1 1 0 ö Heule Charlotte Susa— Kari Ludwig Diehl l unumununmmummmman in dem gewaltigen Spitzenſilm der Europa — „Abenteuer im Süt rodes- anzeige Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluße wurde heute vormittag 6 Uhr mein lieber Mann, unſer guter Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwiegervater, Schwa⸗ ger und Onkel Herr Cornelius Beyer 2. nach langem, ſchmerzlichen Leiden, wohlverſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten, im 80. Lebensjahre in die ewige Heimat abgerufen. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, New Pork(USA.), den 7. Dez. 34 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Sonntag nachm. nach der Andacht vom Trauerhauſe, Saarſtr. 50 aus, ſtatt. Trüber drucksachen eee Anzeiger“ E. J, 1. J. Börner 8 00. Ecke Planken Mannheim hilft der Hausfrau Weihnachtswunſch zu erfüllen. Beſichtigen Sie unſere Ausſtellung 5. 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Reden, die ein U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Der ſtürmiſche Publikumserfolg ben, ihre finſtere Tat zu vollbringen. 1835 Eröffnung der erſten Eiſenbahn Nürn— berg— Fürth. Prot.: Agathon— Kath.: Ambroſius Sonnenaufg. 7.55 Sonnenunterg. 15.47 Mondaufg. 9.10 Mondunterg. 16.00 Marin Empfängnis Am 8. Dezember, dem Feſt Mariä Emp⸗ fängnis, gedenkt die Kirche der Gottesmutter, die von dem Makel der Erbſünde freiblieb. Wie der Engel bei der Verkündigung ſprach: „Maria, voll der Gnaden“, ſo war es, Gott wollte nicht Wohnung nehmen in einem Tem⸗ pel, der mit der Erbſünde befleckt geweſen wäre. Es lag in ſeinem ewigen Ratſchluß über das Erlöſungswerk, daß Maria, die Mut⸗ ter des Welterlöſers, als der einzige Menſch in Vergangenheit und Zukunft ohne Erb⸗ ſünde war. Als die reine Magd Gottes lebt ſie fort und fort, wo immer Chriſten Maria verehren. „Die Lehre von der unbefleckten Empfäng⸗ nis wurde erſt im Jahre 1854 durch Papſt Pius den Neunten zum kirchlichen Glaudens⸗ ſatz erhoben. Bis dahin war dieſe Lehre nur in einer allgemeinen Wahrheit enthalten. Das Feſt hat heutzutage nur mehr kirch⸗ lichen Charakter und wurde zuerſt von den Mönchen gefeiert. Die Benediktiner waren die erſten, die bereits im 8. Jahrhundert in ihren Klöſtern die unbefleckte Empfängnis ver⸗ ehrten. Später trugen namentlich die Fran⸗ ziskaner das Feſt und ſeinen Gedanken über ganz Europa. Bereits 1708 wurde es als innerkirchliches Feſt vorgeſchrieben. Auch die⸗ ſes Feſt weiſt in ſeiner Bedeutung auf die kommende Heilige Nacht hin. frau lakoh Hock WI. Schungeschäft Lampertheſmerstraße 1 übrigen gelten die ſchon aus der Regelung des Sommerſchlußverkaufs bekannten Be— ſtimmungen mit der Einſchränkung, daß eine Reihe von Textilwaren nichtmodiſchen Cha⸗ bird von den Verkäufen ausgeſchloſſen wird. * Chriſtbaumverſorgung der Städte. In den letzten Jahren wurden um Weihnachtes. erfahrungsgemäß immer derartig große Men⸗ gen Chriſtbäume auf die ſtädtiſchen Märkte geworfen, daß dieſelben nicht alle abgeſetzt werden konnten. Was gegen Schluß des Chriſtbaumgeſchäfts nicht verkauft war, wurde alsdann für wenige Pfennige verſchleudert oder aber ſoaar vernichtet. Waldbeſitzer wie auch Groß- und Kleinhänoler erlitten daber oft ſehr großen Schaden. Um eine Wieder⸗ holung der ſchädlichen Erſcheinungen im Chriſtbaumverkauf in dieſem Jahre zu ver⸗ hindern, wird ſeitens des Reichsnährſtandes eine genaue Markt⸗ und Preisüberwachung durchgeführt werden. Sowohl im Intereſſe des Waldbeſitzers als auch des Chriſtbaum⸗ Groß⸗ und Kleinhändlers wird in dieſem Zu⸗ ſammenhang vor jedem Ueberangebot in Weih⸗ nachtsbäumen gewarnt und empfohlen, nur ſoviel Bäume in den Städten anzuliefern, als auch tatſächlich, hierfür Abſatzausſichten heſteben⸗ Der 8. dezember, ein Tag der Tat! Volksgenoſſen, weiter geht der unerbittliche Anſturm gegen die Fülle der Not und des Elends eines ſchweren Winters. Breſchen ſind geſchlagen, Erſolg errungen! Doch nur das dauernde Vorwärtstreiben und beharrliches Anrennen gegen das Unalück und die Schick⸗ Wir haben das Zeitalter des Liberalis⸗ mus und des Materialismus überwunden und dürfen keinesfalls, durch Teilerfolge geblen⸗ det, wieder in die Fehler eines überwundenen Zeitabſchnittes zurückverfallen. Der Egoiſt darf im neuen Deutſchland keinen Platz mehr ha⸗ ben. Ein vom völkiſchen Gemeinſchaftsgeiſt beſeeltes opferbereites Volk muß vielmehr in geſchloſſener Einheit gegen alle den Aufſtieg hindernde Bollwerke anlaufen. Der 8. Dezember 1934 wird auf dieſem Weg ein Markſtein ſein. Ein Aufgebot aller der Volksgenoſſen, die ihre Tätigkeit und ganze Lebenskraft bereits in den Dienſt der Bewegung geſtellt haben und die daher be⸗ rufen ſind an leitenden Stellen die Geſchicke des Reiches und der Partei zu beſtimmen wird eingeſetzt, um die Wichtigkeit dieſes Tages auch nach außen deutlich kenntlich zu machen. Sie alle laſſen ihre tägliche Beſchäf⸗ tigung im öffentlichen Leben ruhen und gehen mit der Sammelbüchſe auf die Straße, um jeden Einzelnen daran zu erinnern, daß jeder Pfennig Bauſtein zum Wiederaufbau eines einigen, nach innen und außen gleich gefeſtig⸗ ten deutſchen Reiches iſt und daß zur Ver⸗ ankerung dieſes Wiſſens im ganzen Volk kein Opfer zu groß iſt. Darum gibt es am 38. Dezember 1934 nur eine Parole: Geht auf die Straße und beweiſt den Männern, die an ſo verantwortungsreicher Stelle ſtehen, daß ihr den Sinn ihrer Ar⸗ beit und ihres Wollens verſtanden habt und bereit ſeid, mitzuhelfen an dem gemeinſamen 99910 unſeres mit Macht vorwärtsſtürmenden olkes. Infert am„Iag der nationalen Solidarität“ Seht auf die Strale— unterstützt Eure notleidenden Volksgenossen „Abenteuer im Südenpress“ mit den bekannten Darſtellern: Charlotte Suſa, Karl Ludwig Diehl, R. A. Roberts, Hans Richter, Paul Heidemann u. a. m. Sie ſind faſt alle wieder da, die be kannten Geſtalten der Kriminalkomödien. Die junge ſchöne Witwe, der Hochſtapler in der Maske des reichen Grafen, der ernſte, die Frauen bezwingende Mann, der zerſtreute Profeſſor und der Trottel von Privatdetektiv. Sie alle ſind Paſſagiere des Expreßzuges, der nach dem Süden rattert, dem maleriſchen Schauplatz ſo vieler Abenteuerfilme. ... die komiſchen Epiſoden zünden, und zwar durch die Darſteller. Richard Roma nowſky, Privatgelehrter mit kriminaliſtiſchem Spürſinn, iſt ergötzlich komiſch in kleinſten Nüancen. Er und der amüſant radebrechende Hochſtapler Ralph Arthur Roberts, der hien ſehr diszipliniert eine famoſe Studie gibt, ſorgen für Lachen und Applaus. Der Höhe punkt der Heiterkeit ein vom Ufer eines Sees abgetriebenes Badeshäuschen, in dem die In ſaſſen ſich rudernd wie in einem Boot vor dem Untergang retten... Das Publikum. Beifall. So ſchreibt die„Nachtausgabe“ von Ber lin über dieſen Film. Und ſo ließe ſich die Reihen der ſehr lobenden Kritikern in's endloſe fortſetzen. Wir zeigen Ihnen dieſe Woche alſo einen Film, wie Sie ihn ſehen wollen, aben— teuerlich, mitreißend, auch mit etwas Komik verſehen, ſodaß Sie hochbefriedigt unſer Theater 000 werden. Jeder Filmfreund beſucht deshalb dieſe Woche den beliebten UT. Filmpalaſt. Kommt alle. Vereins⸗Anzeiger Kaninchen und Geflügelzuchtver⸗ ein 1916. Den Mitgliedern zur Kennt⸗ nis, daß ſämtliche Tiere, welche am Sonn—⸗ tag, den 16. Dezember zur Kreisausſtel⸗ lung im„Kaiſerhof“ ausgeſtellt werden, bis Sonntag, den 9. Dezember bei Schrift— führer Baus, Kreuzſtraße 9 angemeldet ſein müſſen. Standgeld pro Nr. 1.15 RM. ſpendete kräftigen bei der Anmeldung ſofort zu entrichten. Die Ausſtellungsleitung. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. — Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 — Bezugspreis monatl. Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577. Frankfurt d. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. a Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die l2geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von jämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nr. 284 Samstag, den 8. Dezember 1934 Vor dem Forum des Nates der ſüdſlawiſch⸗ungariſche Streitfall— Die Anklagerede des Belgrader Außenminiſters und die Erwiderung Tibor von Etkards— Angarns Gegenbeſchwerde Genf, 8. Dezember. Nach vielem Hin und her iſt der Völker⸗ bundsrat ſchließlich doch zu ſeiner mit Span⸗ nung erwarketen Sitzung zuſammengekreten. Saal und Tribüne waren außerordentlich ſtark beſetzt; auch der ungariſche Außzenmini⸗ ſter wohnte der für ſein Vaterland ſo be⸗ deulſamen Sitzung bei. Wie vorgeſehen eröffnete anſtelle Beneſchs der portugieſiſche Delegierte Vasconce l⸗ los die Sitzung. Er faßte den Sachverhalt der ſüdflawiſchen Klage noch einmal ganz kurz zuſammen und erteilte dann dem ſüd⸗ flawiſchen Außenminiſter Jeftitſch das Wort. Der ſüdſlawiſche Außenminiſter begann mit der Feſtſtellung, daß der Mord an König Alexander und Barthou in der Welt die größte Erregung hervorgerufen habe, beſonders aber das ſüdſlawiſche Volk aufs ſchwerſte erſchüttert habe. Mit Recht habe ſich eine ſtarke Volksſtimmung gegen diejenigen gewandt, die die Verbrecher durch ihre moraliſche Unterſtützung befähigt 105 Das ſüdflawiſche Volk habe ſogleich empfunden, daß der Mord eine ſchwere Bedrohung des Friedens bedeute. Trotzdem habe das Volk ſeine Würde und ſeine Kaltblütigkeit be⸗ wahrt, aber nur deshalb, weil es noch Ver⸗ trauen in die Völkerbundseinrichtungen habe, von denen es erwarte, daß ſie den Frieden und die internationale Moral ſchützen. Von den gleichen Gefühlen beſeelt wende er ſich heute nun an den Völkerbund, um vor ihm auf die Verantwortung hinzu⸗ weiſen, die die ungariſchen Behörden auf ſich geladen hätten. Er ſei ſich dabei be⸗ mußt, daß eine derartige Anſchuldigung als ungewöhnlich ſcharf erſcheinen müſſe, zu⸗ mal wenn ſie in ſo beſtimmten Ausdrücken vor dem höchſten Organ der internationalen Gemeinſchaft erhoben wird. Dann ging der ſüdſlawiſche Außenminiſter auf die Einzelheiten der gegen Ungarn ge- richketen Anſchuldigungen eln. Die terroriſtiſchen Anſchläge, die Süd⸗ lawien zur Anzeige bringe, ſeien nur der Ausdruck einer in Ungarn organiſierten und enährten Verſchwörung gegen die Unver⸗ ſehrlſchteit und Sicherheit des ſüdſlawiſchen Staates geweſen. Südflawien habe deshalb nicht zulaſſen können, daß eine Handlung, die ſich unmittelbar! gegen ſeine Einheit und Sſcherheit richtete, als Frage allgemeiner Natur verkleidet wurde, als eine abſtrakte und unperſönliche Frage, die ſo behandelt worden wäre, als ob weder die Urſprünge aoch das Endziel genügend bekannt und be⸗ wieſen wären. Trotzdem hätte die ſüdſla⸗ miſche Regierung nichts dagegen einzuwen— den, wenn dieſe Aussprache gegen die Un⸗ terdrückung der Terroriſtendrohungen auch auf ein allgemeineres Gebiet getragen wird, um ſo den Abſchluß eines internationalen Abkommens vorzubereiten, das an die Stelle des fehlenden guten Willens gewiſſer Regierungen trete, damit ſie an der Unter⸗ drückung der terroriſtiſchen Handlungen auf ihrem Grund und Boden mitarbeiten. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführun- gen erklärte Jeftitſch, die Tatſachen, auf die ſich die Anſchuldigungen der ſüdſlawiſchen Regierung gründeten, ſeien derart. daß ſie klar dis ß ö Veranfworkung gewiſſer ungariſcher Behörden und damit der ungariſchen Regierung ſelbſt feſtſtellten. Die ungariſche Regierung habe wiſſen müſſen, daß ſich gewiſſe Behörden mit den in Ungarn anſäſſigen terroriſtiſchen Elementen eingelaſſen hatten. Au b neuten Aufzählung der in der ſüdflawiſchen Denkſchrift bereits geltend gemachten Aran. mente zog Jeftitſch wiederum die Schluß⸗ folgerung, g das logische Endergebnis der von der unga— Aus einer er⸗ daß das Attentat, von Mar eille finden und das neue riſchen Regierung auf ihrem Boden gedul⸗ deten verbrecheriſchen Umtriebe ſei. Er er⸗ hob gegen Ungarn die weitere Anklage; daß auf ſeinem Gebiet nach dem Marſeiller At⸗ tentat keine Feſtſtellungen hätten getroffen werden können. Er ſchloß mit der Verſiche⸗ rung, daß es der ſüdſlawiſchen Regierung fern liege, mit Ungarn Händel zu ſuchen, oder politiſche Ziele zu verfolgen. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter und auch der Außenminiſter Rumäniens ſchloſ⸗ ſen ſich den Erklärungen Jeftitſch's ausdrück⸗ lich an, wobei ſie ſich das Recht zu ſpäteren ausführlichen Aeußerungen vorbehielten. Der ungariſche Delegierte Tibor von Eckardt ergriff hierauf das Wort zu ausführlicher Erwiderung, die etwa Dreiviertelſtunden dauerte. Er ging davon aus, daß ſeit Wo⸗ chen ein heftiger Feldzug gegen die Ehre der ungariſchen Regierung betrieben werde und ſtellte dem die maßvolle Haltung Ungarns, das ſich grundlos angegriffen fühle, gegen⸗ über. Er erwähnte die tiefe Mißbilligung, die das Marſeiller Attentat bei der unga— riſchen Regierung und dem ungariſchen Volke gefunden habe und f prokeſtierle nachdrücklichſt gegen den Verſuch, dieſen Fall zu einem polikiſchen Manöver gegen Ungarn auszunutzen. Die ſüdſlawiſche Preſſe habe ſofort nach Marſeille ihre Kampagne begonnen und die ſüdſlawiſche Regierung ſei zur Aus wei⸗ ſung un gariſcher Staatsange⸗ höriger geſchritten, deren Geſamtzahl in der letzten Woche ſich auf 3600 belaufen habe. Durch das Einſtrömen mittelloſer Flüchtlinge ſei an der ungariſch-ſüdſlawiſchen Grenze eine unhaltbare Lage geſchaffen. Ungarn wolle keine Repreſſalien ergreifen, behalte ſich aber vor, das Eingreifen des Völkerbun— des zu verlangen. Die Auflöſung des Lagers in Janka Puſzta ſei im April begonnen und im Oktober beendet worden. Niemals habe ſich eine zivile oder militäriſche Behörde mit der terroriſtiſchen Ausbildung von Emigranten beſchäftgt. Das Aſylrecht, das Ungarn den Kroaten gewährt habe, ſei nicht über die allgemein anerkannten Grundſätze hinausgegangen. Ddie Bewegungsfreiheit der bulgariſchen Emigranten in Südſlawien nach dem Sturz Stambuliſkys und der ukrainiſchen Emigranten der Tſchechei ſei größer geweſen als die der Kroaten in Un⸗ garn. 2 Die wahren Urſachen des Akkenkaks ſeien in der innerpolitiſchen Lage Südſlawiens zu ſuchen. Der ungariſche Reviſionismus, ge- gen den ſich die Aktion der Kleinen Enkenke im Grunde genommen richte, ſei ein Mittel konſtruktiver Friedenspolitik. güdſlawien dementiert Truppenaufmarſch und Maſſenausweiſungen werden abgeſtritten Belgrad, 8. Dezember. Bon amtlicher ſüdſlawiſcher Stelle wird mitgeteilt:„Gewiſſe ungariſche Blätter brachten die Nachricht, daß ſüdſlawiſche Truppen an der ungariſchen Grenze mo b i⸗ liſiert worden. ſeien und aß Abteilun⸗ gen dieſer Truppen bereits die Grenze über⸗ ſchritten hätten. Dieſe Nachrichten ent'pre⸗ chen nicht den Tatſachen Es ſind nicht nur keine Grenzüberſchreitungen vorgekommen, ſondern es wurde auch keine Mobiliſierung vorgenommen. die Garniſonen an der Grenze ſind vielmehr infolge der Urlaube auf halben Stand geſetzt worden. die zu Weihnachten erteilt wurden. Ebenſo unzu⸗ treffend ſeien, ſo heißt es in der amt⸗ lichen Meldung weiter, die Nachrichten un⸗ gariſcher Blätter und einiger Agenturen über Maſſenausweiſungen unga⸗ riſcher Staatsangehöriger aus Südſlawien.“ Im kraſſen Gegenſatz hierzu ſtehen die weiteren Meldungen Hiernach trafen weiter Jüge mit ausgewieſenen Ungarn ein. Darunter ſind ganze Familien, oft auch kleine Kinder und Greiſe. Selbſtverſtändlich herrſcht unter ihnen großes Elend. da ſie von der Ausweiſung völlig überraſcht wur⸗ den und ihr ganzes Hab und Gut in der Eile zurücklaſſen mußten. Die ungariſchen Behörden bemühen ſich, für die Unterbrin⸗ gung der Flüchtlinge, ſo gut es geht, zu ſorgen. Nach Angaben Ausgewieſener beträgt die Zahl der Ausweiſungen in Neuſatz unge— fähr 1500, in Subotica ebenſoviel. in Zom— bor ungefähr 1000. Das ſind aber nur große Städte. In Magyarboly eingetroffene Aus— gewieſene erzählen, daß aus den Gemein— den in dem zu Südflawien gehörigen ſüd— lichen Teil des Kommitats Baranya 8000 Ungarn ausgewieſen worden ſind. aus Budapeſt. CCC ˙ AAo Die internationale Truppe Einzelheiten über die Saarpolizei. Genf, 8. Dezember. Ueber die Zuſammenſetzung der interna⸗ tionalen Truppenabteilung für die Saar ver⸗ lautet aus engliſcher Quelle, daß es ſich vor⸗ ausſichtlich um Abteilungen in der Geſamt⸗ ſtärke von 2000 bis 3000 Mann handeln werde. Man nimmt an, daß der Rat am Schluß ſeiner jetzigen Tagung den Beſchluß über die Zuſammenſetzung und Stärke die⸗ ſer Truppen faſſen wird. Auch von eng⸗ liſcher Seite wird beſtätigt, daß engliſche und italieniſche Truppen ſich zweifellos an der Aufſtellung beteiligen werden und daß man mit Schweden und Holland verhandelt. In engliſchen Kreiſen wird gleichzeitig er⸗ klärt, daß die engliſche Truppenabteilung etwa fünf Tage nach dem Beſchluß des Völ⸗ kerbundsrates im Saargebiet könne. Im Zuſammenhang die Meinung ausgeſprochen, daß die Ulebergangszeit im Saargebiet ſpä⸗ teſtens im April nächſten Jahres ihr Ende egime in Kraft treten werde. 6 a eintreffen damit wurde 0 dann auch von unterrichteter engliſcher Seite Frankreichs Vündnispolitik Die Hinkergründe des Verkrages zwiſchen Laval und Litwinow. Genf, 8. Dezember. Ueber den neuen franzöſiſch-ſowietruſſi⸗ ſchen Vertrag verlautet, daß die Verhand⸗ lungen darüber ſchon ſeit längerer Zeit ge— führt worden ſind. Auf ruſſiſcher Seite ſei man in letzter Zeit über gewiſſe Vorgänge beunruhigt geweſen, die es zweifelhaft er⸗ ſcheinen ließen, ob Frankreich noch mit vol⸗ ler Stärke ſeine alte Oſtpaktpolitik verfolge. Litwinow habe deshalb verlangt, daß dieſe Politik nochmals vertraglich feſtgelegt wird. Es ſoll ſich dabei, wie das„Journal de Na⸗ tion“ erfährt, um ein Protokoll handeln, deſſen Inhalt der engliſchen, italieniſchen, tſchechoſlowakiſchen, rumäniſchen und pol⸗ niſchen Regierung zur Kenntnis gebracht worden ſei. Man iſt in Genf allgemein überzeugt, daß ſich der Vertrag entgegen einer ausdrück⸗ lichen Erklärung Lavals vor allem gegen zweiſeitige Verträge wende, die die Vorbe⸗ reitung und Verwirklichung des Oſtpaktes gefährden könnten. 51. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachtung. Am heutigen Samstag iſt der Tag der nationalen Solidarität. Er wird durchgeführt in Form einer großzügigen Ak⸗ tion zu Gunſten des Winterhilfswerks. Mi⸗ niſter, Parteiführer, Wirtſchaftsführer, hohe Beamte, Gelehrte und Künſtler gehen mit der Sammelbüchſe durch die Straßen und Lokale, um Spenden einzuſammeln für die wirtſchaftlich Schwachen und Notleidenden. Es wird eine eindrucksvolle Bekundung des neuen Gemeinſchaftsgeiſtes ſein. der jetzt das ganze deutſche Volk beſeelt. Wenn— woran nach dem Verlauf der bisherigen Aktion zu ähnlichen Zwecken nicht zu zwei⸗ feln iſt— jedermann ſeine Pflicht tut, dann wird der Tag der natianalen Solidarität wieder eine ſchöne Summe für das Winter— hilfswerk erbringen. Das Winterhilfswerk bedarf ihrer, denn noch immer iſt die Not groß. Sie wird aber überwunden werden, wenn alle, die mithelfen können, den guten Willen dazu haben und ihn in die Tat um— ſetzen. Die politiſche Atmoſphäre Europas, die ſeit Monaten geſpannt war, hat ſich etwas beruhigt, nachdem es zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu einer Einigung über die Modalitäten der Rückglie⸗ Nationale Solidarität Solidarität das iſt die Bekundung des Willens der Gemeinſchaft in Glück und Not, in Work und Tat. Die größte Gemeinſchaft iſt das Volk. Wie jedes Einzelſchickſal, ſo iſt auch das Volksſchickſal im Wechſel der Zeiten den Stürmen, Kriſen und Bedrohungen durch Not und Sorge unterworfen. Umſo feſter gilt es, zuſammenzuhalten. Einer ſoll dem ande- ren helfen, nicht aus Mitleid, ſondern aus Solidaritäksgefühl. Ueberwinden wir die Not des Tages, ſo ſchaffen wir die Bahn für eine beſſere Zukunft. Das iſt der Sinn der 8. De- zember, des Tages der nalionalen Solidari- tät, dem die führenden Männer des Skaakes durch ihre perſönliche Beteiligung als Samm- ler des Winterhilfswerkes das Gepräge geben ö ⁊ yd l derung des Saargebietes gekom— men iſt. die Verhandlungen wurden in Rom geführt, wo der vom Völkerbund ein— geſetzte Dreierausſchuß zur Vorbereitung der Saarabſtimmung getagt hat. Der Vorſitzende dieſes Ausſchuſſes, der italieniſche Diplomat Baron Aloiſi, hat ſich um das Zuſtandekom— men der Vereinbarung ſehr verdient ge— macht. Es iſt bezeichnend, daß bei den Ver⸗ handlungen in Rom die Fragen, die ſich aus einer Abſtimmung für die Rückkehr des Saargebietes zum Reich ergeben werden, durchaus im Vordergrund ſtanden. Zwar ſind in dem Bericht des Dreierausſchuſſes an den Völkerbund auch die beiden anderen Abſtimmungsmöglichkeiten— Anſchluß des Saargebietes an Frankreich oder Beibehal— tung des jetzigen Zuſtandes— erwähnt. Aber die Rückgliederung nimmt in dem Be⸗ richt die erſte Stelle und den größten Um- fang ein. Mit Recht. Eine andere Entſchei⸗ dung als der Anſchluß an das Reich kommt ja überhaupt nicht in Betracht. Die franzö— ſiſchen Vertreter haben klug daran getan, ſich dieſer tatſächlichen Lage nicht mehr zu entziehen. Sie haben daran ſelbſtverſtändlich einige Vorbehalte geknüpft, um das Geſicht zu wahren, aber der ganze Inhalt der Ab- machungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich iſt doch ein deutlicher Beweis dafür, daß über den Ausgang der Abſtimmung jetzt auch bei den Franzoſen kein Zweifel mehr beſteht. Bei den deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ einbarungen handelt es ſich hauptſächlich um wirtſchaftliche Fragen. Da der Verſaill Diktatvertrag beſtimmt, daß Deutſchland, falls die Saarabſtimmung zu ſeinen Gunſten ausgeht, die Saargruben von Frankreich zurückkaufen muß, galt es jetzt, den von Deutſchland zu zahlenden Kaufpreis feſtzu⸗⸗ ſetzen. Man hat ſich auf 150 Millionen Reichsmark geeinigt. die Finanzierung wird dadurch erfolgen, daß Deutſchland die im Saargebſet umlaufenden franzöſiſchen Franken in Reichsmark aufkauft. 3 Lokales Viernheim, 8. Dez. Berichtigung Durch Verfügung des Herrn Staatsmi⸗ niſters Darmſtadt werden die Verkaufszeiten an den 3 Sonntagen vor Weihnachten derart geregelt, daß alle Gewerbetreibenden ihre Ver⸗ kaufsſtellen in der Zeit von 14—19 Uhr offen halten dürfen. Heil Hitler! Viernheim, den 8. Dezember 1934 Heſſiſches Polizeiamt gez.: Bullmann 1. * Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 9. Dezember, Herr Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße 40, Telefon 32, den ärztlichen Dienſt. »Marianiſche Jünglingsſodali⸗ tät. Am morgigen Sonntag feiern die Jung— männer der Pfarrei ihre Adventskommunion. Mit einer herzlichen Einladung dazu wird dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß ſich alle Jungmänner der Pfarrei reſtlos um 8 Uhr in der Apoſtelkirche zur Gemeinſchaftskom— munion einfinden. Zur Beicht am heutigen Samstag wird dringend gebeten, nicht die vorgeſchrittenen Abendſtunden, ſondern die Zeit von 4— 7 Uhr zu benutzen. * Sterbetafel. Unſer geſchätzter Mit- bürger. Herr Tünchermeiſter Adam Adler 7. Ecke Anna- und Neuhäuſerſtr. iſt geſtern im Alter von 61 Jahren in die Ewigkeit abge— rufen worden. Herr Adler war der Inhaber des bekannten Farbwarengeſchäftes Adler und erfreute ſich überall des beſten Anſehens und Beliebtheit. Die Beerdigung findet morgen, Sonntag nachmittag halb 4 Uhr vom Trauer— hauſe aus ſtatt. Er ruhe in Frieden! * Achtung, Sammler am„Tag der nationalen Solidarität“ heute Samstag Antreten um halb 4 Uhr: die Sammler der Straßen- und Hausſammlung; um halb 9 Uhr abends: die Sammler der Gaſtſtätten im Saal des„Gaſthaus Alexander“. Soweit Uniform— tragen berechtigt in Uniform. a. Entscheidungsvoller Tag der Hand- baller des Turnvereſns 1893 Morgen Sonntag kämpfen die 4 Meiſter⸗ ſchaftsbewerber um die Meiſterſchaft gegen— einander, um die Tabellenführung zu er- ringen. Reichsbahn ſpielt bei Grünweiß, die beide nur zwei Verluſtpunkte aufzuweiſen haben, und die Turnerelf, ebenfalls mit zwei Verluſtpunkten, gegen Käfertal, das vier Ver— luſtpunkte hat. Jetzt weiß jeder um was es geht. Deshalb heißt die Parole: morgen Sonn— tag auf nach Käfertal! Abfahrt der beiden Mannſchaften 12,50 Uhr. Die Radfahrer um 1 Uhr ab Haltepunkt. 1. Das letzte Uerbandsspiel der Vorrunde gegen Seckenheim Morgen Sonntag ſteigen auf dem Wald— ſportplatz wieder wichtige Verbandsſpiele. Den ganzen Tag über iſt Betrieb. Die Jugend ſpielt 9,30 Uhr gegen Käfertal. Die Hand— baller 10 Uhr gegen Turnverein Seckenheim. Die 3. Mannſchaft um 11 Uhr, die 2. Mann⸗ ſchaft um 12,45 Uhr und die 1. Mannſchaft halb 3 Uhr gegen Fußballverein Seckenheim. Beſonders das Spiel der Handballer und das Spiel der 1. Mannſchaft wird wieder die Sportfreunde anlocken. Viernheim 1105 ſich morgen zum Schluſſe der Vorrunde den 2. Platz ſichern, der durch einen Sieg über Seckenheim zu erreichen iſt. Wie man hört, wollen die Seckenheimer alles daran ſetzen, um Sieg und Punkte zu entführen. Es muß deshalb Pflicht jedes Spielers ſein, ſich von Aufang an ſchon einzuſetzen und das Spiel gleich zu entſcheiden; nicht wieder alles auf die letzte Viertelſtunde aufheben, da es ſonſt nicht mehr zum Siege reichen dürfte. Alſo, Viernheimer Sportfreunde: morgen wieder reſtlos auf dem Waldſportplatz. Nachdem der Spieler Karl Kiß geſtern abend wieder frei gegeben wurde, ſpielt die Mannſchaft nunmehr in folgender Aufſtellung: Krug Kiß Faltermann Martin Mandel Gg. Fetſch K. Kiß Koob Pfenning Mich. Müller Helbig * „ N. S. V. Die Weihnachtspakete für Wetzlar müſſen bis Montag Abend 6 Uhr auf der Geſchäftsſtelle des Amtes für Volks- wohlfahrt abgeliefert werden. » Boranzeige. Sonntagabend, den 16. de. Mts. großes volkstümliches Konzert, aus- geführt vor dem gr. Orcheſter der Landesgruppe Heſſen Rheinland⸗Süd des RLB. Es wird ein Hochgenuß für alle Muſikfrennde werden. Heute Samstag opfert das deuiſche Volk am„Tag der nationalen Solidarität“ Aagaggaggaggaaggggggggggggggggggggggaaggagagaaaadaga 1. Uiernheimer Tonfilmschau Wieder 2 großartige Tonfilm⸗Programme. Achtung! Nur noch heute Samstag 1. Die letzte Parade 2. Her König der Steype Achtung! Ab morgen Sonntag, das größte und entzückendſte Lachprogramm „Die vertauſchte Braut“ mit Anny Ondra und Adolf Wohlbrück. Ab morgen Sonntag zeigt man im Central- Film-Palaſt einen überaus luſtigen Tonfilm⸗ ſchlager der als die größte Lachkanone dieſes Jahres gilt.„Die vertauſchte Braut“. Ueberall wo er geſpielt wird iſt großer Jubel und Lachen ohne Ende. Dieſer Luſtſpiel⸗ Schlager übertrifft an Witz, Humor und Komik alles. Man ſpricht von Lachſalven am laufenden Band. Ein Film von Reiz, Tempo und Delikateſſe. Ein Eisballet das einen Aufwand an Pracht und artiſtiſcher Eleganz bietet, iſt ein Höhepunkt des überaus köſtlichen Filmwerks. Ein Beſuch kann aufs beſte empfohlen werden. Achtung! Filmfreunde! Nur heute Samstag kommt noch— mals das grandioſe Abenteuer⸗Senſations-Pro⸗ gramm: 1.„Die letzte Parade“, 2.„Tom Keene der König der Steppe“, das geſtern Abend einen großen Erfolg hatte. Ein Beſuch des be- liebten Central-Film⸗Palaſtes iſt ſtets ein be⸗ ſonderes Vergnügen. Bekanntmachung. Betr.: Feldbereinigung-Wunſchtermin. Am kommenden Dienstag und Mittwoch, 11. und 12. Dezember wird ein Beamter des Feldbereinigungsamts hier anweſend ſein, um evtl. notwendige Auskunft in Bezug auf das Ausfüllen der Wunſchzettel zu erteilen. In der Zeit von 8,30—12 und 15—18 Uhr können Intereſſenten an dieſen Tagen auf der Bürgermeiſterei, Zimmer 17, vorſprechen. Viernheim, den 7. Dezember 1934 Bürgermeiſterei Viernheim den fagaagaggaggggaganangagmamamaaanc Gottes dlenst 5 2. Adventſonntag Apoſtelkirche: 1 6.30 Uhr 1. hl. Meſſe 8 Uhr 2. hl. Meſſe 10 Uhr Hochamt f 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen 8 Uhr Monats⸗Verſammlung für alle Abteilungen der Jungfrauen-Congre⸗ gation in der Sporthalle Marienkirche: 8.30 Uhr Gottesdienſt 10.30 Uhr Kindermeſſe 1 Uhr Kindergottesdienſt In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7,15 Uhr 1. Georg Schalk. 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Heckmann 1. und Gg. Adler 8. 7,45 Uhr Roratenamt für den gefallenen Krieger Franz Bergmann, Schweſter Maria und Schwager Philipp Gärtner. Dienstag: 7,15 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſe Burkert geb. Dewald. 7,45 Uhr beſtelltes Roratenamt für Georg Platz, Ehefrau Anna Maria geb. Kühner und Kinder. Mittwoch: 7,15 Uhr 1. Seelenamt für Adam Adler 7. 7,45 Uhr beſtelltes Roratenamt für Auguſt Egger, Söhne gefallene Krieger Joſef, Adam, Johann und Schwiegerſohn Nikol, Bugert und Angehörige. Donnerstag: 7,15 Uhr 1. Seelenamt Kirchner geb. Hoock. 7,45 Uhr beſtelltes Roratenamt für Anna Maria Neff geb. Mandel, Söhne Johann und Jakob, Eltern, Schwiegereltern und Angehörigen. Freitag: e 7,15 Uhr 1. Seelenamt für Beyer 2. 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Stefan Adler, den in Amerika verſtorbenen Franz Adler und ledig verſtorbene Marg. Adler. 7,45 Uhr beſtelltes Roratenamt für die Brüder Friedrich, Joſef und Wilhelm Rückert, Großeltern und Angehörigen. Samstag: 7,15 Uhr 3. S-⸗A für Cornelius Gallei 1. 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Kühlwein 4. und Michael Bauer 1. 7,45 Uhr beſt. Roratenamt für Nikolaus Haas 4. Ehefrau Kath. geb. Gutperle. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donners⸗ tag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr heilige Meſſe. Am Dienstag und Freitag ſind um 7,15 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſen. Nächſten Sonntag Adventskommunion für die Frauen. Zugleich Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Klee und Kum— pa, Rektor Gillig und Beller, Fräulein Sax. Alle Knaben und Mädchen beichten Sams- tag um 2 Uhr. Freitag von 4— 7 Uhr Beichtgelegenheit. Die Frauen werden gebeten, dieſe Gelegenheit recht fleißig zu benützen. Die Kollekte morgen iſt für das Prieſterſeminar in Mainz beſtimmt Seelenamt für ledig verſt. für Katharina Cornelius Das Heſſ. Polizeiamt Viernheim teilt dem Kath. Pfarramt folgendes mit:„Auf Ihre Eingabe vom 6. November 1934 an das Heſſ. Staatsminiſterium Darmſtadt teilen wir Ihnen mit, daß die Sammlung nur unter der Bedingung erlaubt wird, wenn ſie einzig und allein für den Unterhalt der Kranken⸗ ſchweſtern, nicht aber für die Erhaltung des Bechtel Oranung der katholiſchen Gemeinde 00 Kirche abg gleichwoh richtet hat, der möge beim Beſuch der S= es ſagen. Die Schw wird ihren Dank dafür ausſprechen. Mit dieſer nachträglichen Hausſammlung ſoll durchaus niemand be⸗ läſtigt werden. 5 3 Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 9. Dezember 1934 2. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.(Text: Joh. 1, 19—27, Lieder: 15, 17,184) Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 10. Dezember 1934 Abends 8 Uhr: Mädchenbund. Dienstag, den 11. Dezember 1934 Abends 8 Uhr: Frauenabend, Donnerstag, den 13. Dezember 1934 Abends halb 9 Uhr: Kirchenchor. Vereins⸗Anzeiger Kaninchen und Geflügelzuchtver⸗ ein 1916. Den Mitgliedern zur Kennt⸗ nis, daß ſämtliche Tiere, welche am Sonn— tag, den 16. Dezember zur Kreisausſtel⸗ lung im„Kaiſerhof“ ausgeſtellt werden, bis Sonntag, den 9. Dezember bei Schrift— führer Baus, Kreuzſtraße 9 angemeldet ſein müſſen. Standgeld pro Nr. 1.15 RM. bei der Anmeldung ſofort zu entrichten. Die Ausſtellungsleitung. Turnverein von 1893. Die Uebungs ſtunden für das Frauenturnen finden von jetzt ab immer Montags abends pünktlich 8 Uhr in der Sporthalle am Lorſcherweg ſtatt. Rege Beteiligung erwartet. Die Leitung. Sportvereinigung„Amicitia“ 09. Morgen Sonntag auf dem Waldſportplatz: 9,30 Uhr Jugend gegen Käfertal, 10 Uhr Handballer gegen Turnverein Seckenheim, um 11 Uhr, 12,45 Uhr und halb 3 Uhr 3., 2. und 1. Mannſchaft gegen Seckenheim. Zu dieſen Spielen laden wir die geſamten Freunde des Fuß⸗ und Handballſportes freundlichſt ein. Der Vorſtand. Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8,30 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein(Sängertreue“. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Keiner fehle! Wegen ein— getretenen Trauerfalles, bitte rote Lieder⸗ bücher mitbringen. Zöller, Vorſ. Männergeſangverein 1846. Heute abend 7 Uhr Probe für die Mitwirkenden vom Singſpiel. 8,15 Uhr Singſtunde. Es wird pünktliches erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. Teutonia⸗Schützen. Sonntag morgen von 10 12 Uebungsſchießen im Schützenhof. Reichsbund der Kinderreichen. An die Monatsverſammlung morgen Sonntag halb 4 Uhr im Saftladen wird erinnert. Wichtige Fragen erfordern reſtloſes Erſchei nen. Der Ortsgruppenwart. Fechtergilde Viernheim. Sonntag vormittags 9 Uhr, nachmittags 2 Uhr im Engelſaal Clubkampf gegen Darmſtädter Turn- und Sportgemeinde 1846 im Florett Degen und Säbelfechten. Sportfreunde ſind herzlichſt eingeladen. Eintritt frei! Krankenhauſes durchgeführt wird.“ Wenn D. A. XI. 34 1133 Ain“ — — hier, in der interessanten Weihndchts-Aussfellung „Gabentischlein, deck Dice h“ die jetzt der Mittelpunkt aller großen und kleinen Weihnachts- wünsche ist— im 2. Stock des Mannheimer Textil-Spezialgeschäfts * M OD MANNHEI E HA U 8 lang. Winter 1928/29. bergangenen Is ſollen erſt alle ſatt werden und feſt woffnen, ehe einer ſeine bognung verfnert, erſt alle begun und warm gefleidet ſein, eh ts bejahlen. es iſt eben unrecht, daß einer das kntbehrliche bejahlen Rönne, indes irgendeiner ſeiner Mitbürger das mothdürftige nicht vorhanden ſndet, oder nicht bejahlen Kann. Viele Hunderttauſende von Volksgenoſſen ſtehen wieder vor der bangen Frage: Wie werden wir den Winter überſtehen? Sie hoffen, daß das Winterhilfswerk ihnen die zuſätzliche Unterſtützung gewähren wird, deren ſie bedürfen. Aber wird es auch reichen? Werden die Leiſtungen des Volkes in die⸗ ſem Jahre eben ſo groß ſein wie im vorigen, oder iſt das nur einmal möglich geweſen, daß in der erſten Freude über die neu gewon⸗ nene Einigkeit die Gaben ſo reichlich floſſen? Auf dieſe Frage antwortet das ganze deutſche Volk: Ihr ſollt euch nicht verlaſſen fühlen! Wir alle werden uns wieder für euch ein⸗ ſeten. Auch in dieſem Winter wird nie⸗ mand hungern und frieren. Leider gibt es noch einige unter uns, die ſich bei dieſer Erklärung ſchon beruhigen. Das ſind diejenigen, die immer beſcheiden im Hintergrund bleiben, wenn irgendwo Leiſtungen und Opfer verlangt werden, und je ſich immer nur dann drängeln, wenn es etwas zu verſchenken oder— zu hamſtern gibt. Ihnen erſcheint es unbegreiflich, daß man auch von ihnen ein Opfer verlangt. Ja, die zwanzig Pfennige für eine Anſtecknadel, die geben ſie gern einmal, das tut ja nicht weiter weh— aber Opfer?„Es iſt ja genug da!“— das iſt die Logik dieſer elenden Spießerſeelen, das raunen ſie ſich unterein⸗ ander zu, damit wollen ſie die Gebefreudig⸗ leit der anſtändigen Bevölkerung ſchwächen. Das Winterhilfswerk weiß gar nicht mehr, wohin mit den vielen Gaben! Neulich ſollen ſogar auf dem und dem Bahnhof Kartoffeln herfault ſein.“ Fragt man ſie aber genau, dann wiſſen ſie noch nicht einmal den Na⸗ men des Bahnhofs noch den Namen des— ſenigen, der ihnen dieſe Lüge erzählt hat, iber darauf kommt es ihnen auch gar nicht zn. Sie nennen ſich„kritiſch“— in Wirk⸗ lichkeit aber ſind ſie leichtgläubig und öffnen ahr Ohr willig jedem Hintertreppengeſchwätz, N 10 es„ſtreng vertraulich“ weiter zu ver⸗ breiten. Nein Freunde, ſo geht es nicht! Wenn den Notleidenden wieder geholfen werden ſoll, und zwar noch mehr und noch beſſer uls im vergangenen Jahre, dann kommt es auf jeden einzelnen an. Der Winter iſt noch Niemand weiß, was uns noch alles bevorſteht. Vielleicht bekommen wir eine ſo lange und ſchwere Froſtperiode wie im Dann werden wir weit mehr als doppelt ſo viel Kohlen als im Jahr für unſere bedrohten Volksgenoſſen brauchen, denn ſelbſt diejeni⸗ gen werden dann in Bedrängnis geraten, die in einem milden Winter ohne fremde Hilfe durchkommen können. anſpannen. Wir müſſen uns alle auf das Aeußerſte Einer allein kann es nicht ſchaffen, auch nicht hunderte, nicht tauſende. Wenn für Millionen geſorgt werden muß, dann muß das ganze Volk die größten An⸗ ſtrengungen machen, um ſeine ſchützende Hand über diejenigen zu halten, die der Hilfe bedürfen. Wir haben von außen nichts zu erwarten. Im Gegenteil— noch ſtehen ſie und tuſcheln und raunen: dieſer Winter wird dem Nationalſozialismus das Genick brechen, und dann können wir wieder aus der Haut des deutſchen Volkes Riemen ſchneiden! 0 Zeigt ihnen und der Welt, daß es damit ein für allemal vorbei iſt! Heute helfen wir uns ſelbſt. Das arbeitende Deutſchland hat eingeſehen, daß es vierzehn Jahre lang einem Phantom nachgejagt hat, als es auf die interna⸗ tionale Solidarität vertraute. Jetzt endlich hat es, unter Hitlers ſtarker Führung, be⸗ griffen, daß nur kräftige Hände und heiße Herzen die Not wenden können, aber nicht Hoffen und Harren, die uns ſo lange zu Narren ge⸗ macht haben. Wir müſſen uns ſelbſt hel⸗ fen— dann hilft uns auch der Herrgott! Niemand iſt zu gut dazu— jeder muß mit anpacken. Wie am Tag der Nationalen Solidarität die bekannteſten Deutſchen aller Welt zeigen, daß ſie bereit ſind, ſich für ihre bedürftigen Volksgenoſſen einzuſetzen, ſo arbeiten Millionen unbe⸗ kannter Helfer ſeit Jahren Tag um Tag für die Idee der Volksgemeinſchaft. Dieſe Aktion der Nationalen Soli⸗ darität iſt ein weithin ſicht⸗ bares Flammenzeichen, eine Mahnung an alle Völker der Welt, es uns gleichzutun und eben⸗ falls zur Selbſthilfe zu grei⸗ fen, die allein eine Löſung aller Schwierigkeiten bringen kann. Eines Tages wird man überall einſehen, was Deutſch⸗ land für die Welt geleiſtet hat, als es das Gift des Bolſchewismus in ſich überwand und ſich als ein Bollwerk gegen Zerſetzung und Niedergang der kommuniſtiſchen Dampf⸗ walze entgegenſtemmte. Aber ohne eigene Opfer, ohne reſtloſe Hingabe an die Idee der Volksgemeinſchaft hätten Hitler und ſeine Getreuen das niemals erreicht, und ohne ſchwere Opfer jedes einzelnen werden wir unſeren Weg nach aufwärts nicht fort⸗ ſetzen können. Auf uns blickt die ganze Welt— auf uns blicken unſere Kinder und Kindeskinder. Sie werden auch dich einmal fragen, was du in dieſen ſchickſalsſchweren Jahren der Ent⸗ ſcheidung für dein Volk getan haſt. Willſt du ihnen dann erzählen, daß du ſogar ein⸗ mal eine Spitzenroſette gekauft haſt? Mußt du dich nicht ſchämen, wenn du be⸗ kennen mußt, daß du gelebt haſt, als ob nichts geſchehen wäre? Bedenke, daß deine Enkel als Nationalſozialiſten geboren werden! Tut es nicht ſchon vielen von euch in der Seele weh, daß ihr nicht dabei waret, als es noch deſſee war, mit Adolf Hitler für eine beſſere Zukunft zu kämpfen? Haſt du dich nicht ſchon einmal geſchämt, wenn du daran dachteſt, wie du behaglich in der warmen Stube geſeſſen haſt, während ſich Joh. bottl. fichte andere mit dem roten Mordgeſindel herum⸗ chlugen? Jetzt kannſt du dein Verſäumnis wieder gut machen! Freilich, die Jahre des Bürger⸗ kriegs ſind vorüber und ſollen niemals wie⸗ derkehren. Aber es iſt noch nicht zu ſpät, dein Leben und deine Arbeit für die Volks⸗ gemeinſchaft einzuſetzen. Jeder Tag und jede Stunde gibt reichlich Gelegenheit für den, der guten Willens iſt. Sage nicht: ich habe ſchon genug getan. Genug getan hat keiner von uns. Stets werden wir weit zurückbleiben hinter denen, die ihr Leben und ihre Geſundheit geopfert haben für die Verteidigung des Vaterlandes gegen innere und äußere Feinde. Genau vor zwanzig 2 N N Der eiserne Ring der Volksgemeinschaft Jahren verſank bei den Falklandinſeln das Kreuzergeſchwader des Grafen Spee mit wehender Flagge in den eiſigen Fluten de⸗ Atlantiſchen Ozeans. Getreu dem Eid, den ſie geleiſtet hatten, opferten ſich 2500 deutſche Brüder im Kampf für die ferne Heimat. Keine Sekunde dachten ſie daran, ſich dem übermächtigen Feinde zu ergeben. And du willſt kleinlich die Pfennige zählen und ſagen: Ich habe ſchon zwei Mark fünfzig gegeben,— das iſt genug für dieſen Monat?! Nein, ſo denkt wohl keiner, dem deutſches Blut in den Adern fließt. Wir alle wollen und müſſen mehr geben als nur das Ent⸗ behrliche. Unter den Millionen, die als Opfer der Syſtemzeit auch heute noch in engſten Verhältniſſen leben müſſen, iſt man⸗ cher, der vier Jahre lang ſein Leben für uns und unſere Eltern in die Schanze ge⸗ ſchlagen hat. Ihnen müſſen wir zeigen, daß ihr Opfer nicht vergeblich geweſen iſt. Auch du biſt erfüllt von dem feſten Willen, am Aufbau einer beſſeren Zukunft zu helfen. Jederzeit kannſt du deinen Entſchluß in die Tat umſetzen. Gib deinem Herzen einen Stoß! Trenne dich nicht nur von ein paar Pfennigen— gib einmal einen größeren Schein oder wenigſtens ein blankes Silberſtück! 1 Y [Winter- Hilfswerk ſchen UDolkes „An irgend etwas muß das Volk glauben können. Zerſtören Sie das Vertrauen in die Nationale Volks⸗ gemeinſchaft, dann werden die Men⸗ ſchen nach einer anderen Gemeinſchaft ſuchen und damit am Ende wieder denen zum Opfer fallen, die als in⸗ ternationale Parasiten und Deſtruk⸗ teure nur darauf lauern, das Gefüge der Völker aufzulöſen, um die Welt in ein allgemeines Chaos zu verwandeln.“ Adolf Hitler. Sei gewiß, dieſer Entſchluß wird dich nie⸗ mals gereuen! Mach dir und anderen die Freude— es koſtet dich ja ſo wenig! Schön — vielleicht mußt du einmal auf ein paar Dutzend Zigaretten oder aufein neues Parfüm verzichten, weil deine Barſchaft dazu nicht mehr reicht— iſt das ſo ſchlimm? Viel⸗ leicht mußt du ein paarmal zu Fuß laufen, anſtatt mit der Straßenbahn zu fahren— iſt das ſo gefährlich? Ach, es gibt leider viele, die im erſten Augenblick voll von ſchönen Entſchlüſſen ſind, aber wenn dann die Sammelbüchſe kommt, dann iſt auf einmal das Schaufenſter auf der anderen Straßenſeite viel intereſſanter. Um Ausreden iſt man ja niemals verlegen; wenn man auch ſonſt nicht viel Phantafte hat— dazu reicht es immer. Frage nur jene hübſche junge Frau mit dem nagel⸗ neuen Koſtüm: Sie wird dir haargenau de⸗ weiſen, daß ſie keinen Pfennig übrig hat, weil ſie zunächſt an ihre Wintergarderobe denken muß. Dieſe Frauen und Mädchen. die bei jeder Gelegenheit erklären, daß ſie „effektiv nichts anzuziehen haben“— ob ſie ſchon einmal daran gedacht haben, daß es Volksgenoſſen gibt, für die das buchſtäblich zutrifft?! und jener wohlgenährte Herr, der mit Behagen ſeine gute Zigarre ſchmaucht — ob er ſich wohl ſchon einmal überlegt hat, welche Koſtbarkeit in der Familie ſeiner Zeitungsfrau ein halbes Pfund Butter iſt?! Hand auf's Herz!— wie ſelten denken wir alle über ſo etwas nach! Und doch fällt es uns manchmal auf, wie blaß die Kinder ausſehen, die wir auf ihrem Schulweg ge⸗ troffen haben, und wie abgeriſſen die Frau iſt, die uns in der Straßenbahn gegenüber⸗ ſitzt. fg ein, Ausreden dürfen wir auch vor uns ſelbſt niemals gelten laſſen. Es gib: leine Ausrede für den, der geſund iſt und noch aus eigenen Kräften ſein Brot verdienen kann. Wenn eine innere Stimme dir ſagt: „Du haſt ſchon genug gegeben“, ſei gewiß: Es iſt der innere Schweinehund, der ſo ſpricht. Dein guter Geiſt wird immer nur fragen: „Wie kann ich noch mehr tun?“ Das Weihnachtsfeſt ſteht vor der Tür. Noch iſt viel Not in Deutſchland. Denn es iſt unmöglich, in zehn oder zwanzig Mona⸗ ten alle Schäden zu beſeitigen, die vierzehn Jahre Mißwirtſchaft und vier Jahre Welt⸗ krieg unſerem Volke geſchlagen haben. Die Notleidenden harren in Geduld, denn ſie haben wieder Hoffnung geſchövft, ſeit Adolf Hitler das Staatsruder ergriffen hat. Laßt dieſe Hoffnung nicht zuſchanden werden! Bereitet ihnen ein Chriſtfeſt, wie es noch niemals war! Alle müſſen aapacken, jeder wird gebraucht! Wenn du ein Sammelab⸗ zeichen an deinem Mantel trägſt oder eine Plakette an deiner Haustür haſt— betrachte ſie nicht als„Schutz“ gegen weitere„Be; läſtigungen“, ſondern nur als ein Zeichen für dich und andere, das mahnend ſpricht: „Ich habe gegeben, und ich werde noch mehr geben, denn ich will opfern, auf daß Deutſch⸗ land lebe!“ .— 1 1 e Nl! Wintermäntel Anzüge für Sttebe und Gesellschaft. auch fü den Spoft. 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MANNHEIM E 4, 4-6 das deutscne Fachgeschäft zugelassen für Ehestaudsdar- lehen, Gaswerke Beuamtenbank Liefrg. fr. Haus — Veneſch greift Ungarn an Nachdem im Anſchluß an die Rede Eckards die Außenminiſter der Türkei und Rumäniens geſprochen hatten, hielt der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Be— neſch eine lange Rede, die die Politik der Kleinen Entente rechtfertigen ſollte. Die Tichechoſlowakei und Rumänien, ſo ſagte Beneſch. hätten ſich dem ſüdflawiſchen Schritt ausdrücklich und vollinhaltlich ange— ſchloſſen, da ſie ſich von den gleichen Um— trieben bedroht fühlten. Im Jahre 1929 ſei ein ähnlicher Anſchlag gegen den Beſtand des tſchechoſlowakiſchen Staates an der Nordgrenze Ungarns vorbereitet worden. Ungarn behaupte, daß ſich ſein Reviſionis— mus nicht gegen Kroatien richte Das ſei vielleicht richtig. Der ungariſche Reviſionis— mus wolle aber die Trennung Kroatiens von Südſlawien, ſo wie es 1929 die Tren— nung der Slowakei vom tſchechoflowakiſchen Staat gewollt habe. Beneſch forderte die ſtrenge Beachtung von Artikel 10 des Völ— kerbundspertrages, der die gebietliche Un— verletzlichkeit aller Mitglieder verbürge. Im vorliegenden Fall verlange er Gerechtigkeit für den klagenden Staat und Genugtuung für das beleidigte Weltgewiſſen. Deutſcher Dank an Italien Rom, 8. Dez. Der Chef der italieniſchen Regierung hat den deutſchen Botſchafter beim Quirinal empfangen, der ihm im Na— men ſeiner Regierung für die Führung der Sgarverhandlungen in Rom dankte. Er empfing auch den engliſchen Botſchafter, der im Namen ſeiner Regierung einen gleichen Schritt unternahm. Baldiger Beſuch Cavals in Rom. Paris, 8 Dez. Die Agentur Havas beſtä⸗— tigte in einer Meldung aus Genf, daß Au⸗ zenminiſter Laval wahrſcheinlich ſehr bald nach Rom reiſen wird. Die franzöfiſch⸗ita⸗ lieniſchen Verhandlungen machten jetzt hin⸗ reichende Fortſchritte, ſo daß die Reiſe La⸗ vals nach Rom, die durch den Tod Bar⸗ thous aufgeſchoben wurde, wieder Gegen⸗ ſtand von Verhandlungen werde. Muſſolini habe kürzlich Laval zur Kenntnis gebracht, daß er ihn mit Vergnügen möglichſt bald in der italieniſchen Hauptſtadt begrüßen würde Dieſer Wunſch werde von Laval geteilt. Schnell an den Mann ge- bracht ist alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange— zeigt wird. In wenigen Stua— den wiſſen es Tauſende Zeitungs anzeigen verkaufen! helfen kaufen und Sedenitage 8. Dezember 1815 Der Maler Adolf von Menzel in Bres⸗ lau geboren. 1832 Der norwegiſche Dichter Biörnſtjerne Björnſon in Kwikne geboren. 1930 Der enaliſche Philoſoph Herbert Spen⸗ cer in Brighton geſtorben. 1914 Deutſch⸗engliſche Seeſchlacht bei den Falklandinſeln; Tod des Admirals Ma⸗ ximilian Graf Spee, des Siegers von Coronel Prot. und kath.: Mariä Empfängnis Sonnenaufg. 7.56 Sonnenunterg. 15.47 Mondaufg. 10 02 Mondunterag 17.20 9. Dezember 8 1608 Der engliſche Dichter John Milton in London geboren. a 1641 Der Maler Anthonis van Dyck in Lon⸗ don geſtorben. 1717 Der Altertumsforſcher Johann Winckel⸗ mann in Stendal geboren. Prot.: Joachim— Kath.: Leokadia Sonnenaufg. 787 Sonnenunterg. 15.47 Mondaufg. 10.41 Mondunterg. 18.47 Sonntagsgedanken In der Adventszeit ſollen wir wieder inne werden, um mit dem Apoſtel Paulus zu reden, der Höhe und Tiefe, Weite und Breite der Liebe Gottes, ſollen wir in freu⸗ diger Dankbarkeit uns bewußt ſein der Liebe Gottes, des Vaters im Himmel, der ſeinen eingeborenen Sohn in dieſe Welt ſandte, ihn Menſch werden ließ, damit wir zum liebenden Herzen Gottes wieder zurückfinden konnten. Die göttliche Ofſenbarung hat uns darüber belehrt, daß Gott das erſte Menſchenpaat geſchaffen hatte nach ſeinem Bilde und Gleich— nis. Gottes Liebe wollte, daß der Menſch über die vernunftloſe Schöpfung als ihr Kö— nig und Herr hinausragte. Darum hauchte Gott dem Menſchenleib den Odem des Le— bens, die Seele ein. Der Menſch wurde von Gott nicht bloß als das vollkommenſte Ge⸗ ſchöpf im Reich der Natur erſchaffen, ſon⸗ dern er wurde darüber hinaus begnadet zur Freundſchaft mit Gott. Aus der göttlichen Offenbarung wiſſen wir, daß ſich der paradieſiſche Menſch dieſes Gna— dengeſchenkes als eines dauerhaften, unver— lierbaren, erſt durch eine Tat der Erprobung ſeines Gehorſamswillens würdig erweiſen ſollte, daß er aber der Verſuchung durch den gefal— lenen Luzifer unterlag, die Probe nicht be— ſtand und ſo ſich ſelbſt und ſeiner ganzen Nachkommenſchaft die Krone des begnadelen ewigen Lebens vom Haupte riß. Das Para⸗ dies ging ihm verloren und damit auch die Freundſchaft mit Gott. Aber es blieb ihm doch die erbarmungs— volle Liebe ſeines Schöpfers, die nicht ruhte, auf ſeine Rettung zu ſinnen, bis die Zeit er— füllt war, da der eingeborene Goktesſohr ſelbſt Menſch wurde und durch ſein Menſch— ſein unſere Menſchheit wieder zu erhöhen, wie— der uns den Weg zu ebnen zurück zum begna— deten, harmoniſchen, glücklichen Menſchen, zu— rück auch zum unſterblichen Menſchen und den verlorenen Paradies. * ** Verurteilte Schwarzhörer. Ii Viertel- jahr Juli bis September 1934 0 wegen der Errichtung und des Betriebs nichtgeneh— migter Funkanlagen 102 Perſonen verurteilt worden. In 100 Fällen wurde auf Geldſtra⸗ ſen(bis zu 60 Rin.) und in 2 Fällen auf Eefängnisſtrafen(in einem Falle drei Mo⸗ nate, im andern drei Wochen und drei Tage) erkannt. In weiteren 172 Fällen der Ver⸗ folgung von Schwarzhörern wurde das Straf⸗ zerſahren auf Grund des Amneſtiegeſetzes ein— dellt. Hillgste Posse! dus Juana! Schlalzimmer, Eiche m. Nuhb. pol. m 3 tür, gr. Schrank, Frisko m. 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Nähe Schloß Vollſtrecktes Todesurteil Berlin, 8. Dezembet Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedie mitteilt, iſt in Königsberg i. Pr. der am 4 Mai 1893 geborene Karl Struve hinge tei worden Struve war von dem S gericht in Königsberg i. Pr. wegen E! dung der 80 jährigen Witwe Johanna Dull zum Tode und zum Verluſt der bürgerliche Ehrenrechte verurteilt worden. Der bi ßiſche Miniſterpräſident hat von ſeinem d gnadigungsrecht keinen Gebrauch gema nur der Erlangung bon Geld und We ſachen diente und gegen die Mutter eil langjährigen Bekannten des Verurteilt verübt wurde, die Vollziehung der Tode ſtrafe an dem bereits zwölfmal porbeſtraſt Verbrecher erforderlich war. Zu 15 Jahren Kerker begnadigl. Wien, 8 dez der Bundesptäſident he den von einem Salzburger Schwur geln zum Tode verurteilten 32 Jahre alten tionalſozialiſten Chriſtian Straubinger 15 Jahren ſchweren Kerkers begnadigt. gamson Hounlieim piñ parodeplotz. weil wegen der Scheußlichkeit der Tat, N 1 * Aus 3 * N Q N V N SN N 8 + * 9 D W 4e — 0 Freude in jedes Haus! So ſoll es in den Wochen vor Weihnachten ſein, damit das Feſt ein richtiges Freudenfeſt werde. Nicht überall will die Freude einkehren. Sorgen pochen auch an dieſen Tagen und Wochen an die Tür. Viele Menſchen, die ſich ein freudvolles Feſt wünſchen, denken mit Wehmut an dieſe Zeit, die ihnen einſt auch ſtrahlende Helle in die Seele gezau⸗ bert hat. Und ſie wünſchen ſich mit ganzer Inbrunſt dieſe Zeit herbei, für ſich, für die Frau, für die Kinder. Sie können ja nichts dafür, daß bei ihnen der Alltag beſonders grau iſt, ſo grau, daß der Nebel die leuchtende Farbe der Vorweihnachtszeit zu verdecken droht. So trübe ſind ihnen dieſe Wintertage, daß ſich die Freude gar nicht einſtellen will. Und doch ſoll jetzt Freude in jedes Haus einkehren, in ſedes Menſchenherz ſoll ſie dringen und alle erheben, damit ihnen Weih⸗ nachten der Geiſt der Liebe offenbar werde. Und andere wieder, denen leuchten ſchon jetzt alle Farben, die ſchöne, ſelige Vorweihnachtsſtimmung macht ſich unter ihnen breit, erfaßt ſie ganz und überfällt ſie mit jenem Zauber, den wir kennen ſeit alter Zeit, in der wir als Kinder zuerſt das Leben mit Bewußtſein erfaßten und begriffen. Sie ſind befangen von jenem ſchönen Geiſt der Freude, der nicht nur das eigene Gemüt einfängt und erhebt ſon⸗ dern auch empfänglich macht für die Sor⸗ gen der Mitmenſchen, denen das Schickſal Freude vorenthalten möchte. Und ſie wol⸗ len deshalb helfen, wollen etwas von ihrer Freude auf die freudeloſen Volksgenoſſen übertragen. Sie wollen dafür ſorgen. daß Freude in jedes Haus einkehrt! Schon das vergangene Jahr ſah ein gewaltiges Weihnachtswerk, das ſchönſte, das jemals in Deutſchland geſchaffen wor⸗ den iſt. Das Weihnachtsopfer durch, das Winterhilfswerk hat Freude in jedes Haus gebracht. Auch in dieſem Jahre wird es nicht anders ſein, denn wir wollen ja, daß alle Volksgenoſſen ein freudvolles Feſt er⸗ leben, Tage voller Licht und Glanz, Tage voller Glauben an die Liebe, ein Feſt der Gemeinſchaft, das immer wieder ein feſtes Band um uns ſchlingt. Niemand darf in dieſen Wochen freud⸗ los ſein, niemand am Weihnachtsfeſt an 5 dem Mitgefühl und an dem Opfergeiſt der Volksgenoſ⸗ ſen zweifeln. Und wer nicht will, daß ein Haus im deut⸗ ſchen Vaterlande freudlos bleibe, der bringe in der Vor⸗ weihnachtszeit ein Opfer, ein Opfer neben dem anderen. Es trägt tauſendfältig Zinſen! Es läßt Volksgenoſſen Weih⸗ nachtsfreude erleben!, W Nie louthtende Frau Von Wilhelmine Ballineſter. Der Lärm der Stadt rauſcht. Durch den Glanz der weihnachtlichen Straßen zu gehen und arm zu ſein, iſt hart. Bald iſt der Weihnachtsabend. Abel Gutberg geht, bis der erſte Dämmer kommt. Dann läuft er nach Hauſe.„Magda?“ fragt er in die Dunkelheit hinein. Kein Laut. Er zündet Licht an. Das Zimmer iſt leer. Er ſucht auf dem Tiſch, um einen Brief zu finden, der ſchon ſeit Tagen hätte kommen ſollen, einen Brief von einem Verwandten, der ihm eine Stelle verſchaffen könnte. Kein Brief liegt da. Abel Gutberg läßt ſich ſchwer auf einen Stuhl fallen und ſtarrt ins Zimmer. Die Turmuhr ſchlägt. Rolladen werden krachend herabgelaſſen. Ladenſchluß. Wo iſt Magda? i 1 Eine halbe Stunde ſpäter kommt 5„Du biſt da? ſchreit ſie leiſe auf und legt ein Paket auf den Tiſch. Magda hat Brot und Lebensmittel mitgebracht. „Woher hatteſt du das Geld?“ fragt er.„Ich fand noch ein altes Kleid im Schrank. Ich hatte ganz vergeſſen, ich dieſes Kleid beſaß. Denk' doch— ja— und man hat es gut bezahlt.“ Sie ſpricht ſehr viel über das Kleid und den Wert, den es hatte. Während ſie ſpricht, ſchneidet 5 das Brot und re. ihm ein Stück. Aber er ſagt, er habe keinen Hunger. „Wie, du haſt keinen Hunger?! Vas verſtehe ich nicht. Wir haben doch ſeit vorgeſtern nichts Richtiges gegeſſen. Abel.“ „Und trotzdem mag ich nicht eſſen!“ Sie legt ihr Stück Brot langſam aus der Hand. Sie gehen zu Bett. Magda ſchläft, er liegt wach. Sie hat ein Kleid im Schrank gefunden? Hat er geſtern nicht den ganzen Schrank ausgeräumt und kein Kleid geſehen? Ein Kleid überſieht man doch nicht in einem nahezu leeren Schrank! Lügt ſie? Woher hat ſie das Geld? Geborgt hat ſie es nicht, dazu iſt ſie viel zu ſtolz. Woher alſo hat ſie das Geld? Er wird ſie morgen früh fragen, ganz ſtreng wird er ſie fragen und ſehen, ob ſie ſeinem Blick ſtandhält. Der Jammer der Eiferſucht durch— tobt ihn. Magda atmet ruhig. f Am nächſten Tage bringt er nicht den Mut auf, ſie zu fragen. Sie iſt ſo wie immer: ihr Geſicht iſt klar und rein. Er bleibt zu Hauſe. Zweimal hören ſie den Briefträger an ihrer Tür vorbeigehen. Der Verwandte hat ihre dringende Bitte wohl längſt wieder vergeſſen. Am Nachmittag ſagt Magda, daß ſie nun fortgehen wolle. „Ich gehe mit“, ſagt Abel ſchnell. „So, du gehſt mit?“ Und nach einer Weile fügt ſie hinzu:„Wollteſt du nicht zu Berkhart gehen und nach einer freien Stelle fragen?“ b „Du weißt doch, daß er jetzt vor Weihnachten nicht zu ſprechen iſt.“ a f „So, ſo.“ Sie ſteht unſchlüſſig, dann greift ſie mit einem Ruck nach ihrem Hut. Er nimmt den ſeinen und ſieht, daß ſie ihn aus verzweifelten Augen anſchaut. Er möchte ihr ins Geſicht ſchreien: Du betrügſt mich! Aber ſeine Eiferſucht macht ihn vorſichtig.„Ach“, ſagt er und legt ſeinen Hut hin,„ich wollte doch einen Brief an Werner ſchreiben. Vielleicht weiß er etwas für mich.“ „Ja, ja, tu das!“ ſagt ſie eifrig, küßt ihn und geht Ju 8 ſchnell fort. Abel folgt ihr heimlich. Er ſieht Magda über die Straße gehen. Er folgk ihr. Sie kommen in belebte Straßen. Es iſt ſchwer, ſie im Auge zu behalten. Und plötzlich iſt ſie ganz verſchwunden. Er ſteht und wartet lange Zeit und geht end lich nach Hauſe. An dieſem Abend liegt Abel bereits im Bett, als ſie heimkommt. Am Morgen rennt er aus dem Hauſe— Nachmittags wartet er, um ihr heimlich folgen zu können, wenn ſie wieder dort— hin geht, woher ſie das Geld bringt. Aber ſie kommt nicht. Er geht in die Wohnung. Magda hat einen gedeckten Tiſch zurück— gelaſſen. Obwohl er Hunger hat, berührt er das Eſſen nicht. O, er könnte ſie ja heute abend geradeheraus fragen. Aber er will nicht, denn ſie wird wohl Ausflüchte gebrauchen. Er will ſich ſelbſt überzeugen und läuft wieder fort und umſchleicht die Häuſer, wo er Magda tags zuvor zulegt auftauchen ſah. Es wird dämmerig. Das Weihnachts— treiben in den Straßen verdichtet ſich im— mer mehr. Er ſpäht jeder Frau ſcharf ins Geſicht. Lampen blitzen auf. Magda kommt nicht. Wo iſt ſie? Abel Gutberg wandert auf und ab. Blendendes Licht fällt auf ihn. Er wendet das Geſicht. Magda! In einem Schaufenſter ſteht Magda, einen Kranz ſtrahlender, kleiner Glühlämpchen um den Kopf. wie ein Weihnachtsengel. Ein leuchtendes Kleid, das aus winzigen Lämpchen gebildet iſt, hüllt ſie ein. Ihre Hände halten Büſche von Glühlampen, die wie Blumen ausſehen. In blendender Laufſchrift funkelt es über ihr:„Die leuch⸗ tende Frau“. Magda, ſeine Magda, eine Reklamefigur im Schaufenſter. Das milde Geſicht lächelnd. in den Augen aber müde Trauer. Seine Magda gibt ſich dazu her— um Geld nach Hauſe zu bringen, um ihm einen warmen Biſſen zu verſchaffen! Seine ſtolze Magda! Und er— er ſchob das Eſſen, das ſie ihm mit ihrem bitter ver⸗ dienten Geld brachte, fort und kränkte fie! Ein Schmerz krampft ihn. Er möchte alle dieſe gaffenden Leute, die ſich vor dein Schaufenſter verſammeln, zur Seite ſtoßen möchte durch die Glasſcheibe hindurch ſich dort hineinſtürzen, ſeine Frau an ſich rei⸗ zen, ſie forttragen. Er ſteht und kann ſich nicht rühren. Wie eine Ohnmacht ſchleicht es an ihn heran. Er ſchleppt ſich vorwärts. Er rafft ſich auf und geht langſam nach Hauße Magda kommt. Abels Blick iſt ſo groß und ſo bittend auf ſie gerichtet, daß ſie auf der Schwelle ſtehenbleibt und mit trauriger Zärtlichkeit ihre Augen in die ſeinen verſenkt. Er löſt ſich aus dem verſunkenen Anſehen, ſtürzt zu ihr hin und nimmt ſie in ſeine Arme. Und ſie ſtreicheln ſich wie zwei Kinder, die ſich gegenſeitig tröſten. Er muß es nicht ſagen, daß er nun alles weiß, ſie hat es in ſeinen Augen geleſen. 11 „Ich hab's dir verſchwiegen, weil ich dachte, du wirſt es mir verbieten. Und es war doch unſer letzter Ausweg bis es wieder beſſer wird!“ a 0 „Ja. Liebe, ja.“ Sie legt ihr Geſicht an das ſeine und ſagt nichts mehr. Herz an Herz ſchweigen ſie miteinander. Auch am folgenden Tage ſprechen ſie nicht darüber, Abel zittert vor dem Augenblick, wo ſie wieder fortgehen wird, um ſich den Leuten als„Leuchtende Frau“ zu zeigen. Um ihr Freude zu bereuen, nimmt er etwas von dem Eſſen, das ſie zärtlich vor ihn hinſtellt, und lächelt ihr dabei zu. Er hält ihre Hand und ſchluckt die Biſſen, die ſie mit ihrem Opfer bezahlte. Er weiß, daß er es ihr nicht verbieten darf, auf dieſe Weiſe Geld zu ſchaffen. Aber er erträgt es nicht, daran zu denken, daß ſie in jenem Schaufenſter ſtehen ſoll. Er ſpringt auf, nimmt ſeinen Hut, küßt Magda, wendet ſich raſch ab und geht fort. Da und dort hinter den Fenſtern ſieht er ſchon Weihnachtsbäume im Silberſchmuck. Todmüde kommt er nach Hauſe. Seine Bemühungen waren vergeblich. Magda ſteht vor der Wohnungstür, und er ſieht, daß ſie lange auf ihn gewartet hat. Ihre Stimme und ihre Hände a Sie hält ihm einen Brief entgegen:„Die Stelle, Abel! Wir haben eine Weihnachtsgabe. Du haſt die Stelle bekommen!“. ee vder duc vide tage eue e WEISSE INVASION AN DER OSTSERENZE Seit Monaten rollen Güterzüge über die polniſche Grenze. Güterzüge mit lebender, ſchnatternder Fracht. Sie halten in Neu-Bentſchen, auf dem größten Gänſebahnhof der Welt.—— Männer in Arbeitskitteln ſchleppen ſchwere Laufſtege heran, legen ſie an die ſich öffnenden Lorentüren, und— kreiſchend ſtürzt es heraus in ſchneeigem Weiß. Flügel⸗ ſchlagend und ſchnatternd. Gänſe, Gänſe, Gänſe... Zoll⸗ beamte ſtehen dabei. Mit dem Bleiſtift und Notizblock in der Hand.„360. 61, 62—— 788, 89, 90“ Bis zu 30000 Stück zählen ſie am Tage. Stopp! Da ſteht der Tierarzt, den Geſundheitszuſtand der Gänſe prüfend. Jetzt hat er eine entdeckt, die ihm nicht Bis zu 30 000 Gänſe kommen käglich auf dem Bahnhof Neu-Benkſchen an.. geſund vorkommt. Die Helfer greifen das miekrige Weſen mit dem Gänſehaken und ſchaffen es in die„Revierſtube“, wo es eingehend unterſucht wird. Wird eine Seuchenkrank— heit feſtgeſtellt, ſo wandert der ganze Transport unverzüg⸗ lich nach Polen zurück. Drei tote Gänſe liegen im Güter— wagen. Sie werden an Ort und Stelle ſeziert. Ueber eine Million Gänſe kommen in den Monaten Auguſt. September und Oktober aus Polen nach Deutſch— land, zwei Drittel des deutſchen Geſamtimports. Es ſind faſt ausſchließlich Magergänſe, die bei ihrem Grenzüber— tritt knapp fünf Pfund wiegen. In beſonders dazu ein⸗ gerichteten Spezialwagen werden ſie noch am Tage ihrer Ankunft den Maſtanſtalten zugeführt. Die polniſchen Gü⸗ terzüge kehren desinfiziert in die Heimat zurück. Die Zahl der Berufsmäſter geht in die Tauſende. Da⸗ neben betreiben noch viele Landwirte und Handwerker die Gänſemaſt im Nebenberuf. Sogar gänzlich Mittelloſe geben ich damit ab. Sie erhalten von den Großhändlern Futter— mittel und Geld, um die Tiere fett machen zu können. Die meiſten Großmäſtereien befinden ſich im Oder- und Warthe— Für die Hausfrau eee Im Wunſchzettel aller Freundinnen ſteht ſicher eine Kleinigkeit, die große Freude machen könnte. Nicht jedem iſt es gegeben, aus eigener Beobachtung heraus oder aus flüchtig angedeuteten Wünſchen das geeignete Geſchenk in Gedanken zu notieren. Erſt das Bemerken dieſer Wünſche oder ein glückliches Kombi— nieren von ahnungsloſen Aeußerungen machen das Schenken zur großen Kunſt. Wem es gelungen iſt, die geheimſten Wünſche einer Freundin zu erraten, darf ſich darüber noch mehr freuen als über die wohl— geratene Arbeit, die natür— lich von eigener Hand ſtammt. Wir warten alfſo nicht, bis das Weihnachts— feſt ſchon ſehr nahe gerückt iſt, ſondern nach einigen Beſorgungen geht es zu— verſichtlich an die Arbeit. Dabei braucht man ſeinem Ehrgeiz keine allzu großen Ziele zu ſtecken. Es gibt Handarbeiten, modiſche Kleinigkeiten oder andere hübſche Sachen, die direkfnt zum Nachmachen verleiten aber nur geübten Händen gelingen. Wenn man alſo nicht viel Zeit oder Geduld hat, um an eine ſchwierige Arbeit denken zu können, befreundet man ſich lieber mit etwas Leichterem. Wir ſchlagen eine Reihe ſtets gern genommener Geſchenke mit verſchiedener Arbeitsdauer vor. Zum ſchwarzen Kleid der Freundin paſſen immer die ſchönen, hellen Kragen, von denen man ſogar zwei, einen aus weißem Wildleder und einen aus Georgette mit glatt⸗ weißer Perlſtickerei, ſchenken kann. Dem gymnaſtiktreiben⸗ den fungen Mädchen wird ein Turnkittel aus nett gemuſter⸗ tem Baumwollſtoff mit Pumphöschen aus dem gleichen bruch. Wer ſie jemals geſehen hat, vergißt die überwälti⸗ genden Bilder nicht wieder. Unzählige Gehege bergen Tau⸗ ſende von Gänſen. Ohrenbetäubend iſt das ununterbrochene Gekreiſche. Hauptſächlich zur Zeit der Fütterung. Da rollt auf knarrenden Bohlen die Futterkarre durch die ſchmalen Gattergänge. Acht bis zehn gefüllte Eimer mit Kraftfutter ſtehen darauf. Schnatternd und fauchend ſtecken die Tiere ihre Hälſe durch die Latten. Der Futtermeiſter ſchüttet Hafer, Mais und Gerſte in die Tröge. Wie die Vandalen fallen die Tiere darüber her. Sie freſſen gierig und oft, als ob ſie wüßten: In ſechs bis acht Wochen heißt es fett ſein! Allerdings hütet ſich jeder, die Maſt durch das ſoge⸗ nannte„Stopfen“ oder„Nudeln“ zu beſchleunigen. Das verbieten die Veſtimmungen der neuen Tierſchutzgeſetze. Den Gänſen aufgeweichten Mais, zerſtoßene Mohrrüben oder Nudeln gewaltſam in den Schlund zu ſtopfen, bis ſie ſie hinunterwürgen, iſt aber auch zwecklos. Was überflüſſig iſt, verdauen die Tiere doch nicht. Die geſetzlich anerkannte Mäſterei erfüllt denſelben Zweck. Seit Wochen ſchon ſieht man die Jünger Lukulls vor den Läden ſtehen mit glänzenden Augen und gereizten Zun⸗ gen. Wie wäre es auch anders möglich? Fett und weich liegen ſie da, wie Marzipan. Schön ausgerichtet in Reih und Glied. So appetitlich, daß man ſchon jetzt hineinbei— ßen möchte. 5 Eine Gans! Das iſt der Triumph aller Wünſche zum Weihnachtsfeſt. Keiner will auf den erleſenen Feſtbraten verzichten. Und wenn die Kaſſe noch ſo ſchmal iſt, Mutter ſpart und knappſt am Wirtſchaftsgeld, daß in jeder Woche ein paar Groſchen übrigbleiben als Anzahlung für die Gans. Es gibt kein anderes Geflügel, das eine ſo man⸗ nigfaltige und praktiſche Verwendung in Küche und Haus findet. Alles iſt aus ihr zu gebrauchen. Die Bäuerin ver— wendet die Flügel als Handfeger und die Gurgel mit Erb— ſen gefüllt und zum Ring zuſammengeſteckt als Klapper für den Jüngſten in der Wiege. Betten mit Gänſedaunen; wer möchte ſie je⸗ mals miſſen? b Es brutzelt in der Pfanne. Der Martinsvogel ſchmort. Ein jun⸗ ges Tier. Nicht allzu ſchwer, nicht allzu leicht. Ge⸗ füllt mit Aepfeln und Kaſtanien. Das duftet lieblich und ſchön. Erfüllt das ganze Haus. Morgen gibt's „Schwarzſauer“. Mutter verwen⸗ det dazu das ganze Gänſeklein; ſogar die Füße. Pfeffer, Nelken, Lorbeerblatt, Salz und zwei Eßlöffel braungebranntes Mehl ſind die un⸗ erläßlichen Ge⸗ würze dazu. Und nach dem Feſt? Da gibt es Gänſefett. Mit einem Apfel ausgebraten. Martinsvögel— Weihnachtsbraten. Wir eſſen das Fleiſch der Gänſe und legen uns abends in die weichen Daunen. Wir ſchlafen in den Kiſſen, ohne uns Gedanken darüber zu machen, wieviel fleißige Hände nötig waren, den wohligen Pfühl entſtehen zu laſſen. Nach Weihnachten geht's in den bäuerlichen Stuben lebhaft zu. Federn⸗ ſchleißen. Wochenlang zupfen die Mädchen die Daunen, bis jede Bäuerin einen großen Sack voll Federn hat. Kreiſchend ſtürzt es heraus in ſchneeigem Weiß Der Drang zur Futterkrippe, ein edler Drang, denn ſie wollen richtige Weihnachtsgänſe werden. Material viel Freude machen. Auch handgeſtrickte Schals in lebhaften Farben, bunte Dreiecktücher aus Krawattenſeide oder Kaſchmirwolle ſind immer beliebt und willkom⸗ men. Für den Teetiſch kann man beſonders aparte Gedecke nähen. Einfarbige, in Paſtelltönen gehal— tene Waſchſeide wird mit creme— farbiger Bretonſpitze verarbeitet. Da man jetzt gern die ſchöne Tiſch— platte etwas frei läßt, ſind die Deckchen kleiner als gewöhnlich; man hat dafür lieber kleinere Deckchen in beſtimmter Anzahl als Unterſatz für das einzelne Gedeck (außer den Servietten). Eine an— dere Deckengarnitur kann man aus feſtem Moiré herſtellen, der auf der linken Seite mit Batiſt abgefüttert wird. Die runden oder viereckigen Tellerdeckchen ſind eben— falls mit Goldſpitze umſäumt. Aus einer leeren, kleinen Seifentonne kann ein entzückender Wäſchebehäl— ter entſtehen. Er wird innen mit Neſſel ausgeſchlagen und von außen mit buntem Kretonne be— ſpannt. Den oberen Abſchluß bildet eine ſtark angekrauſte Rüſche. Zu dieſer Arbeit gehört bereits etwas Baſtlergeſchick, und man wird ſich dabei gern vom Gatten helfen laſ⸗ ſen. Auf der Reiſe kann die warme Reiſedecke gute Dienſte leiſten. Eine Hülle aus Plaidſtoff mit Reißverſchluß iſt ſchnell und leicht angefertigt. el in allen Ausführungen gehören zum modernen Kleid; man kann da gar nicht genug Abwechſlung haben. Zum Woll⸗ kleid arbeitet man einen Gürtel aus grober Kordel, die mit einer Metallſchließe gehalten wird; ein breiterer Gürtel, mit abſchattierten Pailletten benäht, ſieht zum eleganten Kleid ſehr feſtlich aus. Gobelintaſchen in feinem Kreußzſtich⸗ muſter wird man beſonders zu ſchätzen wiſſen; ſie paſſen überall und ſind weniger der Mode unterworfen. Die flei⸗ ßige Strickerin erfreut man mit einem Knäuelhalter, deſſen Deckel in der Mitte abnehmbar iſt und nur eine kleine Oeff⸗ nung für den Faden hat. Man beſpannt ihn mit bunten Woll⸗ oder Baſtfäden. Jeder Erwachſene wird dieſen rührenden Zug des Schenkenwollens gern unterſtützen und bis zum Gelingen fördern. Aber auch wenn Geldbeutel und Zeit ſchon ſehr knapp ſind, erfindet man ſchnell eine Kleinigkeit für Vater und Mutter. Aus Vaters leerer Zigarrenkiſte ſoll ein über⸗ ſichtlicher Nagelkaſten für den ordentlichen Haushalt wer⸗ den. Die Inneneinteilung iſt ſchnell aus dicker Pappe ge⸗ ſchnitten und eingeſetzt. Die kleine Schweſter verändert das Aeußere durch Aufkleben von Buntpapier im Karomuſter. Eine Schreibunterlage iſt mit buntem Stoff bezogen und mit mehreren loſe eingeſchobenen Löſchbogen verſehen. Da⸗ zu klebt man eine leichte Buchhülle für Mutters Haus⸗ haltungsbuch. Was mache ich mit den Reſten? Davon wird eine Reſteſuppe gekocht. Man braucht dazu Gemüſereſte, z. B. Wirſing, Weißkohl, Möhren, Spinat, 6 geſchälte Kartoffeln oder Kartoffelreſte. Vor der Zuberei⸗ tung löſt man 2 Maggi's Fleiſchbrühwürfel in kochendem Waſſer auf und kocht darin die Kartoffeln gar(falls nicht reſtliche verwandt werden), und gibt ſie dann mit den Ge⸗ müſereſten durch die Fleiſchmaſchine. Den Gemüſebrei läßt man in der Fleiſchbrühe gut durchkochen und ſchmeckt ab. Graupenſuppe mit Gänſeklein. Große Graupen, ſoge⸗ nannte Kälberzähne, werden mit Suppengrün aufgeſetzt und ein Weilchen gekocht. Dann tut man ein gut geputzte Gänſeklein hinein, gibt Obacht, daß dies nicht zu weich wird. Sobald es gar iſt, nimmt man es heraus, ſtellt es beiſeite und ſchlägt die Graupenſuppe durch. Viel ſchöner aber iſt es, wenn man ſie nicht durchſchlägt, die Kälber⸗ zähne in der Brühe läßt und das Gänſeklein hineintut. Das iſt ein ſehr. üg und wohlſchmeckendes Eintopfgericht. das nur eine Nachſpeiſe erfordert. nkschialter 2 Ulna, ane Als Frau Inge Bornemann an dieſem Morgen ihr Frühſtück einnahm, ſtand auf einmal ihr Mann neben ihr. Sie war erſchrocken. Es war auch etwas in ſeinem Geſicht, was ſie nicht kannte. Neben dem Zug rückſichtsloſer Bru⸗ talſtät, der ein Leben an der Seite dieſes Mannes ihr ver— bittert hatte, las ſie heute eine Unſicherheit, die dieſem har⸗ ſen Geſicht fremd war., Er trug auch den Kopf geſenkt, gleichſam als ruhe eine ſchwere Laſt auf ſeinen Schultern.„Ich wollte dir nur Lebewohl ſagen, Inge.“ „Seltſam— noch keinmal haſt du dich morgens von mir verabſchiedet.“ Er' legte die Hand über die Augen.„War immer ſo pe! fn tun und zu denken, mußte immer gleich in die Bank.“ „Und heute? Mußt du heute nicht in die Bank?“ „Doch— ja, doch. Alſo dann— lebe wohl— Inge.“ Ihr Mann war ſo ſeltſam; ſie legte zögernd ihre ſchmale Hand in ſeine breite, etwas behaarte Rechte. Er war doch alt geworden— ihr fiel es auf, wie ſie ihn in „Was haben Sie denn heute morgen, Karſten?“ das Haus Schritten. Was war nur mit den Männern heute los! Auch Klaus Karſten hatte einen fremden Zug im Geſicht. Sein Morgen— gruß war nicht ſo friſch wie ſonſt, und während er meiſt mit ihr plauderte, ehe er ſich in die Maſchine ſchwang, for— derte er ſie heute ſogleich auf, in den Kaſten zu klettern. Der Monteur warf den Propeller an. Sie hatte ſchon das ſichere Gefühl, daß das Flugzeug dem Druck ihrer Hände gehorchte, aber es war doch gut zu wiſſen. daß der Flug— ſehrer hinter ihr ſaß.— Wieder kam jenes freie Gefühl über Inge, das ſie für ſo vieles Unfreie ihres Lebens entſchädigte. Das hatte ihr ja die„Marotte“ eingegeben, fliegen zu lernen. Sie ſah heute noch den entſetzten Blick ihres Mannes und das mokante Lächeln ihrer Bekannten. Aber ſie ließ ſich nicht beirren, dieſes Fliegen war ja mehr als nur Sport. Wenn der Fokker ſich gleitend von der Erde hob, dann war es, als blieb der ganze Alltag mit ſeiner Trübheit unten. Sie flog eine halbe Stunde zwiſchen Himmel und Erde, dann ſetzte ſie zum Gleitflug an. Es kam keine ganz ſaubere Landung zuſtande. Sie wagte nicht, nach hinten zu ſehen. Klaus Karſtens Stimmung war beſtimmt nicht beſſer ge— worden durch dieſen harten Aufſitzer. Aber er ſagte kein Wort, es lag nur ein verbiſſener, ſchmerzlicher Zug um ſeinen Mund.„Was haben Sie denn hineingehen ſah mit langſamen. ſchweren heute morgen, Karſten? Sie können einem ja die ganze Laune verderben.“ „Sie finden, gnädige Frau? Nun, vielleicht hat man mir die Laune verdorben.“ „Soll das mir gelten?“ Karſten ſah ſie prüfend an, und es war wie ein An⸗ flug von Ironie in dem wettergebräunten Geſicht.„Das will ich nicht ſagen. Ich habe ſchlechte Nachrichten erhal— ten heute morgen.“ 9„Nehmen Sie es mir ſehr übel, wenn ich neugierig I „Warum ſollen Sie es nicht wiſſen! Ich habe gehört, daß die Bank falliert hat, die mein Vermögen 1 Dumm, nicht wahr? Es war ja nicht viel; aber das wenige iſt nun auch futſch und damit meine Hoffnung, mir mal eine eigene Maſchine kaufen zu können...“ Er brach ab, als täte es ihm leid, daß er ſchon ſo viel geredet. In Inge Bornemanns Geſicht ſtand Bedauern, immer war es das Geld, das Hoffnungen zunichte machte. Sie wußte es aus ihrem Leben. Weil ihr Vater unglück— lich ſpekuliert und ſie ihm das Gut retten wollte, deshalb hatte ſie ſich an den Bankdirektor Bornemann verkauft. Alle Hoffnungen ihrer Jugend hatte ſie darüber begraben. „Der arme Karſten. Ein Gefühl nie gekannter Wärme ſtrömte zu ihrem Herzen— ſie wußte nicht, was ſie dem Manne ſagen ſollte, und ging ſchweigend neben ihm, den Blick zu Boden gerichtet. Zu Hauſe erwartete ſie der Prokuriſt Jenſen. Was wollte der? Als ſie den kleinen Mann im dunklen Gehrock ſah, überkam ſie das Gefühl einer drohenden Gefahr. „Guten Morgen, Jenſen. was iſt— was führt Sie hierher?“ Jenſen ſah ſehr bleich aus und hielt ſeine Handſchuhe krampfhaft zwiſchen den Fingern. „Gnädige Frau, ſeien Sie bitte ganz ruhig, es iſt keine gute Botſchaft, die ich bringe.“ „Jenſen, um Gotteswillen, ſo reden Sie doch!“ „Die Bank hat die Schalter ſchließen müſſen.“ „Die Bank— hat“, es kam tonlos von ihren Lippen. „und mein Mann?“ N „Herr Bornemann iſt heute überhaupt nicht in der Bank geweſen— die Polizei nimmt an, daß er geflohen iſt.“ Das letzte ſagte Jenſen mit einer ſchonungsloſen Härte, der Haß eines ſubalternen Daſeins lag in den Worten, und der Zorn auf die Großen, die immer zur rechten Stunde den Geſetzen ſich zu entziehen wiſſen. In Inge ſtieg eine Kälte auf, die ſie ganz ſteinern machte. Alſo darum das Lebewohl heute morgen. Sie emp⸗ fand keine Spur von Mitleid mit ihrem Manne. Sie wun— derte ſich ſelbſt, wie kalt ſie die Angelegenheit ließ. Aber auf einmal dachte ſie: Karſten! Was hatte er doch heute morgen geſagt?! „Jenſen, führen Sie ein Konto Karſten?“ Jenſen dachte nach.„Karſten? Karſten? Ja. meinen Sie den Flieger Karſten?“ „Jenſen, den meine ich.“* „Ja, der gehört zu unſeren Kunden.“ Jenſen zuckte gleich hinterher mit den Schultern. In dieſem Augenblick wußte Inge genau, was ihr zu tun blieb. Heim zu ihrem Vater wollte ſie auf das Gut, um dann die Sache mit Karſten in Ordnung zu bringen. Sie wollte nicht in dieſes Mannes Schuld ſein, gerade in ſeiner Schuld nicht. Warum eigentlich?. dachte ſie weh— mütig. Es war eine Erinnerung an die Jugend in ihr. — Eine Stunde ſpäter wurden die Koffer gepackt. und negö 7 YH POET MN Die Schaffarm„Crimple Creek“ am Cyre-See, un— beit der Bahnlinie Adelaide—Oodnadatta hatte im Verlauf eines Jahres von ihren 100 000 Tieren über 8000 Stück verloren, die faſt ausſchließlich den Dingos, den Wildhun⸗ den, zum Opfer gefallen waren. Mr. Grinder, der Beſitzer, ſchickte ſeine berittenen Hirten aus, die benachbarten Squat⸗ ers zu einer Treibſagd auf die Beſtien einzuladen. Es war eine bunte Geſellſchaft, die bald darauf einzeln her in Trupps auf Crimple Creek eintraf. Robuſte Geſtal⸗ zen mit harten Geſichtszügen, langen Kopfhaaren und ver⸗ bilderten Bärten. Unter ihnen fiel ein alter Mann durch einen rieſenhaften Wuchs auf, der allgemein unter dem damen Jack der Pelzhändler bekannt war. Nach Hundert⸗ zen zählten die Felle, die dieſer Jäger auf den Markt brachte. Jacks Pelze waren ſehr begehrt, weil er die Tiere nur durch meiſterhafte Kopfſchüſſe tötete, die Vlieſe ſelbſt alſo unverletzt blieben. Die Unterkunftsräume der Farm reichten bei weitem nicht aus, alle Gäſte zu beherbergen. So loderten bald hier, bald da Reiſigfeuer innerhalb der Creek auf, an denen ſich Freunde und Bekannte zuſammenfanden. Natürlich bezogen ich die Geſpräche in der Hauptſache auf die kommende Dingojagd. Jeder vertrat ſeine eigene Fangmethode. Der oſte Jäger lauſchte ſchweigend den Erzählungen, ſchüttelte nur hin und wieder den Kopf „Now, Jack, wie iſt denn nun ſo Ihre Meinung?“ „Well, Mr. Grinder, der Dingo kann erfolgreich nur mit dem Dingo gejagt werden. That's a fact.“ Ein brüllendes Gelächter der Squatter belohnte den bemeintlichen Witz. Beſonders ein rothaariger Farmer mit brutalen Geſichtszügen, namens Sharper, den man heimlich im Verdacht halte, mehr Viehräuber als züchter zu ſein, konnte es nicht unterlaſſen, den Alten immer wie⸗ der mit giftigen Worten zu verhöhnen. Die beiden ſchienen ſchon früher eine Fehde miteinander gehabt zu haben. Statt jeder Antwort ſtieß der Alte einen ſchrillen Pfiff aus. Fünf, ſechs Sekunden verſtrichen, da ſah man einen gelhlichen Körper mit gewaltigem Satze über die drei Meter hohe Paliſade der Ereek ſchnellen. Mit funkelnden Augen, die Lefzen hochgezogen, ſo daß ſein furchtbares Gebiß ſicht⸗ ar war, ſtand ein rieſiges Tier inmitten der in der Er⸗ degung aufgeſnrungenen Männer. Auf einen Wink des Frau Inge überlegte: Was muß Karſten gedacht haben, als er mit mir über dieſe Dinge ſprach? Am anderen Morgen wartete Karſten eine halbe Stunde auf ſeine Flugſchülerin, Frau Bankdirektor Inge Bornemann. Dann rief er in der Woh⸗ S S nung an. Frau S——— Bornemann ſei 5. verreiſt, erhielt er e zur Antwort., 8 5 Ach ſo, jetzt war ſie alſo ihrem Mann nachgereiſt!“ Na ja, hätte er /%½, anderes erwarten ſollen?! Schließ— lich mußte es ihr doch peinlich ſein, wo ſie wußte, daß auch ihn ihr Mann ins Verderben ge— zogen hatte. Klaus Karſten ging mit großen Schritten über den Flugplatz. Daß an ſolch einem Tag noch blauer Him⸗ mel ſein konnte! So ein richtiges Nebelwetter wäre das beſte gewe— ſen... Und dann hineinfliegen und nicht wiſſen. was über einem und unter einem. Dann hieß es, alle Sinne zuſammennehmen und eine ſichere Hand haben und ein kühles Herz. Er ſah ſehr höhniſch aus. Am Abend warteten auf ihn zwei Ueberraſchungen Die Zeitung meldete, daß man die Leiche des Bankdirek— tors Bornemann gefunden habe. draußen im Stadtwald. Die zweite Ueberraſchung war ein Paket, ein kleines Paket, das mit vielen roten Siegeln verſehen war. Er hielt es zweifelnd in der Hand. Wer mochte ihm ſo Wertvolles ſenden? Dann brach er die Siegel auf und löſte aus papiernen Hüllen etwas Glitzerndes. Funkelndes: ein Brillantkollier. Daneben lag ein Brief. und der lautete:„Ich glaube wie— dergutgemacht zu haben. Inge Bornemann.“ Es dauerte ein paar Tage, ehe es Klaus Karſten ge— lang, den Aufenthaltsort von Frau Inge zu erfahren. Und wieder zwei Tage ſpäter ſtand er in der weiten, dunkelgeta— felten Diele eines Landſitzes. In der Hand hielt er ein klei— nes Paket, zerriſſene Siegel hingen daran. „Das will ich Ihnen zurückbringen, gnädige Frau“ und er beugte ſich tief über die Hand von Frau Inge.„des— halb habe ich es Ihnen nicht erzählt an jenem Morgen...“ Frau Inge ſah ſeltſam jung aus in dem ſchwarzen Kleid. Klaus Karſten war ſehr verlegen; ihm fiel plötzlich ein, daß er ihr noch gar nicht ſein Beileid ausgeſprochen hatte. Und was mußte ſie denken. daß er ſie hier überfiel? Sie ſchien das Richtige zu denken; ſie lächelte und nahm ihn bei der Hand.„Kommen Sie, Karſten, ich will Sie meinem Vater vorſtellen., und ich hoffe, daß Sie und er gute Freunde werden.“ „Und—“, ſagte er ſtockend,„werden auch wir beide gute Freunde werden?“ „Warum nicht?“ Dann liefen ſie beide durch die Halle— ſie waren ſehr jung und liefen wie Kinder. „Das will ich Ihnen zurückbringen. gnädige Frau“, und er beugte ſich tief über die Hand von Frau Inge. Jägers hin kau— . e erte es ſich zu deſ⸗ 0 e 6 ee%% ͤ»K᷑1᷑Lʒ en Füßen nieder. „% 7 1 e Sprungbereit. Die N,„ Geſellſchaft mit N Fern feindlichen Blicken i muſternd. 1 ö f„Well, Mr. 1. Grinder, das iſt mein„Lion“. Kreuzung zwi⸗ ſchen Dingohün⸗— din und Neufund— länder. Selbſt aufgezogen. Hat die Stärke eines Löwen, daher ſein Name.„Lion“ wird uns die Dingos ans Meſ— ſer liefern. That's a fact.“ Jedes Geſpräch Die beiden ſchienen ſchon früher eine war verſtummt. Fehde ausgekragen zu haben. Alle ſtaunten die gelbe Beſtie an. der die Mordluſt aus den Augen leuchtete. Ihr rot— gelbes Fell war an den Seiten tiefſchwarz gefärbt. Die dick aufliegenden Beinmuskeln, der kurze, ſtämmige Hals verrieten die ungeheure Kraft des Tieres. An den Lager⸗ feuern wurde noch bis in die Nacht hinein über die Ver⸗ wendbarkeit Lions für die Dingojagd heftig geſtritten. Die Jagdgeſellſchaft war nun ſo ziemlich beiſammen. In der Frühe des nächſten Morgen rückte die Kavalkade aus. Man hatte Jack die Führung überlaſſen. Am Ende des Trupps ritt, von den Farmern ſichtbar gemieden, der rothaarige Sharper. Stundenlang ging es durch den typiſch auſtraliſchen Buſch, in dem grüne Savannen abwechſelten mit niederem Buſchwerk und ſumpfigen, mit Salzpflanzen überwucherten Mooren. Endlich erreichte man ausgedehnte Eukalyptuswaldungen, die rieſige Oaſen umſchloſſen. auf denen ſaftiges Känguruhgras emporſchoß. Hier war die Heimat des Wildes, aber auch die des Dingo, ſeines Tod⸗ feindes. Noch eine Stunde weit führte Jack die Jäger, dann ließ er halten und verteilte die Schützen entlang eines halb⸗ mondförmigen Waldſaumes, von dem aus man einen wei⸗ ten Blick auf eine baumloſe Grasſteppe hatte. Je zehn Mann an beiden Ausläufern des Waldes hatten die Au 95755 ſpäter den Kreis vollſtändig zu ſchließen. Jetzt zog ack aus ſeiner Satteltaſche ein friſches Dingofell. „Lion, vorwärts! Hol' die verdammten Räuber. Vor— wärts!“ Kaum, daß das Tier ſich die Zeit nahm, an der ihm vorgehaltenen Trophäe Witterung zu nehmen, als es ſchon davonſtürmte. Ein, zwei Stunden vergingen in geſpannter Erwar— tung, da ſah man in der Ferne gelbe Tierleiber durch das hohe Gras fließen. An der Spitze des Rudels„Lion“. Blindlings folgten die Dingos ihrem Halbbruder, der ſie noch an Wildheit übertraf. Ein ſcharfer Pfiff des alten Jack. Wie der Blitz ſchwenkte„Lion“ ſeitwärts ein, wäh— rend die Meute geradeaus raſte, dem nahen Walde zu. Mit dieſem Augenblick ſetzte das Schnellfeuer der Schützen ein. Ueberall wälzten ſich die überliſteten Wildhunde in ihrem Blute. Nur wenige Tiere entkamen. Ueber hundert Kadaver wurden gezählt. Als jetzt die Jäger den alten Pelz— jäger jubelnd umringten, fiel plötzlich noch ein einzelner Schuß. „Damned, da iſt noch ſo eine Beſtie!“ Mit dieſem Rufe war Sharper auf die Waldblöße hin— ausgetreten und hatte mit einer wohlgezielten Kugel— Lion niedergeſtreckt——. Eine ungeheure Erregung bemächtigte ſich der Jäger. Viel fehlte nicht, ſo hätten ſie den Rothaarigen gelyncht. Stumm kniete der alte Jack nieder. Strich noch ein⸗ mal über den Kopf ſeines verendeten, treuen Jagdgefähr— ten, dann beſtieg er ſein Pferd und ritt, ohne ſich noch wei— ter um die Geſellſchaft zu kümmern. davon. Schweigend wurde der Heimweg angetreten. Eine Woche ſpäter fanden Schafhirten Sharper em tiefen Buſch. Tot. Durch den Kopf geſchoſſen. Ueber ihm lag das Fell Lions ausgebreitet. Von Jack hörte man nie etwas wieder. „Damned, da ist och ſo eine Beſtie!“ Mit einer wohl⸗ gezielten Kugel halte Sharyer Lion niedergeſtreckt. Schach-Aufgabe. e E , , 4 9 E h d 0 1 SZ b 4, ß? 276 Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Kreuzwork-Rätſel. Die Wörter bedeuten: a) Von links nach rechts: 1. Kalifenname. 5. Ackerfeld. 9. Wohlriechende Blume. 10. Segelſtange. 11. Franzöſiſcher Romanſchriftſteller. 12. Zeit⸗ licher und räumlicher Schluß. 13. Atheniſcher Staatsmann. 14. Vorrat alkoholiſcher Getränke. 20. Anderes Wort für Gunſt. 21. Teilzahlung. 22. Weiblicher Perſonenname. 23. Scharfer Lauf. 24. Seemänniſche Bezeichnung für das Schiffstau. 25. Schwimmvogel.— b) Von oben nach unten: 1. Nebenfluß der Saale. 2. Anderes Wort für Sumpf. 3. Stadt in Italien. 4. Kaufmänniſcher Vertreter. 5. Unentgeltlicher Einlaßſchein. 6. Geographiſcher Begriff. 7. Kunſtmaler. 8. Stadt im Rheinland. 14. Engliſcher Par— teiname. 15. Nachtvogel. 16. Harzflüßchen. 17. Gedrehter Wollfaden. 18. Staatlicher Haushaltsvoranſchlag. 19. Teil des Weinſtocks. Telegraphen-Rälſel. Spitze Stange. Gewürz. Ruhezeit. Raubvogel. Stichwaffe. 06 Zinseinkommen. Punkte und Striche ſtehen an Stelle von Buchſtaben. Sind die angedeuteten Wörter gefunden und die auf die Punkte entfallenden Buchſtaben aneinandergereiht, ergeben dieſe ein weihnachtliches Gebäck. Bruchſtück⸗Aufgabe. — ut—o—ken c—o— k te Tur——mu— pa—e—. Vorſtehende Bruchſtücke ſind durch je zwei Buchſtaben zu Hauptwörtern umzugeſtalten. Dieſe je zwei Buchſtaben ergeben, werden ſie aneinandergereiht, eine ge verbliche Veranſtaltung. Jahlen-Rälſel. 4 5 678 Weihnachtliche Figur. 5 5 Peruaniſches Herrſchergeſchlecht. Interpunktionszeichen. Stadt in Japan. 58 S 82 8 0 0 O S e— 2 —— Militäriſche Truppe. Iſraelitiſcher König. S O S — . Rätſel. Rat' mir dieſe beiden ſchnell: Sie iſt dunkel, er iſt hell; Er iſt warm und ſie iſt kühl; Er iſt laut und ſie iſt ſtill. Skreich-Rälſel. Aus den 18 Wörtern: Walter, Miene, Weichſel, Sohle, Rand. Maus, Nacht, Mahl, Stichel Leiſte, Raum, Trank. chen je eines Buchſtabens ein neues Wort gebildet werden, während die ausgeſtoßenen Buchſtaben, zan eine liebe Beſchäftigung der gegenwärtigen Zeit ergeben. Wolf⸗Gang, Zopf Zeit. tina, Hans, Torgau, Anſelm.— Die Martinsgans. 4. Trave, 5. Kohle, 6. Loewe, 7. Sekte, 8. Allee, 9. Biſon, 10. Orden, 11. Linſe, 12. Stadt, 13. Einer, 14. Zwerg, 15. Edikt.— Ein wertvolles Kleinod iſt die Zeit. 4. Hochland. 5. Diſtrikt. 6. Danke. 7. Hofhalt. 8. Mitlaut. aneinandergereiht, Auflöſungen aus voriger Nummer. Schach-Aufgabe: Tg2—g1, Kf3—ez, Tg1—f1, Keg—dz3. Tf1—f3 matt. ...„ Kf3—f4, Th2—h3, Kf4—f5,. 3. Th3—f3 matt. Magiſche Quadrate: Hand⸗Habe. Kauf⸗Mann, Bruchſtück⸗-Aufgabe: Diana, Hemde, Paris, Bet⸗ Kreis⸗Rätſel: 1. Erika, 2. Narwa, 3. Denar, Gegenſätze: 1. Erlaß. 2. Infant. 3. Handbreit. d., leich schou mend. 9 undervoll Oeichmack. Name aus der griech. Mythologie. Ehemalige Stadt am Mittell. Meer. Biber, Maie, Riegel, Stand, Diener, Hain ſoll durch Strei⸗ Du. in ſo ein möchte ich nicht reingehen. Ich hätte Angſt, daß ich runterfalle.“ Wilhelm, Ding Der Anterſchied. Irene:„Papa freute ſich ſehr, als ich ihm ſagte, du ſeiſt Dichter.“ 11 Hans-Franz:„Wirklich?“ Irene:„Ja, weißt du, mein letzter Bewerber, den er hinauswarf, war Boxer.“ * Hauptmann:„Biſt du mit dem Eſſen zufrieden, mein Sohn?“ Rekrut:„Zu Befehl, Herr Hauptmann!“ Hauptmann:„Wird alles gerecht verteilt? Bekommt nicht mitunter der eine ein großes Stück Fleiſch und der andere ein kleines?“. Rekrut:„Nein, Herr Hauptmann, jeder bekommt ein kleines.“ „Warum haſt du wieder nachſitzen müſſen?“ „Ich wußte nicht, wo die Azoren ſind.“ „Immer dieſe Unordnung! Paß doch gefälligſt beſſer auf, wo du deine Sachen hinlegſt!“ 5 SIEMENS RUND EUNK GERATE MIT LIANDERBANDSKALA e Ki Lanqwelſe paris-Lahtf Huf: KO Sa Fra E Deutschland idee— r 0 KHz. N N 0 0 20 0 telt. Un.. 0 1785855 England Ailone Frafitreich Jaſſen polen Ischechoslow, dei oll schmz Nord. Stasfen und Versch. Kottqact 2 Wiga 9 4 Brbssef! gemmen Sugds vo ige—bipact- . 17 1 5 15 25 geypflegi Dosen: 15, 30 bnd 60 pfennig APO TM. Rieu. E R AN OTS SCHWEIZERPILLE SEI VERSTIOF FU ſn Apoſheken Schachtel M. 1.26 und 0.64 Die Shifzeuqruppè Von 1927 bis 1932 beherrschten die Stassfurter Imperials den deutschen Superhet. Markt allein; erst nach fünf Johren kamen die anderen. Und der heutige Vorsprung? den Beweis föhrt der lesenswerte prospekt„Regiment [Stassfurfangetreten“, gewidmet den neuen Stassforter * 7.* soperhets, kostenfrei zu hoben bel jedem Händler oder direkt von der fabrik Werdet Mitglied der NS Volks. l wohlfahrt! Westfalia Werkzeugco., Hagen. W. 4 gabe Die amilie“ und Zelldertrelbz. 5 Dj. 347 001 Te nkler, Anzeigenleiter Carl Gör erantwortli r den redaktionellen u Kurt Nuit. — ag „Zum Wochenende“ Ur. 50 mit Neben⸗ m 72. 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Der Befehlshaber der deutſchen Polizei, General Daluege, der ſich gegenwärtig u einer Beſichtigungsreiſe der Polizeidienſt⸗ ſtellen in Weſtdeutſchland aufhält, ge⸗ währte einem Preſſevertreter über eine An⸗ zah! grundſätzlicher Fragen eine Unter⸗ redung. General Daluege kam darauf zu ſprechen, daß der Induſtriebezirk ihm als alten Nationalſozialiſten ſeit jeher beſonders um Herzen liege. Im Induſtriegebiet müſſe die Polizei einſatzbereiter und beweg⸗ licher ſein, aber ſie müſſe hier auch ganz be⸗ ſonders mit der Bevölkerung zu fühlen ver— ſtehen. General Daluege machte dann Aus⸗ führungen über die preußiſche Polizeireform als Grundſtein für den Aufbau einer„Reichspolizeiverwaltung“. Dex Staat Preußen umfaſſe zwei Drittel des Reiches und von den rund 140 000 deutſchen Polizeibeamten entfallen über 80 000 allein auf Preußen. Deshalb war es naturgege— ben, daß der nationalſozialiſtiſche Staat ge⸗ rade in Preußen mit einem Umbruch des geſamten Polizeiweſens einſetzte. Daluege erklärte dazu u. a.: Der uniformierte Polizeibeamte iſt der ſichtbarſte Träger der Staatsautorität und deshalb mußte bei der Durchführung des Berufsbeamtengeſetzes gerade in der Pali— zei ein beſonders ſtrenger Maßſtab angelegt werden. Dabei war es in erſter Linie das Offizierskorps. das einem grundlegenden Aufbau unter— worfen wurde. So wurden bis zum 23. Ja- nuar 1934 in der Schutzpolizei 7.3 v. H. des Offizierbeſtandes, in der Landjägerei 13,5 b. H. und in der Gemeindepolizei ſogar 15 dH. des Offiziersbeſtandes auf Grund des Berufsbeamtengeſetzes entlaſſen, oder in den Ruheſtand berſetzt. Die Zahlen der übrigen Polizeibeamtenſchaft ſind hieran gemeſſen verhältnismäßig niedrig, am höchſten in der Schutzpolizei mit 1,7 v. H. Es wurden auch Tauſende von Fällen nachgeprüft, um eine Wiedergutmachung der ungerechten Be— handlung einzuleiten, die nationaldenkende Beamte und Polizeioffiziere in der marxi— ſtiſchen Epoche erfahren mußten. Wo man ſolchen Fällen auf die Spur kam, wurde die Rehabilitierung nationaler Kämpfer 119 preußiſchen Polizei energiſch durchge— General Daluege machte dann auch ge— nauere Ausführungen über die Einſtellung von bewährten Kämpfern der nationalſozia— liſtiſchen Bewegung. Bisher ſind im ganzen rund 10000 Angehörige der nationalſozia— liſtiſchen Bewegung in den Dienſt der ſtaat⸗ lichen Polizei und in den Gemeindepolizei— dienſt eingeſtellt worden. Dabei iſt beſon— ders zu berückſichtigen, daß die Landespolizei ſich nahezu ausſchließlich aus Mitaliedern der Polizei und der hinter ihr ſtehenden Verbände ergänzt hat und weiterhin er— gänzt. Das zu erreichende Ziel— der Be— fehl des Führers— heißt für uns: Die deut⸗ ſche Polizei iſt volksverbunden, ein Teil der! Rationalſozialiſtiſchen Beweauna. Die Fozialverſicherung Der Worklaut der deulſchen Erklärung. Berlin, 8. Dezember. Die in dem Bericht des Dreier⸗Ausſchuſſes erwähnte deutſche Erklärung über die So⸗ zialverſicherung des Saargebietes bei der Rückgliederung hat folgenden Wortlaut: Im Falle der Rückgliederung des Saar⸗ gebietes an Deutſchland wird die Sozial⸗ verſicherung des Saargebietes in das allge⸗ meine deutſche Verſicherungsſyſtem einge gliedert werden. Dieſe Eingliederung wird um ſo leichter erfolgen können, als die Ge— ſetzgebung über Sozialverſicherung im Saargebiet im allgemeinen der deutſchen Geſetzgebung entſpricht. Dergeſtalt werden die bei den Sozialverſicherungsträgern des Saargebietes erworbenen und im Entſtehen begriffenen Anſprüche im Rahmen der deut— ſchen geſetzlichen Beſtimmungen unter Be— rückſichtigung der etwa zweckmäßig erſchei⸗ nenden Uebergangsmaßnahmen gewahr bleiben. Dieſer Grundſatz wird u. a. wie folgt er⸗ läutert: Nach Artikel 4 Abſatz 1 des allge⸗ meinen deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens über Sozialverſicherung vom 29. Juli 1932, auf deſſen Zuſtandekommen die deutſche Regierung nach wie vor den größten Wer: legt, genießen Verſicherte, ſolange ſie in Deutſchland oder Frankreich wohnen, dis auf Grund der Verſicherungsverordnungen erworbenen Renten und Penſionen ein— ſchließlich der damit verbundenen Zuſchüſſe und ſonſtigen Vorteile, ohne jede Einſchrän— kung. Die deutſche Regierung iſt bereit dieſe Beſtimmung nach der Rückgliederung des Saargebietes auf Perſonen anzuwenden, die bei Verſicherungsträgern des Saarge— bietes verſichert ſind oder waren. e . Zum 8. Dezembe Es gilt, den Gedanken der Gemeinſchaft iller Volksgenoſſen zu ſkärken. Es gilt, den darbenden, Arbeitsloſen und Frierenden das Schickſal des Winters zu erleichtern. Es handelt ſich um kein Almoſen, ſondern im deutſche und chriſtliche Pflicht. Alle Deutſchen werden ſich auch heute, am Tage der nationalen Solidarität. am 8. De- zember auf dieſe Pflicht beſinnen! Das Geſundheitsſtammbuch Ein Begleiter für das ganze Leben. Berlin. 8. Dez. Einen wichtigen Schritt auf dem Wege zu einem geſunden deutſchen Volk bildet das Geſundheitsſtammbuch. das ta Auftrage des Amtes für Volksgeſundheit de: NSDAP ſoeben fertiggeſtellt worden iſt und in Kürze in Millionenauflage zur Verbrei⸗ tung gelangen wird. Das Stammbuch, deſſen Inhalt aus Geſundheitsbogen für die drei Lebensabſchnitte des Säuglings- und Klein, kindalters, des Entwicklungsalters und de. Erwachſenenalters beſteht, ſoll den Volksge noſſen für den es ausgeſtellt wurde, auf ſeinem ganzen Lebensweg begleiten Preiswerte und die Gewähr dafür bieten, daß er in le dem Falle richtig behandelt und in ſeine⸗ Anlagen und Bedürfniſſen gefördert werder kann. Ueber Zweck und Bedeutung des Ge⸗ ſundheitsſtammbuches äußerte ſich der Stel! vertreter des Reichsärzteführers. Miniſteria“ rat a. D. Reichsamtsleiter Dr. Bartels Er kündigte an, daß der Geſundheitsdienf der Bewegung eine weitgehende Vereinheir lichung in der Richtung erfahren wird, dal an die Stelle der zahlloſen Einzel⸗ und Rei. henunterſuchungen für Hitlerjugend, S2 SS, NS⸗-⸗Volkswohlfahrt und andere Gliede⸗ rungen die Unkerſuchung der Familie treten wird, wobei jeder Volksgenoſſe diz Möglichkeit haben ſoll, den Arzt ſeines Ver trauens zu wählen. Dadurch ſoll wieder der gute alte Hausarzttyp herausgebildet un! gleichzeitig die Aerzteſchaft entlaſtet werden Bei allen dieſen Unterſuchungen wird in Zu— kunft das Geſundheitsſtammbuch angeleg werden. Es ſteht darüber hinaus allen übri gen Volksgenoſſen bzw. ihren Aerzten für die Unterſuchungen der Geſundheitsämter der Schulärzte, der Säuglingsfürſorgeſteller uſw. zur Verfügung, von denen es auch be reits in großem Maße angefordert worden iſt. Das Ziel des Amtes iſt, wie Dr. Bartel— betonte, den biologiſch wertvollen Menſchen ſo geſund und leiſtungsſtark wie möglich zv machen. Neben dem funktionellen Befund wird auch die ganze Umgebung des Menſcher erfaßt, die Art ſeiner Wohnung, die Woh— nungspflege, Schlafgelegenheit uſw. Dem Geſundheitsſtammbuch iſt eine Sippſchaftskafel beigefügt, die möglichſt Eintragungen bie zum Jahre 1800 zurück enthalten ſoll. Wäh— rend früher im weſentlichen biologiſche Bela— ſtungen feſtgehalten wurden, wird jetzt da— bei größtes Gewicht auf die Eintragung auch aller biologiſch guten Anlagen gelegt. Bei der Sippſchaftstafel kommt eine inkereſſante Neuerung erſtmalig zu: praktiſchen Einführung, die gebräuchlichen Zeichen für„geboren“ und„geſtorben“, der Davidſtern und das Kreuz, werden durch neue Zeichen erſetzt und zwar durch eine auf, und abſteigende Menſchenrune. Die Einfüh, rung des Geſundheitsſtammbuches bedeuten einen wichtigen praktiſchen Schritt auf dem Gebiete der Geſundheitserziehung und Ge. ſundheitsführung des deutſchen Volkes, die dem Amt für Volksgeſundheit anverkraut iſt. übrigens Zuſammenlegung der Sängerkreiſe Darmſtadt⸗ Stadt und ⸗Land. Darms 8 145 G Fenſſitaht, 8. Dez. Auf Anordnung des zaufübrers des Heſſiſchen Sängerbundes ſind ** 97 Sn 7 17. D 71 die beiden Sängeekreiſe Darmſtadt-Stadt und Darmſtadt⸗-Land zum Sängerkreis Darmſtadf zuſammengefaßt worden. Der neue Einheits kreis umfaßt 57 Vereine. Die Führung des Kreiſes hat Friedrich Hofmann-Darmſtadt. Kreischormeiſter wurde Profeſſor Dr. Friedr Nbäck⸗Darniſtadt e,, Noack⸗Darmſtadt. Den ſeitherigen Kreischor— Meiltenn Etold und Simmermacher wurde in Würdigung ihrer ſeitherigen Tätigkeit ge⸗ . 9— 2 5 1. 5 1 5 2 dankt. Ein Sängerſchulungslager ſoll in Kürze im Kreisgebiet abgehalten werden. Der Ort iſt noch nicht endguͤltig beſtimmt. XT Ur AE NKL. GCN Su Duheno gilde Loinllige für Weihnschtsgeben: mollige Qualitäten mit Sei- Hausiacken denschnur-Verzierung 18.— 15. 12. 9.50 8.75 rein wollene K'garn- und Chevlot- Stoffe Qualitäten öde Mister 55 16. 14.— 12. 8.50 Hosen in allen Farben und Formen 12. 9. 7. 5. 3.50 in Loden, Lederol, Gummi-Batist die praktischen Wettermäntel 24.— 18. 14. 9.50 Näntel Krawatten, Schals, Sportstrümpfe in großer AuSswWah! 8 28 22 jlotte Must Kinder. Mäntel u. Anzüge dt 15. 12. 9. 6. 3 2 ganz auf K'seide gefüttert, Winter-Mäntel 2 n ter 68. 58. 45. 38.— 32. 25. 52 dern, Irhg., aus neust Sakko- Anzüge g 0 Chevietstolten 75. 65. 55. 45. 39. 28. Sämtliche Uniformen Ju- Blusen, Hosen, Hemden, Kletteryesten, Koppe und Schulterriemen u. s. w. . llteln Han nheim N 1, 3 Preite Straße An den Sonntsgen vort weihnachten von 1—7 Uhr geöffnet Jeder opfert heute freudig ſeinen Gro⸗ ſchen! Der Tag der nationalen Solidarität ſoll der Welt beweiſen, daß in Deutſchland Arm und Reich, Hoch und Niedrig, zuſammen⸗ ſtehen! Ant 17 1 in allen modernen Formen und Farben Beachten Sie unsere Fenster! INUTLLER Mannheim mir ſehr beglückt.“ N 3.1 W Sonntagsblatt Deutſcher leget, fñämm. Berlin We, Mauerſtr. rovinz⸗Ver⸗ 80. Aide astenrunen Colleen 0 EE CotbxEUS Id! pk LEISTUUSSSTAFHKE . Sble TER EIN . kügöpakNMAp Aeg„ee, Tad Pagdof cker Straße 60. 25 5 2 An en al hiddg 200 Segen. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag. Halle(Saale) 57 „Da bin ich, Bettina!“ ſagte er, umarmte ſie zärtlich, hob den kleinen Blondkopf von ihrem Arm und ſchwenkte ihn hoch in die Luft. Das Kind zappelte, ſelig jauchzend, ber ihn „Wie iſt es mit der Arbeit gegangen, Liebſter?“ „Gut, Bettina! Wenn ich ſo weiter ſchaffe, iſt das Bild ſchon verkauft, noch ehe es fertig iſt. Und wie iſt es dir ergangen? Du hatteſt Poſt.“ Er ſah ein Briefblatt in dem Graſe liegen. „Ja, Konſtantin— von Marilka!“ „Von Marilka? Was ſchreibt ſie? Wie geht es ihr? Parf ich leſen?“ Sie lächelte: „Dummer Mann! Natürlich darfſt du den Brief leſen. Der Brief iſt doch ebenſo für dich wie mich beſtimmt. Ich Naube, Marilkas Leben wird nun auch ſonniger werden. Denke dir, Stanet Losmirſka hat nun endlich in die Tren⸗ nung eingewilligt. Gegen eine einmalige Abfindung will er auf alle Rechte an das Kind verzichten. Marilka ſchreibt 1 „Gott ſei Dank!“ ſagte Konſtantin aus tiefſtem Herzen heraus, und begann zu leſen. Seine Augen überflogen die harten, eigenwilligen Schriftzüge. Seine Züge wurden immer froher. Marilka ſchrieb zum Schluß: „... Und ſo werde ich endlich auch zum Frieden kommen. Ich werde die raſtloſe Konzerttätigkeit ein— ſchränken, mich nur auf einige wenige Abende konzen— trieren, um ſonſt mit meiner kleinen Sonja zuſammen zu ſein. Das Kind entwickelt ſich über alles Erwarten gut. Und wenn es Euch recht iſt, meine lieben Freunde, werde ich ſie Euch in ein paar Wochen einmal bringen. Ich muß dann zu Vorbeſprechungen nach Berlin und möchte das Kind gern in die Obhut von Bettinas ſchöner Heimat und in die Obhut von Bettinas Herz geben. Wenn alle Schatten der Vergangenheit in Euch ſo über⸗ wunden ſind wie in mir, dann laßt es mich wiſſen. Dann komme ich..“ Konſtantin Oldvörde Bettina. „Soll ſie kommen, Bettina? Darf ich es ihr ſchreiben?“ Da lächelte Betting ganz warm und mütterlich: „Wie kannſt du noch fragen, Liebſter? Weißt du nicht, daß erſt dann mein Glück vollkommen ſein wird? Der Gedanke, daß Marilta an der Liebe zu dir immer noch trägt, war der einzige Schatten in meinem Leben. Nun ſchlang liebevoll den Arm um ho: ſie ganz uverwunden. Das Kind darf ihr nun zum Mittelpunkt ihres Daſeins werden. Sie iſt ganz mütter⸗ lich geworden und damim hat ſie die Reife ihrer Seele er— reicht. Immer iſt es ja das Kind, durch das wir Frauen zum größten Glück geführt werden.“ 5 „Das hat auch Marilkas leidenſchaftliche Seele ge— lernt Die Liebe zu einem Manne iſt viel. Aber erſt durch das Kind iſt die Liebe alles.“ Da küßte Konſtantin Bettinas Hand. Er fühlte die tiefe Wahrheit ihrer Worte. Beugte ſich vor dem Wunder, das der Frau durch das Kind die tiefſte Liebesfülle auch zu dem Gatten gibt. Einſt hatte er gefürchtet, das Kind würde ihm etwas von Bettinas Liebe nehmen. Aber er hatte längſt die geheimnisvolle Kraft kennengelernt, die eine Frau befähigte, im Kinde den Gatten doppelt zu lieben. „Kleiner Rivale!“ ſagte er ſcherzend und doch ernſt, und nahm das blonde lachende Kerlchen auf ſeine Knie. „Du biſt auch der einzige, dem ich die Mutti gönne. Weißt du das?“ N Bettina ſchmiegte ſich an ihn. Das Kind, als obſes Vaters Worte verſtände, langte aus ſeinem Arm hinü zun Mutter. Bettina ſchloß die Augen— wie geblendet von dem Uebermaß des Glückes, Die letzten Schatten waren dahin⸗ gegangen. Sonne und Reife lagen auf der weiten, blühen⸗ den Heimaterde. In Sonne und Reife lag auch das Land ihres Lebens. 8 a dome von Otfried von Asptein. Erheberrechtsschutz: Fünf Türme- Verlag, 9 5 Nachdruck verboten. Stunden und Tage zermarterte er ſein Hirn mit dem Gedanken, daß ſeine ſchnelle Abreiſe nach Japan eine Tor⸗ heit war. Das ſtille Gelehrtenſtübchen in der Villa hätte ſein Aufenthalt werden ſollen— aber immer wieder mußte er ſich ſagen: Er war ja kein Gigant! Er ſtand hilflos vor den Trümmern der Apparate und zürnte dem Vater, er nur ſeinem eigenen Hirn das Geheimnis anvertraut, daß er nichts aufgezeichnet, den Sohn nicht völlig ein⸗ geweiht hatte. 1 Dem Sohn, der noch an jenem erſten Tage des väter⸗ lichen Vertrauens nichts als Spott gehabt hatte. Und dann ſchweiften ſeine Gedanken zu der Frau, die er ſo ſehr geliebt, und die er aus ſeinem Hauſe gewieſen. In dieſen Tagen des Grübelns erſchien ihm auch Biankas Tun in anderem Lichte. Was verſtand ſie von wiſſenſchaftlichen Problemen?! 5 e a Seine, nur ſeine Schuld war es! Eine Sängerin, ein junges, heißblütiges Weib hatte er an ſein Leben gefeſſelt. In grauſamer Selbſtzergliederung ſuchte er ihren Ge⸗ fühlen zu folgen. Was ihm bisher als ein Verbrechen er⸗ ſchienen war, bekam ein anderes Geſicht. Nur aus Liebe, nur dem Inſtinkt ihrer Leidenſchaft folgend, hatte Bianka gehandelt. i 1 15 Er dachte an jene Stunde zurück. Wie ſelbſtverſtändlich erſchien es ihm jetzt, daß der Beſuch und das Angebot des Agenten die Vergangenheit in ihr aufgewühlt hatten! Sie hatte ſich an ihn geklammert, um an ſeiner Bruſt die Kraft der Entſagung zu finden. Er hatte ſie bitter enttäuſcht! Konnte er von dem jungen, triebhaften Weibe verlangen, daß ſie verſtand, was ihn in jener Nacht, als ſie mit offenen Armen auf ihn wartete, in Bann geſchlagen? Ihm kam ein Erkennen deſſen, was Bianka in jenen Stunden emp⸗ lat ihm faſt wohl, ſich in ſeine Verbitterung einzuwühlen. daß um den Oberſteward, funden, als er nicht zu ihr zurücktam. Alles, was ſie getan, der aufſteigende Haß gegen den Vater— alles war ja nur der Ausfluß ihrer Liebe! Ihrer großen Leidenſchaft, die ſich verſchmäht fühlte. Wo Haß iſt, iſt Liebe! Wie konnte er annehmen, daß nie, die junge Künſtlerin, das Weib, das gar nichts ahnte von den Aufgaben des Forſchers, deren Hirn gar nicht zu verſtehen vermochte, daß es Wichtigeres gab auf der Erde als eben nur die Liebe, in ſeinem wenige Tage zuvor als Phantaſten in ihren Augen herab— geſetzt hatte, den Feind ſah. Stunden kamen, in denen Egon ſich ſelbſt einen Narren ſchalt! Warum war er je in des Vaters Welt getreten? Warum hatte er nicht lieber jene Nacht mit Bianka zu⸗ gebracht? Vater, den er ſelbſt noch 0 1 0 1 ö 0 ö Warum ſtand ſie nicht jetzt an ſeiner Seite, wie ſie es gewollt? N. Sie hatte ja mit ihm kommen wollen, hatte ſich und die Sehnſucht nach ihrer Kunſt bezwungen. Bezwungen aus Liebe zu ihm. Und nach dieſem ſchweren Siege hatte er ſie enttäuſcht! i 4 5 Alles! Das übereilte Konzert, die unüberlegte Tat der Zerſtörung der Apparate, deren Folgen ſie ja gar nicht zu verſtehen vermochte— alles entſprang in Wahrheit ihrer Liebe zu ihm, ihrer leidenſchaftlichen Liebe! Er aber hatte ſie fortgejagt aus ſeinem Hauſe! Wie hätte er mit der Frau, die am Tode des Vaters ſchuld war, die ein ganzes Lebenswerk zerſtörte, noch leben können? Verurteilt hatte er— ohne zu prüfen. Aber er hätte auch jetzt nicht anders gehandelt, und— dennoch war ſein Herz auch jetzt noch voll ſehnender Liebe. Was hatte Bianka begonnen? Er lächelte bitter. Ihr ging es vielleicht beſſer als ihm. Sie beſaß ja die hundert⸗ tauſend Mart, die er ihr ſichergeſtellt. Nie hatte Bianka ihm geſagt, wie ſie das Geld verſchwendet hatte. Auch er war nicht in Not. Selbſt wenn er die Villa und des Vaters Laboratorium gewiſſermaßen als ein Grabmal zum lang⸗ ſamen Untergang verurteilt hatte. Noch trug er dreißig⸗ tauſend Mark in ſeiner Brieftaſche. Mit dem Einkommen ſeiner Profeſſur ein ſorgenloſes Leben— aber nichts, nichts, um des Vaters Pläne zu verwirklichen. Immer wieder in dieſelben Gedankengänge ver⸗ ſponnen, immer zwiſchen dem Andenken an den Vater, den verlorenen Gärten eines wiſſenſchaftlichen Paradieſes und der Erinnerung an erſtorbene Liebesſtunden hin und her pendelnd, war Egon Gregorius ein einſamer Sonder⸗ ling unter den Paſſagieren des Dampfers. Ueber das tiefblau ſchimmernde, von heller Sonne üborſtrahlte Mittelmeer glitt die Derfflinger Genua ent⸗ gegen. 5 Die Paſſagiere drängten ſich auf den Decks. Schriftſtück geſandt! Wie haftenblieb: Halle(Saale) Der Dampfer ließ ſeine Anker hinabgleiten; eine bunte, ſchreiende, ſüdländiſch bewegte Menſchenmenge umſtürnite die Ausſteigenden. 105. g b Egon ſtand auf und ging in ſeine Kabine hinunter. Es Auf dem Promenadendeck drängten ſich die Paſſagiere der die Poſt ausgab. Auch das inter⸗ eſſierte Egon nicht. Er hatte von niemandem Abſchied ge⸗ nommen, hatte niemand von ſeiner Abreiſe unterrichtet, war wie ein Dieb geflohen, nur um keinen Menſchen, nichts, das ihn an die Vergangenheit erinnerte, zu ſehen. „Herr Profeſſor Gregorius! Poſt für Sie!“ a Der Oberſteward hielt ihm einen dicken Brief hin; er nahm ihn und war unangenehm berührt. Warum ließ man ihn nicht in Frieden? Was konnte es ſein als eine Sammlung böswilliger Zeitungsartikel? ö Er warf den Brief auf ſeinen Kabinentiſch, dann glitt ſein Auge flüchtig, abwehrend über die Adreſſe, und er zuckte zuſammen: Biankas Handſchrift! Dieſe etwas fahrige Schrift mit den rieſengroßen, nach hinten geneigten Buchſtaben. Er hielt den Brief in der Hand und zögerte, ihn zu öffnen. Was konnte er'nt⸗ halten? Anſchuldigungen? Forderungen? Wahrſchein⸗ lich! Er hatte ja an gar nichts gedacht, weder an eine Scheidung, noch an eine Regelung für ihre Zukunft. 5 Egon ſchnitt das Kuvert auf. Vorſichtig, als täte es ihm weh, etwas zu zerreißen, das ſie geſchrieben hatte. Dann hielt er ein dickes Schriftſtück, ein kleines Büchlein in ſeiner Hand. Des Vaters Schrift! Kein Wort von Bianka! f 5 Er ſaß und las, während ſeine Bruſt ſtürmiſch arbeiten und dunkles Rot in ſeine Wangen ſtieg. Er wagte nich! zu glauben, was da vor ihm lag. Das war es ja, was er für unwiederbringlich verloren gehalten hatte: Tabellen, Berechnungen, Zeichnungen, Angaben. „Ueber das Weſen der Gregorius- und Neander⸗ ſtrahlen.“ „Angaben, um die Strahlen in beſonderen richtungen aufzufangen und wiederzugeben.“ g Kurze, hingeworfene Notizen, dann aber wieder Zeich⸗ nungen und abermals ganz klare, ganz überſichtliche und ſcharfe Berechnungen, Tabellen. Je mehr Egon ſich in all dies vertieſte, um ſo mehr ſtieg ſeine Begeiſterung! Er ſprang auf, tief auf und ab. Krampfhaftes Schluchzen war in ſeiner Kehle, dann griff er abermals nach dem Heft. Da war, was er vergebens geſucht hatte! Da waren des Vaters Niederſchriften, der Schlüſſel zu ſeinen Ent⸗ deckungen— die genaue, wenn auch nur in flüchtigen, oft wirren Zahlen und Strichen hingeworfene Skizze der Verſtärkerapparate. Sie mußten es ſein! Wenn auch Egon ſelbſt nur einen Teil dieſer Formeln verſtand. N Ein ſchrilles Signal ließ ihn auffahren. Dicht vor ſeiner Kabinentür gab der Muſikſteward das Trompeten⸗ ſignal zum Beginn der Hauptmahlzeit. Egon erſchrak; er hatte Stunden über den Schriftzeichen des Vaters ge⸗ Vor⸗ aus der Hand gelegt. Um ſeine Nerven zu b 10 en, griff Egon nach dieſer Liſte und ſchaute mechaniſch hinein. „Dampfer Stuttgart“, Ausfahrt fünfundzwanzigſten September.“ Was ging ihn der Dampfer„Stuttgart“ an! Er wollte das Heft beiſeite legen, als ſein Auge auf einem Nanien „Kammerſänger Hjalmar Engſtröm.“ 5 Unwilltürlich las er weiter, wußte ſelbſt nicht warum. 5„Frau Bianka Colani, Opernſängetin.“ 5 Mit ſchnellem Griff ſteckte er das Heftchen ein; es war ihm wie ein Stich durch das Herz gegangen. f Bianka mit Engſtröm unterwegs nach Amerika! Er ahnte ja nicht, daß beide gar nichts miteinander zu tun hatten. Jetzt erſchien ihm alles wieder anders. Jetzt ſah er, wie Engſtröm ſeiner Frau damals aufdringlich die Kur geſchnitten hatte. 0 Deshalb! Deshalb! Und er hatte ſich ſchon Vorwürfe gemacht, hatte an ihre große Liebe geglaubt! Anders! Ganz anders war es! Abgekartetes Spiel. Und mit dieſem Briefe kaufte ſie ſich von ihm frei. 9 Egon wußte ſelbſt nicht, ob er in dieſem Augenblick Schmerz oder Erleichterung empfand. Erleichterung natür⸗ lich! Wenigſtens wollte er es ſo deuten! Jetzt war ja das große Werk wieder da! Sein ganzes Leben angefüllt mit einer Pflicht! Jetzt konnte er nichts gebrauchen, was ihn ablenkte. Gut! Nun brauchte er ſich wenigſtens ketuen Vorwurf zu machen. Engſtröm und Bianka! Dabei krampfte ſich doch ſein Herz zuſammen— und es war gut, daß es lange Verhandlungen gab mit den Zoll⸗ beamten. 1 Dann ſaß Egon in einem kleinen Hotel am Hafen. Hatte das erſte beſte Hotel genommen, war in ſeinem Zimmer und überlegte. Was nun? Nach Deutſchland zurück? In die Villa? Er verwarf den Gedanken. Verſchwinden! Irgendwo io die Einſamkeit ſich verkriechen! Arbeiten, die Erfindung wieder herſtellen! Aber wo? ö Während des Abendeſſens, das er ſich auf dem Zimmer ſervieren ließ, kam eine Schweizer Zeitung in ſeine Hand: Kleine Villa nahe Lugano, völlig abgeſchloſſen, Beſitz eines verſtorbenen Privatgelehrten, mit kleiner Stern warte, für den Winter von den Erben billig zu ver⸗ mieten. Er überlegte. Lugano? Dort hatte der Vater ſo gern geweilt, und— er erinnerte ſich— dort hatte ein Mann gelebt, von dem der Vater geſprochen hatte. Auch ein Ver⸗ kannter, der ſich vergrub. Am kommenden Morgen fuhr er nach Lugano. Es war ein kleines Gebäude mit wenigen Zimmern, lag ſehr hoch. hatte wirklich eine Art Sternwarte, aber ohne Fernrohr, dagegen große Kellerräume mit elektriſchen Anſchlüſſen. Der Park allerdings war böſe verwildert. Er ſaß in einem der Frontzimmer von Walthers Hotel: aber auch jetzt hatte er keinen Blick für die Schönheit des Bildes, das ſich vor ihm entrollte. Der Sachwalter jener Erben ſaß ihm gegenüber. „Was koſtet die Villa?“ Der Mann nannte eine verhältnismäßig hohe Summe als Miete für den Winter. „Ich werde ſie pachten.“ 4 Der Sachwalter verbarg ſeine Verwunderung über den ſchnellen Abſchluß, und der Vertrag wurde unterſchrieben. In dieſer Nacht arbeitete Egon ſieberhaft. Tele⸗ graphierte an des Vaters alten Diener, der in Bremen zurückgeblieben war, daß er ſofort kommen ſollte, ſchrieb an einen Rechtsanwalt in Berlin. Nun war alles anders! Nun brauchte er Geld. Gab Auftrag, des Vaters Villa ſo eſſen. 18 fiel ihm anderes ein: Bianka hatte ihm dieſes kam es in ihre Hände? Gleich⸗ viel— ſie hatte es geſchickt! Er durchſuchte den Umſchlag: keine Zeile war beigelegt. Nur einfach das Kuvert mit des ſchnell wie möglich zu verkaufen, das Geld nach Zürich zu überweiſen, gab jede Vollmacht, nur der große Refraktor ſollte nach Lugano überführt werden. Dagegen verpflich⸗ tete er den Anwalt, niemandem ſeinen Aufenthalt zu verraten. Vaters Hinterlaſſenſchaft. Er trat aus der Kabine. In Scharen kamen die Reiſen— den von ihren Ausflügen zurück. „Wann fährt das Schiff?“ „In zwei Stunden!“ f Egon trat wieder zurück. Etwas ganz Neues war ihm eingefallen. Seit dieſem Augenblick hatte ja ſein Leben eine ganz andere Bahn. Da— da lag das Werk des Vaters! Dieſes herrliche, gigantiſche, von blöden Narren verkannte und verſpottete Werk, dem jetzt ſelbſtverſtändlich ſein Leben gehören mußte. Was ſollte er in Tokio? Er dachte gar nicht daran, zur Mahlzeit zu gehen, ſeine innere Erregung hatte ihn jeden Hunger vergeſſen laſſen; aber er packte in fieberhafter Haſt ſeine Kabinenkoffer. Dann eilte er zum Zahlmeiſter, der eben aus dem Speiſeſaal kam. f „Ich habe ſoeben eine wichtige Poſt bekommen, die mich zwingt, meine Reiſe in Genua zu unterbrechen. Bitte, laſſen Sie meine großen Koffer aus dem Gepäckraum heraufſchaffen und an Land bringen!“ „Jetzt— im letzten Augenblick?“ Aergerlich ging der Mann davon, während ſchimmernder Weiße, überall von dem ſatten Grün der hatte bereits das dritte Abfahrtzeichen gegeben, die vordere Pinien und Palmen unterbrochen, baute ſich das praugende Laufbrücke ſchwebte bereits in der Luft, als Egon inmitten Amphitheater der Stadt an den Berghängen auf. „Der Dampfer liegt acht Stunden im Hafen.“ Der Anſchlag an der Schiffsoffize war von den Reiſen⸗ den umdrängt; überall wurden Pläne zu kurzen Ausflügen gemacht. Egon ſaß auch jetzt allein auf dem Oberdeck. „Werden Sie nicht auch an Land gehen, Herr Doktor?“ „Ich bleibe an Bord.“ Der Zweite Offizier, der an Egon die Frage richtete ging, über den blaſierten Sonderling den Kopf ſchüttelnd, davon aller ſeiner Koffer— er hatte ja des Vaters ganze Biblio⸗ thek mitgenommen— am Pier ſtand. 5 Neugierig ſahen die Paſſagiere hinab, munkelten aller⸗ hand über den finſteren Mann mit dem„böſen Gewiſſen“, der wahrſcheinlich guten Grund hatte, von Bord zu ver⸗ ſchwinden. Egon hatte zunächſt auf dem Zollamt zu tun und mußte warten, bis die Beamten für ihn Zeit hatten. Auf einem Tiſch lag eine Schiffsliſte, die der Agent des Norddeutſchen Lloyd, der gleichfalls noch auf dem Zollamt zu tun hatte, on die 1 21* 0 Lachend in letzten Dinge in der Kabine zuſammenräumte. Die Sirene Dann ſetzte er ein Inſerat in die„Züricher Zeitung“: Geſchickter Elektriker, auf allen Gebieten, beſonders auch in der Radiobranche perfekt und mit allen Ge⸗ ſetzen der Wellenlehre vertraut, augenblicklich geſucht. Die nächſten Wochen vergingen im Fluge. Egon war in die einſame Villa hinausgezogen, die am Hang des Monte Bré lag. Begnügte ſich mit den Reſten alter, zer⸗ ſchliſſener Möbel, die der Vermieter als wertlos zurück⸗ gelaſſen hatte, ließ die Bibliothek in den Kiſten, ſah zu, wie der Rieſenrefrattor kam und eingebaut wurde. Sein Geld ſchmolz zuſammen. Es war höchſte Zeit, als der Anwalt ihm meldete, daß er fünfzigtauſend Mark für dte Villa gelöſt habe. Ein Spottpreis; aber Egon rechnete nicht. aer unzähligen Bewerbern hatte er einen jungen deutſchen Ingenieur ausgeſucht, der ihm helfen ſollte, des Vaters Aufzeichnungen zu entziffern, zu verſtehen und wieder herzuſtellen. 1 Wieder gab es vielerlei Gerüchte in Lugano über den ſelſſamen Sonderling, den jungen Mann, der ſich in dem einſamen Hauſe eingeſponnen hatte, nie in die Stadt kam, mit niemandem verkehrte und dort mit einem alten, wort⸗ targen Diener, der allein das Hausweſen beſorgte und einem deutſchen Ingenieur unverſtändliche Arbekten ver⸗ richtete. f 1 1. Drei Monate waren vergangen, als Egon Gregorius ertannte, daß alle ſeine Arbeit vergebens geweſen war. Der Ingenieur war bereits nach ſechs Wochen wieder ent⸗ laſſen. Ganz vorſichtig hatte Egon von ihm gelernt, ſich erklären laſſen, was er ſelbſt nicht verſtand, war aber ängſtlich beſorgt, den Fremden nicht allzuſehr einzuweihen. Seine raſche Auffaſſungsgabe, ſeine durch die aſtronomi⸗ ſchen Studien erworbenen mathematiſchen Kenntniſſe tamen ihm zu Hilfe. Fortſetzung folgt. . Ponf Mich., Radio er nationalen Solidarität in Viernheim wird ebenfalls heute Samstag durchgeführt: mittags von 47.30 Uhr durch Straßen⸗ ſammlungen an den verkehrsreichen Straßenſtellen, durch Hausſamm⸗ lungen und i von 9—11 Uhr in den Gaſtſtätten und Kinos Deutſche Volksgenoſſen! Am Samstag Abend meldet Viernheim das Ergebnis der Sammlungen durch den Opfergeiſt der hieſi⸗ gen Bevölkerung an unſeren Ehrenbürger Adolf Hitler nach Berlin! Zeigt durch Euren ſo oft bewieſenen abends Sammelſtellen: Straßen⸗Sammelſtellen: Platz 1: Rathaus Rektor Beller— Becker, SA-Führer Platz 3: Waldſchlößchen Baumeiſter Pg. Jakob Polizeimeiſter Platz 5: Kaiſerhof Pg. Zöbelein— Baldauf, SAR-Führer Platz 6: alte Pfalz Untererheber Kirchner SAR⸗Scharführer Platz 7: an der Linde Lehrer Jakob Klee— Münkel, Gemeinde- beamter Platz 9: Lamm Dr. Eckert— Pg. Bullmann Platz 10: Reinhard-⸗Brennerei Klee Gg., Weinhandlung— Reinhard Franz, Lehrer Platz 11: Haltepunkt Obering. Andorff— Nocky, Scharführer Platz 12: Vier Jahreszeiten Zollbeamter Eiberle— Pg. Knapp Jakob Platz 13: am Alexander Gderat. Kempf— Pg. Spengler, Lehrer Platz 14: Bäcker Jäger Rektor Gillig— Pg. Roſchauer Willi Platz 16: Rebſtock Rektor Mayr— Pg. Rockenſtein, Lehrer Haus⸗Sammler: Bürgermſtr. Pg. Bechtel, Gderat. Pg. Müller Adolf Hitlerſtr. rechts und links, ohne Tivoli, mit Becker⸗, Spital⸗ und Hein⸗ richſtraße up. Alter— Pg. Braun Weinheimer⸗ und Mannheimerſtr. rechts und links Pg. Kirchner— Pg. Mögelin Schulſtr., Bürſtädter⸗, Berthold. Pfen⸗ ningſtr., Kirſchenweg, Nibelungenſtr. Pg. Sutter— Architekt Kühlwein Lampertheimerſtr., Moltkeſtr., am Rö⸗ mergarten, Kreuzſtr., Götheſtr., Schiller⸗ ſtraße, verlängerte Alexanderſtr. Poſtinſp. Schmitt— Pg. Heckmann Blauehutſtr., Pandurengaſſe, Wieſenſtr., Hansſtr. Gderat Pg. Hofmann Steinmann, — Bauer, Pg. MSe⸗ Or. Kienle Bismarkſtr., Seegartenſtr., Molitorſt., 0 Jägerſtr., Neuhäuſerſtr., Jahn⸗ traße i Dr. Allendörfer— Pfützer, Oberſekr. i Tivoli, Sandſtr., Wilhelmſtr., Kiesſtr. fler Nikol., Kfm.— Lehrer Nau Lorſcherſtr., Ernſt Ludwigſtr., ganz, Eli⸗ ſabethenſtr., Weihgartenſtr., Staatsbahn⸗ hof, Induſtrieſtr. — Lehrer Schäfer Luiſenſtr. ganz, Ludwigſtr. ganz, g. Schmitt— Gderat. Ditſch Alicenſtr., Kühnerſtr., Alexanderſtr. von Bürſtädter Str. ab dergt. Neff— Adjut. Holzſchuh Friedrichſtr. ganz, Waldſtr. ganz ihrer Schmuck— Wunderle Jean, NS⸗ dago-Leiter Saarſtr., Repsgaſſe, Hofmannſtr. g. Blaeß— Lehrer Kumpa nach dem Süden rattert, dem maleriſchen zwar durch die Darſteller. Richard Roma— nowſky, Privatgelehrter mit kriminaliſtiſchem Spürſinn, iſt ergötzlich komiſch in kleinſten Nüancen. Er und der amüſant radebrechende Hochſtapler Ralph Arthur Roberts, der hier ſehr diszipliniert eine famoſe Studie gibt, ſorgen für Lachen und Applaus. Der Höhe— punkt der Heiterkeit ein vom Ufer eines Sees abgetriebenes Badeshäuschen, in dem die In⸗ ſaſſen ſich rudernd wie in einem Boot vor dem Untergang retten... Beifall. Opferſinn und Opferwillen dem Führer, daß wir unſeres Ehrenbürgers durch die ſoziali⸗ ſtiſche Tat würdig ſind, indem wir an erſter Stelle mithelfen, im Kampf um die Linderung der Not unſere deutſche Pflicht zu erfüllen! Der„Tag der nationalen Solidarität“ muß in Viernheim ein einmütiges Bekennt⸗ nis der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft werden. Sammlungen haben ſich die nachſtehenden Volksgenoſſen zur Verfügung geſtellt: zeiten, Tivoli-Reichert Kraus— Vg. Bopp Freiſchütz, Lamm, Deutſcher Kaiſer, Bahnhofswirtſchaft zur Oct, Grünes Haus, Anker, Stadt Mannheim, Roſen— garten, Morgenſtern, Haltepunkt Schneider— Pg. Weitzel Pflug, Krone, Deutſches Haus, Halber Mond, Friſche Quelle, Gartenfeld, Ger— mania, Grünes Laub, Deutſcher Michel, Kaiſerhof, Waldſportplatz-Reſt. Seupel— Pg. Albus Schillereafe, Weißes Roß, Rheingold, Eichbaum, Stern, Harmonie, Cafe Brü— gel, Karpfen f Pg. Kunz, SS— Pg. Moskopp Central-Film-Palaſt Pg. Martin— Pg. Riehl Ign. Union-Film⸗Palaſt f Pg. Pg. J Theater verlaſſen werden. Jeder Filmfreund Zu den Straßen-, Haus- und Gaſtſtätten⸗ * 9. lin über dieſen Film. Und ſo ließe ſich die Reihen der ſehr lobenden Kritikern in's endloſe fortſetzen, Wir zeigen Ihnen dieſe Woche alſo einen Film, wie Sie ihn ſehen wollen, aben⸗ teuerlich, mitreißend, auch mit etwas Komik verſehen, ſodaß Sie hochbefriedigt unſer beſucht deshalb dieſe Woche den beliebten UT. Filmpalaſt. Kommt alle. Clubkampf im Fechtsport . Morgen Sonntag, den 9. Dezember, em⸗ pfängt die Fechtergilde die Fechtabteilung der Darmſtädter Turn- und Sportgemeinde 1846 zu einem Mannſchaftsfechten in 3 Waffen. Die Kämpfe beginnen vormittags halb 10 Uhr in Engelſaal mit Florett- und Kampfdegen⸗ fechten, nachm. 2 Uhr Säbel- und Florett⸗ fechten. Die Darmſtädter ſind Träger von einem Namen mit gutem Klang in der Sport— welt, wenn ſich auch über ihre augenblickliche Form nichts genaues ſagen läße Die Gilde tritt mit ihren ſämtlichen, auf den Tournieren in Worms und Mannheim beſtens erprobten Tournierfechtern, unter Führung von Fecht— wart Ph. Jung, auf den Plan. Gerade das letzte Tournier in Mannheim am vergangenen Sonntag hat bewieſen, daß die Viernheimer im Florettfechten nicht zu unterſchätzende Geg ner abgeben. Gelang es doch der Junioren mannſchaft des deutſchen Meiſters, Hermania Frankfurt, die Viernheimer erſt mit dem letz ten Gefecht und dem letzten Treffer knapp 4.5 zu ſchlagen und mit einem Trefferverhältnis von 29:31, zu Gunſten Viernheims. Es ſind alſo gerade in dieſer Waffe ſpannende Kämpfe zu erwarten, zumal ſich die Gildenfechter in Be— zug auf Kliygenführung und Schnelligkeit im Verlauf der letzten Kämpfe um vieles gebeſſert haben. Zu zahlreichem Beſuch wird eingeladen. Eintritt frei. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Der ſtürmiſche Publikumserfolg „Abenteuer im Südexpress“ mit den bekannten Darſtellern: Charlotte Suſa, Karl Ludwig Diehl, R. A. Roberts, Hans Richter, Paul Heidemann u. a. m. Sie ſind faſt alle wieder da, die be— kannten Geſtalten der Kriminalkomödien. Die junge ſchöne Witwe, der Hochſtapler in der Maske des reichen Grafen, der ernſte, die Frauen bezwingende Mann, der zerſtreute Profeſſor und der Trottel von Privatdetektiv. Sie alle ſind Paſſagiere des Expreßzuges, der Schauplatz ſo vieler Abenteuerfilme. ... die komiſchen Epiſoden zünden, und Das Publikum... ſpendete kräftigen Mainz, 8. Dez.(Aus dem fahrenden Zug geſprungen.) Der von Gimbsheim täglich zu ſeiner Arbeitsſtätte nach Guſtavs⸗ burg fahrende Fritz Kleemann war in Mainz in einen falſchen Zug geſtiegen. Als er merkte, daß der Zug in Guſtavsburg nicht hielt, ſprang er unüberlegt aus dem beſchleunigten Perſonenzug und ſchlug ſo hart auf, daß er in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußte. *Die Markenheftchenbogen der neuen deutſchen Wohlfahrtsbriefmarken ſind jetzt er⸗ ſchienen. In begrenzter Anzahl ſtehen ſolche zur Verfügung. Es ſind zwei Bogen, die Zu— ſammendrucke von zwei Werten und Kehr— drucke enthalten, im übrigen aber eine Fülle von Kombinationen bringen, die für jeden Poſtwertzeichenſammler von beſonderem In⸗ tereſſe ſind. Alle früheren Heftchenbogenmar⸗ ken haben hohen Sammlerwert erhalten, ein- zelne Ausgaben davon ſind heute ſchon gar nicht mehr zu haben und werden mit mehr⸗ fachem Nennwert gehandelt. Der Verkaufs⸗ preis für beide Bogen beträgt 20 Rm. Dem Amt für Volkswohlfahrt, Gau Heſſen-Naſſau. in deſſen Händen der Vertrieb der Wohl⸗ fahrtsbriefmarken auch in dieſem Jahre wie⸗ der liegt, iſt eine beſchränkte Anzahl dieſe⸗ Heftchenbogen zugeteilt worden. An die Kreis⸗ amtsleitungen der NS.⸗Volkswohlfahrt wend⸗ man ſich, wenn Intereſſe dafür beſteht. Be der ſehr regen Nachfrage wird der gering⸗ Beſtand allerdings gar bald vergriffen ſein, So ſchreibt die„Nachtausgabe“ von Ber— Freiwillige Feuerwehr Machruf! Den Kameraden die traurige Mitteilung, daß unſer liebes paſſives Mitglied, Herr Adam Adler in die Ewigkeit abgerufen wurde. Wir werden ihm immer ein Gedenken bewahren. An der Beerdigung morgen nachmitta ½4 Uhr nehmen wir reſtlos mit Muſtt und Spielleuten teil. Antreten 3 Uhr am Fürſt Alexander. Das Kommando Anzug: 1. Garnitur FEE Für den Abend 362053 Abendkleid in einer ombination von hellblauem Crepe⸗ſatin und gleichfarbi⸗ gem Spitzenſtoff. 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