hörte die Veränderung nicht. Zwiſchen Kameraden übelnehmen? Aber Konſtantin! Sie haben doch ſicher noch ein bißchen Luſt auf das Leben', wie Sie es nennen.“ Sie betonte die Worte„das Leben“ ein wenig. Es lag viel darin: Frage, Warnung, Trauer. Und vielleicht „Uebelnehmen? ein ganz klein wenig Ueberlegenheit. Ueberlegenheit der liebenden Frau über den Mann, der wie ein Kind allem Lockenden, Fremden folgte. Konſtantins Ohren waren wie verſchloſſen. Er hatte nicht mehr den ganz nahen Kontakt zu Bettina. Er hörte nur das Wort„Leben“. Es ſtand lockend vor ihm. Es war plötzlich ausgefüllt mit Dunkelheit. Mit Glut. Mit Muſik. Mit Leidenſchaft. Es trug die Züge jener bleichen Frau mit den dunklen Wellen des Haares, dem lockenden Munde in dem breitflächigen Geſicht. Es ſtellte ſich zwiſchen ihn und die klare Herbheit der Freundin. „Ja, wenn Sie meinen? In der Tat, ich hätte Luſt, hier noch ein bißchen zu bleiben, Abendbrot zu eſſen, etwas Muſik in der Halle zu hören. Können Sie denn nicht mit hierbleiben?“ wieder umdisponieren. Bettina?“ „Aber nein, unmöglich, Konſtantin! 6 eben dem Vater telephoniert, daß ich mim dem Zug um acht Uhr in Achrott ankomme. Ich kann doch nicht ſchon Außerdem, Sie wiſſen, ich laſſe den Vater nicht gern allein. 112 Wochen, die ich hier bei ihm bin.“ f „Aber zur Bahn darf ich Sie doch wenigſtens bringen, Am liebſten wollte ſie das ablehnen. Allein ſein jetzt! Nicht ihn neben ſich haben, dem man mit einer tiefen, un- endlichen Liebe zugetan war und dem gegenüber man dieſe Liebe bisher verborgen hatte. 5 Vielleicht, wenn ſie weniger ſchen geweſen wäre, dann wäre es anders gekommen? Oft ſchon war es ihr, als hätte es nur eines Blickes bedurft, und ein Funke wäre von ihr zu ihm übergeſprungen. N l Stolz bis zum Sterben. Sie konnte ſich nicht preis⸗ geben! Und jetzt war es zu ſpät. Sie hatte ihn verloren, noch ehe ſie ihn beſeſſen hatte. Er wußte nichts von ihrer Liebe. Er würde es nie wiſſen. Der Bahnhof war ziemlich leer. nationalen Züge, die die Reiſenden in dieſen Winter⸗ ſportort brachten, waren längſt alle eingelaufen. Was jetzt noch abging, waren kleine Lokalzüge in die Täler des Gebirges. Bettina und Konſtantin gingen ſchweigend auf dem kleinen Bahnſteig auf und ab. Sie gingen nebeneinander. ſtantins Pelzjoppe Bettinas Aermel. Ihre Schritte waren ganz gleichmäßig. Sie hallten in der ſtillen Nacht wider wie ein Klang. Und dennoch, wie getrennt war man ſchon voneinander!, mußte Bettina denken. Ihr war, als wäre dieſes Auf und Ab in der dunklen Nacht, ſchweigend, ſchon ein Lebensabſchied. Was nun kam, konnte den Abſchied nur verlängern— konnte kein neues Wiederfinden mehr geben. roten Fauchen. Ich habe doch Es ſind ja nur ein paar In das Kartoffelfeuer gefallen. Ein neun⸗ jähriger Junge aus Köln⸗Roggen⸗ dorf ſtürzte in ein Kartoffellaubfeuer, das auf dem Felde angezündet worden war. Durch das Schreien des Kindes aufmerkſam gemacht, eilte der in der Nähe arbeitende Vater herbei und befreite das Kind aus ſeiner Lage. Das ſchwer verbrannte Kind wurde ſofort in ein Krankenhaus geſchafft, wo es von ſeinen furchtbaren Schmerzen durch den Tod erlöſt wurde. Gefährlicher Zimmerbrand. In Göt⸗ tingen war in der Wohnung der Witwe Anna Ravenſtein ein Brand ausgebrochen. Da der Brand zu ſpät bemerkt wurde, ge⸗ lang es nicht mehr, die 84 jährige Frau zu retten. Infolge des ſich entwickelnden Rau⸗ ches und der erlittenen Brandverletzungen konnte die Frau nur noch als Leiche gebor⸗ gen werden. Omnibus mit 30 Perſonen verunglückt. Bei Stein bach⸗ Hallenberg(Thürin⸗ gen) überſchlug ſich ein mit 30 Perſonen be⸗ ſetzter Omnibus in einer Kurve und ſbürzte die Böſchung hinunter. Dabei ſtürzte etwa die Hälfte der Inſaſſen aus dem Wagen. Acht Perſonen wurden ſchwer verletzt. Et⸗ wa zwölf Perſonen wurden leichter verletzt. Die übrigen Fahrtteilnehmer kamen mit dem Schrecken davon. Brand in der Grube von Cagnac. In der Grube von Cagnac(Frankreich), in der am Sonntag ein Brand ausgebrochen war, durch den fünf Arbeiter den Tod fanden, werden die Aufräumungsarbeiten fortge⸗ ſetzt. Der Brand iſt inzwiſchen eingedämmt worden. Bisher hat man nur eines der Opfer finden können. Die Nachforſchungen nach den übrigen Leichen werden durch die ſich bildenden Gaſe ſehr erſchwert. Eine unheimliche Sekte Die fünfzackige Gabel. Eine Geheimorganiſation, die in manchem an den Geheimbund des gefürchteten Ku⸗ Klux⸗Klan erinnert, beſchäftigt zurzeit außer⸗ ordentlich die amerikaniſche Preſſe. Es iſt die„Sekte der Gabler“, deren Mitglieder ſich feierlichſt geloben, in ihrem Leben keine „Unanſtändigkeit“ zu begehen. Dieſer Be⸗ umſchriehen. Die Sekte hat eine ungemein ſchnelle und ſtarke Verbreitung gefunden und ſoll ſchon über eine halbe Million Mitglieder in den Vereinigten Staaten zählen. Die Aufnahme in die Sekte iſt ſehr erſchwert und die neu⸗ aufgenommenen Mitglieder haben ſich eidlich zu verpflichten, den Geſetzen der Sekte unbe⸗ dingt zu folgen. Das Symbol des Geheim⸗ bundes iſt eine fünfzackige Gabel, nach der die Sekte den Namen hat. Man könnte mit dem Ziel der Sekte durchaus einverſtanden ſein, wenn ſie nicht ungemein grauſige Be⸗ ſtimmungen in ihrer Satzung hätte. Der Präſident ſchickt einmal im Jahre an 10 Mitglieder die fünfzackige Gabel; der Tag ſteht keineswegs feſt. Die Empfänger der Gabel müſſeni n bei ihrem Anblick frei non je— der Schuld ſein, wie ſie in der Satzung un⸗ ter dem Begriff der Unanſtändigkeit feſtge⸗ etzt iſt. Wer ſich einer Schuld bewußt iſt, muß ſich das Leben nehmen. Doch nicht al⸗ lein das wird ihm auferlegt, er hat auch noch einen zweiten Schuldigen mit ins Jenſeits zu nehmen. Die Sekte iſt natürlich von der Polizei verboten worden, was jedoch ihre weitere Ausdehnung nicht hindert. Sie übt nach wie vor eine unheimliche Anziehungs— kraft aus. Endlich löſte ſich aus der Dunkelheit die Lokomotive Lichteraugen. Ein Ein Rattern. der Laternen die Kolben und Räder aufleuchten. Rauch ballte ſich zuſammen. Der Zug ſtand. 9 Bettina ſtieg ein. Das Abteil war leer. Auf dem Tritt— brett wandte ſie ſich noch einmal um. „Gott ſchütze Sie, Konſtantin!“ ſagte ſie, eigentlich ohne es zu wollen. Sie wollte eigentlich ſagen:„Guten Abend!“ oder„Auf Wiederſehen!“ Aber es rang ſich aus ihrer Seele:„Gott ſchütze Sie!“ Ziſchen. Ein lauteres Nun ſah man im trüben Licht Weißer Alles lag darin: Angſt, Liebe, Sorge. Sie fühlte, wie Aber ſie war ſtolz. hörbar: Die großen inter⸗ Manchmal ſtreifte Kon⸗ Stunden. ſie im Dunkel rot wurde. Wirklich! Er blickte erſtaunt auf. „So feierlich, Bettina?“ morgen früh ſehen wir uns ja wieder. Wir wollten doch morgen, wenn Sie mit der Schule fertig ſind, eine große Fahrt machen. Warten Sie auf mich?“ Bettinas Antwort blieb aus. Gerade kam der Schaffner und wollte die Tür zuſchlagen. Sie kam im letzten Moment noch in ihr Abteil hinein. Aber ihre Seele ſagte es un⸗ Hatte ſie ſich verraten? fragte er lächelnd.„Nun, Ich warte auf dich! Aber du wirſt nicht kommen! Konſtantin ging durch den ſchweigenden Ort ins Hotel zurück. Ueberall auf den Hängen blitzten die Lichter der großen Gaſtſtätten. Die Straßen waren leer. Die Gäſte waren faſt alle in ihren Zimmern, um ſich zum Eſſen um⸗ zukleiden. Es blieb ihm nur die Schwemme, das kleine Bierſtübchen, in dem ſich die Sportler zuſammenfanden. Oder unten vielleicht der Grill⸗Raum. Er ſchaute auf ſeine Armbanduhr. Zum Abendeſſen noch zu zeitig. Der Abend noch lang. Am liebſten wollte er jetzt Bettina nach. Aber der Zug war längſt fort. Der nächſte ging erſt in zwei Unſchlüſſig überlegte er. Ging dann durch die Halle ins Wie um ein paar Zeitungen durchzublättern und dann im Grill⸗Raum ſchnell etwas zu ſpeiſen. In⸗ zwiſchen gingen die Stunden hin. Man konnte nach Achrott zurückfahren. (Fortſetzung folgt.) 4 Urheberrechtsschutz: Fünf Türme- Verlag, Halle Gaale) Nachdruck verboten. „Sie vor Schaden zu bewahren, daran liegt mir nicht das geringſte“, gab Margo trocken zurück,„aber ich möchte mich und mein Kind, obwohl wir beide nichts dafür können, nicht in neuen, eklen Kleinſtadtklatſch hineinziehen laſſen. Mein Kind ſoll nie erfahren, wie leichtſinnig ſein Vater geweſen. Nur darauf kommt es mir an. Nur darauf!“ Sie öffnete die Tür, und die Beſucherinnen gingen ſtill und grußlos. Ein ſcheuer Blick der Jüngeren ſtreifte die Herrin des Nonnenhauſes. Margot aber ſchlich ſich in ihr Schlafzimmer, als hätte ſie ein Unrecht begangen. Sie riegelte ſich ein und warf ſich verzweifelt über das Bett. Hatte Fred ihr denn noch nicht genug Böſes und Häßliches im Leben angetan? Mußte die Qual auch nach ſeinem Tode weitergehen? Es war alles ſo widerlich, ſo ekelhaft! 7 Sie ſchluchzte in die Kiſſen hinein. Warum mußte ihr ſo viel Schmach geſchehen? Wodurch hatte ſie das bitter böſe Erleben verdient?“ So glücklich war ſie damals geweſen, als Fred von Lindner ſie zum Altar geführt. Die ſtrahlendſte Bräut auf Erden. Sie war in die Ehe getreten, wie ein Kind zum Gabentiſch tritt am Heiligabend. In ihrem Herzen war nur Jubel geweſen. Aber bald— ach, ſo bald!— zerrann ein wunderſchöner Traum! Der Mann ihrer Liebe, der Held ihrer Träume war ein Selbſtſüchtling, ein Komödiant, der in ihr nur das reiche Mädel geſehen, nichts weiter. Kurz war ihr Glück geweſen; bald war der Rauſch verflogen. 10. Der unheimliche nächtliche Beſucher. Es war eine wundervolle Frühlingsnacht, als Margot von einem Geräuſch erwachte. Sie dachte erſt, Betty nebenan wäre vielleicht des machte Licht; doch ſah ſie, die Tür nach dem Schlafzimmer Bettys und des Kindes war geſchloſſen. Eben hörte ſie wieder ein leiſes Geräuſch, aber es kam von der anderen Seite, aus ihrem Ankleidezimmer. Sollte es ſich um Diebe handeln? Sie verwahrte nebenan in ihrem Ankleidezimmer ihren ſehr wertwollen Schmuck, der ſich in der Familie ſeit langem vererbte. Sie faßte in ihre Nachttiſchſchublade, wo ſtändig ein kleiner Revolver lag. Auf bloßen Füßen ſchlich ſie ſich an die Tür und ſpähte Drinnen hantierte jemand mit durch das Schlüſſelloch. Licht herum, mit einer elektriſchen Taſchenlampe. Leiſe offneie Margot die Tür, und in dieſem Augen— Rücken zugewendet. Grab ſie vor kaum zehn Tagen geſtanden! Das Herz lag ihr wie ein ſchwerer, drückender Stein in der Bruſt vor Schreck und Grauen. Sie mußte ſich an der Türleiſte feſtklammern, um nicht zu Boden zu ſinken. Sie zitterte; kalte Schauer jagten über ihren Körper hin. Wie Beten drängte es ſich auf ihre Lippen, und doch war ſie nicht imſtande, einen Laut hervorzubringen. Sie ſtarrte regungslos auf den Mann, der nur durch wenige Schritte von ihr getrennt war. Endlich hatte ſie die Kraft, das Wörtchen„Du...“ zu flüſtern. Halb erſtickt klang es, ſchaudernd und fragend. Der Mann antwortete nicht; aber er näherte ſich ihr, ſein Geſicht ſchien ſich zur teufliſchen Fratze zu wandeln. Mit einem Angſtlaut wich Margot zurück, wandte ſich um und wollte fliehen. Doch in der Haſt ſtolperte ſie und brach in die Knie. Ihr war, als müſſe ſich im nächſten Augen— blick eine Hand auf ihre Schulter legen. Sie fürchtete irgend etwas Schreckliches, verharrte regungslos und barg das Geſicht in den Händen. Doch nichts geſchah— nichts, gar nichts. Alles um ſie herum war totenſtill und blieb totenſtill. Die kleine Taſchenlampe des Mannes war erloſchen. Aber aus ihrem Schlafzimmer drang der Schein der Ampel, die über ihrem Beit hing. Margot wartete mit tollem Herzklopfen ein paar Minuten. Doch als alles ſtill blieb, wagte ſie endlich den Kopf ein wenig zu drehen und zurückzuſchauen. Obwohl ſie ein wenig aufatmete, blieb ihr Herzſchlag doch un— geſtüm. Der Mann war verſchwunden, und doch hatte ſie nicht gehört, daß er ſich entfernte. Sie fürchtete zuerſt, er hätte ſich verſteckt; doch weil alles nach wie vor ſtill blieb, erhob ſie ſich zögernd, ſchaltete das Licht ein und durchſuchte das Ankleidezimmer. Aber außer ihr befand ſich niemand hier. Die Tür nach dem Flur war von innen verſperrt, das Fenſter war feſt ge⸗ ſchloſſen. An ihr vorüber, in ihr Schlafzimmer, konnte der Mann nicht gegangen ſein. Sie hatte ja mitten auf der Schwelle gekauert, und er hätte über ſie hinwegſteigen müſſen. Das aber würde ſie gemerkt haben, trotzdem ſie das Geſicht mit den Händen bedeckte. Ohne eine Berührung wäre das nicht abgegangen. Sie ſtand in erregtes Nachdenken verſunkten da und überlegte, auf welche Weiſe ſo leiſe und ſpurlos Fred das Ankleidezimmer verlaſſen haben konnte. So leiſe und ſpurlos, als wäre er überhaupt nicht dageweſen! Sie murmelte vor ſich hin: „Fred iſt doch tot!“ Obwohl ihr jede Silbe Qual und Grauen verurſachte, mußte ſie ſich doch ſagen, daß der Mann, den ſie eben geſehen, tot war. Sie ſchwankte auf ihr Bett zu, ließ ſich auf dem Rand nieder, beide Hände gegen die Schläfen preſſend. Sie zwang ſich, niemand zu rufen; denn man würde glauben, ſie ſei wahnſinnig geworden, wenn ſie behauptete, eben ihren toten Mann geſehen zu haben— ihn, der verbrannt war, und an deſſen Grab ſie geſtanden! Seit zehn Tagen ruhte das, was von ihm übriggeblieben, ſchon auf dem Friedhof des kleinen Dorfes, und doch hatte ſie ihn vorhin ſo geſehen, wie ſie ihn im Leben geſehen— ſo, wie ſie ihn geliebt und dann ſo ſehr verachtet hatte. Sie drückte beide Fäuſte auf den Mund, um nicht doch noch laut auf— zuſchreien. kehrte zurück, kam zu ihr, ſah ſie an. Gab es Geiſter? Konnten Tote aus dem Jenſeits wiederkommen? Bis jetzt hatte ſie noch zu ſehr im Banne des Schreckens gelegen; nun aber wurde ſie ſich klar darüber, wie ſchauer— aus dem Totenreich den Weg zu ihr gefunden. Sie drückte den Kopf in die Kiſſen und dachte ver— zweifelt: Was ſoll ich tun? Irgendeinem Menſchen mußte ſie doch anvertrauen, was ihr begegnet; ſie konnte es nicht allein mit ſich herumtragen. Draußen hatte ſich ein ſtarker Wind erhoben, und von den Föhren am Ende des Parkes kam einſörmiger Sing- ſang der Zweige, die ſich hin und her bewegten, ſich an. einanderrieben. Das pfiff und knackte eigen und unheim⸗ lich. Margot, deren Nerven aufs äußerſte geſpannt waren, ſprang hoch und riß die Tür zu dem Zimmer auf, in dem Betty und das Kind ſchliefen. Kindes wegen aufgeſtanden und wollte ſie wecken. Sie Der Raum lag in tiefes Dunkel gehüllt; aber ſchon wurde das Licht einer Nachttiſchlampe eingeſchaltet. Betty richtete ſich in ihrem Bett auf, blickte der Eintretenden mit großen, wachen Augen entgegen. Sie hatte noch nicht ge— ſchlafen, hatte nur daran gedacht, daß ſie nun bald das Kind verlaſſen mußte— und an ihren Haß gegen die blonde Frau hatte ſie auch gedacht. Hatte überlegt, ob ſie ihr nicht noch irgendwie recht weh tun könne. Als Margot von Lindner jetzt ſo plötzlich und mit allen Anzeichen großer Erregung bei ihr erſchien, begriff ſie nicht, was das bedeutete. Sie erhob ſich und warf den auf einem nahen Stuhl liegenden Morgenrock über. Doch ſie fragte nichts, wartete ö eine Anrede Margots ab. Aber dieſe ſprach nicht, ging blick drehte ſich ein Mann um, der Margot noch eben den nur auf das Bettchen des Kindes zu, faſt, als beabſichtige ſie, Klein-Hedi in ihre Arme zu reißen. Margot ſah mit angſtgeweiteten Augen und furcht- barem Entſetzen in das Geſicht ihres Mannes, an deſſen Doch Betty ſtellte ſich ihr abwehrend entgegen, flüſterte: „Laſſen Sie Hedi ſchlafen! Es wäre Sünde, das Kind aus ſeinem guten Schlummer zu wecken.“ Da ließ Margot die erhobenen Arme ſinken. Sie hätte nun wohl irgend etwas ſagen, hätte irgend— einen Grund erfinden müſſen, warum ſie das Kind hatte wecken wollen. Aber ſie war am Ende ihrer Kraft. Viel ſpukhafter und rätſelhafter noch ſchien ihr jetzt ihr Er⸗ lebnis als vorhin. Kalter Schweiß ſtand auf ihrer Stirn; ihr Geſicht war fahl und farblos. Ihr wurde ſchlecht, eine ſchreckliche Uebelkeit quälte ſie. Betty fragte leiſe:„Sind Sie krank, gnädige Frau? Soll ich Ihnen Tee kochen oder eine Limonade zurecht— machen?“ Obwohl ſie Margot von Lindner haßte, ſchoß ihr der Gedanke durch den Kopf: Wenn ſie ſich jetzt der Gehaßten gefällig erwies, durfte ſie vielleicht im Hauſe bleiben— bei dem Kinde, an dem ſie feit dem Tode Fred Lindners mit fanatiſcher Liebe hing. Sie bat: „Kommen Sie in Ihr Schlafzimmer, gnädige Frau, damit Klein-Hedi nicht auſwacht.“ Sie faßte den linken Arm Margots, und die junge Frau ließ ſich ohne Widerſpruch hinüberführen und zu Bett bringen. Sie zitterte jetzt wieder vom Kopf bis zu den Füßen. „Ich werde den Arzt rufen— Sie haben Fieber, gnädige Frau“, ſagte Betty und zog Margot die Stepp⸗ decke bis zu den Schultern empor. Jetzt erſt öffneten ſich die Lippen der blonden Frau: „Bitte, gehen Sie nicht aus dem Zimmer, Betty! Ich fürchte mich grenzenlos ſo allein. Ich kann nicht allein bleiben in dieſer Nacht!“ Eben ſchlug es eins von der alten Uhr unten im Eß⸗ zimmer, die immer in ſo gellem, erregendem Ton die Stunden verkündete. Margot zuckte zuſammen, hauchte:„Von eins iſt Geiſterſtunde!“ Betty ſchüttelte befremdet den Kopf. Was fehlte nur der Frau? Sie machte faſt den Eindruck einer Geiſtes⸗ geſtörten. Ihr wurde unheimlich zumute, obwohl ſie keine ängſtliche Natur beſaß. Sie zwang ſich, recht freundlich zu ſprechen: „Ich will ja nur die Köchin wecken oder das Haus⸗ b Und der Chauffeur ſoll zum Arzt fahren, und „Und damit wäre dann glücklich das ganze Haus alar⸗ miert“, fiel Margot ihr ins Wort,„und gerade das möchte zwölf bis Augen an.„Ich will nicht, daß noch jemand außer Ihnen 1 mir kommt. Ich will niemand weiter ſehen. Ich— ich...“ a N Sie ſchluckte und konnte nicht weiterreden. Das Grauen von vorhin war wieder da und ſaß ihr würgend im Halſe. Betty war feſt entſchloſſen, die anderen Dienſtboten doch zu wecken; denn ſie fürchtete ſich jetzt vor der jungen Frau. Dieſe benahm ſich ſo befremdend, ſo unbegreiflich. nicht ratſam, mit ihr allein zu bleiben. So wagte ſie denn zu widerſprechen: „Gnädige Frau, Sie ſind krank! Der Arzt iſt nötig.“ Die blonde Frau, deren Nerven keine Widerſtandskraft mehr beſaßen, verlor den letzten Reſt von Beſinnung. Es war völlig aus mit ihrer Beherrſchung, und ſie gab keuchend vor Erregung zurück: b 1 „Sie ſollen mich nicht allein laſſen! Ich kann doch nicht hier allein bleiben, denn nebenan, in meinem Ankleide⸗ zimmer, habe ich eben Fred Lindner geſehen!“ Betty wich ſchnell einen Schritt zurück, jetzt feſt über⸗ eit daß Margot von Lindner den Verſtand verloren hatte. Sie holte hörbar Luft und ſtieß rauh hervor: „Sie haben vergeſſen, gnädige Frau, daß Herr von Lindner tot iſt!“ Margot richtete ſich halb im Bett auf. Ihr bedeutete es in dieſem Augenblick eine förmliche Erleichterung, über ihr Erlebnis ſprechen zu dürfen, und es war ja nun auch wie vor einem Toten.“ N tun wurde meinem Ankleidezimmer iſt er geweſen und hat eine lich und ſeltſam ihr Wiederſehen mit ihm geweſen, der ſchon zu ſpät, etwas zurückzunehmen. Sie antwortete haſtig: Es war ja auch entſetzlich, was ſie erlebt! Ein Toter „Ich habe natürlich nicht vergeſſen, daß er tot iſt. Wenn ich das vergeſſen hätte, wäre ja alles gar nicht ſo ſarimm! Vor einem Lebenden kann man ſich doch nicht ſo fürchten Sie zeigte nach links.„Da in Taſchenlampe gehabt. In dem Schein ſah ich deutlich ſein Geſicht...“ Betty wurde es immer unheimlicher zumute. „Aber, gnädige Frau, ein Toter und eine Taſchen⸗ lampe, das paßt doch nicht zuſammen!“ Margot drückte die Rechte gegen die ſchmerzende Stirn, hinter der die wirren Gedanken durcheinanderwogten. „Nein, ein Toter und eine Taſchenlampe paſſen nicht zuſammen, aber ich ſah ihn doch damit. Dann aber war er plötzlich fort, das Licht erloſchen.“ Betty ging in das Ankleidezimmer, rief zurück: „Hier iſt aber wirklich niemand.“ Margot gab Antwort: 0 f „Das weiß ich ja; er war vorhin ſchon verſchwunden. Ich ſagte es doch!“ Aus dem Zimmer nebenan ertönte ein ſchwacher Schrei. Margot preßte die Lippen ſeſt aufeinander. Was war ge— ſchehen? Sah Betty vielleicht auch den unheimlichen nächt— lichen Beſucher? Im nächſten Augenblick aber betrat das Mädchen wieder das Schlafzimmer und erklärte lächelnd: „Ich bin von Ihnen angeſteckt worden, gnädige Frau, und glaubte zu ſehen, was Sie ſahen. Doch es war nur Ihr Bademantel, der am Kleiderhaken hängt und mich erſchreckte. Ihre Phantaſie hat Ihnen einen Streich ge— ſpielt. Ihre Nerven ſind eben anſcheinend ſehr herunter, Ich werde bei Ihnen bleiben heute nacht, mich auf die Couch legen, aber ich will zuvor noch Hedis Bettchen hereinrollen.“ Margot empfand den überlegenen Ton Bettys wie eine Kränkung. Vorhin war der Ton anders geweſen. Jetzt hatte es ſaſt den Anſchein, als mache Betty ſich über ſie luſtig. Das empörte Margot, und ſie erwiderte, ſich zuſammen⸗ reißend: „Sicher hat mir meine Phantaſie einen Streich geſpielt. Sie können ruhig wieder in Ihr Bett gehen, denn ich finde mein eingebildetes Erlebnis auch ſchon komiſch und kann ſelber darüber lächeln.“ Betty machte zwar ſehr erſtaunte Augen; doch ſie ging ſofort, zog die Tür hinter ſich zu. 11. Und wieder der Nonnenſchrei Margot erhob ſich wieder von ihrem Lager. Ihr Geſicht ſah nicht aus, als könne ſie ſchon über den ſonderbaren Vorfall von vorhin lächeln, wie ſie doch zu Betty geſagt. Im Gegenteil, ſie ſah ſehr ernſt aus. Sie ging jetzt noch einmal ins Ankleidezimmer und durchſuchte es gründlich. Sie drückte dabei auch noch ein⸗ mal unwillkürlich auf die Klinke der Tür, die vom An⸗ kleidezimmer auf den Gang hinausführte. Sie tat es wirklich nur gedankenlos, denn ſie wußte ja genau, ſie hatte vorhin die Tür verſchloſſen. Sie erſchrat aufs neue, denn die Tür gab nach, öffnete ſich. Margot ſtand ſekundenlang wie angewurzelt da, dann aber drehte ſie ſchnell den Schlüſſel herum. Die Tür mußte von jemand aufgeſchloſſen worden ſein, nachdem ſie ſelbſt vorhin das Zimmer verlaſſen. Wer aber konnte es getan haben? Wer konnte von innen aufgeſchloſſen haben? Sie dachte mit einem Male ganz nüchtern. Ihre Phantaſie hatte ihr vorhin wirklich einen Streich geſpielt. Ein ganz gewöhnlicher Einbrecher, der eine gewiſſe Aehn⸗ lichkeit mit ihrem Mannes beſaß, hatte ſie ſo aufgeregt. Sie hatte den Toten zu ſehen geglaubt und ſich töricht be⸗ nommen, anſtatt laut um Hilfe zu rufen. Inzwiſchen war der Menſch entkommen, der ſich doch noch hier im An⸗ kleidezimmer verſteckt gehalten, ſolange ſie darin geweſen. Aber wo nur konnte er ſich verſteckt gehalten haben? Sie wurde ſich plötzlich auch darüber klar. Hinter dem Kachel⸗ ofen in der Ecke mußte er geweſen ſein. Dahinter hatte ſie vorhin keinen Blick geworfen. Jetzt erſt öffnete ſie das kleine, geſchickt in der Wand angebrachte Schränkchen, das ſich hinter einem Bildteppich barg, und nahm den Lederkaſten heraus, der den wert⸗ vollen alten Familienſchmuck enthielt.(Fortſ. folgt.) ich doch vermeiden.“ Sie blickte Betty mit flimmernden Man konnte an ihrem Verſtand zweifeln, und es war wohl Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Heſſen teilt mit: Die Zuſtändigkeit des Januar 1934 auf nachfolgende 1. Ueber die Bildung desVertrauensrates zu 2. Vertrauensmänner des Betriebes Beachtung nachfolgender Anordnung wendig. Jan ſichtbarer Stelle die 5 werbezweiges enthalten, zu dem das betref⸗ fende Unternehmen gehört. [Vertrauensräten Angabe des Namens der Firma zucht, die Marktregulierung und das ges jedem Bauern anzuraten. Vor 70 85 Jungbauern und Jungbäuerinnen Warenſpenden nd s den zuſtändigen WHW⸗ hienſtſtellen direkt überwieſen. Dieſe Maßnahmen haben ſich als notwen⸗ ig herausgeſtellt, um den ehrenwerten handel vor Außenſeitern zu ſchützen, die das W mit Geſchäftsmacherei zu verbinden ſerſucht haben.“ b Weiter aufwärts Arbeit und Arbeitsloſigkeit im September 1934. Karlsruhe, 14. Okt. Der im Monat Auguſt beobachtete Stillſtand in der Abnahmebewe⸗ gung der Arbeitsloſigkeit in Südweſtdeutſch⸗ and iſt ſchnell überwunden worden. Der Mo⸗ at September brachte wieder eine für die vorgerückte Jahreszeit ſehr bemerkens⸗ werte Senkung um' 4741 Perſonen, die ſich mit wenigen Ausnahmen auf alle Arbeits⸗ amtsbezirke und Berufsgruppen erſtreckt. 7 Geſamtzahl der Arheitsloſen, die am 30. Sep⸗ tember bei den württembergiſchen und badi⸗ chen Arbeitsämtern vorgemerkt waren, be⸗ trug 110873 Perſonen(87835 Männer und 23038 Frauen). Auf die Arbeitsämter in Ba⸗ den entfielen 85 264(67217 Männer und 18 47 Frauen). Auf 1000 Einwohner kommen in Württemberg 9, in Baden 34 Arbeitsloſe. Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsemp⸗ Hänger betrug 54 192 Perſonen(44869 Män⸗ ner und 9323 Frauen). Davon kommen auf aden 43 129 Perſonen(35 406 Männer und 27723 Frauen). Die Zuſtündigleit des Treuhänders der Arbeit * Frankfurt a. M., 12. Oktober. Der Treuhänders der Arbeit erſtreckt ſich ledig⸗ lich gemäß Paragraph 19 des Geſetzes zur vom 20. Aufgaben: Ordnung der nationalen Arbeit wachen und in Streitfällen zu e zu be⸗ rufen und abzuberufen. 3. Auf Anrufungen des Vertrauensrates zu entſcheiden. 5 4J. Die beabſichtigten Entlaſſungen gemäß Paragraph 20 des Geſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit zu entſcheiden. 5. Die Durchführung der Beſtimmungen über die Betriebsordnung zu überwachen. 6. Richtlinien und Tarifordnungen feſtzuſet⸗ zen und ihre Durchführung zu überwachen. 7. Bei der Durchführung der ſozialen Ehren⸗ gerichtsbarkeit mitzuwirken. Nicht zuſtändig iſt der Treuhänder der Arbeit für politiſche, wirtſchaftliche und berufliche Fragen, ebenſo nicht für Einzel⸗ entlaſſungen, Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men und Stellungsgeſuche. Eine ſchnelle Be⸗ arbeitung der eingehenden Poſt macht 885 not⸗ Schreiben von Firmen müſſen Angabe des Ge— Schreiben von neben der ebenfalls wieder die Art des Betriebes zu enthalten. Eingaben müſſen die Branche benennen, um die es ſich handelt. Antwortſchrei⸗ haben ben auf Briefe des Treuhänders haben ſtets die Aktennummer, das Bearbeitungszeichen und das Datum anzugeben. Ich bitte, ſich bei dem Schriftverkehr mit dem Treuhänder an dieſe Anordnung zu halten, da bei der großen Anzahl der täglich eingehenden Schriftſtücke ſonſt unnötige ehrarbeit entſteht, die eine Prüfung und Bearbeitung verzögern muß. i Lehrgänge der Landesbauernſchaft e Frankfurt a. M., 12. Oktober. Am 23. [Oktober eröffnet die Landesbauernſchaft Heſ⸗ ſen⸗Naſſau nach der Sommerpauſe die Lehr⸗ gänge über Schweinezucht und ⸗Haltung auf der Verſuchs⸗ und Lenhranſtalt Weſchnitz⸗ mühle durch einen eintägigen Vortragskur⸗ us. aorbeiten beendigt ſein dürften, er ſtarken Beteiligung gerechnet, Da bis dahin die dringendſten Feld⸗ wird mit Der Lehrgang wird eingeleitet durch einen Vortrag von Tierzuchtdirektor Dr. Schnei⸗ der⸗Frankfurt, der die heute wichtigſten Fra⸗ gen der Schweinezucht und Haltung be⸗ 1 1 Die Aenderung des Körgeſetzes und es Organiſationsweſens in der Schweine⸗ Fett⸗ programm der Reichsregierung ſind Fragen, mit denen ſich heute jeder Schweinezüchter und Halter vertraut machen muß. a Wiſſenswertes aus dem Schweineſtall wird ein erfahrener Züchter und Bauer mitteilen. eber die zweckmäßige Verwendung wirt⸗ ſchaftseigener Futtermittel und die Erſatz⸗ möglichkeit ausländiſchen Kraftfutters wird von Dr. Schönfeld⸗Weſchnitzmühle in einem Vortrag über die Fütterung der Zucht⸗ und Maſtſchweine berichtet. Da die Anſtalt in ihren Anlagen und in ihrem Tierbeſtand auch ſonſt viel Sehens⸗ wertes bietet, iſt der Veſuch eines Lehrgan⸗ Vor allem ten nicht verſäumen, möglichſt an einem mehreren Tagen ch die Fachberater werden längeren Lehrgang von teilzugehmen, le f inte den Vorträgen manchen Gewinn für Hs, Tatſgkeit mit nach Hauſe nehnien Aus der Heimat Gedenktage 15. Oktober. 1582 Einführung des Gregorianiſchen Kalen⸗ ders durch Papſt Gregor XIII. 1804 Der Maler Wilhelm v. Kaulbach in Arolſen geboren. f 1844 Der Philoſoph Friedrich Nietzſche in Röcken bei Lützen geboren. 1852 Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in Freyburg a. d. Unſtrut geſtorben. 1914 Die Deutſchen vor Warſchau. 1924 Das Zeppelinluftſchiff L3 126 landet unter Eckeners Führung nach ſiebzigeinhalb⸗ ſtündiger Fahrt in Lakehurſt(USA.). Sonnenaufg. 6,24 Sonnenunterg. 17,07 Mondaufg. 14,28. Mondunterg. 21,49 Der edle deutſche Ayfel Herbſtzeit iſt Apfelzeit, und die Zahl und die Mannigfaltigkeit der Aepfel, die ſetzt in bunter Pracht überall zur Schau liegen, iſt geradezu überwältigend. Und unter all den vielen Aepfelarten, die es gibt, iſt der veredelte deutſche Apfel eine der vorzüglich⸗ ſten. Die Heimat des Apfelbaumes? Ja. wer wüßte heute noch etwas genaues dar⸗ über zu ſagen! Viele meinen, daß er aus dem weſtlichen Aſien gekommen ſei. Sicher iſt, daß er die wichtigſte Obſtart der ganzen Alten Welt wurde, und daß ſeine Kultur unter allen Obſtbaumkulturen die verbreitet⸗ ſte und ausgedehnteſte iſt. Die zahlloſen Sorten dieſes Kernobſtes werden nach ande— ren äußeren Merkmalen, Geſtalt. Größe, Gehalt, Farbe. Kelch und Stiel und nach in⸗ neren Merkmalen, Fleiſch, Kernhaus ſowie nach Reifezeit, Nutzung, Tragbarkeit und Wuchs des Baumes unterſchieden. Was den Apfel ſo außerordentlich beliebt macht, iſt die Tatſache, daß er nicht nur wohlfeil und ſchmackhaft iſt, ſondern auch ein probates Mittel bei allerhand kleinen Uebeln. Müdigkeit läßt ſich durch den Genuß eines etwas ſäuerlichen Apfels in gewiſſem Grade wenigſtens verſcheuchen. Ein paar Aepfel beſeitigen bei Magenkran— ken und bei Leuten, die ſich nach einer Krankheit auf dem Wege der Geneſung be— finden, überraſchend ſchnell ſchlechten Ge⸗ ruch aus dem Munde; nach einer reichlich fetten Mahlzeit beſeitigt die Säure des Apfels alle Ueberſättigung leichter als ſelbſt ein guter Schnaps— deshalb füllt ja die kluge Hausfrau gern eine fette Gans mit Aepfeln—: als Beruhigungsmittel bei ſtar⸗ kem Huſtenreiz oder bei Heiſerkeit iſt war⸗ mes, wenig geſüßtes Apfelmus beinahe un— übertrefflich. Und wie vielen von uns iſt nicht ſchon von ihrem Hausarzte geſagt wor- den:„Eſſen Sie vor dem Schlafengehen ei⸗ nen guten Apfel!“ Woraus man allerdings ſchließen könnte, daß der Apfel nicht nur die Müdigkeit vertreiben, ſondern auch die Schlafloſigkeit beheben kann. So vielſeitig dürfte keine zweite Frucht auf Erden ſein! *r Militärmuſik als Förderung der Volksverbundenheik. Zwiſchen dem Reichs⸗ wehrminiſter und dem Präſidenten der Reichsmuſikkammer iſt, wie das Nd mel⸗ det, eine Vereinbarung über das Auftreten der Militärmuſik außerhalb des Dienſtes und die dabei zu beachtenden Belange der Zivilmuſiker im Zuſammenhang mit dem ſtändiſchen Aufbau abgeſchloſſen worden. Es wird dadurch ſichergeſtellt, daß auch weiter— hin Militärkapellen außerdienſtlich Muſik⸗ tätigkeit ausüben dürfen, und zwar in ge— nau umriſſenem monatlichem Umfang. Vor⸗ ausſetzung für die Genehmigung dieſer Muſiktätigkeit durch den Truppenkomman— deur iſt, daß die Art der Veranſtaltung der Pflege der Militärmuſik als Kulturgut des deutſchen Volkes, der Förderung der Ver— bundenheit der Wehrmacht mit dem Volk oder der vaterländiſchen Erziehung dient. Tanzmuſik iſt hiervon ausgeſchloſſen. Aus— hrücklich wird u. a. noch beſtimmt, daß eine Unterbietung unter die für die ortsanſäſſi⸗ gen Zivilberufsmuſiker geltenden Sätze ver⸗ boten iſt. Groß⸗ und Kleinſpiel bei außer⸗ dienſtlicher mit Erwerb verbundener Muſik⸗ tätigkeit darf im allgemeinen nur in Uni⸗ form ausgeführt werden, während den Zi⸗ bilkapellen im allgemeinen das Auftreten in einer der Uniform des alten Heeres und der Marine gleichen oder nachgeahmten Be⸗ kleidung nicht geſtattet iſt. ku Reue Prüfungsordnung für Tier- ärzte. Der Reichsinnenminjſter hat eine Prüfungsordnung für Tierärzte erlaſſen. Zur Erteilung der Approbation als Tier- arzt für das Reichsgebiet ſind die oberſten Landesbehörden der Länder befugt, die tierärztliche Hochſchulen oder veterinärmedi⸗ ziniſche Fakultäten haben. Die Approbation wird erteilt, wenn die tierärztliche Prüfung vollſtändig beſtanden iſt. Der tierärztlichen Prüfung geht eine tierärztliche Vorprüfung voraus, Die Zulaſſung zu den Prüfungen und zur praktiſchen Ausbildung in der Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau⸗ und in der Lebensmittelkunde, ſowie die Approbation ſind zu verſagen, wenn berechtigte Zweifel an der nationalen oder moraliſchen Zuver⸗ läſſigkeit des Antragſtellers gegeben ſind. Die tierärztliche Vorprüfung beſteht aus einem naturwiſſenſchaftlichen und einem anatomiſch⸗phyſiologiſchen Abſchnitt Meldung zum naturwiſſenſchaftlichen Ab⸗ ſchnitt iſt der Nachweis zu führen, daß der Studierende mit Volksgenoſſen aller Stände und Berufe in enaſter Gemeinſchaft Bei der gelebt, die körperliche Arbeit kennen und achten gelernt, Selbſtzucht und Einordnung geübt und ſich körperlich geſtählt hat, wie es einem jungen deutſchen Manne zukommt. e Schülerpreisausſchreiben zum Erntedank⸗ tag. Um die Schickſalsverbundenheit des deut⸗ ſchen Volkes mit dem Bauerntum zu zeigen und um auf die ſtaats⸗ und volkspolitiſche Bedeutung der Ernährungsfreiheit durch wach⸗ ende Selbſtverſorgung hinzuweiſen, veranſtal⸗ tet der Reichsunterrichtsminiſter aus Anlaß des diesjährigen Erntedanktages im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda ein Schülerausſchrei⸗ ben über folgende Themen:„Stadt und Land— Hand in Hand“,„Eigenes Brot auf deutſcher Scholle“,„Unſer täglich Brot“. Für die Preise ſteht ein Betrag von 2000 Rm. zur Verfügung. An dem Ausſchreiben kön⸗ nen ſich' alle Schüler und Schülerinnen vom 12. Lebensjahr an aufwärts beteiligen. Die Themen ſind als Hausarbeit zu behandeln. Bei der Beurteilung der Arbeiten iſt zunächſt dos Alter des Schülers zu berückſichtigen. Die als geeignet erſcheinenden Arbeiten ſollen den Schulaufſichtsbehörden eingereicht werden, die ihrerſeits die beſten Arbeiten an die Regie⸗ rungspräſidenten bezw. Oberpräſidenten abge⸗ ben. Die beſten der in den Bezirken und Pro⸗ vinzen verfaßten Arbeiten ſollen dem Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung bis zum 1. November vorgelegt werden. Volksflugtag in Mannheim Ein großer Erfolg.— Staunenswerte Leiſtungen. Mannheim, 15. Oktober. Einen Rieſenerfolg hatte der erſte NS.⸗ Volksflugtag zu verzeichnen. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, In⸗— nenminiſter Pflaumer, Oberbürgermeiſter Reuninger und zahlreiche andere Perſön— lichkeiten des öffentlichen Lebens waren an— weſend. Den Auftakt machte der Aufmarſch von 15 Maſchinen der DeV.⸗Organiſationen in Mannheim, Pirmaſens, Kaiſerslautern, Neu⸗ ſtadt und Heidelberg. Durch exakten Staffel⸗ und Geſchwaderflug erregten ſie Bewunderung. Drei Heinckel⸗-Maſchinen unter Führung von Neininger zeigten dann hervorragend gelun— gene Vorführungen. Und nun brauſte Flug— ſportlehrer Lochner in die Lüfte, um Zeug— nis ſeiner hohen Schule abzulegen. Turns, Rollings vorwärts und rückwärts, die ſchwie— rigſten Figuren legte Lochner hin, Piouretten, Doppelpiouretten, Rückenlage— die Zuſchauer kamen aus dem Staunen nicht heraus. Hedy von Brötzingen und Liſl Schwab ſprangen aus zwei Flugzeugen aus 500 Meter Höhe ab. Als ganz hervorragender Akrobat erwies ſich Oskar Dimpfel, der am ſchwebenden Trapez unter fliegendem Flugzeug halsbrecheriſche Kunſtſtücke vollbrachte. Hing er eben noch an der Leiter, ſo ſaß er jetzt ſchon wieder auf dem Fahrgeſtell und mon— tierte ein Rad ab und wieder an. Wie eine wilde Heerſchar brummte der Pour-le-merite⸗ Flieger Vicekommodore Ernſt Udet nun über die Maſſen hinweg. Seine 750 PS ſtarke Courtiß-Maſchine hatte ſich im Nu auf 500 Meter hochgeſchraubt. Jetzt ſchoß ſie wie ein Habicht direkt ſenkrecht nach unten, aber nur wenig vom Boden weg riß ſie der kühne Flieger wieder hoch, und ſchon wieder ſchoß ſie hinein in den Aether mit einer Geſchwin⸗ digkeit von 400 Stundenkilometern. Nach dieſer meiſterhaften Leiſtung ſah man noch einmal Hedy don Brötzingen, die dies⸗ mal den Fallſchirm nach dem Abſprung ſelbſt auslöſte. Daß auch im Segelflug große Fortſchritte gemacht wurden, bewies Flieger-Schwarmfüh— ler Bihlmaier⸗-Mannheim. Das Bal⸗ lonrammen war bei dem böigen Wind keine leichte Sache. Zum Schluß ertönte nochmals Üdets tiefbrummender Motor über den Köp— fen der Maſſen. Sport vom Sonntag Fußballmeiſterſchaftsſpiele. Gau Süd weſt: Saar 05 Saarbrücken— Phönix L'hafen 1:2 FSV. Frankfurt— Union Niederrad 2:3 Gau Baden: VfB. Mühlburg— Phönix Karlsruhe 1: SV. Waldhof— Germania Karlsdorf Freiburger Fc.— VfR. Mannheim 1. FC. Pforzheim— Karlsruher FV. Gau Württemberg: VfB. Stuttgart— 1. SSV. Ulm 3:2 SC. Stuttgart— Sfr. Stuttgart 4:2 SV. Göppingen— Union Böckingen 0:2 Ulmer FV. 94— Stuttgarter Kickers Gau Bayern: Wacker München— Bayern München 1. F. Nürnberg— 60 München 210 Schwaben Augsburg— Sg. Fürth 2: Jahn Regensburg— ASV. Nürnberg SVg. Weiden— BC. Augsburg 411 Geſellſchaftsſpiele: JV. Saarbrücken— Stadtelf Dortmund Kickers Offenbach— Boruſſia Fulda Sfr. Eßlingen— Wormatia Worms 2: Hochſchul⸗Endſpiel: Aniverſi ät Erlangen— Univerſität Berlin 2:4 Gauſpiele: Brandenburg— Südweſt 714 7 Schleſien— Brandenburg 1:4(abg.) Mitte— Nordheſſen 4:2 1 0 1 9 2 Sportallerlei Die Ruder⸗Europa⸗Meiſterſchaften 1935 werden vom 16. bis 18. Auguſt in Verlin zum erſten Male in Deutſchland ausgetra⸗ gen. Schauplatz iſt die Olympiabahn des Berliner Regattavereins in Grünau. Paul Sievert, der bekannte Berliner Ge⸗ her, wurde zum Reichstrainer für den deut⸗ ſchen Gehſport ernannt. Der für dieſen Herbſt nach Köln vorgeſe⸗ hene erſte Rugbykampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Belgien iſt nunmehr auf Wunſch des belgiſchen Verbandes um ein Jahr ver⸗ ſchoben worden. Die Winnipeg Monarchs, die Kanada bei den Eishockey⸗Weltmeiſterſchaften in Davos vertreten, werden auch in Deutſchland einige Spiele austragen. Lachner, Breindl und Haymann, die drei bekannten Münchener Fußballſpieler, wer⸗ den demnächſt für Eintracht Braunſchweig ſpielberechtigt werden, da ſich herausgeſtellt hat, daß ſie nicht„gezogen“ worden ſind. Jußballmeiſter von Eſtland wurde die Mannſchaft von„Sport“, die die Elf von „Eſtonia“ im Endſpiel mit 1:0 beſiegte. Als Schauplatz der 24. Deutſchen Ruder⸗ meiſterſchaft wurde vom DR die bekannte Regattaſtrecke bei Eſſen-Hügel beſtimmt Aus Amerika kommt die etwas unwahr— ſcheinliche Meldung, daß Jack Dempſey ge⸗ gen Louis Firpo in Buenos Aires boxen ſoll. Der Erxweltmeiſter ſoll für dieſen Kampf eine Börſe von 100 000 Dollar an⸗ geboten bekommen haben. Eine deutſche Turnerriege und eine Ab— teilung deutſcher Turnerinnen werden Ende Oktober eine Reiſe nach Polen unternehmen und dabei in Bromberg, Graudenz und Thorn Ausſchnitte aus dem Gebiet des deutſchen Turnens zeigen. William Tilden will ſchon wieder eine „Weltmeiſterſchaft“ der Berufsſpieler ver— anſtalten und zwar am 19. November im Wembley. Außer Tilden ſollen K. Gledhill, Barnes, V. Richards und einige Engländer teilnehmen. Leichtathletik Anerkennung für Leo Eſſer. Der deutſche Europameiſter im Kunſtſprin⸗ gen, Leo Eſſer(Iſerlohn), iſt aufgrund ſeiner hervorragenden Verdienſte um den deutſchen Sport, vom Unteroffizier zum Wachtmeiſter in der Reichswehr befördert worden. Gut-Naß Iſerlohn veranſtaltet zu Ehren ſeines erfolg— reichen Mitgliedes am 16. Oktober ein gro— ßes Schauſpringen, an dem auch Europamei⸗ ſterin Olga Jenſch-Jordan teilnehmen wird. Arthur Jonath läuft wieder. Arthur Jonath, der nach ſeiner Verletzung bei den Deutſchen Meiſterſchaften 1933 in Köln erklärte, daß er nicht mehr laufen wolle, hat ſich doch eines anderen beſonnen. Jonath hat zwar in dieſem Sommer ſchon wieder die Nagelſchuhe angezogen, aber gleich beim erſten Start zog er ſich eine neue Mus⸗ kelzerrung zu. Nun hat der Bochumer mit Eifer erneut das Training aufgenommen und hofft im kommenden Jahre noch einmal ein ernſtes Wort unter den deutſchen Sprintern mitzuſprechen. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 15. Oktober, Nachmittags-Vor⸗ ſtellung: Gaſtſpiel des Berliner Kinderthea— ters Genſchow-Stobrawa: Kin derraub in Sevilla. Anfang 15, Ende 17 Uhr. (Eintrittspreiſe 0,30 bis 1,50 Rm.).— Abends Miete G 2: 2. Abend der Werbe— woche: Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Hans Steguweit. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. a Dienstag, 16. Oktober: Miete B 2, 3. Abend der Werbewoche: Das Muſikan⸗ tendorf. Luſtſpiel von Heinz Lorenz. An⸗ fang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 17. Oktober: Miete M 2, 4. Abend der Werbewoche: Die Hochzeit des Figaro von W. A. Mozart. Anfang 19.30, Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, 18. Oktober: Miete D 2, 5. Abend der Werbewoche: Uraufführung: Gregor und Heinrich. Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30, Ende etwa 2230 Uhr. Freitag, 19. Oktober: Miete F 2, 6. Abend der Werbewoche: Lohengrin von Richard Wagner. Anfang 19, Ende gegen 23 Uhr. Samstag, 20. Oktober: Miete H 2, 7. Abend der Werbewoche: Komödie der Irrungen von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 21. Oktober: Miete E 2, 8, Abend der Werbewoche: Die Regi⸗ mentstochter, komiſche Oper von Doni⸗ zetti. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Montag, 22. Oktober: Miete C 2, 9. Abend der Werbewoche: In neuer Ein⸗ ſtudierung: Der Roſenkavalier. Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30, Ende etwa 22.45 Uhr. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 333 Stück, verkauft 268 Stück. Milch ſchweine das Stück 6—9, Laufer das Stüc 15—28 Mark, Einleger das Stück 30— 35 Mk. Marktverlauf gut. 1