Kätchen Rößfling Leonhard Bugert VER L OB TE Viernheim, Kirchweih 1934 F Skarr KARTEN 190 inre Verlobung beehren sich anzuzeigen Lena Weidner Michael Ringhof viernheim, Kirchweih 1934 4 —— Ihre Verlobung beehren sich anzuzeigen Katharina Klee Georg Gallei Viernheim, Kirchweihe 1934 um Freischütz Kirchweih-Sonntag, Montag und Dienstag gutbeſetzte Tanzmuſik Kapelle: Schwarz-Weiß Viernheim. Verſtärktes Orcheſter! Vorzügliche Küche! Gepflegte Weine! Es ladet recht freundlich ein Peter Poehim u. Frau Samstag Abend— bei beſter Beſetzung. Wir laden hierzu die Einwohnerſchaft insbeſonders Freunde und Bekannte höflichſt ein. Es iſt für alles gut geſorgt! Georg Kirchner, Tanzlehrer Josef Klee u. Frau —. „Zum Löwen“ Kirchweihſonntag und Montag Tanz Muſikaufführung: Ortsmuslkerschaft Viernheim Bekannt gute Küche, Urima Welde Bräu, Reine Weine 1 Es ladet freundlichſt ein Bernh. Brückmann u. Frau SSSG SSG GOGO Casthaus„zum Engel“ Sonntag und Montag Wirchweintanz ddt vorzügliche Weine. Beste Hüche. 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Dort fängt die Kirchweih⸗ Stimmung an Dort zeigt man die ſchönſte Operette der Welt ſinns und der Liebe. ganz ohne Sonne blüht die Roſe nicht. habt Euch lieb. 4. Machen wir's den ein Neſt. Anfang 7 Uhr 1. Vorſtellung große Jugend und Kindervorſtellung. Bezaubend herrlicher Melodienrauſch. Feuerwerk des Hymne, des Froh⸗ Das ſchönſte und luſtigſte das je da war. Mit Marta Eggerth, Hans Söhnker, Ida Wüſt, Paul Hörbiger u. Paul Kemp. Die Schlager des Bombenfilms ſind: 1. Mädels gibt es wunderfeine, doch wer liebt der ſieht nur eine. 2. Ganz ohne Weiber geht die Choſe nicht, 3. Tauſend kleine Englein ſingen Schwalben nach, baun wir uns Dazu ein reichhaltiges Beiprogramm nebſt Ufa⸗Tonwoche. Kirchweih⸗Sonntag, ⸗Montag und Dienstag 7/10 Uhr 2. Vorſtellung. Jeden Mittag Achtung! Filmfreunde noch heute Samstag letztmals Der weige Adler zum Schützenhof Halte über die Kirchweihtage dem werten Publikum und Vereinen meine Lokalitäten beſtens empfohlen. 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S monatl. 1 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich en„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährl. 0 den Fahrplan und den a Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſ ftsſtelle u. bei den Boten Uelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan rnſprecher 117.— Telegr.: An 5 Main, Verantwortlich für iger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. 5 7 e — Einzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Viernheimer Zeitung eunbeimer Anzeiger . Gbernbetmer Bürger- tg.. Siernb. Bolkz blatt Anzeigenpreiſe: Die 12g bei Wiederholung abgeſtufter altene Milltmeter⸗Zeilt. Pfennig, Reklame Pfennig, abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von lämtlichen Annoncen Expeditionen Peutſchlands u. des Auslands Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Amtsblatt der Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt ee e Tagen kann jedoch eine Gew Geſchäftsſtelle: A r nicht übernommen werden olf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 252 Die Heimatſcholle Vom 11. bis 18. November findet in Go s⸗ lar der 2. Reichsbauerntag ſtatt, der für die nächſtjährige Arbeit des Reichsnähr⸗ bandes zielgebend ſein wird. Mit unerſchüt⸗ terlicher Zielſicherheit iſt das Dritte Reich den Weg gegangen, um das höchſte Ziel des Nationalſozialismus, das Wohlergehen des geſamten deutſchen Volkes, zu erreichen. Ins⸗ beſondere dem Bauernſtand, dem erſten und wichtigſten Stand im Deutſchen Reich, konnte mit Nachhalt geholfen werden. Drei große, revolutionäre und neuzeitgeſtaltende Gedan⸗ kengänge fanden in raſcher Aufeinanderfolge geſetzlichen Niederſchlag: Das Geſetz über die Neubildung des deutſchen Bauerntums vom 14. 7. 1933, das Reichsnährſtandsgeſetz vom 13. 9. 1933 und ſchließlich das Reichserbhof⸗ geſetz vom 29. 9. 1933. Auf dieſen Geſetzen konnte innerhalb eines Jahres jene große Organiſation entſtehen, die nirgendwo in der Welt ihresgleichen findet. Ihre Krönung bildet die neue Marktordnung. Durch ſie ſind die Preiſe unſerer landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſe auskömmlich und ſtetig geworden. Der deutſche Bauer, der durch das Reichserb⸗ hofgeſetz für immer mit ſeiner Scholle feſt verwurzelt iſt, kann wieder auf lange Sicht arbeiten, ſich einen feſten Plan machen und ſeinen Boden vielſeitig mit dem Anbau nur der Früchte ausnutzen, die von Natur aus am ſicherſten gedeihen und für die allgemeine Volkswirtſchaft am notwendigſten ſind. ebenen mie pr man ſich in der. Jiberaliſti⸗ ſchen Aera über den Begriff 5 hinweg⸗ geſetzt hatte, war auch der Volkswirtſchaft, der Wirtſchaft des Volkes, ihr Zweck und gegangen. Der Zweck des Wirtſchaftens lag ja nicht mehr in der Be⸗ darfs deckung. Da man am Umſchlag verdienen konnte als an hatte de? Händler das gewonnen. Sinn der volkswirtſchaftlichen Arbeitstei⸗ ſteigenden Arbeit zwecks Ergiebigkeit der vollkommener Bedarfsdeckung geſucht werden kann. Zum Brauhaus faggaggaggaggaggagaggagggagaggggggggggggggaagaaggaga Auf Kirchweihe halte ich meint 1 Stetigkeit, Vielſeitigkeit und Bodenſtändig⸗ keit ſind erſte Vorausſetzungen dafür, daß die Heimatſcholle in höchſtem Maße ertragsfähig gemacht werden kann, ohne daß ihre natür⸗ liche Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird. Um von der Willkür des Auslandes unabhängig braucht die Nation Nah⸗ ſtoffbedarfes weitgehendſt aus eigenen 1 Quellen. Die neue Marktordnung bildet die Grundlage für die Erfüllung dieſer gewalti⸗ Mit ihr hat der National⸗ ſozialismus die feſtgefahrenen handelspoliti⸗ ſchen Verhältniſſe in Europa aufgelockert und wieder in Fluß gebracht, ſodaß nunmehr eine ſinnvolle Ordnung der europäiſchen Wirtſchaft Platz greifen kann. Sichtbare erſte ſchlagenen Weges. Um das große Ziel der Selbſterzeugung der notwendigen landwirtſchaftlichen Erzeug⸗ niſſe zu erreichen, iſt eine Leiſtungs⸗ teigerung erforderlich. Jeder Bauern⸗ wirtſchaft ſtehen Möglichkeiten dafür zu Ge⸗ bot; auf dem Ackerland durch richtige Frucht⸗ folge, vielſeitigen Anbau bodenſtändiger Früchte und Sorten, ſorgfältige Bodenbear⸗ beitung, Unkrautbekämpfung, einwandfreie Saatgutbeſchaffung, ſchulmäßige Saat und Saatpflege, Anwendung gutgepflegter Wirt⸗ ſchaftsdünger, auf dem Grünland durch rich⸗ lige Pflege, gleichartige Nutzung der Wieſen und Weiden als Mähweide nach dem Klein⸗ koppelſyſtem mit ſchnellem Umtrieb. recht⸗ zeitigem Futterſchnitt, Silofutterbereitung, im Stall durch Haltung beſten Tiermaterials, richtige Fütterung nach Leiſtung, ſorgfältige Tierpflege. Dieſe wirtſchaftseigenen Mittel müſſen verſtärkt werden durch von der eige⸗ Er Volkswirtſchaft unbegrenzt herſtellbare rtragsſteigerungsmittel. 80 große Forderung des Tages iſt nicht treben nach Rekordernten, ſondern Schaf⸗ fung ſicherer Ernten! In weiſer Vor⸗ ausſetzung ſind für den bäuerlich Werkenden 40 ie Maßnahmen erſtanden, nicht gedacht 105 Sondervorrechte für einen Stand, ſon⸗ en 9091 Dienen am Geſamtwohl des deut⸗ n Volkes. Der Reichsbauerntag 1934 in Goslar wird ein weiterer Markſtein ſein in g Beten ö f zum neuen Reich.. Montag, den 12. November 1934 Die Woche des Bauern 7 51• Jahrgang Auftakt zum 2. Neithsbauerntag in Goslar— Ein umfaſſendes Arbeitsprogramm Das deutſche Vauerntum als Garant der nationalen Einheit Goslar, 11. November. Die Reichsbauernſtadt Goslar ſteht im Zeichen des 2. Reichsbauerntags. Die Stra- ßen und das Feſtgelände ſind mit Grün und Fahnen geſchmückt. Ein Ehrentor beim Bahn— hof führt durch ein hohes Fahnenſpalier zum Roſentor, einem der ſchönſten Stadtein⸗ gänge Deutſchlands mit maleriſchen Reſten der alten Stadtmauer. Flatternde Fahnen, Girlanden und Transparente begleiten von hier durch die Adolf-Hitler-Straße zum Marktplatz, wo der Grünſchmuck an den zahl⸗ reichen Zeugen einer hochſtehenden mittel— alterlichen Architektur das hiſtoriſche Ge— präge des Stadtbildes beſonders hervorhebt⸗ Hoheitszeichen auf rotem Grund, mit Tan- nengrün umrahmt, prangen an den geſchicht⸗ lichen Bauten. Zu einer Ehrenſtraße für die deutſchen Bauern iſt. der Verbindungsweg vom Breiten Tor zum Thinggelände geworden. Ein dichtes Spalier von Fichten, über denen ſich Fah⸗ nen und Girlanden erheben, führt zu einer dreiteiligen Ehrenpforte. Alles in allem: Goslar hat ſeinen Gäſten einen wür⸗ digen Empfang bereitet. Die große Woche des deutſchen Bauern— tums wurde am Sonntag mit einem Begrüßungsabend im feſtlich geſchmückten Kaiſerſaal des Bahn⸗ hofshotels eingeleitet. Die Teilnehmer wur⸗ den durch den Sprecher des Reichsbauern— things, Staatsſekretär Willikens und Oberbürgermeiſter Droſtee im großen Saal des Bahnhofshotels herzlich willkommen ge— heißen. Mit allen Fragen des bäuerlichen Lebens befaßt ſich das reichhaltige Arbeitsprogramm des 2, Reichsbauern- tages. Vom Montag, den 12. November, bis ein— ſchließlich Mittwoch, den 14. November, fin⸗ den geſchloſſene Sondertagungen ſtatt. Das Reichsbauernthing wird am Donnerstag, dem 15. November, auf dem Oſterfeld durch Staatsſekretär Willikens er⸗ öffnet. Es werden dort u. a. der Reichskom⸗ miſſar für Erfolge beweiſen die Richtigkeit des einge⸗ Helmuth Reinke, über die Landarbeiterfrage, Landarbeiterfragen, Staatsrat der Landesobmann Mathias Haiden über die Betreuung der Menſchen im Reichsnährſtand und Reichskommiſſar Freiherr von Kanne über die Betreuung des Hofes im Reichs- nährſtand ſprechen. Am Nachmittag des erſten Kongreßtages wird u. a. der Gauleiter der NSDAP., Pg. Dr. Hellmuth, einen Vor⸗ trag halten über„Florian Geyer und unſere Zeit“. Der Samstag bringt die Fortſetzung des Reichsbauernthings. Es werden u. a. der Landesbauernführer Dr. Richard Wagner, Stabshauptabteilungsleiter Metzner, Stabs⸗ hauptabteilungsleiter Dr. Wilhelm Saure, Stabsamtsführer Dr. Wilhelm Reiſchle und Staatsſekretär Backe das Wort ergreifen. Die Schlußtagung des Reichsbauern⸗ things am Sonntag, den 18. November, wird den Höhepunkt der ganzen Veranſtaltung bringen. Im Kongreßzelt auf dem Oſterfelde ſprechen Reichsobmann Staatsrat Wilhelm Meinberg und der Reichsbauernführer und Reichsminiſter für Ernährung und Land- wirtſchaft R. Walther Darre. Im Anſchluß daran werden Wilhelm Meinberg und Wal⸗ ter Darre in einer öffentlichen Kundgebung auf dem Marktplatz in Goslar das Wort er⸗ greifen. Die Aufgaben des Reichsbauernlages ſind zweifacher Art. Einmal handelt es ſich um einen Rechenſchaftsbericht über den bis⸗ herigen Weg und den Nachweis der Folge⸗ rungen. In großen, durchdachten Referaten wird die geiſtige Untermauerung den als notwendig erkannten Aufgaben gegeben und jede Einzelheit des kommenden Weges den Bauernführern eingeprägt, um ſo die Auf— gabe ſelbſt zu einer Einheit zuſammenzu— ſchweißen. Die zweite Aufgabe aber ſoll der von Pg. v. Buſſeck geleitete Abſchlußabend„Deutſches Bauerntum“ erfüllen. Ueber ſeinem Ablauf ſteht der Satz:„Aller Kultur Anfang und Wurzel liegt im Bauerntum“. Keiner der Bauern oder Bäuerinnen oder Jungbauern oder Mädchen, die an dieſem Zeugnis bäuerlichen Brauchkums tätig mitwirken, haben ihre Lieder oder Tänze um des Tages von Goslar wegen ge— lernt. Was dieſer Abend zeigt, das lebt drau— ßen in den deutſchen Landſchaften. Tänze werden im Mittelpunkt dieſer Stunde ſtehen. Auch das Brauchtum des Jahreslaufes wird im Bild des Tanzes erſtehen und Zeugnis geben von der ſtarken Gebundenheit des deutſchen Bauern an den Wandel der Natur zwiſchen Blätterfall und junger Saat, zwiſchen den Wenden der Sonne, zur Mittſommer— und Mittwinterzeit. Vekenntnis zu Schiller Gedenkrede des Neichsminiſters Dr. Goebbels in Weimar Weimar, 11. November. Auf der Schiller⸗Gedächtnisfeier in Wei⸗ mar hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels die Gedenkrede, in der er u. a. folgendes aus⸗ führte: „Hätte Schiller in dieſer Zeit gelebt, er wäre zweifellos der große dichteriſche Vor⸗ kämpfer unſerer Revolution geworden. Er hatte den Charakter, der dazu gehört, um ſich ihr mit ganzer Kraft hinzugeben. Und er be⸗ ſaß das künſtleriſche Genie, das nötig iſt, um ſie ſchöpferiſch zu geſtalten. Wir, die wir uns heute zu ſeinem 175. Geburtstage an der Stätte ſeines edlen Freundſchaftsbundes mit Goethe verſammelt haben, warten noch auf ſeinen großen Nachfahren, der unſerer Epoche das ſein könnte, was er der ſeinen geweſen iſt. Die Jeitnähe der künſtleriſchen Geſtalt liegt nicht ſo ſehr im Stoff wie in der Dyna⸗ mik ihrer Form. Es iſt leicht und billig, Per⸗ ſonen und Ereigniſſe, mit denen wir ſelbſt durch geſchichtliche Nachbarſchaft verbunden ſind, auf die Bühne zu ſtellen: der wahre Dichter aber muß die Kraft beſitzen, ſie aus dem jahrtauſendeweiten Spannungsbogen der hiſtoriſchen Vergangenheit emporzuheben und ihnen trotzdem den Atem der Gegenwart einzuhauchen. Das Jahrzehnt, das hinter uns liegt, be— ſaß kein Organ mehr, mit dem es die dyna⸗ miſche Kraft dieſes ſchöpferiſchen Menſchen erſpüren konnte. Das Heer der Schwätzer wurde von ſeiner einſamen Höhe zurückge— ſchlagen, und während es heute, noch lebend, ſchon tot iſt, lebt der große Tote und bekennt ſich ein in ſeinen vaterländiſchen Idealen ge⸗ eintes Volk zu ihm und ſeinem Werk. 175 Jahre iſt es her, daß er im kleinen Marbach das Licht der Welt erblickte. Als 20⸗ jähriger ſchon ſchrieb er die„Räuber“ und ſchleuderte in ihnen der morbiden Geſellſchaft ſeiner Zeit ſeine flammende Anklage ins Ge ſicht. Gegen die Tyrannen führte dieſer faſt noch jünglingshaft anmu⸗ tende Geiſteskämpfer ſeine Feder.„Fiesco“, „Kabale und Liebe“ und„Don Carlos“ wa⸗ ren die weiteren Flammenzeichen ſeines We⸗ ges. All die großen tragiſch-heroiſchen Figu⸗ ren ſeines dichteriſchen Genies:„Wallen⸗ ſtein“ und die„Piccolomini“,„Maria Stuart“ und die„Jungfrau von Orleans“, die„Braut von Meſſina“ und„Wilhelm Tell“, ſie alle tragen denſelben Zug ſeines pathetiſchen Geiſtes, die Größe der Seele, die in ſeinem am Ende ſchon ſiechen und kranken Körper Wohnung genommen hatte. Als am 9. Mai 1805 ſeine ſtarke Seele den ſchwachen Leib verließ, ſank das größte dramatiſche Genie dahin, das in deutſcher Sprache je— mals gedichtet hat.“ Dr. Goebbels betonte, daß die ſittliche Größe und Reinheit dieſes Lebens und Wer⸗ kes vorbildlich auch für unſere Zeit ſei. So ſei es ihm nicht nur Ehren-, ſondern Her⸗ zenspflicht, das Bekenntnis eines ganzen Volkes zu Schiller und ſeinem Werk abzu⸗ legen. Der Miniſter ſchloß mit den Worten, die Goethe dem toten Freund im„Epilog zu Schillers Glocke“ nachrief:„Denn er war unſer“. Bericht an den Völkerbundsrat Knox über die angebliche Tätigleit der Deutſchen Front Genf, 11. November. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht einen Bericht über die angebliche Tätigkeit der Deutſchen Front im Saargebiet. Es wird verſucht, nachzuweiſen, daß die Deutſche Front nichts anderes als eine Fortſetzung der nationalſozialiſtiſchen Partei ſei. So⸗ dann werden die angeblichen Beziehungen zwiſchen der Deutſchen Front und den Be⸗ amten im Saargebiet, ſowie die Beziehun⸗ gen, die angeblich zwiſchen der Deutſchen Front und der Reichsregierung ſowie den Reichsbehörden beſtehen ſollen, geſchildert. In einem Begleitſchreiben bemerkt Präſident Knox, daß es ſich bei dem Bericht um ergän⸗ zende Mitteilungen zu den am 3. und 17. Auguſt übermittelten vorläufigen Ergebniſſen der Hausſuchung in den Räumen des beitsdien handele. Die Regierungskommiſſion, ſagt Knox weiter, halte es für ihre Pflicht, dem reiwilligen Ar⸗ Rat über gewiſſe beunruhigende Seiten der Tätigkeit der Deutſchen Front zu berichten. Sie ſei dabei weit entfernt, alle im Saar⸗ gebiet begangenen illegalen Akte auf das Konto der Deutſchen Front zu buchen. Ihre Gegner hätten auch oft die öffentliche Ruhe geſtört und die Regierungskommiſſion habe nicht verfehlt, die Unruheſtifter, wer ſie auch im⸗ mer ſeien, mit der ganzen Strenge des Ge⸗ ſetzes zu verfolgen. Knox muß dann feſtſtel⸗ len, daß das ſaarländiſche Mitglied der Re⸗ gierungskommiſſion ſich gegen den Bericht ausgeſprochen hat. Das ſaarländiſche Mitglied der Kommiſſion, Koßmann, habe ausdrück⸗ lich erklärt, er ſehe in der Tätigkeit der Deut⸗ ſchen Front keine Gefahr für die in einem Abſtimmungsgebiet notwendige Ord⸗ nung. Er könne ſeine Einwilligung zur Ueberſendung eines Berichtes über die Deut⸗ ſche Front nur dann geben, wenn, in Verbin⸗ dung mit einer vollſtändigen Beurteilung der allgemeinen Lage, ein Bericht über die ande ⸗ ren an der Abſtimmun teien vorgelegt werde. Die übrigen Mitglie⸗ der der Kommiſſion hätten, ſo bemerkt Knox, darauf erwidert, daß die Kommiſſion nie⸗ mals verſäumt habe, bei Vorliegen geſetz⸗ mäßiger Gründe auch Hausſuchungen bei an⸗ deren Parteien vorzunehmen. Hätte man dabei ähnliche Dokumente gefunden, ſo hätte man ebenfalls einen entſprechenden Bericht an den Rat geſanbdt. Der ſtändige Auruheherd Bürckels Forderung auf Ausweiſung der Emigranken. Neuſtadt a. d. 9., 11. November. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanz⸗ lers, Gauleiter Bürckel, hat ſeinen Aufenthalt in Rom dazu benutzt, um das Seine zu einer klaren Betrachtung der gegenwärtigen Saarverhältniſſe in Kreiſen des Völkerbunds— rates beizutragen. Mit Nachdruck habe er dar— gelegt, daß von deutſcher Seite niemals eine Putſchabſicht gegenüber dem Saargebiet be— ſtanden hat und daß eine ſolche auch garnicht beſtehen kann, da bei dem rein deutſchen Charakter der Saarbevölkerung über den Ausgang der Volksabſtimmung kein Zweifel auf deutſcher Seite vorhanden iſt. Der Ge— danke an einen Putſch deutſcherſeits wäre ein unbegreiflicher Wahnſinn. Wenn der Saar— bevollmächtigte das bekannte Verbot für die SA und SS im Saargebiet erlaſſen hat, ſo ſtellte er damit vor aller Welt erneut unter Beweis, daß Deutſchland bei dem ihm aufge— zwungenen Saarabſtimmungskampf für die Aufrechterhaltung des europäiſchen Fri dens kämpft. Ganz abgeſehen von der rechtlichen Seite des Problems, konnte die Haltung der Deutſchen innerhalb und außerhalb des Saar— gebietes einen franzöſiſchen Aufmarſch an der Saargrenze alſo keinesfalls rechtfertigen. Dagegen bilden einen ſtändigen Unruheherd die Emigranten, die unter den Augen der Regierungskommiſſion und mit Unterſtützung der franzöſiſchen Bergwerkdirektion gerade— zu zum Bandenkrieg ausgebildet werden. Der Staatsakt in Weimar Adolf Hitler ehrt Schiller. Weimar, 12. November. Der 175. Geburtstag Friedrich von Schil— lers wurde der Anlaß, ein feierliches öffent⸗ liches Bekenntnis des Nationalſozialismus zu Friedrich von Schiller abzulegen. Den Mittelpunkt der Schillerwoche bildete am Samstag der große feierliche Staatsakt der Reichsregierung und der thü⸗ ringiſchen Staatsregierung im Deutſchen Na⸗ tionaltheater, mit dem Adolf Hitler Friedrich von Schiller ehrte. Das Weimarer Nationaltheater war von einer feſtlich geſtimmten Menge bis zum oberſten Rang beſetzt, als wenige Mi⸗ nuten vor 8 Uhr der Führer erſchien. Reichs⸗ miniſter Dr. Göbbels hielt die Gedächtnis— anſprache, die wir an anderer Stelle wieder- gegeben haben. Sinnvoll und ausgewählt war das Programm des Abends, Schiller'ſche Worte und Beethoven'ſche Muſik, die beide aus gleichem Geiſt geboren ſind und eine harmoniſche Einheit bilden. Friedrich Schiller⸗Univerſität. „In einer akademiſchen Feſtſitzung der thü⸗ ringiſchen Landesuniverſität Jena verkündete der thüringiſche Volksbildungsminiſter Wächt⸗ ler den Beſchluß der thüringiſchen Landes⸗ regierung, daß fortan die Jenaer Hochſchule den Namen„Friedrich Schiller⸗Univerſität zu Jena“ führen ſolle. Schillerfeier in Marbach. g In Marbach am Neckar, der Geburtsſtadt des Dichtergenius Friedrich Schiller, läuteten feierliche Glockenklänge die Kranzniederlegung ein, die in dem mit Girlanden und Fahnen reich geſchmückten Geburtshaus Schillers ſtatt⸗ fand. An der Feier im Schillermuſeum nah⸗ men u. a. Außenminiſter Freiherr v. Neu⸗ rath, Reichsſendeleiter Hadamowſky, Reichs⸗ ſtatthalter Murr, Miniſterpräſident Mergen⸗ thaler, Oberbürgermeiſter Dr. Strölin-⸗Stutt⸗ gart. ſowie zahlreiche Vertreter der Partei intereſſierten Par⸗ und ihrer Gliederungen, der Reichsweyr und der Landespolizei teil. Dr. Leys Amtsbezeichnung Reichsleiter für das Neichsorganiſationsamt der NSDAP. Berlin, 12. November. Die NSK. meldet: Der Stellvertreter des Führers hat die folgende Verfügung er⸗ laſſen: Reichsleiter Dr. Ley führt künftig die Be⸗ zeichnung„Reichsleiter für das Organiſations⸗ amt der NSDAP.“, ſeine Dienſtſtelle die Bezeichnung„Reichsorganiſationsamt“. Das Aufgabengebiet des Reichsleiters für das Organiſationsamt umfaßt Aufbau, Aus⸗ bau und die Ueberwachung der inneren Or⸗ ganiſation, Schulung und Perſonalſtatiſtik der politiſchen Organiſation. Die Bezeichnungen„Oberſte Leitung der PO.“,„Stabsleiter der PO.“ fallen künftig fort. Gesandter v. Papen über das neue Neith Wien, 12. November. Der deutſche Geſandte, v. Papen, der ſich zurzeit auf einer Reiſe durch Kärnten und Steiermark befindet, um die dortigen reichs— deutſchen Kolonien zu beſuchen, hielt in Kla— genfurt vor einem geſchloſſenen Kreis von Reichsdeutſchen eine Rede, in der er über das neue Reich ſprach. Alle Nationen verſuchten heute neue ſtaats— politiſche Formen zu finden, in denen die Autorität einer wohlgeſetzten Ordnung wieder zu ihrem Recht komme. Wir Deutſchen wollten das Reich erneuern und dem Ge— danken dieſes Reiches einen deuen Inhalj geben. Alles, was ſich ſeit Januar 1933 in Deutſchland neu geformt habe, habe dieſes Ziel zum Zweck. Menſchliches Wirken ſei zwar dem Irrtum unterworfen; aber man ſolle den Kampf um die Erneuerung nicht unter dem engen Geſichtswinkel der Tagesbetrachtung ſehen, ſondern aus der großen Schau einer neuen Ordnung, die für lange Zeit Geltung haben ſolle, und daher nicht an einem Tage vollendet werden könne. Seine Aufgabe als Geſandter des Deutſchen Reiches in Oeſter⸗ reich ſehe er in der Wiederherſtellung der alten Freund⸗ ſchaftsbande zwiſchen zwei Stämmen, die ein Jahrtauſend lang gemeinſame Geſchichte gemacht hätten. Das neue Reich„das wir zu bauen im Be⸗ griffe ſtänden, werde einen neuen Inhalt haben, nicht aber eine Form, die irgendeinen 1 Nachbarn bedrohe oder die Europa ſtöre. „Wir Deutſchen ſchätzen uns glücklich, daß im Neuen Reich Führung und Gefolgſchaft eins geworden ſind, und wir können nur wünſchen und hoffen, daß ſich dieſer Prozeß auch in anderen Ländern durchſetzen möge.“ * Ein günſtiges Echo. Wien, 12. Nov. Die chriſtlich⸗ſoziale„Reichs⸗ poſt“ bemerkt zu der Rede des Geſandten v. Papen: Finden dieſe bedeutſamen Worte einer zur Kennzeichnung der reichsdeutſchen Politik berufenen Stelle bei allen, an die ſie gerichtet waren, gebührende Beachtung, dann werden ſich wohl auch die Zeitungs⸗ ſchreiber und Geſchäftspolitiker, die bei uns und anderswo mit ihrem Anſchlußgerede offenſichtlich neue Gefahren⸗ und Unruheherde in die europäiſche Politik zu bringen ſuchen, in die Gegebenheiten fügen müſſen. Krawalle in Wien Marxiſtiſche Ausſchreitungen. Wien, 12. November. In zahlreichen Wiener Gemeindebezirken kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Marxiſten und Polizei. Kleinere Trupps von Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten verteilten an verſchtedenen Punkten der Stadt. ſogar im Zentrum vor dem Heldendenkmal, Flugzeite mit der Schlagzeile„Wir kommen wieder zur Ehre der Toten des 12. Februar“. Polizei⸗ mannſchaften, die zum Teil auf Ueberfall⸗ wagen herangebracht wurden, griffen ein und verhafteten die Zettelverteiler. Da man im Hinblick auf den aufgehobenen Republik⸗Gründungstag neuerlich Zuſammen⸗ rottungen befürchtete, wurde die Landespo⸗ lizei verſtärkt. Die Polizei ſelbſt iſt in Alarm⸗ bereitſchaft. Neuer Staatsratspräſident in Oeſterreich. Wien, 12. Nov. Der Bundespräſident hat den Gutsbeſitzer Rudolf Graf Hoyos zum Präſidenten des Staatsrates anſtelle des zu⸗ rückgetretenen Ingenieurs Nouakh ernannt. Zu ſeinem Stellvertreter wurden zwei ehemalige Chriſtlichſoziale ernannt. Lloyd George warnt vor Kriegshetze Der Waffenſtillſtandstag in London. London, 12. Nov. Im ganzen britiſchen Reich wurde am Sonntag, wie üblich, der Waffenſtillſtandstag feierlich begangen. In London wurde eine Ausſtellung von Photo⸗ graphien aus dem Weltkrieg eröffnet, die 191 Beſuchern die Schrecken des Krieges zeigt. Lloyd George, britiſcher Miniſterpräſident im Weltkrieg, eröffnete die Ausſtellung mit einer Rede„in der er erneut vor einer Wie⸗ derholung der Schrecken des Krieges warnte, „Es kommt jetzt eine Generation“, ſo er⸗ klärte Lloyd George,„die nichts vom Kriege weiß. Die Gefahr eines Krieges iſt eine Wirk⸗ lichkeit, der man gegenübertreten muß. Wir müſſen die Nationen warnen wegen der Feh⸗ ler und Dummheiten die begangen worden ſind, um eine Wiederholung des Geſchehenen zu verhindern, wenn wir je wieder durch Amſtände, über die wir keine Kontrolle be⸗ ſitzen, gezwungen werden, zu den Waffen zu greifen.“ Die Rede Lloyd Georges enthielt noch einen bitteren perſönlichen Angriff auf Sir John Simon, dem er riet, bei der Ab⸗ faſſung ſeiner eigenen Lebensgeſchichte das den Weltkrieg behandelnde Kapitel möglichſt kurz zu machen. Der Brüning⸗Prozehz Köln, 11. November. In der Verhandlung vor der Kölner Straf⸗ kammer gegen den früheren Bankdirektor Dr. Brüning, gab der Angeklagte zu, daß der Sachverhalt der Anklage im weſentlichen rich⸗ tig ſei und daß er ſich auch ſchuldig be⸗ kennen müſſe. Dann wandte ſich die Ver⸗ nehmung dem perſönlichen Aufwand des An⸗ geklagten zu. Seine Privatausgaben von 1924 bis 1932 beliefen ſich auf rund 3 Mil⸗ lionen Mark. Gegen Schluß der Verhandlung wurden die Effektenſpekulationen beſprochen deren Umfang der Sachverſtändige allein bei der Bant des Angeklagten auf 26 Millionen Mark bezifferte. Der Verdienſt des Ange⸗ klagten betrug 45 000 Mark. Aber auch bei den anderen Konten habe er Effektenſpeku⸗ lationen durchgeführt, wobei ſich durchweg Verluſte ergeben hätten. Der Vorſitzende fragte den Angeklagten, ob ein Bankdirektor es überhaupt verantworten könne, ihm an⸗ vertraute Gelder für Spekulationszwecke zu gebrauchen, worauf der Angeklagte erwiderte, daß er es heute für unverantwortlich halte. 2 0 Feſtvorſtellung der„Räuber Schillers Erſtlingswerk im Mannheimer Nationaltheater. Mannheim, 12. Nov. Zu Schillers 175, Geburtstag gab das Mannheimer National theater als Feſtvorſtellung„Die Räuber“ das Erſtlingswerk des jugendlichen Dichters das im Januar 1782 mit dem berühmten Iffland als Franz Moor an der gleichen Stätte ſeine Uraufführung erlebte. Die Neu- inſzenierung unter der Regie von Hans Car Müller war ein großer Erfolg. Die Dar⸗ ſtelluna war durchweg ausgezeichnet. Ganz Überr aren di gels als Franz Mot als Daniel. G 0 als der alte Moor. Ebenſo ver ſeiner Menſchlichkeit—, Rudolf Alle als 9 ſtor Moſer und Hans Simshäuſer als Spie. gelberg beſondere Hervorhebung. Eleonore Vogt wurde ebenfalls ihrer für eine Seni mentale gewiß nicht leichten Rolle gerecht Die Aufführung erntete verdienterceiſe den ſtürmiſchen Beifall des Hauſes. Sport vom Sonntag Fußball Weſtfalen: Schalke 04— SV. Herten 22. SV. Höntrop— Viktoria Recklinghauſen 310. Union 0— Germania Bochum Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Hamborn 07 4.1. Rheydter SV.— Vf. Benrath 0:4. hwarz⸗Weiß Eſſen— Vf. Preußen Kre⸗— feld 6:1. Mittelrhein: Blauweiß Köln— Kölner SC. 3:2. 1. FC. Idar— Bonner FV. 0:3. EfR. Köln— Eintracht Trier 3:1. Mülheimer SV.— Sp.⸗Vgg. Köln⸗Sülz 014. Nordheſſen: FC. Hanau 93— Boruſſia Fulda 210. Heſſen Hersfeld— Sport Kaſſel 3:0. SV. Kaſſel— VfB. Friedberg 1:1. Gau Südweſt: 1:1. tern 2:1. furt 3:3. Gau Baden: Germania Karlsdorf— VfR. Mannheim 223. VfL. Neckarau— Karlsruher FV. 211. SV. Waldhof— VfB. Mühlburg 211. Gau Bayernn FC. Schweinfurt— BC. Augsburg 3:1. 1860 München— Bayern Munchen 2.2. SV. Weiden— Sp.⸗BVgg. Fürth 0:2. Schwaben Augsburg— Wacker München 11. Geſellſchaftsſpiele: Nordſtern Baſel— Freiburger FC. 211. * Eintracht Frankfurt— 1. FC. Kaiſers⸗ 0 lautern 2:1. f Zwei vollkommen verſchiedene Mannſchaf⸗ gebildete Eintrachtelf, auf der anderen Seite legte, durch ſchnell vorgetragene Angriffe zu nach einem Erfolg dieſer Taktik aus. De Gäſte, die in der 13. Minute nach einen Halbzeit hinein halten. Immer wieder ſchei⸗ terte der Eintra Gäſteverteidigung. In der 65. Minute brach ſchließlich Ehmer den Bann, indem er einen Strafſtoß in bekannter Manier auf das Gäſte⸗ tor jagte, wobei der Ball an einem Kaiſers⸗ lauterer Spieler abſrpang und direkt im Tor landete. Eine Viertelſtunde vor Schluß er⸗ Mannſchaften ein ſpannendes, aufregende; Treffen, das mit einem dem Spielverlauf Plus einzuräumen. In der Kritik ſchneiden bei den Frankfurtern die Verteidigung und vor allem der Sturm am beſten 0 5. nſo ver Eruiß Lindner als Karl Moor— überzeugend in Weſtfalia Herne— Deutſcher SC. Hagen 21. Rot⸗Weiß Oberhauſen— SV. Homberg 210, i TS. Duisburg— Boruſſia Gladbach 22. Sc. 0s Kaſſel— SV. Langenselbold 100. Union Niederrad— Boruſſia Neunkirchen! FK. Pirmasens— Kickers Offenbach 24. 5 Eintracht Frankfurt— 1. FC. Kaiſers lau-“ Sportfreunde Saarbrücken— FSV. Frank. 0 Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforzheim 150. ASV. Nürnberg— 1. FC. Nürnberg 2.2. ten ſtanden ſich in dieſem Verbandsſpiel an Riederwald gegenüber. Die techniſch gut durch, eine Mannſchaft, die ſich nur darauf ver Erfolgen zu kommen. Und lange ſah es auch Durchbruch Webers in Führung gingen, konn- 1 ten dieſen Vorſprung bis weit in die zweit! tſturm an der entſchloſſenen 15 auf die gleiche Weiſe den Siegestref⸗ 0 er. N a Sportfreunde Saarbrücken— FSV. Fran 1 furt 3:3. Vor 3000 Zuſchauern lieferten ſich beide entſprechenden Unentſchieden endete. Den Gä-. ſten iſt allerdings im Stürmerſpiel ein kleines Kipfer, f Die Vergeßlichleit Weshalb ſind die Menſchen im allgemeinen mr ſo boergeßlich“ So geſtellt, läßt ſich die Frage kaum beantworten. Tatſache iſt ebenfalls, daß das Gehirn eines jeden Men⸗ chen nur bis zu einem gewiſſen Grade die empfangenen Eindrücke aufbewahrt, es wäre eutſetzlich, wenn es anders wäre. Es iſt ein Selbſtſchuz des Gedächtniſſes, unwichtige Dinge früher oder ſpäter zu vergeſſen, ohne daß ſie deshalb aus dem Gedächtnis ver⸗ ſchwunden zu ſein brauchen. Oft genügt eine kleine Veranlaſſung, an unſcheinbare Erleb⸗ niſſe erinnert zu werden, an die man viele Jahre nicht mehr gedacht hatte. So groß, wie man zuweilen annimmt, iſt der Unter⸗ ſchied zwiſchen einem guten und einem ſchlech⸗ ien Gedächtnis vielfach nicht, es fehlt nur ſo vielen die Gabe, das Gedächtnis zu trainieren und ſich konzentrieren zu können. Die un⸗ endlich vielen Eindrücke, denen beſonders der Großſtädter taglich ausgeſetzt iſt, führen leicht zu der Gefahr der Oberflächlichkeit. Man prüfe ſich doch einmal, wie weit man imſtande iſt, die Geſchäfte an einem Wege, den man ſchon ſehr oft zurückgelegt hat, aus dem Gedächt⸗ nis der Reihe nach anzugeben. Wir achten überhaupt viel zu wenig auf unſere Wege, weil wir uns nur zu gern mit Dingen be⸗ ſchäftigen, die entweder hinter oder noch vor uns liegen. Wir konzentrieren uns nicht auf das, was im Moment gerade unſere ganze Aufmerksamkeit erfordern müßte, ſondern auf Zukünftiges; da wir aber auf den Weg doch etwas achten müſſen, fehlt auch dafür die Konzentration. Wäre das nicht der Fall, daun würden jährlich viele Tauſende allein in Deutſchland weniger auf den Straßen ver⸗ unglüden. Wir beobachten überhaupt viel zu wenig und dadurch geht uns im Leben ſo unendlich viel verloren. So iſt die Vergeßlich⸗ leit in vielen Fällen nichts weiter als eine Zerſtreutheit; wir halten mit unſeren Gedan⸗ en nicht Ordnung. Es iſt vielen Menſchen kaum möglich, eine Sache richtig zu Ende zu denken, weil ſie das zu ſehr anſtrengt, oder ſie ſich leicht ablenken laſſen. Man ſehe ſich z. B. morgens auf der Fahrt ins Büro oder ins Geſchäft ſeine Mitmenſchen an. Die meiſten leſen die Zeitung, weil ſie am Tage vielleicht nicht dazu kommen, einen Blick in ſie zu tun, aber wie leſen ſie? Da werden ganz flüch⸗ tig die Artikel und Berichte überflogen, nur was beſonders wichtig oder intereſſant er⸗ ſcheint, lieſt man etwas genauer, immer dar⸗ auf achtend, daß man nicht zu weit fährt. Man prüfe ſich doch einmal gewiſſenhaft dar⸗ auf, was vor acht Tagen die Zeitungen be⸗ ſchäftigte, oder etwa vor einem Monat und vor einem Jahr— das Ergebnis wird durchweg ſehr kläglich ſein. Das trifft auch auf die ſogenannten Zeitungsmarder zu, die täglich Stunden zum Zeitungsleſen verwen— den und ſchon nach wenigen Stunden das meiſte vergeſſen haben, weil ſie ſich nicht kon— zentrieren können. Das ſind Laſter, die man ſich angewöhnen, aber auch abgewöhnen kann. Gewiß gibt es Menſchen mit beneidenswer— tem Gedächtnis, die ſpielend leicht Sprachen lernen, einmal Geleſenes faſt wörtlich wieder⸗ geben können, aber viele von dieſen vergeſſen ebenſo ſchnell, wie ſie etwas aufnehmen, wäh— rend andere, denen das Leben ſchwer fällt, die ſich aber etwas zu behalten bemühen, durch ihr Gedächtnistraining allmählich zu immer beſſeren Leiſtungen gelangen. Man be— mühe ſich aber auch nur das feſtzuhalten, was im Gedächtnis zu bewahren wirklich wertvoll erſcheint, ſtrenge ſeinen Kopf nicht mit Nich⸗ tigkeiten an, das hieße Raubbau mit ſeinen geiſtigen Kräften treiben. Wer die Vergeß⸗ lichkeit als Untugend erkannt hat und ſie * mit eſſernen Willen und mit Beharrlichkeit bekämpft, wied auch das erſtrebte Ziel errei- chen. Die Kunſt der Konzentration iſt für jeden erlernbar, ſie iſt das Mittel gegen die Vergeßlichkeit.— Mancher gäbe etwas dar⸗ um, wenn er gewiſſe Dinge in ſeinem Leben vergeſſen könnte; hier hilft Gnade. Voll und Dichter Das deutſche Buch gehört heute zum täglichen Brot des Volles. Aus der neuen Zeit gewinnen wir einen neuen Maßſtab auch für das Buch. Es iſt ein Irrtum manchen Außenſeiters zu glauben, der Begriff des Dichters ſei heute verengt. Das Gegenteil iſt der Fall: unſere Zeit beginnt, ſich erſt recht auf den Dichter, den deutſchen Dichter, zu beſinnen. Und ſie gibt ihm von ſich aus, von der Zeit des Volkes her ſeine neuen und doch uralten Aufgaben. Dieſe Aufgaben ſind heute größere als in den letzten Jahren, größere zum mindeſten als die, die ſich ſo mancher Schreiber, den man las, geſetzt hatte. Damit wächſt aber die Verantwortung des Dichters. Waren die hundert und tauſend Kurfürſtendammliteraturen der letzten andert— halb Jahrzehnte bediglich ſich ſelbſt verant⸗ wortlich— ſo iſt heute durch den National— ſozialismus endlich wieder ein höherer Wert gegeben, dem gegenüber der Dichter die höchſte Verantwortung trägt: dieſer Wert heißt deut⸗ ſches Volk. Gewiß, es waren immer Dichter da, die aus dem Wiſſen ihrer Zugehörigkeit zum deut— ſchen Volk geſchrieben haben. Aber man hat ſie lange verkannt, hat ſie nicht hören wol⸗ len. Oder wie wäre ſonſt ein Wort des preußiſchen Kultusminiſters Ruſt zu begreifen, das er nach dem Tode Paul Ernſts an die Witwe richtete:„Das neue Deutſchland wird Paul Ernſt, einem der tiefſten und reinſten Führer des deutſchen Volkes zu ſich ſelbſt, geben, was ihm die Vergangenheit verſagte.“ Dieſer, den Maßſtab unſeres Urteils bedin⸗ gende Wert wandelt nicht nur unſere Mei⸗ mung, er beherrſcht den Stoff der deutſchen Vichtung. Und das iſt das Wichtigere bei dieſem zweifach Neuen: Das Volk iſt der Grund, aus dem alle wahre Dichtung wächſt, iſt das Ziel, zu dem alle wahre Dichtung erzieht. Für den Dichter, der dieſe letzte Erkenntnis begriffen hat, gibt es nicht mehr die Mög⸗ lichkeit, ſein Werk aus den Spannungen und Gefühlen ſeines eigenen Ichs zu erzeugen. Für ihn kommt es nicht mehr darauf an, das Erlebnis des Ichs losgelöſt aus dem Rahmen aller völkiſchen Gemeinſchaft in den Mittel— punkt der Dichtung zu ſtellen. Alle Erſchüt⸗ terungen, alle Probleme, alle Tragik, die er geſtaltet, brechen auf aus der Volksſeele, aus dem Bereich des„Wir“. Wie die Maſſe des Arbeiters— verführt und verblendet— gegen den Staat ſtand, wie die Maſſe des Bürgers— ſatt und egoi— ſtiſch— nichts vom Staat wußte und wiſ— ſen wollte, ſo ſtanden ſie beide notwendig auch abſeits vom Verſtändnis für die, die un⸗ ter den Dichtern um den deutſchen Staat, um die deutſche Nation, um das deutſche Volk rangen. Das iſt nicht eine Erkenntnis der letzten Jahre, das iſt die bittere Wahr— heit, an der ſchon ein Hölderlin zugrunde⸗ gehen mußte, an der ein Friedrich Nietzſche litt, die einen Stefan George in die Einſam⸗ keit und die Abgeſchloſſenheit trieb. Solange das Volk nicht Staat war und der Staat nicht Volk— ſolange gab es überhaupt kein Volk, auch keine Gemeinde, die den Dichter hätte hören können. nur göttliche Wenn aber der Dichter Gemeinde will, Ge⸗ folgſchaft, iſt er dann nicht Führer im letz⸗ ten Sinn, Prophet, Verkünder einer ewigen Wahrheit? Wer anders als der Dichter iſt dazu berufen, die Gemeinde ſu bauen? Wen anders als den Dichter muß das Volk hören als ſeinen Führer zu ſich ſelbſt, zu ſeinem ureigenſten Sinn und ſeinen Aufgaben? Warum hatte man die wahren Dichter in Deutſchland vergeſſen? Warum las man ihre Bücher nicht? Warum? Weil kein Volk da war! Warum aber ſtehen heute ſo ganz andere Namen auf den Büchern in den Auslagen unſerer Buchhandlungen? Warum hört man ſie heute alle: Wiechert und Kolbenheyer, Blunck und Grieſe, Beumelburg und Schäfer? Warum? Weil das olk heute zum Bewußt⸗ ſein ſeiner ſelbſt gelangt iſt, weil es da iſt, ſeine eigenen Künder zu hören, die Sachver⸗ walter ſeines eigenen Worts und ſeiner eige⸗ nen liefen Werte. Warum mußte erſt der Nationalſozialismus kommen, warum mußte ſeine Revolution die Seele der Deutſchen erſt von Grund aus erſchüttern, damit dieſe Dichter gehört wur⸗ den? Warum? Weil er das Volk wollte, weil er das Volk geſchaffen hat, das Volk als große Gemeinſchaft der Deutſchen, die wiſſen, daß ſie zuſammengehören! Darum mußte der Nabtionalſozialismus dem wahren deutſchen Dichter im Dritten Reich den Weg bahnen, daß ſein Wort wieder ge⸗ hört wird vom ganzen Volk. Darum muß er den Kündern und Deutern des deutſchen Schickſals ſeine Hand reichen, weil ſie um dieſes Volt gerungen haben unter dem Ver⸗ zicht auf äußere Werte und prunkvollen Namen und— den Nobelpreis; weil ſie von jeher gerungen haben um dieſes Volk, ob ſie Wal⸗ ther von der Vogelweide oder Stefan George, Ulrich von Hutten oder Hans Grimm heißen. Und was hat das alles mit dem deutſchen Menſchen zu tun, mit dem Menſchen des Dritten Reichs, was hat das mit ſeinem täg— lichen Brot zu ſchaffen? Heute gehören ſie alle zuſammen: Bauer und Bürger und Ar⸗ beiter, heute ſind ſie alle das eine große Deutſchland. Und wie ſie früher abſeits ſtan⸗ den im Kampf oder in mutwilliger Ableh— nung, konnten ſie das Wort derer nicht hören, die um des Volkes willen ihre Ohren und Herzen ſuchten. Und heute? Wie alle Glieder der einen großen Gemeinſchaft ſind, ſo gehören auch die Dichter dazu. Wie alle täglich und ſtünd⸗ lich aufeinander angewieſen und eingeſtellt ſind — ſo iſt auch das Volk in ſeiner Geſamtheit angewieſen auf ſeine Dichter, ſo ſind ſeine Dichter angewieſen auf die Kräfte der Volks— ſeele. Und darum gehört das Buch heute zum täglichen Brot, iſt es heute nicht mehr Luxus oder— wie die anderen urteilten— wert⸗ los. Denn, wie jeder einzelne die Volksſeele darſtellt in ſich ſelbſt, in ſeinem Glauben, in ſeinem Fühlen, ſo hat auch das Buch des volksverbundenen Dichters jedem etwas zu ſagen. Nur ſo wird das deutſche Volk gläu— big bleiben an ſeine eigene Zukunft, wenn es das Bewußtſein deſſen gewinnt, was deutſch ter des deutſchen Schickſals, die Geſtalter iſt. Dieſes Bewußtſein aber geben die Dich⸗ des deutſchen Weſens, die Prieſter der deut ſchen Seele. l Heute führt kein Weg des Deutſchen mehr am Buch vorbei, um das Buch herum: wir alle ſind das Volk, und vom Volk kündet das neue deutſche Buch. Wir alle leben für das deutſche Volk, nicht nur mit unſerem Leib, ſondern mit unſerer Seele. Das täg⸗ liche Brot der Seele aber gibt uns die deutſche Dichtung, die Dichtung der Deutſchen. Klub alter Zeitungsjungen In Newyork gibt es einen„Club of News⸗ boys“. Die Mitglieder des Klubs müſſen bei der Aufnahme nachweiſen können, daß ſie ihren geſchäftlichen Lebensweg als Zeitungs⸗ jungen begonnen haben und müſſen ferner ein Vermögen von einer Million Dollar be⸗ ſitzen. Wenn tatſächlich alle die reichgeworde⸗ nen Amerikaner, die als Zeitungsjungen be⸗ gannen, Mitglieder des Klubs wären, würde er einer der reichſten ſeiner Art ſein. Denn viele Größen aus der Induſtrie, um nur zwei Namen zu nennen, Ediſon und Carnegie, haben als Zeitungsjungen angefangen, auch unter den Stars der Bühne und der Film⸗ welt gibt es nicht wenige, die auf der Straße Zeitungen ausriefen, ehe ſie die Schickſals⸗ welle nach oben ſchleuderte. Doch die weit überwiegende Mehrzahl der Mitglieder des Klubs beſteht aus ſolchen, die wohl als Zei⸗ tungsjungen anfingen, aber weit entfernt da⸗ von ſind, eine Million Dollar nachweiſen zu können, weil man mit dem Verkauf von Zeitungen auf der Straße keine Reichtümer erwerben kann. Es ſind unter den Zeitungs- verkäufern auch viele ergraute und vergrämte Geſichter, denen man es anſieht, daß ſie einſt beſſere Tage geſehen haben, denen s nicht leicht fällt, bei Wind und Wetter auf der Straße an einer zugigen Ecke zu ſtehen. Dieſe alten Zeitungsverkäufer werden nach Möglichkeit von dem Newyorker Klub unter⸗ ſtützt mit Beiträgen der reichgewordenen ehe— maligen Kollegen. Darf man im Theater ſchlafen? In einem Pariſer Theater iſt während der Aufführung einer Komödie ein Beſucher in ſeinem Seſſel ſanft eingeſchlafen und fing an, ſehr vernehmlich zu ſchnarchen. Seine Nachbarſchaft war zunächſt über die Störung ſehr empört, dann aber amüſierte man ſich über den guten Schlaf des Herrn mehr, als über die Komödie. Die Schauſpieler und der im Theater anweſende Autor waren über die Ablenkung des Publikums wenig er— baut, man verſuchte weiterzuſpielen, doch ſchließlich trat ein über das Schnarchen, das bis auf die Bühne vernehmbar war, erboſter Schauſpieler vor die Rampe und weckte den Schläfer durch ſeine Zornesausbrüche. Der müde Gaſt erwachte, ſchimpfte über die Stö— rung und verließ unter dem Gelächter des Publikums das Theater, um am nächſten Tage eine Klage gegen den Kunſttempel ein⸗ zureichen, in der er ausführt, daß ihm nach Bezahlung des teuren Platzes freiſtände, ihn nach Belieben zu benutzen. Schließlich könne der Käufer eines Buches mit ihm auch tun, was er wolle. Durch feinen Schlof habe er ſeine Nachbarſchaft keineswegs weſtört, ſon- dern ſie mehr erheitert, als die Schauſpieler es mit der langweiligen Komödie vermoch⸗ ten. Aber auch der Autor und die Schauſpie⸗ ler haben eine Klage eingereicht— wegen Ehrenbeleidigung. Für Künſtler wäre es überaus kränkend, erklären ſie, wenn wäh⸗ rend der Vorſtellung ein Beſucher zu ſchla⸗ fen anfinge; wäre er ſehr müde, dann ſollte er lieber ins Bett ſtatt ins Theater gehen. Mißglückter Fluchtverſuch. 15 auf einem Kartoffelfelde arbeitende Sträflinge des Staatsgefängniſſes in Angola(Louiſtanoh „ ternahmen plötzlich einen Fluchtverfſ Ein Sträfling wurde von den Gefängnisbe— amten erſchoſſen, vier wurden ſchwer ver⸗ wundet. Die übrigen konnten wieder einge— fangen werden. U 0 . 550. 4 2 5 7—— N Fand on ohe ud Segen ihm ja von ihr. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag Halle(Saale) Umſchlungen ſchleiern jagte von ihren grauen, das Schneeweib düſteren entfeſſelt Und wo die beiden Schweſtern in geſpenſtiſchem Lauf vorüberflogen, da dröhnten die Berge, da brachen vereiſte Schneefelder auseinander. Da taten ſich Gletſcherſpalten dachte er an ſie. Wolken⸗ mit ihr. Er wußte überhaupt nichts mit ſich zu beginnen. Und in der jähen Einſamkeit zwiſchen der Trennung von Marilka und dem Wiederſehen mit ihr ſtieg auf einmal wieder das Bild Bettina Leutholds in ihm auf. Jeder Weg hier ſprach Sah er den geſtirnten Himmel über dem Lande oder die ſchöne Linie der Hänge am Tal— immer wieder g Und wie ſie ihm die Schönheit dieſes Landes ſo recht zum Bewußtſein gebracht hatte. 135 Sie hatte ſein Empfinden für die Berge eigentlich ſo recht erweckt. Er als Kind der Ebene hätte die große Natur hier vielleicht nicht ſo ſchnell in allen Phaſen erfaſſen und lieben gelernt, wäre Bettina nicht die Führerin geweſen. Nun war ſie fort und Marilka auch. Dazu das Föhnwetter. Man war aufs Dorf und auf Bewegung hatte ſie ſich frei gemacht, ihn drohend an⸗ geſehen und geſagt: „In dieſem Ton wollen wir nicht miteinander ſprechen, mein Freund. Ich bin nicht deine Sklavin.“ „Und ich vielleicht dein Sklave?“ Knirſchend hatte er es gefragt. Sie hatte wieder nur gelächelt. Es war ein grauſames Lächeln. „Habe ich dich dazu machen wollen? Beſinne dich! War ich es, die zuerſt von Liebe ſprach? Oder warſt du es? Wir wollen uns nichts vormachen, mein Freund. Aber wenn dich die Bande drücken, bitte, du biſt frei. Du kannſt gehen, wohin du willſt.“ Da war er vor ihr niedergefallen, hatte ſie umklammert und ſinnloſe Worte der Leidenſchaft, der Liebe, der Ver— zweiflung geſprochen: ſagt 1 frühere Handballtormann, ver⸗ agte. Saarbrücken zeigte eine rechte gute ge. f ſchloſſene Mannſchaftsleiſtung, 1 0 gedigli 1 Die Menſchen flüchteten. Kein Jäger ging auf eis⸗ der Mittelläufer etwas aus dem Rahmen gehauenen Pfaden. Das Wild hockte angſtvoll im Hoch⸗ fiel. 6 wald. Kein Menſch wagte ſich hinauf auf die Berge. Das FK. Pirmasens— Kickers Offenbach 244. 91 ging um. Die Natur war die drohende Offenb g e 15 errſcherin. Ie Meant ei ane Spiel. 3 Die Hotels unten 0 leer. eee 10 ganz das Offenbacher Syſtem: ch, hart immer hingen die Teppiche. ythmiſche opfen und berbiſſen Die e enen 90 dröhnte 9 7 das Dorf. Ueberall zogen Kolonnen von nügten, um die Pirmaſenſer zu verwirren und Scheuerfrauen, um die Hotels nach der Winterſaiſon für auseinanderzureißen. Eine Halbzeit lang ſpiel den Sommer wieder herzurichten. ten die Offenbacher mit ruhiger Sicherheit, Im Hotel„Atlantic“ waren die Gäſte in alle Winde 1 aber aus eigener Kraft zum Führungs⸗ zerſtiebt. Miſter Halls war nach Amerika zurück. Die Ver⸗ reffer zu kommen. Die Angriffe der Pir⸗ ehrerſchar Marilkas hatte die Vergeblichkeit ihrer Ver⸗ 1 0 0 waren wohl zeitweiſe gut und ge. ſuche eingeſehen 112 a l ee hen 9 Man war ſich darüber klar, daß Konſtantin Oldvörde Vor 4000 Juſchauern leitete aner(eud⸗ in Moment der Favorit war. Er war denn auch drei wigshafen) aufmerkſam, aber nicht immer Tage nach Marilta abgereiſt. Angeblich nach München, glüclich F Ader daß München nur eine Etappe ſei, war allen im Union Niederrad— Botuſſia Neunkirchen C e 11.0 a 8 e Konſtantin ſelbſt wäre am liebſten mit Marilka zu⸗ Den 1000 Auſchauern bot ſich auf dem ſammen abgereist. Die zwei Tage ohne ſie, allein, wurden — N. T II 5 1 ihm geradezu zur Qual. Völlig wurzellos fühlte er ſich. auf, warfen ſich die Schneemaſſen zu Tal. das Haus angewieſen. Da kamen die zwieſpältigen Empfindungen in ihm wieder hoch. Es war nicht gut, von Marilka getrennt zu ſein. Fern von ihr löſte ſich den magiſche Zauber, den ſie um ihn gebreitet hatte. Und er Marilka!“ ſollte ſich nicht löſen. Konſtantin hatte ſo viel von ſich Da hatte ſie mit ihren kraftvollen Händen ganz leicht aufgegeben, daß er nur durch Marilka ſich beſtätigt ſah. durch ſein Haar geſtrichen: Er hatte durchaus ſofort mit ihr reiſen wollen. Unbegreif⸗„Was quälſt du dich mit ſinnloſer Eiferſucht? Muß es lich, daß ſie abgewehrt hatte. denn immer ein Mann ſein? Wie eingebildet ihr ſeid! „Seit wann fürchteſt du den Klatſch der Welt?“ hatte Glaubt ihr wirklich, es gäbe für eine Frau nichts anderes er gefragt. Denn er glaubte nichts anderes, als daß dies auf der Welt als einen Mann?“ der Grund wäre.„Was iſt es denn, Marilka? Was iſt es? Sage es Marilkas Lippen hatten ſich hochmütig nach unten ge- mir, warum ich hier allein zurückbleiben ſoll.“ bogen: Ihr Geſicht verfinſterte ſich. „Um die Welt kümmere ich mich gar nicht. Um ihren„Frage nicht! Ich tann es dir nicht ſagen. Es muß dir flatſch noch weniger. Ich habe etwas vor, wobei ich dich genügen, wenn ich dir ſchwöre: es iſt kein Mann, der auf nicht brauchen kann.“ mich wartet. Und nun genug. Was ſind drei Tage Ruhig und kalt hatte ſie das geſagt. Er wurde ſehr Trennung?“ f wütend: drei Tage Trennung, Marilka? Für mich wie ein „Mit wem biſt du zuſammen? Warum kannſt du mich Abgrund, in den ich hineinſtürze. Ich kann nicht ohne nicht brauchen? Iſt es ein Mann, mit dem du dich treffen dich ſein. Ich darf es nicht. Nicht eine Stunde. Es iſt willſt?“ nicht gut für mich, ohne dich zu ſein!“ Wie ſinnlos hatte er ſeine Hände um ihre Schultern Er ſagte es wie in Angſt. gelegt, ſie hin und her geſchüttelt. Wieder ſtrich ſie ihm durch das Haar. Aber er hatte ihre Kraft unterſchätzt. Mit einer wilden(Fortſetzung folgt.) „Ich kann es nicht ertragen, zu denken, daß du mich um eines anderen willen zurückſtößt, daß ein anderer auf ei i dich wartet. Ich kann es nicht. Tue mir das nicht an Jeierſtunde im Bürger ch iet. Ich ke g cht an, bräukeller. Blick in die Halle des Bürgerbräukellers zu München während der großen Rede des Füh⸗ rers. In dieſer hiſtori⸗ ſchen Stätte trafen ſich am Vorabend des 11. Jahrestages des 9. No⸗ vember 1923 die alten Kämpfer, die an dem Ma zur Feldherrn⸗ halle i ha⸗ en. 1 ds eee V UkgES-UUp, . t U 0 0 1* CNS ROMAN EIN ES * W N 2 N*.— NN 0 N N IN — ee. EERTE. IN DENN. e Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 3) Nachdruck verboten. Eines Tages hatte Thomas als Kaſſenverwalter die Freunde aufgeklärt, daß ſie Ende dieſer Woche die Heim⸗ reiſe antreten oder den eiſernen Beſtand für die Fahrt- koſten zur Rückreiſe angreifen müßten. So beſchloß man denn, in zwei Tagen abzureiſen. Als Thomas über dieſen Beſchluß zu Eva ſprach, fuhr ſie erſchrocken auf. „Aber warum wollen Sie denn ſchon abreiſen? Die Semeſterferien ſind doch noch lange nicht zu Ende.“ „Tja, verehrteſte Eva— aber die Moneten gehen zu Ende! Und unſere alten Herren ſind ſowieſo der Meinung geweſen, als hätten ſie uns ſchon überreichlich die Reiſe finanziert.“ „Aber Sie könnten doch alle drei noch ein paar Tage unſere Gäſte ſein“, warf ſie ein und ſchaute Thomas bittend an. Der warf in ſeiner gewohnten herriſchen Art den Kopf zurück, als ob man ihm eine perſönliche Beleidigung an— getan hätte. Er wollte eine ſcharfe Erwiderung ſagen, da bemerkte er jedoch den bedauernden und treuherzigen Blick ſeines Gegenübers. Und die Worte blieben ungeſagt. „Ich bitte Sie, Eva, wie können Sie einen ſolchen Vorſchlag in Erwägung ziehen! Wir können doch nicht auf Koſten Ihres Herrn Vaters hier in dulce jubilo leben.“ „Und warum denn nicht, wenn wir doch ſo tief in Ihrer Schuld ſtehen?“ „Ich habe ſchon einmal geſagt, daß von einer ſolchen Schuld gar keine Rede ſein kann. Was ſich da vor Friede⸗ berg zugetragen hat, habe ich nie anders als eine ſelbſt— verſtändliche Pflicht für mich aufgefaßt. Dieſe Angelegen— heit berechtigt Sie doch nicht, nun ſtändig von einer Schuld zu ſprechen, die Sie mir gegenüber abzutragen hätten. Der Reiſebeſchluß iſt übrigens unabänderlich. Ich habe bereits mit meinen Freunden darüber geſprochen. Einmal müſſen wir ja doch abreiſen. Vielleicht ſehen wir uns ge⸗ legentlich wieder.“ „Sie wollen ja nicht! Sie lehnen es ja ab, in meines Vaters Dienſte zu treten.“ „Wäre Ihnen daran ſo viel gelegen?“ Geſpannt ſchaute Thomas Eva an. Eva Alter ſchlug die Augen nieder. Purpurröte über— zog ihr Geſicht. Da wußte Thomas Burian, wem das Bedauern über dieſe Abreiſe galt. Es war ihm, als ob die Umwelt in dieſem Augenblick vor ihm verſinke. Er ſah nichts anderes als das junge Mädchen vor ſich. Er hätte am liebſten die Geliebte in ſeine Arme geſchloſſen und dieſes erglühte Ge⸗ ſicht mit Küſſen bedeckt. Jedoch waren die Anlagen belebt, und gerade auch ſteuerte Alter mit den beiden Freunden auf ſie zu. „Ja, Kinder— wo ſteckt ihr denn? Wir ſuchen euch nun ſchon eine ganze Weile. Nanu— was iſt denn los? Meine Filia ſo beklommen und ihr Begleiter mit einem Geſicht, als ob er das Große Los“ gewonnen hätte.“ „Ich habe Ihrem Fräulein Tochter gerade die Mit— teilung von unſerer Abreiſe gemacht.“ „Ihre Freunde haben mir's ſchon erzählt. Und nun iſt wohl meine verehrte Tochter und Reiſebegleiterin ver— ärgert darüber, daß ſie mit ihrem alten Herrn während der übrigen Zeit des Kuraufenthalts Trübſal blaſen muß? Kann ich mir denken! Gleich drei Verehrer auf einmal zu verlieren, das würde auch mir nicht gefallen.“ „Hat ſich was mit drei Verehrern“, brummte Robert Berger vor ſich hin. Dann ſpitzte er die Lippen, ſetzte ein trubſeliges Geſicht auf und pfiff die Melodie eines alten Schlagers:„Wer wird denn weinen, wenn man aus— einander geht...“ Die übrigen lachten beluſtigt auf. „Na, noch ſind wir ja beiſammen, verehrter junger Freund! Das Abſchiedskonzert werden Sie ſich für über⸗ morgen aufſparen müſſen“, lachte Alter.„Da ich mich Ihnen verpflichtet fühle für die Unterhaltung meiner jetzt ſo vetrübten Madonna während dieſer Ferientage und für die ſchönen Skatnachmittage, die ich dadurch gewonnen habe, darf ich Sie wohl zu einer ſolennen Abſchiedsfeier einladen, meine Herren?“ „Gemacht!“ grinſte Robert über das ganze Geſicht und ſchaute kampfesluſtig Thomas an. „Aber wir ſind doch ſo oft Ihre Gäſte geweſen, daß ich nicht „Larifari, lieber Burian— wir feiern! Nicht wahr, Herr Schaeffer?“ Der nickte abweſend mit dem Kopfe. Er hatte bei dem Zuſammentreffen mit Eva und Thomas die Situation er⸗ tannt und wußte, daß nicht eine vorübergehende Ent⸗ täuſchung dieſe Niedergeſchlagenheit Evas hervorgerufen hatte, zumal ihm das ſtrahlende Geſicht des Freundes dieſe Vermutung noch beſtätigte. Er gönnte dem einen neidiſchen Blick und wandte ſich dann betont höflich an Eva: „Wenn Sie, gnädiges Fräulein, der Einladung Ihres Herrn Vaters zuſtimmen ſollten, würde für mich perſön⸗ lich dieſes Abſchiedsfeſt ein beſonders gelungener Ab- Robert auf.„Alſo noch einmal: Gemacht! Wir ſind in der Mehrzahl. Du biſt überſtimmt, Thomas! Dürfte ich Sie bitten, Allergnädigſte, mich ſchon jetzt als Ihren Tiſch⸗ herrn bei dieſem hoffentlich nicht trockenen Mahle ge⸗ neigteſt in Erwägung zu ziehen?“ Mit einer komiſchen Verbeugung verneigte er ſich vor Eva, die über den kleinen, dicken Menſchen herzlich auflachte. „Sieh da unſeren Dicken an, wie der ſich zuletzt noch entwickelt. Aber Verehrteſter, die väterliche Erlaubnis iſt unbedingt für dieſes Ritteramt bei meiner noch ganz und gar ledigen Tochter notwendig.— Was ich ſonſt noch ſagen wollte... Ach ſo— mir iſt da vorhin ein Gedanke gekommen: Wie wäre es, wenn wir den Abſchied dort feierten, wo wir uns kennengelernt haben? Ich meine am Greiffenſtein.“ „Au Backe!“ ließ ſich betrübt Robert vernehmen.„Ich dachte, es gäbe zur Feier des Tages einmal ein Glas Schampus. Und den wird wohl der Kneipwirt der Bura nicht auf Lager haben.“ Reſigniert ſackte Robert in ſich zuſammen. „Alter Schlemmer! Denken Sie denn, ich werde Ihret— wegen nach meiner Rückkehr nach Hannover Konkurs an— melden? Käſeſchnitten beſtelle ich und Himbeerwaſſer dazu.“ Luſtig blinzelte der alte Herr den Betrübten an. „Alſo es bleibt dabei. Wir fahren morgen am Spät⸗ nachmittag zum Greiffenſtein und feiern Abſchied. Ge⸗ haben Sie ſich vorläufig wohl. Ich habe Hunger.“ * 4* Die Sonne ging verglühend im Weſten unter, als die beiden Kraftwagen mit Alter und ſeinen Gäſten dem Greiffenſtein entgegenfuhren. Ein Zimmer des freund— lichen Burggaſthauſes war für die Ankömmlinge reſer⸗ viert. Der Wirt hatte ſich mit ſeinen Angehörigen an⸗ geſtrengt, den Raum recht gemütlich auszugeſtalten. Eine kleine gedeckte Tafel lud zum frohen Verweilen ein. Zu ſeiner Freude bemerkte Robert Berger auch zwei Eis⸗ kühler. Er betrachtete ſie mit liebevollem Blick in Er⸗ wartung der kommenden Genüſſe. Es entwickelte ſich an de Tafel eine recht angeregte Unterhaltung. Nur Eva und Thomas ſchauten zuweilen verſonnen in ihr Glas, und wurden erſt immer wieder durch einen trockenen Witz Alters oder Roberts aus ihrer Betrachtung geriſſen. Schaeffer fand ſeine Vermutung vom Vortage durch ſeine jetzigen Beobachtungen beſtätigt und verſuchte, ſeinen Neid und ſeine Enttäuſchung durch laute Luſtigkeit zu verbergen. Raſch vergingen die Stunden. Eine helle Mondnacht hüllte den Greiffenſtein in ihren ſilbernen Mantel. Im Zimmer aber lagerte Tabaksqualm um die kleine Tafel. Eva Alter machte den Vorſchlag, dieſen wundervollen Abend zu einem Spaziergang auf die Burgruine zu be— nutzen und forderte zur Teilnahme auf. Thomas und Schaeffer ſprangen von ihren Sitzen auf, ſtellten ſich zur Verfügung, während Robert etwas vor ſich hinmurmelte, was ſich wie„Mondſcheinprinzeſſin“ anhörte. Aber auch Alter erhob Proteſt. „Du glaubſt doch nicht im Ernſt, daß ich zu nacht⸗ ſchlafener Zeit in dieſes Gemäuer ſteige? Dazu ſind mir denn doch meine alten Knochen zu ſchade, daß ich ſie in dieſer Dunkelheit breche. Nee, is nich!“ „Aber Paps, es iſt ja faſt taghell draußen!“ „Is nich, Liebſte!“ „Ein vernünftiger Standpunkt!“ ſchmunzelte Robert vergnügt.„Den Greiffenſtein kenne ich übrigens wie meine Taſchen. Und nach verborgenen Schätzen gehe ich nicht auf die Suche, ſolange noch andere Schätze hier auf dem Tiſche ſtehen.“ „Ein ungalanter Menſch!“ lächelte Eva ihn an. „Vielleicht auch nicht!“ grinſte verſchmitzt der dicke Robert. „Alſo meinetwegen ſteig da hinauf; aber überlaſſe uns einen Dritten zum Skat. Was ſollen wir ſonſt während dieſer Zeit tun?“ Thomas ſchaute Schaeffer an, der jedoch mit einem kaum merkbaren ironiſchen Lächeln an ihm vorbei ſah. Da erwies ſich der gute Berger als Helfer in der Not. „Fritze, du nur vermagſt unſerem verehrten Gönner und Gaſtgeber die Zechinen aus der Taſche zu locken, deren wir auf der Fahrt ſo dringend bedürfen. Sei ſchon im Bunde der Dritte.“ g Wohl oder übel mußte Schaeffer der Einladung Folge leiſten, da auch Alter ihn zum Spiel aufforderte. Eva und Thomas verſchwanden aus dem Zimmer. Das Paar ſtieg die ſteinige Anfahrt zum Burgeingang ſchweigend hinauf. Im Burghofe reichte Thomas ſeiner Begleiterin den Arm, weil Geſtrüpp und Geröll das Gehen behinderten. Endlich waren ſie auf dem primitiven Holz⸗ balkon angekommen, von dem man am Tage einen ſo wundervollen Fernblick auf den nahen Gebirgszug hatte. Als ob ſie nur auf dieſen Augenblick gewartet hätten, warfen ſich die jungen Leute in die Arme und hielten ſich 1 während ihre Lippen im Kuß ſich fanden. „Eva—!“ einer Wolke und bettete die Gegend in Dunkelheit. Aber das Paar merkte nichts davon. Erſt ein Geräuſch im Gebüſch ſchreckte ſie auf. 5 „Es iſt ſo dunkel geworden, Liebſter!“ „Ja, kleine Eva! Der Mond hat ſich diskret hinter einer Wolke verkrochen“, lächelte Thomas. „Oh, wenn jetzt meine alte Emma hier wäre, die würde das als übles Vorzeichen betrachten.“ „Emma? Wer iſt Emma?“ „Emma? Ach ſo— nun, unſer Faktotum in Hannover. Eine biedere, treue Seele, die ſchon die Jugend meiner Mutter betreut hat und dann auch mich im Steckkiſſen umhertrug.“ f „Alſo die Hauseule.— Verzeih, Eva, ich will die alte Dame, die dir lieb zu ſein ſcheint, nicht beleidigen! Uebrigens, da tritt der Mond ſchon wieder hinter der Wolke hervor.“ i Und abermals lagen ſich die beiden in den Armen. „Mädel“, ſchrak Thomas plötzlich auf,„was mache ich denn! Ueberfalle dich hier ſo plötzlich, nutze alſo das Vertrauen auf eine ſchnöde Art und Weiſe aus, das dein Vater in mich ſetzie, als er dich mir für dieſen Spazier⸗ gang anvertraute.“. „Jawohl, du Straßenräuber, jetzt wirſt du mich; heiraten müſſen, um meine Ehre wieder herzuſtellen und das Vertrauen meines Paps zu rechtfertigen! Geſchieht dir ſchon recht.“ Glücklich lachte ſie auf. „Aber Kind, ich kann doch nicht vor deinen Vater treten und ihn förmlich um deine Hand bitten! Ich bin doch noch ein ganz junger, unfertiger Menſch, bin noch von meinem alten Herrn abhängig und kann dir nichts anderes bieten als meine Liebe.“ „Dummian, das iſt doch die Hauptſache, die Liebe. Geld hat mein Paps genug für uns beide, und ſchließlich wird er froh ſein, einen Schwiegerſohn zu bekommen, der durch ſeinen Beruf zum Nachfolger wie geſchaffen iſt.“ „Halt, Eva, du weißt, daß ich mich nicht aushalten laſſe! Ich will in niemandens Schuld ſtehen. Aus eigener Kraft will ich etwas werden. Ich will dich erobern, nicht dich geſchenkt bekommen.“ „So— und wenn ich dabei eine alte Jungfer werde?“ „Eva, ich bitte dich, jetzt nicht zu ſcherzen! Wenn ich einmal ſelbſt verdienen werde, will ich dich holen. Dann ſollſt du meine kleine ſüße Frau ſein. Vorher iſt nicht daran zu denken, daß wir heiraten, ſo heiß ich eine Ver⸗ bindung mit dir auch erſehne. In drei bis vier Jahren bin ich etwas, verlaß dich darauf! Dann komme ich.“ Und Thomas warf den Kopf in den Nacken. Eva wußte, daß ſie nicht länger würde warten brauchen, bis ſie Thomas heimholen kam. So erklärte ſie ſich damit ein⸗ verſtanden, von dieſer für ſie beide ſo bedeutſamen Stunde vorläufig nichts verlauten zu laſſen. Eng umſchlungen ſtanden ſie dann auf dem Balkon, träumten in die Ferne, wo dunkel das Maſſiv des Iſer⸗ gebirges den Horizont abſchnitt. Träumten von ihrem jungen Glück und einer freudvollen Zukunft. 5 Am anderen Morgen fuhren die Freunde nach Hauſe. *** Drei Jahre ſpäter. In einem einfachen Arbeitszimmer ſaß der Chef⸗ ingenieur der Alter-Werke ſeinem Chef gegenüber und hielt ihm den täglichen Vortrag. „Wie ich vertraulich erfahren habe, Turmach⸗Werke demnächſt mit einem neuen Modell her⸗ auskommen, das unſeren neueſten Typ bei weitem über⸗ treffen ſoll. Es war mir leider nicht möglich, Einzelheiten zu erfahren. Ein junger Ingenieur ſoll durch eine eigen⸗ artige Konſtruktion des Flugzeugrumpfes und eine Ver⸗ beſſerung am Motor eine bedeutend höhere Geſchwindig⸗ keit bei geringerem Betriebsſtoffverbrauch erzielen wollen, als die Maſchinen ſie jetzt beſitzen. Wie man mir mitteilte, hat ſich die Lufthanſa bereits für die Sache intereſſiert, und auch aus England ſollen ſchon vorſichtig Fühler aus⸗ geſtreckt worden ſein.“ 5 „Iſt die Maſchine ſchon fertiggeſtellt?“ „Noch nicht; deshalb tappe ich auch noch derartig im Dunkeln. Nach dem Probeſtart wird mehr darüber zu ſagen ſein.“. „Weiß ich, verehrteſter Herr Heilmann! Dann iſt es aber leider zu ſpät. Wenn alle Welt die neue Maſchine kennt, iſt ſie für uns nichts mehr wert.“ „Ja— aber die Leute in Lüneburg gehen ſo geheimnis⸗ voll mit dieſer Sache um, daß abſolut nichts Näheres zu erfahren iſt. Und Spionage haben Sie doch auf alle Fälle verboten.“ a „Hab' ich! Mit ſolchen Mitteln arbeite ich nicht, am wenigſten der deutſchen Konkurrenz gegenüber. Apropos. junger Ingenieur, ſagten Sie? Kennen Sie ſeinen Namen? Vielleicht können wir den Leuten in Lüneburg den jungen Mann wegſchnappen. Tüchtige Ingenieure ſind hier immer willkommen.“ „Burian ſoll er heißen.“ „Thomas Burian?“ „Ja, ich glaube! Er ſoll noch ſehr jung ſein, kann die Hochſchule noch nicht lange verlaſſen haben. „Aber Sie, den kenne ich ja! Meine Tochter kennt ihn noch beſſer, ſteht meines Wiſſens ſogar mit ihm in Brief⸗ verbindung. Er hat ſie einmal aus einer verzwickten Situation errettet. Hm! Da muß ich mich doch einmal erkundigen..“ „Haben Sie noch Wünſche, Herr Alter?“* „Nein, danke, lieber Heilmann!“ Der alte Herr ſann vor ſich hin. Er vergegenwärtigte ſich den Aufenthalt in Flinsberg. Wann war das doch geweſen? Vor reichlich drei Jahren— richtig! Aber in dieſer kurzen Zeit kann ſich doch der junge Menſch nicht derart entwickelt haben. Allerdings, gelegentlich eines Aufenthalts in Berlin hatte er, Alter, mit ſeinem Freunde, dem Profeſſor Wittich, über Thomas Burian geſprochen. * werden die ße Enttauſchung. Beide ins ten nur ſehr wenig, ſo daß die Zu aum auf ihre Koſten kamen. Am beſten gefielen noch die beiden Hinter⸗ mannſchaften und hier vor allem Müller im Neunkirchner Tor, der einmal mehr, eine prachtvolle Leiſtung bot und ſeiner Mann⸗ ſchaft auch das nentſchieden rettete. Nach dem Wechſel ſpielten die Platzherren zwar ſtändig überlegen, die ſchwachen Stürmerlei⸗ ſtungen— es wurden viele Chancen ausge⸗ laſſen— verhinderten aber den durchaus möglichen Sieg der Union. Kunſtturner im Kampf Mittel- gegen Niederrhein in Neuß. Am 18. November ſtehen ſich in Neuß die Turner⸗Auswahlmannſchaften von Mittel⸗ und Niederrhein gegenüber. Nach den Er⸗ gebniſſen dieſes Wettkampfes wird die Tur⸗ nermannſchaft des Rheinlandes aufgeſtellt, die am 9. Dezember in Dortmund den tra⸗ ditionellen Kampf gegen Weſtfalen beſtrei⸗ tet. In Neuß turnen: 5 Niederrhein: Sandrock⸗Immigrath, Nig⸗ ge⸗Remſcheid⸗Haſten, Sich⸗Vohwinkel, Frie⸗ drichs⸗Aachen, Seligmann⸗Düſſeldorf, Schneider-Remſcheid⸗Haſten, Fleckhaus⸗Eſ⸗ en. ö Mittelrhein: K. Frey⸗Bad Kreuznach, Brandfaß⸗Köln, Reinartz⸗Köln, Schlöſſer⸗ Köln, Koßmann, Bernh. Frey, Seelig⸗Bad Kreuznach, Breitach⸗Weißenthurm. Erſatz: Krauß⸗Bad Kreuznach. Schwerathletik Deulſchlands Ringer gegen Ungarn. Am 18. November wird in Ludwigshafen der Ringerländerkampf Deutſchland—Un⸗ garn ausgetragen. Die deutſche Ringer⸗ mannſchaft iſt noch nicht in allen Klaſſen be⸗ ſetzt worden, aber es ſteht ſchon feſt, daß Hering⸗-München im Federgewicht, Schwarz⸗ kopf⸗Koblenz im Leichtgewicht, Schäfer⸗ Schifferſtadt im Weltergewicht und Europa⸗ meiſter Hornfiſcher⸗Nürnberg im Schwerge⸗ wicht ringen werden. Gegen Ungarn haben unſere Vertreter auch noch eine Niederlage wettzumachen, die 1932 beim Vierländerturnier in Stockholm aber nicht ganz gerechtfertigt war. Boxſport Steve Hamas gibt Schmeling Revanche. Der Amerikaner Steve Hamas hat jetzt die Zuſage gegeben, mit Max Schmeling einen Revanchekampf in einem deutſchen Ring auszutragen. Walther Rothenburg, der nach ſeinem großen Erfolg mit dem Schmeling—Neuſel⸗Treffen natürlich wieder veranſtalten will, iſt ſchon auf der nach einem geeigneten Kampfplatz. Aus Düſſeldorf wird gemeldet, daß das Rhein⸗ ſtadion für die Abhaltung des Kampfes Schmeling—Hamas in erſter Linie in Fra⸗ gen kommen ſoll. Belgiens Amakeure können nicht viel. Holland und Belgien trugen in den Haag einen Länderkampf mit den Amateurbox⸗ mannſchaften aus. Die Holländer ſiegten ganz überlegen mit 15:1 Punkten. Drehkopf in Paris. . In Paris ging auch der Düſſeldorfer Pr. Drehkopf in den Ring. Gegen den Franzo⸗ ſen Degieux ſchaffte Drehkopf nach intereſ⸗ ſantem Kampfverlauf ein Unentſchieden. Okto Käſtner kann nicht boxen. Die deutſche Boxmannſchaft gegen Polen am 24. November in Eſſen mußte noch ge⸗ andert werden, da die Verletzung Otto Käſt⸗ ners bis dahin noch nicht ausgeheilt iſt. Für Käſtner boxt Ahring⸗Osnabrück. Die Staffel ſteht nunmehr: Rappſilber, Staſch, Ahring, Schmedes, Campe, Schmittinger, Figge und Runge. Motorſport Inlernakionaler Motorradkalender 1935. 0 Einer der wichtigſten Beratungspunkte er Internationalen Motorradfahrer⸗Ta⸗ gung in London war die Feſtſetzung des Motorrad⸗Terminkalenders für das nächſte Jahr. Von dem deutſchen Vertreter. Sport⸗ präſident Ewald Kroth, waren dem Kon⸗ greß zur Genehmigung 12 deutſche inter⸗ nationale Rennen vorgeſchlagen worden, die alle gebilligt wurden. Eine lebhafte Debat⸗ de wurde über die Austragsbeſtimmungen er Internationalen Sechstagefahrt geführt, 995 in verſchiedenen Punkten geändert wur⸗ 950 Die Länge der Strecke wurde auf 2105 km(bisher 2000 km) vergrößert. Die lofahrtszeiten ſollen an ſedem Tag für jede dalegorie verſcheden ſein, wie auch auf je⸗ er Etappe eine Geſchwindigkeitsprüfung bargeſchaltet wird. Der Schnelligkeitswett⸗ Fee zum Abſchluß der Fahrt wurde bei⸗ doll del Der„Große Preis von Europa“ zoll im Jahre 1936 in Deutſchland ausgetra⸗ die Cerden, für das Jahr 1937 bewirbt ſich ie Schweiz um den Wettbewerb. Sportallerlei Frankfurts Jußballelf zum Städteſpiel ge⸗ Suche Winker im Schwarzwald Der Saar-Treue-Staffel-⸗Jilm iſt nun fer⸗ tiggeſtellt. Er ſoll am 18. November gleich⸗ zeitig in 30 deutſchen Städten uraufgeführt werden. Irland ſchlug England in einem in Dub⸗ lin ausgetragenen Amateur-Box⸗Länder⸗ kampf mit 12:4 Punkten. England kam nur zu einem einzigen Sieg durch Europa— meiſter Palmer, zwei weitere Treffen ende⸗ 0 unentſchieden, die anderen gewannen die ren. Der Waſa-Lauf, Schwedens berühmter Skilauf über die Rieſendiſtanz von 90 km, ſoll nach einjähriger Pauſe wieder ausgetra⸗ gen werden. Als Termin wurde der 3. März 1935 beſtimmt. Broccardo/ Guimbretiere, die erfolgreich⸗ ſten Sechstagefahrer des vergangenen Win— ters, begannen die neue Saiſon mit einem großen Sieg im 2. Amſterdamer Sechstage— rennen. Sie ſiegten mit Rundenvorſprung vor Pijnenburg/ Jan van Kampen, Buyſſe/ Deneef und dem deutſchen Paar Schön/ Hürt⸗ gen. Jupp Beſſelmann(Köln), der deutſche Meiſter im Mittelgewichtsboxen, wird ſeinen Titel am 30. November in Berlin gegen den Berliner Erwin Bruch verteidigen. Am glei⸗ chen Abend kämpft Hans Schönrath gegen den Spanier Caſtanaga. Eine badiſche Handballertagung wird am 18. November in Mannheim ſtattfinden. Vorausſichtlich wird auch der Führer des deutſchen Handballſports, Herrmann(Mün⸗ chen), anweſend ſein. g Der As A-Jlieger Kickenbecker überflog den nordamerikaniſchen Kontinent von Kali⸗ fornien nach Neuyork in 12 Stunden und 3 Minuten. Bei rund 5000 km Strecke ent⸗ ſpricht dies einem Stundenmittel von mehr als 400 Stundenkilometern. Jean Borotra wurde bei einem Pariſer Tennisturnier von Marcel Bernard mit 6:0, 6:8, 6:3 geſchlagen. Die Olympia-Auderbahn in Berlin⸗Grü⸗ nau wird ſo verbreitert werden, daß gleich⸗ zeitig ſechs Boote in einem Rennen ſtarten können. Bisher konnten nur vier Boote gleichzeitig über die Bahn gehen. Der Berliner Schlittſchuhklub wird ſich mit, feiner Eishockeymannſchaft am PBavoſer Tur⸗ nier um den Spengler-Pokal beteiligen. Das Turnier findet vom 27. bis 31. Dezember ſtatt; Pokalverteidiger iſt der EHC Davos. Ehrung eines Clowns In Moskau iſt kürzlich im Alter von 72 Jahren der berühmte Clown Wladimir Durow geſtorben. Die Sowjetregierung ließ ihn auf Staatskoſten mit großen Feierlichkeiten begra⸗ ben. Eine unüberſehbare Menſchenmenge defi— erte mehrere Tage an ſeinem Sarge vorbei. Die Bedeutung Durows liegt darin, daß er, ein großer Tierfreund, ſehr viel zur Erkennt⸗ nis der Tierpſyche beigetragen hat. Vor dem Weltkriege war er der berühmteſte Clown, der Unſummen verdiente und doch ganz be— ſcheide: dabei lebte. Er fiel in Rußland wie⸗ derholt bei den höchſten Behörden in Un— gnade, da er mit ſeinen dreſſierten Tieren gewiſſe Mißſtände in der Verwaltung paro— dierte und tatſächlich ihre Abſtellung zum Teil erreichte. Seine Tiere wurden von ihm bei der Dreſſur nie mißhandelt oder gequält, ſie hingen ohne Unterſchied mit hingebungs— voller Liebe an ihrem Herrn, der mit ihnen Leiſtungen vorführte, die man nie für möglich gehalten hätte. Nach der ruſſiſchen Revolu⸗ tion widmete Durow ſich ganz dem Studium der Tierſeele, er legte ſich einen großen Tier⸗ park an, in dem er ſeine Beobachtungen an⸗ ſtellte. Die Sowjetregierung unterſtützte ihn dabei, gab ſeinem Unternehmen den Rang eines wiſſenſchaftlichen Inſtituts und Durow einen Lehrauftrag für Dreſſur. Auslands⸗Nundſchan Der Kurs des Kabineits Flandin. Der Kriegsminiſter im Kabinett Deumer⸗ gue, Marſchall Petain, äußerte ſich über ſei ⸗ nen Nachfolger im Kriegsminiſterium, Ge⸗ neral Maurin, dahingehend, daß dieſer ſeine Gedankengänge in der Heerespolitik fortſetzen werde.— Die erſten Maßnahmen des Kabinetts Flandin, die der Bekämpfung der Wirtſchaftskriſe gelten, haben den gün⸗ ſtigen Eindruck von der neuen Regierung verſtärkt. Eine Mahnung Rothermeres. Lord Rothermere ſchreibt in einem Artikel in der„Daily Mail“, der jetzigen britiſchen Regierung ſei der vollſtändige Wechſei in der internationalen Lage, der während ihrer Amtszoit eingetreten ſei. nicht völlig zum Bewußtſein gekommen. mothermere ſteut dann feſt, daß England keinen Grund zum Streit mit dem neuen kraftvollen Deutſch⸗ land habe. Blutige Zwiſchenfälle in Madrid. In einem Madrider Vorort wurde der Bezirksbürgermeiſter von Marxiſten erſchoſ⸗ ſen. Es handelt ſich um einen Racheakt. Im Gebäude der Mediziniſchen Fakultät in Ma⸗ drid kam es zwiſchen rechtsſtehenden und marxiſtiſchen Studenten zu ſchweren Zu⸗ ſammenſtößen, bei denen vier Studenten durch Schüſſe ſchwer verletzt wurden. Hinrichtung in Frankfurt Berlin, 11. Nov. Wie der Amtliche Preu⸗ ßiſche Preſſedienſt mitteilt, iſt der wegen Ermordung des SA-Mannes Hans Hand⸗ werk vom Schwurgericht Frankfurt a. M. zum Tode und dauernden Verluſt der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte verurteilte Joſef Rei⸗ tinger auf dem Hofe des Gefängniſſes in Frankfurt a. M. hingerichtet worden. Da⸗ mit hat der am 4. Juli 1932 an dem 16⸗ jährigen SA-Mann Hans Handwerk ver⸗ übte Mord ſeine Sühne gefunden. Der preußiſche Miniſterpräſident hat es abge⸗— lehnt, von ſeinem Begnadigunsrecht Ge⸗ brauch zu machen. Garmiſch⸗Partenkirchen vereinigt. Im Be⸗ zirkstag in Garmiſch fand eine Sitzung un⸗ ter Teilnahme der Gemeinderäte von Gar⸗ miſch und Partenkirchen ſtatt, in der unter gewiſſen Vorbehalten eine Einigung dahin⸗ gehend erzielt wurde, daß eine Zuſammen⸗ legung der beiden Gemeinden wünſchenswert erſcheint. Die Eigenart der beiden Orte ſoll gewahrt bleiben. Die neue Gemeinde wird 1314 000 Einwohner zählen und dürfte da⸗ mit wohl zur Stadt erhoben werden. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 12. November: Miete E 4, Son⸗ dermiete E 2: Die Hochzeit des Fi⸗ garo, von W. A. Mozart. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Dienstag, 13. November: Nachmittags: Schülermiete A 2: Lohengrin, von Richard Wagner. Anfang 14.30, Ende 18.30 Uhr.(Ohne Kartenverkauf).— Abends: Miete C 4, Sondermiete C 2: Das Mu⸗ ſikantendorf. Luſtſpiel von H. Lorenz. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 14. November: Miete M 5, zum erſten Male: Schön iſt die Welt. Ope⸗ rette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Donnerstag, 15. November: Nachmittags Schülermiete B 2: Lohengrin, von Richard Wagner. Anfang 14.30, Ende 18.30 Uhr.(Ohne Kartenverkauf).— Abends: Miete D5: Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Heinz Steguweit. An⸗ fang 20, Ende 22 Uhr. Freitag, 16. November: Miete F 6, Son⸗ dermiete F 3: Gregor und Sein⸗ rich. Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 17. November: Miete B s: Die Räuber, von Schiller. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. Sonntag, 18. November: Nachmittags: Sondervorſtellung für die SA, Gruppe Kurpfalz(ohne Kartenverkauf): Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 14.30, Ende 16.30 Uhr.— Abends: Miete A 5, Sondermiete A 2: Carmen. Oper von Georges Bizet. Anfang 19, Ende 22.15 Uhr. Montag, 19. November: Miete G ö: Schön iſt die Welt. Operette von Fr. Lehar. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Roſengarten): Montag, 12. November: Für die NS. Kulturgemeinde Abtlg. Theater Mannheim, Abtlg. 201 bis 202, 261, 301 bis 306, 361 bis 369, 501 bis 513, 518 bis 530, 541 bis 543, 548 bis 553, 558 bis 560, 581 bis 583, 588 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400: Komödie der Irrungen, von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 14. Novembr: Für die NS. Kulturgemeinde Abtlg. Theater Mannheim, Abtlg. 130 bis 138, 221 bis 223, 321 bis 326, 348 bis 350, 563, 569 bis 570, 600, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 131 bis 200, 431 bis 500: Ko mö— die der Irrungen, von Shalkeſpeare Anfang 20, Ende 22 Uhr. Samstag, 17. November: Für die NS. Kulturgemeinde Abtlg. Theater Mannheim, Abtlg. 139 bis 144, 160, 224 bis 226, 327 bis 332, 342 bis 347, 351, 356, 359, 573 bis 576, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 131 bis 200, 431 bis 500: Die Regimentstochter. Kom. Oper von Donizetti. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Sonntag, 18. November: Zum letzten Male: Die große Chance. Luſtſpiel von Alfred Möller und Hans Lorenz. An⸗ fang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Ein⸗ trittspreiſe 0,50 bis 3 Rm.) 100 91 8 Aa Bußtag 1 ee 0 g 5 ebe ſchluß dieſer Ferientage ſein!“ ˖ endes Ausſehen erhalten „Herre— kann der aber ſchöne Worte drechſeln!“ lachte „Thomas—!“ Der Mond verſchwand in dieſem Augenblick hinter Und der hatte ſeinen Schüler über den grünen Klee gelobt. g 1 utracht); Bonfig(Union)— Stubb(Ein⸗ N(Fortſetzung folgt.) tracht); Allermann(Union)— Tiefel(Ein⸗ W Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 416 Stück, verkauft 316 Stück. Milch⸗ ſchweine das Stück 7—10, Läufer das Stück 0 12—34 Mark. Marktverlauf gut. 155 . Jüttert die Vögel im Winter vorbildlicher Futterplatz für Singvögel. Der Stachel ⸗ . draht hält ang sluſtige Katzen fern. 9