ö g 1 N 3 f N . 0 1 g N N eee eee e nere FF:! pff. 1 In unserer Abieilunq„Damen- kleidung“ finden Sie das. was Sie von Ihrem Winter- mantel verlanqen: 4 die bewährte Stoff- Quqglität. std. die reiche Auswahl, die moderne Eleganz und die erwünschfe Preiswür digkeit N OD ob A U,, 8 Dae qrobße gebauer MANNHEIM/ AN DEN PLANKEN Keichshandwerkertag! Am Sonntag, den 28. ds, Mts, wird geiläßlich des Reichshand⸗ werkertages vormittags 10 Uhr 30 Minuten eine gemeinſame Verſammlung der NS-Hago und ſämtlicher Handwerker der verſchiedenen Innungen durchgeführt. Die Verſammlung findet im Saale zum goldenen Engel ſtatt. Teilnahme aller Handwerker iſt Pflicht! Hierfür ſind Innungsmeiſter und Bezirksmeiſter verantwortlich. Die vom eRichsſtand des deutſchen Handwerks herausgegebenen Plakate ſind den Handwerks- und Handelsbetrieben zur Pflichtabnahme zum Preis 10 pro Stück durch die Innungen weiterzuleiten. Ab- rechnung iſt am 29. Oktober der Kreishandwerkerſchaft zu überweiſen. Die Beflaggung der Häuſer, ſowie Schmückung der Läden und Schaufenſter in Handel und Gewerbe iſt durchzuführen. Feiert in würdiger Weiſe den Ehrentag des deutſchen Handwerks! von N.. Heil Hitler! N. S.-Hago-Ortsamtsleitung: Wunderle N. S. D. A. P., Ortsgruppe Viernheim: i. V.: E 55²:0 75 kanxlft. M AO · Aukrtwogoskg. WO IAN SAC AIB. Schweigert BFE —̃ͤ. acõ h;; Täglich ſüßen Apfel- most Brennerei und Melterei L Lambert 9 Viernheim Rechnungen Quittungen 1 agaaaggaaaaggaaganagamaaaaagaagaaggh Mittelllungen Briefbogen Lleferschelne liefert schnell u. billlg Miernkeimer Unzeiger Adolf Hitlerstr. 36— Telefon 117] Elise schätzen unge- zählte Famillen als unentbehrli- ches Hausmittel. Arxtlich erprobt u. verordnet, hilft es b. Husten, Hei- serkeitu. Katarrh rasch und sicher. di bülüne Unken Schlafzimmer, Schr. tür, Innen⸗ Hehe Nachtt. m. Buchniſche, volle Betken, formſch. Mod. RM. 245. 2 Pat. Röſte 22. 2 Matraßz. 44. 2 Schoner 10. 1 Chaiſelongue 21. üche, 160 em naturl m. 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IS.-Vemelnsehall rat dureh Freude Einladung! Am Sonntag, den 28. Oktober, abends ½9 Uhr beginnend, findet im Saale des Gaſthauſes„Zum Freiſchütz“ in Viernheim ein großer bunter here Abend mit anſchließendem Tanz ſtatt. Hierzu laden wir die verehrte Einwohnerſchaft von Viernheim recht freundlichſt ein und bitten um zahl ⸗ reichen Beſuch. Es ſpielt die Mainzer Lachbühne, die Sie lachen von Anfang bis Ende über die Darbietungen. Darum kommen Sie und ver⸗ geſſen Sie für einige Stunden den Alltag. Eintritt 40 Pfg. im Vorverkauf: Im Lokal Freiſchütz, Auanbeiner Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) We täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertatze— Bezugspreis monatl. 1, k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sanne halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den en Wandk der.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. artin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstagz⸗Ausgabe 10 Pfg. Nr. 250 (Siernhetmer Buärger-Zig.— Stieruh. Volksblatt) Unzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeilt A de Reklame bei Wicberhvlung abgeſtufter Rabatt.— Pfennig. Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt den Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewa r nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Samstag, den 27. Oktober 1934 auf der Redaktion dieſer Zeitung, ſowie in der Geſchäfts⸗ ſtelle der deutſchen Arbeitsfront(Lorſcherſtraße) 50 Pfg. an der Abendkaſſe. 30 Pfg., nur an der Abendkaſſe, für Erwerbsloſe, Kriegsbeſchädigte.(Nur gegen Ausweis). Frau Anſchließend: Tan z. Hrolswallung m 8 8. Kraft durch Freude, Rreis Heppenneim Ab heute! Der große deutſche Volks⸗ und Heimatfilm von deutſchem Wald und deutſchen Jägern 55 Der Jäger aus Kurpfalz 44 Oer reitet dureh den grünen Wald) Anfang ½8 Uhr Uunion⸗Film⸗Palaſt &.- dehannlmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS-Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSDAP⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDaAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKO(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18 20 Uhr. 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr P 0 3a lediglich eine Verwaltungsgebühr darſtellt und keinerlei Rechte auf Unterſtützung gewährt. D. A. F. Bunter Abend. Die NS.⸗ Gem. „Kraft durch Freude“ veranſtaltet am 28. 10. erſtmalig für Viernheim im Gaſthaus zum Freiſchütz einen bunten Abend. Die Volksgenoſſen werden heute ſchon hieraus aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich den Abend von ſonſtigen Veranſtal⸗ tungen frei halten. Der Abend wird beſtritten von der weltbekannten Mainzer Lachbühne. Die Eintrittspreiſe ſind ſo gehalten, daß es jedem Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen möglich iſt, die Veranſtaltung zu beſuchen. Ich verweiſe auf das heutige Inſerat in der Zeitung. NM S-Hago N. S.⸗Hago! Sämtliche Innungsmeiſter und Be⸗ zirksmeiſter erwarte ich zueiner kurzen Beſprech⸗ ung über die Durchführung des Reichshand⸗ werkertages heute(Freitag) abend /9 Uhr auf die Geſchäftsſtelle. Heil Hitler! NS⸗Hago⸗Amtsleitung Wunderle Achtung Parteigenoſſen! Am Samstag, den 27. des Mts. findet im Freiſchütz der Kamerad⸗ ſchaftgabend der S. A. N. ſtatt. Am Sonntag, den 28. des Mts. findet ebenfalls im Freiſchützſaale ein Bunter Abend der N. S. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſtatt. Die Perteigenoſſen werden zu dieſen beiden Veran⸗ ſtaltungen eingeladen, um dadurch die Verbunden⸗ heit der P. O. zur S. A. erneut unter Beweis zu ſtellen, ferner die Volksverbundenheit aller Schaſſenden zu dokumentieren. Heil Hitler! Franzke, Ogruf. Su der NS DA, Sturm 2/R 171. Am Samstag findet der ſchon lange geplante Kameradſchafts⸗ abend ſtatt. Die Bevölkerung Viernheims wird zu dieſer Veranſtaltung auf das herzlichſte eingeladen. Der Führer des Sturmes 2/171 m. d. F.b. Baldauf, Truppführer 18S BO—- DAF Die rückſtändigen Beiträge find unbedingt dieſen Monat zu begleichen, andernfalls die Abmel⸗ dung automaiiſch erfolgt. Die erwerbsloſen Mitglieder der Duc machen wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitrag der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſen 1 bis Der Einzug der Glocken in Viernheim Geſtern nachmittag fand nunmehr das Werk der Opferwillig⸗ und Gebefreudigkeit unſerer Katholiſchen Pfarrgemeinde ihre Krönung. Unter Begeiſterung und freudiger Anteilnahme der Pfarrkinder wurden die Glocken der Marienkir⸗ che auf geſchmückten Wagen, bei gehißten Fahnen und Glockenklang der Zwölf Apoſtelkirche in un⸗ ſeren Ort und durch verſchiedene Ortsſtraßen geführt. Am Rathaus machte der Zug, der von Vorreitern angeführt wurde, halt, worauf der Vorſitzende des Glockenausſchuſſes, Herr Georg Kirchner, herzliche Grußworte fand. Herr Bürgermeiſter Bechtel hielt eine tief⸗ empfundene Anſprache, die in allen Herzen ein lebhaftes Echo hervorrief. Der heutige Tag iſt ein beſonderer Feſttag dem kein politiſches Motiv, keine alltägliche Urſache zu Grunde liegt, ſondern der unſere Herzen höher ſchlagen läßt. Die Glocken, die im Kriege für das Vaterland geopfert wurden, wurden durch den Opfermut unſerer Gemeinde wieder neu geſchaffen. Bewah⸗ zen ſie dieſen Opfergeiſt und helfen ſie auch mit Bau⸗ ſteine zu ſammeln für eineflglückliche Zukunft. Wir wollen in dieſer Feierſtunde unſeren Führer nicht ver⸗ geſſen, der uns alle mit Gottes Hilfe geeint hat. Wir wollen Gott danken daß er uns dieſen Mann geſandt hat und dadurch der heutige Tag überhaupt be⸗ gangen werden konnte. Glocken ſind mehr als ein Symbol für Vergangenes. Kommunion, Hochzeit und Begräbnis, Feſte des Jahres und Feierſtunden der Nation künden ſie uns. Mö⸗ gen ſie mehr Künder von Freude ſein als uns Kunde von traurigen Geſchehen zu übermitteln. Mögen ſie immer auf uns herabblicken und uns in Gottesfurcht und Eintracht, gegenſeitigem Verſtehen und Einheit finden, damit wir ein lebendiges Glied der großen deutſchen Volksge⸗ meinſchaſt werden. Heil Hitler! Nach dem gemeinſamen Lied„Großer Gott wir loben dich“ ſetzten ſich die beiden Wagen, die mit je 2 Glocken beladen waren, nebſt der Reiterkavalkade wieder in Bewegung, um durch verſchiedene Ortsſtraßen die Glocken zur Mari⸗ enkirche zu bringen. Die Namen und Inſchrift der Glocken werden wir in einem Feſtbericht der morgigen Ausgabe veröffentlichen. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Hans Adalbert von Schlettow, Walter Rilla, Fritz Kampers, Ilſe Roſe Vollborn, Paul Henkels u. a. dieſe Woche in „Der Jäger aus Kurpfalz“ Europa⸗Filme— Publikums⸗Filme Der Film mit großer Spannung und Freude erwartete Volksfilm„Der Jäger aus Kurpfalz“ gelang ab heute im U. T.⸗Filmpalaſt zur Auf⸗ führung. Die folgenden Preſſeurteile werden den Filmfrennden ſagen Qualitätsfilmwerk hier ge⸗ zeigt.„Der Angriff“ Ein Film, der auf dem heiteren, natürlichen Ton des Volksliedes geſtimmt iſt, das ihm den Namen gibt. Die Wälder und Burgen und weinliederumkränzten Rebenhügel der Pfalz geben den äußeren Rahmen der Hand⸗ lung, die ſpannend und unterhaltend von Anfang bis Ende iſt.„Deutſche Zeitung“ Ein wirkliches Stück aus dem Leben her⸗ aus im Film zu ſehen, das war lange unſer vergeblicher Wunſch. Wir können mit Befriedigung feſtſtellen, daß der„Jäger aus Kurpfalz“ uns der Erfüllung ſolchen Wunſches näherbringt. Hier iſt endlich wieder entdeckt, was ſich alles aus der Darſtellung der Natur und ihr mit der Heimat engverbundenen Menſchen heraus holen läßt Württembergiſche Zeitung, Stuttgart. Schöne Landſchafts bilder, bunt bewegte Volks ⸗ 1 5 5 0 ſzenen, prachtvolle Aufnahmen von Wald und Wild machen den Film unterhaltend u. genußreich. So könnten die begeiſterten Urteile endlos fortgeſetzt werden. Sie ſehen alſo, hier wird ein Film geboten, der weit über das Maß des all- tägliche hinausragt. Es wird deshalb jeder Film- freund dieſe Woche den Weg zum U.⸗T. Filmpa⸗ laſt finden. Aufruf an alle männlichen und weiblichen ehemaligen Arbeitsdienſtkameraden! Zum Zwecke der Zuſammenfaſſung aller Kameraden u. Kameradinnen die im Arbeitsdienſt bereits ihre Pflicht gegenüber unſerem neuen Staate getan haben, werden bei den Bürger- meiſterämtern in ganz Heſſen⸗Naſſau, ſowie bei den Zeitungen in den Großſtädten Eintragungs⸗ liſten aufgelegt. Mit dieſer Feſtſtellung iſt neben der Bildung von Arbeitsdank⸗Kameradſchaften im ganzen Reich vorgeſehen, den bedürftigen und noch nicht in Arbeit gebrachten Kameraden bei⸗ zuſtehen. Es ſollen keine neuen Vereine oder dergleichen gebildet und gegründet werden, ſon⸗ dern der Arbeltsdank will mit der zuſammenge⸗ faßten Organiſation der Arbeitsdienſtkameraden zum Zwecke der Traditionspflege und zum Zwecke der Betreuung nach der abgeleiſteten Arbeits- dienſtzeit Bindungsglied für alle Zeiten zwiſchen den jetzigen und früheren Arbeitsdienſtkameraden ſein. Gehe daher jeder heute noch zu ſeinem Bürgermeiſteramt, in den größeren Städten zu einer Zeitung und trage ſich in die dort auf⸗ liegende Liſte ein. Eine ſofortige Eintragung iſt im Intereſſe der Kameraden von größter Bedeutung. Wir wollen in Heſſen⸗Naſſau zeigen, daß die Disziplin und die Freundſchaft dieſelbe geblieben iſt wie zu der Zeit, als Ihr dem Arbeitsdienſt angehört habt. adden age Werdet Mitglied Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachkung. Wie klein iſt doch unſere gute alte Mutter Erde geworden! Die beiden engliſchen Flie⸗ der Scott und Black ſind in knapp drei Ta— gen von England nach Melbour⸗ ne, der Hauptſtadt Auſtraliens, geflogen und damit Sieger in dem großen Luftren— nen geworden, das auf engliſche Veranlaſ— ſung ſoeben ausgetragen wurde. In knapp drei Tagen von Europa nach Auſtralien! Eine gewaltige Leiſtung. Braucht doch ein moderner Dampfer zur Bewältigung der Rieſenſtrecke etwa ſechs Wochen. Kein Wun⸗ der, daß die Engländer ſtolz ſind auf die Leiſtung ihrer beiden Landsleute und daß ſie den Erfolg des Flugzeuges„Roter Ko— met“ als nationalen Triumph feiern. Ne— benbei bemerkt bedeutet das Ergebnis des Wettbewerbes auch einen Erfolg der deut— ſchen Induſtrie, denn wichtige Teile der ſieg⸗ reichen Maſchine ſtammen aus deutſchem Material. Der neue Schnelligkeitsrekord hat natürlich zunächſt nur ſportliche Bedeutung. Aber es werden ſich ſelbſtverſtändlich über kurz oder lang daraus auch praktiſche Fol⸗ gerungen für den Verkehr ergeben. Und was für Ausblicke eröffnen ſich erſt für die weitere Zukunft! Vor etwa einem Dutzend Jahren hat ein Flieger für die Strecke Eng— land- Auſtralien noch über drei Wochen ge— braucht. Im vorigen Jahre noch ſechs Tage, 17 Stunden, jetzt knapp drei Tage. Die Erde wird immer kleiner. Ihre Völker rücken räumlich immer näher zuſammen. Man kann ſich allerlei Gedanken darüber machen, was dieſe Ueberwindung des Rau— mes für die große Schickſalsfrage von Krieg und Frieden für die Menſchheit bedeutet.. Und damit wären wir von den paar Be⸗ merkungen über eine flugſportliche Leiſtung glücklich wieder bei der Politik angelangt. die Beruhigungspauſe in der europäiſchen zolitik iſt am Tage nach der Beiſetzung des ermordeten Königs von Südſlaween been⸗ det geweſen. Langſam knüpfen ſich die Fä⸗ en wieder an der Stelle, an der ſie ab⸗ riſſen, als der Mörder von Marſeille ſeine tödlichen Schüſſe abfeuerte. Die öffentlichen luseinanderſetzungen, Mutmaßungen und 5 ungen in Bezug auf die politiſchen Notwendigkeiten in Europa nehmen von Tag zu Tag wieder lebhaftere Formen an. Die Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich zurzeit eifrig mit dem Problem Frankreich⸗ Italien. Sie verſucht, Formeln für eine Verſtändigung über djejenigen Fragen zu finden, die bisher die Beziehungen zwiſchen dieſen beiden Staaten trübten. Freilich iſt die ganze Sache recht ſchwierig. Denn Frankreich möchte nicht nur gut Freund mit Italien werden, ſondern auch die Freund⸗ ſchaft mit Südflawien— womöglich noch ſeſter knüpfen. Zwiſchen Südſlawien und Italien beſtehen aber noch ſchwere Gegen— ſätze. Dieſe Gegenkätze haben ihren letzten Hintergrund in den ſogenannten„Frie⸗ dens“ ⸗Verträgen von 1919, die ſchwere Un⸗ gerechtigten und Willkürlichkeiten in der Verteilung der Gebiete enthalten, die früher zur öſterreiſch-ungariſchen Monarchie gehört hatten. Auch die geſcheckteſte franzöſiſche Diplomatie wird es ſchwer haben, hier einen Ausgleich zu ſchaffen. Denn gerade Frank⸗ reichs Außenpolitik hat immer wieder er⸗ klärt, daß an den Verträgen des Jahres 1919 unbedingt feſtgehalten werden müſſe. Wenn der neue franzöſiſche Außenminiſter Laval zu der angekündigten Beſprechung mit Muſ⸗ ſolini in Rom eintrifft, wird er alſo nach wie vor eine recht ſchwierige Situation vor⸗ finden. Im übrigen hat Laval es bisher vermieden, ſich zu den großen europäiſchen Problemen öffentlich zu äußern. Es wird aber wohl bald der Augenblick kommen, in dem er irgendwie Farbe bekennen muß. Dann wird ſich zeigen, ob Laval in den aus, gefahrenen Gleiſen der Einkreiſungspolitik Poincare-Barthou weiterfahren will. oder aber ob er neue und fruchtbarere Entwick⸗ lungen anſtrebt. Daß Deutſchland dazu be⸗ reit wäre, iſt nach den wiederholten, Aeuße⸗ rungen des Führers und Kanzlers längſt be⸗ kannt. Man darf auch annehmen, daß Ita⸗ lien mitmachen würde. Auch von England wäre wohl Zuſtimmung zu erwarten. Frei⸗ lich müßte dann Frankreich auf ſeinen Traum von der dauernden Niederhaltung 51. Jahrgang Tag des deutſchen Handwerk die Veranſtaltungen in Braunschweig— Eine Kundgebung des Reichshandwerksmeiſters Feierliche Einweihung der Schule des deutſchen Handwerks Berlin, 27. Okt. Das deutſche Handwerk. das orga— niſatoriſch im Reichsſtand des deut⸗ ſchen Handwerks und in der NS.“ Hago zuſammengefaßt iſt, veranſtaltet am 28. Oktober ſeine große Jahreskundgebung. Der Sinn dieſes Tages ſoll darin beſtehen, die Verbundenheit zwiſchen Handwerk und Volk vor aller Oeffentlichkeit zu bekunden. Die Tatſache, daß 1,3 Millionen Handwerks- betriebe in Deutſchland vorhanden ſind, die faſt 800 000 Lehrlinge, 1,5 Millionen Ge⸗ ſellen und 100 000 Angeſtellte beſchäftigen, wird vielfach überſehen. Und doch darf die Zahl derjenigen Menſchen, die als Werk— tätige oder Familienmitglieder zum Hand— werkerſtande gehören, auf 8 Millionen ge⸗ ſchätzt werden, das iſt faſt der achte Teil aller Einwohner des Reiches. Auch kulturell erfüllt das Handwerk eine hohe Aufgabe, weil ſich ſein Erzeugnis von der induſtriellen Maſſenerzeugung ab— hebt, die perſönliche Verbundenheit mit der Arbeit erhält, und der Perſönlichkeit Mög⸗ lichkeiten für die individuelle Geſtaltung läßt. Hervorragend aber iſt die ſoziale Bedeutung der Handwerksarbeit, die täglich das gemeinſame Schaffen von Meiſtern, Ge⸗ ſellen und Familienmitgliedern zeigt, die den Aufſtieg vom Lehrling zum Meiſter ver⸗ mittelt und für die deutſche Qualitätsarbeit die wertvollſten Kräfte heranzieht. Das Programm Der Reichsſtand des Deutſchen Hand— werks gibt hiermit das genaue Programm der Braunſchweiger Veranſtaltungen zum Tage des deutſchen Handwerks(Sonntag, den 28. Oktober) bekannt. o ö 5 F eee 5 CCCCCCCC Deutſchlands und von der dauernden Vor— herrſchaft Frankreichs verzichten und ſich mit einem friedlichen Nebeneinander glei tigter Staaten in Europa befreunden es jetzt ſchon dazu bereit iſt, erſcheint aller⸗ dings noch höchſt zweifelhaft. Augenblicklich hat man in Frankreich auch große innerpoli⸗ tiſche Sorgen: Miniſterpräſident Doumergue will jetzt ernſt machen mit ſeiner Verfaſ- Geſchäftsbericht über das Rechnung 5 cha) 6 ſungsreform, deren Hauptziel die Verſtär⸗ gung der Regierungsgutorität iſt; weite Kreiſe des Parlaments ſträuben ſich aber da⸗ * Vorbereitungen zu einer in⸗ ler nationalen Konferenz beſchäf— tigt, an der England, Frankreich, Italien, Amerika und Japan teilnehmen ſollen und die ſich mit der Frage einer Verlängerung des Waſhingtoner Flottenbeſchränkungsver— trages befaſſen ſoll. Die Ausſichten dafür, daß bei der ganzen Geſchichte etwas Poſitives herauskommt, ſind nicht gerade günſtig. Amerika vergrößert andauernd ſeine Flotte, Japan tut desgleichen und hat wiederholt erklärt, daß es die bei der Waſhingtoner Flottenkonferenz feſtgelegte Benachteiligung Japans nicht weiter ertragen könne. Neuer⸗ dings kündigt auch Italien den Bau neuer Kriegsſchiffe an. Nach einer Meldung aus Rom ſollen am 28. Oktober die Kiele der beiden neuen Rieſenſchlachtkreuzer Italiens gelegt werden. Der Bau der bei⸗ den italieniſchen Kreuzer, von denen jeder 35 000 Tonnen Waſſerverdrängung hat, be⸗ deutet eine Abkehr von Muſſolinis bisherigen Flottenbauprinzipien und es iſt kein Zwei⸗ fel, daß die jetzige Entſcheidung Italiens in Verbindung ſteht mit der Stellungnahme Muſſolinis zur Frage der Reviſion des oben⸗ erwähnten Vertrags von Waſhington, über die gerade in London verhandelt wird. Eines der beiden Rieſenſchiffe wird in Trieſt, das andere auf einer Werft von Genua erbaut werden. Sie werden, abgeſehen von dem bri⸗ tiſchen Schlachtkreuzer„Hood“, der 42 000 Tonnen Waſſerverdrängung hat, die beiden Den Auftakt zu den Veranſtaltungen bildet am Samstag, den 27. Oktober, um 20.30 Uhr, ein Begrüßungsabend im alten Rathaus, deſſen hiſtoriſche Faſſade von Scheinwerfern beleuchtet wird. Es ſprechen Gauleiterſtellvertreter Schmalz, Miniſterprä— ſident Klagges, Landeshandwerksmeiſter Behme und Reichshandwerksmeiſter Schmidt. Es wird u. a. ein Abzeichen für leitende Per— ſonen im Handwerk verliehen. Für Sonntag, den 28. Oktober, iſt vor— geſehen: Um 7 Uhr Eröffnung des Tages durch Böllerſchüſſe und Wecken durch die PO-Ka— pelle Braunſchweig. Abe 9 Ahr marſchieren die Vertreter des Handwerks vom Gildehaus zum neuen Rat— haus. Im Zuge befinden ſich die Landes— handwerksmeiſter, die Kammerpräſidenten, die Handwerksabordnungen aus dem Rei— che(aus jedem Gebiet ein Meiſter, ein Ge— ſelle und ein Lehrling in Landes- oder Be— rufstracht), die Vorſitzenden der Reichsfach— verbände und die örtlichen Amtswalter des Handwerks. Zwiſchen 10 und 11 Uhr: Dr. Schacht, Dr. Ley und der Reichshandwerksmeiſter nehmen vor dem Hauptportal des neuen Rathauſes die Parade eines Ehrenſturmes ab. Im Sit— zungsſaal des neuen Rathauſes erfolgt die Begrüßung des Handwerks durch die Stadt Braunſchweig. 11 Ahr bis 12.40 Ahr: Inzwiſchen haben ſich auf dem Weg vom neuen Rathaus zur Burg Dankwarderode und vor der Burg Fahnenträger, Meiſter, Geſellen und Lehr linge zum Spalier aufgeſtellt; das örtliche Handwerk iſt vor der Burg aufma Gegen 11 Uhr begeben ſich die Te der Begrüßungsfeier im neuen Ra geſchloſſenen Zuge zur Burg, voran Dr. Ley, Dr. Schacht und der Reichshandwerks— meiſter. In der Burg beginnt um 11.30 Uhr nach muſikaliſchen Darbietungen der Teil der Veranſtaltungen, der über alle Sender des Reiches übertragen und überall von örtlichen Verſammungen des geſamten Handwerks im Gemeinſchaftsempfang abgehört wird. Der Reichshandwerksmeiſter ver- lieſt nach der Totenehrung eine wichtige Botſchaft und verpflichtet die neuen Kreishandwerks— meiſter, Obermeiſter und Innungswarte im ganzen Reich auf ihr Amt. Dann ſprechen nach einer kurzen Geſangseinlage die beiden Redner des Tages und zwar zunächſt der Reichsbankpräſident Dr. Schacht in ſeiner Eigenſchaft als ſtellvertretender Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und der Stabsleiter der PO, Dr. Ley. Nach dem Sieg-Heil auf den Führer, dem Deutſchland- und Horſt Weſſel⸗ Lied erſcheinen die führenden Perſönlichkei⸗ ten auf dem Balkon der Burg, und der IIC hspoſt gibt Neihenſcht ſchweig d Reichshandwerksmeiſter verlieſt eine Kund⸗ gebung an das Handwerk. Gegen 12.45 Uhr fahren Dr. Ley, Dr. Schacht und der Reichshandwerksmeiſter zu einer Fahnenweihe der Deutſchen Arbeiks- front. Um 16 Uhr wird die Schule des deut— chen Handwerks eingeweiht, deren Gebäude und Grundſtück die Stadt Braun- dem Reichsſtand des Deutſchen Hand— s zur Verfügung geſtellt hat. Oberbür— K Heſſe übergibt dem Reichs— rksmeiſter die Schlüſſel; dieſer gibt en Präſidenten Vahldiek als dem Lei— ter der örtlichen Handwerkskammer weiter. Das erſte Geſchäftsjahr nach der Machtübernahme Berlin, 27. Okt. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ihren 1933, die Zeit vom 1. April 1933 bis 31 März 1934. Ihrer Aufgabe als Staatsver— 3 l 11 ſich aber da⸗ kehrsanſtalt und als Betreuerin eines Hee— gegen, ſodaß ein Konflikt wahrſcheinlich iſt. res von 350000 Beamten, Angeſtellten und Arbeitern entſpricht es, wenn die Deutſche In London iſt man augenblicklich mit Reichspoſt, wie der Bericht einleitend be— merkt, die nationalſozialiſtiſche Idee inner— halb ihres Perſonalkörpers mit ganzer Kraft zu verwirklichen ſucht. Die vorhandenen Ein⸗ richtungen wurden ausgebaut und Ver— kehrserleichterungen und Betriebsverbeſſe— rungen im Inlands- und Auslandsverkehr durchgeführt. Die Reform des Tarifweſens wurde im Rahmen des finanziell Möglichen in Angriff genommen. Eine Gebührenſen— kung kann jedoch nur ſchrittweiſe erfolgen, weil das Gleichgewicht im Haushalt aufrecht— erhalten und die Ablieferungsverpflichtung an das Reich eingehalten werden muß. Für Arbeiklsbeſchaffung wurden neben den Mitteln des laufenden Haushaltes für 1933 noch 76,6 Millionen RM zuſätzlich aufgewandt, die zum großen Teil auf das Fernmeldeweſen entfielen, und zwar insbeſondere auf den Ausbau von Vermittlungsſtellen für den Selbſtanſchluß— . größten Kriegsſchiffe der Welt und jedenfalls die größten ſein, die Italien nach dem Ver⸗ trag von Washington bauen darf. Nur zwei Kriegsſchiffe der engliſchen Flotte können zum Vergleich mit ihnen herangezogen wer⸗ den, nämlich die Schlachtſchiffe„Nelſon“ und „Rodney“, die mit je 33 500 Tonnen nur um weniges kleiner ſind, als Italiens neue Rieſenkreuzer. betrieb. Durch die von 1932 und 1933 1934 rund 29 000 Ark ſtellt und rund 71000 beſchäftigt werden. Die Verkehrsenkwicklung zeigt im Berichtsjahr nach langer Zeit zum erſtenmal ein erfreuliches Bild, insbeſondere in der zweiten Jahreshälfte iſt ein Steigen faſt aller Verkehrszahlen feſtzuſtellen. Der Geſamtverkehr blieb zwar zum Teil gegen das Vorjahr noch zurück, doch ſind die Rück— gänge allgemein weſentlich niedriger als im Jahre 1932. Der Briefverkehr war um 1,7 v. H., der Telegrammverkehr um 3.5 v. H. rückgängig, dagegen ſtieg der Pakel- und Werkverkehr um 9 v. H. und auch der Fernſprechverkehr nahm, wenn auch erſt ſchwach, zu. Im Poſt⸗ ſcheckberkehr wurden rund 101 Milliarden RM umgeſetzt. Die Zahl der Buchungen iſt mit 707 Millionen etwas geſtiegen. Faft 82 v. H. des Geſamtumſatzes wurden bar— geldlos erledigt. Als neue Betriebsart der Telegraphie wurde Mitte Oktober 1933 der unmittelbare Fernſchreibeverkehr auf Telegraphenleitungen zwiſchen Berlin Hamburg eingerichtet. Der Bildtele⸗ grammverkehr hat ſich in erfreulichem Umfange weiter entwickelt. Im Fernſprech⸗ weſen konnte das Leitungsnetz erweitert und der Selbſtanſchlußbetrieb weiter ausgebaut werden. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer ſtieg um faſt eine Million. Im Perſonaſweſen war die Ver⸗ waltung bemüht, die vorhandenen Hilfskräfte durchzuhalten und darüber hinaus nach Möglichkeit neue Kräfte heranzuziehen. In dem Vermögensnachweis ſind die Anlagen und Vorräte mit 2739 Millionen RM ausge wieſen. zuſätzlichen Programme nten bis Ende März itskräfte neu einge— Arbeitskräfte weiter e ent are *Mütter⸗ und Kinderverſchickungen der NS. Tannenberg bei Tambach-Dietharz eine kleine[z.“ Ausſpannung und Nervenauffriſchung erfahren durften. Die Kinder waren zum Teil bei hieſ. Familien und in Schweſternhäuſern in Koſt, ſodaß auch dies Werk als gelungen bezeichnet auf treffen 9 Saarkinder zu einem 4-wöchentlichen Urlaub werden kann. Weitere Frauen warten ihre Abberufung. Am Montag hier ein. den 4. und dringend eingeladen. Domkap. mäßes u. wuchtiges Bekenntnis zu Chriſtus werden. Montag Abend einhalb 9 Uhr Monats— verſammlung der Sodalität in der Sporthalle. Alle Sodalem werden dringend eingeladen. Meldungen zur Fahrt nach Worms werden ebenfalls an dieſem Abend entgegengenommen. *Gräberſchmuck auf Allerheiligen Es iſt eine alte ehrwürdige Sitte, die Gräber der verſtorbenen Lieben mit Kränzen und Blumen zu ſchmücken. Gerade jetzt in den Tagen vor dem Feſt unſerer Toten Aller heiligen iſt es angetan, einmal darüber zu ſprechen. Eine tiefere Symbolik liegt in der Gewohnheit des Gräberſchmückens. Alle un— ſere Liebe, unſeren Dank, unſere Verehrung und Zuneigung, die uns mit den Heimge gangenen zu Lebzeiten verband, legen wir in dieſe Blumenſpende. Der Kranz mit ſeiner Geſchloſſenheit kennt weder Anfang noch Ende. Damit ſoll zum Ausdruck gebracht werden, daß unſer Verbundenſein mitden Dahingeſchie— denen mit ſeinem Tode nicht aufhörte. Sorg— fältig und liebevoll überlegen wir, wie unſere Blumenſpende für den Entſchlafenen ausſehen ſoll, was zu ſeiner Grabſtelle und ihrer Um— gebung paßt. Kränze, aus blühenden Blumen gebunden, ſtehen uns zur Verfügung und ſolche, die aus vielerlei verſchiedenem Tannengrün gefertigt ſind, aus Moos und Tannenzapfen und Beeren. Und auch da, wo nur die kleinſte Grabſtätte unſer iſt, läßt ſich noch ein geeig— neter Schmuck finden. Der Denkſtein erhält eine Umrahmung aus Grün oder Blumen, die Steinplatte einen Kranz aus natürlichen Dauerblumen. Die Grabniſchen werden mit Topfpflanzen u. Schnittblumen geſchmückt Be— ſonders innig wird unſer Gedenken an die Entſchlafenen in dieſer Zeit der Totengedenk— tage ſein. Und dieſem Gedenken werden wir ſichtbaren Ausdruck verleihen wollen. Keine Grabſtätte ſoll in dieſen Tagen ohne Blumen— ſchmuck ſein. Wir wollen die letzten Blumen aus dem weiten Gottesgarten als lebendiges Zeichen unvergänglicher Liebe an den Gräbern niederlegen als ſtillen Gruß an die, die im ewigen Schlaf ausruhen vom irdiſchen Kampf des Lebens. „Es wird geheiratet“! Insgeſamt wurden im Jahr 1933 631000 Ehen in Deutſchland geſchloſſen, das ſind um 121000 oder rund 24 v. H. mehr als im Jahr 1932. Die aufgeſchobenen Ehen wurden nachgeholt, die Heiratszahl iſt im letzten Jahr in einem Maß angeſtiegen, wie ſonſt nirgends in der Welt. Schluß der „Räuber“ ⸗ Aufführungen Am letzten Sonntag fand die dritte und letzte Aufführung der„Räuber“ vor ausver— kauftem Hauſe ſtatt. Es war wiederum ein gewaltiger Erfolg. Die begeiſterten Zuſchauer belohnten durch reichen Beifall die vortreffliche Darſtellung. Die Tatſache, daß das Haus bei jeder Vorſtellung bis auf den letzten Platz be— ſetzt war, iſt ein Beweis dafür, daß das Publikum an wirklichen Leiſtungen auf dieſem Gebiet jederzeit intereſſiert iſt. Das Wagnis iſt ſomit ein großer Erfolg geworden. Wir haben deshalb alle Veranlaſſung den Mit wirkenden für das Gebotene herzlichſt zu danken. Für jeden Zuſchauer war es ſicher ein großes Erlebnis. Unvergeßlich werden die Stunden ſein, in denen Schillers Geiſt vor unſeren Augen lebendig wurde. Die Auf— führung der„Räuber“ war auch in Anbetracht des Schiller-Jubiläums die ſchönſte und wür digſte Schiller-Ehrung. Wir können nur hoffen und wünſchen, daß uns noch recht oft derartige Aufführungen geſchenkt werden. Daß das Intereſſe beim Publikum für die klaſſigen Schöpfungen un⸗ * Jünglingsfodalität. Am Sonntag Nov. 2 Uhr nachm. hält die männl. Jugend von Rheinheſſen, Ried, Bergſtr. u. Mannheim eine große Chriſtkönigsfeier im Wormſer Dom. Die geſamte männl. Jugend unſerer Gemeinde von 14 Jahren an iſt herzl. Schu⸗ macher Mainz u. Prof. Schwall, Mannheim werden ſprechen. Dieſe Feier ſoll ein zeitge— 0 vorſtehenden Aufführungen zur Genüge bewie⸗ — Heute kehren nach 3⸗wöchent⸗ ſen. 5 licher Erholung vier Viernheimer Mütter aus dem ſchönen Thüringerwald zu ihrer Familie zurück, wo ſie dem Erholungsheim Wir wollen die Schlußbemerkungen nicht ſchließen, ohne zu dem Verhalten des Publikums nach Stellung genommen zu haben. Es macht 3. B. doch keinen guten Eindruck und iſt im höchſtens Grade taktlos, wenn an Stellen, bei denen es durchaus nicht angebracht iſt, von einzelnen ſchallendes Gelächter ertönt. Auch artig benehmen, dann iſt das eine war bei der letzten Aufführung zu bedauern, daß verſchiedene Damen und Herrn durch ziemlich laute Schwätzereien empfindliche Stö⸗ rungen verurſachten. Wenn Jüngere kein Verſtändnis aufbringen und der Darſtellung nicht folgen können, dann kann man dies noch verſtehen, denn bei denſelben fehlen dann die geiſtigen Vorausſetzungen, die für ein Werk wie die Räuber, eben vorhanden ſein müſſen. Wenn aber Altere, und dabei ſolche, die ſelbſt ſchon auf der Bühne geſtanden ſind, ſich der⸗ 0 g große Frechheit, und ſowohl den Spielern als auch * den 31. Oktober ausgezahlt. Die alten und die neuen Nach Beendigung des 30.jährig. Krieges wurde von dem damaligen Pfarrer Hubertus Weiß ⸗ kirchen 1649 auf den Trümmern der alten die heute noch ſtehende Marienkirche erbaut Erſt im Jahre 1660 war ſie vollſtändig hergerichtet und am 15. November des genannten Jahres durch den Weih-Biſchof Peter von Malenburg zu Ehren der allerſeligſten Jungfrau und des hl. Bonifatius eingeweiht. Nach und nach wurde die Kirche voll ausgeſtattet. So bekam ſie auch 1680 die Glocken. Im Jahre 1832 mußte eine Glocke umgegoſſen werden, da ſie am Weißen Sonntag geſprungen war. Zu Pfarrer Bögner's Zeit 1846 wurde die große Glocke angeſchafft. Sie trug die Inſchrift: „Gib den Segen herab von oben, daß mein Ton in Frieden ſchalle, daß von Andachtsdrang gehoben, jeder gern zur Kirche walle. Mag dann Sturm im Leben toben, du gibſt Schutz, daß keiner falle.“ „Aus reinem Metall floß ich, Karl Otto von Mainz goß mich Im Jahre 1846 für die V'heimer Kirch.“ Unter Pfarrer Joſef Peter Baumann wurde das Geläute nochmals verbeſſert im Jahre 1857. Zur großen Glocke kamen jetzt 3 kleinere, die bis zum Jahre 1917 das Geläute bildeten. Die 3 Glocken hießen: Maria, Petrus, Michael. „Maria heiße ich, A. Hamm, Frankenthal goß mich.“ „Petrus heiße ich, A. Hamm, Frankenthal goß mich.“ „Michael heiße ich, A. Hamm, Frankenthal goß mich.“ Da kam das Kriegsjahr 1917. Auch die Glocken der neuen Kirche ſollten abgeliefert werden. Nach eingehender Prüfung des Geläutes durch eine Kommiſſion kam denn am 24. Juli aus Darmſtadt an den kath. Kirchenvorſtand folgende Nachricht:„Das Geläute der neuen Kirche bleibt vorläufig erhalten. Von der alten Kirche die kleine Glocke.“ So kam es denn, daß von 1917 an bis heute die kleine Glocke, Michaelis⸗Glocke, allein den Dienſt verſah. Belm Abſchied ihrer größeren Schweſtern erſchien folgendes Gedicht in der Zeitung: An unſere ſcheidenden Slocken! Lebt wohl, ihr Glocken, ihr geliebten Freunde, ihr ernſtlich lauten Rufer lebet wohl! Die Gemeinde kann nun nicht mehr auf euch (lauſchen die Gemeinde ſagt euch ewig:„Lebet wohl!“ Die Chriſten, die ihr einſt zur Kirch geläutet, daß ſie dort hörten Gottes heil'ges Wort, ſind nun getrennt von euch— ihr ſeit gegangen und werdet niemals wieder zu uns heim gelangen. Ihr, die ihr Zeugen waret all unſ'rer ſtillen [Freuden, Die wir gehabt als Mädchen, Jungfrau und lauch Frau, ihr habt geteilt mit uns des Lebens Leiden und müßt jetzt fort auf blutgetränkte Au'. Zu einem andern Zwecke müßt ihr ſcheiden, könnt nicht mehr laden zu der Gnaden Tau, ſo iſt des Krieges Ruf an Euch ergangen, Ihr hattet anderes heil'geres Verlangen. Ihr ſaht den Täufling hin zur Kirche tragen. ſaht gehn den Kleinen zu dem Kinderfreund. Ihr tönt an Freuden⸗ und an Trauertagen, ſaht gern die Gläub'gen um den Herrn vereint Ihr tatet kund, wenn Unglück war zu klagen. wenn Brandesfackel uns die Nacht beſcheint. hinfort ſollt ihr in kriegeriſchen Zwecken das Vaterland mit ſtarkem Schutz bedecken. Am weißen Sonntag ſaht im duft'gen Kleide — den Kranz der Unſchuld in dem blonden [Haar ihr eilen uns zur Kirch' mit hoher Freude und kündet laut das Glück der Kinderſchar. Ihr rieft die Braut in feſtlichem Geſchmeide, hört ſchwören ſie die Treue immerdar. Ihr nahmet Teil an jeglichem Geſchick, drum folgt das Auge euch mit Trauerblick. ſerer Geiſtes-Großen vorhanden iſt, haben die Geläutet habt ihr dumpf, wenn jemand uns Zur Glockenweihe erhabenen Standort— hoch im Reich der Lüfte — ihres hehren Amtes walten: Glocken der Marienkirche. ihr zieht jetzt fremde ungewohnte Bahnen. Lebt wohl ihr Glocken! Doch bei eurem (Scheiden, — weil ihr verwachſen uns in's tiefſte Mark Wollen wir den Dank euch doch nicht ſchuldig bleiben, und euch verſprechen, ernſt und ſtark: Wir wollen wenn die jüngeren Schweſtern lrufen, die ſtärker ſind und wuchtiger als ihr. gern nah'n, des Altars heil'gen Stufen, Denn Gott, ja Gottes Eigentum ſind wir. Euch aber wünſchen wir mit heißem Flehn: Vielleicht, vielleicht gibts doch ein Wiederſeh'n Iſt nicht dieſer Wunſch in Erfüllung ge⸗ gangen am Samstag, den 22. September, als in der Gießerei Hamm, Frankenthal, das neue Geläute beſtehend aus 4 Glocken, gegoſſen wur⸗ de? Die größte Marienglocke, trägt fol⸗ gende Inſchrift: „Maria, HZimmelskönigin, Muttter Gottes und auch unſere Mutter, bitte für uns jetzt und in der Stunde des Todes! „Maria heiße ich, A. Hamm in Frankenthal goß mich als Erſatz für die im Weltkrieg 1917 für das Vaterland geopferte Marienglocke.“ * Da unſere Marienkirche zu Ehren der Muttergottes und des hl. Bonifatius geweiht iſt, wurde die nächſte Glocke zu Ehren des hl. Bonifatius Bonifatiusglocke genannt. „Für Deutſchland Gnad' bei Gott er⸗ fleh', daß ſtets es feſt im Glauben ſteh, o heiliger Vonifatiuts.“ „Bonifatius heiße ich, A. Hamm in Frankenthal goß mich als Erſatz für die im Weltkrieg 1917 für das Vaterland geopferte Petrusglocke.“ * Die zwei kleineren heißen Franziskus⸗ und Georgs⸗Glocke. Franziskusglocke „Dein Klang ertöne weit und breit, zu Gottes Ehr und Herrlichkeit.“ „Zum 50 jährigen Prieſterjubiläum des Hochw. Herrn Geiſtl. Rates Wolf und zum 30 jährigen Jubiläum als Pfarrer von Viernheim, geſtiftet von der kathol. Pfarrgemeinde Viern⸗ heim am 20. Juli 1934. „Franziskus heiße ich, A. Hamm in Frankenthal goß mich als Erſatz für die im Weltkrieg 1917 für das Vaterland geopferte, von Karl Otto von Mainz im Jahre 1846 gegoſſene große Glocke.“ * St. Georgsglocke „St. Georg, du furchtlos ſtarker Held beſchütze uns in ſchwerer Zeit, daß in der weiten Gotteswelt Chriſt-Jeſus unſer Rönig bleibt.“ „St. Georg heiße ich, A. Hamm in Frankenthal zoß mich als Erſatz für die 1857 von A. Hamm gegoſſene Michaelisglocke, die im Jahre 1917 nicht abgenommen wurde und 17 Jahre lang allein das Ge⸗ läute der Marienkirche erſetzen mußte. Die Inſchrift derſelben iſt in der Kirchen⸗ geſchichte Viernheims gewahrt.“ Mögen hinfort die neuen Glocken an ihrem Friede dieſem Ort bedeute, wenn Vater, Mutter, Bruder mußten gehn. Ihr rieft den Sünder, daß er Gnad erworben! Ihr rieft wenn Drangſal ließ zum Himmel fleh'n, Manch Kind ſaht ihr, an Leib u. Seel ver⸗ (dorben, Zur Kirch gehörend, trotzig ſeitwärtss ſtehn, Nun ſeid ihr ſtumm u. könnt uns nicht mehr. mahnen, Es ſprechen der Leiter der Arbeitsfront Dr. Ley. Kein Handwerker darf hierbei fehlen! hebung einer Bürgerſteuer in 1935. * Rentenzahlung beim Poſtamt. Die Militärrenten für den Monat November werden am Montag, den 29. und die In⸗ validen⸗, Unfall- uſw. Renten am Mittwoch, Anläßlich des Handwerkertages. Uebertragung der Führertagung in Braun⸗ ſchweig durch den Rundfunk beginnt 11 Uhr 30 g Reichshandwerksmeiſter Schmidt anſchließend Vereidigung aller Kreis⸗ handwerksmeiſter und Obermeiſter der In⸗ nungen durch denſelben. Dann ſpricht Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht als Wirtſchafts⸗ miniſter und der Stabsleiter der P.O. und Gemeinderatsſitzung am Montag, den 29. Oktober, nachm. 6 Uhr mit folgender Tagesordnung: Beſchlußfaſſung über die Er⸗ Die Amieitia Weg vom Tabellenende wollen alle Ver— tag vor Augen haben, denn geht das Spiel wieder wie im vorigen Jahr verloren, geht's alles aus ſich herausgeben, denn ſchwere Spiele ſtehen bevor. Run muß die beſte Mannſchaft eingeſetzt und ſich bewußt ſein, daß damit es endgültig aufwärts gehen muß. Macht am Sonntag den Anfang in Käfertal und ſpielt, ſpielt im Sturm ſo, wie es nun oft genug geſchildert wurde, jeder Spieler laſſe ſein eigenſüchtiges Fixieren ſein. Jeder Mann auf ſeinem Poſten— und eingeſetzt, alle für einen guten Ausgang. Die 3. Mannſchaft fährt um 10 Uhr und die 2. Mannſchaft um 11.45 Uhr per Rad. 1. Mannſchaft Abfahrt 1 Uhr per Auto am Lokal. Gäſte können noch mitfahren. Preis 40 Pfg. f 8 Die Handballer ſpielen nachmittags 3 Uhr auf dem Waldſportplatz gegen Grün-Weiß Mannheim. . Schwerathletil St. und Rgkl. Viernheim— K. S. V. Sulzbach 9:11 Am Samstag trug die 1. Ringermann⸗ ſchaft des Stemm- und Ringklub„Germania“ Viernheim ihren 1. Qualifikationskampf um den Aufſtieg zur Bezirksliga gegen K. S. V. Sulzbach aus. Viernheim, die dieſen entſchei— denden Kampf knapp mit 2 Punkten unter⸗ ſchied unterlagen müſſen es bei dem am Sonntag, den 28. Oktober 1934 ſtattfindenden Rückkampf fertig bringen ihre Stärke um den Aufſtieg zu beweiſen. Die Mannſchaften ſtanden ſich wie folgt gegenüber: Bantamgew. Bauer, B.— Eberle, S. Hier ſtanden ſich zwei gleichwertige Geg⸗ ner gegenüber. Einmal konnte Bauer einen von Eberle ausgeführten Hüftſchwung der Niederlage noch entgehen. Bauer ſiegte in der Sten Minute durch Hammerlock. Federgew. Beiner,V.— Eberle II, S. Der Viernheimer der ſeinem Gegner körper⸗ lich nicht nahe ſtand, mußte in der 7,30 Min. ſeine Punkte an Sulzbach abgeben. Stand 3:3 Leichtgew. Alex, V. Mades, S. Von dieſem Kampf iſt nicht viel zu ſagen, da Alex innerhalb 15 Sekunden ſeinen Geg⸗ ner niederkanterte. i Weltergew. Benz, V. Moos, S. Einen blitzſchnellen Sieg wie im Liechtgewicht. Benz führt einen Armzug aus und Moos liegt nach 38 Sekunden auf den Schultern. Stand 319 evichtmittelgew. Götz, V.— Deckert, S. Hier gab es einen Kampf von 15 Minuten. Götz mußte in dieſem aKmpfe nach guter Gegenarbeit eine Punkteniederlage einſtecken. Stand 5:9 Schwermittelgew. Kempf, V.— Roth, S. Kempf der ſeinem Gegner körperlich bei Weitem nicht Nahe ſtand, mußte in der 9,45 Minute eine Schulterniederlage hinnehmen. Stand 819 Schwergew. Wörner, V.— Keller, S. Wörner kann gegen Keller nicht viel aus⸗ richten und unterlag nach 10 Minuten ent⸗ ſcheidend. Stand 9:11 für Sulzbach. faddannunnodddannnuamnamaunaammaanmn Werdet Mitglied (geſtorben, Iriede ſei ſtets ihr Geläute. * der 10060 N. S.⸗Volhswohlfahrt Sport und Spiel morgen Mittag in Käfertal eine und das müſſen auch alle Elf am Sonn— wieder ein Stück rückwärts. Es heißt alſo gehen, ſon Entſchließung zum 5 e Berlin. dee geen der Po hat folgende An⸗ dnung erlaſſen: 5 1 0 is vor der Machtübernahme kämpf⸗ ten hunderttauſende Arbeiter in den Betrie. ben als RSBo⸗Männer für Adolf Hitler und ſeine Idee. Sie haben treu ihre Pflicht erfüllt wie ſeder Parteigenoſſe. 0 alb wurden bereits in einer Anord- n 22. Oktober 1932 der RSB mit Genehmigung des Führers Fahnen verlie⸗ hen und auch dieſen Sympathiſierenden das Tragen einer Uniform genehmigt. f Da dieſe NSBO⸗Kameraden durch die Milgliedsſperre der Parte noch nicht in die Partei aufgenommen werden konnten, erin⸗ nere ich heute an dieſe Anordnung und er⸗ weitere ſie wie folgt: i N 1. Die NSBO⸗Mitglieder, die Parteige⸗ noſſen ſind und ein Amt in der Deutſchen Arbeitsfront und in der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ verwalten. ſind Politi⸗ ſche Leiter der NSDAP und tragen deren Rangabzeichen. Sie ſind in den Stab der NS einzubauen. Die Ernennung von Politiſchen Leitern und die Beſtätigung, Rangabzeichen der Po anlegen zu dürfen, wird nach den Beſtimmungen des Perſo⸗ nalamtes der PO durch den zuſtändigen Ho⸗ heitsträger vorgenommen. 2. Die NSBO⸗Kameraden, die vor der Machtübernahme bereits Mitalieder der NS waren, aber keine Parteigenoſſen ſind, tragen Dienſtanzug wie folgt: Blaue Mütze mit NSBO⸗Abzeichen und ſchwarzen gederriemen, braunes Hemd mit Hakenkreuz⸗ armbinde und ſchwarzen Binder, ſchwarzes Koppel, Verſchluß mit NSBO⸗Abzeichen, ſchwarze Stiefelhoſe und ſchwarze Stiefel. 3. Da die Organiſation der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ viele Amtswalter und Amts⸗ warte verlangt, die weder Parteigenoſſen noch RSBo⸗Kameraden im obigen Sinne ſind, die aber wegen ihres Amtes herausge— hoben werden müſſen, wird angeordnet, daß dieſe nach einem Jahr Bewährung als Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront bzw. Amtswarte der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ den gleichen Dienſtanzug tra⸗ gen wie unter 2 aufgeführt. i Heil Hitler gez. Dr. R. Ley. Eutlatung des Treuhänders Eine Aufgabe der Arbeitsfront. Berlin, 27. Okt. In einem Kommentar zu der Verordnung des Führers über die Aufgaben der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront führt der Leiter des Preſſeamtes der Deutſchen Arbeitsfront. Hans Ballias, aus, daß die Verſaſſung der Deulſchen Arbeitsfront geſchaffen wurde, um den Einfluß der Partei klar herauszu⸗ ſtellen. Der Deutſchen Arbeitsfront ſei die Rolle eines Schlichters übertragen worden, und jeder Amtswalter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, der vom Stabsleiter der PO ein⸗ geſetzt ſei, handele im Auftrage ſeines Füh⸗ rers. Niemand habe mehr das Recht, die Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront, die in Ausübung ihres Dienſtes die Gemeinſchaft im Betriebe ſicherzuſtellen hätten, als be⸗ triebsfremde Elemente zu bezeichnen, Die Deutſche Arbeitsfront werde ihren Ehrgeiz darein ſetzen, die ſtaatlichen Inſtitutionen, alſo in erſter Linie die Treuhänder der Ar⸗ beit, möglichſt zu entlaſten und bei allen vor⸗ kommenden Streitigkeiten als Schlichter auf zutreten. die Treuhänder würden dadurch die Möglichkeit erhalten, ſich noch mehr als bisher allen großen und entſcheidenden Fra · en zu widmen. Die Tragweite der neuen erordnung ſei ungeheuer und heute in ihrer letzten Auswirkung noch garnicht abzuſehen —— die Kameradſchaftshäuſer Stellungnahme des Reichserziehungs⸗ N miniſters. ö Berlin. 27. Okt. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat die Ver⸗ 1 9 76 Studentenverbände der Deutſchen Studentenſchaft und den Führer des Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchen Studentenbundes empfangen, um ſich über die das deutſche Studenkentum zurzeit bewegenden Fragen ausführlich berichten zu laſſen. f Im Anſchluß an die Besprechungen richtete der Miniſter an den Reichsführer der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft, Feickert, folgenden Brief: f 0 „Zur Durchführung einer Gemeinſchafts⸗ erziehung der Studierenden des erſten und zweiten Semeſters gebe ich Ihnen folgende Richtlinien: a Im nationalſozialiſtiſchen Staate iſt das Leben in der Gemeinſchaft eines der wert⸗ vollſten Erziehungsmittel. Es iſt daher an⸗ zuſtreben, daß ein möglichſt großer Teil der ſugendlichen akademiſchen Volksgenoſſen von der Erziehung im Kameradſchaftshaus erfaßt wird. Vorausſetzung iſt, daß Führung und Zuſammenſetzung des Kameradſchaftshauſes den Grundſätzen nationalſozialiſtiſcher Er⸗ ziehung entſprechen und der Kameradſchafts⸗ edanke freiwillig durchgeführt wird. s ſoll daher keine Verbindung gezwungen ſein, Kameradſchaftshaus im Sinne der na⸗ lionalſozialiſtiſchen Erziehung zu werden: neuen Gemeinſchaftsleben. Ich weiſe Sie auf die großen dem Nationalſozialiſtiſchen Studentenbund in dieſem 0, erwachſenden Aufgaben beſonders hin, Au die Ausleſe der Kameradſchaftshausleiter iſt größter Wert zu legen. Die Verbindungen ſchlagen für ihre Kameradſchaftshäuſer den Leiter vor; er bedarf der Beſtätigung durch die Deutſche Studentenſchaft. Für den Fall von Unſtimmigkeiten behalte ich mir die Schaffung ſchiedsrichterlicher Stellen vor. Ich erſuche Sie, mir entſprechende Aus⸗ führungsbeſtimmungen unigehend vorzu⸗ legen.“ Niplomatenempſünge Bolſchafter Suritz überreicht ſein Beglaubi. Ahe gungsſchreiben. Berlin. 26. Okt. Der Führer und Reichskanzler empfing den e Botſchafter der Unior der Sozialiſtiſchen Sowfetrepubliken Herrn Jakob Sacharjewitz Suritz zur Entgegennah⸗ me ſeines Beglaubigungsſchreibens. Der Empfang fand im Hauſe des Reichspräſiden⸗ ten ſtatt. Im Vorhof des Reichspräſidenten⸗ hauſes erwies eine Ehrenwache dem Bot⸗ ſchafter die militäriſchen Ehrenbezeugungen An dem Empfang nahm außer den Herren der Umgebung des Führers und Reichskanz: lers der Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath teil. Im Anſchluß an den Botſchafter der UdSSR empfing der Führer und Reichs kanzler den neuernannten Geſandten der Union von Südafrika, Herrn Dr. S. F. N Gie, ſowie den neuernannten kubaniſchen Geſandten, Herrn Dr. Aurelio Fernande; Concheſo, zur Entgegennahme ihrer Beglau— bigungsſchreiben. Maſſenkundgebungen der dA Berlin, 27. Okt. Das Preſſe⸗ und Propagandaamt den Deutſchen Arbeitfront teilt mit: Am kommen den Dienstag, den 30. Oktober, finden ir allen Ortsgruppen der Deutſchen Arbeits front im ganzen Reich große Maſſenkundge bungen ſtatt, in denen die weittragende Be 25. Oktober dieſes ſtellt König Alexanders Erbe Südflawiſche Regierungserklärung. Belgrad, 27. Okt. füdſlawiſche Miniſterpräſident Uzu⸗ 105 10 der Skupſchtina die Re⸗ ierungserklärung. Er begann ſeine Aus⸗ ſlbeanden mit einem Nachruf für König llexander J., deſſen heroiſches Leben und Wirken er ausführlich ſchilderte. Darauf bat der Miniſterpräſident die Volksvertreter, dem ganzen Lande den Dank der Regierung für die einzigartige Teilnahme der Bepöl⸗ kerung an den Begräbnisfeierlichkeiten zu übermitteln, die der Welt die unerſchütter⸗ liche Geſchloſſenheit und die Einheit des Staa⸗ tes vor Augen geführt hätte. Bei der Er⸗ wähnung des jungen Königs Peter II. ver⸗ anſtalteten die Abgeordneten ſtürmiſche und langanhaltende Begeiſterungskundgebungen. Dieſe Kundgebungen wiederholten ſich in faſt ebenſo ſtarkem Maße, als Uzunowitſch auf die ſüdſlawiſche Armee u ſprechen kam. Hinſichtlich des Marſeiller Ae erklärte Uzunowitſch, die ſüdſla⸗ wiſche Regierung müſſe darauf dringen, daß nicht nur die Perſonen, die den verbrecheri⸗ ſchen Anſchlag verübt hätten, ihrer Beſtra⸗ fung zugeführt werden, ſondern daß man auch die Verantwortlichkeiten für den Mord klarſtelle. Die Regierung werde auf dieſer Forderung beharren, ſo wie ſie auch be⸗ ſtrebt ſein werde, mit allen terroriſtiſchen Organiſattonen ein Ende zu machen. Die Außenpolitik ſtreifte der Miniſterprä⸗ ſident nur mit einem einzigen flüchtigen Satz, in dem er mitteilte, daß Südſlawien mit allen ſeinen Freunden und Verbündeten auch weiterhin zuſammenarbeiten wolle. Dagegen befaßte er ſich eingehend mit der Innenpolitik, die die Regierung in Befol⸗ gung der Grundſätze des verblichenen Königs Alexander führen werde. 5 In politiſchen Kreiſen fiel es auf, daß der Minſterpräſident mit ſtarker Betonung den den Aufgaben des Heeres geſprochen dalte. der Entſchloſſenheit der Regierung in dieſer Hinſicht entſprach im übrigen auch die Stim⸗ mung des Hauſes, das den Kriegsminiſter, General Zivkowitſch, zu Beginn der Sitzung, als ſich die neue Regierung vorſtellte, mit reichem Beifall begrüßte. Am Denkmal Schwerins Militäriſche Gedenkfeier. Berlin. 27. Okt. Auf dem Wilhelmsplatz in Berlin fand am Denkmal des in Prag gefallenen Feld⸗ marſchalls Graf von Schwerin eine militäri⸗ ſche Feier zum 250. Geburtstag des großen Soldaten ſtatt Eine Ehrenkompagnie war in der Wilhelmsſtraße aufmarſchiert. Wäh⸗ rend die Truppe präſentierte, und die Ka⸗ pelle den Fridericus Rex⸗Marſch ſpielte, leg⸗ ke der Stadtkommandant von Berlin. Gene⸗ ralmajor e im Auftrage des Führers und Reichskanzlers als oberſten Befehlshabers der Wehrmacht einen Lorbeer⸗ kranz am Denkmal nieder. Der Feier, die mit einem Vorbeimarſch der Truppe vor Jahres ausführlich darge Der U nowitſch verlas in direkte Nachtommen des Feldmarschalls bei, deutung der Verordnung des Führers von! 1 die Hauptleute Graf Bogislav und Graf Ger⸗ hard von Schweren. 5 Eingliederung von Bd M⸗Angehörigen ö Berlin, 27. Okt. Der Reichsſchatzmeiſter gibt laut„Völki⸗ ſchen Beobachter“ bekannt: „Im Einvernehmen mit dem Reichsſugend⸗ führer wird hiermit verfügt, daß Angehörige des BdM mit Erreichung des 21. Lebens⸗ jahres in die Partei aufgenommen werden können, wenn ſie mindeſtens zwei Jahre dem Bd M angehört haben. Dieſe Verfügung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft.— Entſpre⸗ chende Ausführungsbeſtimmungen werden den Dienſtſtellen noch bekanntgegeben. gez. Schwarz.“ Verheilte Kriegsschäden Die Kathedrale von Reims wiederhergeſtellt. Saarbrücken. 27. Okt. Wie die„Saarbrücker Zeitung“ ſchreibt, iſt vor wenigen Tagen das letzte Baugerüſt an der Kathedrale von Reims gefallen. In 17 Jahre langer Arbeit hatte man alle Schäden beſeitigt, die Fehltreffer bei der Beſchießung der Stadt während des Weltkrieges verur- ſacht hatten, und heute iſt dieſe alte Krö⸗ nungskirche der Könige von Frankreich wie⸗ der völlig hergeſtellt. Schon einmal nach je⸗ ner Brandkataſtrophe im Jahre 1481 wurde dieſe weltberühmte Kathedrale in ihren ur⸗ ſprünglichen Zuſtand geſetzt. Damals brauch⸗ te es aber beinahe vier Jahrhunderte, um die Schäden jener Brandkataſtrophe wieder gut⸗ zumachen. Die erfreuliche Meldung von der Wiederherſtellung dieſes herrlichen goti— ſchen Bauwerkes wird man gerade auch in Deutſchland mit großer Freude vernehmen und ſicher werden künftighin deutſche Beſu⸗ cher der Stadt Reims mit Genugtuung feſt⸗ ſtellen, daß es auch hier gelungen iſt, einen Kriegsſchaden zu beſeitigen, deſſen Entſte⸗ hung in Deutſchland in gleicher Weiſe be— dauert wurde, wie in der übrigen Welt. Die Hölle von Pasſchendaele Englands ehrgeiziger Oberbefehlshaber. London. 26. Okt. Die Veröffentlichung des vierten Bandes der Kriegserinnerungen Lloyd Geor⸗ ges erregt in England allergrößtes Aufſe⸗ hen, und zwar hauptſächlich wegen der un— gemein ſcharfen Verurteilung des Oberbe. fehlshabers der engliſchen Truppen, Lord Haig, den der ehemalige britiſche Premier miniſter perſönlich für das zweckloſe Hinſchlachten der engliſchen Diviſionen im Sommer 1917 bei Pasſchen daele verantwortlich macht. Alle Blätter veröffent⸗ lichen lange Auszüge und Inhaltsangaben des betreffenden Kapitels des Buches. Churchill ſagt in einer Beſprechung des Lloyd George'ſchen Buches: Haig war über⸗ zeugt von ſich, und ſein Stabschef Robert⸗ ſon war eigenſinnig. Sie beherrſchten den militäriſchen Apparat und hatten die Preſſe für ſich. Gemeinſam trieben ſie beinahe 5 Monate lang die Truppen durch den Schlamm von Pasſchendaele vorwärts, ver⸗ loren 400 000 Mann und brachen beinahe das Herz der britiſchen Armee. Das mandſchuriſche Erdöl Eine ablehnende Ankwork Japans. Tokio, 27. Okt. In ſeiner Antwort auf die Vorſtellungen der Vereinigten Staaten und England in der mandſchuriſchen Erdölfrage erklärt das la⸗ paniſche Außenmimiſterium mit Nachdruck, daß Japan für die Kontrolle und für die Verteilung des Erdöls in Mandſchukuo in keiner Weiſe verantwortlich ſei. Ein derart: ges Monopol gebe es zudem überhaupt nicht. Der Sprecher des Außenminiſtetiums er⸗ klärte in dieſem Zuſammenhang, die japa⸗ niſche Regierung ſei unterrichtet worden, daß Mandſchukuo beabſichtige, für ſein Staats- gebiet eine Verkaufskontrolle für Erdöl ein— zuführen; es ſei jedoch nicht geplant, ein Ausfuhrmonopol zu errichten. die Berufung im Falle Nathte Paris, 26. Okt. In Metz fand die Berufungsverhandlung über das Urteil ſtatt, das das Metzer Straf⸗ gericht am 22. Auguſt gegen den kriegsblin⸗ den Angeſtellten der Röchling⸗Werke, Johan⸗ nes Rathke, und ſeinen Begleiter Friſch⸗ mann wegen angeblicher Spionage gefällt hatte. Das Gericht beſchloß, ſein Urteil am 31. Oktober zu fällen.. Die franzöſiſche Preſſe bemüht ſich, den Fall Rathke als Spionageangelegenheſt gro⸗ ßen Stils aufzuziehen und Hermann Röch⸗ ling ſelbſt mitverantwortlich zu machen. Beſremdender Arteilsſpruch klänge zu der Hausſuchung bei der deen Jront in Saarbrücken. 5 Saarbrücken, 27. Oktober. Der usmeiſter der Landesleitung der Palch Front, Karl Jäger, wurde vom Oberſten Abſtimmungsgerichtshof des Saar; gebietes zu ſieben Monaten Gefängnis we en Widerſtandsleiſtung in Tateinheit mit ufruhr und Beamtenbeleidigung verurteilt je Abſtimmungstommiſſſon hatte im An ſchluß an die unter Leitung des bekannter auch der einzelne Student ſoll nicht aus . ins Kameradſchaftsbaus dem Denkmal obſchloß. mohnten auch zwei n Hausſuchungen bei der Landesleituſt der Deutſchen Front am 19. Juli d. J. ein! Reihe von Strafanträgen gegen angeblich an dieſer Hausſuchung beteiligte Perſonen eſtellt. Die Generalſtaatsanwaltſchaft de⸗ Doerſten Abſtimmungsgerichtshofes hielt je⸗ doch nur die Anklage gegen Hausmeiſier Jäger aufrecht, der beſchuldigt wurde, die zur Vollſtreckung der Hausſuchung berufenen Polizeibeamten in der rechtmäßigen Aus⸗ übung ihres Amtes durch Gewalt gehindert zu haben und anläßlich der vor dem Haufe der Deutſchen i ſtattfindenden Zuſam⸗ menrottung verſucht zu haben, durch Gewal und Drohung mit vereinten Kräften die Po⸗ lizeibeamten zur Unterlaſſung der Durch⸗ ſuchung zu nötigen. Ferner wurde er ange klagt, verſchiedene mit der Durchſuchung be⸗ auftragte Polizeibeamte vorſätzlich und wi derrechtlich der perſönlichen Freiheit beraub zu haben. Als Zeugen waren die an der Ak tion beteiligten Polizeibeamten. darunte: Machts, geladen. Dieſer hatte es jedoch vor gezogen, ſich mit einem gleichzeitig angeſetz ten Termin beim Amtsgericht zu entſchulds gen. Die geladenen Zeugen vermochten je doch, kein weſenklich belaſtendes Takſachen⸗ material vorzubringen. Lediglich ein der SPD ange⸗ hörender Polizeibeamter erklärte, daß ein großer ſchlanker Mann auf der Straße vor dem Hauſe der Deutſchen Front beleidigende Ausdrücke ausgeſtoßen hätte. Bei Gegen⸗ überſtellung erklärte der Beamte. daß Jä⸗ ger der fragliche Mann ſei. Durch keine der Zeugenausſagen wurde jedoch eindeutig be⸗ wieſen, daß bei Jäger der rechtliche Tatbe⸗ ſtand des Aufruhrs und des Widerſtandes gegen die Staatsgewalt vorlag. „Braunkohlen⸗Venzin⸗ A5“ Treibſtoffe aus deulſcher Braunkohle. Berlin. 27. Okt. Unter dem Namen„Braunkohlen-Benzin⸗ AGG“ wurde ein Unternehmen zur Herſtel⸗ lung von Treibſtoffen und Schmierölen un⸗ ter Verwendung von deutſcher Braunkohle gegründet. Das Aktienkapital der Geſell⸗ ſchaft beträgt 100 Millionen RM. Die Gründer ſind: 1. Anhaltiſche Kohlen⸗ werke, 2. Braunkohlen- und Brikett⸗Indu⸗ ſtrie(Bubiag), 3. Deutſche Erdöl, 4. Elektro⸗ werke, IGG⸗Farben⸗Induſtrie. 6. Ilſe Bergbau, 7. Mitteldeutſche Stahlwerke, 8. Rheiniſche Braunkohle, 9. Sächſiſche Werke, 10. Werſchen⸗Weißenfels. Als Reichskommiſ⸗ ſar iſt Reichsbankdirektor Dr. Deumer be⸗ ſtellt worden. Staatsreform und Burgfriede Die Beratungen der Radikalſozialiſten. Paris, 27. Okt. Auf dem Radikalſozialiſtiſchen Parteikon⸗ greß in Nantes wurde eine Ausſchuß⸗Ent⸗ ſchließung angenommen, in der es u. a. heißt:„Der Parteitag iſt bereit, ſich jeder Reform anzuſchließen, die ein ſicheres Ar⸗ beiten des Staates bezweckt. Er kann aber gegebenenfalls ſeine Zuſtimmung nicht zu Maßnahmen geben, die die Gefahr mit ſich bringen, in Zukunft die perſönliche Macht⸗ ausübung entgegen den republikaniſchen Freiheiten zu begünſtigen.“ Dieſe Entſchließung, ſo erklärt man in po⸗ litiſchen Kreiſen, bewilligt den radikalſozia⸗ liſtiſchen Miniſtern im Kabinett Doumergue volles Vertrauen und überläßt ihnen die Beurteilung des Gebrauches, den ſie von dieſer Freiheit machen wollen.. 5 Eine zweite Entſchließung erklärt ſich mit der Fortſetzung des politiſchen Waffenſtill⸗ ſtandes einverſtanden, vorausgeſetzt, daß er loyal eingehalten wird, daß er ſich den be⸗ waffneten Vorſtöße gegen das Regime wi⸗ derſetzt und daß die Frage der landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugung geklärt und die Ar⸗ beitsloſigkeit eingedämmt wird. Die Wirren in Mexiko Neue Geiſtlichenverkreibungen. Mexiko-Stadt. 27. Okt. Das Kriegsminiſterkum erklärt. daß im ganzen Lande vollkommene Ruhe herrſche. Lediglich in der Gegen von Bajacora im Staate Durango ſei es zu einem Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einer Truppenabteilung und einer kleinen Gruppe von Banditen ge— kommen, bei dem die letzteren geſchlagen worden ſei. Die Preſſe veröffentlicht eine Erklärung des Erzbiſchofs von Mexiko, Pascual Diaz, in der dieſer gegen die Be— ſchuldigungen, die Geiſtlichkeit betreibe eine aufwiegleriſche Tätigkeit, Stellung nimmt. Die Geiſtlichkeit habe ſich keinerlei Vergehen ſchuldig gemacht, ſondern ſie verteldige ledig⸗ lich die Rechte der Katholiken im Rahmen der Beſtimmungen der mexikaniſchen Verfaſ⸗ ſung. In Aguas Calientes hat das Staatsparla⸗ ment eine Verfaſſungsänderung durchge⸗ führt, wonach auf 30 000 Einwohner nur noch ein Prieſter kommen darf. Aufgrund dieſer Neuordnung dürfen nur noch fünf katholiſche Prieſter im Staate bleiben. Der Viſchof von Aguas Calientes wurde aufge⸗ fordert, die Stadt zu verlaſſen. Emiarantenkommiſſars Machts vorgenom In kurzen Worten Der Rechtswalter der Deutſchen Evange⸗ iſchen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, hat eine kirchenpolitiſchen Funktionen dem Reichsbiſchof zur Verfügung geſtellt: dieſer berief einen evangeliſchen Biſchofsrat. Der Führer und Reichskanzler empfing den neuernannten Botſchafter der Sowjſet⸗ mion, den neuen Geſandten der Union von Südafrika und den neuen kubaniſchen Ge⸗ andten zur Entgegennahme ihrer Beglaubi⸗] zylinderinhalt ebenfalls drei neue Welt. 5 1 nicht verletzt. eee 0 0 5 101105 1 Die Fahrer errangen mit Der Reichserziehungsminiſter gab in einem f 24 Stkm.) einen neuen 24. Stun. f Brief an den Reichsführer der Deutſchen den- Welirekord. Gleichzeilig fielen bei dieſer Neues aus aller Welt Studentenſchaft Richtlinien zur Durchfüh- Belegenheit die Weltrekorde über 1500 km Tödliche St it dem Motorrad. Al zung einer Gemeinſchaftserziehung der Stu⸗[In 19:36,21(40,84 Stkm) und über 1000 Mot„ un em Nane e(ä A2 dierenden des erſten und zweiten Semeſters.] Meilen in 2059,05(76,69 Stkm.). der Motorradfahrer Dr. Hermann Schmid Briefmarken zu Schillers 175. Geburtstag. 5 N 5 f in Miltenberg einem Fuhrwerk vor⸗ 1 der i Reise bergen N 6 Zur 175. Wiederkehr des Geburtstages ihren Geſchäftsbericht über das Rechnungs⸗ der Harzer Doppelmörder fahren wollte, paſſterte im gleichen Augen Friedrich von Schillers wird die Deutſche Halberſtadt. 26. Okt. im Rangieren ein mit Zinkweiß beladener Güterwagen abgeſtoßen. Der Wagen geriet in eine Weiche und blieb dort ſtehen. Der Schnellzug Genug⸗Baſel, der 6,10 Uhr den Bahnhof Muttens paſſiert, überrannte des Güterwagen, der vollſtändig zertrümme/ wurde. Die Maſchine und fünf Wagen des Schnellzuges entgleiſten., Durch den Zu⸗ ſammenprall wurden die Schienen auf wei⸗ te Strecken aufgeriſſen. Der Sachſchaden iſt ſehr groß; Perſonen wurden glücklicherweise Finn df, r] pofes Muttens(Kanton Baſel⸗Land) wurde Triumuh deutſcher Fahrer e Drei Mokorradrekorde auf der Avus. 1 55 Berlin. 27. Okt. Nachdem der deulſche Rennfahrer Hans Stuck kürzlich auf der Berliner Avus meh⸗ ere auſſehenerregende Kraftwagenwelkl⸗ zekorde aufſtellen konnte, gelang es am Frei. ag den Motorradfahrern Walfried Winkler ind Arkhur Geiß von der Autounion auf der zeuen RT 100 Da w. Maſchine mit gs cem 5 blick ein entgegenkommender Radfahrer die jahr 1933. Strecke. Das Motorrad geriet ins Rutſchen und der Fahrer erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ Reichspoſt zwei Freimarken zu ſechs und Der ſüdſlawiſche Miniſterpräſident verlas zwölf Pfennig mit dem Bilde des Dichter ä ä— 1 F T im Abgeordnetenhaus die Regierungserklä— rung, in der mit ſtarker Betonung von den Aufgaben des Heeres geſprochen wurde. Das franzöſiſche Innenminiſterium hat be⸗ ſchloſſen, infolge zahlreicher Zwiſchenfälle keinem ſpaniſchen Flüchtling mehr die Aufenthaltsgenehmigung für den ſüdlich der Loire gelegenen Teil Frankreichs zu erteilen. Etwa 100 Banditen überfielen eine mexi⸗ kaniſche Stadt, öffneten die Gefängniſſe und plünderten die Geſchäfte. Auslands⸗Rundſchau Vom Roten-Kreuz⸗Kongreß. Der internationale Rote-Kreuz-Kongreß hat einem vom ſowfjetruſſiſchen Vertreter Rakowſki eingebrachten Vorſchlag, der Kon⸗ greß ſolle einen Aufruf an die Welt zur Bekämpfung der Kriegsgefahr ergehen laſ— ſen, einem Ausſchuß zur weiteren Beratung überwieſen. Der Ausſchuß wird den von ihm ausgearbeiteten Wortlaut eines ſolchen Aufrufes der nächſten Vollverſammlung des Roten Kreuzes zur Beſtätigung und Veröf— fentlichung übergeben. Der Aufruf ſoll in rein humanitärem Sinne gehalten ſein, frei von jeder kommuniſtiſchen Tendenz, die Ra⸗ kowſki ſeinem Vorſchlage geben wollte. Englands Verhältnis zum Völkerbund. Der engliſche Miniſterpräſident Macdonald hielt auf der Jahresverſammlung der Internationalen Friedensgeſellſchaft eine Rede, die ſeine erſte öffentliche Erklärung ſeit ſeiner Rückkehr von ſeinem dreimonatigen Urlaub war. Er ſprach über die Notwendig— keit, den Frieden international zu organiſie— ren und wies die Behauptung zurück, daß die Regierung dem Völkerbunde gegenüber nur eine lauwarme Haltung einnehme. Ein verbotener Zuſammenſchluß. Vor dem Rigaer Bezirksgericht fand ein meuer Prozeß gegen Mitglieder der baltiſchen Brüderſchaft ſtatt. Obwohl der Verteidiger darauf hinwies, daß es ſich bei der baltiſchen Brüderſchaft keinesfalls um eine politiſche Vereinigung handele, ſondern daß ſie ledig— lich einen geiſtig-ſeeliſchen Kampf führe, verurteilte das Gericht nach vierſtündiger Beratung 27 Angeklagte zu fünf, ſechs An— geklagte zu drei und acht Angeklagte zu einem Monat Gefängnis. Politüches Allerlei Paris. Der„Matin“ kündigt an, daß er am Samstag das„politiſche Teſtament Ray— mond Poincares“ veröffentlichen werde. Wien. Der ungariſche Außenminiſter Kan- ha, der vor zwei Tagen von Rom kom— mend feine Fahrt in Wien zu einem Beſuch bei Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und Außenminiſter Berger-Waldenegg unter— brochen hat, iſt nach Budapeſt abgereiſt. Balbao. Die Durchfahrt der amerikani— ſſchen Flotte durch den Panamakanal dauerte 42 Stunden. Insgeſamt haben 70 Kriegs— ſchiffe den Kanal durchfahren. Politik und— ein Klavier Merkwürdige Stadtratsdebatten. London, 27. Oktober. Der Stadtrat von Preſton beſtätigte den Ankauf eines Klaviers für 200 Pfund Sterling, gegen den ſtarke Einwände erhoben worden waren, weil das Klavier deutſchen Urſprungs ſei und Preſton wie der übrige Teil von Lancaſhire Schwie⸗ rigkeiten im Zuſammenhang mit dem Ver⸗— kauf von Baumwollwaren an Deutſchland habe. Die örtlichen Baumwollhändler be— haupteten, Deutſchland boykottiere Lan⸗ caſhire, Preſton dürfe daher kein deutſches Klavier kaufen. Es wurde erwidert, daß der Ankauf dieſes Klaviers eine Geſte ge— genüber Deutſchland ſei und daß, wenn Pre⸗ ſton den richtigen Geiſt an den Tag legt, nur Gutes daraus erwachſen könne. Nach einſtündiger Debatte wurde dann der An⸗ kauf des Klaviers mit 21 gegen 17 Stim⸗ men beſtätiget. Die Minderheit blieb im Gegenſatz zum Klavier verſtimmt. Freiherr von Kanne ſpricht zum WoW. Berlin, 27. Okt. Am Montag, den 29. Oktober, 13,50 bis 14 Uhr, ſpricht für den Reichsnährſtand der Führer des Reichsver⸗ waltungsamtes, Freiherr von Kanne, über alle deutſchen Sender zum Winterhilfswerk. Im Mordprozeß gegen den Doppelmörder Zuſtav Büker aus Bielefeld-Brackwede ver⸗ kündete das Halberſtädter Schwurgericht gach fünfviertelſtündiger Beratung folgendes Urteil: Der Angeklagte iſt des Mordes in zwei Fällen, in beiden Fällen in Tateinheit mit ſchwerem Raub ſchuldig und wird daher zweimal zum Tode und den Koſten des Ver⸗ fahrens verurteilt; auch wird auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer erkannt. Der Angeklagte nahm das Urteil ruhig und gefaßt auf. 5 Mitgliedſchaft bei der NS⸗Hago Berlin. 27. Okt. Der Stabsleiter der P, Dr. Ley, hat zwei Verordnungen erlaſſen, die die Mit⸗ gliedſchaft in der NS⸗Hago zum Inhalt ha— ben. Die erſte Verordnung macht es ſämt⸗ lichen Mitgliedern der RSD AP, die als Be⸗ triebsführer und Gefolgſchaftsangehörige im Handel und Handwerk tätig ſind, zur Pflicht, ſich der NS-Hago zur Verfügung zu ſtellen, Die zweite Verordnung beſtimmt, daß ſofor die Ueberführung der zurzeit noch in der NS organiſierten Parteigenoſſen aus Handel und Handwerk in die NS-Hago er⸗ folgt; bis zum 1. Dezember 1934 muß dieſe Ueberführung vollzogen ſein. Der Schretlen Niederöſterreichs Wien, 27. Okt. Der Brandſtifter und Ein. brecher Sailer, der kürzlich vier Bauern. höfe in einer Ortſchaft Niederöſterreichs nie. derbrannte, um während der Verwirrung Einbrüche zu verüben, wird langſam zum Schrecken des nordöſtlichen Niederöſterreich. Schwer bewaffnek dringt er in kleine Bau⸗ erndörfer ein, plündert und raubt und ver. ſteckt ſich dann wieder in den Wäldern. Zahl: reiche Gendarmen wurden hinzugezogen, um die Verfolgung in ganz großſem Maß; ſtabe aufzunehmen. Zu dieſer Verfolgungs⸗ aktion werden außerdem noch Schutzkorps⸗ leute und bewaffnete Bauern aufgeboten. Zuchthaus wegen Landſriedensbruch Berlin, 27. Okt. In dem Landfriedens— bruchprozeß wegen der kommuniſtiſchen Feuerüberfälle, bei denen der SA-Schar⸗ führer Hans Steinberg den Tod fand und mehrere Nationalſozialiſten verwundet wur— den, erhielten die Angeklagten Habermann und Kerber je zwölf Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt, der Angeklagte Harn neun Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehr— verluſt; gegen den Angeklagten Taubner wurde auf 2½ Jahre Gefängnis erkannt, ge— gen fünf Angeklagte auf je zwei Jahre Ge— fängnis. Drei Angeklagte wurden freige— ſprochen. Ein Angeklagter wurde amneſtiert Jugunfall bei Baſel. Baſel. 27. Okt. In der Nähe des Bahn⸗ gen, daß er im Krankenhaus ſtarb. In der niederöſterreichiſchen Unhold dort verborgen hat. heim(Elſaß), der gegenwärtig ausgebeſ— ſert wird, ereignete ſich ein ſchrecklicher Un⸗ fall. Ein 32 Jahre alter Reparaturhauer, der auf einem Gerüſt arbeitete, überhörte das Zeichen des Aufſehers, daß der Förder— korb heruntergelaſſen werde. Er wurde vom herabſauſenden Korb erfaßt, an die Wand gedrückt und furchtbar verſtümmelt. Koſtſpielige Briefmarken. Einen unge⸗ wöhnlich hohen Preis legte der Pariſer Briefmarkenſammler Champion auf einer Briefmarken-Auktion in London für Marken aus dem vorigen Jahrhundert an. Es handelt ſich um vier ungebrauchte Ein⸗ Francs-Marken der franzöſiſchen Republik aus den Jahren 1848/50 für die er 1250 Pfund Sterling zahlte. Mit dem Auto zum Kraker des Aeing. In Kürze wird man den 3280 m hohen Gipfel des Vulkans Aetna auf Sizilien mit dem Auto erreichen können. Nachdem in mehrjähriger Arbeit die Vollendung der 21 em langen Autoſtraße, die an dem Berge emporführt, jetzt fertiggeſtellt iſt, ſteht der Zeitpunkt der Eröffnung durch den italie— niſchen König unmittelbar bevor. Dieſes Wunderwerk der modernen Straßenbautech— nik iſt gänzlich aus den Lavamaſſen her— ausgehauen worden. Man kann auf dieſe Weiſe bis etwa 155 km an den Hauptkrater herankommen. Bereiteltes Schiffsaktentat. Auf dem Lan⸗ dungspier Neuyork der ſpaniſchen Schiff⸗ fahrt des Dampfers„Habana“ nach Spa⸗ nien ein Mann namens William Prado verhaftet. Er hatte ein Paket bei ſich, in dem man Exploſivpſtoffe fand, und das er nach ſei⸗ nen eigenen Ausſagen einem Steward an Bord des Dampfers aushändigen wollte. Die Polizei hat Prado in Haft behalten und verweigerte im Hinblick auf die„Morro Caſtle“-Kataſtrophe eine Freilaſſung gegen Kaution. Auftauchen dreier Inſeln in den ſapani⸗ ſchen Gewäſſern. Starke vulkaniſche Aus⸗ brüche eines Untermeer⸗Kraters haben in der Nähe der japaniſchen Küſte eine Hebung des Meeresbodens zur Folge gehabt. Zwi⸗ ſchen den Takesbima⸗Inſeln tritt dieſe Erhöhung beſonders hervor. Dort ſind über Nacht drei kleine inſelartige Landflä⸗ chen im Meere entſtanden, die noch weiter fahrtsgeſellſchaft wurde kurz vor der Ab— ö ö an Umfang zuzunehmen ſcheinen Einbrecher zündet vier Bauernhöfe an. Ortſchaft Oberkreuzſtätten zündete der be⸗ rüchtigte Einbrecher Alois Sailer vier Bauernhöfe an und verübte bei der allge⸗ meinen Verwirrung einen Kaſſeneinbruch und zwei Wohnungseinbrüche. Ein großes Aufgebot von Gendarmen und zahlreiche mit Jagdgewehren ausgerüſtete Bauern haben die Wälder rings um Oberkreuzſtätten um⸗ ſtellt, da die Vermutung beſteht, daß ſich der Vom Förderkorb erſchlagen. Im Förder⸗ ſchacht der Grube Theodor bei Witten⸗ fürſten herausgeben. Achtung! Abſtimmungs berechtigte Der Bund der Saaarvereine teilt uns mit: Jede im Saargebiet wohnende Perſon kann Einſpruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Abſtimmungsliſte aufgenom⸗ menen Perſonen erheben. Die Abſtimmungskommiſſion hat nun ver⸗ fügt, daß derjenige, der einen ſolchen Ein⸗ ſpruch einlegt, eine Abſchrift desſelben durch eingeſchriebenen Brief dem Betroffe⸗ nen mitzuteilen hat, und zwar an deſſen An⸗ ſchrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von 4 Tagen ſeit Aufgabe dieſes Einſchreibebriefes zur Poſt(alſo nicht ſeit dem Tage, an dem er ihn erhält), ſeine Einwendungen gegen dieſen Einſpruch dem zuſtändigen Kreisbüro ſchriftlich mitteilen. Er muß ferner das ihm abſchriftlich zugeſtellte Einſpruchsſchreiben des Einſprucherhebenden ſeiner Erwiderung an das Kreisbüro beifügen. Alſo: Wer einen ſolchen Brief über ſeine Anſchrift im Saargebiet erhält, muß ſofort ſeine Einwendungen ſchriftlich— Unterlagen nicht vergeſſen— unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuſtändige Kreis⸗ büro der Abſtimmungskommiſſion ſenden. In Zweifelsfällen wende man ſich ſofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine. In den letzten Tagen ſind von ſeparatiſti— ſcher Seite zahlreiche Einſprüche gegen in Deutſchland lebende Perſonen eingelegt wor⸗ den, meiſtens mit folgender Bemerkung: „Die betreffende Perſon hat am 28. Juni 1919 nicht die Saareinwohnerſchaft im Sinne der Wahlordnung beſeſſen. Beweis: Die er⸗ forderlichen Urkunden wurden von amtlichen Behörden verweigert“. Wem ein ſolcher, offenbar unbegrün⸗ deter Einſpruch eines Deitten zugeht, braucht darauf nicht zu antworten. Es iſt auch nichts dagegen einzuwenden, wenn er folgende Ge⸗ genäußerung an das Kreisbüro ſendet: „Auf den mir zugeſtellten Einſpruch beziehe ich mich zum Nachweis meiner Abſtimmungs⸗ berechtigung auf das von mir früher vorge⸗ legte Beweismaterial und beantrage die Ver⸗ werfung des Einſpruchs.“ Die große Anzahl derartiger Einſprüche ohne jede Begründung beweiſt klar, daß es ſich um eine politiſche Mache von ſeparatiſtiſcher Seite handelt, und daß dieſe Einſprüche nicht ein⸗ gelegt werden, weil man der Ueberzeugung iſt, der Betreffende ſei nicht abſtimmungsberech⸗ tigt, ſondern weil man die Abſtimmungsbe⸗ hörden mit Arbeit überlaſten will, um an techniſchen Schwierigkeiten die rechtzeitige Ab⸗ haltung der Abſtimmung ſcheitern zu laſſen. Letzte Nachrichten Evangelischer Biſchofsrat Jur Behandlung der kirchenpolitiſchen Fragen. Berlin, 27. Okt. Kirchenamtlich wird mitgeteilt:„Die deuk⸗ ſchen evangeliſchen Landesbiſchöfe und Bi- ſchöfe einſchließlich der ſüddeutſchen geiſtli⸗ chen Kommiſſare waren am Donnerskag und Freitag am Sitz der Reichskirchenregierung verſammelt. Unter dem Vorſitz des Reichs biſchofs wurden Innerkirchenfragen beſpro⸗ chen. Es herrſchte völlige Einmütigkeit. Der Reichsbiſchof berief einen Biſchofsrat, der in der Hauptſache die kirchenpolitiſchen Fragen Hehandeln ſoll. Vorher gab der Reichsbiſchof folgendes un⸗ ler dem 26. Oktober an ihn gerichtetes Schreiben des Rechtswalters der Deutſchen Evangeliſchen Kirche, Miniſterialdirektor Jäger, bekannt: ö „Herr Reichsbiſchof! Nach grundſätzlicher Erledigung der mit geſtellten Aufgabe der organifatoriſchen Ge⸗ ſtaltung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche lege ich, wie ich Ihnen ſchon vor einiger Zeit angekündigt habe, meine kirchenpolitiſche Funktion in Ihre Hände zurück. Es iſt mei⸗ ne Ueberzeugung, daß der innere kirchliche Ausbau und Aufbau, der nun mit Einſat aller Kräfte zu beginnen iſt, nur auf die tätige Mitarbeit des Landes gegründet wer den kann. Ich ſchlage Ihnen deshalb vor, nen engeren Rat der Biſchöfe zu berufen der Ihnen für die Aufbauarbeit im Sinne wahrhafter Befriedung zur Verfügung ſteht hoffe und wünſche, daß das Werk zum Heil des deutſchen Volkes gelingt.“ Tag des Handwerks Deutſches Volk, tu auf die Augen, Richte deinen ganzen Sinn zu des Handwerks Ehrenfeſie Auf den Ernſt der Sache hin! Deutſches Volk, tu auf die Herzen, Sieh' des Handwerks kieſſlen Sland, Das im Schickſalsſtrom der Zeiten Kaum die Klippen überwand. Deutſches Volk, tu auf die Hände, Setz fürs Vaterland dich zur Wehr! Hilf dem blanken Wappenſchilde Wieder auf zu alter Ehr'! Deutſches Volk, denk an die Wahrheit. Die dein Urahn ſchon erkannk: „Als das deutſche Handwerk blühte, Blühte auch das deutſche Land!“ CC ĩͤ v „Frau Meiſterin“ Das Handwerk und die Frauen. Zwiſchen dem werteſchaffenden Handwerk und der großen Gemeinſchaft der Frauen beſtehen enge Beziehungen, die nicht nur einzelwirtſchaftlicher, ſondern vor allem ge— ſamtwirtſchaftlicher, aber auch ſozialer und kultureller Art ſind. Alle Frauen— be— ſonders die Hausfrauen— ſind Ver⸗ braucher nnen und damit Käuferinnen hand— werkerlicher Erzeugniſſe und Leiſtungen. Auch im Handwerk ſelbſt wirken Frauen tatkräftig mit; auf Grund planmä⸗ ßiger Fachausbildung haben ſich weibliche Handwerksberufe entwickelt und bis heute erhalten. Außerdem iſt in man⸗ chen Handwerkszweigen die Mitarbeit der Ehefrau des Handwerksmeiſters und der er— wachſenen Töchter für den Abſatz der Er— zeugniſſe von Bedeutung. Aus dem Arbeitsgebiet der früheren Hauswirtſchaft haben ſich verſchiedene Fer— tigkeiten losgelöſt und zu ſelbſtänd egen Be— rufen entwickelt. Viele tauſend Handwerke— rinnen ſind heute Helferinnen ihrer Schwe— ſtern, der deutſchen Mütter und Haus⸗ frauen. Dieſe ſtehen alle in mſteter Verbin— dung mit den Handwerkerinnen, die ihre Kleidung nach ihren Wünſchen anfer— tigen, die die Hüte der Mode ihrem Ge— ſchmack anpaſſen, die Wäſche nähen und ſticken uſw. Aber neben den rein weiblichen Handwerksberufen ſind in den letzten Jahr— zehnten auch Frauen in urſprünglich männ⸗ liche Berufe hineingewachſen, ſo z. B. ins Friſeur⸗, ins Photographen⸗, ins Buchbinder⸗ und in verſchiedene Kunſthandwerke, ſeltener ins Kürſch⸗ ner⸗, Uhrmacher⸗, Fleiſcher⸗ und Bäcker⸗ handwerk. Die 1931 durchgeführte Hand⸗ werksſtatiſtik brachte, wie das Deutſche Handwerksblatt feſtſtellt, das überraſchende Ergebnis, das von der Geſamtheit aller In⸗ haber von Handwerksbetrieben rund 12 Prozent weiblichen Geſchlechts ſind. Es iſt bereits eine Selbſtverſtändlichkeit geworden, daß Nahrungsmittel beim Bäcker, dem Konditor und dem Fleiſcher durch Frauen verkauft werden. Auch ſonſt wird in vielen Handwerkszweigen der Ver⸗ kauf und die Verhandlung mit der Kund— ſchaft von Frauen übernommen.— ſofern nicht die Größe des Betriebes die Beſchäf⸗ tigung von fremden, bezahlten Hilfskräften erforderlich macht. Die betriebliche Mit⸗ arbeit in den handwerkerlichen Geſchäften umfaßt vielfach auch die Arbeiten im Bü⸗ 1 o, 3. B. Buchhaltung, Korreſpondenz uſw. Dieſe Frauen ſind durch ihre Mitarbeit ein Glied der handwerklichen Betriebsgemein⸗ ſchafl. Die Lebensfähigkeit der kleinen und mittleren Handwerksbetriebe beruht ſa auf der Tatſache, daß die handwerkliche Betriebsgemeinſchaft aleichſam eine erweikerte Famil ſengemeinſchaft iſt Landwirtſchaft und Handwerk Es darf keinen Treunungsſtrich mehr geben zwiſchen Landwirtſchaft und Handwerk, denn wir wiſſen alle aus ſchmerzlicher Erfahrung, daß der einzelne nur dann gedeihen, nur dann des Segens ſeiner Arbeit teilhaftig wer, den kann, wenn er ſich mit der Geſamthei Sowohl in der Landpwirtſchaft, als auch im Handwerk iſt es notwendig für die All⸗ gemeinheit, nützliche Dinge zu leiſten. Es iſt daher widerſinnig und töricht, wenn ein Be⸗ ruf den anderen verachtet oder haßt und allein ſich ſelbſt als nützlich und notwendig betrachtet. Landwirtſchaft und Handwerk ſind beides freie Berufe, das heißt, die Früchte ihres Fleißes gehören ihnen. Dies ſpornt daher alle Kräfte doppelt an, fleißig und tüchtig Verachtet mir die ſeine Motioe aus der reichen Welt des Handwerks zu ſchöpfen, deren Atmoſphäre geſättigt iſt von Gedanken und Rechtſchaf⸗ fenheit und die ſchon durch die Fülle des Materials eine weite Grundlage zu Betrach— tungen und Erkenntniſſen verleiht. Beſon⸗ ders die Literatur hat ſich zu allen Zeiten dieſes Vorwurfs bemächtigt und die Hand— werksſtuben in dem milden Licht erſtrahlen laſſen, das von den gefertigten Gegenſtän— den und ihren Fertigern ausgeht. Schon in der Edda wird dem Handwerk ein Lied geſungen, das Lied ven Wieland dem Schmied, der in der Gefangenſchaft dem König Nidung allerhand Koſtbarkeiten ſchmiedet. Das Schmiedehandwerk Das Handwerk in der Dichtung— der vielbeſungene schmied— die Schuſterkugel—„Zar und Zimmermann“— Handwerker im Sprichwort Von jeher hat es den Künſtler gelockt, ewig ſtrebend für den Aufſtieg ſeines Volletz einſetzt. Landwirtſchaft und Handwerk ſind zwei vonne einander unzertrennbare Begriffe. Wenn auch — beſonders in der Nachkriegszeit— hier a Spaltung, wie überhaupt in alle Ber.ds- ſtände gebracht wurde, ſo hat doch unſere nationalſozialiſtiſche Bewegung in dankenswer— ter Weiſe die Gemeinſchaft wieder herbeige⸗ füh Meiſter nicht Das Schneiderhandwerk findet ſich mit Hunderten von Liedern ver- ſpottet, ebenſo wie die Leineweber und Be⸗ ſenbinder. Aber es iſt hier wie mit vielem, es iſt nur Schelmerei und nicht böſe ge— meint. Wundervoll ausgeglichen iſt dagegen die Geſchichte„Meiſter Martin und ſeine Geſel— len“ E. T. A Hoffmann hat hier mit ge— naueſter Sachkenntnis und großer Künſtler— ſchaft das Bild des Küfermeiſters Martin entworfen, de ganze ſaubere Atmoſphäre von trocknendem Holz, duftendem Wein und penibelſter Handwerkskunſt iſt hier lebendig, ein Lob des Handwerks, wie man es ſich wünſchen kann. Albert Lortzing, den erſt ſo ſpäte zum Ruhm gekommenen Komponiſten, zog das zu arbeiten und in jeder Beziehung Gutes zu leiſten. Ohne Landwirtſchaft kann das Hand⸗ werk nicht gedeihen, ohne Handwerk bleibt die Landwirtſchaft kümmerlich und unrentabel. Die großen geſchichtlichen Taten ſind oft die Verwirklichung eines Gedankens, die Er⸗ füllung einer Sehnſucht von Generationen, deren Wirkung von ebenſo großer Plötzlich— keit wie Wucht iſt. Das gilt auch von der Tat der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft, durch welche ſie ſich in die Tafeln der deutſchen Geſchichte eingetragen hat und noch Wider⸗ ſtrebende mitgeriſſen hat. Siedlung und Handwerk Von Staatsſekretär Gottfried Feder. Die Siedlung wächſt zu einem Wirtſchafts⸗ problem von weittragendſter Bedeutung her⸗ an, an dem auch das Handwerk ſtärkſtes In⸗ tereſſe haben muß. Jede neue Siedlungs- gruppe, jedes neue Siedlungshaus gibt nicht nur den unmittelbar am Aufbau der Häu⸗ ſer beteiligten Kreiſe des Bauhandwerks Be⸗ tätigung und damit für Volksgenoſſen Ar⸗ beit, die dieſem Gewerbezweige angehören, ſondern beſchäftigt weit über das unmittel⸗ bare Bauhandwerk hinaus auch zahlreiche an— dere, man kann ſagen, alle Handwerks⸗ zweige. So iſt z. B. die erfreuliche Be⸗ lebung, die mit der Herſtellung von Möbeln und Haushaltsgegenſtänden befaßte Betriebe erfahren haben, wohl zum überwiegenden Teil auf die ſtarke Förderung zurückzuführen, die die Siedlung im nationalſozialiſtiſchen Staat erfahren hat. iſt eines der allerälteſten und angeſehenſten, ein Handwerk, das Könige erlernten Ein guter Schmied war nach der Edda⸗Sage auch Reigen, in deſſen Haus Siegfried vor dem Kampf mit dem Drachen kam. Er ſchmiedete Siegfried ein Schwert, das hieß Gram und war ſo ſcharf, daß, als er es in den Rhein ſteckte und eine Wollenflocke den Strom hinabtreiben ließ, die Flocke wie das Waſſer voneinander teilte. Die größte Anerkennung aber fand das Handwerk im Mittelalter, wo es ein richtiges Kunſthandwerk war. Heute noch zeigen Muſeen und Anti— quitätenhandlungen von der Vollendung, die z. B. das Tiſchlerhandwerk erreichte. Es ſcheint, daß dieſe Kunſtfertigkeit nicht zu überbieten iſt; das Geheimnis, Schreine und Truhen ſo ſchön und für die Ewigkeit dauer⸗ haft herzuſtellen, ſchennt ausgeſtorben. Die Zünfte waren damals eine Macht. Ihren Glanz und ihre Macht ſpiegelt uns die Wag— neroper„Die Meiſterſinger“ wider. daneben die Schuſterwerkſtatt des Meiſters Sachs, von dem der Vers ſagt: Hans Sachs war ein Schuh— macher und Poet dazu. Ihm zur Seite ſteht der tiefſinnige philoſo⸗ phiſche Jakob Böhme, deſſen Geiſt herüber⸗ ſtrahlt bis in die heutige Zeit. Wilhelm Raabe, der ſo gern die Sache des Hand— merks verfochten hat, führt uns in das arme Heum des„Hungerpaſtors“, der, noch ein Kind, ſeine Märchen und Viſionen aus der vilerlichen Schuſterkugel auftauchen ſieht. Das Handwerk iſt arm und klein ge— worden, Not und Hunger folgen ihm, und nur der Geiſt Jakob Böhmes, des genialen Schuhmachers, ſtreut etwas Licht in die fin⸗ ſtere Werkſtatt ſeines Nachfolgers. Not und Hunger zwingen auch die„We⸗ ber“ Gerhart Hauptmanns zur Empörung. Das Handwerk kämpft einen bitteren Kampf, und die geſättigte Ruhe einer fer⸗ nen Zeit iſt dahin. Gern taucht man daher in Zeitläufte un— ter, die noch ein wenig Schelmerei aufbringen. Der Spötter Gryphius läßt ſei⸗ nen Handwerksmeiſter, den Herrn Peter Squenz, nach Shakeſpeariſchem Muſter eine Komödie aufführen und ſchont ſeine Leute, die alle Handwerksmeiſter ſind, nicht. In derben Worten läßt er ſie Dummheiten re⸗ den und ergötzt ſich an ihrer Naivität. Der Volkswitz, der oft recht ſcharf und bei⸗ ßend ſein kann, hat überhaupt das Auge auf einige Handwerke geworfen, die ihm nicht männlich und ertragreich genug er⸗ * Arbeilsbrüder alle Grade und Arte ſcheinen. Handwerk ebenfalls mächtig an. Seine Opern„Jar und Zimmemman n“ und der„Waffenſchmied“ ſuchen die Schönheit und Rechtſchaffenheit des Handwerks zu rühmen, und die launigen Lieder der erſtgenannten Oper trauern einer ſchöneren Zeit nach, in der alles beſſer geweſen ſein ſoll, auch das Anſehen des Handwerks. „Handwerk hat goldenen Boden“ heißt wohl das beſte und bekannteſte Sprichwort, das die Handarbeit rühmt. Beſonders zahl— reich aber ſind die Lieder, die vom Hand- werk handeln. Zumeiſt von wandernden Handwerksgeſellen gedichtet, die uns ihre Sorgen, Kümmer— niſſe, Liebesabenteuer und Betrachtungen über ihr Handwerk erzählen, bilden ſie den wertvollſten Teil unſerer Volkslieder, ſie aufzuzählen, iſt unmöglich, denn ihre Zahl iſt Legion. Tauſende von Beiſpielen ſind dem Hand⸗ werksleben entnommen.„Schuſter, bleib bei deinem Leiſten“, ruft man dem Hoch— mütigen zu, und ſagt doppelſinnig:„Wo ge⸗ hobelt wird, da fallen Späne“.„Jeder iſt feines Glückes Schmied“, verſichert man aneifernd. Fortwährend ſind uns Beiſpiele gegenwärtig, die das Handwerk zu ihrem Urheber haben. Es geht eine eigenartige Kraft von dieſem ſoliden Stande aus, der zwar nicht mehr den Glanz der Zünfte be— ſitzt, dazu iſt unſere Zeit zu pietätlos ge⸗ worden, und das Handwerk oftmals zu rei— ner Schablonenarbet! herabgewürdiat. Es hat aber noch die Wurzeln in Zeiten, die uns Ehrfurcht abnötigen. 13,5 Milliarden Amſatz Das Handwerk ernährt neun Millionen Menſchen. Im Hinblick auf den Reichshand⸗ Zahlen über die wirtſchaftliche Bedeutung des Handwerks von veſonderem Wert. Es gibt im Deutſchen Reich rund 1.4 Millionen Handwerksbetriebe, in denen einſchließlich der Betriebsführer rund vier Millio⸗ nen Menſchen tätig ſind. Mit den Familienangehörigen gibt das Handwerk rund neun Millionen Menſchen Arbeit und Brot. Etwa ein Sechſtel des deutſchen Um⸗ ſatzes entfällt auf das Handwerk. Im Jahre 1927 betrug der Jahresumſatz des Handwerks 22,5 Milliarden. Von dieſem Jahre ab ſank der Umſatz ſtändig und er⸗ reichte vor der Machtergreifung einen Tief— ſtand von etwa 10 Milliarden. Mit der allgemeinen Auſwärtsentwicklung brachte dann das Jahr 1933 dem Handwerk eine Geſchäftsbelebung, ſo daß der Umſaß auf etwa 13,5 Milliarden anſtieg. Dieſe anſteigende Tendenz hält jetzt weiter an. werkertag in Braunſchweig ſind einige! Für die Kreiſe des Handwerks ergibt ſich (daraus die Forderung, gerade dem Bedarf, der für die minderbemittelten Volksgenoſſen entſteht, beſonderes Augenmerk zuzuwenden. Hier iſt das Beſte gerade gut genug. Alles, was für dieſe Schichten unſeres Volkes be⸗ ſtimmt iſt, muß nicht nur handwerklich 9 0 gut durchgebildet werden, wie irgend mög⸗ lich, ſondern auch äſthetiſch einwandfrei ö ſein, damit zweckmäßige und ſchöne Formbil⸗ dung zur Hebung unſerer Volkskultur beiträgt. Selbſtverſtändlich obliegt dem Hand⸗ werk die nicht minder wichtige Aufgabe, dabei alle Preiſe ſo zu halten, daß ſie dem Ein⸗ kommen unſerer minderbemittelten Volksgenoſ— ſen angepaßt ſind. Aufgabe des Siedlungs- werks wird es andererſeits ſein müſſen, die Aufträge ſo zu verteilen. daß im beſonderen das mittlere und kleinere Hand⸗ werk mehr als bisher zum Zuge kommt. Wenn in dieſem Geiſte Siedlungspolitik und Handwerk zuſammenarbeiten, wird etwas ge— ſchaffen werden können, auf das Reich und Handwerk mit gleich berechtigten Stolz blicken dürfen. Verſtärkter Verufsſchutz Ein Gütezeichen für das Handwerk. Der Reichskommiſſar für den Mittelſtand, Miniſterialdirektor Dr. Wienbeck, dußert ſich in einer Sondernummer des deutſchen Handwerksblattes zum Tag des Handwerks über die vier Hauptziele des Handwerks: Or⸗ ganiſation, Berufsſchutz, Arbeitsbeſchaffung und Erziehung der Perſönlichkeit zur natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Er ſtellt feſt, daß es Verbands- und Parteienkämpfe inner⸗ halb wirtſchaftlich gleichgeſchichteter Berufs- zweige nicht mehr geben dürfe, wenn der Ge⸗ ſamtberuf vorwärts kommen ſolle. Die zu er⸗ wartende zweite ordnung zum Handwerker— en werde die Organiſation nach oben ab— ſchließßen. Sie werde Art und Umfang der Reichsverbände des Handwerks, Zahl und Be⸗ zirte der Handwerkskammern feſtſetzen und end— lich die Verbindung des Geſamtberufes mit den übrigen großen Gruppen der Wirtſchaft ſicherſtellen. Die Verordnung könne aller— dings erſt dann erlaſſen werden, wenn die Geſamtorganiſation der Wirtſchaft in ben Grundzügen vollendet iſt. Zur Frage des Berufsſchutzes weiſt der Reichskommiſſar dar⸗ auf hin, daß mit Ausnahme der Müllerei⸗ und Bäcdereibetriebe, die neuerdings geneh⸗ migungspflichtig gemacht worden ſind, für das Handwerl noch völlige Gewerbefreiheit herrſche. Inſolgedeſſen hätten ſich die Hand⸗ werksbetriebe in der letzten Zeit ſtärker ver⸗ mehrt, als es der Kaufkraft und der Er⸗ werbsmöglichleit entſpreche. Es ſei daher ver⸗ ſtändlich, wenn das Handwerk einen verſtärk⸗ ten Berufsſchutz in der Form wünsche, daß nur dem geprüften Meiſter die Eröffnung eines Betriebes Hsttottet ſein fol Dieſer Ge⸗ TTT em fiandwerk danke werde erwogen, da zahlreiche Voraus— ſetzungen dafür noch hinreichend geprüft wer⸗ den müßten. In einem Beitrag von Dr. ing. Hetz⸗ Berlin wird mitgeteilt, daß von den Neichs⸗ fachverbänden des Handwerks die nötigen Vor— arbeiten getroffen ſind, um ein Gütezei⸗ chen zu ſchaffen, durch das Handwerksware von beſtimmter Mindeſtqualität ſicht⸗ bar gekennzeichnet wird. Wer dieſes Zeichen führen wolle, müſſe ſich verpflichten, nur Waren zu liefern, die den Güte- und Liefer— bedingungen des Reichsausſchuſſes für Lie— ferbedingungen entſprechen. Mißbräuche ſeien wegen des ſcharfen Wettbewerbes und der einſchneidenden Folgen für den Betrüger ſo gut wie ausgeſchloſſen. Im Tapeziererhand— werk ſei das Gütezeichen bereits eingeführt. Seid eurer Väter eingedenk, ihr deutſchen Handwerker! Dienk den Pflichten eures Slandes, erzieht euren Nachwuchs in Got- tesfurcht und Vaterlandsliebe und halkek feſt zuſammen als Söhne eines Volkes! Hindenburg. (Als Ehrenmeiſter an den Reichsſtand des deutſchen Handwerks.) 75 N Sportvorſ au Fußball⸗Meiſterſchaſtskämpfe.— Vorrunde um den deutſchen Handballpokal.— Zwi⸗ ſchenrunde zum Hockey⸗Jilberſchild. vom Sportprogramm des kommenden znntag kann man nicht gerade behaupten, daß es beſonders umfangreich iſt. Die Vor— rundenkämpfe um den Deutſchen Handball— Pokal und die Zwiſchenrunde um den Hockey— Silberſchild beleben zwar das Einerlei der Punktekämpfe, aber ſonſt iſt faſt gar nichts los. Fußball und Handball haben natürlich Hochbetrieb. Die Fußball-Meiſterſchaft bringt jeden Sonntag in allen Gauen neue große und wichtige Begegnungen und die Hand— ba ler ſtehen ebenfalls ſozuſagen„mitten Im Fußball. der kommende Sonntag aller Wahr— einlichkeit nach eine weitere Klärung der Lage bringen. Es ſpielen: Gau Südweſt: In Pirmaſens— Union Niederrad Eintracht Frankfurt— Kickers Ofſenbach Wormatia Worms— FS Frankfurt Boruſſia Neunkirchen— Sfr. Saarbrücken Saar 05— 1. FC Kaiſerslautern Gau Baden: VfL. Neckarau— SV. Waldhof Phönir Karlsruhe— 08 Mannheim 1. FC Pforzheim— VfR Mannheim Gau Württemberg: Union Böckingen— SW Feuerbach Bf Stuttgart— S Göppingen fr Stuttgart— SV Ulm Eßlingen— Sportklub Stuttgart Gan Bauern: r München— FC Nürnberg vereinigung Fürth Bayern München Regensburg— Schwaben Augsburg vereinigung Weiden— ASW Nürnberg Gan Nordheſſen: Boruſſia Fulda Sport Kaſſel Hanau 93— Heſſen Hersfeld ingenſelbold— PVfB Friedberg iclverein Kaſſel Kurheſſen Kaſſel Hau Mittelrhein: imer SV— Kölner EfR Sülz 07 Weſtmark Trier Blauweiß Köln VfR Köln Im Handball nehmen die. Kämpfe um den Deutſchen Hand— ball-Pokal ihren Anfang. Alle 16 Gaue ſind daran beteiſigt. Der Gau Südweſt tritt in Bielefeld gegen Weſtfalen an, in Augsburg trefſen ſich Bayern und Württemberg, in Gießen ſteht der Gau Nordheſſen gegen den Gau Baden, in Düſſeldorf trifft Niederrhein auf Niederſachſen, in Köln ſind Mittelrhein und Nordmark die Gegner. Durch dieſe Gau⸗ kämpfe iſt das Meiſterſchaftsprogramm etwas gekürzt worden, es ſpielen in den ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Gauen: Südweſt: Polizei Darmſtadt Tgſ. Offenbach, TV Haßloch — Pfalz Ludwigshafen; Baden: Turn⸗ und Sportye fein Nußloch— Tyenverein Hockenheim, T Erurngen— os Mannheim, Württemberg: Tgm. Göppingen— Tb. Göppingen, TSW Süſſen— Stuttgarter TV, Ulmer FV 94— TW Altenſtadt; Nordheſ⸗ en: Sc 03 Kaſſel— TW Kirchbauna, V 61 Eſchwege— Tuſpo Bettenhauſen. Hockey. Die Zwiſchenrunde um den Hockey ⸗Silber⸗ ſchild wird nur von vier Vereinen beſtritten, da ſich Baden und Niederrhein bereits für die Vorſchlußrunde qualifiziert haben. Beachtung verdient das Gaſtſpiel der Damen und Her⸗ ren des SC 1880 Frankfurt beim VfR. Mannheim.— Im 5 Radſport ſetzt die Winterſaiſon nur zögernd ein. Dies⸗ mal gibt es in PNostſchland keine einzige größere Veranſtaltung auf einer Winterbahn. Krefeld holt ſeine am 14. Oktober ausgefal⸗ lenen Freiluftrennen nach. Im Ausland ver⸗ anſtalten Paris und Brüſſel. In Paris ver⸗ tritt Schindler die deutſchen Farben und in Brüſſel geht Schön-Wiesbaden an den Start. Motorſport. Der„Große Preis von Algier“ beendet die Automobil-Rennſaiſon und in Augsburg gehen Grasbahnrennen für Motorräder vor ſich. Ringen. Der Rückkampf um die Deutſche Mann⸗ ſchaftsmeiſterſchaft im Ringen zwiſchen Hörde 04 und Siegfried Ludwigshafen, der bereits vor acht Tagen ſtattfinden ſollte, ſchließlich aber verlegt werden mußte, ſoll nun am Sonntag in Hörde zur Entſcheidung kommen. Im Vorkampf in Ludwigshafen ſiegte Sieg— fried knapp mit 9:8 Punkten. Dieſer Vor⸗ ſprung ſcheint uns zu gering zu ſein, als daß er in Hörde für den Geſamtſieg ausreichen könnte.— Der Pferdeſport verzeichnet nch Galopprennen in Karlshorſt, Dresden, Horſt-Emſcher und Longchamp. Im Mittelpunkt des Karlshorſter Programms ſteht das Jagdrennen der Dreijährigen.— Im Schwimmen nimmt die Olympiavorbereitungsarbeit ihren Fortgang mit Prüfungskämpfen in Ludwigs— burg. In Frankfurt richtet der SSC Sparta ein verbandsoffenes Feſt aus, das eine zahl⸗ reiche und gute Beſetzung haben wird. Vergebliche Opfergaben. Nach War⸗ ſch auer Blättermeldungen wurde bei der Reviſion einer Kaſſe in der ſtädtiſchen Wohlfahrtsabteilung eine verſiegelte Kiſte gefunden, die große Summen an Papier— geld, Silbergeld ſowie Ringe und Schmuck— ſachen enthielt. Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um Opfergaben der Warſchauer Bür— ger aus dem Jahre 1920 handelt, die da— mals während des bolſchewiſt ichen Vor⸗ marſches auf Warſchau für den Staatsſchatz gegeben wurden. Sie haben die ſtaatlichen Kaſſen niemals erreicht, da man ſie in der Stadtverwaltung vergaß. Inzwiſchen ſind die Banknoten, die eine ſehr große Summe dargeſtellt hatten, längſt entwertet und nur noch die Schmuckſtücke können jetzt dem Fi— nanzminiſterium abgeliefer“- werden. Schwere Schneeſtürme. Die Gebirgskette der Anden iſt ſüdlich von Santiago und Mendoza ſowohl auf der weſtlichen chi⸗ leniſchen als auch der öſtlichen argentini— ſchen Seite bis hinunter nach Feuerland und Patagonien von heftigen Schneeſtür— men heimgeſucht worden, die als die ſchwer— ſten der letzten Jahre anzuſehen ſind. Auf der argentiniſchen Seite mußte der geſamte Verkehr eingeſtellt werden. Indeſſen wa— ren anhaltende Frühjahrsregen über dem argentiniſchen Getreidegürtel der Landwirt⸗ ſchaft außerordentlich willkommen. e en des Reichsſtandes eutſchen Handwerks „ 6 Neue Handwerkerzeichen. Aus Heſſen und Naſſau Die Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier. Frankfurt a. M., 26. Okt. Der Bezirks⸗ deauftragte und Vorſitzende des Eierverwer— tungsverbandes Heſſen teilt mit: Die Erzeu— germindeſtpreiſe für Hühnereier werden mit Wirkung vom 22. Oktober 1934 auf Grund der zweiten Verordnung über die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 1934 im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichskommiſſariat für die Vieh-, Milch- und Fettwirtſchaft für das Wirtſchaftsgebiet des Eierverwertungsverban— des Heſſen auſ 1,65 Mark je Kilogramm feſtgeſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des Erzeugers. Der feſtgeſetzte Preis iſt Er⸗ zeugermindeſtpreis und darf ſeitens der Auf⸗ käufer nicht unterboten, wohl aber überboten werden. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht ge⸗ ſtattet. Die Preisfeſtſetzung vom 8. Oktober 1934 wird durch dieſe Anordnung aufge— hoben. der Neichsbankausweis Erhebliche Rückflüſſe. Berlin, 26. Okt. Im Gegenſatz zum Vormonat zeigen die Reichsbankausweiſe des Oktobers eine ſtarke Flüſſigkeit am Geldmarkt. Auch in der drit⸗ ten Oktoberwoche waren die Rückflüſſe zur Reichsbank wieder recht erheblich, ſo daß im Oktober nahezu die geſamten Anſorderun— gen an die Bank zum Monatswechſel wieder zurückgefloſſen ſind. In erſter Linie ſpielen hier die Einzahlungen auf die Sonderkonten eine Rolle. Es drückt ſich aber auch die Flüſ⸗ ſigkeit des Geldmarktes in dieſen Einzahlun— gen auf Girokonten aus. Der Beſtand an Gold und deckungsfähigen Deviſen konnte weiter erhöht werden, und zwar insgeſamt auf 85,5 Millionen RM. Die Zunahme um 1,75 Millionen RM entfällt allein auf den Goldbeſtand, der jetzt 81,4 Millionen RM beträgt. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf iſt weiter zurückgegangen, und zwar von 5 421 Mill. RM zur gleichen Zeit des Vor— monats auf 5 332 Mill. RM. Nolitiſches Allerlei Berlin. Der kürzlich ehrenhalber zum Standartenführer beförderte Hellvoigt iſt ſei— nem Leiden, deſſen Urſprung auf Verlet⸗ zungen durch Kommuniſten zurückging, Internat onaler Betrüger verhaftet. Die Fuldaer Kriminalpolizei konnte einen unter der Maske eines griechiſch-orthodoxen Prieſters umherreiſenden Hochſtapler und Betrüger, der ſeit 1929 in Spanten, Oeſter⸗ reich, Frankreich und Deutſchland geſucht wird und dazwiſchen auch in Nord- und Südamerika ſein Unweſen getrieben hat, verhaften. Es handelt ſich um den ſtagten⸗ loſen 46 jährigen„Galizter“ Wladimir Bod⸗ nyk, in deſſen Beſitz ein in Braſilien aus— geſtellter Nanſen-Paß gefunden wurde. Bodnyk hatte in einem Fuldaer Kloſter einen raffinierten Betrugsverſuch unter— nommen. Letzte Nachrichten Ein beſtätigtes Todesurteil. Leipzig, 26. Okt. Das Reichsgericht ver⸗ warf die von dem 36jährigen Joſeph Moſch aus Thale im Harz gegen das Urteil des Schwurgerichts Halberſtadt vom 9. Auguſt eingelegte Reviſion als unbegründet. Damit iſt der Angeklagte wegen Mordes in zwei Fällen rechtskräftig zum Tode verurteilt, un— ter Aberkennung der bürgerlichen Ehren— rechte auf Lebenszeit.— Moſch hatte am 13. Mai die 26jährige Lernſchweſter Ingeborg Rackwitz und am 14. Juni die gleichaltrige Hausangeſtellte Marie Piekarek zwiſchen Vraunlage und Elend ermordet. Profeſſor Andree verunglückt. Detmold, 26. Okt. Der Leiter der Ausgra⸗ bungsarbeiten an den Externſteinen, Prof. Andree-Münſter, erlitt einen ſchweren Auto⸗ unfall. Der mit drei Perſonen beſetzte Wa— gen fuhr in der Schwalenberger Gegend ge— gen einen Baum und wurde zertrümmert. Profeſſor Andree ſowohl wie„ſein Aſſiſtent trugen erhebliche Verletzungen davon und wurden ins Detmolder Krankenhaus einge— liefert. Marxiſtiſche Druckerei in Wien aufgehoben. f Wien, 26. Okt. Die Wiener Polizei fand in einer kleinen Druckerei im 14. Wiener Gemeindebezirk Druckplatten der bisher in Brünn hergeſtellten ſozialdemokratiſchen „Arbeiterzeitung“ vor. Die Druckerei wur⸗ de geſperrt, 20 Sozialdemokraten wurden verhaftet. Ihre Vernehmung ergab, daß der marxiſtiſchen Parteileitung in Brünn der Schmuggel der Zeitung nach Heſterreich zu teuer kam und ſie deshalb aus Erſpar⸗ nisgründen verſuchte, ihr illegales Blatt in Wien herzuſtellen. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Er fragte leiſe, ganz leiſe, kaum verſtändlich:„Später, wenn alles lange vorbei iſt, darf ich dann—“ Der Satz, den er nicht zu vollenden wagte, war wie eine heiße, inbrünſtige Frage. Da blickte Margot auf und blickte gerade hinein in die hellen, grauen Augen Hans Hammerſchlags. Ihr Herz ſchlug jubelnd. Sie vergab dem Manne alles— alle Kränkungen; denn ſie begriff, er hatte von den Frauen ſchlecht gedacht, weil er ſie von der ſchlechteſten Seite kennengelernt hatte. Sie antwortete mit einem ſanften Lächeln: „Im kommenden Frühling lege ich die Trauerkleider ab. Wenn Hans Hammerſchlag dann noch an mich denkt, werde ich ihn gern im Nonnenhauſe erwarten.“ Er neigte ſich über ihre Hand und küßte ſie. „Dant, vielen Dank! Ich werde beſtimmt kommen.“ Sie ſahen ſich an, und das Glück in ihnen war ſo ſtark, wenigſtens für kurze Zeit, daß es jeden trüben Gedanken verſcheuchte und beiden ein wenig Vergeſſen ſchenkte. Aber als Hans Hammerſchlag ſich ſpäter in ſeinem Hotelzimmer befand, erſchien ihm die Tragödie, zu der er gerade in Scheveningen zurechtgekommen war, doppelt ſchwarz und ſchwer. Er durchwachte die Nacht, fuhr mit Margot früh nach dem berühmten Badeort hinaus. Hell ſchien die Vormittagsſonne in das nüchterne Polizeibüro, in dem man Hans Hammerſchlag dann gründ— lich ausfragte, weshalb er ſo plötzlich nach Scheveningen gekommen ſei. Alle Fragen verrieten Mißtrauen. Er entſchloß ſich zu näheren Erklärungen. „Sie wundern ſich, weil ich gerade erſchien, nachdem das Verbrechen an meiner Frau geſchehen“, begann er, „und Sie denken vielleicht an bezahlte Arbeit, glauben vielleicht gar, ich hätte meine Frau erwürgen laſſen! Jedenfalls habe ich den Eindruck, Sie trauen mir ſo Furchtbares zu. Ich geſtehe offen, ich lebte zwar nicht in beſonders glücklicher Ehe; aber kein Mord wäre nötig geweſen, um die Ehe zu löſen. Vielleicht hätte dazu ſchon die Verſchwendungsſucht meiner Frau genügt, die ſich be— ſonders im Ankauf von teurem Schmuck austobte. Sie ſchrieb mit auch von hier aus, ſie hätte Gelegenheit, einen Schmuck zu erwerben für hundertundzwanzigtauſend Mark, und beſchrieb mir dieſen Schmuck begeiſtert, forderte von mir die eben genannte Summe. Ich war wütend über die neue Geldverſchwendung, die ſie vor hatte, und ant⸗ worteie ihr nicht. Eine mir bekannte Dame, die ich zufällig auf einer Rheinreiſe traf, die ſie mit ihrem Kinde und dem Kinderfräulein machte, hörte nun durch mich von dem Schmuck. Seltſamerweiſe paßte die Beſchreibung, die meine Frau gegeben hatte, genau auf einen wertvollen alten Familienſchmuck, der dieſer Dame geſtohlen worden iſt und nach dem die deutſche Polizei ſucht. Ich ſchlug der Dame vor, ſie ſolle mich hierher begleiten, um feſtzuſtellen, ob es ſich, wie anzunehmen war, wirklich um ihren Familienſchmuck handefte, damit ſie ihn mit Hilfe der hieſigen Polizei wiedererlangen könnte. Die Dame, Frau von Lindner, ging auf meinen Vorſthlag ein, und ich ſuchte vom Haag aus, wo wir uns efalogiert hatten, ſo ſchnell wie möglich meine Frau auf. Der Hotelportier erklärte mir gleich, es ſei Beſuch bei meiner Frau; aber als ich eintrat, befand ſich niemand in den Räumen außer der Toten. Alles Weitere wiſſen Sie!“ Die Lüge, daß er niemand bei der Toten gefunden habe, ging ihm immer glatter über die Lippen. Zu oft hatte er ſie bereite ſchoßn wiederholt. Man befragte ihn noch nach allerlei; aber das Zeugnis des Arztes gab den Ausſchlag. Nina Hanmerſchlag war ſchon vor dem Kommen ihres Mannes tot geweſen; daran war nicht zu rütteln. Nach Leiſtung von allerlei Unterſchriften, die man von Haus Hammerſchlag verlangte, ſollte die Leiche in zwei Tagen zur Beſtattung freigegeben werden. Er wünſchte teine Ueberführung nach Deutſchland, und man gab i m die Adreſſe eines Mannes, der alles für die Beerdigung Nötige veranlaſſen würde. Margot war inzwiſchen den Zeeboulevard entlang gegangen; ſie wartete auf Hans Hammerſchlags Rückkehr. Sie war nicht mehr traurig; in ihr war heller Jubel. Sie 5„„ nun lag alles Schwere hinter ihr, und ihr neues Gluck würde ſo groß und leuchtend ſein, daß alles Dunkle von vorher davon überſtrahlt werden mußte. Wie weit, wie endlos weit lag ſchon jetzt alles Böſe ihrer Ehe hinter ihr! Sie ging langſam über den weit ins Meer hinaus⸗ gebauten Pier, und den Anprall der Wogen an die mäch⸗ ligen Eiſenträger war wie das Wutgebrüll machtloſer Meeresrieſen, die mit all ihrer Kraft nicht zerſtören konnten, was der Geiſt den leinen Menſchen erſonnen— was er erſonnen, um ihrer Kral ſpotten zu können. Es tat Margot förmlich wohl, den tobenden Angriffen der Wogen zu lauſchen, die ſchaunmberbeckten Häupter der wilden Waſſer heranſtürmen zu ſehen. Friſche und Kraft entſtrömte dem Meere, machten Kopf und Herz frei von Bangen und Furche vertrieben alle kleinliche Angſt. a Sie ging langſam weiter, ſetzte ſich in das Reſtaurant, beſtellte ſich eine Limonade. Hier wollte ſie Haus Hammer⸗ N ſchlag treffen. Sie ſaß ganz ſtill, war glücklich. Weit draußen am Horizont verſank das letzte Stück Schornſtein eines in ferne, fremde Länder hinausfahrenden Dampfers. Noch lag eine winzig ſcheinende Rauchfahne dort, wo ſich Himmel und Waſſer berührten; aber dann ſchwand auch dieſes letzte Zeichen. So würde es bald ſein mit Hans Hammerſchlags Vergangenheit und mit der ihren. Sie würden verſinken und verſchwinden gleich dem Dampfer da weit hinten am Horizont. Es dauerte ſehr lange, bis Hans Hammerſchlag kam. Margot war ſchon ängſtlich geworden, fürchtete, man könnte ihn vielleicht doch ver- haftet haben. Ihr Geſicht wurde hell, nun ſie ihn ſah, und ein unſag⸗ bar ſtartes Glücksgefühl durchſtrömte ſie, als er vor ihr ſtand, ihre Hand küßte. Er nahm ihr gegenüber Platz und berichtete. Alles ſchien ſich für ihn in Ruhe zu löſen. Der Mörder wurde natürlich geſucht. Seltſamerweiſe aber hatte niemand von ihm eine Beſchreibung geben können— nicht der Portier und nicht der Boy. Beide hatten den Beſucher kommen, aber nicht wieder gehen ſehen. Ein Zimmermädchen wollte auf der hinteren Treppe, die nur von Lieferanten und Angeſtellten benutzt wurde, einem Herrn begegnet ſein, der die Treppe hinunter an ihr vorbeigeſtürmt ſei und immer zwei Stufen mit einem Male genommen habe. Sie wußte allerdings auch nur, er hatte hübſch und elegant aus— geſehen; aber damit war nicht viel anzufangen. Ganz leiſe ſchloß der Mann: „Möge er nie gefunden werden! Wir beide, die wir mehr wiſſen als die anderen, werden ſchweigen. Nicht wahr?“ „Wir beide werden ſchweigen“, erwiderte ſie ſehr ernſt. Sie dachte: Wenn man den Mörder fände, wäre plötz— lich ein Rattenkönig von Klatſch da, und ein ekler Skandal— prozeß würde die Blätter füllen. Hans Hammerſchlags berühmter Fliegername würde durch den tiefſten Schmutz gezogen werden, wenn man an Gerichtsſtelle das Leben ſeiner beiden Frauen erörtern müßte. Sie blickte auf das Meer hinaus, ſagte ſehr leiſe: „Vielleicht fährt er ſchon auf einem Schiff irgendwohin in die weite Welt.“ Er nickte.„Wahrſcheinlich ſogar, und ich bin überzeugt, Ruhe findet ſo ein Menſch niemals; das iſt ſeine Strafe, ſolange er noch lebt. Aber nun zu Ihrem Schmuck! Die Polizei iſt von mir unterrichtet worden. Wir ſollen um zwei Uhr nachmittags zu dieſem Herrn Lendatz gehen. Ich habe die genaue Adreſſe auf der Polizei erhalten. Da ich den Namen wußte, war das nicht ſchwer. Ich werde Ihnen jetzt den Plan entwickeln, nach dem wir vorgehen wollen.“ Er ſprach lange auf ſie ein, und ſie antwortete nur ab und zu durch ein Nicken, um ihm zu bedeuten, ſie habe alles begriffen. Wenn ſich aber beider Blicke trafen, war es, als würden geheime Liebesworte gewechſelt— Worte, die noch lange nicht laut werden durften; denn Margot trug noch Trauerkleidung, und die Frau Hans Hammer⸗ ſchlags lag noch nicht unter der Erde. Nach Exledigung der Schmuckangelegenheit ſollte Margot allein nach dem Haag zurückfahren, da es für Haus Hammerſchlag in Scheveningen in Sachen ſeiner Frau noch allerlei zu ordnen gab. 26. Zwei mit ſchlechtem Gewiſſen. In dem ſpießigen, aber behaglichen Wohnzimmer des alten Landhauſes ſaß Fred von Lindner, der ſich jetzt Wolf Lendatz nannte. Dieſen Namen hatte er ſich durch eine geſchickte Fälſchung ſeines Paſſes zugelegt, die ihm gut gelungen war. Er hatte aus Lindner Lendatz gemacht und das„von“ davor in den Vornamen„Wolf“ um gewandelt. Ein Vorname mehr fällt nicht auf. Auf dieſe Weiſe war er um das Radieren herumgekommen. Er ſagte zu Betty: „Hoffentlich läßt uns die Madame Generaldirektor nicht allzulange warten! Ich weiß nicht recht, was es iſt, aber ſeit heute früh habe ich eine abſcheuliche Unruhe im Blut. Ich möchte fort, am liebſten auf der Stelle.“ Betty, die an einem weißen Kleide kleine Ausbeſſe— rungen vornahm, nickte. Sie ſah zufrieden aus. „Biſt du endlich auch ſo weit? Mit meiner Ruhe hier iſt's aus, ſeit dieſe Madame mich anhielt. Mich dünkt, es wäre für uns beſſer, den ſchönen Schmuck ins Meer zu werfen, als ihn der Frau zu verkaufen. Sie wird ſich ſchnellſtens damit ſchmücken, und wenn viele Augen den Schmuck ſehen, iſt auch vielleicht ein Paar dabei, das ihn kennt.“ „Du meinſt alſo, ich ſollte das Geſchäft nicht mehr mit⸗ nehmen?“ fragte er.„Hundertzwanzigtauſend Mark aber ſind viel Geld.“ Sie erwiderte trocken: „Du riskierſt dafür die Entdeckung der ganzen tollen Geſchichte, die du in Szene geſetzt haſt.“ Sie ſtand auf. „Ich will einholen, du magſt ja heute nicht zum Eſſen gehen. Alſo mache ich uns Eier und Salat. Ich bin bald wieder zurück.“ Sie blieb auch wirklich nicht lange fort; aber ſie war erregt, als ſie wieder eintrat. „Was iſt dir, Betty? Raſch, rede! Ich habe Angſt.“ Sie ſchutterte den Nopf. 8„ 1 „Mit uns hat die Neuigkeit, die ich bringe, nichts zu tun, wenigſtens nicht direkt. Ich hörte beim Bäcker, wo ſich zwei deut Damen unterhielten, daß die Dresdnerin, die von dir den Schmuck kaufen wollte, geſtern nachmittag in ihrem Hotelzimmer erwürgt aufgefunden worden iſt und man den Mörder ſucht. Ihr Mann, der bekannte Flieger Hans Hammerſchlag, iſt geſtern erſt aus Deutſch⸗ land angekommen.“ Fred von Lindner ſchlug mit der Rechten auf den Tiſch. „Teufel, das iſt aber dumm! Da iſt der Verkauf des Schmuckes nun auf eine Weiſe unmöglich geworden, an die ich auch nicht im entfernteſten denken konnte. Schade!“ Er ſann flüchtig nach. „Jetzt gibt es für uns alſo keinen Grund mehr, hier⸗ zubleiben. Am beſten iſt's, ich gehe ſofort zum Haus⸗ agenten und begründe unſere ſofortige Abreiſe mit einem heute eingetroffenen Telegramm. Morgen früh hauen wir dann ab.“ Ein Lächeln der Furcht lag um ihren Mund. „Ich freue mich darauf, ein Stückchen weiter weg— zukommen von Deutſchland. Ich finde, es liegt von hier aus noch zu nahe.“ „Morgen früh reiſen wir über Brüſſel nach Paris“, erwiderte er.„Dann nach London und von dort nach Ueberſee. Unterwegs können wir uns ja noch überall ein wenig aufhalten.“ Er dachte daran, daß er ſich ihrer dabei auf die eine oder die andere geſchickte Weiſe entledigen wollte. Mit nach Ueberſee nahm er ſie nicht; ihm lag daran, wieder von ihr frei zu werden. Betty bereitete das einfache Mittagsmahl. Dann legte ſich Fred von Lindner zu kurzer Ruhe auf die Chaiſe⸗ longue ſeines Schlafzimmers; aber er fuhr plötzlich aus kurzem Halbſchlummer empor, denn Betty tippte ihn ziemlich kräftig mit dem Zeigefinger auf die Schulter. „Was iſt denn los?“ brummte er verſtimmt. „Generaldirektor Hammerſchlag iſt gekommen, er will dich ſprechen“, flüſterte ſie.„Er ſagt, er möchte den Schmuck ſehen und auch wahrſcheinlich kaufen, der ſeine Frau ſo ſehr intereſſiert, daß ſie ihm ganz entzückt darüber geſchrieben hätte. Er wäre eigens des Schmuckes wegen mit einer Verwandten ſeiner Frau hierhergereiſs Ich ſagte, ſeine Frau ſei doch nun tot. Er ließ mich aber gar nicht ausreden und erwiderte: Zum Andenken an ſie wolle er ja gerade den Schmuck kaufen.“ Sie lächelte.„Jedenfalls wäre es fein, wenn das Ge⸗ ſchäft doch noch zuſtande käme, und wir brauchten nicht zu fürchten, daß der Schmuck vorläufig getragen würde. Ehe es dann ſpäter geſchieht, ind wir längſt weit weg von Europa.“ Er erhob ſich. „Was für ein Menſch iſt er denn? Ich habe ſchon viel von ihm als Flieger gehört; da gehört er zur erſten Klaſſe.“ Betty zuckte die Achſesn. „Mein Geſchmack wäre es gerade nicht. Er iſt ſehr groß, ſehr braun und hat heile, ſcharfe Augen.“ „Und wenn ſeine Augen noch ſo ſcharf ſind, ſieht er damit doch nicht, daß der Schmuck geſtohlen wurde“, flüſterte Fred von Lindner lächelnd, der durch die Ausſicht, noch hundertzwanzigtauſend Mark zu gewinnen, in ver⸗ gnügte Stimmung geraten war. Er machte ſich zurecht, ſtäubte friſchen Puder auf das Haar, bürſtete ihn hinein. Die Sonnenbrille deckte die Augen. In der gebeugten Haltung, die er jetzt immer vor anderen Menſchen annahm, auf ſeinen Stock mit der Elfenbeinkrücke geſtützt, betrat er das Wohnzimmer, wo ihn Hans Hammerſchlag erwartete. Betty aber trat ſofort an das Fenſter und beobachtete von dort aus die Entwicklung der Sache. Fred von Lindner ſtellte ſich unter ſeinem falſchen Namen vor, ver⸗ neigte ſich leicht, nachdem der Beſucher geäußert, er möchte gern den Schmuck kennenlernen, von dem ſeine Frau ihm ſo ſchwärmeriſch geſchrieben. Im Andenken an die Tote würde er ihn eventuell gern erſtehen. Betty holte alſo aus dem Nebenzimmer den Schmuck herbei, entnahm ihn dem ſeidenen Tuche und legte die einzelnen Stücke auf den Tiſch. Mit größter Aufmerkſamkeit betrachtete Hans Hammer— ſchlag alles, meinte dann nach kurzem Nachdenken: „Der Verwandten rieiner Frau, die mit mir aus Deutſchland gekommer, möchte ich den Schmuck, ehe ich ihn kaufe, auch gern zeigen. Sie wartet draußen auf mich. Darf ich ſie hereinbitien?“ „Warum denn nöht?“ erwiderte Fred von Lindner, fügte hinzu:„Verzeihen Sie aber, wenn ich jetzt Platz nehme. Ich bin kränklich, und langes Stehen ſtrengt mich an. Entſchuldigen Sie mich, bitte, auch gleich bei der Dame, wenn ich ſie ftzend empfange.“ 5 Hans Hammerſchiag ging und kehrte ſofort mit Margot zurück. Betty aber zog ſich, kaum daß ſie einen Blick auf die Eintretende geworfen, ſchleunigſt in das Nebenzimmer zurück. Schweratmend ſtand ſie dort, das Ohr an das Schlüſſelloch gedrückt. Sie war von der blonden Frau gar nicht bemerkt worden und noch rechtzeitig entwiſcht. Sie hatte ſich mit Fred von Lindner mit teinem Blick mehr über das unerwartete Geſchehnis verſtändigen können; aber er erkannte ja natürlich ſeine Frau ſofort und würde ſchon vorſichtig ſein. Er ſelbſt war ja un⸗ kenntlich. Sie drückte die Hände auf das heftig pochende Herz. Das Ganze war ſicher ein Komplott. Irgendwie hatte die Herrin des Nonnenhauſes von dem Verbleib des Schmuckes gehört, und alles war nur eingefädelt worden, um ihr Gelegenheit zu geben, ihn zu betrachten und als den ihren zu erkennen. Der Boden hier war jetzt ſehr heiß geworden, und eilige Flucht das einzig Richtige. Aber Betih beſaß kein Geld, ihr Liebſter hatte alles; auch mochte ſie nicht ohne ihn gehen. (Fortſetzung folgt.) — ———— ö ö 0 9 1 9 „ 0 „Ehre, deutſches Volk, und hüte Treulich deinen Handwerksſtand! Als das deutſche Handwerk blühte, Blühte auch das deutſche Land!“ Vielen mag dieſer ſchöne Spruch als eine unbeweisbare Behauptung erſcheinen. Sie wiſſen nichts vom Handwerk, ſie wiſſen nicht, daß wahre Blüte eines Landes, wahre Kultur und wahrer Wohlſtand nur da mög⸗ lich ſind, wo der kunſtfertige Handarbeiter als wertvollſtes Mitglied der Volksgemein⸗ ſchaft in hohen Ehren gehalten wird. Wie oft iſt das Handwerk ſchon totgeſagt worden! Namentlich ſeit der zweiten Hälfte des vori⸗ gen Jahrhunderts, als die Maſſenproduktion der Induſtrie dem Handwerker ſein Brot zu rauben drohte, ſchien es mit dem Hand⸗ werk immer mehr abwärts zu gehen. Aber gerade dieſe Zeit hat uns gelehrt, wie wert⸗ voll, wie unentbehrlich das Handwerk und ſein Geiſt ſind. Ohne den handwerklich er⸗ zogenen Meiſter und Facharbeiter hätte die deutſche Induſtrie niemals das werden können, was ſie geworden iſt. Sie iſt auf dem Rücken des Handwerks groß geworden, und noch heute ſind viele Induſtriezweige nicht imſtande, einen fähigen Nachwuchs heranzuzüchten; dieſe Sorge müſſen ſie dem Handwerk überlaſſen. In einer ſtrengen und gewiſſenhaften Schule zieht der Meiſter den Lehrling auf,„als ob er ſein eigener Sohn wäre“, wie es in den alten Zunft⸗ ordnungen heißt. Es gibt leider in der Neuzeit unzählige Berufe, in denen der Menſch dazu verurteilt iſt, ſich den größten Teil ſeines Lebens ein⸗ ſeitig zu betätigen. Die Arbeitsteilung er⸗ niedrigte viele Arbeiter zu Maſchinenteilen, viele Angeſtellte zu Sklaven des Schreib⸗ tiſchs, und in den meiſten„akademiſchen“ Berufen ſieht es nicht beſſer aus. Nur ſelten iſt es einem einzelnen beſchieden, ſich zu einer vielſeitigen, leitenden Stellung empor⸗ zuſchwingen; in den meiſten Fällen muß er Anregung und Abrundung ſeines Lebens außerhalb der eigentlichen Berufsarbeit ſuchen. Ganz anders der Handwerker. Aehnlich wie der Bauer hat er die Möglich⸗ keit, zu einer vielſeitigen, meiſterhaften Be⸗ herrſchung des Lebens und ſeiner Arbeit zu gelangen. Handfertigkeit und höchſte geiſtige Verfeinerung ſind in faſt allen Handwerks⸗ zweigen unentbehrlich, wenn erſtklaſſige Leiſtungen erreicht werden ſollen. Der Handwerker iſt gleichzeitig Arbeiter der Fauſt und der Stirn. Auch der Handwerker iſt mit der Zeit ge⸗ gangen und hat ſich die Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung auf allen wich⸗ tigen Arbeitsgebieten angeeignet. Zu den alten Handwerkszweigen, von denen manche ausgeſtorben ſind, traten die neuen; Auto⸗ ſchloſſer erſetzen den Kutſchenmacher, In⸗ ſtallateure und Elektrofachleute vertreten die Stelle des Brunnenbauers und Kerzen⸗ ziehers; Maſchinen und Apparate, Elektri⸗ zität und Gas nehmen dem Handwerker manche zeitraubende Arbeit ab. Aber ge⸗ blieben iſt doch der Handwerksgeiſt und die ſorgfältige Ausbildung in dieſem Geiſte. Darum iſt der tüchtige Handwerker im⸗ ſtande, auf vielen Gebieten mehr zu leiſten als die Fabrik, die im allgemeinen wohl eine einwandfreie Ware, ſelten aber ein Meiſter⸗ ſtück zuwege bringen kann. Denn das Auge des Handwerksmeiſters ruht auf jedem Stück, das in ſeiner Werkſtatt hergeſtellt wird, von der Wahl des Nohſtoffs bis zum Augenblick der Ablieferung an den Käufer. In der Fabrik dagegen liegen Einkauf und Verkauf, techniſche und finanzielle Leitung vielfach in verſchiedenen Händen. Und wenn auch Diſziplin und Organiſation eine reibungsloſe Zuſammenarbeit ſchaffen kön⸗ nen— den Atem lebendigen Geiſtes können ſie dem Erzeugnis nicht einblaſen, der von einem gelungenen Stück Handwerksarbeit auszugehen ſcheint. 5 Der kluge Käufer weiß das. Darum wird er, ſofern es ſeine Mittel nur einigermaßen geſtatten, ſtets der Handwerksarbeit den Vorzug geben. Allerdings muß das Er⸗ zeugnis auch von einem Meiſter hergeſtellt ſein, der dieſes Ehrentitels wahrhaft wür⸗ dig iſt. Iſt das aber der Fall, dann kann man ſicher ſein, daß die Handwerksware, trotz des manchmal höheren Preiſes, viele Vorzüge hat. Sie iſt dauerhafter und im Gebrauch daher billiger. Die verwendeten Rohſtoffe ſind rein und unverfälſcht. Die Verarbeitung iſt ſorgfältig und weiſt jene leiſen Unregelmäßigkeiten auf, die das Auge ſo erfreuen, weil ſie die Spuren der menſch⸗ lichen Hand erkennen laſſen. Die Formen ſind zweckmäßig und können den beſonderen Wünſchen des Kunden angepaßt werden, M Bie Bamenwelt vn Meld faßt, Menn dc AtαννLu cdu Caat denn immer iſt der Handwerker ein ſach⸗ kundiger Verkäufer ſeiner Erzeugniſſe, der dir nichts aufſchwatzen wird, was du nicht gebrauchen kannſt. Vor allem aber: der Handwerker allein ſchafft wahrhaft boden⸗ ſtändige Erzeugniſſe, in denen der Geiſt und die Ueberlieferung deiner Heimat lebt. Ob es nun ein Gebäck oder eine Wurſtart iſt, ein Stuhl oder ein Gefäß: der wahre Hand⸗ werksmeiſter pflegt die altüberlieferten Formen ſeiner Heimat, oder wird doch gern zu ihnen zurückkehren und aus ihrem Geiſte heraus neue ſchaffen, wenn der Kunde es von ihm verlangt. Und hier kommen wir zu dem Punkt, wo die Verantwortung und die eigene mit⸗ ſchaffende Arbeit des Käufers beginnt. Wenn wir wollen, daß das deutſche Hand— werk wieder ſeine alte Blüte erreichen ſoll. dann müſſen wir ihm auch Aufgaben ſtellen. müſſen bedeutende Leiſtungen von ihm oer⸗ langen, wie ſie im Weſen wahrer Hand⸗ werkskultur liegen. Wir haben die Pflicht, uns mit Gegenſtänden zu umgeben, die nicht nach der Schablone hergeſtellt ſind, ſondern die einen Wert und ein Geſicht haben Lie⸗ ber halb ſo viel kaufen wie bisher und da⸗ für edle, koſtbare Stücke, die wir noch un⸗ ſeren Enkeln mit Stolz zeigen können! Die Luſt an der Qualität muß wieder in uns erwachen, das Verſtändnis für die Leiſtung, dann wird auch die Achtung und die Ehr⸗ furcht vor dem Handwerk zunehmen, und mit Freuden werden ſich die Beſten unſeres Volkes wieder einem Handwerk zuwenden, anſtatt in einem gelehrten Beruf ihr Heil zu ſuchen. Das Handwerl iſt der Hüter der welt⸗ berühmten deutſchen Qualitätsarbeit. Es iſt die unentbehrliche und unerſetzliche Schule des deutſchen Facharbeiters. Der Handwerker bildet den Kern des ſtaats⸗ erhaltenden deutſchen Mittelſtandes, der gar nicht groß und umfaſſend genug ſein kana. Nicht Rückſchritt iſt es, nicht„Reaktion“ wenn wir dem Handwerk unſere beſondere Liebe und Aufmerkſamkeit zuwenden, ſon⸗ dern die Erkenntnis, daß deutſche Art und deutſches Weſen nur dann erhalten bleiben können, wenn wir neben einem kräftigen Bauernſtand einen ausgedehnten und lebens⸗ fähigen Handwerkerſtand beſitzen. Denn nicht in luftigen Gedanken, nicht in Büchern und Papier lebt das wahre Weſen eines Volkes, ſondern nur in den tätigen Men⸗ ſchen, die durch die gewiſſenhafte und kunſt⸗ volle Arbeit ihrer Hände die Welt geſtalten. Darum wollen wir alle unſere Hand dem Handwerk reichen, denn das Handwerk ge⸗ hört zu den tragenden Säulen der deutſchen Kultur und Weltgeltung. . Aus der Pfalz Frankenthal, 27. Okt.(Der a Mehl.) Aufgrund der in dem 1 paſſungsgeſetz vom 17, Oktober 1934 ent⸗ haltenen Amneſtie für Zuwiderhandlung ge⸗ 100 das Volksverratsgeſetz wurde das Ver⸗ ahren gegen Walter Mehl und Genoſſen von Zweibrücken eingeſtellt. Die wegen Ver⸗ fehlungen gegen das Volksverratsgeſetz er⸗ laſſenen Haftbefehle werden aufgehoben. Von dieſer Maßnahme werden die wegen der ſonſtigen Verfehlungen beim Gericht in Zweibrücken anhängigen Verfahren nicht berührt. Es kommt alſo nicht zur Verhand⸗ lung vor dem Sondergericht in Frankenthal die ſonſt für die nächſten Wochen zu er⸗ warten geweſen wäre. e 27. Okt.(Großes Mühlen⸗ anweſen zwangsverſteigert.) i frühere Knierimſche Möhle e Hon 1 115 beſitzer, Kommerzienrat Gießen, zum Preis von 450000 Mark an die Straßburger⸗ Drei Mühlenwerke verkauft worden war, ging im Wege der Zwangsverſteigerung mit ſämt⸗ lichen Wohnvillen, Lagerhäuſern uſw. zum Preis von 30000 Mark an ein Konſor⸗ tium über, für das Buchdruckereibeſitzer Karl d' Angelo als Steigerer auftrat. Der größere Teil des acht Morgen großen Objektes ſoll allgems zen Zwecken zugeführt werden. Heidesheim, 27. Okt.(Eine Warnung an die Drückeberger.) In einer Be⸗ kanntmachung der Bürgermeiſterei wird an dem Ergebnis der dortigen Eintopfſammlung Kritik geübt: Volksgenoſſen, die in guten Einkommensverhältniſſen ſtünden, ſollten ſich ſchämen, 30 Pfennig und weniger zu geben. Man werde von Fall zu Fall die genannten zwecks Ausſprache auf die Bürgermeiſterei bit— ten. Wieweit eine Veröffentlichung von Na⸗ men einzelner Volksgenoſſen, die garnichts ge⸗ geben hätten, Platz greiſe, hänge von der nächſten Sammlung ab. 6 Groß⸗Gerau, 2/. Okt.(Schulungsla⸗ ger für Waldarbeiter.) Vom 15. bis 18. Oktober fand, veranſtaltet von der Forſt⸗ abteilung des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, auf dem Jagdſchloß Mönchbruch ein drei⸗ tägiges Schulungslager für ſtändige Wald— arbeiter aus Staats⸗ und Gemeindewaldun— gen ſtatt. An ihm nahmen 38 Perſonen, eine, Anzahl Amtswalter der Betriebsgemein— ſchaft Landwirtſchaft, heſſiſche und preußiſche Forſtbeamte teil. Das Schulungslager glie⸗ derte ſich in belehrende theoretiſche Vorträge und in praktiſche Vorführungen draußen im Walde. Alle Teilnehmer fanden bei den jun— gen. Kameraden vom Arbeitsdienſt freundliche Aufnahme und verlebten dann mit dieſen in der Abteilung 254/4 in Mönchbruch einige Tage echter Kameradſchaft. 8 Rüſſelsheim, 27. Okt.(Arbeiter in kochende Farbe geſtürzt.) In der Kokosmatten⸗ und Teppichfabrik Stoeckicht in Rüſſelsheim fiel der in der Färberei beſchäf⸗ tigte 20jährige Arbeiter Karl Wolf in ein Faß mit kochender Farbe. Der Verunglückte erlitt am ganzen Körper gräßliche Brand— wunden, denen er hald erlaa. Ein Gefängnis geſtürmk. Neunork, 27. Okt. Vor dem Gerichtsge⸗ fängnis in Brewton(Alabama) fuhren etwa 30 Automobile vor. Die Inſaſſen, etwa 100, ſtürmten das Gefängnis, zwangen die Wär— ter, die Gefängnistür zu öffnen, ergriffen den Gefangenen, einen Neger, und fuhren mit ihm davon. Der Neger ſoll ein junges 1% Mädchen in Greenwood erſchlagen en.. Heidelberg, 27. Ott.(Landſchaftsan⸗ walt für die Ne 6 Der Gartengeſtalter Hans Kayſer, Heidelberg, wurde zum Landſchaftsanwalt für die Reichs⸗ 1 a 11 be in Angriff ge⸗ mmenen Strecke Heidelberg Karlsruhe— Pforzheim beſtimmt.. 0 Schwetzingen, 27. Okt.(Erfreuliches Ergebnis der e durchgeführte Pfundſammlung hatte ein ſehr erfreuliches Ergebnis, wurden doch nicht weni⸗ ger als 1500 Pfundpakete geſpendet. Außer⸗ dem gingen noch ca. drei Zentner Kartoffeln und ein Geldbetrag von 13,53 Rm. ein. Neulußheim, 27. Okt.(Ein guter Fang.) Hier wurde ein Mann wegen Dieb⸗ ſtahls feſtgenommen, der, wie ſich jetzt heraus⸗ ſtellt, ein Komplize des berüchtigten Fahr⸗ radmarders Heinrich Keller aus Griesheim bei Darmſtadt iſt. In Neulußheim und Alt⸗ lußheim wurden mehrere Fahrräder ſicherge⸗ ſtellt, die die beiden geſtohlen und hier ver⸗ kauft hatten. Viele Leute ſind dadurch ſchwer geſchädigt. Keller wurde bereits vor 14 Tagen feſtgenommen und hinter Schloß und Riegel goſokt. 0 Große Hungersnot in Lying. In Zuſam⸗ menhang mit der Tagung des Weltkongreſ— ſes des Roten Kreuzes veröffentlicht die chi⸗ neſiſche Preſſe verſchiedene Berichte über die Hungersnot, die zurzeit in China herrſcht. Infolge ungünſtigen Wetters, Naturkata— ſtrophen, beſonders auch infolge des Vürger— krieges, werden 14 Provinzen Chinas mit einer Bevölkerung von über 100 Millionen Menſchen von einer furchtbaren Hungersnot: heimgeſucht. Nach chineſiſchen Meldungen ſind zwei Millionen Bauern im letzten Vier— telſahr Hungers geſtorben. Die chineſiſche Preſſe verlangt ſofortige Hilfsmaßnahmen, für die hungernde Bevölke nung. Rundſunk⸗Brogramme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ nummern: 6 Bauernfunk; 6.10 Choral, Mor⸗ genſpruchz 6.15 Gymnaſtik 1; 6.45 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 7 Frühkonzert; 8.30 Gymnaſtik II; 8.40 Wetter, Waſſerſtandsmel⸗ dungen; 9 Funkſtille; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mittagskonzert l; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmit⸗ tagskonzert; 18.15 Kurzgeſpräch; 20 Nach⸗ richten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 28. Oktober: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Gym⸗ naſtit; 8.40 Bauer, hör zu!; 9 Evang. Mor⸗ genfeier; 9.45 Morgenmuſik; 10.10 Miſſa ſolemnis; 10.45 Deutſches Volk— deutſches Erbe; 11.30 Uebertragung einer Kund— gebung zum Tag des deutſchen Handwerks ! Braunſchweig; 12.30 Ehrt eure deutſchen Weiſter; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Im Land des Weins und des Geſangs; 13.45 Stund. des Handwerks; 14 Kinderſtunde; 15 Immer mal wieder die Liebe; 15.40 Kla⸗ viermuſit, 15 Nachmittagskonzert; 17.30 Alt⸗ deutſche Liebes- und Tanzlieder; 18 Funk⸗ bericht aus dem Tropengeneſungsheim Tübin⸗ gen; 18.45 Kreuz und quer; 19.30 Saarlän⸗ diſche Slädtebilder: Saarbrücken; 20.15 Bun⸗ ter Abend; 21.30 Zweites Meiſterkonzert des N Rundfunks; 22.10 Zeit, Nachrich⸗ en, Wetter, Sport; 22.45 Darf i i 9267 24 Nachtmuſik. e e Montag, 29. Oktober: 10.45 Zwei Stücke für Violine und Klavier; 11 Märſche auf Piano-⸗Akkordeon: 15.30 Afrikaniſche Reiſe— erinnerungen; 17.30 Bunte Muſik; 18 Ju⸗ gendfunk: 18.30 AUnterhaltungskonzert; 19.40 Mie mird man 100 Jahre alt?. Zwiegeſpräch: zeichen des WH W. Für den Monat November gibt das Winterhilfswerk eine Aſter aus Kunſtſeide heraus die in dem Notſtandsgebiet an der böhmiſchen Grenze hergeſtellt wird. Die deutſche Kunſtblumeninduſtrie, die dort in und um Sebnitz(Sachſen) ſeit dem Jahre 1799 be. trieben wird, erhält dadurch einen Millionenauftrag, der 30000 Menſchen in Fabrik- und in Heimarbeit in 300 000 bis 4400 000 Arbeitsſtunden beſchäftigt. 20.10 Saarumſchau; 20.30 Seemansgarn, vie⸗ der und Anekdoten aus dem Matroſenleben; 20.50 Schatzgräber und Matroſen, Hörſpiel; 22.30 Bunt iſt die Welt der Töne. Dienstag, 30. Oktober: 10.45 Kammer⸗ muſik; 15.30 Kinderſtunde; 17 Zum deut⸗ ſchen Bibeltag am 31. Oktober 1934; 18 Franzöſiſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Ar⸗ beit; 18.30 Operettenkonzert; 20.10 Dorfkir⸗ mes, bunter Abend; 20.50 Orcheſterkonzert; 10 Ein Ständchen in der Nacht; 23 Tanz⸗ muſik. N Mittwoch, 31. Oktober: 10.45 Lieder und Duette; 15.30 Blumenſtunde; 17 Georges Boulanger ſpielt; 18 Lernt morſen; 18.15 Berufsſchulung als Dienſt an der Nation; 18.30 Dein Rundfunk, das Rundfunkbuch für alle: 18.45 Die Regensburger Domſpatzen ſingen; 19 Lachender Funk; 20.10 Unſere Saar; 20.35 Stunde der jungen Nation: 90 1100 9230 0. 1150 von der Saar, bunte unde; 22. er Liebesgarten, ſechs Lieder; 22.45 Nachtmuſik. 5 ce Gpotleuigbeiten Schwerathletik Amateure ringen in Berlin. Am 31. Oktober und 1. November wird in Berlin ein internationales Turnier für Amateurringer abgehalten. Von teilnehmen— den Deutſchen ſtehen bislang feſt: Ehrl(Mün⸗ chen), Schwartzkopf(Koblenz), Schäfer(Schif⸗ ferſtadt), Neuhaus(Eſſen) und Europameiſter Hornfiſcher(Nürnberg). 5 f Schluß des Turniers in Malmö. Am Schlußtag des internationalen Ringer— turniers hatten die deutſchen Vertreter keine Erfolge mehr zu verzeichnen. Der Kölner Möchel unterlag im Bantamgewicht dem Schweden Thuveſſon ſchon nach acht Minuten durch Ueberwurf. Schäfer(Schifferſtadt) triumphierte zwar in 25 Sekunden über We— ſtergreen(Schweden), aber der bekannte ſchwe⸗ diſche Ringer Glanz revanchierte ſeinen Lands— mann. Der Süddeutſche kam dadurch im Ge⸗ ſamtergebnis nur auf den dritten Platz. Nicht beſſer erging es dem Eſſener Neuhaus, der von Frees(Schweden) nach 50 Sekunden durch Nackenhebel auf beide Schultern ge— legt wurde. Hockey Deutſchland ſpielt in Paris. Der franzöſiſche Hockey-Verband hat die Termine für ſeine nächſten Länderkämpfe be⸗ kanntgegeben. Danach findet die Begegnung mit Deutſchland am 6. April 1935 ſtatt. Die Franzoſen ſpielen außerdem am 23. März; in Brüſſel gegen Belgien und am 14. Aprif gegen die Schweiz. Deutſchland und Belgien ſpielen am 12. Dezember in Brüſſel gegen einander. Boxſport Noſenbloom wieder im Ring. Die Suspendierung des Weltmeiſters in Halbſchwergewicht, Max Roſenbloom, iſt rech ſchnell aufgehoben worden. In Desmoine ſetzt, er jedenfalls wieder ſeinen Titel aufs Spiel Nach einem farbloſen Treffen mit ſeinen Landsmann Johnny Miller erhielt er vor Featacs, Manta, Spock und anche Jacken a Metega gans m, naclen gab tlen Cato nickte, Zayn gabs ke adio und ka den Richtern allen nur ein Unentſchieden DD — heber rechtsschutz: Pünſ' Pürme Verlag Halle(Saale) 23 8 ea erinnerte ſich ſeines glänzenden Aufſtiegs und der Hoffnungen, die eine ganze Erziehergeneration auf ihn geſetzt. Man ſchrieb ihm und nahm teil an ſeinem großen Schmerz. Man ſchlug ihm vor, ſeine erinnerungsſchwere Heimat zu verlaſſen, ſich wieder in die tätige Front der ſorſchenden Arbeit in der großen Stadt einzureihen. Ein ihm wohlgeſinnter hoher Beamter trug ihm ſogar an, ſich um eine Stelle im Miniſterium zu bewerben, er würde dieſes Geſuch wohlwollend unterſtützen. Aber Heinrich Leuthold lehnte alles ab. Hier, wo er 1 Cornelie gelebt und glücklich geweſen, hier, wo ſein Kind, das Pfand dieſer Liebe, geboren, hier wollte er bleiben. 0 War Cornelie ihm genommen, ſo lebten doch hier in ledem Winkel, auf jedem Steg, in jedem Rauſchen der deimatlichen Bäume die Erinnerungen an ſie. Sein Kind ſollte hier aufwachſen, wo ſie neben ihm gegangen; die tieſe Heimatfreude, von ihm auf Cornelie übergegangen, ſie ſollte Bettina bleiben. War doch Bettina nun alles für ihn. Er unterrichtete Bettina ſelbſt; als die Dorfſchule nacht mehr ausreichte und er ſie zu weiteren Studien in e nächſte große Stadt geben mußte, war es der härteſte ehmerz, der ihn nach Cornelies Heimgang treſſen konnte. Gettina fühlte, was ſie dem Vater bedeutete. Es war ein gegenſeitiges Geven und Nehmen zwiſchen ihnen beiden. Sie allein kannte ihn, erkannte, was hinter der harten Schale ſteckte. Mochte er für andere fremd, hart, wortkarg erſchelnen: es war nur der Verſuch, den Ueberreichtum ſeiner Seele! 5 vor der kalten Welt zu verſchließen. An dem Vater maß ſie alle anderen Männer. Und darum war ſie bisher un— angerührt von der Liebe durchs Leben gegangen. 0 Bettina ſah an dem leiſen Zucken in dem Geſicht des Vaters, was er fühlte und dachte. Und ſo glaubte ſie genau zu wiſſen, wie er das Kommen und Gehen Marilka Losmirſtas empfand. Er empfand wohl genau wie ſie dieſes Abwehrende gegen einen Menſchen, der ſich und ſeine Gefühle ſo unverdeckt zur Schau trug. Ein Menſch konnte noch ſo groß ſein, konnte ein Künſtler ſein wie Marilka Losmirſka— er mußte doch etwas haben, was Seelenſcham hieß. Aber von Marilka Losmirſka ging es aus wie ein Samum, der mit ſeinem Feueratem alles fortſegte, was ihm entgegenſtand, Bettina ſprach nicht mit dem Vater über dieſe Frau. Konſtantin Oldvörde war ein Gaſt im Hauſe, der wie in einem Hotel ſeine Zimmer bezahlte. Es durfte Bettina und dem Vater nichts angehen, was geſchah. In einem anderen Falle hätte Heinrich Leuthold das Kommen und Gehen einer ſo großen Künſtlerin wie der Losmirſka ohne jede Abneigung geſehen. Er war nicht in ſpießbürgerlichen Gedanken gefangen. Für verſchiedene Menſchen galten auch verſchiedene Geſetze. Er wußte, Konſtantin Oldvörde hatte viele Frauen der großen Welt und der Geſellſchaft gemalt. Da war es nur ſelbſtwerſtänd⸗ lich, daß ſie zu ihm kamen— nicht zu dem Manne, ſondern zu dem Maler. Auch die Gräfin Marilta Losmirſka mochte nur zu dem Maler kommen. In Konſtantins Zimmer, das er ſich zu einer Art Atelier hergerichtet, ſtand auf einer Staffelei ihr Porträt, eben erſt noch in den Anfängen der Kohlezeichnung an⸗ gedeutet. Aber wenn man Marilka Losmirſta ſah, ihren raubtiergleichen Schritt, ihr herriſches Geſicht und dies ganze Wilde des Mundes, der blaſſen Züge, man hatte das Gefühl: hier kommt nicht die Künſtlerin zum Künſtler ollein, hier kam die Frau zum Manne. Die Frau, die ge⸗ wohnt iſt, Männer zu beherrſchen, zu beglücken und zu ver⸗ derben, le nach Laune und Wunſch. Und darum ging Bettina Leuthold der großen Künſt⸗ lerin, aus dem Wege. Darum ſah Heinrich Leuthold Marilka Losmirſka mit dieſem finſteren Geſicht nach. Darum ſchwiegen Vater wie Tochter über dieſen Be— ſuch, der täglich kam und ging. Beide verbargen vorein— ander ihr wahres Empfinden. Bettina ihren tiefen Schmerz und ihre geheime Liebe, Heinrich Leuthold ſein Leid um eine betrogene Hoffnung. a Niemals hatte Bettina zu ihm von ihrer Stellung zu Konſtantin Oldvörde geſprochen. Aber er kannte ſein Kind. Er hörte es am tieferen Schwingen ihrer Stimme, an der Art ihres Blickes, wenn ſie mit Konſtantin Old— vörde ſprach. Sah es an jeder Bewegung, wenn ſie neben ihm hinauszog in den Bergwinter. Sie liebte ihn. Konſtantin Oldvörde war der Mann, der ſein ſcheues, herbes Kind zum erſten Male gelehrt hatte, zu lieben. 15 Heinrich Leuthold hatte dieſen Tag mit Angſt kommen ſehen. Wenn Bettina zu einem anderen Manne ging, dann war er ganz einſam. Und dennoch: er liebte ſein Kind viel zu ſehr, um aus Angſt um eigene Liebesminderung ihr nicht die volle Erfüllung eines Frauenlebens zu wünſchen. f Nur um das eine hatte er das Schickſal angefleht: Betting möchte richtig wählen, einen Menſchen, geſund an Leib und Seele, ihrer wert. Konſtantin Oldvörde ſchien ihm dieſer Mann zu ſein. Keinem hätte er Bettina lieber gegönnt. Freilich, etwas ſtand zwiſchen Oldvörde und Bettina: Konſtantins junger Ruhm! Dieſer Ruhm, das erkannte Heinrich Leuthold, würde ſteigen, würde Konſtantin hin⸗ aufführen auf den Gipfel, wo die ganz Begnadeten ſtehen. Aber gerade dort oben brauchte er einen Menſchen, der mit ihm ſchreiten konnte, neben ihm ſtehen, ſtark und in ſich ruhend, ſeine Kunſt verehrend, und der ſich des eigenen Selbſt entäußern konnte. Das aber hätte Bettina leiſten können. (Fortſetzung folgt.) Aus der Heimat Gedenttage 27. Oktober 1782 Der Geigenkünſtler Niecolo Paganini in Genua geboren. 1870 Kapitulat on von Meß. Prot. und kath.: Sabina 28. Oktober 1867 Der Philoſoph Hans Drieſch in Kreuz⸗ nach geboren. 1 5 1922 Benito Muſſolini übern mmt die ita⸗ lieniſche Regierung. Prot. und kath.: Simon und Juda Sonnenaufg. 6.47 Sonnenunterg. 16.40 Mondunterg. 13.04 Mondaufg 20.34 Handwerksabzeichen Auf Anordnung des Reichshandwerks⸗ meiſters iſt ein allgemeines Hand⸗ werksabzeichen geſchaffen worden, das in ſeinem Mittelfeld das Hand⸗ werksſymbol trägt. Es ſoll an alle Mitglieder der Pflichtnnungen zu einem. ſpäteren Zeitpunkt abgegeben werden.. Außerdem iſt noch ein Abzeichen geſchaf⸗ fen worden, das allen verliehen werden ſoll, die in den Handwerksorganiſationen eme leitende Stellung einnehmen. N 0 Durch das Handwerksabzeichen ſoll die Zugehörigkeit zum Handwerk gekennzeichnet werden: es ſoll dazu beitragen, das Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühl und den Gemein⸗ ſchaftsgeiſt der Handwerker untereinander u fördern. Das Abzeichen für leitende Per- fen ſoll zudem ſeinen Träger an ſeine Verantwortlichkeit und ſeine Pflichterfül⸗ lung dem Handwerk gegenüber mahnen. Der Tag der Ausgabe des allgemeinen Handwerksabzeichens ſteht noch nicht feſt. Das Abzeichen für leitende Perſonen wird dage⸗ gen vom 27. Oktober 1934 ab verlie⸗ hen. Der Reichshandwerksmeiſter wird es am Vorabend des Handwerkstages. alſo am 27. Oktober 1934, an die Landeshandwerks⸗ meiſter. Kammerpräſidenten und. Vorſitzen⸗ den der Reichsfachverbände perſönlich ver⸗ leihen. Es wird ferner verliehen werden an die Kreishandwerksmeiſter, die Vorſitzenden der Landesfachverbände und die Innungs⸗ obermeiſter. Die Verleihung an die Kreis. handwerksmeiſter und Innungsobermeiſter wird durch die zuſtändigen Handwerks⸗ und Gewerbekammern vorgenommen. Die Ab⸗ eichen verbleiben im Eigentum des Reichs⸗ andes und ſind an das Amt gebunden. e Die Aermelſtreifen der S A- Männer, Die Adſutantur des Chefs des Stabes teil mit: Hinſichtlich der Auslegung über das Tragen derAermelſtreifen der alten verdien⸗ ten SA⸗Männer iſt ein Irrtum inſoferr unterlaufen, als erſtens dieſe Aermelſtreifen nicht nur am linken, ſondern an beiden Ar⸗ men, zweitens die Aermelſtreifen um der ganzen Arm herum getragen werden. % Rückgang der Berufs krankheiten. Die überall zunehmende Beſchäftigungsmöglichkeit und Unterbringung von Arbeitskräften ſeit der nationalen Erhebung hat, wie ſchon bekannt, eine Zunahme der Unfallmeldungen zur Folge gehabt. Die Zahl der Meldungen war im Jahre 1933 mit mehr als 900 000 um rund 700 000 höher als im Voxjahre. Dieſe rein zahlenmäßig aus der zunehmenden Beſchäfti⸗ gung zu erklärende Unfallhäufigkeit iſt erfreu⸗ licherweiſe bei den Berufskrankheiten nicht eingetreten. Nach den Jahresberichten der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften für 1933 hat ſich die Zahl der Anzeigen mit rund 6700 auf ungefähr derſelben Höhe gehalten wie im Vorjahre, während die Zahl der ent⸗ ſchädigten Fälle von Berufskrankheiten weiter um 29 Prozent auf 1237 zurüchgegan⸗ gen iſt. Aus Heſſen und Naſſau Errichtung einer Zweigſtelle des Treuhänders der Arbeit in Kaſſel. Frankfurt a. M., 27. Okt. Der Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Heſſen teilt mit: Mit dem 15. d. Mts. habe ich bereits die in der Preſſe angekündigte Zweigſtelle in Kaſſel eröffnet, die alle Angelegenheiten bear⸗ beitet, die den Regierungsbezirk Kaſſel ein⸗ ſchließlich Waldeck betreffen, mit Ausnahme der Kreiſe Hünfeld, Fulda, Schlüchtern, Geln⸗ hauſen und Hanau. Die Dienſtſtelle befindet ſich im Hauſe des Landesfinanzamtes, Kaſſel, Kaiſerplatz 43. Für den perſönlichen Verkehr ſind die Sprechſtunden auf Montag und Donnerstag von 9.30 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr feſtgeſetzt. Ich bitte, nunmehr alle Eingaben, die das oben bezeichnete Gebiet betreffen, direkt an dieſe Zweigſtelle zu richten und auch in ſon⸗ ſtigen Fragen direkt mit dieſer Zweigſtelle zu verkehren. * Frankfurt a. M., 27. Okt.(Einbre⸗ cher⸗ und Hehlerbande feſtgenom⸗ men.) Nach langwierigen Ermittlungen de⸗ lang es Beamten des Einbruchsdezernates, eine mehrköpfige Einbrecher⸗ und Hehlerbande feſt⸗ zunehmen, der mehrere Wohnungs-, Geſchäfts⸗, Manſarden⸗ und Kellereinbrüche nachgewieſen werden konnten. Die Einbrecher haben ins⸗ beſondere im ſogenannten Textorblock in Sach⸗ ſenhauſen mehrere Kellereinbrüche verübt und Nahrräder asſtoblen Werner murden aus par⸗ tenden Autos Kleider und Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände entwendet und an Hehler verſchleudert. Darmſtadt, 27. Olt.(Errichtung einer Pferderennbahn.) Das Gelände des alten Flugplatzes am Friedhof in der Nie⸗ derramſtädter Straße ſoll nach den Plänen des Heſſiſchen und Darmſtädter Reitervereins zu einer Pferderennbahn ausgebaut werden, da es einmal landwirtſchaftlich nur einen ge⸗ ringen Nutzeffelt beſitzt und auf der anderen Seite durch einen ſolchen Ausbau das ſchöne Landſchaftsbild mit der Silhouette der Stadt Darmſtadt erhalten bliebe. Am Sonntag, 11. November, ſoll dieſer Platz erſtmalig mit einem großen Programm in den Dienſt der Winterhilfe geſtellt werden, wozu ſich die Rei⸗ terkreiſe Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach mit ihrem hervorragenden Pferde⸗ und Rei⸗ terbeſtand zur Verfügung geſtellt haben. Nach jahrzehntelanger Pauſe werden alſo jetzt in Darmſtadt wieder Voll⸗ und Halbblutrennen gelaufen werden können. Die Ankündigung über das Wiederaufleben des Pferderennſpor⸗ tes, der ſeit dem Kriege in der Landeshaupt⸗ ſtadt darniederlag, hat überall ſtärkſtes In⸗ tereſſe ausgelöſt. ähnliches Sprichwort gibt, aber in gleich das Schlimmſte zu denken. wollte, vom Kopf des kratzenden ausgeworfen wird, erſcheint mir dere Frage, denn der Warſchauer 1 1 das Feldbereinigun angeordnet. Feldbereinigu gierungsrat Dr. An Beteiligten auf, die und ſonſtigen Re hen Büchern in Verhäliniſſen nicht entſprechen, Friſt von drei Monaten bei d Gericht berichtigen damit die beſtehen gsverfahren ngskommiſſar, dreas, forder Einträge der Eigentums⸗ hältniſſe in den öffent⸗ oweit dieſe den beſtehenden innerhalb einer em zuſtändigen und ergänzen den Rechtsverhältniſſe beim Feldbereinigungsverfahren berückſichtigt wer⸗ den können. Birtenau, 2/. Okt.(Rohe Tat eines Als zwei Kartoffeldiebe abends auf dem Heimweg waren, begegnete von dem ſie annahmen, chtſcheuen Treiben t daher die Felddiebes.) ihnen ein Schuljunge, er habe ſie bei ihrem li beobachtet. Kurzerhand ſprang einer der Bur⸗ chen auf den Jungen los und warf ihn über as Geländer die ſteile Böſchung hinab in die Weſchnitz, wo ſich der andere Ufer rettete. Der Täter wurde ver⸗ haftet und wird für ſeine unglaubliche Roh⸗ heit hoffentlich entſprechend büßen müſſen. Gernsheim, 27. Okt.(Ein Kieskahn untergegangen.) Auf dem Rhein in der Nähe von Hamm brach ein Kieskahn der Dampfbaggerei Scholl plötzlich auseinander und verſank in den Fluten. Kahn arbeitenden Perſonal gelang es, in einen Nachen und auf die Baggermaſchine zu ißhandelte ans Darmſtadt, 27. Okt.(Feldbereini⸗ gung in Starkenburg.) Im Rahmen des Meliorations⸗ und Siedlungsprogramms im Ried iſt für die Gemarkungen der Gemein⸗ den Braunshardt, Eich, Eſchollbrücken, Gries⸗ heim. Hahn, Pfunoſtadt und Schneppenhauſen Dem auf dem — Kopf kratzen— ſetzen— der Junge ernſtlich zu unte dann nicht kratze Floh irgendw In den beſten Kreiſer vorkommen und mitten in Feſteſſen, wenn gerade Hausfrau ausgebracht wird. daß in einem ſtige Warſ revidieren un Ein Berläufer ſoll ſich nicht am In Liberia kann man ſeine Frau ver „Wen es juckt, der kratze ſich“, heißt es in emem alten Sprichwort. Aber ſo ganz ein fach, wie es da vorgeſchrieben wird. ſcheint das nicht zu ſein. Mindeſtens nicht in Pe len. Ich weiß nicht, ob es in Polen ein Allerlei Verordnungen mit dem Vollbart rſuchen, ob man ſich auch n darf, wenn einem zwei o am Körper her⸗ der Toaſt auf die Alſo ich glau⸗ ſolchen Falle chauer Richter ſein Urteil d den jungen Mann aus dem Warenhauſe wieder einſtell Was überhaupt ſo an Verordnun Verboten geleiſtet wird, nicht für möglich halten, we rekt in der Zeitung ſtünde. las ich dieſer denen den Frauen Ich weiß nicht, ob das eine rung der Frauen oder die Kochkünſte des weiblichen Man nimmt im allgemeinen an, Natur zum Kochen beſtimmt länger darüber nach⸗ zwar nicht, warum man das ſo ohne weiteres annimmt. und warum das Kochen nicht von allem An Männerſache erklärt doch nun mal ſo daß gewöhnlich die Frauen am Kochtopf ſtehen, und daß die Männer dann nur das gekochte Eſſen zu probieren kritiſieren haben. Arabien ſind da aber anderer Meinung, indem ſie ſich wahrſchei gen, daß nicht nur auch„ſelber kochen“ fett mache Erwägungen Frauen, die ja noch immer unt den, die Kocherlaubnis entzogen Frage, ob ſie ſich das ſehr zu Herzen men, und was ſie eigentlich machen. rend die Männer kochen Auch in Liberia loll man, wie ich hörte, mu den Damen hier und dort Schendluder treiben, wenn ich mich eines o angalanten Ausdruckes bedienen heißt es, in Liberia im Pfandhau⸗ ein mehr oder minder anſtändiges Darlehen triegen, wenn man ſeine Frau als Pfand bort läßt. Das will ſelbſt mir, der ich ſonſt das meiſte einleuchten. wo ſie denn in überiſchen Leihhaus die vielen Frauen, die wahrſchein⸗ unterbringen. Ferner frage ich mich, ob man auf di Pfandſchein bekommt, Warſchauer Warenhaus ſoll es jüngſt vor⸗ gekommen ſein, daß ein junger. und nach Ausſagen ſeiner Vorgeſetzten ganz tüchtiger Mann friſtlos entlaſſen wurde. weil er ſich während der Geſchäftsſtunden gekratzt hat⸗ te Nebenbei bemerkt: am Kopf. Ein Krat⸗ zen am Kopf läßt allerlei Mutmaßungen zu, aber man braucht doch wirklich nicht das würde man nn es nicht di⸗ In Arabien. ſo Gegenden, in das Kochen verboten iſt. beſondere Eh⸗ ein Mißtrauen gegen Geſchlechtes einer oder eine ſich mal das Köpfchen kraut. Selbſtverſtändlich pflegen. friſtloſe Entlaſ⸗ ſungen wegen unzeſtgemäßen Kratzens vor Tage, gibt es die Frau von Wenn ich etwas denke, weiß ich fang an zur Aber es iſt Gegenden in „ſelber eſſen“, Aus ſolchen erdrückt wer⸗ Gericht zu enden. In Warſchau kam das Kratzen vor einen Richter, der kratzbürſtig war. Er ging mit dem jungen Mann aus dem Warenhaus ſcharf ins Gericht und mal⸗ te ſich und ihm die Folgen des Kratzens in furchtbar grellen Farben, ſozuſagen echt na⸗ turaliſtiſch, aus. Es könnte zum Beiſpiel eine ſunge Dame, die gerade etwas kaufen Man kann, Mannes eine... na, und ſo weiter. außerdem ſei es unäſthetiſch. Das ſowieſo. Aber daß man deswegen gleich friſtlos hin⸗ mich zunächſt. grauſam. Goethe, der doch ein ganz gebil⸗ deter Mann war, dichtet von einem König, der einen großen Floh hatte. Ein Floh ſitzt zwar, meines Wiſſens, gewöhnlich nicht auf dem Kopfe eines Menſchen, aber wenn er nun mal ſelbſt ſitzen ſollte, wird man ihn doch wohl noch wegkratzen dürfen. Von dem höfiſchen Floh bei Goethe heißt es aller⸗ dings, daß ihn und ſeine Geſchwiſter nie⸗ mand knicken und„wesjucken“ durfte, daß die„Herrn und Fraun am Hofe“ „die Königin und die Zofe“ ſich die ganze ſetzte Frau einen wie das Pfandſtück wieder ein⸗ löſt wird. Bei uns wird ja hin und wieder e verſetzt, aber das ge⸗ ich weiß, nicht auf dem ondern unter der Bahnhofsuhr Konditorei. geht ſie ruhig wieder oder ausge⸗ auch mal eine Dam ſchieht dann, Pfandamt, ſchimpft. aber dann nach Haufe, und es iſt n emand bere ihr etwa einen oder ſie in einen Verſatzſchein Schrank zu ſetzen. aufzukleben muns Man ſieht jet vor den Ladengängen Schon manchmal einen Haſen hängen. 9 N 8s ſummell ich das Volk im Nu. 0 ö Und ich gehöre auch dazu. Taxiert wird meiſtens auf der Stelle des Haſens Wert mitſamt dem Jelle. Und kritiſch wird er angeblickt. Wie er ſich ausnähm wohl geſpickl. Dann gibi es öfters Diskuſſionen. Die ſich für ſeden Eſſer lohnen. Indem man nämlich dort erfährt. Was man am Haſen ſo begehrt. Gewiſſermaßen als ne Säule Ragt hoch empor die Haſenkeule. Wofür es geeü Meinung gibt, Doch auch der Rücken iſt beliebt. uzeiten ſieht man ſich ſchon häufen ie Freunde von den Haſenläufen, Und einer ſagt:„Was recht, iſt recht, 5 Auch Haſenklein ſchmeckt gar nicht ſchlecht! „mii Grünkohl!“ hör' ich plötzlich ſagen. Und dann erfahr' ich auf Befragen Von einer Dame, die im Bild. Daß Grünkohl als Gemüſe gilt. Nut ob die Haſen Eier legen, Wenn ſie ſich draußen frei bewegen. Iſt etwas, das man nicht ermißt, Weil man da noch nicht einig iſt. Wie einſt in Rom Cornelius Nepos Von großen Männern ſchrieb ein Epos, So fing' ich gerne auch eins an Vom großen Haſen Mümmelmann. Der Haſe tat zu allen Zeiten Lebendig mir viel Spaß bereiten. Jedoch betone ich das ſehr: Gebraten lieb' ich ihn noch mehr. Gebraine Gans iſt auch was Nettes. Was Knuſpriges und lieblich Fettes. Jedoch der Haſe hält als Schmaus Die Konkurrenz mit Gänſen aus! kurze Hoſen, aber das tun die Männer von 25 und darüber manchmal auch. Der Junge ſtützte ſeinen Antrag vor allem darauf, daß er bereits ſeinen Stimmwechſel hinter ſich hat und einen Vollbart trägt. Das eine hat zwar mit dem anderen nichts zu tun, aber der Vollbart erſchien ihm wohl als beſon⸗ ders beweiskräftig. Der Behörde aber er⸗ ſchien das offenbar nicht als ausſchlagge⸗ bend. Sie ging ſicher von dem Gedanken Neunjährige gelten müßte, und daß noch mehr anderſeits hin und wieder auch Frau- en mit Vollbärten vorkommen. Ich ſelbſt habe einmal auf einem Jahrmarkt eine ge⸗ ſehen, aber die war mindeſtens 50 Jahre alt und infolgedeſſen längſt majorenn oder vollſährig. Kurz und gut: die Liſſabone Behörde hat den Antrag des Neunjährigen mit dem Vollbart abgewieſen. Wenn er ſich nun jetzt vielleicht vor Kummer den Kopf kratzt, wird er möglicherweiſe durch Richter; ſprüuch aus der Schule hinausgeworfen Jo kus. WINTENDUHIITSWE UA außerdem kann ſie ſich rächen, lohgeſellſchaft, von der ſie„geſtochen oa wieder einen Mann verſetzt, genagt“ wurden, ruhig gefallen laſſen muß⸗ ten, aber ob ſich ein ſunger Mann im Wa⸗ renhauſe ſo was gefallen laſſen muß, iſt eine andere Frage. Nein: es iſt keine an⸗ Was ſie meifſt Und nun will ich mir ſchnell noch die Ge⸗ ſchichte von dem Schulſungen bart vom Herzen ſchreiben. e lebt in Liſſabon und iſt augenblicklich Dieſer Schul⸗ entſchied daß die friſtloſe Entlaſſung des jungen Mannes von Rechts wegen erfolgt ſei, denn es habe ſich im Warenhaus nie⸗ mand zu kratzen. Mit Ausnahme n der Käufer und Käufer nnen Die dürfen. In einem amerikaniſchen Krankenhaus hat man übrigens vor kurzem Flöhe gefunden, die zwei Zentimeter lang waren. Stück! Dieſe Flöhe waren von den Philip⸗ pinen, wo ja die Amerikaner etwas zu ſa· gen haben, nach Amerika h nübergekommen und werden ſich jetzt dort wahrſcheinlich hei⸗ Jahre alt. Was ihn nicht hinderte, an die Behörde einen— hoffentlich gramma⸗ orthographiſch Brief zu ſchreiben, in dem er er er für volljährig Früher nannte ich glaube, daß werden kann. von neun Jahren für vollj n Selbſtbildnis b fehlerfreien klärte, daß werden wolle. „majorenn“, aber „vollfährig“ auch verſtanden Und warum will der J rig proklamiert urch ein beige⸗ eweiſt, wie ein Mann miſch niederlaſſen. Run wäre aber wirklich] von 25 Jahren ausſieht. Er trägt zwar Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Maria Win⸗ 17 1 Am Mittwoch Schluß des Roſenkranzmonats. 5 Frl., am Dienstag bei den ö Barmh. Schweſtern und am Freitag in der Marienkirche ¼7 Uhr hl. Meſſe. Allerheiligen gefeiert. Mittags 12 bis AUllerſeelen abends kann nach Empfang der hl. ö Sakramente ein vollk. Ablaß für die Armen Seelen gewonnen werden, ſooft man die alte Gegrüßet ſeiſt du Maria mit jedesmaliger Zu⸗ fügung des Ehre ſei dem Vater.. betet. Apoſtelkirche 0 Marienkirche Kirchliche Anzeigen der 5 Ev. Gemeinde Viernheim aus, daß es anderſeits 25 jährige gibt, die 15 keinen Vollbart haben, alſo folgerichtig für Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt; Text: Gal. 6, 9 Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Vorm. 10 Uhr: Jugendgottesdienſt Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 23. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. /8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 9 Uhr Hochamt Glockenweihe in der Marienkirche. Vorm. 8 Uhr in der Marienkirche Kommunion⸗ meſſe. „ 10 Uhr Kindermeſſe. Nachm. 2 Uhr Predigz des H. H. Pfarrer Unger Lampertheim. Danach Weihe der neuen Glocken durch H. H. Dom- kapitular Schu macher, Mainz; hierauf kurze Andacht mit Te Deum. Schulkinder haben zur Weihe keinen Zutritt. Nachm. 1 Uhr Andacht in der neuen Kirche für alle Kinder. In der Apoſtelkirche an Werktagen: kenbach geb. Haas, beiderſ. Großeltern und Angehörige. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jak. Lammer und Matth. Kamuff. 1/8 Uhr beſt. E. A. für Caſpar Sander, Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Schmitt, Sohn Phil. und Tante Eva Schmitt und Angeh. Dienstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Leonh. Knapp 2. Ehefrau Thereſia geb. Bugert und Kinder. 7/8 Uhr beſt. S.⸗M. zur Dankſagung. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Kath. Renner geb. Wiegand, Kinder Julianne, 1 Krieger Bernhard, Joſef und Magdal. geehl. Bugert und Anv. 148 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für t Krieger Lorenz und Franz Roos. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Am nächſten Donnerstag wird das Feſt oder neue Kirche beſucht und 6 Vater unſer u. Gottesdlenstung für Allerheiligen 7/7 Uhr 1. hl. Meſſe 8 Uhr 2. hl. Meſſe 10 Uhr Hochamt ½9 Uhr Marienkirche nur für Erwachſene. 11 Uhr Kindermeſſe und zwar nur für die unteren 4 Schul⸗Jahrgänge. Sonntag, den 28. Oktober 22. Sonntag nach Trinitatis. und 10; Lieder: 301, 162, 295. Dienstag, den 30. Oktober Abends 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch, den 31. Oktober, Sanitätsbereitſchaftsdienſt. erztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes ver⸗ ſieht morgen Sonntag, 28. Oktober 34, den ärztlichen Dienſt: Dr. med. Blaeß, Adolf Hitlerſtr. 46 Tel. 110 Mühle Heſſ. Haus) . etreffend: Unterbringung von Urlauber in Kreis Heppenheim. reude“ beabſichtigt für den Kreis Heppen— eim einen Urlauberzug zu erhalten. Dieſes It jedoch davon abhängig, daß im Kreiſe Heppenheim 1000 Urlauber untergebracht wer⸗ den können. Diejenigen Volksgenoſſen, die ge— pillt ſind einen Urlauber aufzunehmen, werden J der Darſtellung der Natur und ihr mit der 17 5 engverbundenen Menſchen herausholen Württembergiſche Zeitung, Stuttgart. 1 5 f Schöne Landſchaftsbilder, bunt bewegte Volks⸗ Nachſtehend geben wir die Vergütungs- szenen, prachtvolle Aufnahmen von Wald und Wild machen den Film unterhaltend u. genußreich. So könnten die begeiſterten Urteile endlos 5 7 Sie ſehen alſo, hier wird ein Jaff i m geboten, der weit über das Maß des all⸗ ſſee und Abendeſſen 1.80 RN. tägliche hinausragt. Es wird deshalb 9055 gün⸗ freund dieſe Woche den Weg zum U.⸗T. Filmpa⸗ Burgermeiſterei Viernheim. laſt finden. 10 5 , dies bis ſpäteſtens Montag, den 29. §. Mts, auf der Bürgermeiſterei anzumelden. W W 1 100 1 die Urlauber eintreffen iſt noch nicht be— it. ü ſätze bekannt. für Quartier mit Verpflegung 2.50 RM. für Juartier mit Morgenkaffee 0.70 RM. für Verpflegung, Mittageſſen, Bekanntmachung. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Viernheim, den 27. Oktober 1934. ſpieleriſch regielich u. rein künſtleriſch der beſte Film drei vergangener Jahre. In der Haupt⸗ rolle Olga Tſchechowa, Adolf Wohlbrück, Walter Janſen, Hilde Stolz, Hans Moſer, Peter Peterſen und zuletzt die neueſte Film⸗ künſtler in Paula Weſſely. Man muß Paula Weſſely und dieſen Spitzenfilm der Ufa ge⸗ ſehen haben, der überall ſtürmiſchen Beifall findet, und die Spielzeit verlängert werden muß.„Maskerade“ iſt von der Neuproduktion 1934/35 bis jetzt einer der allerbeſten Film werke. Wer ſonſt nie ins Kino geht, aber dieſen Ufafilm„Maskerade“ ſollte man an— ſehen. Im 2. Teil des Programms zeigt man: 1. Den Glockenguß der neuen Kirchen⸗ glocken in Frankental. Dieſer Film führt uns in die Glockengießerei des Herrn Hamm und Sohn und wir können ſehen wie die neuen Glocken entſtanden ſind. Wie der Kern ge— mauert, die falſche Glocke geformt, wie über— haupt die Glocken gegoſſen wurden uſw. Einen auſchaulichen und lehrreichen Werde— gang unſerer neuen Glocken:— Feſtgemau— ert in der Erden, ſteht die Form aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden, friſch Geſellen, ſeid zur Hand. Freude dieſer Stadt bedeute, Friede ſei ihr erſt Ge— läute! 2. Kommt ein Film-Preisausſchrei— ben über den Ufafilm„Altgermaniſche Bau— ernkultur.“ Dieſer Film wird im Beipro⸗ gramm gezeigt und jeder deutſche Volksgenoſſe kann ſich an dem Preisausſchreiben betei— ligen, das vom Stabsamt des Reichsbauern— führers mit dem Motto veranſtaltet wird: „Was antworten Sie Dr. Sandmann?“ letzten Ereigniſſe aus aller Welt. Kein Film⸗ freund verſäume dieſe Woche die überaus ſehenswerte und reichhaltige Film-Darbietung. Ein Beſuch der 8 Vorſtellung iſt zu empfehlen, da am Sonntag wieder mit überfülltem Hauſe zu rechnen iſt. 1. Uiernbeimer Conflimschau Das ueueſte Ufa⸗Spitzen⸗Tonfilmwerk „Maskerade“ Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt außerdem 1. „Der Glockenguß der neuen Glocken“ in Frankenthal bei Firma Hamm und Sohn 2 Ein Film⸗Preis⸗Ausſchreiben über das herr⸗ liche Ufa⸗Tonfilmwerk. „Altgermaniſche Bauernkultur“ Was Autworten Sie Dr. Landmann? Als Preiſe ſind ausgeſetzt, insgeſamt 5000 Mk. Our Tr 0 9.8 51 8 0 777 NI Zur Freude aller Beſucher, hat dieſe Woche der Central-Film-Palaſt, ein ganz aus— Ales überaus herrliches und reichhaltiges Prograamm, das für alle eine Sehenswürdig— keit bedeutet. 1.„Maskerade“ der Großfilm für jedes Publikum! Die künſtleriſch und in⸗ haltlich Anſpruchsvollen, die Liebhaber pikant gewürzter Koſt, die Freunde kompakter, ere— gender Geſchehniſſe, die Erbauungsſuchenden alle finden Befriedigung ihres Geſchmackes. In dieſer Uebezeugung ſei geſagt: Schau— 2 Die neueſte Ufa-Tonwoche bringt die Samstags⸗ Hans Adalbert von Schlettow, Walter Rilla, Fritz Kampers, Ilſe Roſe Vollborn, Paul Henkels „Der Jäger aus Kurpfalz“ Europa⸗Filme erwartete Volksfilm„Der Jäger aus Kurpfalz“ gelang ab heute im U.⸗T.⸗Filmpalaſt zur Auf⸗ führung. Die folgenden Preſſeurteile werden den Sonntag, 28. Okt.: Winkler Nikl., Schmitt 6.] Filmfrennden ſagen Qualitätsfilmwerk hier ge⸗ Nübling, Schmitt 2. Frau zeigt.„Der Angriff“ Ein Film, der auf dem Lantz. heiteren, natürlichen Ton des Volksliedes geſtimmt iſt, das ihm den Namen gibt. Die Wälder und Burgen und weinliederumkränzten Rebenhügel der Pfalz geben den äußeren Rahmen der Hand⸗ lung, die ſpannend und unterhaltend von Anfang bis Ende iſt.„Deutſche Zeitung“ aus im Film zu ſehen, das war lange unſer vergeblicher Wunſch. Wir können mit Befriedigung feſtſtellen, daß der„Jäger aus Kurpfalz“ uns der Erfüllung ſolchen Wunſches näherbringt. Hier iſt endlich wieder entdeckt, was ſich alles aus U.⸗T.⸗Tonfilmſchau u. a. dieſe Woche in f Publikums⸗Filme Der Film mit großer Spannung und Freude Ein wirkliches Stück aus dem Leben her⸗ Purteigenoſſen werden zu dieſen beiden Veran⸗ ſtaltungen eingeladen, um dadurch die Verbunden⸗ heit der P. O. zur S. A. erneut unter Beweis zu] Geſaugverein„Säugertreue“ Viernheim ſtellen, ferner die Volksverbundenheit aller 5 Schaffenden zu dokumentieren. SA d S S 2 8 1 16 0 e ee e lune lee Krieger u Soldatenverein Teutonia.(Schützen) Kameradſchaftsabend ſtatt. Die Bevölkerung Morgen Sonntag von 1—5 Uhr Schluß⸗ Viernheims wird zu dieſer Veranſtaltung auf das ſchießen(10 Schuß ſtehend freih.). Hier— herzlichſte eingeladen. 1 Handball 4 18. Dehannimachungen Die beiden erſten Mannſchaften der Tur⸗ ner ſtellen ſich morgen in Mannheim den (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe dortigen„Germanen“ zum Kampf. Germania Viernheim der N S. B. b. NS- Formationen und Mannheim iſt allerſeits als eine gute Kampf⸗ der NS-Gliederungen.) mannſchaft bekannt und dürfte der Sieg hoch 3 75 c. Sau!. 5 e 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 hängen. Ihr Spieler der 1. Mannſchaft, an NS DAP⸗Ortsgruppenleitung: Euch ergeht der Ruf: Kämpft bis zum Aeu⸗ Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr ßerſten! Einmal habt Ihr Lehrgeld gegeben NSDAP⸗Kaſſenverwaltung:(Grün-Weiß) weil der Gegner zu leicht ge⸗ Jeden Donnerstag 20—22 Uhr 1 9 9 00 5 nommen wurde er nie wieder fes vor⸗ Amt für Beamte und RD: en wurde, aber nie wieder darf es vor— geden Montag und Donnerdtag 20-22 uhr kommen. Setzt den begonnen Siegeszug vom NS(kriegsopfer⸗Verſorgung): letzten Sonntag fort und erhaltet Euch die Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr Sympathie der Viernheimer Handballanhänger. NS⸗Hago: Die 1b M chaf ird tr Wechſ 8 1 dago: 12 a* Mannſchaft wird trotz dem Wechſel Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr im Tor, ebenſo wie die Jugend gegen 08 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) Mannheim ihrer Sache ſein. Näheres, ſiehe NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Inſerat. f Jeden Dienstag und Freitag 18—20 Uhr. a 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NSBO und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr* ereins Anzeiger P 0 Achtung Parteigenoſſen! Am Samstag, den e E 80 Sams- 27. des Mts. findet im Freiſchütz der Kamerad⸗ 9 a ür Singſtunde. ſchaftgabend der S. A. R. ſtatt. Der Vorſttzende. Am Sonntag, den 28. des Mts. findet ebenfalls] Sänger⸗Einhei g l 18 5 f. eit. Heute abend 8, ing⸗ im Freiſchützſaale ein Bunter Abend der NS. kunde in 5 V 28 9 t. Kae fi Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſtatt. Die Grund! Ehemalige Sänger willkommen. Zöller, Vorſitzender Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Sonn⸗ tag mittag von 2 Uhr ab gemütliches Bei— Heil Hitler! Franzke, Ogruf. ſammenſein im Lokal. Der Vorſitzende. mit verbinden wir ein kleines Prämien— ſchießen. Es wird auf 10 Prämien ge— ſchoſſen, Einſatz 10 Pfg. Verausgabt werden Feldkaffee mit Kommisbrot und Butter, pro Der Führer des Sturmes 2/171 m. d. F.b. Baldauf, Truppführer Portion 10 Pfg. Wir laden alle Kameraden hierzu ein. Morgen Sonntagvormittag bleibt S BO- DAF der Stand wegen Herrichtung für den Nach— Die rückſtändigen Beiträge ſind unbedingt dieſen mittag geſchloſſen. Ab Montag iſt das Be⸗ Monat zu begleichen, andernfalls die Abmel⸗ treten des Standes bis auf Weiteres ver— dung automatiſch erfolgt. N Die erwerbsloſen Mitglieder der DA machen arbeiten. Der Vereinsführer. wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitra;;; der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſen 1 bis Fefe 955 1893 EV. Viernheim. 3a lediglich eine Verwaltungsgebühr darſtellt Sonntag vormittag 10 Uhr Uebungsſtunde und keinerlei Rechte auf Unterstüzung gewährt. der Alkersriege im Freiſchüt⸗Saal. Voll⸗ D. A. F. Bunter Abend. Die NS. Gem zähliges Erſcheinen iſt Pflicht. „Kraft durch Freude“ veranſtaltet am 28. 10. 0 0 Die Leitung. keſtmalig für Viernheim 10 Gaſthaus zum Handball: Morgen Sonntag, 28. d. Mts. Freiſchütz einen bunten Abend. Die Volksgenoſſe enen N f werden heute ſchon hieraus aufmerkſam ah b Mannſchaft gegen„Germania. Mann⸗ daß ſie ſich den Abend von ſonſtigen Veranſtal⸗ Na 11 Maunh en Abfahrt 12.45 Uhr agen el elten Der aßen died beſteten dend e eee a. 08 al von der weltbekannten Mainzer Lachbühne. Die Stad er ae Eintrittspreiſe ſind ſo gehnltes, ß 0 jedem eee An ge nee Volksgenoſſen mit ſeinen Familienangehörigen aa e eee möglich iſt, die Veranſtaltung zu beſuchen. Ich Fußballabteilung: Morgen Sonntag Ver⸗ verweiſe auf das heutige Inſerat in der Zeitung. bandsſpiel in Hahner hein gaht, anden boten wegen der ſtattfindenden Holzhauer— 2 3. Verbandsſpiel der 1. Mannſchaft und Jugend-Verbandsſpiel gegen M. F.C. 08 auf bach). 1. Mannſchaft 3 Uhr, 2. Mannſchaft 1.15 Uhr. Abfahrt per 2 2 Uhr Tov 5 Uhr. Abfahrt per Auto um 12 Uhr ſchütz“ ſtattfindenden Kameradſchaftsabend der S AR, Sturm 2 R 171, mit dem wir eng verbunden ſind, lade ich die Kameraden und Frauen herzlichſt ein. Seelinger. ab Drehſcheibe. Der Spielwart. Zu dem heute Abend 8 Uhr im„Frei⸗ f Militär ⸗Krieger⸗ Verein„Haſſia“ u S U Den werten Kameraden zur Kenntnis, i daß Bruderverein Teutonia am Sonntag, den Amt für Volkswohlfahrt. Die 28. Oktober, nachmittags 1 Uhr auf dem Zellenwalter haben bis ſpäteſtens Dienstag, Schießſtand ihr Schlußſchießen abhält. Es den 30. d. Mis. die Oktoberbeiträge und die ſoll ein gemeinſchaftliches Beiſammenſein bei— Liſten mit der ſpezifizierten Zuſammenſtel⸗ der Vereine ſtattfinden; es iſt von Seiten des lung der Beiträge an den Unterzeichneten ab— Brudervereins für alles beſtens geſorgt und zuliefern. Ablieferung kann am Montag- und ſoll jedem Kameraden empfohlen werden, daß Dienstag⸗Abend jeweils von 8 bis 9 Uhr alles billig und pünktlich in Ordnung geht. auf der Geſchäftsſtelle erfolgen. Die Block- Ich lade deshalb alle Kameraden mit Fa⸗ walter haben mit den Zellenwaltern ſofort milienangehörigen höflichſt ein und hoffe be⸗ abzurechnen, ſoweit dies noch nicht geſchehen. ſtimmt auf vollzähliges Erſcheinen. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwalter. Heil Hitler! N Knapp NS- Frauenschaft Sportogg. ſtattfindenden Kameradſchaftsabend im Frei ſchütz, ſind die Frauen mit Angehörigen freundlichſt eingeladen. N Heil Hitler! Die Leiterin. NS.⸗Frauenſchaft. Zu dem heute Amieitia 09 Viernheim Drei Jahre lang keine neuen Sportprogramm für Sonntag den 28. Oktober. 1. 2. und 3. Mannſchaft Verbands Wirtſchaften in Heſſen ſpiele in Käfertal. Abfahrt 3. Mannſchaft Darmſtadt, 27. Okt. Auf Grund des Pa⸗ 10 Uhr per Rad, 2. 11.45 Uhr per Rad. ragraph 21 Abſatz 2 des Gaſtſtättengeſetzes 5 f f in der Faſſung des Geſetzes vom 9. Oktober 9 Uhr gegen VfR. in Mannheim. Abfahrt 1934 hat der heſſiſche Staatsminiſter ver⸗ 8 Uhr am Tivoli. Schüler heute nachm. ordnet: Vom Tage des Inkrafttretens dieſer gegen Weinheim auf dem Waldſportplatz. Auf Verordnung an(22. 10. 34) dürſen wäh⸗[dem Waldſportpl 5 5 U 10. 5 tz Sonntag, 3 Uhr Hand⸗ tend eines Zeitraums von drei Jahren im baller une dein Mannheim de der Voltsſtaat Heſſen Erlaubniſſe fit Jen 1 aller gegen Grün-Weiß Mannheim. Bei der richtende Gaſt⸗ und Schankwi f 15 f 8 Art grundſäßzlich nicht Nee e 175 Sportfreunde mitfahren, Fahrpreis 40 Pfg. nahmen dürfen nur in ganz beſonders gelager⸗ Wir laden die Sportfreunde und Mitglieder 1. 1 Uhr per Auto am Lokal. Jugend vorm. Fahrt nach Käfertal können noch etwa 15 ten Fällen von d u dieſen Spielen freundlichſt ein. 2 585 5 en Keeisämtern zugelaſſen zu dieſen Spielen freundlichſt ein Der Vorſtand.