. dehannlmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der Ortsgruppe Viernheim der N. S. D. A. P., NS⸗Formationen und der NS- Gliederungen.) 1. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NSA P⸗Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSDAP⸗Kaſſenverwaltung: Jeden Donnerstag 20—22 Uhr Amt für Beamte und RDB: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr NSKOV(Kriegsopfer⸗Verſorgung): Jeden Dienstag und Donnerstag 19—21 Uhr NS⸗Hago: Jeden Montag und Donnerstag 20—22 Uhr 2. Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4: NS und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch und Freitag 19—21 Uhr 3. Geſchäftsſtelle Saarſtraße 9(Freiſchütz) NS-Funk⸗Ortsgruppe Viernheim: Jeden Dienstag und Freitag 18—20 Uhr. P 9 Betr. Fragebogen. und Blockleiter der PO. zugeben. Heil Hitler! Soweit die Amts⸗ noch Perſonalpapiere abzuliefern haben, ſind dieſelben unverzüglich binnen 24 Stunden an den Kaſſenwart ab— Franzke, Ogruf. M S. Frauenschaft Der Heimabend fällt heute aus und fin— det am Freitag, den 2 8 Uhr ſtatt. erwartet. Heil Hitler! Die Leiterin. 2. November, pünktlich Vollzähliges Erſcheinen wird NS BO— DAF Die rückſtändigen Beiträge ſind unbedingt dieſen! Monat zu begleichen, zandernfalls die Abmel- dung automatiſch erfolgt. Die erwerbsloſen Mitglieder der Duc machen wir nochmals darauf aufmerkſam, den Beitrag der Klaſſe 4 zu bezahlen, da die Klaſſen 1 bis Za lediglich eine Verwaltungsgebühr darſtellt und keinerlei Rechte auf Unterſtützung gewährt. NSBO.⸗ dieſelben zum Schulungskurs gemeldet: Mitt— woch abend Beginn des Kurſus pünktlich 8 Uhr in der Luftſchutzſchule(Mühle Deeg). Sämtliche Mitglieder der Deutſchen Ar— beitsfront, die von einer Reichsbetriebsgemein— ſchaft(Verband) bisher Invalidenunterſtützung bezogen haben, dieſelbe jedoch ſeit der Ueber— nahme am 1. Oktober d. Is. noch nicht aus— gezahlt erhielten, melden ſich ſofort in der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Lorſcherſtraße 4. Lokales Viernheim, 31. Okt. Der Klapperſtorch war ſehr fleißig. Im Monat Oktober wurden in un— ſerer Gemeinde 29 Kinder zur Welt gebracht. 5 Perſonen ſind geſtorben. Weiter wurden 22 Eheſchließungen regiſtriert. Wir ſehen al— ſo, daß der Klapperſtorch ſehr fleißig war und auch die Heiratsluſt ſehr rege iſt. Die Macht des Todes war im Vergleich den Vormonaten September 11 und Auguſt 16 Sterbefälle gering. X Sterbetafel. Geſtern nachmittag 2 Uhr wurde unſer geſchätzter Mitbürger Herr Adam Dewald 2., Lampertheimer Str. 18, im Alter von nahezu 70 Jahren in die ewige Heimat abgerufen. Herr Dewald war 25 Jahre als Waldarbeiter in unſerer Gemeinde tätig. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachmittag 1 Uhr ſtatt. * Gaſtwirte, aufgepaßt! In vor- liegender Ausgabe wird durch die der Reichs— muſikkammer angeſchloſſene Ortsmuſikerſchaft Bensheim darauf hingewieſen, daß ſämtliche Muſikgeſchäfte zur bevorſtehenden Kirchweihe dort zu melden ſind, damit für gute Beſetzung der Muſik Gewähr geleiſtet wird. Es iſt alſo den Wirten nicht geſtattet, Muſikkapellen zu verwenden, die nicht der Reichsmuſikkammer angehören *„Der Schimmelreiter“ im U. T.⸗ Filmpalaſt. Ab morgen, Donnerstag(Al- lerheiligen), gelangt im U. T.-Filmpalaſt das prachtvolle Filmwerk„Der Schimmelreiter“ nach der Storm'ſchen Novelle zur Aufführung. Für jeden Filmfreund wird ein Beſuch dieſes Filmes das bringen, was man von einem Kinobeſuch erwartet, einige Stunden angeneh— mer, packender Unterhaltung und mitreißen— den Erlebens. Beſuchen ſie daher den U. T.⸗ Filmpalaſt. * Verbilligung von Speiſefetten. In einer Bekanntmachung der vorliegenden Ausgabe werden die Geſchäftsleute, insbeſon⸗ dere Metzger, darauf aufmerkſam gemacht, daß es nicht geſtattet iſt, für die erſt im Novem⸗ und DAF.-Mitglieder, ſoweit verbilligungsſcheine bereits jetzt Ware auszu⸗ händigen. Die Verbilligungsſcheine dürfen nur in der Zeit für welche ſie gültig ſind, eingelöſt werden. * Marianiſche Jünglings⸗Soda⸗ lität. Für die Chriſt⸗Königsfeier am Sonn⸗ und dauert etwa 2 Stunden. „Grünen“ ſpielen am Sonntag hier gegen Altrip. Am nächſten Sonntag(Kirchweihe) findet ebenfalls ein Heimſpiel ſtatt, und zwar gegen Phönix, Mannheim. Die Nachkirch— weihe am 18. November findet die„Grünen“ in Hockenheim und die drei folgenden Sonn— tage, am 25. November, 2. und 9. Dezember, finden wieder Spiele auf dem Waldſportplatz ſtatt, und zwar gegen Sandhofen, Neuluß— heim und Seecknheim. Von den noch auszu— tragenden 6 Verbandsſpielen der Vorrunde beſtreiten die„Grünen“ alſo noch 5 Viern— heim und 1 Hockenheim. *» Das Lebensbuch Gottes. Unter Leitung von Alphons Meißenburg bringt der Cäcilienverein Weinheim am Sonn— tag, den 25. November, das neue Volksora— torium Gottes“ für Soli, Frauenchor, Män— ner- und gemiſchten Chor und Orcheſter von Prof. Joſeph Haas, München, zur Auf— führung. Die Uraufführung findet am 9. No— vember in Eſſen ſtatt. Das neue Volksora— torium zeichnet ſich durch einen beglückenden Melodienreichtum aus und die ungeſuchte Na— türlichkeit des meiſterlichen Werkes rechtferti— gen die Bezeichnung eines Volksoratoriums vollauf. J. Uiernheimer Tonfilmschau Morgen Donnerstag(Allerheiligen) u. Freitag. Nur 2 Tage. Spione am Wert Das herrlichſte und gewaltigſte Tonfilmwerk, das je die Welt erſchütterte, im Central-Film-Palaſt. Wieder iſt eines der allerbeſten deutſchen Tonfilmwerke auf dem Spielplan des obigen Theaters. Die Filmdarbietungen ſteigern ſich hier von Woche zu Woche. Immer kommen beſſere Filmwerke. So hat man für morgen, Donnerstag(Allerheiligen) und Freitag ein ganz auserleſenes Bomben-Tonfilmwerk aus⸗ geſucht. Ein Spitzen-Tonfilmwerk deutſcher Filmkunſt mit Karl Ludwig Diel, Brigitte Helm, Paul Otto, Harry Hardt, Theodor Loos uſw.„Spione am Werk“ iſt ein Spio⸗ nage-Tonfilm von allergrößten Ausmaßen. nen Menſchen angeſehen haben, ist wert, daß Beſucher ein großes Erlebnis von bleibendem Wert. Die Darbietung übertrifft alle Er⸗ wartungen, deshalb beſuchen alle Filmfreunde das großartige und ſehenswerte Tonfilmwerk Sie ſichs auch anſehen. Es iſt für jeden tag im Wormſer Dom ſteht der Laſtwagen von Faltermann zu billigem Preiſe zur Verfügung. Billiger wird die Fahrt noch, wenn zu den be⸗ reits vorliegenden Meldungen noch weitere hin⸗ zukommen. Bis Freitag abend nimmt Albert Benz, Steinſtraße 18, noch Meldungen entge- gen. Genaue Angabe der Abfahrtszeit und des Preiſes können am Samstag morgen von der Kanzel bekannt gemacht werden. Die Feier iſt bekanntlich am kommenden Sonntag, 14 Uhr, * Von der Sportvereinigung. Die gungsſcheine in Zahlung genommen werden, ſehen iſt. Das 6. Verbandsſpiel der Altrip in Viernheim! Gegen Altrip war ſchon immer ſchwer zu kämpfen denn dieſe Mannſchaft ſpielt einen anderen Stil als die Grünen. Da heißts am Sonntag mächtig anſtrengen und— noch mehr mit Eifer ſpielen, uneigennützig, dem der beſſer zum Tor ſteht den Ball geben, daß er die Leiſtung vollbringt. Es kommt nicht auf den Mann an, der das Tor ſchießt, ſondern auf die vollbrachte Tat der Gemeinſchaft, der gan— zen Mannſchaft. Und das wollen ja auch die Zuſchauer ſehen. Bereils⸗ Anzeiger Turnverein von 1893 e. V. Zu dem am kommenden Samstag abend ſtattfindenden Kunſtturn-Wettkampf in Neu⸗ ſtadt a.d. H. werden Meldungen zur Teil- nahme an der Fahrt per Omnibus entge- gengenommen. Der Fahrpreis beträgt 1.80 Mark. Abfahrt punkt halb 6 Uhr ab Frei⸗ ſchütz. Um eine zahlreiche Begleitung der Turner bittet Die Turnleitung. Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Verbilligung von Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung. Es ſind bei uns Beſchwerden darüber geführt worden, daß verſchiedene Geſchäfts— leute, insbeſondere Metzger, bereits die eRichs— verbilligungsſcheine in Zahlung nehmen. Dies iſt geſetzlich unzuläſſig und ſtrafbar. Die aus⸗ gegebenen Reichsverbilligungsſcheine haben Gültigkeit für die Monate November und Dezember 1934 ſowie für Januar 1935 und ſind wieder aufgeteilt für die einzelnen Mo⸗ nate. Es dürfen alſo nur die Reichsverbilli⸗ die für den betreffenden Monat Gültigkeit haben. Sollte wieder Erwarten feſtgeſtellt werden, Ueberall ein Rieſenerfolg. Was ſich Millio— daß einzelne Geſchäftsleute ſich nicht an die 0 ( beer senen hübsche Karos in viel. hellen u. dunklen Farben. Meter 1 10 Stichelgaar-Melange der begehrte Mode- Stoff für d. 17 Herbstkleſd mtr. 195 Mrepp Reversible d. 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Nur 2 Tage, Don⸗ nerstag und Freitag.„Spione am Werk“, das nach wahren Erlebniſſen verfilmt wurde und als das grandioſeſte Tonfilmwerk anzu⸗ Sport und Spiel Bezirksklaſſe Iur neues 1 Mantel So kaufen Sie ihn bei uns, nach neuester Mode und zu sehr qünstigen Preisen: Ulster-Palefofs Min ter-Ulster ganz auf Kunstselde aus mod. gemustetten gefütteft, tellſett mlt Chevlots, 2 reihig, welte glattem Rücken Form mit Rückengutt 45. 36.32. 25.- 69.50. 48. 38. Warengo.Palelols mit u. ohne Samthragen sollde Ausführung 66.— 55. 49. 38. „ Ulſbeln Mannhelm N 1. 3, Breite Strafe gegebenen Beſtimmungen halten, ſind wir ge— zwungen, gegen dieſe Zwangsmaßnahmen zu ergreifen. Da noch Unklarheiten wegen Einlöſung des Reichsverbilligungsſcheines B beſtehen, diene folgendes zur Aufklärung: Der Reichsverbilligungsſchein B gewährt dieſelbe Vergünſtigung wie der Reichsverbilli— gungsſchein A. Wünſcht der Bezugsberechtigte Konſum-Margarine zu beziehen und den Be— zug für jeden Monat im voraus ſicherzuſtel— len, ſo gewährt ihm dieſer Schein einen An⸗ ſpruch auf bevorzugte Zuteilung von je 1 Pfd. Konſum⸗Margarine im Monat, ſofern er den Stammabſchnitt ſofort bei der Verkaufsſtelle vorlegt, die ihn an der hierfür vorgeſehenen Stelle mit dem Firmenſtempel verſieht und den Beſtellſchein abtrennt. Durch die Abgabe des Reichsverbilligungsſcheines B wird die Konſum-Margarine um 25 Pfg. verbilligt. Viernheim, den 30. Oktober 1934. Bürgermeiſterei Viernheim. 1. V. Schweigert. Gemeindekaſſe Am Freitag vorm. werden ausbezahlt: Wolu.(Buchſt. A—K) von 8— 9,30 Uhr 7 0 77 L 8) 7 9,30—11 7 Klein⸗ und Sozialrentner von 11—12 Uhr. Um Einhaltung der Zeiten wird erſucht! Zöller. Cottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Donnerstag, den 1. November 1934 Allerheiligen Apoſtelkirche: f ½7 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt uhr; 10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Veſper, Predigt, kurze Armen⸗ Seelen Andacht. Darauf Prozeſſion nach dem Friedhof. 5 Uhr: Beichtgelegenheit 17 Marienkirche: 9 Uhr: hl. Meſſe 7½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Allerſeelen 3/7 und ½8 Uhr hl. Meſſen in Apoſtel⸗ und Marienkirche 8 Uhr Requiem für alle Verſtorbenen der Pfarrei. Ab 7 Uhr hl. Meſſen bei den Engl. Frl. und Barmh. Schweſtern. Am Allerſeelentag und während der Oktav abends /8 Uhr Armen⸗Seelen⸗Andacht. Samstag:%7 Uhr 1. ½8 Uhr 2. S.-A. für Phil. Hofmann 2. 5 i 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Weinlein und Valentin Kirchner Sonntag: We, uljahres. frauen-Kongregation und des Beicht: Freitag ö Uhr Mädchen er Stabsleiter der PO, Dr. Ley, erörter⸗ le 0 einer Preſſebeſprechung Grundfragen der Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront. Auf der Philologentagung in Trier began⸗ nen die erſten Arbeitsſitzungen: großen Raum nahmen die Vorträge über Grenz⸗ landfragen des deutſchen Weſtens ein. Im„Popolo d'Italia gibt der italienische Staatsſekretär des Auswärtigen, Suvich, einen Ueberblick über die Tätigkeit der faſchi⸗ ſtiſchen Regierung in der internationalen Politik während des abgelaufenen Jahres. Die franzöſiſche Kraftwageninduſtrie hat umfangreiche Arbeiterentlaſſungen und Ar⸗ beitseinſchränkungen vornehmen müſſen. Dr. Eckener ſtellte in ſeinem Vortrag vor dem Luftfahrtausſchuß in Waſhington das neue Zeppelinluftſchiff„LZ 129“ zu Ver⸗ ſuchsfahrten zwiſchen Friedrichshafen und Nordamerika für zehntägige Rundfahrten in Amerika zur Verfügung. der neue Steuertarif Praktiſche Auswirkungen. Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt u. a.: Es heißt im§ 45 des Steueranpaſſungsge⸗ ſetzes, daß die Vorſchriften über die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe nicht mehr anzuwenden ſind auf den Arbeitslohn, der für die Zeit nach dem 31. Dezember 1934 gewährt wird. Neue Vorſchriften über die Abgabe zur Ar⸗ beitsloſenhilfe ſind bisher weder erſchienen noch in Ausſicht geſtellt worden. Der Steuer⸗ pflichtige wird bei einer Durchſicht der neuen Einkommenſteuertabelle oder der Lohnſteuer⸗ tabelle aber unſchwer feſtſtellen können, daß die Abgabe zur Arbeitshilfe in den neuen Einkommenſteuertarif eingearbeitet worden iſt, alſo praktiſch eine Erhöhung der Ein⸗ kommenſteuer herbeigeführt hat. Dieſe Er⸗ höhung iſt je nach dem Familienſtand min⸗ der fühlbar, oder ſie iſt überhaupt nicht da. Beſonders betroffen ſind natürlich die bis⸗ her von dieſer Abgabe Befreiten. das ſind alle Nichtlohn⸗ und Nichtgehaltsempfänger und die bisher mit einem ermäßigten Satz Herangezogenen, das ſind die Beamten. der ledige Steuerpflichtige kann ohne größere Schwierigkeiten feſtſtellen. daß die bisherige Eheſtandshilfe in den neuen Tarif eingearbeitet worden iſt, alſo der bisherige beſondere Zweckſteuercharakter aufgegeben wurde. In ſteuertechniſcher Hinſicht bedeutet das Aufgehen einkommenſteuerartiger Son⸗ derſteuern in die Hauptſteuern einen Fort: ſchritt. Die bisher noch gehegten Hoffnungen auf einen gelegentlichen Fortfall dieſer Son⸗ derſteuer müſſen allerdings abgeſchrieben werden. Aber es gilt auch, in der Ueber⸗ gangszeit Härten zu vermeiden. Und eine ſolche Härte iſt zweifelsohne darin zu erblik⸗ ken, daß die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe, wie ſie im Kalenderjahr 1934 gezahlt wurde, bei der Feſtſetzung der Einkommenſteuer⸗ ſchuld nicht angerechnet wird. Jedenfalls fehlt bisher eine entſprechende Beſtimmung, ähnlich wie bei der Eheſtandshilfe. Die Sa⸗ che iſt von Bedeutung für die Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die veranlagt werden und die ja für das Jahr 1934 ſchon nach der neuen Einkommenſteuertabelle und nach dem neuen Recht ihre Veranlagung erleben wer⸗ den. Es wird Sache der Durchführungsbe⸗ ſtimmungen ſein, dieſe Härten auszugleichen Die„Frankfurter Zeitung“ ſchreibt zu dem gleichen Thema:„Wenn jetzt der Ledige noch viel ſtärker belaſtet wird, ſo wird ſich umſo mehr die Frißge aufdrängen, was zur Berück⸗ ſichtigung 1 vielen Fälle zu geſchehen habe in denen dor Ledige, weil er für Angehörige zu ſorgen hat, wirtſchaftlich nicht beſſer und oft ſogar ſchlechter geſtellt iſt als der Ver⸗ heiratete. Wer die Sorge für eine Familie nicht übernehmen will, weil das Alleinſein ihm mehr zuſagt, der möge ſich über eine zuſätzliche ſteuerliche Belaſtung nicht beklagen Anders iſt es aber zu bewerten, wenn trif⸗ tige Gründe die Gründung einer eigenen Fa⸗ milie erſchweren oder gar unmöglich machen Hier muß innerhalb der im Härteparagra— phen(8 33) geſetzten Einkommensgrenzen den beſonderen Verhältniſſen des Einzelfalles weitgehend Rechnung getragen werden. Nohſtoſſe und Preiſe kein Anlaß zur Sorge für den Konſumenten. Weimar. 30. Okt. In einer großen Rede auf der Kundge⸗ bung der thüringiſchen Induſtrie ging der kommiſſariſche Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht zunächſt auf die Not Thüringens ein. Er fuhr dann fort: Wir ſtehen jetzt im fünften Jahre einer Wiriſchaftokrise die nichts anderes iſt als die letzte Auswirkung jener politiſchen Un⸗ ſtimmigkeiten, die der Weltkrieg im Gefolge gehabt hat. Man hat verſucht, dem deutſchen Volke Laſten aufzuerlegen, die ein Volk nie⸗ mals tragen kann. Dr. Schacht gab dann einen Rückblick auf die Aera Brüning mit ihrer Deflationspoli⸗ tit, an deren Ende der Ruin der deutſchen Landwirtſchaft und 6 Millionen, arbeitsloſer Induſtriearbeiter geſtanden hätten. Die na tionalſozialiſtiſche Regierung, fuhr Dr. Scha 1 93 ſich von dieſer Politik abge⸗ wendet. Wir haben eine Belebung des in⸗ duſtriellen M 11570 19 05 1 15 uſtri. 5 g 92 115 15 der in Jann und Brot ce. bracht, Es it gang ſeioſtverſtandlich, daß dieſe Belebung des Binnenmarktes zu einem ſtärkeren Verbrauch von Rohſtoſſen geführt hat und wenn man uns heute er⸗ mahnt, daß wir unſeren Rohſtoffbezug aus dem Ausland doch wieder etwas ein⸗ ſchränken ſollten, ſo erwidern wir darauf: Nicht mehr als wir unbedingt gezwungen ſind! Als wir gezwungen wurden, zu einer wei⸗ teren Verſchärfung der Deviſenpolitik über— zugehen, wurde dagegen in der ganzen ausländiſchen Preſſe Sturm gelaufen. Ich erkläre Ihnen, daß ohne dieſen ſogenannten neuen Plan, den ich mit Billigung des Füh⸗ rers eingeführt habe, nicht durchzukommen iſt. Der neue Plan iſt ſcheußlich, nicht nur deshalb, weil er uns an ſich große Entbehrun⸗ gen auferlegt. Er iſt ſcheußlich auch darum, weil er mit einer Unmenge von Bürokratie und Organiſationen verbunden iſt. Das was wir im beſten Sinne gewerblichen kaufmänniſchen Geiſt nennen und was im deutſchen Volke ſtets in hervorragender Weiſe vorhanden geweſen iſt, das iſt auch das einzige, was uns aus dieſer Situation wieder herausbringen kann. Der ſelbſtändige Unternehmer darf heute ebenſowenig verachtet werden wie die Qua— litätsleiſtungen des deutſchen Arbeiters. Wir ſind mit Kohſtoffen durchaus nicht ausreichend verſorgt. Aber Mot iſt in keiner Weiſe vorhanden. und wenn wir vielleicht an Kohſtofſen verhältnismäßig knapp ſind, aber an Fertigwaren in den Lägern ſind wir ſo reichlich verſorgt, daß insbeſondere der Konſument der breiten Maſſe ſich gar keine Sorgen zu machen braucht. Ich bedauere die armen Hausfrauen, die immer herumlaufen und ſagen: Ich muß mir raſch noch drei Stück Seife kaufen, denn die Seife wird jetzt knapp. Wir haben genügend Seife, wir haben genug zum Anziehen und wir haben genug zum Eſſen und Trinken. Aber wir werden uns auch zweifellos ein⸗ richten müſſen, da wir die Deviſen. die wir beſitzen und die wir noch bekommen. in erſter Linie ſachgemäß für die Rohſtoffe verwen— den, die wir brauchen Und nun ein Wort über die ſogenannte Erſatzſtoffinduſtrie. Ich glaube nicht zuviel zu ſagen, wenn ich hier z. B. erkläre, daß in den letzten Wochen die Herſtellung des ſynthetiſchen Kaut⸗ ſchuk völlig gelungen iſt und was wir zur⸗ zeit auf dem Gebiete der Stapelfaſer leiſten, das iſt immerhin ein ſehr erfolgverſprechen— der Anfang, ſodaß wir uns auch hier noch eine große Erleichterung verſprechen. Auch auf dem Gebiete der Verarbeitung unſerer verhältnismäßig armen deutſchen Eiſenerze haben wir ſehr erhebliche Fortſchritte ge— macht. Ich bin der größte Gegner einer ſogenann— ten Preisgeſetzgebung und Wuchergeſetzge— bung. Aber ſie kann nur vermieden werden, wenn jeder an dem Ziele mitarbettet. marxiſtiſchen Zeit Dr. Ley mahnt zur Diſziplin Grundfragen der Organiſation der Deutſchen 5 Arbeftsfront. Berlin. 30. Okt. Der Stabsleiter der PO, Dr. Len, erör⸗ terte in einer Preſſebeſprechung Grundfra⸗ gen der Organiſation der Deutſchen Arbeits⸗ front. Er hob eingangs hervor, daß es völ⸗ lig unmöglich geweſen ſei, den Organiſa⸗ tonswulſt der alten Gewerkſchaften beizube⸗ halten. Allein ſchon verwaltungsmäßig ge⸗ ſehen habe dieſes ganze Durcheinander ver⸗ einheitlicht werden müſſen. Am 1. Januar 1935 werde dieſe Organiſation vollendet ſein. Wenn man angeſichts des bereits heute er⸗ reichten Erfolges frage, wie dieſe Neuord⸗ nung möglich geweſen ſei, ſo müſſe in erſter Linie folgendes bedacht werden: Sei Organiſation früher eine Sache der Konſtruktion geweſen, ſo habe der National⸗ ſozialismus die Bedeutung des Begriffes „organiſieren“ richtig gedeutet in„wachſen⸗ laſſen!“. Die Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront nach neuen nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätzen und Geſichtspunkten, nach dem Vorbilde der Partei, ſei erſt erfolgt, als die Verhältniſſe ſchon gedrängt hätten, und nicht umgekehrt. So ſei ſie aus dem Volke heraus gewachſen, und erſt das habe den Erfolg verbürgt, aus Klaſſenfeinden und fanatiſchen Gegnern eine umfaſſende Ge⸗ meinſchaftsorganiſation aller ſchaffenden Deutſchen zu machen. Wenn die Beiträge auch weiter erhoben würden, ſo liege ihnen doch im Gegenſatz zu dem Verſicherungscha— rakter übelſter und unſicherſter Art aus der im Grunde genommen etwas ganz anderes zugrunde. Sie eien Kampfbeiträge, weltanſchauliche, politiſche Beiträge. Die neue Verordnung des Füh⸗ rers und Reichskanzlers zeigt den weiteren Weg auf. Politiſch völlig eindeutig und klar, beſage ſie, wie Dr. Ley hervorhob, nicht etwa, daß die Deutſche Arbeitsfront die Rechtsnachfolgerin der alten Gewerkſchaften wäre, denn ſie ſei die Zuſammenfaſſung aller ſchaffenden Deutſchen, nicht nur einzelner Zweige. Das Reichsarbeitsgericht ſowohl wie das Reichsgericht hätten ja auch früher ſchon eindeutig die vollkommene Neuartiakeit dieſer Organiſation beſtätigt. Die Deutſche Arbeitsfront, die heute finanziell das geſun⸗ deſte darſtellt was je beſtanden habe. ſei wei⸗ terhin auch auf eigenes Vermögen aufge⸗ baut. Hingegen hätten die alten Gewerk⸗ ſchaften allein ſchon an dem Ballaſt ihres wirtſchaftlichen Aufbaues zugrunde gehen müſſen, und es ſei die Aufgabe, allen noch da und dort mitſchleifenden Ballaſt abzu— ſtoßen; es ſolle nur das übernommen und beibehalten werden, was dem Arbeitsmen⸗ ſchen nütze und Vorteil bringt. Die früheren Gewerkſchaftshäuſer z. B., zumeiſt aufge⸗ baut unter bewußter Anwendung des Pri— mitivitätskultes, paßten nicht in den neuen Staat, deſſen Gemeinſchaftshäuſer das ſchön⸗ ſte ſein müßten, was die Stadt aufzuweisen babe. Die kommenden Ausführunasbeſtim— 0 5 Dom Tag des Deulſchen Handwerks. der auf der Burg Dankwarderode in Braunſchweig feſtlich begangen wurde:(oben) Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schacht bei ſeiner Anſprache—(unten) Reichshandwerks⸗ meiſter Schmidt überreicht dem Stabsleiter der PO, Dr. Ley, den Meiſterbrief des Handwerks. mungen zu der neuen Verordnung warden im einzelnen genaue Klärung bringen. Es gelte jetzt, nicht übermütig zu werden, wie Dr. Ley mit Nachdruck hervorhob, und den Sinn der Verordnung nicht mißzuverſtehen. Denn werde dieſe Verordnung totgeritten, ſo werde ſie in einem halben Jahre ihren hohen Sinn gründlich verfehlt haben So komme es nun darauf an, Diſziplin zu halten und unter gar keinen Umſtänden über das Ziel hinauszuſchießen. Die Meliorationsplanung Maßnahmen auf lange Sicht. Berlin, 31. Okt. Unter den mannigfachen Arten der Not⸗ ſtandsarbeiten nehmen die Meliorationen eine beſonders hohe Rangſtelle ein. Neben ihrem ſozialpolitiſchen Wert bedeuten Maß⸗ nahmen auf dem Gebiet der Waſſerwirtſchaft und Landeskultur eine Verbreiterung der Ernährungsbaſis unſeres Volkes. Wie nahe⸗ zu unermeßlich das Feld regelmäßiger wie auch zuſätzlicher Arbeitsgelegenheit iſt, das ſich hier bietet, ergibt ſich aus einer Dar⸗ ſtellung von Oberregierungsrat Dr. ing. Bardow in der„Arbeitsloſenhilfe“. Er weiſt darauf hin, daß ſchätzungsweiſe noch ein Drittel des deutſchen Bodens, alſo rund 8,5 Millionen Hektar Kulturland entwäſſe⸗ rungsbedürftig ſind. daß rund 11 Millionen Hektar Ackers und Dauerfutterflächen be— wäſſerungsbedürftig ſind. daß rund eine Million Hektar fruchtbares Kulturland re⸗ gelmäßigen Ueberſchwemmungen ausgeſetzt find und daß noch 2,5 bis 3 Millionen Hek⸗ tar Moor- und Oedlandflächen der Erſchlie⸗ zung harren. die Flurbereinigung, d. h die Zuſammenlegung von zerſplitterten Grundſtücken und ihr Anſchluß an das öffent⸗ liche Wege⸗ und Entwäſſerungsnetz ſei in einer Ausdehnung von 5 Millionen Hektar erforderlich. Es bedürfe vor allem einer langfriſtigen Meliorationsplanung, um eine Arbeit auf längere Sicht zu ermöalichen. die Philologen in Trier Grenzlandfragen des deutſchen Weſtens. Trier, 31. Oktober. Im Rahmen der Arbeitsſitzungen auf dem Philologentag ſprach u. a. Profeſſor Spahn⸗ Köln. Er ſchilderte den machtpolitiſchen Kampf um ein Kerngebiet des weſtdeutſchen Raumes, um die Eifel und Ardennen, von der Fran— kenzeit her bis zur Neuzeit. Der Raum zwi— ſchen Maas, Moſel und Rhein war ſtets hart umſtritten vom Weſten her, ſtrittig behauptet von der bodenſtändigen Adelsſchicht und der Bevölkerung. f Aus der Reihe der Vorträge der Trierer Philologentagung iſt das Referat von Dr. Joſeph Nießen-Bonn über die Grundzüge der politiſchen Entwicklung an Moſel und Saar zum Ausgang des 18. Jahrhunderts zu er⸗ wähnen. Privatdozent Dr. Schmit⸗-Hueſen⸗ Bonn ſprach über„Die Gliederung der Natur⸗ landſchaft im Trier-Luxemburger Raum“. Dr. Petri, ein deutſcher Privatgelehrter aus Brüſ⸗ ſel⸗Ukkel, behandelte die Bildung der weſt⸗ lichen Sprachgrenze im Spiegel der Orts⸗ namen und der Bodenkunde. Den letzten Vor⸗ trag dieſer Reihe hielt Dr. Mey nen⸗Köln. Deutſchland ſei Volkskulturboden und zuglei länderkundlicher Begriff. Deutſche Tagesſchau Ehrentag der Arbeitsopfer. Im November werden im ganzen Reich gewaltige Maſſenkundgebungen der Arbeits⸗ opfer ſtattfinden, um das ganze Volk auf⸗ zurufen zum Ehrentag der deutſchen Arbeits- opfer. In 27 großen Kundgebungen werden vom 10. November an täglich die Arbeits⸗ opfer in den größten Städten des Reiches aufmarſchieren. In allen Gauen wird ein Tag nur den Arbeitsopfern gehören. Keine Neugründung von Korreſpondenz⸗ Büros. Neuerdings gemeldete Vorfälle geben dem Präſidenten der Reichspreſſekammer Veran— laſſung, noch einmal auf die Anordnung be⸗ treffend das Verbot von Neugründungen auf dem Gebiet des Korreſpondenz⸗ und Nachrichtenweſens vom 2. Mai 1934 hinzu⸗ weiſen. Danach dürfen Korreſpondenz⸗ und Nachrichtenbüros vorerſt bis zum 31. Dezem ber 1934 nicht gegründet werden. Eine Ver⸗ längerung dieſer Sperrfriſt bleibt vorbe⸗ halten. Zwei Zugentgleiſungen Folgenſchwere Unfälle in Frankreich. Paris, 31. Oktober. Bei Saint Foy wurde ein Laſtkraftwagen an einer Gleisüberführung von einem Per⸗ ſonenzug überfahren. Der Zug entgleiſte in⸗ folge des heftigen Anpralls, wobei die Loko⸗ motive den erſten Eiſenbahnwagen zerdrückte. Bei dem Unfall wurden drei Perſonen getötet und vier verletzt, darunter drei ſchwer. Der Lokomotivführer ſuchte nach dem Unfall das Weite. Er iſt bisher noch nicht wieder aufgefunden worden. Auch der Lenker des Laſtkraftwagens, der das Unglück herbeige⸗ führt hat, iſt verſchwunden. Ein zweites ſchweres Unglück ereignete ſich dadurch, daß der D⸗Zug nach Bordeaux 150 Meter von dem Bahnhof Montauban entfernt gegen eine Rangierloko⸗ motive ſtieß. Der Anprall war ſo heftig, daß die Lokomotive des D⸗ Zuges aus den .——— — N N ö 1 ö 9 9 1 eee eee 7 TTT PPFPFPPPPPCCCPCPCCCCCPCTCTGTGTGTGCTGTTbTGTGT0TGbTbTbTbTTTTT Schienen ſprang. Tuch die vorderen Wagen des D⸗Zuges wurden beſchädigt. 23 Per⸗ ſonen wurden verletzt. Vanditen im Wienerwald Verwegene Raubzüge. Wien, 31. Oktober. Neben dem Räuber und Brandſtifter Sai⸗ ler, der das nördliche Niederöſterreich in Schrecken verſetzt, iſt nun auch eine zweite Verbrecherbande in Riederöſterreich aufge⸗ taucht, die nach Gangſterart mit maskierten Geſichtern verwegene Raubzüge durchführt und das Wiener⸗Wald⸗Viertel in Unruhe verſetzt. Letzthin tauchten ſie in der einſamen Ort⸗ ſchaft Brandlaaben an der Weſtbahnſtrecke auf. Der Anführer mit einer weißen Maske und die zwei Helfershelfer mit ſchwarzen Mas⸗ ken drangen in das Haus eines 8jährigen Bauern ein. Sie raubten dieſen vollkommen aus. In dieſer Gegend Niederöſterreichs ſind in den letzten Wochen 30 Hauseinbrüche durch⸗ geführt worden. Die Bauern der beſonders betroffenen Gebiete haben eine Art Bürger wache eingerichtet. Lokales Gedenktage 3 1. Oktober 1517 Luther ſchlägt ſeine 95 Theſen an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg an. 1731 Vertreibung der evangeliſchen Salz— burger. 1855 Der norwegiſche Polarforſcher Otto Sverdrup auf Harſtad geboren. Prot. und kath.: Wolfgang Sonnenaufg. 6.52 Sonnenunterg. 16.34 Mondunterg. 14.04 Mondaufg.— * Bauernregeln im November In den alten Bauernregeln vom Novem— ber iſt faſt ausſchließlich nur vom Winter die Rede. Der Bauer, natur- und wolken— kundig, erſieht aus vielen Anzeichen, wie ſich die Witterung des Winters, ob mild oder kalt, geſtalten wird. Manchmal treffen die alten Bauernregeln zwar nicht ganz ſo ein, meiſtens gelten ſie aber auch heute noch und deshalb ſeien einige von ihnen wiedergegeben: An Martin Sonnenſchein, tritt ein kalter Winter ein.— Wenn um Martin Nebel ſind, wird der Winter meiſt gelind.— Wie's um Katharina, trüb oder rein, ſo wird auch der nächſte Hornung(Februar) ſein.— Der Andreasſchnee tut dem Korn weh.— Wenn das Laub von Bäumen nicht vor Martin ab— fällt, iſt ein kalter Winter zu erwarten.— Spät im Herbſt Baumblüten deuten auf kein gut Jahr.— Kommt St. Martini mit Win- terkält, iſt's gut, wenn bald ein Schnee ein— fällt, man hat ihn lieber dürr als naß, ſo hält ſich's auch mit Andreas.— Donnerts im No— vember, ſo ſoll's ein fruchtbares nächſtes Jahr bedeuten.— Wenn im November die Waſſer ſteigen, ſo werden ſie ſich im ganzen Winter zeigen.— Iſt an Allerheiligen der Buchen— ſpan trocken, wir im Winter gern hinterm Ofen hocken; iſt der Span aber naß und leucht, ſo wird der Winter ſtatt trocken, recht feucht. Auf ſtrenge Winter deuten die Bauern— regeln hin: Maria Opferung klar und hell, macht den Winter ſtreng ohne Fehl'.— Fällt der erſte Schnee in Schmutz, vor ſtren— gem Winter kündet er Schutz.— Hat Mar⸗ tin weißen Bart, wird der Winter lang und hart.— Auch Freund Lampe, der Haſe, dient als Wetterprophet, denn es heißt im Spruch: Wenn rauh und dick des Haſen Fell, dann ſorg' für Holz und Kohlen ſchnell. Dem Bauern iſt ein milder November nicht ſonderlich erwünſcht, da man einen winter⸗ lichen Frühling haben wird: Blühn im No⸗ vember die Bäume aufs neu— währt der Winter bis zum Mai. * Allgemeine Viehzählung am 5. 12. 34. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft hat angeordnet, daß am 5. Dezem⸗ ber 1934 eine allgemeine Viehzählung und in Verbindung damit eine Ermittlung 1. der nichtbeſchaupflichtigen Hausſchlachtungen von Schweinen in den drei Monaten vom 1. Sep⸗ tember 1934 bis 30. November 1934, 2. der in jedem der drei vorhergehenden Monate September bis November 1934 geborenen Kälber vorgenommen wird. Gelegentlich der Viehzählung ſoll in dieſem Jahre, wie im Jahre 1928 durch die Gemeindebehörden auch eine beſondere Feſtſtellung der Hundebeſtände vorgenommen werden. Der Umfang der all— gemeinen Viehzählung entſpricht etwa dem der Vorjahre. Bei den Pferden iſt die 14⸗ Jahres-Grenze neu eingeſchaltet, beim Jung— vieh und bei den jungen Ziegen ſind die männlichen und weiblichen Tiere getrennt. Die Zählung der Kaninchen wird wiederholt, um die Zählung der Pelztiere 1934 entſprechend zu vervollſtändigen. Aus dieſem Grunde ſol⸗ len auch die Angora-Woll-Kaninchen ausge⸗ ſchieden werden. Bei den Hühnern werden auch die Junghennen ermittelt. Die Geheim⸗ haltung der ſtatiſtiſchen Angaben iſt im In⸗ tereſſe der Zuverläſſigkeit der Statiſtik durch beſondere Anordnungen ſichergeſtellt. * Die letzten 17000 Veteranen aus den Einigungskriegen. Zu der in der Oeffentlich⸗ keit aufgetauchten Frage, wieviel Veteranen der Einigungskriege(1866, 17071) jetzt noch in Deutſchland leben, wird von zuſtändiger Stelle erklärt, daß eine Antwort fit höch⸗ ſtens aus den Zahlungen für bedürftige An⸗ Eine„Emden“-Gedenktaſel wird geweiht. In Emden wurde in Anweſenheit von Frau von Müller, der Witwe des Kommandanten, und hundert Mann der Beſatzung der erſten„Emden“ eine Gedenktafel für den ruhm— reichen deutſchen Kreuzer des Weltkrieges geweiht. Auf der Tafel ſteht die Mahnung: „Ruhmvolles Schiff, nimmer vergeſſe 0 5 Stadt, deren Namen du trugeſt um den Erdball.“ gehörige des Mannſchafts- und Offtziersſtan— des(Veteranenbeihilfe) ergebe. Dieſe Bedürf— tigen erhalten nämlich als Veteranenbeihilfe zurzeit monatlich 25 Reichsmark gezahlt. Während nun am 1. Januar 1924 noch 106 743 Empfänger der Veteranenbeihilfe vor— handen waren, waren es zu dem 1. September 1928 nur noch 57829, am 1. März 1933 nur noch 22 493. Die Zahl der Veteranen der Einigungskriege betrug nach dieſer Quelle am 1. März 1934 ſogar nur noch 17649. Wettervorherſage: Wechſelnd bewölkt, örtliche Niederſchläge; keine großen Temperaturveränderungen. Wir gedenken unſerer Toten Allerheiligen— Allerſeelen. In die Zeit, während der die Natur ſich anſchickt, die letzten Vorbereitungen für ih— ren Winterſchlaf zu treffen, die Bäume die letzten Herbſtblätter fallen laſſen und die höchſten Kuppen unſerer Verge bereits ihr weißes Winterkleid angelegt haben, fällt der Zeitpunkt, der dem Gedenken unſerer lieben Toten geweiht iſt: Allerheili— gen— Allerſeelen! Gleich einer Wallfahrt ziehen die Menſchen hinaus auf den Friedhof, auf den ſtillen Gottesacker, der Ruhe und Frie— den denen gegeben hat, die in ſeine Erde ge— bettet worden ſind. Treue, liebevolle Hände haben den Gräbern— man könnte faſt ſa— gen ein feierliches Ausſehen für dieſen Tag gegeben. Die letzten Blumen. die uns der Spätherbſt ſchenkt, ſie ſind dazu be— ſtimmt, die Ruheſtätten unſerer Verſtorbe— nen zu ſchmücken. Feiertagsſtimmung umfängt uns, wenn wir am Allerheiligentag dieſen geweihten Boden betreten. Und dieſe weihe— volle Stimmung hat ſich auch auf die Men— ſchen übertragen, die in Ehrfurcht und Er— griffenheit vor den Gräbern ihrer verſtorbe— nen Angehörigen ſtehen. Hier ſind es Kin— der, die in ſtillem Gebet den verſtorbenen Eltern für ihre Güte und Liebe danken, dort ſteht ein Elternpaar, denen der Sohn oder die Tochter wieder genommen wurde und da betet ein altes Mütterlein, das ein unergründliches Schickſal alle ſeine Angehö— rigen überleben ließ. Dann ſtehen wir vor dem Ehrenmal für die Gefallenen des gro— ßen Krieges. Unſere Gedanken ſchweifen für kurze Zeit nach Oſt und Weſt, nach Nord und Süd, hinaus auf das große unendliche Meer, wo Deutſchlands beſte Söhne ihr Le⸗ ben für ihr Vaterland hingegeben haben. In das kurze Gebet, das wir dieſen Tapfe— ren widmen, ſchließen wir den unauslöſch⸗ lichen Dank ein, den wir ihnen ſchulden. Ein Tag des Gedenkens an die Toten, ein Tag der Beſinnung und der Einkehr für die Lebenden. Unwillkürlich wird uns. wenn Der Tag des Handwerks in Braunſchweig. Auf unſerem Bild ſehen wir eine Gruppe von Schneiderinnen beim Führertreffen in der Stadt Heinrichs des Löwen. wir die ſtillen Reihen der Gräber durch⸗ ſchreiten, das Wort der Schrift ins Ge⸗ dächtnis zurückgerufen:„Menſch beden⸗ ke, daß Du von Staub biſt und wieder zu Staub wirſt.“ Noch mehr können uns die ſteinernen Grabmäler ſagen, wenn wir ſie nur ver— ſtehen wollen: Kurz iſt Dein Leben. Ver— bring es nicht in Streit und Hader mit Dei— nen Mitmenſchen, ſondern ſuche den Frieden und die Eintracht, damit Du am Ende Dei— nes Lebens ſagen kannſt: Ich habe ein Le⸗ 1105 gelebt, das würdig war, gelebt zu wer— SR. Wenn wir das Gedenken an unſere To—⸗ ten am Allerheiligentag ſo geſtalten, daß aus dieſem Gedenken eine beſinnliche Stun de für uns Lebende wird, dann haben wir den Sinn dieſes Totengedenktages erfaßt. Die leuchtende Frau In Pirano auf Iſtrien lebt die 42jährige Fiſchersfrau Anna Monaro, die als„die leuchtende Frau von Pirano“ in den wiſſen⸗ ſchaftlichen Kreiſen Italiens viel von ſich reden macht. Sie war nach der Univerſitätsklinik für Nervenkranke in Rom geſchafft worden, wo ſie 44 Tage unter ſchärfſter Kontrolle beob— achtet wurde, ohne daß die Leuchterſcheinun— gen, die man bei ihr in Pirano wahrgenom— men hatte, ſich wiederholten. Anna Monars iſt die Tochter eines Alkoho— likers. Im Alter von ſieben Jahren hatte ſie, wie ſie ſelbſt angibt, bei einem nächt— lichen Gang mit ihrer Mutter eine Viſion; ſie erblickte eine Kirche und die Meſſe leſende Prieſter. Eine ähnliche Viſion will ſie in ihrem 20. Lebensjahr gehabt haben. Von 1914 ab bis zum Jahre 1926 wiederholten ſich die Viſionen, ſo oft ſie die Kirche beſuchte. Die Symbole der Kreuzigung empfing ſie am eigenen Körper. Während einer Unterſuchung, die mehrere Aerzte im Spital von Pirano an ihr rvornahmen, wobei ſie 35 Stunden un— unterbrochen beobachtet wurde, zeigten ſich bei ihr weißblaue Ausſtrahlungen, die von der linken Bruſtſeite ausgingen. Die Erſcheinung erloſch nach wenigen Sekunden. Dann erwachte die Frau, die während des Vorgangs in einem tiefen Schlaf lag, mit einem gerötetem Geſicht und hohem Puls. Die Strahlen, die von ihr zuweilen und nur für die Dauer weniger Augenblicke ausgehen, irgendwie zu regiſtrie⸗ ren, erwies ſich als unmöglich. Sie ſelbſt be⸗ richtet von einer Erſcheinung, die ſie am 22. Juni v. J. hatte, daß ſie im Schlaf plötzlich einen ſchweren Druck auf der Bruſt empfun⸗ den hätte. Sie hätte dann eine merkwürdige Helligkeit im Zimmer wahrgenommen, die ſie ſich nicht erklären konnte. Die verſchiedenen Phaſen des Mondwechſels ſollen einen gro⸗ ßen, unerklärlichen Einfluß auf die Erſchei⸗ nungen ausüben. Die bisherigen Unterſuchun⸗ gen konnten noch keine Klarheit uber das Phänomen bringen. Die verwöhnten Katzen In jeder Katze, auch in der verwöhnteſten Edelkatze, erwacht ſofort der Jagdtrieb, wenn ſie eine Maus erblickt und wittert. So iſt das auch bis vor einiger Zeit auf der ſchönen Inſel Solta, die zu Dalmatien ge⸗ hört, geweſen. Keine Maus auf der Inſel war vor den Katzen der Inſel ſicher, was jedoch nicht beſagen ſoll, daß die Mäuſe ab⸗ nahmen und gar auszuſterben drohten, im Gegenteil. Man weiß ſich heute noch nicht die Urſache zu erklären, die zu einer unge⸗ heuren Zunahme der Mäuſe führte. a Solta war ein Paradies für Katzen ge⸗ worden, aber wie es denMenſchen ergeht, die alle Tage Hummer oder Kaviar eſſen ſollen, ſo ging es auch den Katzen. Ihnen verging der Appetit an den Mäu⸗ ſen, ſie ſahen ſchon gar nicht hin, wenn ſich wo die kleinen frechen Nager zeigten, und aus dem Paradies'ör Katzen wurde ein ſol⸗ ches für Mäuſe. Sie wurden von Tag zu Tag dreiſter, zeigten keinerlei Scheu mehr vor ihren Feinden und vermehrten ſich un⸗ heimlich. Die Katzen haben ſich auf Fiſche umgeſtellt. Die Bevölkerung der Inſel Solta iſt in großer Sorge. Die Mäuſe vernichten die Ernte, ſie gehen an die Vorräte, zernagen die Kleider, kurz, wenn nicht bald der Mäu⸗ ſeplage ein Ende gemacht wird, müſſen die Bewohner auswandern. Allerlei vom November Der Monat November, in dem die Tages⸗ länge erneut recht merklich abnimmt, bringt uns eine Reihe bemerkenswerter Tage, an die ſich allerlei beſonderer Volksglaube knüpft. Mit dem November nähert ſich das Kirchen— jahr ſeinem Ende. Allerheiligen hat die triumphierende, Allerſeelen die leidende Gemeinſchaft im Jenſeits vor Augen geſtellt. Der 6. November bringt den Tag des heili⸗ gen Leonhard, des Schutzpatrons der Pferde und der Viehherden, an dem Dankgebete für die gut hereingebrachte Ernte und Bittgebete für Glück im Stall ſich auf den Leonhardifahr— ten und Leonhardiritten auf dem Land ver— einigen. An vielen Orten werden an dieſen Tagen die Pferde eingeſegnet und es wird dann ein Umritt mit ihnen veranſtaltet. Auf den 11. November fällt der St. Martins⸗ tag, der an den hl. Martin erinnert, von dem die Legende erzählt, daß er die Flucht in einen Stall ergriff, um ſeiner Wahl zum Biſchof zu entgehen. Nach altem Brauch wird an dieſem Feſttag die Martinsgans aufgetiſcht, die um dieſe Zeit noch zarter ſchmecken ſoll als zur Kirchweih. St. Martin iſt bekanntlich der Vater der Armen und hat nach der Ueberlieferung ſeinen Mantel mit einem armen Bettler geteilt, als er dieſem, angetan mit einem Gewande, das nur mehr aus herunter⸗ hängenden Fetzen beſtand, begegnete. Der mahnt, beſonders im Hinblick auf die kommen⸗ den kalten Wochen, daran, Barmherzigkeit zu üben und Opfer für das große Hilfswerk zu ſpenden. Das Feſt der hl. Eliſabeth, der „Helferin der Armen“, fällt auf den 19. November, das der hl. Katharina auf den 25. November. Die hl. Katharina iſt die Schutzpatronin der Philoſophen und der Stu⸗ denten, zugleich aber auch der Müller und Wagner.„St. Kathrein ſtellt die Räder ein“, lautet ein altes Bauernſprüchlein. Daß die hl. Katharina auch„Harf' und Geige einſtecken ſoll“, rührt daher, daß ſeit altersher mit dem Tag der heiligen Märtyrerin die öffentlichen Tanzluſtbarkeiten ein Ende nehmen. Am 25. November„ſtellt Kathrein den Tanz ein“. Dann naht die Adventszeit heran;„damit iſt auch die Zahl der Heimgartens auf dem Land gekommen und näher rücken die trau⸗ lichen Tage der Erwartung des Chriſtkindes und ſeiner Gaben an groß und Klein. Eine eigenartige Erſcheinung pflegt im No⸗ vember aufzutreten, nämlich die Sternſchnup⸗ penſchwärme, die meiſt um den 10. bis 15. November ſichtbar werden. Man bezeichnet dieſe Novemberſchwärme nach dem Sternbild, aus dem ſie zu kommen ſcheinen, Leoniden, nach dem Sternbild des Löwen.— In der Natur nimmt das große Sterben ſeinen Fort⸗ gang. 5 1 Der Adlerſchild für Geheimrat Wiegand. geheimer Regierungsrat Dr. Wiegand, der herdiente Archäologe, wurde anläßlich ſeines 70. Geburtstages am 30. Oktober mit dem Üdlerſchild des Deutſchen Reiches ausge⸗ zeichnet. Aus Heſſen und Naſſau * Frankfurt a. M., 31. Okt.(Ober⸗ ſtaatsanwalt.) Zum Oberſtaatsanwalt wurde der Erſte Staatsanwalt bei der Staats- anwaltſchaft des Oberlandesgerichts Frankfurt ernannt. * Frankfurt a. M., 31. Okt.(Unter bem Verdacht des Raubverſuchs.) In der Nacht wurden ein Mandelverkäufer und einige andere Paſſanten in der Schnur— gaſſe von den angetrunkenen Brüdern K. mit den Fahrrädern angefahren. Es entwickelte ſich eine Schlägerei, in deren Verlauf der eine der Brüder mit einem Schraubenzieher auf den Verkäufer einſtach und ihn an der Hand verletzte. Außerdem wurde dem Mann ein Daumen gebrochen. Die Taſche, in der der Verkäufer ſeine Einnahmen von 40 Rm. hatte, wurde zerriſſen. Der eine der beiden Rowdies ſoll dann nach der Taſche gegriffen haben, ſo daß die Vermutung naheliegt, daß die beiden Brüder die Abſicht hatten, den Verkäufer zu berauben. Beide wurden feſtge— nommen, beſtreiten aber jede Raubabſicht. Frankfurt a. M., 31. Okt.(Vom Mo⸗ torrad den Schädel geſpalten.) In der Nähe der katholiſchen Kirche in Nied lief abends gegen 7 Uhr ein vierjähriger Junge in ein Motorrad hinein. Er wurde dabei ſo unglücklich überfahren, daß ihm der Schädel buchſtäblich geſpalten und das ganze Geſicht zerriſſen wurde. Außerdem wurde dem Un— glücklichen ein Auge ausgequetſcht. Das Kind liegt in hoffnungsloſem Zuſtand im Höchſter Krankenhaus. * Bad Homburg, 31. Okt.(Vom eige⸗ nen Fuhrwerk überfahren.) In dem Kreisort Niederhöchſt war der Bauer Nikolaus Henrich mit ſeinem Fuhrwerk auf dem Wege vom Felde nach Hauſe. Als die Pferde plötz— lich ſcheuten, ſprang Henrich vom Fuhrwerk und fiel ihnen in die Zügel, um ſie auf dieſe Weiſe anzuhalten. Die Tiere gingen jedoch trotzdem durch, ſo daß der 72jährige Bauer etwa 20 Meter mitgeſchleift wurde. Das Fuhrwerk ging dann über ihn hinweg. Henrich erlitt derartig ſchwere Verletzungen, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wer— den muß. Darmſtadt, 31. Okt.(Neues Drucke⸗ reſae bände) Die Druckerei Kichler. in der die„Heſſiſche Landeszeitung“ hergeſtellt wird, hat ihren Neubau vollendet. Die Ecke Mackenſen⸗ und Saalbauſtraße, in die früher ein zweiſtöckiges Häuschen gedrängt war, iſt jetzt großflächig und ſchön geformt durch den vierſtöckigen Block des neuen und hellen Druk⸗ kereigebäudes, in dem auch die Schriftleitung der„Landeszeitung“ wieder eine Heimat hat. Darmſtadt, 31. Okt.(Unterſchlagung vor Gericht.) Der 48jährige Ludwig Lo⸗ renz aus Darmſtadt, der 3000 Mark für ſeine Firma einkaſſierte. Gelder unterſchlagen hat und ſein Treiben auch fortſetzte, als ihm die Inkaſſoberechtigung bereits entzogen war,— ſonſt hätte ihn die Firma vielleicht ſogar be⸗ halten,— wurde zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Darmſtadt, 31. Okt.(Wohltätigkeits⸗ Betrüger.) Der vor einiger Zeit in Darm⸗ ſtadt aufgetauchte Betrüger, der unter der Angabe, er käme vom Krüppelheim Nieder⸗ Ramſtadt, verſchiedene Geldbeträge erſchwin⸗ delte, wurde in Karlsruhe feſtgenommen. — Ebenſo konnte der in den letzten Jahren in Starkenburg auftretende betrügeriſche Sammler, der angeblich für Taubſtumme, Kriegsblinde und andere Wohltätigkeitsein⸗ richtungen erhebliche Geldbeträge einſteckte, von der Darmſtädter Kriminalpolizei feſtge— nommen werden. Darmſtadt, 31. Okt.(Straßenſper⸗ rung im Odenwald.) Die Provinzial⸗ ſtraße von Reinheim nach Groß-Bieberau, Km. 16,6 bis 18,8, iſt wegen Gleisverlegungs⸗ und Straßenbauarbeiten vom 29. Oktober ab bis auf weiteres für Kraftfahrzeuge und Fuhr⸗ werke geſperrt. Der Umweg für den Durch⸗ gangsverkehr geht über Hahn. Griesheim, 31. Okt.(Bau eines Sta⸗ dions.) Die Gemeinde Griesheim beabſich— tigt, dem Sport eine neue Heimſtätte zu ſchaf— fen. Der Gemeinderat beabſichtigt zu dieſem Zwecke 7,5 Hektar ehemaliges Gelände des Lagers Griesheim anzukaufen, auf dem ein Stadion errichtet werden ſoll, das ſich un— mittelbar an den Sportplatz der Turnerſchaft Griesheim anſchließen wird. Groß⸗Rohrheim, 31. Okt.(Vorwärts in der Arbeitsbeſchaffung.) Durch die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsre— gierung und der Landesregierung iſt der große Erfolg zu verzeichnen, daß Groß-Rohrheim nach langen Jahren einer erheblichen Arbeits- loſigkeit zum erſten Male frei von Arbeits- loſen iſt. Zum Teil wurden die bisher feiern⸗ den Vollsgenoſſen in der freien Wirtſchaft, zum Teil bei den Feldbereinigungsarbeiten im Ried eingeſtellt. Pfungſtadt, 31. Okt.(Beim Fußball⸗ ſpiel tödlich verunglückt.) Bei dem Bezirksklaſſenſpiel zwiſchen Haſſia Dieburg und Germania Pfungſtadt ereignete ſich ein tra⸗ giſcher Unglücksfall, der nach zehn Tagen zum Tod des erſt 22jährigen Chriſtian Geerling aus Pfungſtadt führte. Während des Spie⸗ les war er ohne Schuld eines Gegners in der Magengegend verletzt worden, konnte jedoch bis zum Schluß des Kampfes weiterſpielen. Erſt nach dem Spiel ſtellte ſich Erbrechen ein, und der Verletzte wurde in das Die⸗ burger Krankenhaus eingeliefert, wo di Aerzte einen Darmriß feſtſtellten. Trotz gut verlaufener Operation war Geerling nicht mehr zu retten. Offenbach, 31. Okt.(Beſchlüſſe des Stadtrates.) In der Stadtratsſitzung wurden 10 auf der Tagesordnung ſtehende Vorlagen erledigt. Die Bürgerſteuer für 1935 wurde auf 600 Prozent der Reichsſätze, alſo wie im Vorjahr, feſtgeſetzt. Der Oberbürger⸗ meiſter erklärte dazu. daß die Bürgerſteuer in Vonan Hütte. Urkeberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag Halle(Saale „Soll ich ſie mit mir nehmen?“ raunte die Windsbraut, Ofen. die zu Häupten der Schweſter durch die Luft fuhr.„Soll ich den Sturm ſchicken, der die Tannen umſplittert und auf den Weg des Menſchen da unten wirft? Soll ich von den Felſen die Zacken abbrechen und ſie ihr aufs Haupt ſchmettern, der Tollkühnen, die hier in unſer Winterreich einzudringen wagt? Sprich, Schweſter, was ſoll ich tun?“ Das Schneeweib reckte den Kopf. Schaute hinunter. Seine Augen ſahen über Tauſende von Meilen. Sie ſahen ins Geſicht und ins Herz. Dann wandte es ſich hinauf zum Himmel, wo die Windsbraut in ihrem heulenden Flug innehielt: „Laß das Menſchlein da unten, Schweſter. Für das wäre ſterben jetzt leichter als leben. Laß es leben. Es trägt Kummer genug.“ Die Windsbraut rief etwas herunter, fegte weiter. Sie riß die Wolkenfetzen und die Nebel auseinander. Das Schneeweib hielt den Atem an. Der Schneeſturm endete wie mit einem Zauberſchlag. Bettina ſah auf einmal den Weg vor ſich, ſah die tiefe Schneewehe über dem Felsſpalt, kaum fünf Schritte vor ihren Füßen. Einen Augenblick ſtockte ihr Herzſchlag. 5 nicht hell und klar geworden, wären nicht plötzlich die Nebelfetzen zerriſſen— dieſe Spalte, von Schnee trügeriſch überdeckt, wäre ihr Grab geworden. Aber ſie raffte ſich zuſammen. Ein Kind der Berge wie ſie war Gefahr gewöhnt. Vorſichtig lenkte ſie die Ski ſeitlich am Abhang hin. waren erſte Erlöſung. Wäre es jetzt Titelkampf um die deutſche Bettina öffnete. Feuchte Kälte ſchlug ihr entgegen. Sie ſchlug die Arme ein paarmal feſt ineinander, um ſich zu erwärmen. Dann ſchnallte ſie die Ski ab. Sie wußte hier in der Hütte Beſcheid. Die Streichhölzer lagen ver⸗ 126 wahrt. Reiſig war ſauber aufgeſchichtet vor dem kleinen Bald praſſelte die rote Glut und erwärmte mählich den kleinen Raum. Die Petroleumlampe über dem roh ge⸗ fügten Tiſch war raſch entzündet. Auf dem Herd ſtand das eiſerne Kochgerät. An den Wänden lehnten noch Holz— rahmen, lag zuſammengerollte Leinwand. In der Ecke ſtand der Farbenkaſten mit Pinſel und Farbentuben. Alles ſtand und lag hier ſo, wie ſie es verlaſſen, damals, als ſie Konſtantin Oldvörde abholte. Und nun war es mit ihrer Kraft vorbei. Sie ſank auf der Holzbank nieder. Ihr Kopf ſchlug auf den harten Tiſch. Sie konnte weinen. Endlich weinen! Um Kon⸗ ſtantin. Um ſich. Um ihre geſtoebene Liebe. Dieſe Tränen Sie wußte nicht, wie lange ſie ſo ſaß. Es war gut, ſo hier in der Stille zu ſein in dieſem Raum, der erfüllt war noch von dem Weſen des Geliebten. Endlich ſtand ſie auf, rollte eins der angefangenen Bilder auf. Schaute mit brennenden Augen darauf hin. Wie groß war das alles angelegt! Wie kühn und kräftig! „Nur noch die Natur wäll ich malen“, ſo hatte er zu ihr geſprochen.„Menſchen ſind zu klein. Sie ſind in ihren Leidenſchaften und Torheiten gefangen. Sie ſind wirr und machen einen ſelbſt wirr. Ewig allein iſt die Natur. In ihr wird man frei und ſtark.“ Und nun ſaß er unten im Tal in der Niederung, war verſtrickt in eine Liebe, die nur Leidenſchaft ſein konnte. Es war nicht Eiferſucht, was ſie ſo fühlen ließ. Wäre die große Künſtlerin, die ihn ihr genommen, auch ein großer ihrer Struttur geandert worden ſei. Den Ge⸗ meinden entſtünden dadurch erhebliche Aus⸗ fälle, die aus dem Ausgleichsfond von 25 Millionen Rm. ausgeglichen würden, aus dem Gemeinden bedacht werden ſollen, die als aus⸗ geſprochen notleidende Gebiete eine Erhöhung der Bürgerſteuer nicht vornehmen könnten. Aus dieſem Grund ſei eine Herabſetzung, über die man zunächſt Erwägungen angeſtellt habe, praktiſch unmöglich geweſen. Weiter wurde über die Einführung einer Vergnügungsſteuer beraten. Zu dieſem Punkt konnte der Ober⸗ bürgermeiſter mitteilen, daß ſich zahlreiche Städte des Nhein⸗Main⸗Gebietes mit nur ge⸗ ringen Abänderungen dem Offenbacher Plan angeſchloſſen hätten. Für den Ausbau des Waſſerwerks wurden 400 000 Rm. bewilligt und außerdem 40000 Rm. für den Bau eines Verbindungsrohres zwiſchen der Dietzenbacher und der Sprendlinger Landſtraße. Die An⸗ ſchaffung von zwei Rohöl-⸗Dieſel⸗Ueberland⸗ omnibuſſen wurde gleichfalls genehmigt. Zwingenberg, 31. Okt.(An Geldern des Arbeitsdienſtes vergriffen.) Im hieſigen Arbeitsdienſtlager wurden vor einiger Zeit Unterſchlagungen feſtgeſtellt. Bei der Prüfung ergab ſich, daß der als Schreib— kraft im Lager beſchäftigte 27jährige Karl Seibel über 400 Mark auf die Seite ge— ſchafft und zur Vertuſchung fünf Rechnungen gefälſcht hatte. Das Bezirksſchöffengericht in Darmſtadt diktierte ihm ein Jahr und drei Monate Gefängnis als Buße für Anter— ſchlagung und Arkundenfälſchung. Lich, 31. Okt.(Mit dem Laſtauto in den Straßengraben.) Beim Aus⸗ weichen vor einem Pferdefuhrwerk aus Ober— Beſſingen bei Lich ſtreifte der Kraftwagenfüh— rer Knöß von hier mit ſeinem Laſtauto das Pferdefuhrwerk. Während der Kutſcher und die Pferde unverletzt blieben, verlor Knöß die Herrſchaft über ſein Laſtauto, das in den Straßengraben ſauſte und dort umſtürzte, wo— bei auch noch der Benzintank in Brand geriet. Knöß und ein Mitfahrer wurden erheblich ver— letzt und mußten dem hieſigen Krankenhaus zugeführt werden. Hower bleibt Meiſter In der Neuen Welt in Berlin fand der Schwerge—⸗ wichtsmeiſterſchaft ſtatt. Vinzent Ho⸗ wer, der erſtmalig nach ſeiner ſchweren Ver- letzung wieder im Ring ſtand, ſah glänzend aus. Der Kölner erwies ſich auch gleich als der beſſere Techniker. Arno Kölblin kam bei der ausgezeichneten Deckung des Mei— ſters nur ſelten durch und einige Treffer ver— mochten den Titelhalter nie zu gefährden. Hower ſammelte fleißig Punkte, traf häufiger und genauer, ſo daß der nach Ablauf der Run⸗ den verkündete Punktſieg mit großem Bei⸗ fall aufgenommen wurde. gtraßenbahnwagen entgleiſt Aachen, 30. Okt. In Aachen ſprang ein Straßenbahnwagen in der Biegung auf der abſchüſſigen Karmeliter-Straße aus den Schie- nen. An der Bordſchwelle der Nachbarſtraße ſchlug er um. Eine Perſon wurde dabei getötet, zwölf Perſonen ſind verletzt worden. Die engliſch-ägyptiſchen differenzen. Die„Times“ veröffentlicht einen Bericht ihres Korreſpondenten in Kairo, der ſich mit der neuerlichen Spannung der äaqayptiſch⸗ britiſchen Beziehungen befaßt und in dem der Rücktritt des ägyptiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Yehia Paſcha gefordert wird. wollen. ſchaft weilte. ſprengen? Der Stand des großen Luftrennens London, 31. Okt. In Melbourne ſind bisher ſechs Teilnehmer des Luftrennens Eng⸗ land— Auſtralien gelandet. Von den an vor⸗ derſter Stelle hefindlichen weiteren Teilneh⸗ mern iſt der Auſtralier Melroſe um 5.27 Uhr MEZ. früh in Charleville gelandet. Der däniſche Leutnant Hanſen landete um 1.06 Uhr MéEz. in Newceaſtle Waters, der erſten Nebenkontrollſtelle nach Port Darwin, und ſtieg um 2.30 Uhr zum Weiterflug auf. Die anderen Teilnehmer liegen noch weiter zurück, größtenteils mit beſchädigten Flugzeugen. Strauß ⸗Austauſch⸗Konzert Tokio— Berlin. Berlin, 31. Okt. Die Kaiſerliche Muſik⸗ akademie in Tokio veranſtaltete in Verbindung mit der Reichsrundfunkgeſellſchaft aus Anlaß des 70. Geburtstages von Dr. Richard Strauß ein Austauſchkonzert mit Werken dieſes gro— ßen Meiſters. Der deutſche Kurzwellenſender übernahm die japaniſche Veranſtaltung und ſandte von der Berliner Philharmonie aus den deutſchen Konzertteil nach Tokio. Wie unter dem zahlreichen Publikum in der Phil— harmonie Vertreter der japaniſchen Botſchaft und viele Mitglieder der japaniſchen Kolonie zu ſehen waren, ſo ſaßen in Tokio zur dortigen Abendſtunde ebenfalls Japaner und Deutſche beiſammen. Vörſen und Märkte (Ohne Gewähr.) Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 63 Ochſen, 51 Bullen, 48 Kühe, 31 Färſen, 333 Kälber, 1389 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 33 bis 35, 29 bis 32, 27 bis 29, 25 bis 27, 24 bis 25; Bullen 32 bis 34, 28 bis 32, 26 bis 28, 24 bis 26; Kühe 24 bis 28, 22 bis 24, 18 bis 22, 12 bis 18; Färſen 36 bis 38, 34 bis 36, 28 bis 32, 26 bis 28; Kälber 46 bis 47, 44 bis 46, 38 bis 42; Schweine—, 53, 53, 50 bis 82. — Marktverlauf: Großvieh langſam, Ueber— ſtand; Kälber mittelmäßig, geräumt; Schweine langſam, Ueberſtand. Bei allen Gattungen beſte Qualität über Notiz. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 181 Ochſen, 126 Bullen, 346 Kühe, 314 Färſen, 793 Kälber, 46 Schafe, 2761 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen 36 bis 37, 32 bis 35, 27 bis 31; Bullen 36, 32 bis 35, 28 bis 31; Kühe 31 bis 22, 24 bis 30, 17 bis 23, 13 bis 16; Färſen 37 bis 38, 32 bis 36, 27 bis 31; Kälber 49 bis 52, 42 bis 48, 35 bis 41, 30 bis 34; Schweine 53, 53, 50 bis 53, 48 bis 53.— Marktverlauf: Großvieh mittel; Kälber leb⸗ haft; Schweine mittel, geringe Ware ſtark vernachläſſigt. Das bewährte Hausmittel für Kinder e u. Erwachsene ERZEUGNI5 ERNHALIII CM IN AFOTHEKEN ONO O εεν˙ Nun war ſie auf der Matte. Und da lag auch, ein⸗ Menſch, ſie hätte ſtill beiſeite geſtanden. Aber das Geſicht geſchmiegt wie in weiche, weiße Kiſſen, die Serner Hütte. Unter dem Reiſigdach der kleinen Stallung verborgen ſteckte in einem ſchneeſicheren Behältnis der Schlüſſel zur Marilka Losmirſkas war nicht das eines großen Menſchen. Keine gütige Seele ſprach aus dieſen herriſch⸗leidenſchaft⸗ lichen Zügen. Nur Härte, Beſitzenwollen, Triumphieren⸗ Er würde unglücklich werden an dieſer Frau— un⸗ glücklicher wohl noch, als ſie ſelbſt es war. Und kein Weg führte von ihr zu dem Geliebten, ihm zu helfen. Es blieb nichts anderes, als ſich ſelbſt bewahren und mit dem Schickſal fertig zu werden. 1 1 Zehntes Kapitel. Liddy Renningen ſandte ihre erſte Nachricht an Marilk aus Kairo, wo ſie mit einer internationalen Reiſegeſell⸗ „Wie weit biſt du mit Oldvörde?“ ſchrieb ſie.„Iſt es dir gelungen, den Eispanzer um das hochmütige Herz zu Ich komme ja nicht los von dieſem einen Gedanken mitten in der Pracht der antiken Bauwerke hier, mitten in dem ſinnverwirrenden Leben des bunten Orients; denke ich doch immer wieder an das, was er mir angetan hat. Wenn eine Frau ſeinen Hochmut brechen kann, dann biſt du es. Schreibe mir, Marilka, wie weit du mit ihm biſt.“ Marilka ſah ſinnend auf dieſe Zeilen. Aus jeder Linie der ſpitzen, unregelmäßigen Buchſtaben ſprach die Er⸗ regung, die immer noch in Liddy Renningen lebte. Sie hatte ihre Liebe zu Oldvörde noch nicht verwunden. Sonſt würde ſie nicht ſo tief haſſen. Und ſie, Marilka, ſelbſt? Ja, wie weit war ſie? Ein Spiel war es geweſen, ein Spiel, gekeimt aus Liddys Worten. Von ihr aufgenommen aus der geheimen Rach⸗ ſucht gegen alle Männer. Denn in allem rächte ſie ſich immer nur an dieſem einen, an Stanek Losmirſka, den ſie geliebt und der ſie betrogen. Mit kaltem Herzen hatte ſie das Spiel begonnen, in dem ſie Siegerin und Oldvörde Beſiegter werden ſollte. (Fortſetzung folgt.) 13 5 1 1 1 1 4 ee eee eee ee e douan N a VON N C ANN ANN. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 19 Nachdruck verboten. Er hüſtelte. 0 „Na, dann iſt's ja gut! Mir iſt auch lieb, ich brauche das Thema nicht bis in die letzten Möglichkeiten zu er⸗ örtern, mir wird leicht übel dabei. Alſo ſind wir einig. Ich erhalte in vierzehn Tagen von dir hundertzwanzig⸗ tauſend Mart, und den Schmuck läßt du mir außerdem. Du ſelbſt boteſt es mir an. Halte ich das Geld in Händen, werde ich nach Ueverſee fahren, und du ſollſt nichts mehr von mir hören. Kannſt deiner Sache ſicher ſein, mir liegt nichts an Europa, die Luft hier bekommt mir längſt nicht mehr.“ Sie atmete tief auf. „Ich ſelbſt werde dir das Geld bringen. Ich halte es auch für das beſte und ſicherſte. Ich werde in vierzehn Tagen in Paris ſein und erwarte dich am achten Auguſt, vormittags um elf Uhr, vor der Kirche Notre-Dame. Wir werden uns dort wie zufällige Bekannte begrüßen und zuſammen weitergehen. Unterwegs gebe ich dir das Geld, und wir trennen uns dann ſchnellſtens. Ich fahre im erſtbeſten leeren Auto fort, und damit iſt dein Aufenthalt in Europa abgeſchloſſen. Für immer!“ Er nickte „Bin ſelbſt froh, hier herauszukommen. Ein Menſch wie ich braucht weitere Horizonte, als Europa ſie bietet. Run iſt alſo alles beſprochen, und ich will gehen, damit uns nicht etwa noch dieſer Luftmenſch, der fliegende Generaldirettor, überraſcht, was dir vielleicht nicht er— wünſchr wäre Ich nehme an, meine ſchöne Witwe läßt ich von dem Luftmenſchen über meinen Tod tröſten. Sehr myſtertös iſt übrigens der Tod ſeiner Frau. Sie war eine ſchicke und extravagant wirkende Dame, mehr Weltdame als meine Witwe.“ Margoꝛs k ſagte leiſe:„Noch ein paar Fragen!“ Er neigte den Kopf:„Bitte! Die Neugier holder Frauen ſtille ich gern.“ Sie fragte:„Wo haſt du dich aufgehalten in der Zeit, die zwiſchen dem Brand und deinem nächtlichen Auf⸗ tauchen in meinem Ankleidezimmer liegt?“ Er machte ein ſchlaues Geſicht. „Da wohnte ich in einem geheimen Gelaß des Nonnen— hauſes, das ich auf einem alten Plan des Fundaments eingezeichnet fand, ſamt dem geheimen Gang, der von jenſeits des Parks, von dem Kapellchen der Priorin, ſeinen Anfang nimmt.“ Margots Kopf ruckte zurück vor Erſtaunen. Von einem geheimen Gelaß im Nonnenhauſe hatte ſie bisher ebenſo— wenig gehört wie von einem geheimen Gang, der von draußen dorthin führte. Er ſah ihre fragenden Augen und erklärte kurz und ſachlich, was für eine Bewandtnis es mit dem Gang und der Kellerzelle hatte. So erfuhr Margonerſt jetzt das Ge— heimnis des Nonnenhauſes, das der Mann ſchon ſo lange gekannt, das ihm ein Zufall ſchon vor Jahren enthüllt hatte, als er den Plan in einem alten, halb vermoderten Buch entdeckte. Er lachte: „Nachts, wenn ich ſicher war, niemand draußen zu be— gegnen, verließ ich meinen Schlupfwinkel und ging im Föhrenwalde ſpazieren, ſchnappte friſche Luft.“ Sie fragte erregt: „Da kennſt du wohl auch das Geheimnis der Nonnen— ſchreie? Irgendwie muß es da Zuſammenhänge geben.“ Er verzog ſpöttiſch den Mund. „Du hatteſt ein Kinderfräulein mit Namen Betty Toll Fellner— nebenbei bemerkt, eine ziemlich gebildete und geſcheite Perſon. Aber ſie iſt nicht nur geſcheit, ſie beſitzt auch ein kräftiges Organ, und da ſie mir ſehr ergeben war, mehr als dir, bat ich ſie, ein bißchen Spuk zu ſpielen. Sie kannte ſelbſtverſtändlich den geheimen Eingang ins Nonnenhaus auch. Na, alles Weitere kannſt du dir ja denken!“ Margot ſtanden helle Tränen in den Augen.„Dieſe Kanaille trägt alſo die Schuld am Tode meiner armen Mutter!“ ſtöhnte ſie. Er ſchüttelte den Kopf. „Ich bat Betty um den Liebesdienſt, weil ich dich und deine Mutter ein bißchen kirre kriegen wollte. Beruhige dich, deine Mutter wäre auch ohne den Spuk bald ge— ſtorben; ihr Herz war fertig.“ Sie wies herriſch zur Tür. „Geh! Verlaß mich! Mir graut vor dir! Und wenn du das Weibsbild vielleicht noch bei dir haſt, dann gratu— liere ich dir. Ihr ſeid eins des anderen würdig!“ Die Erregung Margots ließ ihn kalt. Er lächelte. „Betty bar bisher treu zu mir gehalten. Und nun auf Wiederſehen achten Augu vormittags elf Uhr, vor dem Portal der Kirche Notre-Dame in Paris!“ Er ging, ganz in ſeine Zukunftsgedanken eingeſponnen, in der Richtung nach dem Grooten Markt zu. Bis Paris 4 konnte er Betty noch mitnehmen; aber von dort aus wollte er eines Tages heimlich nach England verſchwinden. In London würde er ſich gediegene falſche Papiere verſchaffen und dann in die weite Welt fahren. In die lockende, weite Welt! nie treue Witwe! Auf Wiederſehen am 30. Bettys Rache. Nachdem Fred von Lindner das Zimmer verlaſſen hatte, ging Betty in ihre danebenliegende Stube und hielt ihre Hände unter den Hahn der Waſſerleitung, ließ kühles Waſſer über ihre Handgelenke rinnen. Das wirkte auf ſie immer beruhigend, und ſie brauchte Beruhigung, ſie war fieberhaft erregt. Fred von Lindner hatte ſie vorhin roh geſtoßen, und ſchon ſeit einiger Zeit war er grob und rückſichtslos gegen ſie. Immer klarer wurde ſie ſich darüber, daß er in Wahr⸗ heit nicht daran dachte, immer mit ihr zuſammen zu bleiben, daß er ihrer längſt überdrüſſig geworden, wie er bisher jede ſeiner Liebſten überdrüſſig geworden war. Sollte ſie abwarten, bis ſie einen Fußtritt von ihm bekam, bis er ſie eines Tages irgendwo hilflos ihrem Schickſal überließ? Sie hing an ihm, ſie würde ſich wahrſcheinlich noch lange nach ihm ſehnen; aber ſie durchſchaute ihn jetzt und kannte ihn. Er war rückſichtslos und ohne Skrupel. Und ſie konnte ihm das Benehmen von vorhin nicht ver⸗ zeihen. Auch hielt er ſie geizig knapp; nichts ſollte ſie ſich kaufen. Wenn er eines Tages verſchwinden würde auf Nimmerwiederſehen, war ſie beſtimmt nicht reicher als an dem Tage, wo ſie das Nonnenhaus verlaſſen hatte. Wohin ſollte ſie dann? Wieder zu Kindern gehen? Es war ja doch keins ſo lieb und niedlich wie Klein⸗Hedi, die ſie ſo gern gehabt hatte. Ihr war heiß, der Kopf ſchmerzte ſie; ſie rang ſich zu einem Entſchluß durch. Fred von Lindner hatte ihr als Lebensregel eingeprägt: Man muß, wenn man zu etwas kommen will, immer zuerſt an ſich ſelbſt denken und keine Glückschance vorbeigehen laſſen! Danach wollte ſie jetzt handeln, ſonſt ſaß ſie in abſehbarer Zeit in irgendeiner fremden Stadt ohne Geld und Hilfe. Sie befand ſich im Beſitz der Kofferſchlüſſel, und ganz unten aus Fred von Lindners Koffer nahm ſie ein Päck⸗ chen. Es enthielt den Schmuck und die noch unangegriffene Summe, die Fred Lindner durchHeiratsſchwindel Ludwiga Zeidener abgenommen hatte— das Geld, das ihn auf die Idee gebracht, auch ſein Arbeitszimmer im Herrenhauſe anzuſtecken und für die Welt darin mit zu verbrennen, daß man glauben ſollte, auch die hunderttauſend Mark ſeien zu Aſche geworden. Mit dem unauffälligen kleinen Paket und ihrem Hand⸗ täſchchen verließ Betty den Gaſthof am Grooten Markt. Sie ſagte zu dem Wirt, der vor der Tür ſtand, in entſetzlich zuſammengeſtoppeltem Holländiſch: „Wenn mein Bruder eher zurückkommen ſollte als ich, beſtellen Sie ihm, bitte, ich ſei nur zum Friſeur gegangen.“ Kaum aber hatte ſie ein paar Straßen durchlaufen, da nahm ſie eine Taxe und ließ ſich zum Bahnhof fahren. Ihr erſtes Ziel ſollte Rotterdam ſein, und nachdem ſie ſich dort elegant eingekleidet hatte, wollte ſie zurück nach Deutſchland Ihren Paß hatte ſie bei ſich. Den Schmuck und das Geld wollte ſie vor der Grenze gut in ihren Kleidern verbergen. In Deutſchland war ſie am ſicherſten vor einer Verfolgung Fred Lindners; nach Deutſchland würde er ſich doch nicht mehr wagen. Später, viel ſpäter wollte ſie dann den Schmuck ins Ausland bringen. Als ſie ſchon im Zug ſaß, kam Fred von Lindner in ausgezeichneter Stimmung in dem kleinen Gaſthof an. Er wunderte ſich, daß Betty ſorigegangen war; aber er empfand noch keinen Argwohn. Da ſah er, daß ihr Hut und ihre kleine Handtaſche weg waren, und dachte, ſie liefe wahrſcheinlich in der Stadt umher und ſpielte die Ge⸗ kränkte, weil er ſie am Morgen ein bißchen rauh be— handelt habe. Er pfiff vor ſich hin. Mochte ſie die Ge⸗ kränkte ſpielen; ſie würde ſich ja doch bald wieder ein⸗ finden. Es klopfte. Der Wirt ſtand auf der Schwelle. „Herr Bauer, ich ſollte Ihnen von Ihrer Schweſter be— ſtellen, ſie ſei nur zum Friſeur.“ Lindner verſtand Holländiſch, nickte:„Ich danke ſchön 2 Der andere erwiderte:„Keine Urſache, Herr Bauer!“ und entfernte ſich wieder. Er war einer von den Wirten, die ſich ſelbſt viel um ihre Gäſte kümmern müſſen, weil ſie nur wenig Perſonal halten können. Fred von Lindner zog eine deutſche Zeitung aus der Taſche, die er unterwegs gekauft hatte, und vertiefte ſich hinein. Er merkte dabei kaum, wie die Zeit verging. End⸗ lich aber, als er Hunger verſpürte, fiel ihm doch auf, daß Betty lange ausblieb. Ihn durchzuckte flüchtig der Ge— danke, ob ſie ſich vielleicht ſo gekränkt gefühlt, daß ſie ihn i verlaſſen hatte. Aber das war nicht anzunehmen, Geld beſaß ſie nicht— und wohin ſollte ſie auch? Und dann, ſie war ja toll verliebt in ihn. Do leicht wurde er ſie nicht los. Sie ging nicht von ſelbſt. Leider! Um ſie loszu⸗ werden, mußte er einen ſchlauen Plan aushecken. Mit einem Male wurde ſein Blick ſtarr. Zum Teufel, was bedeutete denn das? Der kleine Schlüſſelbund, den Betty aufzubewahren pflegte, lag ia da ganz offen auf ſeinem Nachttiſch? „Leichtſinniges Frauenzimmer!“ brummte er und ſteckte die Schlüſſel ein. Wie konnte die Gans nur die Schlüſſel liegen laſſen und ſo lange weggehen! Jeder hätte in⸗ zwiſchen an ſeinen Koffer herangekonnt. Das viele Geld befand ſich darin und auch der Schmuck. Er wü gehörig ſeine Meinung ſagen, wenn ſie kam f Er holte den Schlüſſelbund wieder aus der Taſche. Ein quälender, alarmierender Gedanke war mit einem Male in ihm erwacht und betäubte ihn faſt. Er ſchalt ſich ſelbſt, weil er überſtarke Erregung empfand, die ihn ſteif und ungelenk machte. Faſt hätte er den kleinen Schlüſſel nicht ins Schloß des es gebracht, ſo ungeſchickt waren ſeine ſonſt ſo flinken Finger. f Er ſchlug den Kofferdeckel zurück und atmete tief auf. Alles lag ſo ordentlich in dem Behälter, daß ſeine Angſt zurückebbte. Dennoch zitterten ſeine Hände, als er dorthin faßte, wo er die Werte aufhob. Mit einem unartikulierten Laut zog er die Hand zurück und warf dann alle Sachen, die er immer ſo ſorgfältig über die verborgenen Schätze zu legen pflegte, zu Boden. Seine Augen beſtätigten ihm, was ſeine Finger ſchon ge⸗ fühlt hatten: das Päckchen mit den Geldſcheinen und der Schmuck fehlte. Run wußte er, Betty würde niemals wiederkommen, und ſeine Roheit ihr gegenüber koſtete ihn ein Vermögen. „Kanaille! Verdammte Kanaille!“ fluchte er; grenzen⸗ loſe Wut raubte ihm faſt die Beſinnung. Niemals hätte er Derartiges für möglich gehalten. Er hatte Betty ab⸗ ſchütteln wollen und war nun ſelbſt auf ſehr einfache und raffinierte Weiſe von ihr abgeſchüttelt worden. Er holte ſeine Brieftaſche hervor. Dreihundert Gulden beſaß er noch, alſo ſehr wenig, und er würde gerade damit nach Paris gelangen können, um dort Margot mit dem verſprochenen Geld zu erwarten. 31. Was ein Handſchuh vermag. Hans Hammerſchlag betrat das Hotel, und obwohl er in Scheveningen wieder ganz im Bann der ſchrecklichen Kataſtrophe geſtanden, die ſeiner Ehe ein ſo überraſchend ſchnelles Ende bereitet, war er jetzt doch in faſt froher Stimmung. Er freute ſich, Margot wiederzuſehen. Ihr helles Geſicht, ihr liebes Lächeln ſollten ihn die Düſternis der Vormittagsſtunden vergeſſen machen. Anderntags begrub man die Tote, dann konnte er mit Margot nach Deutſchland reiſen. 5 Er wollte den Lift betreten, da kam der Portier auf ihn zu. „Verzeihung, Herr Generaldirektor! Der Herr, der vorhin Frau von Lindner beſuchte, hat hier an der Treppe einen Handſchuh verloren. Ich nehme wenigſtens an, es iſt der ſeine. Nach ihm kam niemand mehr, und als ich den Handſchuh ſah, war der Herr ſchon ein Weilchen fort. Die gnädige Frau weiß wohl die Adreſſe des Herrn.“ Hans Hammerſchlag hatte das Gefühl, ein ſehr törichtes Geſicht zu machen. Er ſchüttelte den Kopf. „Sie müſſen ſich irren, mein Lieber! Ich glaube nicht, daß jemand bei der gnädigen Frau geweſen iſt; ſie kennt ja hier keinen Menſchen.“ Der Portier erwiderte ſehr ſicher:„Doch, Herr General⸗ direktor, es war ein Herr da!“ Mechaniſch nahm Hans Hammerſchlag den Handſchuh und betrachtete ihn. Es war ein hellbrauner Herren⸗ handſchuh mit dunkelbraunen, breiten Steppnähten. Er gab den kleinen Gegenſtand zurück. „Wenn der betreffende Herr einen Handſchuh hier unten auf der Treppe verloren hat, wird er ſchon kommen und ſich erkundigen, falls ihm etwas daran liegt. Heben Sie ihn nur auf; die gnädige Frau geht das doch gar nichts an!“ Der Portier zog ſich mit dem Handſchuh zurück; aber Hans Hammerſchlag hatte ſich genau gemerkt, es war ein hellbrauner Handſchuh mit breiten, dunkelbraunen Stepp⸗ nähten. Er fuhr mit dem Lift in ſein Stockwerk, machte ſich ein wenig friſch und ging dann in die erſte Etage hinunter, klopfte an Margots Tür. Er dachte jetzt kaum noch an den Handſchuh. Der Portier hatte ſicher nur verwechſelt, daß nicht Margot, ſondern irgendein anderer Bewohner des. Hotels Beſuch empfangen hatte. Er klopfte und trat ein. Margot hatte inzwiſchen Zeit gehabt, ſich zu ſammeln; ſie brachte ein leidlich ruhiges Geſicht fertig und erklärte ſich auch bereit, mit hinunter⸗ zugehen zum Mittageſſen— aber als Hans Hammerſchlag ſie küſſen wollte, entzog ſie ſich ihm. „Wir dürfen das nicht tun!“ Er widerſprach: 5 „Warum denn nicht, mein Lieb? Dein Kuß hilft mir über alle die Widerwärtigkeiten hinweg, die ich noch immer habe.“ Sie wehrte ab.„Du verſprachſt mir, geduldig zu ſein.“ Er richtete ſich auf. „Du haſt recht, mein Lieb, ich bin ein ſchlapper Kerl und will mein Verſprechen von jetzt an halten; es kommt ja für uns beide auch einmal eine andere Zeit.“ Er erzählte nebenbei: „Denke nur, Margot, der Portier wollte mir durchaus einen Herrenhandſchuh mitgeben für dich; er behauptete, ein Herr, der dich vorhin beſucht hat, hätte ihn auf der Treppe verloren!“ Margot ſchluckte, die Luft wurde ihr plötzlich knapp; dennoch antwortete ſie raſch: „Der Portier har ſich geirrt. Wer ſollte mich wohl hier beſuchen?“ Sie lächelte ihn an.„Geh nur immer hinunter in den Speiſeſaal. Ich komme gleich nach.“ Er nickte: „Gut, ich gehe voraus. Uebrigens erklärte ich dem Portier auch, daß du hier keinen Menſchen kennſt, und gab ihm den Handſchuh zurück. Ich ſagte, der Verlierer würde ſchon bei ihm nachfragen, wenn ihm etwas an dem, Handſchuh läge.“ Margot dachte, damit würde ja die Gefahr, die der ver⸗ lorene Handſchuh für ſie heraufbeſchworen hatte, beſeitigt ſein. Fred kam eines Handſchuhs wegen beſtimmmt nich! noch einmal wieder, Hans Hamme eat ging zur Tür:„Alſo auf Wieder⸗ ſehen unten!“(Foriſetzung ſolgt.) 17 erheiligen— Allerſeelen de ndbendeecddddddddddmmdamdaddamddmdagdmdcdenmmmnddndcdddddddcdddddddddd Es geht jeden an Von Himmel und Hölle Es war um die Zeit, wo die Erde am, allerſchönſten iſt und es dem Menſchen am ſchwerſten fällt zu ſterben, denn der Flieder blühte ſchon und die Roſen hatten dicke Knoſ⸗ pen: da zogen zwei Wanderer die Himmels⸗ ſtraße entlang, ein Armer und ein Reicher. Die hatten auf Erden dicht beieinander in derſelben Straße gewohnt, der Reiche in einem großen, prächtigen Hauſe und der Arme in einer kleinen Hütte. Weil aber der Tod keinen Unterſchied machte, ſo war es geſchehen, daß ſie beide zu derſelben Stunde ſtarben. Da waren ſie nun auf der Himmelsſtraße auch wieder zuſammengekommen, und gingen ſchweigend nebeneinander her. Doch der Weg wurde ſteil und ſteiler, und dem Reichen begann es bald blutſauer zu werden, denn er war dick und in ſeinem Leben noch nie ſo weit gegangen. Da trug es ſich zu, daß der Arme bald einen guten Vorſprung gewann und zuerſt an der Himmelspforte an— kam. Weil er ſich aber nicht getraute, anzu— klopfen, ſetzte er ſich ſtill vor der Pforte nieder und dachte:„Da willſt du auf den reichen Mann warten, vielleicht klopft der an.“ Nach langer Zeit langte der Reiche auch an, und als er die Pforte verſchloſſen fand und nicht gleich jemand aufmachte, fing er laut an zu rütteln und mit der Fauſt dran zu ſchla— gen. Da ſtürzte Petrus eilends herbei, öffnete die Pforte, ſah ſich die beiden an und ſagte zu dem Reichen:„Das biſt du gewiß geweſen, der es nicht erwarten konnte. Ich dächte, du brauchteſt dich nicht ſo breit zu machen. Viel Geſcheites haben wir hier oben von dir nicht gehört, ſolange du auf der Erde gelebt haſt!“ Da fiel dem Reichen gewaltig der Mut; doch Petrus kümmerte ſich nicht weiter um ihn, ſondern reichte dem Armen die Hand, da— mit er leichter aufſtehen könnte, und ſagte: „Tretet nur alle beide ein in den Vorſaal; das weitere wird ſich ſchon finden!“ Und es war auch wirklich noch gar nicht der Himmel, in den ſie jetzt eintraten, ſondern nur eine große, weite Halle mit vielen ver— ſchloſſenen Türen und mit Bänken an den Wänden. „Ruht euch ein wenig aus,“ nahm Pe⸗ trus wieder das Wort,„und wartet bis ich zurückkomme; aber benutzt eure Zeit gut, denn ihr ſollt euch mittlerweile überlegen, wie ihr es hier oben haben wollt. Jeder von euch ſoll ges genau ſo haben, wie er es ſelber wünſcht. Alſo bedenkt's, und wenn ich wiederkomme, macht keine Umſtände, ſondern ſagt's, und vergeßt nichts; denn nachher iſt's zu ſpät.“— Damit ging er fort. Als er dann nach einiger Zeit zurückkehrte und fragte, ob ſie fer⸗ tig mit Ueberlegen wären, und wie ſie es ſich in der Ewigkeit wünſchten, ſprang der reiche Mann von der Bank auf und ſagte, er wolle ein großes, goldenes Schloß haben, ſo ſchön, wie der Kaiſer keins hätte, und jeden Tag das beſte Eſſen. Früh Schokolade und mittags einen Tag um den andern Kalbsbraten mit Apfelmus, und Milchreis mit Bratwürſten und nachher rote Grütze. Das wären ſeine Leibgerichte. Und abends jeden Tag etwas anderes. Weiter wollte er dann einen recht ſchönen Großvaterſtuhl und einen grünſeide⸗ nen Schlafrock; und das Tageblättchen ſolle Petrus auch nicht vergeſſen, damit er doch wiſſe, was paſſiere. Da ſah ihn Petrus mitleidig an, ſchwieg lange und fragte endlich:„Und weiter wün— ſcheſt du dir nichts?“—„O ja!“ fiel raſch der Reiche ein,„Geld, viel Geld, alle Keller voll; ſoviel, daß ich es gar nicht zählen kann!“ „Das ſoll du alles haben,“ entgegnete Petrus,„komm, folge mir!“ und er öffnete eine der vielen Türen und führte den Reichen in ein prachtvolles, goldenes Schloß, wie jener es ſich gewünſcht hatte. Nachdem er ihm alles gezeigt, ging er fort und ſchob vor das Tor des Schloſſes einen großen eiſernen Riegel. Der Reiche aber zog ſich den grünſeidenen Schlafrock an, ſetzte ſich in den Großvater⸗ ſtuhl, aß und trank und ließ ſich's gut gehen, und wenn er ſatt war, las er das Tageblätt⸗ chen. Und jeden Tag einmal ſtieg er hinab in den Keller und beſah ſein Geld.——— Und zwanzig und fünfzig Jahre ver- gingen und wieder fünfzig ſo, daß es hundert waren— und das iſt doch nur eine Spanne von der Ewigkeit— da hatte der reiche Mann ſein prächtiges, goldenes Schloß ſchon ſo über— „Der Kalbsbraten und die Bratwürſte werden auch immer ſchlechter,“ ſagte er,„ſie ſind gar nicht mehr zu genießen!“ Aber es war nicht wahr, ſondern er hatte ſie nur ſatt.„Und das Tageblättchen leſe ich ſchon lange nicht mehr“ fuhr er fort;„es iſt mir ganz gleichgültig, was da unten auf der Erde ſich zuträgt. Ich kenne ja keinen einzigen Menſchen mehr. Meine Be— kannten ſind ſchon längſt alle geſtorben. Die Menſchen die jetzt leben müſſen, machen ſo närriſche Streiche und ſchwatzen ſo ſonderbares Zeug, daß es einem ſchwindlich wird, wenn man's lieſt.“ Darauf ſchwieg er und gähnte, denn es war ſehr langweilig, und nach einer Weile ſagte er wieder: Mit meinem vielen Gelde weiß ich auch nichts anzufangen. Wozu hab ich's eigentlich? Man kann ſich hier doch nichts kaufen. Wie ein Menſch nur ſo dumm ſein kann und ſich Geld im Himmel wünſchen!“ Dann ſtand er auf öffnete das Fenſter und ſah hinaus. Aber obſchon es im Schloſſe überall hell war, ſo war es draußen ſtockdunkel; ſtockdunkel, ſo daß man die Hand vorm Auge nicht ſehen konnte, ſtockdunkel, Tag und Nacht, jahraus, jahrein und ſo ſtill wie auf dem Kirchhof. Da ſchloß er das Fenſter wieder und ſetzte ſich aufs neue auf ſeinen Großvaterſtuhl; und jeden Tag ſtand er ein- oder zweimal auf und ſah wieder hinaus. Aber es war noch immer ſo. Und immer früh Schokolade und mittags einen Tag um den anderen Kalbsbraten mit Apfelmus und Milchreis mit Bratwürſten und nachher rote Grütze; immerzu einen Tag wie den anderen. Aſorseoeſen im Vaſde Ich kam am Allerſeelentag Des Wegs durch einen dunklen Hag, Da, als ich ſchon im Forſte tief: Wars mir's, als ob mir jemand rief: „Ich war dir teuer einſt ſo ſehr, Nun denkſt du längſt an mich nicht mehr, Und doch als man zu Grab mich trug, Der Tränen floſſen dir genug.“ Ich ſchwieg, und wie ich weiter ſchritt, Wars mir's, als ging ein Schatten mit, Der ſprach zu mir ſo ſchaurig hohl: „Ich ſage dir nicht Lebewohl,— Da ich verſchied am fernen Ort. Schwand dir ſchon jed' Erinnern fort?“ Ich ſtarrt' und blickte lang mich um Doch wieder war es um mich ſtumm. Erſt als ich aus der Wildnis ſchied, Ein Glöcklein mich im Schmerz beriet: „Gib acht,“ ſo drang ſein Ruf mir zu, „Wie bald einmal vergeſſen du!“ Stimme des Ewigen Allerſeelen Es iſt Allerheiligentag, und heute abend wird in der Kirche alles ſchwarz, und fängt Allerſeelen an, und man geht mit der Pro⸗ zeſſion auf den Kirchhof, und betet und ſingt und weint auf den Gräbern. Graue trübe Wolken hängen am Himmel, wie wenn er ſel⸗ ber Trauer angelegt hätte und auch weinen möchte über die vielen Kirchhöfe und Toten darin, und über die vielen Lebendigen, die um die Gräber wandeln und darauf knien und ſelber den Todeskeim im Herzen tragen. Und der Wind weht in den Zweigen der Bäume, gals ſeufze er wehmütig über das Sterben der Nenſchen, und ſtreut welke, tote Blätter über die Erde dahin. Ach, es iſt ein ſchwermütiger Abend, und an keinem Tag im Jahr hängen ſo viele Tränen an ſo vieler Menſchen Augen. Auch du magſt weinen, geliebtes Haupt, um den Vater oder die Mutter, um das Kind oder das Gemahl, um das Geſchwiſter oder den Freund; vielleicht haſt du um mehr als zum eines zu klagen. Wenn du aber niemand drüben haſt, das dir eng verbunden war in iebe und Verwandtſchaft, ſo ſtell dich in Ge— danken an dein eigenes zukünftiges Grab, und deine um dich ſelbſt. Wenn du aber fertig hiſt mit betrübten Gedanken und Trauern und Rlagen, und die Leute allmählich ſtill und ernſt eines um das andere fortwandeln, und der Kirchhof bald leer iſt; ſo will ich noch inen beſonderen Umgang oder eine Privat⸗ prozeſſion um die Gräber mit dir halten. Du yollſt das Volk, und ich will der Pierer ſein. Zuerſt führe ich dich an das Grab eines ei chen Mannes. Reich iſt er aber ge⸗ dorden auf allerlei Wegen: er iſt ſchlau und fiffig g f 9 hat geſpottet über die 1 13 1. ig „die lieber einen Vorteil eine Sünde zu tun. Vor denen, die Gewalt haben, auf dieſer Erde, hat er ſtets gewinſelt vor Untertänigkeit; und hat immer ja oder nein geſagt, wie er dachte, daß es in den Ohren der Herren angenehm lauten werde; und hat ſich ſehr gefürchtet vor den Augen ſeines Vorgeſetzten. Vor dem Herr Gott hat er ſich aber gar nicht gefürchtet; doch ging er jedes— mal, wenn die Seelenmeſſe für einen reichen Anverwandten gehalten wurde, und wegen der Leute auch an etlichen Feſttagen in die Kirche, und hat dadurch Gott hinlänglich Ehre er— wieſen. Vielen ſeiner Bürger hat er auch zu ihrem Recht verholfen und ihnen ihr Sach zu— geſprochen, beſonders wenn die Leute von Er— kenntlichkeit und von Anſehen waren, oder wenn ſie mit ihm in Blutsverwandtſchaf ſtanden. Was er am wenigſten leiden konnte, das waren erſtens arme Leute, oder wie er ſie titulierte, Lumpenpack, und zweitens, wenn man vor ſeinen Ohren vom Sterben redete. Er iſt aber reich und dick geworden; und als er doch ſterben mußte, ſoll es ihm vorgekommen ſein, der Teufel ſtehe vor dem Bett. Ich weiß nicht, was an der Sach iſt; man kann auch nicht auf alles Gerede der Leute gehen. Uebri— gens, als er dann tot war, hat er eine ganz vornehme Leiche bekommen. Was etwas eſſch⸗ tes im Ort iſt, ging mit der eLiche; aber ge— weint iſt nicht viel dabei worden(iſt auch nicht notwendig); mehr zu ſeinen Lebzeiten von der Witwe und von dem Hinterſaß und dem ver⸗ ſchuldeten Bäuerlein, dem er den Acker ver⸗ ſteigern ließ, weil er ihn ſelber haben wollte. Den Acker hat er ſehr wohlfeil gekriegt; denn die Leute haben ſich geſcheut, dem reichen Mann gegenüber ein Gebot darauf zu tun. Freilich hat er den Acker nicht mitnehmen dürfen, und auch den andern erpreßten oder nen Schaden litten, als J erſchlichenen Wucher nicht; hingegen ſtand ſeine Seele dafür im Unterpfandsbuch des Teufels mit mehrfacher Verſicherung einge- ſchrieben. Möchteſt du bei ihm liegen?— Nicht weit davon iſt das Grab eines ein— fachen ſtillen Mannes. Er war fromm und gottesfürchtig; lebte ſtets im Frieden mit den Hausgenoſſen, und im Frieden mit den eLuten in der Nachbarſchaft; erzog ſeine Kinder, daß ſie arbeitſame, geſittete und freundliche Nach— barn wurden; gab dsen Bettlern vor der Tür nicht viel, ſuchte aber arme hilfloſe Leute von ſelber auf, um ſie zu unterſtützen. Es war ein lieblicher Anblick für Verlaſſene, wie wenn ein Engel Gottes hereinträte; mit herzlichem trö— ſtenden Wort und mit gern gegebener Gabe linderte er den Kummer; entbehrte manchmal ſelbſt, um mehr geben zu können; und wo er nichts tun konnte, bekümmerte er ſich in inni gem, herzlichem Mitleiden. Es wurde im Ort wenig von ihm geſprochen; und wenn zufällig im Wirtshaus die Rede auf ihn kam, ſo hieß man ihn einen Betbruder und lachte über ihn, daß er ſein Geld an Bettelgeſindel hänge, ſtatt ſich ſelber gütlich zu tun. Da er ſtarb, gingen wenige angeſehene Leute mit der Leiche; wohl aber weinte in einigen armen Wohnungen eine Mutter oder ein alter kränklicher Mann bitterlich, als das Scheidzeichen läutete, und klagten:„Wäre ich doch für ihn geſtorben; jetzt iſt mir das Leben ganz verleidet.“ Alle aber ſagten:„Es iſt ein braver Mann ge— weſen.“ Und der Nachbar, der ſich ſonſt ſehr vor Toten und Geſpenſtern fürchtet, und viel davon zu erzählen weiß, ſprach:„Bei dem ſeiner Leiche könnte ich die Nacht ganz allein wachen, und würde mich gar nicht fürchten.“ Weiterhin liegt eine Witwe. Ein arm⸗ ſeliges Kreuz ohne Namen, damit es weniger koſte, ſteht auf ihrem Grab. Ich will nicht umſtändlich erzählen, wie es ihr ergangen; wie ſie Druck und Ungerechtigkeit ausgeſtanden, weil ſich niemand um ſie annahm; wie ihr älteſter Sohn in die weite Welt ging, und die alte ſchwache Frau das Feld nicht mehr be— ſtellen konnte; wie ihr das Häuschen verſtei⸗ gert wurde, weil ſie die zurückgelaſſenen Schul— den ihres Mannes nicht bezahlen konnte; wie ſie zuletzt der Gemeinde zur Laſt fallen mußte, indem ſie langwierig krank wurde; wie ſie da— bei grobe Begegnung zu tragen hatte und bit— tere Reden, daß ſie der Gemeinde ſo viel koſte und ſo lang nicht ſterbe; wie ihr Sohn, da er wieder heim wollte, im Spätjahre in der Fremde die Ruhr bekam und ſtarb; und wie ſie endlich im ärgſten Zuſtand ihrer Krankheit in ein anderes Haus geſchleppt wurde, weil bei der neuen Verſteigerung ihrer Verpfle— gung ein anderer ſie wohlfeiler übernahm, und wie ſie wenige Stunden nach dem Transport in die letzten Züge fiel. Sie aber hat nicht viel dabei geklagt und gejammert, ſondern, wenn ſie durch irgend ein Leid einen neuen Herzſtoß bekam, ſchaute ſie ſtill aufwärts und liſpelte: „Herr, nicht wie ich will, ſondern wie du willſt!“ Schon viele Jahre lang wußte ſie nicht mehr, was eine Freude iſt; und gewöhnte ſich an Leid und Elend, daß es ihr kaum je in den Sinn kam, wie auch für ſie noch freudige Zeiten kommen könnten. Wie muß es ihr geweſen ſein, da der Tod die harte Kette des Leibes, durch welche ſie an die Erde gefeſſelt war, zerbrach, und ihre Seele Gott entgegen— flog! So ſchwebt ein Adler, der gefangen war und losgelaſſen wird, in allgewaltigem hohen Flug freudevoll der Sonne entgegen; ſo eilt eine Taube, im fremden Ort gebunden, ſehnſüchtig der Heimat zu, wenn eine mit⸗ leidige Hand ihr die Flügel löſt.— Wie muß die Seele, in langem heißen Feuer der Trübſal ein reines Gold geworden vor dem Herrn, überſtrömt worden ſein von himmliſcher Se— ligkeit, da ſie ſchauen durfte Gott in ſeiner Majeſtät und in ſeiner ſüßeſten Freundlich⸗ keit, und alle wiederfand, die ihr auf Erden verdienterweiſe lieb geweſen waren, ausgelit⸗ ten, geſund und freudevoll für immer! in jeder Hinsicht vorteilhaft Mantel, aus marengo- erligem Stoff mit gro- ö em Lammschelkrag., 1 ganz gefüſtert Flieg. Mantel, moder- ner Bouclésſoff, fesche heversform à. lndisch- Mantel, sporil. Form,] Lemm, genz 8. 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Ueberall ein Rieſenerfolg Für alle Film * N 20875 0 en Todles-Unzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in 7 ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen geſtern nachmittag 2 Uhr unſeren lieben Vater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager und Onkel err Adam Dewald 2. nach längerem, ſchmerzlichen Leiden, im Alter von nahezu 70 Jahren, wohlvor⸗ bereitet durch den Empfang der heiligen Sterbeſakramente in die ewige Heimat abzurufen Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 31. Oktober 1934 Die trauernd Hinterblebenen. Die Beerdigung findet morgen Donners: 5 tag nachmittag 1 Uhr vom Trauerhauſe Lampertheimerſtr. 18 aus ſtatt. —— Reichsmusſkkammer Betr. Kirchweihe in Biernheim Wir machen die Wirte und alle Unter— nehmer nochmals darauf aufmerkſam, daß ſämtliche Muſikgeſchäfte ſofort der Ortsmuſikerſchaft Bensheim, Kaiſer Wilhelm— ſtraße 57 zu melden ſind. Wir bitten die Meld— ung aber ſofort vorzunehmen, damit für gute Beſetzung Gewähr geleiſtet werden kann. Ortsmuſikerſchaft Vensheim. Zwei 5 kinnen-⸗ Wein schweine Weiß- u. Rotwein, offen und in Flaſchen N N Südwein Samos, Malaga, Wermutw. Miſtella(Blutwein) Schaumwein Spezialität Kupferberg, Kupfer⸗Gold U* Spirituoſen Kirſchwaſſer, Zwetſchen— waſſer, Weinbrände. erhalten Sie ſtets in beſter Qualität ſtets preiswert bei J. Mich. Werle l. Lampertheimerſtraße 11 Wein⸗ u. Spirituoſenhandl. Vertretungen erſter Häuſer des Rhein-, Pfalz. u. Moſelgebietes ca. 1 Ztr. ſchwer zu verkaufen. Wo? ſagt der Verlag Ein leeres Ammer zu vermieten Bismarck ſtraße 25 Schönes Zimmer mit Küche ſofort zu ver⸗ mieten. Wo? 2 5 stragen-Anzüuge 1 in modernen Mustern 35. 45.— 55. 30 Sport-Anzüge 83 mit 1 und 2 Hosen * 40. 50. 60. 25 Winter-Mäntel 25 in Ulster- und Paletolflorm 5 35.— 45.— 55. Paletot mit Samtkragen 1 in schwarz und marengo 0 35. 45. 55. 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Familienangehörigen, ſowie alle Freunde und Gönner des Vereins herzlichſt ein. 0 Der Vorſtand: J. Lamberth. Eintrittspreiſe: Nichtmitglieder 50, Mitglieder 30, Damen 20 Pfg. Die Mitglieder haben ihre Mitglieds— karte vorzuzeigen. Am Sonntag, deu 4. November, abends ½9 Uhr, 5 Herbſt⸗Schauturnen Wir laden hierzu unſere Ehrenmitglieder, Mitglieder und deren; fnmnmmmmammmmmmmmmmmnnmdunmnunmnns Bestellt Zur gefälligen Beachtung! den Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns Anzeloer ſofort gemeldet werden, damit wir für iernneimer monatlich nur deren Abhilfe ſorgen können. Derverlag. NM. 1.40 Achtung! Donnerstag(Ullerheiligen) Der grofle Spitzenfüm der Europa im Unlon- Film- Palast! Plätze sichern. Infang halb 8 Uhr.) Der Schimmelreiter“ Alle Druckarbeiten . Handwerk, Industrie, Vereine, Private 35 schnell und billig Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstrage 36 Telefon 117 S eee S S SS eee FEE 1 An alle Bauern und Landwirte Betrifft: Beitragserhebung zum Reichs⸗ nährſtand. Die erſte Rate des Beitrages zum Reichs— nährſtand war am 15. Oktober 1934 fällig. Der Beitragsbeſcheid iſt durch das Finanzamt jedem Pflichtigen zugegangen. Hierdurch for⸗ dere ich alle Bauern und Landwirte öffentlich auf, dieſer ihrer Zahlungsverpflichtung(ſo⸗ weit noch nicht geſchehen) innerhalbeiner Woche nachzukommen. Nach Ablauf dieſer Woche beginnt das Finanzamt mit der koſtenpflichtigen Einziehung der dann noch rückſtändigen Beiträge. N Heppenheim, den 27. Oktober 1934. Heil Hitler! Reichsnährſtand Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Süd. Reinheimer, Kreisbauernführer. Trauerdruchsachen der, lsrnhelmer Anzeiger“ 1 — 6 kennen uns vom biernhelmer Hir chwelnfest 9 Höchste Zeit ist es also, seine Ware rasch und billig durch ein Inserat im„Jiernheimer Anzeiger“ anzubieten! Redaktion und Verlag Wir sind auch telef. unt, Nr. 117 erreichbar C ðVBd ͤ FFFöV ß—— 1 Nur doch 10 10e ö 0 0 90 140 Eonnt Wand! Aelte 22 1 Ainzel 13 e Di. Vorber. Die Un gang d no Im die B nicht n auch ſi⸗ Tatſach Kraft, wirtſch tungen nacht Induſt beſond Hausr⸗ Arbeit! Porzel und N Induſt dung, pich⸗ 1 Teil e Beſchä chen J und di die in iſt nic Nun im Se nach für de höher das 2 die S tel di ſteigen iſt— ſatzſu: vom denn kaum erfolg eine Umſa günſt aber Juli dinge Jahr über Augt war. Mon den nem weng Lebe die ten. M ſcher ſiche Feſt betr Zah 344