Lokales Viernheim, 15. Nov. Mitglieder der ehem. Verbände herhören! Wiederholt iſt es vorgekommen, daß Mit⸗ glieder der ehem. Verbände bei der Deutſchen Arbeitsfront Antrag auf irgendwelche Unter ſtützung ſtellen wollten, ohne den vorſchrifts— mäßigen Fragebogen ausgefüllt zu haben. Bis⸗ her war das weiter nicht ſchlimm, aber in der Zukunft können den betreffenden ſehr un— angenehme Folgen daraus entſtehen. Dieſe Volksgenoſſen ſcheinen ſich über die Wichtig— keit dieſes Fragebogens nicht im klaren zu ſein. Dieſer Schein entſcheidet über die Zugehörig— keit zur DAF., und wer ihn nicht ausfüllt wird bei den einzelnen Verwaltungsſtellen nicht geführt. Damit die während der früheren Ver— bandszugehörigkeit erworbenen Rechte nicht verloren gehen, hat man ſich auf ſeiten der DAF. entſchloſſen, eine letzte Friſt bis 1. Dez. zu bewilligen. Wer nach dieſem Termin den Fragebogen nicht ausgefüllt hat, hat kein An— recht mehr auf irgend welche bei den früheren Verbänden erworbenen Rechte, hat alſo im Bedarfsfalle keine Unterſtützung zu erwarten. Setze ſich daher jeder ſofort mit ſeiner zuſtändigen DAF.-Ortsverwaltung in Ver— bindung und hole das bisher Unterlaſſene nach. Nach dem 1. Dez. werden keine Fragebogen mehr angenommen, ſondern nur noch Neuauf— nahmen. Die durch frühere Beitragszahlungen erworbenen Rechte ſind alsdann erloſchen. Die Wallfahrtskapelle Maria Einſiedel bei Gernsheim bekommt Dampf— heizung. Damit dürfte der Wunſch vieler Wallfahrer in Erfüllung gegangen ſein. Drei Spieler in den Auswahl⸗ mannſchaften. Am Buß- und Bettag, Mittwoch, den 21. November, finden in Hei— delberg und Weinheim Winterhilfsſpiele ſtatt, und zwar zwiſchen Mannſchaften aus allen Vereinen zuſammengeſtellt. Die beiden Ver— teidiger: Jean Kiß und Philipp Falter— mann treten in der Auswahlmannſchaft Un— terbaden-Weſt—Unterbaden-Oſt in Heidelberg an und der Läufer Martin Fetſch ſpielt in Weinheim in einer Auswahlmannſchaft. Das Vorſpiel in Weinheim um 1 Uhr beſtrei— tet die hieſige 2. Mannſchaft gegen die 2. Mannſchaft von Weinheim. Wir freuen uns, daß das ſpieleriſche Können dieſer 3 Spieler durch ihre Aufſtellung in den Auswahlmann— ſchaften Anerkennung gefunden hat. Die Spieler haben nachmittags 2 Uhr auf den Plätzen anzutreten und lediglich Schuhe mit— zubringen. Stulpen, Hoſen und Trikots ſtehen zur Verfügung. Die Grünen in Hockenheim. Am Sonntag haben die Grünen in Hockenheim zum fälligen Verbandsſpiel anzutreten. Die Hocken— heimer haben ſchon ſehr ſchöne Reſultate auf— geſtellt, ſodaß ein harter Punktekampf zu er warten ſein wird.— Morgen Freitag findet in der Sporthalle eine Spielerverſammlung ſtatt, wozu alle Aktiven zu erſcheinen haben. E Die Karnevalsgeſellſchaft C. S. G. Viernheim eröffnet die Karnevalſaiſon 1934/ 35 Am Dienstag, den 13. November, hielt die Karnevalsgeſellſchaft C. D.G. Viernheim ihre traditionelle Eröffnungsſitzung unter dem Motto:„Es geht aufwärts“ in ihrem Lokal zum Anker ab. Daß dieſe Geſellſchaft hier am Ort ſehr viele Anhänger, Freunde und Gönner hat, zeigte der Beſuch dieſer Sitzung. Lange vor Beginn der Sitzung waren die Räumlichkeiten im Anker überfüllt und waren viele gezwungen wieder umzukehren. Um 8.11 Uhr zog der Elferrat als Handwerker verſchie— dener Kategorien ein, begleitet von den flotten C. D. G.⸗Boy. Der Präſident begrüßte das Publikum und ſofort wurde mit dem eigent— lichen Programm begonnen. In bunter Reihen— folge traten nun einheimiſche wie auswärtige Humoriſten und Büttenredner auf, die mit ihren Vorträgen und Couplees reichen Beifall ernteten. Verſchiedene Volkslieder u. Schlager wurden vom Publikum fleißig mitgeſungen, ſodaß die Stimmung bald ihren Höhepunkt erreicht hatte. Nur allzuſchnell vergingen die Stunden bis zum offiziellen Schluß der Sitz⸗ ung und der größte Teil der Beſucher blieb noch bis nach Mitternacht ſitzen. Es iſt be⸗ reits bekannt, daß die Kanevalsgeſellſchaft C. D. G. an Faſtnacht 1935 ihr 20 jähriges Beſtehen feiert und iſt aus dieſem Anlaß ein einzigartiges Faſtnachtsprogramm vorgeſehen, das im Laufe der nächſten Woche in den Zei⸗ tungen bekannt gegeben wird. Der kommende Faſching ſoll ein echter Volksfaſching werden. die Infanterie von morgen der moderne Infankeriſt muß ein„Gelände⸗ f künſtler“ ſein. Der engliſche Hauptmann Liddel Hart hat in einer Broſchüre„Die Infanterie von mor⸗ gen“ ſich mit den Forderungen auseinander⸗ geſetzt, die bei dem gegenwärtigen Stand der Kriegstechnik an die Infanterie geſtellt wer⸗ den müſſen. Da ſie ſich im großen und gan⸗ zen mit den deutſchen Anſchauungen decken, ſeien ſie, bei dem Intereſſe, das ſie nicht nur in militäriſchen Kreiſen finden werden, in Kürze wiedergegeben. Hauptmann Hart ſetzt bei der Aufſtellung ſeiner Forderungen die Motoriſierung und Mechaniſierung der modernen Armeen vor⸗ aus. Mit dem Vorurteil, daß in einer Zeit der Maſchinengewehre, Tanks und Kampf⸗ wagen die Rolle der Infanterie ausgeſpielt ſei, räumt der Engländer gründlich auf. Die Entſcheidungswaffen ſind die Artillerie und die Tanks, aber zur Vorbereitung der Entſcheidung dient die Infanterie, die Hart in ſchwere und leichte Infanterie einteilt. Die ſchwere In— fanterie iſt eine ſolche, die ihr Gepäck und das Gewehr ſelbſt mitſchleppt. Zum Angriff iſt nur die„leichte Infanterie“ nach Hart geeignet. Sie muß außerordentlich beweg— lich ſein, ſie darf durch nichts im Kriechen und Schleichen behindert werden, ſie muß körperlich ſehr gut trainiert ſein. Das Ge— wehr, das dieſe Infanterie führt, müßte we⸗ ſentlich leichter ſein als die bisher üblichen. Handgranaten ſollen von ihr nicht mitge— führt werden, ebenſowenig Maſchinenge⸗ wehre und automatiſche Waffen. Die Bekleidung und Ausrüſtung der leichten Infanterie muß ebenfalls gan; leicht ſein, denn der Infanteriſt„iſt ein Sportsmann und kein Packtier“, verkünde⸗ Hart. Der Torniſter wird durch den Ruck— ſack, der Helm durch einen ſchmiegſamen Hut erſetzt, der Mantel ſoll etwa dem Tirolen Lodenmantel entſprechen. Der leichte Infan⸗ teriſt ſoll ein Scharfſchütze ſein und wird nicht die bisher übliche Menge Munition mit— ſchleppen. Die Zeit der großen Fußmärſche iſt nach Anſicht des Verfaſſers vorbei, der Infanteriſt fährt, um gut ausgeruht in den Kampf ein⸗ greifen zu können. Ueber das moderne Kampfverfahren macht Hart ſehr intereſſante Ausführungen. Der Infanteriſt von morgen muß ein Künſtler in der Ausnutzung des Geländes ſein, er muß ſozuſagen„einſickern“. Die In⸗ fanterie geht in kleinen Gruppen vor, die ziemlich ſelbſtändig arbeiten, jeden kleinen Vorteil, der ſich ihnen bietet, ſofort wahr⸗ nehmen, wobei der einzelne Mann auch eine gewiſſe Selbſtändigkeit entwickelt. Die Zeit der Angriffe in großen Maſſen iſt vorüber. Der Sieg wird durch die Summe der kleinen Teilerfolge vorbereitet. Das Vorgehen der Gruppen wird vom Gelände abhängen, ſie müſſen ſich gegenſeitig unterſtützen, ohne erſt auf Be⸗ fehle von hinten zu warten. Die Bedeutung des Einzelkämpfers iſt bei der neuen Kampfmethode— eine viel größere gewor— den. Die ehemalige dichte Schützenlinie wird durch eine federnde fette kleiner Kampftruppen erſetzt, die nur in loſer Verbindung unauf⸗ haltſam nach vorn drängen, ſich dabei mög⸗ lichſt unſichtbar machen und den Feuerſchutz geſchickt ausnutzen. Die Schützen unterſtützen ſich untereinander und nehmen jede ſchwache Stellung des Gegners ſofort wahr. Hauptmann Hart ſchließt ſeine Broſchüre mit den Worten:„Das Kampfverfahren der Infanterie iſt eine Kunſt; die anderen Waffen dagegen brauchen nur ihr Handwerk zu verſtehen. Der Infanteriſt iſt weniger ein Handwerker als ein Geländekünſtler. Seine Kunſt, die Geländebenutzung wirklich vor— üglich zu beherrſchen, das ſei die Ehre, die ir für ſich beanſprucht.“ Bei den letzten gro⸗ zen engliſchen Manövern wurde die neue kampfmethode der Infanterie erprobt, aber luch in den Heeren anderer Nationen iſt rein wangsläufig ſchon eine gewiſſe Umſtellung dei der Infanterie erfolgt, wenn auch in nanchen Fragen die Anſichten der Sachver⸗ tändigen auseinandergehen. Die Broſchüre zon Hauptmann Hart iſt deutſch überſetzt im Berlage von Ludwig Voggenreuter, Pots⸗ dam, erſchienen. Der Tote auf Neiſen Eine ſchaurige Angelegenheit wird von den bulgariſchen Blättern berichtet. Aus dem Dorfe Gabrow hatte ſich eine Gruppe Bau⸗ ern nach der bulgariſchen Hauptſtadt auf die Reiſe gemacht. Hier angekommen, wurde einer don ihnen vom Herzſchlag gerührt und ſtarb im Hotel. Auch im Tode wollte man den lieben Freund nicht verlaſſen. Er ſollte als Betrunkener behandelt und auf der Rückreiſe als ſolcher mitgenommen werden. Aber bald gewahrten die unzertrennlichen Freunde, mit welch unglaublichen Schwierigkeiten eine ſolche Reiſe verbunden war. Gegen Abend erfolgte die Abreiſe aus dem Hotel. Geſtützt von zwei Freunden wurde der tote Kamerad in eine Autodroſchke ge⸗ ſchafft. Dies ging noch einigermaßen glatt her. Doch bald ſchon begann die Reiſe ſchwie⸗ riger zu werden. Schon die dichte Volks⸗ Fllr das ö klnlopioenlent omnfehle: burgring, vermieten. Näh. im Verlag eue Anson Pfd. 20, 2, 29. 34 u. 40 Welge Bohnen Pfd. 16 u. 10 Wachteldonnen Pfd. 22,0 Erhsen halbe, gelbe Pfd 28 Spelserels 10, 19, 23, 28 u. 30 3 Kochzeit 20 Minuten MHnorrs Eintopfgericht 13 Wärte Maggis Eintopigerlcht Würfel 15 3 Schnltinudeln Pfd. 33,0 Eler-Schnitinutleln Pfd. ab 40 3 Harigrien-Makkaroni Pfd. ab 38 4 Flor manharonlu Fler Snaghelll noue Gemüse- und Ohst-Ronserven in großer Auswahl, zu billigen Preisen. Uorderschinken gek./ Pfd. 30 pig. 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Man ſetzte alſo die Leiche in ein Abteil erſter Klaſſe, wobei die Freunde die Fahrkarte unter den Hut des Toten ſteck— ten. Sie ſelbſt fuhren aus Erſparnisgründen in der dritten Klaſſe. Bei der Ankunft in Gabrow geſchah das Unerwartete. Als die Bauern nach dem Abteil erſter Klaſſe liefen, um ihren Freund abzuholen, fand man dieſen nicht mehr auf ſeinem Platz. Er war ver⸗ ſchwunden. Man befragte den einzigen Mitreiſenden des Abteils, wo der Gefährte geblieben ſei. Dieſer berichtete ihnen, daß der blaſſe Herr dort in der Ecke auf einem Bahnhof ausgeſtiegen ſei. Er wiſſe nicht auf welchem. Große Beſtürzung befiel die Freunde über dieſe Nachricht und ſie ſuchten wortlos ihre Behauſungen auf. Anderen Tages fanden ſie ſich auf dem Polizeibüro des Ortes wohin ſie durch eine amtliche Einladung beſtellt wor— den waren, wieder zuſammen. Ein ſtrenges Verhör ſetzte ein. Mit dürren Worten legte der Amtsvorſteher die amtliche Mitteilung von dem Leichenfund auf dem Bahnkörper vor. Der unbekannte Herr im Abteil erſter Klaſſe war auch zugegen und er ſagte aus, daß er zunächſt wiederholt aber vergeblich verſucht habe, mit ſeinem Gegenüber in ein Geſpräch zu kommen. Plötzlich jedoch, wäh— rend er ſeine Zeitung las, ſei ſein geheim nisvoller Mitreiſender, im Augenblick als der Zug eine Kurve paſſierte, auf ihn gefallen, und als er dabei bemerkte, einen Toten vor ſich zu haben, habe er aus Furcht, des Mor des beſchuldigt zu werden, die Leiche aus dem Zuge geworfen. Die Situation drohte jetzt für die Bauern verhängnisvoll zu wer— den. Doch vermochten ſie hinreichende Be⸗ weiſe zu erbringen, um den natürlichen Tod ihres Freundes zu erklären, zumal der in Sofia zu Rate gezogene Art ihre Ausſager beſtätigte. Reichsbahn verbilligt Weihnachtsreiſe Wieder Feſttagsrückfahrkarten vom 21. De⸗ zember bis 3. Januar.— Vorverkauf ab 11. Dezember. Die Deutſche Reichsbahn gibt auch in die⸗ ſem Jahre zu Weihnachten Feſttagsrückfahr⸗ karten mit verlängerter Geltungsdauer aus. Die Karten gelten zur Hin⸗ und Rückfahrt an allen Tagen vom 21. Dezember 12 Uhr bis 3. Januar 1935.(Abſchluß der Rückreiſe ſpäteſtens 24 1 Sie werden zum Preis der um 33 ein Drittel v. H. ermäßigten Sonntagsrückfahrkarten in allen Verbindungen im übrigen— ebenſo wie bei der der Eil züge— die tarifmäßigen Zuſchläge zu zahlen ſind. Die Arbeiterrückfahrkarten können wäh⸗ rend der Geltungsdauer der Feſttagsfahrkar— ten, d. h. vom 21. Dezember 12 Uhr bis 3. Januar 1935, an allen Tagen zur Hin- und Rückfahrt ohne die ſonſt vorgeſchriebenen Be— ſcheinigungen benutzt werden. Ferner könn. ſtatt der Arbeiterwochenkarten und Angeſtell tenwochenkarten in der genannten Zeit Kurz arbeiter⸗Wochenkarten für Angeſtellte ausge⸗ geben werden. Die Fahrpreisermäßigungen für Schul-, Geſellſchafts- und Jugendpflegefahrten werden auch zu Weihnachten bei allen Zügen gewährt, falls nicht für einzelne Züge eine andere Anordnung erfolgt. Ein Kraftfahrzeug auf jede 20. Perſon. Nach den amtlichen Feſtſtellungen über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen in England entfiel im vorigen Jahre ein Motorfahrzeug!“ auf ede 20. Perſon und eine Fahrerlaubni⸗ auf jede 15. Perſon. In den letzten 13 Jah ren hat ſich die Zahl der Kraftfahrzeug nahezu verdreifacht. Vereius⸗Anzeiger Geflügelzuchtverein Viernhein Samstag abend halb 9 Uhr findet im Lokal zum„Goldenen Stern“ eine wichtige Mit— gliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung in Lokal. Mitglieder, die zur Kreisausſtellung ausſtellen wollen, müſſen dies unbedingt bis Samstag abend bei Schriftführer N. Buger Steinſtraße melden. darauf aufmerkſam, daß durch den Zucht ausſchuß am Sonntag von 102 Uhr eine Stallſchau ſtattfindet und bitten die Mit— glieder, ſich dieſe Zeit frei zu halten. Der Vereinsführer. Turnverein 1893. Heute abend pünki⸗ 1 lich um 8 Uhr Turnſtunde für Turner. Die Turnleitung. Turnverein von 1893. Die Turnſtunde der Turnerinnen findet am Donnerstag, den den 14. November um 8 Uhr ſtatt. Es wird dringend gebeten, daß ſämtliche Turnerinnen erſcheinen, da in kürzeſter Zeit mehrere Dar- bietungen verlangt werden. Verſäume nie mand die Turnſtunde. Die Leitung. Sportvereinigung Amicitia 09. Freitag abend 8 Uhr in der Sporthalle voll⸗ zählige Spielerverſammlung. Reſtloſes Er⸗ ſcheinen ſämtlicher Hand- und Fußballſpieler wird erwartet. Vortrag des Herrn Lehrer Sutter über Spielregeln. Der Vorſtand. ausgegeben, für die Fahrkarten des gewöhn⸗ lichen Verkehrs ausgegeben werden können. Die bisherigen Fahrpreisermäßigungen für Kinderreiche gelten auch für die Feſttagsrück⸗ fahrkarten. Der Vorverkauf beginnt jeweils zehn Tage vor der Abreiſe, früheſtens alſo am 11. Dezember 12 Uhr. Das gleiche gilt menge. die im Warteraum des Bahnhofes ür den Vorverkauf von Platzkart. 5. NN D und Nee 195 e 1 Beilagen⸗ Hinweis! 7 Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein illuſtrierter Proſpekt der bekannten Firma J. G. Monſon& Co., Frankfurt a. M, bei, der für geſunde Hautpflege iſt, weshalb wir unſeren geſchltzien Leſern ſeine Beachtung empfehlen. ehr lehrreich 1 dear rbun iſt keine„Iwangswirtſchaft“.— Die erſten nung, als ob der deutſche Bauer außenhan⸗ delsfeindlich ſei, trat Stabshauptabteilungs⸗ die einen Ausgleich zwiſchen den Ueberſchuß⸗ Kampf, den Deutſchland nicht wünſche, vor und den landwirtſchaftlichen Ueberſchuß in ge⸗ und verbraucht werde. Dafür, daß die Iansländiſchen Bauern Preiſe in Deutſchland deutſche Induſtriewaren, die äls Wertarbeit Vauerntum wolle alſo unter rung des Handelsvolumens herbeiführen, geförderte r landes der gewerblichen Arbeiter- und An⸗ geſtelltenſchaft zugute komme. wpirtſchaftlichen b „Zwangswirtſchaft“ zu reden, wies Stabs⸗ aobteilungsleiter Dr. Ludwig Herrmann nach. Er behandelte die Unterſchiede zwiſchen libe⸗ raliſtiſcher Wirtſchaft, Zwangswirtſchaft und Marktregelung. Der Deutſche verſtehe unter Freiheit völlige Entfaltung der in ihm woh⸗ Marktverbände, die alle in ſchaftsprozeß beteiligten Glieder, vom Er⸗ zbeuger bis zum letzten Verteiler zuſammen⸗ faßten und die Maßnahmen mit den Inter⸗ eſſen der 1 ſtänden. Darin liege der grundſätzliche Un⸗ terſchied zwiſchen ihnen und anderen Wirt⸗ cchaftsverbänden, ſowie den einſtufigen Kar⸗ bellen der liberaliſtiſchen zum Endziel ſei noch ein weiter Weg; es wvwerde aber erreicht werden, wenn an des Führers Worte gedacht würde:„Die Wirt⸗ chaft rettet nicht ein Volk, ſondern das Volk nuß ſeine Wirtſchaft retten.“ Wir machen weiter ö ſter Linie berückſichtigenden Geſtaltung der KReichskommiſſars neuer Markenartikel ein Riegel vorgeſcho⸗ ber mit einem Male auf 116,5. Dieſe Stei⸗ J 8 — int täglich mit Ausnahme ae Haus 1 L der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. — Gratis⸗Beilagen: wöchentlich matblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den en„Illuſtrierten Sandale. e von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Helteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan — 5 iernheim.— ckonto Nr. 21577 Frankfurt . Hein btrentesrtinh dur en begegnet Seh, Hertin, Biernbenn.. Verantwortl Aaazel⸗Bertauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pf“, Sainztags⸗ Ausgabe 10 E Nr. 266 mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag Geſchäftsſtelle Amtsblatt den Anzeigenpreiſe: Die 12g bei 8 abgeſtufter Rabatt.— Millimeter⸗Zeile Annahmeſchluß u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen e Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Pfennig, Reklame Pfennig, für Fahrer und 1 1 .— Annahme von Anzeigen in unſer 2* eutſchlands 1 5 Auslands vorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit Seil nig— Für die Aufnahme 28 Reſneen vor Geſchäftsſtelle: Freitag, den 16. November 1934 Die Wirtſchaſtswoche gauer und Außenhandel.— Marktregelung Maßnahmen des Preisüberwachungskom⸗ miſſars.— Verbraucher, zeigt Diſziplin. der zweite Reichsbauerntag, der zurzeit in Goslar abgehalten wird, rückt mit Recht die Bedeutung der bisher getroffenen Maß; nahmen auf dem Gebiete der Landwirtſchaft in den Vordergrund und gibt verheißungs⸗ polle Ausblicke in die Zukunft. Der Mei⸗ leiter Dr. Winter entgegen. Er wies auf die deutſchen agrarpolitiſchen Maßnahmen hin, und Bedarfsgebieten Deutſchlands, die Feſt⸗ ſetzung eines volkswirtſchaftlich gerechten Preiſes erſtreben, um dem Bauerntum eine ſichere wirtſchaftliche Grundlage zu geben. Die Autarkie ſei nur eine Waffe in einem dem es aber auch nicht zurückſchrecke. Nach dem Grundſatz:„Leben und leben laſſen“, ſei Deutſchland bereit, ſich am Aufbau des zuſammengebrochenen Handels zu beteiligen dem Maße und der Form aufzunehmen, wie er nach Angabe der Marktregelungsbehörden erhielten, die auf dem Weltmarkt nicht er⸗ zielt werden konnten, ſollten ihre Länder Weltruf genöſſen, aufnehmen. Das deutſche Zubilligung eines beträchtlichen Preisunterſchiedes, der ein finanzielles Opfer bedeute, eine Erweite⸗ wenn das Opfer und die durch Deutſchland bäuerliche Kaufkraft des Aus⸗ Wie falſch es iſt, von der ſinnvollen land⸗ Marktregelung als von nenden Kräfte im Rahmen des Wohles der Allgemeinheit. Dieſem Ziel dienten die einem Wirt⸗ Verbraucherſchaft in Einklang Wirtſchaft. Bis Der planmäßigen, den Gemeinnut in er⸗ Wirtſchaft dienen auch die Maßnahmen des für Preisüberwachung. Dr. Goerdeler hat ſeine erſten Verordnun⸗ gen ergehen laſſen. Darin wird die bis⸗ herige Beſtimmung erneuert, daß Preisbin⸗ dungen feder Art nur noch mit Einwilligung es Preiskommiſſars getroffen werden dür⸗ fen und daß der unbegrenzten Herſtellung ben wird. Die Einſchaltung neuer Zwiſchen⸗ ſtellen der Ware auf dem Wege vom Er⸗ zeuger zum Verbraucher iſt ebenfalls unter⸗ ſagt. Ebenſo iſt die willkürliche Aenderung von Zahlungsbedingungen für Lieferungs⸗ verträge, die ſchon vor längerer Zeit abge⸗ ſchloſſen waren, als rechtswidrig erklärt worden. Schon dieſe erſten Beſtimmungen des Preiskommiſſars zeigen, daß ſeine Auf⸗ gaben vielſeitig, aber auch dringend not⸗ wendig ſind. Trotz aller Warnungen und Vorſchriften machten ſich ſeit einiger Zeit die reiserhöhungen bemerkbar. Der Index der induſtrielle Fertigwaren hatte 111,3 im pril vorigen Jahres betragen, iſt dann ganz allmählich auf 114,1 im Januar 1934 geſtiegen, hatte im Juli einen Stand von 115 erreicht und ſteigt im Auguſt und Septem⸗ Dr. Dietrich über die Köln, 16. November. In der neuen Kölner Univerſität ſprach der Reichspreſſechef der NSDAP. Dr. Otto Dietrich, vor über 1500 Vertretern der Wiſſenſchaft über das Thema„Die philoſo⸗ phiſchen Grundlagen des Nationalſozialis⸗ mus.— Ein Ruf zu den Waffen deutſchen Geiſtes“ Er würdigte einleitend die Be⸗ deutung des Rheinlandes für die deutſche Ziviliſation. Nachdem er ſodann ſeine Auf⸗ faſſung über die Philoſophie im allgemei⸗ nen vorgetragen hatte, erklärte er, die An⸗ nahme, daß der Menſch ein Einzelweſen iſt, ſei falſch und beruhe auf einem Denkfehler. Der Menſch ſei in allen ſeinen Handlungen Kollektivweſen. Er ſgte weiter, die natio⸗ nalſozialiſtiſche Weltanſchauung ſei berufen, das univerſaliſtiſche gemeinſchaftsbe⸗ wußzte ken den Thron einer wahren Erkenntnis 1 auf den es einen Anſpruch habe. Hierbei berief er ſich auf die Philoſophen Johannes Rehmke und Paul Krannhals. In in Textilien, Seife uſw. die Urſache der Preisentwicklung. e 1 Soeben hat auch Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk in einem Vor⸗ trag in Aachen auf die notwendige Diſzi⸗ plin des Verbrauchers hingewieſen. Er ſagte dabei:„Der neue Deviſenplan wird zweifellos Schwierigkeiten bereiten, niemals aber fühlbaren Mangel bringen, wenn nicht das deutſche Volk ſelbſt die Nerven verliert und durch ungerechtfertigte Hamſterei Schä⸗ den herbeiführt, zu denen kein Anlaß vor⸗ liegt. Hamſterei würde nur zur Preistrei⸗ berei führen.“ Hier liegt ein Teil der Auf⸗ gabengebiete des Preiskommiſſars Dr. Goerdeler. Die Einzelmaßnahmen, die ſich zunächſt gegen die Preistreiberei richteten, waren gewiß nötig, aber ſie entbehrten der zentralen Führung. Der wirkungsvolle Er⸗ laß des Miniſterpräſidenten Göring gegen Preisſteigerungen, aufgrund deſſen ſofort Schritte gegen eine Anzahl von Fleiſcher⸗ läden in verſchiedenen preußiſchen Städten erfolgten, die in Angriff genommene Preis⸗ kontroll⸗Aktion der Partei durch die NS⸗ Hago, Maßnahmen verſchiedener lokaler Ueberwachungsſtellen— alles das trat ne⸗ beneinander. Eine zentrale geſchloſſene Zu⸗ ſammenarbeit iſt nun ſichergeſtellt. f Die Maßnahmen des Preiskommiſſars werden ſich nach ſeiner eigenen Erklärung „nach vernünftigen wirtſchaftlichen Geſetzen richten“. Dabei werden alle Teile der Wirt⸗ ſchaft, beſonders auch der Einzelhandel gern mitwirken. Verſtöße einzelner Geſchäfte, die da und dort vorgekommen ſind, bewei⸗ ſen nicht das Gegenteil, ſondern ſie ſtellen Ausnahmen dar, die zu beſeitigen ſind. Graf Schwerin von Kroſigk hat den Begriff der freien Wirtſchaft im ſtarken Staate hervor⸗ gehoben. Das heißt, daß der Staat nicht in alle Einzelheiten der wirtſchaftlichen Betäti⸗ gung hineinreden will, aber entſchloſſen und in der Lage iſt, ſolchen Mißſtänden entgegen⸗ zuwirken, die aus mangelnder Verantwor⸗ tung dem Ganzen gegenüber entſtanden ſind. Einen Vorwurf kann man aber auch der Verbraucherſchaft nicht erſparen, wenn man an die Preistreiberei⸗Verſuche erinnert. Nie⸗ mals wird ein Kaufmann zu Preiserhöhun⸗ gen ſchreiten, wenn die Nachfrage zurück⸗ geht; wenn aber aufgrund irgendwelcher dunkler Gerüchte die Hausfrau zu Hamſter⸗ einkäufen ſchreitet, dann liegt die Verſu⸗ chung zu Preiserhöhungen ſchon näher. Freilich heißt es jetzt, den Käufern Gelegen⸗ heit zu geben, ſich nach den ſchweren Not⸗ jahren, die hinter uns liegen, wieder etwas anzuſchaffen. Deshalb aber iſt konfunktur⸗ politiſch ein gewiſſer Druck auf die Preiſe nötig. Er iſt nötig, damit auch weiterhin ge⸗ kauft werden kann, ſodaß die neugefüllten Lager guch abgeſetzt werden können. Er iſt nötig, damit die Konjunkturbelebung, die erung hatte in den Weltmarktpreiſen keine 0 10 b waren Vorrat käufe i in ſo erfreulichem Maße durchge⸗ ſeh da nich plötzlich wieder in eine Kriſe umſchlägt.. der Volkwerdung der Nationen, die bereits in Deutſchland und Italien zum Durchbruch gekommen ſei, kündige ſich ein ſtruktueller Umſchichtungsprozeß in⸗ nerhalb der Völker an, der nicht nur berufen ſei, ihre Kräfte zur Wohlfahrt aller zu 8 ſondern auch die Ordnung der Nationen untereinander durch eine natürliche Ab⸗ grenzung hrer Lebensbedürfniſſe und In⸗ tereſſen zu gewährleiſten. Wie die grie⸗ chiſche Philoſophie die edelſte Verkörperung des griechiſchen Geiſtes ſei, ſo öffne die na— tionalſozialiſtiſche Wiedergeburt auch der deutſchen Kultur wieder den Weg zu lichten öhen. Die Liebe zur Wiſſenſchaft und das treben zu höchſter Welterkenntnis liege der deutſchen Nation im Blut. Zu glauben, daß der Nationalſozialismus dieſen Impuls zu hemmen oder gar zu unterdrücken beab⸗ ſichtige, ſei eine Legende. Ihn auf der neu gewonnenen Grundlage zu entfalten und mit allen Mitteln zu fördern, ſei Schreikenstat im inneren entfalten, Hagen, 16. November. Der 52 jährige geiſtesſchwache Schueller, der in ſeiner Wohnung in Schwelm ſeine Ehefrau und ſeinen Sohn ermordet hatte wurde am Morgen darauf von der Hagener Polizei in Hagen feſtgenommen. Er geſland nach ſeiner Feſtnahme, daß er auch ſeine in Wupperkal-Elberfeld wohnende verheiratete 29 jährige Tochker und deren zwei⸗ jähriges Kind ermordet habe. Er hakke mit ihnen in den Schwelmer ſchläge und Meſſerſtiche kökete. Als Schueler der Polizei die Mord⸗ ſtelle zeigen ſollte, irrte er zunächſt län⸗ gere Zeit umher, bezeichnete dann aber die Stätte, wo er die Leichen vergraben hatte. Die Polizeibehörde hat inzwiſchen für die Bergung der Leichen Sorge getra— gen. Schwerer Kraftwagenunfall Wien, 16. Nov. In der Nähe von Graz raſte ein Motorrad, das von einer Seiten⸗ ſtraße kam, in den Kraftwagen des Fürſten Edurad Windiſch⸗Grätz, der ſich mit ſeiner Gattin und ſeinem Töchterchen auf der Fahrt nach ſeinen in Südſlawien gelegenen Gütern befand. Der Kraftwagen ſtürzte um; alle drei Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Nuchloſe Auſchläge Wieder wertvolle Kunſtſchätze zerſtörk. Madrid, 16. November. In der Nähe der nordſpaniſchen Hafen⸗ ſtadt Vigo legten unbekannte Täter unter den Hochaltar einer Dorfkirche vier mit Dy⸗ namit geladene Bomben, die kurze Zeit da⸗ rauf explodierten und wertvolle Kunſtſchätze zerſtörken. Ferner explodierte in den Büro⸗ räumen einer Keramikfabrik ene Bombe. Die Fabrika nagen wurden ichwer beſchä⸗ digt. Eine Abfuhr Madrid, 16. November. Der angekündigte„Unterſuchungsaus⸗ ſchuß“ frungöſſſcher und engliſcher Mar⸗ ziſten, unter denen ſich ſogar ein kommu⸗ niſtiſcher engliſcher Lord befindet, hatte ſich im ſpaniſchen Parlamentsgebäude eingefun⸗ den, um den Führer der katholiſchen Volks⸗ chriebenen Tagen kann lf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, eine Gew mmen werden 22 5 Druck u. Verlag: J. Martin, Viernbeim 51. Jahrgang Das Gemeinſchaftsbewußtſein philoſophiſchen Grundlagen des Nationalſozialismus der Wunſch der NSDAP. Gewiß, ſagte er weiter, den volksfremden und die Volksgemeinſchaft zerſtörenden aka⸗ demiſchen Dünkel habe er beſeitigt, aber nicht, um damit die Wiſſenſchaft zu treffen, ſondern um umgekehrt die Liebe zur. Wiſ⸗ ſenſchaft dem Volke zurückzugeben. Deutſch⸗ land brauche heute dieſes wiſſenſchaftliche Streben mehr denn je. Das geiſtige Deutſch⸗ land der Gegenwart beſitze die innere Kraft, über die Grenzen hinaus vorzuſtoßen, um den Wall des Mißverſtändniſſes zu durch⸗ ſtoßen, der den Frieden der Welt bedrohe. Verleihung der Goethe⸗Medaille Der Führer und Reichskanzler hat dem Geheimrat Profeſſor Otto von Güntter in Marbach am Neckar in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um das Schiller⸗ nationalmuſeum in Marbach die vom Reichspräſidenten von Hindenburg geſtiftete Goethe⸗Medaille für Wiſſenſchaft und Kunſt verliehen. 0 Schwelmer Wald Ein Geiſtesſchwacher ermordet ſeine Verwandten aktion wegen der Vorgänge in Aſturien zu vrehören. Gil Robles ließ 05 15 ſa⸗ en, er hoffe, die Regierung wrede ſie mög⸗ licht nend an die Grenze ſchaffen. Im übrigen ſollten ſie gefälligſt ihre„Unter⸗ ſuchungen“ in ihren eigenen Ländern an⸗ ſtellen. Flugzeugkataſtrophe Britiſches Berkehrsflugzeug in Auſtralien die Beiden nach Schwelm geholt und war Wald gegangen, wo er ſie durch Hammer⸗ ö abgeſtürzt. Sydney, 16. November. Ein britiſches Verkehrsflugzeug ſarzte ungefähr 45 km von Long Reach(Queens land) ab. Die vier Inſaſſen— drei Mann Beſatzung und ein Fahrgaſt— fanden den Tod. 1 Es handelte ſich um das zweite britiſche Verkehrsflugzeug, das Poſt von London na chAuſtralien gebracht hat.—. Im Ver⸗ laufe des letzten Monats hat ſich ſchon ein ſchwerer Verkehrsunfall in Auſtralien ereig⸗ net. Vor nicht ganz vier Wochen ging ein Paſſagierflugzeug mit elf Inſaſſen ver⸗ loren; da keine Spur von ihm entdeckt wer⸗ den konnte, wird angenommen, daß es in die See geſtürzt iſt. Vernichtungszug des Taifuns Die Verwüſtungen auf den Philippinen. Neuyork, 16. November. Ein Ausläufer des Taifuns, der Teile der Philippinen heimſuchte, hal auch die Stadt Manila berührt. Der Eiſenbahn⸗ und Schiffarhtsverkehr wurde zeitweiſe un- terbrochen. Die Eingeborenenhäuſer in den Südprovinzen ſind größtenteils zerſtörk. f Das neue große Taifun-Unglück hat noch größere Schäden verurſacht, als der Taifun vom 16. Oktober. Die Regierungs- rundfunkſtation auf der Inſel Luzon wurde vollkommen zerſtört. Die Ernte in dem be⸗ troffenen Gebiet iſt vernichtet. Sämtliche Te⸗ legrafen⸗ und Telefonleitungen ſind unter⸗ brochen. Der Taifun erreichte eine Stunden⸗ geſchwindigkeit von über 120 km. 9 0 In Tacloban werden 29 Fiſcher vermißt. Der Küſtendampfer„Dos Hermanos“ ſtran⸗ dete in der Nähe von Legaſpi: der däniſche Dampfer„Noramaersk“ befindet ſich im Albay⸗Golf in Seenot. N Der Gouverneu hat umfangreiche Hilfs⸗ maßnahmen veranlaßt. N!!!ôͤÜĩÄʃ5ʃ? q T t ˙² ¹.-w-wenr. ¶ͤ•ͥ]¶ Re 1 1 1 8 N Und wieder Eintopf Wie im vergangenen Monat wird auch am kommenden Sonntag jeder Volks⸗ genoſſe eines der beliebten Eintopfgerichte eſſen. Mit dem Herannahen des Winters, wenn die Speiſekarte nicht mehr die viel⸗ ſeitigen Gerichte des Sommers aufweiſt, müſſen alle deutſchen Volksgenoſſen ſich wie⸗ der derer erinnern, denen das Schickſal kaum das Notwendigſte zum Leben gibt. Wenn wir am kommenden Sonntag wieder „unſer“ Eintopfgericht eſſen, werden viele miteſſen, die ſonſt vielleicht abſeits geſtanden und mit knurrendem Magen ihr Daſein ver— wünſcht hätten. Das gibt es aber heute in Deutſchland nicht mehr. Jeder Menſch im dritten Reich iſt dazu verpflichtet, mit ſeinen hilfsbedürftigen Volksgenoſſen zu denken, zu fühlen und auch zu teilen, ſelbſt dann, wenn er ſelbſt den Leibriemen um ein Loch enger ſchnallen muß! Das Opfer, das wir bringen, bringen wir nicht nutzlos. Es ſind Menſchen wie wir, von demſelben Fleiſch und Blut, mit denen wir teilen, mit denen wir zuſammen unſer Eintopfgericht eſſen werden. Wir kennen heute im neuen Reich nur eine Volksgemeinſchaft. Denen, die zu ſchwach ſind und nicht mitkommen, müſſen wir un⸗ ſere Hand reichen und vorwärtshelfen. Das iſt ritterlich, edel und deutſchl! CCC vd Deutschland als Vauernland Beginn der Vorträge auf dem Reichs. bauernkhing. Goslar, 16. November. Der Sprecher des Reichsbauernthings, Staatsſekretär Willikens, eröffnete das erſte Bauernthing im neuen Deutſchland. Nachdem in einer Reihe von Sondertagun— gen auf dem zweiten Reichsbauerntag die Mitglieder des Bauernthings die wichtigſten Fragen beſprochen hätten, verſammelten ſie ſich nun zum erſten Mal, um vor der brei— ten Oeffentlichkeit die Grundfragen zu klären, die die deutſche Bauernſchaft und die Oeffentlichkeit bewegen. Der Sprecher be— grüßte insbeſondere die Vertreter der ver— ſchiedenen, Gliederungen der NSDAP, der Reichsregierung, der Wehrmacht und die Brüder von der Saar ſowie die Vertreter des Bauerntums aus einer Reihe euro— päiſcher Länder. Darauf nahm als erſter Redner des Bauernthings Staatsrat Reinke das Wort zu einem Vortrag „Der Landarbeiter im Dritten Reich“. Wichtiger als ein abſolut hoher Barlohn ſei eine, bei gerechtem, das heißt den Verhält⸗ niſſen angepaßtem Arbeitsentgelt echt nationalſozialiſtiſche Behand⸗ lung des Arbeiters. die dazu noch mancherorts notwendige Umſtellung des Denkens, Fühlens und Handelns in der bäuerlichen Familie und Wirtſchaftsgemein⸗ ſchaft würde weſentlich durch eine reichs⸗ geſetzliche Landarbeiterordnung gefördert werden. 5 Landesobmann Mathias Haidn ſprach über die„Betreuung des Menſchen im Reichsnährſtand.“ Der Reichsnährſtand hatte als feſtgefügte ſtändiſche Gemeinſchaft nicht nur wirtſchaftlich ausgerichtete Auf⸗ gaben wie die vielen landwirtſchaftlichen Organiſationen der liberaliſtiſchen Zeit, ſondern ſeine Mitglieder auch ſeeliſch zu be⸗ treuen. Der Reichskommiſſar für die geſamte Marktregelung und Führer des Verwals tungsamtes, Freiherr von Kanne. ſprach über„Die Betreuung des Hofes im Reichs⸗ nährſtand“. Er führte u. a. auß: So wie wir Deutſchland als einen einzigen großen Hof anſehen mit dem oberſten Geſetz, das zu erzeugen, was in dieſem Geſamt⸗ 8 hof benötigt wird. müſſe auch der Leiter jedes Einzelhofes die gleichen Grundgedanken verfolgen. Er müſſe ſich darüber klar ſein, daß er nach den gegebenen Geſetzen der pflichtgebundenen Wirtſchaftsführung handeln muß, und daß er einzig und allein dafür zu ſorgen habe, daß alle Menſchen im Hofe Deutſchland aus den Erzeugniſſen der heimiſchen Scholle ernährt werden. Reichshauptabteilungsleiter 4, Karl Vet⸗ ter, ſprach über„Die Getreidewirtſchaft als Beiſpiel einer Marktordnung durch den Reichsnährſtand“. Die Getreidemarktordnung entlaſte alle Wirtſchaftsſtufen ſowohl von den vielerlei Riſiken des ſogenannten freien“ Marktes, wie vom Diktat und der Willbüx der jeweils kapitalkräftigſten Grup⸗ pen. Sie ſtelle keine Knebelung der Pri⸗ vatinitiative, ſondern eine ſaubere Wege⸗ führung des Wettbewerbes dar. Man könne das Weſen der Marktordnung viel⸗ leicht auf die Formel bringen, daß die ſpe⸗ kulative Höchſtleiſtung abgelöſt werde durch die Freigabe und Sicherung der beruflichen Beſtleiſtung. Stabshauptabteilungsleiter Roland Schulze hielt einen Vortrag:„Die Preſſe im Reichsnährſtand“ und Stabshauptabtei⸗ lungsleiter Pg. Motz machte grundſätzliche Ausführungen über die Aufgabenſtellung der deutſchen Agrarwerbung ſowie ihre Organiſation. Gauleiter und Regierungspräſident Dr. Otto Hellmuth ſprach über„Florian Geyer und unſere Zeit“.“ Florian Geyers Freiheitsſehnen lebe in uns fort ſeit Hitler 8 od weiſe uns hinfort den Weg und gemahne für alle Zeiten: Deutſches Volk! Du, deutſcher Bauer! Hab' acht! Meide die Wölfe im Schafspelz und hüte dich vor dem Bruderverrat! Franzöſiſcher Schulterror Sulzbach, 16. Nov. Aus Wut über die Abwanderung deut⸗ ſcher Bergmannskinder aus der franzöſiſchen Schule greift die Domanial⸗Schulverwaltung zu Mitteln, die man als brutal bezeichnen kann. So hat eine Bergmannsfamilie in Sulzbach ihre beiden Kinder am 1. April aus der. franzöſiſchen Schule abgemeldet und ſie zu einem längeren Ferienaufenthalt nach Deutſchland geſchickt. Nach ihrer Rückkehr beſuchten die Kinder die hieſige Volksſchule, wo ſie ſich endlich wieder wohlfühlen. Ob⸗ wohl beide Kinder zuſammen am 1. April bei der franzöſiſchen Schule abgemeldet wur⸗ den, ſind dem Bergmann bis jetzt ſchon 5 Strafmandate für eines ſeiner Kinder wegen Schulverſäumnis zugeſtellt worden. Die Strafen lauten einmal auf 5 Franes, zum anderen auf 10 Francs uſw. Wie das Spiel weitergeht, iſt bekannt. Wehe dem Vater, wenn er die Strafen nicht bezahlt. Nach dem berühmten Paragraphen 52 wird er auf die Straße geſetzt. und an ſeine Stelle rückt ein „würdigerer Vertreter“.. Politiſches Allerlei London. Herr von Ribbentrop hatte eine private Zuſammenkunft mit General Smuts, bevor dieſer auf dem Luftwege die Rückreiſe nach Südafrika antrat. Paris Gaſton Doumergue hat Paris im Kraftwagen verlaſſen, um nach Tourne— feuille zurückzukehren. Paris. Die franzöſiſche Münze hat zu Ehren des Königs Alexander von Süd⸗ ſlawien eine Gedenkmünze prägen laſſen. Kairo. Das neue ägyptiſche Kabinett ent— hält durchweg nur Männer, die keiner Par— tei angehören Der neue Finanzminiſter Abdel Wahab Paſcha iſt ein Finanzfach⸗ mann, der ſich um die Anbahnung des deutſch⸗ägyptiſchen Warenaustauſches be— ſonders verdient gemacht hat. Der deutſche Außenhandel Im Oktober 16 Millionen Rm Ausfuhr⸗ fuhrüberſchuß. Berlin, 16. November. Die deutſche Handelsbilanz ſchließt im Oktober erſtmals ſeit März dieſes 0 wieder mit einem Ausfuhrüberſchuß, und zwar von 16,4 Millionen RM gegenüber einem Einfuhrüberſchuß von 1.9 Millionen 978 im en Nahe ab. Im Oktober des gangenen Jahres war die Handelsbi noch mit 98 Millionen RM aktiv. 1 Die Einfuhr war nur wenig verändert. Sie ging von 352,2 Millionen RM im Vor⸗ monat auf 349,5 Millionen RM zurück. Im Gegenſatz zu Rohſtoffen und Fertigwaren hat die Lebensmitteleinfuhr beträchtlich zu⸗ genommen, und zwar von 75,7 Millionen RM hauf 101 Millionen RM. An der Stei⸗ gerung der Einfuhr ſind zu einem erheb⸗ lichen Teil Waren beteiligt, deren Einfuhr regelmäßig im Oktober zuzunehmen pflegt, wie Obſt und Südfrüchte. Darüber hinaus war aber auch die Einfuhr von Gerſte, Kaffee(noch Lagerabrechnungen), Butter und Eiern beträchtlich erhöht. Die Steigerung der Ausfuhr entfällt ebenſo wie im Vormonat faſt ausſchließlich auf Fertigwaren. Zugenommen hat insbe⸗ ſondere die Ausfuhr von Werkzeug⸗ maſchinen, elektriſchen Maſchinen und elek⸗ trotechniſchen Erzeugniſſen, chemiſchen und Eiſenerzerzeugniſſen. Rückgängig war le⸗ diglich die Ausfuhr von Textilwaren. Die Rohſtoffausfuhr ſtieg von 65,6 auf 67,5 Millionen RM. Die Erhöhung iſt aus⸗ ſchließlich einer Steigerung der Steinkoh⸗ ſenausfuhr zuauſchreihen. Die Lebensmittel⸗ Die ſüdſlawiſchen Angriffe gegen Ungarn. Belgrad. 16. November. Die ungariſchen Verlautbarungen zu den 5 Beſchuldigungen, die in Zuſammenhang mit dem Marſeiller Attentat gegen Budapeſt er⸗ hoben wurden, haben in Südſlawien gro⸗ gen Unwillen ausgelöſt. In politiſchen Kreiſen iſt man davon überzeugt, daß Bel⸗ grad den Königsmord vor den Völkerbund bringen werde, um dort ſeine Anklagen vor allem gegen Ungarn zu erneuern. Ueber die Stimmung in Südſlawien gibt ein Aufſatz der„Vreme“ Aufſchluß, der ſich auf die ein⸗ gangs erwähnte ungariſche Verlautbarung bezieht. Der Aufſatz enthält ſechs Fragen, die unmittelbar an den ungariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Gömbös gerichtet find. Er behandelt teils in leidenſchaftlicher, teils in ironiſcher Form das Aſylrecht, auf das ſich die ungariſche Mitteilung berief und wiederholt geſammelt das bekannte von üdſlawiſcher Seite ſchon mehrfach gegen Ungarn vorgebrachte Materjal, deſſen Kern. punkt die Behauptung von der Ausbildung kroatiſcher Terroriſten in einem eigens er richteten ungariſchen Lager iſt. Währenddeſſen beſchäftigen ſich die unga riſchen Blätter weiter mit den Maſſenver haftungen und Ausweiſungen von Ungarn n Südſlawien. So ſchreiben„Budapeſte. hirlap“ und„Nemzetti Ujſag“, man müſſe 1914 diplomatiſcher Agent in Durazzo mit Der Nationalſozialiſtiſche Deutſche Getreuen den der den jahrtauſendealten Freiheitskampf zum Der Stahlhelm NSDA5) feier! ö ö rontkämpferbun burg die 16 Wiederkehr des Tages, 1 dem n ee 1 Grundſtein zu der großen Organiſati i SA für das ewige neue Neutſchand tüm 15 W Nag Bundesführer und Reichsarbeitsminiſter ameraden; links neben ihm Landesleiter A rechts der Preſſechef des Stahlhelm von Wick. R„„ degen dieſe neue Verletzung internationalen Bepflogenheiten ſchärfſten Proteſt erheben Deutſche Tagesſchan Neuer Oberlandſtallmeiſter. Der preußiſche Miniſterpräſident hat der Oberlandſtallmeiſter Rau auf Grund de— Paragraph 3 der Verordnung vom 26. Fe⸗ zruar 1919 mit ſofortiger Wirkung einſt— peilen in den Ruheſtand verſetzt. Landſtall meiſter Dr. Seyffert iſt zum Oberlandſtall meiſter ernannt worden. Geſandter a. D. Irhr. von Stoedten f. In Berlin ſtarb Freiherr Lucius von Stoedten im Alter von 65 Jahren. Er war dem Titel und Rang eines außerordent⸗ lichen Geſandten und bevollmächtigten Mi⸗ niſters, 1915 Geſandter in außerordentlicher Miſſion in Stockholm und 1921 Geſandter im Haag. Seit 1927 gehört er dem aktiven Dienſt nicht mehr an. Aufgeſchobene 93. Treffen. Das Gaupreſſeamt Weimar gibt bekannt: Das für Samstag, den 17. November ge⸗ plante Sporttreffen der HJ in Weimar wird im Einvernehmen mit den zuſtändigen Partei. und Staaksdienſtſtellen wegen un⸗ günſtiger Witterung und zur Vermeidung etwaiger Maſſenerkrankungen aufgeſchoben. Englands Luftwaffe Vier neue Militärflugplätze. 5 London, 16. November. n ſeiner Oberhauserklärung berichtete der engliſche Kriegsminiſter Lord Hale bent U. a. noch, daß das Luftfahrtminiſterium die Errichtung von vier neuen Militärflugplär⸗ zen plane und das Gelände, dafür bereits ausgeſucht habe. Er machte ferner Angaben über die Maßnahmen, die zur Erhöhung der Zahl ausgebildeter Flieger und ſon⸗ ſtiger Angehöriger der Luftwaffe getroffen worden ſind. Seine Ausführungen über die Mari nepolitik werden in der Preſſe als deutliche Ankündigung des Baues von Großkampfſchiffen zum Erſatz veralteter iffe und als Hinweis darauf betrachtet, daß ein neuer Flottenvertrag der britiſchen Flotte unbedingt die Möglichkeit geben müſſe, eine angemeſſene, das heißt alſo größere Zahl von Kreuzern zu beſitzen. —— e den Jahrestag ſeiner Gründung. (Stahlhelm) feierte in Magde⸗ Franz Seldte mit wenigen Unſer Bild von der eldte bei der Veranſtaltung Bean an ſeine alten Buuehmende Zpannnd Zur Behebung v Schwierigkeiten, ie in 0 hung auf dem Gebiete der Lederwirtſchg entſtanden waren, hat der Reichskommiſah für Preisüberwachung eine zweite Verorh nung zur Verhinderung von Preisſteig rungen auf dem Gebiete der Lederwirtſchi erlaſſen. ö Hiernach wird die Ueberwachungs für Lederwirtſchaft ermächtigt, für Beli gerungen von Fellen und Häuten die maß 0 gebenden höchſt⸗zuläſſigen Preiſe verbing, lich feſtzuſtellen und ferner die für den Ver. kauf außerhalb der Verſteigerungen höchſ, zuläſſigen Preiſe zu den auf Verſteigerun. gen höchſt⸗zuläſſigen Preiſen von Fellg und Häuten in ein angemeſſenes Verhältnz zu bringen. Ferner iſt zur Ankerbindung des Kektenhandels beſtimmt, und zwar ſowohl für Rohware als auch für Zwiſchen⸗ und Fertigerzeug, niſſe und daraus hergeſtellte Waren, daß bei Verkäufen durch Perſonen, die ſich i nicht handelsüblicher Weiſe in die Verte⸗ lung einſchalten, der Verkäufer den Preis berechnen darf, zu dem er ſelbſ eingekauft hat. Bei Ueberſchreitungen der gemäß Von ſtehendem von der Ueberwachungsſtelle be ſtimmten Preiſe macht ſich künftig nicht nu der Verkäufer, ſondern auch der Käufer ſtrafbar. Vrennſtoſſverkauf nach Gewicht Berlin, 16. November. Dem Reichskommiſſar für Preisüber⸗ wachung iſt eine Reihe von Nachrichten zu⸗ gegangen, nach denen der Verkauf von feſten Brennſtoffen verſchiedentlich nicht nach Gewicht, ſondern nach dem Stückpreis er⸗ folgt. Bei einem ſolchen Verkauf ſind Ver luſte und Ueberteuerung für die Bevölke rung zu beſorgen. Um die Bevölkerung da vor zu ſchützen, hat der Reichskommiſſar füt Preisüberwachung eine Verordnung er— laſſen, nach der der Verkauf von Stein⸗ kohlen, Steinkohlenkoks, Steinkohlenbrikettz, Braunkohlen, Braunkohlenbriketts. Grude⸗ koks ſowie aus dieſem hergeſtellte Brikettz nur nach Gewicht erfolgen darf. Zuwider⸗ handlungen werden mit Gefängnis und mit Geldſtrafe beſtraft. Beanſtandete Speſen Fortgang des Rundfunkprozeſſes. Berlin, 16. November. Im Rundfunkprozeß verwarf das Gericht nach mehrſtündiger Beratung den Ablehnungs⸗ antrag des Verteidigers von Dr. Magnus gegen den Bücherſachverſtändigen Donath al⸗ Ui bei dem Angeklagten die Beſorgnis erregen könnten, daß der Sachverſtändige ſein Gut achten parteiiſch erſtattet habe. In der weite ren Verhandlung ſtellte der Vorſitzende damn einen zweiten Punkt der Anklage zur Erörte⸗ rung, in dem dem Angeklagten Dr. Magnus vorgeworfen wird, Untreue zum Schaden der RR dadurch begangen zu haben, daß er Reiſekoſten für Aufſichtsratsſitzungen liquidiert habe, obwohl er ſchon Aufwands⸗ entſchädigung bezogen habe. Magnus erklärte ſei er verſchiedentlich zu Aufſichtsratsſitzun⸗ gen gefahren, ohne daß damals ſchon eine beſtanden habe. Gieſecke als Zeuge über die Speſenliquida⸗ nommen. Er beſtätigte im allgemeinen die geben hatte. Aus Vaden Aufruf Der Sport im Dienſte der Winterhilfe. Der Führer hat zum Kampf gegen Hun ger und Kälte aufgerufen. Wie im vorigen Jahre, ſo wird auch diesmal deutſche Sport ſich geſchloſſen die Parole des Führers zu eigen machen und mit allen Kräften ſeine Organiſation in den Dienſt der Winterhilfe ſtellen. Er wird keine Möglich— Einſatz ſcheuen. Der Deutſche Fußball bund eröffnet die Reihe der Veranſtaltun— gen. Am 21. November 1934 werden in al— len Gauen Deutſchlands dieſem Zweck Fußballſpiele ſtattfinden, deren Ergebnis uneingeſchränkt der Winterhilfe zugute kommen wird. f Ich rufe hiermit alle Volksgenoſſen in Stadt und Land zum Beſuch dieſer Spiele auf. Von den Gliederungen der Partei und allen ſonſtigen Formationen wird erwartel, daß ſie ſich für die Werbung mit allen rä ken zur Verfügung ſtellen und zum guten Gelingen beitragen. 77 Karlsruhe, 15. November 1934. Herbert Kraft. Auf dem Erdenrund leben heute insge⸗ ben 5 220 00 im Deutschen Reich zefinden reislicher Be 10 f 1 bur Rumänen 820 600, in Polen 1 370 000, in Belgien 160 000, höchſten unbegründet, weil keine Tatſachen vorlägen, die zu dieſen Vorwürfen u. a., im Jahre 1926 1 generelle Regelung für die Speſenvergütung 1 Zum Schluß wurde Miniſterialrat a. d. tionen bei der Reichsrundfunkgeſellſchaft ver n Darſtellung, die der Angeklagte Magnus ge- wieder der keit hierzu verſäumen und keine Mühe zum ausſchließlich zu! el Deutsche gibt es? imt 98 Millionen Deutſche, wovon 69 10 Deſterreich finden wir 7000 000, in Luxem⸗ 270 000, in der Tſchechoſlowakei 3 800 000, in der Schweiz 2 780 000, in Un⸗ garn 620 000, in Jugoſlawien 700 000, in Italien 350 000, in Frankreich 1800 000, n in Rußland 1 000 000, in den Vereinigten Staaten von Nordamerika 10 300 000, in Canada 410 000, in Braſilien 620 000, in Argentinien 140 000, in Chile 35 000, in Mexiko 5 000, in den ehemaligen deutſchen Kolonien 15 000. Einige Länder wie England, die Niederlande uſw. ſind we⸗ gen ihrer geringen Zahl nicht erwähnens⸗ wert. Von den in Deutſchland Wohnenden ſind 21 Millionen Katholiken. Die Geſamt⸗ zahl aller deutſchen Katholiken beträgt über 41 Millionen. Daraus ergibt ſich, daß rund die Hälfte aller deutſchen Katholiken im Ausland wohnt. Von den Auslandsdeutſchen wohnen die meiſten Katholiken in Oeſterreich, in der Tſchechoſlowakei, in der Schweiz, in Jugoſlawien, Rumänien, Polen, Frankreich und Italien. Von den Deutſchen in den Ver⸗ einigten Staaten ſind knapp die Hälfte Katholiken. Die Freude des Gebens Weihnachtsgeſchenke„mit Vorbehalt“. Weihnachten iſt nicht nur das Freudenfeſt für die Kleinen, die ſchon wochenlang vorher nachts von den Herrlichkeiten träumen, die der Weihnachtsmann für ſie bereithält, es iſt in beſonderem Maße auch ein Freuden⸗ ſeſt für Mütter, Großmütter und Tanten— die Onkel und Opapas nicht zu vergeſſen!— die ebenſolange vorher, wie ihre Lieblinge, in der Freude des Gebens ſchwelgen und ſich nicht genug darin tun können, Ueberraſchungen auszudenken, mit denen ſie einander übertref— den dürfen, ebe ſen möchten. ö Kinder beſchenken iſt gar nicht ſo leicht, wie es ſcheint. Ganz zu ſchweigen hier von den beſonderen, oft ſehr ausgefallenen Liebhabereien und Wün⸗ ſchen unſerer Kleinen, die ſich am Feſtabend von der Staatsgruppe faſt verächtlich ab⸗ wenden können, um ihren Ueberſchwang ganz und gar irgend einem unſcheinbaren kleinen Zinnſoldaten, einem Baſtelzeug oder einem nebenſächlichen Gegenſtand in der Puppen⸗ lüche zuzuwenden. Wovon wir heute zu den Müttern und Großmüttern unſerer Kleinen reden wollen, die gewiß ſchon wieder Weih⸗ nachtsfreuden vorbereiten, ſind Gefahren, die unbedachtes Schenken bei Kindern heraufbe— ſchwören kann. Joe kleiner die Kinder, um ſo größer ſind dieſe Gefahren. Kleine Kinder verſuchen be⸗— kanntlich zunächſt alles in den Mund zu ſtek⸗ ken; deshalb muß bei der Wahl der kleiner Spielſachen und Geſchenke größte Aufmerk' ſamkeit auf ſauberes, farbechtes und hartes Material verwendet werden, das nicht durch Zerbrechen und Abknabbern abſplittert. Auch die Größe der Gegenſtände muß ſo gewähl' werden, daß ſie niemals ganz in dem Mäul chen verſchwinden können. Es gibt reizend— Spielſachen aus hartem Holz in Naturfarbe grob geſchnitzt mit runden Kanten und groß genug, um keinen Schaden anzurichten; mar ziehe ſie immer den noch ſo luſtig bemalter Dingen vor, wenn man nicht ganz ſicher iſt daß die Farben echt und unſchädlich ſind. Für die Größeren ind leicht brennbare Dinge nur mit Vorſichſ zu verſchenken und ſie ſind dann auch nur unter der Aufſicht von Erwachſenen zum Spie⸗ len herauszugeben. Der heizbare Puppenherd, das unvermeidliche Requiſit in der Puppen⸗ küche, ſollte niemals ohne Beiſein der Mutter oder einer ace in Betrieb genommen wer⸗ enſo die Dampfmaſchine des kleinen Bruders oder die Zündplättchenpiſtole. Iſt ſie auch ungefährlich, ſolange ſie in der richtigen Weiſe mit einem einzigen Zünd⸗ plättchen verwendet wird, ſo muß doch darauf geachtet werden, daß mit den Zündplättchen nicht Allotria getrieben wird. Unſere Jun⸗ gen hören nicht umſonſt aufmerkſam zu, wenn die Erwachſenen erzählen, und fällt einmal ein Wort von Sprengungen oder dergleichen, dann iſt ſehr ſchnell mal der Verſuch mit Zünd⸗ plättchen gemacht. Auch das Schießzeug, Blas⸗ rohre, Flitzbogen, Windbüchſen und Kata⸗ pulte ſind Weihnachtsgeſchenke mit Vorbehalt. Selbſtverſtändlich ſoll man derartige, von der Jugend am ſehnlichſten erhoffte Ge⸗ ſchenke, nicht aus Ueberängſtlichkeit vermeiden. Aber man ſoll die beſchenkte Jugend dazu erziehen, mit dieſen Geſchenken ſo umzugehen, daß den Geſchwiſtern und Freunden nicht Scha⸗ den damit zugefügt wird. Schenken iſt des⸗ halb für uns Große nicht nur ein Vergnügen, ſondern auch eine Erziehungsaufgabe. a Das gilt auch für manche Kleinmädchen⸗ geſchenke, die mit Nadel und Schere zu tun haben. Man wird ohnehin die untere Grenze kennen, die das Alter derartigen Ge⸗ ſchenken ſetzt. Aber man verſteht auch den Ehrgeiz der Mütter, die frühzeitig die Geſchick— lichkeit ihrer Töchter erproben möchten und deshalb mit Ausſchneidepüppchen und Kar⸗ tonſtickereien den nie raſtenden Tätigkeits- drang ihrer Kleinen ſtillen wollen. In jedem Falle dürfen Kinder nur Scheren mit abgerundeten Klingenenden in die Hand bekommen, und Werkzeugkäſten ſollten die Knaben nicht vor ſchulpflichtigem Alter geſchenkt bekommen, weil mit Meißel, Bohrer und Feile in Kinderhand ſchon mehr als einmal ſchweres Unheil angerichtet wor⸗ den iſt. Das koſtbare Geſchenk iſt nicht immer das angebrachteſte. Wer eine elektriſch betriebene Eiſenbahn verſchenken muß anſtelle der rich⸗ tigen Kindereiſenbahn, an der wir alle unſere heiße Freude gehabt haben, der bedenke, daß der Anſchluß an eine Lichtleitung für Kin⸗ der immer Gefahren mit ſich bringt. Wo alſo keine Aufſicht zur Verfügung ſteht, begnüge man ſich mit einem ungefährlicheren Syſtem. Das gleiche gilt für die beliebte Laterna magica, die ſich nur als Geſchenk für grö— ßere Kinder eignet. Ihre modernere Konkur⸗ renz, der Filmapparat für das Haus, iſt ſchon deshalb nur in Gegenwart von Erwach- ſenen in Betrieb zu ſetzen, weil er feuerge— fährliche Filmſtreifen hat. Man braucht nun wegen ſolcher kleinen Vorfühlungsmaßnahmen nicht gleich allzu ängſtlich zu ſein und etwa eine heißgewünſchte Trompete nur deshalb nicht zu ſchenken, weil auch andere Kinder auf dem Mundſtück blaſen werden und dadurch Krankheiten übertragen könnten. Sauberkeit im Verein mit den Schutz⸗ kräften der Natur werden dafür ſorgen, daß derartige Gefahrenquellen nicht zum Unglück für unſer Kind ausſchlagen. Auch der Straßenroller und ſein größerer Bruder, der Holländer, ſind in arößeren Städten natürlich keine ganz e d e aber wer vertennt n Beſtohlenen vorgelegt, erklärten ſie, der ſehr t auch die artiger Geräte. Mit Weihnachtsgeſchenken geht es im übri⸗ gen wie mit den verbotenen Früchten. Es ſind gerade die Sachen, auf die die Jugend oft am meiſten Wert legt. Schenkt man ſie deshalb trotz dieſes oder jenes Bedenkens, dann ſorge man durch liebevolle und möglichſt mitſpielende Anleitung dafür, daß nicht aus der Gebefreude der Erwachſenen ein Schmerz für unſere Kleinen erwächſt. 0 Ibu. Gefährlicher Spezialiſt Jetzt hat ihn die Pariſer Polizei endlich erw¾iſcht, Louis Einac, den Mann, der Frankreich ſeit Jahren unſicher machte und als der gefährlichſte Faſſadenkletterer be— kannt war, ohne daß es gelang, ihn bei der Ausübung ſeiner Spezialität zu ertappen. War ein Juwelendiebſtahl erfolgt, erkannte die Polizei vielfach ſofort, daß nur Einac in Frage kommen konnte, denn die Art ſei⸗ ner„Arbeit“ war immer die gleiche. Seine Methode beſtand darin, daß der Einbrecher auf den Tanz⸗Tees die Bekanntſchaften der Damen ſuchte, bei denen er zu ſtehlen beab⸗ ſichtigte. Die Polizei beſaß auch eine Pho⸗ tographie von ihm, doch wurde dieſe den geſundheitlichen Vorteile der⸗ elegante Herr hätte ganz anders ausgeſehen und zwar gingen die Angaben über ſein Ausſehen ſtark auseinander. Durch Verrat ſeiner eiferſüchtigen Geliebten fand man ſei⸗ nen Schlupfwinkel und die Aufklärung für ſeine Erfolge. Er war ein Verwan' künſtler von großer Meiſterſchaft. Man fand bei ihm große Serien von Anzügen. fal⸗ ſchen Bäuchen, Naſen, ſogar Ge— biſſen, mit denen er ſich immer wieder ein anderes Ausſehen zu geben verſtand. der Mann mit den 58 Frauen Vor dem Weltkrieg trug man dem letzten Zaren, Nikolai II., einen ſeltſamen Rechtsfall zur Entſcheidung vor, da die ruſſiſchen Geſetze ſich als unzureichend erwieſen. Ein hoher Be⸗ amter lebte in Vielweiberei und hatte in fünf Städten fünf Freundinnen, die, ohne vonein⸗ ander zu wiſſen, hohe finanzielle Anſprüche ſtellten, die der Staatsbeamte auf Staats- koſten zu erfüllen ſuchte.„Er ſoll ſie alle fünf heiraten!“ foll der Zar befohlen haben.— Doch was bedeutet dieſer Fall gegenüber dem Vorgang, der jetzt in Sowjetrußland zu einem Prozeß in der Stadt Tula geführt hat? An⸗ geklagt war ein ehemaliger hoher Beamter der GPu., weil er innerhalb fünf Jahren 58 Ehen geſchloſſen habe. Der Angeklagte iſt in⸗ zwiſchen Vater von mehreren Dutzend Kin⸗ dern geworden. Es wird den Polygamiſten in Sowjetrußland ſehr leicht gemacht, Ehen einzugehen, oder ſich ſcheiden zu laſſen. Ziehen Mann und Weib zuſammen, ſo gelten ſie bei den Behörden als verheiratet. Wer ſich ſchei— den laſſen will, geht zum Standesamt, legt ſeine Papiere vor und beantragt, ohne An⸗ gabe von Gründen, die Scheidung, die ohne weiteres, auch ohne den anderen Ehepartner zu hören, ausgeſprochen wird. Man muß als Frau nur noch angeben, welchen Namen man nach der Scheidung zu tragen wünſcht, der dann gleich in die Scheidungsbeſcheinigung ein⸗ getragen wird. Für die Erziehung der Kinder muß der Vater aufkommen. Das war der wunde Punkt in der Maſſenehe des Angeklag⸗ ten, er konnte mit dem beſten Willen nicht für ſeine vielen Kinder aufkommen, ſonſt wäre er vielleicht auch heute noch nicht angeklagt. urteilt worden und entgehr oaonrch der Hölle, die ihm ſeine 58 Frauen mit den Dutzen⸗ den von Kindern bereitet hätten. Selbſt für Sowjet⸗Begriffe geht dieſer Fall von Pyliga⸗ mie über das Maß des Erlaubten weit hinaus. Wollenkratzer⸗Kunde Da es in den Vereinigten Staaten Hun⸗ derte von Wolkenkratzern gibt, muß man ſich wundern, daß ſich erſt jetzt ein Bedürfnis für einen Lehrſtuhl der Wolkenkratzer⸗ Kunde bemerkbar macht. Eine Zeitlang ſchien es, als ob man vom Bau ſolcher Bau⸗ ten wieder abkäme, da ſich Nachteile zeigten, die durch die Vorteile der Hochhäuſer nicht ausgeglichen wurden. Offenbar hat es ſich dabei um Kinderkrankheiten im Anfangs⸗ ſtadium der Wolkenkratzer gehandelt, das in⸗ zwiſchen überwunden iſt. Der neue Lehr⸗ ſtuhl ſoll von einem der beſten Archjtekten des Landes, der über eine lange Erfahrung im Bau der Hochhäuſer verfügt, beſetzt wer⸗ den. Es ſind aber auch Vorleſungen über die Wirtſchaftlichkeit und Rentabilität Jer Wolkenkratzer vorgeſehen. Nach den bisher angeſtellten Berechnungen über den Nut⸗ zungswert der Hochhäuſer läßt ſich feſtſtel⸗ len, wie lange das Bauen in die Höhe finan⸗ ziell noch verantwortet werden kann. So ſoll z. B. der Ertrag bei einem Acht⸗Etagen⸗ haus 4,2 Prozent betragen. Er ſteigt bei einem Fünfzehn⸗-Etagenhaus auf 6.4 Pro⸗ zent, bei einem Dreißig-Etagenhaus auf 8,5 Prozent, bei ſechzig Etagen auf 10,25 Prozent baut man jedoch noch höher, dann ſinkt der Ertrag wieder, 3. B. bei einem Hundert-Etagenhaus auf 7 Prozent und bei noch höheren Bauten noch mehr. Für Deutſchland kommen Turmhäuſer, wie ſie Neuyork aufweiſt, nicht in Betracht, da die Notwendigkeit, jeden Quadratmeter mit einem Vermögen bezahlen zu müſſen, wie das auf der Halbinſel Manhattan der Fall iſt, bei uns nicht vorliegt. Was bei dem Bau von Hoch- und Turmhäuſern nicht überſehen werden darf, iſt das verkehrstech— niſche Problem, das in den Vereinigten Staaten ſchon zu großen Unzuträglichkeiten geführt hat. Wo nicht direkt ein Bedürfnis für Hochhäuſer vorliegt, empflehlt es ſich. von dem Bau abzuſehen, da Turmhäuſer kei— neswegs immer zur Verſchönerung des Stadtbildes beitragen. Die Betrugsangelegenheit in Rouen. Der Unterſuchungsrichter in Rouen hat in der Betrugsangelegenheit beim Bau des Seine— Dammes gegen drei weitere Perſonen An— klage wegen Beamtenbeſtechung und Betru⸗ ges erhoben, wodurch ſich die Zahl der An— geſchuldigten auf acht erhöht. Der entlaſſene Angeſtellte Vallaperta, deſſen Anzeige die Gerichtsbehörden überhaupt erſt auf die Be⸗ trügereien aufmerkſam machte. mußte im Verhör eingeſtehen, ſelbſt am Betrug teil— genommen und von Fall zu Fall Schmier⸗ gelder in Höhe pon mehreren 100 Franken eingeſteckt zu haben. Die mazedoniſchen Kevolukionäre. Die Polizeidirektion Sofia teilte mit. daß Po⸗ lizeibeamte dieſer Tage in der Stadt Küſten⸗ dil und in einigen benachbarten Ortſchaften. ſowie in der Behauſung eines Mazedoniers in Sofia Hausſuchungen durchgeführt haben Dabei wurde eine Anzahl von Waffen, Mu⸗ nition und Sprengſtoffen, ſowie ein Teil des Archivs der aufgelöſten Revolutionären Mazedoniſchen Organiſation aufgefunden In dem Archiv befanden ſich Schriftſtücke, die in der Zeit nach der Errichtung der neuen Regierungsform in Bulaarien verfaßt Er iſt zu zehn Jahren Zwanasarbeit ver— worden ſind. 55 ä ee n Hall Aera Dedend. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag. Halle(Saale) Da erfaßte eine raſende Wut den Einſamen. Er ſchlug die Fäuſte gegen die Mauer, er grub Finger und Nägel in die glatte Fläche, als wollte er ſie auseinanderreißen, eine Breſche ſchlagen, hindurchſtürmen, den Stimmen nach, den Menſchen. Wer war der Mann, der da in ſo höh⸗ niſchem Tone von ihm und ſeiner Liebe ſprach? Welche Anrechte hatte er an Marilka? Was trieb ſie, ſeine Liebe zu verraten? Welche Zaubermacht beſaß der Nebenbuhler? Aber ſtumm und ſtarr ſtand die Wand, glänzte höhniſch im hellen Lichte. Konſtantin raffte ſich auf. Wie ein Irrer raſte er die Mauer entlang, ſuchte den Eingang. Dort die Sandſteinpforte, ſie war der Weg. Aber ſoviel er ſich auch mühte, ſie gab ſeinen andrängenden Fäuſten nicht nach. Ein alter, eiſerner Glockenzug hing an der Seite des Pfeilers; aber kein Laut ertönte, ſo oft er auch daran riß. Die Sandſteinpforte trug in ihrer Mitte ein eiſernes Gitter mit ſpitzen Pfeilen als Abſchluß. Keine Möglich⸗ keit, auch nicht für den gewandteſten Turner, über Gitter oder Mauer hinweg in den Garten einzudringen. Aber eins blieb ihm: zu warten. Er würde hier von dieſer Pforte nicht weichen, bis er Marilka und ihren Galan ertappt hatte.— Er ſetzte ſich auf einen Stein gegenüber der Pforte und wartete. Die Sonne ſtieg höher, es wurde wärmer, die Farben wurden leuchtender. Die Glocken aus den kleinen Dorftirchen läuteten die Zeit. Konſtantin ſaß hier, in ſeinen Gram verſponnen— wartete, wartete. Bis er Räderrollen hörte. Jenſeits vom Park kam es her. Er ſprang auf, ſtürzte an den Abhang des kleinen Vergweges. zurückging. nahmen. Jenſeits rollte ein Wagen. lichtbraunen Pferde. Sonne auf dem Geſchirr. Von rück⸗ wärts ſah er die Umriſſe eines Frauenkopfes anter einem lichtgrünen, kleinen Filzhütchen. Eine ſafranfarbene Feder wehte. Er kannte das kleine Hütchen; oft genug hatte es achtlos auf dem Tiſch in ſeinem Zimmer des Leuthold— hauſes gelegen, damals, als er Marilka malte. Zitternd ſtrich er ſich über Augen und Stirn. Man mußte das doch wegwiſchen können, dies Bild dort: Den 139 in die Ferne enteilenden Wagen, das Hütchen weich und lockend über geliebtem Geſicht. die Gegenwart, den Betrug.— Aber man konnte nicht auslöſchen. Nicht das Erlebnis— nicht den Schmerz. Er hätte ja in ſeinem Auto, das unten bei der Oſteria wartete, den Wagen Marilkas einholen können. Aber was hätte das für einen Sinn gehabt? Eine Szene mit Marilka auf offener Straße? Nein, das vermochte er ihr und ſich nicht anzutun. Es war ja auch alles, alles gleich. Ob er dieſen Unbekannten zur Rede ſtellte oder nicht. Lie Wunde in ſeinem Herzen blieb. Er hatte Marilka verloren.. Der Wagen mit den braunen Pferden war ſchon längſt in der ſonnenhellen Ebene in der Richtung auf Rom ver⸗ ſchwunden, als Konſtantin endlich zu ſeinem Wagen „Nach Rom!“ befahl er dem Chauffeur. Dann ließ er ſich in eine Ecke gleiten. Wieder glitt die liebliche Land⸗ ſchaft an ihm vorüber, ohne daß ſeine ſonſt ſo ſchönheits⸗ durſtigen Augen etwas von der Umgebung in ſich auf⸗ Nun würde Marilka ſchon in Rom ſein. hatte dem Chauffeur ausdrücklich einen Umweg befohlen. Vielleicht war ſie nun für den Portier und für ihn ſchon im Hotel„angekommen“. Würde ihm mit dem harm⸗ loſeſten Geſicht von der Welt entgegentreten. Würde er Kraft haben, ihr ſein Wiſſen ins Geſicht zu ſchleudern? Seine Verachtung? f Seine Empörung war nun einer krankhaften Trauer gewichen. Die Leidenſchaft zu Marilta hatte ihm alle Energie genommen. Für ein gutes Wort, für ein Lächeln, Sonne blitzte auf dem Fell der beſaß? Wegwiſchen, auslöſchen wegs war. eine einen Kuß vergaß er allen der Heimweg jetzt möchte nie enden. Wie ſollte er Marilka gegenübertreten, wenn er nicht die Kraft zur Trennung Stolz. Beinah wünſchte er, Vor dem Hotel di Roma ſtanden Autos und Gepäck— wagen in langer Reihe. her, ſchleppten Schrankkoffer, Handtaſchen, Hutſchachteln; unaufhörlich gingen die beiden Lifts in der Halle auf und nieder. Gäſte aus aller Herren Länder ſchritten durch die Eingangstür. In einer geradezu krankhaften Furcht vor der Aus— einanderſetzung mit Marilka war Konſtantin ſtundenlang durch die Straßen Roms geſtreift. Der Mittag war längſt vorüber, die erſten Lichter blitzten auf. Er fühlte nun erſt, daß er ſeit dem Morgen ohne irgendeine Mahlzeit unter— Hotelbedienſtete liefen hin und In einem der eleganten römiſchen Cafés— mit der lärmenden Muſik über einer unruhigen Menge— aß er Kleinigkeit, ſchwarzen Kaffees, den man in Italien ſo herrlich zu be— reiten wußte. Nun war es ſchon Abend, als er endlich ſeinem Hotel zuging. Es mußte gerade ein internationaler Zug an— trank ein paar Taſſen des heißen, gekommen ſein. Denn er geriet in den Strom der an— kommenden Gäſte. Da ſah er einen rieſenhaften, hellgelben Schrankkoffer von ein paar Hoteldienern in den Fahrſtuhl heben. Eine dunkle Frau in polniſcher Landfrauentracht lief hinterher. einen ſchreienden Papagei in ſorglich verhülltem Bauer Denn er Und er? tragend. Ueber das Gewühl der Menſchen in der Halle hinweg ſah er einen ſafrangelben Feder, ſah eine ſehr große, geſchmeidige Geſtalt in einem knappen Reiſekoſtüm. 5 „Signora Losmirſka iſt ſoeben angekommen, Signor!“ wandte ſich der Hotelportier höflich an Konſtantin.„Sie fragten doch heute früh nach der Signora.“ „Haben Sie Signora Losmirſka ſchon von meiner An⸗ weſenheit unterrichtet?“ f leuchtendgrünen Hut mit einer (Fortſetzung folgt.) — nn* e 1 . + Wo. 0 —xů 2—„-— * ta U 0„* EIN Eg 1 INN N 8 N N N N * WW N ENDE NDE. 10 HK 1 0 1 , — N. Orheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) ) Nachdruck verboten. Alter und Thomas trafen Eva und Schaeffer in an⸗ geregter Unterhaltung im Garten an. Schaeffer hatte ſich alle Mühe gegeben, bei Eva Inter⸗ eſſe für ſich zu erwecken. Eva empfand jedoch ganz in⸗ ſtinktiv, daß Schaeffer ihrem Glück übel wollte. Sie war freundlich zu ihm, doch beſchloß ſie, ſich Zurückhaltung aufzuerlegen und auch Thomas bei Gelegenheit zu ſagen, daß er die Jugendbekanntſchaft nicht zu intim werden laſſe.. K* n*. Es vergingen einige Tage, die bei Thomas mit an⸗ geſtrengter Arbeit ausgefüllt waren. Auch Schaeffer ſaß eifrig an ſeinem Arbeitstiſch. Es hatte ſich in dieſer Zeit erwieſen, daß der junge Menſch arbeiten konnte, wenn er wollte. Abends ſaßen die Studienfreunde in ihrem Heim, tauſchten Erinnerungen aus oder trieben Fachſimpelei. Bei einer ſolchen Gelegenheit bat Schaeffer den Freund, ihm doch einmal kurz die Ideen ſeiner Erfindung zu entwickeln. Thomas ging bereitwilligſt darauf ein. Arglos, wie er ſich dem vermeintlichen Freunde gegenüber gab, öffnete er das Geheimfach ſeines Schreibtiſches und holte die Zeichnungen und Berechnungen hervor. Erſt jetzt ver— mochte Schaeffer den wahren Wert dieſer Erfindung zu würdigen. Er war Fachmann genug, um zu erkennen, welche Umwälzungen die neue Maſchine im Flugzeugbau bringen würde und welche Möglichkeiten ſie für den Flug— verkehr ſchuf. Er beglückwünſchte Thomas, aber im Innern wuchs der Neid und der Haß gegen den einſtmaligen Freund. „Du wirſt ein großer Mann werden, Thomas. Dieſer Erfolg verdient eigentlich, daß man ihn gehörig begießt.“ Thomas lachte. „Man wird ſchon ſorgen, daß mir die Bäume nicht in den Himmel wachſen. Aber du haſt recht. Wir könnten darauf ganz ruhig eine Flaſche Wein trinken und damit zugleich unſer Wiederſehen feiern. Ich möchte ſowieſo heute abend einmal ausſpannen. Wenn es dir recht iſt, fahren wir in die Stadt. Ich weiß ein nettes Weinlokal, wo wir einen guten Tropfen bekommen.“ „Mit Dank angenommen. Ich möchte mich nur ein wenig reſtaurieren.“ „Ja, ja, ſo eilig iſt das nicht; wir kommen ſchon noch zurecht.“ Man fuhr in das Thomas bekannte Lokal. Burian war überraſcht, hier eine Anzahl junger, ihm bekannter Herren vorzufinden, von denen er mit lebhaftem Hallo begrüßt wurde. „Na, ſieht man Sie auch wieder einmal?“ ſcholl es ihm von der Tafelrunde entgegen. Burian lachte. Er war kein Spielverderber und liebte frohe Geſellſchaft. Nachdem er den Freund vorgeſtellt hatte, nahmen ſie beide an dem ſtark beſetzten Tiſche Platz, und das fröhliche Pokulieren ging weiter. Man brach noch einigen Flaſchen den Hals; dann machte einer den Vorſchlag, das Lokal zu wechſeln. Thomas proteſtierte zunächſt, ließ ſich aber ſchließlich doch bewegen, mitzufahren. Es wurde ein Nachtlokal auf— geſucht. Hier war Schaeffer ſo recht in ſeinem Element. Je mehr die Zeit fortſchritt, deſto lebhafter und aus— gelaſſener wurde er. Er entwickelte einen recht kräftigen Humor und war bald Hahn im Korbe. „Alſo, Burian, das können wir Ihnen nicht verzeihen, daß Sie uns Ihren Freund bis jetzt vorenthalten haben. Das iſt ja ein ganz fideles Haus.“ So und ähnlich wurde er immer wieder angeſprochen. Der junge Erfinder freute ſich, daß es ſeinem Gaſt ſcheinbar recht gut gefiel. Mit einigem Mißbehagen aller- dings bemerkte er, welche Mengen Alkohol Schaeffer zu ſich nahm. Freilich ſchien ihn das wenig zu ſtören. Nur an ſeiner ausgelaſſenen Stimmung merkte man, daß er nicht mehr ganz nüchtern war. Als das Lokal um zwei Uhr geſchloſſen wurde, war die Mehrzahl der jungen Leute von dem Ergebnis dieſes Tages noch nicht befriedigt. Man beriet, wo noch Gelegen⸗ heit ſei, unterzukommen. Da fiel das Wort:„Urania⸗ Klub.“ Schaeffer horchte auf. Wer hatte doch zu ihm von dieſem Klub geſprochen? Ah, richtig— Herr Leder! Hml, das ſchien alſo eine Spielhölle zu ſein. Ob er mitgehen ſollte? Er hatte ſich zwar vorgenommen, angeſichts ſeiner großen Verluſte das Spiel zu meiden, aber wenn man vorſichtig war, konnte man doch am Ende mit einigen Scheinen in der Brieftaſche nach Hauſe gehen. Immerhin zögerte Schaeffer; er wollte abwarten, wie ſich Burian entſchloß. Der lehnte ab: „Ausgeſchloſſen, meine Herren! Wir müſſen morgen wieder tüchtig arbeiten. Ein paar Stunden der Nachtruhe bedürfen wir unbedingt. Und wenn wir im Klub landen, wird es Morgen. Ich weiß da Beſcheid.“ „Seht den Streber! Aber Menſchenskind, verderben Die doch Ihrem Freund nicht den ganzen Abend. Kommen bon noch auf zwei Stündchen mit!“ „Das geht nicht, Herrſchaften! Aber wenn Freund Schaeffer will, bin ich gern bereit, ihn ſeiner Verpflich⸗ tungen gegen mich zu entbinden. Ich weiß ihn ja in guter Geſellſchaft.“ Thomas ſah Schaeffer fragend an. Der zögerte noch immer. Allein wollte er zum erſten Male nicht im Klub erſcheinen. Deshalb mußte er ſein Mitgehen von der Teil- nahme Burians abhängig machen. Die anderen beſtürmten nun Burian abermals, der ſich ſchließlich doch breit⸗ ſchlagen ließ. „Aber höchſtens auf zwei Stunden. unbedingt nach Hauſe.“ Die Zimmer des Klubs waren noch hell erleuchtet. Allerdings hielten ſich nur wenige Herren in den offi⸗ ziellen Räumen auf. Das Gros war im Spielzimmer beim Jeu. Die Ankunft der jungen Leute, meiſtens Fabrikanten⸗ ſöhne und Nichtstuer, wurde wenig beachtet. Hier, im Spielzimmer, war bei den ſpäten Gäſten auf einmal das Intereſſe an weiteren Opfern für Gott Gambrinus er⸗ lahmt. Die geräuſchvolle Ausgelaſſenheit verſchwand. Dafür flammte in den Augen einzelner die Spielleiden⸗ ſchaft auf. Man miſchte ſich unter die Spieler und ver- teilte ſich an den einzelnen Tiſchen. Meiſt wurde Poker geſpielt. An einem Tiſche hatten ſich einige ältere Herren zuſammengeſetzt zu einem anderen Glücksſpiel. Ein reicher Induſtrieller aus dem Rheinland, der häufig als Gaſt im Klub erſchien, hielt die Bank. „Willſt du ſpielen, Fritz?“ „Ich weiß nicht recht. Die Pokerpartien ſind beſetzt, und mit den Leuten da drüben wird meine Brieftaſche nicht in Konkurrenz treten können.“ „Alſo ſchauen wir ein wenig zu und verdrücken uns dann unbemerkt.“ Man trat an einen Tiſch heran. Thomas ſtellte nun den Freund vor. Die Spieler ließen ſich aber nicht ſtören. Als Schaeffer die Karten ſah, zuckte es ihm nervös in den Händen, und in ſeine Augen kam ein leidenſchaftlicher Glanz. Er hielt das Zuſchauen nicht lange aus und ent⸗ fernte ſich von der Seite Burians, der wenig intereſſiert einem alten Herrn in die Karten ſah. Schaeffer war an den Tiſch getreten, wo der Rhein⸗ länder noch immer die Bank hielt. Hier hatte ſich inzwiſchen einer der jungen Herren niedergelaſſen, in deren Be— gleitung die Freunde das Klublokal aufgeſucht hatten. Er lud Schaeffer zum Niederſitzen und zur Beteiligung am Spiel ein. Das ließ ſich der nicht zweimal ſagen. Er verbeugte ſich vor den anderen und wartete ungeduldig, bis die Karte an ihn gegeben wurde. Seiner Brieftaſche entnahm er einige Zehnmarkſcheine und legte ſie vor ſich auf den Tiſch. i Die Bank hielt achtzig Mark, als er die Karte bekam. Schaeffer beſetzte die ganze Summe und gewann mit einer Zwanzig. Das Spiel wurde fortgeſetzt, und nach einer halben Stunde hatte Schaeffer etwa fünfhundert Mark gewonnen. Er überlegte, ob er nicht mit Spielen aufhören ſollte. Aber die Spielleidenſchaft hatte ihn ſchon zu ſehr erfaßt. Er habe wohl ſeinen Glückstag!, redete er ſich ein und ſetzte weiter. Und wieder gewann er und immer wieder. Die anderen wurden bereits auf ihn aufmerkſam. Er war eigentlich der einzige, der an dieſem Tiſch über— haupt das Geld einſtrich. Gelaſſen holte der rheiniſche Induſtrielle einen größeren Geldſchein nach dem anderen aus der Taſche. Und Schaeffer gewann. Seiner Schätzung nach mußte er bereits zweitauſend Mark bares Geld gewonnen haben. Alſo hatte er wohl doch ſeinen Glückstag. Jetzt galt es nur, nicht die Ruhe zu verlieren. Wenn die Brieftaſche des anderen leer ſein würde, wollte er aufhören. Burian hatte ſich nach einer Weile umgewandt, um zu Schaeffer eine Bemerkung zu machen. Da entdeckte er, daß ſich der Freund nicht mehr neben ihm befand. Er ſah ihn bei eifrigem Spiel am Nebentiſch. Thomas trat hinter den Spieler und bemerkte vor dem den Berg angehäufter Geldſcheine. Schaeffer mußte alſo viel gewonnen haben. Na, dem reichen Induſtriebaron würde eine kleine Schröpfung nichts ſchaden. Das Spiel ging weiter. Einige der am Tiſch Sitzen⸗ den waren aufgeſtanden oder ſetzten nicht mehr mit. Faſt ſpielten nur noch Schaeffer und der Bankhalter. Der Induſtrielle holte jetzt einige Tauſender aus der Brieftaſche. „Ich finde, daß das Spiel bei ſo niedrigen Sätzen nur ſehr wenig Reiz bietet. Sind Sie mit höheren Sätzen einverſtanden?“ Die anderen bejahten. Thomas ſah, daß auch Schaeffer mit dem Kopfe nickte. Er fürchtete für den Freund, der gegen die reichen Mitſpieler zweifellos nicht aufkommen konnte. Er ſcheute ſich jedoch, ihm einen Wink zu geben. Man ſpielte alſo nun mit einem Einſatz von fünf⸗ hundert Mark. Und Schaeffer gewann immer noch. Der Haufen Geld auf ſeinem Platz nahm nun nicht mehr ſo raſch zu, jedoch waren es hohe Geldſcheine, die ſich jetzt dort anſammelten. Schaeffer ſchätzte ſeinen Gewinn auf Dann fahre ich weit über zehntauſend Mark. An ein Aufhören dachte er ſchon längſt nicht mehr. Es war beſtimmt ſein Glücks tag. Hin und wieder verlor er wohl einmal, manchmal auch eine erkleckliche Summe; aber der Verluſt wurde durch höhere Gewinne immer wieder gedeckt und überſchritten. Da wendete ſich plötzlich das Blatt. Neuntauſend Mark ſtanden in der Bank. Schaeffer bekam als erſte Karte ein As und hielt die ganze Einlage. Als zweite Karte bekam er einen König. Jetzt mußte er blufſen. Er dankte alſo. Mit einem Schlage hatte Schaeffer neun⸗ tauſend Mark auszuzahlen, die von der Bank eingeſtrichen wurden. Das war ein ganz empfindlicher Verluſt. Für ihn war es nun ſelbſtverſtändlich, daß er ſtets die geſamte Einlage hielt; er wollte das Glück wieder zwingen. Innerhalb von drei Spielen hatte er ſeinen ganzen Ge⸗ winn wieder verloren. 5 „Vorübergehendes Pech, Herr Schaeffer— halten Sie weiter?“ Schaeffer wollte natürlich, hatte aber nur einige Hunderter noch in ſeiner Brieftaſche. „„Ich bedaure ſehr! Ich muß jedoch das Spiel beenden, da ich nicht genügend Bargeld mehr eingeſteckt habe.“ Der junge Zechgenoſſe vom Abend, der neben Schaeffer ſaß, ſchaute auf Thomas. Ein Bekannter von dem erſchien ihm ſicher. Deshalb beeilte er ſich, zu verſichern, daß er gern aushelfen wolle. Er legte drei Tauſendmarkſcheine auf den Tiſch. Die drei Scheine waren in einer Viertelſtunde im Beſitz der Bank.. ö „Darf ich Ihren Kredit in Anſpruch nehmen?“ wandte ſich nun Schaeffer an den Bankhalter mit dem feſten Vor⸗ ſatz, unbedingt weiterzuſpielen. Der hatte bemerkt, daß der Nachbar Schaeffers, der Sohn eines reichen, ihm wohlbekannten Fabrikanten, dem Frager mit einer großen Summe ausgeholfen hatte. Er nahm an, daß auch Schaeffer zahlungskräftig ſei. Außer⸗ dem mußte er dem Vorſpieler Genugtuung geben. Er nickte deshalb gleichmütig mit dem Kopfe: „Bitte!“ Als nach zweiſtündigem Spiel Schaeffer vom Tiſch auf ſtand, weil die anderen wegen des allgemeinen Aufbruchs die Partie abgebrochen hatten, laſteten auf ihm Ehren⸗ ſchulden im Betrage von dreiundzwanzigtauſend Mark. Schaeffer lachte kurz und nervös. Anderntags war das Geld abzutragen, oder er war ein erledigter Mann. Er verbeugte ſich knapp und gemeſſen vor den übrigen Herren und ſchritt mit Burian zur Tür. Thomas war erſchrocken über die Leidenſchaft, mit der der Freund dieſem Spiel gehuldigt hatte. Er bedauerte weniger den Verluſt Schaeffers als die Tatſache, daß er ihm nicht aushelfen konnte. Wenn die Schuld nicht ein⸗ gelöſt werden konnte, entſtand für den Freund eine pein⸗ liche Situation. Immerhin vermied es Burian taktvoll. dem Freunde Vorwürfe zu machen. Schweigend fuhr man heim. 4 4.* Als Schaeffer am anderen Morgen übernächtig er⸗ wachte, faßte er den Entſchluß, zu Leder zu gehen. Das war der einzige Ausweg, der ſich ihm bot. Wenn er nicht zum Ziel führte— nun, dann hatte man ja doch einen Revolver im Koffer. Der alte Herr daheim gab nichts mehr heraus; er hatte in den letzten Monaten zu viel bluten müſſen und war auch gar nicht mehr in der Lage, die Spielſchulden des Sohnes zu bezahlen. Und Leder hatte doch am erſten Tage der Bekanntſchaft eine gewiſſe Andeutung gemacht. Der Gang war allerdings peinlich, aber immer noch dem Heldentode durch den Revolver vorzuziehen. Wie ganz anders lägen die Dinge, hätte man die Verlobung mit Eva Alter in der Taſche wie dieſer Burian, oder aber die Erfindung, von der ſchon immer mehr in die Oeffentlichkeit gedrungen war. Es konnte damit nicht ſchwer halten, einen größeren Kredit zu bekommen Nun, man würde ja ſehen, wie die Affäre auslief. Vielleicht kam noch in letzter Minute ein anderer Gedanke, der die verfahrene Situation rettete, bevor die letzte Möglichkeit in Betracht gezogen wurde. N Leder war nach ſeiner erſten Unterredung mit Schaeffer durch Mittelsmänner über die Beſucher des Urania“ Klubs unterrichtet worden. Er hatte lange auf die Nachricht ge⸗ wartet, daß Schaeffer dort erſchienen ſei. Immer ver⸗ geblich. Als er nun ſein Büro betrat, las er die ſeit langem erſehnte Mitteilung über die Vorgänge der letzten Nacht. Er beſchloß jedoch, nicht von ſich aus Schritte zu unternehmen. Erſt wenn Schaeffer ſich nicht der ſeinerzeit gegebenen Verſicherung entſinnen ſollte, würde er die Initiative ergreifen. Aber Leder brauchte nicht lange zu warten. Noch bevor der Vormittag verſtrichen war, wurde ihm Schaeffer ge⸗ meldet. Der Fabrikherr ſetzte eine möglichſt unbefangene Miene auf, als der junge Ingenieur eintrat. „Bitte nehmen Sie Platz! Was führt Sie zu mir?“ Ohne die geringſte Regung von Befangenheit trug Schaeffer ſein Anliegen vor. Seine Spielernatur kam auch jetzt zum Durchbruch. Er ſetzte eben wieder einmal alles auf die letzte Karte. Wenn das Spiel gelang, war er gerettet; im anderen Falle... Es war ein verteufelt hoher Einſatz diesmal, aber er mußte gewagt werden. „Sie hatten die Freundlichkeit, Herr Leder, mir bei meiner Vorſtellung zu verſichern, daß Sie mir bei der Regelung meiner Verpflichtungen behilflich ſein wollten. Ich war ſeinerzeit in der glücklichen Lage, auf Ihr liebens⸗ würdiges Anerbieten“— hier bemerkte Schaeffer ein mokantes Lächeln auf dem Geſicht Leders—„verzichten zu können, doch haben ſich die Verhältniſſe geändert.“ „Wieſo? Haben Sie wieder geſpielt?“ „Warum ſollte ich es leugnen?! Ich wurde geſtern abend von einigen befreundeten Herren aufgefordert, an einem kleinen Spiel teilzunehmen und konnte das nicht gut abſchlagen. (Fortſetzung ſolat) 5 g ein Gebet als bezw. der Morgenfeier ſelbſt eingebaut wer⸗ bogen. 1 antworten. Der Angeklagte vom Engelshof nach Wirtſchaftsſchluß tiefe Tre Rungslos aber freige weiſe eine Fahrläſſ laber billigeppesse Jute Strapazlerfählge moderne Anzüge lür Straße und Sport Ulsier, Paleſois, Regens u.Lodenmäntel Windlacken, Hosen 8. T., reine Wolle. in den neuesten Farben u. Formen kaufen Sie au au- jallend niedrigen Eilagen Dreisen Etage Ringel 0 3. Aae neben Neugebauer. FGG. Gegen ſäumige Dellgeldzahler Landesbauernführer Dr. Wagner erläßt in der Bauernzeitung folgende dringliche Mah⸗ nung an die ſäumigen Deckgeldzahler: „Seit eineinhalb Jahren iſt die heſſiſche Hengſthaltung in die Hände der Landesbau⸗ ernſchaft übergegangen und damit Angele⸗ genheit des heſſiſchen Bauernſtandes gewor⸗ den. Zu meinem Bedauern mußte ich feſtſtel⸗ len, daß über 200 Poſten Deckgelder als un⸗ einbringlich bezeichnet worden ſind. Hiermit haben die ausſtehenden Deckgelder einen ſo großen Umfang angenommen, wie in keinem der früheren Jahre. Bei voller Würdigung gewiſſer Schwierigkeiten in der Landwirtſchaft muß bei der Kleinheit der Beträge der aus⸗ ſtehenden Geldmittel Nachläſſigkeit oder Man⸗ gel an Zahlungswillen angenommen werden. Durch die Deckgeldaußenſtände wird die Lan⸗ desbauernſchaft bezw. das heſſiſche Bauerntum auf das empfindlichſte geſchädigt und die Hal⸗ tung wertvollen Hengſtmaterials gefährdet. Die Deckgelder in Heſſen ſind ohnehin ſo ge⸗ ſtaltet, daß ſie ohne weiteres tragbar ſind. ch ſehe mich veranlaßt, dieſen unhaltbaren Zuſtand durch die Ortsbauernführer berei⸗ nigen zu laſſen, welche gebeten werden, auf beſondere Zuſchrift die Außenſtände von den ſäumigen Deckgeldzahlern noch nachträglich bis ſpäteſtens zum 15. Dezember 1934 einzubrin⸗ gen, um einer Schädigung bezw. Gefährdung der Hengſthalter der Landesbauernſchaft Heſ⸗ ſen⸗Naſſau vorzubeugen.“ Schulmorgenſeier und Schulgebet Darmſtadt, 16. Nov. Eine Verfügung der Miniſterialabteilung für Bildungsweſen vom 18. Oktober 1934 empfahl allen Schulen, den täglichen Unterricht mit einer allgemeinen Körperſchule, einem Lied und Tagesſpruch zu beginnen. Dieſer Arbeitsauftakt wird überall dort, wo man in friſcher Entſchloſſenheit, trotz mancherorts vorhandener Schwierigkeiten an eine Geſtaltung herangeht, die nicht an der Oberfläche, im Aeußerlichen hängen bleibt, ſondern der körperlichen, charakterlichen und völkiſchen Zielſetzung gerecht wird, eine wert⸗ volle Bereicherung des gemeinſchaftlichen Lebens und Erlebens in der Schule bedeuten. Mit einem ſolchen Beginn des täglichen Anterrichts wird auch, das ſei beſonders be⸗ tont, keineswegs die Einrichtung des Schul⸗ 1 gebets abgeändert oder gar aufgehoben. Dieſe Morgenfeier, in der faſt alle Altersſtufen der betreffenden Schule zu einer Gemeinſchaft ver⸗ einigt ſind, liegt vor dem eigentlichen Klaſſen⸗ unterricht. f achte N 1 ö das Schulgebet an der ſeither üblichen Stelle Es ſteht ſomit nichts im Wege, des Unterrichts eingefügt zu laſſen. Wie weit Abſchluß des Tagesauftaktes en kann, darüber werden die Erfahrungs⸗ i berichte der einzelnen Schulen ſicher ügend a genügen 4 Aufſchluß bringen. Grundſätzlich ſteht jeden⸗ falls einer ſolchen Erweiterung nichts ent⸗ Aus der Pfalz Tod nach dem Hinauswurf. Kaiſerslautern, 16. Nov. Vor dem Schöf⸗ 1 ee hatte ſich der 56 Jahre alte Al⸗ 9 1085 Eberbach vom Engelshof bei Kaiſers⸗ autern wegen fahrläſſeger Tötung zu ver⸗ S hatte am 13. eptember d. J den Tagner Otto Metzger aus dem Lokal entfernt und ihn, da er betrun⸗ den war, vor der Tür auf dem Treppenab⸗ latz niedergelegt. Eberbach nahm an, daß em betrunkenen Metzger dies nichts aus⸗ mache und daß er beim Erwachen allein nach Aa gehen werde Der Wirt kehrte in ſein 0 al zurück, mußte aber bald darauf er⸗ ahren, daß Metzger die eine nhalb Meter e e 1 0 und en er ſtarb am nächſten 1 8 Der G0 twirt Eberbach war nun 15 fee ötung angeklagt, wurde brochen da in ſeiner Handlungs⸗ 1 läſſigkeit nicht erbte wer. zokales Viernheim, 16. Nov. 7 Sterbetafel. Heute vormittag ver⸗ kündeten die Sterbeglocken das Ableben von Frau Friedrich Weinlein 1. Wtw. Katharina geb. Beikert, Goetheſtraße 10, die im Alter von 61 Jahren in die Ewigkeit abgerufen wurde. Möge ſie ruhen in Frieden. * Die„Flickſchneider“ der Straße an der Arbeit. Nachdem nun die Adolf Hitler, Schul- und ein Zipfel der Saarſtraße ein neues„Kleid“ erhalten haben, erhält nun auch die Mannheimer- und Weinheimerſtraße ein neues Kleid. Die Mannheimerſtraße iſt bereits fertiggeſtellt und auch die Arbeiten an der Weinheimerſtraße ſind bald vollendet. Die Straße wird„geflickt“ und mit einem neuen Kleid, beſtehend aus Kleinſchotter und Teer, verſehen. So wird die Straße zur Freu— de der Anwohner wieder neu und was beſon— ders angenehm iſt, ſtaubfrei hergerichtet. * Die„Grünen“ in Hockenheim. Das Nachkirchweihſpiel in Hockenheim darf keineswegs leicht genommen werden. Es iſt deshalb Pflicht ſämtlicher Spieler ſich reſtlos f 5 ö einzuſetzen, damit die ſo notwendigen Punkte nach Viernheim kommen, zumal die Grünen einen Sieg brauchen, um Rückgrat zu haben bei dem übernächſten Sonntag ſteigenden Großkampf auf dem Waldſportplatz gegen den Tabellenführer Sandhofen. Wir erwarten, daß auch die unteren Mannſchaften ſich reſt— los einſetzen und Siege erringen. Die zweite Mannſchaft ſpielt ebenfalls in Hockenheim. Die 3. Mannſchaft hat in Waldhof anzutre— ten und die Jugend in Sandhofen, während die Schüler am Samstag nachmittag 3,15 Uhr hier ſpielen. Die Spieler der Handballer ſind wegen dem Großkampf in Mannheim ab— geſetzt worden. Heute abend iſt Spieler-Ver— ſammlung. Fehle keiner. * Karnevalsgeſellſchaft C. D. G. Viernheim. Der Elferrat des C. D. G., Viernheim zog geſtern abend mit Fackeln und Muſik in das Lokal zum Anker, um dem Lokal- wirt zu ſeinem geſtern geborenen Stammhal— ter zu gratulieren. Wir hoffen und wünſchen, daß er ſich ſpäter als wirklicher Karnevaliſt entpuppt, ſo wie es ſein Vater iſt. Nochmalige herzliche Glückwünſche und ein donnerndes Ahoi unſerem jüngſten Prinz-Karneval! Roterüben⸗Salat. Zutaten: 6 dunkelrote Rüben, 3 Eßlöffel Oel, 2 Eßlöffel Eſſig, je nach Schärfe, 1 Eßlöffel Kümmel, 1 Eßlöffel feingeſchnittenen Meerrettich, Salz, Pfeffer, etwas feinen Zucker, einen halben Teelöffel Maggi's Würze. Zubereitung: Die Rüben waſchen und weichkochen, ſchälen, in dünne Scheiben ſchneiden und mit Eſſig, Oel, Kümmel, Meerrettich, dem nötigen Salz und Pfeffer, etwas Zucker und Maggi's Würze vermengen. * 1. Uiernheimer Tonfiimschau Douglas Fairbanks in „Der moderne Robinson“ Nur heute im Central-Film⸗Palaſt Wer kennt nicht Douglas Fairbanks ſen., den ewig jungen beweglichen Held aus vielen Filmen, z. B.„Der Mann mit der Peitſche“ oder„Im Zeichen des Zorro“ oder„Die 3 Musketiere“. Das waren Filme, die noch allen in Erinnerung ſind. So wird der erſte Tonfilm„Der moderne Robinſon“ mit Doug las Fairbanks heute Freitag, nur ein Tag, in obigen Theater zu ſehen ſein. Das iſt wieder ein Film, der uns aus dem Lachen und Staunen nicht heraus kommen läßt. Mit kurzen Worten: Es iſt ein Südſee-Abenteuer film ganz großen Formats. Die herrlichen Naturaufnahmen der Samoa- und Marqueſas Inſeln iſt das ſchönſte was man bis jetzt ſehen konnte. Und in der Hauptrolle läßt wieder Douglas Fairbanks ſeine Darſtellungs kunſt glänzen. Er erobert die Herzen im Sturm geraten ſei allen, geht hin, wenn ihr Lachen und Staunen wollt über Douglas Fairbanks und über ſeinen luſtigen abenteuer lichen. Südſeefilm„Der moderne Robinſon“. Achtung! Ab morgen Samstag zeigt man den letzten und beſten Weiß Ferdl-Tonfilm„Pan toffelhelden“. So was war noch nicht da. Bekanntmachun Das Faſelweſen in der Pee Viernheim. Wir haben zwei ſchwere Eber abzu geben. Dieſelben können im Faſelſtall einge— ſehen werden. Angebote für das Kilogramm Lebendgewicht ſind bis ſpäteſtens Montag, den 19. November 1934, vormittags 10 Uhr bei uns einzureichen. Viernheim, den 15. November 1934. Bürgermeiſterei: Bechtel. Betr.: Bau der Reichsautobahn; hier Dieb ſtähle. In letzter Zeit mehren ſich auf dem Ge— lände der Autobahn die Diebſtähle von Holz— pflöcken und Profillatten derart, daß das Be treten des Autobahngeländes ſtreng verboten werden muß. Wenn auch der Materialſchaden kein allzugroßer iſt, ſo ſind aber immer wieder umfangreiche Vermeſſungsarbeiten notwendig, um die herausgeriſſenen Pflöcke und Profile neu zu ſchlagen. Wir machen die Einwohnerſchaft unſerer Betr., Volkes 193 Das neue Werbeplakat des Winterhilfswerts. Keiner en rn, keiner darf frier das ab 15. Ni 5 oven r überall zum Au erinn 0 ert das neue Werbeplakat des WH W., ang kommt und an die Gebepfiichl N U Gemeinde auf dieſes Verbot beſonders auf⸗ merkſam und empfehlen ſtrenge Beachtung. Auf die ſich für die Erziehungsberechtigten hieraus ergebenden Pflichten gegenüber den Kindern weiſen wird ausdrücklich hin. Viernheim, den 14. November 1934 Bürgermeiſterei: Bechtel. Vereins⸗Anzeiger Turnverein 1893 e.V. Handball: Heute Abend Spieler-Verſammlung(Sporthalle). Alles erſcheinen! Siehe Aushängekaſten! Fußball: Sonntag, 18. November, Ver⸗ bandsſpiel gegen Weinheim auf dem Sta- dion. 1. M. 3 Uhr, 2. M lis ihr Die Leitung. fadchabsat7gengssenscnafl Morgen Samstag Nachmittag von 1—3 Uhr, Auszahlung und Einzug der Ausgleichsbeiträge Der Rechner U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Dieſe Woche die prächtige Filmoperette „Zigeunerblut“ in fabelhafter Beſetzung Eine reizende Tonfilm-Operette mit tol— len Schwankſituationen und witzigen Dialo— gen. In der Hauptrolle eine junge ungariſche Tänzerin Margit Symo, die den Hauptdar— ſtellern des Films, Walter Jankuhn, Georg Alexander, Ralph Arthur Roberts und Erie Ode den Kepf verdreht und ein ganzes Hotel auf den Kopf ſtellt, bis Adele Sandrock in einer großen Rolle komiſch wie kaum zu— vor alles zu einem glücklichen Ende bringt. Die Schlagermuſik Will Meiſels iſt in kurzer Zeit populär geworden. Ein toller Filmſchwank mit herrlichen Außenaufnahmen aus Kitzbühel und erſter Beſetzung. Die Schlager des Films„Zigeunerblut“: Schön ſind unſere Frauen beim Tanzen, ſchwarz ſind ihre Augen beim Tanzen, wild ſchlägt mir das Herz, treu in Freud und Schmerz. Süß iſt unſer roter Tokayer, toll ſind unſere Lieder voll Feuer, ſtolz ſind unſere Herzen, wenn es durch die Pußta klingt: Zigeunerblut, dein Feuer hält mein Herz in Brand. Zigeuerblut und Liebe ſind verwandt. Ja! Zigeunerblut, ich träum von dir bei Tag und Nacht, wenn irgendwo voll Sehnſucht leis die Geige weint und lacht. Was kümmert mich die Welt? Ich ſpiel von Liebe und wünſch wir, daß es ſo für immer bliebe. Eljen! Zigeunerblut, dein Feuer hält mein Herz in Brand, ich denke nur an Dich und unſer ſchönes Heimatland. Wer dieſe Woche ein wirklich ſchönes und bil— liges Nachkirchweih-Vergnügen haben will, be— ſuche den Union-Film-Palaſt! Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 76 Kälber, 438 Schafe, 2 Schweine, 200 Ferkel, 364 Läufer. Preiſe Ferkel bis ſechs Wochen 8 bis 13, über ſechs Wochen 16 bis 24, Läufer 25 bis 29 Rm. pro Stück. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Weizen: W 15 20.40, W' 16 20.60, W̃ 17 20.90, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen: R 15 16.60, R 16 16.90, R 13 16.20, Aus⸗ gleich plus 40 Pfennig; Gerſte: Braugerſte inl. 19.50 bis 21.50, Winter- und Induſtrie⸗ gerſte 18.50 bis 19.50, Futtergerſte G 7 15.60, G 8 15.90, G 9 16.10, G 11 16.40, Ausgleich plus 60 Pfennig; Hafer: H 11 15.60, H 14 16.10,§ 17 16.40, Ausgleich plus 60 Pfennig: Raps inl. ab Statin 31, Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.45, Roggen⸗ kleie mit Sack R 16 10.14, Weizenfuttermehl 12.75, Weizennachmehl 16.50, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher; Son⸗ ſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.30, Soya⸗ ſchrot 13, Rapskuchen aul. 11.90, inl. 11.40, Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.20, Aus⸗ gleich plus 40 Pfennig; Leinkuchen 15.20, Biertreber mik Sack 17, Malzkeime 15.50, Trockenſchnitzel(Fabrikpreis) loſe 8.40, Roh⸗ melaſſe loſe 5.60, Steffenſchnitzel 10, Aus⸗ gleich plus 30 Pfennig; Rauhfutter: Wie⸗ ſenheu loſes 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh: Peßſtroh Roggen und Weizen 4 bis 4.50, dito Hafer und Gerſte 4 bis 4.50; gebundenes Stroh Roggen und Weizen 3.75 bis 4, Hafer und Gerſte 3.75 bis 4, Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, Gebiet 16 27.15, Gebiet 15(Bauland— Seekreis) 27.50; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.60, Gebiet 15 24, Gebiet 13 23.60; Zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der W. V. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen Aufſchlag 3 Rm, mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Aus⸗ landsweizen 1.50 Rm. per 100 Kilo.