N 99 erwartet, r Mann, Schwie⸗ — ö ö* den hl. en lieben a. Rh., jm. nach aus ſtatt. tungen vor⸗ eimer Anzeiger. und 28 Stück 10 ane 62. 8 ier Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. am Main, Verantwortlich für Viernheimer Zeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 3 geb— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt en Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim 2 Einzel⸗VBerkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle ö Pfg., Sams tags⸗Aus gabe 10 Pfs. Ae (Biernheimer Bſürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Amtsblatt der unzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Beil: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annonten⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit Weng— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewa Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernbeim Pfennig, Reklame Pfennig, r nicht übernommen werden Nr. 278 Samstag, den 1. Dezember 1934 51. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Im engliſchen Unterhaus gab es eine De⸗ batte über Rüſtungsfragen, die ſich vornehmlich mit Deutſchland beſchäftigte. An ſich iſt das recht ſonderbar. Denn wenn man über Rüſtungsangelegenheiten ſpricht, läge es viel näher, andere Staaten— bei⸗ ſpielsweiſe Frankreich— in den Mittel⸗ punkt der Betrachtung zu rücken. Aber die engliſche Regierung will es mit Frankreich nicht verderben, und die Regierungsmehr— heit des engliſchen Parlaments ebenfalls nicht. Deshalb hat man es vorgezogen, über Deutſchland zu reden Die Londoner Preſſe hatte die Debatte ſchon viele Tage vorher dadurch eingeleitet, daß ſie geradezu phan⸗ taſtiſche Zahlen über die angebliche deutſche Aufrüſtung nannte und große Enthüllungen des Abgeordneten Churchill— als großer Deutſchenfeind von ſeiner Miniſtertätigkeit her noch in Erinnerung— ankündigte. Nun, mit dieſen Enthüllungen war es nicht weit her, und der ſtellvertretende Premier⸗ miniſter Baldwin ſchwächte ihre Bedeutung ab, indem er erklärte, es könne keine Rede davon ſein, daß ſich die deutſche Rüſtung raſch dem Stande Großbritanniens nähere und eine Bedrohung für England bedeute. Selbſtverſtändlich fehlte es in der Debatte— auch in der Rede Baldwins— nicht an Un⸗ freundlichkeiten gegen das neue Deutſchland. Wenn beiſpielsweiſe Baldwin ausdrücklich an Deutſchland die Mahnung gerichtet hat, daß man ſeine Rede nicht nach einzelnen Worten, ſondern nach„ihrem Geiſt“ beur⸗ teilen ſoll, ſo iſt das ein merkwürdiges Ver⸗ fahren. Was ſoll von deutſcher Seite ge⸗ ſchehen, um die Angriffe und Anklagen des engliſchen Staatsmannes zu entkräften? Baldwin hat doch im Verlauf dieſes Jahres reichlich Gelegenheit gehabt, ſich über die deutſche Auffaſſung zu unterrichten. Immer war die deutſche Haltung in der Abrü⸗ ſtungsfrage unbedingt konſequent. Nicht durch die Schuld Deutſchlands, ſondern durch die der Anderen iſt die Frage der Ab— rüſtung auf das tote Gleis geraten. Bei allen feinen Ausführungen an die deutſche Adreſſe und über die deutſche Haltung ho. der Vertreter der engliſchen Regierung kein Wort über die deutſche Gleichberechtigung geſagt, die man dem deutſchen Volke doch unmöglich länger vorenthalten kann. * Aber abgeſehen von einzelnen Ausfällen gegen Deutſchland hat die engliſche Un⸗ terhausdebatte im ganzen genom— men zweifellos nicht den Erwartungen ent⸗ ſprochen, die man in den deutſchfeindlichen Kreiſen Londons und erſt recht in Paris ge⸗ hegt hatte. Die Debatte war eine wohldurch⸗ dachte und mit allen Regiekünſten ausge⸗ ſtattete diplomatiſche Aktion der engliſchen Regierung. Die Darlegungen Baldwins waren ſchon vor der Unterhausſitzung den Regierungen Deutſchlands, Frankreichs, Ita⸗ liens und der Vereinigten Staaten mit Er⸗ läuterungen durch die britiſchen Botſchafter mitgeteilt worden. Schon daraus erhellt, daß das großbritanniſche Kabinett dieſer Aktion einen ganz beſonderen Wert beimaß. Selbſt⸗ verſtändlich war auch ein Nebenzweck un⸗ verkennbar: England iſt eifrig dabei, ſeine Luftrüſtung weſentlich zu verſtärken, und die engliſche Regierung braucht dem Volke ge⸗ genüber einen plauſiblen Vorwand. Immer⸗ hin kann man aber auch in den Reden Bald⸗ wins und des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon den Verſuch feſtſtellen, den feſtgefahrenen Karren der Abrüſtungsver⸗ handlungen wieder flottzumachen und ihn auf einen neuen Weg zu ſchieben. auf dem die Möglichkeit des Vorwärtskommens viel⸗ leicht eher beſteht, als auf dem bisherigen der Genfer Abrüſtungskonferenz. Sir John Semon hat erklärt:„Wenn wir eine Verein- barung erzielen könnten, ſo würden wir gerne eine vereinbarte Abrüſtung auf einem niedrigen Stande ſehen.“ Das Sa i durchaus der deutſchen Auffaſſung. Der Füh⸗ rer hat ſie wiederholt öffentlich mit allem Nachdruck vertreten. Will nunmehr Eng⸗ land eine ernſthafte Initiative ergreifen? Wir ſind ſehr geſpannt darauf. * 95 Paris, 30. November. Das„Petit Journal“ hat im Hinblick auf die kürzliche Ausſprache in der franzöſiſchem Kammer den Abgeordneten Goy gebeten, ihm Zweck und Ziel ſeiner Berliner Reiſe darzulegen. Goy erklärte, er ſei nicht in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Abgeordneter nach Ber⸗ lin gegangen, ſondern als ehemaliger Front- kümpfer. Welche Gefahr hätte für Frankreich dadurch entſtehen können? Ein Regierungs- chef, der ſelbſt ehemaliger Frontkämpfer ſei, erkläre ſich bereit, auf verſchiedene an ihn geſtelte Fragen zu antworten, und man habe, wie man glauben dürfe, ſehr präziſe Fragen geſtellt. Gegenüber dieſem Regie— rungschef, der ſich für Deutſchland verbürgen könne, habe es keine entſprechende Perſön— lichkeit in Frankreich gegeben Wenn man ſich auf eine derartige Befragung ohne Ge⸗ genleiſtung einlaſſe, heiße das nicht klar den Wunſch bekunden, das Terrain von Mißverſtändniſſen zu bereinigen, um zu Verhandlungen mit Deutſchland zu kommen? Auf die Frage, ob er an die Vorherrſchaft der Friedenspartei in Deutſchland glaube, erwiderte Goy: Ich habe gegen den Dawes— plan, gegen den Mbungplan, gegen das Hoovermoratorium, gegen die vorzeitige Rheinlandräumung geſtimmt. Ich gehöre nicht zu denen, die Deutſchland Opfer ohne Gegenleiſtung brachten. Ich hatte das Gefühl, daß es vergeblich ſei, mit Männern zu verhandeln, die wirklich nicht die Herren Deutſchlands waren. Heute aber haben wir nicht es mit einer Regierung zu tun, die ſehr unzufrieden. Vor allem verübelt man es dem engliſchen Außenminiſter, daß er er— klärt hat, er könne ſich eine Abrüſtungsver⸗ einbarung denken, die nicht auf den Verträ⸗ gen beruhe, die den Weltkrieg abgeſchloſſen haben. Sobald man davon ſpricht, daß dieſe ſogenannten Friedensverträge, die ja in Wirklichkeit gar keinen Frieden gebracht haben, nicht für alle Zeiten unantaſtbar ſind, wird man in Paris nervös. So auch dieſes Mal. Aber ſchließlich können die Fran⸗ zoſen mit ihrem ſturen Feſthalten an papie⸗ renen Paragraphen den Gang der Weltge⸗ ſchichte nicht aufhalten. Die alte Generation mit ihren politiſchen Scheuklappen und Vor⸗ urteilen hat es nicht verhindern können, daß Vertreter der franzöſiſchen Frontkämp⸗ fer nach Berlin gefahren ſind, um dort offen und frei mit dem deutſchen Führer und Kanzler über die Frage einer deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verſtändigung zu ſprechen. Und obwohl die chauviniſtiſchen Abgeordneten und ihre Preſſe Zetermordio über dieſe furcht⸗ bare Sache geſchrien haben, haben ſich die Frontkämpferverbände ſelbſt über die Ber⸗ liner Reiſe ihrer Vertreter ſehr wohlwollend ausgeſprochen. Auf die Dauer werden es die alten Politiker Frankreichs, jedenfalls nicht verhindern können, daß ſich im Verkehr zwi⸗ ſchen dem deutſchen und dem franzöſiſchen Volke neue Formen herausbilden. Dann wird man ſich gegenſeitig beſſer kennen ler— nen, was zweifellos gute Früchte tragen wird. Einſtweilen ſträubt ſich die offizielle Politik noch gegen dieſe Entwicklung, aber es zeigt ſich eben doch, daß man den natürlichen Lauf der Dinge nicht hemmen kann. Das Schreiben der ſüdſlawiſchen Regierung an den Völkerbunds⸗ rat, durch das die ungariſche Verwaltung der unmittelbaren und mittelbaren Unter⸗ ſtützung terroriſtiſcher ſüdſlawiſcher Emi⸗ grantenbanden, die den Königsmord in Mar⸗ ſeille vorbereitet haben, bezichtigt wurde, mußte wegen ſeiner Schärfe allgemeines Auffehen erregen. Es wurde angekündigt, daß die näheren Beweisſtücke in einer be⸗ ſonderen Denkſchrift geliefert werden. Die⸗ ſes Schriftſtück iſt ſetzt in Genf veröffentlicht worden. Mit Befriedigung wird von allen Selten ef eſtellt, daß ſeine Schlußfolgerun⸗ gen gemäßigt klingen. Es wird dort gefor⸗ nkreich iſt, wie bereits angedeutet, Verlauf der Londoner Aussprache dert, daß lawien bei ſeinem Kampfe ge⸗ Gefahr läuft, morgen durch den Sturz der parlamentariſchen Mehrheit desavouiert zu werden. Daher erkläre ich zu den Verhand— lungsangeboten: Warum nicht? Welche Pro⸗ bleme ſtehen trennend zwiſchen uns?— Es gab den berüchtigten polniſchen Korri— dor; man fürchtete, daß wir eines Tages zu wählen haben würden, entweder uns für Polen zu ſchlagen, oder unſeren Verbünde— ten im Stich zu laſſen. Nun hat Hitler dieſe Frage mit Polen geregelt. Das Saargebiet?— In zwei Monaten wird die Angelegenheit liquidiert ſein. Es bleibt dabei alſo nur die Frage der deut— ſchen Rüſtungen. Deutſchland rüſtet und ſtellt dies nicht in Abrede. Aber gibt es außer der Gewaltlöſung ein anderes Mtitel als eine Ausſprache, um Deutſchland dahin zu bringen, die Notwendigkeit einer Begren⸗ zung und ſpäteren Herabſetzung ſeiner Ri⸗ ſtungen einzuſehen? Auf den Finwand, daß die Kleine Entente und Sowjetrußland durch Verhandlungen Deutſchlands mit Frankreich unruhig und entfremdet werden können, antwortete Goy: Es handelt ſich nicht darum, eine Entente ge⸗ gen irgend ein anderes Land zu ſchaffen, ſondern darum, die Furcht vor einem deutſch-franzöſiſchen Konflikt zu beſeitigen und dadurch dazu beizutragen, die ganze europäiſche Atmoſphäre zu ändern. Die Antwort Goys, ob die deutſch-franzöſiſche Annäherung ſich in einer Rückkehr Deutſch— lands nach Genf auswirken werde. lautete: gen die Verſchwörergruppen auch von ande⸗ ren Regierungen unterſtützt werde. Wenn damit eine internationale Aktion gegen das Verbrechertum verlangt werden ſollte, ſo wäre das eine Forderung, die auch ſchon von anderen Staaten erhoben worden iſt. Das Beweismaterial enthält Abſchriften und Bil⸗ der von gefälſchten Päſſen für Angehörige von Terrororganiſationen. Die ungariſchen Behörden werden beſchuldigt, derartige Gruppen unterſtützt zu haben, es fehlt aber die Behauptung, daß die ungariſche Regie⸗ rung etwas damit zu tun hätte. Man wird zunächſt die ungariſche Erwiderung abzu⸗ warten haben. Inzwiſchen ſind verſchiedene, dem Völkerbund angehörende Regierungen beſtrebt, den Streitfall einer ruhigen Be⸗ handlung zuzuführen, um weiteres Unheil zu vermeiden. Wahrſcheinlich wird ein Ausſchuß zur Prüfung der ganzen Angelegenheit ein— geſetzt. Verlin, 1. Dezember Am Samstag, den 8. Dezember 1934. findet im ganzen Reich eine Sammlung für das Winterhilſswerk ſtatt, die unter Lei⸗ tung des Reichspropagandaleiters der Nod Dr. Goebbels ſteht. Die verantwortliche Leitung der Samm⸗ lung in den Gauen liegt bei den Gaupro— pagandaleitern bzw. bei den Landesſtellen⸗ leitern, in den Kreiſen bei den Kreispropa⸗ gandaleitern und in den Ortsgruppen bei den Ortsgruppenpropagandaleitern. An der Sammelaktion beteiligen ſich ſämt⸗ liche höheren Beamten und Angeſtellte des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda und der Landesſtellen ſowie der dem Reichs miniſterium und den Landes ⸗ ſtellen unterſtehenden Behörden und öffenk⸗ lichen Einrichtungen der Reichskulturkam⸗ mer. Reichsrundfunk-Geſellſchaft. Werberat der Deuiſchen Wirtſchaft, Hochſchule für Po⸗ rüden zur Verſtändigung Die Möglichkeiten einer deutſch⸗franzöſiſchen Annäherung Die wünſchenswerte Rückkehr Deutſchlands nach Genf wird einer deutſch-franzöſiſchen Ausſprache nur folgen, aber nicht ihr voran— gehen. Im Völkerbund veröffentlicht man die zwiſchen den Nationen abgeſchloſſenen Abkommen, um jede Beunruhigung, die bei dritten Mächten, die an den Abkommen nicht beteiligt ſind, aufkommen können, zu ver— meiden, aber der Abſchluß der Abkommen kann nicht in Genf erfolgen. Eine weitere an Goy geſtellte Frage lau— tete: Ein unmittelbares Hindernis für die deutſch⸗franzöſiſche Verſtänd gung iſt die Saarabſtimmung, die zu unangenehmen Zwiſchenfällen führen könnte. Haben Sie ein Mittel geſucht, dieſer Zefahr zu begegnen? Die Antwort lautete: Ich glaube, daß eine Abordnung ehemaliger franzöſiſcher und deutſcher Frontkämpfer ſich einige Tage vor der Saarabſtimmung nach Saarbrücken begeben und während der der Abſtimmung folgenden Wochen dort blei— ben könnte. Sie wäre geeignet, durch ihre Anweſenheit den Wellen beider Völker und die Abſtimmungsſicherheit zu gewährleiſten Angeſichts einer ſolchen moraliſchen Beruhi— gung dürften die erregten Elemente ſich wohl hüten, einen Zwiſchenfall hervorzurufen. * Ribbentrop in Paris Paris, 30. November. Havas meldet: Herr von Ribbentroy iſt am Freitag auf dem Pariſer Nordbahnhof aus Berlin kommend in Begleitung ſeiner Frau eingetroffen. Gegen Preſſelorruption Auswirkungen des Staviſky- Skandals. Paris, 30. November. Im Zuſammenhang mit dem Staviſky⸗ Skandal ſind bekanntlich Fälle zutagegetre— ten, die ein merkwürdiges Licht auf eine Reihe franzöſiſcher Preſſeorgane werfen. Der Abgeordnete Boully iſt deshalb beauf— tragt worden, einen Bericht hierüber auszu⸗ arbeiten. In dieſem Bericht, der jetzt fertig— geſtellt iſt, fordert der Abgeordnete die Schaffung eines Preſſegeſetzes, die Kontrolle der finanziellen Mittel der Zeitungen, Straf⸗ maßnahmen für Falſchmeldungen, die Kon⸗ trolle der Wirtſchafts- und Finanzveröffent— lichungen und das Verbot der finanziellen Unterſtützung einer Zeitung ohne ſchriftliche Belege. In dem Bericht werden ferner die geheimen Fonds verurteilt. Tag nationaler Solidarität Am 8. dezember Sammelaktion für das Winterhilfswerk litik, Philharmoniſches Orcheſter. Theaker. Fülmprüfſtelle, Reichsausſchuß für Fremden- verkehr. Ebenſo bekeiligen ſich alle Gau propagandaleiter mit ihren Mit⸗ arbeitern ſowie in den Kreiſen und Orts- gruppen der NSDAP. die Propagandaleiter und ſämtliche in den Gauen befindlichen Redner. Außerdem werden ſich die führenden perſönlichkeiten der Partei und ihrer Untergliederungen für die Sammel- aklion einſetzen. der Chef des Stabes der SA, der Reichsführer der 8s und der Reichsjugendführer haben einen enkſprechen⸗ den Befehl an die ihnen unterſtellten Glie⸗ derungen erlaſſen. Geſammelk wird von 16 bis 19.30 Uhr auf den Straßen und von 22 bis 23 Uhr in den Gaſtſtätten, Thealern, Kinos uſw. Jeder Sammler erhält eine Sammelbüchſe der NS. mit der Aufſchrift„Tag der nationa⸗ len Solidarität“. Lokale Ma richten Viernheim, 1. Dez. Fonntagsgedanken Zu keiner Zeit läuten die Glocken ſo viel, ſo freudig und auch ſo ernſt, wie in der Advents- und Weihnachtszeit. Es iſt ſchon wahr:„Süßer die Glocken nie klingen, als in der Weihnachtszeit“... Das ſoll uns er⸗ innern, daß wir jetzt in einer ganz beſon⸗ ders heiligen und geſegneten Zeit ſtehen. Die Klänge, die von den Türmen herab wie aus der Himmelsewigkeit tönen, wollen un⸗ ſere Herzen herausheben aus der Vergäng— lichkeit des Alltags und des Irdiſchen und uns mahnen: es gibt noch eine andere Welt, eine beſſere, unvergängliche Welt, von der dieſe ganze Zeit voll iſt. Und was läuten ſie denn? Jeder Adventsſonntag hat ſeinen beſonderen Klang, ſeine beſondere Botſchaft. Verkündet der erſte Advent ſein Kommen in die Welt überhaupt, wie ein König in ſein Reich kommt, ſo kündet der zweite Sonntag ſein Kommen zum Weltgericht, „zum Fluch dem, der ihm flucht, mit Gnad' und ſüßem Lichte dem, der ihn liebt und ſucht“. Drum mahnen die Glocken des drit— ten Advent:„Mit Ernſt, o Menſchenkinder, das Herz in euch beſtellt“, der letzte Bußruf an die Menſchheit in der ernſten Geſtalt Jo— hannis des Täufers, der dann im vierten Advent zum Evangeliſten wird, zum Ver⸗ künder der Liebe und Freude, ſchon ganz verklärt vom Weihnachtslicht und von der Weihnachtsfreude:„Freuet euch in dem Herrn allewegs, der Herr iſt nahe!“ So wollen uns die Klänge der Adventsſonntage vorbereiten und einſtimmen auf den letzten Vollklang der Weihnacht: Euch iſt heute der Heiland geboren! Wohl dem, dem die Ad— ventsglocken ein Echo wecken im Herzen. Man erzählt wohl von verſunkenen Glocken der in den Wellen untergegangenen Stadt, die in der Stillen Nacht wieder läuten und zum Leben erwachen. Möchte auch in unſe— ren Herzen in ſtiller, weihnachtlicher Zeit ein Echo wach werden aus glücklicher, ſeli— ger Zeit, da wir noch im Kinderland waren und noch glauben konnten an das Wunder der Weihnacht.„Es läuten die Glocken“, und auch unſer Herz will wieder weich und weit werden. Hüten wir uns, es hart und unempfänglich zu machen, nie ſtehen die Tore zum Himmel offener als jetzt. Darum laßt alle Glocken läuten zur heiligen Weih— nacht, die uns allen von Gott geſchenkt iſt, daß unſer Herz wieder froh werde. a * Ausſtellung. Bei den Engl. Fräu⸗ lein findet am Sonntag, den 2. Dezember eine Handarbeitsausſtellung der Berufs- und Nähſchule ſtatt, zu deren Beſichtigung wir herzlich einladen. * Frauenturnen. Der Turnverein. beginnt am Mittwoch unter der Leitung von Fräulein Hammel regelmäßig Frauen-Turn⸗ ſtunden abzuhalten. Leibesübungen erhalten jung und geſund, deshalb ſollte jede Frau, die Gelegenheit hat, ſich an dieſen Uebungs— ſtunden beteiligen. Die Turnſtunden finden in der Sporthalle am Lorſcherweg ſtatt. * 563 Ehrenkreuze. Bis jetzt ſind beim hieſigen Polizeiamt 563 Anträge auf Verleihung der Krieger-Ehrenkreuze einge— gangen. Es ſtehen alſo noch ſehr viele An— träge aus. Die Antragsformulare ſind auf dem Polizeiamt erhältlich. * Achtung, Kohlenhändler! Die Ablieferung der Brennſtoff-Gutſcheine muß am Montag, den 3. Dezember vormittags 8 bis 12 Uhr in der Geſchäftsſtelle des Am— tes für Volkswohlfahrt„Fürſt Alexander“ geſchehen. Die Gutſcheine müſſen auf der Rückſeite den Firmenſtempel des Händlers tragen und müſſen nach Kohlen- und Bri— kettsgutſcheinen getrennt abgeliefert werden. Der Termin iſt genau einzuhalten da ſonſt die Gutſcheine verfallen. Sterbetafel. Die Sterbeglocken verkündeten das Ableben von Frau Eliſabeth Burkert, geb. Dewald, die im Alter von 72 Jahren in die Ewigkeit abgerufen wurde, ſowie des Herrn Georg Schalk 1., Wein⸗ heimerſtraße 22, der ein Alter von 73 Jahren erreichte. Sie ruhen in Frieden. * Ausstellung „Die Kunst im christlichen Heim“ in der Sporthalle. Morgen Sonntag nachmittag um 3 Uhr wird in der Sporthalle die bereits ange— kündete und gut vorbereitete Ausſtellung chriſtlicher Heimkunſt und Heimgeſtaltung er⸗ öffnet. Dieſe wertvolle Schau wird neben einer großen Krippenausſtellung zeigen, wie man einem Zimmer religiöſe Weihe geben kann, je nach dem Charakter der Zeiten des Kirchenjahres, oder im Hinblick auf familiäre Veranlaſſungen, Namenstag, Kommuniontag, Hochzeitstag uſw. Das wertvollſte dabei iſt, daß man lernt, den äußeren Rahmen dieſer Anläſſe, nicht zuletzt die Geſchenktiſche, wert⸗ voll und künſtleriſch zu geſtalten. Großes Intereſſe verdient ferner eine Auswahl mo⸗ derner kirchlicher Paramente. An Meßge⸗ wändern, Alben, Kelchgedecken und Kelchen wird die Rückkehr zu einem einfachen, wür⸗ digen, ſakralen Stil ſehr gut veranſchaulicht. Auch das gute Buch findet auf der Ausſtel⸗ lung ſeine Beachtung. Die Ausſtellung findet bei freiem Eintritt ſtatt. Es dreht ſich ja nicht um eine Geſchäftsreklame, ſondern um einen rein ideellen Zweck: dem Volke gute Kunſt fürs Heim zu zeigen. Deshalb ver⸗ dient die Ausſtellung größter Beachtung. Sie wird nur Sonntag und Montag gezeigt, je— weils von 3—10 Uhr. Sachliche Auskunft iſt jeder Zeit zur Stelle. 1. Uiernbeimer Tonfilmschau Achtung, Filmfreunde, Aufgepaßt! Nur noch heute Samstag kommt der gewaltige Kriminal-Abenteuer-Tonfilm „Zigeuner der Nacht“ oder „Heute Nacht gehts los“ mit Paul Kemp, Jenny Jugo und Hans Brauſewetter Achtung, Sonntag und Montag „Die 3 von der Kavallerie“ mit Paul Hörbiger, Fritz Kampers, Paul Heidemann, Hugo Fiſcher Köppe, Hilde Hilde— brand und Senta Söneland Heute Samstag kommt ein ganz gran— dioſes und kriminelles Abenteuer-Tonfilm⸗ werk zur Aufführung, das alle Filmfreunde begrüßen werden.„Zigeuner der Nacht“ oder „Heute Nacht gehts los“. Ein ungemein ſpannender und ſtarker Tonfilmſchlager der ſicher wie überall allen Filmfreunden gefällt. Daher heißt noch heute die Parole: Auf ins Central zu„Zigeuner der Nacht“ denn: heute Nacht gehts los. Dazu ein ausgezeichnetes Beiprogramm.— Ab Sonntag kommt das luſtige Soldatenſtück das je da war„Die 3 von der Kavallerie“ mit den bekannteſten Lieblingen aller Filmfreunde: Hörbiger, Kam— pers und Heidemann. Dieſe 3 Ulanen ſtellen eine ganze Garniſon auf den Kopf. Außer dieſen 3 Lieblingen ſehen wir noch: Hugo Fiſcher Köppe, Senta Söneland, Albert Pau- lig, Hilde Hildebrand, Julius Falkenſtein, Elſe Elſter, Hermann Picha uſw. Eine regel— rechte Luſtſpielgarde iſt aufmarſchiert und ſichert ſo den größten Lacherfolg. Alles amü— ſiert ſich bei dieſem Filmwerk königlich. Drei Ulanen für die Damen. 3 Lachkanonen für die, die das Lachen verlernt haben, 3 Lieb— linge für alle Filmfreunde. Ein ſolches Sol— datenſtück kommt nie wieder. Deshalb iſt ein Beſuch beſonders zu empfehlen. Achtung! Wichtig! Die Anfangszeiten ſich merken: Achtung, jeden Werktag ab 8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Jeden Sonntag zwei Vorſtellungen; 1. Vorſtellung ab 7 Uhr, 2. Vorſtellung ab 9.15 Uhr. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen bietet ihnen ſtets der Central-Film-Palaſt. Ein Beſuch überzeugt! * U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Der größte Lachſchlager „Die Wüſten⸗Söhne“ mit Dick und Doof den Allerweltskomikern. Diesmal ſind Dick und Doof unterwegs auf Abenteuer in Chikago. Ihr Verein, der ſich prahleriſch„Die Wüſtenſöhne“ nennt, veranſtaltet ein rieſiges Stiftungsfeſt in Chi⸗ kago. Und die zwei müſſen nun furchtbare Lügen und rieſige Schwindeleien erfinden, um ihren Frauen in Kalifornien zu entgehen. Denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Dick und Doof unter dem Pantoffel ſtehen. Köſtlich, wie ſie die Frauen hintergehen, ſchließlich aber doch auf ſeltſame Weiſe erwicht werden. Es iſt ein grotesker, ſehr luſtiger Film. Die beiden großen Komiker Amerikas ergänzen ſich dies⸗ mal in beſonders glücklicher Weiſe. Und die ſchönen Pointen, die Dick ſich ausgrübelt und Doof kunſtgerecht vermaſſelt, ſind diesmal be⸗ ſonders raffiniert. i Darf ein Mann die Frau betrügen? Wie weit darf er ſie belügen? Darf die Frau mit Töpfen ſchmeißen und ihn an den Ohren reißen? f m 0 n froh und ausgelaſſen 19. während ſie ſich nächtelang Sorgen macht, ob er wohl krank? Alle machten ſich's bequem: Niemand löſte dies Problem. Das ließ Dick und Doof nicht ruh'n. Hier gab's was für ſie zu tun. Jeder Mann und ſeine Söhne ſehn ſich an„Die Wüſtenſöhne“. Bügelt euer Zwerchfell glatt, kommt— und lacht euch alle ſatt! Ab heute im Union⸗Film⸗Palaſt! Vekeins⸗Anzeiger Sänger-Einheit. Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Keiner fehle! Zöller, Vorſitzende. Sportvereinigung„Amicitia“ 09. Morgen Sonntag dreiviertel 1 Uhr und halb 3 Uhr Verbandsſpiele gegen Neuluß⸗ heim der 1. und 2. Mannſchaft. Vormit⸗ tags 11 Uhr 3. Mannſchaft gegen Neckarau. Die Spiele finden auf dem Waldſportplatz ſtatt. Wir laden ſämtliche Sportfreunde hierzu freundlichſt ein.— Für die Hand⸗ baller beſteht wegen des Winterhilfsſpiels am Vormittag auf dem Stadion Spielver⸗ bot. Alle Handballfreunde ſehen ſich dieſes Spiel an. Der Vorſtand. Sängerbund⸗Flora. Heute abend halb 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. K.K. V. Abfahrt zum Beſuch des Mannheimer Schloß⸗-Muſeums Sonntag nachm. 12.59 Uhr. Der Vorſtand. Turnverein 1893. Am Mittwoch, den 5. Dezember, abends 8 Uhr,(pünktlich) beginnt in der Sporthalle, Lorſcherweg, das Frauenturnen unter der Leitung des Fräulein Hammel. Alle diejenigen, die ſich beteiligen wollen, ſind herzlichſt eingeladen. Die Turnleitung. Männergeſangverein. Heute Abend dreiviertel 8 Uhr Vorſtandsſitzung, viertel 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Teutonia-Schützen. Morgen Sonntag von 10 Uhr ab Eröffnungsſchießen auf dem neuhergerichteten Stand im Schützen⸗ hof. Es wird auf 20 Meter mit der Klein⸗ kaliberbüchſe geſchoſſen. Auch die B-Gruppe iſt freundlichſt eingeladen. f Der Vereinsführer. Geſangverein„Sängertreue“. Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Kaninchen- und Geflügelzucht⸗ verein 1916. Heute Samstag Abend halb 9 Uhr findet im Gaſthaus z.„Kaiſer⸗ hof“ die Monatsverſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Mitgliedes in der letzten Verſammlung vor der Kreisſchau zu exſcheinen. Der Vorſitzende. Militär⸗Krieger⸗Verein Haſſia. Sonntag, den 2. Dezember 1934, nachm. halb 4 Uhr findet im Lokal zur„Sonne“ bei Kamerad Peter Buſalt eine Mitglieder ⸗Ver⸗ ſammlung ſtatt. Der wich⸗ tigen Tagesordnung halber iſt es Pflicht, daß jeder Kamerad erſcheint. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Heil Hitler! Knapp, Vereinsführer. Afnchabsatzuengs senschaft U heim. Morgen Sonntag von halb 2 bis 4 Uhr Auszahlung und Einzug der Ausgleichs⸗ beiträge. Der Rechner. 155 Achtung! Fuhrwerkbetriebe Betr.: Die Zwangserfaſſung des geſamten Fuhrgewerbes. 6 Auf Grund des Geſetzes vom 27. 2. 34 zum organiſchen Aufbau der Wirtſchaft hat der Herr Reichsverkehrsminiſter am 20. April 1934 eine Verordnung erlaſſen und den Reichsverband des Kraftfahrgewerbes und der Fuhrbetriebe errichtet. Dieſem Verband müſſen alle Unternehmer, welche das Fuhrge⸗ werbe ausüben, ob mit motoriſcher oder tier⸗ iſcher Kraft, zwangsläufig angehören. Ich erſuche daher ſämtliche Unternehmer der in Frage kommenden Betriebe, morgen Sonntag, den 2. Dezember 1934, e 1 Uhr im Gaſthaus zum goldenen Engel zu erſcheinen. Der Stützpunktleiter. Zott Erſter Adventſonntgagg Apoſtelkirche: g N 6.30 Uhr 1. hl. Meſſe 8 Uhr 2. hl. Meſſe 10 Uhr Hochamt 1 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge, zugleich Verſammlung für die Jüng⸗ lingsſodalität. 2 Uhr euchariſtiſche Miſſionsandacht, danach Verſammlung für den 3. Orden Marienkirche: 8.30 Uhr Gottesdienſt 10.30 Uhr Kindermeſſe 1 Uhr Kindergottesdienſt In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7.15 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Helbig geb. Pfenning. 7.15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nikolaus Sommer 2. und Jakob Sommer. 7.45 Uhr beſt. Rorateamt für Elis Neff geb. Herbert, Söhne Georg und Joſef, Eltern, Schwiegereltern und Angehörigen. Dienstag: 7.15 Uhr 2. S.⸗A. für Maria Helbig geb. Pfenning. 7.45 Uhr beſt. Rorateamt für Jakob Schloß ſer, Kinder Magdalena und Maria geehl. Bläß und Angehörige. Mittwoch: 7.15 Uhr 3. S.⸗A. für Maria Helbig geb. Pfenning. 7.45 Uhr beſt. Rorateamt für ledig verſt. Martin Faber, beiderſeitige Großeltern und verſtorbener Krieger Cornelius Hoock. Donnerstag: 7.15 Uhr 1. S.⸗A. für Cornelius Gallei 1. 7.45 Uhr beſt. Rorateamt für Sabina Pfenning geb. Burkert, Mutter, Schwieger eltern und Angehörigen.“ Freitag: 7.15 Uhr 2. S.⸗A. für Cornelius Gallei 1. 7.15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Caſpar Horn— bach und Familie Michael Keller. 7.45 Uhr beſt. Rorateamt für Joh. Sommer, Ehefrau Anna Maria geb. Pfenning, Kin⸗ der Jakob und Margaretha, Enkelkind Anna Maria Pfenning und Angehörige. Samstag: 7.15 Uhr beſt. Rorateamt für Sybilla Lang geb. Pfenning, Tochter Sy⸗ billa geehl. Faltermann und Angehörige. 7.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Kühner und verſtorbener Krieger Willi Reinhardt und Eltern. 7.45 Uhr beſt. Rorateamt für den verſtorb. Krieger Franz Bergmann, Schwägerin Schweſter Laurentia, Eltern und Schwieger— eltern. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr heilige Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marien⸗ kirche um 7.15 Uhr hl. Meſſe. Nächſten Sonntag empfangen die Advent⸗— kommunion alle Jünglinge, zugleich gemein⸗ ſchaftliche Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Schmuck, Schäfer und Devies, Fräulein Koob und Ries. Die Mädchen beich⸗ ten am Freitag um halb 5 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Samstag von 4 Uhr ab werden Schul⸗ kinder zur hl. Beicht nicht mehr zugelaſſen. Die morgige Kollekte iſt für die Weltmiſſion beſtimmt. Am nächſten Samstag iſt das Feſt der Unbefl. Empfängnis. Es wird der Kirchen⸗ gemeinde bekannt gegeben, daß die Rechnung der kath. Kirche Viernheim von heute ab 8 Tage lang zu jedermanns Einſicht offen liegt. Morgen Mittag um 3 Uhr wird die Aus⸗ ſtellung:„Die Kunſt im chriſtlichen Heim“ in der Sporthalle eröffnet. Sie bleibt Sonntag und Montag jeweils von 310 Uhr geöffnet. Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 2. Dezember 1934 1. Advent 10 Uhr vormittags: Gottesdienſt(Text Römerbrief 13, 1114; Lieder: 15, 20, 295). 11 Uhr vormittags: Feier des hl. Abend⸗ mahls(Lieder 204, 195, 210). Montag, den 3. Dezember 1934 Abends 8 Uhr: Mädchen bund. Dienstag, den 4. Dezember 1934 Abends 8 Uhr: Frauenabend. Donnerstag, den 6. Dezember 1934 Abends halb 9 Uhr: Kirchenchor. * Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, 2. Dezember, 15 Dr. Günther, Bürſtädter⸗ Film des N. D. L. S.„Ein Kind. ein Hund, der Reſchsminiſter für Voſksaufklärung und ekennt Euch zur Volksge⸗ meinſchaft am Tag der nationalen Solidarität! Vetriebsführer und 15389 Berlin, 1. Dezember. In dem Führer⸗ und Informationsorgan der RS wird laut ND. darauf hinge⸗ wieſen, daß bis in die jüngſte Zeit hinein unbelehrbar gebliebene und eindeutig libera⸗ liſtiſch eingeſtellte Wirtſchaftsführer mie allen Mitteln verſuchten, gegen die NS) die Vorbereiter wahrhafter Betriebsgemein⸗ ſchaften, vorzugehen. Es müſſe feſtgeſtellt werden, daß nicht nur die in den einzelnen Betrieben ſtehenden Parteigenoſſen, ſondern vor aklem die zur Wirtſchaft zuſammengefaß⸗ zen Betriebe ſelbſt den Betriebszellenobmann unbedingt nötig hätten. Der Betriebszellen⸗ obmann allein ſei der Garant für die natio⸗ nalfozialiſtiſche weltanſchauliche Durchdrin⸗ gung aller Mitarbeiter und aller Handlungen dieſer Mitarbeiter in ſedem Vetrieb. Dieſe Arheit mit allen Mitteln zu unterſtützen, ſchon um jeden Auswuchs von mindeſtens 150ptozentigen Nationalſozialiſten zu ver⸗ meiden, ſei nicht nur Pflichtaufgabe der ein⸗ zelnen Parteigenoſſen im Betriebe, ſondern vor allem auch Pflichtaufgabe des Betriebs⸗ ichrers. Für die deutſche Wirtſchaft komme den nächſten Jahrzehnten alles darauf on, daß ſie vom Vertrauen der Betriebs- gemeinſchaften getragen werde. Entweder, ſo heißt es weiter,„es gibt ein Vertrauen, das dann aber auch auf beiden Seiten ehrlich und hundertprozentig beſtehen muß, oder aber es gibt dieſes Vertrauen nicht, und dann hat ſeder Nationalſozialiſt und treue chefolgsmann des Führers die abſolute Iflicht und Schuldigkeit, ſeinen vorgeſetzten Parteidienſtſtellen Mitteilung zu machen, daß in dieſem oder jenem Betrieb gegen das nalianalſozialiſtiſche Wollen und damit gegen die Anordnungen verſtoßen wird. Das iſt dann kein Eingriff in die Wirtſchaft.“ Zwei Filme verboten Dr. Goebbels gibt die Begründung. Berlin, 30. November. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat den Weſtro⸗Film der Europa„Die Liebe ſiegt“ und den Lloyd⸗ ein Vagabund“. verboten. Dies geſchah. wie erklärt wird, weil die beiden Filme unkünſt⸗ leriſche, ſeichte und geſchmackloſe Machmerke darſtellen. In beiden Fällen ſei mit vollkom⸗ men phantaſieſoſen Mitteln verfahren wor⸗ den, habe man die am Film tätigen künſt⸗ leriſchen Kräfte(Darſteller. Muſiker uſw.) mißbraucht, um geſchmack⸗ niveau⸗ und geiſt⸗ loſe Verblödungsware herzuſtellen. Die Her⸗ ſteller der Filme hätten die Hilfe des vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda eingeſetzten Reichsfilmdrama⸗ turgen nur zenſurmäßig in Anſpruch ge⸗ nommen, hätten geglaubt, be der ſpäteren Arbeit im Atelier ſich über ſeine Münſche, nregungen und fördernden Ratſchläge ein⸗ ſach hinwegſetzen zu können und ſo Arbeiten zuſtande gebracht, die zwar zu polizeilichen und zenſurmäßigen Maßnahmen keinen An⸗ laß gäben, aber die ſtärkſten geſchmacklichen Bedenken hervorriefen, ja ein ſchreiendes Aergernis für den guten Geſchmack eines ſe⸗ den Volksgenoſſen darſtellten. Es bleibt zu hoffen, ſo heißt es weiter, daß durch dieſe beiden Verbote als Warnungs⸗ kanal der deutſchen Filminduſtrie ſchließlich doch die Einſicht komme, daß die Wege. die ſie zum größten Teil noch beſchreitet, falſch leien. Da, wie die obenerwähnten beiden Fülle zeigen, ein wirklich künſtleriſcher Wille 7 dem Gebiete des deutſchen Films viel⸗ ſach noch nicht in Erſcheinung krete. werde Pronaganda mit ſeinen Mitarbeitern ſelbe die Initiative übernehmen und alle im deutſchen Film tätigen Kräfte heran zlehen, ſcche endlich die Produktion guter Filme zu rn. — Eine neue Schikane Behinderung der ſaardeutſchen Preſſe. Saarbrücken. 30. Nopeenber. Die Regierungskommiſſion hat den Schriftleltungen ſämtlicher Zeitungen im Saargebiet eine Mitteilung zugehen laſſen, n der darauf hingewieſen wird, daß es bei dem unentgeltlichen Verteilen von Zeitungs⸗ Mitteilung des gen, erſucht daher die Regierungstem⸗ on die Schriftleitungen der Zeitungen, den zuſtändigen Landratsämtern rechtzeitig Mitteilung zu machen, in welchen Gemein gen und zu welcher Zeit Werbenummern zu ver⸗ zeilen beabſichtigt iſt und mit der Vertei⸗ ung nicht eher zu beginnen, als bis eine Landratsamtes ergangen 1 5 die Verteilung ſtattfinden kann oder Hicht. Dieſe Maßnahme der Regierungskommiſ⸗ on richtet ſich wieder einmal gegen ſaar⸗ deutſche Zeitungen, die teilweiſe ſchon da⸗ mit begonnen hatten, für den Saarkampf Sondernummern herauszubringen, um ſie zetrade unter der ärmeren Saarbevölkerung zu verteilen. Das Anrecht von Prag Der deulſche Rekior bleibt im Amt. Prag, 30. November. In der Sitzung des akademiſchen Senats der Prager deutſchen Univerſität erklärte der Rektor Dr. Groſſer, daß er auf Grund der zahlreichen Veweiſe des Vertrauens aus allen ſudetendeutſchen Kreiſen auf ſeinem Rücktritt nicht beharren wolle. Der Senat nahm dieſe Erklärung mit großem Beifall zur Kenntnis. Der Rektor teilte weiter mit, Miniſterpräſident Malypetr habe ihm zu⸗ geſichert, daß die tſchechiſche Regierung für emen würdigen Erſatz der Univerſitätsklein⸗ odien aus deutſchen Künſtlerhänden Sorge tragen wolle. dürers„Noſenkranzleſt“ im Beſitz des iſchechiſchen Staates Prag, 1. Dezember. Das berühmte Ge⸗ mälde Albrecht Dürers„Roſenkranzfeſt“, das ſich im Beſitz des Kloſters Strahov befand, wurde von der tſchechiſchen Staatsgalerie übernommen. Damit findet eine jahrelange Aktion ihren Abſchluß. Das berühmte Bild, das ſich ſeit 1793 im Beſitz des Stiftes Stra⸗ hop befand, ſollte ſeinerzeit ins Ausland ver— kauft werden, doch hat der Staat dies nicht zugelaſſen und das Bild ſelbſt vom Stift Strahob gegen eine Entſchädigung an Grundbeſitz übernommen. Das Gemälde ſoll nach einer Renovierung der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Reichsdeutſche Fachſchultundgebung Berlin. 30. November. Am Samstagvor⸗— mittag findet eine Kundgebung ſämtl'cher reichsdeutſcher Hochſchulen gegen die Ver⸗ gewaltigung der deutſchen Univerſität Prag ſtatt Die Kundgebung wird durch den Deutſchlandſender von 11.30 Uhr bis 12 Uhr übertragen. Bolitiſches Allerlei Wien. Die öſterreichiſche Nationalbank hat die Ausgabe von 1000⸗Schilling⸗Noten wie⸗ der aufgenommen, die ſeit ungefähr zwei Jah⸗ ren in Zuſammenhang mit den Deviſenbe⸗ ſtimmungen eingeſtellt war. Wien. Ein Schnellgericht in Wien hat den Studenten Alois Weymann zu ſieben Jahren den. Prag. Die Regierung hat der National- verſammlung einen Geſetzentwurf Militärdienſtzeit vorſieht. Aus dem Sowiet⸗Paradies Ae von Allerlei Preisexperimente. Moskau, 1. Dezember. Die Vollverſammlung des tees der Kommuniſtiſchen Partei beſchloß die Abſchaffuna des Suſtems der Lebens- Linie im Rückzug befinden. f vorgelegt, der die Wiedereinführung der zweijährigen Lebensmittelkarten.— ö Zentralkomi⸗ mitteltarten fur verſchiedene Nahrungsmit⸗ tel, darunter auch für Brot. Die Regierung Jeſtpreiſe für Brot ſeſtſetzen, die denen auf dem freien Markt 1 2 ſind. Soeben wurde die Rede des Vorſitzenden des Rates der Volkskommiſ⸗ ſare, Molotow, über die Abſchaffung der Lebensmittelkarten veröffentlicht. Danach hat Molotow darauf hingewieſen, daß das Kartenſyſtem im Jahre 1928 in der Sowjet⸗ nion eingeführt worden ſei. Etwa 50 Mil⸗ union eingeführt worden ſei. Etwa 50 Mil⸗ ten bezogen. Die Kartenverteilung habe einen großen Beamtenapparat notwendig gemacht, der annähernd 40 Mil⸗ lionen Rubel koſte. Auf jeden Kartenbezie⸗ her ſeien etwa fünf bis acht Rubel Unkoſten entfallen. Jetzt ſei, da die Bauernwirtſchaft im kollektiven Sinne aufgebaut ſei, die Ab⸗ ſchaffung der Lebensmittelkarten möglich geworden. Der private Handel der im Jahre 1928 noch einen Anteil von 22 v. H. an der Brotverſorgung der Bevöl⸗ kerung gehabt habe, ſei jetzt völlig auszu⸗ ſchalten. Zur Verhinderung von erheblichen Schwierigkeiten ſei das ganze Gebiet der Sowjetunion in acht Bezirke aufgeteilt. Für jeden dieſer Bezirke ſei der Brotpreis feſt⸗ gelegt worden. Im erſten Bezirk koſte das Schwarzbrot je Kilogramm 80 Kopeken, das Weißbrot 90 Kopeken Im zweiten Bezirk ſeien die entſprechenden Preiſe 90 Kopeken bezw. 1 Rubel, im dritten Bezirk(Moskau) 1 Rubel bzw. 1,10 Rubel, im achten Bezirk (Ferner Oſten) 1,30 bzw. 1,40 Rubel, auf Kamtſchatka 1,50 bzw. 1.60 Rubel. In den einzelnen Bezirken würden die Löhne und Gehälter der Höhe des Brolprei- ſes entſprechend geſtaffelt werden. Die ver⸗ ſchiedene Preisfeſiſetzung begründete Molo- law damfk. daß man die Entwicklung der Brotverſorgung nach der Abſchaffung der Lebensmitlelkarten„ſludieren“ wolle. Boliviens Armee im Nüllzug Ungeordneter Abmarſch.— Der Präſident wird vor ein Kriegsgericht geſtellt. London, 30. November. Wie Reuter aus Aſuncion meldet, ſollen ſich die bolivianiſchen Truppen im Chaco nach einer Verlautbarung der para- guqyaniſchen Heeresleitung auf der ganzen will Aus Santiago de Chile wird berichtet, daß jetzt der Rücktritt des bolivianiſchen Prä⸗ ſidenten Salamanca auch amtlich beſtätigt wird. Von nichtamtlicher Seite wird erklärt, daß der zur Abdankung gezwungene bis⸗ herige Präſident Salamanca mit einem Flugzeug nach Santa Cruz gebracht wird, wo er vor ein Militärgericht geſtellt und abgeurteilt werden ſoll. Dem neuen bolivianiſchen Kabinett ge— hört auch der frühere Präſident von Boli— vien, Saavedra, an, der ſeinerzeit des Lan⸗ verſchärften Kerkers verurteilt; im Beſitze des Studenten war Sprengmaterial gefunden wor⸗ des verwieſen worden war und ſich gegenwärtig in Santiago aufhält. Nichtamtliche Nachrichten aus La Paz beſtätigen die Meldungen von einem un⸗ geordneten Rückzug der boliviani⸗ ſcſen Truppen aus dem Chaco-Gebiet. Sthulchnigo vorm Bundesrat Eröffnungsrede des Bundeskanzlers. Wien. 30. November. Der öſterreichiſche Bundestag trat zur er⸗ ſten Sitzung zuſammen. Er ſetzt ſich aus Vertretern des Stadtrates, des Bundeskul— turrates und des Bundeswortſchaftsrates o⸗ mie des Länderrates zuſammen. Die Ver— Völkerbundsentſchließung handlungen des Bunvestages ſind zum Un⸗ terſchied von den Beratungen anderer Kör⸗ perſchaften öffentlich. Vor Zuſammenkritl des Bundestages fand eine gemeinſam⸗ Meſſe in der Stephans Kirche ſtatt. Nach der Eröffnung hielt Bundeskanzler Di. Schuſchnigg eine große Rede, die ſich hauptſächlich mit Fragen der inneren Po- litik beſchäftigte. Graf Woli⸗Metternich f Berlin, 30. Nobember. Botſchafter a. D. Wirklicher Geheimer Raf Paul Graf Wolff⸗Metternich iſt im 81. Le⸗ bensjahr verſtorben. Aus dem preußiſchen Juſtizdienſt hervor⸗ gegangen, trat er im Jahre 1882 in den aus wärtigen Dienſt des Reiches ein. 1896 ec hielt er den Titel und Rang eines außer ordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſters, 1901 erfolgte ſeine Ernennung zum Botſchafter in London. Nach ſeinem Uebertritt in den Ruheſtand im Jahre 1912 wurde er in den Jahren 1915 und 1916 noch- mals im aktiven Dienſt, und zwar als Vot⸗ ſchafter in außerordentlicher Miſſion in Konſtantinopel verwendet. Graf Wolff⸗Met⸗ ternich hat ſich in verſchiedenen wichtigen Stellungen hervorragend bewährt und dem Reich ausgezeichnete Dienſte geleiſtet: er hat ſich auch in ſchwierigſten Lagen als aufrech— er und gerader Charakter gezeigt.- Deutſche Tagesſchau Förderung der Zinsſenkung. Durch einen Erlaß an die Vorſtände der Landesverſicherungsanſtalten hat das Reichs⸗ verſicherungsamt gewiſſe Erleichterungen bei der Gewährung von Darlehen durch die Trä⸗ ger der Invalidenverſicherung eintreten laſ⸗ ſen. Bisher war die Gewährung ſolcher Dar— lehen genehmigungspflichtig, wenn Zinſen un⸗ ter einer gewiſſen Höhe vereinbart worden waren. Um die allgemeinen Beſtrebungen nach einer Zinsſenkung zu fördern, hat das Reichs⸗ verſicherungsamt nunmehr dieſe Grenze auf jährlich 4 v. H. herabgeſetzt. Vortrag des deutſchen Geſandten in Riga. Der Führer und Reichskanzler empfing am Freitag den deutſchen Geſandten in Niga, von Schack, zum Vortrag. Die Emigrantendenlſchrift Anſachliches Begleitſchreiben der Regierungs- kommiſſion. Saarbrücken, 1. Dezember. Die Regierungskommiſſion gibt bekannt, daß ſie die letzte Eingabe der Deutſchen Front über das Zuſammenſpiel gewiſſer ſaarländiſchen Beamten mit ſeparatiſtiſchen und Emigrantenkreiſen an den Völkerbund weitergeleitet hat und veröffentlicht gleichzei⸗ tig chr Begleitſchreiben. Dieſes Schreiben bewegt ſich auf der gleichen Linie wie die unmittelbar nach Bekanntgabe der Denk⸗ ſchrift der Deutſchen Front der Saarpreſſe aufgezwungene Auflagenachricht des Präſi⸗ denten Knox. Die Regierungskommiſſion ſucht das von der Deutſchen Front vorge⸗ brachte und eidlich erhärtete Material, wie ſtets, durch die einfache Methode zu entkräf⸗ ten, daß es als unrichtig bezeichnet wird, Für ihre Emigrantenpolitik ſucht ſich die Regierungskommiſſion mit der Bemerkung zu entſchuldigen, daß ſie ihnen im Geiſte der zur Emigranten⸗ frage vom 11. Oktober v. J. Aſylrecht ge⸗ währt habe. Intereſſant iſt die Feſtſtellung der Regierungskommiſſion, daß ſich die Jahl der Emigranten Ende Oktober auf 1100 belief. Im übrigen hebt die Regierungskommiſſyn hervor, daß die Deutſche Front in den letzten Monaten zu wiederholten Malen durch einige ihrer Funktionäre oder Mitglieder auf angebliche Waffenlager hingewieſen hat. In jedem an⸗ gezeigten Falle ſei eine Unterſuchung durch⸗ eführt worden Mehrere Male ſeien dieſe Aktionen erfolgreich geweſen. In keinem, Falle hätten ſie jedoch zur Aufdeckung von großen Waffenlagern geführt. Die Regierungskommiſſion erwähnt mit keinem Wort, daß ſie gegen die Unterzeichner der Denkſchrift Strafantrag geſtellt hat. Ein mannhaftes Bekenntnis Wien, 1. Dez. Der bekannte Heimatſchuß⸗ führer und Sicherheitsdirektor von Ober⸗ öſtereich, Graf Reverta, machte folgende be⸗ merkenswerte Aeußerungen über die Saar— frage:„Einige Wiener Zeitungen, die der jüdiſchen Pflaſterpreſſe angehören, haben in letzter Zeit die Chancen für den Ausgang der Saarabſtimmung für Deutſchland berechne und haben mit Behagen feſtgeſtellt, daß die Abſtimmung ſchief ausgehen werde. Wir deutſchen Oeſterreicher, wir Heimatſchützler haben dafür keinen Sinn. Das Saargebie muß zu Deutſchland kommen. Wir hoffen es und wir wünſchen es. Das Geſamtdeutſan tum ſtellen wir über alles.“ Eine verſchollene Stadt entdeckt. Moskau, 30. November. Im Bezirk Bor 9085 in Transbaikalien wurden die Ruinen er Stadt Chuande Balgaß entdeckt, die s dem 13. Jahrhundert, der Blütezeit dee großen mongoliſchen Reiches ſtammt, Allem ſtraße 5, Telefon 133, den ärztlichen Dienſt. Verbenummern von Haus zu Haus in der e e e ur teten Zeit häufig zu Schwierigkeiten gekom⸗ die die Ortspolizeibebärden die Be diele 8 König Guſtafs Urenkelin. a a a Mongolenfürſten Temuge⸗Otſchigin, eine er Bild zeigt die neugeborene Prinzeſſin Margarethe.. rer Mutter, det N Gerne in ibylle von Co Brudere Oſchingis Khans. Die Ausgrabun urg und 0 tha gen werden fortgeſetzt. Anſchein nach war die Stadt die Reſidenz dee il. eilung zu v en. Handbali-Winterhil In turzen Worten Für Samstag, den 8. Dezember wurde als„Tag der nationalen Solidarität“ eine große Sammelaktion für das Winter hilfs⸗ werk unter Leitung des Reichsleiters der NSDAP angefetzt. Der Führer und Reichskanzler empfing den deutſchen Geſandten in Riga zum Vor⸗ trag. i Herr von Ribbentrop traf zu einem pri⸗ vatey Beſuch in Paris ein. In der franzöſiſchen Kammer begann eine große politiſche Ausſprache. 5 5 Die Regierungskommiſſion hat durch eine Verordnung die Einreiſe in das Saargehiet für die Zeſt vom 27. Dezember bis 26. Ja⸗ mar bedeutend erſchwert. Der öſterreichiſche Bundestag wurde mit emer Rede des Bundeskanzlers Dr. Schuſch⸗ nigg eröffnet. Auf der Grube„Hirſchbrand“ bei Dud⸗ weiler brach ein großer Brand aus; das Re- vier konnte rechtzeitig geräumt werden. zm Kamm um den Weltrelord Ein abgebrochener Verſuch Caracciolas. Berlin, 30. November. Rudolf Caracciola unternahm am Freitag uit dem Mercedes-Benz mit Limouſinen— aufbau auf der Avus einen neuen Welt⸗ ckördverſuch. Die Fahrt mußte nach 140 Klometer abgebrochen werden, da ſich eine Schraube gelöſt hatte und das Del zuslieſ. Während die Weltrekorde Hans Stucks im Laufe der gefahrenen ſieben Run⸗ den nicht ganz erreicht werden konnten. be⸗ and ſich Caracciola auf dem beſten Wege. den Stundenweltrekord, der auf 217 Kilome⸗ terſtunden ſteht, zu brechen. Die bis zum Ab: vruch der Fahrt erzielte Zeit entſprach einem Stundenmittel von über 220 Kilometer. Richard Strauß in Amſterdam gefeiert. Amſterdam, 30 November.: Im Rahmen des Richard Strauß ⸗Feſtes fand im Stadt⸗ theater die von der Wagner-Verein gung veranſtaltete holländiſche Erſtaufführung der Oper„Arabella“ ſtatt, die ſich zu einen glänzenden Erfolg geſtaltete. Das Haus mar bis auf den letzten Platz gefüllt mi einem feſtlich geſtimmten Publ'ökum. unter dem ſich zahlreiche namhafte Perſönlichkeiter befanden. Die vom Generalintendanten der Hamburger Staatsoper, Heinrich Strohm unter Mitwirkung bewährter Hamburger Hamburger Kräfte vorbildlich inſzeniert— Aufführung wurde von Richard Strauß per jönlich dirigiert. Zum Schluß wurder Richard Strauß und den Mitwirkenden lang anhaltende Ovationen dargebracht. Profeſſor Hugo Rüdels Beiſetzung. Berlin, 30. November. Auf dem Südweſt⸗ friedhof in Stahnsdorf wurde der langjäh rige Leiter des Staats- und Domchors. Pro, ſeſſor Hugo Rüdel, beigeſetzt. Die Gedächt nisrede des Dompredigers D. Döhring wurde don Geſängen des Domchors und des Chor: der Staatsoper umrahmt. An der Gruft ſang der Berliner Lehrergeſangverein. An; ſchließend ehrte den Verſtorbenen zahlreich Bertreter der Verbände und Inſtitute, dener er zu Lebzeiten ſeine Kraft gewidmet hatte Generalintendant Tietjen ſprach ſodann in Namen des Miniſterpräſidenten, der Staats oper und des Hauſes Wahnfried-Bayreuth Letzte Nachrichten Einſturzunglück im Bergwerk Iwickau, 30. November. Drei Bergarbei⸗ ter eines Tiefbauſchachtes, die nach Beendi⸗ gung der Schicht ihren Arbeitsplatz verlaſſen wollten, wurden durch Einſturz eingeſchloſ⸗ ſen. Die Reltungsarbeiten wurden ſofork auf⸗ genommen. Iwei Bergarbeiter wurden erſt am nächſten Morgen als Leichen gebor gen. Jum dritten Verſchülteten iſt man vor- gedrungen; er lebt, doch konnte noch nicht feſigeſtellt werden, ob er verletft iſt. Am das Schickſal Südweſtafrilas Windhuk, 1. Dez. Die geſetzgebende Ber⸗ ſammlung hat mik 12 gegen 6 Stimmen, alſo mit Zweidrittelmehrheit, einen Antrag angenommen, demzufolge Südweſtafrika der Südafrikaniſchen Union als fünfte Provinz angegliedert werden ſoll. Sturmverheerungen in Norwegen. Oslo, 1. Dez. Wie nachträglich bekannt wird, richtete der Sturm, der Mittelnorwe⸗ gen heimſuchte, außerordentlich ſchwere Ver⸗ wüſtungen an. In drei voneinander entfern⸗ ten Tälern der Provinz Buskerud wurden 100 000 Bäume umgeknickt. Die telefoniſchen und telegrafiſchen Verbindungen, die an den meiſten Orten des Unwettergebiets geſtört wa⸗ ren, ſind wieder hergeſtellt worden. Ein ſchweres Erdbeben Honolulu, 30. November. Die Wetter⸗ ſtation auf dem Kizaue⸗Vulkan meldete ein ungewöhnlich ſchweres Erdbeben in größerer Entfernung von Hawai. Die Erdſtöße waren ſo heftig, daß in Hawai beſtimmt mit der Gefahr einer Springflut gerechnet wurde. Vorſichtshalber wurde deshalb in der vergangenen Nacht die Garniſon zur Hilfeleiſtung bereitgehalten. * Fernbeben in Jena regiſtriert. Jena, 30. November. Die Inſtrumente der Reichsanſtalt für Erdbebenforſchung regiſtrierten ein ſtarkes Fernbeben mit etwa 9000 Kilometer Herdentfernung. Das Beber dauerte mehrere Stunden an. Einreiſeerſchwerung Die neue Verordnung der Regierungskom⸗ miſſion. Saarbrücken, 1. Dezember. Im Einvernehmen mil der Ahſtimmungs⸗ kommiſſion hat die Regierungskommiſſion eine Verordnung bekannkgegeben. die beſon⸗ ders einſchneidende Einreiſeerſchwerungen für die Jeit vom 27. Dezember bis 26, Januar enthält. Mit Ausnahme der Saar. länder und der Abſtimmungsberechkigten bedürfen für dieſen Zeitraum alle Perſonen zur Einreiſe ins Saargebiet einer beſonderen Genehmigung, die von der Abteilung des Innern erteilt und ſederzeit widerrufen wer. den kann. dieſe Einreiſegenehmigung iſſ innerhalb 24 Stunden nach der Einreiſe der Ortspolizeibehörde vorzulegen. Perſonen, denen die Genehmigung zum vorübergehenden Aufenthalt im Saargebief erteilt iſt, müſſen dieſe Genehmigung vor dem 27. Dezember erneuern. Die Gebühr beträgf 20 Francs und kann in begründeten Fällen erlaſſen werden. Für außerhalb des Saar⸗ gebietes wohnhafte Abſtimmungsbe⸗ rechtigte genügt zur Einreiſe der Abſtem⸗ mungsausweis in Verbindung mit dem Einreiſepaß.— Die Polizeibehörden haben die erforderliche Kontrolle in der Eiſen⸗ bahn und ſonſtigen Verkehrsmitteln, in Ho— tels und Gaſthäuſern und ſonſt'gen derarti⸗ gen Unterkunftsſtätten vorzunehmen. Zu— widerhandlungen werden mit Geldſtrafen bie zu 750 Francs oder mit entſprechenden Haff beſtraft. Die Nundjunltantiemen Fortgang des Rundfunkprozeſſes. Berlin, 30. November. Im großen Rundfunkprozeß gab die Ver⸗ teidig ung eine Erklärung ab. wonach die Trennungszuſchüſſe, die für die Beamten gezahlt wurden, nach den geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen mindeſtens ebenſo hoch ſeien wie die beim Rundfunk bezahlten Zuſchüſſe. Der Vorſitzende verſuchte zu klären, war⸗ um man bei der Tantiemenberechnung für Knöpfke damals nicht die Handelsbilanz, ſondern die Steuerbilanz als Grundlage ge⸗ nommen habe, wodurch höhere Summen für Knöpfke herausgekommen ſeien. Der Angeklagte Dr. Bredow erklärte dazu, als 1925 Magnus den Vorſitz im Auf⸗ ſichtsrat der Funkſtunde übernommen habe und der Vertrag Knöpfkes geändert worden ſei. habe ſich Knöpfke bei ibm. Bredow. be⸗ er dad werde. da man damals nicht auf die Mik⸗ arbeit Knöpfkes verzichten wollte, habe man einen Ausmeg geſucht. 99 Der Vorſitzende ging weiter auf die Zu⸗ ſchüſſe ein. die dem Angeklagten Fleſch für Garagenmiete ü gewährt worden waren. Fleſch hatte von der Funkſtunde einen Kraftwagen zur Ver⸗ fügung geſtellt bekommen, der in einer Ga⸗ rage ſeiner Villa untergeſtellt war: dafar erhielt er monatſich 100 Mark Miete. Knöpfke und der andere Direktor der Funk⸗ ſtunde, Wagner, bekamen dieſe 100 Mark Ga⸗ ragenmiete gleichfalls bezahlt. Außerdem wohnte in der Fleſch'ſchen Villa noch der Kraftwagenführer, der von der Funkſtunde angeſtellt war und für zwei Zimmer mit Zu⸗ behör zuerſt 75 Mark. ſpäter 55 Mark an Fleſch zu zahlen hatte. Durch die Zuſchüſſe und Mietzahlungen ſenkte ſich die Fleſch'ſche Miete von urſprünalich 1000 Mark auf 600 Mark. Pieſe Zuſchüſſe blieben auch nach der Gehaltskürzung und Mietſenkung beſtehen. Grubenbrand im Snargebiet Karbolineumgetränkte Holzpfeiler begünſtig⸗ ten die Ausbreilung des Feuers. Saarbrücken, 30. November. Auf der Grube„Hirſchbach“ bei Dudweiler brach nachts gegen zwölf Uhr ein Feuer aus. Die Nachtſchſcht hatte ſich gerade an die Ar⸗ beit begeben. als in Abteilung 4, Flöz 13, der dritten Tiefbauſohle plötzlich aus noch nicht geklärter Urſache aus einem Kohlen- ſtoß Flammen herausſchlugen. Das Feuer arif mit großer Schnelligkeit um ſich, ſo daß in kurzer Jeit der ganze Stoß in hellen Flammen ſtand. Zwölf Bergleute, die an der Brandſtelle gearbeitet hatten, erlitten Gasvergiftungen und wurden ins Knappſchaftskrankenhaus in Sulzbach gebracht. Die Vergiftungen ſind glücklicherweiſe nur leichter Natur, ſo daß ein Teil von ihnen bereits wieder entlaſſen werden konnte. Ueber die Urſache des Brandes konnte Genaueres noch nicht feſtgeſtellt wer⸗ den, doch nimmt man an, daß ſich durch Schlagen oder Stoßen eine Gasader entzün⸗ dete, die das Feuer hervorrief. Das Brand⸗ revier wurde ſofort geräumt. Begügſtigt wurde die Ausbreitung des Feuers beſonders dadurch, daß zur Bebauung Holspfeiler ver⸗ wendet worden ſind, die reichlich mit Karbo⸗ lineum getränkt waren, alſo mit einem feuergefährlichen Skoff. Die Arbeiter verließen den Schacht flucht ⸗ artig, da man ſeden Augenblick eine Ex ploſion befürchtete. Wie man hört, iſt durch die Taiſache. daf die Abteilung 4, in der der Brand ausb rach ziemlich ſchlagwelterfrei iſt, eine Schlagwet. terexploſion vermieden worden, die namen⸗ loſes Unheil gebracht hälte. Aus Heſſen und Naſſan ** Frankfurt a. M., 1. Dez.(Mutter und Tochter verhaftet.) Die Kriminal⸗ polizei hat wegen fortgeſetzter Betrügereien eine Frankfurter Witwe aus der Klüberſtraße, eine Frau Weil, und ihre Tochter feſtgenom⸗ men und dem Amtsgericht vorgeführt, das ſofort Haftbefehl erlaſſen hat. Die beiden Frauen haben es verſtanden, jahrelang Dar⸗ lehensgeber zu finden, deren Gelder angeblich zur Durchführung einer Klage für eine For⸗ derung an das Fürſtenhaus Hohenlohe⸗ Oehringen verwandt werden ſollten. Die Be⸗ trügereien haben den beiden Frauen etwa 80 000 Mark eingebracht. Die Geſchädigten ſind in der Hauptſache kleine Gewerbetrei⸗ bende. Bad Homburg, 1. Dez.(Die neue Milchverſorgungsſtelle.) Die neue Homburger Milchverſorgungsſtelle wurde durch den Landesbauernführer Dr. Wagner ihrer Beſtimmung übergeben. Zu der Er⸗ öffnung hatten ſich die Spitzen der Behör⸗ den und des Reichsnährſtandes, ſowie zahl⸗ reiche Bauern eingefunden. In einer An⸗ ſprache wies der Landesbauernführer auf Zwed 1 i en Zielen de Namen des Führers handelnden Reichsbauernführers Darre. Hierauf fand eine Beſichtigung der neuen Anlage ſtatt. In einer ſich anſchließen⸗ den Bauernverſammlung ſprach Landesbau⸗ ernführer Dr. Wagner über die natfonalſozia⸗ liſtiſche Agrarpolitik. 0 a Lorch, 1. Dez.(Erſchließung der großen Lorcher Weinbaugemar⸗ kung.) In der Weinbergsgemarkung von Lorch ſind für dieſen Winter mehrere bedeu⸗ tende Wegeneubauten vorgeſehen, um das ſteil abfallende Weinbergsgelände, das nur durch unzulängliche Fahrwege aufgeſchloſſen iſt, noch weiter zu erſchließen und ſo immer mehr durch Senkung der Produktionskoſten zur Rentabi⸗ lität des Weinbaues beizutragen. Es ſind Wegebauten ini Geſamtbetrage von 130 700 Mark vorgeſehen. 13 400 Tagewerke müſſen geleiſtet werden. Darmſtadt, 1. Dez.(Wegen Verun⸗ treuungen bei der NS V. ein Jahr Zuchthaus.) Vor der Großen Strafkam⸗ mer hatte ſich der 36jährige Peter Dilſer we⸗ gen Unterſchlagung und Untreue zu verant⸗ worten. Er gab zu, als Zellenwart der NSW. in Darmſtadt Mitgliedsbeiträge in Höhe von 230 Mark unterſchlagen und für ſich ver⸗ braucht zu haben, doch bereue er ſein Ver⸗ gehen. Das Urteil, das der Angeklagte an⸗ nahm, war ein Jahr Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Darmſtadt, 1. Dez.(Cin Schwarten⸗ magen im Grab.) In Lützelbach i. O. machte eine Frau beim Inſtandſetzen der Grä ber ihrer Angehörigen für den Totenſonntag einen ſonderbaren Fund. Beim Eingraben von Blumen ſtieß ſie in wenigen Zentimetern Tiefe auf eine elaſtiſche, fleiſchige Maſſe. Die arme Frau erſchrak fürchterlich und verſtän⸗ digte die Polizei. Da ſtellte ſich der grauſige Fund als ein regelrechter Schwartenmagen heraus. Man glaubt nicht, daß es verſtecktes Diebesgut ſei— dafür gibt es geeignetere Plätze; auch vermißt niemand im Dorf einen Schwartenmagen— ſondern vermutet, daß es ſich um die geheimnisvolle Tat eines aber gläubiſchen Menſchen handelt, nach dem man jetzt eifrig forſcht.. 0 Darmſtadt, 1. Dez.(Zuſammenſtoß eines Laſtkraftzuges und der Stra ßenbahn.) In der Heidelbergerſtraße ſtieß eine Eberſtädter Straßenbahn mit einem Laſt⸗ kraftzug zuſammen, der vor der Bahn über⸗ raſchend nach links einbog. Bei der Straßen bahn wurde die vordere Plattform eingedrückt und vier Perſonen an Kopf und Beinen verletzt. Sie kamen ins Herz⸗Jeſu⸗Hofſpital, von wo ſie, da bei keinem Lebensgefahr be⸗ ſteht, zum Teil in ihre Wohnung entlaſſen werden konnten. 0 Darmſtadt, 1. Dez.(Provinzialſtra⸗ ßenſperrung.) Die Provinzialſtraße von Bickenbach nach Pfungſtadt iſt wegen Aus⸗ führung von Straßenbauarbeiten vom 29. November ab bis auf weiteres für Kraft. fahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt. Der Umweg geht über Eberſtadt. Planig, 1. Dez.(Verdienter Ruhe⸗ ſt an d.) Pfarrer Kaſpar Joſ. Lohrum, der 55 Jahre lang Prieſter war, davon die letzten 18 in unſerer Gemeinde, trat in den Ruhe⸗ ſtand. Er wird am 3. Dezember 80 Jahre alt Nieder⸗Stoll, 1. Dez.(Grundſtücks⸗ verſteigerung.) Bei der Verſteigerung der Maſſe⸗Grundſtücke aus der Feldbereini⸗ gung wurden hohe Preiſe erzielt. Es koſtete der Morgen Ackerland 800 Mark und mehr, Wieſen 1000 Mark und mehr. Die Steigerel waren größtenteils Kleinbauern und Arbei ter, die ihren landwirtſchaftlichen Betrieb er weitern wollen. Gießen, 1. Dez.(Die Viehräube von Oberheſſen verurteilt.) Da⸗ noch ziemlich junge Metzgerehepaar Thieme das zuſammen mit einem Bruder des Metz gers von einem Frankfurter Vorort aus nächt liche Raubzüge auf Vieh nach den oberheſſi ſchen Gemeinden Groß⸗Karben, Nie der⸗Wöll ſtadt, Kloppenheim und Oſſenheim unternahn und dadurch die Bauernſchaft des Kreiſes Fried berg in große Beunruhigung verſetzte, wurd. geſtern vom Bezirksſchöffengericht verurteilt Der Mann erhielt eineinhalb Jahre, die Fran acht Monate Gefängnis. Dem 21jährigen Brus kam die Amneſtie zugute. Der Sturm auf das ſteinerne Berz E. war ein ſchwieriger Fall. Alle möglichen Umſtände und unglückſeligen Verstrickungen der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hatten dazu geführt, daß die Frau meines Freundes gegen alles Heutige ihr Herz verſteinern ließ. Sie lebte nur in der Vergangenheit und glaubte, das unglücklichſte Weſen auf der Welt zu ſein/ Das ſchmerzte den Mann ſehr, denn er erwartete von der Zukunft noch manches Schöne. Die Adventszeit jetzt brachte ihm eine Idee, bei deren Durchführung ich N ihm helfen mußte. Mit zwei Dutzend Kindern aus Haus und Nachbar ⸗ ſchaft wurde die geheime Abmachung getroſſen: Wenn an dieſem Fenſter eine weiße Fahne erſcheint — dann kommt ſofort zur Weihnachtabeſcherung/ Wir mußten vorſichtig vorgehen. Tagelang brachten wir heimlich in kleinen Pakeichen die Geſchente ins Haus und verſteckten ſie ſorgfältig. Dann mußte Weihnachtsgebäck in ungeheuren Mengen angeſchafft werden, für Schokolade war zu ſorgen, und schließlich war auch ein Bäumchen in die Wohnung zu ſchmuggein. Endlich kam der Tag, und wir ſaßen nun im Zimmer meines Freundes und warteſen darauf, wann ſeine Frau wohl hren Spazier⸗ gang machen würde, denn wir mußten ſie ſa vor die vollendete Talſache ſtelen„Es wurde drei— es wurde vier Uhr. Noch immer war ſie nicht gegangen. Von der Straße erſcholl ſtändig an⸗ ſchwellendes Gemurmel. Die Zahl der wartenden Kinder nahm ſede Minute zu. Endlich! Kurz nach 4 Uhr ſchlug die. Wir warteten noch eln paar Minuten, und dann wurde das verabredete Zeichen gegeben/ s nun folgte, war ein unbeſchrelbiſcher Tumult. In aller Elle mußten Tiſche zuſammengerlcht und gedeckt werden. Alle Hande halfen mit, alles ſchrie und ſileß durcheinander, hier ging eine Taſſe zu Bruch, und dort drohte ein ganzer Tiſch umgeſioßen zu werden. Es war wunderbar!— Schließlich ſaß alles. Die Schokolade konnte eingegoſſen und die denkwürdige Schlacht um die Kuchenteller eröffne! werden/ Als es am lauteſien war, erſchien die Frau meines Freundes. Ob ſie erſtaunt war? Sie war entgeiſtert! Ihr erſter Verſuch zu proteſiſeren ging in tollem Laͤrm unſer, und ehe ſie ſich's verſah, ſaßen ihr die wel Kleinſten auf dem Schoß, wiſchten den Schokoladenmund an ihrer Bluſe ab und wollten von ihr wiſſen, wann denn nun endlich die Beſcherung käme. Dleſe Frage wurde von allen aufgenommen, und die Frau ſah ſich umringt von biitenden, beileinden Kinderaugen. Dieſer Kampf um ihr Herz war heiß, aber kurz. Die Kinderaugen hatten geſiegt und ganz beſchaͤmt geſtand die Frau, daß ſie gar nichts* zu beſcheren habe Das war der große Augenblick für meinen 0 Freund. Er nahm ſeine Frau beiſelte und übergab ihr die vielen, 0 5 vielen Pakeie. Als ſie dann beim Austellen immer wieder das Glück in die Kinderaugen kommen ſah, wenn die Händchen ihr Geſchenk umſpannten, ging auch ihr das Herz über, und auch ſie wurde glücklich. Selldem it ſie wie um⸗ gewandelt, hat das Vergangene vergeſſen und blickt froh in die Jukunft, und die Weihnachteplane für dieſes Jahr ind ſchon geschmiedet/ Die Moral von der Geſchichte? Giüc e,, ſingen! Und überall ſtimmt es mit ein. Bei alt und jung, bei arm und reich: in allen deutſchen Städten und Dörfern. Kerzengeſchmückte Tannenkränze künden frohe Botſchaft. Niemand weiß, woher ſie gekommen ſind, wer ſie erfunden und eingeführt hat. Ganz plötzlich waren ſie da. Zuerſt als Einzelgänger, geboren aus der häuslichen Sitte, dann in Maſſen. In wenigen Jahren ſind ſie zum Volksbrauch geworden. Viele Sitten kennt die ſelige Adventszeit. Im Sächſiſchen Erzgebirge ſtellt man am epften Advent ein 250 le im Hausflur auf, am darauffolgenden ein zweites. am nächſten ein drittes und am letzten ein viertes. Dazu legt man allerlei Speiſen: Butter. Brot und Käſe, Leb⸗ kuchen, Marzipan und Schokolade.„Es iſt alles bereit. Wir ſind zum Weihnachtsfeſt wohl gerüſtet.“ ſoll das heißen. Weiter ſüdlich pflanzt man Tannen⸗ bäumchen in Blumentöpfe und ſtellt ſie 1 e als erſten Weihnachtsgruß aufs Fenſterbrett, wo ſie in die Nacht hin⸗ gusleuchten. In vielen Gegenden iſt es üblich, daß befreundete und verwandte Fa⸗ milien einander farbig umwundene Tan⸗ nenzweige als Adventsgrüße zuſchicken, die dann in den Zimmern an ſichtbarer Stelle angebracht werden. 1 Großes Anſehen genießen in Süd⸗ deutſchland die Adventsſpiele. In ihnen wird die Weihnachtsgeſchichte drama⸗ liſch dargeſtellt. Urſprünglich waren es nur kleine Theaterſtücke. Durch Hinzuziehung volkstümlicher Motive, lyriſcher Beigaben und bibliſcher Geſchehniſſe gewannen ſie je⸗ doch bald eine größere Ausdehnung. In den verſchiedenſten Gegenden, beſonders in Oberbayern und Tirol, in Kärnten und Steiermark, haben ſich ſolche Adventsſpiele erhalten und werden von den Bewohnern kleiner Gemeinden in der Art der bekann⸗ ten Paſſionsſpiele aufgeführt. Wohl wei⸗ die Spiele im einzelnen voneinander ab. Bald ſind ſie ärmer, bald reicher an griginellem Beiwerk, an überſchäumender Luſtigkeit und keckem Humor. Alte Sitte und alter Brauch erwachen zu neuem Leben. In den Erzgebirgsdörfern findet das Adventssingen der Latherkurrende in den Straßen wieder ſtatt. In ſchwarzen Mänteln und Kappen ſtolpern die Chorknaben über das abendliche Pflaſter und ſingen Weihnachts⸗ lieder. Das erinnert mich an die eigene Kindheit. Als Chorſänger ohne Entgelt zogen wir in der Adventszeit mit dem„Stern von Bethlehem“ von Dorf zu Dorf und ſan⸗ 705 bei den Bauern Weihnachtslieder. Das lingt ſehr poetiſch; war ſedoch alles andere als das. Stürmiſch und kalt waren die Abende. Durch Wald und Schnee ſtapften wir zum Gut. Den Weg wies uns der Stern von Betlehem, ein kleiner mühlen⸗ 18 55 Kaſten an langer Stange, in dem eine Wachskerze brannte. Im Dorfe ange⸗ langt, betraten wir den erſten Hof. Die unde bellten laut und raſſelten mit den Ketten. War uns der Bauer freundlich ge⸗ Nun iſt ſie ſonnen, hieß er uns in die gute Stube treten.„Vom Him— mel hoch, da komm ich her.“ ſangen wir,. liche..“ und„Stille Nacht, heilige Nacht“. Dabei klap— perte der Kaſſenwart laut mit der Sammelbüchſe. Manchmal verſtand der Bauer das Klappern, manchmal auch nicht. War er hellhörig und nobel, ſo legte er eine ſilberne Mark in den Schlitz, wenn nicht, dann waren es nur ein paar l Der Kaſſierer hatte die Pflicht, genau aufzupaſſen, welche Beträge in die Sammelbüchſe floſſen. weil wir genau wiſſen mußten. wieviel von der Spende auf jeden einzelnen entfiel. Wir gingen zu den Armen und zu den Reichen. Ueber— all erwarteten wir unſeren Lohn, der jedoch nicht immer in Geld beſtand. Vielfach erhielten wir ſtatt der klingenden Münzen Wurſt und Schinken, Kuchen und Nüſſe, Gaben, die vielleicht wertvoller als Nickelgroſchen waren, uns jedoch mit weniger Freude erfüllten. einen großen Sack geſteckt und auf dem Heimweg, ſo weit es möglich war, verzehrt. Frohe und trübe Erinnerungen knüpfen ſich an jene vorweihnachtlichen Wintertage. Vier Wochen leuchtete uns der Stern von Betlehem. Am Heiligen Abend fand dann die Teilung des geſammelten Geldes ſtatt. Es war nicht . ein Paar Schuhe dafür kaufen oder ein wollenes Hemd. Heute beſteht dieſer Adventsbrauch nicht Jetzt träge jeder ſein Scherflein dazu bei, daß die Chorſänger für ihre Tätigkeit in der Kirche ordnungsmäßig bezahlt wer⸗ den. Advent! Die Wochen der vielen Geheimniſſe haben die Zeit des von Tannen⸗ duft und Lich⸗ terglanz. Jetzt braune Kupferpfennige. heißt es wie⸗ 1 f nachtslieder üben und Gedichte lernen, damit Knecht Ruprecht einen fleißigen und artigen Buben vorfindet, wenn er zur Viſite kommt. Von heute ab kann man jeden Abend mit ſeinem Beſuch rechnen. Es iſt ja Adventszeit, in der des Chriſtkinds heiliger Knecht alle Kinderwünſche entgegennimmt und ge— wichtige Noten über Fleiß und Betragen in ſein dickes Buch ſchreibt. Und nun kommt her, laßt ein Adventslied Lebensmittel gonnen. Die Kinder betrachten täglich den bunten Adventskalender und zählen die Tage. Jeder Tag ſcheint zum Feiertag geworden zu ſein. An allen Schau⸗ fenſtern bleiben die Menſchen ſtehen und mitten im Ge⸗ triebe des Weihnachtsmarktes. Ueberall ſteht die Schar der Kinder— auch ſolche, die der Schule längſt entwachſen ſind. mit grauen Locken und ſilberweißem Haar. Wollen ſie ſuchen und kaufen? Vielleicht, aber ihre Herzen ſind immer voll. Da ſingt und läutet es durch die ganze Adventszeit hindurch. Es iſt eine ſelige Zeit, eine Zeit, in der Kinderſtimmchen um Erfüllung kleiner Wünſche wiſpern und Schühchen hinter Türen und Fenſtern auf Vorſchüſſe künftigen Glücks warten. Knecht Ruprecht⸗Zau⸗ ber geiſtert durch die Welt. Knecht Ruprecht! Nur die wenigſten wiſſen, wie er in die Welt gekommen iſt. Urplötzlich war er da, als Kinder⸗ ſchreck und ⸗ſcheuche.„Ueberall, wo Kinder ſind, ſtattet er mit dem Chriſtkind Beſuche ab.“ heißt es in alten Chro⸗ niken. Man erzählte den Kindern, daß das Chriſtkind die guten Kinder mit Gaben belohne, die unartigen jedoch durch ſeinen Begleiter, den Knecht Ruprecht, züchtigen, in einen großen Sack ſtecken und davonſchleppen laſſe. In Masken erſchienen vermummte Geſtalten, trieben die unſinnigſten Poſſen und mißhandelten die Kleinen. Darüber freuten ſich die Eltern und gaben den Verkleideten Geldgeſchenke. Daß der Anblick häßlicher Larven den Kindern eine große Furcht einjagte, ſogar Krankheiten verurſachte, leuchtete den Erwachſenen nicht ein. Die Gewohn— heit, Kinder zu ſchrecken, ſtammt aus der Hei— denzeit. Damals ſpielte eine erdichtete Frauens⸗ perſon, die man„Lamia“ nannte, dieſe Rolle. Dieſe Unholdin ſtahl und marterte nach heidniſchem Glauben vorzugsweiſe die un— artigen Kinder. Nach Eingang des Chri— ſtentums übernahm dize Aufgabe ein Mann. den man„Knecht Ruprecht!“ nannte, womit angedeutet werden ſollte, daß dieſer die Kinder tüchtig rupfen und zwicken ſollte. Dieſer Unfug mit dem Knecht Ruprecht iſt in ſpäterer Zeit durch behörd— liche Verordnungen unterſagt worden. So erging zum Beiſpiel im Jahre 1758 im Würzburgiſchen folgendes Edikt: „Alle diejenigen. die ſich in der Ad⸗ ventszeit vermummen, verkleiden und auf der Gaſſe oder in den Häuſern herumlau⸗ fen, die Kinder zu fürchten zu machen, ſollen mit dem Zuchthauſe beſtraft werden.“ Dennoch iſt uns Knecht Ruprecht erhal— ten geblieben. Allerdings mehr als ſagen⸗ hafte Perſon, die die Kinder kaum noch zu ſehen bekommen. Nachts, wenn alles ſchläft, legt er den Kindern als guter Geiſt ſüße Näſchereien in die Schuhe. Vier Sonntage trennen uns noch vom großen Feſt. Und doch iſt ſchon das große Warten da, überall, bei den Menſchen und in der Natur. Die Luft hängt ſchwer von Wolken, die ſich grau und tief am Himmel drängen und die Sonne verdun⸗— keln. Die Bäume ſtecken frierend hre kahlen Zweige empor und warten auf den ſchneeweißen Hermelinmantel. Die Felder liegen kahl und hartgefroren und warten auf das Lailach weiß und dicht. Die Kinder ſtecken ihre Köpfe zuſammen und tuſcheln vom Weihnachtsmann, der in dieſem Jahre wieder reich beladen einziehen ſoll um dem einen eine Dampfmaſchine, dem anderen einen Baukaſten, dem dritten eine Kiſte Zinnſoldaten und dem vierten viele ſchöne Bücher zu bringen. Die kleinen Mädchen ſprechen nur noch von ihren Pup⸗ pen, von den neuen Kleidern, die ſie ihnen anziehen werden, und von dem Handtäſch⸗ chen, das ſie nun aber wirklich unbedingt bekommen müſſen. f Und die Erwachſenen grübeln darüber nach, wie ſie alle Wünſche erfüllen können. Wochenlang planen und verwerfen ſie. itzen im Familienrat und faſſen Entſchlüſſe. dventszeit iſt die Zeit der Vorbereitung mit ihren herrlichen Freuden, aber auch ihren Qualen. Es ſoll ja am Weihnachtsabend alles recht ſchon ſein, ſo ſchön, wie nichts im Jahre. Das Richtige zu treffen, iſt ſo ſchwer. Im Advent Nun geht der Winter ernſt und ſchwer, Wo einſt die Blätter leiſe ſangen Und wo der Blumen buntes Heer Den lichten Sommertag empfangen. Kein Laut dringt aus dem Waldesgrund, Es iſt, als ſei der Tod gekommen Und hätt' geſchloſſen jeden Mund, Das bunte Blühen fortgenommen. Nur in der Nacht, da tönt es leis? Aus Feld und Wald wie feines Singen, Und ſelbſt am Baum das kahle Reis Will ſeltſam dazu heimlich klingen. Und aus des Himmels dunklem Zelt Ein Leuchten bricht von tauſend Sternen, Als ſei die ganze, weite Welt Getaucht in überirdſche Fernen. Advent! Du große, ſtille Zeit, Nun ſchlingſt du wieder deine Bande, Umfängſt mit deiner Seligkeit Erwartungsvoll die dunklen Lande. Bereiteſt für den heiligen Chriſt, Der kommen will, nun alle Straßen Und füllſt, was irdiſch dunkel iſt, Mit deinem Leuchten ohnemaßen! Erich Wappler. — x— 5 50 en Heim . von J. HAfU¾I AoE Einfamilienhäuſer ſind eine angenehme Sache. Man kann ſie planen, man kann ſie bauen, man kann ſie kaufen oder verkaufen, man kann darin wohnen oder ſie vermieten, man kann zu ihnen hinziehen oder von ihnen wegziehen, man kann ſie grün, blau, rot, weiß oder lila ſtreichen laſſen, das alles geht keinen Dritten etwas an. Denn im eigenen Ein⸗ familienhaus iſt man ſein eigener Herr. Darum beſchloſſen Paul und Pauline, ſich ein Eigenheim zu kaufen. Das große Warenhaus Viel& Niſcht verkaufte neben den tauſend Dingen des täglichen Bedarfs auch die hundert Dinge des einmaligen Bedarfs. Darunter waren Einfami⸗ lienhäuſer. Und in dem großen Proſpekt der Firma waren die Einfamilienhäuſer ſogar abgebildet. Die abgebildeten Einfamilienhäuſer gefielen Paul und Pauline alle, aber ein Haus gefiel Paul und Pauline ganz beſonders gut. Es hatte zwei Zimmer, eine Küche mit Einrichtung, ein Bad, eine Veranda unter Glas und eine Verande ohne Glas, ein Gar— ten war drumherum, ja, ſogar ein Taubenſchlag ſtand neben dem Haus. Dabei ſollte das Ganze noch mit abwaſchbarer Farbe geſtrichen ſein und mit echten Schiefern gedeckt. Und was das ſchönſte und verlockendſte an dem Angebot war, das ganze Einfamilienhaus koſtete nur zwölfhundert Mark. „Erſtaunlich, wie billig ſie heute Häuſer herſtellen.“ „Ja. Wir leben in einer wundervollen Zeit.“ Und Paul und Pauline beſtellten das Einfamilienhaus laut Proſpekt. Seite 444, Beſtellnummer 3333. Einen Monat ſpäter erhielten Paul und Pauline einen Brief.„Das beſtellte Haus iſt fertig. Sie können es jeder⸗ zeit beſichtigen. Es ſteht im Terrain C, Block D unſeres Ge— ländes E.“ Paul und Pauline fielen ſich in die Arme. „Unſer Haus iſt fertig! Wir ziehen ſofort hinaus! Komm, Mutter, nimm die Kaffeemühle mit, ich möchte mor⸗ gen ſchon draußen frühſtücken!“ Mutter nahm die Kaffee⸗ mühle mit und hundert andere Dinge, die man für die erſten Tage brauchte. Paul trug einen Tiſch auf dem Rücken, einen Stuhl unter dem linken Arm und unter dem rechten Arm die Roßhaarmatratzen. Zwiſchen den Zähnen hatte er den Kanarienvogelbauer, denn er wollte ſich auch auf dem Lande von dem lieb gewordenen Gezwitſcher des lieb gewor— denen Vogels nicht trennen. So kamen Paul und Pauline auf das Terrain C, Block D des Geländes E an. Weit und breit ſtand kein Einfamilienhaus. Weit und breit waren weder Garten noch Bäume und noch weniger ein Taubenſchlag zu ſehen. Nur ein düſteres Fabrikgebäude war zu ſehen. Daran ſtand allerdings der Name des Wa⸗ renhauſes. Paul und Pauline zogen zu dem Fabrikgebäude. Sie ließen ſich melden. „Sie haben uns geſchrieben, daß das Haus fertig iſt.“ Der Ingenieur nickte:„Ja. Wollen Sie es ſehen?“ Paul und Pauline wollten. Der Ingenieur führte ſie durch das ganze Gebäude, ſie durchquerten den großen Platz, ſetzt kam ein kleiner Wald zum Vorſchein, und hinter dem Wald breiteten ſich Gärten von lieblicher Milde. Und in den Gärten ſtand ein Haus. „So groß habe ich es mir gar nicht vorgeſtellt“, flüſterte Pauline erregt. 8 kein Einfamilienhaus. aul nickte:„Wirklich. Wir können uns gratulieren.“ Er wandte ſich an den Ingenieur:„Iſt es das?“ „Da drinnen iſt es.“ 5. „Da drinnen?“ fragte Paul erſtaunt und unſicher. Aber ſchon hatte der Ingenieur die Tür des Gebäudes geöffnet und machte eine einladende Handbewegung auf einen Gegenſtand. „Hier iſt es.“ „Was? Wo?“ „Da ſteht es.“ Paul und Pauline erſtarrten wie vom Donner ge⸗ rührt. Sie ſtanden vor einem kleinen Holzhaus, nicht höher als einen Meter. Allerdings war es koſtbar ausgeſtattet, auch ſchien an Farbe und Verzierungen nicht geſpart, und es war dem abgebildeten Hauſe naturgetreu nachgebildet. Paul faßte ſich zuerſt wieder.„Ach ſo—“, meinte er und ain dale 100„das iſt das Modell des Hauſes? „Nein. Das iſt das Haus, was Sie beſtellt haben.“ „Aber ich habe doch ein Einfamilienhaus beſtellt. Zum Darinwohnen. Für mich und meine Frau.“ Der Ingenieur ſah verwundert auf. „Wollen Sie mir, bitte, den Beſtellſchein zeigen?“ Paul zeigte den Beſtellſchein. Der Ingenieur verglich.„Stimmt“, ſagte er dann,„wir haben richtig geliefert. Sie beſtellten für zwölfhundert Mark ein Haus, Beſtellnummer 3333 von Seite 444 unſeres Pro⸗ — Sie ſtanden vor einem Holzhaus, nicht höher als einen Meter. ſpektes. Nur haben Sie dabei überſehen, was über der Seite 444 unſeres Kataloges ſtand.“ „Was ſtand denn da?“ 5 1 Der Ingenieur lächelte:„Luxusſpielwaren. du uber de Nile ine AdVventsgeschichte von Gertrud Boehme Ueber die verſchneite Förſterei ſinkt die frühe Winter⸗ dämmerung des erſten Adventsſonntags nieder. Das blonde Mädel am Fenſter, das noch den letzten Tagesſchein für ſeine Arbeit ausgenutzt hat, iſt jetzt fertig mit dem kleinen Kunſtwerk, das es in Händen hält. Aus dem Weidenreifen, den es mit Tannengrün umwunden und mit roten Bän⸗ dern geſchmückt hat, iſt ein wunderſchöner Adventskranz entſtanden. 5 Nun ſteckt das Mädel noch in jeden ſeiner vier Licht⸗ halter eine Kerze. Eine davon wird heute angezündet wer⸗ den, am nächſten Sonntag zwei, dann drei, dann alle vier und dann wird das Weihnachtsfeſt ſelbſt wieder da ſein mit ſeinem verſchwenderiſch ſtrahlenden Lichterbaum. Aus dem Weidenreifen, den es mit Tannengrün um ⸗ wunden und mit roten Bändern geſchmückt hat, iſt ein wunderſchöner Adventskranz enkſtanden. Sein Vater, der Förſter, hat ihn auch diesmal ſchon längſt vorausbeſtimmt und bezeichnet. Als Kind hat es den Weihnachtsbaum fürs nächſte Jahr ſtets mit aus⸗ ſuchen dürfen, ſobald der alte zerhackt und verbrannt war. Dann nahm der Vater es mit in den Wald, dazu Kurt Haller, des Mädels Spielkameraden aus dem Dorf. Und dann durfte der kleine Lehrersſohn ſich auch den Baum aus⸗ ſuchen, der im nächſten Jahr in der Kantorei leuchten würde. Kurt war, obgleich ein paar Jahre älter als Hanne, die ganze Kindheit über ihr unzertrennlicher Gefährte ge⸗ weſen. Er teilte Freud und Leid mit ihr und auch die Dinge, die dazwiſchen lagen, wie den Beſuch des„Knecht Ruprecht“. Alljährlich in der Adventszeit erſchien der mit ſeinem weißen Bart, den Sack voll Aepfel und Nüſſe auf dem Rücken, um die Schummerſtunde und ließ die Kinder„be⸗ ten, ſingen und über die Rute ſpringen“. Man erwartete ihn mit Freude und wäre ſicher ſehr enttäuſcht geweſen, wenn er einmal ausgeblieben, aber den Kindern ſchau⸗ derte es ein wenig im Rücken, wenn ſie an die Möglichkeit dachten, daß ſie einmal in ihren Sprüchlein ſteckenblieben und in den großen Sack geſtopft und mitgenommen wür⸗ den. Kurt, der ſich jedesmal getreulich einſtellte, wenn der Knecht Ruprecht Hannes Eltern erzählt hatte, er würde kommen, ſchien niemals Angſt zu haben. Er meinte, der Knecht Ruprecht könnte einen in dem Sack doch ſchließlich Ueberhaupt hatie Kurt immer wunderbar zu tröſten und zu ermutigen verſtanden. Sogar vor dem wilden Ge⸗ meindeſtier hakte Hanne ſich nicht gefürchtet, wenn ſie an Zwei ſchöne Köpfe Zur Zeit als Königin Marie Ankoinette auf der Höhe ihres Glückes und ihrer Macht ſtand, hatte ſie den Kompo⸗ niſten Gluck nach Paris eingeladen, damit er dort ſeine Oper„Armida“ einſtudiere. Eines Tages, als er von einer Probe kam und die Königin aufſuchen wollte, traf er die Prinzeſſin von Lamballe, eine gleich ſchöne Frau wie die Königin. Sie fragte ihn, wie er mit dem Fortſchritt des Werkes zufrieden ſei. f „Ganz außerordentlich,“ erwiderte der Meiſter,„nur zwei Köpfe fehlen mir, wie——“ „Zwei Köpfe?“ unterbrach ihn die Prinzeſſin ver⸗ wundert. nur mit in den Himmel nehmen, denn da wohnte er ja, und da ſei es doch ſicher ſchön. ſeiner Hand am Holzgatter der Wieſe entlang ging, auf der der rotbunte Kinderſchreck graſte. Auch ſpäter noch, als der Freund ſchon zum Lehrer ausgebildet wurde und nur noch zu den Ferien heimkam, hatte ſie an ſeiner Seite ſtets gleich Mut gehabt, die entlegenſten Waldwege zu gehen,— ſolche, auf die ſie ſich ſonſt nicht einmal in Begleitung Treffs, des großen Jagdhundes, wagte. Eine beruhigende Sicherheit ging von dem ſtarken Jüngling aus, und die ſtrömte nicht nur aus ſeiner körperlichen Kraft ſondern auch aus ſeiner inneren Zuverſicht in das Leben und in die Zukunft. 5 Allerdings bekam ſie ihn immer ſeltener zu Geſicht. Nicht alle Ferien verbrachte der Junglehrer mehr daheim. Er wanderte mit ſeinen Schülern. Es kamen Grüße aus Gebirg und Heide, die Hanne dann immer eine Weile mit ſich herumtrug. Ob er wohl zu Weihnachten kommen würde? Die Vertretung, von der ſeine Mutter ihr erzählt, mußte im vorigen Monat ſchon abgelaufen ſein. In den dunklen Tannen vor dem Fenſter hebt jetzt ein Windesſauſen an. Hanne entzündet eine Kerze vom Adventskranz. Die Eltern werden ſicher auch gleich herauf— kommen, um ſich mit ihr daran zu freuen. Plötzlich beginnt Treff draußen zu kläffen. Die Haus⸗ tür geht e— Gelächter.— Treff iſt wieder ſtill. Dann hört man ſchwere Polterſchritte auf der Treppe. Die Tür geht auf, und im Flackerſchein der Adventskerze ſteht Knecht Ruprecht vor ihr, als ſei er durch ihr Erinnern heraufbeſchworen aus dem Geiſterreiche der verſunkenen Kindheit. n „Kannſt du beten, kannſt du ſingen, kannſt du über die Rute ſpringen?“ Da iſt es ja wieder, das alte Frageſprüch⸗ lein aus dem Advent der Kindertage. Mit klarer, klingen⸗ i der Stimme ſagt und ſingt ſie Ge— bet und Kinderlied. Dann aber kommt ein Schelmenblitzen in . ihre Augen, denn Knecht Ruprecht hält ihr nun ſeine Beſen⸗ rute hin und fordert ſie im tiefſten Baß (der doch eine liebe Stimme nicht ganz verbirgt) auf. darüber zu ſprin⸗ gen. Recht hoch hält er die Rute. Sie muß einen kleinen Anlauf nehmen, ſpringt, bleibt mit der Fußſpitze hängen. Er fängt ſie in ſeinen Armen auf und ſiehe da, wie er ſie an der Bruſt hält, fühlt er, daß ſie ganz ſo zittert wie einſt als kleines Mäd⸗ 8 chen aus Furcht „Sei nicht bange,“ ſagt er.. vor dem Weih⸗ 8 nachtsmann.. „Sei nicht bange“, ſagt er, und während eine Hand ſie feſthält, tut er ſo, als lange er mit der andern in den Sack und hole etwas daraus hervor.„Ich habe ja dem braven Kinde etwas mitgebracht!“ Und er ſchiebt ihr einen Goldring an den Finger.„Brauchſt dich nicht zu fürchten, denn das weißt du doch noch: wenn ich dich mitnehme, geht's doch nur in den Himmel!“ Gluck beklagte ſich über die häßlichen Geſichter zweier Sängerinnen und meinte:„Da dachte ich mir, wie herrlich es wäre, wenn ich der einen den Kopf der Königin auf⸗ ſetzen könnte und der anderen den Kopf der Prinzeſſin von Lamballe. 4 doch nicht köpfen laſſen!“.. Marie Antoinette erſchien, und auch ſie beluſtigte der Wunſch Glucks nicht wenig. Die Prinzeſſin von Lamballe ſchrieb dieſen Scherz in ihrem 8 107 nieder, ohne eine Ahnun zu haben, zu welch Wen gem Ernſt das Schickſal dieſen Schecz wenden ſollte. nige Jahre ſpäter fiel der Kopf der ſchönen Königin unter dem Fallbeil ebenſo wie jener der ſchönen Prinzeſſin von Lamballe. Lachend meinte die Prinzeſſin:„Aber wir können uns au beulſchen. Him Biel zu kurz iſt die Zeit des nahenden Advents, um noch alles ſo herzurichten, wie man es ſich in dieſen Tagen wünſcht. Die Vorbereitungen müſſen allerdings ſo verteilt werden, daß ſie wirklich nur die Stunden nehmen, die man zu der ruhigen Freizeit an ſpäten Nachmittagen oder lan⸗ en Winterabenden zählt. Gerade der Uebergang, die Um⸗ ellung auf die länger werdenden Abende gibt Gelegen⸗ beiit dazu, das Stillſitzen zum rich⸗ 8 N N tigen Ausfüllen der Zeit auszupro⸗ WI bieren. Die kommenden Advents⸗ N N ö tage lehren uns gleichzeitig, ſie prak⸗ 1 tiſch anzuwenden, ſo daß man die Langeweile gar nicht erſt kennen⸗ . lernt. Ein mit Bedacht vorbereite⸗ tes Vorweihnachten bringt dieſe ſchöne Stimmung, deren Wiederkehr wir immer von neuem hervorzau— bern möchten. Liegt es nur an der inneren Vorfreude auf das Feſt oder kann man noch mehr dazu beitra⸗ gen, um dieſer Zeit einen beſonde⸗ ren Ausdruck zu geben? Im eigenen Gefühlskalender liegt der Urſprung, und im Heim machen ſich dieſe Anfänge zuerſt bemerkbar. Jede Hausfrau weiß, mit wie wenig Mitteln ſie dieſe Zeit froh und ſtimmungsvoll geſtalten kann, das wertvollſte, was ſie ſelbſt dazu gibt, iſt ihr Streben und ihr Sinn, das zu vermitteln. Die Familie dankt es ihr in froher Erwartung und nettem Zuſammenleben. Ein kleiner Umſchwung macht ſich allerdings jetzt ſchon bemerkbar, kleine Baſte⸗ leien folgen auf kleine Einkäufe. während kritiſche Beobachter dafür bereits einen ſtark gekürzten Küchen— zettel feſtzuſtellen glauben. Was alſo die Hausfrau in bezug auf leibliche Genüſſe am Haushallsgeld ſpart, verwendet ſie auf die alljähr⸗ lichen Kleinigkeiten, die äußeren Zeichen eines kommenden Feſtes. Natürlich bedeuten dieſe kleinen Veränderungen nur dem etwas, der geſchmackvolle Behaglichkeit des Heims von koſtſpieligen und wahl⸗ los angeordneten Neuerungen zu unterſchieden weiß. Der ſchlichte Tannenzweig kann oft weihnacht⸗ liche Eindrücke viel beſſer vermit— teln als ein protziger Leuchter oder eine überladene, verſpielte Tiſchdeko— ration in kalter Aufmachung. Wenn das„Wie“ über Zweck und Wir⸗ kung entſcheidet, ſpielen Geldmittel e keine Rolle, vielmehr das Verſtänd⸗ nis für Schönes und Angenehmes. Zum Herrichten des Ti⸗ ſches iſt zwar ein bißchen Nachdenken nötig, aber guter Rat und geſchickte Hände laſſen ſchon viel erreichen und Nettes entſtehen. 1 Im Bilde zeigen wir zwei gedeckte Tiſche, die nicht viel Aufwand erfordern und in kurzer Zeit fix und fertig ſind. Für den Kindertiſch iſt eine praktiſche Decke das weſentlichſte. Das„Auf⸗dem⸗Tiſch“ iſt nicht un⸗ bedingt erforderlich, denn es bleibt ja ſelten beim harmloſen Nur— anſehen, alſo läßt man ſich damit noch Zeit. Aus feſtem, dunkelgrü⸗ nem, gummiertem Glanzpapier im Ton des Tannengrüns, oder auch aus Silberpapier ſchneidet man eine große Sternform und klebt das ganze auf Neſſel oder beliebigen leichten Stoff. Dann ſchneidet man auch im Stoff die Sternform rings⸗ um aus, die geklebte Schicht verhin⸗ dert das Ausfuſſeln der Schnittkan⸗ ten. Dieſe Ueberdecke kann auf jeden Tiſch gelegt werden, man braucht auf die darunterliegende Decke oder das Holz des Tiſches keine Rückſicht zu nehmen. Ein klei⸗ ner Adventskranz aus Tan⸗ nengrün wird vorſichtshalber nicht mit Kerzen ſondern mit bronzier⸗ len Tannenzapfen geſchmückt. Eine Schale mit Obſt und Pfeffernüſſen bringt den Vorgeſchmack auf weih⸗ nächtliche Leckereien. Für die Anfertigung der Ad⸗ ventskränze braucht man einen haltbaren Drahtring, die ein⸗ zelnen Zweige werden mit dünnem Hutdraht befeſtigt. Zum Anbringen der Lichtchen genügen Lichthalter vom Weihnachtsbaum. Als einzige Garnjerung wirken rote Seiden⸗ bänder oder Silberbänder am be⸗ en. Der zweite Tiſch der Erwach⸗ enen iſt mit einer zarten, weitma⸗ ſchigen Goldgaze überdeckt, die meh⸗ rere Jahre in ſchwarzem Seiden⸗ papier aufbewahrt werden kann. Glatt weiße, rote, gelbe oder ver⸗ ſchiedenartig verzierte Kerzen be⸗ leben den Kranz aus Tannenzwei⸗ gen. Sternchen oder Herzen in meh⸗ reren Größen ſchiebt man am be⸗ ſten unter die Gaze, ſie werden aus ſchillernder, bronzierter Pappe ge⸗ ſchnitten. Je nach der Gelegenheit, es ſich nun um eine Hand⸗ arbeitsſtunde im Familienkreis oder eine Heine Geſelligkeit handelt, kann man den Tiſch etwas reicher oder origineller ſchmücken. Rei⸗ zende Schneemänner auf Tiſchkarten geklebt, Pilz und Glücksklee oder Sterne und Weihnachtsengelchen, aus Holz geſchnitzt, dienen als zuverläſſige Kerzenhalter und erfreuen in ihrer hübſchen Ausführung und Buntmalerei. Schneebälle aus glitzernder Schneewatte und Serviet⸗ tenhalter aus Zinn in kunſtgewerblichem Stil, überhaupt viele Erzeugniſſe der Volkskunſt helfen, die feſtliche Tafel auszuſtatten. Ein ſelbſtgemachter Kerzenhalter aus aus⸗ gehöhlten Apfelſinen oder Mandarinen, mit Salz oder Sand gefüllt und mit einem Pappſtern verklebt, erfüllt ebenfalls ſeinen Zweck. Dieſe Vorſchläge eignen ſich ſelbſt⸗ verſtändlich auch für die eigentliche Weihnachtstafel, und man kann ſchon jetzt damit anfangen, eine aparte Anord⸗ nung für den Tiſch auszudenken. Etwas Freude an einem freundlichen Heim und etwas Nachdenken helfen ſehr viel. Es war in den vergangenen Jahren etwas leer geworden um das Weihnachtsfeſt, trotz der mehr oder weniger reichen Geſchenke, weil die Adventszeit, die Zeit der Vorbereitung im All⸗ tag unterging. Die Freude am Feſt blieb aus, weil die Vorfreude nie richti beſtanden hatte, weil Zeit und Wil⸗ len zur geruhſamen Vor⸗ bereitung fehlten. Das iſt jetzt anders geworden. und ſo wird durch die Adventszeit erſt leiſe und dann immer ſtärker das frohe Gefühl des Weih⸗ nachtszaubers geweckt. Und wer es verſteht, den erſten Adventstag feſtlich zu geſtalten, wer an den folgenden langen Winter— abenden das Heim wieder traulich zu geſtalten weiß. der wird die Herzen vor— bereiten für das ſchönſte aller Feſte. Fur die k aus fro Von geſtern— für heute Das klingt zuerſt etwas unverſtändlich, aber wir haben uns daran gewöhnt, die Urſprünge unſerer einfallreichen Mode in den Requiſiten verſchiedener Modeetap— pen zu ſuchen. In wahl⸗ loſec Großzügigkeit greift man über größere Zeit— abſchnitte hinweg und entnimmt einen: Modeſtil das ſchmückende Beiwerk, um es in ähnlicher oder ganz anderer Verwen— dung wieder aufleben zu laſſen. Nach Knöpfen, Lingerien, Federn, Pail⸗ letten will man uns wie— der mit Poſamenten er— freuen und erzielt wirklich reizende Wirkungen da— mit. Kordeln, Wollpom— pons. Franſen und Schnürungen zieren die modernen Kleider. Als Verſchlüſſe(Nr. 1) mit Knebelknöpfen gehalten, als Gürtel am Wollkleid in weicher Linie(Nr. 2) und ſogar am Hut(Nr. 3). Die Kappe mit hochgeſtellter Form in der Art des türkiſchen Fez iſt durch eine Kordel abgebunden, an deren Ende zwei farblich abweichende Seidentroddeln hängen. Bitte, merken: Ein eingeſtoßener Splitter läßt ſich folgendermaßen ſchmerzlos entfernen: Ein dünnes Scheibchen Speck auf die Nächtlicher Beſuch Von Fritz Kaiſer-Ilmenau. Die kleine Suſanne wurde von ihrer Mutter zu Bett gebracht.„Mein Herzchen,“ ſagte die blonde Frau zu dem Kind,„du biſt heute abend allein zu Hauſe, Vati und ich gehen einmal weg. Damit du's weißt und nicht vergebens rufſt, wenn du vor unſerer Heimkehr vielleicht aufwachen ſollteſt. Waſſer habe ich hierher geſtellt, falls dich Durſt überkommt. Haſt du ſonſt noch einen Wunſch?“ Die Kleine ſchüttelte mit dem Kopf, daß die langen. londen Locken baumelten. „Wenn du einmal aufſtehen mußt, ſo tritt nicht auf den kalten Boden, ſondern ziehe hübſch deine Söckchen an, damit du mir nicht krank wirſt.“ Die Mutter betete mit ihrem Liebling, bettete ihn zärt⸗ lich in die weichen Kiſſen und gab ihm einen Kuß auf das Kirſchenmündchen. „Nun ſchlaf ſchön, Suschen. Vielleicht träumſt du vom Nikolaus, der morgen kommt.“ „Mutti,“ fragte ſtrahlend das Kindchen,„bringt der auch wieder ſo ſchöne Nüſſe und Schokolade?“ „Freilich! Der Nikolaus iſt ein guter Mann zu allen, die artig ſind.“ Ein beglücktes Lächeln ſpielte um die roten Kinder⸗ lippen.„Mutti, iſt es derſelbe wie das letzte Mal?“ „Das weiß ich nicht, mein Schatz. Der war ſehr, ſehr alt. Vielleicht iſt ihm die Reiſe zu beſchwerlich und der liebe Gott ſchickt für ihn einen jüngeren.“ Andächtig hörte das kleine Mädchen zu, Augen leuchteten ganz hell. Eine kurze Weile noch ging das Fragen und Antwor⸗ ten hin und her. Dann beruhigte ſich das plappernde Mäul⸗ chen, und in zufriedenem Glanz feierte das Engelsgeſichtchen. „Den einen Fenſterflügel laſſe ich offen.“ bemerkte die 0 ehe ſie aus dem Schlafzimmer trat,„es iſt draußen o mild.“ Das Kindchen nickte. Noch ein zärtlicher Blickwechſel, und die Tür klappte ins Schloß. Die blonde Frau konnte beruhigt ſein. Suschen kannte keine Furcht. Es war nicht das erſtemal, daß ſie allein blieb. Die Eltern hatten ſeit etwa einer Stunde das Haus verlaſſen, als langſam ein Mann durch die ſtille Villen⸗ ſtraße mit ihren alten Kaſtanien und Vorgärten ſchlenderte. Er hatte beide Hände in den Hoſentaſchen und muſterte aufmerkſam die Faſſaden der Häuſer. Plötzlich blieb er ſtehen. Das offene Fenſter im Erdgeſchoß hatte ſein Inter⸗ und ſeine eſſe gefunden. Er blickte die Straße hinauf und hinab und betreffende Stelle legen und verbinden, dann nach 12 bis 24 Stunden iſt die Haut ganz weich, der Splitter liegt her⸗ ausgezogen in dem Speck oder läßt ſich bequem entfernen. Letkereien für die Adventszeit Pfeffer-Nüſſe. 250 Gramm Zucker, 4 ganze Eier, 500 Gramm Weizenmehl, 125 Gramm Mandeln, etwas Vanille oder abgeriebene Zitrone. Zucker und Eier werden Std. ſchaumig gerührt. dann die anderen Zutaten und zuletzt löffelweiſe das Mehl dazugegeben. Gut vermiſchen und bei mäßiger Hitze backen. Marzipan. Süße Mandeln und Zucker zu gleichen Tei⸗ len, bittere Mandeln, ein Neunte! vom Gewicht der ſüßen. Die Mandeln werden gebrüht und abgezogen und ganz fein gerieben oder geſtoßen. Puderzucker dazu. nach Geſchmack Roſeneſſenz(einige Tropfen). Alles ſehr gut vermiſchen. Lebkuchen. 1 Pfund Honig und 1 Pfund Zucker kocht man, bis die Maſſe Blaſen wirft und rührt ſie. bis ſie faſt erkaltet iſt. Dann gibt man 200 Gramm grob gehackte Mandeln, 10 Gramm geſtoßenen Zimt 8 Gramm Karda⸗ mon, 10 Gramm geſtoßene Nelken etwas geriebene Mus⸗ katnuß, 1 Priſe weißen Pfeffer hinzu und vermiſcht alles gut. 1 Backpulver vermiſcht man mit 1 Pfund nicht zu 05 nem Mehl und verrührt es tüchtig mit den anderen Zu⸗ taten, ſo daß ein lockerer Teig entſteht Man ſtellt ihn über Nacht kühl und bäckt alsdann in nicht zu heißem Ofen be⸗ liebig große Kuchen die erkaltet mit einer Zitronenglaſur und Mandelſtückchen verſehen werden. Adventsbrezeln. 240 Gramm Mehl. 2 Eigelb, 1 Päck⸗ chen Vanillezucker, 100 Gramm Zucker. 2 Eßlöffel Waſſer und 175 Gramm Margarine. Zum Ueberzug: 1 Eiweiß und 65 Gramm Hagelzucker. Margarine und Zucker werden ſchaumig gerührt. dann gebe man alle Zutaten hinzu, ſteche mit einer kleinen Form Brezelchen aus, beſtreiche ſie mit Eiweiß, beſtreue ſie mit Hagelzucker und backe ſie lichtbraun. lauſchte in die Nacht. Es ſchien niemand zu kommen. Nur aus einem der Nachbargebäude war gedämpft Klavierſpiel zu vernehmen. Eine Turmuhr ſchlug die volle Stunde. Er zählte. Neun Uhr. Und überlegte. Das ganze Haus lag dunkel. Die Be⸗ wohner waren aus⸗ gegangen. ohne Zweifel. und es war anzunehmen, daß ſie nicht gleich zurückkehrten. In einer Viertelſtunde war viel anzufan⸗ gen. Er trat auf die Gartenpforte zu, öffnete ſie und huſchte nach dem offenen Fenſter. Ein Schwung, und er ſtand auf dem meterhohen Sockel. Nun war es ein leichtes, den zweiten Flügel zu öffnen. den Vorhang zurückzuſtreifen und hineinzuſteigen. a „Gleichmäßige Atemzüge drangen an ſein Ohr. Ver⸗ blüfft ſtand er ſtill. Es war wohl doch nicht ſo einfach, wie er es ſich gedacht hatte. Vorſichtig ließ er ſeine Taſchen⸗ lampe aufblitzen und war beruhigt, als er nur das ſchla⸗ fende Kind ſah. Da aber ſtolperte er über etwas. Suschens Teddybär, der ihrem Aermchen entglitten war, und ſtieß hart gegen das Bett. Ohne daß er es wollte. ſchaltete ſich durch die Erſchütterung ſeine Lampe ein. und in ihrem Schein fuhr das Lockenköpfchen hoch mit weit aufgeriſſenen Augen, aber— o Wunder!— nicht erſchrocken ſondern lächelnd in ehrfürchtiger Scheu. „Biſt du der— Nikolaus?“ fragte es fein beklommen. Verblüfft ſtand der Mann vor dieſer Unſchuld. Die ganze e e ſeiner eigenen Kindheit war auf einmal wachgerüttell. und ihm ging in dieſem reinen Spiegel ein Licht auf für die Verwerflichkeit ſeiner Abſicht. „Ja., Kleine,“ ſagte er erſchrocken und beſchämt.„ich wollte nur gucken, ob du artig ſeiſt.“ Ein Leuchten fuhr über das Kindergeſicht, und wie er ekommen, verſchwand der fremde Mann, im ſtillen ſeinem ott dankbar für den kleinen Schutzengel an dem dunklen Abweg. „Biſt du der— Nikolaus?“ fragte es fein beklommen. Schach-Aufgabe. e d e 1 Rg b ., „ 2 7. f 7.. 2 e eee n e, e, Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. 7 Magiſche Quadrate. 0 2. aaa aabdeefffgilnnnnoopft u Vorſtehende 24 Buchſtaben ſind in die freien Felder obiger Quadrate einzuſtellen. Iſt dies richtig vorgenommen, müſſen 1 die je vier waagerechten Reihen der beiden Qua⸗ drate bekannte Hauptwörter mit den angeführten Anfangs- buchſtaben ergeben und 2. die waagerechten Reihen beider Quadrate zuſammengezogen Doppelwörter. Die Einzelwör⸗ ter bedeuten: 1. Körperteil, 2. Erwerb einer Sache, 3. Raub⸗ tier, 4. Haarflechte, 5. Eigentum. 6. charakterfeſter Menſch, 7. kleine Gaſſe, 8. Reihe von Stunden. Tage, Jahre. Bruchſtück-Aufgabe. .. ana h. de p. is be tna ha.. tor u a. elm Vorſtehende Bruchſtücke ſind durch je zwei Buchſtaben zu Hauptwörtern umzugeſtalten. Dieſe je zwei Buchſtaben ergeben, werden ſie aneinandergereiht, eine Volksſitte im November. Kreis-⸗Rälſel. (Zeichnung geſetzlich geſchützt!) In den bezifferten Kreiſen ſind Wörter mit folgender Bedeutung enthalten: 1. Heideblume, 2. Hafenſtadt in Eſt⸗ Land, 3. Altrömiſche Münze. 4. Küſtenfluß zur Oſtſee, 5. Brennmaterial, 6. Raubtier, 7. Religiöſe Genoſſenſchaft, 8. Baumgang, 9. Büffelart, 10. Ehrenzeichen, 11. Hülſen⸗ frucht, 12. Ortſchaft mit beſonderen Rechten, 13. Ruderboot, 14. Kleiner Menſch,. 15. Obrigkeitliche Verordnung. Die gefundenen zwei Buchſtaben jedes Kreiſes ſind der Reihen— folge nach in die betreffenden Ringfelder einzutragen; ſie ergeben hintereinandergeleſen dann einen Sinnſpruch. Gegenſätze. Zu den nachſtehenden je zwei Wörtern ſind die Gegen⸗ ſätze zu ſuchen; ein jeder von dieſen muß ein zuſammen⸗ geſetztes Hauptwort ergeben: 1. Sie ſchrieb. 2. Aus ſuchte. 3. Fuß Hürelt. 4. Tief Waſſer. 5. Der häkelt. 6. Erſt Kaffee. 7. Garten marſch. 8. Ohne leiſe. Auflöſungen aus voriger Nummer. Schach⸗ Aufgabe: 1. De?—f3, Kds ca, 2. Se4—d2 matt. Kd5—e6., 2. Se4 dcr matt. )„ Kd5—c6. 2. Se4—f6 matt. Rätſel: Herbſt— herb. Würfel⸗Rätſel: 1. Diener, 2. Taſten, 3. Ziegen. 4. Tugend, 5. Hemden, 6. Banner.— Die Tat zeigt den Mann. Kranzrätſel: Liebeszeichen. 5 Ergänzungs⸗Rätſel: In müß'ger Weile ſchafft der böſe Geiſt. 6 g Anagramme: 1. Mark— Kram, 2. Stearin— In⸗ ſerat, 3. Erle— leer, 4. Lager— Regal, 5. Tafel— Falte. N daß Werkzeuge heute billiger ſind denn je? Eine Anfrage bel Wiſſen Sie„der Firma Weſtfalia Werkzeugeompany, hagen weſtf., gib Ihnen die Beſtätigung. Ste erhalten den intereſſ. Katalog über 984 gute preisw. Werk- zeuge vollſt. koſtenlos und franko zugeſandt Ihre Anfrage macht ſich bezahlt 5—— „Sie tun mir furchtbar leid, Herr Scharfrichter, daß Sie bei dem Schweinewetter wieder nach Hauſe fahren müſſen!“ Die gute Kraft. „Wie macht ſich denn unſer neues Fräulein?“ fragte der Inhaber einer Muſikalienhandlung ſeinen Prokuriſten. „Großartig! Fabelhaft!“ lobte der Prokuriſt.„Heute vormittag hat ſie wahrhaftig einem tauben Herrn ein Gram⸗ mophon verkauft.“ 4% HA „Anna, heute abend haben wir Gäſte!“ „Ja, Frau Biedermeier, wie wünſchen Sie denn das Eſſen? Sollen die Gäſte wiederkommen oder nicht? Fritz hat ein kleines Schweſterchen bekommen. 1 „Nuͤn, Fritz. wie gefällt dir dein Schweſterchen?“ „Es iſt ja ganz nett, aber ſehr dumm. Ob ich ihr eine Fliege, einen Käfer oder einen Regenwurm in den Mund ſtecke— ſie frißt alles!“ 85 3 2. e e ee. N Die Probe. Die Operette iſt zu Ende. Der ſchöne Tenor ſchlendert zum Bühnenausgang hinaus. Eine Dame ſtürmt auf den Sänger ein. „Habe ich die Ehre, den berühmten Tenor...“ „Ganz recht!“ kommt es geſchmeichelt zurück,„womit kann ich dienen, gnädige Frau?“ „Ach, ich kann meinen Wagen nicht finden,“ meinte die Dame verſchämt,„könnten ſie nicht einmal laut„Franz“ kommen!“ „So eine Motte führt doch ein jammervolles Lebent“ „Eine Motte?“ i „Natürlich— den ganzen Sommer verbringt ſie in Pelzmantel und den Winter im Badeanzug! 5 Unter ſich. „Wie war es denn in der Frauenverſammlung? Wer at geſprochen?“ 5 f Mie 915 auf die Rednerin! Die iſt nicht zu Wort ge⸗ SIEMENS RUND EUNK GERATE Mir IXNDERBANDSKALA Ktiüz Lanqwelle Deutschland gew ölen, KHz 5300 1200 Gecſe a0 Um aglen Fractal alien polen a Lchechoslo, geig Holl Schm. Nord, Staaten und Versch. Fach tar 1 Weris-Lahtt nan K Huttqart 600— 550. Wen— bude Attuonꝰ , Ma b hiüsset! techn, Lungsvon 955 qe Dh Ws ac 2 n SIEMENS REFLEX-SUPER 37 1 RN 274, HB——— rufen?“ Der Unkerſchied. „Schreibſt du eigentlich alles auf, was du ausgibſt?“ „Ja, aber nur die erſte Woche im Monat.“ „Und die anderen drei Wochen?“ „Da laſſe ich aufſchreiben!“ De Shifzeucqruppꝰ von 1927 bis 1932 beherrschten die Stossfurter lmperiols den deutschen Süpethet- Markt allein; erst nach fünf Jahren kamen die anderen. Und der heutige Vorsprung? ben eweis führt der lesenswerte Prospekt„Regiment 5108s furt angetreten“, gewidmet den neuënstossfurter. Soperhets, Kkostenfrel zu haben bei jedem Händler oder dir I 1 7 N * N n i 1 8 STASSFURTERRUNDFUNK-GHESHII SHAFT M. B. H., TAS SFURTITPROV. 5 A. DDL Winterhilfe! Spendet für die Die elektriſche Singer Welleſcgehende Jahlungserleichterungen Singer Nahmaſchinen Akilengeſel Betten ws, Kronenſtraße 22* Singer Kundenbdlenſt 1 dürfen Sie ein Instru- sich vorher gratis u. franko unsern neuen Katalog zu bestellen. Hertel& bmg. Neuenrade Nr. 75 Bestecke Ap. Chrom Rosſſt. Seh 5 Fele Geld sparen Sie wenn Se Ihr Fahrad bel uns karten. Wir letern solche schon talog gratis u. franko. Fr. Herfeld Söhne ernte def. li 2 31.-Mk. an. Ka- und te hen Tatalog van albert Schmol r. beuenrade lr. 2% Co Hertens 0 S0 812 ment kaufen, ohne 8 eh Eis lunes öfT 4 Sage TER 130 kochbar padre Berlin 80 36, Köpenicker Straße 60=7 Lell kuel tagsblatt „Zum Wochenende“ Nr. 49 mit Nebengusgaben„Die Jamilte“ und„um ſtvertreib“ D. A. 11. 34: 671688. Verantwortiſch für den redakttonellen — 5 verantwortlicher Anzeigenleiter Carl Görg. Verlag Sonn- Proving⸗Verleger, ſämtlich Berlin W 8. We el, 80. 2 mie Gulührung aus dem Kloſter— Hochzeit und cheldung im Gelaag nis— Abenteuer eines jungen Paares auf der See Die neue Zeit mit ihrer Technik, mit den Veiſtungen moderner Wiſſenſchaft, iſt auch in Spanien längſt eingekehrt, ohne daß es ihr gekungen iſt, die Romantik zu vertrei⸗ ben, wenigſtens in der Liebe nicht. Wie vor Jahrhunderten kennt die Galanterie der Spanier dem weiblichen Geſchlecht gegen⸗ über, beſonders, wenn es ſich um ſchöne Frauen handelt, keine Grenzen. Auch heute kumpert der Verliebte ſtundenlang auf ſei⸗ der Mandoline und fühlt ſich reich belohnt, wenn er einen Blick der Geliebten erhaſchen kann. Auch Entführungen haben noch nichts won ihrem Reiz eingebüßt. So entfloh kürz⸗ lich aus einem Kloſter eine 16 jährige junge Dame, die die Mutter, um der Liebſchaft ihrer Tochter mit einem jungen Manne ein nde zu machen, dorthin gebracht hatte. Der unglückliche Liebhaber ſchwur, als er von der Tat der geſtrengen Mutter erfuhr, er würde die Tochter entführen. Es ſtand feſt, daß die Flucht nicht ohne fremde Hilfe be⸗ werkſtelligt war und der Verdacht fiel auf den jungen Mann. Doch dieſer erſchrak, zelbſt ſehr, als er von der gelungenen Flucht ſelner Angebeteten hörte und zermartert ſich ſein Hirn mit der Frage, mit wem ſie wohl entflohen ſein mag. Jedenfalls ſind alte bisherigen Nachforſchungen nach der jungen Dame vergeblich geweſen. Die Liebe oder das, was dafür ausgege⸗ ben wird, geht ja überhaupt eigene Wege. Ungariſche Blätter berichten von einer Ehe, die fm Gefängnis zuſtande kam und guch dort wieder geſchieden werden mußte. Andor Remete und Maria Rabold waren Inſaſſen des Gefängniſſes von Szombathely Die Männerabteilung war von der Frauen⸗ abteilung durch ein Metallnetz getrennt, das einen gewiſſen Durchblick geſtattete. Auf dieſe Weiſe hatten ſie ſich kennengelernt und beſchloſſen zu heiraten. Die Anſtalt hatte nichts dagegen und ließ die Trauung in der Gefängniskapelle vornehmen. Sie verblie⸗ ben aber in ihren Abteilungen, durften ſich ſedoch täglich einen Brief ſchreiben. Dieſer Briefwechſel nahm bald einen hef⸗ igen Charakter an, und beide erkannten. daß ſie ſich ineinander getäuſcht hatten. Auf Wunſch beider Teile wurde daher die Ehe mieder geſchieden wegen Unqpereinbarkeit der Charaktere. Weſentlich dauerhafter müſſen ſchon die Empfindungen eines ſungen Naares gewe— ien fein. deſſen Hochzeitsreiſo volle drei Jahre gedauert hat. Die Vermutung, es Lönne ſich dabei nur um eine amerikaniſche Wette handeln, oder irgend ein Rekord⸗ wütiger wolle den Rekord für die längſte Hochtzeitsreiſe brechen, würde ganz und gar daneben treffen. Aber ſehr romantiſch und mutig verliebt müſſen ſchon die beiden ge— weſen ſein, die das durchgeführt haben, denn nicht in bequemen Eiſenbahnwagen, nicht auf Schiffen oder in Flugzeugen und auch nicht im Auto haben ſie ihre„Flit⸗ terjahre“ verlebt, ſondern in einem ümplen, alten Segelkutter. Der Mann war auch nicht ein eingefleiſchter Seebär. dem das Leben ohne Waſſer nichts bedeutet, ja e verſtand von der Navigation eigentlich zo gut wie nichts, und nur der Umſtand, daß es ſich um einen Norweger handelt, kann far hn als Entſchulbigung dienen. Der kleine Kutter hatte dreißig ſchwere Jahre in Sturm und Regen an der norwegiſchen Küſte ſeinen Dienſt verſehen und lag in ir⸗ gend einem kleinen Hafen, um abgewrackt zu werden— da erſtand hu der Norweger für ſein letztes Geld, ließ ihn wieder für lange Fahrt inſtandſetzen, verſah ſich reichlich mit Proviant, Trinkwaſſer, ein gen Seekarten und einem Kompaß, nahm ſeine ihm angetraute Frau an Bord, ſetzte die Segel und fuhr mit hm in die Welt Was iſt das für ein Abenteurer, der ein ſolches Wagnis unternimmt? Nun es iſt ein Schriftſteller, dem das Wikingerblut ſe ener Ahnen ſtürmiſch durch die Adern rollt, deſ⸗ ſen Sehnſucht von Kindheit an die große Fahrt über die Meere war und der dabei mehr von der Welt zu ſehen bekam, als er ſich vorgenommen hatte So ſegelt das junge Paar voller Vertrauen auf ſeinen gu— ten Stern von Norwegen nach Sydney n Auſtralien. Vom Atlantiſchen Ozean geht es durch den Panama-Kanal nach dem Stil— len Ozean und vor Neu-Seeland erleiden ſie Schiffbruch Als ihnen das zuſtieß, war die Bemannung ſchon auf vier Perſonen angewachſen, denn auf dieſer Hochzeits— reiſe kamen auch zwei Kinder zur Welt Sie brauchten nicht von der Mama in Schlaf ge— ſchaukelt zu werden, das beſorgten ſchon die Wellen der Meere, die ſie befuhren Gewiſ— ſenhaft, wie es ſich für einen Kapitän ge— ziemt, trug Erling Tambs, ſo heißt der wa— gemutige Hochzeitsreiſende. die Erlebniſſe der langen Seefahrt in das Logbuch ein, das wie ein Roman anmutet und auch als ſolcher erſchienen iſt. In Vigo ſchloß ſich den Hochzeitsreiſenden ganz aus freien Stücken ein Schäferhund an Er bereute es bald, denn auf der We terfahrt nach Liſka— bon wurde er ſchwer ſeekrank und fraß viele Tage nichts, weil es doch zweck⸗ los war. Das Ehepaar konnte ruhig im Hafen den Kutter verlaſſen, der Hund ließ keinen Fremden herauf Später, als Tony Tambs an Bord kam, übernahm der Hund auch noch die Funktionen eines Kinderfräu— leins. Auf Taihiti lernen die Weltfah— rer einen liebenswürdigen und glücklichen Menſchenſchlag kennen, der allen Ernſtes Tony geſchenkt haben wollte Dann kam der Schiffbruch bei Neu⸗ Seeland. Die ganze Familie einſchließlich Hund wurde gerettet. Wehmütig ſieht Tambs ein Brett ſeines Schiffes an Land geworfen werden, er fiſcht es auf, drückt es an ſeine Bruſt und küßt es. So n qeng dieſe aparte Hochzeitsreiſe zu Ende Jugendliche Gangſters Es ſcheint, als ob nach dem Abflauen des Gangſterunweſens in den Vereinigten Staa— ten, wo in letzter Zeit über g. ſcharf gegen die„Unterwelt“ vorgegangen wird, England die Zuflucht vieler amerikaniſcher Verbrecher geworden ſei, die mit ihren Methoden auf britiſchem Boden ihr Heil verſuchen. Die Londoner Polizei kann davon ein Lied ſingen. In Plymouth iſt vor kurzem eine Einbrecher⸗ bande verhaftet worden, deren Mitglieder im Alter von 10—18 Jahren ſtanden und einer Beſſerungsanſtalt zugewieſen wurden. Die Ein⸗ brüche wurden in der Stadt trotz der Feſt⸗ nahme der jugendlichen Bande zum Kummer der Polizei keineswegs ſeltener, ſo daß mau lich genötigt ſah, von Scotland Yard, der berühmten Londoner Polizei, ſich einige Spe⸗ zialbeamte zu erbitten, um den Einbrechern auf die Spur zu kommen. Die Londoner Kollegen ſtellten feſt, daß die Einbrüche ſehr geſchickt vorgenommen wurden, denn man fand trotz emſigſter Unterſuchung keine An⸗ haltspunkte, die zur Auffindung der Täter hätten benutzt werden können. Man nahm daher an, es müſſe ſich um eine beſonders handeln. ö geriſſene Londoner oder amerikaniſche Bande Man kann ſich die Ueber⸗ raſchung der Polizei vorſtellen, als ſie nach langer Mühe die Bande dingfeſt machen konnte, denn 95 beſtand wiederum aus Kindern und der Anführer war ein ſechs⸗ jähriger Knabe. Damit wurde das Rätſel gelöſt, wie es der Bande möglich war, in verſchloſſene Wohnungen einzudringen, ohn“ ein Türſchloß zu beſchädigen, noch Gebraug, von Nachſchlüſſeln zu machen, noch Fenſter einzuſchlagen. Der Trick der jugendlichen Bande beſtand darin, daß der ſechsjährige Anführer durch das meiſt nicht abgeriegelte Waſchküchenfenſter kroch und dann ein an⸗ deres Fenſter öffnete, durch das die anderen Jungens eindringen konnten. Wie ſie gekom⸗ men waren, berließen ſie nach vollzogener Plünderung das Haus. Bei einem Einbruch kam wider Erwarten die Frau des Hauſes früher zurück, als die Bande angenommen hatte, und fand den Sechsjährigen unter einem Bett, ſeine Taſchen waren mit Schmuch vollgeſtopft. Man konnte den Kindern 40 Einbrüche nachweiſen und der Wert der von ihnen geſtohlenen Gegenſtände überſteigt 1000 Pfund. Vor dem Gericht zeigten ſie nicht die geringſte Angſt oder Reue. Auch ſie wur⸗ den in Beſſerungsanſtalten eingeliefert Kirchenglocken läuten in der Moskauer Oper. In der Sowjetunion, in dem Lande wo die Gottloſenbewegung große Anſtren— gungen macht die Volksgenoſſen zu beein⸗ fluſſen, hat man eine neue Beſtimmung für die aus den Kirchen entfernten Glocken ge— funden. 47 Kirchenglocken mit einem Ge— ſamtgewicht von 32 Tonnen ſind jetzt in einem beſonderen Raume der Moskauer Oper aufgehängt worden. Ihr Geläute ſoll fortab wieder ertönen, allein nicht zu kirch⸗ lichen Zwecken, vielmehr bei beſonderen Opernveranſtaltungen. „Staatsfeind Nummer 1“ verhaftet. An einer Kraftomnibus-Halteſtelle im Banden⸗ viertel von Chicago fuhren fünf vollbe⸗ ſetzte Kraftwagen mit Geheimpoliziſten vor Dieſe ſtürzten ſich auf einen Mann und ein, Frau, die an der Halteſtelle warteten. Der Mann leiſtete anſcheinend Widerſtand. Er wurde jedoch überwältigt. Die Pol ze glaubt, daß der Verhaftete der neueſtt „Staatsfeind Nummer 1“, John Hamilton mohl das letzte Mitglied der Dillinger Bande, iſt, das noch unſchädlich gemach worden iſt Seine Begleiterin ſoll die Witw— des erſchoſſenen Verbrechers Nelſon ſein. Neuer Taifun. Nach einem Funkſpruch herrſcht zurzeit auf den Philippinen ein ſtar⸗ ker Taifun, der Formoſa im Süden er⸗ reicht hat. Die Funkſtationen auf Formoſe haben mehrere SoS-Rufe empfangen, di— von ſapaniſchen und Dampfern anderer Na tionalitäten herrühren. Die Funkverbin⸗— dung zwiſchen Taiwan und Luzon war un terbrochen. Nach einer Mitteilung hat ein japaniſcher Dampfer, der ſich auf der Reiſ— von den Philippinen nach Formoſa befand So S-⸗Rufe ausgeſandt und um Hilfe gebe Fremdenkontrolle im Saargebiet Saarbrücken, 30. November. Die Regierungskommiſſion des Saargebie⸗ tes hat den ſaarländiſchen Zeitungen als Auflagenachricht eine Bekanntmachung über die Ueberwachung des Verkehrs im Saar⸗ gebiet zugeleitet. Hiernach wird angeordnet, daß in das Saargebiet nur Perſonen ein⸗ reiſen dürfen, die im Beſitz eines gült gen Paſſes oder eines Perſonalausweiſes ſind. Perſonen, die nicht die Eigenſchaft eines Saareinwohners beſitzen, müſſen ſich 24 Stunden nach ihrer Ankunft bei der Orts⸗ polizeibehörde melden. Wenn ſie ſich länger als ſieben Tage im Saargebiet aufhalten wollen, müſſen ſie eine Aufenthaltserlaubnis bei der Paßabteilung der Regierungskom⸗ meſſion beantragen. Zur Durchführung die— ſer Anordnung wird n allen Hotels und Beherbergungsſtätten ſtändig eine ſcharfe Kontrolle durchgeführt werden. Pfundtüten warſchieren Niemand ſoll hungern, deutſche Haus⸗ frauen! Aber wieviele eurer Schweſtern ſind nicht in der Lage, ihren Kindern, dem Mann, ein warmes Eſſen zu bereiten oder Brot zu reichen. Darum laßt die Pfund⸗ küten marſchieren! Opfert aus eurem Haus⸗ halt wöchentlich ein Pfund Lebensmittel. Ihr merkt dieſe Gabe kaum und dennoch bringt ſie vielen armen Hausfrauen Glück Ihr könnt euch auch bei eurem Kaufmann verpflichten wöchentlich oder monatlich zu ſpenden, ſo daß ihr keine Arbeit auf. de Abgabe habt. Laßt die Tüten marſchieren gebt zur Pfundſpende, damit es auch in der Kochtöpfen der armen Volksgenoſſen bro deln oder dampfen kann. Gedenkt des Füh bers Wort:„Niemand ſoll hungern und frieren“ ten. 2 N „Hie anraman von lot hi ſde un Seomann. Urbeberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag Halle(Saale 51 Da war es mit ſeiner Beherrſchung vorbei. Dieſe eine taghafte Gebärde rührte ihn mehr, als Leidenſchaft es bermocht hätte. Dies war keine Komödie. Hier waltete ein dunkles Geheimnis. Es zwang Marilka zu etwas, was ſie ſelbſt nicht wollte. Dieſe Frau litt vielleicht ebenſo Wie er. Da riß er ſie in ſeine Arme, küßte ihr die Tränen von zen Augen. Küßte ihren Mund und fühite, wie der Brand der Leidenſchaft über ihm zuſammenzuſchlagen drohte. 4 Marilka hing an ſeinem Halſe wie eine Verdurſtende. Immer wieder drängte ſie ſich an ihn. Ihre Lippen wollten ſich von ſeinen kaum löſen. Sie fühlte ihre Glut n den Mann hineinſtrömen. Vielleicht, vielleicht würde ſie doch Siegerin ſein! Das eine, was er forderte, konnte ſie hin nicht zugeſtehen. Aber daß ſie ihn liebte, ihn allein. das würde ſie ihm beweiſen. Endlich erwachte Konſtantin aus dem Rauſch. „Du mußt gehen, Marilka!“ ſagte er heiſer. Sie ſah ſich wirr um. „Kann ich nicht bei dir bleiben?“ bettelte ſie. mich bei dir!“ Er ſchüttelte verneinend mit dem Kopfe. „Nein, Marilka! Nicht wieder dieſe Verwirrung. Nicht wieder das Unklare.„Ich habe dir eine Frage geſtellt, und vie mußt du mir beantworten. Morgen komme ich zu dir herunter ins Dorf, Marilka. Dann werde ich von dir hören, ob du bei mir bleiben kannſt und alles andere binter dir zurückläßt.“ „Laß Sie ſtand einen Augenblick mit ſchlaff herunterhängen- den Armen da. Dann wandte ſie ſich zum Gehen. Konſtantin blieb ſtehen. Er war wie gelähmt. Nach dieſen Minuten der ſelbſtvergeſſenen Leidenſchaft überfiel ihn eine würgende Angſt. Solange er Marilkas Leuthold in das helle Geſicht. Lippen auf den ſeinen geſpürt, ihre Geſtalt in ſeinen Armen gehalten, ſo lange hatte der ſüße Rauſch gewährt. Nun fühlte er ſich plötzlich ernüchtert. Immer war es ihre Nähe, die ihm jede Ueberlegung nahm. Wie würde es ſein, wenn ſie immer zuſammen waren? Ihr Leben war ſo ganz anders als das ſeine gegangen. Und plötzlich begriff er, warum der Vater und die Mutter nicht hatten zuſammenleben können. Sie brauchten beide eine verſchiedene Atmoſphäre. Es ſchwang ein fremder Rhythmus in ihnen. Das Helle und das Dunkel. konnte nicht zuſammenkommen Sollte ſich in ſeinem Leben das Schickſal des Vaters wiederholen? Sollten er und Marilka nach der erſten Leidenſchaft von Liebenden zu Feinden werden? Warum die Aehnlichkeit Marilkas mit ſeiner Mutter? War ſie eine Warnung oder ein Wider⸗ ſpiegel deſſen, was auch ihm bevorſtand? Angſt kam über ihn. Es ſchien dunkel um ihn zu werden. Er ſah keinen Ausweg. Er hörte draußen Schritte auf dem Schnee, hörte das leiſe Geräuſch der Ski, ſah durch das Fenſter Marilkas Geſtalt den Weg hinabfahren. Da ſank er auf dem Holzſtuhl zuſammen. zu denken, ſich zu rühren. Es war wie eine Lähmung über ihn. Er hätte eigentlich Marilka jetzt nicht allein gehen laſſen dürfen. Hätte ſie hinunter begleiten müſſen ins Tal. Aber er vermochte kein Glied zu rühren. Er war wie in einer ſchweren Krankheit, in der alle Kräfte verſagen. Marilka fuhr abwärts. Sie hatte nur einen Gedanken: Wie konnte ſie Konſtantin halten, ohne ſeine Forderung zu erfüllen? Sie konnte niemals ſeine Frau werden. Wenigſtens nicht vor dem Geſetz und den Menſchen. Sie mußte ihn dahin bringen, darauf zu verzichten. Sie ſah nichts von der Landſchaft ringsum. Sie hörte nicht das ſtärker werdende Wehen über die Schneefelder. Es» Unfähig, Sie ſah nicht einen ſchnellen, ſchwarzen Menſchenſchatten hinter ſich herfliegen. Erſt als jemand ſcharf neben ihr bremſte, erwachte ſie aus ihren Gedanken. Sie fuhr zurück. Hielt mit einem Ruck. Sah Bettina „Sie hier?“ fragte ſie.„Was wollen Sie?“ „Mit Ihnen reden.“ „Ich wüßte nicht, was wir miteinander zu reden haben, Fräulein Leuthold!“ „Das wiſſen Sie Konſtantin zu ſprechen.“ Beſinnungsloſer Haß brach in Marilka auf. wollte dieſes Mädchen? Wollte ſie ſich ihr auch in den Weg ſtellen? Wollte ſie auch kämpfen um Konſtamin? Vor ein paar Tagen hätte ſie über ſolch einen Verſuch nur gelacht. Jetzt war ſie in ihrer Sicherheit viel zu tief erſchüttert, um nicht jede andere Frau zu fürchten. Aber das durfte dieſe Deutſche da vor ihr nicht merken. „Sie meinen Herrn Oldvörde? Ich wundere mich, daß Sie ſo vertraulich von ihm ſprechen.“ Bettina Leuthold ſchüttelte wie ärgerlich den Kopf. „Das ſind doch nur Worte, Frau Losmirſka! Es geht jetzt um mehr. Es geht um ein Menſchenleben. Um Konſtantins Leben.“ „Und das glauben Sie gefährdet?“ „Jawohl! Durch Sie!“ „Wie kommen Sie darauf?“ Bettina Leuthold ſah mit ſtrengen Augen der Feindin ins Geſicht. „Frau Losmirſka, ich liebe keine Umwege! Ich habe alles beobachtet, was ſich in den Monaten vorher zwiſchen Konſtantin und Ihnen angeſponnen hat!“ „Aha! Sie haben vielleicht gelauſcht, Fräulein Leut⸗ hold! Keine faire Handlung! Das muß ich Ihnen ſagen!“ Bettinas Geſicht brannte: „Ob fait oder nicht fair. Das gilt gleich, wenn es ſich um einen Menſchen wie Konſtantin handelt. Ich habe nicht gelauſcht. Ich habe ohne Abſicht Ihr Geſpräch drinnen in der Hütte gehört.“(Fortſetzung folgt.) ſehr wohl! Wir haben über Was 5 * 9 7 8 41 9 14 n. Ste ührt auf die Fürſorge eines deut⸗„Das iſt gar nicht nötig— dafü 1 2 0 e 0 0 f ü t und Spiel ſchen Fü ten für Landeskinder, die in Er⸗4ſie ſchon ſelbſti⸗ e bee Aus der Heimat 5 Aber ſolange ich lebe, iſt das mein geiſtiges Eigenen. f V 1 e deen n Nn ee Das Gebel Gedenkt und selbst du brauchſt nicht alles zu wiſſen.“. i f 10 b ſtudieren mußten, zurück. An Das Geheimnis. edenttage ö 5 1 den kleinen Apparat in das g 1 Auf zum Winterhilfsspiel 1115 e e e e Magee Sch möchte 115 e e e Käthe! 1. Dezember triſche Starkſtromnetz ein. 1 1 einen Freitiſch geſtiftet, der ſich d ich; eee e ein großes Geheimnis mit, „Jetzt ſieh durch das Mikroſtop.“ ö der Handballer 9 er ſich durch Reich haltigk 8 teilen.“ 1859 1 1 0 Alfred Rethel in Düſſeldorf M g igkeit der Speiſen und ſchmackhafte Kot 5 8 j N geſtorben. 5 Es verging eine Viertelſtunde nach der anderen. Egon. Morgen Sonntag vormittag 10.45 Uhr] auszeichnete. Die Slide en 65 g 1 10 5 167 gehts nicht, ich komme morgen zu 1928 Der Maler Leopold Graf von Kalck⸗ hatte alles um ſich her vergeſſen: Bianka, das lauſchige auf dem Stadion an der Lorſcherſtraße großer J rechtigterweiſe an dieſen Freitif 8 ch einſchmug⸗„Dann iſt es kein Ge hei 1 reuth in Eddelſen geſtorben. Souper. 0 1 e e Handballkampf zu Gunſten der Winterhilfe. e d genannt. Unentbehrlich. 4 Prot.: Arnold— Kath.; Eligius „Vater! Die Zellen beginnen zu ſchrumpfen! Wentg⸗ Da bei e e der Fußballer am e da ald Ane n ache dez Es war am Vorabend des großen Sänger Honnenaufg. 3.46 Sonnenunterg. 15.51 ſiens glaube ich es.“ i 1 Buß⸗ und Bettag Viernheim leer aus ging, genen eingebürgert. feſtes. Saßen da einige Männer beim Bier[ Mondaufg. 1.25, Mondunterg. 12.58 „Iſt auch ſo. Aber ſo ſchnell geht das nicht. Ein paur wird morgen Sonntag ein Maſſenbeſuch zu Schmutzfink. 0 ſitzen.“ 10 18 und gedachten des morgigen Konzertes ir 2. Dezember Stunden mußt du ſchon am Mikroſtop ſitzen.“ 0 erwarten ſein. Auch wird in ſportlicher Hin⸗ Der Volksmund ſagt: Du biſt ein Schmutz,[ der Feſthalle. „Es iſt ſetbſtverſtändlich, daß ich jetzt nicht aufſtehe. 5 a 5 ink.„ g g 1805 Sieg Napoleons J. über die Ruſſen 1 5 2 Hp ctein ee 7 ſicht jeder ih he auf ſeine Rechnung kom⸗ r 0 5 n e güne e ſie morgen gar nich, 110 Oeſtereicher bei Auſterlitz(Drei— VON 16. Ich weiß nicht, ob es Wahrheit iſt, aber.... men. Deshalb heißt die Parole: Auf zum„ Sehmuützlink. Ver Fink iſt do gen, mente, eine!. 5 aiſerſchlacht). 15 o e 80 u 1 9 Eine volle Stunde ſaß Egon regungslos da und ſtarrte Winterhilfsſpiel 1 0 Weernheimer Handballer Merce ie eee ah abe dic e h 1 0 e S 5 1817 95 Hiſtoriſer Heinrich von Sybel in rheberrechtsschutz: 5*. 4; 7 0 f N„: f f. g kommt aber ni 1 a 1 1 abe den Schlüſ⸗ üſſeldorf geboren. . ang er auf. ö 5 5 7 9 Nachdruck verboten.„Bitte, dringen Sie nicht in mich. eee„ 100 f e e Vater, es iſt natür⸗ ſchft eh dee 0 1 Shtingnn 171 5 e 110 0 Mee ſel zur Feſthalle. 1852 Proklamierung Louis Napoleons III. 5 d 90 2 ie mehr zur Bühne zurücktehren!„ 5 i f d 5: 0 abe her. Neben e zum erblichen Kaiſer der Franzoſen. 0 f We 9 efaßt. Ich werde nie mehr zur. 1 1 voll und ganz nur deiner Entdeckung 0 5 / ellen a enn Schöneres gedacht. Ich 0 1 penn e ae ee e Theateragenten Stimme ganz geſchüfz ach kühl. ganz in deinen Dienſt. Wenn ſich das bewahrheitet, dann 8 Turnverein regneriſchem Wetter mmer wieder und wie⸗ Die Zahl der Einäſcherungen betrug in Sonnenaufg. 7.48 Sonnenunterg. 15.50 nee e Wir beide gauz allein!„ e wee en eee biſt du der größte Wohltäter der Menſchheit!“ Weidner P. Babylon Deutſchland von 1878 bis 1924 264027, da.] Mondaufg. 2.39 Mondunterg. 13.11 der Vorſtellung zu Adlon Nen 19 0 n 5 1 7 Bek Mit bewußter Abſicht ließ er den Theaternamen ſallen. Um des Profeſſors Mund lag ein wehmütiges Lächeln.„Turnverein Amicitia der hören laſſen, bekannt. Daher ſieht man gegen von 1925 bis 1930 275 250. Babies Viren eee pen ein Glas Sert trinten Sch habe es gur gemein. Aber won Sie es von dich„Es iſt das Schickſal jeden Wiſſenſchaftlers, von den Beiner A. Herbert J. Müller O. n dem Finken den Verkünder von Regen 7 0 60 e ie Pro⸗ 5 a 5 beide Tur i Amieiti vetter, und weil Regenwetter nicht d 99 7 0 g f Advent 5 1 90 verantworten können, hunderttauſend Mark und die N Kollegen als Schwindler behandelt zu werden, wenn et eide Turnverein mieitia 0 9 icht zu den e en en e ee tektion eines Hjalmar Engſtröm in den Wind zu ſchlagen 9 „Nicht zu Adlon, bitte nicht!“ 9 *. M 0 4 Annehmlichkeiten gehört, hat Nin 7 0 27 N 0 Wieder beginnt die Adventszeit, die Zeit Hlalmar 0„ ſich herausnimmt, eigene Wege zu gehen.“ Sander Ad. Pfenning H. Burkert P. ei mit 0 Nane in beieg id ed Werkſtoff und nur 7 Prozen der Vorbereitung auf das Weihnachtsfeſt. In i ſie geradezu erſchrat ieder iſt ſeines Glückes Schmied!, und ich bin der letzte. Vater und Sohn ſaßen eng beieinander und beob⸗ Turnverein Amicitia Turnverein diefe Bezeichnung auf Menſchen überragen, brikatie b eff werden bei der Fa, den Stuben leuchtet ſchon am kommenden Aae en eee 5 85 2 den Arm um der ſich Ihnen auldrängt da die Ebre. gnädige Frau. achteten in fieberhafter Erregung, wie die Zellen ver⸗ Alter Gg. Sax P.] die ein schmutziges Aeußere haben. 9 7 i erſten Adventsſonnlag im Scheine der Kerzen Zart legte er im Hintergrund der Loge den 2 Hoch aufatmend legte Bianka den Hörer aus ihrer aud. ſchrumpften. 5 Turnverein 5 b Turnverein ee ee, Nicht 5 4 ber en e der Adventskranz. Alte Sitte und frommer ibre entblößte Schulter. 2 e der Was war ſie doch für ein wankelmütiges Geſchöpf! Jett 4 4 1. Erſatz: Bauer K., Babylon W. ö hen ſährlich dem bel 4 1 85 8 Brauch kommen mit dem Adventskranz wie⸗ „Dann weiß ich noch Beſſeres! Ich ben 1 hätte ſie ſich am liebſten auf den Diwan geworfen und 5 i N Vorſpiel 9.30 Uhr: Turnverein Viernheim Luſtige Gitle denverluſte verloren.] der zu Ehren und ſein Tannengrün mit den großen 1 0 1988 19995 me eee 2 155 laut e 15 7 70 b eee Im Hotel Adlon kam der Theateragent vom Telephan Jugend— Waldhof Jugend Die junge Frau. a Ffarbig⸗bunten Kerzen erinnert ſchon ſtart an urechtſtellen. Wir ſahren 5 2 b 5 Seins auf der Bühne. Nie, nie 155 Die C i will nicht.“ 4. J Kea. Geſchäftsfübrer—, nehmen uns eine Büchſe atmen Da dieſen eigenartigen Zauber der Kuliſſen.„Die Colani wil nicht g* AKommiſſare in Gemeinden und Aemtern den Tannenbaum des hehren Feſtes. 1„Ja, Frau Nachbarin, ie Eier ſich* 158 80 i rn. N 5 f f Engſtröm zuckte mit den Achſeln und zog ein junges 8 chbarin, wenn die Eier ſich(Jur Frage der Kommiſſare bei den Gemein- Kaviar mit, den hat das Leckermäulchen doch gern, Olga Bianka ging erregt auf und nieder. Zuerſt war es ihr halten ſollen, muß man ſie an einen kühlen 950 Mit der Adventszeit will die Kirche die 1* l 1 35 d üchle den und Aemtern hat der Reichs- und preu⸗ Herzen auf Weihnachten, auf das Ereignis z irde, 1 5— le leich preu 0 gen, auf Ereign ſtellt Sett kalt, und dann ſitzen wir in unſerem Zimmer nur angenehm, daß Egon ihr Zeit ließ, ſich wiederzu⸗ 0 für zweite Partien mitgenommen wurde Neulußheim kommt 5 ö e ee 5 an ziſche Sirenen Din Fit eine lieus Ber⸗ 5 char des deren been Dieſe ar N ücklich. f f 1 f 5 t i f 1 f f f e ee 1705 e 6 0 1 fügun Darin heif Sonntag iſieren di eee fühlte ſich ſchuldbewußt Ka e e e e e„Wer weiß, wofür es gut iſt. Wiſſen Sie— als Weib— Wieder ein Punktekampf auf dem Wald⸗] Hühnern beibringen?* Weine 92 55 noch aue Keihe felge Beantragt Jahrhunderte in eben eit die heidnische Sie ſah ihm in die Augen und fühlte ſich ſchuldbewußt[die Hände geſtützt und did eg ſich, nur an ſeine lieben Donnerwetter! Raſſe hat ſie und— aber die Stimme“ ſportplat. Morgen Sonntag geht es gegen use Seng eit ter in den Gemeinden und Aemtern tätig ſei,] Menſchheit ſich nach dem Erlöſer ſehnte. e ee Worie at denen en dene f Ob ſie wirklich gehalten hätte, was wir denken? Als den Neuling Neulußheim. Wieder iſt ein in⸗ 0 emen, die bereits vor Bekanntgabe früherer Rund:[„Tauet, Himmel, den Gerechten“— wenn „Ja, Egon! Du biſt ja ſo gut!“. Sie ſprang wieder auf, ihre Sinne en erregt. Primadonna? Haben Sie etwas anderes?“ ktereſſanter Punktekampf zu erwarten, zumal I e Fräulein, Ihre Frau Mutter erlaſſe über die Kommiſſare von den Auf⸗ wieder dieſes alte ſchöne Lied ertönt, dann In der Pauſe telephonierte Egon mii dem Mädchen, Warum kam er nicht, kam nicht, um ſie in ſeine Arme zu Die Calcher in Hamburg.“ f a Neulußheim einen unbedingt ernſt zu neh⸗ iſt alſo hier ins Bad gereiſt, um ihre] ſichtsbehörden berufen worden waren. In den zieht weihnachtliche Stimmung ins Gottes⸗ rereits vor dem letzten Akt brachen ſie auf. Nun war es nehmen, ſie unter ſeinen Küſſen vergeſſen zu laſſen, was 9015 Weib utes aber as Sanger bim mende Giger abgiht. Hat doch Ftledrichs⸗ Rheuma loszuwerden! Aber warum hat ſie Bianka, als könne ſie gar nicht mehr auf die Bühne ſehen. ſie ihm geopfert hatte? Geopfert, ohne vaß er, der nüch⸗ 0 j 0 . 1 früheren Erlaſſen war ſchon geſagt, daß eine haus ein und ein wunderliebes Bild ſcheint 20000 Soll ich telephonieren?“ feld dort 5:0 verloren. Insbeſonders ſcheint 1 8 ie und Ihre Schweſter mitgenom⸗ Beſtellung von Beauftragten nur 115 in vom Himmel herabzuſchweben, ein Vild, da⸗ Engſtröm warf ihr f eee and gu d 5 beg pred 18055 Wee je würdigen und begreifen konnte, wieviel„Telephonieren Sie an, vielleicht iſt ſie zu Hauſe. Sie Neulußheim einen Sturm zu haben der es ganz beſonderen Ausnahmefällen ſtattfinden alle, alle kernen: der Stall zu Bethlehem mit Blicke zu, verneigte ſich, die Hand 8 H„es war! „Sie hofft wahrſcheinlich, uns auch los ſolle. Miniſt i i i i 108 4 2 1755 8 7 0 5. J„ un 5 5 er Dr. Frick erſucht nunmehr die der Krippe und dem Kinde darin. Nur aus e dee ſo daß es ſogar Egon auffiel. 1 4 wiſſen, wir haben keine Zeit zu verlieren. Müßte morgen verſteht Tore zu ſchießen. Wurden doch die[ zuwerden!(Allers Famili Journal.) Regierung denten alsbald fetten in ſolchem Glauben heraus erblüht dem Gemüt oſtentativ vor ihrer 11 1 288 cheinlich ſitz hier in der ö 5 ſchon hier ſein.“ 5 0 25 g Seckenheimer am letzten Sonntag 72 geſchla⸗ A ant e welchen Fällen noch jetzt Beauftragte in den[und der Seele dann ein echtes, beſeligendes „Es iſt merkwürdig! abr 5 Schürzenſägers. Franken eilte geſchäſtig wieder an das Telephon, uns gen. Jeder Sportfreund wird ſich deshalb Alnveränderlich. f Gemeinden und Aemtern tätig ſind. Es iſt[ Weihnachtsfeſt, ein Weihnachten, wie es nur Nähe die neueſte Flamme des großen Schürzenjägers. Hjalmar Engſtröm lachte laut auf.„ das Spiel nicht entgehen laſſen: Wieder wer⸗.„It die Liebe Deines Mannes in Eurer dem Miniſter zu berichten, in welchen Fällen unſere Kinder erleben können! Bianka ſtand auf.„Wer nicht will, der hat ſchon 5 proſt, kleine Sonfa! den hunderte den Waldſportplatz umſäumen, Aera egen Ehe nicht etwas die Beauftragungen weiterhin beſtehen bleiben Oeffnen wir dem Klang der Adventsglok— „Wollen wir gehen?“. ö 4 Deine Stimme iſt mies, aber— als Weib...“ ihre Mannſchaft anfeuern und— was wir 0 n. N müſſen. ken gerne Herzen und Ohr! Laſſen wir uns Egon, der darauf brannte, mit ſeinem jungen Weib Das etwas vom Sekt venommene Mädel lachte ihn an, beſti 6 5 Si 0 15 ich im geringſten! Er liebt ſich am-. a Wieder überfluten pon per herrlichen Welle ögon, bra i as etwa l 12 eſtimmt hoffen einen Sieg mit den Grünen[mer noch genau ſo wie vor fünfundzwanzig j; j allein zu ſein, war glücklich. 1 8 e 0 N 7 Rue, und er bemühte ſich, ſeinen Aerger zu verbeißen. Lächer⸗ feiern ee Jahren l“ g i a ene Vogt 55 Wettetvorteriag e echter weihnachtlicher Empfindungen und Sie konnte es nicht gun ablehnen, daß ſie bei on vor⸗ 105 Hialmar Engſtröm, wollte die Colani noch ein 0 b Tagn.: beihupren und zitterte, daß vielleicht Franken ſchon da ſein e e ee eee 4 Infolge Abzieh 0. aich Stimmungen. Jeder Jag bringt ihrer mehr r. 5 8 iehens des weſteuropäiſchen i i 28 bei wartet auf mich 5 a mal managen, und ſie ließ ihn fahren um des faden Dok⸗ Schöner Oktober. 4 0 10 und mehr. draußen und drinnen, denn mit könnte, um das Souper zu beſtellen— das Souper, be„Du wirſt dich in einer Stunde ſchämen, daß du, um 0 . 7 5 1155 1 Hochdruckgebietes nach Oſten hin zeitweiliges j äher. . g iors wegen? Ihn, Hjalmar Engſtröm dem alle Weiber ol ber ei krun„Warum ziehſt du denn den Kindern bei Veiſchn e der Nebst und Hoa 9 ee ee e bent dem man ihre Entſcheidung verlangte. 2 ein verliebtes Schäferſtündchen zu feiern...“. zu Füßen lagen, nicht nur die kleine Sonja?! 0 dieſem Prachtwetter keine durchbrochenen häufig aufheiternd, nachts Froſt, meiſt öſt⸗ fte auf den 2. Dezember. Damit beginn Sie blied zuſammengekauert in einer Ecke des i„Ich muß dich bitten— ich habe keine Luft, um deiner Franten kam zurück. f„ Strümpfe an? 85 liche Winde. gleicheitig ein 1 8 5 Nie ne i ützen, während Egon ſich den Kaviar geben ließ, 1 Utopien wegen, meine Frau, die mein ganzes Glück iſt...“„Fräulein Calcher iſt am Telephon. Wenn Sie bitte Freitag, den 7. Dezember 1934, Kirchen farbe der Adpents önftiage die der Ein⸗ ängstlichen Augen umher; daun atmete ie auf, als der Der Vater ſtand vor ihm. J ſelbſt.“ Vormittags halb 9 Uhr werden im Gaſthaus 1 i N kehr und Buße gelten, iſt violett. Wagen durch den duntlen Tiergarten rollte.„Utopien? Fragt ſich, wer mehr in ihnen lebt: du mit„Ich komme!“ 55„Zum Deutſchen Kaiſer“ zu Viernheim aus a* Sie ſtanden in ihrem kleinen Boudoir. Olga hatte den deinem eingebildeten Glück oder ich mit meinen der Er ſtand auf und ging, allerdings auch auf etwas dem hieſigen Staatswald verſteigert:** Pollenklohnung für Kriegsbeſchädigte. Tiſch zierlich gedeckt, allerhand Leckerbiſſen zurechigeſtellt; Menſchheit dienenden Forſchungen.“ ſchwankenden Füßen, zur Telephonzelle, um mit der Cal. Reisſt 91 6 In den Veröffentlichungen der NS.⸗Kriegs⸗ Sekt ſtand im Eistühler. Die große Schirmlampe mit dem Eingebildetes Glück?“ cher zu ſprechen. 950 S N e 0 1 11890 5 i opferverſorgung erhebt Oberregierungsrat japaniſchen Seidenſchleier verbreitete ein warmes, die Del Alte ſtand dicht vor ihm. 4 4 1 N 95 t. V— VII KI.(Heide 111534 f Maiſch⸗Stuttgart die Forderung der grund⸗ Siune aufreizendes Licht. ö Jawohl! Oder bildeſt du dir ein, deine Ehe köunte Ir. Heide 49(50 Nr. 188199, Schei⸗. ö f dn Vollentlohnu 1 der Kriegs- Egon legte den Arm um ſein Weib und drückte ſie zärt⸗ gut ausgehen? Du, ein Gelehrter, und eine frühere Bianka hatte in ihrem Zimmer vor dem Spiegel ge Nin 1110 5 e e 1 7 wrde an der Fragt mau F edel lich an ſich. 1 Sängerin? Zwei Wege gibt es nur: entweder du hängſt ſtanden. Nachdem ſie das Telephongeſpräch beendet, hatte reift 1 9 9 5 0 5 2(Hirt 2 ö 2 5 2 7 i digten ein angemeſſener Lohn geſichert „Du weißt es ja gar nicht, wie ſehr ich dich liebe!“ deinen Beruf an den Nagel und wirſt Impreſario oder ſie haſtig ein paar Gläſer Sekt getrunken. Nun ſah ſie the alt 9 btor N 91655 217518 90 en: 4. 6 weiden könne zich porge gehen durfen Es klopfte an die Tür. Er glaubte, es ſei die Zofe. wie man das nennt, reiſt mit ihr darauf in der Welt Ebenbild in dem hellen Glaſe, überflutet von dem roſlen 181 6 100 40 50 N 999 1102 9 4 a i a Das Geſetz müſſe den Krieasbeſchädigten, ſo⸗ „Schick' Olga 3 Bett, wir verſorgen uns ſelbſt!“ herum 19* Licht des ſeidenen Schirmes. f 5 Fr. Hei E 1 g 725 5 e 5 ſt⸗ N 0 i 5 weit ſie nur durch ihre Beſchädigung an Blanka richtete. ſich empor und ging zur Tür. Aber Bianka wird nie mehr öffentlich ſingen.“ Ihre Sinne waren erregt, ihre weißen Arme, der An reiſig, Wellen: 400 Kiefer, Stangen⸗. vollwertiger Leiſtung auf ihrem Arbeitsvlatz es war nicht Olga, ſondern der Diener des Proleſſors⸗„Bis der Koller ſie wieder packt. Laß erſt die Flitter- ſatz ihres zarten Buſens, ihr bis tief hinab entblößte reiſig, Wellen: 3660 Kiefer(Fr. 1 6 behindert ſind, ein Ehrenrecht auf denſelben „Herr Profeſſor läßt den Herrn Doktor bitten, auf alle 10 ochen vorbei ſein. Ich verſtehe nichts von ſolchen Frauen, Rücken leuchteten ſchimmernd. Sie reckte die Arme. Wo i Heide 49/50) Stöcke, Rm.: 6 Kiefer. Lack u. grau Wildleder 990 Lohn zuſprechen. den ein durchſchnittlicher Flle noch für eine Minute ins Laboratorium zu kommen.“ aper doch zehnmal mehr als du. Wer bei der Bühne war, blieb Egon? Warum kam er nicht, um ſie zu küſſen? Un Dias Scheit⸗ und Knüppelholz meiſt Dürr⸗ 5 Ciel oe blond Ang feln an ihre Egon war ärgerlich. will wieder zurück. Heute oder morgen oder in ein paar das große Geſchenk ihres eigenen Selbſt, das ſie an, 1 holz aus ſämtlichen Förſtereien. N 7 8 11 1 Untüchtiakeit 1 Arbeſtsunluſt ewe 5 „Daß ter mich auch gar nicht in Ruhe läßt!“ Jahren. Wirſt es erleben.“ freilich, ohne daß er es ahnte, zum zweiten Male gegeben. b Zahlungsunfähige, ſowie rückſtändige Schuld⸗ 5958 8 8 5 Fleok, Er. 3642 195 15 werden ſollen, ſei ein ſelbſtverſtändliches Ge⸗ Sie ſah ihn mit verſchleierten Blicken an.„Das iſt nicht wahr! Erſt heute hat ſie einen ſehr zu nehmen? f g 15 ner aus 1933 und früher, ſind vom Mit⸗ 8 8* i „Ich kann es nicht abſchlagen! 0 11510 f de dien lockenden Antrag kurzerhand ausgeſchlagen.“ Sie ſehnte ſich nach ſeiner Liebe! Dann begann ſie wieder zurück. Noch einmal falle ich nicht auf den Unſinn f 8 25 n bot der Ehre und Reinhaltung der Kriegs. 5 5 5 e id bieten ausgeſchloſſen. g 2 ns cnlagschuhe opferbewegung. Gegen die Forderung der „Den zweiten wird ſie annehmen.“ nervös zu werden, fuhr aus Träumen auf, hörte die Uh herein!“ N N a 9 m. 0 540 39 35 25 grundſätzlichen Vollentlohnung könne nicht „Haſt du mich in der Nacht heruntergebeten, um mir ſchlagen. e 1 Hel. Forſtamt Viernheim 1 f e 5 eingewendet wenden. daß dadurch die deut⸗ Egon ſchlang den Arm um ſie. das zu ſagen?“ Nun war es ſchon eine Stunde her, ſeit Egon ge ö 8 5 ſche Wirtſchaft ſherwäßig belaſtet werde do „In zwei Minuten! Nicht böſe ſein! In zwei Miunſen]„Gewiß nicht! Da, ſetze dich aus Mitroſtop— ſieh gangen. N 1 gelgſteng des ein een Beirſebee keine vin ich zurüc. Bleibe in deinem Kleide. Wir wollen ganz durch! Wenn du in dieſer Nacht noch Laune haft, ein Armer Egon! Gemeindekaſſe 8. mehr als 3 vom Tauſend betragen werde feierlich ſpeiſen und Sekt trinken, und dann— Bianka! Schäferſtündchen zu feiern, biſt du der Wiſſenſchaft ver⸗ Sie lächelte! f 0 f i. N 5 8 2 Liebe Bianka!“ en.“ Nun ſehnte er ſich nach ſeinem jungen Weibe, und dee Die Wieſenlosvergütung an der Banernſpruch im Dezember Er rannte die Treppe hinunter, und ſie ſtand mitten„Gute Nacht, Vater!“ 4 Vater ließ ihn nicht los! Langweilte ihn mit dumme Großallmendierte, deren Allmend im Gemein⸗ 1 Nach einem November, deſſen Ruf beſſer im Zimmer. Wie er ſie liebte! Wie ſchön es hier war! Egon hatte das inſtinktive Gefühl, der Vater ſei geiſtig Phantaſtereien! N i. eerregie iſt, kann am Montag vormittag ab⸗ 9. Was hätte er nicht getan, um ihr Freude zu machen! Welch nicht klar. Sie wurde langſam ärgerlich. Warum kam er nicht! 0 a N 14 var als im a d ſein Name ee 0 l i geholt werden. Zöller. 45 e 5 zer vor Beginn des Winters noch eine Reihe eine Törin war ſie geweſen! Dies alles hatte ſie verlaſſen„Erſt an das Mikroſtop— dann geh!“ Die Zofe war zu Bett geſchickt, der Diener ſchlief ſiche 2 b nichl ae 5 5,. 18 100 Wg Nereſbe de ee al mat d in Hjalmar Engſtröms Leben eine Epiſode zu ü on und ſah hindurch. auch ſchon— endlich faßte ſie einen Entſchluß und ging ö ü g 8 1 nit dem 1. Dezember der letzte Monat des fete ee noch 1 0 0 turzen Ruhm zu genießen eee c 916 0 an dieſem Tage zum zweiten Male, in das untere Stock Vunte⸗ Allerlei 5 N 8 Jahres ſeine Herrſchaft an. und vielleicht um ſo größere Enttäuſchungen!„Dasſelbe Präparat, das du vorhin geſehen— nur werk hinab. Ein Tuch hatte ſie um ihre bloßen e 578 0 10 5 Schnell ging ſie zum Telephon. Raſch, ehe Egon zurück. fünf Stunden mit Gregoriusſtrahlen belichtet.“ geschlagen und tor kogdem. Dann sand ſie an gaben. bein gestriokt, Windeit. 125 voligem, Krättige dual. gie ich die b terung in Winter ga tam, mußte ſie ein Ende machen, mußte ihm klar und frei„Wirklich dasſelbe?“ torium und hörte zu: Vater und John in eifrigem Ge. die ſchwediſche Zeitung„Bankwelt⸗ bamenstrümple künstl. bamenstrümpfe kunst Aire id ae lange det taube Geſelle ſeine von jedem Gewiſſensvorwurf wieder in die Augen ſehen„Wenn du mich ſchon für einen Utopiſten hältſt— daß ſpräch. 1 1 1 0 e kürzlich eine heitere kleine Geſchichte, 5 können. Sie nahm den Hörer und drehte die Scheibe. ich dich beirüge, wirſt du nicht annehmen.“ Langſam kam ſie näher, die Treppe zur Sternwar mit der g 2 8 Waschseide m. Kkräft. I att ert, 18 5 5 8* b haltbare Qualität ber⸗Wetter ſoll 90 70 den ganzen 10 aus- 0 8.. a ſchlaggebend ſein: änderli d Sie zählte die Sekunden. Ihr Herz pochte ängſtlich, Unter den gefährlichen Strahlen rapid wachſende einen ſtaubigen Schemel geworfen, hockte Egon mit hoch Paſtor S., ein ſpäter bekannter Probſt, 8 45 Sportnemd mit passendem ſchlaggebend ſein: Dezember veränderlich un f ö f b f zg; l e e Binder, leicht ange- 1 lind, iſt der ganze Winter ein Kind.— daß Egon ſie bei dem Telephongeſpräch überraſchen könnte. Zellen. Derartig intenſtve Beſtrahlung kommt natürlich rotem Kopf vor dem Starkſtromapparat. 1 Nebenge t e Aaſſſere 1 9 b ö 105 ut denne Wen 2³5 750 Schneit es an St. Lucia, iſt ſchon Mitte Es ſchien ihr Stunden zu dauern, bis das Hotel ſich in der Natur nicht vor. Jetzt paß auf! Jetzt werde ich die⸗„Egon!“ i Bank des Städt 055 110 1 7 e 2 5 5 obernemden„eit, u. farb. J Dezember nah.— Dezember kalt und Schnee, meldete 5 ſelben Zellen unter den Neanderſtrahlen, dem eigentlichen Der junge Gelehrte fuhr auf, hatte abweſende Augen Er behielt beide Posten i 5 6% as kopeline, Streiten 2 gibt Korn auf jeder Höh.— Auf kalten It vielleicht Herr Kommiſſionsrat Franken, der heute Heilmittel, noch rapider wieder einſchrumpfen laſſen.“ 1 1 1 1 Aude ö agen in der Stadt ſchon längſt Aigen 5 ö 1 0, 6 8. g 35 5 4.95. 495 088 95 15000 e 10 1 5 8 6 öm e a g 1 ah ſie m N b N oppelverdienertum Stellung genom-%% eipstbinder und fertige iſt a 1 An bd abend bei Ihnen dem Kammerſänger Engſtröm ein„Das wäre allerdings ein Wunder! l.. ig ſchlafen. Ich habe wahr⸗ men enn e 6% e, 3 Chriſtnacht hell und klar, folgt ein höchſt ge⸗ i 0 a„Durchaus nicht. Nur das Reſultat ſorgfältiger For⸗„Ich bitte dich, geh ruhig ſchlafen. Jag hatte. Da holte ſchließlich der Redak⸗ f 7... 176 770 Krawatten, in riesengroger N 19 5 e e 1 7 ae tritt eben in das Foyer.“ ſchung. Sed her, in dieſem zweiten Kaſten iſt der Apparat ſcheinlich die ganze Nacht hindurch hier mit Vater zu Fur der Zeſtung zu einem entſcheidenden 1%, e e e, i Ea W ahn Zaßl neee „Der Herr 1900 1 15 zur Ausſonderung der im Weltall herumvagabundieren⸗ arbeiten.“ f Ich age aus: er ſchrieb in einem längeren, e ge Ae 7 Krähe zu Weihnacht int Klee, ſitz ie zu Aer. ius!“ den Neanderſtrahlen.“ 0 a Ein eiſiger Schauer floß an ihrem Körper hinab. Ganz richt über ein Leichenbegängnis: N,. Herrennüte mod. Formen a Oſtern oft im Schnee.— Wenn zum Voll⸗ e ce Frau! Kommen Sie her!?“„Willſt du mir die Apparate erklären?“ kalt, 15 en hatte ſeine Stimme geklungen. acta eacgeng dr gench wurde von We ee Haatfiae. 26 4 1 elt e 1 ne allt 7. g. 5 1 1 deiner et Egon 1 W 2 7... 0 5 überſtreift.— Als Lostag im Dezember gilt ein een een eee 9 e W eee ales 12 im An- Och bitte bich, Kind, ſtöre mich nicht! Vater hal eine hen Kater nenen 5 200 legte Paſtor S. 2 eee e Adam und Eva, und s heißt im Bauern- ee ee tonnte kommen fang. Sollte mir etwas zuſtoßen— da— in dem Maha- gewaltige Entdeckung gemacht. Eine Entdeckung, deren W ee ö ſprüchlein: Wies Adam und, Eva ſpendt, i den,„ bene torun en, donliaſten, in dem ich pie beiden Apporate aufbewabre, Tragweite noch ger nich zu äberſehen it Se te ober amm; de ech rabezeicnune nad e Een de e d dee hatte ſie fa off geſprochen. ö N 11 orie folgt. e er? i 1 0 0 mu. Stefan ſein, ſo r nächſte n „Aber Frau Colanit kiegt mein Notizbuch mit ven nötigen Aufzeichnungen. f wirklich teine Zeit! t Was ein Nassauer“ itt, weiß wobl leder ö ae 8 Fallen in der Chriſtnacht Flok⸗ e„ die Beze ena ſtande ae„ 10 23 i n, wird der Hopfen gut verſtocken. e wenſaer allaemein bekanntf 0 S0 dc 5 D. A. X. 34 1125 Egon war in das Arbeitszimmer ſeines Vaters ge— treten. a 5 4 0 „Nun? War's ſchön in der Oper? 1 Es lag etwas Fremdes in des Vaters Stimme, ein überlegener Spott, der ihn ärgerte. f „Iſt es denn wirklich ſo dringend, Vater? Bianka 5 Die Wetter- und Bauernregeln des Dezem⸗ Pöeheerdiener Damen-Hemdhose 125 Hoe dee 145