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Die erhaltenen Reichs ſchulungsbriefe Folge?(Doppelhefte zu 20 Pfg. müſſen unbedingt bis Donnerstag 25. Oktober, Abends 9 Uhr in der Geſchäftsſtelle abgerechnet werden. Heil Hitler! Albert, Prop. Ilr. Uchtung Blockleiter der P. O.! Ich erinnere wiederholt an die pünktliche Ablieferung der Beiträge! Es iſt Vorſchrift, daß dieſelben je⸗ weils bis 15. ds. betr. Monats abgeliefert werden müſſen. In Zukunft bitte ich unbedingt darauf zu achten. Ferner müſſen die Einhebeliſten mit Tinte geſchrieben werden. Ich erwarte alſo un⸗ verzügliche Ablieferung der reſtl. Beiträge! Ratenzahlung für die Ausrüſtung! Ich weiſe darauf hin, daß die Ratenzahlungen für die Ausrüſtung pünktlich zu zahlen ſind, andernfalls ich von den ſeinerzeit angedrohten Maßnahmen rückſichtslos Gebrauch machen werde. Heil Hitler! Schweigert, Kaſſenwart SA der NS DA, Sturm /R 171. Am Samstag findet der ſchon lange geplante Kameradſchafts⸗ abend ſtatt. Die Bevölkerung Viernheims wird zu dieſer Veranſtaltung auf das herzlichſte eingeladen. Der Führer des Sturmes 2/171 m. d. F.b. Baldauf, Truppführer N 8 BO— DAF Die rückſtändigen Beiträge ſind unbedingt dieſen Monat zu begleichen, andernfalls die Abmel⸗ dung automatiſch erfolgt. Die erwerbsloſen Mitglieder der Duc machen wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitrag der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſen 1 bis Za lediglich eine Verwaltungsgebühr darſtellt und keinerlei Rechte auf Unterſtützung gewährt. D. A. F. Bunter Abend. Die NS. Gem. „Kraft durch Freude“ veranſtaltet am 28. 10. erſtmalig für Viernheim im Gaſthaus zum Freiſchütz einen bunten Abend. Die Volksgenoſſen werden heute ſchon hieraus aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den Abend von ſonſtigen Veranſtal⸗ tungen frei halten. Der Abend wird beſtritten von der weltbekannten Mainzer Lachbühne. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen möglich iſt, die Veranſtaltung zu beſuchen. Ich verweiſe auf das heutige Inſerat in der Zeitung. Lokales Viernheim, 25. Okt. » Achtung, Schachintereſſenten! Wir verweiſen nochmals auf die heute Donners⸗ tag abend ¼9 Uhr im Gaſthaus zum grünen Haus ſtattfindende Verſammlung zwecks Gründ⸗ ung eines Schachklubs und bitten um Ihr erſcheinen. * Ein Maikäfer, der im Felde ge⸗ funden wurde, wurde uns heute früh auf die Redaktion gebracht. Er dürfte wohl verabſäumt haben, ſich tief genug zum Winterſchlaf in die Erde einzugraben. Sport und Spiel Bezirksklaſſe⸗Vebandsſpiel in Käfertal Die Grünen müſſen am nächſten Sonntag gegen den Sportklub in Käfertal antreten. Ge⸗ wiß, am Sonntag wurde gegen Friedrichsfeld gewonnen aber nicht mit viel Ueberzeugung im Sturm. Es hat lang gedauert, bis der Sturm zum Torſchießen kam. Das lag in der Mitte. In Käfertal kann es nur zu einem guten Er⸗ gebnis reichen, wenn Fetſch das eigenſüchtige Spiel unterläßt, die Verbinder bedient, dieſe die Außen einſetzen und damit das Spiel auseinan⸗ der gezogen wird. Vielleicht könnte man den Sturm noch etwas verbeſſern, wenn man feſtſtellt, daß im Innenſturm keine Erfolge erzielt werden. Wenn einer flink iſt, muß er Tore ſchießen. Kann er das nicht, dann einen langſamen her, der das kann. Am Sonntag heißt's alſo, ein Spiel hinlegen, in dem dieſe Mängel beſeitigt ſind. Die 1., 2. und 3. Mannſchaft ſpielt Verbands ⸗ ſpiele in Käfertal. Die Schuler am Samstag nachmittag hier gegen D. J. K. Weinheim. Die Jugend vorm. 9 Uhr gegen Vfg. Mannheim in Mannheim. Die Handballer ſpielen auf dem Waldſportplatz gegen Grün⸗Weiß Mannheim und zwar nachmittag 3 Uhr. Die Spielerverſamm⸗ lung morgen Freitag fällt aus. Vereins⸗Anzeiger Deutſche Arbeitsopfer⸗Verſorgung.(Arbeits ⸗ invaliden) Ortgruppe Viernheim. Es erſcheint außerordentlich bedauerlich, daß es noch Renten ⸗ empfänger gibt, welche bis zur Stunde, immer noch nicht den Weg, zu ihrer einzigen Ber⸗ treterin, ihrer Organiſation gefunden haben. Nach den Anordnungen des Sozialamtes der deutſchen Arbeitsfront, haben alle Arbeitsopfer, ihrer Organiſation, der deutſchen Arbeitsopfer⸗ Verſorgung, beizutreten. Um allen zur Zeit noch fernſtehenden Rentenempfänger den Beitritt zu ermöglichen, iſt die ſeither beſtandene Mitglieder ſperre, noch einmal, und zwar auf ganze kurze Zeit, aufgehoben worden. Ich muß deshalb alle noch Nichtorganiſierten, damit denſelben Unannehmlichkeiten erſpart bleiben, dringend erſuchen, ſich bei bei Johann Mandel 19. Alexanderſtr. 53, oder bei Joſef Neff Reps⸗ gaſſe 6, zwecks Aufnahme in unſere Organi- ſation, zu melden. Der Ortsgruppenleiter: Riehl faaagagaganngaaggadgaaggaggggagggggane Werdet Mitglied der N. S.⸗Volkswohlſahrt Nr. 249 Aunbeimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) e Neernheime — Erſ 1 0 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 1 55 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich die„Heimatblätter“, zweimal jährl Sonnta F halbmonatli e den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei ben Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 322, — — mn Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Aus gabe 10 Pfs. Die Wirtſchaftswoche Faſt anderthalb Millionen Handwerks- betriebe.— Zunahme der Bäckereien und Metzgereien.— Aus dem Baugewerbe.— Mehr Schneider als Bergleute. Deutſchland begeht am kommenden Sonn⸗ tag den Tag des Deutſchen Handwerks. Es iſt daher angebracht, unſere Wochenbetrach⸗ tung dieſem bedeutenden Zweig der deutſchen Wirtſchaft und des deutſchen Lebens zu widmen. Einige Zahlen zeigen wohl am be⸗ ſten die Bedeutung des deutſchen Handwerks. Es zählt 1,4 Millionen Betriebe, das ſind drei Viertel aller gewerblichen Erzeugungsſtätten in Deutſchland. Es wird in dieſem(rein äußeren) Belang nur vom Bauerntum übertroffen, mit dem es ja auch ſonſt viel Gemeinſames hat. Von jenen 1.4 Millionen Betrieben ſind mehr als die Hälfte ſolche, in denen der Meiſter allein tätig iſt. Am bedeu⸗ tendſten ſind natürlich ſolche Handwerksbe— triebe, in denen Geſellen tätig ſind, doch wird die Zahl von über zehn Gehilfen nur ver— hältnismäßig ſelten angetroffen. Insgeſamt ſind 3,5 bis 4 Millionen Meiſter, Geſellen und Lehrlinge, Angeſtellte und Hilfsarbeiter in dieſen Berufen tätig. Die Ziffer von 650 000 Lehrlingen beweiſt, daß die Meiſter⸗ werkſtatt noch immer ihren hohen Rang als Ausbildungsplatz der gelernten Arbeitskraft darſtellt. Daß daraus auch die Induſtrie ihren Nutzen zieht, iſt allbekannt. Viele Handwerker, etwa 400 000, verwenden moto⸗ riſche Kraft. Etwa 250 000 Betriebe haben eigene Ladengeſchäfte. Bilden dieſe Teile des Handwerks die Verbindung zum Handel, ſo ſtellen weitere 150 000 Handwerker die Brücke zum Bauerntum her, da ſie zugleich landwirtſchaftlich tätig ſind. Den größten Anteil am Wirtſchaftsleben haben naturgemäß die Lebensmittel⸗ handwerke. Dieſe ſind auch trotz der Kriſenjahre zahlenmäßig nicht zurückgegan⸗ gen. Die Zahl der Bäckereien ſtieg von 1925 bis 1933 von 94 000 auf 104000, die Zahl der Beſchäftigten von 316000 auf 390 000 Perſonen. Konditoren gab es 1925 9000, 1933 aber 19000 mit einer Steigerung der Beſchäftigten von 47000 auf 50 000. Am ſtärkſten war die Entwicklung bei den Metz⸗ gern. Von 87 000 im Jahre 1925 ſtieg die Zahl der Betriebe auf 104 000 im Jahre 1933, ſie iſt alſo genau ſo hoch wie bei den Bäckern. Die Zahl der Beſchäftigten iſt hier aber etwas geringer, ſie ſtieg von 257 000 auf 323000 innerhalb von 8 Jahren. Weniger einheitlich iſt das Bild der Hand⸗ werke, die für die Bekleidung tätig ſind. Schneider und Schuhmacher haben nur ſchwach an Betrieben verloren, auch die Perſonenverluſte halten ſich in mäßigen Grenzen. Er betrug bei den Schneidern 150 000, bei den Schuhmachern 83 000. Bei der großen Zahl Alleinbetriebe in dieſen Zweigen beſagt dies aber wenig, weil das Ausmaß der aufgegebenen und der neuge⸗ gründeten Betriebe unbekannt iſt und weil hiervon die Geſellenbewegung ſtark über⸗ deckt wird. Beide Zweige haben ſtark be⸗ ſetzte Jahrgänge von Jungmeiſtern, während im Schuhmacherhandwerk gleichzeitig die Ueberalterung ſtark hervortritt. Die Lehr⸗ lingshaltung iſt in beiden Zweigen ſtark rückgängig geweſen. Putzmacherinnen haben tark an Betrieben und noch ſtärker an Per⸗ ſonen verloren. Die Wirtſchaftsverſchlechte⸗ rung mit zunehmender Arbeitsloſigkeit hat demnach den Beſchäftigtenſtand dieſer Gruppe ſtark betroffen. Bekanntlich nimmt das Baugewerbe eine Sonderſtellung im Kreislauf des Wirt⸗ ſchaftslebens ein. Es gehört größtenteils 100 Handwerk. Die Zahlen der letzten Zäh⸗ ung(Juni 1933) ſind überholt, weil erſt da⸗ nach bei einem großen Teil des Handwerks und den meiſten Baunebengewerben die Ar⸗ beitsbeſchaffungsmaßnahmen eine ſtarke Be⸗ lebung verurſacht haben. Immerhin zeigen ſie, daß es 1933 folgende Betriebe gab: 64000 Maurer(55000 im Jahre 1925), 26 000 Zimmerer(26 000), 112 000 Schrei⸗ ner(102 000), 25000 Schloſſer(20 000), 37000 Klempner(29 000), 21 000 Elektro⸗ Inſtallateure(17 000), 84 000 Maler(66 000), 10 000 Glafer(10 000). Zum großen Teil iſt wohl N hier die Zunahme der Betriebe ückwirkung der Arbeitslofigkeit, die eſellen veranlaßt hat, die„Flucht in enn k Anzeige Viernheimer Zeitung (Slernheimer Bürger- 1g. Siernh. Volksblatt) Unzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile. Pfennig, Reklame Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von lämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt den Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit Sea t.— Für die Aufnahme 0 nicht eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gew übernommen werden Geſchäftsſtelle: Abolf Hitlerſtr. 386, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Freitag, den 26. Oktober 1934 51. Jahrgang Die Abſtimmungsliſten Widerlegte Vehauptungen der Separatiſtenpreſſe Saarbrücken, 26. Okt. Die Abſtimmungskommiſſion weiſt in einer Mitteilung, die der Saar- preſſe zugeleitet worden iſt, die wiederholten Behaupkungen der Separatiſtenpreſſe von angeblich 100 000 Fälſchungen in den Ab- ſtimmungsliſten eindeutig zurück. In ihrer ausführlichen Veröffentlichung dankt die Abſtimmungskommiſſion zunächſt al⸗ len Stellen, die ſich für Veſſerung der Li— ſten eingeſetzt hätten und richtete auch ferner⸗ hin an Jeden die Aufforderung, alle bekann⸗ ten Mängel der Liſten, namentlich die Dop— peleintragungen den Kreisbüros der Kom⸗ miſſion bekanntzugeben. Es heißt ſodann, daß es bis jetzt nicht möglich ſei, ſich jetzt ſchon ein genaues Bild über die Zahl und die Begründung der eingelaufenen, ſowie der noch zu erwartenden Einſprüche zu machen. Die Abſtimmungskommiſſion betont jedoch, daß ſie ſich über einen kritiſchen Einwand allgemeiner Natur jetzt bereits ſchon äußern könne, nämlich über die ſchätzungsmäßige Jahl der Skimmberechligken. Aufgrund eingeführter ſtatiſtiſcher Berech— nung kommt die Abſtimmungskommiſſion ſodann unter Berückſichtigung aller in Fra⸗ ge kommenden Faktoren zu dem Ergebnis, daß die mögliche Zahl der in die Abſtim⸗ mungsliſten einzutragenden Stimmberech— tigten auf ungefähr 550 000 geſchätzt werden könne. Die Abſtimmungskommiſſion bezieht ſich ſodann auf die Zahl der vorläufig in die Abſtimmungs⸗ ſiſten eingetragenen Perſonen in Höhe von 532 000 die Selbſtändigkeit“ zu verſuchen. Bemer⸗ kenswert iſt, daß unter allen Handwerksbe— trieben das Tiſchlerhandwerk die meiſte mo— toriſche Kraft in Anſpruch nimmt. Die Fülle der übrigen Zweige iſt ganz unterſchiedlich betroffen, läßt aber doch die Grundrichtung erkennen, die in ſtarken Perſonenverluſten beſteht, die durch Betriebs- Schmiede (jetzt 62 000) haben bei Zunahme der Be⸗ zunahmen überdeckt ſind. Die triebe die Beſchäftigtenzahl gut gehalten. Stellmacher(jetzt 40 000) haben Betriebe ge— halten und ſtark an Perſonen verloren, Böttcher beiderſeits Verluſte erlitten. Auch in der Papierverarbeitung herrſchte ſtark rückläufige Tendenz. Die zahlenmäßige Bedeutung des Hand— werks iſt alſo klar. Dr. Zelle findet dafür folgenden hübſchen Vergleich:„Im Schnei⸗ derhandwerk arbeiten mehr Menſchen als im Kohlenbergbau, im Bäckerhandwerk mehr als in der chemiſchen Induſtrie.“ Daraus er- gab ſich auch die Bedeutung des or ganiſato— riſchen Aufbaus, die der neue Staat durch— führt. 6 Das Wettrüſten zur See Natürlich wird Frankreich nicht zurückſlehen. Paris, 26. Okt. Der franzöſiſche Kriegsmarineminiſter Pie⸗ tri wurde von einem Mitarbeiter des„Fi⸗ garo“ über die Londoner Flotten ⸗ verhandlungen und im Zuſammen⸗ hang damit über ſeine Anſicht über den Bau der beiden italieniſchen Großkampf⸗ ſchiffe befragt. Der Miniſter hält Italien vertraglich für durchaus berechtigt Panzer⸗ kreuzer von der zuläſſigen Höchſttonnenzahl u bauen, obwohl die meiſten ſeefahrenden ationen, insbeſondere England, den Wunſch geäußert hätten, man ſolle ſich möglichſt auf einer niedrigen Tonnage halten. Das italie⸗ niſche Vorgehen müſſe ſelbſtverſtändlich bei dieſen Nationen Rückwirkungen auslöſen, die ſich zweifellos bald zeigen würden. Wie England, die Vereinigten Staaten und Japan würde auch Frankreich bald dahin kommen, die drei Großkampfſchiffe, um deren und erklärt hierzu, daß in Bezug auf die Geſamtzahl für die Behauptung, daß die vorläufigen Liſten übermäßig viele zu Un— recht eingetragene Perſonen enthalten, kein Grund zu finden ſei. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro dieſem Bericht hinzufügt, dürften die bewußt irre— führenden Darlegungen der Separatiſten— preſſe ber Hunderttauſende von Fälſchungen in den Abſtimmungsliſten durch dieſe Erklä— rung ebenſo als Lüge entlarvt ſein., wie da⸗ mit die planmäßigen Sabotageverſuche dieſer Kreiſe, die Abſtimmungsvorbereitungen aus nur zu durchſichtigen Gründen zu erichweren. von maßgebender Seite durchſchaut ſeien. Deutſchland und Frankreich Ausländiſche Stimmen zum Empfang Francois-Poncets. Paris, 26. Okt. Der Empfang des franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters in Berlin durch den Führer und Reichs— kanzler findet in Paris größte Beachtung, obwohl in einer Agenturmeldung verſichert wird, daß dieſer Beſprechung nur geringe politiſche Bedeutung beizumeſſen ſei. Der Berliner Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ glaubt, daß bei dem Empfang die Sprache auch auf die Saarabſtimmung gekommen ſei und daß der Führer bei dieſer Gelegenheit ſeine frühere Erklärung wiederholt habe, nach Regelung der Saarfrage ſtehe der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung nichts mehr im Wege.„L' Ordre“ möchte in dem Mei⸗ nungsatustauſchden Wunſch Deutſchlands er— kennen, wieder an dem europäiſchen Konzert längf Gelingen die teilzunehmen und beſchwört die Regierung, ſich auf keinen Fall ohne die nötigen Vor⸗ ſichtsmaßnahmen„leichtfertig in die Poli⸗ tik hineinziehen zu laſſen, die Berlin jetzt an— ſcheinend verſuchen wolle“. Auch in Warſchau wird der Beſuch des Berliner franzöſiſchen Botſchafters beim Füh— rer ſtark beachtet. Polniſche Kreiſe vermuten in dem Beſuch einen erſten Schritt Lavals zur Anknüpfung einer Fühlungnahme mit der Reichsregierung. Aehnliche Vermutun— gen laſſen ſich in der ungariſchen Preſſe fin⸗ den. die Außenpolitik Lavals Paris. 26. Okt. Zu der Unterredung Lavals mit dem italieniſchen Botſchafter ſchreibt das„Journal“: Bekantlich ſind wichtige Ver⸗ handlungen zwiſchen Frankreich und Italien im Gange. Der franzöſiſche Botſchafter in Rom hatte vor zwei Tagen Vorſchläge Muſ⸗ ſolinis überbracht, die die franzöſiſche Re⸗ gierung prüft. Sie hat, ohne die Rückkehr des franzöſiſchen Botſchafters nach Rom ab— zuwarten, dem Vertreter der italieniſchen Regierung ſchon einige Andeutungen über die Antwort machen wollen. Nach Informa⸗ tionen des„Petit Pariſien“ handelt es ſich vor allem darum, die allgemeinen Bedin— gungen für eine gemeinſame Politik zu ſchaffen, durch die Frankreich, Südſlawien, die Tſchechoſlowakei und Italien für die Er⸗ haltung des Friedens in Mittel⸗ und Oſt⸗ europa wirken können. Laval betreibe metho— diſch die Verwirklichung eines Werkes, deſſen Freunde Frankreichs ſchon t gewünſcht haben. Geſchwindigkeit iſt Trumpf der„Komet“ als Geſchenk für die Sieger des Luftrennens England— Auſtralien— Jagd nach gchnelligteitsrekorden in aller Welt Melbourne, 25. Okt. Edwards, der Eigentümer des Flugzeuges „Comet“, in dem die Engländer Scott und Black den Flug England-Auſtralien gewon⸗ nen haben, machte das Flugzeug den beiden Fliegern zum Geſchenk. Das Flugzeug wird im November zu Schiff nach England zurück— befördert werden. Am 10. November, dem Tag der offiziellen Preisverteilung durch den Herzog von Glouceſter, werden Scott und Black den Preis von 10 000 Pfund Sterling auf Rechnung von Edwards und den Ehren— preis erhalten.— Die holländiſchen Flieger Parmentier und Moll werden in et⸗ wa acht Tagen auf dem Luftwege nach Hol— land zurückkehren. In der Ueberwindung von Raum und Jeik iſt ſchon wieder ein Rekord zu ver⸗ zeichnen. Am Donnerstag nachmittag wurde in Hunderten von engliſchen Lichtſpielthea⸗— tern ein auf drahtloſem Wege übermittelter Film gezeigt, der die Ankunft der Sieger im Luftrennen England-Auſtralien. Scott und Black, auf dem Bildſtreifen vorführte. Wie bei zahlreichen fliegeriſchen Großtaten der letzten Jahre, ſo hat die deutſche Induſtrie CCC ͥͤ ²˙ Bau es habe herumkommen wollen. auf Kiel zu legen. Die Londoner Flottenverhandlun⸗ gen würden von dem franzöſiſchen Kriegs⸗ marineminiſter jedenfalls aufmerkſam ver⸗ folgt. Die Waſfhingtoner Flottenkonferenz habe vor 13 Jahren ähnlich begonnen, und eines ſchönen Tages ſeien die Vertreter Frankreichs von den in ihrer Abweſenheit beſab en Beſchlüſſen in Kenntnis geſetzt wor⸗ n. Man dürfe verſichert ſein, daß ein ſol⸗ ches Manöver, falls es wieder verſucht wer⸗ den ſollte, diesmal mißlingen werde. auch bei dem Rekordflug der Haveland-Ma— ſchine„Komet“, die von Scott und Black ge— flogen wurde, einen hervorragenden Anteil gehabt. Nicht nur die wichtigſten Verklei— dungsteile, ſondern auch viele Einrichtungs— ſtücke, wie Inſtrumentenbretter und Sitze beſtehen aus gewalzten oder gepreßten Eſektronmaterialien. Selbſt Steuerhebel und Anlaufräder ſind aus Elektronmetall in Form von Schmiedeſtücken angefertigt. Auch die Motore des ſiegreichen Flugzeuges beſte— hen in ihren wichtigſten Bauteilen aus Elek⸗ tronguß, ſoweit ſie überhaupt aus Leichtme- tall angefertigt werden können. Damit iſt einer jahrzehntelangen unbeirrten Arbeit der deutſchen Induſtrie der verdiente Erfolg geworden. Schnelligkeitsweltrekord. Rom, 25. Okt. Der italieniſche Fliegerfeld⸗ webel Agello, der bisherige Inhaber des Se lligkeitsweltrekordes, hat ſeinen Welt⸗ rel neuerdings verbeſſert. Er erreichte in Deze. am Gardaſee mit einem Waſſer⸗ lugzeu. Durchſchnittsſtundengeſchwin⸗ igkeit v. 202 Kilometern. In 56 Standen quer durch Amerila Neuyork, 26. Okt. Ein neuartiger Schnelltriebwagen aus Aluminium hat auf der 3334 Meilen(rund 5350 km) langen Strecke Los Angeles— Neuyork mit 56 Stunden und 56 Minuten einen neuen Rekord für die Ueber— querung des amerikaniſchen Kontinents auf dem Schienenwege aufgeſtellt. Der Schnell⸗ triebwagen, der 376 Fuß(113 Meter) lang iſt und mit einem Dieſelmotor von 900 PS ausgeſtattet ift, erzielte auf ſeiner Rekord⸗ fahrt auf der Teilſtrecke Cheyenne— Chica⸗ go eine Stundengeſchwindigkeit von 120 Meilen(193 km). Aihtung! Abſtimmungsbereihtigte! Der Bund der Saaarvereine teilt uns mit: Jede im Saargebiet wohnende Perſon kann Einſpruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtimmungsliſte aufgenom- menen Perſonen erheben. Die Abſtimmungslommiſſion hat nun ver⸗ fügt, daß derjenige, der einen ſolchen Ein⸗ ſpruch einlegt, eine Abſchrift desſelben durch eingeſchriebenen Brief dem Betroffe⸗ nen mitzuteilen hat, und zwar an deſſen An⸗ ſchrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von 4 Tagen ſeit Aufgabe dieſes Einſchreibebriefes zur Poſt(alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn erhält), ſeine Einwendungen gegen dieſen Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm abſchriftlich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des Einſprucherhebenden ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen. Alſo: Wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im Saargebiet erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich— Unterlagen nicht vergeſſen— unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuſtändige Kreis⸗ büro der Abſtimmungskommiſſion ſenden. In Zweifelsfällen wende man ſich ſofort an die 5 Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine. In den letzten Tagen ſind von ſeparatiſti ſcher Seite zahlreiche Einſprüche gegen in Deutſchland lebende Perſonen eingelegt wor— den, meiſtens mit folgender Bemerkung: „Die betreffende Perſon hat am 28. Juni 2 7— 7.— 1 1919 nicht die Saareinwohnerſchaft im Sinne der Wahlordnung beſeſſen. Beweis: Die er⸗ forderlichen Urkunden wurden von amtlichen Behörden verweigert“. Wem ein ſolcher, offenbar unbegrün⸗ deter Einſpruch eines Dritten zugeht, braucht darauf nicht zu antworten. Es iſt auch nichts dagegen einzuwenden, wenn er folgende Ge— genäußerung an das Kreisbüro ſendet: „Auf den mir zugeſtellten Einſpruch beziehe ich mich zum Nachweis meiner Abſtimmungs— berechtigung auf das von mir früher vorge— legte Beweismaterial und beantrage die Ver— werfung des Einſpruchs.“ Die große Anzahl derartiger Einſprüche ohne jede Begründung beweiſt klar, daß es ſich um eine politiſche Mache von ſeparatiſtiſcher Seite handelt, und daß dieſe Einſprüche nicht ein— gelegt werden, weil man der Ueberzeugung iſt, der Betreffende ſei nicht abſtimmungsberech— tigt, ſondern weil man die Abſtimmungsbe⸗ hörden mit Arbeit überlaſten will, um an techniſchen Schwierigkeiten die rechtzeitige Ab— haltung der Abſtimmung ſcheitern zu laſſen. Die Einſpruchsfabrilanten Täuſchungsmanöver im Saargebiet. Saarbrücken, 26. Okt. Die mit der Fabrikation von Maſſenein⸗ ſprüchen gegen die Eintragungen in die Ab⸗ ſtimmungsliſten beauftragten Perſönlichkei— ten der ſogenannten Einheitsfront arbeiten ſeit Tagen fieberhaft, um bis zu dem heuti⸗ gen Ablauf des Einſpruchszeitpunktes ein recht anſehnliches Kontingent von„Einſprü⸗ chen“ fertigſtellen zu können. Hierbei kann man drei verſchiedene Methoden beobachten, deren ſich dieſe Fälſcher bedienen. Zunächſt hat man Tauſende von Einſpruchs⸗ formularen hergeſtellt, die nur den Aufdruck tragen:„Beſaß am 28. Juni 1919 nicht die; Einwohnerſchaft im Saargebiet im Sinne der Wahlordnung. Beweisurkunde von Behör⸗ den verweigert.“ Weiter beantragt man die Streichung Abſtimmungsberechtigter mit der Begründung, ſie ſeien in einer ande⸗ ren Ortſchaft bereits eingetragen, eine Behauptung, die in den meiſten Fällen eben⸗ falls nicht den Tatſachen entſpricht. Oder man wendet folgendes Verfahren an: Man ſucht die Abſtimmungsberechtigung derjeni⸗ gen Perſonen zu bezweifeln, die am Stichtag minderjährig waren, indem man be— hauptet, daß ihr geſetzlicher Vertre⸗ ter keinen Wohnort im Saargebiet hatte. So und ähnlich werden die planmäßigen Täuſchungs⸗ und Verwirrungsmanöver die⸗ ſer an einer Verſchiebung der Abſtimmun inkereſſierten Kreiſe betrieben. Man wir erwarten müſſen, daß die Abſtimmungskom⸗ miſſion ſich nicht nur darauf beſchränken wird, die unbegründeten Einſprüche abzuleh. nen, ſondern auch dazu übergeht, gegen die Schuldigen einzuſchreiten. Man erfährt, daß bereits zahlreiche Perſonen, die durch einge ſchriebenen Brief von dem gegen ſie erhobe⸗ Aufſicht über eine große Zahl von Helfern, die an fünf langen Tiſchreihen vor ihm ſaßen und die Einſpruchsformulare bearbeiteten Was hier in dem Raum vorgeht, wurde mir erſt richtig klar, als ein Herr den Saal betrat und Herrn L'Hoſte mit den Worten anſprach: „Wird denn hier nicht gearbeitet? Am e Uhr müſſen 21000 Stück fertig ſein.“ Sofor! kam mir natürlich der Gedanke: Jeder Brie koſtet 1,90 Franken Porto, 21000 mal 1,90 Franken. Von wem ſtammen die Gelder für dieſe Fälſchungen? Damit verließ ich den Herrn, nachdem ich mich davon überzeugt hatte, daß nicht nur in dieſem Raum, ſondern auch in mehreren anderen in der gleichen Weiſe und unter demſelben Nachdruck gearbeitet wurde.“ Ende des„Bayeriſchen Kuriers“. Augsburg, 26. Okt. Der Verlag der „Augsburger Poſtzeitung“ hat mit Wirkung vom 1. November das Verlagsrecht des „Bayeriſchen Kuriers“ erworben. Der „Bayeriſche Kurier“ ſtellt am gleichen Tage ſein Erſcheinen ein. Neues aus aller Welt Franzöſiſches Militärflugzeug verunglückt. Ein franzöſiſches Militärflugzeug hat ſich in der Nähe von Montpellier überſchla⸗ gen und ging vollkommen in Trümmer. Von der ſechsköpfigen Beſatzung wurden drei auf der Stelle getötet: drei trugen ſchwere Verletzungen davon. Ueberfluß von Heringen. Wie aus Lon⸗ don gemeldet wird, haben die Herings— fiſcher von Marmouth und Lowes⸗ koft beſchloſſen, drei Tage keine Fiſch⸗ dampfer mehr ausfahren zu laſſen, da die reichen Fänge der letzten Zeit einen beunru— higenden Preisſturz zur Folge hatten. Un⸗ gefähr 800 Fahrzeuge in England und Schottland, die jetzt in dieſen beiden Häfen liegen, werden daher drei Tage lang nicht arbeiten, obwohl es in den Küſtengewäſſern oon Fiſchen wimmelt. 6000 Fiſcher und Ha⸗ fenarbeiter werden ohne Beſchäftigung ſein. Fuhrwerk ſtürzt in den Fluß. In Ber⸗ wald bei Krakau ſtürzte eine Straßen⸗ brücke ein und riß ein Fuhrwerk mit ſieben Perſonen in den Fluß. Zwei Wageninſaſ⸗ ſen waren ſofort tot, zwei wurden ſchwer berletzt, drei kamen mit leichten Verletzun⸗ gen davon. Planet Hidalgo. Der Wettbewerb unter den Aſtronomen der Welt, um die Wieder⸗ auffindung des kleinen Planeten Hidalgo, der ſeit 12 Jahren im Sternenhimmel ver⸗ ſchwunden war, iſt von dem Profeſſor Eeuj⸗ min vom Obſervatorium Simeins in der Krim gewonnen worden. Der Himmels⸗ körper braucht faſt genau 14 Jahre um die Sonne zu umkreiſen. Der Profeſſor hat ausgerechnet, daß Hidalgo am 4. März 1935 um 11 Uhr abends in größter Sonnennähe zu ſehen ſein werde. Neue Todesurteile in der Sowjetunion. Der Oberſte Gerichtshof in Smolenſk berurteilte ſechs Beamte zum Tode durch Erſchießen und 45 Beamte au Gefänanis⸗ Die neuen Das neue Einkommenſteuergeſetz, das be⸗ reits auf die Einkommen von 1934 Anwen⸗ dung findet, iſt nunmehr im Wortlaut amt⸗ lich veröffentlicht worden. Die Einkommen⸗ ſteuer bemißt ſich nach dem Einkommen, das der Steuerpflichtige innerhalb eines Kalenderjahres bezog. Vei Land⸗ und Forſtwirten und bei Gewerbetreibenden gilt das Wirtſchafts jahr als Grundlage. Als Wirtſchaftsjahr gilt bei den Land⸗ und Forſtwirten der Zeitraum boom 1. Juli bis 30. Juni, bei Gewerbetrei⸗ benden der Zeitraum, für den ſie regel⸗ mäßig Abſchlüſſe machen. Bei den ſteuer⸗ freren Einkünften ſind neben den jozialen Bezügen, vor allem Heirats⸗ beihilfen zu erwähnen, die an die Ar⸗ deitnehmerin beim Ausſcheiden aus dem Dienſtverhältnts gewährt werden, ſowie Geburtshilfe. Ferner iſt hervorzuheben, daß grundſätzlich nen Einſpruch Kennknis erhielten, gegen den Unterzeichner des Einſpruchs Strafantrag geſtellt haben, Ein Veſuch beim Drahtzieher Hauptverantwortlich für die Sabotage⸗ arbeit der ſeparatiſtiſchen Kreiſe zeichnet der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete L'Hoſte, Ueber einen Beſuch bei dieſem feinen Herrn berichtet ein Mitarbeiter des„Saarbrücker Abendblattes: „Das Haus der Arbeiterwohlfahrt gleicht einem Heerlager, oder beſſer geſagt dem Hauptquartier eines ſolchen Lagers. Alle zwei Schritte wird man angehalten und von einem Geleitmann zwei Schritte weiterge⸗ bracht. Wohl ein dutzendmal mußte ich Aus⸗ kunft geben, bis ich in das Zimmer kam, in dem Herr L'Hoſte thront. Er thront wirk⸗ lich dort, denn er ſaß an einem erhöhten Platz. Vor ihm häuften ſich die Einſpruchs⸗ formulare, die er ohne hineinzuſehen unter⸗ einzelne Einkommen ermöglicht. Einkünfte aus Forſt. und Landwirk⸗ . in vollem Umfange zur Einkommenſteuer herangezogen werden, wenn das Einkommen den Betrag von 8000 RMüberſteigt. Iſt das nicht der Fall, ſo erfolgt die Ein⸗ kommenbeſteuerung nur, ſoweit der Betrag von 3000 RM überſtiegen wird. Dabei tritt noch für die Kalenderſahre 1934 und 1935 un die Stelle des Betrages 8000 RM ein lolcher von 12 000 RM und an die Stelle des 00 von 3000 RM ein ſolcher von 6000 trafen von einem bis zu ſechs Jahren. Die Verurteilten werden beſchuldigt, im Laufe des letzten halben Jahres über 10 000 Zent⸗ ner Getreide aus den ſtaatlichen Getreide⸗ ſpeichern geſtohlen zu haben. Chineſiſche Rauſchgiftſüchtige hingerichtel. Das Gericht in Schanghai verurteilte wegen übermäßigen Genuſſes von Rauſch⸗ giften die chineſiſche Staatsangehörige Schangu⸗Fu zum Tode. Das Urteil iſt be⸗ reits vollſtreckt worden. Das Gericht hat weiter vier Perſonen zum Tode verurteilt mit der Begründung, daß ſie unheilbare Rauſchgiftſüchtige ſind. s Elf Knaben verſchüttel. Elf Knaben ver⸗ ſuchten in einem ſtillgelegten Bergwergs⸗ ſchacht in Plainville(Pennſylvanien) Kohle zu holen. Sie wurden dabei von her⸗ abſtürzender Kohle verſchüttet. Drei Kna⸗ hen wurden von der Rettungsmannſchaft nur noch als Leichen geborgen. Zwei Kna⸗ ben ſind auf dem Wege ins Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen; ſechs werden . Der in ſchwediſche Nationaldichter und Nobelpreis⸗ deutſch beeinflußt, unſere Staffelung der Lohnſteuer in 132 Stufen Im übrigen richtet ſich die Einkommenbe⸗ zeuerung bei monatlicher Lohnzahlung nach einer 5 Lohnſteuerkabelle, die in insgeſamt 132 Steuerſtufen ein⸗ Nac iſt und damit weitgehende ſoziale ickſichtnahme individueller Art auf das i i Während bisher K B. ledige Arbeitnehmer bereits bei einem Einkommen von 75 RM monatlich ſchrieh Er hatte nämlich aleichzeitig die durch die Ahaabe zur Eheſtandshilfe RR ü. Wochenlohn usw. ſind entſprechende ö e der Monatsſteuerſätze vorgeſchrie⸗ Veranlagten iſt eine Tabelle mit Mit⸗ Mittelb⸗ richten iſt. Berlin, 26. Oktober. Oſtergötland lebende greiſe träger Verner Heidenſta m, von dem gewiſſe Kreiſe behauptet hatten, er hätte ſeine Einſtellung zu Deutſchland geändert und geäußert, Schweden ſtünde in ſeiner kulturellen Orientierung einer anderen Großmacht näher als Deutſchland, gewährte einem Vertreter des„Berliner Lokalanzei⸗ ger“ eine Unterredung, aus der hervorgeht, daß ſich die Einſtellung des Dichters zu Deutſchland in keiner Weiſe geändert hat.„Kein Land“, ſo erklärte von Heiden⸗ ſtam„ſteht uns Schweden auf allen Gebie⸗ ten näher als Deutſchland. Unſere roman⸗ tiſche Epoche im 19. Jahrhundert war Philoſophie iſt deutſcher Herkunft und ebenſo unſere Staatskirche, die auf dem Werk Martin Luthers aufbaute. Der Name Guſtav Adolf und die ganze Geſchichte des 30 jährigen Krieges beweiſen am beſten unſere Schickſalsverbundenheit. Ganz beſonders muß unſere nordiſche Lite⸗ ratur Deutſchland dankbar ſein. Sie iſt ge⸗ rade jetzt das verwöhnte Kind der deutſchen Leſerſchaft, niemand in Skandinavien kann ſich hierüber beſchweren. Ich halte unbedingt daran feſt, daß an unſerer Deutſchorienkierung nicht gerüktell werden darf. Als beſonders ſchmählich wür⸗ de ich es anſehen, mich jet von Deukſchland loszuſagen, zu einer Zeit, wo überall in der Welt ſo ſehr gegen Deutſchland gearbeitet und gehetzt wird. Nein, gerade jetzt halte ich an dem feſt, was ich immer geſagt und ge⸗ glaubt habe. Ich bin der feſten Ueberzeu⸗ gung, daß ſehr vieles von dem. was in den ausländiſchen Zeitungen geſchrieben wird, Steuerſätze n e wurden, ſetzt die Steuerpflicht ür ledige Arbeitnehmer nunmehr erſt bei einem Monatslohn von 80 RM, für kinder⸗ loſe Verheiratete mit einem ſolchen von 104 RM e ein. Für b Verheiratete mit einem Kind beginnt die Lohnſteuer bei einem Monatseinkommen von 130, bei zwei Kindern von 156, bei drei Kindern von 195, bei vier Kindern von 260, bei 5 Kindern von 351, bei ſechs Kindern von 793, bei ſieben Kindern von 910, bei acht Kindern von 1027, bei neun Kindern von 1141 und bei zehn Kindern von 1248 RM. Dabei iſt noch zu veachten, daß in die neuen Steuerſätze die bisherigen Sondererhebungen der i Eheſtandshilfe und Arbeiksloſenhilfe g einbezogen ſind. Eine beachtliche teilweiſe Entlaſtung liegt weiter noch darin, daß nunmehr die Arbeitsloſenhilfe auf breitere Schultern ver⸗ deilt wird, nämlich auf alle Einkommenſteuer⸗ Hoe te: während ſie bisher nur von den Zohnſteuerpflichtigen zu tragen war. In der Lohnſteuerkabelle iſt auch bereits das Exi⸗ ſtenzminimum berückſichtigt. Die ſoziale und devölkerungspolitiſche Staffelung der Lohn⸗ ſteuerſätze ergibt ſich am beſten aus einem 1 Beiſpiel: Für ein monatliches Einkommen der Stufe don 390 bis 403 RM hat z. B. der ledige Arbeitnehmer 58,50, der kinderloſe Verheita⸗ tete 31,72, mit einem Kind 22,88, mit zwei Kindern 17,16, mit drei Kindern 11.44, mit wer Kindern 5,72, mit fünf Kindern 1,30 RM zu zahlen. Für die Empfänger von Pro- I. Für die Einkommenſteuer der telwerten aufgeſtellt worden, die mit dem von 600 RM für Ledige be⸗ ginnt, wo noch vermigr. Exploſion. In einer Feuer der Nähe des Hauptlagers des v g Kongreſſes ereignete ſich, wie aus bay gemeldet wird, eine Exploſion. Dabei kamen fünf Perſonen ums Leben, fünf wurden ſchwer verletzt. Man nimmt an, daß ſich noch mehrere Verunglückte unter den Trümmern befinden. 1 2000 Todesopfer der Cholera. Die Chole⸗ caepidemie, die in den Zentralprovinzen Indiens wütet, hat in einer Woche 4858 Krankheitsfälle verurſacht. 2017 Fälle ſind tödlich verlaufen. 30 000 Seidenarbeiter ſtreiken. Neuyork, 26. Okft. Wie aus Paterſon (New Jerſey) gemeldet wird, iſt der ge⸗ plante Streik der Seidenarbeiter zum Aus⸗ Ein Freund Deutſchlands Bemerkenswerte Außerungen des ſchwediſchen Dichters Heidenſtam dem Winterhilfswerk an der Saar n Steuerſatz von 10 RM zu ent- 1 bruch gekommen. Man erwartet, daß in New Jerſey und Neuyork insgeſamt 30 000 Mann in den Ausſtand treten werden. tendenziös it. Ich weiß gaturuch, daß eine ſo große Umwälzung und geiſtige Umſtel⸗ lung, wie ſie jetzt in Deutſchland vor ſich gab nichk reibungslos und glatt verlaufen ann. Meine Anſicht iſt nach wie vor, daß das neue Deutſchland durch ſeinen ſiegreichen Kampf gegen den Bolſchewismus die kom⸗ muniſtiſche Welle in Deutſchland zum Ste⸗ hen gebracht hat und damit, wie wir hoffen, die europäiſche Ziviliſation rettete. Des⸗ halb müſſen wir Deutſchland von ganzem Herzen dankbar ſein und hoffen, daß es 105 alle Schwierigkeiten glücklich hinweg⸗ ommt.“ N Saur⸗Jahrbuch 1935 Ein Saaraufruf Dr. Ley's. Berlin. 26. Okt. Der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, hat fol⸗ genden Saaraufruf erlaſſen: Deutſche Volksgenoſſen! „Die deutſche Saar ſteht im letzten Winter ihres Grenzlandkampfes und das ganze deutſche Volk nimmt Anteil an dem großen Winterhilfswerk das für unſere Brüder an der Saar aufgebaut wird. Hunderttauſende deutſcher Volksgenoſſen haben bereits durch den Erwerb des Saarabſtimmungskalenders ihr Saaropfer gebracht und gerade, 1 15 elbſt große Widerſtände entgegenſtellen, wollen wir im Reich umſo opferfreudiger ſein. Ge⸗ nau wie beim Saarabſtimmungskalender wird auch der Reinertrag des in den näch⸗ ſten Tagen erſcheinenden„Saarjahrbuch 1935“ der Saarhilfe zufließen. An jeden ſchaffenden Deutſchen ergeht da⸗ her der Aufruf: Opfere für die Saar, er⸗ wirb das Saarjahrbuch! Die Sicherheit auf der Straße Vermehrte Verkehrskonkrolle nach einheit ⸗ lichen Geſichtspunkten. Nachdem am 1. Oktober 1934 die Reichs⸗ Straßenverkehrs⸗Ordnung in Kraft getreten iſt und damit im ganzen Reiche ein emheit⸗ liches Straßenverkehrsrecht gilt, hat nun⸗ mehr der Reichsminiſter des Innern durch Runderlaß an die Landesregierungen ein⸗ heitliche Richtlinien über die Durchführung von Verkehrskontrollen herausgegeben. Die immer noch ſteigende Verkehrsunfallziffer ebietet es, zur Hebung der Verkehrsdiſziplin en Verkehr auf der Straße in vermehrtem Umfange zu kontrollieren und dieſe Kontrol⸗ len im ganzen Reiche nach einheitlichen Ge⸗ ſichtspunkten auszuüben. Die Kontrollen ſollen ſchlagartig einſetzen und ſich in gewiſſen Zeitabſtänden auf ein⸗ oder mehrere Gruppen von Verkehrsteilneh⸗ mern erſtrecken und je nach Anordnung in⸗ ub a dee 1 1 Landes oder gar für den Umfang des Reichsgebietes ſtattfinden. Für den 9 e Kraftfahrer und Juhrwerkslenker iſt es im Hinblick auf den vielfach verübten Mißbrauch durch Unbefugte von beſonderer Bedeutung, daß das Haltezeichen bei Ver⸗ kehrskontrollen jetzt einheitlich in folgender Weiſe gegeben wird: a) Bei Tage durch Hochſtrecken des Armes oder, insbeſondere bei Durchführung von Kontrollmaßnahmen größeren Umfanges und bei Kontrollen von Polizeikraftwagen aus, durch Zeigen einer roten Flagge. b) Bei Nacht ausſchließlich durch Schwen⸗ ken einer gut ſichtbaren roten Laterne, hin⸗ ter der in geeigneter Entfernung ein Poli⸗ zeibeamter Aufſtellung nimmt, der durch eine Lampe angeleuchtet wird und der das Zeichen mit hochgeſtrecktem Arme wiederholt. Neben Kontrollen des Fußgängerverkehrs ſollen Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke ſowohl g aud, gal dle peer de ie vor smäßige 1 fenheit und das Vorhandenſein der 0 — In kurzen Worten Der Vorſitzende des Deutſchen Auslands⸗ nſtituts in Stuttgart, Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, wurde mit einer Abordnung des In⸗ ſtituts vom Führer und Reichskanzler em⸗ pfangen. 1 0 Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat den Landesſtellenleiter des Propagandaminiſteriums in. Baden, Franz Moraller, zum Geſchäftsführer der Reichskulturkammer neben Miniſterialrat Dr. Schmidt⸗Leonhardt berufen. Die Abſtimmungskommiſſion weiſt in einer ausführlichen Veröffentlichung die Behaup⸗ tungen der Separatiſtenpreſſe über angebliche Fälſchungen in den Abſtimmungsliſten zu⸗ rück. In der Nähe von Krakau ſtürzte eine Stra⸗ zenbrücke ein und riß ein Fuhrwerk mit 7 Perſonen in den Fluß. Der geplante Streik der Seidenarbeiter in New Jerſey iſt zum Ausbruch gekommen. * Aus Baden Zuchthaus für Sprengſtoffbeſitz. Karlsruhe, 26. Okt. Wegen Beſitzes eines größeren Sprengſtofflagers in Freiburg wurde durch Urteil des Oberlandgerichtes Karlsruhe der kommuniſtiſche Funktionär Paul Pfunder zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Wegen ſeiner Hilfeleiſtung bei der Aufbewahrung des Sprengſtoffes erhielt Franz aver Ambs aus Freiburg ein Jahr und ſechs Monate Zuchthaus. Aus der Pfalz Aulounglück bei Kaiſerslaukern. Kalſerslautern, 26. Okt. Donnerstag nach⸗ mittag kam es in der Unglückskurve auf der Straße Hochſpeyer— Kaiſerslau⸗ tern neuerdings zu einem ſchweren Auto— zuſammenſtoß. Ein Perſonenwagen aus Kaiſerslautern wollte zwiſchen dem in der Kurve befindlichen Kilometerſtein und einem auf der gegenüberliegenden Straßen— ſeite ſtehenden Laſtwagen durchfahren, als plötzlich aus der entgegengeſetzten Richtung ein Luxemburger Auto daherkam; beide Wagen ſtießen zuſammen. Während die In— ſaſſen des Luxemburger Wagens nur leicht verletzt wurden, erlitten ſämtliche Inſaſſen des Kaiſerslauterner Wagens ſchwere Ver⸗ letzungen. Es handelt ſich um den Fraktions- führer der NSDAP, Metz, Sparkaſſendi— rektor Wünſchel und Rechtsrat Dr. Re⸗ ber, alle von Kaiſerslautern. Attentäter Matuſchla Nach Ungarn ausgeliefert. Wien, 26. Oktober. Der Eiſenbahnattentäter Sylveſter Matuſchka, der den furchtbaren An⸗ chlag auf den Schnellzug bei Bia Torbagy n Ungarn und den Anſchlagsverſuch auf einen Schnellzug der Deutſchen Reichsbahn bei Jüterbog verübt hatte, iſt an die ungariſchen Behörden aus⸗ geliefert worden. Da Matuſchka wegen eines Eitenbahnanſchlages in Oeſterreich auch den Reſt einer ſechsjährigen Kerkerſtrafe zu ver⸗ bügen hat, hat Oeſterreich Matuſchka den Ungarn nur„leihweiſe“ zur Verfügung ge⸗ ſtelft. Nach der Aburteilung wegen des An⸗ ſchlages von Bia Torbagy in Budapeſt muß er wieder nach Heſterreich zurückgebracht werden. Erſt nach Abſitzung ſeiner öſter⸗ reichiſchen Strafe kann er ſeine in Ungarn zu erwartende Strafe verbüßen. Die öſterreichiſche Regierung hat außjser⸗ dem für die Auslieferung die Bedingung geſtellt, daß Maluſchka nicht zum Tode ver ⸗ urteilt werden darf, weil zur Zeit des er⸗ ſten Auslieferungsbegehrens in Oeſterreich die Todesſtrafe nicht beſtanden hat. Naubüberſall Aber die Räuber Augen an einen Unrech⸗ en. Zwickau, 26. Oktober. Zwei Männer mit Geſichtsmasken dran⸗ gen in das Anweſen des Bauern Krauſe in Wolfersgrün ein. Sie cchoſſen ſo⸗ fort auf die Anweſenden und verletzten Krauſe und ſeine Tochter am Oberſcheakel. Die Eindringlinge kamen aber bei der Bauernfamilie an die unrechte Adreſſe. Die Nanda ſetzten ſich gegen die äuber energiſch zur Wehr. Der eine Räu- ber erhielt einen Schlag mit einem Knüppel auf den Arm. Dadurch löſte ſich aus der Pi- ſtole, die der Räuber in der Hand hielt, ein Schuß, der ihn in den Oberſchenkel traf. Als der Räuber ſah, daß er nicht mehr enfflie⸗ hen konnte. ſchoß er ſich eine Kugel durch den Kopf. Inzwiſchen halle der andere Räuber mit einer Heugabel die Familie an⸗ gegriffen. Durch kräftiges Juſchlagen mit Skühlen gelang es aber, dieſen Angriff ab⸗ zuwehren, ſo daß ſich der zweite Räuber ge⸗ zwungen ſah, ſein Heil in der Flucht zu ſu⸗ chen. Nach einer hinterlaſſenen Blutſpur muß er einen ſtarken Blutverluſt erlitten haben. 4 Die Perſonalien des toten Räubers und des Flüchtigen ſind noch nicht bekannt. Der Tote iſt ein junger Mann in den 20er Jah— ren. Elend in Amerika 300 000 Kinder ſtreifen auf den Straßen herum. Das zunehmende Elend und die Wirt⸗ ſchaftsnot der unterſten Volksſchichten ſpiegelten ſich deutlich wieder durch eine bis⸗ her nur in Rußland zu beobachtende Er⸗ ſcheinung, daß die Straßen auch in den Städten der Vereinigten Staaten von um⸗ herſtreifenden Kindern bevölkert werden. Vorſichtige Schätzungen bemeſſen die Zahl dieſer unter 14 Jahren alten Kinder im Staate Pennſylvanjen auf mindeſtens 300 000. In vielen Fällen ſoll es nicht allein bei dem Umherziehen dieſer Kinderſcharen von Ort zu Ort bis in die ſpäten Nachtſtun⸗ den hinaus bleiben, ſondern oft genug ver laſſen die Kinder das Elternhaus für immer. Ob jetzt die herausgegebene Verordnung, wonach Kinder unter 14 Jahren ſpäteſtens um 9 Uhr abends von der Straße ſein müſ⸗ ſen, wirkſam genug ſein wird, das Noma⸗ denleben der Kinder einzudämmen. erſcheint fraglich. Man nimmt an, daß die vielfach den Kindern zugänglichen, zweifelhaften Ki⸗ nodarbietungen eine große Schuld an dem Uebel tragen. Erhebung zu Votſchalten Vereinbarung zwischen 5 e und Deutſch⸗ and. Berlin, 26. Oltober. Die deutſche Regierung und die polniſche Regierung ſind übereingekommen. die Ge- fe pf ramon von Hlothniſdę mn ε,m⁰enn. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Sagle“ Doch— den hätte er bekommen. Aber er hätte ſchon wieder vergeſſen, was darin ſtand. Und dann hatte er einfach ſeinen Arm in den ihren ge⸗ ſchoben und war mit ihr hinausgegangen in den warmen, blütenprangenden Frühlingstag. Den gleichen Weg hatte er ſie geführt hinauf zur Burg, hoch über dem Lande, zwiſchen Flieder und Goldregen. Sie hatte nicht widerſtreben können, hatte nicht gefragt, nicht an die gemeinſame Arbeit erinnert, die eigentlich auf ſie wartete. Sie folgte ihm, der ſie führte. Und hier oben ſagte er es ihr: Daß er nicht ohne ſie leben gegen Krankheit und Tod. Er würde dieſe Mauer niederreißen ſo lange, bis ſie ſich ergeben würde, Dann entwickelte er ihr ſeinen Plan: er wollte alles aufgeben. Seine zukunftsreiche Stellung in der Haupi⸗ ſtadt, ſeine wiſſenſchaftlichen Forſchungen. l eine Stelle oben im Gebirge einkommen. Dort würde er mit der Geliebten leben. Dort, in der reinen kriſtallklaren Luft, würden die böſen Geiſter der Krankheit keine Macht über ſie gewinnen. Dort würde ſie auch von ihrer Anaſt ne Krankheit. Dort en, der ſchlimmſten Quelle aller könnte. Schickſal trotzen wollte, das ſie wie ein Verhäng' is über ſich fühlte. Daß er ſie halten würde und ſchützen, ſelbſt 8 Sie ſollte keinen Verſuch machen, eine Mauer zwiſchen ihm und ſich aufzurichten. uren 0 Immer wieder und als ſie ſchweigende Wunderwelt des Bergwinters. war geſchickter und mutiger als die Mutter mit den goldblonden Haaren und den lichtblauen Augen. Bis jener Tag gekommen war, jener furchtbare! Mi:“ Glanz und Sommerglut hatte er begonnen, dieſer Ferien- ſchon waren Serner Alp: Vater, Mutter und Bettina. Und auf dem halben Wege war es geſchehen Ein Bergſteiger, oben von der Serner Spitze kommend, ihnen noch unſichthar, b ichreiten Geröll an dem ſchmalen Steig ge⸗ lam 90 2 er gefragt. 22 kann, leer und tot.“ Daß er dem ſchneeklaren Winter. mit Mutter Wollte um tag. Frühmorgens mußte beim Schre nen Einwand rt habe 5 (onnte, was ei bisher als höchſtes Ziel ſeines geſehen. Sie hatte beteuert, daß ſie dieſes Opfer niemals von ihm annehmen könnte. Er hatte immer nur gelacht mit jenem glückhaften, ſiegſtrahlenden Lachen, das ſie zuerſt an ihn herangezogen hatte „Was iſt Ruhm? Was iſt Ehre gegenüber der einzigen Liebe, die man nur einmal im Leben findet?“ „Wenn ich dich habe, ſo bin ich reicher als andere Menſchen. Ohne dich iſt alles, was ich erreichen Es war gekommen, wie er gewollt. Sie waren hinauf⸗ gezogen in das kleine, verlaſſene Bergdorf. ihm die Stelle gegeben, nachdem man ſich überzeugt hatte, daß er nicht in der Großſtadt zu halten war. Zehn Jahre hatten ſie da oben gelebt. Nach dem dritten Jahre war Bettina gekommen. Alles war gut gegangen. Keine Krankheit ſchattete in das Glück Heinrichs und Cornelie Leutholds. Nach dem Kinde war Cornelie nur noch kraftvoller erblüht. Die Schatten der Vergangenheit ſchienen für immer gebannt. N Mutter als einer zarten, aber geſunden Frau. Entſann ſich aller Spaziergänge im leuchtenden Sommer und im Entſann ſich der erſten kindlichen Verſuche, auf den ſchmalen Brettern zu ſtehen, die ibr nunmehr die treueſten Gefährten des Winters geworden waren. Kaum vier Jahre alt mochte ſie geworden ſein, und andiſchaften in Warſchau und Berlin mit Wirkung vom 1. November d. J. zu Bol⸗ chaften zu erheben. Zu Bolſchaftern ſind die beiden bisherigen Geſandien ernannt wor den. Rücktritt des Miniſterpräſidenten von Mecklenburg. Schwerin, 26. Okt. Miniſterpräſident En⸗ gel hat am Donnerstag beim Reichsſtatt⸗ halter für Mecklenburg und Lübeck, Friedrich Hildebrandt, ſeine Entlaſſung aus ſeinem Amt nachgeſucht. Der Reichsſtatthalter ge⸗ nehmigte das Rücktrittsgeſuch des Miniſter⸗ bräſidenten und beauftragte mit der Füh⸗ rung der Geſchäfte Staatsminiſter Dr. Scharf. * Hanau, 26. Okt.(Wegen ſayrläſſi⸗ ger Tötung verurteilt.) Vom Schöf⸗ fengericht Hanau war der 46jährige Kraft⸗ wagenführer Wilhelm Strempel aus Kilian⸗ ſtädten wegen fahrläſſiger Tötung zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte am Nachmittag des 27. Auguſt kurz vor Mittelbuchen mit dem von ihm geſteuerten, einem Händler aus Kilianſtädten gehören— den Laſtkraftwagen, den in gleicher Richtung mit einem beladenen Schubkarren fahrenden 76jährigen Bauern Wilhelm Mohr aus Mit⸗ telbuchen überholen wollen und ihn dabei überfahren. Der Ueberfahrene iſt kurz dar⸗ auf ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Der Angeklagte wurde in der Gerichtsverhandlung als ein beſonnener, vorſichtiger Wagenführer bezeichnet, der ſeinen Beruf ſeit ſieben Jah— ren ausübt. Darmſtadt, 26. Okt.(Mißlungener Betrug.) Vor der Großen Strafkammer hatte ſich der 31jährige Heinrich Menger von Darmſtadt zu verantworten, der vor drei Jahren wegen Unredlichkeiten aus der Lan— desverſicheruͤngsanſtalt entlaſſen wurde und da⸗ für zwei Jahre Gefängnis verbüßt hat. Da er keine Arbeit erhielt, kam er auf den Ein— fall, vor dem Arbeitsgericht 10 000 Mark Schadenerſatz von der Landesverſicherungsan— ſtalt einzuklagen, da dieſe ihm kein Zeugnis ausſtelle und an ſeiner Arbeitslosigkeit ſchuld ſei. Er legte das Schreiben eines Thüringi⸗ ſchen Fabrikanten vor, der bedauerte, ihm ohne Zeugnis des früheren Arbeitgebers eine gutbezahlte Stellung in ſeiner Fabrik nicht ge⸗ ben zu können. Das ganze war ein plumper Schwindel. Den Thüringer hatte Menger im Gefängnis kennen gelernt. Da beide ziemlich vorbeſtraft ſind, wurde Menger wiederum zu zwei Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt, während ſein Helfer mit neun Monaten Gefängnis davonkam. Darmſtadt, 26. Okt.(Neue Bürger⸗ meiſter.) Ernannt wurden zu Bürgermei⸗ ſtern: Joh. Beutel in Ober-Beerbach, G. Wannemacher in Erzhauſen, Otto Dewek Blaſcheck in Eppertshauſen, Karl Flechſenhaar in Kimbach, Joh. Joſt in Otterbach, H. Weber in Göbelnsrod, Karl Schäfer 3. in Watzenborn⸗Steinberg, Joh. Meinhardt 4. in Crainfeld, Moritz Cramer in Hechtsheim, Karl Eiſenbeiß in Laubenheim, Ph. Steinfurth 1. in Dienheim, Jakob Schneider in Sulzheim. — Beſtellt wurden zu kommiſſariſchen Bürger— meiſtern: Franz Joſef Röhrig in Sonder⸗ bach, Adam Rettig in Linnebach, Adam Bitſch 3. in Mittershauſen, Adam Sammet in Affol⸗ terbach, Ludwig Fülbert in Neuſtadt, Auaguſt Neumann in Dudenrod, Rudolf Eckhardt in Unterſchmitten, H. Rockel 2. in Hopfmanns⸗ feld. Schaffens So hatte Man hatte Bettina erinnerte ſich der Vater in die Und keiner hinausglitt ſie aufgeſtiegen zut wie eine * Heutſche Tagesschau Heß bei der NS-Kulturgemeinde. Der Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, ſtattete mit Reichsleiter 185 Roſenberg der Reichsamtleitung der NS⸗Kulturgemeinde in Berlin⸗Charlotten⸗ burg einen Beſuch ab, um ſich über die Orga⸗ giſation und den Aufbau der Nationalſozia⸗ iſtiſchen Kulturgemeinde zu unterrichten. 100 000 R- Spende der Hausbeſitzer. Der Führer und Reichskanzler empfing den Präſidenten des Zentralverbandes deutſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine e. B., Tribius, zur Entgegennahme einer Spende von 100 000 RM, die der Zentral⸗ herband Deutſcher Haus- und Grundbeſitzer⸗ zereine für das Deutſche Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt hat. Unter falſchem Verdacht. Der Kaufmann Alfred Götze und der kaufmann Otto Schneider wurden beſchul⸗ nigt, Schlageter verraten zu haben. Götze und Schneider wurden im Auguſt 1933 in haft genommen und im Januar 1934 ent⸗ aſſen. Durch die umfangreichen und einge⸗ jenden Erhebungen wurde einwandfrei feſt⸗ zeſtellt, daß weder Götze noch Schneider als Berräter an Schlageter in Frage kommen. Eine demenkierte Falſchmeldung. Das Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ zung und Propaganda dementiert eine Falſchmeldung, wonach neue deutſche Spiel⸗ arten mit führenden Männern des Stagtes inſtelle der bisher üblichen Könige in Auf⸗ rag gegeben worden ſeien. Auslands⸗Nundſchan Kandesſtatthalter in Oeſterreich. Im Zuge der politiſchen Neuordnung ſoll n den öſterreichiſchen Bundesländern zei allen Landesregierungen die Stelle eines Zandesſtatthalters geſchaffen werden. Der Jandesſtatthalter wird der Stellvertreter des Jandeshauptmanns ſein. Bekanntlich ſind m alten Oeſterreich die Länder durch einen Statthalter, der unmittelbar den Wiener Zentralbehörden unterſtand, verwaltet wor⸗ hen. Durch die Einſetzung der Landesſtatt⸗ halter wird Oeſterreich eine ſtärkere zentra⸗ iſtiſche Note erhalten. ö Die Spaltung der iriſchen Blauhemden. Die Grafſchaftsleiter der Blauhemdenbe⸗ vegung in Dublin hielten eine Zuſammen⸗ kunft ab, auf der die Meinungsverſchieden⸗ heiten, die infolge der Abſetzung des Gene⸗ als O'Duffy und der Ernennung des Kom⸗ nandanten Cronin zum Führer der Bewe⸗ zung entſtanden waren, erörtert werden ſoll⸗ en. Es verlautet, daß die Vereinigung ſich endgültig von der Vereinigten Irlandpartei osgelöſt und General O' Duffy als ihren Führer bezeichnet habe. 12 ·41744ʃ * r 15 Sportallerlei Werder Bremen iſt wegen Spielerziehung bis zum 31. Dezember dieſes Jahres von den. Die Spieler Hundt(eEſſen), Heidemann (Bonn), Maier(Feudenheim) und Frank (Fürth) wurden auf ein halbes Jahr geſperrt. Der Vereinsleiter Stöver und der Verteidi⸗ ger Seppl Müller wurden mit einem Jahr jedem Sportwettbewerb ausgeſchloſſen wor⸗ 0 Ausſchluß beſtraft. ö ö Der deutſche Sprintermeiſter Erich Borch⸗ meyer ſtartet in Zukunft für die Stuttgarter hat eine Anſtellung in Sportartikelgeſchäft Borchmeyer Stuttgarter Kickers. einem das Gewicht durch die Geſchwindigken und Entfernung verſtärkt. Kam herunter als ein Todesgeſchoß, gerade an die Schläfe der aufwärtsſteigenden Mutter. Sie ſank ohne Laut zuſammen. Bergblumen, zwiſchen dem gelben hohen Glocken des Bergenzians. tropfen ſickerte aus der Schläfe die Stirn herab. Niemand war in der Todesſtunde der geliebten Frau neben Hein— rich Leuthold als ſein Kind. Niemals vergaß Bettina dieſe Stunde, da ſie neben dem Vater gehockt, im warmen Sommergras, die ſtille Geſtalt der Mutter vor ſich. Nach einer Stunde erſt waren Waldarbeiter mit Aexten und Seilen am Weg vorbeigekommen. Die hatten eine Bahre aus ſchnell zuſammengeſchlagenen Hölzern ge- bunden und die Mutter mit dem Vater abwärts ins Tal getragen. Bettina war hinterher gegangen. Sie war noch ganz klein damals, fünf Jahre alt. Aber mit der Hell⸗ ſichtigteit eines Kindes begriff ſie, was geſchehen war. Und hätte ſie nicht begriffen, das Geſicht des Vaters hätte es ihr gezeigt. N An jenem Tage verſchloß ſich das Geſicht Heinrich Leutholds zu jener abwehrenden Strenge, die es für andere Menſchen hatte. Der Stein, der die geliebte Frau tödlich getroffen, er hatte auch ſein lebendiges Herz zu Tode verletzt, nahm ihm ſeinen Glauben an die Unbeſieg⸗ barkeit einer wahren Liebe. Dazu hatte er Cornelie herauf⸗ geholt in ſeine geliebten Berge, hatte geglaubt, ſie hier ſchützen zu können vor dem Tode, der tückiſch hinter ihr ſtand. Nun hatte er ſie verloren auf eine andere, aber nicht weniger ſchreckliche Weiſe. mächtig geworden gegenüber dem Tode. ihn in ſeiner Kraft zerſtört. 5 f 5 Die Nachricht von dem tragiſchen Ende der jungen Cornelie Leuthold blieb nicht nur in, dem engen Kreiſe det Dorfbewohner. Die Zeitungen brachten die Nachricht und trugen ſie hinaus in die Welt. Freunde Heinrich Leut⸗ holds. Studiengenoſſen von ihm, erinnerten ſi Sie lag zwiſchen den Labkraut und den, Ein winziger Bluts⸗ Das Leben war ohn⸗ Das hatte auch 8 8 ee Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 0 ö 15 Nachdruck verboten. Vor einer der Türen machte der Junge halt, erklärte in gedämpftem Ton: Hinter der Tür befinde ſich der Salon der Frau Generaldirektor, und die Tür rechts führe in das Schlafzimmer der Gnädigen. Nach dieſer Auskunft in deutſcher Sprache, die von den meiſten Angeſtellten der größeren holländiſchen Hotels beherrſcht wird, entfernte er ſich ſofort wieder, Hans Hammerſchlag überlaſſend, durch welche Tür er einzutreten wünſchte. noch, überlegte. Als ihm der Portier mitgeteilt, es ſei Beſuch bei ſeiner ö Frau, und noch dazu ſeit Stunden, war ihm mit einem Male, als könne ihm vielleicht jetzt gelingen, was er ſchon ſo lange vergebens erhofft und was ihm bisher nie ge⸗ lungen. Vielleicht glückte es ihm jetzt, Nina mit jemand zu überraſchen, damit er endlich einen Grund fände, von ihr frei zu werden. würde ſich hüten, ihre glänzende Exiſtenz aufs Spiel zu ſetzen. Er wollte an die Tür des Salons klopfen. Doch dann unterließ er es, wollte ohne Anklopfen eintreten. Schnell drückte er die Klinke nieder und ſtand in einem eleganten Salon. Doch niemand außer ihm ſelbſt befand ſich darin. Er ſchlich über den Teppich. Die Tür zum Neben⸗— zimmer war nur angelehnt. Seine Schritte waren nicht hörbar. Er ſtieß die Tür auf und machte eine heftige Kopfbewegung, als bezweifelte er, was ihm ſeine Augen zeigten. Doch ſchon im nächſten Moment ſtürzte er auf den Mann zu, der, ihm den Rücken zuwendend, am Boden kniete und die Bewohnerin der Räume würgte. Mit kräftigem Ruck riß Hans Hammerſchlag den Mann hoch, packte ihn bei den Schultern, ſtieß heiſer hervor: „Sind Sie wahnſinnig, Menſch?“ Er gab ihm einen Stoß, von dem er zurücktaumelte, beugte ſich dann über die Frau, die ſich nicht rührte, und deren Geſicht einer bläulichen verzerrten Maske glich. Er goß ihr Waſſer über den Kopf, hob ſie hoch; aber da war ſchon der andere bei ihm, keuchte: „Ich glaube, ſie iſt längſt tot; ſie iſt an meiner Wut erſtickt.“ Er hob ſeine ſchmalen, vornehmen Hände.„Darin war meine Wut. Sie betrog mich, und ich rechnete ab.“ „Schuft!“ ſchrie Hans Hammerſchlag auf, und ſeine Finger taſteten hilflos an dem entſtellten Geſicht der Frau herum. Er ließ die lebloſe Geſtalt auf den Boden zurück⸗ ſinken, riß den Hörer vom Telephon, rief hinein: „Schnell einen Arzt in die Zimmer der Frau Hammer⸗ ſchlag!“ Der andere ſagte faſt ruhig: „Sie war eine Kanaille und meine Geliebte! Nun iſt ſie tot und wird uns beide nicht mehr betrügen.“ Hans Hammerſchlag ſchlug ihm hart ins Geſicht und ſah jetzt erſt: der andere war ein hübſcher, blonder und eleganter Mann. Noch einmal ſchlug er ihm ins Geſicht. Der andere wehrte ſich wieder nicht und ſagte faſt ſo ruhig wie vorher: „Wollen Sie die ganze Wahrheit wiſſen? Ich gebe ſie Ihnen gern in dieſer Stunde. Ihre erſte Frau war meine Geliebte, genau wie Ihre zweite Frau meine Geliebte geweſen. Beide verwöhnten mich, beide waren verrückt nach mir, und nun iſt's zu Ende. Jetzt kommt das Zucht⸗ haus. Da habe ich Zeit genug, an Ihre zwei Frauen zu denken.“ Hans Hammerſchlag war, als gieße ihm eine fremde Hand ſchmutziges Waſſer über Kopf und Kleider. Nun gab es einen Skandal, und ſein Name ſtand im Mittel⸗ punkt— er und ſeine beiden ſchlechten Frauen. Er machte eine gebietende Handbewegung nach der Tür. „Gehen Sie! Ich wünſche nur, daß Sie unangefochten das Hotel verlaſſen können, daß niemand Sie hier kennt und man den Mörder der Frau niemals findet.“ Der andere blickte ihn verblüfft an, preßte ein dumpfes: „Ach ſo!“ heraus, haſtete dann in den Salon, nahm dort einen Hut vom Sofa und eilte hinaus. Es klopfte nebenan. Er rief:„Herein!“ Ein Herr trat ein, ſtellte ſich vor. Es war ein deutſcher Arzt. Hans Hammerſchlag riß ſich zuſammen, erzählte: „Ich fand meine Frau ſo vor, ich kam eben erſt; nie⸗ mand war bei ihr.“ Der Arzt antwortete nicht. Der ſeltſam ruhige Gatte nötigte ihm einen gelinden Schauer ab. Er unterſuchte Nina Hammerſchlag und ſtellte feſt, es gab keine Rettung mehr, ſie war tot. Er äußerte ſehr kühl: „Dieſer Todesfall iſt Polizeiangelegenheit, und ich werde ſofort das Nötigſte veranlaſſen. Seit mehr als einer Stunde iſt die Frau tot, aber noch an der Toten hat man herumgewürgt.“ Ein Blick der Anklage traf Hans Hammerſchlag. Jetzt erſt wurde ſich der klar, was er getan, als er dem Beſucher ſeiner Frau den Rat gegeben, ſich ſchleunigſt zu entfernen. Damit hatte er einen ſchrecklichen Verdacht vom Schuldigen abgelenkt und auf ſich ſelbſt gerichtet. Er erwiderte haſtig: „Wenn meine Frau ſeit mehr als einer Stunde tot iſt, wie Sie eben äußerten, ſoll man den Mörder ſuchen. Ich ſelbſt habe erſt vor ungefähr einer Viertelſtunde das Hotel betreten; ſowohl der Portier als auch ein Boy haben mich geſehen. Ich bin außerdem erſt vor höchſtens einer Dreiviertelſtunde in Scheveningen angekommen mit einem Auto aus dem Haag, wo ich heute mittag aus Der zögerte Deutſchland eintraf.“ Der Arzt murmelte:„Wenn Sie das Alibi beweiſen können, iſt's ja gut für Sie! Ich muß meine Pflicht tun.“ Er ſprach durch das Telephon auf holländiſch mit dem Portier, und wenige Minuten ſpäter waren ſchon der Detektiv des Hotels da, der Direktor, ebenſo der Portier Alle ſtanden entſetzt vor der Leiche. Der Portier ſchwur mit heiligen Eiden: „Wenn die arme Frau ſchon ſo lange tot iſt, hat der Aber als er nun vor ihren Zimmern ſtand, belächelte Herr, ihr Mann, beſtimmt nichts damit zu tun.“ er ſeine Idee. Das Glück, von ihr frei zu werden, die ihm oft eine unerträgliche Laſt ſchien, würde er nicht haben. Eine Frau wie Nina war die verkörperte Vorſicht. Sie Er hatte den mißtrauiſchen Blick des Hoteldirektors bemerkt, der Hans Hammerſchlag ſcharf beobachtete. Dieſer log: „Als ich anklopfte und mir kein Herein antwortete, öffnete ich die Tür des Salons. Als ich niemand darin fand, trat ich nebenan ein, und da ſah ich das Schreckliche.“ Er dachte: Wenn der andere nur gut fliehen konnte! Ihm graute davor, vor Gericht zu müſſen, wo man von ihm verlangen würde, er ſollte von ſeinen beiden ſchlechten Frauen erzählen, die ein und denſelben Liebhaber gehabt, dem ſie ſein Geld hinwarfen. Er wollte in den Salon gehen. „Ich kann die Frau nicht mehr ſehen“, ſtöhnte er,„und wir können doch nicht hier ſtehenbleiben.“ „Nur bis die Polizei kommt!“ antwortete der Detektiv. Hans Hammerſchlag kümmerte ſich nicht darum.— Es klopfte hart und befehlend. Zwei Herren in Zivil traten ein; der Hoteldirektor ſtürzte ihnen ganz aufgeregt entgegen. „Dank, meine Herren, daß Sie nicht in Uniform kamen! Der Ruf unſeres Hauſes wird durch das Geſchehene ſowieſo ſchon furchtbar geſchädigt werden.“ Nun folgte eine halbe Stunde der Marter für Hans Hammerſchlag. Die beiden Polizeibeamten, die tadellos deutſch ſprachen, nahmen ihn in ein Kreuzverhör, in dem er ſich aber niemals verſprach. Nun war der Mörder wohl ſchon aus dem Weichbild Scheveningens!, mußte er denken. Der Portier wußte nur, daß ſich gleich nach dem zweiten Frühſtück ein Herr zu Frau Hammerſchlag begeben hätte; er wäre ſehr elegant gekleidet geweſen; aber viel mehr wußte er ebenſowenig zu ſagen wie der Boy, der den Fremden angemeldet. Er habe keine Karte gegeben, ſon— dern einen verſchloſſenen Umſchlag. Man ſuchte nach dieſem, aber man fand ihn nicht. Hans Hammerſchlags Alibi genügte, er blieb frei; aber die Zimmer wurden verſchloſſen, und die Leiche ſollte heimlich nachts abgeholt werden, damit kein Aufſehen im Hotel entſtände. Hans Hammerſchlag fuhr nach dem Haag zurück; am nächſten Vormittag ſollte er bei der Scheve⸗ ninger Polizei erſcheinen. Margot erwartete ihn im Schreibzimmer des Hotels im Haag. Sie war aufs äußerſte geſpannt, wie es mit dem Schmuck ſtand. Als Hans Hammerſchlag dann ein⸗ trat, erſchrak ſie tief. Um ſeine Augen lagen Schatten, und von der Naſe zu den Mundwinkeln zogen ſich Falten, die wie von einem Meſſer eingeritzt ſchienen. Es mußte etwas Schlimmes geſchehen ſein. Hatte er böſen Streit mit ſeiner Frau gehabt! Hatte er ihr ſchon die Wahrheit über die Herkunft der Juwelen mitgeteilt, und wollte ſie vielleicht nicht, daß der Schmuck in die Hände der recht⸗ mäßigen Beſitzerin zurückgelangen ſollte? Er erklärte halblaut: „Ich habe mich noch nicht um den Schmuck kümmern können— meine Frau iſt tot.“ Margots Blick wurde groß und fragend; aber ſie ſprach kein Wort. Er zwängte hervor: „Ich vermag hier nicht deutlich zu reden. Es könnte jemand kommen, und mein Thema verträgt keine fremden, gleichgültigen oder neugierigen Ohren. Ich habe meine Frau nicht geliebt, eher habe ich ſie gehaßt; aber ihr Ende iſt doch furchtbar. Sie wurde erwürgt.“ Margot ſtieß einen Schrei aus und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Er ſah ſie an, und um ſeinen Mund zuckte es krampfig. „Glauben Sie etwa, ich hätte die Frau getötet? Ich? Dort in Scheveningen glaubte man es ja anfangs auch.“ Er bat:„Wollen hinausgehen! Die geſchloſſenen Räume erdrücken mich. Draußen will ich Ihnen von dem gräßlichen Ende meiner zweiten Ehe erzählen.“ „Ihrer zweiten Ehe?“ fragte ſie leiſe. Er nickte: „Ja— ich war ſchon in zweiter Ehe verheiratet! Aber bitte, kommen Sie mit. Es gibt hier ſtille, breite Straßen, die ſo unglaublich ſauber ſind, daß einen der Schmutz des Lebens doppelt anwidert.“ Margot holte ihren Hut und ging, ohne noch eine Frage zu ſtellen, neben dem ſonnenbraunen Hünen her durch die Straßen der holländiſchen Reſidenz. „ 15 Sie befanden ſich bald in der vornehmen Javaſtraße, wo es mäuschenſtill war. Dort berichtete Hans Hammer⸗ ſchlag ſein heutiges furchtbares Erlebnis. Er verhehlte Margot nicht, daß er den Mörder hatte laufen laſſen, weil er ſich vor der Größe des Skandals gefürchtet, wenn der Menſch geſtanden, daß beide Schweſtern ſeine Geliebten geweſen waren. Wenn man ihn nicht fand, konnte man glauben, er wäre ein Erpreſſer oder ein Wahnſinniger ge⸗ weſen; dann blieb alles ein dunkles Rätſel, ein unauf⸗ geklärtes Drama, und das war tauſendmal beſſer, als daß die Schande offenbar würde, von zwei Frauen betrogen worden zu ſein, die beide ſeinen Namen getragen. Margot war, als ſchliche heimlich und lautlos etwas hinter ihnen her— etwas Düſteres und Unheimliches. Es war das Grauen, das ihnen durch die ruhige, ſchöne Straße der reichen Leute folgte und ihnen den Atem ver⸗ ſetzte wie ſchwerer, drückender Nebel. Mit keiner Silbe unterbrach Margot den Mann, der ihr erzählte von ſeinen zwei Ehen, die beide ſo unglück⸗ lich geworden ſeien. 8 Schließlich erzählte ſie ihm auch ihre Geſchichte. Er ſagte, tief Atem holend:. „Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, gnädige Frau! Ihr Erleben iſt beinah noch düſterer und ſchrecklicher als das meine.“ Sie wanderten langſam weiter, und Hans Hammer⸗ ſchlag ſchlug vor: „Wir wollen in irgendein kleines Gartenreſtaurant fahren, wo wir ein Weilchen beiſammenſitzen können. Ihre Gegenwart wirkt ſo beruhigend auf mich. Ich mache mir ja ſchon die ſchwerſten Vorwürfe, daß ich den Mord⸗ byben fliehen ließ. Und doch, ich konnte nicht anders handeln. Wie Frieden geht es von Ihnen aus. Erfüllen Sie meine Bitte, ich flehe Sie darum an.“ Margot neigte den Kopf. „Alles, was Sie wollen.“ Ihr Herz war übervoll von Mitleid für den Hunen, in deſſen Augen noch das Grauen lag ob der furchtbaren Ueberraſchung dieſes Tages. a 5 Hans Hammerſchlag winkte dem Chauffeur eines leer vorüberfahrenden Autos, er möge halten. Stumm ſtieg Margot ein, und der Mann folgte ihr. Er dachte an ſeine ſchlechte Frau, die für ihren Leichtſinn ſo hart gebüßt hatte. Ihm war, als müſſe er die Arme um Margot legen und fragen: Wollen wir zuſammen ein neues Glück ſuchen, du und ich, wir beide, die wir ſo unglücklich waren in der Ehe? Doch er ſchwieg ebenſo wie Margot ſchwieg; aber es war ihm ſchon faſt wie ein Troſt, daß ihre Hand, als ſie im Auto ſaßen, ganz nahe der ſeinen lag. a 25. Hoffnung auf Glück. Hans Hammerſchlag hatte den Chauffeur gebeten, vor irgendeinem guten Gartenreſtaurant vorzufahren. Nun ſaß er mit der blonden Frau unter dichten Bäumen hinter einer ziemlich hohen Taxushecke. Es ſaß ſich bequem in den breiten Korbſtühlen am weißgedeckten Tiſchchen. Es war am Tage ſehr ſchwül geweſen; auch der Abend hatte leine beſondere Abkühlung gebracht— aber hier war es angenehm friſch. Ein Springbrunnen plätſcherte un⸗ fern, und den beiden Menſchen war, als befänden ſie ſich auf einer einſamen Inſel. Sie aßen ſehr wenig und tranken nur ab und zu von dem mit Waſſer gemiſchten Moſel. Die Stille ringsum tat ihnen unſagbar wohl. Die verſchiedenen Tiſche ſtanden in ziemlicher Entfernung voneinander wie verſteckt hinter den dichten grünen Taxushecken. Der Mann ſagte leiſe: 0 „Hier iſt es ſchön. Wie allein auf der Welt iſt man, und die Wahrheit von vorhin erſcheint mir hier kaum glaublich.“ Er ſah Margot lange an.„Sie und ich, wir wiſſen, wie häßlich das Leben ſein kann.“ Seine Stimme klang ſchwer und rauh. Es war allerlei Qual in ihm, die ſie ſelbſt wohl mit Tränen gemildert hätte, dachte Margot. Er tat ihr ſo bitter leid. Sie ver⸗ ſuchte ein Lächeln. „Die Zeit mildert auch das Schwerſte. Nach Jahr und Tag ſieht alles anders aus.“ Er ſtöhnte:„Mich ſtört die Schande. Warum ſtarb die Frau nicht an einem Herzſchlag?“ Sie zog die ſchmalen Schultern hoch. „Warum ſtarb mein Mann ſo ſenſationell und nicht auch an einem Herzſchlag? Es gibt eben Dinge, die müſſen durchgemacht werden. Wir Menſchen ſind doch machtlos, wenn ſich das Schickſal mit ſeinem Willen einmiſcht.“ Er antwortete nicht gleich, ſchließlich aber ſagte er: „Nachdem man mich morgen auf der Polizei innerlich ordentlich durcheinander gebracht haben wird, und falls man mich nicht etwa doch als verdächtig in Haft behält, will ich mich um Ihren Schmuck kümmern. Deshalb kamen Sie ja mit nach Holland, und nicht etwa, um mich alten Kerl zu tröſten, wie eine Kinderfrau ihren Schützling tröſtet. Ich ſchäme mich, daß ich mich Ihnen gegenüber ſo haltlos zeigte.“ Sie erwiderte weich: „Ein ſo entſetzliches Geſchehnis kann wohl den ſtärkſten Mann ſchwach machen.“ Er faßte impulſiv ihre Hand. „Sie ſind gut zu mir, viel zu gut! Ich verdiene das nicht von Ihnen, aber ich bin Ihnen ſehr dankbar dafür, Margot!“ Iht Name von ſeinen Lippen! Sie erbebte. Wie eine Ahnung zukünftigen Glücks durchſchauerte es ſie. Ihr Blick wich dem ſeinen aus, als fürchte ſie, er könne in. ihren Augen leſen, was in ihr vorging. Und war es nicht abſcheulich von ihr, jetzt an etwas zu denken, was vor kurzem noch unmöglich ſchien? Hans Hammerſchlags Frau war tot! Dumpfe Sterbeglocken klangen, und ſie glaubte— Hoch en zu hören. War das nicht Wahnſinn? rtſetzung ſolat.) Fälſchung ſowie den Mißbrauch von Kenn⸗ eichen und Fahrzeugpapieren werden die Rraftfahrzeugführer gelegentlich eingehen ſontrollen über ſich ergehen laſſen müſſen. Fahrzeuge, zu denen die Papiere bei der Kontrolle nicht vorgewieſen werden können, werden künftig bis zur Beibringung dieſer Papiere einſtweilig ſichergeſtellt werden. An die Führer von Kraftfahrzeugen ergeht in ihrem eigenen Intereſſe die Aufforderung, ſich über den Sitz der Fahrgeſtell- und Mo⸗ kornummern auf den von ihnen geſteuerten Kraftfahrzeugen Kenntnis zu verſchaffen, da dies zu ener ſchnellen Abwicklung der Kon⸗ trollen beiträgt. Ein ganz beſonderes Augenmerk ſoll den Radfahrern zugewendet werden. Die leider oft mangel⸗ hafte Verkehrsdiſziplin dieſer Gruppe von Teilnehmern am öffentlichen Verkehr zeigt ſich ganz beſonders darin, daß vielfach bei Dunkelheit ohne Beleuchtung oder Rückſtrah⸗ ler gefahren wird, eine Gefahrenquelle, die! nicht unterſchätzt werden darf. Es iſt deshalb Vorſorge getroffen worden, daß Radfahrer, auch, wenn ſie, wie das vielfach geſchehen iſt, bei Wahrnehmung der Kontrollpoſten ihre Räder ſchieben, um ſie, außer Reichweite gelangt, wieder zu beſteigen, am Weiterfah⸗ ren verhindert werden. Künftig werden ge. legentlich nächtlicher Kontrollen die Fahr⸗ räder mindeſtens bis zum nächſten Tage ſichergeſtellt werden, die unbeleuchtet oder ohne vorſchriftsmäßigen Rückſtrahler gefah- Räume zun; ren werden. Fehlen geeignete Sicherſtellung der Fahrräder, ſo werden nach Herauskaſſen der Luft aus den Reifen die Ventile ſichergeſtellt. EEC J. Oiernheimer Tonfilmschau Das uneueſte Ufa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt außerdem 1. „Der Glockenguß der neuen Glocken“ in Frankenthal bei Firma Hamm und Sohn 2 Ein Film- Preis⸗Ausſchreiben über das herr⸗ liche Ufa⸗Tonfilmwerk. „Altgermaniſche Bauernkultur“ Was Antworten Sie Dr. Landmann? Als Preiſe ſind ausgeſetzt, iusgeſamt 5000 Mk. Zur Freude aller Beſucher, hat dieſe Woche der Central-Film⸗Palaſt, ein ganz aus⸗ erleſenes, überaus herrliches und reichhaltiges Prograamm, das für alle eine Sehenswürdig⸗ keit bedeutet. 1.„Maskerade“ der Großfilm für jedes Publikum! Die künſtleriſch und in⸗ haltlich Anſpruchsvollen, die Liebhaber pikant gewürzter Koſt, die Freunde kompakter, ere⸗ gender Geſchehniſſe, die Erbauungsſuchenden alle finden Befriedigung ihres Geſchmackes. In dieſer Uebezeugung ſei geſagt: Schau- ſpieleriſch regielich u. rein künſtleriſch der beſte Film drei vergangener Jahre. In der Haupt⸗ rolle Olga Tſchechowa, Adolf Wohlbrück, Walter Janſen, Hilde Stolz, Hans Moſer, Peter Peterſen und zuletzt die neueſte Film⸗ künſtler in Paula Weſſely. Man muß Paula Weſſely und dieſen Spitzenfilm der Ufa ge⸗ ſehen haben, der überall ſtürmiſchen Beifall findet, und die Spielzeit verlängert werden muß.„Maskerade“ iſt von der Neuproduktion 1934/35 bis jetzt einer der allerbeſten Film⸗ werke. Wer ſonſt nie ins Kino geht, aber dieſen Ufafilm„Maskerade“ ſollte man an⸗ ſehen.— Im 2. Teil des Programms zeigt man: 1. Den Glockenguß der neuen Kirchen- glocken in Frankental. Dieſer Film führt uns in die Glockengießerei des Herrn Hamm und Sohn und wir können ſehen wie die neuen Glocken entſtanden ſind. Wie der Kern ge— mauert, die falſche Glocke geformt, wie über⸗ haupt die Glocken gegoſſen wurden uſw. Einen anſchaulichen und lehrreichen Werde— gang unſerer neuen Glocken:— Feſtgemau⸗ ert in der Erden, ſteht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden, friſch Geſellen, ſeid zur Hand.— Freude dieſer Stadt bedeute, Friede ſei ihr erſt Ge— läute! 2. Kommt ein Film⸗Preisausſchrei⸗ ben über den Ufafilm„Altgermaniſche Bau⸗ ernkultur.“ Dieſer Film wird im Beipro⸗ gramm gezeigt und jeder deutſche Volksgenoſſe kann ſich an dem Preisausſchreiben betei⸗ ligen, das vom Stabsamt des Reichsbauern— führers mit dem Motto veranſtaltet wird: Was antworten Sie Dr. Sandmann?“ 3. Die neueſte Ufa⸗Tonwoche bringt die letzten Ereigniſſe aus aller Welt. Kein Film⸗ ſreund verſäume dieſe Woche die überaus ſehenswerte und reichhaltige Film⸗Darbietung. Ein Beſuch der Freitags⸗ und Samstags⸗ orſtellung iſt zu empfehlen, da am Sonnkag der mit überfülltem Hauſe zu rechnen iſt. e Bildtelegramm vom Empfang der Sieger in Melbourne. Im Triumph wird der engliſche Sieger Scott, der mit ſeinem Begleiter Black dieſen größten fliegeriſchen Wettbewerb ge— wonnen hat, von der begeiſterten Bevölkerung davonge— tragen. Volks⸗ und Leiſtungsgemeinſchaft die Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Arbeitsfront N Berlin. 25. Okt. Die Verordnung des Führers über Weſen und Ziel der Deutſchen Arbeitsfront hat nachſtehenden Wortlaut: 8 1. Die Deutſche Arbeitsfront iſt die Organi⸗ ſation der ſchaffenden Deutſchen der und der Fauſt. In ihr ſind insbeſondere die Angehörigen der ehemaligen Gewerkſchaften, der ehemali⸗ gen Angeſtelltenverbände und der ehemali⸗ gen Unternehmungsvereinigungen als gleich⸗ berechtigte Mitglieder zuſammengeſchloſſen. Die Mitgliedſchaft bei der Deutſchen Ar⸗ beitsfront wird durch die Mitgliedſchaft bei einer beruflichen, ſozialpolitiſchen, wirtſchaft⸗ lichen oder weltanſchaulichen Organiſation nicht erſetzt. Der Reichskanzler kann beſtimmen, daß geſetzlich anerkannte ſtändiſche Organiſatio⸗ nen der Deutſchen Arbeitsfront korporativ angehören. 9 2 Das Ziel der Deutſchen Arbeitsfront iſt die Bildung einer wirklichen Volks⸗ und Lei⸗ ſtungsgemeinſchaft aller Deutſchen. Sie hat dafür zu ſorgen, daß jeder einzelne ſeinen Platz im wirtſchaftlichen Leben der Nation in der geiſtigen und körperlichen Verfaſſung einnehmen kann, die ihn zur höchſten Leiſtung befähigt und damit den größten Nußen für die Volksgemeinſchaft ge⸗ währleiſtet. 8 3 Die Deutſche Arbeitsfront iſt eine Gliede⸗ rung der NSDAP im Sinne des Geſetzes über Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1938. 8 4. Jührung und Organiſation. Die Führung der Deutſchen Arbeitsfront hat die NSDAP. g Der Stabsleiter der PO führt die Deutſche Arbeitsfront. Er wird vom Führer und Reichskanzler ernannt. 1 Er ernennt und enthebt die übrigen Füh⸗ rer der Deutſchen Arbeitsfront. Zu ſolchen ſollen in erſter Linie Mitglie⸗ der der in der NSDAP vorhandenen Gliede⸗ rungen der NSBO und der NS⸗Hago, des weiteren Angehörige der SA und der SS ernannt werden. 8 5 Die gebietliche Gliederung der Deutſchen Arbeitsfront entſpricht derjenigen der NSDAP. Für die fachliche Gliederung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront iſt das im Programm der NSDAP aufgeſtellte Ziel einer organiſchen Ordnung maßgebend. Die gebietliche und fachliche Gliederung der Deutſchen Arbeitsfront wird vom Stabs⸗ leiter der PO beſtimmt und im Dienſtbuck der Deutſchen Arbeitsfront veröffentlicht. Er entſcheidet über die Zugehörigkeit und die Aufnahme in die Deutſche Arbeitsfront § 6. Die Kaſſenführung der Deutſchen Arbeits⸗ front unterſteht im Sinne der erſten Durch führungsverordnung dem Geſetz zur Siche⸗ rung der Einheit von Partei und Staa vom 23. März 1934 der Kontrolle des Schatzmeiſters der NSDAP. 8 7. Die Deutſche Arbeitsfront hat den Arbeits⸗ frieden dadurch zu ſichern, daß bei den Be⸗ triebsführern das Verſtändnis für die berech tigten Anſprüche ihrer Gefolgſchaft, bei den Gefolgſchaften das Verſtändnis für die La⸗ ge und die Möglichkeiten ihres Betriebes geſchaffen wird. ö Die ee ee ee 5 Aufgabe en Inte Auf Stirn ee 1 ö den nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen ent— ſpricht und die Anzahl der Fälle einſchränkt, die nach dem Geſetz vom 20. Januar 1934 zur Entſcheidung den allein zuſtändigen ſtaatlichen Organen zu überweiſen ſind. Die für dieſen Ausgleich notwendige Ver— tretung aller Beteiligten iſt ausſchließlich Sache der Deutſchen Arbeitsfront. Die Bil⸗ dung anderer Organiſationen oder ihre Be— tätigung auf dieſem Gebiet iſt unzuläſſig. 88. Die Deutſche Arbeitsfront iſt die Träge⸗ rin der Nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Die Deutſche Arbeitsfront hat für die Be⸗ rufsſchulung Sorge zu tragen. Sie hat ferner die Aufgaben zu erfüllen, die ihr durch das Geſetz vom 20. Januar 34 übertragen wurden. 8 9. Das Vermögen der in§ 1 dieſer Verord— nung genannten früheren Organiſationen einſchließlich ihrer Hilfs⸗ und Erſatzorganiſa⸗ tionen, Vermögensverwaltungen und wirt⸗ ſchaftlichen Unternehmungen bildet das Ver⸗ mögen der Deutſchen Arbeitsfront. Dieſes Vermögen iſt der Grundſtock für die Selbſt⸗ hilfeeinrichtung der Deutſchen Arbeitsfront. Durch die Selbſthilfeeinrichtung der Deut— ſchen Arbeitsfront ſoll jedem ihrer Mitglie- der die Erhaltung ſeiner Exiſtenz im Falle der Not gewährleiſtet werden, um den be— fähigten Volksgenoſſen den Aufſtieg zu ebnen oder ihnen zu einer ſelbſtändigen Exiſtenz und möglichſt auch zu eigenem Grund und Boden zu verhelfen.“ § 10. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage ihrer; Vorkündung in Kraft. Der Führer und Reichskanzler. Adolf Hitler. Berlin, den 24. Oktober 1934. Anordnung des Stabsleiters der P Berlin, 26. Okt. Das Preſſe⸗ und Propa⸗ gandaamt der Deutſchen Arbeitsfront teilt mit: Der Stabsleiter der PO, Dr. Ley, hat folgende Anordnung erlaſſen:„Die Reichs⸗ betriebsgemeinſchaften 1 bis 16 einſchließlich ſtehen unter der Oberleitung des Hauptam— 55 der NSBö in der Oberſten Leitung der Vereins⸗Anzeiger Odeuwaldklub, Ortsgruppe Viernheim. Das Wanderer ⸗Ehrungsfeſt wurde vom 28. 10. auf den 4. 11. 34 abends 8 Uhr verlegt. Vorm.(4. 11. 34) findet eine Halbtagswan⸗ derung ſtatt. Treffpunkt um 8 ¼ Uhr an der Korſettfabrik. Beſondere Einladungen ergehen nicht. Der Vorſitzende. Sängerbund Flora. Die Singſtunde findet Samstag abend punkt ¼9 Uhr ſtatt, nicht Freitag. Der Vorſitzende. Stemm⸗ und Ringklub„Germania 1896, Heute abend 8 Uhr Uebungsſtunde im Lokal. Nach dem findet eine Verſammlung der Ak⸗ tiven ſtatt. Vorſchau: Sonntag nachm. Rück⸗ kampf in Sulzbach. Abfahrt 1 Uhr per Rad ab Lokal zum Gold. Stern. Der Vorſtand. Lokales Viernheim, 26. Okt. Gedenktage 26. Oktober 4757 Der Staatsmann Friedrich Karl Frei⸗ herr vom und zum Stein in Naſſau geboren. 1800 Graf Helmuth von Moltke in Parchim geboren. 1828 Der Landwirt Albrecht Thaer in Mög— lin geſtorben. 1929 Der Dichter Arno Holz in Berlin geſt. Prot.: Amandus— Kath.: Evariſtus. Sonnenaufg. 6.43 Sonnenunterg. 16.44 Mondunterg. 11.38 Mondaufg. 18.26 Jonntagsgedanken Wir würden es velleicht nie erfahren, was wirklich Glaube iſt, ſolange uns alles hand— greiflich klar iſt und nach unſerem Sinne geht. Wo alle menſchliche Kraft zu Ende iſt, wo alles menſchliche Hoffen aufhört, da fängt der Glaube erſt richtig an. Auch wir haben das erfahren müſſen. Wir wiſſen, es iſt etwas Schreckliches um das Zerbrechen al— ler menſchlichen Stützen, denn wir ſitzen von Natur verzweifelt feſt in unſerem gewohn— ten Zuſammenhang und glauben, wenn er zerbricht, dann zerfällt die Welt. Und uns fehlen Mut und Wille zum Glauben ohne Hoffnung, zur Wiedergeburt und zum wirk— lichen neuen Anfang, zur ſchöpferiſchen Tat der Selbſtbefreiung aus dem Zwang der Dinge. Aber es muß doch manchmal ſein. Darum hatte uns Gott alle eigene Macht und Größe genommen und auch alle inneren Stützen und Krücken aus der Hand geſchlagen, uns dafür aber eins gereicht: den Glauben an ſeine Kraft, die auch aus den Trümmern der Hoff— nungsloſigkeit etwas Neues ſchaffen kann und ſchaffen will. Und wie nun wirklich alle guten Kräfte des Geiſtes und des Gemütes, die in der Vergangenheit lagen und aus der Zukunft kamen, wie die als Lebens- und Glaubenskraft für unſer Volk wirkſam ge— worden ſind, das iſt das göttliche Neu— ſchöpfungswunder, auf das wir unſere Hoff- nung geſetzt und das wir jetzt erlebt haben. Durch ſolchen Glauben auf Hoffnung, da ſcheinbar nichts zu hoffen war, haben wir uns erhalten. Aber das liegt nicht bei uns allein. Das iſt das ewige Wunder der Hoff— nung, wo nichts zu hoffen iſt, das Geheim⸗ nis einer Seelenkraft, die immer wieder neu auferſteht, wo alles tot ſcheint, das iſt die Unverwüſtlichkeit des wahren, echten Glau⸗ bens, wo alles wankt und fällt, das iſt im Vollſinn des Wortes: Glaube auf Hoffnung! * Orden und Ehrenzeichen. In der Oef⸗ fentlichkeit iſt immer noch zu wenig bekannt, daß Orden und Ehrenzeichen, da ſie ja nur „verliehen“ wurden, nach dem Tode der In⸗ haber an den Staat zurückgegeben werden müſſen, ſofern ſie nicht beſtimmungsgemäß ausdrücklich von der Rückgabe ausgeſchloſſen ſind oder von den Hinterbliebenen käuflich erworben werden. Der Abgabepflicht unter⸗ liegen u. a. nicht die Kriegsauszeichnungen einſchließlich des Verdienſtkreuzes für Kriegs⸗ hilfe und Rettungsmedqaille. Keine Laſtkraftwagen bei Schulausflü⸗ gen. Im Hinblick auf die häufigen ſchweren Unfälle, die ſich aus der Benutzung von Laſtkraftwagen für Perſonenbeförderung er⸗ geben haben, hat der Reichsunterrichtsminiſter die Verwendung von Laſtkraftwagen zur Be⸗ förderung von Schülern und Schülerinnen bei Schulreiſen und ⸗ausflügen verboten. Wenn die Reiſen nicht mit der Eiſenbahn, ſondern mit Kraftfahrzeugen gemacht werden ſollen, ſind künftig nur ſolche Fahrzeuge zu verwen⸗ den, die zur Perſonenbeförderung beſtimmt BVoörſen und Märkte Vom 25. Oktober. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen Preisgeb. W 15 20,20, W' 16 20,40, W 17 20,70, plus 40 Pfg. Ausgl.; Roggen Geb. R 15 16,40, R 16 16,70, R 13 16, plus 40 Pfg. Ausgl.; Braugerſte inl. 19 bis 20,50; Winter- und Induſtrie⸗ gerſte 18 bis 19; Futtergerſte G 7 15,40, G 8 15,70, G 9 15,90, G 11 16,20, plus 30 Pfg. Ausgl.; Hafer H 11 15,40,§ 14 15,90, H 17 15,20, plus 30 Pfg. Ausgl.; Raps inl. 31 Mais m. S. 21,25; Weizenkleie m. S. W' 17 10,35; Roggenkleie R 16 10,02; Wei⸗ zenfuttermehl 12,50; Weizennachmehl 16,25; plus 30 Pfg.; Vollkleie 50 Pfg. höher; Erd⸗ nußkuchen 14,50; Soyaſchrot 13; Rapskuchen 11,40, ausl. 11,90; Palmkuchen 13,30; Kokos⸗ kuchen 15,20; Leinkuchen 15,20; Biertreber 17; Malzkeime 15,50; Trockenſchnitzel 8,40; Rohmelaſſe 5,60; Steffenſchnitzel 10; Wieſen⸗ heu 9,80 bis 10,60; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Roggen- und Weizenſtroh gepr. 3,25 bis 3,75, geb. 2,75 bis 3,25; Hafer- und Gerſte⸗ ſtroh gepr. 3,75 bis 4,05, geb. 3,45 bis 3,85; Weizenmehl Geb. 17 Type 790 27,50, Geb. 16 27,15, Geb. 15 27,50, mit 20 Proz. Ausl. Aufſchl. 3, mit 10 Proz. 1,50; Roggenmehl Geb. 16 Type 997 24,60, Geb. 15 24, Geb. 13 23,60, plus 50 Pfg. Frachtausgl. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 18 Kälber, 26 Schafe, 4 Schweine, 3 Ziegen, 250 Ferkel und 345 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 7 bis 12, über ſechs Wochen 16 bis 23; Läufer 24 bis 28.— 8 n 1 2