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Der franzöſiſche ſtellvertretende Marine— attache in Tokio ſoll in einen Spionage— ſkandal verwickelt ſein. Kein Lohnaus fall Sozialpolitiſche Maßnahmen für die Weih- nachtszeit. Berlin, 12. Dezember. Der Reichsarbeitsminiſter und der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter teilen mit: Die diesjäh⸗ riſche Lage der Weihnachtsfeiertage und des Jahresbeginns bringt in vielen Betrieben einen erheblichen Arbeitsausfall und damit verbunden, einen erheblichen Verdienſtaus— fall für die Beſchäftigten mit ſich. um dieſem Nachteil zu begegnen, hal der Reichsarbeitsminiſter in einem Runderlaß die Landesregierungen erſuchk, die Vor- und Nacharbeit der etwa ausfallenden Ar- beitsſtunden an den Werktagen ſoiwie an einem Weihnachtsfeiertage während der Monate Dezember und Januar inſoweit zu geſtakten, als nicht in anderer Weiſe für Er- ſatz des entſtandenen Verdienſtausfalles ge- ſorgt iſt. Auf Grund der ergangenen Erlaſſe ſind die Betriebe in der Lage, bereits vor Weih— nachten ihrer Gefolgſchaft einen Vorſchuß auf die nachzuarbeitende Arbeitszeit auszu— zahlen. Weitere Maßnahmen zu Gunſten aus⸗ wärts beſchäftigter Notſtandsarbei⸗ ter und ſonſtiger Tiefbauarbeiter bei Reichsvorhaben ſind in Vorbereitung. Aufruf des Treuhänders der Arbeit und des Be⸗ zirksleiters der Deutſchen Arbeitsfront an alle Betriebsführer, Handwerksmeiſter und Geſchäftsinhaber. Das Feſt der deutſchen Weihnacht ſteht vor der Tür. Viele ſozialempfindende Be⸗ triebsführer laſſen in dieſen Wochen, je nach ihrer wirtſchaftlichen Möglichkeit, ihren An⸗ geſtellten und Arbeitern eine Weih⸗ nachts vergütung zukommen. Wir er⸗ innern alle Betriebsführer auf das Nach⸗ drücklichſte an dieſe leider nicht mehr über⸗ all herrſchende alte deutſche Sitte. Wir halten es für eine abſolute Ehren ⸗ pflicht jedes Betriebsführers, daß er ſei⸗ nen Mitarbeitern zu Weihnachten als Dank und Anerkennung für die während des Jah⸗ res bewieſene Treue und Sorgfalt in der Erfüllung der täglichen Pflicht und Arbeit eine ſolche Weihnachts zu wendung zukommen läßt. Jeder Betriebsführer halte ſich vor Augen, daß er gerade zum Weihnachtsfeſt Gelegen⸗ referenten des Amtes heit hat, den Gent natlonalſoziali⸗ ſtiſcher Betriebsgemeinſchaft durch groß— herziges. wahrhaft ſoziales Handeln zu beweiſen. Jedes Gefolgſchaftsmitglied wird ihm dafür durch größere Arbeitsfreu— digkeit und ſtärkere Betriebsverbundenheit ſeinen Dank beweiſen. Es ergeht deshalb der Aufruf an alle Be— triebsführer. Handwerksmeiſter und Ge— ſchäftsinhaber: „Erweiſt Euch zu Weihnachten des Ehren- namens eines deutſchen—Betriebsführers würdig. Denkt daran, daß Ihr durch eine großherzige Schenkung nicht nur Euren Gefolgſchaftsmitgliedern viel Freude berei— ten, ſondern auch deren Arbeitsfreudigkeit mehren könnt, und daß Ihr damit vor al⸗ lem aber das ſchwere Werk unſeres Führers Adolf Hitler, den Wiederaufbau der deut— ſchen Nation, unterſtützen helft.“ Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront, gez. Becker, Landesobmann. Der Treuhänder der Arbeit, Heſſen, gez. Schwarz. die Seefahrten mit„Kraft durch Freude“ Das Programm des kommenden Jahres. In einer Berliner Tagung ſämtlicher Gau— „Reiſen, Wandern, Urlaub“ ſind nunmehr die genauen Termine der Urlauber-Seefahrten für das Jahr 1935 feſtgelegt worden. Heſſen-Naſſau ſteht mit 11 Seereiſen und einer Geſamtteilnehmer— zahl von 9700 Volksgenoſſen nächſt Berlin und Sachſen an der Spitze aller Gaue Dies bedeutet für das Rhein-Maingebiet eine Verdoppelung des beanſpruchten Schiffsraumes gegenüber den fünf in dieſem Jahre durchgeführten Seereiſen. Aufgrund der bei den erſten Fahrten ge— machten Erfahrungen werden die Urlaubs⸗ programme eine weitere Bereicherung und die Unterbringung auf den Schiffen weſent⸗ liche Verbeſſerungen erfahren. Stadt- und Hafenheſichtiaungen ſomie der Beſuch von Hagenbecks Tierpark ſind vorgeſehen. Auch iſt eptl. auf den Rückfahrten ein mehrſtün⸗ diger Aufenthalt in Hildesheim beabſichtigt Stand den rhein⸗mainiſchen Urlaubern in dieſem Jahre nur die„Monte Olivia“ zur Verfügung, ſo werden künftighin außerdem auch die Schiffe„Der Deutiche“,„Oceana“ und„Monte Sarmiento“ für Heſſen⸗Naſſarv in den Dientt geſtellt. Auch werden die Dampfer zahlenmäßig nicht mehr ſo ſtar! belegt, um die Bequemlichkeit der Urlauber zu erhöhen. So ind z. B. für die„Monte Olivia“ nur 1800 Fahrtteilnehmer vorge⸗ ſehen, während noch in dieſem Frühſahn 2400 Urlauber im gleichen Schiffsraum un⸗ tergebracht werden mußten. Außerdem wer⸗ den die Schlafſäle durch Abteilung in klein freundliche Räume verwandelt. Trotzdem dürfte ſich der Fahrpreis auf derſelben Höhe wie ſeither halten. Nachſtehend werden die Termine der See⸗ 1% bekanntgegeben: 1. Seefahrt, 27. April bis 5. Mai, Dampfer„Der Deutſche“, 370 Teilnehmer, Abfahrt Bremerhaven. 2. Seefahrt, 6. Mai bis 14. Mai. Dampfer „Oceana“, 640 Teilnehmer, Abfahrt Ham⸗ dzurg. 3. Seefahrt, 3. Juni bis 11. Jun, Dampfer„Oceana“, 640 Teilnehmer, Ab⸗ ſahrt Hamburg. 4. Seefahrt, 15. Juni bis 23. Juni. Dampfer„Monte Sarmiento“, 900 Teilnebmer. Abfahrt Hambura. geteilt mit Sau Halle-⸗Merſeburg. 5. Seefahrt, 3 Juli ois 11. Juli, Dampfer„Monte Olivia“. 900 Teilnehmer, Abfahrt Hamburg, geteilt mit Gau Sachſen. 6. Seefahrt, 13. Juli bis 21. Juli, Dampfer„Monte Sarmiento“, 900 Teilnehmer, Abfahrt Hamburg, geteilt mit Gau Oberbayern. 7. Seereiſe. 29. Juli bis 6 Auguſt, Dampfer„Oceana“, 640 Teilneh- mer, Abfahrt Hamburg. 8. Seereiſe, 14. Auguſt bis 22. Auguſt, Dampfer„Monte Olivia“. 1800 Teilnehmer, Abfahrt Ham— burg. 9. Seereiſe, 23. Auguſt bis 2. Septem- ber, Dampfer„Der Deutſche“, 870 Teilneh- mer, Abfahrt Bremerhaven. 10. Seereiſe, 11. September bis 19. September. Dampfer „Monte Olivia“, 900 Teilnehmer. Abfahrt Hamburg, geteilt mit Gau Berlin. 11. See⸗ reiſe, 23. September bis 1. Oktober, Dampfer e 640 Teilnehmer, Abfahrt Ham— burg. Die erſten Fahrten werden vorausſichtlich Südengland zum Ziel haben, während ſpäterhin, ſofern es die Wetterverhältniſſe erlauben, die Dampfer in das Wunderland der norwegiſchen Fjorde geſteuert werden. Auch in die Oſtſee iſt eine Fahrt vorgeſehen. Aus Heſſen und Naſſau In Zuſammenarbeit mit dem Kreisob— mann und dem Kreisfachberater der Abtei— lung für körperliche Erziehung im NSL fertigen die Kreis- und Stadtſchulämter eine Skizze ihres Kreiſes an, aus der zu erſehen ſind: 1. alle Gemeinden, 2. Flüſſe, Bäche, Weiher uſw., 3. bereits vorhandene Badege⸗ ſegenheiten mit der Möglichkeit, Schwimm⸗ unterricht zu erteilen, 4. Badegelegenheiten bei welchen noch Einrichtungen für d Schulſchwimmunterricht geſchaffen werden müſſen(kurze Kennzeichnung der erforderli⸗ chen Ergänzungen), 5. Stellen. wo die Mög⸗ lichkeit beſteht, ein Freibad zu ſchaffen, mit der Angabe der möglichen Auswertung fü die Nachbargemeinden.— Dieſe Skizzen ſind bis zum 15. Januar an die Miniſterialab— teilung für Bildungsweſen einzuſchicken Vörſen und Märkte Vom 11. Dezember. Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 144 Ochſen, 119 Bullen, 238 Kühe, 291 Färſen, 825 Kälber, 62 Schafe, 2374 Schweine, 1 Ziege. Preiſe: Ochſen 37, 31 bis 36, 26 bis 30; Bullen 34 bis 35, 28 bis 33, 25 bis 27; Kühe 29 bis 32, 24 bis 28, 18 bis 23, 11 bis 17; Färſen 37 bis 40, 31 bis 36, 25 bis 30; Kälber 48 bis 51, 42 bis 47, 36 bis 41, 25 bis 35; Schweine—, 51 bis 53, 49 bis 53, 47 bis 53, 44 bis 50.— Marktverlauf: Groß⸗ vieh langſam, Bullen und Kühe vernachläſ⸗ ſigt; Kälber mittel; Schweine langſam, grö⸗ ßerer Ueberſtand.— Nächſter Markt am 17. Dezember. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 38 Ochſen, 56 Bullen, 53 Kühe, 107 Färſen, 303 Kälber, 889 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 36 bis 38, 33 bis 35, 24 bis 32, 18 bis 23; Bullen 35 35, 28 bis 32; Kühe 22 bis 26, 18 bis 22, 12 bis 18, 12 bis 18; Nate 36 bis 40, 32 bis 36, 28 bis 32; Kälber 44 bis 46, 40 bis 43, 35 bis 40, 28 bis 34; Schweine eee ,, bis 37, 32 bis Hedenttage 12. Dezember 1821 Der Dichter Guſtave Rouen geboren. Prot, und kath.: Epimachus Sonnenaufg. 8.01 Sonnenunterg 15. Mondaufg. 11.41 Mondunterg. 23. In zwei Wochen Es ſind nur mehr zwei Wochen bis zum Weihnachtsfeſt. Das allmähliche Herannahen dieſes Feſtes kündigt ſich ſchon überall, vor allem zu Hauſe an. Vorweihnachtszeit iſt und niemand kann ſich ihrer Stimmung entziehen Die Abende ſenken ſich ſchon ſehr früh herab und in den Straßen ziehen die Lichter und die farbenglänzenden Auslagen der Geſchäfte die Paſſanten an. Die Kinder beſtaunen vor allem die ausgeſtellten Spielzeuge in den Aus lagen und zählen zu Hauſe die Tage bis zum Feſt am Kalender ab. Sie erzählen einander von ihren Wünſchen und von den Dingen, die ſie ſich erhoffen. Man hört das Einüben von Weihnachtsliedern; die größeren Kinder ſind eifrig daran, ihr Weihnachtskripplein her⸗ zurichten. Verſtohlen arbeiten des Tages über und beſonders in den langen Abendſtunden die Aelteren an Geſchenkartikeln, die ſie ihren Liebſten mit eigener Hand fertigen. Sorgende Mütter befaſſen ſich— oft unter Zuhilfe⸗ nahme des hart Erſparten— mit der Her⸗ ſtellung von Weihnachtsgebäck und manches Stücklein wird den bittenden Kleinen als Vor⸗ genuß der Herrlichkeiten zum Voſten geſchenkt. So klingen aus der Stille der Adventszeit die Gedanken zum Weihnachtsfeſt hinübet... 1 Flaubert ir 46 12 * Stand der Nundfunkteilnehmer. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deut— ſchen Reich betrug am 1. Dezember 5911330 gegenüber 5725894 am 1. November. Hier— iach iſt im Laufe des Monats November eine Zunahme um 185 936 Teilnehmer(3,25 o. H.) eingetreten. Unter der Geſamtzahl befanden ſich 419 759 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind; darunter 278 283 Arbeitsloſe. Reichsdienſt zu Weihnachten. Der Reichs- finanzminiſter hat angeordnet, daß die in der Zeit vom 21. bis 25. Dezember 1934 fällig verdenden Bezüge der Beamten, Angeſtell⸗ zen und Arbeiter des Reiches bereits am 20. Dezember 1934 ausgezahlt werden können. Wie der Miniſter weiter anordnet, dürfen Ueberweiſungen auf ein Bankkonto ſowie Zah⸗ zungen im Poſtwege ſchon am 18. Dezember 1934 erfolgen. e Ausfall⸗Unterſtützung für Tiefbauarbei⸗ ler. Nach einer neuen Anordnung des Pra- identen der Reichsanſtalt können Tiefbau⸗ arbeiter, die zur Beſchäftigung bei Außen⸗ arbeiten des Tiefbaugewerbes außerhalb ihres Wohnortes Unterkunft nehmen milſſen, für die in den Wintermonaten durch Regen oder Froſt ausfallenden Arbeitsſtunden eine Unter, ſtützung aus Mitteln der Reichsanſtalt erhal⸗ ten. Sie beträgt für Verheiratete die Hälfte, für Ledige ein Viertel des für Vollarbeiter geltenden Stundenlohnes. Die Unterſtützung iſt inſoweit nicht zu gewähren, als der Tief, bauarbeiter entgeltliche Arbeit verrichtet oder zumutbare entgeltliche Arbeit zu verrichten ablehnt. Die Ausfallunterſtützung hat zur Vorausſetzung, daß in jeder Lohnwoche mil deſtens ein Arbeitstag vom Unternehmer vol bezahlt worden iſt. 705 Makulatur Frühere Auszahlung der Bezüge im i beri Lord Rothermere na (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. Fernſprecher 117.— Telegr.: — Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577. Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Vertauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nr. 288 Donnerstag, den 12 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriehenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Dezember 1934 51. Jahrgang Die Auszählung der Stimmen Eine Eingabe der Deutſchen Front an die Abſtimmungskommiſſion Saarbrücken, 13. Dezember. Die Landesleitung und Fraktion der deutſchen Front haben an die Abſtim⸗ mungskommiſſion eine Eingabe gerichtet, die ſich gegen die Perlautbarungen wendet, nach denen die Zählung der Abſtimmungs⸗ ergebniſſe erſt am 14. Januar in einem großen Saal der Stadt Saarbrücken ſtatt⸗ finden ſoll. Durch dieſe beabſichtigte Maß⸗ nahme der Regierungskommiſſion ſieht die deutſche Front die Sicherung des Abſtim⸗ mungsergebniſſes gefährdet. In der Ein⸗ gabe wird das Erſuchen vorgebracht, die Stimmergebniſſe unmittelbar nach Abſchluß der Abſtimmungshandlung an Ort und Stelle feſtzuſtellen, damit dieſe tatſächlich unverändert feſtgehalten werden und die Volksabſtimmung als vertragliche Grund— lage für das weitere Schickſal des Saarge— bietes nicht in letzter Stunde noch gefährdet werde. Die Bedenken. die die Eingabe der Deutſchen Front gegen eine ſpätere Geſamtzählung in Saarbrücken vorbringt, ſind, daß eine derartige Zählung früheſtens am Tage nach der Abſtimmung eifolgen könnte und daß zur Zählung ins⸗ geſamt ungefähr 850 Urnen nach Saar⸗ brücken in das Zähllokal gebracht werden müßten. Es gebe aber weder theoretiſch noch praktiſch einen ſicheren Schutz dagegen, daß während der Beförderung oder wäh— rend der Aufbewahrung der Urnen bis zur Zählung eine oder die andere entwendet oder ausgetauſcht werden kann. Die Ein⸗ gabe weiſt ferner darauf hin, daß ein Wahl⸗ vorgang, bei dem die Feſtſtellung des Er⸗ gebniſſes einer ſpäteren Zählung vorbehal⸗ ten bleibe, nirgends in der Welt bekannt ſei. Falls die Abſtimmungskommiſſion, ſo heißt es weiter, befürchten ſollte, daß eine Gefährdung des Abſtimmungsgeheimniſſes mancherorts in Frage kommen könnte, werde vorgeſchlagen, die Zählung der Geſamtergebniſſe einer Bürgermeiſterei ſofort nach Abſchluß der Abſtimmung vor— zunehmen, denn in dieſem Falle müßten die einzelnen Urnen nur in die 86 Bürgermei⸗ ſtereien geſchafft werden und nicht ſämt⸗ liche 850 Urnen nach Saarbrücken befördert werden. Sollte die Abſtimmungskommiſſion ihre Abſicht, die Stimmzählung in Saar⸗ brücken vorzunehmen, keinesfalls aufgeben können, ſo bittet die Deutſche Front, die von ihr vorgeſchlagene Zählung an der einzel⸗ nen Urne bw. auf den Bürgermeiſter⸗ ämtern ſofort nach Abſchluß der Abſtim⸗ mung ſelbſt als vorläufige Zählung vorzu⸗ nehmen und proviſoricch feſtlegen zu laſſen. Die Eingabe der Deutſchen Front, ſo er⸗ klärt das Deutſche Nachrichtenbüro. habe eine ernſte Bedeutung, da es ſich bei dem der Abſtimmungshandlung folgenden Zähl⸗ verfahren in der Tat für die Saarbevölke⸗ rung um eine Schickſalsfrage handele, bei der ſie im Sinne ihres Selbſtbeſtimmungs⸗ rechtes wohl befugt ſei, zu Wort zu kom⸗ men. Die Anweſenheit der zahlreichen frem⸗ den Truppen müſſe nunmehr jeden Ein⸗ wand zerſtreuen, daß die Abſtimmung ſelbſt irgendwie in ihrer Freiheit und Aufrichtig⸗ leit gefährdet werden könnte. Dasſelbe gelte für die Geheimhaltung, zumal wenn die be⸗ ſtehende Abſicht durchgeführt werde, die Ur⸗ nen nicht einzeln zu zählen, ſondern ſie in⸗ haltlich für ſeden der 86 Abſtimmungsbe⸗ zirke zuſammenzufaſſen, um ſomit zu ver⸗ hüten, daß kleinere Einzelergebniſſe lokale Rückſchläge ermöglichen. Sache der Abſtim⸗ mungskommiſſion werde es ſein, das Nötige zu veranlaſſen, damit den berechtigten Be⸗ dürfniſſen der abſtimmenden Bevölkerung— zertrauen, Sicherheit und unverzügliche Klarheit— im Intereſſe einer endlichen und verdienten Entſpannung Genüge geſchehe. 0 Nothermere reit ins Santheblet London, 13. Dez.„Evening Standard“ chtet, daß der 1 Zeitungsmagnat N b Paris obaefahren iſt und ſich von dort im Kraftwagen nach dem Saargebiet begeben wird. Zweifellos ſei ſeine Abſicht, ſich ein Urteil über das Er— gebnis der Saarabſtimmung zu bilden. Aufbruch mit großem Gepätk Das britiſche Truppenkonkingenk. London, 13. Dezember. Die beiden für das Saargebiet beſtimm— ten britiſchen Bataillone werden England etappenweiſe verlaſſen. Sie werden über Dover Calais befördert werden. Ihr Ge— päck wird auf 90 Laſtkraftwagen be⸗ fördert werden, die auf einem neuen Fähr- boot der engliſchen Südbahn über den Aer— melkanal befördert werden ſollen. Der Oberbefehlshaber, Generalmajor Brind, der nach Saarbrücken abgereiſt iſt, hat vorher noch eingehende Beratungen im Kriegsamt abgehalten. Der Präſident der Saar-Regierung, Knox, hat, nach einer Meldung aus Genf, das Völkerbundsſekretariat gebeten, bekanntzugeben, daß er infolge der Rats— entſcheidung über die Bildung einer inter— nationalen Truppe darauf verzichte, wei— tere Einſtellungen in die Abſtimmungs— polizei vorzunehmen. Die Erklärung der Viſchöje Eine italieniſche Stellungnahme. Rom, 13. Dezember. Eine Saarbrücker Korreſpondenz des ka— tholiſchen Blattes„Avenire d'Italia be⸗ ſchäftigt ſich mit der Erklärung der Biſchöfe von Trier und Speyer gegen die Teilnahme von Geiſtlichen am neugegründeten„Volks— bund“. Die franzöſiſche Kritik und vor allem die der Kreiſe um den„Volksbund“ an dieſer Erklärung ſei falſch. Zu behaup— ten, daß katholiſche Biſchöfe auf Druck der politiſchen Behörden gehandelt hätten, ſei ungerecht, beſonders wenn ſich einer dieſer Biſchöfe, Dr. Bornewaſſer. mehrmals gegen„neu-heidniſche Erziehung der deut— ſchen Jugend“ ausgeſprochen habe. Die internationale Entſpannung Vorbereitungen für die franzöſiſch⸗italienſſche Aussprache Paris, 13. Dezember. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß Laval ſich zurzeit beſonders den Vorarbei— ten für ſeine Begegnung mit Muſſolini widmet. Die Entſpannung der europäiſchen Lage durch die Regelung des ungariſch⸗ ſüdſlawiſchen Streites und die mehrfachen Unterredungen zwiſchen Laval und Aloiſi werden als günſtiger Auftakt für die franzöſiſch-italieniſchen Verhandlungen gewertet. Die beteiligten Regierungen wer⸗ den ſich jetzt eingehender über die beſonde— ren italieniſch-franzöſiſchen Fragen unter— halten, beſonders über die Kolonialfrage und über die verſchiedenen mitteleuro⸗ päiſchen politiſchen Fragen. In franzö⸗ ſiſchen Kreiſen betont man, daß ein Zeit⸗ punkt für die Romreiſe des franzöſiſchen Außenminiſters erſt feſtgeſetzt werden wird, wenn dieſe Fragen näher umriſſen ſein werden. Zunächſt iſt jedenfalls mit der Reiſe Lavals nach Italien noch nicht zu rechnen. Das beſtätigt die Annahme, daß Laval Paris nicht vor dem Januar verlaſ⸗ ſen wird. Die polnische Außenpolitik Erklärungen des Fürſten Radziwill. Warſchau, 13. Dezember. Der Krakauer„Kurjer Illuſtrowanny“ ver⸗ öffentlicht eine Unterredung mit dem Vorſit⸗ zenden des Sejm⸗Ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, Fürſt Radziwill, der bekannt⸗ lich auch Vizepräſident der parlamentariſchen Organiſation des Pilſudſki⸗Lagers iſt. Fürſt Radziwill führte aus, daß T VVVTTTTTTTTTT———T——+—+— Das Gibraltar des Oſtens Britiſche Manöver bei Singapur. London, 13. Dezember. Einer Meldung aus Singapur zufolge, wird das„Gibraltar des Oſtens“ zum erſtenmal Mittelpunkt ausgedehnter Manöver ſein, die vier Tage dauern ſollen und an denen bri⸗ tiſche Land-, See- und Luftſtreitkräfte teil⸗ nehmen werden. Ueber die Manöver wird ſtrengſte Geheimhaltung gewahrt. Der Hafen Singapur wird während mehrerer Stunden für den Schiffsverkehr völlig geſperrt ſein. In Singapur ſelbſt haben ſich 20 Ktiegsſchiſſe verſammelt, nämlich ein Flug eugmutterſchiff, ein Kreuzer, zwei Flottillenführer und 16 Zerſtörer.„ die polniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen durch wirtſchaftliche Fragen untergeordneter Art belaſtet ſeien; durch Klagen franzöſiſcher Geſchäftsleute, durch Schwierigkeiten in wirt⸗ ſchaftlichen Verhandlungen und durch die wich— tigere Frage der Ausweiſung der polniſchen Arbeiter aus Frankreich. Polen wünſche zwar nicht, in internationale Fragen hineingezogen zu werden, die polniſche Belange nicht berühr— ten, wie die Donaufrage oder Balkanfrage. Andererſeits könne Polen nicht zulaſſen, daß Fragen des Oſtens, wie die baltiſche, die ſowjetruſſiſche oder die deutſche Frage, ohne Beteiligung Polens geregelt würden. Polen könne nicht zulaſſen, daß irgend ein Pakt un⸗ terzeichnet würde, zu deſſen Unterſchrift es nach Fertigſtellung des Entwurfes eingeladen würde. Von dieſem Standpunkt aus habe Polen ſeine Vorbehalte gegen den Oſtpakt erhoben. Ueber die deutſch-polniſchen ſagte Fürſt Radziwill, ſowohl das Abkommen mit Deutſchland wie der Vertrag mit Sowjetrußland feſtigten den Frieden in Europa. Politiſche Zugeſtändniſſe habe Polen gegenüber Deutſch⸗ land nicht zu machen. Weder in der polniſchen noch in der deutſchen Oeffentlichkeit ſei man der Auffaſſung, daß durch den deutſch-pol⸗ niſchen Vertrag alle Streitfragen ein für alle Mal gelöſt ſeien, die ſeit Jahrhunderten zwi⸗ ſchen Polen und Deutſchen beſtehen. Das Krakauer Blatt, das dieſe Unter⸗ redung wiedergibt, unterſtreicht von ſich aus zuſammenfaſſend die Gedanken: Polen ſei in ſeinen Geſprächen mit Deutſchland keinen Schritt weiter gegangen, als es ſein Bündnis mit Frankreich erlaube. Beziehungen Das Gefecht in Somaliland Die Abeſſinier verloren 110 Tote. Nom, 18. Dezember. Zu dem Grenzzwiſchenfall an der Grenze zwiſchen Italieniſch⸗Somaliland und Abeſ— ſinien wird bekannt, daß die Zahl der Toten auf abeſſiniſcher Seite 110 beträgt. Von den Italienern wurden erbeutet: 150 Gewehre, 70. Tragtiere, 125 Zelte, 400 Lebensmittel⸗ ſäcke, ein Laſttraftwagen und 8000 Schuß Gewehrmunition. Ferner wird bekanntgege⸗ ben, daß die italieniſchen Truppen das Lager haben. einer abeſſiniſchen Truppenabteilung erobert Nationalſozialismus und Wehrmacht Major Foertſch vom Reichswehr⸗ miniſterium ſprach dieſer Tage in Berlin vor Preſſepertretern und Führern der SA und SS, des Arbeitsdienſtes und der Hitler-Jugend über das Thema„Die Wehrmacht im neuen Reich“. Ma⸗ jor Foertſch ging insbeſondere davon aus, daß trotz aller Erklärungen eine gewiſſe Auslandspreſſe ſich immer wieder mit dem Verhältnis der Wehrmacht zum Nationalſo— zialismus befaſſe und zum einen Mal be— haupte, daß der größte Gegner des Natio— nalſozialismus in Deutſchland die Wehr— macht und ihre führenden Generale ſeien, zum anderen Male wiederum die Meinung ausdrücke, die Wehrmacht ſei reſtlos im na— tionalſozialiſtiſchen Sinne politiſiert und da— durch ihrer Schlagkraft verluſtig gegangen. Man verſuche, wie im alten Staat, die Wehrmacht zu einer Sphinx zu ſtempeln, zu einer unbeſtimmbaren Größe, von der man nicht wiſſe, wo ſie eigentlich ſtehe. Am Sonntag— Eintonſgericht! Gedenle der Hungernden! Gedenle der Armen! Opfere! Zeige Gemeinſchaſtsgeiſt durch die Tat! Major Foertſch gab dann einen Abriß der Entwicklung und der Grundlage der Wehr— macht, wies darauf hin, daß nach 1918 im Weimarer Staat infolge des Man— gels an Autorität durch den Parteienſtreit und infolge des Fehlens eines klaren Be— kenntniſſes zur Wehrhaftigkeit die Wehr— macht eine gewiſſe eigene Stellung habe einnehmen müſſen. Damals habe die Wehr— macht eine überparteiliche Haltung ſich geſchaffen, die oft angegriffen und miß— verſtanden worden ſei. Dies ſei aber im In— tereſſe der Selbſterhaltung der Wehrmacht notwendig geweſen. Die Reichswehr habe, weil ihr der Weimarer Staat nicht die in— nere Lebensgrundlage gegeben habe, ſich einen eigenen Staatsbegriff geſchaffen, der mit der Weimarer Verfaſſung ſich nicht ge— deckt habe und der das Ueberzeitliche und Dauernde des Staates und der Nation zur Grundlage hatte. Im„Leitfaden für Erzie— hung und Unterricht“ in der Zeit der Wei⸗ marer Republik ſei nur das Verhältnis von Staat und Wehrmacht feſtgeleat worden. Der Soldat wurde als Diener des Staates be— zeichnet und die Wehrmacht als ein Inſtru⸗ ment, das die Staatsautorität nach außen und nach innen zu wahren hätte. In den „Pflichten des Soldaten 1934“ wird im Ge⸗ genſatz dazu die Wehrmacht wieder zum Volksheer gemacht. „Die Wehrmacht iſt der Waffenträger des deutſchen Volkes. Sie ſchützt das Deut— ſche Reich und Vaterland, das im National- ſozialismus geeinte Volk und ſeinen Lebens- raum“. Von einer Verwendung nach in⸗ nen iſt hier nicht mehr die Rede. und an die Stelle des Begriffes Staat iſt hier der Begriff Volk getreten. Der Redner wies dann auf eine Reihe von anerkennenden Worten des Führers für die Wehrmacht hin und machte darauf aufmerkſam, daß als die rößten Leiſtungen im Nachkriegsdeutſch⸗ and der Führer einmal den Aufbau der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung und den Auf⸗ bau der Wehrmacht bezeichnet habe. Die Haltung der Wehrmacht in der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Revolution ſei in jeder Weiſe folgerichtig geweſen. Zwar hätten in der Welt oft Armeen Revolutio⸗ nen gemacht, in Revolutionen eingegriffen oder Revolutionen beendet. Für die deut⸗ ſche Wehrmacht ſei eine ſolche Haltung nicht in Frage gekommen, denn das, was ſie er⸗ ſehnte, habe die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung erkämpft. Aus die⸗ ſer Gleichheit der Anſchauung nun zu fol⸗ gern, daß dann die Armee die Revolution ja ſchon viel früher hätte macden können, ſei falſch, denn nur von Armeen gemachte Revolutionen zerſtören meiſt das Gefüge dieſer Armeen und ſeien nicht von langer Dauer.. Im letzten Teil ſeiner Ausführungen be⸗ handelte Major Foertſch die Beziehungen zwiſchen den einzelnen Säulen der NSDAP und der Wehrmacht, die eng und herzlich eien. Der Führer habe die Wehrmacht aus einer gewiſſen Vereinſamung herausgeho⸗ ben und wieder mitten ins Volk geſtellt, er gabe weiter die deutſche Wehrmacht zu einer der Säulen beſtimmt, die neben der Partei als dem politiſchen Willensträger als einziger Waffenträger der Nation den Staat trage. miniſter Generaloberſt von Blomberg habe keinen Zweifel darüber gelaſſen. daß der Nationalſozialismus als die Grundlage des neuen Staates auch für die Wehrmacht un— untaſtbar ſein müſſe, und die Wehrmacht vabe bewieſen, daß es ihr mit dieſer Grund— lage ernſt iſt. Es führe eine Linie von der Einführung des kameradſchaftlichen Grußes wischen Wehrmacht und nationalſoziali— ſtiſchen Verbänden über die Teilnahme an den neuen ſtaatlichen und parteilichen Ver— anſtaltungen des 1. Mai, des Erntedank⸗ eſtes und bis zum Auftreten der Wehr— macht auf dem Reichsparteitag, und von der Einführung des Hoheitszeichens der natio— nalſozialiſtiſchen Bewegung bis zur Eides⸗ zeiſtung des Soldaten auf den Füh⸗ der, der von der Wehrmacht als der erſten Cinrichtung des Reiches dieſen Treueid abe entgegennehmen können. Dieſer Eid, der in unbedingter und perſönlichſter Form dem Führer des deutſchen Reiches und Volkes geleiſtet wurde, habe dem Soldaten eine eindeutige und klare Grundlage ſeines Dienſtes für Volk und Reich gegeben. Er habe die alt— breußiſche perſönliche Bindung zwiſchen dem einen Führer und ſeiner Gefolgſchaft wie⸗ der hergeſtellt. Die Bedeutung dieſes Eides werde klar, wenn man ihn in Vergleich etze zur Weimarer Zeit: Dort ein Schwur auf die Verfaſſung und gleichzeitig das Ge— ſöbnis, dem Vorgeſetzten unbedingten Ge— herſam zu leiſten, hier die eindeutige klare Lidesleiſtung auf eine Perſon. Dort die Möglichkeſt von Konflikten, wenn. wie es dem geſurden Denken der Wehrmacht ent⸗ prechend geſchah, der Gehorſamsbegriff den zolitiſchen Grübeleien über den Sinn der Berfaſſung vorangeſtellt worden wäre. hier die eindeutige bedingungsloſe Ver— oflichtung auf den Befehl des Einen. Behauptungen, daß damit die Ueberpar— zeilichkeit und unpolitiſche Haltung der Wehrmacht verſchwunden ſei, ſeien Un- zug. Ueberparteilich und unpolitiſch ſeien meſentlich verſchiedene Begriffe. Eine un— zolitiſche Wehrmacht habe es nie gegeben, and ſo monarchiſch die alte Armee der Vor- 'riegszeit geweſen ſei, ſo nationalſozialiſtiſcg müſſe die heutige Wehrmacht ſein. Poli— tiſche Betätigung ſei den Soldaten aus Gründen der Manneszucht verboten, nicht doch politiſches Denken, das aber finde die Wehrmacht heute im Rahmen des national— ſozialiſtiſchen Denkens. Die Partei ſei als Körserſchaft öffentlichen Rechtes politiſcher Willensträger des Staates. andere Par⸗ teien gebe es nicht mehr und damit auch nicht mehr den Begriff der Ueberparteilich— keit. Wehrmacht und Partei. Wehrmacht und SA, SS, HJ und PD, dienen dem glei⸗ en Führer im gleichen Geiſt, ſeder an ſei⸗ ner Stelle und auf ſeinem Gebiet. Beid— haben ihren Urſprung im Fronterleben und find auf Grund gemeinſamer Ween, ge meinſamer Arbeit und gemeinſamer Lei⸗ ſtungen eng verbunden. Dieſe Verbunden heit zu trennen werde keiner Macht den Welt gelingen. Diplomatiſcher Empfang Eine Rede Görings. Reichswehr⸗ dom bürgerlichen Lager her gefunkt wor- den. Der deutſche Arbeiter, ſo betonte Ge⸗ neral Göring, ſei genau ſo brav, wie ſeder andere Menſch. Das Volk werde immer jene Haltung widerſpiegeln, die ſeine Führung ausſtrahle, wie auch die Haltung einer Kom⸗ pagnie ſtets von ihrem Kompagniechef be ſtimmt werde. Die Konzentrationslagen hätten ſich als ein wichtiger Beſtandteil in der Bekämpfung ſtaatsfeindlicher Element, erwieſen. Das letzte Ziel der Politik den NSDAP liege freilich darin, den Kommu⸗ aismus von innen her zu überwinden, in, dem die Vorausſetzungen beſeitigt würden unter denen allein er ſich entwickeln könne Der Tag der nationalen Solidarität ſei ein unumſtößlicher Beweis dafür geweſen, wie weit die freiwillige Einordnung aller Deut⸗ ſchen in die Volksgemeinſchaft ſchon voll⸗ zogen ſei. Wenn Deutſchland den Kommu— nismus bekämpfe, ſichere es gleichzeitig den Beſtand der geſamten ziviliſierten Welt. Staatsbegräbnis in Weimat die Beiſetzung des SA-Gruppenführers Dr Zunkel. Weimar, 13. Dezember. Durch ein Staatsbegräbnis wurde im Beiſein des Führers und Reichskanzlers Hitler, des Chefs des Stabes der SA, des Reichsführers des NSKK, ſowie zahlreicher höherer SA-Führer der tödlich verunglückte SA⸗ Gruppenführer Dr. Zunkel beigeſetzt. Der Zug wurde eröffnet durch einen SA⸗ Ehrenſturm, an den ſich die Stabswache der SA⸗Gruppe Thüringen anſchloß. Es folgte die geſamte Geiſtlichkeit der Stadt Weimar Unter Vorantritt dreier hoher SA-Führer, die das Kiſſen mit den Orden und Auszeich⸗ nungen des Gruppenführers Zunkel trugen, folgte der mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg auf einer von ſechs Pferden gezogenen Lafette. Dem Sarg folgte Gauleiter Sauk— kel mit der thüringiſchen Regierung. Bevor ſich der Trauerzug in Bewegung ſetzte, hielten Miniſterpräſident Marſchler und Gauleiter Sauckel Anſprachen. Am Grabe verſah Landesbiſchof Saſſe ſein kirchliches Amt. Darauf wurden drei Ehren⸗ ſalven abgegeben. Der Chef des Stabes der SA. Lutze trat dann an die Gruft und gab der Trauer der geſamten SA. Ausdruck. Politiſches Allerlei Memel. Die Memelländiſche Volkspartei ſtellt in einer Erklärung feſt, es hätten niemals Zweifel darüber beſtanden, daß ſie eine Be— teiligung und Unterſtützung des Direktoriums Bruwelaitis ablehnen müſſe. Genf. Der ſowjetruſſiſche Diplomat Roſen⸗ berg wird ſeinen Dienſt als Untergeneral⸗ ſekretär im Völkerbundsſekretariat mit Zuſtim⸗ mung des Völkerbundsrates ſchon am 1. Januar 1935 antreten. London. Der König von Siam, der zurzeit in England weilt, empfing eine Abordnung aus Bangkok, die ihm die Bitte vortrug, auf ſeinen Thron wieder zurückzukehren. Erfreuliche Wendung Die Entwicklung der Saarfrage. Die deutſch⸗franzöſiſche Einigung in der Saarfrage ſteht naturgemäß im Vorder— grund der Betrachtungen in der neueſten Nummer(24) des„Saar-Freund“. Das Er⸗ gebnis wird unter dem Geſichtspunkt der deutſch-franzöſiſchen Verſtändigung und des europäiſchen Friedens gewürdigt, und bei ſtarken Vorbehalten namentlich bezüglich der verräteriſchen Elemente doch das Gute und mer am 31. 12. 34, daß Frankreich ſich vor dem Ergebnis der Abſtimmung beugen wer⸗ de, darf als Symptom dieſes Stimmungs⸗ wechſels gebucht werden. Trotzdem iſt nicht unangebracht, auf die Gefahren det Status quo⸗Löſung hinzuweiſen. Das ge⸗ ſchieht in wirkungsvoller Weiſe durch den al⸗ ten Saarvorkämpfer Karl Allmert. Mi größtem Intereſſe entnimmt man dem „Saar⸗Freund“ auch, daß Frankreichs Hoch tilienpreſſe bereits das Saargebiet verlaſſen Der franzöſiſche Saarſeparatismus gibt ſeine wichtigſten Poſitionen preis. Das iſt ein großer Erfolg der Deutſchen Front gegen den Separatismus. In dieſem Zuſammenhange ſind auch die neueſten Verordnungen der Saarregierung und der Abſtimmungskom⸗ miſſion über die Abſtimmung, auch die ſchar⸗ fen Verordnungen gegen die ſagrdeutſchen Beamten zu würdigen und zu verſtehen. Ein weiterer Artikel ſchildert die Betreuung der Abſtimmungsberechtigten im Reiche durch die Geſchäftsſtelle„Saar⸗Verein“ in Tex und Bild. Das ungeheure Arbeitsmaß des „Hauſes der Saartreue“, wie die Geſchäfts. ſtelle in der deutſchen Preſſe mit Hinblick auf die umfangreichen Arbeiten durch die Betreu⸗ ung der Saarabſtimmungsberechtigten im Reiche genannt worden iſt, findet eine Wür⸗ digung. die geſchichtlichen Darlegunger über des Saarvolks Kampf und Leiden in den 15 Jahren ſchwerſten Ringens finden ihre Fortſetzung. So bietet dieſe Nummer des„Saar⸗Freund“ jedem an der Saarſache Intereſſierten wertvollſtes Unterrichts- und Anſchauungsmaterial. Deutſche Tagesſchan Die Zulaſſung zur Kriminalkommiſſar⸗ laufbahn. Reichs⸗ und preußiſcher Innenminiſten Dr. Frick hat angeordnet, daß die Zulaf ſung zur Kriminalkommiſſarlaufbahn fü die Anwärter aus freien Berufen unter de Vorausſetzung der ſonſtigen Vorbildung Eignung uſw. mit Wirkung vom 1. Apri 1935 ab von dem Nachweis der Teilnahm; am Arbeitsdienſt abhängig gemacht wird Geſchäftsführung der Reichsgruppe „Induſtrie“. Da der Reichsſtand der Deutſchen Indu itrie nach der neuen Verordnung über di Organiſation der gewerblichen Wirtſchaf künftig in die Reichsgruppe„Induſtrie übergeleitet wird, ſo hat der bisherige Ge ſchäftsführer Dr. J. Herle ſein Amt zus Verfügung geſtellt, um für die künftige Be ſetzung der Geſchäftsführung freie Hanf zu geben. Mit ſeiner interimiſtiſchen Ver tretung iſt Pg. Dr. Guth betraut worden. Streilkkrawalle in Paris Paris, 13. Dez. Auf einem großen Bau- Katz in einem der Außenbezirke in Paris am es zwiſchen einem ſtarken Polizeiaufge⸗ ot und etwa 60 ſtreikenden Bauarbeitern, ne ihre Arbeitskollegen an der Arbeit ver len. wollten, zu ſchwren Zuſammen⸗ toßzen. Die Zuſammenfaſſung des Erziehungs⸗ weſens Berlin, 13. Dez. Die durch Miniſterpräſi⸗ dent Göring Mitte März dieſes Jahres ein⸗ geleitete Aktion zur Vereinheitlichung des Reiches und Preußens hat durch die von herrn Reichsminiſter Ruſt mit Zuſtimmung des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring erfolgte Aufſtellung eines einheitlichen Ge⸗ chäftsverteilungsplanes für das Reichs⸗ erziehungsminiſterium und preußiſchen Kul⸗ Miniſters Laval vor der franzöſiſchen Kam⸗ finanz und Wirtſchaft ebenſo wie ſeine Rep⸗ „In SA⸗Obergruppenführer Litzmann tra on der Leitung der Behörde für Vollblut, ſucht und Rennen zurück. Die Deutſche Front hat ſich in einer Ein. jabe an die Abſtimmungskommiſſion geger ie beabſichtigte Auszählung der Stimmen n Saarbrücken gewandt. Der Kommandant der Truppen, Generalmaſor Brind, hat ſich in: Saargebiet begeben. Präſident Rooſevelt läßt ein Geſetz geger ſtriegsgewinne ausarbeiten. Bei Singapore werden zum erſten Ma zroße britiſche Manöver abgehalten. In Nieder⸗Mohrau(Tſchechoſlowakei) er eignete ſich eine Brandkataſtrophe. Das Noſſenbeik⸗Material die Stellung der Abſtimmungskommiſſion Saarbrücken, 13. Dezember. Die Saarbevölkerung erfuhr durch ein— Meldung der Agence Havas ſowie durch Mitteilungen der Separatiſtenpreſſe, daß! die Abſtimmungskommiſſion gegen die Ver⸗ wertung des die Separatiſten und den Grubeningenieur Roßenbeck ſchwer belaſten— den Materials durch Rundfunk und Preſſe Stellung genommen hat. In einer Erklä⸗ cung gibt die Abſtimmungskommiſſion ihre: Entrüſtung hierüber Ausdruck, namentlich auch über die„verbrecheriſche Art“. in der der Privatſekretär Hilt ſich das Materia aus dem Geldſchrank Roßenbecks beſchaff hat. Die Abſtimmungskommiſſion proteſtiert daß ein ſo empörendes Vorkommnis und daß Mitteilungen aus ſolch trüber Quelle über einen Reichsſender zu Agitationszwek— den verbreitet werden konnten. Sie ſtell⸗ nfolgedeſſen in Ausſicht, öffentliche Verlaut⸗ darungen der Reichsſender künftig im Saargebiet zu verbieten. Das Deutſche Nachrichtenbüro bemerkt hierzu u. a., die Einſtellung deg Abſtim mungskommiſſion gehe am Kern der gan— zen Sache vorbei. Die Abſtimmungskom— miſſion vergeſſe, daß das Saargebiet nock den Kampf gegen den— wie die Verhand— lungen in Genf zeigten— immer noch vor mächtigen Protektoren geſtützten Separatie, mus bis zum Ende durchzukämpfen habe ſie überſehe, daß verleumderiſche Veröffent lichungen gegen Deutſchland— angefangen bei den Dokumenten des„Petit Pariſien“ bis zum„Teſtament“ des ehemaligen Grup, penführers Ernſt— ungeſtraft und unge rügt zu ausgeſprochenen Agitationszwecker gegen Deutſchland gerade im Saargebie verbreitet würden. Das Material ſei da Weſentliche, nicht die Art und Weiſe, wie dieſes Material beſchafft wurde. Ein Schreiben Vürtkels Der Saarbevollmächtigte an die Abſtim⸗ mungskommiſſion. Saarbrücken, 13. Dezember. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanz lers, Gauleiter Bürckel, hat an die Abſtim mungskommiſſion als Antwort auf ihr Verlautbarung vom 11. bezw. 12. Dezembe⸗ über den Fall Roſſenbeck-Hilt ein Schreibe gerichtet, in dem es u. a. heißt: Die Verlaut berung der Abſtimmungskommiſſion übe den Fall Roſſenbeck, die Sie der Agence Ha vas und der„Neuen Saarpoſt“ und einen Tag ſpäter der übrigen Saarpreſſe zugehen ließen, kann ich nicht unwiderſprochen hin, nehmen, da mir die Wertung des Falle⸗ internationalen Weihnachtswetter Wie Weihnachten das Wetter wird. Wer weiß es denn? Schon manchmal irrt Man ſich beim Prophezeien, Sprach man:„Es wird wohl ſchneien!“ Es iſt nichis, was dagegen ſpricht. Doch was dafür ſuricht, gleichfalls nicht, Man kann da höchſtens hoffen, Die Frage doch bleibt offen. Herr Schulze, ein bewährter Mann, Schwört, daß er ſich erinnern kann. Er habe mal geleſen. Es ſei mal Schnee geweſen. Herr Maier aber ſagt, er mein's Und welke zehne gegen eins. Es könne leicht paſſſeren. Duß es nicht mal ku' frieren. Man könne ſa, um klar zu ſeh'n. Vielleicht zur Wetterwarte geh'n. Die Herr'n dort ſind befliſſen. Nur daß ſie's auch nicht wiſſen Der Menſch iſt derart eingeſchuappk. Daß er zumeiſt im Dunkeln kappt. Wenn er in ſolchen Tagen Was Sicheres ſoll ſagen. Nur dieſes weiß man ſchon beſtimmt, Daß Weihnacht bald den Anfang nimmt Mit Sonntagen, die allen Bekannt ſind als mekallen. Befriedigt ſagt ſich jedermann: „Sieh da, der eine kommt ſchon an!“ Mit Juchzern und mit Hupfern Begrüßt man den, der kupfern. Und ſchon nach ziemlich kurzer Zeit Iſt auch der ſilberne nicht weit. Und dann, wie's oft wir ſahen, Sieht man den gold' nen nahen. Dies alles ſpielt ſich ab ganz prompt, Doch daß ein Schnee zu Weihnacht kommt Kann ich nicht feſt behaupten. Weil Sie's mir doch nicht glaubken! Landmanns Arbeitskalender Nan iſt für den Bauer wirklich die ſtillſte Zeit im Jahre gekommen, aber einen Still⸗ Solange es das offene Wetter geſtattet, wird mit dem Pflügen fortgefahren. Bei Froſt aber wird Dung ausgefahren, und es müſſen die Schnee⸗ wehen durchſtochen und die Waſſerfurchen ſtets offen gehalten werden. Auf Wieſen und Wei⸗ den wird Kompoſt aufgefahren, und die Grä⸗ ber werden gereinigt. Die Fuhrwerke werden auch mit der Anfahrt von Brennholz, und wo ein Bau oder Umbau beabſichtigt wird, mit dem Heranbringen der Bauſtoffe beſchäf⸗ ſtand gibt es auch jetzt nicht. tigt. wachung. ger Eines häuffgeren Na ben i hartem Froſt, wo 10 b Im Hofe ergeben ſich neben dem Druſch allerhand Speicherarbeiten und vielfältige Auf⸗ ſicht ift nötig. Bleibt das Wetter mild, ſo dürfen die lagernden Vorräte in Mieten und Kellern nicht zu warm werden, umgekehrt be⸗ dürfen ſie der ſtärkeren Bedeckung, wenn harte Kälte eintritt, bei Schnee muß deſſen Eintrei⸗ ben in Böden und Kellerluken verhindert wer⸗ den. Die Temperaturen aller Ställe, Vorratsräume und ſelbſt der Geſchirrkammer, die froſtfrei bleiben ſoll, bedürfen der Ueber⸗ Pumven und Leitungsröhren ſind us vebur⸗ anz be⸗ i tend ſchneller abnutzen, auch die Beſchläge der Zugtiere. Dazu kommen allerlei Inſtand⸗ etzungsarbeiten an Geräten und die Neuher⸗ tellung von ſolchen, Holzrechen, Stiele für Spaten und Hacken, Reuter zum Trocknen des Grünfutters. f Dauernde Arbeit bietet der Garten. Die Komposthaufen werden umgeſtochen und mit Kalk verſetzt. Kälteanfällige Spaliere, Bäume und Büſche werden eingedeckt, ſofern dazu noch keine Zeit war, die Bäume werden gedüngt, gereinigt, beſchnitten. Wo ſich Raupenneſter zeigen, werden ſie vernichtet. Und ſchon kün⸗ digt ſich hier die kommende Zeit an, denn wir beginnen mit den erſten Vorbereitungen zur Treiberei. Am Bienenſtande iſt lediglich darüber zu wachen, daß keinerlei Störung eintritt. Die Völker wollen jetzt völlige Ruhe. Da⸗ gegen hat der Imker allerlei zu tun mit der Herrichtung neuer Bienenwohnungen, der In⸗ ſtandſetzung ſeiner Imkergeräte und dem Aus⸗ laſſen des Wachſes, das einen vorweihnacht⸗ lichen Geruch ins Haus bringt. Wiſſen Sie das? Nach den neueſten Beobachtungen haben die Taubſtummen nie unter Seekrankhei zu leiden. 3 Zur Förderung der Seidenzucht will die japaniſche Regierung Briefmarken aus Seide herausbringen. Reifen zu Weihnathten Die Deutſche Reichsbahn hat, um möglichſt vielen Volksgenoſſen Gelegenheit zu Reiſen in der Weihnachtszeit zu geben, folgende Sonder⸗ ermäßigungen vorgeſehen: 1. Feſttagsrückfahrkarten mit 33,33 Prozent Fahrpreisermäßigung: 2. und 3. Klaſſe, die von allen und nach allen Bahnhöfen der Reichsbahn, zum Teil auch für Privatbahn— ſtrecken innerhalb der Tage vom 21. Dezem— ber 1934 bis zum 3. Januar 1935 ausgege— ben werden. Innerhalb dieſer Zeit kann die Hin⸗ und die Rückfahrt an beliebigen Tagen ausgeführt werden. 2. Arbeiterrückfahrkarten können von den zur Benutzung dieſer Karten Volksgenoſſen innerhalb der angegebenen Zeit an allen Tagen und auf alle Entfernungen zur Hin⸗ und zur Rückfahrt nach Maßgabe der üblichen Beſtimmungen benutzt werden. Eine Verlängerung der Gültigkeit über die angegebenen Tage hinaus iſt beſtimmungsge— mäß auch in Sonderfällen nicht zugelaſſen. Für Reiſen, die ſich über längere Dauer er— ſtrecken, können die Urlaubskarten be⸗ nutzt werden, wenn die Mindeſtentfernung 200 Kilometer beträgt und die Rückreiſe nicht vor dem 7. Tage erfolgt. Die Ermäßigung beträgt mindeſtens 20 Prozent und ſteigert ſich mit zunehmender Entfernung bis auf 60 Prozent. Die meiſten dieſer ermäßigten Fahrkarten müſſen handſchriftlich ausgefertigt werden, häu⸗ fig iſt die Tarifentfernung erſt bei anderen Stellen zu erfragen oder in zeitraubender Arbeit zuſammenzuſtellen. Die Reichsbahn muß deshalb dringend bitten, dieſe Karten mindeſtens zwei Tage vor dem Reiſetage zu löſen oder zu beſtellen. Bei verſpäteter Löſung läuft der Reiſende Gefahr, daß ihm der Fahr⸗ ausweis nicht bis zum gewünſchten Zielbahn— hof ausgefertigt oder eine Fahrpreisermäßi⸗ gung überhaupt nicht gewährt werden kann. ECbenſo dringend wird gebeten, Zuſchlagkarten für Eil⸗ oder Schnellzüge mit den Fahrkarten am Fayrtartenſchalter zu zien. Die Nach⸗ löſung im Zuge muß auf dringende Notfälle beſchränkt bleiben, um die Zugbegleitbeamten ihren eigentlichen Aufgaben, für die Bequem⸗ lichkeit der Reiſenden zu ſorgen, nicht ganz zu entziehen. s Die Bewältigung des Feſtverkehrs ſtellt an die Reichsbahn außergewöhnlich hohe Anfor⸗ derungen, denen ſie auch durch Perſonalver⸗ ſtärkungen gerecht zu werden ſucht. Sie richtet aber an die reiſenden Volksgenoſſen die Bitte, ſie durch Beachtung der gegebenen Anregun⸗ gen in der Erfüllung ihrer Aufgabe, dem deutſchen Volke zu dienen, zu unterſtützen. Winterſportverlehr mit Sonntagsrück⸗ fahrkarten. Bei günſtigen Schneeverhältmniſſen erhalten die für den Winterſportverkehr haupt⸗ ſächlich in Frage kommenden Sonntagsrück⸗ fahrkarten eine verlängerte Geltungsdauer und zwar jeweils vom Samstag 0 Uhr bis Mon⸗ tag 15 Uhr(Antritt der Rückfahrt). Der Tote⸗Mann⸗Hebel Als der Dienſtleiter auf dem ſchwediſchen Bahnhof Gotenburg das Abfahrtsſignal für einen elektriſch betriebenen Perſonen— zug gegeben hatte, ſetzte ſich dieſer nicht in Bewegung. Die Unterſuchung ergab. daß der Lokomotivführer einen Herzſchlag 1 6 hatte und tot neben ſeinem Stand ag. Die Preſſe weiſt bei dieſem Anlaß darauf hin, daß auf den elektriſchen Lokomotiven der ſchwediſchen Staatsbahn, ſoweit dieſe nur einen Mann Beſatzung haben, ein ſoge— nannter Toter-Mann-Hebel eingebaut iſt. Wenn der Lokomotivführer während der Fahrt plötzlich bewußtlos wird oder gar ſtirbt, raſt der Zug nicht weiter. Es löſt ſich vielmehr ein Knopf, den der Lokomotivp— führer ſonſt ſtändig herunterdrücken muß, und ſchaltet den Strom aus: in ſieben bis acht Sekunden tritt dann die Not— bremſe automatiſch in Funktion und bringt berechtigten den Zug zum Stehen. Das neue Kirthenſahr Häüfften, in das feſtliche und das Halbjahr. det man drei große Feſtkreiſe, nämlich den Weihnachts-, Oſter⸗ und Pfingſtfeſtkreis. Je⸗ der dieſer Kreiſe umfaßt das jeweilige Haupt⸗ feſt mit ſeinen Vor- und Nachfeſten. Alle zu⸗ ſammen bringen das Leben Chriſti nach ſei⸗ Dar⸗ ſtellung. Zum Weihnachtsfeſtkreis. der ſich um die Geburt Chriſti gruppiert, gehört auch Der Sonntag Quinquageſimae bildet den Uebergang zum Dieſer, der Oſterfeſtkreis, Die Sonntage von Invocavit bis Palmarum, die dann die Leidens- oder Karwoche eröffnen, zählen zum Oſterfeſtkreis. der im Oſterfeſt gipfelt. Die zum Sonntag Trinitatis umſchließt den der Feier gewidmeten 40 Tage nach Oſtern wird Chriſti Himmelfahrt gefeiert, 10 Tage ſpäter Ausgießung des Heiligen Geiſtes. Der Trinitatisſonntag bildet den Abſchluß der feſtlichen Hälfte des Kirchenjahres. Die zweite Hälfte ohne Haupt- Sonntagsgottesdienſten der Entfaltung des Lebens Chriſti und des chriſtlichen Lebens in der Gemeinde Raum. ner chronologiſchen Entwicklung zur der 6. Januar(Epiphana). zweiten Feſtkreis. 5 ſetzt ein mit der Faſtenzeit. Zeit vom Sonntag nach Oſtern bis der Auferſtehung des Herrn Pfingſtfeſtkreis. Pfingſten ſelbſt, das Feſt der feſte gibt in ihren Das neue Kirchenjahr beginnt zum Un⸗ terſchieb vom bürgerlichen Jahr mit der Ad⸗ vent⸗ und Weihnachtszeit. Es zerfällt in zwei feſtloſe In ſeiner erſten Hälfte unterſchei⸗ Tribüneneinſturz. Während eines Stier⸗ kampfes ſtürzte in Patzcuaro(Mexiko) eine Zuſchauertribüne ein. Dabei wurden mehrere Perſonen getötek. Die Zahl der Verletzten, die ſehr groß ſein ſoll, ſteht noch nicht genau feſt. Autounfall in der Mandſchurei. Bei Kou⸗ Pei⸗Ying⸗Tzu verunglückte ein vollbe⸗ ſetzter Laſtkraftwagen mit mandſchuriſchen Soldaten. Der Wagenführer hatte infolge ſtarken Nebels die Sicht verloren und der Wagen ſtürzte eine Böſchung hinunter, Nach bisherigen Mitteilungen wurden acht Solda⸗ ten und ein mandſchuriſcher Offizier auf der Stelle getötet; zahlreiche andere wurden ſchwer und leicht verletzt. Lultige Elte Sie:„Das iſt wirklich die Höhe! Nachts um 3 Uhr mußt Du Dich von einem Kell⸗ ner nach Hauſe bringen laſſen! Warum biſt Du denn nicht um 10 Uhr gekommen, wie Du verſprochen hatleſt?“ Er:„Der Kellner hatte nicht früher Zeit!“ (Vart Hem.) „Wenn ich drei Eier habe und lege noch zwei dazu, wieviel ſind es dann?“ fragte der Lehrer den Jüngſten der Klaſſe. „Ja, kannſt Du denn Eier legen?“ war die intereſſierte Antwort des kleinen Walter. (Allers Familj Journal.) * „Soll ich wirklich während meiner ganzen Dienſtzeit in dieſer Hoſe herumlaufen?“ „Warum denn nicht? Iſt ſie Ihnen nicht fein genug? Die Hauptſache iſt, daß ein tap⸗ feres; vaterlandsliebendes Herz darin ſchlägt!“ Svenska Dagbladet). Nätſel⸗Etle Silben-Kreuzworkrälſel. 2 80 8 6 2 7 Die Wörter bedeuten: Waagerecht: l. Fakultätsvorſteher, 3. Papageienart, 5. Merkbuch, 6. drahtloſe Uebertragung, 8. an⸗ deres Wort für Bericht, 10. engliſche Bezeich⸗ nung für Unternehmer, 12. Mitteilung im Radio, 14 Stadt in Weſtpreußen, 15. noma⸗ diſches Reitervolk, 17. Klatſcherei, 19. ande⸗ res Wort für Armſeligkeit, 21. Geſtalt der griechiſchen Sage, 23. Stadt in Italien, 25. die„ewige Stadt“, 26. großer Menſch.— Senkrecht: 1. Waffe, 2. Teil des Pferde⸗ zaumzeuges, 3. bibliſcher Verg, 4. volkstüm⸗ licher Ausdruck für Rettich, 5. Kampfplatz, 7. Stadt in Rußland, 9. Erholungszeit, 10. bibliſche Frauengeſtalt, 11. Angehöriger einer europäiſchen Völkerfamilie, 12. Stadt am Rhein, 13. anderes Wort für Dienerſchaft, 10. Stadt in Oſtpreußen, 18. weibliſcher Per⸗ ſonenname, 19. Anſteckungsſtoff in der Luft, 20. Tonſtück, 22. Börſenausdruck. 24. Garten⸗ blume. Berlin, 13. Dezember Auf dem zweiten diplomatiſchen Empfang des Nußenpolilſſchen Amtes der NSDAP, im Hotel Adlon, ſprach Miniſterpräſident Göring über„Die Ueberwindung des Kommunismus in Deutſchland“. Unter den Ehrengäſten bemerkte man u. d. die Ge⸗ ſandten von Argentinien, Bolivien. Braſilien, China, Kuba, Dominiko, Hatt. Südſlawien, Mexiko, Oeſterreich und Perſien, den Gene⸗ calkonſul von Abeſſinien u. a. m. Der Mi. niſterpräſident gab einen Ueberblick über die geſchichtliche Entwicklung des Marxis⸗ nus und Kommunismus. Der Klaſſen⸗ kampfgedanke ſei nicht ausſchließlich von der linken Seite vorangetrieben worden. er ſei genau ſo. wenn auch in anderer Form. zusminiſterium eine weitere entſcheidende] wichtige Geſi 95 l ge Geſichtspunkte außer Acht zu laſſer Förderung erfahren. Nunmehr gibt es nur und einige Unrichtigkeiten zu enthalte goch den Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter j jpatſekre für Wiſſenſchaft. Erziehung und Volksbil⸗ e tie dung, unter dem die beiden Miniſterten rechtlichen Würdigung betrifft, ſo iſt vor einheitlich zuſammengefaßt ſind. ohne daß allem zu berückſichtigen, daß es Herr Roſſen⸗ freilich der Beſtand des breußiſchen Kultus-[ deck war, der in unerhörter Weiſe eine die miniſteriums dadurch berührt wird. Fan 5 eien beenfluſſende un⸗ 7 N erlaubte Tätgkeit entfaltet hat. Auch iſt zu Selbſtmord der Witwe Leo Falls derückſichtigen, daß die Verwendung der Wien, 13. Dez. Die Witwe des ebkannten Zelder Herrn Roſſenbecks nur das Ziel ha⸗ Fal, ha eh t 8 Leo 50 1 0 19 05 9 0 Bae e von 910 00 Fall, hat ſich mi eronal vecgfftet. ie olk un aterland loszureißen. übri⸗ 8 19 0 j 1 jele zeſi der Dinge beigemeſſen. Sicher iſt heute auch wurde in ihrer Villa tot aufgefunden Die zen bin ich durchaus 1 10 deut⸗ a 9 4 Hauptbaar und die ins Olivengrüne ſpielende Geſichts⸗ im franzöſiſchen Außenamt eine friedlichere Urſache der Tat iſt finanzielle Notlage. chen Organen der Strafrechtspflege den Die beiden Herren lachten und die jungen Damen ſarbe verrieten den Orientalen. 4 im a a Stimmung vorwaltend Die auch in dieſem Frau Fall war in den letzten Jahren voll⸗ Fall Hilt nach der ſtrafrechtlichen Seite zu ſchmollten ein wenig. Es war bisher ſo bequem geweſen,„Ich habe dich keineswegs ſo radikal aus dem Geſicht„Keine Spur! Das fehlte noch! Ich wurſt' mich auch Zuſammenhange heſprochene Aeußerung des kommen verarmt. überprüfen und ahnden zu laſſen, ſobald ich Miſter Burger als Reiſemarſchall zu haben. Aber Ameri⸗ verloren, wie du mich!“ meinte er in beſter Laune.„Du ſo ganz gut durch. Scheint mir, du aber auch?“ die Gewißheit habe, daß der den Fall Hilt kaner wiſſen Unabhängigkeitsbedürfnis zu reſpektieren,[ biſt ja drüben in Dollarien eine Hauptnummer geworden,„Das will ich meinen! Warum ſich's mit allen Frauen zuslöſende Fall Roſſenbeck eine entſpre— und darum ließ man ſich die Laune keineswegs trüben, und dein Name wurde erſt kürzlich bei einer großen Trans⸗ verderben, wegen einer einzigen!“ tat Burger leichtſinnig, hende Behandlung durch die zuſtändigen ſondern nahm vorerſt mit gutem Appetit den Fünf⸗Uhr⸗ aktion viel genannt!“ f f f worüber dann beide herzlich lachten... 4 der Strafrechtspflege im Saargebiet Tee in der ſchönen, behaglichen Halle des Hauſes, lorg⸗„Aha— du meinſt die Finanzierung im Gradus⸗„Wohin gehſt du denn?“ erkundigte ſich Slomim. 9 9 9 Nusfütrutgeh un Fi ee Reich nettierte die anweſenden eleganten Damen und Herren Konzern!“ nickte Burger.„Kann mir ſchon denken 1 656„»Ich muß auf mein Konſulat— aber das iſt nicht ſo ender Stuttgart waren veranlaßt, weil Hert ungeniert und fuhr dann in zwei Fiakern los, Wien erſt⸗ Aber weshalb in aller Welt haſt du daraufhin niemals eilig. Ich kann dich ganz gut ein Stück Weges begleiten, Roſſenbeck der Wahrheit zuwider die Rich⸗ lich einmal in Bauſch und Bogen auf ſich wirken zu laſſen.] von dir etwas hören laſſen? Wir waren doch keineswegs wenn du nichts dagegen haſt. 5 1 5 igkeit eines veröffentlichten Dokumentes be⸗ nur oberflächlich bekannt?“ 5 1 Der Herr Attaché mit der lockeren Hand genoß im ſtritten hat. Ich bin daher nicht in der Lage, Slomi nickte gedankenvoll, und ſein Geſicht wurde Hotel großes Anſehen. Daß er nun, in den Arm des zegen den Reichsſender Stuttgart einzu⸗ plötzlich ernſt, was ihn mit einem Schlag älter und„Amerikaners“ eingehängt, mit dem das Haus verließ, chreiten. imponierender erſcheinen ließ.„Erinnerſt du dich noch, gab dem neuen Ankömmling noch eine Note der Be⸗ wie wir am Letzten des Monats einmal nur ebenſoviel][ deutung mehr. Die Herren ſchlenderten gemächlich über Kapital aufbrachten, um uns gemeinſam eine Savaladi“ den Aſphalt am Ring, überquerten ihn aber bald gegen Das ee e zu kaufen? Aber ſchön war's doch, hol's der Teufel... die Wieden zu. Man ſprach dies und das, und Burger Abſtimmungsko n i hat eine trotzdem oder eben darum. Aber wer kann wiſſen— ſo erwähnte, daß er mit einer kleinen Reiſegeſellſchaft ge⸗ Bekann nnch 6 a ch Plakat. ein Geldmagnat konnte inzwiſchen hochmütig geworden kommen ſei, der er einige Rückſicht widmen müſſe. inſchlag im ganzen argebiet peröffent⸗ ſein—, und wir, wir ſind in puncto Selbſtgefühl ein bißl„Damen dabei?“ erkundigte ſich Slomi intereſſiert. icht werden ſoll. In dieſer Bekanntmachung kitzlig drunten am Balkan, wie du weißt...“ Er war ſchlank und groß gewachſen, von peinlich ge⸗ e wird noch einmal betont, daß die Volksab- Burger ſchlug ſich lachend vor die Stirn: pflegtem Aeußern, und ganz das, was man einen ſchönen Rübenach, dahinter Ge⸗ N ſtimmung im Saargebiet vollkommen frei„Und ich ſcheute mich vorhin, dich einen Eſel zu heißen, Mann nennt. Doktor Felix Burger war wohl ganz ver⸗ 1 von 5 und geheim ſein wird und daß die Stimm⸗ wiewohl ich das Sprichwort für mich hatte.. Weiß ſchiedener Art, konnte aber neben dem ſchwarzen Apoll en den Chef berechtigten irgendwelchen Vergeltungsmaß⸗ Gott, aus ähnlichen Gründen: weiß man es denn, ob ſo] ganz gut beſtehen. Ueber die angelegentliche Frage des 725 9 ilſchs⸗ Gene⸗ 5 888 99 elper% eden at ein großer Hert und Diplomat noch einen Spaß verſteht?“ anderen lachte er.„Noch immer der alte Frauenfreund? von den Pu e 3 0. nicht au 0„Spaß— vielleicht nicht immer! Aber Wieneriſch, Ja, es ſind zwei junge Damen dabei, wenn du erlaubſt.“ Friedrich und Oskar.—— ee mein' ich, das verſtehen wir noch beide— gelt?“(Fortſetzung folgt.) Poſitive in dem römiſchen Abkommen aner— kannt. In dem Leitartikel, der die Ueber⸗ ſchrift„Ruhig Blut“ trägt, wird noch einmal das ganze Trommelfeuer an Stimmungs- mache dargelegt, das in den letzten Wochen vor der erfreulichen Einigung auf die Saar⸗ bevölkerung niedergepraſſelt iſt. Mit großer Genugtuung kann man feſtſtellen. daß in den letzten 14 Tagen ein Umſchwung der Saarmeinungen in franzöſiſchen Kreiſen ein⸗ getreten iſt. Mit Recht wird der einmütigen Haltung der Saarbevölkerung ein weſent⸗ liches Verdienſt an der neueſten Wendung tags zuvor in ſo feierlichem Unterton berichtet hatte, er ſei als Attaché ſeines Staates in Wien. Burger erzählte, daß er nach vielen Jahren wieder ſeine Heimat ſehen wollte, und daß ſein erſter Weg ſeinem Stammkaffeehauſe gegolten habe. „Ja, der Joſef“, lächelte Slomi,„das iſt der wiene⸗ riſcheſte unter allen Wienern. Ich war ſo glücklich, als mich meine Beſtimmung wieder herbrachte...“ Er ſprach ſelbſt im wieneriſchen Tonfall, und daran hätte kein Ein⸗ geborener etwas auszuſetzen gehabt. Nur das kohlſchwarze „Wie angenehm, daß ich dich treffe— obwohl ich mir ſchon geſtern vorgenommen habe, dich auf alle Gefahren deines Hochmuts aufzuſuchen. Wie aber kommſt du denn gerade her, wo ich abgeſtiegen bin? Das iſt doch ſchon mehr als Zufall, das iſt ja geradezu Beſtimmung...“ „Aber Menſchenskind, ich wohne doch hier!“ erwiderte Slomi mit hoch gezogenen Brauen.„Ich weigerte mich entſchieden, in einer Privatwohnung Hütten zu bauen und mir jeden Schritt auskundſchaften zu laſſen. Man hat doch ſo ſeine kleinen Sacherln— du verſtehſt?“ „Vollkommen! Alſo biſt du auch nicht unters Ehejoch gekommen, anſcheinend?“ ö Ueberführung des koken Heerführers. Nach einer Trauerfeier für den in Berlin plötz⸗ lich verſtorbenen Gene⸗ ral von Hutier in der St. Hedwigs⸗Kathedrale. wurde der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten des Heerführers in feier⸗ lichem Zuge zum An⸗ halter Bahnhof geleitet, von wo er nach Darm⸗ ſtadt überführt wurde. Auf unſerem Bild ſehen Die wir die Angehörigen des Verſtorbenen im Trau⸗ erzuge, vorn rechts Reichsminiſter von Eltz⸗ Zweites Kapitel. 8 Als Felix am nächſten Morgen die Hoteltreppe herab⸗ kam, ſtieß er faſt mit einem Herrn zuſammen. Nach einer eiderſeits höflichen Entſchuldigung faßte einer den anderen ſcharf ins Auge. „Burger!“ „Slomi!“ „Wenn man den...“, begann Doktor Burger zu zitieren, hielt aber zur rechten Zeit inne. Es war ſein alter Kommilitone— aber der war inzwiſchen nach euro⸗ päiſchen Begriffen immerhin ein großer Herr geworden. Wußte man denn, wie er eine handfeſte Vertraulichkeit aufnahm? g „ Eſel gerennt!“ vollendete der aber das alte Sprich⸗ wort in aller Gemütlichteit. Man lachte ſich herzlich an. „Wo haſt du denn den Eſel nennen gehört?“ erkundigte ſich Doktor Slomi, von dem der Joſef im Café Landmann ö —4 255 8 115 Nee 2 1 15 5 15 1 Doman von Otfried von Hncteir N Urheberrechtsschutz: Fünf 13 i Nachdruck verboten. An manchen Abenden las er Maud ſeine Arbeit vor. Während er dem Ingenieur gegenüber immer zurück⸗ haltend geweſen war, hatte er zu dieſem Mädchen, das ganz von ſelbſt in ſein Leben getreten war, dem er dankbar ſein mußte, weil ſie ihm das Geld zugeführt, volles Ver⸗ trauen. „Es iſt ſehr gut, daß Sie das alles ſo klar nieder geſchrieben haben. Wir brauchen dieſe Schrift, um unver⸗ züglich nach der erſten Probe in aller Welt die Patente an⸗ zumelden und unſere Rechte zu ſichern; aber ich würde Ihnen raten, dieſes wichtige Dokument nicht bei ſich zu behalten, ſondern auf einer Bank in ein ſicheres Treſorfach zu ſchließen. Sie haben ja bereits einmal mit wertvollen Papieren böſe Erfahrungen gemacht.“ Wieder ſtiegen Erinnerungen auf, die Egon ſo gern aus ſeinen Gedanken verbannte. Er lächelte bitter. „Jetzt iſt doch niemand hier, der ein ſolches Verbrechen begehen könnte.“ f Maud ſah ihn mit gedankenvollen Blicken an. Zum erſten Male war wieder dieſer flimmernde Schimmer in ihren Augen, und ihre Stimme klang weich. „So ſehr vertrauen Sie mir?“ „Wie können Sie ſo etwas fragen?“ Sie ſtand auf und ſeufzte unwillkürlich. „Trotzdem— ich denke, wir fahren morgen zu einer Bank. Niemand iſt ſicher, ſeinem Schickſal zu entgehen, und— Sie ſind und bleiben ein großes Kind, Herr Doktor.“ Am anderen Tage fuhren ſie wirklich in die Stadt und deponierten das Dokument auf der Bank. Bei der Heimfahrt ſagtie Maud Nowa: 1 „Laſſen Sie den Treſorſchlüſſel niemals von Ihrer Seite! Hören Sie? Nie!“ Einen Augenblick ſah Egon ſie prüſend an; es hatte faſt getlungen, als habe ſie einen Verdacht, als fürchte ſie vereits einen Diebſtahl, der ihm drohte. Egon hatte es längſt aufgegeben, über Maud YVowa nachzudenken. In den erſten Wochen hatte das dauernde Zuſammenarbeiten mit einer Frau, die ſogar mit ihm unter demſelben Dach ſchlief, etwas Beunruhigendes für ihn gehabt. Nicht, daß er ſelbſt Liebesgedanken ihr gegen⸗ über gehabt hätte. Seine Arbeit nahm ihn vollkommen in Anſpruch, und wenn er wirklich einmal in ſchlafloſer Nacht zu ſich ſelbſt kam, dann ſtand Biankas Bild vor ſeiner Seele. Dann wehrte er ſich gegen dieſe Erinnerungen und war ſich ſelbſt nicht klar, ob er ein Recht hatte, ihr zu zürnen oder ob vielmehr er ſich ſelbſt Vorwürfe machen mußte. Zwei Frauen waren in ſeinen Weg getreten, und ſein einfacher, geſunder, von Jugend an in regelmäßige Bahnen geleiteter Verſtand war lange nicht kompliziert genug, um die Seelen dieſer Frauen zu verſtehen oder zu ergründen. Er wußte nur, daß Bianka ihn geliebt hatte. Heiß, mit aller Leidenſchaft. Wußte, daß eben nur dieſe Liebe ihren Haß gegen ſeinen Vater geboren, und ihre unbeherrſchte Triebhaftigkeit ließ ſie eine Tat begehen, deren Tragweite ſie nicht ahnen konnte. Aber durch dieſe Tat war der Vater getötet— waren Tauſende und aber Tauſende verloren! Hatte er nicht recht, ſie von ſich zu ſtoßen?! Dann kam wieder der„Verteidiger“ in ſeiner Seele. Stieß man ein Kind von ſich, weil es in ſeiner Dummheit eiwa einen Revolver nahm und ſein Brüderchen erſchoß? Hatte Bianka anders gehandelt als ein Kind? Und er? Mittellos hatte er ſie gehen laſſen, denn der Kaſſierer der Bank hatte ihm ja beſtätigt, daß ſie ihr Vermögen ſchon während der Ehe verſchleudert hatte. Mittellos! Oyne geſetzliche Entſcheidung der Zukunft. Sie war noch ſein Weib, und er ſorgte nicht für ſie! Konnte es ja gar nicht! Die Briefe ſeines Rechtsanwalts waren als unbeſtellbar zurückgekommen. Er ſuchte die Gedanken aus ſeinem Hirn zu bannen, und— dennoch war leiſe, wehmütige Sehnſucht in ihm. Und jetzt ſtand Maud Nowa an ſeiner Seite. Auch ein hübpſches, junges Weib. Bisweilen, wenn ſie mit der Arbeit Schluß gemacht hatten und er noch allein in ſeinem Zimmer ſaß, wenn er dann an das offene Fenſter trat und in den warmen Abend hinausſchaute in dieſem geſegneten, faſt winterloſen Lande, ſtand ſie draußen auf der Klippe, die dem Garten vorgelagert war, und in ihren Augen, die N beleuchtete, lag ein heißer, verlangender Aus⸗ druck. Wartete ſie darauf, daß er heraustrat, ſie in ſeine Arme ſchloß und küßte? Dachte ſie an jene Worte an dem erſten Abend, von der Möglichkeit einer Heirat? War er nicht ein Tor, daß er, der doch ſchließlich auch ein junger, warmblütiger Mann war, ihre Jugend und Blüte nicht genoß? a Dann aber, am kommenden Morgen, trat ſie wieder gariz unbefangen, ganz nur wiſſenſchaftliche Mitarbeiterin, im ſein Laboratorium und war ſo kühl, ſo vollkommen berb⸗kollegial, daß er über ſeine Gedanken in der Nacht kächelte und überzeugt war, ſie hätte ihm eine ſchroſſe Ab⸗ 2 Türme⸗Verlag, Halle(Saale) weiſung gegeben, wenn er in ihr etwas anderes als eine ehrgeizige Wiſſenſchafilerin geſehen hätte. Als ſolche war ſie mit ihren großen Kenntniſſen gerade⸗ zu unerſetzlich. Er als Chemiker mußte ſich in viel fremde Dinge hineinarbeiten. War nur in ſeinem Element, wenn er endlich daran ging, wieder die verſchiedenen Nähr⸗ präparate herzuſtellen, derer ſie bedurften, um immer wieder Verſuche zu machen. N Maud Yowa war es, die ihn darauf aufmerkſam machte, die Sonnenſtrahlen im Refraktor zu beobachten, von denen ja die Menge der benötigten Weltſtrahlen be⸗ einflußt wurde. Endlich, es war bereits das Frühjahr wiedergekommen, waren die neuen Strahlenkondenſatoren und Verſtärker fertig geworden und lagen wieder in einem kleinen Maha— gonikaſten. 5 Zuerſt wurden die Verſuche mit den Gregoriusſtrahlen gemacht. Dicht nebeneinander ſtehend, ihr Körper dem ſeinen nahe, ihre Wange mitunter ſein Geſicht berührend, ſtanden ſie vor dem Mikroſkop und ſchauten abwechſelnd durch das Objektiv. Aber ſie hatten ſich ſelbſt völlig vergeſſen. „Der erſte Schritt iſt getan. Sehen Sie, Maud, wie die Zellen von vorgeſtern bis heute gewachſen ſind.“ Zwei Abende ſpäter ſprang Maud die Stufen der Sternwarte hinab. „Die Sonne ſteht günſtig! Heute müſſen wir die Nean⸗ derſtrahlen einſtellen!“ Acht Tage darauf waren die eifrig wuchernden Zellen zu kleinen. trockenen Körpern zuſammengeſchrumpft. „Wir ſind am Ziele!“ Maud nickte. „Ich habe es im voraus berechnet, daß wir im März fertig ſein würden. Ich habe auch bereits nach Amerika berichtet. Am dreizehnten April wird eine amerikaniſche Kommiſſion und beſonders auch mein Geldgeber hier ein⸗ treffen. Es iſt auch höchſte Zeit, denn unſer Vermögen auf der Bank iſt bis auf ein paar hundert Franken zuſammen⸗ geſchmolzen.“ „Ich glaubte, wir hätten noch dreißigtauſend Fran⸗ ken?“ Sie lachte hellauf. „Sie haben vergeſſen, daß vorgeſtern dieſe Summe für die neue Radiumzelle zu zahlen war.“ Wie bat Egon dem Vater ab, den er ſo oft der Ver⸗ ſchwendung bezichtigt hatte, während ihm ſelbſt jetzt das Geld ebenſo in Strömen durch die Finger floß. In dieſer Nacht war Egon trotz ſeines Erfolges ſehr traurig. Es ſchmerzte ihn, daß es nur eine amerikaniſche Kommiſſion war, der er ſein Werk zeigen konnte. Es wäre ja Zeit geweſen, noch nach Berlin zu telegraphieren, aber würde von den Männern, die damals ſeinen Vater ſo hart verdammt hatten, einer jetzt die Reiſe nach Lugano wagen? Am dreizehnten April trafen die Herren aus Amerika ein. Maud Nowa holte ſie im Triumph von der Bahn ab und machte ſie mit Egon bekannt. „Miſter Wannemaker, mein Geldgeber. Miſter Shannon, der bekannte Elektriker und Stifter der Univerſität Hamil⸗ ton. Profeſſor Joe Wilſon, Direktor des Inſtituts für Krebsforſchung in Chicago. Profeſſor Woodrow Hopkius, Leiter des Krankenhauſes New Perſey.“ Egon kannte die Namen der Profeſſoren. Was hatte doch dieſe kleine Amerikanerin für eine Macht, daß ſie dieſe Männer zu der Reiſe über den Ozean zu beſtimmen ver⸗ mochte? Er war ſo fieberhaft erregt, daß er kaum zu ſprechen vermochte. Die Amerikaner benahmen ſich weſentlich anders als damals die deutſchen Profeſſoren. Keine Vor⸗ eingenommenheit, keinerlei voreiliges Abſprechen. Hopkins miſchte ſich behaglich einen Whisky mit Soda. „Einmal müſſen wir den rechten Weg finden. Da heißt es eben, wie ein gewiſſenhafter Detektiv jeder Spur nach⸗ gehen und— wenn es wieder nichts iſt, dann haben wir eben einen Europa⸗Trip gemacht und fahren wieder heim.“ Es wurde dabei kein langer wiſſenſchaftlicher Vortrag von ihm verlangt, für den ſich Egon vorbereitet hatte, nur eine einfache Vorführung. Die kaufmänniſchen Herren ließen ſich von Egon und Maud Koſtenanſchläge unter⸗ breiten und ſaßen, jeder für ſich, in ihren Zimmern, um auszurechnen, was die Herſtellung dieſer Strahlenkonden⸗ ſatoren im großen koſten würde. „Es iſt Unſinn, überhaupt an die Gregoriusſtrahlen zu denten. Welcher Menſch könnte Intereſſe daran haben, Krankheitszellen künſtlich wuchern zu laſſen. Es kommen alſo nur die Neanderſtrahlen in Betracht.“ Maud widerſprach. „Warum? Strahlen, die Zellen wachſen laſſen, können vielleicht auch Pflanzenzellen beeinfluſſen und uns zu ſchnelleren und häufigeren Ernten verhelfen.“ g „Bravo, Miſter Sregorius! Bitte, ſtellen Sie augen⸗ blicklich Ihren Gregorius⸗Strahlenſender auf alle mög⸗ lichen Getreideſorten ein.“ In dem Laboratorium herrſchte Totenſtille, und dennoch wurde fieberhaft gearbeitet. 10 Die Profeſſoren ſaßen vom früh ſpäten Abend an den Mikroſkopen und beobach Sprachen kein Wort, aber machten andauernd Notizen, während ſie neue Nährboden zuſammenſtellten und ſchließ⸗ lich Profeſſor Hopkins zu Verſuchen überging. i Egons Geduld wurde auf eine harte Probe geſtellt, und dennoch mußte er für dieſe gründliche Prüfung dankbar ſein. Maud ging mit ganz gleichmütigem Geſicht von Apparat zu Apparat und diente als Aſſiſtentin. f Am Abend des dritten Tages ſtand Profeſſor Hopkins auf und legte ſeine Brille in das Etul.: „Alright!“ 19 1 Zu derſelben Stunde erhob ſich Profeſſor Wilſon, machte es kürzer und ſagte: „Ves!“ 5 * „Darf ich fragen?“ 5 „Bitte, heute abend ſieben Uhr in Ihrem Arbeits⸗ zimmer hier in der Villa. Miſter Wilſon, ich denke, wir gehen zum Diner.“ f „Meine Herren“, begann nun Hopkins,„es ſteht außer Frage, daß mit dieſer Entdeckung des deutſchen Profeſſors Gregorius endlich ein wirkſames Mittel gegen die gefähr⸗ lichſte Krantheit der Gegenwart im Entſtehen iſt. Meine längſt geäußerte Anſicht, daß dieſelbe von bisher un⸗ betannten Strahlen aus dem Weltall beeinflußt wird, bat ſich als richtig erwieſen, auch wenn Miſter Wilſon anderer Anſicht iſt.“ „Ich bin überzeugt.“ n „Es iſt alſo zunächſt die Aufgabe, dieſe Strahlenſendet in möglichſt großer Zahl herzuſtellen, ſie allen Kranken⸗ häuſern und wiſſenſchaftlichen Inſtituten zur Verfügung zu ſtellen und dann die Verſuche im großen zu be⸗ ginnen. Ich werde noch heute, wie ich hoffe, in Begleitung meines verehrten Kollegen Wilſon, auf ſchnellſtem Wege nach Amerika zurückkehren, und erwarte, daß ſofort ein Rieſenbetrag zum Erwerb dieſer Strahlenkondenſatoren und Verſtärker zur Verfügung geſtellt wird. Die anderen Herren haben nun zu beraten, in welcher Zeit ſie die not⸗ wendigen Apparate herzuſtellen vermögen. Guten Abend, meine Herren! Mein Zug fährt in einer halben Stunde. Miſter Wilſon, kommen Sie mit?“ „Allright!“ Auch das wurde in gleichmütig geſchäftlicher Weiſe ge⸗ ſprochen, als handle es' ſich nicht um eine welterſchütternde Entdeckung, ſondern um eine ganz einfache Transaktion. Egon ſchämte ſich nicht, daß ihm helle Tränen über die Wangen liefen, und Profeſſor Hopkins blieb noch einmal ſtehen, drehte ſich um und ſtreckte Egon die Hand entgegen. „Herzlichen Glückwunſch, Miſter Gregorius!“ Währenddeſſen hatten Miſter Wannemaker und Miſter i zuſammen beraten. Wannemaker trat an Egor eran. Auch er war ganz ruhig und geſchäftlich. „Ich möchte Sie in einer halben Stunde zu einer weiteren Konferenz bitten. Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren. In ſpäteſtens ſechs Monaten müſſen mindeſtens zehntauſend Strahlenſender den Krankenhäuſern der Welt zur Verfügung ſtehen. Good bye!“ Egon und Maud waren allein. Er war noch voll⸗ kommen benommen von dem ſo undramatiſchen und doch ſo bedeutungsvollen Ausgang dieſer Prüfung. Maud ſtand neben ihm. Sie war rot im Geſicht, und in ihren Augen war wieder das rätſelhafte Flimmern, das ihn am erſten Tage verwirrt hatte. 7 95 „Herzlichen Glückwunſch!“ In warmer Aufwallung ergriff er ihre Hand. „Nein! Ihnen herzlichen, innigen Dank! Ohne Sie, ohne Ihre Hilfe, ohne Ihr Vertrauen in meine Arbeit wäre dieſer Tag nie gekommen!“ ö Sie ſtand vor ihm, klein, zierlich, in dieſem Augenblick ſogar mädchenhaft. „Ich habe eine große Bitte an Sie.“ „An mich?“ „Etwas gar nicht ſo Schlimmes. Daß Sie immer— hören Sie—, immer überzeugt bleiben, daß ich es gut mit Ihnen meine. Mit mir ſelbſt und mit Ihnen.“ Er war wie verwirrt. Sollte das eine Anſpielung auf jene damaligen Worte ſein? Erwartete ſie einen Heirats⸗ antrag? Aber ehe er eine Antwort gefunden, war ſie wieder ganz geſchäftlich. „Darf ich die Apparate aus den Starkſtromnetzen nehmen und wieder in das Mahagonitäſtchen ſchließen?“ „Bitte, Miß Maud. Herren gehen.“ „Sie entſchuldigen, wenn ich oben in der Villa bleibe. Ich habe ſtartes Kopfweh und möchte ruhen. Schließlich haben wir Amerikanerinnen ja auch Nerven, und— ich war, offen geſtanden, auch etwas erregt. Ich war ja auch nur Mittelsperſon, und es iſt beſſer, wenn Sie jetzt mit Miſter Wannemaker perſönlich verhandeln.“ Damit ging ſie aus dem Zimmer. Egon begab ſich zu den Herren, die ihn bereits erwarteten. Der Amerikaner ſprach kurz und beſtimmt. „Sie wiſſen, daß Sie mit den hunderttauſend Mark, die ich Fräulein Maud Nowa anvertraute, um Ihre Verſuche zu ermöglichen, nur bis zu dieſem Punkt gelangt ſind. Sie wiſſen, daß Millionen dazugehören, um jetzt dieſe Arbeiten zu einem wirklich brauchbaren und geſchäftuſch nutzbringenden Werk umzugeſtalten. 0 Wir beide, Miſter Shannon und ich, ſind bereit, die nun zu gründende Wannemaker⸗Neanderſtrahlen⸗ A. G. mit einer Million Dollar zu finanzieren. Allerdings unter ve⸗ ſtimmten Bedingungen. f Die alleinige Ausbeutung aller Ihrer Ideen iſt nur uns überlaſſen. Sie wiſſen jetzt, daß Miß Nowa, meine Angeſtellte, die nur als Strohmann figurierte, und Sie ſelbſt, ſeit einem Jahre mit meinem Geld gearbeitet und gelebt haben. a f f 10 5 Fortſetzung folgt), Und dann müſſen wir zu den 1 bracht und den N 2 daß die Möglichkeit einer nachträglichen Un⸗ 8 de rd dame nach Genf ge⸗ und dem Völkerbund übergeben, ſo lerſuchung der Stimmzettel vollkommen aus⸗ zeſchloſſen iſt. ö der deutſch⸗engliſche Handel die wirkſchaftlichen und finanziellen Bezie⸗ hungen vor dem Unterhaus. London, 13. Dezeinber. Im engliſchen Unterhaus waren an die Regierung mehrere Anfragen über deutſch⸗ engliſche Finanz: und Wirtſchaftsprobleme zerichtet worden. So wurde u. a. an den ßräſidenten des Handelsamtes die Anfrage zerichtet, wie es um das Wirken des deutſch⸗ ingliſchen Zahlungsabkommens ſtehe, ins⸗ zeſondere hinſichtlich der Liquidierung ein⸗ zefrorener Schulden. Vom Sekretär des lleberſeehandelsamtes, Colville. wurde er⸗ lärt, daß das am 1. November abgeſchloſ⸗ ene engliſch⸗deutſche Zahlungsabkommen ſich, wie er dem Hauſe erfreulicherweiſe mit⸗ eilen könne, befriedigend ausgewirkt habe. Einſchließlich des bei Abſchluß des Abkom⸗ mens gezahlten Betrages von 400 000 Pfund ei nunmehr die Summe von annähernd 1400 000 Pfund von der deutſchen Regie⸗ zung zur Tilgung ausſtehender Handels chulden in England zur Verfügung geſtellt vorden. Wie er auf eine weitere Anfrage intwortete, ſeien im Rahmen des deutſch⸗ ingliſchen Handelsabkommens wohl zu ein: zelnen Schwierigkeiten gekommen. die aber n jedem Einzelfalle geregelt worden ſeien. Schatzkanzler Neville Chamberlain ijußerte ſich über einen Kredit, der mit her Reichsbankleitung vereinbart worden iſt im die Liquidierung ausſtehender Handels chulden an Gläubiger in Großbritannien zu heſchleunigen. 17 i Vom Feuer eingeſchloſſen Brandkataſtrophe in Böhmen. Neuſtadt(Oberſchleſien), 13. Dez. In Nieder-Möhrau bei Römerſtadt in der Tſchechoflowakei ereignete ſich ein furchtba⸗ res Brandunglück. In einem Schlackbrech⸗ haus kam während der Arbeitszeit, die be⸗ reits um Mitternacht begann, ein Jeuer gus, das in dem Schlack reiche Nahrung jand. Drei Frauen kamen in den Flammen um. Sieben Perſonen, davon ſechs Frauen. erlitten ſchwere Brandwunden. Die ſchweren Folgen des Unglücks ſind darauf zurückzuführen, daß ſich alle Arbei⸗ ter in dem oberen Stockwerk befanden als das Feuer im Erdgeſchoß ausbrach. Außer⸗ dem führte aus dem Obergeſchoß nur eine enge, hohe Treppe hinunter. Einige Arbei⸗ ter flüchteten durch die Dachlucke und ſprangen vom Dach zur Erde. wodurch ſie dem ſicheren Tode entgingen. Steuern bezahlen Die letzte Mahnung. Staatsſekretär Reinhardt vom Reichs⸗ finanzminiſterium macht in der Steuerzei⸗ tung darauf aufmerkſam, daß der 31. De⸗ zember 1934 ein wichtiger Friſtablaufster⸗ min iſt. Der Steuerpflichtige muß die vor dem 1. Januar 1935 fälligen Steuerzahlun⸗ gen, auch diejenigen, die erſt im Dezember 1934 fällig werden, bis zum 31. Dezember dieſes Jahres entrichten, wenn er vermei⸗ den will, in die Liſte der ſäumigen Steuerzahler aufgenommen zu wer⸗ den. Glaubt ein Steuerpflichtiger, daß es ihm finanziell unmöglich ſein wird, alle Reichsſteuerzahlungen. die vor dem 1. Ja- nuar 1935 fällig ſind, vor dieſem Zeitpunkt reſtlos zu entrichten, ſo empfiehlt es ſich, wegen des Reſtes Stundung zu beantragen, denn ein Betrag gilt, ſolange er geſtundet iſt, nicht als rückſtändig im Sinne der Liſte der ſäumigen Steuerzahler. Es genügt aber nicht, daß der Antrag auf Stundung einer vor dem 1. Januar 1935 fälligen Zahlung bis ſpäteſtens 31. Dezember 1934 einge⸗ bracht wird, ſondern der Steuerpflichtige muß den Beſcheid, durch den das Finanzamt die Stundung ausſpricht, ſpäteſtens am 31. Dezember 1934 erhalten haben. Es iſt infol⸗ gedeſſen erforderlich, daß der Antrag auf Stundung rechtzeitig geſtellt wird. Stun⸗ dung iſt nicht ohne weiteres, ſondern nur in⸗ ſoweit zu gewähren, als ſie nach den Grund⸗ ätzen von Billigkeit und Zweckmäßigkeit und im Rahmen der allgemeinen Intereſſen des Volksganzen vertretbar iſt. Neues aus aller Welt dec, dz gezogen. In der Ziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie in Berlin fiel der Haupttreffer in Höhe von 100 000 RM auf das Los Nummer 162 560. Dieſes Los wird in der erſten Abteilung in Achtelloſen in der Provinz Brandenburg und in der zweiten Abteilung in Achtelloſen in Württemberg geſpielt. 8 Tod in den Bergen. Der Salzburger Bergſteiger Andreas Strohbichler iſt am Hohen Göll, nach einer Meldung aus Berchtesgaden, aus 80 m Höhe abge⸗ türzt. Er war auf der Stelle tot. Die Leiche zonnte geborgen werden Pilzvergiftung. Die Ehefrau Janoſch in ſützingen hatte Pilze geſammelt und dar⸗ zus eine Mahlzeit bereitet. Nach dem Eſſen erkrankte die ganze Familie ſchwer. Das iebenjährige Töchterchen ſtarb. die übrigen Familienmitglieder wurden gerettet. Die Un⸗ erſuchung ergab, daß Frau Janaſch den gif⸗ igen Knollenblätterpilz für einen Cham⸗ hignon gehalten hatte. Sie mußte ſich nun vegen fahrläſſiger Tötung des eigenen Kin⸗ hes vor dem Gericht verantworten. Das Ge⸗ icht erkannte auf einen Monat Gefängnis nit bedingtem Straferlaß. Den Spielkameraden erſchoſſen. In Dieff⸗ en(Rheinland) ſchoſſen zwei vierzehnjährige Fnaben mit einem Flobert auf Vögel. Plötz⸗ ich entlud ſich unerwartet das Gewehr und in Schuß traf einen der beiden Knaben in hen Leib. Der ſchwerverletzte Junge ſtarb zald darauf. Familientragödie. Ein 36jähriger Wit⸗ cheinend aus Lebensüberdruß infolge wirt⸗ chaftlicher Schwierigkeiten ſeine beiden Söhne im Alter von neun bzw. fünf Jahren hurch Revolverſchüſſe und brachte ſich dann elbſt einen Schuß in den Kopf bei. Die bei⸗ hen Kinder ſind tot, während der Mörder im Krankenhauſe mit dem Tode rinat. Am Sonntag Eintopfgericht! Du haſt Dein täglich Brot— und die anderen? Keiner darf hungern! Keiner darf frieren! FFF Aus Heſſen und Naſſau ** Frankfurt a. M., 13. Dez. überfall.) Nachmittags ſchellte es an einer Wohnung in der Waidmannſtraße. Als von der Hausangeſtellten aufgemacht wurde, gab ein Mann an, daß er im Auftrage der Frau des Hauſes ein Paket abzugeben und den Be⸗ trag von 3,20 Mark zu erhalten hätte. Der Hausangeſtellten kamen aber doch Bedenken, weil ihre Herrſchaft immer alles bezahlt. Plötz⸗ lich griff ihr der Mann nach dem Hals und würgte ſie, und mit der anderen Hand drückte er das Licht aus. Die Hausangeſtellte kam zu Fall und der Täter krat auf ſie. Dann ſprang er über ſie hinweg nach einer Kleider⸗ ablage und riß ſchnell einige Mäntel ab. Die Hausangeſtellte, die noch auf der Erde lag, hielt den Mann, der flüchten wollte, an einem Bein feſt. Der Täter ließ daraufhin die Mäntel fallen und flüchtete. „ Frankfurt a. M., 13. Dez.(Der. Ley in den Adlerwerken.) Bei einem Be⸗ triebsappell ſagte Dr. Ley u. a.: Wir wol⸗ len auch in Zukunft keineswegs die Intereſ⸗ ſengegenſätze aus der Welt ſchaffen, denn nur durch Intereſſenvertretung kommt die Wen weiter. Arbeiter ſind Soldaten, die für die Volksgemeinſchaft kämpfen. Unter⸗ nehmer und Arbeiter gehören zuſammen. Sie werden zuſammengeſchweißt, auch wenn ſie vielleicht nicht immer wollen. Wenn Anter⸗ nehmer und Belegſchaft gemeinſam Solda— ten ſind, dann gibt es nur eine Gemein⸗ ſchaft, eine Auffaſſung von Ehre, ein Volk und einen Führer. Lorſch, 13. Dez.(Einbruch.) In der nacht drangen Einbrecher, die von auswärts n einem Auto gekommen waren, in ein An⸗ beſen der Waldſtraße ein, wo ſie einen Ra⸗ bioapparat, ein Fahrrad und etwas Ge!“ nitnahmen. Als ſie ihren Beutezug in- Schuhgeſchäft Miſch fortſetzen wollten, wurden ie von dem Beſitzer überraſcht und ent— loben ver in Mülhauſen(Elſaß) tötete an⸗ (Raub⸗ nitätskolonne.) ö ö ö ö J Gernsheim, 13. Dez.(Wenn ein Dieb Angſt kriegt...) Bei einer hieſigen Ar⸗ beiterfamilie war ein Dieb in der Nacht nach dem Zahltag eingeſtiegen und hatte den Wo⸗ henlohn des Mannes aus dem Küchenſchrank geſtohlen. Als die Polizei Nachforſchungen anſtellte, bekam er es anſcheinend mit der Angſt zu tun, denn in der nächſten Nacht brachte er heimlich das geſtohlene Geld zu⸗ rück. Man fand es morgens auf dem Fen⸗ ſterbrett liegen. Mainz, 13. Dez.(Ein Auto aus der Garage geſtohlen.) In dem Vorort Zahlbach brachen nachts Diebe das Vorhänge⸗ ſchloß einer Autogarage auf und ſtahlen die darin befindliche Opel-Limouſine. Es iſt rät⸗ ſelhaft, daß von dem Diebſtahl nichts ge⸗ merkt wurde. Von den Dieben und ihrer Beute fehlt jede Spur. Nieder⸗Ingelheim, 13. Dez.(Das Hand⸗ werk gelegt.) Durch einen Jagdſchutzbeam— ten konnten dieſer Tage in unſerer Gemar⸗ Rung drei Wilderer dingfeſt gemacht werden. Wörrſtadt, 13. Dez.(Freiwillige Sa⸗ Hier wurde eine Frei— willige Sanitätskolonne gegründet, ſie ſteht unter der Leitung des kommiſſariſchen Ko— lonnenführers Fritz Henrich. * * Tierſchutz in den Schulen. Durch eine Verfügung des Reichsminiſters für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung werden die wichtigſten Paragraphen des Reichstier⸗ ſchutzgeſetzes den Lehrperſonen zur Kenntnis gebracht. Miniſterialrat Ringshauſen be⸗ merkt dazu, es ſolle bei allen Gelegenheiten auf das Tierſchutzgeſetz, auf den Schutz und die Pflege des Tieres Bezug genommen wer— den. Das könne beſonders im Naturkunde— unterricht geſchehen, aber auch im Deutſch⸗ und Religionsunterricht. Der Klaſſenleſeſtoff und die Schülerbücherei ſeien in den Dienſt des Tierſchutzes zu ſtellen. Gedenktage 13. Dezember 1769 Der Dichter Chriſtian Fürchtegott Gel⸗ lert in Leipzig geſtorben. 9 1797 Der Dichter Heinrich Heine in Düſſel⸗ dorf geboren. 1816 Der Ingenieur Werner von Siemens in Lenthe bei Hannover geboren. 1863 Der Dichter Friedrich Hebbel in Wien geſtorben. Prot, und kath.: Lucia Sonnenaufg. 8.02 Sonnenunterg. 15.46 Nondaufg. 11.52 Mondunterg.—.— Träume um den Wunſchzettel Wenn der Nikolaus gekommen war, da wußten wir, daß es jetzt ſtark auf Weihnach⸗ ten zugeht. Der Vater und die Mutter ſagten dann wohl zu uns Kindern, wir müßten jetzt unſere Wunſchzettel für das Chriſtkindl ſchrei⸗ Hen. Die Wunſchzettel wurden dann hübſch in einen Umſchlag geſteckt und dieſer— nicht ohne leiſe, aber dennoch unbegründete Be⸗ ſorgniſſe— auf das Fenſterbrett gelegt. Wir vußten, das Chriſtkind würde ihn von hier, penn es durch die Straße flöge, wegneh⸗ nen und in den Himmel bringen. Auch heute kreiſt die Phantaſie ſo man⸗ ches Jungen oder Mädels um den WMunſchzet⸗ tel. Was haben ſie doch alles für ſchöne Sachen darauf geſchrieben! Eine Eiſenbahn mit Tunnel, eine Schachtel ſtrammer Blei⸗ ſoldaten, einen Kaufladen, eine Puppe und Dinge für die Puppenſtube, Baukäſten usw. — das Chriſtkind wird Augen machen, wenn es alle dieſe Wünſche zur Kenntnis nimmt. Die Kleinen, die ſchon jetzt die Tage bis zum Beſcherungsabend zählen, träumen von den gewünſchten Herrlichkeiten und es wird ihnen manchmal ſo gehen wie es auch uns ſeinerzeit zumute war: wir hatten gewichtige und quälende Zweifel, ob denn auch die Münſche des bedeutungsvollen Zettels wirk⸗ lich in Erfüllung gingen.— 5 1 Nicht nur die Kleinen, auch die Großen haben ihre Wunſchzettel für Weihnachten. Meiſt ſind es Münſche, die längſt verbor⸗ gen in irgend einer Kammer des Herzens ſchlummern. Münſche allerdings, die auf Wich⸗ tigeres hinzielen als auf Spiel und Tand. Ja, wenn wir auch dieſe Wünſche einem Chriſttind aufſchreiben könnten! Ein ganzes Volk hat Weihnachtswünſche, es trägt ſie in ſeiner Bruſt geſchrieben. Und der Vater im Himmel ſieht auf das Volk, auf die ———— Großen und Kleinen herav und wagt die Wünſche, auch die der Kleinſten, und gibt jedem, was ihm beſchieden. (Rückſtrahler an Bauernwagen. Rück⸗ ſtrahler ſind gegenwärtig ein beliebter Ver⸗ kaufsartitel wandernder Händler geworden. Von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus werden ſie angeboten und auch gekauft. Für den Bauer iſt aber beim Kauf dieſes Arti⸗ kels größte Vorſicht am Platze, denn die Rückſtrahler, die von ſolchen ziehenden Händ⸗ lern angeboten werden, entſprechen teilweiſe nicht den beſtimmungsgemäßen Anforderun⸗ gen. Die gegenwärtig vorhandenen Rückſtrah⸗ ler dürfen noch bis zum 31. März 1935 ver⸗ wendet werden. Ab 1. April dürfen nur noch ſolche Rückſtrahler Verwendung finden, die vom Phyſikaliſch⸗Techniſchen Reichsamt zuge laſſen ſind. Dieſe zugelaſſenen Rückſtrahle: tragen das Zeichen dieſes Reichsamtes, die drei Buchſtaben P. T. R. Auf dieſes Zei⸗ chen alſo muß der Bauer beim Kauf auf alle Fälle achten! Wettervorherſage: Bei fortdauernder Störungstätigkeit de⸗ nordatlantiſchen Tiefs, deſſen von Frankreich vorgerückter Ableger durch ein neues Teiltie bei Irland abgelöſt wird, Bewölkungszunahme und leichte Strichregen; Temperaturen milt bei meiſt ſüdlichen Winden. Letzte Nathrichten Bombenanſchläge in vier Theatern. Boſton, 13. Dez. In vier Boſtoner Thea⸗ tern, die teils im Geſchäftsviertel. teils in Außenbezirken liegen, kam es faſt gleich⸗ zeitig zu ſchweren Exploſionen. Der ange⸗ richtete Schaden iſt beträchtlich. Die Urſache der Exploſionen konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Polizei nimmt an, daß wahr⸗ ſcheinlich Bomben mit Zeitzündern gelegt worden ſind. Vollblutzucht und Nennen Umbildung der zuſtändigen Behörden. Berlin, 13. Dezember. Der Obergruppenführer Litzmann hat dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft. R. Walter Darre, gebeten. ihn von ſeinem Poſten als Leiter der Ober⸗ ſten Behörde für Vollblutzucht und Rennen, der Oberſten Behörde für Traberzucht und Rennen und der Oberſten Behörde für die Prüfungen der Warm- und Kaltblutpferde wegen ſeiner ſtarken Inanſpruchnahme in⸗ nerhalb der SA zu entbinden. Der Reichs⸗ ſportführer hat nun auf Veranlaſſung des Reichsernährungsminiſters dieſe drei Be⸗ hörden aufgelöſt und wird die neu zu bil⸗ dende Organiſation im Einvernehmen mit dem Oberlandſtallmeiſter Dr. Seyffert aus— bauen und leiten. Vörſen und Märkte Vom 12. Dezember. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbörſe. Alles unverändert, Stimmung ruhig. In i fanden Abſchlüſſe nicht Al. Karlsruher Getreidegroßmarkt. Inlandsweizen 21,05, Mühlenfeſtpr. 21,45; Inlandsroggen 17,05; Sommer- und Indu⸗ ſtriegerſte 19 bis 21; Futtergerſte 16,25; deutſcher Hafer 16,55; Weißhafer plus 78 Pfg.; Weizenmehl Type 790, Großhandelspr. Geb. 17 27,50, Type 563(0) plus 2,50, Type 405(OOo) plus 5,50, Type 1600(Weizen⸗ brotmehl) minus 4,50, Aufſchl. für Weizen⸗ mehl mit 20 Proz. Ausl. 3, mit 10 Proz. 1,50 Rm. für 10⸗Tonnen⸗Ladungen; Roggen⸗ mehl Type 997 24,60, plus 50 Pfg. Fracht⸗ ausgl.; Weizennachmehl 16,75 bis 17; Weizen⸗ bollmeh!(Futtermehl) 13,25; Weizenkleie 10,53 bis 10,83; Roggenkleie 10,25 bis 10,53; Malzkeime 16 bis 16,25; Erdnußkuchen 14,90; Palmtuchen 13,70; Rapskuchen 11,80; Soya⸗ ſchrot 13,40; Leinkuchenmehl 16,90; Speiſe⸗ kartoffeln weiße 2,55, rote 2,55, blauſchalige 2,55, gelbfl.(Induſtrie und ähnliche Sorten) 2,75; Wieſenheu 5,75 bis 6; Luzernekleeheu 6,25 bis 6,50; Weizen- und Roggenſtroh gepr. 2,75 bis 3, Futterſtroh(Gerſte-Hafer) 3 bis 3.25 Rm.. Gehört Mühlen Franck auch zum Malz kaffee? Natürlich— genau ſo, wie zum Bohnenkaffee. 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