8 Lokales Viernheim, 6. Dez. *Die erſte Holzverſteigerung des hieſigen Forſtamts findet morgen Freitag, den 7. Dezember 1934, vormittags halb 9 Uhr im Saale des„Deutſchen Kaiſer“ ſtatt. Wir machen die Intereſſenten hierauf aufmerkſam. * Ergebnis der Pfundſammlung. Bei der hier durchgeführten Pfundſammlung durch die SA gingen ein: 295 Pfd. Mehl, 114 Pfd. Hülſenfrüchte, 20 Pfd. Nudeln, 8 Pfd. Kaffee, 40 Pfd. Zucker, 125 Pfd. Reis, 62 Pfd. Gries, 12 Pfd. Haferflocken, 12 Pfd. Fett. Allen Gebern ſei dafür herzlichſt Dank geſagt! * Achtung, 50jährige. Morgen Frei- tag abend findet im„Walfiſch“ bei Kamerad Adam Kirchner eine wichtige Verſammlung ſtatt, an welche ſich alle 1899 aus der Schule entlaſſenen beteiligen wollen. Näheres ſiehe heutiges Inſerat! * 60jähriges Vereinsjubiläum. Der Militärkriegerverein„Haſſia“ feiert im Jahre 1935 ſein 60jähriges Beſtehen. Der Termin zur Abhaltung des Feſtes wurde auf Sonntag, den 19. Mai 1935 feſtgelegt. * Tag der nationalen Solidari⸗ tät. Der„Tag der nationalen Solidarität“ des deutſchen Volkes wird in Viernheim am kommenden Sonntag durchgeführt. Die Sammlung wird von 11—17 Uhr an den verkehrsreichen Straßenpunkten durchgeführt und in den Gaſtſtätten von abends 6—11 Uhr. Ganz Viernheim geht am Sonntag auf die Straße und hilft durch ihren ſo oft bewährten Opfergeiſt den noch in Not befindlichen Volks— genoſſen! Jeder Deutſche muß helfen! * Achtung! Sammler am„Tag der nationalen Solidarität“. Alle freiwilligen Helfer, PO-Blockleiter und Amtswalter, Zel— len- und Blockwalter der NS, Führer der NS⸗Formationen und Gliederungen: Zu— ſammenkunft Freitag Abend halb 9 Uhr im „Engel“. Alles pünktlich erſcheinen. * Frauen- Kundgebung. Große, öffentliche Kundgebung der deutſchen Frau am Donnerstag abend halb 9 Uhr im Saale des„Freiſchütz“. Redner: Gau— redner Pg. Bullmann. Alle Frauen und Mädchen von Viernheim ſind zu dieſer Kundgebung herzlichſt eingeladen und wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. Auch die Männer der Frauen können teil— nehmen! . Weihnachten naht Das Feſt der Liebe und der Freude„Weihnachten“, welches wir noch in dieſem Monat feiern werden, wirft ſeine Schatten voraus. Ueberall finden wir feſtlich geſchmückte Schaufenſter in denen die vielen Herrlichkeiten für das Feſt zu ſehen ſind. Ein Gang durch Viernheim, insbeſon⸗ ders am abend wenn alles beleuchtet iſt, iſt deshalb eine beſondere Freude und weckt ſee—⸗ lige Weihnachtsſtimmung.— Auch die Chriſt⸗ bäume, die ſchönſte Zier zur deutſchen Weih⸗ nacht ſind bereits eingetroffen und werden feil gehalten. Wir ſehen und ſpüren es, trotz des gelinden Wetters welches wir ſeit einigen Tagen haben, es wird Weihnacht. * Seckenheim kommt. Zum letzten Spiel der Vorrunde empfangen die Grünen am Sonntag den Neuling Seckenheim. Auch Seckenheim hat, obwohl ſie im unteren Teil der Tabelle ſich befindet, bereits ſchöne Er— folge erzielt. Am letzten Sonntag verloren ſie in Ilvesheim knapp 1:0. Wir ſehen alſo, daß ſich mit dieſer Mannſchaft nicht ſpaſſen läßt und Viernheim dieſes Spiel unbedingt ernſt nehmen und ſein ganzes Können ein— ſetzen muß, um einen Sieg zu erringen. Die Sportfreunde werden wieder reſtlos auf dem Waldſportplatz ſein, um dieſen ſpannenden Kampf mitzuerleben. Ratten überfallen ein Kind. Aus Ebersheim(Heſſen) wird gemeldet: Das 10 Monate alte Kind des Arbeiters Jakob Wambach jr. wurde nachts in ſeinem Bettchen von Ratten überfallen. Auf die Schreie hin erwachten die Eltern und ſtellten blutende Biß wunden am Arm des Kindes feſt.— Darum Kampf dieſen gefährlichen Tieren! * Eröffnung der Feuerfachſchule in Mainz. Die von Friedberg nach Mainz verlegte Heſſiſche Feuerwehr-Fachſchule wur— de am Sonntag nachmittag in ihrer neuen Unterkunftsſtätte, der ehemaligen Mainzer Zitadelle, durch Branddirektor Nöhl im Auf— trag des Landesverbandvorſtandes der Heſſ. Feuerwehren eröffnet. Der gleichzeitig be— gonnene erſte Kurſus in Mainz wird von 32 Feuerwehrleuten aus allen Teilen Heſſens beſucht. * Luftſchutzausſtellung. Aus Anlaß der großen Deutſchen Luftſchutzausſtellung in Heidelberg geben die Bahnhöfe im Um— kreis von 75 km. um Heidelberg am Dienstag, dem 18. Dez. und am Freitag, den 21. Dez. Sonntagrückfahrkarten(auch Blanko) mit je eintägiger Geltungsdauer von 0— 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt) nach Heidel— berg aus. Winterhilfs Betr.: Lebensmittelverſorgung Morgen Freitag, den 7. Dezember 1934, vormittags von 912 Uhr und nach⸗ mittags von 24 Uhr, findet in der N. S. V.⸗ Geſchäftsſtelle, Fürſt Alexander, eine Ausgabe von Lebensmitteln an Hilfsbedürftige mit drei und mehr Kindern ſtatt. Die Ausgabe erfolgt in nachſtehender Reihenfolge: 910 Uhr Buchſtabe A D 1011 Uhr Buchſtabe E 11-2 Uhr Buchſtabe JM 2—3 Uhr Buchſtabe NR 34 Uhr Buchſtabe S3 Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Gleichzeitig werden Anmeldungen für Kartoffeln entgegengenommen. N. S.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Um unſeren Volksgenoſſen unſere engere Heimat näher zu bringen und die Schönheit der Natur zu erſchließen, werden für das kommende Frühjahr Wanderführer ausgebildet. Alle diejenigen Volksgenoſſen die Luſt und Liebe zu dieſer Sache haben und ſeither noch keine Erfahrung ſammeln konnten, werden ge— beten, ſich umgehend bei der Kreiswalt⸗ waltung der„N. S.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude“ Birkenau im Odw. zu melden. Teilnahmeberechtigt ſind alle männlichen Volksgenoſſen, die der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront angehören. Der Kurſus iſt koſtenlos. cha. Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“ Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr Heute abend kommt Schachmeiſter Huſ⸗ ſong aus Mannheim und gibt eine Simultan⸗ vorſtellung. Kein Schachintereſſent ſollte ſich dieſes Simultanſpiel entgehen laſſen. Die Mitglieder wollen pünktlich um 7 Uhr anwe— ſend ſein. Am Sonntag ntscheidul. volles Treffen der Handballer Die J. Handballelf des Turnvereins von 1893 hat am nächſten Sonntag einen ſchweren Gang nach Käfertal. Dieſes Treffen iſt ent— ſcheidend in der Meiſterſchaftsfrage, denn die beiden Meiſterſchaftskonkurrenten Grünweiß und Reichsbahn mußten ihre Punkten in Kä⸗ fertal laſſen. Deshalb heißt die Parole für alle Handballanhänger heute ſchon: Unterſtützt die Turnerelf und begleitet ſie zahlreich nach Käfertal! a 5 Stand der Spiele in der Kreisklaſſe I: DK Grünweiß 60:34 12 TV Viernheim 61:29 10 Reichsbahn TuS 64735 10 Tſchft Käfertal 50:40 9 TV Seckenheim 48:42 6 Badenia Fdheim 29:37 TW Germania 30:49 Amic. Viernheim 34.64 TV Sandhofen 34:67 TV Waldhof 33.46 Vereins⸗Anzeiger K.K. V. Heute Kegelabend in der Vorſtadt, wozu freundlichſt einladet Der Vorſt. Turnverein von 1893. Nächſten Sonn tag Verbandsſpiele der Hand- und Fuß baller. In Käfertal: Entſcheidungskampf der 1. Handballelf 3 Uhr, 2. M. 1.45 Uhr. In Unterflockenbach: 1. Fußballelf halb 3 Uhr. Abfahrt wird bekannt gegeben. Freitag abend Spielerverſammlung in der Sporthalle. Die Leitung. Teutonia⸗Schützen. Heute Donners— tag halb 9 Uhr Uebungsſtunde mit anſchlieſ— ſender Beſprechung. Sämtliche Jungſchützen haben an den Freiübungen teilzunehmen. Der Vereinsführer. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen-Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer alſo etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſes Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro⸗ biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. SS S — E — 1 —== S D 0288 N OD I 5 — 21 Achtung! 50 jährige Sämtliche männliche und weibliche Perſonen die 1899 aus der Schule entlaſſen wurden, werden zu einer Besprechung bei Kamerad Adam Kirchner zum Walfisch, auf Freitag, den 7. Dezember abends 7 Uhr höflichſt eingeladen. Der prov. Ausschuß Weibnachts⸗ bäckerei: Vorzügliche mehie von erprobter Backfähigkeit Auszugmehl Inlandmahlung Pfd. 3 Auszugmehl m. Auslandweizen Pfd. 220 Kochen Sie Mal Suppen Sie sparen Arbeit, Zeit und Geld Auszugmehl doppelgriffig Pfd. 23 9 neue Mandeln Pfd. 85, 96 und 1.— neue Haselnusskerne 5 f Pfd. 64 und 70 9 Meer gin Cocos nus: Erfolg erzielen Sie durch ein Frische Hahliau und Bratschellfisch Pfd. 25 file. Pfund 35. Jak. Winkenbaeh z en 8e ſämtliche Marinaden. fein geraspelt Pfd. 28 7 Orangeat/ Pfd. 28 15 Deutsche markenbutter und Küche in ruhig. Hauſe Pfd. 1.86 netto Margarine Pfd. 63,98 u. 1.10 zu vermieten. Cleverstolz der Verlag. Qualitäts-Margarine. g offen ausgewogen, ſtets friſch nontung einach 4 ½ Pfd. 8s kopelkäuter! Gr. Welhnaents- Rorinthen ngebol Sultaninen Blluge Preise, Zitronen Stück 5 und 6 Eier Stück 10, 12 u. 13 Block- Schokolade Pfd. 38s. Ste ſich von un Backpulver, Backodlaten, Preis würdigteit. Danillinzucker, Zimt ge- te gent Spiegel. mahlen, 1 59 gemahlen, 0 nis Rosinen unſ. reichh. Möbel⸗ lager u. überzeug. Küchen, naturlaſ. Birnenhutzel(zur Herſtel⸗ lung v. 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MANRHEM gegenuber Schmoller ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungs inſerat! Alenheimer Tageblatt.—. Plernhetmer Nachrichten) F täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 k. de frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich Sonntag“, halbmonatlich die „Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrp n e n und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— W Nr. 21577 Frankfurt Main, Verantwortlich für Anzeigenteilt Joh. artin, Viernheim. an ee eee Amzel⸗Berkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Bis. Nr. 283 (Sternzetmer Bürger- gig.—. Oiernh. Volksblatt) bel Widerpolung Die 1 Millimeter⸗Zeilt Pfennig, Reklame pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der e bei Anzeigen werden an Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die W eſtimmt. Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Geſchäftsſtelle: A Freitag, den 7. Dezember 1934 olf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 90 51. Jahrgang Die Wirtschaftswoche Ein Schritt weiter.— Der Geiſt der neuen Geſetze.— Erläuterungen Dr. Schachts.— Die neuen Geſetze, die das Reichskabinett verabſchiedet hat, bringen die Wirtſchaft einen Schritt weiter im nationalſozialiſti— ſchen Geiſt. Von beſonderer Bedeutung ſind drei Geſetze: das Geſetz über das Kredit⸗ weſen, das Anleiheſtockgeſetz und das Ge— ſetz zur Umgeſtaltung des Wertpapierhan⸗ dels. Reichsbankpräſident Dr. Schacht, den man wohl als den geiſtigen Vater der neuen Geſetze bezeichnen darf, gab in einer Rundfunkrede Erläuterungen über Sinn und Zweck der neuen Beſtimmungen. Er wies zunächſt auf die ſtolze Tatſache hin, daß wir es bisher fertiggebracht haben, da; ungeheure Arbeitsbeſchaffungsprogramm unſerer Regierung zu finanzieren, ohne unſere Währung oder unſeren Reichsetat zu gefährden; das ſei eine Leiſtung, die im Ausland unverhohlen angeſtaunt werde. In allem, was wir bisher finanziell vollbracht haben, ſei kein Trick, kein Betrug, keine Zauberkünſtelei. Wir haben unſere bis⸗ herigen Leiſtungen vollbracht einzig und allein durch den geglückten Verſuch, alle fi⸗ nanziellen Kräfte auf das große Arbeitsbe— ſchaffungsprogramm der Reichsregierung zu konzentrieren. Dieſe Einſtellung be⸗ herrſcht auch die drei neuen Geſetze. CCC Tag der nationalen Solidarität Hamstag, 8. Dezember Ein Führerwork: Die primitivſte Tat zur Verwirklichung einer brüderlichen Einigkeit beſtehtl darin, daß man den Brüdern und Volksgenoſſen hilft, die ſelbſt nicht mehr in der Lage ſind, ihrer Nol Herr zu werden. EFF Das erſte Geſetz iſt das ſogenannte An⸗ leiheſtockgeſetz. Dieſes Geſetz erlaubt künftig für eine Reihe von Jahren, nämlich für die Zeit, die Adolf Hitler für ſeine wirt⸗ ſchaftliche Wiederaufbaupolitik braucht, keine höhere Bardividende-Ausſchüttung bei Kapitalgeſellſchaften als 8 v. H., wenn dieſe Geſellſchaften früher ſchon 8 v. H. oder mehr Prozent Dividende gegeben haben, und von nicht mehr als 6 v. H., wenn ſie auch vorher nicht mehr als 6 v. H. Divi⸗ dende gegeben haben. Alles, was mehr als 6 bzw. 8 v. H. an Dividende ausgeſchüttet werden ſoll, muß in Reichsanleihe oder in reichsgarantierter Anleihe angelegt werden. Der Liberalismus wird einen ſolchen Ein⸗ griff in das Privateigentum wahrſcheinlich verurteilen, aber der Nationalſozialismus denkt anders. Es wird durch dieſe Geſetzes⸗ regelung dem einzelnen Aktionär, alſo auch keinem Altrentner und keiner Witwe, die vielleicht von ſolchen Dividenden leben, ihr Eigentum weggenommen; denn die Reichs⸗ anleihen, die mit dem Gelde gekauft wer⸗ den, das über 6 bzw. 8 v. H. ausgeſchüttet wird, verbleiben im Eigentum des Aktio⸗ närs, und er kann ſich darauf jederzeit Geld leihen, wenn er in Not iſt. Aber die Zweck⸗ beſtimmung wird im Sinne der Not des Staates, das heißt der Allgemeinheit, ge— regelt. Das zweite Geſetz, welches der Konzen⸗ tration der deutſchen Finanzkräfte dienen ſoll, iſt das Geſetz zur Neuordnung der deut⸗ ſchen Börſen, und zwar nicht der Waren⸗ börſen, ſondern der Wertpapierbör⸗ ſen. Es iſt ein Reſt der alten deutſchen Kleinſtaaterei, daß es in Deutſchland nicht weniger als 21 Wertpapierbörſen gibt. Da⸗ mit dürfte Deutſchland dasjenige europäiſche Land ſein, in dem es die meiſten Börſen gibt, was anläßlich unſerer heutigen Kapital⸗ armut eine lächerliche Angelegenheit iſt. An einer großen Zahl dieſer Börſen ſind die täglichen Umſätze ſo gering— ſie betragen oft nut wenige Taufende oder Zehntauſende Mark,— daß einem ſchon die Verwaltungs- koſten leid tun, die mit dieſen ſogenannten Börſen verbunden ſind. Einige von dieſen Pörſen ſind ſogar ſchon ohne jegliches Leben ehr, aber ſie haben von ihrem Ableben noch nicht offtziell Kenntnis genommen. Hier räumt das neue Geſetz endlich auf. Die Hahl der Börſen wird von 21 auf 9 verrin⸗ gerk. Das iſt immer noch reichlich aber die döſung der Saarfrage Der Ausſchutzbericht vom Nat genehmigt— Zuſtimmungserklärung Deutſchlands zur Verwendung internationaler Polizeitruppen an der Saar Genf, 7. Dezember. Der deutſche Konſul in Genf hat dem Vorſitzenden des Saar-Ausſchuſſes, Baron Aloiſi, auf deſſen Schreiben in der Polizei— angelegenheit im Auftrage der Reichsregie— rung die Antwort Deutſchlands übergeben. Sie hat folgenden Wortlaut: „Ich beehre mich, den Empfang Ihres Te- legramms vom 5. Dezember über die Sit⸗ zung des Völkerbundsrates vom gleichen Tage zu beſtätigen und Ihnen namens der deutſchen Regierung folgendes mitzuteilen: Die deutſche Regierung hat von den Erklä⸗ rungen Kenninis genommen, die im Völker- bundsrat zur Frage der Aufrechkerhaltung von Ruhe und Ordnung im Saargebiet während der Abſtimmungsperiode abgege⸗ ben worden ſind. Sie iſt ihrerſeits zwar der Anſicht, daß die Verhältniſſe im Saargebiet eine Heranziehung auswärkiger Kräfte für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ord- nung nicht nowendig erſcheinen laſſen; ſie will ſich aber gleichwohl damit einverſtan⸗ den erklären, daß, ſofern der Rat dies be⸗ schließt, neutrale internationale Konkin⸗ gente in angemeſſener Skärke zu dem er⸗ wähnten Zweck ins Saargebiet enkſandt werden. gez. Freiherr von Neurath. Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen.“ * Fortſetzung der Saardebatte Genf, 7. Dezember. Nach einer kurzen Geheimſitzung ſetzte der Völkerbundsrat die Beratung des Saarbe⸗ richtes fort. Als Erſter gab der franzöſiſche Außenminiſter Laval eine Erklärung ab. Er dankte zunächſt in warmen Worten dem Saar⸗Komitee. Frankreich ſtimme den Vor⸗ ſchlägen des Dreier-Ausſchuſſes in vollſtem Maße zu. Dann ging Laval zur Frage des Status quo über. Er wiederholte noch ein⸗ Reichsregierung hat darauf Wert gelegt, daß die hiſtoriſchen landſchaftlichen Tradi⸗ tionen Deutſchlands in gewiſſer Weiſe ge— wahrt bleiben. So bleibt als württember⸗ giſche Börſe Stuttgart, als Rhein⸗Mai⸗ niſche Börſe Frankfurt. Auf dieſe Weiſe wird den lokalen Anſprüchen überall Genüge getan, aber gleichzeitig eine ſtärkere Zuſammenfaſſung der Kapitalkräfte an we— nigen Börſenplätzen ermöglicht. Das dritte und bedeutendſte Geſetz endlich iſt das Geſetz zur Beaufſichtigung des Kre⸗ ditweſens. Dieſes Geſetz iſt entſtanden aus dem ſogenannten Bankunterſuchungsaus⸗ ſchuß, den der Führer und Reichskanzler ge⸗ gen Ende vorigen Jahres angeordnet hatte. Als Sinn und Aufgabe dieſer Arbeiten hat der Bankunterſuchungsausſchuß ſich in er⸗ ſter Linie von dem Gedanken leiten laſſen, was für die Löſung der uns geſtellten ſchwe⸗ ren Aufgaben praktiſch notwendig iſt. Da⸗ rum iſt auch Kernſtück dieſes Geſetzes wie⸗ derum die Zuſammenfaſſung aller bank⸗ und kreditpolitiſchen Kräfte, ſparſames Haushal⸗ ten mit den vorhandenen und anfallenden Geldern, das heißt Vermeidung unſicherer Geſchäfte, Herabdrückung der Unkoſten, bei⸗ des Dinge, die für die Senkung des Zins⸗ fußes weſentlich ſind, zweckmäßige Arbeits⸗ teilung des Bankapparates, Vermeidung von ungeregelter und unlauterer Konkur- renz, Sicherung des kleineren und mittleren Kreditbedarfes, angemeſſene regionale Ver⸗ teilung der Kredite, kräftige Beſchränkung der ſpekulativen Geſchäfte und Sicherſtellung einer Barliquidität im Intereſſe der Sparer und Geldgeber und ferner größere Publizi⸗ tät der Bankbilanzen. Damit wird die Füh⸗ im nationalſozialiſtiſchen Geiſte für die wei⸗ tere Zukunft gewährleiſtet, und der deutſche Sparer und Geldeinleger weiß damit, daß ihm künftig die größtmögliche Sicherheit für ſein Eigentum gegeben iſt. WRA mal wörtlich ſeine Erklärung in der Kam— mer, wo er betont hatte, daß für den Fall einer Volksabſtimmung zugunſten des Status quo die volle Souveränität über das Saar— gebiet rechtlich und tatſächlich auf den Völ— kerbundsrat übergehen würde. Wenn eines Tages die Saarbevölkerung den Wunſch ha— ben ſollte, zum Reich zurückzukehren, dann wäre es Sache des Völkerbundes. darüber zu entſcheiden. Nach Laval ſprach der engliſche Großſiegelbewahrer Eden. Auch er betonte, daß England die Vor— ſchläge des Dreier-Ausſchuſſes ihrem vollen Inhalt nach annehme. Er rühmte die ſtaats— männiſchen Fähigkeiten des Vorſitzenden Aloiſi, der ſich um den Völkerbund und den Frieden verdient gemacht habe. Er hoffe, daß die Einigung ein gutes Vorzeichen für die ſpäteren Beziehungen zwiſchen den bei⸗ den Staaten und für die friedliche Entwick— lung in Weſteuropa ſei. Der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar Lit⸗ winow ſuchte dann in längeren Ausfüh⸗ rungen vom Standpunkt des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes der Völker aus die Möglich⸗ keit einer zweiten Abſtimmung im Falle des Status quo als natürlich hinzuſtellen. Dann ſprachen nacheinander die Vertre⸗ ter Polens, Chiles, Mexikos, der Türkei und Portugals. Nach ihnen dankte Knox im Auftrage der Saar⸗Regierung dem Dreier-Ausſchuß für ſeine Arbeit. Das Schlußwort ſprach der Ratspräſident Beneſch. Der Rat hoffe, wünſche und ver⸗ lange, daß die von beiden Seiten abgegebe⸗ nen Verpflichtungen mit gutem Willen durchgeführt werden. Als letzter Redner dankte Baron Aloiſi für die ſeiner Arbeit gezollte Anerkennung. Der Vorſitzende Beneſch ſtellte ſodann feſt, daß der Bericht vom Rat einſtimmig ange— nommen worden ſei. Der ſüdoſteuropäiſche Streitfall Zum Berichterſtatter für den jugofla- wiſch-ungariſchen Streit iſt, wie verlautet, der engliſche Lordſiegelbewahrer Eden be— ſtimmt worden. Das Werk bezahlter Agenten Die Hintergründe der ſeparaliſtiſchen Par- keigründung. Saarbrücken, 7. Dezember. Die Hintergründe der vor wenigen Tagen gegründeten katholiſchen Partei werden als eine Propagandamache entlarvt, bei der der Propaganda-Agent der franzöſiſchen Berg⸗ werksdirektion Roßenbeck die Hand im Spiele hat. Die Tageszeitung„Deutſche Front“ veröffentlicht einen Rechenſchafts⸗ bericht dieſes Herrn Roßenbeck an ſeine vor— geſetzten Dienſtſtellen, u. a. das Büro Fri⸗ bourg, der ausführlich auseinanderſetzt, welche Aufgaben ſich Herr Roßenbeck geſetzt hat. Das Schriftſtück laſſe keinen Zweifel darüber, daß die bisherigen Machenſchaften der„Neuen Saarpoſt“ ausſchließlich von franzöſiſchen Propagandageldern finanziert wurden und daß die Gründungsverſamm— lung des„Deutſchen Volksbundes für chriſt— liche und deutſche Kultur“ beſtellte Arbeit Roßenbecks war. Sie war ein Betrug an dem größten Teil der Eingeladenen, die in autem Glau⸗ ben der Einladung folgten, weil ſie nicht wußten, zu welch verbrecheriſchen Zielen ſie von den bezahlten franzöſiſchen Agenten mißbraucht wurden. Die neue katßoliſche Partei dürfte durch dieſe Entbüllangen den Todesſtoß erhalten haben, nachdem die vei⸗ den Biſchöfe von Trier und Speyer bereits eindeutig gegen ſie Stellung genom— men haben. Der Führer besucht Mackenſen Ehrung des letzten Generalfeldmarſchalls des alten Heeres Falkenwalde bei Stettin. 7. Dez. Dem Armeeführer und letzten General- feldmarſchall des alten Heeres, Generalfeld⸗ marſchall von Mackenſen. wurde aus Anlaß ſeines 85. Geburkskages eine außer- ordenkliche Ehrung bereitei. Der Führer und eichskanzler Hikler begab ſich in Beglei- tung des Keichswehrminiſters. General- oberſt von Blomberg, des Chefs der Heeres⸗ leitung General der Arkillerie Freiherr von Fritſch, und des Reichsaußenminiſters Frei⸗ herr von Neurath nach Jalkenwalde in Pommern, um dem greiſen Generalfeldmar⸗ ſchall perſönlich die Glückwünſche des deuk⸗ ſchen Volkes zu überbringen. In Begleitung des Führers befanden ſich außer den genannten Herren unter anderem der Adjutant, Obergruppenführer Brückner, der Reichspreſſechef Dr. Dietrich und der Adjutant der Wehrmacht beim Führer, Ma⸗ jor Hoßbach. Auf allen Stationen und an den Bahndämmen wurden dem Führer ſtürmiſche Ovationen bereitet. Auf der Kraftwagenfahrt von der Bahnſtation Pö⸗ litz wurde der Führer ſeitens der Bevölke⸗ rung ebenfalls lebhaft begrüßt. Der Generalfeldmarſchall, der die Uni⸗ form ſeines alten Huſaren⸗Reaiments trug, empfing den Führer bereits an der Tür ſei⸗ nes Hauſes, umgeben von ſeiner Familie. rung des deutſchen Bank und Kreditweſens Der Führer ſprach dem Generalfeldmarſchall in überaus herzlichen Worten den Glückwunſch des geſamten deutſchen Volkes aus, worauf der Jubilar in bewegten Wor⸗ ten für die Ehrung, die ihm ſo überraſchend zuteil geworden ſei, dankte. Er brachte da⸗ bei zum Ausdruck, daß er dieſen Dank mit um ſo größerer Freude ausſpreche, als er in den langen Jahren ſeines Lebens nichts an— deres getan habe, als ſeinem Vaterlande zu dienen. Keine größere Ehrung hätte ihm an ſeinem Lebensabend zuteil werden kön— nen, als hier den Beſuch des Reichsober— hauptes in ſeinem Hauſe zu ſehen. Dann ſprach der Reichswehrminiſter Ge⸗ neraloberſt von Blomberg dem Gene— ralfeldmarſchall die Glückwünſche der deutſchen Wehrmacht aus. Der Generalfeldmarſchall dankte auch dieſem für die ſa ehrend dargebrachten Wünſche der Wehrmacht. General der Artillerie von Fritſch, der Chef der Heeresleitung, überbrachte die Glückwünſche des Reichsheeres und teilte mit, daß das Reichsheer dem Generalfeld— marſchall ein Reitpferd zum ſtändigen Ge⸗ brauch als Geſchenk darbringe. Anſchließend ſprach Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath ſeine Glückwün⸗ ſche aus. Nach den zahlreichen Gratulationen zogen ſich der Führer und der Generalfeldmarſchall zu einer längeren Unterhaltung zurück. In⸗ zwiſchen hatte ſich vor dem Geburtstags⸗ fürn eine große Menge eingefunden, die in türmiſche Heilrufe ausbrach, als ſich der Führer mit dem Generalfeldmarſchall und deſſen Familienangehörigen auf der Frei⸗ treppe des Hauſes zeigte. Um 13 Uhr trat der Führer mit ſeiner Begleitung die Rück⸗ fahrt nach Pölitz an, von wo aus die Wei⸗ terreiſe mit der Bahn nach Berlin erfolgte. Einreiſeverbot ins Saar⸗ gebiet für 5A und 89 Neuſtadt a. d. dt., 7. Dezember. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanz— lers, Bürckel, erläßt folgende Anordnung: „An alle SA- und SS-Männer im Reich! Kommuniſten und Emigranten verſuchen unter dem Hinweis, daß aus dem Reich „größere Trupps“ von SA- und SS-Män⸗ nern in das Saargebiet kämen, die Oeffent— lichkeit wieder von angeblichen deutſchen Putſchabſichten zu unterrichten. Um auch dieſe Zweckmeldung von vorn— herein entſprechend zu beleuchten, wird an— geordnet: Allen S A- und S8 Männern iſt es ſtrengſtens untkerſagt, in das Saargebiet ein- zureiſen, gleichviel aus welchem Grunde dies geſchehe, es ſei denn, daß es ſich um Abſtimmungsberechtigte handelt. Dieſe ha- ben ſich ſelbſtverſtändlich an den vorge- ſchriebenen Einreiſekermin zu halken. Wer trotz dieſer Anweiſung den Verſuch macht, in das Saargebiet einzureiſen, wird von der zuſtändigen Parteidienſtſtelle ſoſorf zur Rechenſchaft gezogen. Neuſtadt-Haardt, den 6. Dezember 1934. gez, Bürckel. Saarbevollmächtigter des Reichskanzlers.“ Gottfried Feder abberufen Berlin, 7. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hat den Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſte⸗ rium, Diplomingenieur Profeſſor Gottfried Feder, unter gleichzeitiger Abberufung von dem Amt als Reichskommiſſar für das Siedlungsweſen unter Gewährung des ge— ſetzlichen Wartegeldes in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt. N ECC. dbb Velennt Euch zur Voltsgemeinſchaft am Tag der nationalen Solidarität! 7Cãũũ v Der Eroberer von Niga General von Hutier f. Berlin, 7. Dezember. Im Alter von 77 Jahren iſt in den Räu⸗ men des Nationalen Klubs in Berlin Gene— ral der Infanterie von Hutier nach einem Schwächeanfall infolge Herzſchlages verſchieden. Oskar von Hutier wurde am 27. Auguſt 1857 in Erfurt als Sohn eines preußiſchen Majors geboren. Seine Erziehung genoß er im Kadettenkorps. Im Alter von 18 Jahren trat er als Leutnant in das Infanterie-Re⸗ giment 18 ein. Seit 1889 war er General— ſtabsoffizier. 1912 wurde er zum Kom— mandeur der 1. Gardediviſion ernannt, die er nach Ausbruch des Weltkrieges auch ins Feld führte, erſt auf dem Vormarſch im Weſten im Verband der Armee Bülow, dann in den ſchweren Kämpfen an der Mer, in der Winterſchlacht der Champagne. Wei⸗ teſten Kreiſen des deutſchen Volkes wurde Hutier dadurch bekannt, daß unter ſein em Oberbefehl im September 1917 Riga einge⸗ nommes wurde. Seiner Führung iſt auch die überraſchende Beſetzung der Inſeln Oeſel und Dagö zu verdanken. Im Frühjahr 1918 führte er die 18. Armee bei der großen Offenſive im Weſten vor die Tore von Amiens. Im Januar 1919 nahm er ſeinen Abſchied. In der Nachkriegszeit hat er ſich führend in den Vereinigungen der deutſchen Offiziere betätigt. Der Streit um die Flottenſtärke Abberufung der amerikaniſchen Abordnung. Waſhington, 7. Dezember. Die amerikaniſche Regierung wird die Kündigung des Flokten vertrages durch Ja⸗ dan dahin auslegen, daß Japan die Lon⸗ döner Verhandlungen zu beenden wünſche. Sie wird daraufhin die amerikaniſche Ab- 'rdnung abberufen. Die Lage ſei durch die Kündigung ſo grundlegend geänderk, daß die amerikaniſche Regierung neue Entſchlüſſe aſſen und hierzu eingehende Erwägungen znſtellen müſſe. Die amerikaniſche Regie- tung hoffe jedoch, daß ſich innerhalb der wei Jahre, während der Verkrag in Kraft bleibe, ein Weg finden laſſe, der ſowohl die Begrenzung der Seerüſtungen wie die po. ikiſche Stabilität auf den Welkmeeren ver⸗ bürge. Unzweifelhaft betrachtet Amerika Japan, als verantwortlich für den Abbruch der in⸗ lernationalen Beſprechungen und wird ſich auf weitere Unterhaltungen in London jetzt nicht einlaſſen, da ſie Japan keinesfalls das Recht auf eine gleich ſtarke Seerüſtung ver⸗ fraglich zugeſtehen will. Futtereinſäuerung 10 Millionen Rm für Silobau. Berlin, 7. Dezember. Der Miniſterpräſident im Reichsernäh⸗ tungsminiſterium. Dr. Liehr, teilt im Hauptblatt des Reichsnährſtandes mit, daß die nationalſozialiſtiſche Reichsregierung einen weiteren Schritt zur tatkräftigen För⸗ derung ſachgemäßer Grünlandwirxtſchaft Rund neuzeitlicher Futterhaltbarmachung ge⸗ tan habe Sie ſei dabei von der Erkenntnis ausgegangen, daß nur durch eine umfaſ⸗ ſende Förderung des Eigenfutterbaues in Verbindung mit neuzeitlicher Futterein⸗ ſäuerung und Neuwerbung das im In⸗ tereſſe der Sicherung der Nahrungsmittel freiheit unſeres Volkes erſtrebte Ziel in ab⸗ ſehbarer Zeit erreicht werden kann. Die Reichsregierung habe im Intereſſe dieſes Zieles zur Gewährung von Zuſchüſſen zum Bau von Enkſäuerungsbehältern für das laufende Haushaltsjahr zuſätzlich chioch 4,5 Millionen RM zur Verfügung ge⸗ tellt. Mit dieſen Mitteln werde es möglich ein, den bisher vorhandenen Siloraum von rund zwei Millionen Kubikmeter um 3625 Kubikmeter zu vermehren. Die Reichsregie⸗ rung wolle zugleich eine Futtervorratswirt⸗ ſchaft ermöglichen. Der für den Einzelbe⸗ trieb bisher geltende Höchſtheihilfeſatz von 200 RM wurde auf 1000 RM erhöht. Aus Südſlawien ausgewieſen Tauſende von Ungarn verkrieben. Budapeſt, 7. Dezember. In Szeged traf ein neuer Sonderzug aus Südſlawien mit ungefähr 1000 ausgewieſe⸗ nen Ungarn ein. Auch dieſe mußten alles zurücklaſſen und konnten nur einige Klei— dungsſtücke mit ſich nehmen. Drei kleine Kinder mußten ohne Eltern und Angehöri— gen die Reiſe mitmachen. Auch blinde Greiſe wurden ausgewieſen. Nach Erklä— rungen der Angekommenen warten an den ſüdſlawiſchen Grenzſtationen Tauſende von Neuausgewieſenen unter Aufſicht von Gen⸗ darmerie auf den Abtransport nach Ungarn— Unglück an der Schranke Der Schnellzug Paris— Wien mit einem Laſtkraftwagen zuſammengeſtoßen. Stuktgart, 7. Dezember. Der Schnellzug d 37 Paris Wien ſtieß auf einem Bahnübergang am Bahnhof Vai hingen—Enz(Würktemberg) mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Die Lokomokive, der Packwagen und der erſte Perſonenwa⸗ en enkgleiſten und ſtürzten um. Der Laſt⸗ raftwagen wurde vollkommen zerkrümmert. Seine beiden Inſaſſen, ſowie der Lokomokiv⸗ führer und der heizer des Zuges kamen ums Leben. Hilfszüge aus Mühlacker und Stuttgar waren bald nach dem Unfall zur Stelle. Die Hauptgleiſe der Strecke Pforzheim—Stutt: gart wurden geſperrt, und der Verkehr wurde über Heilbronn umgeleitet. Die Rei⸗ ſenden des Zuges wurden in Kraftomnibuf⸗ ſen nach Stuttgart weitertransportiert. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß die Bahnſchranken nicht geſchloſſen waren. Familiendrama Bamberg, 7. Dezember In einer Wohnbaracke ereignete ſich eine ſchreckliche Tat, die dem 35 Jahre alten ar⸗ beitsloſen Hilfsarbeiter Georg Bauer, der Vater von vier Kindern iſt, das Leben ko— ſtete. Zwiſchen den dort wohnenden beiden Brüdern Franz und Georg Bauer kam e— im Hausflur wegen familiärer Angelegen— heiten zu einer Auseinanderſetzung, di— ſchließlich zu Tätlichkeiten führte. Plötzlich zog der 27jährige Jranz Baue ein Meſſer und brachte ſeinem Bruder einen Stich in die Herzgegend bei. Der Schwer. verletzte konnte hilferufend mit Mühe noch einige Schritte machen und ſank dann ſeinen herbeigeeilten Frau in die Arme und ſtarl bald darauf. Der Täter ſtellte ſich kurz nach der Tat ſelbſt der Polizei. nahmen nicht einlöſten. das Geld, ſo daß der Angeklagte viele tau— geklärt.) Aus Heſſen und Naſſan * Frankfurt a. M., 7. Dez.(Betrü⸗ geriſcher Kapitalnachweis.) Wegen fortgeſetzten teils vollendeten, teils verſuchten Betrugs verurteilte die Große Strafkammer den 33jährigen Reinhold Dörrenbächer zu 10 Monaten Gefängnis und erließ Haft⸗ befehl wegen Fluchtverdachts. Der Angeklagte war Geſchäftsſührer der Kapitalnachweis G. m. b. H., die im November 1932 eröffnet wurde und nach einem Jahr ihren Betrieb einſtellte. Es handelte ſich um die Fortſetzung der Internationalen Finanzpropaganda, deren Leiter zu Beginn dieſes Jahres wegen Dar⸗ lehensbetrügereien zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden iſt. Die Kapitalnachweis GmbH. wußte nach dem jetzt gegen D. er⸗ gangenen Urteil durch Inſerate den Glauben im Publikum zu erwecken, daß man es mit einem Geldgeber oder doch mit einer Firma zu tun habe, die direkt mit Geldgebern in Verbindung ſtehe. Dies war aber nicht der Fall. Die Darlehensſuchenden, die ſich auf die Inſerate gemeldet hatten, mußten Be⸗ arbeitungsgebühren entrichten und erhielten dann eine Nachnahmeſendung, in der ſich die Adreſſen von Geldgebern oder Vermittlern befanden, die neue Gebühren verlangten. Bei der Geſellſchaft lagen 1200 Anträge von Dar— lehensſuchenden vor, von denen 400 die Nach— Die übrigen zahlten ſend Mark auf dieſe verwerfliche Weiſe„ver— diente“. * Wiesbaden, 7. Dez.(Billige Drei⸗ Pfund⸗ Brote.) Auf Grund einer vom Getreidewirtſchaftsverband von dem Regie⸗ rungspräſidenten in Wiesbaden als Preis⸗ überwachungsſtelle einberufenen Beſprechung mit den Vertretern des Backgewerbes und der Deutſchen Arbeitsfront wird die Herſtellung eines billigen Drei-Pfund-Brotes, die in Frankfurt a. M. von einigen Betrieben vor— übergehend eingeſtellt worden war, nun wie⸗ der aufgenommen, und jetzt auch in Wies— baden eingeführt. Das Brot weiſt ein Gewicht bon 1500 Gramm auf und wird zum Preiſe oon 42 Pfennigen abgegeben. Es wird aus 70 Prozent Roggenmehl und 30 Prozent Wei⸗ zenmehl beſtehen und in viereckiger Form hergeſtellt, was die Herſtellungskoſten ver⸗ mindert, auf Güte und Geſchmack aber ohne Einfluß iſt. ** Wiesbaden, 7. Dez.(Rommerzien⸗ rat Brockhues freigeſprochen.) Der Generaldirektor der Chemiſchen Werke Brock⸗ hues in Niederwalluf, Dr. Brockhues, und ſein Mitangeklagter, Direktor Luh, wurden von der Anklage der Bilanzfälſchung und der handelsrechtlichen Untreue freigeſprochen. Die Koſten des Verfahrens trägt die Staats- kaſſe. Es heißt in der Arteilsbegründung, daß eigentliche Bilanzfälſchung nicht nachweis⸗ bar ſei. Allerdings ſei die Buchführung, für die Brockhues verantwortlich gezeichnet habe, als fahrläſſig zu bezeichnen. Die Kreditent⸗ nahme des Direktors Luh habe nachweislich im Intereſſe der Geſellſchaft gelegen. Darmſtadt, 7. Dez.(Die bſtähle auf⸗ In den letzten Wochen wurde in Darmſtadt kurz aufeinanderfolgend eine Serie von Kellereinbrüchen verübt und eine Anzahl Schaukäſten erbrochen und ihres In⸗ halts beraubt. Durch die intenſive Ermitt⸗ lungsarbeit der Kriminalpolizei konnten nach wenigen Tagen eine Reihe von jungen Leu⸗ ten aus Darmſtadt, die alle bereits vorbeſtraft ſind, als Diebe feſtgenommen werden. Sie kamen ohne Ausnahme in Unterſuchungshaft. — Desgleichen wurden zwei Faſſadenkletterer feſtgenommen, die vor etwa 14 Tagen von einem Balkon im 1. Stockwerk einen dort aufgehängten wertvollen Damenmantel und eine Jacke geſtohlen hatten. Auch in dieſem Falle handelt es ſich um zwei vorbeſtrafte junge Männer aus Darmſtadt. Sie wurden in Unterſuchungshaft genommen.— Im In⸗ tereſſe der kriminalpolizeilichen Aufklärungs⸗ arbeit wird demnächſt dazu übergegangen wer⸗ den, Namen von Perſonen, die, wie vor⸗ ſtehend, ſchon wiederholt mit dem Straf⸗ gelen in Konflikt gekommen waren, zu ver⸗ öffentlichen. N(Photo a Scherl) Aus der Wehrmacht: Freizeit des Soldaten. Behaglich eingerichtete Räume im Kameradſchaftsheim bieten dem Soldaten in ſeinen freien Stunden Entſpan⸗ nung und Erholung: 1 0 liegen auf, Spiele ſtehen zur Verfügung, auch ein adio fehlt nicht. a handelt, der vor einem Monat abends auf der Rheinſtraße gegenüber der Brauerei Rum mel das Leben eines Mädchens forderte, wäh⸗ rend ihre Begleiterin noch ſchwer verletzt in, Krankenhaus liegt. An jenem regneriſchen Abend fuhr der 25jährige J. C. van der Lin⸗ den aus Rotterdam von Laufach bei Aſchaf⸗ fenburg kommend, durch die Rheinſtraße in Richtung Griesheim. Er glaubte ſich hinten dem Rheintor bereits außerhalb der Stadt. hatte etwa 50 Km. Stundengeſchwindigkei und fuhr ziemlich in der Mitte der breiten Straße, als plötzlich zwei Perſonen einige Meter vor ihm auftauchten. Obwohl er ſo⸗ fort das Steuer herumriß und bremſte, dabe unglücklicherweiſe auch noch hupte, ſtockten die beiden Mädchen und wurden von dem ſchleu⸗ dernden Wagen umgeriſſen. Der Angeklagt; beteuert ſeine Unſchuld. Die Mädchen hatter unter einem Schirm die Straße überqueren wollen und wohl nicht genügend achtgegeben Der Holländer wurde wegen zu ſchnellen Fah⸗ rens zu vier Monaten Gefängnis verurkeilt — In zweiter Verhandlung gegen van der Linden handelt es ſich um ein Vergehen gegen das Deviſengeſetz. Das Arteil wird in acht Tagen gefällt. Mainz, 7. Dez.(Warnung für Denunzianten.) Der Präſident der Reichsbahndirektion Mainz gibt als Warnung an alle Amtsgenoſſen, ſich vor leichtfertigen Anſchuldigungen von Berufskameraden zu hü⸗ ten, im Amtsblatt bekannt, daß ein Beamter des Zugdienſtes wegen falſcher Anſchuldigung eines Amtsgenoſſen von der Ditziplinarkam⸗ mer in Frankfurt a. M. zur Strafe der Dienſtentlaſſung unter Belaſſung eines Teils ſeines erdienten Ruhegehalts verurteilt wurde Der Reichsdiſziplinarhof als Berufungsinſtan; hat die Strafe in eine Strafverſetzung und 200 Mark Geldſtrafe gemildert. Der Prä⸗ ſident betonte in ſeiner Mitteilung, daß gegen das Denunziantentum mit aller Strenge ein. geſchritten werden wird. Letzte Nachrichten Franzöſiſch⸗ruſſiſcher Vertrag Genf, 7. Dezember. Wie nachträglich in Genf bekannt wird, ſt zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval und dem ruſſiſchen Volkskommiſſar Litwinow ein Vertrag geſchloſſen worden, worin Rußland und Frankreich ſich ver ⸗ pflichten, keine Verhandlungen über zwei ⸗ ſeitige Verträge zu führen, ohne ſich vorher miteinander in Verbindung zu ſetzen und zy beſprechen. die Wehrmacht am „Tag der nationalen Solidarität“ Berlin, 7. Dezember. Am„Tag der nationalen Solidarität“ veranſtaltet die Wehrmacht in allen Stand⸗ orten eine eigene Sammelaktion innerhalb der militäriſchen Verbände. Die geſammel⸗ ten Beträge werden der Reichsführung des Winterhilfswerkes zugeführt. Unberührt davon bleibt die Beteiligung der Beamten des höheren Dienſtes der Wehrmacht an der unter Führung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda ſtattfin⸗ denden allgemeinen- Sammelaktion. goziale Einſtellung Krupp verzichtet auf Dividende zugunſten der Gefolgſchaft und der inneren Stärkung. Eſſen, 7. Dezember. Das Geſchäftsergebnis der Krupp⸗Werke weiſt nach langer Kriſenzeit für das ver⸗ floſſene Jahr im ganzen genommen erſtma⸗ lig einen beſcheidenen Gewinn aus. Auf Wunſch der Familie Krupp ſoll die Aus⸗ ſchüttung einer Dividende nicht erfolgen. Der Gewinn ſoll vielmehr zur inneren Stärkung der Firma verwandt werden, fer⸗ ner will die Firma auch die Gefolgſchaft an dem beſſeren wirtſchaftlichen Ergebnis der Arbeit beteiligen. Den Werksangehörigen des Geſamtunternehmens ſoll einmalig eine beſondere Zahlung zugewieſen werden, de⸗ ren Höhe ſich nach der Dauer der Zugehö⸗ rigkeit zur Firma richtet. Die Zuwendung beträgt für Arbeiter 10 bis 40 RM und für Angeſtellte 10 bis 25 v. H. des Monatsein⸗ kommens. Auslands⸗Nundſchau Einberufung des Memel⸗Landkages. Der Gouverneur des Memelgebietes haf eine Verfügung unterzeichnet, wonach der memelländiſche Landtag auf den 13. Dezem ber zu der angekündigten außerordentlichen Sitzung einberufen wird. Nach dem Memel⸗ ſtotut iſt der Gouverneur verpflichtet, den Landtag ſpäteſtens vier Wochen nach der Bildung eines neuen Direkto ums zuſam. menzuberufen. Beim Direktorlum Reisgy⸗ wählte Navakas ſeinerzeit den ſpäteſt mög⸗ lichen Tag, weil er das Mißtrauensvotum, dos unausbleiblich war, möglichſt hinaus. ſchieben wollte. Jetzt hat der Gouverneu! den Landtag eher zuſammenberufen. O. man daraus ſchließen kann, daß die li tauiſche Regierung diesmal nicht die Ab. 18 hat, den Landtag gewaltſam in feiner rbeit zu hindern, bleibt abzuwarten. D. A. Nl. 2 1150 gie deutſche Spielzeuginduſtrie hat in die⸗ ſen Wochen, wie Ae vor ihre große Zeit: ihre Erzeugniſſe ſind ſehr begehrt und erregen, wo immer ſie öffent⸗ lich ausgeſtellt werden mögen, die Bewun⸗ derung und die Freude von groß und klein. elbſt von ſolchen, die nicht gleich in der Lage find, ſich die ſchönen Spielwaren zu kaufen. Die Großinduſtrie iſt natürlich nicht jetzt erſt mit ihren Spielwaren auf den Markt gekom⸗ men; ſie hat alles ſeit langem fertig, und auch der Einzelhändler hat längſt alles auf Lager und beginnt nunmehr zu zeigen, was für verhältnismäßig geringes Geld erſtanden werden kann. Die Spielzeugausſtellungen meh⸗ ren ſich, und das nicht nur in den Groß⸗ ſtädten, ſondern auch— wenn auch in be⸗ ſcheidenerem Maße— in kleineren Orten: denn Kinder, die ſpielen und zu Weihnachten Spielzeug geſchenkt bekommen möchten, gib! es in der ganzen Welt. Und in der ganzen Welt wird das deut. ſche Spielzeug beſonders gerühmt und geſchätzt Die deutſche Spielwareninduſtrie hat, wie g: vieles andere, ſchwere Zeiten durchgemacht, aber es iſt zu hoffen und zu wünſchen, dar ſie ſich bald wieder den Weltmarkt eroberz Bis weit in das Mittelalter reicht die Ge ſchichte des deutſchen Spielzeugs zurück, wobe, zu bemerken iſt, daß ſeine Anfänge natürlich noch viel weiter zurückliegen. Aus alten Chro— niken erfährt man, daß ſchon im 15. un! 16. Jahrhundert nicht nur einfache, ſondern auch ſchon recht kunſtvolle und zum Tei! ſehr koſtſpielige Spielwaren angefertigt wur— den. Die Kinder der Reichen bekamen ganze Ritterturniere, große Jagden mit zahlreichen Getier und vielen Jägern, richtige Jahr⸗ märkte und Meſſen, fremdländiſche Karawa— nen, anſehnliche Wohnhäuſer und mancher— lei anderes, das ins Große ging, geſchenkt Das Material für die Herſtellung der Spiel⸗ waren war vielgeſtaltig: Holz, Weißblech, Zinn, Blei, Meſſing, Elfenbein, Horn, Kno— chen, Pappe, Kautſchuk, Leder, Glas, Por⸗ zellan, Wachs— alles fand im Laufe den Jahrzehnte und Jahrhunderte Verwendung und die Spielwarenherſtellung wurde raſck zu einer beſonders wichtigen Induſtrie Deutſch— lands. Spricht man von Spielzeugſtätten, ſo denk' man zuerſt an Nürnberg, das ſozuſagen di— ganze Welt mit deutſchen Spielwaren ver— ſorgte. Bis in die fernſten Erdteile drang der Ruhm des Nürnberger Spielzeugs und nicht nur der Ruhm, ſondern auch das Spiel— zeug ſelbſt. Aber Nürnberg, ſo bedeutungs— voll es auch war, war durchaus nicht den einzige Urſprungsort guten deutſchen Spiel zeugs: mit ihm wetteiferten Stuttgart und — allerdings ſpäter erſt— Berlin, das flei zige Sonneberg in Thüringen, viele 9 0 in ächſiſchen Erzgebirge(Marienberg, Olbern⸗ l Seiffen Sayda, Grünhainichen u. a.), mehrere Ottſchaften in der Rauhen Alb, das durch ſeine Paſſionsſpiele und ſeine kunſtvollen Holzſchnitzereien berühmte Oberammergau usw. Selbſtverſtändlich wurde nicht überall gleich⸗ wertiges Spielzeug hergeſtellt: neben ſehr fei⸗ nen Spielwaren gab es mittelgute und ganz ſchlichte, aber ſelbſt die primitivſten und in ihrer Einfachheit rührendſten wurden geſchätzt. Was wurde und wird nicht alles hergeſtellt: Puppen, die ſchlafen können und„Papa und „Mama“ ſagen, Holzpferde mit Reitern und Holzpferde ohne Reiter, Blei⸗ und Zinn⸗ ſoldaten, Puppenſtuben mit den dazugehöri⸗ gen Möbeln, geniale Baukäſten, mit deren Steinen und Klötzchen man richtige Schlöſſer nicht etwa bloß Luftſchlöſſer— bauen kann, Küchen mit ſämtlichem Küchenaeſchirr. und 2 1 . e 5 T7 2 4 10 ,, e r 10 n a 48 IN* e een III — D 70 n Holhl n egmienn. alles das gul und möglichſt dauerhaft ge⸗ macht! 1 s Von dem Spielzeug uneres„techniſchen Zeitalters“ braucht nicht erſt lange geredet 10 werden: es iſt uns, da wir es auf Schritt und Tritt. ſehen bekommen, längſt vertraut geworden: da ſind Flugzeuge, Zeppeline,„flie⸗ gende Hamburger“, Automobile, die alle Rekorde ſchlagen, Lokomotiven, 1 die man anheizen kann, Unterſeebovote, aller⸗ modernſte Theater uſw. Neben dieſen nicht für jeden Beutel und jede Geldtaſche erſchwing⸗ lichen Spielſachen werden jedoch die Spiel⸗ waren der„guten alten Zeit“ weiter ihren Wert behalten: die Hampelmänner, die zwit⸗ ſchernden Vögel und laufenden Mäuſe, die Klappern und Schnarren, die Trommeln und Trompeten, die ausgeſtopften Tiere aller Gat⸗ tungen, die Kaufläden und Kaſperletheater uſw. Die Wahl zwiſchen all den wunder⸗ baren Sachen wird keinesfalls leicht ſein, aber ſie muß ſchließlich getroffen werden, denn lei⸗ der iſt es ja nicht ſo, daß einer bloß auf den Weihnachtsmarkt zu gehen braucht, um all die ſchönen Spielſachen, die dort zu haben ſind, in Bauſch und Bogen zu kaufen! Wie ſage ich's 6 meinem Hunde Einige Hinweiſe über falſche und richlige Behandlung des Hundes. In der Abrichtung, Führung und Be— handlung unſerer Hunde herrſchen leider noch geradezu mittelalterliche Begriffe, die es verhindern, das Weſen des Hundes rich— tig zu werten und ihn ſo einzuſchätzen, wie er es verdient. Die ſogenannte anekdotiſche Tierpſychologie Hand in Hand mit einer ge— wiſſen ſentimentalen Teerſchriftſtellerei hat dieſe verkehrte Bewertung unſerer Hunde zuwege gebracht, ſo daß ihr Weſen und ihre Handlungen bei allen Gelegenheiten„ver— menſchlicht“ werden, als ſeien es kleine Her feh und Damen, denen nur die Sprache ehlt. Das Schlimme iſt dabei. daß dieſe Einſtellung zwangsläufig eine fal⸗ ſche Behandlung des Hundes zur Folge hat: denn wenn wir ihm eine Art menſchliches Verſtändnis und Einſicht in unſere Zwecke andichten, kommen wir automatiſch zu einer moraliſchen Bewertung ſeiner Handlungen, ſeiner„Taten und Untaten“, die wir nun in„gute und böſe“ unterſcheiden und je nachdem„belohnen“ oder„beſtrafen“. Dieſe Bewertung iſt verkehrt und bringt den Hundebeſitzer fortgeſetzt in Ungelegen⸗ heiten. Die Forſchungen und tierpſycholo⸗ giſchen Unterſuchungen K. Morſts, nach def ſen Methoden unſere Reichswehrhunde vollendet arbeiten, haben ergeben, daß wir nur dann zu einer vollen Verſtändigung mit unſeren Hunden kommen, wen wir uns in die Umwelt des Hundes verſetzen und uns klarmachen, wie überhaupt der Hund lernt und ſeine Erfahrungen verwertet. Dann fin— den wir leicht Möglichkeiten zu ſeiner Be— einfluſſung und können ſein Verhalten len— ken, ihn zu allen möglichen Arbeiten und Leiſtungen bringen und vor allem zu einer außerordentlichen Arbeitsſicherheit.“ Die moderne Abrichtung— ſeien es nun einfache Verhaltungsmaßregeln für den kleinen Modehund oder die vielſeitigen Dienſte des Gebrauchshundes— geht davon aus, daß jeder Hund von Natur aus zu⸗ nächſt ſeinen Trieben nachgeht, weiter jedoch ſeine Erfahrungen raſch verwertet Zärtlichkeit, Angſt. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag. Halle(Saale) Heinrich Leuthold zuckte die Achſeln: „Ich weiß auch nicht, Herr Oldvörde. Nur das eine weiß ich, man muß der Zeit vertrauen.“ * * Es war ein warmer Apriltag, an dem Konſtantin Old⸗ vörde endgültig abreiſen wollte. Sein Gepäck war fertig. Es war nichts mehr zu tun. Nur das eine noch: Abſchied zu nehmen von Bettina. Bettina lag in ihrem Liegeſtuhl draußen in dem Gärtchen des Leutholdhauſes. Der Schnee war völlig weggetaur. An den geſchützten Stellen an der Mau brachen grüne Spitzchen hervor, kündeten das ewige Werden und Keimen der lebendigen Natur. Bettina ſah mit müdem Blick vor ſich hin. Die Berge lagen in einem weichen, bläulichen Dunſt. Alle Linien waren zart gelöſt. Die Starrheit des Winters ſoar ge⸗ wichen. Die Matten und Berge ſchienen ſich auflöſen zu wollen in dieſer zitternden Flut von warmem Licht. Wie liebte ſie ſonſt dieſen Vorfrühling hier in der Heimat! Und wie weh tat er jetzt? Er machte alles ſehnſüchtig und matt. Konſtantin Oldvörde tam ſchnell vom Haus durch den Garten. Sie fühlte jetzt ein Zittern durch ſich gehen. Run bſchied zu nehmen. Wie weh das tat dennoch: Beſſer, er ging, als daß ſie noch länger die Qual kam er, der Selbſtbeberrſchung trua. . und Marilka.“ 156 Er fuhr zurück: hat mich freigegeben!“ ich habe gedacht...“ die Farbe. Kamerad?“ 6 es mir beſſer ging.“ Sie ſah ihn an. tat! Und Demut: „Bettina“— er ſetzte ſich neben ſie, nahm ihre Hände. „Bettina, ich gehe nun fort. Soll es ſo ſtumm zwiſchen uns beiden bleiben, Bettina? Haben Sie nicht ein gutes Wort für mich auf den Weg?“ Er ſah ſie drängend an. In ſeinen Augen war Bitte, Da ſagte Bettina Leuthold mühſam: „Ich wünſche Ihnen viel Glück, Konſtantin „Mir und Marilka? Aber um Gottes willen, Bettina, zwiſchen mir und Marilka iſt doch alles aus. Marilka hat eingeſehen, daß ſie nicht die richtige Frau für mich iſt. Sie Bettina ſah Konſtantin ſtarr an: „Sie freigegeben? Das habe ich nicht gewußt. Und „Was haben Sie gedacht, Bettina? Sagen Sie es mir! Ich bitte Sie, ſagen Sie es mir!“ Auf ihrem ſchmal gewordenen Geſicht kam und ging „Ich kann nicht“, flüſterte ſie peinvoll. Da nahm Konſtantin wieder ganz feſt ihre Hände: „Bettina, einmal haben Sie ſoviel tun wollen, um mein Leben zu retten. Und wenn mein Leben jetzt davon abhinge, daß Sie mir ſagen, was Sie gedacht haben? Wenn ich nicht fortgehen kann, ohne daß es klar zwiſchen uns geworden iſt? Werden Sie dann auch noch ſchweigen, Bettina? Sind Sie nicht mehr mein guter, ehrlicher Da nahm ſich Bettina Leuthold zuſammen: „Konſtantin, ich habe gedacht, Sie gingen von hier zu Marilka. Sie hätten nur aus Pflichtgefühl gewartet, bis In ihren großen und ſchönen Augen ſtand wieder jene ernſte, unabänderliche Liebe. Und er fühlte es mit tiefer „Bettina, ich habe heute kein Recht, von der Zukunft und imſtande iſt, ſein Triebverhalten zu ändern. Er lernt alſo auch, ob zum Beiſpiel Hinaufklettern auf den Seſſel angenehm oder unangenehm iſt. Wünſchen wir nicht, daß unſer Hektor auf dem Seſſel liegt, weil uns Hundehaare unangenehm ſind, ſo kön⸗ nen wir das unſerem Hunde nicht erzählen, ſondern wir ſchaffen eine ſogenannte Ver⸗ knüpfung zwiſchen dem Hinaufklettern auf Sofa oder Seſſel mit einer unangenehmen Erfahrung, die der Hund hierbei macht. Dieſe Verknüpfung heißt für den Hund: Auf den Stuhl klettern tut weh und iſt unangenehm— und er ver⸗ meidet in Zukunft das Unangenehme. Wür⸗ den wir jedoch den Hund„beſtrafen“, nach⸗ dem er ſchon auf dem Seſſel liegt, ſo bildet das eine ganz andere, unerwünſchte Ver⸗ knüpfung: Das Hereinkommen von Herr⸗ chen, wenn ich ſo ſchön auf dem Seſſel liege, iſt unangenehm, denn er wirft mich herun⸗ ter und haut mir die Jacke voll— infolge— deſſen will ich mich ein andermal ſchnell un⸗ ters Sofa verkriechen. Dieſe ohne zeitliche Uebereinſtimmung mit dem unerwünſchten Verhalten des Hun⸗ des erfolgte„Beſtrafung“ verhindert nie— mals die Wiederholung des urſprünglichen Fehlers, denn das Hinaufklettern auf den Seſſel iſt nach wie vor angenehm, unange⸗ nehm iſt ſtets nur die Rückkehr von Herr— chen oder Frauchen— das nächſte Stadium iſt dann die berühmte Handſcheu. Eine„Strafe“ zum Beiſpiel durch Vor⸗ eigen etwa eines vorher zerbiſſenen Gegen— fande iſt immer ſinnlos, da der Hund nur ſolche Einwirkungen verknüpfen und er⸗ fahrungsgemäß verwerten kann. die in zeit⸗ licher Uebereinſtimmung mit der entſpre⸗ chenden Handlung des Hundes ſtehen. Wenn wir den Hund derart als ein trieb— gebundenes, aber lernfähiges Gegenwarts— tier ſehen, wie Moſt ſagt, kommen wir von ſelbſt zu einer viel milderen Behandlung im allgemeinen; denn wir wiſſen, daß auch unſere„intelligenteſten“ Hunde in ihren Na⸗ turtrieben aufgehen. Deshalb kommt es nicht darauf an, den Hund mit menſchlichen Moralbegriffen zu werten— Pflichtgefühl, Lohn, Strafe uſw.— ſondern ſeine Triebe ſo zu lenken und umzuformen, wie wir es billigerweiſe verlangen dürfen, damit der Hund ſich reibungslos unſerer Umwelt ein⸗ fügt. Neues aus aller Welt Schwerer Kraftwagenunfall. Der Perſo. genkraftwagen des Reiſenden Eigner aus München fuhr an der unbeſchrankten, mit Warnkreuzen und Warntafeln verſehenen ſchienengleichen Ueberführung beim Bahnho Perlach trotz guter Sicht in einen Arbeits, zug. Der Kraftwagen, den Eigner ſteuerte wurde zertrümmert. Ein Wagen des Ar. beitszuges entgleiſte. Während Eigner unk ſeine Frau nur leichtere Verletzungen davon. trugen, war der ſechsjährige Sohn Rober ſofort tot. 5 Auch ein Weltrekord. Einen einzigartiger Rekord hat die auf dem Gute Zollhaus be, Kempten ſtehende Herdebuchkuh„Agathe aufgeſtellt, indem ſie in 342 Tagen eine Milchmenge von 17 052 Kilo lieferte. Sie ha damit den bisher von einer kanadiſchen Kul gehaltenen Weltrekord von 16 000 Kilo wei überboten. Der Durchſchnittsertrag einer guten Milchkuh beträgt etwa den fünfter Teil dieſer Milchmenge. zu jprechen. verwirrt. raden?“ Ihnen Drei Köpfchen. langen, Die Bluter⸗rantheit. Die selten vortom⸗ mende Bluter⸗Krankheit äußert ſich darin, daß auch die geringſte Verletzung zum Verbluten führen kann, weil das Blut nicht gerinnen will. Das Blut der Bluter, wie die Kran⸗ ken, die an dieſer Erſcheinung leiden, genannt werden, iſt vom normalen Blut nicht zu unter⸗ ſcheiden. Nur Männer werden von der Krank⸗ heit befallen, aber Frauen können ſie weiter vererben. Die Krankheit vererbt ſich aus⸗ ſchließlich auf den Sohn der Tochter. Ein Heil⸗ mittel gegen das Leiden iſt bisher noch nicht entdeckt. Wird den weiblichen Mitgliedern der Bluterfamilien das Heiraten verboten, muß die Krankheit allmählich verſchwinden. Die Kapelle der 58 Leibſtandarte ir Danzig. Die Kapelle der SS⸗Leibſtandart⸗ Adolf Hitler gab auf ihrer Oſtlandfahrt in Danzig unter Leitung des Muſikmeiſter⸗ Müller⸗John ein großes Konzert, dem u. a. Gauleiter Forſter, Senatspräſident Greiſer und der Führer der Danziger SS,. Brigade⸗ führer Koppe, beiwohnten. Die glänzenden Darbietungen der hervorragenden Kapell— erweckten immer neue Begeiſterungsſtürmt der Tauſende, die den größten Saal Danzigs, die Meſſehalle, bis auf den letzten Platz füll⸗ ten. Das Konzert wurde am Dienstag in Danzig-Langfuhr wiederholt. Von einer Skeinlawine getötet. Ueber dit Weißbachklamm bei Strobl(Salz, kammergut) ging infolge plötzlichen Tauwet⸗ ters eine rieſige Steinlawine nieder. Ein zu⸗ fällig vorübergehender Jäger aus Strobf wurde von der Lawine erfaßt. Er fand un⸗ ter den Trümmern den Tod. Seine Leicht konnte nach Wegräumung der Schuttmaſſen geborgen werden. Rieſige Unterſchlagungen. Die gerichtliche Unterſuchung gegen Charles und Joſeph Levy in Paris, die Leiter einer Finanzge⸗ ſellſchaft, hat bisher ergeben, daß die beiden Angeklagten ſeit 1929 für ihre perſönlichen Bedürfniſſe nicht weniger als 60 Millionen Franken veruntreut und vergeudet haben. Drei Todesfälle bei Jußballſpielen. Drei Todesfälle waren, wie aus London ge⸗ meldet wird, bei Fußballſpielen zu beklagen, die am Sonntag in England ausgetragen wurden. In zwei Fällen prallten je zwei Spieler derart mit den Köpfen zuſammen, daß je einer von ihnen tot zu Boden ſank, Bei einem anderen Spiel wurde ein Spieler plötzlich von Ohnmacht befallen und ſtarb nach wenigen Minuten. Ein koſtſpieliger Diamank. Der berühmte Diamant Vonker, der im vorigen Jahre in den ſüdafrikaniſchen Diamantbergwerken ge⸗ funden wurde und auf 75 000 Pfund Ster⸗ ling geſchätzt wird, hat bisher keinen Käufer gefunden. Kein Sterblicher in der Welt ver⸗ mag anſcheinend einen ſolchen Betrag anzu— legen und alle Bemühungen der Londo⸗ ner Diamanten-Vereinigung für den Stein, welcher der größte und teuerſte nach dem „Sullivan“ iſt, einen Käufer zu finden, blie⸗ ben bisher ergebnislos. Für die Geſellſchaft bedeutet die nutzloſe Lagerung des ſo wert⸗ vollen Kleinods in ihren Panzerſchränker einen jährlichen Zinsverluſt in Höhe von 3000 Pfund Sterling. Ein Geſchworener als Bandenmikalid. Bes Eröffnung einer Gerichtsſitzung gegen eins Verbrecherbande in Chermowitz(Rumä⸗ nien) wurde einer der Geſchworenen im Ge richtsſaal verhaftet. Die Feſtnahme erregte großes Aufſehen und führte zu einer Verto gung des Prozeſſes. Nach einer Erklärung des Staatsanwaltes ſollen Beweiſe dafür vorliegen, daß der Verhaftete aktives Mit- glied der Verbrecherbande ſei, gegen die der Prozeß geführt wird. Sie antwortete nicht. ſtrich ihm ganz zart, ganz ſcheu über die Wange. Es war eine Liebkoſung, ſo ſchnell vergangen wie gegeben. Aber er bedurfte keiner anderen Antwort. Jahre heißer, ſtrahlender Sommer. Auf der Weide hinter dem Leutholdſchen Hauſe blühten die Bergblumen ganz hoch. Ein Kind, im bunten Kleidchen, ſaß inmitten der Blumen. Es ſaß da, wie in einem blühenden Walde. Denn es war ſehr klein. Und die duftenden Kräuter und hochſtengligen Blütenſterne reichten ihm bis zu dem goldflimmernden Neben ihm ſaß Bettina. ſchönes blühendes Geſicht war weich, gelöſt. Jetzt ſchaute ſie hinüber nach dem Berghang. Eine frohe Männer⸗ ſtimme rief ihren Namen. Und dort kam Konſtantin Old⸗ vörde mit ſeinem Malgerät vom Walde herunter. Da hob ſie das Kind hoch, daß er es von weitem ſah. Kraftvoll ſtand ſie da. Das Blond ibres Haares miſchte ſich mit dem lichteren Blond des Kinderköpſfchens. Konſtantin Oldvörde ſtand einen Augenblick ſtill, ver⸗ hielt den Blick. Dies Bild dort, die glückſtrahlende Mutter mit dem ſchöner kräftigen Kinde, es war hinreißend ſchön. Es war das ganze Leben für ihn. a Da gatte das Kind den Vater erſpäht. ſtreckte es ſeine Aermchen aus. Ein heller, quietſchendet Laut flatterte in die Sommerluft Da warf Konſtantin Oldvörde ſein Malgerät einfach auf die Wieſe und lief in übermütigen Sprüngen, beiden entgegen. Vie Vergangenhen war allzu ſchwer und Die Gegenwart iſt noch erſchüttert von dem. was hinter uns liegt. Aber, Bettina, wenn ich einmal ganz feſt in mir wurzele und...— er machte eine kleine Pauſe und fuhr dann entſchloſſen fort:„Und in Ihnen, darf ich dann wiederkehren zu meinem tapferen Kame⸗ Sie hob nur leiſe die Hand, ** * waren vergangen. Es war Sommer, Sie las einen Brief. Ihr Jauchzend wie ein Junge, den (Schluß folgt.) Nachdruck verboten. „An den Kapitän des Dampſers Derfflinger vom Nord⸗ deutſchen Lloyd. Drahtloſer Funkſpruch. Zur Zeit zwiſchen Shanghai und Kobe. Befindet ſich Doktor Egon Gre— gorius an Bord?“ Am Nachmittag kamen beide Antworten faſt zu der⸗ ſelben Zeit an. „Profeſſor Gregorius mit Dampfer Derfflinger in den nächſten Tagen erwartet. Univerſität Tokio.“ „Doktor Gregorius hat Reiſe in Genua unterbrochen. Adreſſe unbekannt. Thele, Kapitän Dampfer Derfflinger.“ Maud Powa hielt beide Depeſchen in ihrer Hand und wußte nicht, was ſie beginnen ſollte. Thomas Erie trat jetzt ein. „Noch nicht unterwegs?“ Sie reichte ihm die Telegramme, und er zuckte mit den Achſeln. „Hätten ſich früher erkundigen ſollen! Nicht erſt große Worte machen. Weiberwirtſchaft! Selbſtverſtändlich!“ Nun hatte ſie auch noch ihre Rüge weg, und es blitzte unwillig in ihren Augen. Maud PYowa nahm zunächſt ein Auto, allerdings nicht, um auf den Flugplatz zu fahren, ſondern um Miſter Wannemaker, einen der Hauptaktionäre Eries, in ſeiner Villa auf Long Island zu beſuchen. „Morning, Miſter Wannemaker!“ „Whatt's the matter, Miß Yowa?“ „Ein Millionengeſchäft!“ „Alſo?“ Sie erzählte kurz ihr Geſpräch mit Miſter Eric. „Was habe ich davon?“ „Sehr einfach. Noch iſt kein Vertrag abgeſchloſſen. Wenn Erie ſoviel Geld für die Sache wagt, iſt ſie gut.“ „Wahrſcheinlich.“ „Sie ſind im Grunde genommen Eries Feind.“ „Erlauben Sie mal!“ „Ich weiß Beſcheid. Geht mich auch nichts an. Wagen Sie hunderttauſend deutſche Mark? Dann fahre ich zu ihm und— wir beide, Sie, Miſter Wannemaker, und ich, Maud Powa, machen die Sache ſelber. Ich habe auf die Dauer keine Luſt, nur zu arbeiten und ein paar Dollar zu verdienen.“ „Ihr Einſatz?“ „Meine Klugheit.“ Wannemaker überlegte nur kurz. „Allrigkt! Verſuchen wir unſer Glück!“ Abermals ſteckte Maud Yowa einen Scheck ein. „Ich werde Ihnen telegraphieren, wann und wohin Sie mit den hunderttauſend Mark kommen ſollen.“ „Tes!“ Jetzt fuhr Maud Yowa wirklich zum Flugplatz hinaus und charterte ſich ein Sportflugzeug, mit dem ſie am Abend ihre abenteuerliche Reiſe beginnen wollte. * 4* An jenem Abend hatte Bianka ihre Sachen gepackt, die Zofe Olga ausgezahlt und entlaſſen und war in das Eden⸗ hotel gefahren. Sie handelte noch immer wie ein Automat, als ſei ſie nur in einem Zuſtand des Unterbewußtſeins, und vollbrachte doch alles Nötige. „Bianka Colani, Opernſängerin“, ſo hatte ſie in das Fremdenbuch geſchrieben. Nun ſtand ſie in dem Hotel⸗ zimmer und ſah die unperſönlichen Wände des Zimmers faſt verwundert an, als müſſe ſie ſich beſinnen, wie ſie hier⸗ her kam. Eine Flaſche ſchwerer Rotwein ſtand auf dem Tiſch. Bianka wußte gar nicht, daß ſie dieſelbe beſtellt hatte, aber — ſie trank, trank, wieder ohne jede Ueberlegung, ein Glas nach dem anderen. Ihre Nerven wurden ruhiger; aber auch jetzt fehlte jede Erinnerung an beſtimmte Dinge. Ihr war, als habe ſie ſich aus einem furchtbaren Sturm in ein ruhiges Haus gerettet. In ihrer Taſche waren ein paar Veronaltabletten. Sie nahm zwei derſelben und legte ſich nieder. Es war ſpät am nächſten Tage, als ſie erwachte. Jetzt ſtand alles klar vor ihren Augen, und ſie ſaß auf dem Rande ihres Bettes. Vorbei! Alles vorbei! Sie hatte geſiegt! Der Pro⸗ ſeſſor hatte verloren! Hatte ſich ebenſo blamiert wie ſie in jenem Konzert. Das Inſtrument war zerſtört— alles, alles, wie ſie es gewollt und— alles war aus. Sie konnte den Anblick des toten Gelehrten nicht ver⸗ geſſen, konnte dieſen todtraurigen Blick in Egons Augen nicht verwinden. N Kein Wort des Zornes— nur ein einfaches:„Geh!“ Das war ſein Urteil für ſie geweſen, mit dieſem Wort war ſeine Liebe erſtorben! Ihr Haß hatte ſie gemordet. Nein! Nein! Das hatte ſie nicht gewollt! Eine Mörderin war ſie! Warum zeigte Egon ſie nicht an? Sie hatte das Gefühl, als müſfe es eine E für ſie ſein, wenn die Tür oufging und ein Poliziſt ein⸗ trat, um ſie zu verhaften. Aber alles war ftill und ruhig ine dem großen Hotel! Sie hielt das nicht aus, nahm den Höter des Belephons zur Hand, ließ ſich mit Egon verbinden, aber geſchäfts⸗ mäßig ſagte das Fräulein vom Amt: „Der Anſchluß beſteht ſeit geſtern abend nicht mehr.“ Wo war Egon? Jetzt, da ſie ihn verloren, war die alte Liebe wieder erwacht. Wo war er? Hatte er etwa auch ſeinem Leben ein Ende gemacht? Dieſem Leben, das ſie ihm verpfuſcht hatte? Sie zermarterte ſich den Kopf darüber. Wo konnte er ſein? Dann erinnerte ſie ſich, daß er vor ſeiner Bekehrung zu den Plänen des Vaters von einem Lloyddampfer ge⸗ ſprochen, mit dem ſie reiſen wollten. Wie der Ertrinkende nach einem Strohhalm greift, klingelte ſie im Lloydbüro an. Sie wußte, daß es im Hauſe des Hotels Adlon war. „Sie verzeihen eine Frage. Hat Doktor Egon Gre⸗ gorius ſchon bei Ihnen Paſſage nach Japan beſtellt?“ Nach einem Augenblick vernahm ſie die Antwort: „Doktor Egon Gregorius ſticht heute mit der ‚Derff⸗ linger“ in See.“ „Wann geht das Schiff?“ „Heute vormittag um zehn Uhr.“ Alſo vorbei! Er war gegangen! Er hatte kein Wort mehr für die Mörderin ſeines Vaters. Und doch hatte er ſie geliebt! Jetzt kam wieder Trotz über ſie. Gut, das war erledigt. Nun alſo ſtand ſie wieder auf eigenen Füßen. Sie kleidete ſich an, frühſtückte im Zimmer und fuhr zur Bank. „Wollen Sie mir, bitte, ſagen, wie hoch mein Konto jetzt iſt?“ „Dreitauſend Mark.“ Bianka nahm ſich zuſammen. Warum ſollie der Beamte wiſſen, wie ſie erſchrak! Hunderttauſend Mark hatte Egon am Hochzeitstage für ſie ſichergeſtellt. Das ganze Erbe ſeiner Mutter! Sie hatte verſchwendet, immer geholt— nie gefragt! Zuletzt die zehntauſend Mark, mit denen ſie den Agenten Wilde und die Sängerin Alexia Simonowa ihren Wünſchen bezüglich des Konzerts willfährig ge⸗ macht. i Dreitauſend Mark! Dazu die zweihundert in ihrer Taſche. Wieder fror ſie. Aber nein! Sie war ja die Frau Egons. Mußte er nicht für ſie ſorgen? Für die Mörderin ſeines Vaters? Dann aber kam ihr der Zeitungsartikel zu Geſicht, derſelbe, den auch Maud Yowa ſpäter las. Egon verarmt— auch das? Sprunghaft kamen ihr die Gedanken. Wenn ſie nach Genua fuhr? Mit der Bahn war ſie weit eher da, als der Dampfer! Warum? „Geh!“ Immer hörte ſie das Wort, das jede Brücke zerbrach. Bianka mußte handeln. Noch einmal raffte ſie ſich auf, und— ging zu einem Arzt. „Sagen Sie offen— werde ich noch ſingen können?“ Der Arzt unterſuchte. „An den Stimmbändern iſt nichts von Bedeutung. Ich vermute, daß Sie nur infolge der großen Aufregung des erſten Wiederauftretens einen nervöſen Zuſammenbruch hatten.“ Sie ſtand noch einmal in Frankens Büro. Der alte Agent ſah ihr verſtörtes Geſicht mitleidig an. „Ich habe von dem Unglück geleſen, und Sie tun mir leid. Ich will Ihnen ſogar verzeihen, daß Sie ſich rächen wollten an mir. Kommen Sie an das Klavier.“ „Jetzt ſoll ich ſingen?“ „Einige Töne.“ Sie wählte ein trauriges Lied, und ſtumm ſaß der Agent da. Sie ſelbſt ſchüttelte mit dem Kopfe. „Trümmer!“ Franken überlegte. „Ich wüßte vielleicht einen Weg. Auch eine amerikani⸗ ſche Tournee.“ Bianka ſah ihn fragend an, aber er lächelte. „Nichts Großes! Es würde auch nach Ihrem über⸗ eilten und durch Sie ſelbſt verſchuldeten Fiasko weder in Deutſchland noch im Ausland jemand an Sie glauben. Ich denke an die Stagione Rimoldi.“ „Was iſt das?“ „Eine kleine Geſellſchaft, die amerikaniſche Provinz⸗ ſtädte beſucht. Kleine Gage, aber einigermaßen. Direk:or Rimoldi bezahlt Namen, die einſt geklungen haben. Immer⸗ hin— Bianka Colani iſt ſolch ein Name. Sie würden ein halbes Jahr lang durch alle kleinen Städte des ſogenann⸗ ten ‚wilden Weſtens' gehen. Als Tenor Woldemar Hofer, mit dem Sie in Stralſund geſungen.“ „Er iſt ein alter Mann.“ „Aber— er hatte einmal einen Namen. Sie dürfen auch nicht glauben, daß Sie überall richtige Theater finden. Oft wird in Scheunen geſpielt. Immerhin— Rimoldi zahlt. Ich denke, dreihundert Dollar monatlich bei freier Station— mit Rückſicht auf Ihren einſtigen Na würde ſich machen.“ e Bianka lächelte müde. 1 Das Theater der Ruinen!“ Franten zuckte mit den Achſelr, „Ich nehme an. Wann geht es fort?“ E „Uebermorgen. Dampfer Stuttgart“ nach Neuy Paſſage der zweiten Klaſſe für die Soliſten.“ „Hunderttauſend und Luxuskabine!“, ſo hatt vor wenigen Tagen geſprochen. ö „Ich muß Ihnen noch etwas ſagen. Auf demſelben f Schiff reiſt in der erſten Klaſſe Hjalmar Engſtröm mit Aida Calcher. Uebrigens haben die beiden ſich geſtern ver⸗ lobt.“ „Auch das noch!“ Der Sekretär trat ein. „Signor Rimoldi!“ „Soll ich von Ihnen ſprechen?“ Bianka war totenblaß. „Was bleibt mir anderes übrig? Ich muß Ihnen ja noch dankbar ſein.“ N Nach einer halben Stunde trat der Agent mit Direktor Nimoldi ein. Ein alternder, geckenhafter, feiſter ehemaliger Tenor, der bei ihrem Anblick ein erſtauntes Lächeln nicht verbergen konnte. „Ich hatte gefürchtet, Signora ſeien viel älter! Sie werden ſich wohl bei uns fühlen. Wir ſind ein Kunſt⸗ inſtitut! Große Kunſt!“ Er ſchnalzte mit den Lippen. „Wenn Sie ein paar Töne ſingen wollten? Nur ein paar Töne! Wenn ich bitten darf: Traviata.“ Eine Art Galgenhumor war über Bianka gekommen. Sie ſang ein paar Koloraturen. „Grandios! Grandios! Ich werde Sie rieſengroß als unſeren Star ankündigen! Sie werden Triumphe erleben.“ Der Kerl war ihr widerlich in ſeiner gezierten, ſpeckigen Eleganz, und immer wieder klangen Frankens Worte ihr ins Ohr:„Theater der Ruinen!“ Dann ſtand ſie wieder in ihrem Hotel und hielt den. Vertrag in der Hand. Auch die zehn Tage der Reiſe ver⸗ gingen. Fort! Nur fort! Es war ihr, als wieſen in Berlin alle Menſchen mit Fingern auf ſie, und als ſähe ſie Egon vor ihren Augen. Fort! Fort! Verſchwinden! Die Ruine gehört zu den Ruinen! Wenigſtens war es Brot! Sie packte ihre Koffer. Wie gut, daß ſie damals aus einer gewiſſen Pietät ihre Garderobe behalten! Die Klei⸗ der waren alt— was ſchadete das? Sie genügten für das Theater der Ruinen! Dann ſprang ſie auf. Ein dickes Kuvert war ihr in die Hand gefallen. Wie war es unter ihre Sachen gekommen? Aufzeichnungen— Skizzen— Berechnungen... Dieſes Kuvert hatte ſie neben dem Teleſkop in der Sternwarte ge⸗ funden. Sie wußte gar nicht mehr, daß ſie es an ſich ge⸗ nommen. Die Schrift des Profeſſors? Jetzt kamen ihr plötzlich die Tränen. „Egon! Wenn ich gutmachen könnte!“ In ſchnellem Entſchluß legte ſie das Kuvert mit ſeinem Inhalt in einen anderen Umſchlag und adreſſierte:„Doktor Egon Gregorius, Genua, Norddeutſcher Lloyd, an Bord des Dampfers Derfflinger.“ Dann warf ſie den Brief in den Kaſten, bezahlte ihr Hotel. Am Nachmittag reiſte ſie nach Bremen. * 4* Herbſtſtürme tobten über der Nordſee, Nebel lagen auf den Wogen des Kanals, und gewaltige Waſſerberge warfen ſich in der Biskaya dem Bug der„Derfflinger“ entgegen, die mühſam und ſchwer ſchlingernd und ſtampfend dem Süden entgegenfuhr. Es war dem jungen Gelehrten nur recht, daß die Wetter grollten und die Seekrankheit ihn wie die anderen Paſſagiere in ihren Bann ſchlug. Nichts gab es, was ſeeliſchen Schmerz beſſer zurückdrängte als körper⸗ liches Leiden. In Nähe der ſpaniſchen Küſte beſſerte ſich das Wetter. Vigo mit ſeinen romantiſchen Fjorden lag bereits in hellem Sonnenſchein; über Liſſabon brütete heiße Sonne. Verwandelt war das Leben auf dem Dampfer. Frauen und Mädchen in hellen Sommerkleidern, lachende Männer einten ſich zu vergnügten Bordſpielen; die Muſik ſpielte ſchon am Vormittag an Deck ihre Tanzweiſen. Verſchloſſen, finſter in ſich hineinbrütend, ſtand Egon auf dem oberſten Deck, ſah dem munteren Spiel der Del⸗ phine zu, die paarweiſe aus dem Waſſer ſchnellten, den Lauf des Dampfers verfolgten over unter dem Kiel hin⸗ wegtauchten, um ihr Spiel auf der anderen Seite des Schiffes fortzuſetzen.. Wie war es möglich— ſo mußte er immer wieder den⸗ ſelben Gedanken verfolgen— daß das Geſchick eines Men⸗ ſchen ſich in wenigen Wochen ſo gewaltig zum Schlechten zu verändern vermag— und das ganz ohne eigene Schuld? Erſt Wochen war es ja her, ſeit er, die lachende, glück⸗ liche Bianka an ſeiner Seite, aus dem Orient heim⸗ gekommen. f Sein ganzes Leben ſchien in den Sonnenſchein des Glückes getaucht! Eine herrliche Reiſe lag hinter ihm, die ihm die Schönheiten der Welt gezeigt, vor ihm ein Leben der Wiſſenſchaft, genau vorgezeichnet in ſeiner geraven Bahn. Die hohe Auszeichnung der Profeſſur in Tokio! Und jetzt? Die gewaltigen Gedanken ſeines Vaters ließen ihn nicht los! Es war ihm, als habe er mit ſeinen Augen einen Blick über die Grenzen der Menſchheit hin⸗ aus getan. Er hatte das Gefühl, als habe ſich für einen Augenblick der Schleier, mit dem das Weltgeſetz die letzten Geheimniſſe verhüllt, vor ihm gelüftet. 1 Gerade dieſer letzte Abend des Mißerfolges, der Tod des Vaters, die kalten, höhniſchen Worte des Aſtronomen hatten ihn nur in der Gewißheit beſtärkt, daß ſein toter Vater ein Gigant war, und— nun war in ihm die tief⸗ traurige Erkenntnis, daß dieſet Vater ihm ein heiliges Vermächtnis hinterlaſſen hatte, und daß es ihm, der die Kenntniſſe des Toten auf elektriſchem Gebiet nicht beſaß, unmöglich war, dieſes Vermächtnis zu erfüllen. Fortſetzung folgt) N Franken i okale Nachrichten Viernheim, 7. Dez. Crosse Kundgebung der deutschen Frauen im Freischütz! Bei der Donnerstagabend im Saale des Freiſchütz ſtattgefundenen Frauen⸗Verſamm⸗ lung der Ortsgruppe Viernheim der NS DA waren etwa 500— 600 Frauen erſchienen, die mit beſonderem Intereſſe den ſehr inhalts⸗ vollen Ausführungen des Gauredners Pg. Bullmann über„Die Pflicht der Frau im Dritten Reich“ zuhörten. Mit dem Ge⸗ denken des Führers und dem Singen des Horſt Weſſel⸗Liedes ſowie die Mahnung, am Samstag, dem„Tag der nationalen Soli— darität“ unſerem Ehrenbürger Adolf Hitler gegenüber ſeine Pflicht zu tun, nahm die Kundgebung um 11 Uhr ihr Ende. * * Tag der nationalen Solidari⸗ tät. Der„Tag der nationalen Solidarität“ des deutſchen Volkes wird in Viernheim am kommenden Samstag durchgeführt. Die Sammlung wird von 4— 7.30 Uhr an den verkehrsreichen Straßenpunkten durchgeführt und in den Gaſtſtätten von abends 911 Uhr. Ganz Viernheim geht am Sonntag auf die Straße und hilft durch ihren ſo oft bewährten Opfergeiſt den noch in Not befindlichen Volks⸗ genoſſen! Jeder Deutſche muß helfen! * Achtung! Sammler am„Tag der nationalen Solidarität“. Alle freiwilligen Helfer, PO-Blockleiter und Amtswalter, Zel— len- und Blockwalter der NS, Führer der NS-Formationen und Gliederungen: Zu⸗ ſammenkunft Freitag Abend halb 9 Uhr im „Engel“. Alles pünktlich erſcheinen. * Sterbetafel. Unſer geſchätzter und. beliebter Mitbürger, Herr Cornelius Beyer 2., der altbekannte Hausmetzger, iſt heute vormittag 6 Uhr im 80. Lebensjahr nach langem, ſchmerzlichen Leiden, in die ewige Heimat abgerufen worden. Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag nach der An— dacht ſtatt. Er ruhe in Frieden. * Ruheſtandsverſetzung. Herr Schulrat Dr. Weil⸗- Heppenheim, der trotz ſeiner am 1. Mai erfolgten Penſionierung ſeine Amtsgeſchäfte noch bis 1. Dez. weiter— zuführen hatte, wurde mit Wirkung vom 1. Dezember ab endgültig in den wohlverdienten Ruheſtand verſetzt. Ueber 10 Jahre ſtand Herr Dr. Weil dem Schulweſen unſeres Krei— ſes vor, das unter der zielbewußten Leitung des bewährten Schulmannes einen erfreuli— chen Aufſchwung nahm. Durchgreifend und konſequent in ſeinen Anordnungen, gerecht und unparteiiſch in ſeiner Amtsführung, wohl— wollend gegen die pflichttreue Lehrerſchaft, aber ſtreng gegen Schädlinge und Pflichtver⸗ geſſene, ſo ſteht und bleibt das Bild dieſes geraden deutſchen Mannes von echtem Schrot und Korn, der ganz in ſeinem Berufe auf— ging. Die Lehrerſchaft, die an ihm ein ſtarkes Rückgrat hatte, ſieht ihn nur ungern ſcheiden und wünſcht ihrem langjährigen Vorgeſetzten einen recht langen ungetrübten Lebensabend. Dieſem Wunſche ſchließen auch wir uns an. Die Red.) * Die Verkaufsſonntagen vor Weihnachten. Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: In dieſem Jahre können die Ver⸗ kaufsſtellen an drei Sonntagen vor Weihnach— ten, das iſt am 9., 16. und 23. Dezember, offengehalten werden, wobei das Geſetz vom 13. Dezember 1929 über den Ladenſchluß am 24. Dezember beſonders zu beachten iſt. Hier- nach dürfen offene Verkaufsſtellen am 24. Dezember nur bis 17 Uhr, Verkaufsſtellen, die ausſchließlich oder überwiegend Lebens⸗ mittel, Genußmittel oder Blumen verkaufen bis 18 Uhr für den geſchäftlichen Verkehr geöffnet ſein. Die beim Ladenſchluß ſchon an⸗ weſenden Kunden dürfen noch bedient werden. Mehr als drei Verkaufsſonntage dürfen im Dezember für keine Branche in Betracht kommen. * Gefängnis für Drohungen bei der Abonnentenwerbung. Das Heſſiſche Sondergericht, das in Gießen tagte, verurteilte einen Mann namens Scheffler aus Gießen, der als Werber für eine Tageszeitung tätig war und in Zell(Kreis Alsfeld) den dortigen Bürgermeiſter durch Drohungen zur Beſtel— lung dieſes Blattes veranlaſſen wollte, zu fünf Monaten Gefängnis. b Heſſiſcher Verwaltungsgerichts⸗ hof. In der Sitzung am Samstag wurden die Klagen des Gg. Dörr in Nauheim auf Wiederaufnahme des Verfahrens wegen Unter— ſagung des Rechtsberatergewerbes, ferner des G. Schneider und zweier anderen in Vi ernheim wegen Verweigerung des Orts- bürgerrechts zurückgenommen. An die Vor⸗ inſtanz zurückverwieſen wurde die Klage des a in 8 gegen den Bezirksfür⸗ and Stadt Ma 9* orgeverba inz wegen einer Für⸗ ſogeſache „Solidarität“ was iſt das? Die Wörterbücher ſagen: Solidarität be— deutet Geſamthaft, heißt ſoviel wie ge— meinſam verpflichtet. Nun iſt am nächſten Samstag der„Tag der Solidarität des deutſchen Volkes“. Das ſoll demnach ein Tag ſein, an dem jeder Deutſche beſonders darüber nach— denkt, was er der Geſamtheit des deutſchen Volkes ſchuldig iſt. Der Tag ſoll jedem Ein— zelnen ſtark ins Bewußtſein bringen, daß er verpflichtet iſt, von dem Wenigen, das er ſelbſt beſitzt, dem noch ärmeren Volksgenoſſen mitzuteilen. Das iſt das erſte, was der Tag der So⸗ lidarität des deutſchen Volkes will. Doch darf es beim Nachdenken nicht bleiben. Es muß zur Tat übergegangen werden. Dem notlei— denden Volksgenoſſen muß wirkliche Hilfe werden. Wir alle ſollen gemeinſam für die hilfs⸗ bedürftigen deutſchen Brüder und Schweſtern ein Opfer, aber auch ein wirkliches Opfer bringen, ſollen auf dies oder das verzichten, um dem noch Aermeren wirkſame Hilfe wer— den zu laſſen. Alle Schichten und Stände, von oben bis unten müſſen ſich an dieſem Opfergang des deutſchen Volkes beteiligen, müſſen ein Opfer bringen, das ihrem Vermögen und Ein— kommen angepaßt iſt. Die erſten und höchſten Perſönlichkeiten des Reiches, der Länder und der Gemeinden werden mit der Sammelbüchſe in der Hand um ein Opfer für die Notleidenden bitten. Wir alle werden gern und freudig dieſe Bitten er— hören. Der Tag oͤer nationalen Solidarität in Viernheim wird ebenfalls am Samstag durchgeführt: mittags von 4— 7.30 Uhr durch Straßen- ſammlungen an den verkehrsreichen Straßenſtellen, durch Hausſamm— lungen und von 9—11 Uhr in den Gaſtſtätten und Kinos Deutſche Volksgenoſſen! Am Samstag Abend meldet Viernheim das Ergebnis der Sammlungen durch den Opfergeiſt der hieſi— gen Bevölkerung an unſeren Ehrenbürger Adolf Hitler nach Berlin! Zeigt durch Euren ſo oft abends bewieſenen Opferſinn und Opferwillen dem Führer, daß wir unſeres Ehrenbürgers durch die ſoziali ſtiſche Tat würdig ſind, indem wir an erſter Stelle mithelfen, im Kampf um die Linderung der Not unſere deutſche Pflicht zu erfüllen! Der„Tag der nationalen Solidarität“ muß in Viernheim ein einmütiges Bekennt nis der deutſchen Volksgemein— ſchaft werden. Zu den Straßen-, Haus- und Gaſtſtätten— Sammlungen haben ſich die nachſtehenden Volksgenoſſen zur Verfügung geſtellt: Sammelſtellen: Straßen⸗Sammelſtellen: Platz 1: Rathaus Rektor Beller Platz 3: Waldſchlößchen Baumeiſter Pg. Jakob Polizeimeiſter Platz 5: Kaiſerhof Pg. Zöbelein Platz 6: alte Pfalz Untererheber Kirchner SAR⸗Scharführer Platz 7: an der Linde Lehrer Jakob Klee beamter Platz 9: Lamm f Dr. Eckert— Pg. Bullmann Platz 10: Reinhard-Brennerei Klee Gg., Weinhandlung Franz, Lehrer Platz 11: Haltepunkt Obering. Andorff Scharführer Platz 12: Vier Jahreszeiten Zollbeamter Eiberle— Platz 13: am Alexander Gderat. Kempf— Pg. Spengler, Lehrer Platz 14: Bäcker Jäger Rektor Gillig Platz 16: Rebſtock Rektor Mayr Becker, SA-Führer Steinmann, Baldauf, SAR-Führer Bauer, Pg. Münkel, Gemeinde— Reinhard MSS⸗ Nocky, Pg. Knapp Jakob Pg. Roſchauer Willi Pg. Rockenſtein, Lehrer Haus⸗ Sammler: Bürgermſtr. Pg. Bechtel, Gderat. Pg. Müller Adolf Hitlerſtr. rechts und links, ohne Tivoli, mit Becker, Spital- und Hein— richſtraße Inſp. Alter— Pg. Braun Weinheimer- und Mannheimerſtr. rechts und links Pg. Kirchner— Pg. Mögelin Schulſtr., Bürſtädter-, Berthold. Pfen— ningſtr., Kirſchenweg, Nibelungenſtr. Pg. Sutter— Architekt Kühlwein Lampertheimerſtr., Moltkeſtr., am Rö⸗ mergarten, Kreuzſtr., Götheſtr., Schiller— ſtraße, verlängerte Alexanderſtr. Poſtinſp. Schmitt— Pg. Heckmann 3 Blauehutſtr., Pandurengaſſe, Wieſenſtr., Hansſtr. Dr. Kienle— Gderat Pg. Hofmann f Bismarkſtr., Seegartenſtr., Molitorſt., Annaſtr., Jägerſtr., Neuhäuſerſtr., Jahn⸗ ſtraße. Dr. Allendörfer— Pfützer, Oberſekr. Tivoli, Sandſtr., Wilhelmſtr., Kiesſtr. Wintersport bei„Kraft durch Freude“ In Verbindung mit dem Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub veranſtaltet das Sport⸗ amt Frankfurt a. M. der NS- Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ einen Skilehrgang für Anfänger und Fortgeſchrittene im Erzgebirge in der Zeit vom 25. 12. 34 bis 2. 1. 35 für alle Volksgenoſſen, die das Skilaufen erlernen und ſich darin fortbilden wollen. Als Skiort Effler Nikol., Kfm. Lehrer Nau Lorſcherſtr., Ernſt Ludwigſtr., ganz, Eli— ſabethenſtr., Weihgartenſtr., Staatsbahn— hof, Induſtrieſtr. Hanf Mich., Radio Lehrer Schäfer Luiſenſtr. ganz, Ludwigſtr. ganz, Pg. Schmitt— Gderat. Ditſch Alieenſtr., Kühnerſtr., Alexanderſtr. von Bürſtädter Str. ab Gderat. Neff— Adjut. Holzſchuh Friedrichſtr. ganz, Waldſtr. ganz Lehrer Schmuck Wunderle Jean, Hago⸗Leiter Saarſtr., Repsgaſſe, Hofmannſtr. Pg. Blaeß Lehrer Kumpa Holzſtr., Steinſtr. Gderat. Pg. Sax Bauernführer Roos Hügelſtr., Neubauſtr., Eulerſtr. PHW Pg. Lang— Beyer, MSS Hindenburgring, Frohnberg, Karlſtraße, Zeppengaſſe, Horſt Weſſelſtr., Heddes— heimer Weg Sammlung in den Gaſtſtätten: Ogruf Franzke— Vg. Lehrer Roos Engel, Ochſen, Walfiſch, Traube, Vor— ſtadt, Sonne, Waldſchlößchen, Grünen Baum, Zum Bahnhof-Faltermann, Turn— vereinſporthalle Bender— Vg. Quarz Cafe Brechtel, Rebſtock, Herberge, Wind— eck, Erholung, Schwarzer Peter, Rotes Kreuz, Kanone, Gambrinus, Storchen Albert— Vg. Brechtel Starkenburg, Löwen, Alexander, Prinz Friedrich, Brauhaus, Schützenhof, Tann— häuſer, Darmſtädter Hof, Vier Jahres- zeiten, Tivoli-Reichert Kraus Vg. Bopp Freiſchütz, Lamm, Deutſcher Kaiſer, Bahnhofswirtſchaft zur OEG, Grünes Haus, Anker, Stadt Mannheim, Roſen— garten, Morgenſtern, Haltepunkt „Schneider— Pg. Weitzel Pflug, Krone, Deutſches Haus, Halber Mond, Friſche Quelle, Gartenfeld, Ger— mania, Grünes Laub, Deutſcher Michel, Kaiſerhof, Waldſportplatz-Reſt. Seupel— Pg. Albus Schillereafe, Weißes Roß, Rheingold, Eichbaum, Stern, Harmonie, Cafe Brü— gel, Karpfen Pg. Kunz, SS— Pg. Moskopp Central-Film-Palaſt Pg. Martin Pg. Riehl Ign. Union⸗Film⸗Palaſt NS⸗ iſt Heidelberg im Erzgebirge auserwählt. Die Leitung der Kurſen liegt in den Händen von geprüften und erfahrenen Skilehrern und gibt ſomit die Garantie für gute und raſche Aus- bildung. Der Skilehrgang koſtet mit Fahrt, Unter— kunft und Verpflegung einſchl. der Sport⸗ larſasgedührer N. 36.60. Anmeldungen ſind bis zum 8. Dezember 1934 an das Sport⸗ amt der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude Kreiswaltung Heppenheim, Sitz Birkenau im Odw., Adolf Hitlerſtraße 137, zu richten. Sobald die Schneeverhältniſſe im Tau⸗ nus es erlauben, werden auch Tagesſkikurſe in Oberreifenberg bezw. Schmitten für An⸗ fänger und Fortgeſchrittene eingerichtet. Nä— heres wird noch in der Tageszeitung bekannt- gegeben. Für Anfang Februar iſt ein Skilehr⸗ gang bei Pfronten im Allgäu vorgeſehen. Weitere 8- bis 14tägige Skilehrgänge im Laufe des Monats Februar ſind noch in Bearbeitung. Nebenbei ſei noch erwähnt: Für die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront hat das Reichsſportamt der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ mit den zuſtändigen Verbänden der Induſtrie- und Sportgeſchäfte ein beſon— deres Abkommen getroffen, wonach für ſämt— liche Mitglieder der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bis zum 9. Dezember 1934 eine verbilligte Skiausrüſtung beſtehend aus Skiern mit Bindung, Stöcken und Stiefeln zum Geſamtpreis von 35.— Net abgegeben wird. Außerdem werden von der NS-Gemein— ſchaft„Kraft durch Freude“ verbilligte Win— terſportfahrten durchgeführt, die entweder eine wahlweiſe Beteiligung am Winterſport oder eine ordnugsmäßige Ausbildung ermöglichen. Anmeldung bei der Kreiswaltung der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Birkenau i. Odw., Adolf Hitlerſtraße 137. J. Uiernheimer Tonfilmschau Wieder zwei großartige Tonfilmprogramme. Dieſe Woche im Central Film-Palaſt 1. Die letzte Parade 2. Der König der Steppe Achtung! Nur Freitag und Samstag Sonntag und Montag kommt „Die vertauſchte Braut“ mit Anny Ondra und Adolf Wohlbrück Für heute Freitag kommt wieder ein ganz grandioſes Abenteuer-Senſations Tonfilmpro— gramm das ſicher wieder allen Filmfreunden gefallen wird. Daher iſt ein Beſuch aller Filmfreunde für heute und morgen was ſelbſt— verſtändliches. Das Programm, reichhaltig und ſpannend verſpricht allen wieder was außer- gewöhnliches zu erleben. Abenteuer-Senſati— onen-Kriminal⸗Wildweſt. Allem in allem Spannung und Tempo bis zum letzten Meter. Der Hauptfilm„Die letzte Parade“ iſt das Schickſal zweier Kriegskameraden die im Schützengraben auf Gedeih und Verderb zu— ſammenhielten und nach Kriegsende verſchiede— ne Wege gehen, die ihrer Freundſchaft ſchlecht bekommt und dies ſehen Sie in dieſem Ton- film. Die letzte Parade und der König der Steppe ſind in deutſcher Sprache. Das Sonn- tagsprogramm iſt die Tonfilm-Operette„Die vertauſchte Braut“ mit Anny Ondra und Adolf Wohlbrück. Mit einem Wachsfrauen- werk fängt's an und mit Lachſalven hörts auf. Ein Quell der Freude und des Humors, voll Reiz, Tempo und Delikateſſe. Bitte die Anfangszeiten merken. Werktags ab 8 Uhr ab 9 Uhr nochmals zu ſehen. Jeden Sonn- tag zwei Vorſtellungen. Ab 7 Uhr 1. Vorſtel⸗ lung, ab 9.15 Uhr zweite Vorſtellung. Ende 11.30 Uhr. Das ſchönſte und billigſte Ver— gnügen iſt ein Beſuch beider Programme. Bekanntmachung Betr.: Feldbereinigung Viernheim. Tagfahrt zur Entgegennahme der Wünſche welche die Beteiligten für die Bildung der neuen Erſatzgrundſtücke geltend machen wollen, findet am Donnerstag, den 13. 12. 1934, Vormittags halb 10 Uhr bis halb 11 Uhr ſtatt. Die Wünſche ſind ſchriftlich einzureichen und müſſen angeben, welche alten nach Flur und Nummer zu bezeichnenden Grundſtücke zu— ſammengelegt werden ſollen und bei welcher alten Parzelle die Zuſammenlegung erfolgen ſoll. Wünſche, die in dieſem Termin nicht ſchriftlich eingereicht werden, haben keinen Anſpruch auf Berückſichtigung. Zur nochmaligen Aufklärung der Betei— ligten über die künftige Gewanneinteilung und Grundſtücksrichtung liegen in der Zeit vom 10. bis einſchließlich 12. Dezember 1934 die Pläne daſelbſt zur Einſicht offen. Darmſtadt, den 29. November 1934 Der Feldbereinigungskommiſſar für Starkenburg J. V.: Spamer. * Betreffend: Feldbereinigung in der Gemark— ung Viernheim. Die zur Stellung von Anträgen in dem am 13. ds. Mts. ſtattfindenden Termin ver⸗ fügbaren Wunſchzettelformularien können am Samstag, den 8. ds. Mts., vormittags von 910 Uhr im Wiegehaus des Rathauſes abgeholt werden. Viernheim, den 6. Dezember 1934 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel