fanpage Gubolen der neuen Glocken für unſere Marienkirche am Donnerstag, den 25. Okt. 1934 Nachm. 2 Uhr Eintreffen der Glocken am Tivoli Straßen: heimer⸗, Weinheimer-, Blauehut⸗, Wald⸗, Lor⸗ Durchfahrt durch folgende ſcherſtraße bis zum Rathaus. Gegen 3 Uhr Kurze Einholungsfeier vor dem Rathaus. a. Anſprachen durch Pg. Kirchner Georg, Vor- ſitzender des Glockenausſchuſſes. b. Anſprache des Bürgermeiſters Herrn Bechtel c. Vor und nach den Anſprachen je ein Choral mit Muſik der Feuerwehrkapelle. Anſchließend: Weiterfahrt Bürſtädter⸗, Seegarten, Bismarck, Anna, Neuhäuſer⸗ und Holzſtraße zur Marien⸗ kirche. Die Bevölkerung wird erſucht die Durchfahrts⸗ ſtraßen zu beflaggen. Weihe der Glocken am Sonntag, den 28. Oktober 1934 nachm. 2 Uhr in der Marienkirche. Der Katholiken⸗Ausſchuß. faaadaaannaauaaaadamaadaaananaagaaaaaagaagaagadaaagaaaaaaadaaaaagaaaaa Eine gut erhaltene ne anfſatz, 2 Regalen und 2 Glas- ſchränken, billig zu verkaufen Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. 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Nov. 1934, mittags 12 Uhr, bei uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau an- geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprech⸗ tag nicht rechnen. Viernheim, den 20. Oktober 1934. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel 4 guterhaltene komplette ee fenster Herwe naht... Laſſen Sie Ihren 5 Inzug, Mleid, Mantel, reinigen eee eee oder färbon dann bringen Sie es in die Annahmeſtelle der Färberei Fr. Brehm.— Schnellſte Lieferung. Villigſte Preiſe Ferner empfiehlt ſich im Waſchen von Kragen, Hemden, Gardinen, uſw. die Neu⸗ waſcherei Chr. Mörz. Billigſte Berechnung!!! Annahmeſtelle: * Hügelſt raße 11 0 Aueadad billig zu verkauf. Holzstralle 3 Neue Wieintässer 50 Lt. 7.50 Mk. 100 Lt. 14.- Mk. 200 Ltr. 29.⸗Mk. auch and. Größe Wallstadt Amorbch. Str. 2 Abgabe: M'heim U 6 29 U kann abgefahren werden Wo? ſagt die Exped. Ida ada ſpiels von„Schillers Räuber“. Koſtüme, Zu⸗ taten und Rollenbücher ſind reſtlos am Donners. tag, den 25. 10. 34 abends um 8 Uhr im Karpfen(Nebenzimmer) abzuliefern. Der Leiter. Odeuwaldklub, Ortsgruppe Viernheim. Anläß⸗ lich des Wanderer⸗Ehrungsfeſt am kommenden Sonntag den 28. ds. Mts. ſowie einer Halb- tagswanderung am gleichen Tag, findet am kommenden Mittwoch abends 8½ Uhr im Klublokal eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt, und wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Morgen Mittwoch, den 24. Oktober abends 8 Uhr Klubabend im Löwen. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 e. V. Handball: Das Hallentraining für ſämtliche Mannſchaften iſt ab dieſe Woche auf Mittwochs abends 8 Uhr in der Sporthalle angeſetzt. Teilnahme iſt Pflicht. Jeden Freitag Spielerverſammlung. Der Spielwart. Teutonia⸗Schützenabteilung. Morgen Mittwoch abend ¼9 Uhr Beſprechung im Lokal wegen des Schlußſchießens am Sonntag. Auf Nr. 103 196 entfiel ein Gewehr. Der glückliche Gewinner wolle ſich melden. Der Vereinsführer. Bekanntmachung. Betr.: Unterhaltung des Faſelviehes. Für das Faſelvieh werden 100 Ztr. Hafer benötigt. Angebote für Lieferung frei Faſelſtall ſind verſchloſſen mit Muſtern bis ſpäteſtens Montag, den 29. Oktober 1934, vormittags 11 Uhr auf unſerem Büro Nr. 7 einzureichen. Viernheim, den 23. Oktober 1934 Bürgermeiſterei Viernheim. Bechtel. &.-akannimachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) Erinnerung. auch für die, die noch Heftchen u. a. abzurechnen haben. Ich erwarte, daß alle Block und Zellen walter ſich hiernach richten und auch tatſächlich am Mittwoch alle noch abzurechnenden Beträge zwiſchen 6 und 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle ein⸗ zuzahlen. N NS. Frauenschaft P O Achtung, Schachintereſſenten! Am Donnerstag Abend um ½9 Uhr treffen ſich alle Intereſſenten des Schachſpieles in dem Gaſthaus„Grünen Haus“ zwecks Gründung eines Schachklubs. Heil Hitler! J. A. des Bezirksleiters: Schweigert, ſtellv. Ogruf. Achtung Blockleiter der P. O.! wiederholt an die pünktliche Ablieferung der Beiträge! Es iſt Vorſchrift, daß dieſelben je⸗ weils bis 15. ds. betr. Monats abgeliefert werden müſſen. In Zukunft bitte ich unbedingt darauf zu achten. Ferner müſſen die Einhebeliſten mit Tinte geſchrieben werden. Ich erwarte alſo un— verzügliche Ablieferung der reſtl. Beiträge! Ratenzahlung für die Ausrüſtung! Ich weiſe darauf hin, daß die Ratenzahlungen für die Ausrüſtung pünktlich zu zahlen ſind, andernfalls ich von den ſeinerzeit angedrohten Maßnahmen rückſichtslos Gebrauch machen werde. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart S8 BO—- DAF D A. F. Die Mädels die fich zu dem Koch- u. Nähkurs der DA gemeldet haben, erſcheinen am Dienstag zwiſchen 6 und 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Die rückſtändigen Beiträge ſind unbedingt dieſen Monat zu begleichen, andernfalls die Abmel⸗ dung automatiſch erfolgt. Die erwerbsloſen Mitglieder der Dä machen wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitrag der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſen 1 bis Za lediglich eine Verwaltungsgebühr darſtellt und keinerlei Rechte auf Unterſtützung gewährt. D. A. F. Bunter Abend. Die NS. Gem. „Kraft durch Freude“ veranſtaltet am 28. 10. erſtmalig für Viernheim im Gaſthaus zum Freiſchütz einen bunten Abend. Die Volksgenoſſen werden heute ſchon hieraus aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den Abend von ſonſtigen Veranſtal⸗ tungen frei halten. Der Abend wird beſtritten von der weltbekannten Mainzer Lachbühne. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen möglich iſt, die Veranſtaltung zu beſuchen. Ich verweiſe auf das heutige Inſerat in der Zeitung. Achtung Zellenwalter! Die Bezugsgelder für die Zeitſchrift Arbeitertum find bis allerſpäteſtens Mittwoch abend abzurechnen. Dasgleiche gilt Ich erinnere Morgen Mittwoch, den 24. Oktober findet im Fürſt Alexander unſer Verpflichtungsabend ſtatt, zu dem Kreisleiterin Frau Weſternacher erſcheinen wird. Pünktlich 9 Uhr. Heil Hitler! Die Leiterin. NS V Amt für Volkswohlfahrt(Winterhilfswerk). Morgen Mittwoch, vormittags von 8— 12 Uhr findet eine weitere Brotausgabe für die Hilfs- bedürftigen mit 4 und mehr Kindern ſtatt. Ausgabe im Goetheſchulhof. Sͤa der NSDAP, Sturm 2/R 171. Heute pünktlich 8 Uhr Dienſt. Am. Samstag findet der ſchon lange geplante Kameradſchaftsabend ſtatt. Die Bevölkerung Viernheims wird zu dieſer Veranſtaltung auf das herzlichſte eingeladen. Der Führer des Sturmes 2/171 m.d. Fb. Baldauf, Truppführer Lokales Viernheim, 23. Okt. Achtung, Schachintereſſenten! Die Schachintereſſenten Viernheims ſeien auch an dieſer Stelle auf die am Donnerstag Abend 9 Uhr im Gaſthaus zum grünen Haus ſtatt⸗ findende Verſammlung zwecks Gründung eines Schachklubs ganz beſonders aufmerkſam gemacht. (Siehe unter NS. Bekanntmachungen.) „ Der Tränkeaushub der Sand⸗ höferwegtränke hat begonnen. Trägerin der Arbeit iſt die Gemeinde. Die Tränke wird gereinigt und etwa 1 Meter vertieft, damit der Inhalt vergrößert wird. Etwa 30 Volksgenoſſen haben hier für einige Wochen Arbeit und Brot gefunden.. *Die Brotſammlung des Jung⸗ volks hatte für das ganze Kreisgebiet ein Er⸗ gebnis von 3819 Laib Brot. Davon wurden 1021 Laib in Viernheim verteilt, 2798 Laib wurden der Stadt Offenbach überwieſen. * Pflichtinnung für das Bäcker⸗ gewerbe. Am Montag, den 5. November 1934, nachmittags /2 Uhr findet in Weinheim im Lokal„Zum ſchwarzen Adler“ eine Innungs⸗ Achtung Neuhaus beſitzer! Die Not der Neuhausbeſitzer iſt bekannt. Aus dieſem Grunde haben ſich die Neuhausbe⸗ ſitzer im ganzen Reich zu einem Reichsverband zuſammengeſchloſſen, der wiederum in Landes⸗ verbände aufgeteilt iſt. Der Verdienſt und die Miete erreichen nicht annährend die Höhe, die die Eigentümer zur Deckung der Zinſen und zum Lebensunterhalt haben müßten. Dadurch werden ſchon zahlloſe Häuſer infolge der Zinsrückſtände zwangsver⸗ ſteigert, obwohl nicht einmal die auf ihnen laſten⸗ den Hypotheken eingelößt wurden. Daß wir heute noch nicht tiefer in das Elend geraten ſind, haben wir einzig und allein dem Eingreifen un- ſeres Verbandes und dem Wohlwollen unſeres Führers zu verdanken. Der Vollſtreckungsſchutz, der Erlaß der Gemeindegrundſteuern uſw. ſind der Uebergang zu der von dem Verband ange- ſtrebten Zinsſenkung, Schuldenabwertung u. ſ.w. Es wird aber immer wichtiger, die Regierung von unſerer Notlage zu unterrichten, dazu kann aber nur der reſtloſe Zuſammenſchluß der Neu- hausbeſitzer beitragen. Kommen Sie deshalb zu uns und kämpfen Sie mit, um den Neuhausbeſitz zu einer gerechten und wohlverdienten Entlaſtung zu verhelfen. Der Verbandsbeitrag von 25 Pfennig monatlich iſt verſchwindend klein gegenüber der großen Sache, um die es geht, und kann und muß von jedem Neuhausbeſitzer geopfert werden. Fragen Sie nicht, ob wir etwas erreichen werden. Es gibt nur eine Antwort: Es muß erreicht werden. Wir müſſen unſere Familie ein den wirtſchaftlichen Verhältniſſen nach normal belaſtetes Heim erwerben. Aber von allein kommt kein Erfolg auf jeden Neuhausbeſitzer kommt es an. Unſer Ver⸗ band ſtellt eine Organiſation unter national⸗ ſozialiſtiſcher Führung dar. Die Früchte der anderen zu ernten, iſt an⸗ genehm. Wer dies aber tut, wird im Volksmund ein Feigling und Schmarotzer genannt. Aber auch hier wird eine Regelung gefunden werden, um diejenigen auszuſcheiden die ſich abſeits ſüellen. Deshalb reihe ſich jeher ſofort ein um mitzu⸗ kämpfen an dem Aufbau unſerer Wirtſchaft. Bekanntmachung Betr.: Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung. Wie bereits in der Preſſe bekannt gegeben worden iſt, iſt vom 1. November 1934 ab in der Fettverbilligung eine Aenderung eingetreten. 6 Für die Monate November und Dezember 1934 ſowie für Januar 1935 wird die Fettverbilligung in folgender Maßnahme durch geführt: 9 7 1 der ae erhält monatlich einen Reichs verbilligungsſe für Speisefette(Gruppe A) der beim e von mindeſtens einem halben Pfund der auf verſammlung ſtatt, zu welcher jeder Bäckermeiſter zu erſcheinen hat. dem Stammabſchnitt angegebenen Fettwaren mit einem Wert von 25 R 0 a gegeben werden kann. Dagegen iſt von der Ausgabe der Bezugsſcheine für Haushaltungsmargarine abgeſehen worden. Dieſe werden durch einen weiteren Reichsverbilligungsſchein(Gruppe B) erſetzt, um dem Inhaber des Stammabſchnittes die Möglichkeit zu geben, anſtelle von Margarine auch andere Fettwaren verbilligt zu beziehen. Der Reichs verbilligungsſchein B gewährt die gleichen Vergünſtigungen wie der Reichsver⸗ billigungsſchein A. Mit der Beſeitigung der Bezugsſcheine für die Haushaltungsmargarine iſt deren Steuer- freiheit aufgehoben worden. Eine Schlechter⸗ ſtellung der Bezugsberechtigten tritt dadurch nicht ein, da die Verteuerung durch die Aus⸗ gabe des zweiten Reichsverbilligungsſcheine⸗ wieder ausgeglichen wird. Der Stammabſchnitt enthält demnach drei Reichsverbilligungsſcheine A ſowie drei Reichs- verbilligungsſcheine B. Der auf dem Stamm⸗ abſchnitt befindliche Beſtellſcheine gilt für drei Pfund Konſummargarine. Die Gültigkeitsdauer der Reichsverbilligungsſcheine iſt jeweils auf einen Monat begrenzt. Ihre Verwendung nach Ablauf der ausgedrückten Gültigkeitsdauer iſt daher unzuläſſig. Die Bezugsſcheine werden wie folgt verteilt a) am Mittwoch, den 24. Oktober 1934 an Wohlfahrtserwerbsloſe bei der Kontrolle beim Arbeitsamt, b) am Mittwoch, den 24. Oktober 1934 an die übrigen Empfänger in folgender Reihenfolge: für Ortsarme, Sozial- und Kleinrentner vor⸗ mittags von 11 bis 12 Uhr(Sozial- und Kleinrenter ſind nur diejenigen Perſonen, die durch die Gemeindekaſſe eine Sozial- oder Kleinrentnerunterſtützung erhalten.) für Unfall-, Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und Knappſchaftsrentenempfänger nachmittags von 12 bis 1 Uhr. für Empfänger von Zuſatzrenten, nachmittags von 13 bis 14 Uhr. für die Empfänger von Vorzugsrenten, Not⸗ ſtandsarbeiter von der Reichsautobahn, für Perſonen, deren Lohn- und ſonſtiges Ein⸗ kommen den Richtſatz der öffentlichen Fürſorge nicht weſentlich überſteigt, für kinderreiche Familien mit 3, bei Witwen mit 2, oder mehr unterhaltungsberechtigten minderjähr⸗ igen Kindern, nachm. von 14 bis 16 Uhr. Die Ausgabe der Bezugsſcheine unter b erfolgt im Wiegehäuschen des Rathauſes. Rentenbeſcheid, Stammbücher und Lohnbe⸗ ſcheinigungen etc. ſind vorzulegen. Viernheim, den 28. Oktober 1934. Bürgermeiſterei Viernheim J. B. Schweigert Briefkasten l aft. Die Gattin Poincares —— ammung. Sie war eine ver we eurlette Berucct, geborene Morsbach Kaufbeuen(Naher). 0„ Kath. Pfarrgemeinde. Aufführung des Schau Von der Saar zum Rhein 13 Siernheimer Tageblatt— iernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme 140 k. frei ins Haus gebrach Sonntag“, halbmonatli 8 der Sonn- und Feiertage.— e monatl. t.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den „Aluſtrierten Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan rnſprecher 117.— Telegr.: An 5 Main, Verantwortlich für iger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil! Joh. Martin, Viernh 22 % Finzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle ö Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Nr. 247 nm (Biernheimer Bürger-Ztg.— Biernh. Volksblatt) Unzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Mill g bei 10 8 0 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— imeter⸗Zeilt Pfennig, Reklame Pfennig, Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von lämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berück ichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Mittwoch, den 24. Oktober 1934 Von Dr. Fritz Hellwig⸗ Saarbrücken. NSK. Die Saarfrage iſt der Prüf⸗ ſtein für Frankreichs Friedens⸗ willen, für ſeine Bereitſchaft zu wahrer Verſtändigungspolitik. Denn es iſt Frank⸗ reich geweſen, das die Saarfrage in ihrer heutigen Geſtalt erſt geſchaffen hat in einer Zeit der Kriegspſychoſe, als es den Weg zum Rhein möglichſt vollſtändig in ſeine Hand bekommen wollte. Frankreichs Ziel war von jeher weiter ge— ſteckt, als nur bis zur Saar. Das große Ziel war der Rhein, ſolange überhaupt Frankreich ſeit dem 16. Jahrhundert die Ausdehnungspolitik nach dem Oſten ver— folgt. Entgegen allen Lehren der Geogra— phie behauptete man vom Rhein, er ſei die „natürliche Grenze“ Frankreichs, die Leru⸗ fenſte Sicherheitslinie für die franzöſiſche Nation. Seitdem im 17. Jahrhundert mit der Er— oberung des Elſaß und Straßburgs der Oberrhein erreicht und geſichert worden var, trachtete Frankreich danach, bis zum Mittel— rhein, in die Gegend von Mainz, vorzu⸗ ſtoßen. Wer dort den Rhein bei der Main⸗ mündung beherrſchte, dem mußte Deutſch— land zu Füßen liegen, denn von dort aus war man imſtande, Nord- und Süddeutſch— land an dieſer ſchmalſten Stelle des Reiches, auf der Linie Mainz— Eger, voneinander zu trennen. Außerdem ſtanden die beiden wichtigſten innerdeutſchen Veroindungs⸗ linien offen; nach Nordoſten Mai 18—Frank⸗ furt—Norddeutſchland(Berlin!, nach Süd⸗ oſten Mainz Frankfurt—Süddeutſchland und Oeſterreich(Wien). Der Weg nach Mainz und dem Mittel⸗ rhein führte Frankreich durch Lothringen ind die Saargegend. Paris—Metz- Saar⸗ brücken Mainz iſt die uralte Heer⸗ ſtraßſe, auf der bereits römiſche Legionen zum Rhein marſchierten. Noch heute folgen ihr die wichtigſte Schnellzugslinie. War Saarbrücken in franzöſiſcher Hand, dann war der Aufmarſchpunkt für den Marſch zum Rhein gewonnen, denn von dieſem Straßenknotenpunkt führen nicht weniger als fünf Hauptſtraßen(denen in der neue— ſten Zeit die Schnellzugslinien entſprechen) zum Rhein marſchierten. Noch heute folgten nennen das Saargebiet darum heute noch eine„Rieſendrehſcheibe“. In klarer Erkenntnis der ſtrategiſchen Be⸗ deutung der Saargegend begnügte ſich Frankreich jedesmal mit dem Erwerb der Saar, dem„petit Rhin“, wenn das Haupt⸗ ziel, der„grand Rhin“(Mittelrhein und lin⸗ kes Rheinufer) nicht ſofort erreicht werden konnte. So war es unter Ludwig XIV., der die Saargegend mit Frankreich„reunierten, (zu deutſch:„wiedervereinigte“, wie die Franzoſen ſagten.„Raubten“ wäre aber richtiger geweſenl!), ſo war es in der großen franzöſiſchen Revolution, ſo war es im 1. Pariſer Frieden, als Frankreich von allen Eroberungen nur noch die Saar Zurückbe⸗ hielt, ſo war es unter Napoleon III., der ſtatt des Rheins doch wenigſtens die Saar annektieren wollte. ö Und ſo gingen auch ſchließlich die fran⸗ zöſiſchen Staatsmännner des Weltkrieges und des Verſailler Diktates vor, die die An⸗ nektion des Saarlandes aus ſtrategiſchen und wirtſchaftlichen Gründen durchſetzen wollten. Wohl wurde die vollſtändige An⸗ nektion durch Wilſon verhindert, doch kann es keinem Zweifel unterliegen, daß Frank⸗ reich die militäriſche Vorherrſchaft im Saar⸗ gebiet ungehindert beſitzt. Das geht ſchon allein daraus hervor, daß Frankreich ſeine Truppen im Widerſpruch ſelbſt zum Verſail⸗ ler Saarſtatut bis 1930 im Saargebiet be⸗ laſſen konnte. Das heutige Saargebiet liegt vollſtändig im Feuerbereich der modernen franzöſiſchen Grenzbefeſtigungen; die Ver⸗ waltung ſeines Eiſenbahnnetzes iſt nach 1920 vom Deutſchen Reich abgetrennt worden. Der„Status quo“ im Saargebiet würde alſo für Frankreich einen entſcheidenden Schritt auf dem Wege zum Rhein bedeuten. Umgekehrt kann nichts beſſer Frankreichs wahren Friedenswillen beweiſen, als wenn Frankreich die mit der Schaffung des Saargebſetes 1919.20 und mit der Sta⸗ tus⸗quo⸗Löſung 1935 Nn militäriſchen Ziele auf; nd dien arbevölkerung be⸗ ſchaften einmal dem Luftverkehr - Berlin, 24. Oktober. Die„Deutſche Poſt zeitung“ hat eine intereſſante Sonderaufgabe über Fragen des Luftverkehrs Der Reichsminiſter der Luftfahrt, Hermann Göring, ſagt in einem Geleitwort unter anderem, daß jetzt wie einſt im Auth die der Beſchleunigung des Poſtweges ſorgfältigſte und eifrigſte Arbeit gelte. Die deutſche Handelslufkfahrt konnte auf dieſem für die Entwicklung der nationalen wie der Weltwirtſchaft gleich be⸗ deutſamen Gebiet dank der ſtets verſtänd⸗ nisvollen Förderung durch das Reichspoſt⸗ miniſterium bisher mit beſonderem Erfolg wirken. Joachim Matthias von der Deut⸗ ſchen Lufthanſa erklärt, daß der Luft⸗ verkehr im Laufe der nächſten Jahre in die Lage kommen werde, weſentlich größere Strecken zu überbrücken und höhere Ge— ſchwindigkeiten zu entwickeln. Sicher ſei auch, daß die herausgebracht. ö die Straloſphäre mit allen ihren dem Flug günſtigen Eigen⸗ erſchloſſen wird. 7 Dr. Lempertz vom Luftſchiff bau „Zeppelin“ Friedrichshafen ſtellt U. a. feſt, daß vom Jahre 1928 bis zum 27. Sep⸗ tember 1934 das Luftſcheff„Graf Zeppelin in 405 Fahrten insgeſamt 918 708 Kilo- meter zurückgelegt habe. Das Luftſchiff befand ſich dabei 9042 Stunden in der Luft. An Fahrgäſten wurden 10 053, an Poſt 23 648 Kilogramm und an ſonſtiger Fracht 40 162 Kilogramm beför⸗ dert. Das im nächſten Jahr zur Vollendung gelangende Flugſchiff„L 129“ bietet bei ſeiner den„Graf Zeppelin“ faſt um das Doppelte ſübertreffenden Größe die Möglichkeit, die zweifache Menge an Fahrgäſten und ein Mehrfaches an Poſt und Fracht zu befördern. Ob der Neubau, ſo ſchließt Dr. Lampertz,„in die beſtehenden Luftſchifflinien Friedrichshafen— Rio de Ja⸗ Madrid, 24. Oktober. Aus dem Hauptquartier der Regierungs⸗ truppen in Gijon wird jetzt die Einnahme der letzten, noch in den Händen der Aufſtän⸗ diſchen befindlichen Orte Aſturiens gemeldet. Der Einmarſch vollzog ſich im allgemeinen unblutig. Als Beute fielen den Truppen 3500 Gewehre, zehn Maſchinengewehre, zwei Kanonen und über zwei Laſtwagen mit Dynamit in die Hände. Daß ſich die Auf: ſtändiſchen bedingungslos ergaben, iſt auf die Niedergeſchlagenheit in ihren Reihen, auf den Mangel an Lebensmitteln in ihren Fa⸗ milien und ſchließlich auch auf das Ausgehen der Munitionsvorräte zurückzuführen. Der von der Madrider Zeitung„El De⸗ bate“ nach Aſturien entſandte Berichterſtat⸗ ter gibt ausführlich ſeine Eindrücke vom aſturiſchen Kampfgebiet wieder. Die Häuſer der Dörfer waren zum großen Teil zerſchoſſen. Sämtliche Brücken und Ueberführungen in jener Gegend waren von den Aufſtändiſchen in die Luft geſprengt worden und nur notdürftig von den Pionie⸗ ren mit Brettern und Balken wieder gang⸗ bar gemacht. Erſchütternd waren die Szenen, ſich Auf der nach der Befreiung Oviedos unter den Einwohnern abſpielten. de einen Seite die Wiederſehensfreude derſeni⸗ gen, die nach tagelanger Trennung ihre An⸗ gehörigen und Freunde geſund weder an⸗ die ungehindert in das deutſche 01 en äßt. trafen und auf der anderen Seite die Trau⸗ neiro eingegliedert wird, oder ob er dazu be— ſtimmt ſein wird, das große internationale Projekt einer Luftſchiffverbindung zwiſchen Holländiſch-Indien—Europa-Süd und Nord— amerika einzuleiten, ſteht noch dahin.“ Dr. Eckener in Amerika Waſhington, 24. Oktober. Dr. Eckener iſt zur Raterteilung in Luftfahrlfraͤgen vom Luftfahrtausſchuß der Bundesregierung nach Waſhington eingeladen worden. Er wird am heutigen Mittwoch in Wafhington ein— treffen und am nächſten Montag vor dem Ausſchuß erſcheinen. „Graf Zeppelin“ zurückgelehrt Friedrichshafen, 24. Okt. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt unter Führung von Kapi— tän Lehmann von Pernambuco nach Fried— richshafen zurückgekehrt und auf dem Werft— gelände glatt gelandet. An der Südamerika— fahrt nahmen 12 Paſſagiere teil. * Neuer Flug Piccards Der Profeſſor und ſeine Frau in der Strakoſphäre. Detroit, 23. Oktober. Profeſſor Piccard und Frau ſtiegen mit ihrem Ballon„Aſcenſion“ zu Stratoſphärenflug auf. Dem Abflug des wohnten etwa 40 000 Menſchen bei. darunter auch Henry Ford. Der Ballon ſtieg langſam und verſchwand bald in den tiefhängenden Wolken. Er trieb ſüdoſtwärts. Jean Piccard führt einen Kurzwellenſender mit. um mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben Einephantaltiſche rlugleiſtung Scatk und Black flogen 20 000 Kilomeker in 2 Tagen 23 Stunden. London, 23. Oktober. Das engliſche Spitzenflugzeug der Auſtra- lienflieger mit der Beſazung Scott und Black iſt als erſtes in Melbourne gelandet. Lauf amtlicher Feſtſtellung haben die beiden Der Aufruhr niedergekämpft Endlich Ruhe in Nordspanien— 2500 Tote? er derjenigen, die feſtſtellen mußten, daß ihre nächſten Verwandten in dem furcht— baren Blutbad umgekommen waren. In Sama wurden 110 Poliziſtenermor⸗ det. In La Felguera ſollen die Aufſtän⸗ diſchen 60 Leute, die Poligeitruppen 78 ver— loren haben. In den einzelnen Revolukionszenkren überwogen teilweiſe die Syndikaliſten oder die Sozialiſten und zum Teil der freie Kom— munismus. Dieſe Unterſchiede machten ſich vor allen Dingen in der Arbeitsweiſe der Revolutionsausſchüſſe bemerkbar. In Mieres wurde der freie Kommunismus ausgerufen. Man ſetzte das Geld außer Kraft und gab als Zahlmittel Gutſcheine heraus, mit denen der Geſchäftsverkehr geregelt wurde. Die Aerzte mußten von früh 8 Uhr bis abends 8 Uhr Dienſt tun und von abends 8 bis morgens 8 im Resvolutionshoſpital Wache halten. Für dieſe Arbeit erhielten ſie einen Gutſchein von einer Peſeta(etwa 35 Pfennig) täglich für ihre ganze Familie. Zum Vorgeſetzten für die Aerzte wurde ein Praktikant ernannt. Bei der Madrider Polizeibehörde hat ſich ein 26jähriger Student geſtellt, der angab, der verantwortliche Führer bei den Schieße⸗ reien während der Revolutionstage in Ma⸗ drid zu ſein. Er bedauere außerordentlich, daß ſich eine Reihe Führer durch die Flucht der Verankworkung entzogen ö einem Stratoſphärenballons EE ee eine Gewähr nicht übernommen werden Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Triumphe der Luftfahrt Die Veſchleunigung des Luftverkehrs— Faſt eine Million Zeppelinkilometer Sieger für die 20 000 Kilometer lange Skrecke Mildenhall Melbourne zwei Tage, 22 Stunden und 58 Minuten gebraucht. Auf dem Flemington-Rennplatz hatten ſich ungefähr 30000 Männer, Frauen und Kinder verſammelt, um den Sieger im Luft— rennen England Auſtralien zu erwarten. Der ſiegreiche Flieger Scokt. luch die Hausdächer von Melbourne waren ſchwarz von Tauſenden von Schauluſtigen. Der Himmel war bedeckt, aber ein feiner Regen, der auf die Wartenden niederfiel, hörte kurz vor Eintreffen des Flugzeuges auf. Die beiden Sieger, der 31jährige Char— l scott und der 35jährige Campbell Black, den von der Menge begeiſtert begrüßt. Im Kreis geflogen. Die holländiſchen Flieger Parmentier und Moll haben drahtlos ein Notſignal abgege— ben. Sie ſcheinen ſich verirrt zu haben. Die Eiſenbahnbehörden der Städte Albury und Wodonga unterrichteten ſie, daß ihr Flug— zeug 60 Minuten über der Umgebung dieſer Städte im Kreis geflogen ſei. hätte. Sein unmittelbarer Chef ſei ebenfalls geflohen und habe eine beträchtliche Summe Geldes mitgenommen. Der ſpaniſche Juſtizminiſter gab bekannt, daß die von den Kriegsgerichten in Barce— lona und Aſturien verhängten Todesur— teile an den Oberſten Gerichtshof über— wieſen werden. Durch die außerordentlich große Zahl der gefangen genommenen Re— bellen iſt die Unterbringung dieſer Verhaf— teten zu einem großen Problem geworden. Da die Gefängniſſe bereits überfüllt ſind, iſt ein größeres Scheff nach dem aſturiſchen Hafen Gijon beordert, das in ähnlicher Weiſe, wie das bereits in Barcelona geſche— hen iſt, einen Teil der Gefangenen beher— bergen ſoll. Vorausſichtlich wird der ſpaniſche Marineminiſter als offizieller Vertreter der ſpaniſchen Regierung in das nordſpaniſche Kampfgebiet reiſen. Nach einem Bericht der Madrider Zeitung „Epoca“ ſollen bei den Kämpfen in Aſturien mehr als 2500 Perſonen ums Le⸗ ben gekommen ſein. Die Memelbeſchwerde Litauens Geſandter im britiſchen Außen⸗ miniſterium. London, 23. Oktober. Im Zuſammenhang mit der Berufung der deutſchen Regierung an die Garantiemächte wegen gewiſſer Maßnahmen des litauiſchen Gouverneurs des Memelgebietes ſprach der litauiſche Geſandte beim engliſchen Außen⸗ miniſterium vor. Der Geſandte hat, wie ver⸗ lautet, die Bereitſchaft ſeiner Regierung zum Ausdruck gebracht, den Fall ſobald wie mög⸗ lich in Genf verhandeln zu laſſen. 5 aunheſmer Anzeiger Viernheimer Zeitung „eiue Hand dem handwerk Die Bedeutung der Neichstagung des deutſchen Handwerks Berlin, 24. Oktober. Die Reichstagung des deutſchen Hand⸗ werks, die am Sonntag, den 28. Oktober, in Braunſchweig ſtattfindet, ſteht wie im Vor⸗ jahr unter dem Zeichen„Deine Hand dem Handwerk“. Reichshandwerksmeiſter Schmidt machte vor Vertretern der deutſchen Preſſe Ausführungen über die Bedeutung des Handwerks für die deutſche Volkswirtſchaft und über die Einzelheiten der Reichstagung. Das deutſche Handwerk hat im Jahre 1927 noch einen Umſatz von rund 22 Milliarden Mark gehabt. Bis zum Jahre 1932 ging der Umſatz auf zehn Milliarden Reichsmark zu⸗ rück. Seit der Machtübernahme durch die nationalſozialiſtiſche Regierung hat ſich ein erfreulicher Amſchwung gezeigt, was daraus hervorgeht, daß der Umſatz im Jahre 1933 bereits auf 13.5 Mil⸗ liarden Mark angeſtiegen iſt, alſo eine Zu— nahme um 35 v. H. aufweiſt. Zu der Braunſchweiger Tagung werden 120 Ehrengäſte, nämlich Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, 60 Reichs— fachvorſitzende, die 13 Landeshandwerks— meiſter, 64 Handwerkskammerpräſidenten erwartet. Aus jedem Treuhänderbezirk werden außerdem je ein Meiſter, Geſelle und Lehrling nach Braunſchweig kommen, die mit Rückſicht auf ihre Tätigkeit für die Be— wegung und den Staat hierzu auserwählt worden ſind. Die Tagung wird eröffnet durch einen Empfang der Ehrengäſte im Rathaus durch Miniſterpräſident Klagges und Oberbürger— meiſter Dr. Heſſe. In feierlichem Zug be— geben ſich die Ehrengäſte dann vom Rathaus zur Burg Dankwarderode, wo die eigentliche Tagung ſtattfindet. An der Spitze des Zuges werden der kom— miſſariſche Reichswirtſchaftsminiſter, Reichs— bankpräſident Dr. Schacht, der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, und Reichshandwerks— meiſter Schmidt gehen. In der Burg Dankwarderode wird nach einer Totenehrung die Verpflich— tung der Reichshandwerksmeiſter durch den Reichshandwerksmeiſter erfolgen. Da die ganze Veranſtaltung durch Rundfunk über— tragen und von ſämtlichen 18000 Innun— gen in Deutſchland geſchloſſen angehört 51 ſo wird auf dieſem Wege gleichzeitig ie Verpflichtung von etwa 10 000 Amks- waltern des Reichsſtandes des deulſchen Handwerks durch den Reichshandwerksmeiſter vorge— nommen. Auf der Tagung ſprechen der kom— miſſariſche Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht, der Stabsleiter der PO., Dr. Ley, und der Reichshandwerksmeiſter Schmidt. In den Innungsverſammlungen, die gleich— zeitig überall im Reich ſtattfinden, wird ein Aufruf des Reichshandwerksmeiſters ver— leſen. In den Schulen wird am kommenden Samstag in einem halbſtündigen Vortrag der Schuljugend die Bedeutung und der Wert des Handwerks klargemacht werden. Doumergues Neformpläne Noch keine Entſcheidung im Miniſterrat. Paris, 24. Oktober. auf zurückgeführt, daß infolge der Belgrader Beiſetzungsfeierlichkeiten eine gewiſſe Aende⸗ rung des Reiſeprogramms notwendig ge⸗ worden ſei; ferner daß in der nächſten Woche in Rom die Jahresfeier des Marſches auf Rom ſtattfinde. Man nimmt ferner an, daß Miniſterpräſi⸗ dent Gömbös vorher noch dem außenpoliti⸗ ſchen Ausſchuß des Reichstages einen Ge⸗ ſamtbericht über die internationale Lage er⸗ ſtatten wird. Preſſemeldungen, nach denen die Verſchiebung der Wiener und Rom⸗ Reiſe auf diplomatiſche Schwierigkeiten zu⸗ rückzuführen ſei, werden an zuſtändiger ungariſcher Stelle als vollſtändig unbegrün— det erklärt. Deutsche Tagesſchau Der Dank Jugoflawiens. Der jugoſlawiſche Geſandte ſtattete dem Führer und Reichskanzler einen Veſuch ab und ſprach namens des Regentſchafts rates und der Regierung Jugoſlawiens dem Füh⸗ rer und der Reichsregierung herzlichen Dank für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger An⸗ teilnahme aus, die Deutſchland bei dem tra⸗ giſchen Tode des Königs Alexander gezeigt habe. Jachgruppe 7 in der RBG. Handwerk. Im Einverſtändnis mit dem Hauptamts— leiter der NS.⸗Hago, Pg. Dr. von Renteln, hat der Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter, Pg. W. G. Schmidt, den Optikermeiſter Pg. Kurt Arendt zum Fachgruppenwalter der Fachgruppe 7 in der Reichsbetriebsgemein— ſchaft Handwerk ernannt. Zur Fachgruppe 7,„Sonſtiges“, gehören die hoͤndwerksmäßig betriebenen Berufe der Edelſteinſchleifer, Glasſchleifer und Beleger, Glasbläſer und Inſtrumentenmacher, Seiler und Segelma— cher, Tierpräparatoren. Achtung! Die franzöſiſchen Meniſter traten unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten zu einem Miniſterrat zuſammen. Staatspräſident Le— brun unterrichtete die Miniſter über den herzlichen Empfang, der ihm und den übri— gen franzöſiſchen Teilnehmern an den Bei— ſetzungsfeierlichkeiten für König Alexander zuteil geworden ſei. Miniſterpräſident Dou— mergue unterbreitete einen Erlaß zur Ge— genzeichnung, der die Kammern zum 6. No— bember einberuft In der im Anſchluß an den Miniſterrat veröffentlichten amtlichen Verlautbarung iſt nicht enthalten, was darauf ſchließen laſſen könnte, daß der Miniſterpräſident den Mini— ſterrat von ſeinen Staatsreformplänen un— terrichtet hat. Wie dazu verlautet. iſt dieſe Frage auch noch nicht erörtert worden. Der Einſpruch des Vorſtandes der radikal— ſozialiſtiſchen Senatsgruppe gegen die Re— ſörmpläne Doumergues und deſſen ent— ſchiedene Verſicherung, daß er mit allen ge⸗ ſetzlichen Mitteln die Verwirklichung ſeiner Pläne betreiben werde, haben in parlamen— tariſchen Kreiſen und in der Preſſe einen Widerhall gefunden, der die 3 uſpitzung der innerpolitiſchen Lage erkennen läßt. Ein verſchobener Veſuch Die Reiſe des Miniſterpräſidenten Gömbös. Budapeſt, 24. Oktober. Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös iſt nach kurzem Aufenthalt in Wien wieder in Budapeſt eingetroffen. Der Gegenbeſuch des Miniſterpräſidenten beim Bundeskanzler Schuſchnigg iſt verſchoben worden. Gömbös beabſichtigt, anfangs November zum Beſuch der italieniſchen Regierung ſich nach Rom zu begeben und wird auf der Fahrt nach Rom der öſterreichiſchen Regierung in Wien ſei⸗ nen Beſuch abſtatten. Die Verſchiebung der Rom⸗ und der Wie⸗ ner Reiſe wird an zuſtändiger Stelle dar⸗ Saarabſtimmungsbereihtigte Wie muß die Eintragung im Paß am Ab- ſtimmungskag lauten? 1. Vorname(Rufname), Zuname, Ge— burtsdatum und»ort im Paß müſſen mit den betreffenden Angaben in der Stimm— liſte übereinſtimmen. Sind mehrere Vor— namen in der Liſte, ſo genügt es, wenn im Paß der Rufname ſteht und umgekehrt. Eine verſchiedene Schreibweiſe der Vor— namen iſt bedeutungslos; ebenſo die Ab— kürzung von Vornamen wie Friedrich, Fritz, Heinrich— Heinz, Karoline— Lina, Ka— tharina— Mina uſw. In letzterem Falle empfiehlt es ſich aber die Ausgleichung des Vornamens im Paß an den in der Liſte aufgeführten Vornamen, weil auf dieſe Weiſe die Feſtſtellung der Perſon des Wahl⸗ berechtigten bei der Wahlhandlung beſchleu— nigt werden kann. 2. Abweichungen bezüglich des Berufs und der Wohnung des Abſtimmungs⸗ berechtigten im Paß und in der Liſte ſind bedeutungslos, wenn die Perſonalangaben unter 1. übereinſtimmen. ö 3. Enthält bei einer Frau die Eintragung in der Stimmliſte den Namen des Mannes und ihren Mädchennamen(3. B. Müller geb. Schulze Maria), ſo muß der Paß ebenſo lauten. Fehlt in dem Paß der jetz ge Name der Frau oder iſt der jetzige Name der Frau ohne Angabe des Mädchen⸗ namens aufgeführt, ſo muß der Paß der örtlichen Polizeibehörde zur Vervollſtändi— gung vorgelegt werden. Der in der Stimm— liſte eventuell aufgeführte Vorname des Ehemanns braucht im Paß nicht nachgetra— gen zu werden. 5 4. Zur Entlaſtung der zurzeit mit der Ausſtellung von Meldebeſcheinigungen ſtark beſchäftigten Polizeibehörden wird aber dringend gebeten,, Paßangelegenheiten, die mit der Abſtimmung in Zuſammenhang ſte— hen, erſt nach dem 26. Oktober 1934 0 Un⸗Branvenburg ſtatt, die die Verbunden⸗ . 705 heit des Deutſchen Arbeitsdienſtes mit brachte. Angetreten waren die Arbeitsdienſt⸗ abteilung Potsdam, ſowie der Muſikzug des Gaues 9 mit Fanfaren. Gauarbeitsführer Bormann vom Gau 9 begrüßte Dr. Goeb⸗ bels und betonte, mit welcher Freude der Deutſche Arbeitsdienſt die Anteilnahme des Mannes an ſeiner Arbeit ſehe, der die Ver⸗ körperung des nationalſozialiſtiſchen Kamp⸗ ſes in Berlin ſei. Im Namen des Deutſchen Arbeitsdienſtes, der die Weiterführung des Front⸗ und Kampferlebniſſes ſei, bitte er Oberſtarbeitsführer Dr. Goebbels: Sei unſer Kamerad! „In ſeiner Eigenſchaft als Oberſtarbeits⸗ führer gab Dr. Goebbels für den Tag die Loſung aus:„Arbeitsdienſt iſt Ehrendienſt an der Nation!“ Anſchließend erklang zum erſten Male, vom Muſikzug geſpielt, von den Arbeits⸗ männern geſungen, das Dr. Goebbels ge⸗ widmete„Lied vom Spaten“ Dr. Goebbels erklärte in einer kurzen Anſprache, daß bereits vor drei oder vier Jahren, als Oberſt Hierl die Idee des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Arbeits uſtes vor den Gauleitern zum erſten Mule entwickelte, die Bewegung erkannt habe, daß dies die gran⸗ dioſeſte ſozialiſtiſche Verwirklichung des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Gedankens ſein werde. Möge in der Welt auch noch ſo ſtark die Boy⸗ kotthetze betrieben werden, dieſen Aufbau und dieſe Arbeit könne niemand zerſtören. Mehr denn je ſei heute das Wort berechtigt: „Es wird uns doch gelingen“ Planmäßiger Steuerabban Die wirkſamſte Arbeitspolitik. Berlin, 24. Oktober. Der Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbertsloſenverſiche— rung, Dr. S yer up, hat, wie das Nd. mel⸗ det, wichtige Geſichtspunkte über die Arbeits— beſchaffung als Aufgabe des nationalſoziali-⸗ ſtiſchen Staates in der Fachzeitſchrift„Die Arbeitsloſenhilfe“ niedergelegt. Darin be— tont er u. a. die hohe Bedeutung einer wirt⸗ ſchaftlichen 1 Geſundung des Bauernkums ür die Arbeitspolitik und legt dar, daß ein zeſicherter und planmäßiger Abbau der die Wirtſchaft belaſtenden Steuern und Abgaben etzten Endes die wirkſamſte Arbeitspolitik ei. Zu den Juzugsſperren in Großſtädten nacht der Präſident die Mitteilung, daß er nicht beabſichtige, auf dieſem Gebiet zunächſt weitere Anordnungen zu erlaſſen. Auch un⸗ terſtreicht er, daß das Zeitmaß des Arbeits— platzaustauſches, ſo zu verteilen ſei, daß kei⸗ neswegs unfreiwillige Arbeitsloſigkeit ent— Was will der Arbeitsdienſte ſteht. Schließlich ſtellt er feſt, daß die Nolſtandsarbeiten nicht zum Nutzen von Einzelperſonen, ſon— dern zum Nutzen der Volksgeſamtheit vor— genommen werden müſſen. Bisher ſei man ängſtlich bemüht geweſen, mit der wertſchaf⸗ fenden Arbeitshilfe nicht in die Privatwirt⸗ ſchaft zu gehen. Im Hinblick auf die Deviſen⸗ und Rohſtoffverknappung ſei jedoch nunmehr zu erwägen, ob nicht die wertſchaffende Arbeitsloſenhilfe mit ihren Mitteln in den Sektor der Privatwirtſchaft hineingehen ſolle, der den Erſatz ausländiſcher Rohſtoffe durch emheimiſche erſtrebt. Die fünf großen Erziehungsfaktoren. Berlin, 24. Okt. Die Grundlagen der Erziehungsarbeit im Arbeitsdienſt werden, wie das ND meldet, von dem für dieſe Fragen zuſtändigen Refe⸗ renten, dem Leiter der Unterrichtsabteilung in der Reichsleitung, Gauarbeitsführer Kretſchmann, im„Deutſchen Arbeitsdienſt“ dargelegt. Danach ſind fünf große Erzie⸗ hungsfaktoren für den Arbeitsdienſt zu be⸗ achten, die dieſe Inſtitution zur großen Er⸗ ziehungsſchule der deutſchen Jugend machen: Arbeit, Kameradſchaft, Geiſteserziehung, zu erledigen. Ehrendienſt an der Nation Dr. Goebbels an den Arbeiksdienſt. „ Berlin, 24. Oktober. Im Garten des Reichspropagandaminiſteriums fand eine Kundgebung des Arbeitsdienſtaaues 9 Ber⸗ Leibeserziehung und Freizeit. Dieſe fünf Erziehungsformen ſind gleichrangig. Erſt ihre Gleichheit bedingt eine große geſteigerte Leiſtung. Bürgerſohn und Arbeiter. Bau— ernjunge und Student haben die gleiche Ar⸗ beit an der Heimatſcholle zu leiſten. Die Kameradſchaft wird durch gleiches Lager, gleiches Eſſen, gemeinſame Freuden und ge⸗ meinſame Pflicht unterſtrichen. Das„Die 1 1 Der Auſtralienflug. uf unſerem Bilde ſehen wir die 20 am Auſtralienflug teilne m vor dem Start nach Melbourne„ gzeuge kurz Reichsminiſter Dr. Goebbels zum Ausdruck „ enhaß und Standesdünkel, wie ſie das El. ternhaus ſo manch eines Arbeitsmannes noch aufweiſen, haben im Arbeitslager keine Stätte. Wer nicht Kamerad ſein kann, ift nicht Volksgenoſſe. ̃ Letzte Nachrichten Ehemaliger kommuniſtiſcher Reichstagsab zeordnefer wegen fe e ver. urteilt. arteilte den ehemaligen kommuniſtiſche Reichstagsabgeordneten Dr. 90 10 dauer wegen Urkundenfälſchung zu ſieben Monaten Gefängnis.— Neubauer gehörte dis zum November 1932 dem Reichstag an und befand ſich auch noch im März 1933 auf der Kandidatenliſte. Dann verſchwand er ſpurlos. Als der Geheimen Staatspolizei mitgeteilt wurde, daß in einer Wohnung in der Kaiſerallee verdächtige Perſonen ein— und ausgingen, wurde ein Beamter mit der Durchſuchung dieſer Wohnung beauftragt. Er fand einen Mann, der ſich Leuſchner nannte und auch Papiere auf dieſen Namen vorzeigte. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um den kommuniſtiſchen Abgeordneten Dr. Neubauer handelte, der ſich nun wegen Ur— kundenfälſchung zu verantworten hatte. Stürme im Marmara und im Schwarzen Meer. Iſtanbul, 24. Oktober. Infolge ſchwerer Stürme im Marmarameer ſind zwei Segel— boote gekentert. Zehn Mann der Beſatzun— gen ſind ertrunken. Im Schwarzen Meer iſt der Dampfer„Dazal“, der eine Holz⸗ ladung führte, an der Küſte geſtrandet; die Beſatzung wurde gerettet. Südſlawiſche Angriffe auf Ungarn. Belgrad, 24. Okt. Die halbamtliche„Vre⸗ me“ befaßt ſich in einem Aufſatz mit den Beziehungen der in das Marſeiller Atten— (tatskomplott verwickelten Perſonen zu Un⸗ garn. Das Blatt greift bei dieſer Gelegen— heit die ungariſche Politik leidenſchaftlich an und vergleicht beſonders die gegenwärtige Haltung der ungariſchen Polizei mit ihrem ſeinerzeitigen Auftreten anläßlich der Fran⸗ kenfälſcherangelegenheit. Der Erzbiſchof von Oaxaca verläßt Mexiko Mexiko-Stadt, 24. Okt. Der Erzbiſchoſ von Oaxaca forderte vom Innenminiſterium einen Auslandspaß zur Abreiſe nach Guatemala. Das neue ſüdſlawiſche Kabinett i Belgrad, 24. Okt. Der ſüdſlawiſche Mini⸗ ſterpräſident Uzunowitſch hat die Regie rungsbildung beendet. Das Kabinett beſteh— aus folgenden Mitgliedern: Miniſterpräſi— dent Uzunowitſch, Außenminiſter Jeftitſch Kriegs⸗ und Marineminiſter General Gifko— witſch, Inneres: Laſitſch. Als Miniſter ohne Geſchäftsbereich gehören dem neuen Kabi— nett die ehemaligen Miniſterpräſidenten Ma— rinkowitſch und Schrſchkitſch an. Zwei Tote durch Gaſe Im Keller unter der Garage erſtickt. Baſel, 24. Okt. Ein eigenartiges Unglück, dem zwe Menſchenleben zum Opfer fielen, trug ſich in einer Garage an der Petersgaſſe zu. Ein Arbeiter wollte in den unter der Garage lie— genden Keller hinabſteigen. Der Zugang zu dieſem Keller führt durch einen engen Schacht, durch den man nur vermittelſt einer Leiter kam. Als der Arbeiter in den Schacht hinunter geſtiegen war, muß er plötzlich Erſtickungs⸗ anfälle verſpürt haben, worauf er um Hilfe rief. Ein anderer Arbeiter wollte ihm zu Hilfe eilen, kam dann aber duch nicht meh zurück. Daraufhin wurde die Feuerwache verſtändigt, die mit Gasmasken und Pull mokor zu Hilfe kam. die Jeuerwehrleute drangen in den Schacht ein und bargen die beiden im Alter von 18 und 23 Jahren ſte⸗ henden Arbeiter. Beide waren bereils kot. Man vermutet, daß Benzingaſe eines Autos ſich in den Keller gezogen hakken, die den Tod der beiden herbelführten. „Goethe Forſcher Dr. von Biedermann ge⸗ ſtorben. In Berlin iſt der Goethe⸗For⸗ ſcher Dr. Flodoard Freiherr von Bieder⸗ mann im 77. Lebensjahre geſtorben. Er iſt bekannt geworden als Herausgeber der Ge⸗ präche Goethes, Schillers, Kleiſt's und Leſ⸗ ings. Als Vorſtandsmitglied der Weimarer Goethe-Geſellſchaft hat der Verſtorbene ſich große Verdienſte erworben, die anläßlich des 70. Geburtstages des Gelehrten von der philoſophiſchen Fakultät Berlin durch die Verleihung der Ehrendoktorwürde aner⸗ kannt wurden. Ein japanisches Dementi Tokio, 24. Oktober. Das japaniſche Kriegs⸗ miniſterium dementiert die Gerüchte des engliſchen Marxiſtenblattes„Daily Herald“ über den Abſchluß eines Geheimabkommens zwiſchen Deutſchland und Japan, nach dem Sojabohnen gegen Munition ausgetauſcht würden, ſowie jene, die von einer Einſtellung von 600 deutſchen Fliegern in japaniſche Dienſte ſprechen. Das ſapaniſche Kriegsmini⸗ ſterium erklärt alle dieſe Gerüchte als nicht den Tatſachen entſprechend und einer krank⸗ haften Phantaſie entſprungen. —— Re. I 1125 bal nes Vorgeſe Ve. riffen einer abgeſtorbenen Zeit, ſowie Kal dienſtgaues IX Berlin⸗Brandenburg ſtatt. Berlin, 24. Okt. Das Schöffengericht ver- An kurzen Worten am Garten des Reichspropagandaminiſte⸗ riums fand eine Kundgebung des Arbeits⸗ Reichshandwerksmeiſter Schmidt äußerte ſich vor Preſſevertretern über de Bedeutung des Handwerks für die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft und über die Einzelheiten der Reichs⸗ tagung. Der Gegenbeſuch des ungariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Gömbös bei Bundeskanzler Schuſchnigg iſt verſchoben worden: Gömbös, beabſichtigt anfangs November nach Wien und Rom zu reiſen. N Im Auſtralienflug Mildenhall—Melbour— ne ſind die Engländer Scott und Black als Sieger hervorgegangen. ö Profeſſor Jean Piccard ſtieg mit ſeiner Frau zu einem neuen Stratoſphärenflug auf. üble Vrunnenvergiltung Lüge von einem Angebot an Südſlawien. Berlin, 24. Oktober. Eine franzöſiſche Zeitung läßt ſich aus Belgrad melden, daß der preußiſche Mini; terpräſident bei ſeiner Unterredung mit dem ſüdſlawiſchen Außenminiſter in Bel⸗ grad für den Fall ſüdflawiſcher Unterſtüt⸗ zung deutſcher Pläne die Abtretung öſterrei⸗ chiſcher Gebietsteile an Südſlawien angebo— ten, ferner die Unterſtützung Südſlawiens gegenüber Italien, ſowie wirtſchaftliche Vor⸗ teile zugeſagt habe. hierzu wird von zuſtändiger Seite er. klärt: Dieſe Behauplungen, die ſchon bei früheren Gelegenheiten aufgeſtellt und da⸗ mals dementiert worden ſind, bedürfen kaum eines erneuten Demenkis, da ihre böswillige Tendenz klar erſichklich iſt. Immerhin ſe feſtgeſtellt, daß Miniſterpräſident Göring völlig fern lag, ein derartiges Angebot oder auch nur ähnliche Fragen anläßlich ſeines Aufenthalts in Belgrad zur Sprache zu brin- gen, zumal derartige Pläne Phantaſiegebilde übelwollender Elemente ſind und in Wirk: lichkeit niemals exiſtiert haben. Wie wir aus Belgrad hören, wird dieſes Dementi vom jugoſlawiſchen Außen— miniſter Jeftitſch vollauf beſtätigt. Der entführte Kriegsblinde Menſchenunwürdige Behandlung in franzö— ſiſcher Haft. Paris, 24. Okt. Die Ortsgruppe Völklingen der Deutſchen Kriegsopferverſorgung des Saargebietes hat an den Internationalen Kriegsteilnehmer— verband ein Schreiben gerichtet, das ſich für den in Frankreich verhafteten Rathke, einen Kriegsblinden, Leiter des Wachdienſtes der Röchling⸗Werke, einſetzt. Am 3. Juli, ſo heißt es in dem Schreiben, ei Rathke telegraphiſch nach Hergarten in Lothringen gerufen worden und habe ſich in gutem Glauben in Begleitung eines Herrn Friſchmann, der im gleichen Werk eingeſtellt ſei, dorthin begeben. Rathke habe nichts Schlimmes geahnt. In Hargarten ſeien Rathke und Friſchmann von der franzöſiſchen Polizei bei ihrer Ankunft erwartet und ver⸗ haftet worden. Die Polizei habe auch das fragliche Telegramm abge⸗ ſandt. Am 22. Auguſt ſei Rathke dann zu 18 Monaten und Friſchmann zu 24 Monaten ſondern auch den Ausvau ver Kraftwerke aul den Stauſtufen Griesheim und Eddersheim übernommen. Die Geſamtkoſten waren 90 etwa 15 Millionen Rm. vorgeſehen, do konnte die Stadt infolge der Wirtſchaftskriſe zunächſt nur etwa ein Sechſtel dieſer Summe aufbringen. Jahrelange Verhandlungen mit dem Reich haben nunmehr zu einer tragbaren Regelung hinſichtlich der Reſtkoſtenſumme ge⸗ führt. Während die Schiffahrtsſtraße und das Kraftwerk Griesheim vollendet ſind, wurde der Ausbau des Kraftwerkes auf der Stau⸗ ſtufe Eddersheim auf 30 l een anderen Gefangenen ſei ihm nicht möglich,] ſo daß hierdurch zunächſt ein Koſtenguſwand da er die franzöſiſche Sprache nicht beherr⸗[ im Umfang von etwa 2 Millionen Rm. ver⸗ ſche. mieden werden konnte. Als Gegenleiſtung er⸗ Als Kriegsblinder, der von der Welt ab⸗ hält die Stadt während 35 Jahren den Strom 3 f 3 7 45 7 8 i i tgeltlich eſchnitten ſel, fehle ihm jede Lektüre und im aus dem Kraftwerk Griesheim unen lochen 1 55 Persönlichkeit die ihm die] und in anſchließenden weiteren. 40 Jahren eit durch Vorleſen vertreiben könnte. Er zu einem erheblich verbilligten Preis. Auch önnte ſich nur die Wand entlang kaſten, aus dem Kraftwerk Eddersheim, mit deſſen während die übrigen Gefangenen im Hof Ausbau in abſehbarer Zeit gerechnet wird, ſpazieren gehen können. Nicht zu vergeſſen ſoll die Stadt während 35 Jahren nach ſei⸗ ſei, daß Rathke ſich vor ſeiner Einkerkerung ie den Strom unentgeltlich er⸗ wegen eines Nieren- und Nervenleidens in[halten. f ürzllicher Behandlung befunden habe. ert mes Unſer Geſuch, ſo ſchließt das Schreiben Paſſagie r) Im DeZug Frankfur Paris ſoll nur ein Bekenntnis der Menſchlichkeit[wurde beim 720 e des d in 0 darſtellen unter Berückſichtigung der miſe⸗ fai eite Mi ehen abel fan⸗ e e Abſicht e 10 den die Beamten in einem Zweiterklaſſe⸗Ab⸗ zitten, ſondern wir wollen nur die Anwen⸗ fa Kae beſtſeh e e e ane eher 5 5 1 2 nach ſeiner Feſtnahme angab, dung 11 0 50 eee e Erziehungsanſtalt aus Temlin in Brandenburg Ottober Nen Fall 105 neue zu behandeln ae de 1 05 10 10 an hat, bitten wir Sie nochmals, unſer Geſuch 150 ie ders e 1 905 aus Gründen der Menſchlichkeit und Brü⸗ n ieh sich umſonf f derlichkeit die in allen Verbänden ehemali⸗ Fat gefahren um pon dort mis seie 5 5 g„Reiſe“ nach Paris fortzuſetzen. Was den tee gepflegt werden, wei⸗ jungen Mann nach Paris gezogen hat, konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. 5 5** Limburg, 24. Okt.(Leichtſinn mit Der Stratoſphärenballon gelandet Detroit, 24. Oktober. dem Tode gebüßt.) Auf dem Heimweg von Kaltenholzhauſen nach Netzbach erkletterte 1 5 der 17jährige Landwirtsſohn Karl Weber aus Der Stratoſphäreballon Profeſſor Piccards iſt knapp zwei Kilometer weſtlich von der Stadt Cadiz im Staate Ohio gelandek. Die Netzbach im Uebermut einen Leitungsmaſt der Ueberlandleitung. Auf dem Maſt ſtehend von dem Ballon erreichte Höhe iſt noch nicht bekannk geworden. nur die Intereſſen der in Eſtag⸗Lethringen lebenden und abſtimmungsberechtigten Saarländer wahrgenommen und die von der franzöſiſch⸗ſaarländiſchen Union vorgeſehe⸗ nen Maßnahmen unmöglich zu machen ver⸗ ſucht. Niemand in der ganzen Welt könne glauben, daß ein Kriegsblinder ſich mit ge⸗ fährlicher und ernſter Kriegsſpionage befaſſen könne. Rathke habe bereits wäh⸗ rend ſeiner Unterſuchungshaft ſehr gelitten. Man habe ihm ſeine Blindenuhr genommen, ſo daß er ſich nicht über die richtige Zeit unterrichten könne. Eine Unterhaltung mit jodelte er ſeinen auf der Straße ſtehenden Begleitern zu. Beim Hinunterſteigen blieb der leichtſinnige Burſche mit den Beinen in einem Leitungskabel hängen. Als er mit dem herunterhängenden Oberkörper ein zweites Kabel berührte, geriet die Kleidung des Un— glücklichen durch den entſtandenen Kurzſchluß in helle Flammen. Weber, der zwiſchen den Kabeln der 10000 Volt führenden Hochſpan— nungsleitung hing, war auf der Stelle tot. Seine Leiche, die erſt nachdem die Baukolonne der Mainkraftwerke verſtändigt worden war, heruntergeholt werden konnte, wies furchtbare Verbrennungen auf. Die Kleidung war bis auf die Jacke des mit dem Kopf nach unten Hängenden vollſtändig verbrannt, der Körper war ſtark verkohlt. Durch das furchtbare Un— glück war gleichzeitig die Lichtverſorgung meh— terer Dörfer der Umgebung auf längere Zeit unterbunden. 5 Aus Heſſen und Naſſau Offenbach, 24. Olt.(Aòuto überfährt 75 05 Apfelkuchen.) In der Senefelder Straße Frankfurt a. M., 24. Okt.(Beteili⸗ wollte ein Mädchen mit einem großen Apfel⸗ gung der Stadt an der Antermain⸗ kuchen noch kurz vor einem ankommenden kanaliſation.) Die nunmehr vollendete[Auto über die Fahrbahn laufen, kam aber Kanaliſierung des Untermains von Frank- zum Sturz und ſchleuderte den leckeren Kuchen furt bis zur Mündung konnte nur durch er- gerade vor das Auto, das ihn mitten ent⸗ hebliche Leiſtungen e 1757 1 zweiquetſchte. Raſch entzog ſich das Mädchen furt verwirklicht werden. Die Stadt hat nich. zun während ein 11 in erheblichem Maße Grundſtücke beteir⸗[dem Spott der ee ear fein Klein⸗ f it il Mann die Reſte des Kuchens für geſtellt, zur Verbreiterung des Steges über jeh ſanemelte das Griesheimer Wehr beigetragen, die Koſten vieh 0 15 tu per feſt⸗ für die kleinen Bootsſchleuſen in Griesheim Mainz, 24. Okt. 050 A eter Zeit und Eddersheim getragen und zu der Ver⸗ gen 5190 Fe ee ber fie In 174 57= 5 5 Shei U 1 breiterung einer Schleuſe in Eddersheim und Nee 2 lden Borcher, Wilhelm Bor⸗ Das Feuer an Bord. Paris, 24. Okt. Nach einer hier vorliegen⸗ den Havasmeldung aus Rio de Janeiro iſt der Brand an Bord des deutſchen Fracht- dampfers„Rio de Janeiro“, den der Kapitän in der Einfahrt des Hafens von Vik— toria(Braſilien) auf Strand geſetzt hat, noch nicht gelöſcht. Der Kapitän und ſechs Feuer— mehrleute erlitten bei den Löſcharbeiten Rauchvergiftungen. Die Beſatzung iſt un⸗ verletzt, aber die Ladung ſoll ſchweren Scha⸗ den genommen haben. Urbach und Heinz Jaroſch verſchiedene Fir⸗ men und Behörden erheblich geſchädigt hat. Jaroſch erſchien bei den Betrogenen und gab ſich als Vertreter verſchiedener Firmen aus. Durch Briefbogen und Firmenſtempel verſtand er es, ſeine Angaben glaubhaft zu machen. Die Proviſionen für die ihm erteilten Auf⸗ träge ließ er ſich dann telegrafiſch über⸗ weiſen, um nach ihrem Empfang ſpurlos zu verrſchwinden. Der Polizei iſt es jetzt gelun⸗ gen, einen 26jährigen Burſchen als Täter feſt⸗ zuſtellen und zu verhaften. Es ſteht noch nicht einwandfrei feſt, welches der richtige Name des Betrügers iſt. Man nimmt jedoch an, daß die gefundenen Papiere, die auf den Namen Heinz Jaroſch lauten, echt ſind. Oppenheim, 24. Okt.(Guter, alter Brauch am Ende der Weinleſe.) Die Weingüter Hermann Bayer und Karl Sitt⸗ mann, die die Weinleſe beendet haben, hielten danach, gutem altem Brauch entſprechend, „Imbs“. Am Abend verſammelten ſich Win⸗ zer und Küfer, Leſer und Leſerinnen, Ange⸗ ſtellte und die Firmeninhaber mit ihren Fa⸗ milien zu gemeinſamer Mahlzeit. Bei Speiſe und Trank, heiterem Geſpräch und Liedern, verbrachte man ſo einige Stunden. Nierſtein, 24. Okt.(Wilddiebe ge⸗ faßt.) In der Nacht gelang der Gendar⸗ merie auf dem gegenüberliegenden Rheinufer, dem Kornſand, ein guter Fang. Sie konnte zwei Nierſteiner beim Wildern feſtnehmen und ihre Jagdgewehre und Schlingen ſicherſtellen. Beſchlagnahmt wurde auch der Nachen der Wilderer, mit dem ſie den Rhein überquert hatten, und ein Sack voll Kraut, das ſie bei ihrem nächtlichen Streifzug„geerntet“ hatten. Die Polizei iſt zurzeit mit den Ermittlungen beſchäftigt, da ſie glaubt, es mit einer grö— ßeren Bande zu tun zu haben. Gießen, 24. Okt.(Ueber 12000 Bro⸗ te.) Auf Veranlaſſung der NSW Gießen hat das Jungvolk in Stadt und Kreis Gießen eine Brotſammlung für hilfsbedürftige Volks⸗ genoſſen in Offenbach und Umgegend durch- geführt. Dabei kamen über 12000 Brote zu⸗ ſammen, aus der Stadt Gießen allein 5500 davon, die geſtern von Vertretern der PO, der NS Sießen und des Jungvolkes in zahlreichen Wagen, die von Gießener Ein⸗ wohnern geſtellt worden waren, nach Offen— bach gebracht wurden. 0 Amtliche Perſonalnachrichen. Ernannt wurde: durch Urkunde des Herrn Reichsſtatt⸗ halters in Heſſen auf Vorſchlag der Heſſiſchen Regierung der Gefängnisoberinſpektor beim Landeszuchthaus Marienſchloß, Wilhelm Lud⸗ wig, zum Gefängnisvorſteher beim Landge⸗ richtsgefängnis zu Mainz.— Uebertragen wurde: der Lehrerin Marie Winter zu Gun⸗ dersheim, Kreis Worms, eine Lehrſtelle an der Volksſchule zu Klein-Welzheim, Kreis Of⸗ fenbach. Politisches Allerlei Hamburg. Der Reichsarbeitsführer Hier! hat den Reichsſtatthalter und Gauleiter Kauf⸗ mann ſowie den regierenden Bürgermeiſter Krogmann zu Ehrengauarbeitsführern er⸗ nannt. 5 Kiel. Kreuzer„Karlsruhe“ hat an den Führer und Reichskanzler folgenden Funk⸗ ſpruch gerichtet:„Kommando und Beſatzung danken für gute Wünſche. Heil dem Führer!“ Kairo. Profeſſor von Bergmann hat die Behandlung des ſchwer erkrankten Königs Fuad beendet. Der König befindet ſich auf dem Wege der Beſſerung. Der Plan einer Regentſchaft iſt wieder in den Hintergrund 1 2 8 2 775 d 2 in Griesheim auf 15 Meter für beſonders chardt, Clektromeiſter Wilhelm Ott. Fritz Gofänanis verurteilt worden. Rathke habe große Schiffe erhebliche Zuſchüſſe beigeſteuert. getreten. X 2 5 gekannt hatte. Er hatte geredet wie der Blinde von der Farbe. Was Liebe war, fühlte er zum erſten Male, nun er Marilka Losmirſka küßte.— Und nun kam ſie. Kam jeden Tag in der Dämmerung zwiſchen Tag und Abend. Mit einer grandioſen Un- bekümmertheit ging ſie in das kleine Schulmeiſterhaus, vorbei an den töricht ſtaunenden Blicken der Magd. Vorbei Stadt. Sie „Sie hat jetzt alleweil ſo viel zu ſchaffen, die Fräulein Bettina“, meinte die kleine Magd,„und ich ſoll den Herrn Oldvörde grüßen und das Mittageſſen wäre pünktlich fertig, wenn der Herr Oldvörde bei uns eſſen wolle. Die Fräulein Bettina käme erſt am Nachmittag aus der Schule, ſie hätte noch Arbeiten für ſich zu machen.“ N Konſtantin verſtand. Bettina wollte ihn nicht ſtören. Sie fühlte die traumhafte Beſeſſenheit ſeines Weſens, und daß er weit fort war von allem, was ihn freundſchaftlich mit ihr verbunden hatte. Er dankte ihr dieſe Rückſicht, ſoweit er jetzt überhaupt an ſo etwas wie Dank denken konnte.— Aber er hatte jetzt anderes zu Losmirſta. Am dritten Tage nach ſeiner Begegnung mit ihr war ſie bei ihm im Leutholdhauſe erſchienen. Er hatte in träumender Verſunkenheit in dem kleinen, behaglichen Giebelzimmer geſeſſen, da hatte ſich die Tür geöffnet— ſie war Ha. Groß und dunkel ſtand ſie in der Tür. Sah ihn an mit dieſem herriſchen, glimmenden Blick. Da war er auf⸗ geſtanden, wie ein Taumelnder Er wußte nicht, daß er ihr entgegenſchritt. Er wußte erſt wieder von ſich, als er an ſeinen verdurſteten Lippen die ihren fühlte. Hatte er ſie zu ſich herniedergezogen, hatte ſie ſich zu ihm geneigt) Niemals würde er das ergründen. Aber ſchon hatte er die Arme um ihren Hals geſchlungen, ein Beben wie von einem elektriſchen Schlage ging durch g 9 05 Körper. Niemals zuvor glaubte er eine Frau ge⸗ 1 4 u haben. Blaß war alles, was er von Liebe bisher 777 D Imdn von Hlothiſdæ mon gegmanh: ö Urbeberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag Halle(Saale. an dem finſter blickenden Geſicht des alten Schulmeiſters Leuthold. lag auf ihr. Sie war Lehrerin gleich ihm. Er hatte ſie kennengelernt auf einer Berufsſchultagung irgendwo in einer fremden ſahen ſich, und ihres Vaters Geſchick war beſiegelt. Sie liebten ſich auf den erſten Blick. Sie waren wie zwei Flammen, die zueinander ſtrebten, oder wie zwei Pflanzen, die ſich entgegenwuchſen. Aber Cornelie Jongen, Bettinas Mutter, verſuchte, ſich gegen dieſe Liebe zu wehren. Ein ſchweres Schickſal Sie hatte die zarte Geſundheit und die zarten 20 Lungen der mütterlichen Ahnenreihe geerbt. Eine Siebentes Kapitel. Schulmeiſter Leuthold war ein Mann, der hier in der Einſamkeit ſeiner Berge verlernt hatte, nach kleinlichem Maßſtab zu meſſen. Wer hier in der großen Natur lebte, ſah, wie Frühling, Sommer, wie der Herbſt und der Winter ſich folgten nach großen ewigen Geſetzen, ſah, wie Werden und Vergehen aller Kreaturen ſich er⸗ barmungslos aneinanderreihten, der lernte lächeln über die kleinen menſchlichen Dinge. f Niemand im ganzen Orte wußte, wie Heinrich Leut⸗ hold eigentlich beſchaffen war. Die Bauern und die Orts⸗ eingeſeſſenen ſahen nur den Mann mit dem verbitterten, abwehrenden Geſicht, den ſtrengen Augen, die ſich nur er⸗ hellten im Umgang mit den Kindern. Was hinter dieſem Geſicht Heinrich Leutholds ſteckte, wußte nur eine: Bettina. Sie wußte, warum der Vater ſich nach erfolgreichem Studium und Berufsgange hierher in die Einöde zurück⸗ gezogen hatte. Sie wußte von der leidenſchaftlichen Liebe, die gerade in ſein Leben getreten war, als er den Aufſtieg zum Ruhm nehmen wollte. Der junge Lehrer Leuthold hatte durch ein paar Bücher über Kindererziehung die Aufmerkſamkeit der Erzieherwelt auf ſich gelenkt. Seine Bücher waren in den großen Zeitungen aller Richtungen begeiſtert beſprochen worden. Das Miniſterium wurde aufmerkſam. Eine Berufung Mutter war denken: Marilka wert. Aber des Vaters So war mittelbar bevor. Da kam eine Frau in ſein Leben: Bettinas Mutter. Schweſter von ihr war, kaum erblüht, dahingegangen, die an der gleichen Krankheit geſtorben. Auch in Cornelies übergroßen, glänzenden Augen, in der zarten Färbung ihrer durchſichtigen Haut auf den Schläfen, durch die die feinen blauen Adern wie ein geheimnisvolles Geſpinſt ſchimmerten— auf ihrem glühend roten Munde lag ſchon der drohende Schatten dieſes Geſchicks. Sie wußte das. Sie hatte die Mutter und die Schweſter ſterben ſehen. In einer verzweifelten Stunde hatte der Vater ihr das traurige Geheimnis enthüllt, das über der Familie der Mutter waltete. Da, angeſichts des Sarges der geliebten Mutter, des verzweiflungsvollen Leides des Vaters, hatte ſich das blutjunge Mädchen geſchworen: nie würde durch ſie ſolch Leid über einen Mann kommen. Niemals würde ſie das Schickſal eines Mannes mit dem ihren beladen, und wenn ihr Herz zugrunde gehen müßte. Dieſen Schwur hatte ſie gehalten— viele Jahre hin⸗ durch. Viele waren es geweſen, die ſich ihr genaht hatten. Ihre rührende Schönheit und ihre ſanfte Klugheit waren manchem und gerade dem wertvollſten Manne begehrens⸗ Cornelie Jongen hielt ihr Herz mit beiden Händen feſt. Wenn ſie es an einen verlieren wollte— immer wieder gab die Erinnerung an das bleiche Geſicht der Mutter, der Schweſter, an die leiddurchwühlten Züge ihr die Kraft, ihren Schwur neu zu beſtätigen ſie fünfundzwanzig Jahre alt geworden und in die oberſte Erziehungsbehörde des Landes ſtand un⸗ glaubte, über die Sehnſucht ihres Herzens geſiegt zu haben. Freilich, ſchwer war es, bitter ſchwer. (Fortſetzung folgt.] Nr N AMN VV ANHUys. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Ihre Augen waren ganz dunkel vor Err zung. Ihr Herz ſchlug heftig. Sie dachte ſchmerzlich: Das war alſo das Wiederſehen mit dem Manne, den ſie kaum kannte, der ſie geküßt, und an den ſie, ſo heftig ſie ſich auch dagegen gewehrt, immer wieder hatte denken müſſen. Das war das Wiederſehen! Groß und breitſchultrig, aber trotzdem ſchlank war er. Margot wirkte neben ihm zierlich. Er antwortete: „Verzeihung für mein Benehmen; aber ich ſah in Ihnen noch die kleine Geſellſchafterin, für die ich Sie ge— halten. Doch Sie ſind ja Frau von Lindner, die Beſitzerin des Nonnenhauſes, die mir etwas vorſchwindelte. Wahr— ſcheinlich, weil ſie ein kleines Abenteuer mit einem ein— fachen Flieger für harmlos hielt, wenn ſie ſich als Geſell— ſchafterin ausgab. Im Nonnenhaus muß ſich eine ſchöne Witwe ſehr langweilen, und da nimmt man dann, wenn es ſich bequem bietet, ſo ein kleines Abenteuer mit.“ Er faßte ſie bei den Schultern. „Du ließeſt dich damals küſſen, ſchöne Frau, und ich ſchlage vor, wir ſetzen das Dinneſpiel jetzt fort, da uns der Zufall nun mal zuſammengeführt. Wollen Sekt trinken und anſtoßen auf alle leichtſinnigen Weiber. Dein Wohl iſt da mit einbegriffen, du ſchöne Lügnerin mit dem Un— ſchuldsgeſicht und dem Unſchuldsmund.“ Margot ſah ihn lange ſtumm an. Den harten Druck ſeiner Finger auf ihren Schultern ſchien ſie gar nicht zu ſpüren. Um ſeine Lippen lag Hohn, und ſein Blick war faſt flimmernd. Endlich befahl ſie leiſe: „Nehmen Sie Ihre Hände von meinen Schultern. Für einen Menſchen, der alles ſo zyniſch auffaßt wie Sie, iſt jedes Wort zu ſchade.“ Aber anſtatt ſie loszulaſſen, hielt er ſie nur noch ſeſter. „Warum logſt du? Warum führteſt du das alberne Theater auf?“ Sie gab erregt zurück: „Laſſen Sie mich los oder ich rufe um Hilfe!“ Er lachte böſe: „Das wäre eine große Unüberlegtheit, denn ich befinde mich nicht in deinem Zimmer, ſondern du biſt in dem meinen. Und wenn man heutzutage auch in ſolchen Dingen ſehr vorurteilslos iſt, könnte mancher moraliſch Denkende doch Anſtoß daran nehmen und dich verurteilen, anſtatt mich! Aber laſſen wir das! Ich will dich lieber küſſen, kleine Schwindlerin!“ Er neigte ſich zu ihr nieder. In dieſem Augenblick gelang es ihr, den rechten Arm hochzuwerfen; ihre Hand ſchlug ihm ins Geſicht. Er ließ ſie los, taumelte zurück. Mit zwei Schritten war ſie an der Tür. Von dorther ſagte ſie mit bebender Stimme: „Ich wollte Ihnen die kurze Gaſtfreundſchaft, die ich Ihnen im Nonnenhaus geboten, ſo geſtalten, daß Sie ſich nicht beengt fühlen ſollten. Deshalb gab ich vor, Frau von Lindner ſei leidend, und ich ſei ihre Geſellſchafterin.“ Er ſah ſie an, ſagte langſam:„Ach ſo!“ Aber etwas zu ſagen, blieb ihm keine Zeit mehr, denn wie gejagt ver— ließ die blonde Frau das Zimmer. Welch ein brutaler Menſch war er doch, wie tolpat— ſchig und roh hatte er ſich gegen die blonde Frau be— nommen! Gegen dieſe blonde, ſüßeſte Frau! Er ballte die Hände. Zweimal war er verheiratet ge— weſen, und beide Male war er belogen und betrogen worden. Liebe, richtige, echte Liebe hatte keine der zwei Schweſtern für ihn gehabt, denen er ſeinen Namen ge— Leben. Er glaubte nun kein reineres, wahreres Geſchöpf zu kennen als die Blonde, die ihm Aſyl im Nonnenhaus geboten, und ſeine Enttäuſchung vorhin, als er hörte, wer ſie war, hatte ihn gleich über alle Maßen zornig gemacht. Wie ein Rohling ſchlimmſter Art hatte er ſich betragen. Er ſchämte ſich. Den Schlag ins Geſicht, den hatte er reichlich verdient. 60 e e e. *. 21. In Margots Zimmer. Margot war froh, daß Klein⸗Hedi in einem Zimmer gegenüber ihr Mittagsſchläfchen hielt und Tilde leſend am Lager des Kindes ſaß. Sie brauchte ſich nun wenig⸗ ſtens nicht beſonders zuſammenzunehmen. Ihr fiel jetzt noch manches ein, was ſie Hans Hammerſchlag hätte ſagen können und ſagen müſſen. Aber wozu ſchließlich? Die heutige Begegnung zwiſchen ihnen blieb hoffentlich die einzige und letzte; fortan würde ſie nie mehr mit ſo be⸗ fremdender, ſeltſamer Sehnſucht an ihn denken. Sein Kuß, den ſie nicht hatte vergeſſen können, brannte jetzt, in der Erinnerung, wie ein Schandmal auf ihren Lippen. Anderntags wollte ſie abreiſen, um nur keinen Tag länger, als unbedingt nötig, mit ihm unter einem Dache zu wohnen. Sie ſelbſt würde jetzt daheimbleiben, und eſſen konnte ſie auf dem Zimmer. Tilde kam mii dem Kinde und ging ſpäter mit ihm am Rheinufer ſpazieren. Margot riegelte ſich ein. Dem brutalen Menſchen nebenan war zuzutrauen, daß er bei ihr eindrang, wenn es ihm gerade ſo beliebte. Sie blickte auf ihre rechte Hand. Damit hatte ſie ihn ins Geſicht geſchlagen, ſeine Beleidigungen quittiert. Sie wollte ſich freuen, weil ſie zen Mut gehabt, den Dreiſten ſo behandelt zu haben, wie er es verdiente; aber ſie emp⸗ fand weder Freude noch die geringſte Genugtuung— nur Schmerz und Weh ohnegleichen. Langſam hob ſie die Hand und drückte ſie gegen die Augen. Brennende Tränen fühlte ſie auf der Hand. Sie mußte weinen, ſo recht aus tiefſtem Herzen weinen, und ſie wußte, es waren nicht mehr die überreizten Nerven, die ſie quälten, es war etwas ganz anderes. Sie liebte Hans Hammerſchlag, den brutalen, rückſichtsloſen Mann, liebte ihn, nach dem Martyrium ihrer Ehe, wie ein Kranker Sonne, kräftige Luft und Geſundheit liebt. Sie weinte ſtill vor ſich hin, vergaß dabei, daß man das vielleicht nebenan hören konnte. Hans Hammerſchlag hatte das Ohr an die Verbindungstür gelegt und vernahm deutlich das leiſe, troſtloſe Weinen. Ein elender Rohling bin ichl, beſchimpfte er ſich und überlegte, was er tun lönnte, um die Tränen der blonden Frau zu ſtillen. Frauentränen machten ihn längſt nicht mehr weich; aber dieſes leiſe, wehe Weinen quälte ihn wie eine ſchwere Schuld. Er überlegte. Ins Zimmer nebenan konnte er nicht, denn er hatte vorhin deutlich gehört, wie Margot ſich einſchloß. Die Verbindungstür war ebenfalls verſperrt. Er trat auf den Balkon hinaus. Er konnte das Weinen nicht mehr er— tragen. Auch wenn er ſein Ohr nicht an die Tür legte, glaubte er es zu hören. Wie ſchön war der Blick vom Balkon! Von Sonne überſtrahlt, zog der Rhein dahin, und hoch oben vom anderen Ufer, über Sankt Goar, blickten die alten Burgen der feindlichen Brüder ſtolz und froh über den ſchimmern— den Strom. Scheu blickte Hans Hammerſchlag hinüber nach dem Balkon zur Linken. Er ſtellte feſt: die Tür drüben war ge⸗ öffnet. Es wäre leicht, den Balkon zu überklettern, fiel ihm ein. Im Augenblick war draußen niemand in der Nähe, dem ſo eine kleine Kletterpartie aufgefallen wäre. Für ſeine langen Beine bedeutete alles nicht viel mehr als einen Schritt. Hans Hammerſchlag war ſtets der Mann impulſiver Entſchlüſſe. Dieſe Eigenſchaft hatte ihn zu einem der be— rühmteſten Flieger gemacht; dieſelbe Eigenſchaft aber hatte ihn zweimal in unglückliche Ehen gedrängt. Doch den Schritt über den Balkon mußte er tun; er konnte einfach nicht anders. Er hörte auch hier das hilf⸗ loſe Weinen und empfand ſo übermächtiges Mitleid, wie er es noch niemals in ſeinem Leben gekannt. Margot fühlte ſich durch die Tränen nicht erleichtert, und doch drängten ſich immer neue unter ihren ſchon ſchmerzenden Lidern hervor. Ein leiſes Geräuſch erſchreckte ſie. Sie fuhr blitzſchnell herum. Hans Hammerſchlag ſtand im Rahmen der Balkontür. Margot hatte, ganz ihrer Erregung hingegeben, vor dem Bett gekniet. Jetzt ſprang ſie auf, gebot bebend: „Verlaſſen Sie augenblicklich mein Zimmer!“ Er ſagte leiſe: „Sie haben geweint! Ich hörte es nebenan. Sie haben um mich geweint! Ich kam, um Ihre...“ Er hatte ſagen wollen: Ich kam, um Ihre Verzeihung zu erbitten! Aber Margot ließ ihn nicht vollenden: „Ihre Gegenwart in meinem von mir verſchloſſenen Zimmer iſt eine neue Beſchimpfung!“ fuhr ſie ihn an. „Sie werden mich ſofort verlaſſen, aber nicht auf dem Wege, den Sie hierher gewählt haben, ſondern auf dem Wege durch die Tür.“ Sie ſchloß leiſe auf. „Sofort hinaus!“ Es klang ganz erſtickt. Er bat:. „Hören Sie mich doch wenigſtens an! Ich habe Ihnen ſehr viel zu ſagen, zu erklären...“ Sie aber gebot rauh: „Hinaus! Auf der Stelle hinaus! Sonſt rufe ich Hilſe herbei. Jetzt darf ich das ja wagen. Jetzt befinde ich mich ja in meinem Zimmer und nicht mehr in dem Ihren!“ Er bat abermals: „Nur ein paar Worte, gnädige Frau!“ „Nichts will ich von Ihnen hören!“ gab ſie ſchroff zurück.„Jedes Wort von Ihnen bedeutet nur eine neue Beſchimpfung für mich, und Sie haben mich bereits mehr als genug beleidigt. Ihre Gegenwart ſchon iſt ein 5 für mich. Hinaus! Oder ich klingle und rufe um Hilfe!“ Sie öffnete weit die Tür, und er ging, ohne noch ein einziges Wort zu wagen; aber er ſchämte ſich ganz gotts⸗ erbärmlich. Zum erſten Male in ſeinem Leben wurde er binausgeworfen— und noch dazu von einer Frau! Seine Trotznatur wollte ſich auflehnen. Er wollte umkehren. Aber er hatte doch ſo viel Rechtsbewußtſein. einzuſehen, daß er die Behandlung verdient hatte. Ver dient war die Ohrfeige vorhin, und verdient war auch das hier eben. Er betrat wieder ſein Zimmer und hockte ſich auf einen Stuhl, nachdem er die Balkontür geſchloſſen und die Gar⸗ dinen vorgezogen. Er mochte nichts ſehen und hören von der herrlichen Herrgottserde da draußen. Ihm war ganz miſerabel zumute, und er ſann darüber nach, ob es viel⸗ leicht am geſcheiteſten war, gleich wieder nach Dresden zurückzukehren, ſich in die Arbeit zu ſtürzen. Seine Frau war ja nicht daheim, ſie amüſierte ſich in Scheveningen. Da wäre er alſo allein zu Hauſe und konnte vielleicht eher ſeine Ruhe wiedergewinnen als unterwegs. 22. Ein Fund. Margot verſuchte die Tränenſpuren mit kaltem Waſſer zu bekämpfen, und wenn ihre Augenlider nach dem Waſchen auch noch ſtark gerötet waren, würde das wohl noch ver⸗ gehen, ehe Tilde mit dem Kind zurückkehrte. Sie trat an die offene Balkontür; hinaus wagte ſie ſich nicht. Vielleicht ſtand Hans Hammerſchlag nebenan auf ſeinem Balkon, und ſie wollte ihn nicht mehr ſehen. Sie durfte keinen Gedanken mehr an ihn verſchwenden. Mit dem Herzen, das ſich aufrühreriſch gebärdete, mußte ſie fertig werden. Da blieb ihr Auge an einem Gegenſtand auf dem Balkon draußen hängen— einem Gegenſtand aus grauem Wildleder mit kleinen Silberecken. Der Gegenſtand lag nahe der Tür. Sie bückte ſich, nahm ihn auf und hielt eine Brieftaſche in der Hand. Es gab gar keinen Zweifel, wem ſie gehörte. Hans Hammerſchlag war vorhin über das Balkongitter ge— klettert. Dabei mußte er die Brieftaſche verloren haben. Unſchlüſſig hielt ſie das geſchmackvolle Dingelchen in der Hand, blickte darauf nieder und öffnete es ſchließlich. Sie mußte ſich wenigſtens Gewißheit verſchaffen, ob es ſich um Hans Hammerſchlags Eigentum handelte; möglicherweiſe konnte die kleine Taſche ja auch aus einem Fenſter des oberen Stockwerks gefallen ſein. Das erſte, was ſie ſah, war ein deutſcher Paß, aus— geſtellt für den Diplomingenieur Doktor Hans Hammer— ſchlag. Sie nickte leicht vor ſich hin, als beſtätigte ſie ſich etwas. Alſo er war gar nicht der einfache Mechaniker und Pilot, für den er ſich ausgegeben, und hatte dasſelbe ge— tan wie ſie, was er ihr aber ſo ſehr verdacht, daß er ſie Schwindlerin geſchimpft und dann Beleidigung auf Be— leidigung gehäuft hatte. Ein Umſchlag war das zweite Stück, das ſie der Brief— taſche entnahm. Die Adreſſe lautete: Herrn Generaldirektor Doktor Hans Hammerſchlag, Dresden, Mundexwerke. Ihre Mundwinkel ſenkten ſich verächtlich. Der einfache Mechaniker, dem ſie den Aufenthalt im Nonnenhaus weniger bedrückend hatte geſtalten wollen dadurch, daß ſie ſich als Geſellſchafterin bezeichnet, ſchien ein ſogenanntes großes Tier zu ſein. Der Generaldirektor der Mundex— werke war ſicher ein Mann, der etwas galt, ein Mann von Bedeutung und Einfluß. Benommen gatte er ſich allerdings wie ein— wie ein... Sie fand keine Bezeichnung für Hans Hammerſchlags abſcheuliches Betragen. Sie hätte die Brieftaſche ſchließen können, denn ſie wußte ja jetzt beſtimmt, wem ſie gehörte; aber ihre Finger ſtreckten ſich nach einem dritten Papier aus, einem Brief ohne Umſchlag, weil ſie zufällig die Ueberſchrift geleſen: „Mein geliebter Hans!“ Sie ſchämte ſich, Einſicht in eine Korreſpondenz zu nehmen, die nicht für ſie beſtimmt war; aber ſie wollte einmal gründlich über den Mann Beſcheid wiſſen, der ſo plötzlich in ihr Leben getreten war und alle ihre Gedanken beſchäftigte. Ihre Gedanken nur? Nicht auch ihr Herz? Sie fühlte das Blut in ihre Wangen ſteigen. Heiß wurde ſie, als neige ſie das Geſicht über Herdfeuer. Sie konnte nicht widerſtehen, ſie las den Brief.— lautete:„ „Mein zbter Hans! Hier in Scheveningen fühle ich mich ſehr wohl. Ich fand nette Geſellſchaft und gutes Wetter; nur meine Reiſekaſſe iſt ſchon wieder etwas erſchöpft. Ich habe Gelegenheit, einen wundervollen antiken Schmuck zu erſtehen, Liebſter, und möchte ihn gar zu gern kaufen. Es handelt ſich um eine Gelegenheit, wie ſie mir ſicher nie mehr geboten wird— um einen antiken Schmuck in wundervoll aparter Zuſammenſtellung von Sma⸗ ragden, Goldtopaſen und Brillanten. Deine Frau hat nun einmal die übergroße Vorliebe für ſchönen Schmuck, wie Du weißt, und Du biſt reich genug, mir das Stecken⸗ pferd zu geſtatten, wenn Du Dich darüber auch immer erregſt. Diesmal aber würdeſt Du mir ſelbſt zum Kauf raten, ſo herrlich und wertvoll iſt dieſer Schmuck. Ein Herr Wolf Lendatz, den ich hier mit ſeiner Nichte kennen⸗ lernte, iſt der Beſitzer der Koſtbarkeit. Er iſt ältlich, anſcheinend ſehr leidend, und ihm iſt Geld lieber als der Schmuck, den er von ſeiner verſtorbenen Frau geerbt hat. Ein Ring, eine Broſche, Ohrgehänge, Armband. Kollier und Haarſpange kann ich für lumpige hundert⸗ zwanzigtauſend Mark bekommen. Alles iſt eigenartig in Kreuzform gearbeitet. Was bedeutet es für Dich, die genannte Summe in Werten anzulegen? Bei einem Verkauf könnte man ungefähr das Vierfache heraus⸗ holen. Ich will damit nur ſagen: ſelbſt für den Fall, daß man den Schmuck verkaufen müßte, wäre das Geld famos angelegt. Ich habe mit Herrn Lendatz ſchon alles ausgemacht. Sollteſt Du das Geld nicht endgültig geben wollen, werde ich dort ſpäter meine Perlen veskaufen und Dir die Summe zurückerſtatten, aber den Schmuck muß ich haben. Es gibt keinen zweiten, der ihm zu ver⸗ gleichen wäre. Gib mir bald Nachricht, das heißt, weiſe wenigſtens den dritten Teil des Geldes ſoſort als An- zahlung an: der Reſt muß dann in ein paar Tagen folgen. Deine Dich über alles liebende Nina.“ „ortjetzung folgt.!) für wirtſchaftspolitiſche Verbände alle zungsänderungen, Liquidationen und geht, geberverbände haben in der vorigen Jahres ihre Liquidation beſchloſſen und jetzt nach Ablauf des geſetzlichen Sperr— jahres zu verſchwinden.“ ſterreich und die Olumpiade 3 0 eeilung der Reichsbank bekannt: im Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über eo Rm. der Ausgabe von 11. Oktober ipaq iſt eine Fälſchung feſtgeſtellt worden, Widhnn für Saarabſtimmungsberechtigte Der Bund der Saarvereine teilt mit: Jede in Saargebiet wohnende Perſno kann Ein⸗ pruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtimmungsliſte aufgenom- menen Perſon erheben. Die Abſtimmungs⸗ kommiſſion hat nun verfügt, daß derjenige, der einen ſolchen Einſpruch erhebt, eine Ab⸗ ſchrift desselben durch eingeſchriebenen Brief dem Betroffenen mitzuteilen hat, und zwar an deſſen Anſchrift im Saargebiet. Der Be⸗ troffene muß innerhalb von vier Tagen ſeit Aufgabe dieſes Einſchreibebriefes zur Poſt(alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn erhält), ſeine Einwendungen gegen dieſen Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchrift⸗ lich mitteilen. Er muß ferner das ihm abſchrift⸗ lich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des Ein⸗ Bruch Erhebenden ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen. Alſo: Wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im Saargebiet erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich— Anterſchrift nicht vergeſſen— unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuſtändige Kreisbüro der Abſtimmungskommiſſion ſenden. In Zweifelsfragen wende man ſich ſofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine. Verbandsliquidation Berlin, 24. Oktober. Der kommiſſariſche Führer der Wirtſchaft teilt mit: f „Die Anordnung des Führers der Wirt— ſchaft vom 28. April dieſes Jahres. at Sat⸗ ſon⸗ ſtige Maßnahmen, deren Auswirkung über den Zeitraum der nächſten Monate hinaus⸗ der Zuſtimmung des zuſtändigen Hauptgruppenführers bedürfen, bezieht ſich ſelbſtverſtändlich nicht auf die alten A r. beitgeber verbände. Dieſe Arbeit⸗ Regel Ende Wien, 24. Oktober. Die Verkündung eines Geſetzes, das den geſamten Sportbetrieb in Oeſterreich einheit— lich regelt, ſteht unmittelbar bevor. Beim 5 Oberſten Sportführer, Vizekanzler Starhem— berg, fand eine Konferenz der Vertreter aller Sportzweige ſtatt, bei der Starhemberg nicht nur auf das in Vorbereitung befind— liche Geſetz, ſondern auch auf die Frage der Beſchickung der Olympiſchen Berlin zu ſprechen kam. Starhemberg ſetzte ſich mit größtem Nachdruck für die liche Internationalität“ dieſer Spiele ein und Feſtſpiele in „wirk⸗ rtrat den Standpunkt, daß an den olym— piſchen Veranſtaltungen 1936 alle Nationen hne Beeinträchtigung durch augenblickliche olitiſche Konſtellationen teilnehmen ſollen. Für vogelfrei erklärt Sofia, 24. Okt. Vor zwei Monaten hatte die Politiſche Staatspolizei in Bulgarien an eine Reihe nazedoniſcher Terroriſten mit Iwan Michai⸗ loff an der Spitze, die ſich bis dahin ihrer Feſtnahme entziehen konnten, die öffentliche Aufforderung ergehen laſſen, ſich innerhalb einer zweiwöchigen Friſt den Behörden zur Vernehmung zu ſtellen. Dieſe Aufforderung war aufgrund der neuen Verfügung zum Schutze der Sicherheit des Staates erlaſſen worden. Auf Erſuchen der Staatspolizei hat unmehr das Sofioter Kreisgericht den ma⸗ gedoniſchen Führer Iwan Michailoff ſowie ſechs weitere Terroriſten als Verbrecher und gelfrei erklärt. Falſche 1000⸗Mark⸗scheine 3000 Mark Belohnung. Darmſtadt, 24. Oktober. Die Miniſteriglabteilung Finanzen des Heſ⸗ iſchen Staatsminiſteriums gibt folgende Mit⸗ Von den die an nachſtehenden Merkmalen zu erken⸗ nen iſt: Papier: Aehnlich dem echten. Pflan⸗ denfaſern: In Papier eingearbeitet. Waſſerzeichen: Meiſt auffallend kräftig ſichtbar. Gemuſterte Blindprägung mit Kontrollſtempel: Rechts und unten meiſt Ichwächer geprägt. Vorderſeite: Allge⸗ mein ähnlicher Geſamteindruck. Im männ⸗ lichen Bildnis, vom Beſchauer aus geſehen, ehlt dem rechten Auge die untere helle Lid⸗ abgrenzung. Unter der Naſenmitte befindet ſich eine auffallend klecksartige Zeichnungs⸗ ſtelle. Die untere Mitte iſt nach rechts breit gezogen, ſtatt abſchließend nach oben gerun⸗ det. Im Worte Oktober des Ausfertigungs⸗ datums iſt im Anfangsbuchſtaben O die durch⸗ gehende Schlinge unten geöffnet ſtatt geſchloſ⸗ en. Rückſeite: Allgemein dunklere Fär⸗ dung. Die äußerſte obere rechte Spitze iſt eiſt verſtümmelt. Im Worte Zuchthaus zudet der Buchſtabe„3“ in ſeiner Rundung chräg nach oben: auf der echten Zeichnung er nach unten eee Reihen⸗ ung und Nummer: Aehnli a aufgedruckt. Herſtellunas⸗ mittel, Schweine lebhaft. art: Buchdrug mar ſehr guten Hilfsmitteln. Für die Aufdeckung der Falſchmünzerwerk⸗ ſtatt und dahin führende Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung bis zu 3000 Rm. ausgeſetzt. i Iblähriger Brandſtifter Der Scheunenbrand im Taunus. * Naſtätten, 24. Oktober. 8 15 In der vergangenen Woche berichteten wir von einem Brand in Altenroth, dem drei Scheunen, die darin befindlichen Futter⸗ und Erntevorräte ſowie einiges Vieh zum Opfer fielen. Nach eingehenden Ermittlungen hat man jetzt feſtgeſtellt, daß es ſich um Brand⸗ ſtiftung handelt.* Anter dem dringenden Verdacht, das Feuer angelegt zu haben, wurde ein 16jähriger Erntehelfer aus Wiesbaden verhaftet. Er hat im Laufe des Verhörs bereits ſeine Tat geſtanden. Der Junge war vorher in Hei⸗ ligenroth(Weſterwald) bei einem Bauer be⸗ ſchäftigt, deſſen Anweſen ebenfalls abbrannte. Ob ſich die Vermutung beſtätigt, daß auch in dieſem Falle eine Brandſtiftung des 16⸗ jährigen Burſchen vorliegt, wird erſt die Un⸗ terſuchung ergeben. — Banditenüberfall in Korea. In der Nacht oom 21. auf den 22. Oktober haben chine⸗ ſiſche Banditen einen Ueberfall auf die Eiſenbahnlinie Tatungou⸗Schung⸗ Schju verübt. Ein Perſonenzug wurde don den Banditen beſchoſſen, angehalten und die Paſſagiere ausgeplündert. Sechs Wachbeamte wurden von den Banditen ge— tötet, neun Paſſagiere wurden entführt. Vom Bahnhof Daſchiſchao wurden Truppen entſandt. Kind von der Suppe verbrüht. In Kleinoſtheim bei Würzburg fiel das zweijährige Söhnchen der Familie Ba— thon beim Zubereiten des Mittageſſens ſo unglücklich auf die am Boden ſtehende Suppenſchüſſel, daß es ſich die Unterarme und Händchen verbrühte. An den Folgen der ſchweren Verletzungen iſt das Kind ge— ſtorben. Auslands⸗Nundſchan Italieniſcher Ordensſegen. Die italieniſchen Ordensauszeichnungen für Mitglieder des öſterreichiſchen Kabinetts und ſonſtige Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens dauern an. So hat König Viktor Emanuel jetzt den Präſidenten des Haupt— verbandes der Induſtrie, Ludwig Urban, zum Großoffizier des Ordens der Krone von Italien ernannt. Ferner wurde dem Direk— tor der amtlichen Nachrichtenſtelle. Hofrat Weber, das Großoffizierskreuz des gleichen italieniſchen Ordens verliehen. Einfuhrdroſſelung in Rumänien. In Anbetracht der Tatſache, daß bereits ſeit einiger Zeit die Einfuhr um ein beträcht— liches die Ausfuhr zu überſteigen droht, hat die rumäniſche Regierung einer Neuregelung des Außenhandels zugeſtimmt, durch die der Warenaustauſch in normale Bahnen gelenkt und die zur Bezahlung der Einfuhr notwen— digen Deviſen ſichergeſtellt werden ſollen. Vor Preſſevertretern erklärte Handelsmini— ſter Strunga, die gegenwärtige Lage ſeir im weſentlichen auf den niedrigen Stand der Weltpreiſe für Ausfuhrerzeugniſſe, wie Petroleum und Holz, und auf die ungenü⸗ gende Getreideernte zurückzuführen, aber auch auf die bisherige Einfuhrregelung, die b die erwarteten Ergebniſſe gezeitigt abe. Portugals neue Regierung. Die neue portugieſiſche Regierung iſt, wie Havas aus Liſſabon meldet, gebildet; ſie wird ſich im Laufe des Nachmittag dem Präſiden⸗ ten der Republik vorſtellen. Miniſterpräſi⸗ dent Salazar übernimmt auch das Finanz⸗ miniſterium, Außenminiſter iſt Caieiro da Ma⸗ ta, Innenminiſter Oberſtleutnant Linhares de Lima, Juſtizminiſter Manuel Rodrigues, Kriegsminiſter Oberſt Paſſos e Souſa, Ma⸗ rineminiſter Mesquita Guimaraes. Vörſen und Märkte Vom 23. Oktober. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 8 Ochſen, 76 Bullen, 62 Kühe, 129 Färſen, 365 Kälber, 1001 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht in Nm.: Ochſen 30 bis 35, 29 bis 32, 27 bis 29, 25 bis 27, 24 bis 25; Bullen 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28, 24 bis 26; Kühe 24 bis 28, 22 bis 24, 18 bis 22, 13 bis 18; Färſen 36 bis 38, 34 bis 36, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 46 bis 47, 44 bis 46, 38 bis 42; Schweine—, 53, 53, 50 bis 52. — Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueber⸗ ſtand; Kälber langſam, geräumt; Schweine langſam, Ueberſtand. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 215 Ochſen, 147 Bullen, 351 Kühe, 337 Färſen, 818 Kälber, 49 Schafe, 2584 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen: 36 bis 37, 32 bis 35, 27 bis 31; Bullen: 35 bis 36, 32 bis 34, 28 bis 31, 26 bis 27; Kühe: 32 bis 33, 26 bis 31, 19 bis 25, 14 bis 18; Färſen: 36 bis 38, 32 bis 35, 28 bis 31, 26 bis 27; Kälber: 48 bis 50, 40 bis 47, 32 bis 39, 28 bis 31; Schafe:—, Schweine: al)—, a2) 53, b) 53, 51 bis 53, 48 bis 53,—,—, 48 bis 50. Marktverlauf: Großvieh mittel, gute Ware geſucht; Kälber 0 . II8.-Behannimachunpen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS-Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP ⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS. Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18— 20 Uhr. 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr P 0 Achtung, Schachintereſſenten! Am Donnerstag Abend um 9 Uhr treffen ſich alle Intereſſenten des Schachſpieles in dem Gaſthaus„Grünen Haus“ zwecks Gründung eines Schachklubs. Heil Hitler! J. A. des Bezirksleiters: Schweigert, ſtellv. Ogruf. Achtung, Blockleiter! Die erhaltenen Reichs- ſchulungsbriefe Folge 7(Doppelhefte zu 20 Pfg. müſſen unbedingt bis Donnerstag 25. Oktober, Abends 9 Uhr in der Geſchäftsſtelle abgerechnet werden. Heil Hitler! Albert, Prop. Ltr. Achtung Blockleiter der P. O.! Ich erinnere wiederholt an die pünktliche Ablieferung der Beiträge! Es iſt Vorſchrift, daß dieſelben je⸗ weils bis 15. ds. betr. Monats abgeliefert werden müſſen. In Zukunft bitte ich unbedingt darauf zu achten. Ferner müſſen die Einhebeliſten mit Tinte geſchrieben werden. Ich erwarte alſo un— verzügliche Ablieferung der reſtl. Beiträge! Ratenzahlung für die Ausrüſtung! Ich weiſe darauf hin, daß die Ratenzahlungen für die Ausrüſtung pünktlich zu zahlen ſind, andernfalls ich von den ſeinerzeit angedrohten Maßnahmen rückſichtslos Gebrauch machen werde. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart SA der NSDAp, Sturm 2/R 171. Am Samstag findet der ſchon lange geplante Kameradſchafts- abend ſtatt. Die Bevölkerung Viernheims wird zu dieſer Veranſtaltung auf das herzlichſte eingeladen. Der Führer des Sturmes 2/171 m. d. F.b. Baldauf, Truppführer S BO—- DAF Die rückſtändigen Beiträge ſind unbedingt dieſen Monat zu begleichen, andernfalls die Abmel— dung automatiſch erfolgt. Die erwerbsloſen Mitglieder der Duc machen wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitrag der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſen 1 bis 3à lediglich eine Verwaltungsgebühr darſtellt und keinerlei Rechte auf Unterſtützung gewährt. D. A. F. Bunter Abend. Die NS. Gem. „Kraft durch Freude“ veranſtaltet am 28. 10. erſtmalig für Viernheim im Gaſthaus zum Freiſchütz einen bunten Abend. Die Volksgenoſſen werden heute ſchon hieraus aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den Abend von ſonſtigen Veranſtal- tungen frei halten. Der Abend wird beſtritten von der weltbekannten Mainzer Lachbühne. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen möglich iſt, die Veranſtaltung zu beſuchen. Ich verweiſe auf das heutige Inſerat in der Zeitung. M S.-Frauenschaft Heute Mittwoch abend 9 Uhr findet im Fürſt Alexander unſere Verpflichtung ſtatt zu der Kreis- leiterin Frau Weſternacher erſcheint. Liedertexte nicht vergeſſen. Heil Hitler! Die Leiterin. Vereins⸗Anzeiger Deutſche Arbeitsopfer⸗Verſorgung.(Arbeits- invaliden) Ortgruppe Viernheim. Es erſcheint außerordentlich bedauerlich, daß es noch Renten- empfänger gibt, welche bis zur Stunde, immer noch nicht den Weg, zu ihrer einzigen Ver— treterin, ihrer Organiſation gefunden haben. Nach den Anordnungen des Sozialamtes der deutſchen Arbeitsfront, haben alle Arbeitsopfer, ihrer Organiſation, der deutſchen Arbeitsopfer- Verſorgung, beizutreten. Um allen zur Zeit noch fernſtehenden Rentenempfänger den Beitritt zu ermöglichen, iſt die ſeither beſtandene Mitglieder- ſperre, noch einmal, und zwar auf ganze kurze Zeit, aufgehoben worden. Ich muß deshalb alle noch Nichtorganiſierten, damit denſelben Unannehmlichkeiten erſpart bleiben, dringend erſuchen, ſich bei bei Johann Mandel 19. Alexanderſtr. 53, oder bei Joſef Neff Reps- gaſſe 6, zwecks Aufnahme in unſere Organi- ſation, zu melden. Der Ortsgruppenleiter: 5 Riehl f ö Lohales Viernheim, 24. Okt. * Zum Abholen der Glocken wird uns noch mitgeteilt, daß die Ankunft derſelben am Tivoli durch Geläute der Zwölf⸗Apoſtelkirche bekannt gegeben wird, ebenſo die Ankunft am Rathaus. Aeltere Leute, die die Glocken unſerer Zwölf⸗Apoſtelkirche abgeholt haben, können ſich noch gut dieſes feierlichen Anlaſſes erinnern. Das Abholen der neuen Glocken für unſere Marienkirche und die Einweihung derſelben am kommenden Sonntag, wird ebenfalls ein denk- würdiger Tag für unſere katholiſche Gemeinde werden * Gründung eines Schachklubs in Viernheim. Auch Viernheim ſoll in den nächſten Tagen ſeinen Schachklub erhalten. Von allen Schachliebhabern wird dies freudig begrüßt, denn man vermißt denſelben ja ſchon lange in un⸗ ſerem Ort. Der ſtellv. Ogruf Pg. Schweigert, als Beauftragter des Bezirksleiters, hat nun zu einer Gründungsverſammlung auf morgen Donners- tag abend /9 Uhr in das Gaſthaus zum grünen Haus aufgerufen und erwartet das Erſcheinen aller Schachintereſſenten. Gedenktage 24. Oktober 1648 Weſtfäliſcher Friede zu Osnabrück: Ende des Krieges. 1796 Der Dichter Auguſt von Platen-Haller— mund in Ansbach geboren. Prot.: Salome— Kath.: Raphael Sonnenaufg. 6.40 Sonnenunterg. 16.48 Mondunterg. 9.17 Mondaufg. 17.02 Münſter uns Dreißigjährigen Gute deutſche Hausmuſik Es iſt allmählich Ernſt geworden mit dem Herbſt. Das iſt nun ſo die Zeit, in der der Menſch ſich fragt:„Was fange ich mit den Abenden an?“ Aber was kann man nicht alles machen, wenn man nur den guten Wil— len hat, überhaupt etwas zu tun! Wie wäre es zum Beiſpiel mit etwas Hausmuſik— vorausgeſetzt natürlich, daß man da ein biß— chen Beſcheid weiß und nicht ganz unmuſi— kaliſch iſt! Früher brauchte man kaum ein langes und breites darüber zu reden: da war es ganz ſelbſtverſtändlich, daß an den Herbſt— und Winterabenden in der Familie Muſik gemacht wurde. Es ſetzte ſich einer an das ehrwürdige Hausklavier und ſpielte den anderen Familienmitgliedern etwas vor, und es brauchte durchaus kein moderner Schlager zu ſein. War es auch meiſtens nicht! Und wo es mehrere Muſikaliſche, im Hauſe gab, oder wo ſich muſikaliſche Freunde zuſammen— fanden, kam auch wohl ein Duo oder ein Quartett zuſtande, oder es ergab ſich, daß einer oder eine Schubert-Lieder ſang, wäh— rend ein anderer am Klavier begleitete. Und man freute ſich an den alten deutſchen Mei— ſtern, und die nicht mitſingen oder mitſpie— len konnten, hörten gern zu und waren zu— frieden und klagten nicht über Langeweile; denn ſolche Hausmuſik war faſt immer ein Genuß. Warum ſollte das nicht wieder ſo wer— den können? Es iſt doch noch gar nicht ſo lange her, ſeit dem„früher“— es erſcheint uns nur ſo lange, weil wir die Hausmuſik inzwiſchen ein bißchen vergeſſen oder gering geachtet hatten. Aber das brauchte ſelbſt in der Zeit des Rundfunks und des Gra m— mophons nicht zu ſein. Alles hat ſeine Zeit, und man kann Hausmuſik machen, auch wenn man einen Radioapparat hat; das eine braucht das andere durchaus nicht auszuſchlie— ßen, denn Abwechflung ergötzt. Wenn man es ſo hält, wird man nicht mehr über die „Langeweile der langen Abende“ zu klagen haben. Gerade in unſeren Tagen, wo wir uns glücklicherweiſe wieder auf vieles, was echt deutſch und mit unſerem Volkstum eng verbunden iſt, beſonnen haben, müßte die gute deutſche Hausmuſik wieder zu ihrem Rechte kommen. Wer dafür iſt, wird es nicht zu bedauern haben! * »Veerſchärfter Einſatz der Juſtiz gegen Obſtdiebe. Aus Kreiſen des Reichsnährſtan— des iſt Klage geführt worden, daß dem deut— ſchen Obſtbau durch Diebſtähle von Obſt er— heblicher Schaden zugefügt werde und daß dieſe Diebſtähle nur unzureichend geahndet werden. Der Reichsjuſtizminiſter hat es des— halb den Strafverfolgungsbehörden zur be— ſonderen Pflicht gemacht, gegen Obſtdiebe mit allem Nachdruck einzuſchreiten und Strafen gegen ſie zu beantragen, die den der Volks—⸗ wirtſchaft zugefügten Schäden Rechnung tra— en und ihre abſchreckende Wirkung nicht ver⸗ fehlen. Mit beſonderer Schärfe ſollen ge— werbsmäßige Obſtdiebe verfolgt werden. Bei ihnen ſollen grundſätzlich nur empfindliche Frei⸗ heitsſtrafen in Frage kommen. Ferner iſt ſtets zu prüfen, ob auch die Abnehmer des geſtohlenen Obſtes zur Verantwortung ge— zogen werden können. aaaagaaaggngaaggggggggagaggagggggggggagggaggaggagg eg Werdet Mitglied der N. S.⸗Volkswohlfahrt * 1 5 N 1 2 n 8. 2