N ſernhelmer Awzelger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis- Beilagen: wbchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmongtlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577. Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. a Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Christbäume alle Größen, verkauft 1 5— Johann Kempf, Hügelſtr. i„ f Teds anseiee Schnell Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem un⸗ erforſchlichen Ratſchluße gefallen, unſeren guten unver⸗ an den Mann ge- bracht ist alles, geßlichen Vater, Schwiegervater und Großvater 0 008055 einerlei was es auch ſein ma wurde geſtern abend unerwartet, nach kurzer 0„ 2 2 2— Wilnelm Heinrich Eisele Krankheit Herr Gärtnereibeſitzer Eiſele in wenn es in der Hing auge Uüärtnereihesitzer kat bd ö nach kurzer Krankheit unerwartet heute abend 9 ¼ Uhr ee 5 e 25 zeigt wird. In wenigen Stun⸗ 8 5 0 0 5 0 bite die Ewigkeit abgerufen. Herr Eiſele erfreute[den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ im Alter von 74½ Jahren zu ſich in die Ewigkeit zu . e e 1 5 8 n ſich hier eines guten Anſehens und größter anzeigen helfen kaufen und nehmen. Beliebheit. Seine ſtete Freundlichkeit und J VV e e e verkaufen! Hilfsbereitſchaft hat ihm viele Freunde ge⸗ ſchaffen. Anfang Auguſt dieſes Jahres iſt familie Karl Eisele ihm ſeine Gattin in die Ewigkeit vorausge— familie Karl Endlle gangen. Die evangeliſche Gemeinde verliert Viernheim, Mannheim, den 13. Dezember 1934 Ihr Kinder— habt ihr keine Spielſachen mehr, die ihr nicht braucht— bringt ſie dem Niko⸗ laus am Rathaus! e a Lokales Viernheim, 14. Dez. eee ee ee G(Biernheimer Tageblatt— Viernbeimer-Nachric e 2 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 1 guterhaltener Hinder- Klappstuhl ein Sonntaggeöfinetl in ihm einen beſonderen Freund und Förderer, gehört er doch ſchon lange Jahre dem Kirchen— vorſtande an und begleitete auch noch ſonſtige Aemter in der Kirchengemeinde. Die Beerdig— ung findet am Sonntag nachmittag um 3 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. Möge er ruhen in Frieden. * Luftſchutz⸗Ausſtellung Heidel⸗ berg. Vor einigen Tagen erſchien eine Notiz betr. Fahrtverbilligung zur Ausſtellung. Die— ſelbe muß inſofern richtig geſtellt werden, daß den flotten Mantel, nach neustem Schnitt gear- Herren- Die Beerdigung findet am Sonntag, den 16 Dezember—. beitet. Unsere prachtvollen Wintermantel nachmittags 3 Uhr vom Trauerhauſe, Hindenburgring Ulster ſaſt neu 1 1 5 Sam Il. Jahrgang 1 5 5 ee eee eee NA + Eine verlegene Antwort Am Webſtuhl der Zeit 75. ſowie einige junge Hühner zu verkaufen. Wo, ſagt der Verlag. Paletots und auch Anzüge Politiſche Wochenbetrachtung. Auch an dieſer Stelle weiſen wir darauf Nachruf! die OEG. während der ganzen Dauer vom 14.23. Dez. auch auf den Strecken Wein— heim Heidelberg gegen Vorzeigen der Vor— verkaufskarten des R. L. B. Sonntags-Fahr— karten verabfolgt. * Mitgieder-Verſammlung der Freiwilligen Feuerwehr Viernheim. Auf die heute Freitag abend 8 Uhr in der Schillerſchule ſtattfindende Mitgliederverſammlung, wozu alle Aktive, Muſik- und Spielleute zu erſchei— nen haben, machen wir aufmerkſam. * 200 Mark für eine Brieftaube. In Feudenheim war dieſer Tage eine reich beſchickte Brieftaubenſchau, die viele Lieb— haber anlockte. Viele Brieftauben wurden verkauft. Für eine beſonders gute Brief⸗ taube wurden 200.— Mark geboten. Dieſes Tier hatte ſchon die Reiſe nach Budapeſt ge— macht und ſich wieder in kurzer Zeit zu Hauſe eingefunden. * Keine Weihnachts⸗Pakete an Strafgefangene und Unterſuchungs⸗ häftlinge. Die Juſtispreſſeſtelle Berlin teilt mit: Um den Angehörigen und Bekann— ten von Strafgefangenen und Unterſuchungs— häftlingen unnötige Ausgaben zu erſparen, wird darauf hingewieſen, daß nach den Straf- vollzugs-Vorſchriften vom 1. Auguſt 1933 die Ueberſendung von Lebensmitteln u. Weih— nachtpaketen an Strafgefangene und Unter— ſuchungshäftlinge nicht mehr geſtattet iſt und daß etwa eingegangene Pakete an den Abſen⸗ der zurückgeſchickt werden müſſen. Feierliche Ueberreichung der Ehrenkreuze. Wie wir bereits geſtern bekannt gegeben haben, ſind über 200 Ehrenkreuze und zwar alle für Frontkämpfer hier eingetroffen. Die feierliche Ueberreichung geſchieht heute abend 8 Uhr im Sitzungsſaal des Rathauſes durch Herrn Polizeikommiſſar und Mitglied der Gauleitung Bullmann. Diejenigen, die heute abend das Ehrenkreuz erhalten, ſind im Laufe des Tages perſönlich zur Teilnahme an der Feier beſtellt worden. Die Ehrenkreuze werden mit einer Urkunde und einem ſchwarz— weiß⸗rot geſtreiften Band überreicht. Zu⸗ gleich werden die eingereichten Militärpapiere zurückgegeben. Die weiteren Verleihungen der Ehrenkreuze für Kriegsteilnehmer und Hinter- bliebenen werden nach Eintreffen erfolgen. 7 U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Clark Gable der Liebling Amerikas in einem Film von Rennſport und Liebe „Vollblut“ Ein fabelhafter Film. Stets bleiben wir bemüht unſeren ge⸗ ſchätzten Beſuchern nur wirkliche Qualitäts⸗ filme zu zeigen. Ein Beſuch unſeres Theaters hat daher ſchon immer erfreut und jeder war befriedigt von den geſehenen Filmen. Wir ſetzen die Reihe der Qualitätsfilme fort, in⸗ dem wir dieſe Woche einen fabelhaften Film vom Rennſport und Liebe, ſchönen Frauen, Abenteurern und Unterwelt, ein Film, wie ihn die Filmfreunde ſehen wollen, zeigen. Die Preſſe ſagt:„Wunderhübſch ſind die Auf⸗ haben eine anerkannt vor- zügl. Paß orm u. sind dabei sehr preiswert. Schon für 25. 38. fd.- U. nöner tragfähige Qualitäten in guter Verarbeitung Auf Wunsch vor dem Feste Zahlungs- Erleichterung! Bitte besuchen Sie uns! Frohes Fest in warm gefitterten Ada-Schuhen Fel lun. Einder 5 schuhe Hlavier- Unterricht nach erprobter, schnell fördern- der Methode Lissi Schlatter langj. Lehrerin an der Mann- heimer Hochsch. f. Musik. Näheres mannnelmorst aa Unſer Seniorchef, Herr Wilhelm Heinrich Eisele iſt nach kurzer Krankheit in die Ewigkeit abgerufen worden. Emſig, treuſorgend bis zur letzten Stunde, war er immer darauf bedacht, verſtändnisvoll das Ver⸗ hältnis mit ſeinen Arbeitern ſowie mit Jedermann zu pflegen. Er möge ruhen in Frieden. In unvergeßlichem Gedenken! Dle Arbeiter der Gärtnerei Eisele. Schegkt an, Zu Weihnachten Lorſcherſtraße 29 Leupin-Creme und geife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Fakohlg.Haulucken Ausſchlag, Wundſein uſw. Flora-Hrog. F. Riehler Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Viernheimer Anxeiger nchtung! Nur heute Freitag Ren Maynard in ſeinem gewaltigſten Wild⸗ Weſt⸗Tonfilm Schüsse an der Grenze Central⸗Film⸗Palast nahmen von dem Geſtüt in Kentucky, herrlich die Bilder vom amerikaniſchen Derby, das Tommy Boy natürlich gewinnt, ſchön die Szene, wo Tier und Menſch ſich miteinander verſtehen, einander ihre Zuneigung beweiſen. Der Titel„Vollblut“ bezieht ſich natürlich nicht nur allein auf„Tommy Boy“, der nach glänzendem Start eine Null wird, um beim Derby eben doch noch ſein gutes Blut zu be⸗ weiſen und zu gewinnen. Vollblut iſt auch ſeine Beſitzerin(die ſchöne Madga Evans), die aus Gangſterland den Weg zur Ehrlichkeit zurückfindet. Vollblut iſt auch der Züchter von„Tommy Boy“(Erneſt Torrence). So wurden Rennen noch nie photographiert. So wurden noch nie Bilder des Derby, die Kämpfe der von Wettleidenſchaft Beſeſſenen von der Kamera eingefangen wie hier. Laſſen Sie ſich das Erlebnis dieſes Fil⸗ mes nicht entgehen. Kommen Sie rechtzeitig, ſichern ſie ſich Plätze. Sonntag zwei Vor⸗ denn Stadion an der Lorſcherſtraße nicht weniger als 5 Verbandsmannſchaften zum Kampf um die Punkte. Vormittags ſpielen die 1. und 2. Fußballmannſchaft gegen Tv. wobei den Viernheimern die Punkte nicht ſo hoch hängen werden als am Nachmittag. Trotz⸗ dem darf das Spiel nicht ſo leicht genommen werden, den letzten Sonntagen ſehr gut gefallen.—— Nachmittags ſpielt die 1., 2. und Jugend⸗ mannſchaft gegen Reichsbahn Mannheim. Be⸗ ſonders bei dem Kampf der 1. Mannſchaft ſteht viel auf dem Spiel. Hier gibts nur eine Parole: gewinnen! Nach der Spielweiſe beider Mannſchaften geſehen, iſt ein ſchöner und ſpannender Kampf zu erwarten. Deshalb, Sportfreunde unterſtützt die Spieler des Turn⸗ vereins am nächſten Sonntag, dann unterſtützt ihr auch den in Viernheim noch ſo jungen, ſchönen deutſchen Handballſport. Lützelſachſen die Bergſträßler haben an ſtellungen. Auf ins U.⸗T. Hochbetrieb auf dem Stadion! Entſcheidungsvolles Spiel der 1. Handball- elf gegen„Reichsbahn Mannheim“ 1. Fußballelf gegen Turnverein Lützelſachſen Am nächſten Sonntag ſtarten auf dem Bereins⸗Anzeiger Geflügelzucht-Verein Viernheim Freitag abend halb 9 Uhr Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung im Gaſthaus zum„Stern“. Da dies die letzte Zuſammenkunft vor der Aus⸗ ſtellung iſt, und noch wichtiges zu beſprechen iſt, erwarte ich von den Mitgliedern, daß Geſangverein„Liederkranz“ ſcheinen aller erwartet. Turnverein von 1893. Verbandsſpiele auf vormittags gegen Lützelſachſen. 1. M. halb 11 Uhr.— Handball: gegen Reichsbahn Mannheim. Jugd. Uhr, 2. M. 1.45 Uhr, 1. M. 3 Uhr. Sämtliche aktiven Mitglieder haben heute Freitag abend halb 9 Uhr in Sporthalle einfinden. zufinden. eute! Der brillante Abe Aller. erlten Nanges ſie vollzählig und pünktlich zur Stelle ſind. Der Vorſtand. Die Singſtunde für den Frauenchor fällt heul abend aus. Morgen Samstag punkt hall 9 Uhr Geſamtſingſtunde. Pünktliches Er Der Vorſtand. Odenwaldklub. Sonntag, den 16. Deß Wanderung nach Hohenſachſen. Treffpun J Uhr Heddesheimerweg. Der Wanderwatt, Sonntas dem Stadion: Fußbal 2 M. 9 lh nachll, 12.0 Alle Sportfreunde ſind zu dieſen Spielen einge⸗ laden. Heute abend Spielerverſammlun der Hand⸗ und Fußballer in der Sporthalle Die Leitung. Turnverein von 1893. Dietaben ſi der Der Dietwart. Turnverein von 1893. Männerriege Die älteren Mitglieder werden gebeten ſic heute Freitag abend 8 Uhr in der Sport- halle zwecks wichtiger Be 10 5 chung eil Der Turnwart. — uerfllm 1 1 60 mit CLar LG ble Rundfunk Die Entgegnung der Abſtimmungskommiſflon an den gaarbevollmächtigten Sdarbrücken, 15. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion hat an Gauleiter Bürckel auf ſein Schreiben vom 12. Dezember 1934 eine Antwort geſandt, in der es u. a. heißt: Auf die Agitationstätigkeit, nichtdeutſche Sender übt haben, war die Kommiſſion ebenfalls f nicht ihre Mißbilligung betreffend dieſer Sender ausgeſprochen hat, ſo iſt der Grund auch hier, daß ſie gedacht hat, mit der ein⸗ getretenen Entſpannung würde jeder Anlaß dazu wegfallen. Soweit die Kommiſſion ſeſtſtellen konnte, iſt auch keine Sendung von den betreffenden Sendern vorgekom— men, die in Art und Weiſe mit der zur Ver⸗ breitung im Saargebiet vom Reichsſender Stuttgart ausgeſandten Rede des Herrn hilt zu vergleichen iſt. Wäre dies vorge— kommen, ſo hätte die Kommiſſion auch nicht gezögert, ihre ſchärfſte Mißbilligung auszu— ſprechen. Was Sie zum Verſtändnis des Vergehens des Herrn Hilt ausgeführt haben. entſpricht, nach dem Erachten der Kommiſſion— kei⸗ neswegs der Art und Weiſe, dem Ton, in dem die Einzelheiten des Einbruchs des herrn Hilt als Agitationsmittel im Abſtim⸗ mungskampf ausgenutzt worden ſind. Die Kommiſſion kann nicht verſtehen, wie die von den Behörden vorgenommene Haus— ſuchung bei der Deutſchen Front und die Veröffentlichung der diesbezüglichen Be⸗ richte— die zwar Aufſchlüſſe über die Fi⸗ die gewiſſe im Saargebiet ausge— Aufmerkſamkeit der gelenkt. Wenn ſie nanzierung der von der genannten Organi⸗ ſation betriebenen Werbetätigkeit und über einige bei der Hausſuchung wiedergefun— dene geſtohlene Dokumente gegeben hat— in dieſem Zuſammenhang erwähnt werden.“ Schließlich wird erwähnt, daß durch ein bedauerliches Verſehen die kürzliche Mittei⸗ lung der Kommiſſion nur an die Agence havas und die„Neue Saarpoſt“ und nicht zu gleicher Zeit an die übrige Preſſe ge— ſandt wurde. 0 Die„Saarbrücker Zeitung“ bemerkt lierzu, daß dieſe Antwort auf den Sinn der Feſtſtellungen des Saarbevollmächtigten zum Fall Roßenbeck nicht eingehe, der für die ausführliche Behandlung des Falles am 9 beſtimmend geweſen ſei.„Uns überzeugt es jedenfalls nicht, ſo bemerkt das Blatt, wenn die Abſtimmungskommiſſion in dem Vorwurf, Herr Roßenbeck habe die Freiheit der Abſtimmung durch ſeine uner⸗ aubte Tätigkeit beeinflußt, nur eine Tätig⸗ keit gegen die Rückgliederung ſieht, die ebenſo zuläſſig ſei wie das Eintreten für die Rückgliederung. Für den Status quo ein⸗ treten oder die Freiheit der Abſtimmung be⸗ drohen, das ſcheinen uns doch zwei ſehr ver⸗ ſchiedene Dinge zu ſein.“ Die„Saarbrücker Landeszeitung“ zu dem Antwortſchreiben:„Roßenbeck hat eine propagandiſtiſche Tätigkeit für den Status quo nicht als Privatmann entfaltet und finanziert. ſondern als Funktionär der Vergwerksbirektion, die bekanntlich ein Zweig der franzöſiſchen Verwaltung iſt. Uns ſcheint, daß die Abſtimmungskommiſ—⸗ ſion dieſe entſcheidenden Geſichtspunkte völ⸗ lig überſteht. Die franzöſiſche Bergwerks- Airektion hat das Recht, aus dem deutſchen Boden der Saar Kohle zu fördern und ſie zu verkaufen. Sie hat noch andere Rechte, die im Saarſtatut genau umſchrieben ſind, aber ſie hat in keinem Falle das Recht, aktiv in den Abſtimmungskampf einzugreifen und auf dunklen unterirdiſchen Wegen gegen die ückgliederung zu arbeiten.“ Das Saarland iſt deutsch! Der erſte Bericht Lord Rothermeres. London, 15. Dezember. Lord Rothermere veröffentlicht in der Daily Mail“ ſeinen erſten Bericht aus arbrücken, der beſagt, die britiſchen Sol⸗ daten könnten auf eine angenehme erklärt Ueberraſchung gefaßt machen. Weihnachten in der Hauptſtadt eines deutſchen Kohlenbe— zirks klinge nicht ſehr anheimelnd. Aber die Soldaten würden die Straßen von Saar- brücken in einem Glanz finden. der Preſton und Colcheſter vergleichsweiſe in einem trüben Licht erſcheinen laſſen würde. Große Schilder wünſchten allen Gäſten der Saar ein fröhliches deutſches Weihnachten. Die engliſchen Soldaten könnten auf ein Willkommen rechnen, das ſie für den Ver— luſt ihres Weihnachtsurlaubes zu Hauſe voll entſchädigen würde. Ihre Aufgabe werde leicht ſein. Die Abſtimmung ſei eine bloße Formalität. Das Ergebnis ſtehe von vornherein feſt. In Deutſchland gebe es kein deutſcheres Gebiet als die Saar. Wenn die Schaufenſter ein Anzeichen für die Stimmung der Käufer ſeien, ſo ſei die Bevölkerung von Saarbrük⸗ ken ebenſo nationalſozialiſtiſch geſinnt wie die in irgendeiner anderen deutſchen Stadt. Lord Rothermere fährt fort: Auf meinem Wege durch Paris habe ich keinen einzigen hervorragenden Franzoſen nicht für die unverzügliche Rückkehr des Saargebietes zu Deutſchland geweſen ſei. Unter Leuten von ſo bewieſenem Patriotis— mus wie der deutſchen Raſſe werde der In ſtinkt der Stammeszugehörigkeit unwider⸗ ſtehlich ſein.„Wir können die gegenwärtige Geiſtesverfaſſung der Einwohner des Saar⸗ gebietes am beſten begreifen, wenn wir uns vorſtellen, daß die Inſel Wight von England abgelöſt und 15 Jahre lang unter interna— tionaler Herrſchaft gehalten worden wäre.“ Lord Rothermere ſchließt: Nach meinem Beſuch des Saargebietes iſt es mir deut— licher denn je, wie ſchwer die Gefahren waren, die wir in Zuſammenhang mit dieſem Teil Europas gehabt haben. Beſonders würde die Verwendung franzöſiſcher Truppen im Saargebiet unter irgendeinem Vorwand zu einer unberechenbaren Kataſtrophe geführt haben. Die fremden Mächte haben keine Rolle mehr auf deutſchem Boden zu ſpielen. getroffen, der Dampfer„Scharnhorst“ Tauie und Stapellauf in Anweſenheit des Führers Bremen, 15. Dezember. Der Führer und Reichskanzler wohnte am Freitag dem Stapellauf des Oſt⸗ aſien⸗Schnelldampfers„Scharnhor ſt“ bei. Ganz Bremen war auf den Beinen, alles wollte den Führer ſehen. In den Straßen vom Bahnhof bis zum Werftge— ſände bildeten Su, SS. FAd, HJ und BDM Spalier. Dahinter ſtauten ſich die Menſchenmaſſen, Begeiſterung auf allen Ge— ſichtern. Eine Gruppe von BDM-Mädels hatte auf dem Bahnſteig Aufſtellung ge— nommen und harrte mit Blumenſträußen in den Händen in froher Erwartung des Füh⸗. zurückzutreten. rers. Kurz vor 8 Uhr lief der Sonderzug des Führers ein. In Begleitung des Kanz— lers befanden ſich ö Blomberg. Reichsverkehrsminiſter Freiherr Eltz von Rübenach, räſid Schacht, Chef der Marineleitung, Admiral Raeder, Adjutant Obergruppenführer Brückner, Chef der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouhler, Adjutant der Wehr⸗ macht beim Führer, Major Hoßbach, Reichspreſſechef der NSDAP, SS⸗Grup— penführer Dr. und Gauleiter Roever, Oberführer Bauer und andere. rer nahm die Meldung von penführer Dietrich entgegen dann herzlich lächelnd mit Handſchlag alle zu ſeinem Empfang erſchienenen Herren, ſowie die kleinen Mädels, die ihm mit leuch⸗ tenden Augen die erſten Grüße Bremens überbrachten. Als der Führer den Bahnhof verließ, brauſte ungeheurer Jubel über den Platz. In ſchneller Fahrt ging es dann durch ein wogendes Menſchenſpalier. Fenſter in den inzwiſchen ſchon r flaggten Anfahrtsſtraßen waren mit Men⸗ ſchen dicht beſetzt. Unter nicht endenwollen⸗ den Heilrufen betrat der Führer mit ſeinem Gefolge das Balkengerüſt der Taufkanzel auf der Deſchinog⸗Werft. Der Taufalt begann mit einer Anſprache des Vorſitzen⸗ den des Vorſtandes des Norddeutſchen Lloyd, Dr. Fir le, die mit einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen Sieg Heil auf den Führer endet. Dann nahm Reichsverkehrsminiſter Freiherr Eltz von Rübenach das Wort zur Taufrede. Trotz aller Nöte der Zeit, ſo führte der Miniſter u. a. aus, rege ſich in der Welt die Hoffnung auf eine Hihlere Zukunft. Es regten ſich die Kräfte, die den Kampf aufnehmen wollen gegen die letzten Gründe der Weltkriſe. Gewaltig ſei der Kampf gegen den wirtſchaftlichen Nie ⸗ Flugkapitän, SS- derbruch, den die Reichsregierung unter zielbewußter und ſtarker Leitung des Füh⸗ rers und Reichskanzlers ausfechte. Unbe⸗ irrbar und des endgültigen Sieges ſicher verfolge ſie das Ziel, die Maſſen emporzu— führen zu beſſerer Lebenslage. Hierbei könne die Verbindung mit der Welt nicht entbehrt werden. Den Ausbau der Handelsflotte nach Kräften zu fördern, ſei der Wille der Reichsregierung. Sie denke nicht daran, autarkiſchen Beſtrebungen nachzugehen und ſei nicht gewillt, im fried lichen Wettbewerb mit anderen Nationen Ein großer Tag für die Seeſchiffahrt und damit auch für das ganze Reichswehrminiſter von Reichsbankpräſident Volk ſei es, wenn als erſtes von drei Ein⸗ heiten ein Schiff vom Stapel gelaſſen werde, das in ſeiner Zweckmäßigkeit und Schönheit Zeugnis geben ſolle von deutſcher Qualitätsarbeit. Dietrich, Reichsſtatthalter Der Füh⸗ SS⸗Obergrup⸗ und begrüßte Alle reich be⸗ ſchiff des letzten deutſchen Kreuzergeſchwa⸗ bceirrbar für eine beſſere Zukunft ſeines lich ſein, mit dem das Gedenken an Zum ewigen Gedächtnis jenes Sohnes der niederſächſiſchen Heimat, der in Zeiten des tiefſten Niederganges 55 Va⸗ terlandes kämpfte, ſolle das neue Schiff „Scharnhorſt“ heißen. Der Miniſter erinnerte weiter da— ran, daß ſchon einmal ein Schiff des Nord— deutſchen Lloyds den Namen„Scharnhorſt“ in die oſtaſiatiſchen Gewäſſer geführt habe, Künder einer Verbindung mit den zukunfts- reichen Ländern des Fernen Oſtens. Träger eines Namens ſolle das neue Schiff 1 1 ero⸗ iſche Liebe zum Vaterland, an letzte Opfer⸗ bereitſchaft für Deutſchland unlöslich ver⸗ knüpft ſei. Jahre hindurch vor dem Kriege habe ein Schiff dieſes Namens als Flagg— ders die deutſche Flagge in den oſtaſiatiſchen Gewäſſern in Ehren geführt. Als der Pan— zerkreuzer„Scharnhorſt“, bis zum letzten Augenblick feuernd, mit wehender Flagge in die Tieſe geſunken ſei, da ſei eine Helden fahrt vorbeigeweſen.. Der Miniſter ſchloß:„Möge Deine Beſat⸗ zung allezeit eingedenk ſein der Verpflich- tung, die ſie mit Deinem Namen über⸗ nimmt. Möge ſie allezeit ſtreben, an ihrer Stelle in friedlichem Wertſtreit für Deutſch⸗ lands Zukunft, für ſeine Seegeltung und ſeine Flagge ihre ganze Kraft einzuſetzen. das Vorbild vor Augen, das ihr die Männer vom Schlachtkreuzer„Scharnhorſt“ im Le⸗ ben und Skerben gegeben.— And ſo taufe ich Dich auf den Namen„Scharnhorſt“. Die Flaſche zerſchellt am Leib des neuen deutſchen ies Dann glitt die ſtolze „Scharnhorſt“ in das von Nebeln über⸗ lagerte hin, daß morgen wieder ein Sonntag des Eintopfgerichtes iſt. Gebt freudig und gebt reichlich, damit ſein finan— zieller Erfolg dem glänzenden Ergebnis des Tages der nationalen Solidarität vom letz— ten Samstag ſich würdig anreiht! Alle Gelder fließen dem Winterhilfswerk zu, je⸗ ner gewaltigen ſozialen Aktion die nach dem Willen des Führers dafür ſorgt. daß kein deutſcher Volksgenoſſe hungere oder friere. Manche große Not iſt durch das Winter— hilfswerk ſchon gelindert worden, aber noch immer bleibt viel zu tun übrig. Und Weih— nachten ſteht vor der Türe. Darum noch— mals: Erfüllt auch am morgigen Eintopf— ſonntag eure nationale und ſoziale Pflicht! Opfert! * In der deutſchen Innenpolitik herrſcht bereits Weihnachtsfriede. Am Don— nerstag hat das Reichskabinett noch eine Reihe wichtiger Geſetze beſchloſſen; dann hat der Führer und Kanzler eine Feiertagspauſe verkuͤndet, indem er ſeinen Mitarbeitern und der Reichsregierung angenehme Weih⸗ nachtstage wünſchte. Wer die Fülle der ge⸗ ſetzgeberiſchen und organiſatoriſchen Arbei⸗ ten, die in dem zu Ende gehenden Jahre ge— leiſtet worden ſind, überblickt, erkennt, daß die kurze Erholungspauſe verdient iſt. Auch Morgen Eintoyfgericht! Berſthließe deine Türe nicht den Hungernden! Speiſe die Armen! spende! Opfere! 8 n in der Außenpolitik iſt es etwas friedlicher geworden. Im Völkerbundsrat hat man über den ſüdſlawiſch⸗ungariſchen Konflikt, der wegen des Marſeiller Kö— nigsmordes entſtanden war und den politi— ſchen Horizont Europas eine Zeitlang be— denklich verfinſtert hatte, nach lebhafter De— batte eine Einigung erzielt. Es ſoll eine in⸗ ternationale Vereinbarung gegen die Ter— rororganiſationen der politiſchen Emigran— ten geſchaffen werden; der Völkerbundsrat hat einen Ausſchuß eingeſetzt, der einen ent— ſprechenden Entwurf ausarbeiten ſoll. Man kann Genugtuung darüber empfinden, ß auf dieſe Weiſe eine Löſung des ſüdflawiſch⸗ ungariſchen Konfliktes möglich war, darf aber andererſeits nicht überſehen, daß die Einigung ſich nur auf einen einzigen akuten Fall— eben die Frage des Emigrantenter— rors— bezieht. Es gibt aber noch mehr Gegenſätze zwiſchen Südſlawien und Un— garn— und nicht nur zwiſchen dieſen bei— den Staaten—, die weiter beſtehen und die politiſche Atmoſphäre Europas immer wie⸗ der beunruhigen. Jedenfalls wird ſich die Feſtigkeit und Haltbarkeit der Genfer Rats⸗ entſcheidung auch für dieſen einen Fall zu— nächſt erweiſen müſſen. In Deutſchland, wo jede Entſpannung der europäiſchen Lage am aufrichtigſten begrüßt wird, wird der Op⸗ timismus erſt dann wieder zurückkehren, wenn Beweiſe und Tatſachen vorliegen, daß der gute Wille beſteht, den Geiſt der Un⸗ duldſamkeit und Ungerechtigkeit, den Geiſt vonVerſailles zu überwinden. So ſehr man in Deutſchland an allem mitzuwirken entſchloſ⸗ ſen iſt, was dem Frieden Europas und der Welt dient, ſo entſchieden bleibt die deutſche Forderung beſtehen, daß man endlich auf⸗ hören muß, die Völker Europas in zwei Ka⸗ tegorien einzuteilen, in ſolche, die unbe⸗ ſchränkte Rechte haben und ſolche, die auf den Scheingründen ſogenannter Friedens- verträge, die in Wirklichkeit gar keine ſind, dauernd niedergehalten werden ſollen. Allein auf dem Boden der Gleichberech⸗ tigung aller kann der Friede Europas dau⸗ ernd geſichert werden. Dieſe Ueberlegung führt von ſelbſt zu dem in den letzten Wochen immer wieder erörterten Thema: Deutſchland und e Es ſcheint, als ob das erſtändnis dafür, daß man mit der bis⸗ Poiltr ſturen Haltung der franzöſiſchen tit nicht weiter kommt. jent auch i 5 ————— Frankreich allmählich wächſt. Neuerdinge hat Profeſſor Pichot, Vorſitzender einer gro⸗ ßen franzöſiſchen Frontkämpfervereinigung, die nahezu eine Million Mitglieder zählt, einen bemerkenswerten Artikel über die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen veröffent⸗ licht. Er ſagt darin, daß die deutſche und die franzöſiſche Frontkämpferorganiſation ver⸗ ſuchen würden, der politiſchen Atmoſphäre zwiſchen den beiden Ländern friſche Lufl zuzuführen. Die Verſchiedenartigkeit des innerſtaatlichen Aufbaues beider Nationen ſef kein Hinderungsgrund für eine Verſtän: digung. So weit Pichot. Auch ohne die Bedeutung ſeiner Aeußerungen zu über— ſchätzen, darf man doch mit Genugtuung feſtſtellen, daß es in Frankreich zu dämmern beginnt. Vor wenigen Tagen hat zwar der franzöſiſche Außenminiſter Laval in Genf noch erklärt, daß jeder, der einen franzöſi— ſchen Grenzſtein verſetzen wolle. den euro päiſchen Frieden gefährde. Aber ſchließlich hat der deutſche Führer und Kanzler doch wiederholt feierlich verſichert, daß es nach der Erledigung der Saarabſtimmung zwi— ſchen Deutſchland und Frankreich keine ter⸗ ritorialen Streitfragen mehr geben werde. Wenn Deutſchland gegen das Verſäiller Diktat ankämpft, ſo tut es das nicht, weil es die Grenzſteine gegen Frankreich anders ſetzen will, ſondern nur, weil es, wie immer wieder betont werden muß, ſeine Gleichbe⸗ rechtigung wieder haben will Es iſt höchſt intereſſant, daß es ehemalige Frontkämpfer ſind, die dieſe Forderung nationalen Ehr⸗ gefühls am eheſten verſtehen. Wenn ſie ſich in dieſen Kreiſen erſt voll durchgeſetzt haben wird, wird ſich auch die offizielle franzöſiſche Politik ihr nicht mehr länger widerſetzen können. Nun ſind es nur noch rund vier Wochen bis zur Volksabſtimmung an der Saar. In den ichſten Tagen werden die internationalen Truppen, einmarſchieren, die auf Beſchluß des Völkerbundsrats die Ruhe und Ordnung während der Abſtim— mungszeit garantieren ſollen: 3000 Mann engliſcher, italieniſcher, holländiſcher und ſchwediſcher Soldaten unter dem Befehl eines engliſchen Generals. Nach deutſcher Auffaſſung hätte es dieſer Truppenmacht nicht bedurft Denn die deutſchen Menſchen an der Saar haben ſeit 1918 ihre Diſziplin unter Beweis geſtellt. Aber ſei es darum! In ein paar Wochen iſt die Abſtimmung, der die Rückkehr zum Reich folgen wird und dann iſt das alles wie ein böſer Traum ver— flogen. Leider dauert aber die Nervoſität der Saarregierung auch jetzt noch an. Ja, ſie wird umſo größer, je näher der Abſtim— mungstermin heranrückt. Anders iſt wohl die Maßnahme nicht zu erklären. daß das Abſtimmungsergebnis erſt eine Reihe von Tagen nach der Abſtimmung feſtgeſtellt werden ſoll und daß alle Wahlurnen nach Saarbrücken gebracht werden müſſen. wo man die Stimmzählung zentraliſieren will. Eine Ueberraſchung bringt die Abſtimmung keinesfalls. Daran wird auch nicht geändert, wenn man alle Stimmzettel in Saarbrük— ken zählt, ſtatt dort, wo ſie abgegeben wur— den. Daß bei niemand ein Zweifel über das Ergebnis der Abſtimmung beſteht, zeigt am deutlichſten die Tatſache, daß die Emigran— ten und alle diejenigen, die in dieſen Tagen noch gegen das Reich im Saargebiet hetzen, die Stunde ihres Abſchieds herannahen fühlen. Schon ſuchen ſie in Luxemburg oder Eiſaß⸗Lothringen ein Aſyl und ſchon packen ſie ihre Koffer. Auch Herr Knox, der Präſi. dent der Regierungskommiſſion wird bald ſein Vündel ſchnüren können... Borromäus Bibliothek Viernheim (Engl. Fräulein) Weihnachten naht, und damit die Zeit der langen und trauten Winterabende, die Zeit der Muße und der Langeweile. Da iſt es angebracht unſere einheimiſche, mit den neueſten und modernſten Werken reich— haltig verſehene Boromäus-Bücherei in Er— innerung zu bringen. Wiederum hat es die Leitung der Bibliothek es ſich nicht nehmen laſſen, auch in dieſem nun bereits abgelau— fenen Jahr 1934, eine enorm hohe Zahl beſter, neueſter und modernſter Bücher der Bibliothek einzuverleiben, zum Wohle unſerer ſo leſefreudigen Einwohnerſchaft. Weit über 1800 Bücher warten nun an den Ausgabe— tagen auf ihren Leſer und Sonntag für Sonn— tag nimmt die Bücherausgabe zu. So wurde bis jetzt ſchon die Bibliothek von 4254 Per- ſonen in Anſpruch genommen, gegenüber 3780 im Jahre 1933 und 2711 im Jahre 1932. Um den eifrigen Leſern entgegenzukommen, wurde eine Neuerung mit Wertmarken ge— ſchaffen. Hiernach erhält ein Leſer(Jugend und Erwachſene) beim Zurückbringen eines ge— liehenen Buches, innerhalb 8 Tagen 2, inner- halb 14 Tagen 1 Wertmarke. Für 10 ſolcher Wertmarken wird alsdann ein Buch umſonſt verliehen. Auch Eigentümer eines Buches kann man werden durch das ſchon längere Zeit eingeführte Sparſyſtem. Sparmarken zu 5 und 10 Pfg. ſind an jedem Ausgabetag zu haben. Die Ausgabezeit iſt immer noch Mitt⸗ wochs von 5,30 6,30 Uhr und Sonntags von 3 4,30 Uhr nachmittags. Darum kom⸗ me auch du und hole das gute Buch! Viernheim, 15. Dez. 7 0 * Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Dr. Ruders⸗ hauſen, Weinheimerſtraße 37, Telefon 16, den ärztlichen Dienſt. * Ein Maikäfer. Wieder hat man uns einen luſtig krabbelnden Maikäfer auf die Redaktion gebracht. Es dürfte doch gewiß keine Selbſtverſtändlichkeit ſein, wenn im Dezember Maikäfer angetroffen werden. FFP Acc Heut hab ich viel Zeit um Pakete anzu— nehmen— ſagt der Nikolaus im Tannenwald am Rathaus! FPFEPECCCCCcCc((((cCç0ß0bCccccbcbccccccc * Vor 100 Jahren. Ueber das Jahr 1834 leſen wir in der Chronik von V. Fitzer, Lützelſachſen: Das Jahr 1934 war dauernd warm, im Januar blühten die Mandelbäume, Märzveilchen und Schüſſelblumen. Am 1. und 2. Februar fror es aber, ſodaß das Eis im Neckar ſchwere Wagen trug. Das Jahr 1834 war das geſegneſte Weinjahr, das alte Leute je erlebt haben. Das Jahr 1835 war ein reichgeſegnetes Jahr an Wein und Frucht. Einen ſolchen Fruchtertrag hatten die älteſten Leute noch nie erlebt. Der Morgen Korn gab 3036 Haufen, Spelz 36—40 und Gerſte 18 00 Haufen. Alſo hatten wir genau 100 Jahre ſpäter auch wieder ein gutes Wein— jahr. Hoffentlich wird auch das Jahr 1935 wie das vor 100 Jahren. * Schreckenszahlen aus der In⸗ flation. Im Jahre 1923 wurden nach der Chronik von V. Fitzer für folgende Gegen— Kleie 4 Milliarden Mark. Ende Dezember 7 Billionen und 500 Millionen Mark. Eine Kuh koſtete im Januar 1923 170000 Mark, im Oktober desſelben Jahres war der Preis auf 120 Billionen Mark geſtiegen. Am 4. Oktober 1923 koſtete ein Sack Mehl 770 Mil- lionen Mark. Auf der Kirchweihe koſtete ein Viertel Weißwein 6 Millionen Mark, Rot— wein 8 Millionen, ein Viertel Liter Häußels— berger 12 Millionen, Schmittberger 14 Mil⸗ lionen, ein viertel Liter Hohenaſtheiner 3 Millionen Mark.(Das war eine böſe Zeit für durſtige Kehlen!) Für ein Faß Bier mußte der Wirt an die Brauerei 5 Millionen Mark zahlen. Ein paar Schuhe zu ſohlen koſtete 4 Milliarden. Ein Stock Salat koſtete auf dem Wochenmarkt 10 Milliarden Mark. Nur mit Schrecken denkt das Volk noch an jene Zeit. 212 Krieger⸗Ehrenkreuze. Die von dem Herrn Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall v. Hindenburg geſtifte— ten Ehrenkreuze für Frontkämpfer Kriegsteil— nehmer und Kriegshinterbliebene gelangen in ganz Deutſchland nach und nach zur Verteil— ung. Die erſte Verleihung erfolgte geſtern. abend hier in feierlicher Weiſe im Sitzungs— ſaal des Rathauſes und zwar erhielten 213 Frontkämpfer das Ehrenkreuz. Der Sitzungs- ſaal war zu dieſem feierlichen Akte beſonders feſtlich geſchmückt. Von der Wand grüßte das Bild des Führers. Die Fahnen des neuen Deutſchlands ſchmückten die Wände und die Fahnen der Partei und ihrer Unterglieder— rungen hatten mit ihren Begleitern Aufſtel⸗ lung genommen. Herr Polizeikommiſſar und Mitglied der Gauleitung Bullmann ſchmückte den Weiheakt mit einer Feſtanſprache aus. Kurz und markant waren ſeine Aus— führungen, getragen vom Geiſte des alten Soldaten und Kämpfers um das neue Reich. Nach einleitenden Worten wurde in einer ſtil— len Gedenkminute der Toten des Weltkrieges, der Toten nach dem Kriege und der Toten im braunen Hemd gedacht. Alle ſind geſtor— ben, damit Deutſchland lebe. Wir leſen auf der von Herrn Reichspräſidenten von Hinden— burg geſtifteten Urkunde: Im Namen des Führers und Reichskanzlers Dem N. N. iſt auf Grund der Ver— ordnung vom 13. Juli 1934 zur Erinner⸗ ung an den Weltkrieg 1914/8 das von dem Reichspräſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg geſtiftete Ehrenkreuz der Frontkämpfer verliehen worden. Heppenheim, den.... 1934 Heſſ. Kreisamt Heppenheim: gez.: Nanz. treueſten Kameraden des Weltkrieges und dem denburg und Hitler. Hindenburg blieb ſeinem Volke treu bis in den Tod. Hitler hat das neue Reich geſchaffen, während andere, denen wir Treue gelobt hatten, uns an dem ſchmach⸗ vollen 9. November 1918 treulos verlaſſen J haben. Wir 3 4 agen das Ehrenkreuz im Ge⸗ 1 1 ſtände bezahlt: Ende Oktober koſtete 1 Sack Feierliche Ueberreſchung der Das Ehrenkreuz wurde verliehen von den treueſten Kameraden der Nachkriegszeit Hin⸗ Lokale Nachrichten denken der 2 Millionen Toten des Weltkrieges, der 400 Toten die im Kampfe um das neue Reich fielen und der vielen, die treu mit uns gekämpft, jedoch inzwiſchen zur großen Armee abgerufen wurden. Wir tragen das Ehren- kreuz, damit die Schmach der letzten 14 Jahre vergeſſen werden, wir tragen es mit ſtolzem Gedenken an den Tag, der uns die Ehre wie— der brachte, dem 30. Januar 1933, wo Adolf Hitler gerufen wurde. Dem Arbeiter, dem Soldaten, dem Volke, der Raſſe hat er ſeine Ehre wieder gegeben. Haltet weiter die Ka— meradſchaft des Schützengrabens, ſeid treue Kameraden Adolf Hitlers, kämpft mit ihm für Friede, Freiheit, Arbeit und Brot. Nur in dem Glauben an das deutſche Volk konnte der Führer den Standesdünkel und Klaſſenkampf beſeitigen.. Jeder Frontkämpfer, gleich wel— chen Standes, ohne Rückſicht auf Namen, Her— kunft oder Vermögen, ob General oder Ge— meiner, jeder trägt das gleiche ſchlichte Ab— zeichen des Frontkämpfers. Wir wollen es tragen mit Stolz und mit Dankbarkeit gegen den Herrgott, daß er uns den Führer gegeben hat. Hindenburg rief Hitler, Hitler ruft das ganze Volk um zu ſchaffen ein Volk der Ehre und der Arbeit. Angeſichts der hier anweſen— den Symbolen unſerer Bewegung, insbeſon— der aber der Hiterjugend wollen wir dem Führer geloben, daß wir den Kampf aufneh— men für ein neues Deutſchland. Im Gedenken an unſere toten Kriegskameraden grüßen wir dich Führer und verſprechen, Soldaten der Arbeit und des Aufbaues des 3. Reiches zu ſein. Unſer geliebter Volkskanzler Adolf Hit— ler: Sieg Heil! Spontan geſungen erſchallte Horſt Weſſels Lied„Die Fahne hoch....“ Herr Bürgermeiſter Bechtel richtete ebenfalls einen begeiſterten Appell an die verſammelten Frontkämpfer. Schon lange war es der Wunſch unſeres Führers, für die Front— kämpfer, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebe— nen ein Ehrenkreuz zu ſchaffen. Nach den Ent— würfen des Führers wurde dieſes ſchlichte Kreuz angefertigt. Tragen Sie es mit Stolz und Würde, denn es iſt gerecht verteilt worden. Ich rufe Euch zu: wahren Sie die Einigkeit, denn Eintracht macht ſtark. Was unſere graue Feldmacht geſchaffen hat, wir wollen es erhal— ten, das ſind wir unſerem Führer ſchuldig. Darum bleiben wir eine geſchloſſene Einigkeit. Gauredner Bullmann ſchloß die kurze eindrucksvolle Feier mit dem Führerworte: In 1000 Jahr, wenn man von dem Welt— krieg redet, wird man nur von dem Helden— kampfe des deutſchen Heeres ſprechen. Hierauf wurden die Ehrenkreuze den Er— ſchienenen ausgehändigt, und von ihnen mit berechtigtem Stolze gleich an die Bruſt geheftet. So ehrt das neue Deutſchland ſeine Krieger. * Tag der deutſchen Polizei in Viernheim. Wie im ganzen Reich wird auch am 18. und 19. Dezember die Viernheimer Polizei im Zeichen der Volksverbundenheit ſtehen. Das Polizeiamt Viernheim wird ganz beſonders durch eine Jugendfeier, an welcher ſämtliche Schulklaſſen teilnehmen, ſich in den Dienſt des Winterhilfwerks ſtellen. Der Tag der deut— ſchen Polizei beginnt am Dienstag, den 18. Dezember nachmittags 3 Uhr vor dem Polizei— amt mit einer großen Kundgebung unter freiem Himmel. Die ganze Viernheimer Be— völkerung iſt hierzu herzlichſt eingeladen. 15 Betriebsführer und Gefolgſchaft! Der Kampf um die nationalſozialiſtiſche Geſtaltung der Betriebe hat begonnen! Die Abteilung„Schönheit der Arbeit“ der N. S. Gemeinſchaft Kraft durch Freude wird das ge— ſamte ſchaffende Deutſchland darüber auf— klären, daß Arbeitsfreude nur in dem Betriebe herrſcht, wo für Geſundheit, Ordnung, Sau⸗ berkeit und Schönheit geſorgt wird. Darum überprüft eure Arbeitsſtätten! Weg mit den „Bruchbuden und Knochenmühlen“ im natio⸗ nolſozialiſtiſchen Deutſchland! Schafft Ar⸗ beitsſtätten, in denen jeder mit Freude an die Arbeit geht! Gebt nicht nur den Maſchinen was ſie brauchen, gebt dem arbeitenden Volksgenoſſen was ſeiner würdig iſt: einen freundlichen geſunden Ar- beitsplatz. Weg mit den verrotteten Umkleide⸗, Waſch- und Aborträumen, weg mit dem Dreck und Gerümpel in den Fabrikhöfen, weg mit allem, was früher einmal die Arbeits- ſtätten verhaßt gemacht hat! Betriebs⸗ führer, zeige Dich als„ Feſokg; ſorge für das Wohl Deiner Gefolgſchaft während der Arbeit undin den Pauſen. Männer und Fraue der Gefolgſchaft, zeigt Euch als National ſozialiſten, packt mit an, und ſchafft Euch ſchöne Arbeitsſtätten! Der Wettbewerb un die Schönheit der Arbeit beginnt! Die Ab. teilung„Schönheit der Arbeit“ ſteht bereit Wartet nicht bis Mißſtände ans Tageslich gebracht werden, handelt von ſelbſt! Schönheit der Arbeit in allen deutſchen Betrieben! Heil Hitler! Die Deutſche Arbeitsfront NS⸗Gem. Kraft durch Freude Kreis Heppenheim Abteilung Schönheit der Arbeit P...... ·¹¹ꝛ k Gottesdſenst⸗ Ordnung 3. Adventſonntag Apoſtelkirche: 6.30 Uhr 1. hl. Meſſe 8 Uhr 2. hl. Meſſe 10 Uhr Hochamt 2 Uhr Andacht. Nach der Andacht Ver⸗ ſammlung des chriſtl. Müttervereins, Marienkirche: 8.30 Uhr Gottesdienſt 10.30 Uhr Kindermeſſe J. Uhr Kindergottesdienſt In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7,15 Uhr 2. S.⸗A. für Eliſe Burkert geb. Dewald. 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Gg. Helfrich und Geſchwiſter. N 7,45 Uhr beſt. Rorateamt für Mich. Renz und Angehörige. f a Dienstag: 7,15 Uhr 2. S.⸗A. für den ledig verſtor⸗ benen Georg Schalk. 7,45 Uhr beſt. Rorateamt für Jak. Kühner. Mittwoch: 7,15 Uhr 2. S.-A. für Kath. Kirchner geb. Hoock. N 7,45 Uhr beſt. Segensmeſſe für Gg. Kempf 11., Sohn Valtin, Tochter Eva geehlichte Renner, Eltern und Schwiegereltern. Donnerstag: 5 i 7,15 Uhr 2. S.⸗A. für Cornelius Beyer. 4,45 Uhr beſt. Rorateamt für Katharina Froſchauer geb. Bugert, Sohn Valtin und Maria Alter geb. Wieland, Thereſe Alter geb. Krug, gefallener Krieger Joh. Adam Krug und beiderſeitige Angehörige. Freitag: b 7,15 Uhr beſt. Rorateamt für ledig verſt. Michael Hanf beiderſeitige Großeltern und Angehörigen. 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Mich. Haas 2. und Familie Lippert. 7,45 Uhr beſt. Rorateamt für Aug. Werle beiderſeitige Großeltern Adam Werle und Cäcilie geb. Adler und Phil. Bergmann 3. und Maria geb. Barth und Angehörige. Samstag:. 7,15 Uhr 2. S.⸗A. für Adam Adler 7. 4,5 Uhr geſt. hl. Meſſe für Geſchwiſter Nikolaus, Jakob und Johann Kirchner und Familie Franz Weyland. 7,45 Uhr beſt. Rorateamt für Nikol. Adler 9., Söhne gefallene Krieger Chriſtian und Adam, Eltern, Schwiegereltern und Ange— hörigen. Morgen Sonntag abend halb 9 Uhr Mo natsverſammlung des Kath. Arbeitervereins mit Angehörigen in der Sporthalle. Nächſten Mittwoch gemeinſchaftliche Kom— munion der diesjährigen Erſtkommunikanten. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche Kom— munion der Männer. In dieſer Woche iſt Beichtgelegenheit am Donnerstag und Frei— tag von 47 Uhr. Es wird gebeten, dieſe Gelegenheit von Seiten der Frauenwelt eif— rig zu benützen. 8 Rächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf, Fräulein Kärcher und Krimmel. Mädchen beichten Freitag, Knaben Samstag 2 Uhr. In dieſer Woche ſind Mitt⸗ woch, Donnerstag und Freitag Abend halb Uhr Andachten zur Gewinnung des Jubilä⸗ umsablaſſes anſtelle der 12 Kirchenbeſuche. Wer dieſe Andachten beſucht, kann nach Em⸗ pfang der heiligen Sakramenten den Jubi⸗ läumsablaß gewinnen. Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 16. Dezember 1934 2. Advent 10 Uhr vormittags: Gottesdienſt.(Text: Math. 21, 5; Lieder: 15, 18, 184, 15 Vers 5). 11 Uhr vormittags: Kindergottesdienſt. Montag, den 17. Dezember 1934: Abends 8 Uhr: Kirchenchor und weibl. Jugend Dienstag, den 18. Dezember 1934: Abends 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch, den 19. Dezember 1934: Abends 8 Uhr: Männerabend mit Vortrag D der Führer und die Kirche“. Donnerstag, den 20, Dezember 1934. Abends 8 Uhr Kirchenchor. gangen, Grafen Spee im überlegenen Gegner bei den Falklandinſeln an der ruhmreichen Untergang fand, nachdem es den Engländern monatelang ſchaffen gemacht hatte. „Deutſche Kriegsſchiffe ergeben ſich nicht!“ Am 8. Dezember 1934 find 20 Jahre ver⸗ ſeit das Kreuzergeſchwader des Kampf gegen einen weit Südoſtküſte Südamerikas einen ſchwer zu 112 Offiziere und 2200 Mann fanden dabei den Tod in den Fluten, darun⸗ ter Graf Spee und ſeine bei⸗ den Söhne. Dieſes Ende war vorauszu⸗ ſehen, denn bei der großen Zahl unſerer Gegner und dem Mangel an Flottenſtütz⸗ punkten ſtan⸗ den die deut⸗ ſchen Aus⸗ landskreuzer von vornherein auf verlorenem Poſten. Den⸗ noch waren ſie erfolgreich be⸗ müht, den Geg⸗ ner ſo viel wie möglich zu be⸗ hindern und ihr Leben ſo teuer wie mög⸗ lich zu verkaufen. Sie folgten darin einer allgemeinen Anweiſung, die einſt Kaiſer Wilhelm J. für die Kommandanten der Auslandsſchifſe erlaſſen hatte und die von Kaiſer Wilhelm II. bei ſeinem Regierungs⸗ antritt übernommen worden war. Dieſe Kabinettsorder vom 17. März 1885 erteilte den Kommandanten der im Auslande be⸗ findlichen Schiffe im Kriegsfalle weit⸗ gehende Vollmachten in finanzieller und diſziplinariſcher Hinſicht, verlangte aber gleichzeitig von ihnen eiſerne Tatkraft und Pflichterfüllung bis zum Aeußerſten. „Unnachſichtlich“— ſo hieß es in dieſem Be⸗ ſehl—„werde Ich aber gegen denjenigen Kom⸗ mandanten einſchreiten, der die Ehre der Flagge bloßſtellt und es an derjenigen Tatkraft fehlen läßt, die allein Erfolge herbeiführen und der deutſchen Marine eine geachtete Stellung ge⸗ ben kann. Ich hoffe, daß ſelbſt im Unglück ein ehrenvoller Untergang Meine Schiffe davor be⸗ wahren wird, die Flagge ſtreichen zu müſſen. Scheint dies aber dennoch dem Kommandanten unvermeidlich, ſo ſoll er gehalten ſein, das Kom⸗ mando ſofort an jeden an Bord befindlichen 091 abzutreten, der etwa dagegen Einſpruch e 25 Graf Spee wird auf der Mole von Valparaiso begeistert empfangen, ebt und der den Kampf fortzuſetzen ge⸗ willt iſt.“ Getreu dieſem Befehl Kriegsherrn haben die aller deutſchen Kriegsfahrzeuge des Weltkrieges gehandelt, auch gegen vielfache Uebermacht zu batten. „Deutſche Kriegsſchiffe ergeben ſich nicht“ hatte der Hilfskreuzer„Kaiſer Wilhelm der Große“ einem engliſchen Panzerſchiff ge⸗ ihres Oberſten Kommandanten während wenn ſie kämpfen Im Södotlontik. Letzte Aufnahme des Kreuzergeschwaders kurz vor der 5 Schlacht bei den Falklandinseln. antwortet, als er von dieſem aufgefordert wurde, die Flagge zu ſtreichen. And ein ſchwerverwundeter Ueberlebender des Bäder⸗ dampfers„Königin Luiſe“, der als Hilfs⸗ kreuzer vor der Themſemündung Minen gelegt hatte, entgegnete auf die Frage des engliſchen Schiffsarztes, warum man nicht die Flagge geſtrichen habe, kurz und bündig: „We never do, doctor!— Das tun wir nie“. Das Ende des Geſchwaders Spee erſcheint aber in einem beſonderen Lichte, weil es nach bedeutenden Taten erfolgte und in einer Weiſe, die für alle Zeiten vorbildlich ſein wird. Als der Weltkrieg ausbrach, hatte Vizeadmiral Graf Spee, ſeit 1912 Kommandant des oſtaſiatiſchen Geſchwaders, die im Stillen Ozean und ſeiner umgebung befindlichen deutſchen Kreuzer und eine An⸗ zahl von Handelsſchiffen bei den Marianen geſammelt. Das Geſchwader mußte es ſich verſagen, einen Angriffskrieg gegen die engliſchen Verbindungen im Indiſchen Ozean zu führen, da es dann zu bald von den eng⸗ liſchen und japaniſchen Streitkräften zur Strecke gebracht worden wäre. Nur der Kreuzer„Emden“ wurde Mitte Auguſt in den Indiſchen Ozean entſandt und begann damit ſeine ruhmreiche Fahrt, die dem Gegner unermeßlichen Schaden zugefügt hat. Nach mehreren geglückten Unternehmun⸗ gen traf das Geſchwader Spee, das kurz vorher noch durch die kleinen Kreuzer „Leipzig“ und„Dresden“ verſtärkt worden war, am 1. November 1914 bei Coronel an der chileniſchen Küſte auf etwa gleich ſtarke engliſche Kräfte. Hier zeigte ſich die Ueberlegenheit der deutſchen Schiffsartil⸗ lerie. Trotz ſchweren Seegangs und herein⸗ brechender Dunkelheit gelang es, zwei eng⸗ liſche Panzerkreuzer zu vernichten, während die deutſchen Schiffe faſt unverſehrt blieben. Mit Jubel wurde zwei Tage ſpäter das Geſchwader von den deutſchen Landsleuten in Valparaiſo empfangen. Der Sieg ſtärkte das deutſche Anſehen in Südamerika mächtig und ſchadete dem engliſchen Han⸗ delsverkehr in hohem Maße. Am 1. Dezember erreichte das Geſchwader bei Kap Horn den Atlantiſchen Ozean und wandte ſich dem britiſchen Flottenſtützpunkt auf den Falklandinſeln zu, um dieſen zu vernichten. Hier aber traf man am 8. De⸗ zember auf einen weit überlegenen Gegner. England hatte angeſichts der Zurückhaltung unſerer heimiſchen Schlachtflotte einige ſeiner modernſten Schlachtkreuzer nach Süd⸗ amerika entſenden können. Daß dieſe ſich gerade bei den Falklandinſeln aufhielten, war ein unglücklicher Zufall. Die Behaup⸗ tung, daß die Engländer mit einem ge⸗ fälſchten Funkſpruch die deutſchen Schiffe in die Falle gelockt hätten, iſt eine Legende. Die Engländer hatten das deutſche Ge⸗ ſchwader vielmehr weſtlich des Panama⸗ Kanals vermutet. Als Graf Spee die hoffnungsloſe Unter⸗ legenheit ſeiner Kräfte erkannte, gab er das Signal: „Kleine Kreuzer entlaſſen. zu entkommen.“ Verſuchen Sie ſollten ſich dem Gegner entziehen, um ihm durch Störung der feindlichen Handels⸗ ſchiffahrt noch lange Zeit zu ſchaden und wertvolle feindliche Streitkräfte zu binden, mithin die Heimat zu entlaſten. Während alſo„Dresden“,„Leipzig“ und„Nürnberg“, gefolgt von den engliſchen Panzerkreuzern, ſtrahlenförmig nach Süden da vonſtreben, nimmt Graf Spee mit den beiden großen Kreuzern die volle Schwere des Kampfes auf ſich:„Scharnhorſt“ gegen„Invincible“, „Gneiſenau“ gegen„Inflexible“. Zunächſt werden die deutſchen Schiffe aus ſo weiter Entfernung beſchoſſen, daß ſie das Feuer nicht erwidern können; ſobald dies jedoch möglich iſt, erhalten die Engländer verſchie⸗ dene Treffer und brechen vorübergehend das Gefecht ab. Merwürdig war es, daß eine Viermaſtbark mit blendend weißen Segeln zwiſchen die kämpfenden Linien ge— riet, ohne beſchädigt zu werden. Der Feind ſchoß ſchlecht, Da bricht ein ſeltſames Brauſen los. Wie ein Hymnus auf Trutz und Treue dringt es bis zum herannahenden Feinde hinüber. Drei Hurras ſind's, die im Vorſchiff der Komman⸗ dant und im Achterſchiff der Obermatroſe Kla— met auf den Oberſten Kriegsherrn und die ferne Heimat ausbringen... Abermals ſtür— men wuchtige Hurras über die Meeresdünung dahin. Dann iſt alles zu Ende. Kieloben treibt um 5.52 Uhr noch einige Minuten die „Gneiſenau“. Dann ſinkt ſie in die Tiefe, die „Gueiſenau“, die unſer ein und alles war und mit der wir uns enger verbunden fühlten als mit einem menſchlichen Weſen. Aber noch iſt rings das Leben nicht erſtarrt. Mit dem ſicheren Inſtinkt des Aasgeiers um treiſt eine Anzahl Albatroſſe die Stätte, auf der ein Häuflein Ueberlebender ſchiffbrüchig treibt. Immer tiefer wird ihr geſpenſtiſcher Flug. Doch was iſt es, das ſie wie mit magi⸗ ſcher Gewalt daran hindert, auf ihre wehrloſe Beute niederzuſtoßen? Auch weiterhin entſteigt ein ſeltſames Brauſen dem Meere. Ein ermun⸗ ternder Zuruf hier, dort ein vielſtimmiger Sang, ſo gedenkt angeſichts des ſicheren Todes die Männerſchar noch einmal des fernen Vat landes... doch blieb ſein Feuer auf die Dauer nicht ohne Wirkung. Da beſchloß gegen vier Uhr Admiral Spee mit ſeinem ſchwer beſchädigten Flagg⸗ ſchiff„Scharnhorſt“ die ganze Wucht der feindlichen Waf⸗ fenwirkung auf ſich zu neh⸗ men, um der„Gneiſenau“, auf der ſich auch ſeine beiden Söhne befanden, die Flucht zu ermöglichen. Er drehte hart auf den Gegner zu. Um 4 Uhr 17 verſank die„Scharnhorſt“ mit wehender Flagge und bis zum letzten Augenblick .—... ES ͤ ͤ————— feuernd in den Fluten. 900 deutſche Seeleute be⸗ ſiegelten ihre Treue mit dem Tode. Auch die„Gneiſenau“ war ſchon zu ſchwer be⸗ ſchädigt, um entkommen zu können. gegen drei große aber ſelbſt als das Granate verſchoſſen zum Sinken zu bringen. zum Verſenken.“ ob es unſinkbar wäre. Nur machten ſich die eindringenden maſſen fühlbar. angewandt werden. blicken des Kreuzers berichtet der kämpfer Korvettenkapitän Lietzmann dem Sammelwerk„Unſere Weltkrieg“) folgendermaßen: „Ich ſehe ſie noch wie heute, die brave Be⸗ wie ſie Lohſe in die Tiefe ſteigt, um uns durch Löſen eines Torpedos und Offen⸗ halten der Schleuſen den letzten Dienſt zu er⸗ Das Tageslicht haben ſie nicht mehr Raſch neigt ſich das Schiff zur macht ſich zum Ringen mit dem kalten Element bereit. ſaͤtzung des Torpedobreitſeitenraumes, unter der Führung ihres Obermagten leuchtenden Auges wieder weiſen. geſchaut.— Seite. Die überlebende Beſatzung staunend vernehmen die Sieger dos flaggenlied. Die Heberlebenden des gesunkenen 8 e N Worten von den englischen Kreuzern„Inflexiblec(im Hin- tergrund) und Invineiblec an Bord genommen. Kreuzers„Gneisenau“ Noch zwei Stunden lang wehrte ſie ſich tapfer engliſche Panzerkreuzer; deutſche Schiff die letzte hatte, war es dem weit überlegenen Gegner noch nicht gelungen, es Es ſollte dem Gegner nicht in die Hände fallen, darum befahl der Kommandant, Kapitän zur See Maerker:„Alle Mann an Deck, Schiff klar Und doch ſchien es, als langſam Waſſer⸗ So mußten ſtärkere Mittel Von den letzten Augen⸗ Mit⸗ (in Marine im S. M. S. Scharnhorst, aus Flaggschiff des Kreuzergeschwaders Spee. im Hafen von Valparaiso. Langſam kommen die britiſchen Schlachtlreu⸗ zer heran. Staunend vernehmen die„Sieger! das Flaggenlied, das ihnen aus allen Gruppen jauchzend entgegendringt. So geht es fort, bis der 1. Offizier zur Schonung der jetzt ſo not⸗ wendigen Lungenkraft dem Einhalt gebieten... Das Lied iſt aus. Fern im Süden tobten! in den ſpäten Abend hinein noch die erbitterte Schlacht. Dort kämpften„Leipzig“ und„Nürn⸗ berg“ ihren letzten Kampf gegen e end. Uebermacht. Die von nerviger Schwimmerfauſt emporgehaltene Flagge und das im e noch ſieghaft angeſtimmte Flaggenlied zeigte auch hier dem Feinde, was deutſche Mannesart iſt. Der Feind hat dies Verhalten ſpäterhin mit three cheers. drei Hurras, gewürdigt.“— Nur der ſchnellen„Dresden“ gelang es zu entkommen. noch beſchieden, ihre Meeren zu entfalten, a Gewäſſern von engliſchen Kreuzern wider alles Völkerrecht angegriffen: und ihrem Kommandanten nach Kampfe geſprengt wurde. heldenmütigen Kampfe gegen Uebermacht das deutſche des Grafen Spee 1 Ende, mäß dem Wahlſpruch des großen Preußen⸗ königs:„Es iſt nicht nötig, daß wohl aber, daß ich meine Pflicht tue.“ Flagge auf bas Krebzergeschwader Spee nach der Seeschlacht von Coronel im UHafen von Valparaiso. erdrückende Sterben Drei Monate war es ihr ſernen bis ſie in neutralen von ſchwerem — So fand im erdrückende Kreuzergeſchwader ſein ruhmvolles Ende, ge⸗ ich lebe, Anwartſchaftsbeiträge für die Angeſtelltenverſicherung. Wer den Anſpruch auf ſpätere Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung nicht gefährden oder verlieren will, muß die Anwartſchafts⸗ bestimmungen beachten. 5 Alle in den Angeſtelltenverſicherung er⸗ worbenen Anwartſchaften gelten als bis zum 31. Dezember 1925 erhalten und zwar auch dann, wenn bis dahin für einzelne Jahre kein Beitrag oder nut wenige Beiträge ent⸗ richtet ſind. Vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember 1933 iſt die Anwartſchaft erhal⸗ ten, wenn der Verſicherte für das 2. bis 11. Kalenderjahr ſeiner Verſicherung mindeſtens je acht und vom 12 Kalenderſahr mindeſtens 4 Beitragsmonate jährlich nachweiſt. Für die Zeit vom 1. Januar 1934 an iſt die An⸗ wartſchaft erhalten, wenn nach Schluß des Kalenderjahres, in dem der Verſicherungsfall eintritt, jährlich mindeſtens 6 Beitragsmo⸗ nate zurückgelegt ſind. 5 Als Beitragsmonate für der Anwartſchaft gelten auch ſogenannte Erſatzzeiten. Solche ſind zum Beiſpiel Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die der Verſicherte als Ar⸗ veitsloſer verſicherungsmäßige Arbeitsloſen⸗ unterſtützung oder Kriſenunterſtützung erhal⸗ ten hat oder aus der öffentlichen Fürſorge unterſtützt worden iſt, oder Zeiten ſeit dem 1. April 1933. für die für den arbeitsloſen Ver⸗ ſicherten, der ſelbſt keine Unterſtützung erhält, ein Zuſchlag zur Unterſtützung eines anderen Arbeitsloſen oder Hilfsbedürftigen gewährt worden iſt. Der Verſicherte tut gut daran, wenn er bis zum Schluß jeden Jahres dafür ſorgt, daß den Anwartſchaftsbeſtimmungen Rech— nung getragen iſt, denn die Anwartſchaft er⸗ liſcht Anwartſchaftsmonate nicht vorhanden ſind. Die erloſchene Anwartkſchaft lebt allerdings wieder auf, wenn der Verſi— cherte die zur Erhaltung dar Anwartſchaft noch erforderlichen freiwilligen Beiträge in— nerhalb der 2 Kalenderjahre nachentrichtet, die dem Kalenderjahr der Fälligkeit der Bei⸗ träge folgen. Für ein Jahr zurück können freiwillige Beiträge für jeden Monat entrich— tet werden. Der Verſicherte kann alſo bis zum 31. Dezember 1934 a) für jeden Monat des Jahres 1934 frei⸗ willige Beiträge entrichten. b) etwa noch fehlende Anwartſchaftsbei⸗ träge für 1932 nachentrichten. N Die Nachentrichtung fehlender Anwart⸗ ſchaftsbeiträge für 1933 iſt noch bis zum 31. Dezember 1935 zuläſſig. Es iſt indes nicht ratſam, die Entrichtung freiwilliger Beiträge bis zum letzten zuläf⸗ ſigen Zeitpunkt hinauszuſchieben. da nach Eintritt des Verſicherungsfalles freiwillige Beiträge nicht mehr entrichtet werden dür— gen. 0 Freiwillige Beiträge zur Angeſtelltenver— ſicherung ſind in der dem jeweiligen Einkom⸗ men entſprechenden Gehaltsklaſſe zu ent⸗ richten. Wer kein Einkommen oder nur ein Monatseinkommen bis zu 50 RM hat, muß die freiwilligen Beiträge mindeſtens in der Gehaltsklaſſe B zahlen. Unter Einkommen iſt 175 tatſächliche Geſamteinkommen zu ver— ſtehen Schuschnigg in Pudapeſt die Erhaltung des Volkerbündsrates eine neue Lage ge⸗ ſchaffen habe, die auch vom Standpunkt der drei Unterzeichnerſtaten des römiſchen Pro⸗ tokolls geprüft werden müſſe. Das Blatt deutet hierbei die Möglichkeit eines neuen Beſuches des Miniſterpräſidenten Gömbös in Rom N an, und zwar ſoll dieſer noch vor dem ge⸗ planten Beſuch des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters Laval in der italieniſchen Haupt⸗ ſtadt erfolgen. Die günſtige Löſung' des un⸗ goriſch⸗ſüdſlawiſchen Streitfalts ſowie auch ſentliches Hindernis in der franzöſiſch⸗italie⸗ niſchen Annäherung weggeräumt ſei. Tag der deuiſchen Polizei München, 15. Dez. Zum Tag der deuk⸗ ſchen Polizei ſpricht am 18. Dezember abends Skaatsminiſter Adolf Wagner im Rundfunk. Vor und nach der Anſprache ſpielt die Ka⸗ pelle der Landes polizeigruppe München. Zu eendt auf dem Atlantit Zwei Reiter fanden den Tod. Newyork, 15. Dez. Der engliſche Fracht. dampfer„Usworth“ iſt im nördlichen Ozean infolge Steuerbruchs bei ſchwerem Sturm in Seenot geraten. Der Cunard⸗Dampfer „Ascania“ und der belgiſche Dampfer„Jane Jabot“ eilten zu Hilfe und verſuchten, die aus 30 Mann beſtehende Beſatzung der„Us⸗ worth“ zu retten. Das Ausſetzen der Ret zunächſt, wenn die erforderlichen Die Juſammenarbeit der Donauſtaaten. Budapeſt, 15. Dezember. Der ungariſche Miniſterpräſident Gömbös und Außenminiſter Kanya hatten eine län⸗ 0 gere vertrauliche Unterredung mit dem Bun— deskanzler Schuſchnigg und dem öſterreichi⸗ ſchen Außenminiſter Berger-Waldenegg Anſchließend empfing der Reichsverweſer Horthy einzeln den öſterreichiſchen Bundes⸗ kanzler und den öſterreichiſchen Außenmini— ſter, Masi i für die äſterreichiſchen Gäſte ein Frühſtlck gab. Zu Ehren der öſterreichiſchen Regierungsmit⸗ der finden weitere offizielle Empfänge ſtatt. Der„Peſter Lloyd“ weiſt in offenbar amtlich inſpirierten Auslaſſungen darauf hin, daß die abaeſchloſſene Genfer Tagung 8 8 wepſer tungsboote wurde durch den ſchweren See⸗ gang außerordentlich behindert. Schließlick gelang es einem Boot der„Jane Jabot“ fünf Mann zu retten. Bei einem zweiter Rettungsboot der„Jane Jabot“ ſchlug die ſes um und zwei Mitglieder der Boots mannſchaft ertranken. Weitere Schiffsunfälle im Skurm. Naris. 15. Dez. Nach einer. Meldung. au⸗ ö Streifzug Berlin, 15. Dezember. Das„Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe zuf Staat und Partei und zum Schutz der Parteiuniform“ bringt nicht unerhebliche Aenderungen des bisherigen Rechts. Im ganzen bedeutet jedoch das Geſetz nur eine Anpaſſung der Verordnung vom 21. Märtz 1933 an die in der Zwiſchenzeit eingetretene Aenderung der tatſächlichen Verhältniſſe. Nach den bisherigen Vorſchriften konn⸗ ten öffentliche gehäſſige, hetzeriſche oder von niedriger Geſinnung zeugende Aeußerungen über leitende Perſönlichkeiten des Staates oder der NSDAP, über ihre Anordnungen oder die von ihnen geſchaffenen Einrichtun⸗ gen nur mit unzulänglicher Strafe geahn⸗ det werden. Dieſem Mangel ſoll jetzt abge⸗ holfen werden; jedoch ſoll nicht jede Aeuße⸗ cung. die den Tatbeſtand der Vorſchrift er⸗ züllt, verfolgt werden. Im allgemeinen ſoll die Verfolgung nur eintreten. wenn die Strafloſigkeit der Tat im Intereſſe des Ge⸗ ſamtwohles und des Anſehens von Staat und Partei nicht tragbar wäre. Um eine einheitliche Beurteilung der Frage, wann dieſe Vorausſetzungen gegeben ſind, zu ge⸗ währleiſten, iſt vorgeſehen, daß die Tat nur auf ausdrückliche Anordnung des Reichs- niniſters der Juſtiz verfolgt wird, der, falls die Tat ſich ausſchließlich gegen leitende Perſönlichkeiten der NSdaAP richtet, die Eutſchließung im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers trifft. Während bisher nur beſtraft wurde, wer unbefugt Uniformen und Uniformſtücke im Beſitz hatte, iſt jetzt bereits das ohne Er⸗ ſaubnis des Reichsſchatzmeiſters der NSA erfolgende Herſtellen, Vorrätighal⸗ ten und Feilhalten ſtrafbar. Hinſichtlich der parieiamtlichen Abzeichen der Saarfrage habe zur Folge, daß ein we⸗ La Coruna(Noroſpanlen) in der ſche Hochſeeſchlepper„Zuiderzee“, der den beſchädigten ſapaniſchen Dampfer„Viktorie Maru“ zu Hilfe kommen wollte, 5100 1 ſchwerſter Seenot. Die beiden dort dſenſt der Beſatzung wurden mehr oder wenige, ſchwer verleßt. 0. — Hochwasser in Mittelintalſen 0 nd zahlre ſchwemmt und zahlreiche Wohnhäuſer unte Kähnen gerettet werden mußten. Die japaniſche Landes verteidigung. Das japaniſche Kabinett beſchloß die Ein⸗ ſetzung eines Ausſchuſſes zur Förderung der Ausbeutung der natürlichen Hilfsquellen auf Formoſa, Korea, in der Mandſchurei und auf. den Südſeeinſeln, die Japan als Mandatsge⸗ biete unterſtehen, und die Einrichtung eines Flugverkehrs zwiſchen Japan und den Man⸗ datsinſeln in, der Südſee. ö Ein Nundfunkzwiſchenfall Verletztes Nationalgefühl. 5 5 Varſchau, 15. Dezember. Der Warſchauer Rundfunkſender unter— brach demonſtrativ eine Uebertragung des Pariſer Senders die für Polen und Spa⸗ nien beſtimmt war, da der Pariſer Anſager das Programm franzöſiſch, engliſch und ſpa⸗ niſch, aber nicht polniſch ankündigte. Das zalbamtliche polniſche Blatt„Gazeta Polſka“ nennt das Verhalten der franzöſi⸗ durch die neuen Geietze Politiſche, wirtſchaftliche und kulturelle Geſetzesmaßnahmen f gerechtes Handeln chen Sendegeſellſchaft taktlos. Auch andere Blätter ſind ſehr empört. war bisher nur unbefugtes Tragen ſtrafbar. Nunmehr iſt aber auch ſchon der unbefugte Beſitz ſtrafbar. Die Vorſchriften gelten ſinn⸗ gemäß auch für den Reichsluftſchutz und den Deutſchen Luftſportverband, den Freiwilli⸗ 11 Arbeitsdienſt und die Techniſche Not⸗ hilfe. In der Begründung des Geſetzes über die Aufrechterhaltung von Ordnung und Disziplin im Jreiwilligen Arbeitsdienſt heißt es: Der Freiwillige Arbeitsdienſt, dem heute beinahe eine Viertelmillion jun⸗ ger Männer laufend angehören, verlangt von der Gefolgſchaft unbedingten Gehorſam vor den Führern, von den Führern ſtrenges gegenüber der Gefolg; ſchaft und von allen Angehörigen des Ar⸗ beitsdienſtes tadelfreien Lebenswandel. Der Eintritt in den Arbeitsdienſt iſt freiwillig. Wer ſich aber einmal verpflichtet, eine be⸗ ſtimmte Zeit Volk und Staat mit dem Spa⸗ ten zu dienen, muß ſich in die Ordnung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes voll einpaſſen und darf auch nicht den Dienſt unbefugt vorzeitig verlaſſen. Das Geſetz zur Aenderung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels ſieht im weſentlichen vor, daß die bisher im Geſetz vorgeſehene Befriſtung der Sperre für die Errichtung neuer Einzelhandelsver⸗ kaufsſtellen bis zum 1. Januar 1935 weg⸗ fällt. die Sperre dauert alſo unbe⸗ friſtet an. Wie dazu in der Begründung ausgeführt wird, kann auf eine weitere Verlängerung der Sperre nicht verzichtet werden. Einmal macht es die in den verſchiedenſten Teilen des Einzelhandels beſtehende Ueberſetzung auch weiterhin nötig, die Errichtung neuer Verkaufsſtellen einzuſchranken. Vor allem aber ſoll weiterhin die Errichtungsſperre houand! tuenden Offiziere ertranken. Sieben Mann“ 1 Rom, 12. Dez Infolge der anhaltenden 5 e fielen ſe in der Propinz Toscane i ahlreiche Flüſſe über die Ufer getreten Tauſende Hektar bebauten Feldes ſind über Waſſer geſetzt, ſodaß deren Bewohner mi 9 Jachkunde 5055 Ge Juverläſſigkeit 0 bei der Errichtung neuer Verkaufsſtell d ange e negee 10 . 0% Einzelbandels⸗ Die Begründung bebt hervor, da In. der Erlaß eines allgemeinen Einzelhandelsge. es, das eine endgültige Ordnung dar. ſtellt, erſt herangegangen werden kann wenn im Rahmen der bisherigen Regelung noch weitere Erfahrungen gewonnen ſind 5 Des weiteren wird das Verbot der Errich. kung neuer Verkaufsſtellen auch auf die Uebernahme beſtehender Verkaufsſtel. len gusgedehnt. Mit dieſer Neuerung ſoll verhindert werden, daß Perſonen, die die erforderliche Sachkunde und die berſönliche Zuperläſſigkeit nicht beſitzen, auf dem Um, wege über die käufliche Uebernahme einer bereits beſtehenden Verkaufsſtelle noch einen Zugang zum Einzelhandel finden. Die Genehmigungspflicht für Erweite⸗ rungen iſt durch das neue Geſetz auf Fälle beſchränkt, in denen die Erweiterung 23 Quadratmeter überſteigt. Schließlich wird in dem neuen Geſetz u. a die Möglichkeit geſchaffen, die bisher aus⸗ ſchließlich den oberſten Landesbehörden zu⸗ ſtehende Ermächtigung zur Schließung von Erfriſchungs räumen in Wa⸗ renhäuſern und ähnlichen Betrieben auch den nachgeordneten Behörden zu über⸗ tragen. Die vom Reichskabinett beſchloſſene g Aenderung des Lichtſpielgeſetzes ſieht u.a. vor, daß der Paragraph 2 folgende Neufaſſung erhält:„Erachtet der Reichs, filmdramaturg den ihm vorgelegten Ent⸗ wurf oder das Drehbuch für fördernswert, ſo kann er auf Antrag der Firma dieſe be der Herſtellung des Manuſkripts und des Films beraten und unterſtützen. Die Firma iſt alsdann gehalten, ſeinen Weiſungen Folge zu leiſten.“. Lextzte Nathrichten Schweres Autobusunglac Die geſchloſſene Schranke überfahren. Verden a. d. Aller, 15. Dezember. Am Ireitag abend gegen 17 Uhr ereig. nete ſich zwiſchen Langwedel und Kirchlin. teln unweit Verden an der Aller ein ſchwe⸗ res Autobusunglück, bei dem 13 Perfoner ums Leben kamen. Ein Autobus mit Anhänger, der eine plattdeutſche Theatergeſellſchaft aus Stade nach Verden an der Aller bringen wollte, überfuhr bei nebligem Wetter am Block 610 die geſchloſſene Eiſenbahnſchranke. Im glei⸗ chen Augenblick wurde der Autobus von einem Schnellzug erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Autobus wurde vollkommen zertrümmert. Von den 20 Inſaſſen waren 13 ſofort tot. Vier wur⸗ den ſchwer verletzt, während drei, die auf der letzten Bank des Autobuſſes geſeſſen hat ten, mit leichten Verletzungen davonkamen. Der Zug konnte auf kurze Strecke zum Hal; ten gebracht werden. Die Inſaſſen des Zu⸗ ges, unter denen ſich auch ein Arzt befand, leiſteten ſofort die erſte Hilfe. Nach kurzer Zeit trafen a Feuerwehren und ſonſtige Sanitäts⸗ kolonnen b umliegender Ortſchaften mit gleich darauf ein Hilfszug der Reichsbahn. Der Oberſtaatsanwalt aus Verden begab ſich ebenfalls unverzüglich an die Unglücks ſtätte, um die erſten Vernehmungen, durch, zuführen. Aus den verſchiedenen Zeugen ausſagen ergibt ſich einwandfrei. daß die Schranke bereits fünf Minuten vor Paſſie⸗ ten des Zuges ordnungsmäßig ge⸗ ſchloſſen war. die geſchloſſene Schranke wurde von, dem Autobus mittendurchbro⸗ hen. Die Zugführung und das Blockperſo⸗ gal trifft keinerlei Schuld Nachdem alle Toten und Verletzten geborgen waren, konnte der Zug mit großer Verſpätung ſeine Aerzten ein, als notwendige geſetzliche Grundlage für die rr Fahrt fortſetzen. Karl Way und das Sparkaſſenbuch Es war einmal ein Mann, der plagte ſi 5 f 5 ſich von früh bis ſpäl in die Nacht hinein und ſchloß die Sonne aus fe aus. Das Licht, das ſein Daſein erhellte, kam von der Hoffnung auf ein unabhängiges, ein„freies“ Leben ohne Rückſichten und Ver⸗ antwortungen, wenn ſich einmal ſein Sparguthaben zu einer 90 ſchönen fünfſtelligen Ziſſer aufgehäuft haben würde/ Und ſo n ſchloß er Leben und Freunde, Miterleben und Miifreude aus ſeinem Leben aus, bis er verknöcherle. Die Markſteine ſeines Lebens⸗ ablaufes waren die Tage, an denen er wieder einmal neue 30 e,; W . S — 8 8* 7 Mark ſeinem Konto gutgeschrieben fand. Das war der Maßſlab 1 0 1 eines 5 5 er hütete ſein Kaſſenbuch ängſtiich— hinter alten, längſf geſeſenen Büchern ee 1 8 zu kaufen war Luxus, alte liebgewordene wieder zu leſen, war Zeſtvergeudung und Arbeits, 7 5 12005 88 0 1555 195 710 15 100 27 Früchten ſeines ſelbſiſüchtigen Fleißes, die 8 nde abgeſpart hatte ſe er nun eines Abends im frühen D ſich ausgerechnet hatte, welche Summe er ſeinem Kapital am J l e gerechne 0 a de zuführen könne, und wi ö haflig hinler die alten OSchmölker griff, um ſchnell den Gewinn 0 5 5 13 ö f N 5 es Jahres auszurechnen, da riß er mit ſeinem Sparkaſſenbuch zugleſch einen alten, zerleſenen Band heraus, gesch 40 a a„„und auf der aufge 1 5 0 belm Nieder beugen entziffern:„Hadſchi Halef Omar Ben 83060 Abul de Sen. awud al Goſſarah.“ Da ſtand auf einm„Did Spbatlerhand“, der Held ſeiner gländi⸗en Jugend, und galoppierte auf dem Hengſt„Ryl“ ſeln Sporkaſſenbuch über den Haufen.„Wi letou ſchm Wee und der„nie fehlende Bärentöler“ ſchoß den Panger lehrt ka ige . tümmern/ Dle Wintermorgenſonne ſand hn am Schreib ilſch, umgeben von„Hatten und Orangen“, N OSilberſee“ und dem„Letzten der Mohſkaner“, eſſrig und nachdenklich bel der Kuſſteltung 1950 5 a n bieſem Tage vergaß die Ahr im Sparkaſſengebäude halbzehn zu ſchlagen und blieb ade 1 u krug er laͤcheind ein hübsches Sümmchen heraus— er, der Jahre hindurch trocken nd verbittert Sülberſtückhe und Papierſcheine ins Haus gebracht halte/ And als die Weinachtsglochen läuteten, da ſaß er unter ſeinem Tannenbäumchen, das Sparbuch in der Hand, und freute ſich wie noch ne ſeit ſeinen Jugendſagen— freut 1 ö große Coch in ſeiner Kaſſe. Er ache 2 W n N 0, 8 7 die 1 Klelterweſe gefiele, an jung aus zuſe an Mariha mit den Hängezöpfen, ob ſeine Couſine Erna, die Wert barauf le wohl Seife und Hautcreme zu ſchätze 1 e. gewählt), an Ohm Paul und ſein Gef 0 N 15 ig für hren Top aus. 4 wenn er gerade ihn als Sp 25 die langerſehnſe Ahr, J N . ehen, ob ſie Kleinſchreibmaſchine, der Zigarelten und der Weihnachtsgans erkenner de, und peter, ja der Peter, der liegt wohl ſetzt längſi 1 7 e Kerzenſchein und lieſt von Chlngachgook, den Notröcken und den glücklichen Weiten der ewigen Jagdgeſiſde/ So kam das Glück zu unſerm Freun d: Miterleben und Mitfreuen, well mon enderen Freude geben darf XR X* Zum ketzten Male verſammelt ſich vor dem Feſte der Freundeskreis des Gutshauſes. In wenigen Tagen wird jeder einzelne den Weihnachtsabend in der eigenen Familie und Heimat verbringen. Natürlich ſpricht man vom nahe bevorſtehenden Feſt, vom Weihnachtsurlaub und den damit zufammenhängenden Reiſen, bis auf einmal einer entdeckt, daß jeder der Anweſenden einem anderen Stamme des Deutſchtums angehört. Man lacht darüber. Dann geht das Gespräch über den Zwiſchenfall hinweg und ſchließt ſich von neuem zur vorfeſtlichen Erwartungsfreude, als die Haus⸗ frau endlich die prächtige Tanne zeigt, die ſie ſelbſt ſich für den heiligen Abend ausgeſucht hat. Woher kam der Chriſtbaum? „Man erzählt ſich bei uns in Sachſen,“ bricht Otto das entſtandene Schweigen,„daß nach der Schlacht von Lützen ein verwundeter ſchwediſcher Offizier zum Dank für die ihm erwieſene Pflege den Lindenauern bei Leipzig einen weih⸗ nachtlich geſchmückten Chriſtbaum in die Dorfkirche geſtellt habe. Das war 1632, im Dreißigjährigen Kriege, und zu⸗ gleich der erſte im Kerzenlichterglanz erſtrahlende Weih⸗ nachtsbaum in Deutſchland——“ Eine ſchwediſche Sitte alſo?“ verwunderte ſich die „Aus Straßburg exi— Gutsherrin. „Oho!“ warf Fritz dazwiſchen. tieren Aufzeichnungen, die ſchon 1605 den Kerzenglanz der Weihnachtsbäume ſchildern. Von einer ſchwediſchen Sitte iſt alſo keine Rede! Allerdings war früher der lichter⸗ beſteckte Chriſtbaum nicht überall bekannt und brauchte ſo⸗ gar ziemlich lange, um in den deutſchen Landen die her⸗ kömmlichen Adventskronen und Weihnachtspyramiden zu verdrängen. Noch Goethe ſchildert ihn in ſeinen Jugend⸗ erinnerungen als Neuigkeit, und Schiller droht ſeiner Char⸗ ſotte, den Weihnachtsabend anderswo zu verbringen, wenn ſie ſich nicht entſchließen könne, einen jener neuartigen. ker⸗ zenüberſtrahlten Chriſtbäume vorzubereiten, die damals eben Mode wurden. Erſt die Fürſtenheiraten deutſcher Prinzeſſinnen brachten um 1840 herum den Weihnachtsbaum. ſo wie wir ihn heute kennen, nach London und Paris. Vor zwei Generationen noch galt der weihnachtliche Kerzen⸗ ſchimmer im Völkergemiſch des damaligen Oeſterreich ſogar als ein Kennzeichen des Deutſchtums! Der Weihnachtsbaum iſt nicht alt. Daß er ſich aber in ſo kurzer Zeit die ganze chriſtliche Welt erobern konnte, ſpricht für die alles über⸗ wältigende Wirkung, die er ſo weihevoll ausſtrahlt!“ „Und ich habe allweil geglaubt, wir haben den Baum noch von den alten Germanen her“, ließ ſich Sepp Hinter⸗ ſtoiſſer vernehmen. Das iſt aber eine Enttäuſchung!“ „Nur teilweiſe“, tröſtete Fritz.„Einſt begannen mit der Winterſonnenwende des 24. Dezember die zwölf heiligen Nächte Wotans. In dieſen germaniſchen Feſttagen ging es hoch her. Die Feſthallen waren nicht nur mit Tannenreiſig ge⸗ ſchmückt, ſelbſt ganze Tannenbäume fanden darin Auf⸗ ſtelung. Auch rechnete man damals die Zeit nach Nächten, und es fügte ſich von ſelbſt, daß ſchließlich aus dem mittel⸗ hochdeutſchen„wihen nahten“ der Winterſonnenwende der zuſammengezogene Begriff heilige oder geweihte Nacht für die Weihnacht unſeres 24. Dezembers wurde— „Halt!“ warf Hein von der Waterkant dazwiſchen, „Jetzt haben Sie aber einen Bock geſchoſſen! Weihnacht kommt von Wein her, Weinnacht!“. i „Das möchte Ihnen ſo paſſen“, wehrte Fritz lächelnd ab. „Als wenn man nicht wüßte, daß ihr Norddeutſchen„Voll⸗ buks⸗Abend“ für den heiligen Abend ſagt, Voller⸗Bauch⸗ Abend, an dem die Kinder ſingen: O wenn doch erſt de Abend keem, Da man Sällen ſnitt und Süllen itt— Schlemmereien, von denen Fritz Reuter in ſeiner„Strom⸗ tip“ ſchon erzählt, und die auf das 16. Jahrhundert zurück⸗ gehen. Damals artete die Vorliebe für üppige Feſtgelage schließlich in derartige Völlereien aus, daß der Wein aus der Weihnacht die— Weinnacht machte! Daß es zu Feſtzeiten hoch hergehen ſoll. iſt ſchon richtig. Die Tſchechen in Böhmen zum Beiſpiel benannten ſchon im 14. Jahrhundert ihr Weih⸗ nachten mit einem Wort. das, überſetzt,„Freigebiger Abend bedeutet, und nennen das Weihnachtsfeſt heute noch ſo!“ In dieſem Augenblicke trat ein ve päteter Gaſt herein und überreichte geheimnisvoll lächelnd ein Paket.„Eine Weihnachtskrippe für die Kinder!“ ſagte er dazu und fühlte 55 anſcheinend veranlaßt, den Sinn ſeiner Gabe näher zu erklären.„Im frühen Mittelalter wollten die frommen Mönche ihrer Herde. Darſtellungen das Wort verſtündlicher machen. ieſem frommen 6 verdanken wir die Entſtehung der Wei nachtskrippen. Jetzt iſt dieſer leider viel wieder verſchwunden. Nur Ein Lied geht durch die Welt „Ja“, beſtätigte der Gutsherr.„Dinge entſtehen und vergehen wieder Aber das Weihnachtslied wird ewig ſein, Ein Weihnachten ohne das weihevolle.„Stille Nacht, heilige Nacht“ iſt einfach unmöglich!“ „Ich weiß, wie das Lied entſtand“, ließ ſich der Kantor vernehmen.„An einem Weihnachtsmorgen dichtete einſt der Pfarrer eines verſchneiten Gebirgsdorfes der Salzburger Alpen, Joſef Mohr, das„Stille Nacht“ und eilte, beſchwingt von ſeinen Verſen, trotz Schneeſturm und klirrendem Froſt über die verſchneiten Berge in das Nachbardorf, deſſen Kantor, der Lehrer Franz Gruber, ſchon öfters die Muſik zu des Pfarrers Kirchendichtungen gemacht hatte. Und am glei⸗ chen Weihnachtstage noch fand Gruber jene in Weihnachts- andacht ſchwingende Melodie, die wir alle ſo gut kennen! Morgens gedichtet, mittags vertont, erſcholl das heilige Lied bereits am ſelben Abend zur nächtlichen Chriſtmette der Dorfkirche— und blieh dann viele Jahre hindurch das Ge— heimnis einer kleinen Gemeinde. Längſt waren die beiden Schöpfer des Meiſterwerkes tot und begraben, jedoch ihr herrliches Lied lebte, wenn auch in tiefſter Verborgenheit, weiter, bis es endlich die Fügung der Vorſehung mit ſich brachte, daß ein Deutſcher aus dem Reiche in den weltent⸗ legenen Gebirgswinkel verſchlagen wurde und das ſeltſame Weihnachtslied zu hören bekam. Er griff es auf, nahm es mit ſich und ließ es fliegen. So wie ein ſtrahlender Stern aufgeht, ſo ſtieg das Lied zum Himmel und ergoß ſich in die Herzen aller Menſchen, die ſich demütig der Macht from⸗ mer Töne beugen. Es ward das Weihnachtslied der Deut⸗ ſchen und erklingt heute in aller Welt.“ „Ja, wir haben gewaltige Weihnachtslieder“, ergänzte Fritz dieſe Ausführungen. „Auch Martin Luther trug weſentlich dazu bei. Sein ſtarker Glaube brach ſich Bahn, wenn er auch vielfach vergeb⸗ lich gegen den tief eingewurzel⸗ ten Aberglauben ankämpfte.“ And ein wenig Aberglaube „Bei uns daheim war's nicht ſo einfach“, verkündete ein Herr aus Oberſteiermark. „Da glauben ſie ſteif und feſt daran, daß diejenigen, die es zuwege bringen, in der Weih⸗ nachts⸗Mitternacht eine Bahre dreimal um die Kirche zu tragen, vom Höllenfürſten reich gemacht werden. Satan ſitzt aber mit Tonnengewicht und unſichtbar den Menſchen auf dieſer Bahre und weicht nur, wenn mit Barbarazweigen auf ihn eingeſchlagen wird. Mißlingt den waghalſigen Männern der Umgang, ſo zerreißt ſie der Teufel, und Leben und Seligkeit ſind ver⸗ wirkt!“ „Da, ſchau her“, rief der Bayer mit leuchtenden Augen, „die Barbarazweige: Mit de⸗ nen iſt's nämlich ſo: Am 4. Dezember, genau auf den Tag, wenn die heilige Barbara ihren Feiertag hat, da ſtecken ſie Zweige vom Apfel⸗ und Kirſchbaum in feuchten Sand und ſtellen den Kram in die warme Stube. Zu Weih⸗ nachten blüht er dann!“ „Eine fromme Legende er⸗ zählt, der Dornenſtrauch hätte eigens deshalb Blüten bekom⸗ men, weil er unſchuldig daran iſt, zur Dornenkrone verwen⸗ det worden zu ſeln. Wenn nun zum Weihnachtstage ſchöne Brau dem aur e wird die Tradition noch hochgehalten!“ Schlehdornzweige blühen, ſo bringen ſie Glück und Segen ins Haus!“—„Botticelli malte Olivenzweige um das heilige Motiv, obwohl ſonſt in Italien die Orangenzweige der Weihnachtsſchmuck ſind, gerade o wie in Griechenland die Zweige der Feigenbäume. Die Länder richten ſich eben nach ihrem Klima, und in den deut⸗ ſchen Sprachinſeln Ungarns trägt man oft einen ganzen, vollerblühten, mit Goldſternen gekrönten und mit flatternden Bändern geſchmückten Wachholderſtrauch feierlich durch das Dorf, um den Weihnachtstag glückbringend einzuleiten. Und in Südtirol düngen ſie ſogar die im Freien ſtehenden Kirſch⸗ bäume mit Kalk, damit ſie am Weihnachtstage blühen!“ „Das iſt hübſch“, lächelte die Hausfrau,„und wenn Sie das Weihnachtsfeſt in Ihrer Heimat verleben, dann wird Ihnen das Feſt erſt durch die ſchönen Bräuche recht zu Herzen gehen. Aber noch etwas anderes“, meinte ſie lächelnd,„Liebe und Stimmung gehen bekanntlich auch durch den Magen. Und da wünſche ich doch, daß jeden am Weih⸗ nachtstage die appetitlichen Bäckereien anlachen, die nur in ſeiner Heimat zu finden ſind: Den Sachſen ſein Chriſtſtol⸗ len, den Sudetendeutſchen die mit Pflaumenmus gefüllten „Wuchteln“, der Brandenburger wünſcht ſich wohl ſeine Mohnpielen, der Bayer ſein Klötzenbrot, der Weſtfale— richtig— auf ihn warten Spekulatien und auf unſeren Freund von der Waſſerkante die leckeren, aus Pfefferkuchen⸗ teig gebackenen Puntjes. Nur Mutter kann das alles ſo rich⸗ tig heimatlich ſchmeckend backen, aber ohne dieſe Näſchereien begeiſtern ſelbſt die ſchönen Weihnachtsbräuche nur halb.“ O. von Hainſpasdß,. Hleimliche Arbeiten In allen Ecken wird gebesteſt- Freude bereiten! Das iſt der Sinn des Weihnachts⸗ ſeſtes. Darum ſchenken wir, beglücken unſere Lieben mit Gaben jeglicher Art. Da ſitzt der Kleine ſtill in einer Ecke und baſtelt an einer Hausapotheke. Aus einer alten Margarinekiſte ſtellt er das Wunderwerk her, hämmert und ſägt, leimt und feilt, daß es nur ſo eine Luſt iſt. Er hat viel zu ſchaffen, der kleine Bengel. Mit der Hausapotheke allein iſt's nicht getan. Vater muß unbedingt einen Tabakspfeifenſtänder haben. Und da iſt Pummelchen, das kleine Neſthäkchen, kaum vier Jahre alt. Das muß natürlich auch etwas vom großer. Bruder bekommen. Ein Puppenbett natürlich, dunkelblau geſtrichen, mit bunten Blumen drauf. Die große Schweſter joll Betten und Bettbezüge liefern. Sie ſoll es beſtimmt nicht umſonſt machen. Fur ſie hat er ſich etwas ganz Be— ſonderes ausgedacht. Ein Nähkäſtchen mit allen Schikanen, das Mutter mit Nadeln, Knöpfen, Haken, Oeſen, Zwirn und ſeidenen Stickdocken füllen muß. Das Gefühl, andere zu erfreuen, be⸗ herrſcht ihn ſchon jetzt. Behutſam trägt er ſeine Sachen ins ſichere Verſteck, damit kein unberufenes Auge Zeuge ſei— ner Heimlichkei— ten wird. Ein ſeltſames Leben und Trei— Mutti lächelt. wenn ſie daran denkt, welchen Jubel das Knuſ⸗ perhäuschen er- wecken wird. ben herrſcht jetzt in den Wohnungen. Einer ſtrahlt den anderen glückver⸗ heißend an, ohne ein Ster⸗ benswörtchen über die Dinge, die ihn mit ganzer Seele beſchäftigen, über die Lippen zu bringen. Da iſt die große Schweſter. Lyzeumsſchülerin. Sie hat es gut, kann ihre heim⸗ lichen Arbeiten im Hand— arbeitsunterricht fertig⸗ nnachen. Für die Mutter einen weichen, wolligen Kaffeewärmer, für Vater eine Strickweſte, für den Bruder ein Paar warme Handſchuhe und für Pum⸗ melchen duftig zarte Pup⸗ penwäſche. Und was macht Pummelchen? Pummel⸗— chen lernt ein kleines Weihnachtsgedicht, das ihr die Mutter einprägt, und betet, daß der Weihnachts- mann nur recht, recht viel bringen möchte. Fleiß beherrſcht die Wohnungen der Menſchen. g Die Hausfrau findet überhaupt keine Zeit mehr zum Ver⸗ ſchnaufen. Erſt am Abend, wenn alles ſchläft, kommt ſie zu ſich ſelbſt, findet Zeit, ſich den Weihnachtsgeſchenken zu widmen. Es iſt ein umfangreiches Programm, das ſie ſich geſtellt hat. Vater muß unbedingt einen weichen, warmen Schal haben, die große Tochter ein neues Kleid und der Junge Handſchuhe, Mütze und Halstuch. Und Pummelchen? Pummelchen bekommt ein molliges Tier. Einen Hund aus Stoffreſten und Lumpen mit funkelnden Glupſchaugen. Abend für Abend rattert die Nähmaſchine, klappern die Strick- und Häkelnadeln, ſchaffen die fleißigen Hände, bis ſpät nach Mitternacht die müden Augen zufallen. Ob die Weihnachtsarbeiten fertig werden? Vater hat ſich ſehr viel vorgenommen. Nach Feierabend ſitzt er in der Küche und zerſchneidet mit der Säge ein Brett in viele kleine Leiſten. Dann holt er Zirkel und Lineal herbei, mißt und berechnet, daß es nur ſo eine Art hat. Der Junge ſoll ein Kaſperletheater haben, ſchön groß. daß man darin ſitzen und gut ſpielen kann. Er hat alle Hände voll zu tun. Denn die Aelteſte wünſcht ſich ſeit Jahren ſchon ein Bücherſpind. Er kann ſie nicht länger warten laſſen. Pummelchen be— kommt einen kleinen Zoologiſchen Garten, Kamele, Affen, Elefanten und Haſen, Seelöwen und Pinguine, aus Laub— ſägeholz gebaſtelt und mit bunter Farbe bemalt. eſclienlbe, DIE IHN ERKFREUEN Im Gegenſatz zu den meiſten Frauen gibt es ſelten Männer, die von ihren Wünſchen reden, ſchon gar nicht, wenn man es unternehmen ſollte, ſie zu fragen. Sie wün— ſchen ſich meiſtens—„gar nichts“, weil ſie viel weniger darüber nachdenken, was ſie brauchen und was ihnen Freude machen könnte. Es iſt der Punkt, wo ſie am ſchweig— ſamſten werden. Auf eine Antwort zu drängen, macht ſie noch hilfloſer. Die Unwilligen finden das alles überflüſſig, und aus dem unintereſſierten Gebrumm entnimmt man, daß ſie „auf große Geſchenke gar keinen Wert legen“. Aber ſo ſchnell gibt es eine Frau nicht auf. Mit der Geduld, die ſie eigenſinnigen Kindern gegenüber anwendet, verfolgt ſie hartnäckig ihr Ziel. Wenn es dann gelungen iſt, ſie dazu zu bringen, ſich irgendwie zu äußern, dann offenbart ſich uns die Bitte um etwas ganz Unerwartetes. Es gibt näm⸗ lich Männer, die in dieſem Fall auf eine für uns vollkom⸗ men nichtige Kleinigkeit verfallen, eine Geldbörſe mit einem ganz beſtimmten Verſchluß, einen kleinen Gegenſtand zu undenkbaren Zwecken. Alſo etwas ganz Alltägliches, was ſie vielleicht einmal beſeſſen haben oder in nicht mehr beſter Verfaſſung noch beſitzen und nicht gern miſſen möchten. Wehe der Frau, die dieſe Kleinigkeit nur ſo nebenbei ohne viel Aufmerkſamkeit erſteht. Dieſe Enttäuſchung auf beiden Seiten ſollte auf jeden Fall vermieden werden. Man mache ſich doch die Mühe und ihm die Freude, die manchmal größer ſein kann als die große Ueberraſchung, über die man ſtundenlang gegrübelt hat und noch länger danach herumgelaufen iſt. Wenn man es aber nicht mit dieſen Beſonderheiten aufnehmen möchte, dann helfen wir gerne, mit unſeren Vorſchlägen das große Preisrätſel zu löſen. den immer beſſer von zarter Hand ausgeſucht als vom Ver⸗ braucher ſelbſt wahllos und in aller Eile gekauft. Selbſt die Gegenſtände des täglichen Gebrauchs erweiſen ſich dankbarer nach überlegter, liebevoller Auswahl. Hausſchuhe in be⸗ quemer„Slipper“-Form ſollen den Beſitzer ebenſo erfreuen wie bunte Leinen-Taſchentücher. Tabaksbeutel oder ⸗doſen. Pfeifen und Zigarettenſpitzen in ſeltener Ausführung ind die beim Raucher ſtets beliebten Geſchenke. Ein guter Tip zum Selbermachen ſind immer Kiſſen, aber ſchöne, ruhige Kiſſen, vielleicht aus ſchwarzem, geſtepptem Chintz, Rohſeide oder Duvetine in Ledertönen. Der kleine Tiſch in der Zimmerecke des Sohnes braucht zur Abwechflung eine Decke aus Leinen in zwei bis drei Schattierungen mit eingeſetzten Quadraten. Bücher und Nachſchlagewerke beglücken ſehr, erde Zeus fren Dinge, die jedem Mann gefallen, wer⸗ manchmal tut es aber auch ein Abonnement für eine Biblio— thek in Form eines Geſchenkſchecks. Man ſollte den Frauen nicht immer vorwerfen, daß ſie nur ſolche Sachen gern verſchenken, die ſie ſich ſelbſt wün⸗ ſchen. Es iſt auch nicht ſehr liebenswürdig, eine Hausfrau daran zu erinnern, ſie genieße die Behaglichkeit des Scheins der neuen Lampe ebenſo wie den Anblick einer neuen Schale oder des praktiſchen Rauchtiſches. Um dieſen Neckereien zu entgehen, denkt ſie beizeiten an die Anfertigung einer ganz perſönlichen Handarbeit. Auch iſt es einer Frau ſehr wichtig, daß der Mann, der zu ihr ge— hört, tadellos angezogen iſt, und ſein gutes Aus⸗ ſehen kommt manchmal ſogar gleich nach dem J nneuen Hut. Fleiß und % Ausdauer laſſen ſchöne Sachen gelingen, die mit ſo viel Intereſſe gear- beitet werden, daß ſie nachher ſogar getragen werden. Ein gediegener Hausanzug wird ſicher gern getragen und ge— lobt werden. Auch der % handgeſtrickte Schal oder i die ſelbſtgenähte Kra⸗ E watte mit modernen, geometriſchen Muſtern können es mit koſtſpieli⸗ gen Geſchenken aus Spezialgeſchäften aufnehmen. Für den warmen Pullover in Fiſchgrätenmuſter braucht man eine verhältnismäßig geringe Arbeitszeit, weil die Wolle dazu ſehr dick 10 und ſich ſchnell verarbeitet. Handgenähte Hand⸗ ſchuhe und bunt karierte Skihemden ſind die große Sehn⸗ ſucht der Verwöhnteſten. Man ſieht, es iſt gar nicht ſo ſchwer. Etwas Diplomatie beim Erforſchen der Wünſche und guter Geſchmack beim Ausführen bringen jeden auf den richtigen Weg. die zu erfüllen ſind, bringen den Eltern manchmal mehr Zufriedenheit als die erſte Glückſeligkeit der kleinen Quäl⸗ geiſter. Endlich ſteht der Baukaſten aller Jungenträume auf dem Gabentiſch, und in der Puppenküct waltet bereits die kleine, zukünftige Hausfrau. eider verſinken alle dieſe eber hat Wünſche und wieder Wünſche, und man möchte doch am Weihnachtsfeſt möglichſt alle erfüllen. Man⸗ ches wird ja Wunſch bleiben— für das nächſte Jahr oder auch für das übernächſte— bis es wieder vergeſſen iſt. Denn das iſt an den verſchwiegenen Weihnachtsarbeiten das komiſche, daß ſie alle„in letzter Minute“ angefangen wer⸗ den. Die Zeit iſt alſo immer knapp. Früher anzufangen. ſcheint nicht möglich zu ſein. Und was bekommt die Gattin? Er nimmt neue Leiſten zur Hand, rechnet und— ſchneidet daraus einen Bilderrahmen. Ob die vielen, vielen Weihnachts⸗ arbeiten fertig werden? Manch⸗ mal, manchmal auch nicht. Welh⸗ nachtsgeſchenke ſollen Ueberraſchun⸗ gen ſein. Es hat daher etwas für ſich, heimlich zu Werke zu gehen. Wird man nicht fertig, dann iſt es nur halb ſo ſchlimm, weil nichts ver⸗ ſprochen wurde. Redet man aber dicke Töne, fragt nach dieſem und jenem Wunſch und—— dann iſt man obendrein noch der Blamierte. Links: Ob ich das wohl wieder zu⸗ ſammen bekomme?— Kechts: Den alten Stall wird der Vater beſtimmt wieder„auf neu“ kriegen! Millionen Menſchen rühren in dieſen Wochen die fleißigen Hände, bauen und baſteln, ſticken und ſchnei⸗ dern, zeichnen und weben, je nach Talent und Eingabe. Ob⸗ wohl Feſtſtimmung die Adventszeit erfüllt, gehören nicht nur die Wochen- ſondern auch die Sonntage jetzt mehr denn je der Arbeit. i E. Wẽ̃ Herrlichkeiten nach dem erſten Jubel ins Bedeutunggloſe. Tanks und Kegelbahn. Teeſervice im kleinſten Format und Puppengrammophon erleiden oft das Schickſal alles Ver- gänglichen, wenn das Intereſſe erſt einmal erlahmt iſt. Eltern, die ſich dadurch trotz op⸗ fervoller Ausga— ben ſchlecht be— lohnt fühlen, werden auch an— dere Mittel fin— den, um ihre Sprößlinge auf weniger koſtſpie⸗ lige Weiſe zu er⸗ freuen. Die felbſtge— baſtelten Spiel⸗ ſachen für den Sohn machen dem Papa ſchon bei dem Zuſammenſtellen eine kleine Weihnachtsfreude für ſich. l Die Anfertigung der Indianer⸗ Ausrüſtung iſt allerdings ohne die Schneiderkünſte der Mutter nicht vollſtändig. Die lange, geſchweifte Hoſe mit farbigen Franſen, das bunte Dreiecktuch und der kühne Kopf⸗ putz ergänzen die kriegeriſchen Zubehörteile. Gemeinſame Freuden werden in der gemütlichen Kinderecke geteilt. Eine farbenfrohe Decke für den großen Spieltiſch mit paſſenden Kiſſen für Sitz und Lehne iſt ganz einfach mit dekorativ aus gefranſter Kante gearbeitet. 1 Die Auswahl, kleine Mädchen mit ſelbſtgearbeiteten Geſchenken zu ausdauerndem Spiel anzuregen, iſt wirklich ſehr groß. Größeren Mädchen wird man ſchon eine Puppen⸗ nähmaſchine anvertrauen können, um kleine Deckchen mit Muſtern zum Ausſticken darauf anzufertigen. Die Aus⸗ ſtattung der Puppenbabys, angefangen bei den Windeln, bis zu den niedlichen Jäckchen, Mäntelchen und Steppdecken liegt in den Händen der Mutter, die aus unſcheinbaren Reſten das Schönſte zu zaubern verſteht. Puppenkleider mit rich⸗ tigen Gürteln und Krägelchen für den Puppenkleiderſchrank werden zu ſtändigerer Beſchäftigung mit der Lieblingspuppe anhalten. Der Spielteppich aus bunten Flicken und Reſten und der mit Pelz überzogene alte Stoffhund ſind Meiſter⸗ werke und Zeugen mütterlichen Schaffens zugleich. Noth ein ſthönes Kuthenrezeyt Haſelnußkuchen./ Pfund Mehl, ½ Pfund Haſelnüſſe, 200 Gramm Zucker,/ Liter Milch, 2 Eier, 1 gelbe Rübe, 1 Backpulver. Die Haſelnüſſe und die gelbe Rübe werden durch die Maſchine gedreht und mit dem Mehl und den übrigen Zutaten gut verarbeitet. Eine gut eingefettete Ku⸗ chenform wird mit dem Teig gefüllt und dann bei mittlerer Hitze gebacken. 2 * Qo man von Otfried von Henctein Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. In Vicente Lopez, einem Vorort der argentiniſchen Hauptſtadt Buenos Aires, ſaß ſeit Monaten Jack Dawſon in einem kleinen Laboratorium. Er war während zweier Jahre, ſeitdem er ſeine Stelle bei Thomas Eric voreilig aufgegeben hatte, um eine ſolche als Ingenieur der argen— 2 009550 Rundfunkgeſellſchaft zu übernehmen, in Buenos res. Jack Dawſon war ein junger, auffallend hübſcher und außergewöhnlich intelligenter Mann, aber ein verträumter Phantaſt. Die gemeinſame Arbeit an der Erforſchung der Fading— ſtörungen brachte es mit ſich, daß Maud Yowa und Jack oft bis ſpät in die Nacht allein in einem der Radio— verſuchsräume der Fabrik arbeiteten. Sie hatten den Auf— trag erhalten, Studien über die Erſcheinung des Welt— raumechos zu machen. Da war ein Abend gekommen, an dem Jack Dawſon mit ſehnſüchtigem Lächeln vor ſich hin— murmelte: „Ach, hätte ich eine Million!“ Maud lachte hellauf. „Das mochte ich auch.“ Jack war ganz ernſt. „Wenn ich nur eine halbe hätte, Miß Maud! Ich habe eine Entdeckung gemacht. Ich glaube zum wenigſten, ihr auf der Spur zu ſein. Was iſt Weltraumecho? Schall- wellen, die durch einen Zufall in den Weltraum hinaus- geworfen wurden und von dort zurückklingen. Warum? Was ſind das für Wellen? Sind es nicht zurückgeworfene Töne, die uns vielleicht, wie das Spiegelbild eines Bildes, Geräuſche vermitteln, die durch irgendwelche Ereigniſſe auf anderen Sternen hervorgerufen werden?“ Maud ſchüttelte den Kopf. „Es kämen nur Sterne in Frage, die, wie die Erde, von einer Atmoſphäre umgeben ſind. Und ſelbſt, wenn es ſo wäre— die elektriſchen Funken brauchen immerhin Jahre oder Jahrhunderte, um von der Erde zu entfernten Sternen zu gelangen und wieder zurück.“ Während Maud ſprach, hatten ſich Jacks Augen ge- weitet. Jetzt, in dieſer Stunde, brach es mit elementarer Wucht in ihm hervor, was er ſich ſelbſt bisher nicht ge- ſtanden hatte. Er ſah Maud, das kluge, reizende Mädchen, ſah ihre ernſten Augen, ihre zarte Geſtalt; in dieſem Augenblick wußte er ſelbſt nicht, was er tat, hatte ſeine eigenen Pläne vergeſſen, legte den Arm um ſie. „Maud!“ Sie bog den Kopf zu ihm empor und hatte ein weiches Lücheln um ihren Mund, duldete, daß er ſie küßte, immer und immer wieder, heiß, glühend, dann entzog ſie ſich ihm ſanft— war aber mehr verwirrt als empört. „Maud, wie ich Sie liebe!“ Sie ſah ihn voll an. Nicht mit dem lauernden, locken- den Sphinxblick, mit dem ſie den jungen Gelehrten zuerſt betrachtet hatte, als ſie noch nicht wußte, wie ſie ihn zu nehmen hatte, ſondern jetzt war ſie nichts als ein kleines, liebes Mädel, und ihre Hand fuhr durch ſein üppiges Braunhaar. „Großer, dummer Junge!“ Er ſchloß ſie in ſeine Arme. „Maud!“ a Sie richtete ſich auf. „Wir benehmen uns wie Kinder, vergeſſen unſere Arbeit. Und vorläufig darf niemand etwas davon wiſſen, daß wir uns lieb haben. Erſt müſſen wir etwas ſein, dann haben wir Zeit für uns.“ Am nächſten Morgen hatte Miſter Eric allerdings Grund, ärgerlich zu ſein, daß Jack, der von der Unter⸗ tevung mit Maud viel zu zerſtreut war, keine einzige Beobachtung gemacht hatte. Acht Tage ſpäter— ſie war ihm in der ganzen Zeit aus dem Wege gegangen— kam Maud in den Arbeits⸗ raum, in dem Jack vor ſeinen Inſtrumenten ſaß. „Ich erwarte dich heute abend nach Arbeitsſchluß an der Brooklynbrücke.“ Jack war glücklich, fand ſich natürlich pünktlich ein, und ie kam ihm bereits entgegen. „Ich muß in Miſter Erics Auftrag heute nach Tokio, um einen jungen deutſchen Krebsforſcher einzufangen. da du ja in acht Tagen nach Buenos Aires gehſt...“ „Nach Buenos Aires?“ „Ich weiß doch, daß dir da eine gute Stelle an⸗ geboten iſt.“ „Ich bin entſchloſſen, abzulehnen. Wie könnte ich von bier fort, wo du biſt?“ „Ich reiſe ja auch.“ „Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß du hingehſt Dort kannſt du an deiner Erfindung arbeiten, hier nicht. Hier gehört alles Miſter Eric.“ „Du glaubſt?“ „Lies dieſes Heft! Seitdem ich es kenne, glaube ich auch an deine Gedanken. Es ſind zwei Dinge, die ſich er⸗ gänzen— zwei Dinge, die zuſammengehören— zwei Dinge, die gemeinſam die ganze Wiſſenſchaft auf den Kopf fellen werden.. „Ich verſtehe dich nicht.“ 5 „Du wirſt verſtehen, wenn du geleſen haſt.“ „Wo ſoll ich Geld hernehmen, um an meinem Werk zu arbeiten?“ Jetzt war etwas Energiſches um den Mund des Mädchens. „Das Geld werde ich dir verſchaffen.“ „Du?“ „Geh nach Buenos Aires, dann wirſt du von mir— hören.“ Er ſchmollte. „Du willſt mich forthaben.“ Maud zuckte die Achſeln. „Wenn du mir ſo wenig vertrauſt?“ „Haſt du mich wirklich lieb?“ „Wenn du ein Mann biſt— ich glaube, ich habe es dir bewieſen. Ich fahre morgen nach Japan, du in vier Tagen nach Buenos Aires.“ Sie duldete, daß er ſie raſch küßte, dann riß ſie ſich los. „Pfui— hier auf der Straße! Gut, daß es zufällig einſam war. Geh jetzt, du weißt, daß ich dich liebe. Zeig, daß du Vertrauen haſt und ein Mann biſt.“ Am nächſten Tage war an der Stelle Mauds ein anderes junges Mädchen, vier Tage ſpäter war Jack Dawſon unterwegs nach Argentinien. Die Broſchüre, die Maud ihm gegeben hatte, jener erſte Bericht, den Neander Gregorius veröffentlichte am Tage der verunglückten Vorführung, hatte ihn völlig in Bann geſchlagen. Spiegelungen vergangener Zeiten? Spiege— tungen von fremden Sternen? War das eine andere, eine ganz neue Erklärung des Weltraumechos? Waren auch dieſe Erſcheinungen nichts anderes als Wellen, die nicht jetzt, ſondern vor Jahren von der Erde hinausgeworfen waren in das Weltall und nun wirklich als Echo wieder zurückklangen? In letzter Stunde, im Augenblick der Abfahrt des Dampfers, der ihn dem Süden entgegentrug, erhielt Jack Dawſon ein Telegramm: „Vertraue auf mich. Ich liebe dich. Maud.“ Aber dieſes Telegramm kam nicht etwa aus Japan, ſondern vom Dampfer„Bremen“, der von Neuyork nach Deutſchland unterwegs war. In die ſtarke Seele der kleinen Maud Yowa aber war wirklich die große Liebe getreten— die Liebe zu dieſem jungen Träumer. Und ihm mußte ſie Geld verſchaffen; um ſein Werk zu ermöglichen, mußte ſie Egon Gregorius finden, mußte ſeine Erfindung der Welt zugänglich machen— ihm, Jack Dawſon, hatte es gegolten, als ſie in Lugano an jenem erſten Abend ſehnſüchtig ihre Arme breitete und wie im Traum flüſterte: „Millionen will ich dir bringen!“ Um Jack Dawſon war Maud Nowa Diebin geworden. Jugano zur Miſter Eric empfing in Lugano einen Brief. „Miſter Erie! Ich bin unterwegs nach Argentinien. Sie haben kein Recht, mich als Diebin zu verfolgen, außer wegen der Entführung Ihres Flugzeugs. Da Sie mich kennen, werden Sie nicht daran zweifeln, daß es mir gelingt, Argentinien zu erreichen. Sie kennen mich und meine Erfolge als Fliegerin. Sie wiſſen auch, daß Argentinien wegen einer ſolchen Sache nicht aus⸗ liefert. Ich bin bereit, Ihnen unter den folgenden Be— dingungen das Modell und die Beſchreibung der Er— findung Gregorius' auszulieſern: Erſtens: Sie deponieren auf der Banco Trans— atlantico eine Million, die mir gehört, ſobald ich Ihnen das Modell überſandt habe. Zweitens: Sie zahlen eine halbe Million an Egon Gregorius und nennen die Erfindung Neander— Gregorius-Weltſpiegel. Drittens: Sie ſollen das Recht haben, die weitere Erfindung Ihres früheren Radiotechnikers Jack Dawſon, zur Zeit in Buenos Aires, die nichts anderes bedeutet als die Erweiterung der Weltſpiegelbilder zu Welt⸗ ſpiegeltonfilmen gegen Zahlung einer weiteren halben Million argentiniſcher Peſo und unter Wahrung des Erfindernamens zu erwerben. In Erwartung Ihrer telegraphiſchen Zuſage an die Agentur des Norddeutſchen Lloyd in Buenos Aires, Corrientes ſechshundert. Maud Nowa.“ Eric ließ den Brief ſinken. „Das iſt die größte Frechheit, die jemals verübt warde!“ Jetzt ſtellt die Diebin Millionenforderungen.“ Dann überlegte er lange. „Anderthalb Millianen deutſche Reichsmark? Das mit den Peſos war ja löächetliche Zukunftsmuſik. Anderthalb Millionen Mark? Er hatte ſich bereins bei den Gerichten erkundigt. So wie die Verträge von der klugen Maud abgeſchloſſen waren, kam allerdings eine Auslieferung kaum in Frage. Dagegen— ein Patent war nicht angemeldet. Egon verhandelte ſeit Tagen mit deutſchen Firmen. Wenn er den Apparat ſchnell in ſeine Finger bekam, das Patent anmeldete, ſparte er gleichfalls die großen Summen, die ſicher zur neuen Herſtellung erforderlich waren— er wußte nicht einmal, ob Egon imſtande war, das Modell wiedet zu konſtruieren. Zeit war alles. Was tat es ſchließlich, wenn Neander Gregorius' Name erwähnt wurde? Wenn er nur das Geſchäft machte, den Deutſchen den Rang ablief. Mit einer halben Million Mark war der Deutſche ſicher befriedigt. An demſelben Abend ging ein Telegramm nach Buenos Aires ab: „Sende Beauftragten hinüber. Zahle Ihnen gegen Aushändigung aller Papiere und der Apparate in tadel⸗ loſem Zuſtande eine Million deutſcher Mark, abzüglich zwanzigtauſend für das entführte Flugzeug. Bin mit Neander-Gregorius-Weltſpiegel einverſtanden, werde mich mit Egon Gregorius einigen. Eric.“ Nach Abſendung des Telegramms überlegte Erie noch. An demſelben Abend noch reiſte er perſönlich nach Buenos Aires ab. Vielleicht konnte er mit Hilfe der Behörden noch anders handeln. Er verabſchiedete ſich von Egon Gregorius, der noch immer in verzweifelter Stimmung war, trotz der Millionenangebote, die er nicht annehmen konnte. Tag und Nacht ſaß er über den Plänen, die er ſelbſt zeichnete! Warum hatte er ſo geringe Kenntniſſe auf elektriſchem Gebiet! Er fühlte, daß er allein nicht imſtande war, den Apparat noch einmal zu bauen! Dabei ſchmolzen die letzten Hundertfranknoten täglich zuſammen. Erie trat bei ihm ein. „Ich reiſe in dieſer Nacht.“ „Sie haben ſich vergebens bemüht.“ „Nicht ſo ganz! In einem Monat bin ich im Beſitz des Apparats.“ „Sie haben Miß Vowas Spur?“ „Sie hat mir geſchrieben!“ „Ihnen?“ Egon erlitt eine neue Enttäuſchung. „Wem ſonſt? Ich verrate natürlich nicht, was ich weiß. Ich werde Ihnen dann telegraphieren, wenn ich alles habe. Ueberlegen Sie bis dahin Ihre Forderung. Ich bin übrigens bereit, das Patent unter Berückſichtigung des Namens Ihres Vaters anzumelden. Sie werden von mir hören. Good bye!“ Egon blieb in nur noch größeren Zweifeln zurück. Wußte nicht, ob er wieder hoffen durfte, oder ob auch das wieder ein Bluff war. * . Etwas früher, als Erie dieſen Brief bekam, der den Poſtſtempel der Inſel Madeira trug, ihm alſo den Beweis lieferte, daß Maud Yowa in der Tat unterwegs nach Argentinien war, ſaß Jack Dawſon verärgert in ſeinem kleinen Laboratorium in Buenos Aires. Er ſah ſchmal und krank aus, hatte ſich in allen den Monaten ſeiner Stellung am argentiniſchen Rundfunk kaum ein richtiges Eſſen gegönnt, hatte jeden Peſo, den er nur irgend ſich am Munde abdarben konnte, in ſeine kleinen Modelle geſteckt, mit denen er die läſtigen Fading⸗ geräuſche aus den Fernradiogeſprächen verbannen wollte. Er ärgerte ſich. Da ſaß er nun in dem fremden Lande, hatte niemand, der ihn beraten konnte, und— eines Tages trat der Chef bei ihm ein. „Senhor, ich denke, wir trennen uns morgen!“ Er erſchrak tödlich. „Sie haben kein rechtes Intereſſe an Ihrer Arbeit. Ich weiß, Sie haben andere Pläne. Morgen früh tritt Ihr Nachfolger ein.“ Ta ſaß er nun alſo völlig auf dem trocknen. Er wußte, daß es in Argentinien weder eine Kündigung gab noch irgendeine Hilfe für Stellungsloſe. Rückreiſegeld nach Neuyork beſaß er natürlich erſt recht nicht, und— da er in Buenos Aires nichts anderes hatte, als das gewiß nicht gute Atteſt des bisherigen Chefs und die Tatſache ſeiner Entlaſſung, war auch keine Ausſicht, einen neuen Poſten zu erhalten. Von Maud hatte er gar nichts gehört! Wußte nicht einmal, wo ſie war. Die zärtlichen Liebesbriefe, die er an ihre Neuyorker Adreſſe geſchickt, waren unbeſtellbar zurück— gekommen. Auch hätte er ſich jetzt geſchämt, ihr ſeine Notlage zu ſchildern oder ihre Hilfe zu erbitten. Miſter Eric war natürlich auch ſchlecht auf ihn zu ſprechen. Und in dieſe Stimmung der vollſtändigen Verzweif⸗ lung, in der er nicht mehr aus noch ein wußte, kam in der Nacht zum 24. April plötzlich ein Telegramm: „Bin unterwegs. Erwarte mich in drei Tagen. Bringe Millionenwerte mit. Deine Maud.“ Er ſtand vollkommen verwirrt da und hielt das Papier in der Hand. 0. Maud? Die ihm nie ſchrieb? An die er nur mit ſtiller Bitterkeit und in dem Gefühl, ſie für immer verloren zu haben, denken konnte, in der geheimen, traurigen Ueber- zeugung, daß ſie ihn längſt vergeſſen. Maud depeſchierte, aus Madeira? War alſo wirklich nach Südamerika unter⸗ wegs? Brachte Millionenwerte mit? Wollte in vier Tagen in Buenos Aires ſein? Wo gab es ein Schiff, das in vier Tagen über den Ozean fuhr? Die vier Tage vergingen— Maud kam nicht. Ver⸗ bittert ſaß Jack in ſeiner troſtloſen Stube, wenn er ſich nicht unten am Hafen herumtrieb, um jedes einlaufende Schiff zu beſuchen. Was nun? Warum hatte Maud überhaupt telegra⸗ phiert? Warum dieſer Hoffnungsſtrahl und jetzt gar keine Nachricht? War ſie wirklich unterwegs? War ihr etwas zu⸗ geſtoßen? 1 5(Fortſetzun t Man ſtelle die Buchſtaben in obigen Wörtern um, ſo daß neue Wörter entſtehen. Dieſe müſſen alsdann, ſofern man die Anfangsbuchſtaben miteinander verbindet, einen häus⸗ lichen Vorgang nennen, den Schrecken aller Hausherren. Schach-Aufgabe. 6e d 1 7 5 h .. . 2 2 7 . 5 4., .* 1* i, n Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Weihnachts-Silben-Rätſel. cann da des e gan gau glo ha he i i ke kit lymp na nel o rak ro ſau ſtatt tel u wa ros. Aus vorſtehenden 25 Silben ſind 11 Wörter zu bilden mit folgender Bedeutung: 1. Bibliſcher Königsname. 2. Berg zwiſchen Mazedonien und Theſſalien. 3. Wohlriechende Blume. 4. Türkiſche Landſchaft in Aſien. 5. Stadt in Schleſien. 6. Kleidungsſtück. 7. Afrikaniſches Negerreich. 8. Stadt in Württemberg. 9. Inſelreich im Stillen Ozean. 10. Bibliſche Perſon. 11. Griechiſche Inſel.— Nach richtiger Bildung der Wörter erhält man in den Anfangs- und End⸗ buchſtaben, beidemal von vorn nach hinten geleſen, je ein weihnachtliches Gebäck. 6 N . 2 1 8 h d Juſammenſtell-Aufgabe. Ach Dis Komm Kult Met Ode Po Rum Salz Stille Tanz Ur. Je zwei der vorſtehenden 12 Wörter müſſen, richtig miteinander verbunden, ein zuſammengeſtelltes Hauptwort ergeben. Wie lauten dieſe? Umſtellungs-Rälſel. Drang Preetz Pore Maſt Reiz Leben Trema Raſen Koch Bohle daß Werkzeuge heute billiger ſind denn e? Eine Anfrage bel Wiſſen Sie„„ der Firma Weſtfalia Werkzeugcompany, Hagen/ Weſtf., gibt Ihnen die Beſtätigung. Gle erhalten den intereſſ. Katalog über 984 gute preisw. Werk. zeuge vollſt. koſtenlos und rank ugeſand! bre Anfrage macht ſich bezahlt N U das Geschenk aller Geschenke bleibt: 1 5 Ein Stassfurter imperial Superhet! Feier Klee Kain Birne Schein.— Igel Erbe Aſche Heim Eber Ehre Tat Eger.— Aus 19 0 der vorſtehend aufgeführten 17 Wörter ſoll durch An⸗ fügen eines weiteren Wort gebildet werden. 4 gereiht, ergeben ein weihnachtliches Gebäck. 0 1 8— 7 2 5 N 2 i eee Stessfürter Rundfunk Ges. m. b. Weihnachts⸗Ergänzungs⸗Rätſel. f Eiche Pik Lias Eller Adel Meiſe Elle Aſt Rain Buchſtabens am Anfang ein neues Die Buchſtaben ſelbſt, aneinander Wortbildungs-Rätſel. a chim de e jo ke la lei ma pe ſal ſu ter tra u.— Aus den vorſtehenden 15 Silben ſind 5 dreiſilbige Wörter zu bilden. Dieſe ergeben in ihren Anfangs- und Endbuchſtaben, wenn man ſie richtig aneinanderreiht, je einen Namen aus der Weihnachtsgeſchichte. Bilderrätſel. Auflöſungen aus voriger Nummer. Schach⸗ Aufgabe: 1. f5—f6. Es droht ſofortiges Matt durch Sd5—c3. 2. 2& da matt. a. 1„beliebig anders, 2. D oder S matt. Kreuzwort⸗Rätſel: a) Von links nach rechts: 1. Omar, 5. Flur, 9. Roſe, 10. Rahe, 11. Loti, 12. Ende, 13. Ariſtides, 14. Weinlager, 20. Huld. 21. Rate, 22. Ilſe, 23. Trab, 24. Geer, 25. Ente.— b) Von oben nach unten: 1. Orla, 2. Moor. 3. Aſti, 4. Reiſender, 5. Frei⸗ karte, 6. Land. 7. Ühde, 8. Rees, 14. Whig, 15. Eule, 16. Ilſe, 17. Garn. 18. Etat, 19. Rebe. 5 8 Telegraphen⸗Rätſel: Pfahl, Senf. Kauz, Dolch, Rente— Pfefferkuchen. 5 Bruchſtück⸗Aufgabe: deut, Rocken, Chor, Kiſte, Turm, Amur, Paket: Der Chriſtmarkt. 5 Streich⸗Rätſel:(WMWhalter. Mile)ne, Welihchſel, Soch)le, Racn)d, M(a) us, Nalchht, Mach)l, S(hichel, Leichte, Rl(ahum, Tlr)ank, Bi(b)er, Maile), Rlijegel, S(thand, Dile)⸗ ner. Haien)— Weihnachtsarbeiten. Zahlen⸗Rätſel: Nikolaus. Rätſel: Tag und Nacht. Dhö ds f. Ferien, Nach dem Weihnachls · einkauf. „Darf ich Ihnen meinen Mann vorſtellen, Frau Miſchoff?“ VVV N Nd Und trotzdem Schönsten Män esonders die häuſige Berührung mit Seifen- und Sodawasser ist fährlich für Ihre Hände! Das beste aschmittel ist nun mal keine Toi letteseife, und kalte Zugluſt tut ein übriges, die Haut roh und spröde au muten und ihr das zarte, gepfſegte Aussehen zu nehmen, das schöne Fraumerihände so reizvoll macht. Und doch ist es unnötig, daß Ihre Hände durch Arbeit in Hauslialt und Beruf, durck Sport und kalte Witterung lei- den. Ein wenig Kaloderma- Gelee, abends vor dem Schlafengehen aufge- und geschmeidig. NVerreiben S'e ein wenig Kaloderma- Gelee auf Hand- rücken, Gelenk und Fingern. Mas- sieren und kneten Sie tüchtig eine Minute lang. Sie werden bemerken, daß bereits in dieser kurzen Zeit dio Haut das Gelee vollständig in sick auſgesaugt hat und merklich glatter und elastischer geworden ist. Lassen Sie Kaloderma- Gelee über Nadit wir- ken und beobachten Sie den Erfolg! KALODE bas SFEKZIALMITTEL. Zuk PrlECE DER ANDRE In Tuben zu RM. 30, 2.50 und 1 ungen, verhinderi mit Sicherheit jedes Rot- und Rauhwerden, ganz gleich wie sei re Hände angreiſender Tätig- keit in Haushalt und Beruf oder iger Witterung ausgesetzt wa- ren. Es erhält Ihre Hände zart und jung und macht auch bereits ange griſſone Haut über Nacht wieder glatt F WOITIf Ff& S ON KARIS RUHE Zum Wochenende“ Nr. 51 mit n„Die Familie“ und„Zum ſchenkt bekommen! ſagte ihm, er ſolle es mir ſchenken. Aber er ſagte nein.“ *. NN S 22 Beinahe. „Mutti, beinahe hätte ich eben ein Schweinchen ge⸗ „Ein Schweinchen? Wie kam denn das?“ „Da ging ein Mann mit einem Schweinchen, und ich Zwickel ſteht im Muſeum und betrachtet die Ritter⸗ rüſtungen. ö 5. „Wiſſen möchte ich bloß.“ meint er ſinnend.„was ſo'n Kerl gemacht hat, wenn ihn mal ein Floh gebiſſen hat! * „Ihr Fall wird die ärztliche Wiſſenſchaft außerordent⸗ lich bereichern!“ BVackparole von oben Das war mal ein Hochbetrieb oben in der Wolkenküche des Weihnachtsmannes! Die kleinen Küchenengel in ihren weißen Wolkenſchürzchen hatten ſchon ganz rote Backen vom vielen Hin ⸗ und Herfliegen. Eimer voll Milch mußten aus der Milchſtraße her⸗ antransportlert und ganze Berge Mehl, viele. viele hundert Eier und goldgelbe Buttermaſſen mußten glattgerührt werden. der ſtrenge, etwas rundliche Aufſichtsengel paßte genau auf, denn dies⸗ mal ſtand noch etwas ganz Beſonderes bevor: eine Neueinfſührung im himmliſchen Backplan. Der Oberbackengel nämlich hatte ſich auf ſeinem diesjährigen Inſpektionsflug die Backmethoden der deut⸗ ſchen Hausfrauen noch einmal gründlich angeſehen. Er war un beſter Laune und freute ſich. daß ſie durchweg alle ſelbſt backen und erzählte nun Wunderdinge von leckeren Kuchen und Torten. knuſpri⸗ gem Hausgebäck und von den herrlich mundenden Süßſpeiſen— wirklich eine„Himmelsſpeiſe“. Mitgebracht hatte er ſich ein mäch⸗ tiges Paket, das durfte der Weihnachtsmann nicht ſehen(um den guten alten Herrn zu überraſchen). Jeder Engel bekam nun daraus ein Päckchen mit der verheißungsvollen Aufſchrift„Backen“ und ein Büchlein voll ſelten ſchöner Rezepte dazu. das hieß Backen macht Freude!“ i Und als der Weihnachtsmann, rotbäckig und wie immer mit beſtem Appetit, am Tag des„Großen Probierens“ eintrat, da ſchmunzelte er und rief:„Kinder, nun laßt mich mal koſten!“ 1 „Ausgezeichnet! Wahrhaft himmliſch!“—„Aber nun hört mat zu. ihr dürft beileibe nicht glauben, daß ihr eurem alten Weihnachts⸗ mann etwas vormachen könnt: ihr ſeid mir die rechten Schlauber⸗ ger! Ich habe ſchon immer gewußt. wie alles Backwerk am beſten gelingt. Ich erteile daher für alle Zukunft die Backparole: Für himmliſches Backwerk nur Dr. Oetkers Backpulver„Backin“!“ Feiner Honigkuchen Zutaten: 100 Gramm Putter, 100 Gramm Kandiszucker, 160 Gramm Honig oder Sirup, 1 Ei, 2 geſtrichene Teelöffel Zimt= 6 Sramm, 1 Priſe Salz, 400 Gramm Weizenmehl, 1 Päckchen Dr Oetter“s„Backin“, ½ Liter Milch. geſtoßenen Kandiszucker, den flüſſigen falten Honig, Er und Gewürze hinge und verrührt alles gut. Dann arbeitet man das mit dem ⸗Dackin? getulſchte und geſiebte Mehl abwechſelnd mit der Milch unter den Teig und Tüllt hu in eine gefettene Kaſtenſorm. Man backt bei guter Mittelhitze etwa! Stun e. (Weitere vorzügliche Back- und Süßſpeiſenrezepte im Oetter m u 0 „Backen macht Freude!.) Erika Claſſen⸗Weder lad SIEMENS RUND EUNK GERATE um iN ERBANDSKALA kHz Unqwelle Deutschnofen de polen Ischecoslow. Beiq Holl Schwz Nofd, Stgsten ung Versch. A Jungsvall da tadacn F SIEMENS REFLEX- SUPER 37 1 RN 27 Zubereitung: Die Butter rührt man zu Sahne, fügt den Hein gung der dere einer die bitte der duler Bei den bei dem ſchweren Autobusunglück in der Nähe von Langwedel ums Leben Ge⸗ kommenen handelt es ſich um folgende Per- onen: Kraftwagenführer Fritz Krüger, Fri⸗ ſeur Paul Weber, Kanzleibeamter Erich We⸗ ber, Lehrer Heinrich Behrmann und Frau, Frau Meta Köſter, Schneiderin Fräulein Moria Dankers. Schneiderin Johanna Rei⸗ Recke, Fräulein Bartholomäus, die Gattin des Staatsanwaltſchaftsrates Oeſer, Lehrer Scholwin und Frau, Fräulein Oops, Muſi⸗ fer Hermann Peſchel, ſämtlich aus Stade. Im Krankenhaus ſtarb an den erlittenen Verletzungen die gleichfalls verunglückte Gat⸗ tin des Kanzleibeamten Weber. Schwer verletzt liegt im Verdener Krankenhaus Fräulein Gertrud Kerſten und der Muſiker Fritz Scheel. Gewehr bei Fuß Die Lage im Jernen Oſien. Tokio, 15. Dezember. Der japaniſche Kriegsminiſter Hayaſch empfing 30 Mitglieder des ſapaniſchen Oberhauſes zu einer Ausſprache über die Ausgaben der japaniſchen das Jahr 1935/36. Dabei wurden auch die omſetruſſiſch⸗ſapaniſchen Beziehungen be⸗ hlante Kürzung der japaniſchen Militäraus⸗ zaben nach der Durchführung der militä⸗ (ichen Operationen in Mandſchukuo nich gabe verwirklicht werden können. Vielmehr gabe man die Militärausgaben wegen der füſtungen Sowſetrußlands erhöhen müſſen Japan beabſichtige nicht, kriegeriſche Zu ammenſtöße mit Sowjetrußland herbeizu ühren. Japaniſch-amerikaniſche Reibungen. Waſhington, 15. Dezember. Die japaniſche Regierung hat einen Vor toß gegen die Zuſammenſetzung des Perſo lals der amerikaniſchen Botſchaft in Tokic unternommen, der in Waſhington zweifel, oe als Unfreundlichkeit empfunden werden bird. Zum Stab der amerikaniſchen Bot, chaft in Tokio gehören nämlich 14 Offiziere des ſogenannten Sprachendienſtes. Dies. Iffiziere ſollen ſich in der Kenntnis des Ja. zaniſchen vervollkommnen. Die japaniſche negierung hat nunmehr das Verlangen ge— tellt, daß dieſe Offiziere von der offizieller diplomatenliſte geſtrichen werden, was der entzug der üblichen diplomatiſchen Vor— chte bedeuten würde. deutſche Tagesſchau Gauleiterkagung in Berlin. Die NSͤK meldet: In Berlin begann en Enweſenheit des Stellvertreters des Füh⸗ ters Rudolf Heß und unter dem Vorſitz des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley eine Ta⸗ ö Gauleiter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung. Vor Beginn der Beſpre⸗ hungen gedachte der Stellvertreter des Führers des Todes des SA-Gruppenfüh⸗ ters Dr. Zunkel. Die Tagung galt insbeſon— 90 Ausſprache über die aktuellen Fragen der deutſchen Agrarpolitik und der Zuſammenarbeit zwiſchen Partei und Reichsnährſtand. Am Schluß der Vor⸗ mittastagung erſchien auch der Führer, um die Bauleiter zu begrüßen. f Sparbücher für Arbeitsdienſtler. Die Leitung des„Arbeitsdank“ hat mit Wehrmacht für Grimm⸗Eſſen, dehnen bie peuiſchen Sparraſſen dus arbells⸗ wan dee ö 5 geldes ſollen Sparmarken gekauft werden, di evon 0,50 RM ab er dem für normale Sckareinlagen. Die Konten bleiben auf fünf Jahre geſperrt. Auslands⸗Nundſchau ö Luftſchutz in England. Einer Blättermeldung zufolge bemühen ſich viele tauſende Frauen und Mädchen in ganz England um Aufnahme in die im Aufbau be⸗ findlichen Gasſchutzorganiſationen, in denen ſie als Krankenpflegerinnen ausgebildet werden. Es heißt, daß die Abſicht beſteht, in jeder engliſchen Stadt eine Gasſchutztruppe zu orga⸗ niſieren. Botſchafter Clerk bei Laval. Einer„Times“⸗Meldung zufolge ſcheint der britiſche Botſchafter in Paris, Sir George Clerk, bei einem Beſuch bei Laval nicht nur Mitteilung von der bevorſtehenden Kündigung des Waſhingtoner Vertrages durch Japan gemacht, ſondern ihn auch über die Haltung der franzöſiſchen Regierung in der Frage der Legaliſierung der deutſchen Aufrüſtung ſon⸗ diert zu haben. Laval ſoll die Anſicht aus⸗ gedrückt haben, daß es verfrüht ſei, dieſe Wraae gogenmärxtig aufzurollen Der Deutſche⸗Front⸗Prozeß Profeſſor Grimm⸗Eſſen Verteidiger. Saarbrücken, 15. Dezember. bekannte Strafrechtler, Profeſſor f iſt vom Oberſten Abſtim— mungsgerichtshof als Verteidiger in dem auf den 21. Dezember anberaumten Deut- ſche Front⸗Prozeß zugelaſſen worden. Er Der 2 Aus dem Land der Rekorde uch herausgeben. Im Rah⸗ men des Arhbejtsverdienſtes oder Taſchen⸗ N 50 Re erhältlich ſind. Der ſnelot liegt bis auf weiteres 0,5 Prozent wiro gemeinſam mit Rechtsanwalt Ney⸗ Saarlouis die Verteidigung der bekannten Führer des Saardeutſchtums, Pirro, Leva⸗ ex, Kiefer, Röchling und Schmelzer über⸗ nehmen In dieſem Prozeß handelt es ſich um die Denkſchrift, die die Deutſche Front am 13. November dem Völkerbund einreichte, in der gegen beſtimmte Beamte der Regie⸗ rungskommiſſion Vorwürfe wegen Verlet⸗ zung ihrer Amtspflichten erhoben wurde. Die Anklage ſieht in dieſen Vorwürfen eine Beleidigung des Direktors des Innern, Heimburger, ſowie der Emigrantenbeamten Ritzel, Lehnert und Lauriolle. Die gefährliche Verſchlutzmarle Saarbrücken, 15. Dez. Der Generaldirek⸗ tor der franzöſiſchen Grubenverwaltung, Guillaume, hat folgende Anweiſung erlaſ⸗ ſen:„Einige Handelsgeſellſchaften. Geſchäfte oder Privatleute richten an die Grubenver⸗ waltung Briefe, die politiſche Propaganda⸗ marken tragen, im beſonderen die runde Marke mit der zerbrochenen Kette und der Inſchrift„Deutſch iſt die Saar“. Die mit der Empfangnahme beauftragten Angeſtell⸗ ten ſollen den Briefträgern jede Zuſchrift mitirgendeiner politiſchen Marke zurückge⸗ ben mit der Erklärung, dß die Grubenver— waltung die Annahme verweigert. Wo mög⸗ lich, ſollen ſie die Anſchrift des Abſenders notieren. gez. Guillaume.“ Bolitiſches Allerlei Paris. Die franzöſiſche Kammer hat die Regierungsvorlage für die Wiedergeſundung des Getreidemarktes mit 387 Segen 175 Stimmen angenommen, nachdem der Mi⸗ niſterpräſidenk die Vertrauensfrage geſtellt batte. der Mann, der alle drei Tage ißt— Ein aparter Armeebefehl Man kann auch alles übertretven! Dieſe gewiß nicht neue Feſtſtellung kann man be— züglich all der ſchönen Rekorde machen, die auf dieſem und jenem Gebiet aufgeſtellt wer— den. Aber die Augen gehen einem erſt rich⸗ tig auf, wenn man hört, was für Rekorde man in Amerika ſchon aufgeſtellt hat. Da be— herbergt z. B. Los Angeles die Rekord⸗ Staubwiſcherin Fräulein Edna Aſelin, der es anläßlich einer Haushaltsausſtellung gelang, innerhalb bon 38 Sekunden ein ſiebenein: halb Meter langes Wandpaneel völlig ſtau frei zu wiſchen. Weltrekordinhaber iſt auch James Aagard in Ord in Nebraska. Er beſitzt eine Stimme, die auf 10 Kilometer Abſtand noch deutlich zu vernehmen ſein ſoll. Dieſer beſte grüller der Welt wird dem⸗ nach in ſeinen Städtchen Ord kaum ein Tele— fon nötig haben. Den Welt-Bridge-Dauer⸗ rekord hält Frau Lindquiſt in. Cincinnati. Im Jahre 1924 kam das Ehepaar Lindquiſt mit ſeinem gemeinſamen Freunde Lee über⸗ ein, eine Bridgepartie ſo lange zu ſpielen, bis einer der Teilnehmer 1000 000 Punkte erreicht habe. Der mit den wenigſten Pu.. ten ſolle dann den beiden anderen ein vorzüg— ches Diner mit Sekt geben. Kürzlich ging Frau Lindquiſt mit 1006718 Punkten als Siegerin aus dem Kampfe hervor. Verlie⸗ Zeitliche geſegnet harre. Weltrekordler im Muſcheleſſen iſt eine Vertreterin des„ſchwa⸗ chen Geſchlechts“ eine Miß Roſe Rooney aus Central Falls auf Rhode Island. Dieſe lei, ſtungsfähige Dame verſpeiſte auf einmal nich! weniger als 18 Pfund Muſcheln und es iſt nur gut, daß Muſcheln ſo billig ſind Dagegen iſt Herr Theodor Freiheit in Eureke in Norddakota der bisher unübertroffene Ver. tilger von rohen Eiern, deren er ſich nich weniger als 62 Stück bei einem Wettbewerl „einverleibte“. beherrſcht der Schneider Einbinder ii, De ver(Colorado). Er iſt Weltbeſter geworden indem er nicht weniger als 16 Fäden durch ein und dasſelbe Oer einer Nadel zog. Welt rekordkleiderträger dagegen iſt David Waldi aus Greenville in Südkarolina. Vor rund 32 Jahren zog er die Jacke an, die er auch heute noch trägt und die ſchon ſeinem Vate ein ganzes Menſchenalter gedient hatte. An, geblich iſt dieſe langlebige Jacke auch heut noch nicht verſchliſſen. Dazu trägt Waldie ſei 20 Jahren ſchon ein und dieſelben Hand ſchuhe und ſeit 15 Jahren denſelben Hut Und nicht zu vergeſſen ſind noch die Baumſit zer, Murmelſpiel⸗Rekordinhaber uſw. uſw. Es iſt wirklich eine in mancher Beziehung Eine weit knifflichere Kur“ tuhl für„Wolkenkratzerkunde“ eingerichlet worden als Beweis dafür, daß dieſer Hoch⸗ hausſtil allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz noch keineswegs zum Ausſterben verur⸗ teilt iſt. Dieſer Lehrſtuhl wird von erſten Architekten beſetzt und außerdem hält hier ein Wirtſchaftler Vorleſungen, der eine Ka⸗ none auf dem Gebiete der Rentabilitätsbe⸗ rechnung iſt. Man kann da nämlich eine be⸗ ſtimmte Nutzenberechnung für den Wolkenkrat⸗ zer aufſtellen, die beweiſt, wie lange es einen Sinn hat, immer höher und höher zu bauen. Der Ertrag bei einem Acht⸗Etagen⸗Haus ſoll rund 4,2 v. H. betragen. Bei einem Haus von 15 Etagen ſteigt er ſchon auf 6,4 v. H. Bei 30 Etagen ſind es 8,5 v. H., bei 50 Etagen bereits 10,25 v. H. Aber dann wendet ſich das Blättchen, und der Ertrag ſinkt bei 100 Etagen bereits auf 7 v. H., um dann weiter ſteil nach unten zu fallen. So weiß künftig alſo jeder, der einen Wol⸗ kenkratzer baut, wenigſtens, woran er iſt. Bor⸗ ausſetzung iſt nur, daß normale Zeiten eine normale Rentabilität garantieren. Sonderbare Dinge ereignen ſich freilich überall in der Welt. In einem Reſtaurant auf der Principo-Inſel bei Konſtantinopel erregte em Mann, der 58 jährige Pirſenti Ibrahim, nicht geringes Aufſehen, als er die Speiſekarte herunter und wieder herauf aß und ſich dazu noch drei Pfund Brot geben ließ. Dem verblüfften Wirt erzählte er, daß er nur alle drei Tage zu eſſen pflege, dann aber gründlich. Er ſei eben jetzt erſt aus ſibiri⸗ ſcher Gefangenſchaft heimgekehrt. An der Küſte des Eismeeres habe er jahraus, jahrein nur Lebertran und anderes Fiſchfett zu eſſen bekommen. Dabei habe er die Entdeckung ge— macht, daß er bei dieſer Nahrung drei Tage gut auskommen könne. Es ſei ihm ſchwer, ſich von dieſer alten Gewohnheit zu befreien, doch laſſe er es ſich, wenn er ſchon nur alle drei Tage eſſe, natürlich gehörig ſchmecken. Da haben wir aber noch ein Gegenſtück zu dieſem Mann, der nur alle drei Tage ißt. In Belfaſt auf Irland ſtand Charles Welſh vor dem Richter. Er war angeklagt, die Fen⸗ ſterſcheibe eines Schuhgeſchäftes eingeſchlagen und ein Paar Damenſchuhe entwendet zu haben. Er gab die Tat zu, ſchwieg ſich aber über die Gründe aus. Schließlich geſtand er, er wollte Soldat werden und fürchtete wegen ſeiner Magerkeit nicht genommen za werden. Der hohe Gerichtshof verſtand nicht den Zu⸗ ſammenhang.„Ja“, geſtand Welſh weiter, „ich wollte zu Gefängnis verurteilt werden. um dort zunehmen zu können.“ Bekommt man es in Irland fertig, das Gefängnis zur Maſtkur aufzuſuchen, ſo muß eine Meldung über den Tango im Dienſt⸗ reglement mindeſtens ebenſo überraſchen. Gewiß, der europäiſierte argentiniſche Tango iſt in ſeiner heutigen reichlich verweſtlichten Form ein netter, angenehmer Tanz für jünge Leute. Wie kommt er aber zum... oder noch richtiger in das Dienſtreglement? Dieſes „techniſche Wunder“ hat der ruſſiſche Kriegs⸗ miniſter bewerkſtelligt mit einem geradezu klaſ— ſiſchen Armeebefehl, in dem angeordnet wurde, daß die„Genoſſen“ Offiziere ausnahmslos auf dem ſchnellſten Wege die modernen Ge⸗ ſellſchaftstänze, vor allem den Tango und den Foxtrott, zu erlernen haben. Begründung: Fördert die Geſundheit und bietet„geſell⸗ ſchaftliche Anregung“. Ein Tango für dich, Genoſſe Offizier der Roten Armee der U. d. S. S. R., der Armee der kommuniſtiſchen Weltrevolution!— Alſo bereiten ſich denn die tangotanzenden und foxtrottenden Herr⸗ ſchaften auf die Eroberung— ſämtlicher Hauptſtädte des Weſtens vor. band ein Abkommen geſchloſſen, auf. Grund 10 2 1.8 „Na, Herr Doktor, machen Sie's man nicht zu teuer!“ Rundfunk. Der Anſager:„Und jetzt hören Sie„Mein Mädel hat einen roten Mund“, bearbei⸗ tet von Kapellmeiſter Krauſe.“ Sieger um eine Naſenlänge. „Kunſtſtück— bei der Naſel⸗ Schintz des wedatſionclten Tells Nebengusgabe reid. 55. A. 3. Bü. 3 651 572. Berantwortiich far den redaktionellen Kurt Winfler, verantwortlicher Anzelgenleiter Car! Görg.— Verlag Sonn ⸗ wnsblatt Deutſchet Proving-Berfeger, fümtiich Berlin W 8, Manerſtraße 80. Tulleh ache nur einen echten bes ist das Geschenke för alle und fur immer MENok Empfönger von NM 186. bis 480. MEN E Super gibt es schon von NA 20. Mende à Co, Gm. b. H., bresden- N. 18. AeibE Supet Typ 24 A 2.— mit NS hren dem deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ rend Herr rer blieb Herr Lee mit 991598 Punkten, wäh⸗ Lindauiſt leider inzwiſchen das merkwürdige Welt da drüben, jenſeits de⸗ Ozeans. Da iſt jetzt doch ein richtiger Lehr. N Pen Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). 8 4 Ihre Schönheit war keineswegs alltäglicher Natur. Sie war nicht der bevorzugte Typ ſüßer Fraulichkeit, wie etwa Betſy mit ihrem Stupsnäschen, dem blonden Wuſchelhaar und den Vergißmeinnichtaugen. Auch war Miß Dawes, im Gegenſatz zu ihrer Freundin, ein wenig zu klein geraten. Und ſie imponierte doch ſo gern. Kleinen Leuten wird es aber ſo ſchwer gemacht zu imponieren. Da ſie aber Miſter John Suderton, einzigem Sohn in Firma Ben Suderton and Son, eben ſo gefiel wie ſie war und ſie auch gegen ihn nichts einzuwenden hatte, ſo machte bie fehlende Spanne an Körperlänge weiter nichts aus. Wenn ſie dieſe„Studienreiſe“ nach dem Kontinent, wie ſſe es nannte, mit einem mehrmonatigen Aufenthalt in „Vienna“ beendet haben würde, ſo hatte ſie John ver⸗ ſprochen, ihn zu heiraten. Trotz ihrer Zierlichkeit verſtand be es ausgezeichnet zu kommandieren, und vorläufig ließ ſich der gute Suderton Junior, ſolange es geraten war, mit ihrem kleinſten Finger aus einer Ecke in die andere virigieren. f Anders Gwendolen Birming. Groß und prachtvoll gewachſen, trug ſie ihre rotgoldene Haarglorie mit viel Prätenſion; ihr Hochmut wurde nur noch überboten durch ihre Kälte, und ſie behandelte ihre Verehrer, deren ſie maſſenhaft beſaß, ſchlechter als ihre Dienerſchaft, und das wollte ſchon etwas beißen. 1 Vater Birming war ſtolz auf ſeine einzige Tochter und wollte einmal ganz hoch hinaus mit ihr. Er konnte ſich Herzöge leiſten, wenn es Gwendolen gefiel, ihre Wahl unter dieſen Standesherren zu treffen. Dol Birming beſaß ſoviel Schweine, wie das Meer Sandtörner, was vielleicht übertrieben iſt, aber immerhin ſeinem Ruf als reichſten Mann ſeines Kreiſes keinen Ab— bruch tat. Gwendolen und Betſy vertrugen ſich äußerlich gut, denn erſtere gab den Ton an, und die kleine Betſy blickte mit einer Art Verehrung auf ihre ſie in jeder Beziehung über— ragende Freundin. Wenn Gwendolen beſonders gut geſtimmt war, dann nannte ſie Betſy„Baby“, und dieſe glitzerte vor Glück— ſeligkeit. Es gibt eben Menſchen, die gleichſam zum Herrſchen geboren ſind, wie es andere gibt, die es zum Dienen ſind— Das war ſchon immer ſo. * *. Die Pemerkung der kleinen Betſy blieb zunächſt ohne Entgegnung. Gwendolen hatte prüfend in den Spiegel geblickt, und hielt es nicht für nötig, dieſe angenehme Beſchäftigung zu unterbrechen. Erſt als ſie damit fertig war und die Kopfbürſte wieder in regelmäßigen Strichen das herrliche Haar entlang führte, kam ſie darauf zurück. „Miſter Burger erwähnte, daß ſein Jugendfreund Attaché eines ſüdlichen Staates ſei— ich dachte immer, Diplomaten ſeien alte Herren...“ f „Und woher weißt du, daß er das nicht iſt?“ „Aber, Baby“, tadelte die Freundin milde,„wenn er doch der Jugendfreund Miſter Burgers iſt!“ Ihre Stimme war voll und dunkel und hatte einen metalliſchen Unterton, der aufreizend wirkte. f Betſy hingegen pipſte für gewöhnlich, und wenn ſie böſe wurde, was nicht ſelten geſchah, denn ſie war ebenſo verwöhnt wie jähzornig, dann klang das dünne Organ ſchrill. Sie hatte Zeiten, wo ſie die geringſte Kleinigkeit in Harniſch bringen konnte. ann „Was ziehen wir denn an heute abend?“ erkundigte ſie ſich. „Miſter Burger verſprach uns echtes ‚Vienna zu zeigen. Wir gehen irgendwohin zum Diner, wo es Dinge gibt wie nirgends auf dem Kontinent. Alſo machen wir doch ganz große Toilette. Ich nehme Weiß mit Schwanerpelz und meine langen Perlenſchnüre...“ „Und ich Nilgrün mit Silber. Und die Smaragden.“ „Die Smaragden ſtehen dir nicht!“ meinte Gwendolen, ſcheinbar gleichgültig. Sie ärgerte ſich aber über dieſe Smaragden, denn ſie waren ſchöner und koſtbarer als die, die ſie beſaß.„Du haſt blaßblaue Augen. Grün aber kleidet dich überhaupt nicht. Du mußt gelb oder rot tragen.“ ö Schon wollte Betſy auffahren, beſann ſich aber. „Die Smaragden ſind ſehr koſtbar!“ beharrte ſie ſtörriſch.„Pa ſagte, ſie hätten einmal einer ruſſiſchen Kaiſerin gehört. Und ich will ſie tragen...“ i „Bitte“, meinte Gwendolen kühl,„trage die Smarag⸗ den! Du biſt ja ſchon verlobt, da kommt es nicht darauf an, wie du ausſiehſt, ſondern wieviel du wert biſt...“ Das hätte ſie nicht ſagen ſollen. Aber eben darum tat ſie es. f Wozu hat man eine intime Freundin, wenn man ihr nicht alles ſagen ſollte?! N Wer weiß, was ſich nun noch ereignet hätte, wenn nicht diskretes Klopfen von der äußeren Tür her die Wechſel⸗ rede unterbrochen hätte. „Come in!“ Herein trat der Hotelboy mit zwei Rieſenſträußen und einem Paket, das in roſa Seidenpapier gehüllt und mit Goldfäden abgebunden war. a f Devot verneigte ſich der Junge, mit den vielen Knöpfen auf der grellroten Uniform. Legte ſeine leichte Laſt auf das Tiſchchen, das zwiſchen den Damen ſtand, und ent⸗ ſchwand ebenſo lautlos, wie er gekommen war. SGwendolen hob mit gelangweilter Miene das Päckchen hoch, indes Betſy, ihren Groll vergeſſend, neugierig zuſah. Es war immerhin bez d nend, daß ſie ohne weiteres annahm, die Gaben ſeien für ihre ſchöne Freundin be⸗ ſtimmt. 0 Fortſetzung folgt.) * 3 e* 1 „Aus dem Volt für das Volk“ das Ergebnis des„Tages der nationalen . f Solidarität“. g Berlin, 15. Dezember. Das Reichspropagandaminiſterium teilt u a. mit: Das Ergebnis des„Tages der nationalen Solidarität“ lieat nunmebr ab⸗ eſchloſſen vor. Von uberaul her ſind im zaufe dieſer Woche noch Spenden eingegan⸗ 105 ſo daß ſich das endgültige Ergebnis auf 874 834.16 RM ſtellt. f i Dies iſt ein Erfolg, der ſeinesgleichen ſucht. Hunderttauſende von unbekannten Helfern arbeiten Tag für Tag ehrenamtlich im Dienſte des Winterhilfswerkes des deut⸗ ſchen Volkes. Ueber den Erfolg der Samm⸗ lung führender Perſönlichkeiten vergeſſe da⸗ her niemand die Leiſtungen dieſer unbe⸗ kannten Helfer. Schon immer hieß die De⸗ biſe des Nationalſozialismus„Aus dem Volke für das Volk“. Dieſer Leitſpruch hat am„Tag der nationalen Salidarität“ ſeine glänzende Beſtätigung gefunden. Solange Deutſchland unter dieſem Gedanken mar⸗ ſchiert, wird es niemals, auch vor der größ- ien Schwierigkeit nicht, zu kapitulieren brauchen. So wollen wir auf dieſem Wege und in dieſem Geiſte weitergehen. Volk und Regierung in treuer Kameradſchaft. die verschwundene Varonin Neuer Bericht von den Galapagos. Los Angeles, 15. Dezember. Von Kapitän Hancock, der es ſich bekannt- lich zur Aufgabe gemacht hat. die ſeltſamen Vorgänge auf den Galapagos-⸗Inſeln aufzu⸗ klären, liegt nunmehr ein neuer Bericht vor. Der Kapitän teilte mit, daß er ſämtliche In⸗ ſeln der Inſelgruppe genaueſtens abſuche, um endlich feſtzuſtellen, ob die verſchwun⸗ dene Baronin Wagner und ihr Begleiter Philippſon noch am Leben ſind. Er habe bereits die größeren Inſeln durchforſcht und ei jetzt dabei, auch die zahlreichen kleinen Inſeln aufzuſuchen, die größtenteils unbe⸗ wohnt und zum Teil ſogar völlig ohne Waſ⸗ er und Pflanzenwuchs ſind. Die„blonde Maja“ in Freiheit. Kopenhagen. 15. Dez. Die unter dem Na⸗ men„blonde Maja“ bekannte däniſche Tän⸗ erin Maja Chriſtenſen, in der man die blonde Unbekannte vermutete, die kurz vor dem Königsmord von Marſeille mit den Verſchwörern zuſammen geweſen ſein ſoll und die daraufhin von der Mailänder Po— lizei verhaftet wurde, iſt nunmehr nach drei⸗ wöchiger Haft wieder in Freiheit geſetzt worden. Ihre Entlaſſung erfolgte, nachdem die franzöſiſche Polizei die Beſchuldigung gegen ſie zurückgenommen hatte. Wintersport Deulſche Eismeiſterſchaften 1935. Im Rahmen der Deutſchen Winterſport— Meiſterſchaften werden in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen auch die Deutſchen Eisſportmeiſter⸗ chaften durchgeführt. Ausgeſchrieben ſind Schnelläufe über 500, 1500, 5000. 10 000 m ür Senioren, 500. 1500, 3000 m für Junio⸗ zen, eine Vereinsſtaffel(600, 800, 1200. 2400 m) und Neulingswettbewerbe für Ver ⸗ ſreter beider Geſchlechter. Die Eishockey⸗ meiſterſchaft wird je nach der Zahl der Teil, nehmer in einer oder mehreren Gruppen ausgeſpielt. Im Eisſchießen gibt es Einzel. und Mannſchaftswettbewerbe. Die Kämpfe der Kunſtläufer ſind für Männer, Frauen, Baare, Junioren, Neulinge und Jugend ausgeſchrieben. Meldeſchluß iſt der 10. Ja⸗ nuar. 5 Neue Eisſportlehrgänge. Zur Vorbereitung auf die kommenden Ereigniſſe wird das Fachamt Eisſport im Df Eisſportlehrgänge durchführen. Vom 27 Dezember bis 8. Januar trifft ſich der ſtunſtläufer⸗Nachwuchs in Oberndorf; vom 4. bis 17. Januar iſt ein Lehrgang für die Schnelläufer in Murnau auf dem Staffelſee und zur gleichen Zeit treffen ſich die Kunſt⸗ äufer in Mittenwald. Schließlich wird in einem Eishockeylehrgana vom 19. bis 27. Vor der Abreiſe ins Saargebiet. Die„6. Company R. A. S. C.“ bereitet danuar in Garmisch die deutſche Mannſchaft für die Weltmeiſterſchaften ermittelt. Leichtathletik Junior⸗Athlelikmeiſterſchaft. Anläßlich einer Beſprechung des engeren Führerrates des Fachamtes Leichtathletik in Berlin wurde beſchloſſen, ſchon im nächſten Jahre erſtmalig in Deutſchland Athletik— Meiſterſchaften der Junioren austragen zu aſſen. Dieſe Titelkämpfe ſollen 1935 am 21 Juli in Kaſſel vor ſich gehen. Die Kämpfe ind für jeden Deutſchen bis zum vollendeten 21. Lebensjahre offen; Stichtag für die Al, zersgrenze iſt der 31. Dezember. Es werden für dieſe Kämpfe Mindeſtleiſtungen ver— angt. Der Olymmpia⸗Inſpekteur Chriſtian Buſch⸗Berlin wird über die Zulaſſung der einzelnen Teilnehmer entſcheiden. Vorgeſe hen iſt das geſamte olympiſche Kampfpro gramm mit Ausnahme des Marathonlaufs der 10 000 m, der Staffeln und der Geher wettbewerbe. Handball am Sonntag Die Punktekämpfe der füddeuiſchen Gauliga. Die Vorrundenkämpfe in der ſüddeutſchen Handball⸗Gauliga gehen ihrem Ende entge⸗ gen. Tabellenführer in den vier Gauen ſind S 98 Darmſtadt(Südweſt), Tad. Ketſch (Baden), Tbd. Göppingen(Württemberg) und Spogg. Fürth(Bayern). Von dieſen vier Mannſchaften iſt aber lediglich die Spogg. Fürth mit einiger Sicherheit auch als Gaumeiſter zu erwarten. Darmſtadt 98 Ketſch und Göppingen haben in ihren Gauer gleichwertige und teilweiſe ſogar überlegene Gegner, ſodaß hier noch alle Möalichkeiten gegeben ſind. Am Sonntag hat lediglich der Gau Süd⸗ weſt ein volles Programm. Die neue große Kraftprobe zwiſchen Main⸗Heſſen und Pfalz dürfte auch diesmal zugunſten der main⸗ heſſiſchen Mannſchaften ausgehen. In Ba⸗ den fällt im Treffen Tgd. Ketſch— SV Waldhof eine wichtige Vorentſcheidung, in Württemberg ſind die führenden Mann⸗ ſchaften ſpielfrei und in Bayern iſt wohl die Begegnung zwiſchen Bamberg und Fürth die wichtigſte. Gau Südweſt. TV Haßloch— SW 98 Darmſtadt TW Frieſenheim— Polizei Darmſtadt VfR Schwanheim— Pfalz Ludwigshafen VfR Kaiſerslautern— SW Wiesbaden TS Herrnsheim— Tgſ. Offenbach Gau Baden. Turngemeinde Ketſch— SW Waldhof TSV Nußloch— VfR Mannheim TW 62 Weinheim— Phönix Mannheim Alle drei Begegnungen dürften ſpannend und kampfreich verlaufen. Das meiſte In⸗ ſich auf die Abreiſe ins Saargebiet vor, engliſches Militär während der Abſtimmungszeit Polizeidienſte leiſten 7 zeigt eine Beſtandsaufnahme der Laſtkraftwagen. die das Gepäck befördern tereſſe heanſyrucht das Zuſammentreffen dor wo auch wird. Unſer Bild ſollen. veiben Labellenfuhrer in Ketſch. Die Tur⸗ ner werden zu beweiſen haben, ob ſie als be— ſte badiſche Elf angeſprochen zu werden ver— dienen, oder ob dieſer Ehrentitel nach wie vor den Waldhöfern zukommt. Gau Würktemberg. Ulmer FV 94— Eßlinger TSV TV Bad Cannſtadt— Tgſ. Stuttgart Ulm und Cannſtadt haben die beſte Gele— genheit zur Spitzengruppe vorzuſtoßen. Aus eſſen und Naſſau ** Wiesboden, 15.(Beiſetzung des Betriebszellenleiters Huttel) Viele hundert Volksgenoſſen und Amtswalter waren in Wiesbaden zuſammengeſtrömt, um dem im Dienſt verunglückten Kreisbetriebszel⸗ lenleiter Hutte! die letzte Ehre zu erweiſen. Ueber 70 Fahnenabordnungen gaben der Bei— ſetzung einen feierlichen Rahmen. Als Ver⸗ treter des Gauleiters ſprechen der Kreisleiter Herrchen und der Landesobmann Willi Bek⸗ ker; ſie würdigten die raſtloſe und aufopfe⸗ rungsvolle Tätigkeit des Verſchiedenen. Keine der vielen Ortsgruppen des Untertaunuskrei— ſes ließ es ſich nehmen, dem Pg. Huttel am Grabe den letzten Gruß mitzugeben. * Wiesbaden, 15. Dez.(Angeklagter wirft mit dem Tintenfaß.) Der 28⸗ jährige Heinrich Klüter führt ſich mit Vor— liebe bei alleinſtehenden Frauen als Gerichts— beamter ein und nimmt den Leichtgläubigen, 85 Dez. denen er die Heirat verſpricht, Geld ab. Er iſt; je nach„Bedarf“ bald in Wiesbaden, Lim⸗ burg oder Frankfurt„beſchäftigt“. Jetzt hatte er ſich wieder einmal vor dem hieſigen Gericht zu verantworten. Als der Staatsanwalt we— gen Amtsanmaßung und Beleidigung eine Geſamtzuchthausſtrafe von zwei Jahren be⸗ antragte, wurde Klüter ſehr lebhaft. Wäh⸗ rend das Gericht ſich zur Beratung zurück— zog, ſchimpfte er was das Zeug hielt. Er ergriff ſchließlich ein gefülltes Tintenfaß, doch wurde der beabſichtigte Wurf durch den Wachtmeiſter verhindert. Er konnte aber nicht. verhindern, daß Tintenſpritzer den Boden, den Richtertiſch und auch den Staatsanwalt erreichten, deſſen Talar, Krawatte und Ge⸗ ſicht von der Tinte etwas abbekamen. Kurz darauf bekam der Gebändigie einen epilepti⸗ ſchen Anfall, ſo daß das Gericht die Urteils- verkündung acht Tage ausſetzen mußte. Darmſtadt, 15. Dez.(Tödlicher Ver⸗ kehrsunfall vor dem Gericht.) Ein 35 Jahre alter Motorradfahrer der Schutzpolizei hatte, vertretungsweiſe als Fah⸗ rer des Staatsminiſters eingeſtellt, Ende Juli an der Ecke Nieder⸗Ramſtädterſtraße und Heinrichſtraße einen Zuſammenſtoß mit einem Motorradfahrer. Dieſem mußte das Bein amputiert werden; er ſtarb an Wundinfektion. Nach eingehender Beweisaufnahme wurde der Fahrer— nach dem Urteil des Vorgeſetzten einer ſeiner beſten und vorſichtigſten Fahren — freigeſprochen, da er auf der Hauptſtraße Vorfahrtsrecht hatte und eine etwaige Strafe hon ſechs Wionaten unter die 2 ie ge jallen wäre. Doch ſtellte das Gericht ſeine Mitſchuld feſt, weil er an der unüberſicht⸗ ichen Straßenkreuzung im 40Kilometer. Tempo gefahren war.. Nidda, 15. Dez.(Er wollte in der alten Heimat ſterben.) Vor zwei Wo⸗ hen kam der 1885 als 25jähriger ausge vanderte Ernſt Schwab in ſeine alte Heimat ſurück. Wenige Tage ſpäter wurde er in Heiß⸗Nidda unter zahlreicher Begleitung zu Hrabe getragen. Schwab, gebürtig aus Fauerbach, war ſeit ſeiner Auswanderung drei⸗ nal in ſeiner alten Heimat und hatte den Wunſch, ſein Grab in deutſcher Heimaterde dei ſeinen Brüdern zu finden, Dieſen Wunſch hat ihm nun das Schickſal erfüllt. Seligenſtadt, 15. Dez.(Schwere An⸗ zälle beim Holzfällen.) Bei der Ar⸗ heit im Babenhäuſer Wald wurde Richard Zilch von einem ſtürzenden Baum getroffen. er kam mit doppeltem Schienbeinbruch ins )ieſige Krankenhaus. Den in der Ober⸗ örſterei Seligenſtadt beſchäftigten Holzhauer Ph. Reuter traf eine fallende Tanne. Er brach das Schlüſſelbein. Beide Arbeiter ſind bon Zellhauſen. Viernheim, 15. Dez.(Autobahn und Wildſchaden.) Im Gemeinderat wurde olgendes verhandelt: Durch den Bau der lutobahn wurde das Wild verſcheucht, ver⸗ ieß den Wald und richtete in den Feldern iemlichen Schaden an. Etwa 240 Zentner Kartoffeln wurden vernichtet. Die Bauleitung her Reichsautobahn in Frankfurt lehnte eine Schadenerſatzforderung der Gemeinde ab, da ine dauernde Wildvergrämung erfahrungs⸗ jemäß nicht in Frage komme. Der Gemeinde— at beſchloß, gemeinſam mit den Pächtern iochmals an die Bauleitung der Autobahn heranzutreten, um zu erreichen, daß die Ko— ten doch von dieſer Stelle getragen werden. dem Inhaber des Jagdbogens 3, durch wel, hen die Autobahn ihren Weg nimmt, warde zie Pacht um 25 Prozent geſenkt. Birkenau, 15. Dez.(Muffelwild üdlichen Odenwald.) Auf dem naß Wachenberg hat ſich von dem im ſüdlichen Ddenwald vor Jahren ausgeſetzten Mufkel⸗ vild ein weibliches Tier eingefunden, das in Hegenſatz zu ſeinen Artgenoſſen nicht ehr chön iſt. Man kann bis auf 10 bis 12 Me—⸗ er an das ſeltene Tier herankommen and is in Ruhe betrachten. Rimbach i. O., 15. Dez.(Pferdefuhr⸗ verk von der Bahn überfahreh.) das Fuhrwerk des Landwirts Adam Schütz hon Zotzenbach wollte beim Sägewerk Schenk Bauholz abholen. Beim Herannahen des Ju⸗ zes ſcheuten die Pferde und liefen am Vahn— übergang auf das Geleiſe, wo der Wagen hon der Lokomotive erfaßt wurde. Der Vor⸗ derwagen wurde vollſtändig zertrümmert und ein Pferd ſchwer verletzt, während das andere Pferd unverletzt blieb. Menſchenleben kamen icht zu Schaden. Erbach i. O., 15. Dez.(Ehrung alter Handwerksmeiſter.) In der Feſthalle wurden mehrere Handwerker-Veteranen ge— ehrt. Von der Elfenbeiner⸗-Innung wurde Otto Glenz⸗Erbach zum Ehrenobermeiſter er nannt, der Ehrenbürger von Michelſtadi Wilhelm Kurz zum Ehrenmitglied der un nung. Der 80jährige Handwerksmeiſter Ro⸗ denhauſer-Bad⸗König erhielt den Ehret ſterbrief des Deutſchen Handwerks. we Schreibunterricht. An Aenderung der Verfügung vom 24. Oktober 1934 ordnet Miniſterialrat Ringshauſen für die heſſiſchen Schulen an, daß die Schriftformen nach Sült⸗ terlin ohne Einſchränkung mit Beginn des Schuljahres 1935⸗36 einzuführen ſind. * Pflichtmäßige Leibesübungen in den Landelslehranſtalten. Ausgehend von del Grundſatz, daß überall dort, wo die deut ſche Jugend zu ſchuliſcher Arbeit zuſammen komml, pflichtmäßig Leibesübungen zu de treiben ſind, iſt nach einem Erlaß von Mlini ſterialrat Ringshauſen auch in den Handels lehranſtalten Heſſens die körperliche Ertücht ung einaubesjehen. Betrügeriſcher Grundſtücksſpekulant. Paris it ein Grundſtücksſpekulant 110 ſcher Abſtammung namens Lukkedal 1 0 0 ler verhaftet worden. Moeller ſoll Schulde in Höhe von 200 Millionen Franken e laſſen haben, die ſich auf mehrere von 10 in Paris gegründete Immobilienfirm verteilen — 9 qroñen 1 extil-Spezialqeschäf preise schufen reiche Gabentische n Sonntag. nac h Mannheim und J Grose Aus vchl und und darum ist quch dieser Sonniaq i Aeiu ad zu Neugebauer dem volkstümliche Weihnachis- hn alle eil uacl uo. cli D mQ́ñMmmſmꝶm ad E bauer N — N „AN DEN PLAN EK EN“ Au auch etwas „ Gedenktage 15. Dezember 1784 Der Schauſpieler Ludwig Devrient in Berlin geboren. 1804 Der Bildhauer Ernſt Rietſchel in Puls⸗ nitz in Sa. geboren. 1832 Der Schauſpieler Auguſt Junkermann in Bielefeld geboren. 1832 Der franzöſiſche Ingenieur Alexandre Guſtave Eiffel in Dijon geboren. Prot.: Johanna— Kath.: Euſebius Sonnenaufg. 8.04 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 12.24 Mondunterg. 1.57 16 Dezember 1770 Ludwig van Beethoven in Bonn ge— boren. Prot.: Ananias— Kath.: Adelheid Sonnenaufg. 8.05 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 12.41 Mondunterg. 3.18 Sonntagsgedanten Nun brennen in den Häuſern und Stuben hin und her die Adventsſterne als eine ſchöne, liebgewordene Gewohnheit und als ein Zeichen vorweihnachtlicher Freude. „Wenn es dunkelt im Advent. Sitzen wir beiſammen. Unſer Sternenlämpchen brennt, Und die Herzen flammen.“ Und die Gedanken ziehen, wie einſt die Weiſen aus dem Morgenlande, hinter dem Stern her nach der Stätte, wo der Menſch— heit Heil und Leben geboren wurde. Und konnten wir auch nicht Gold, Weihrauch und Myrrhen bringen, ſo brachten wir doch ein reines, glückliches Kinderherz, und fromm und gläubig blickten wir auf zum Advents— ſtern. Und nun ſagſt du: Das war einmal! Es kamen Wolken und Nebel, die verdeckten dir den Stern; und es kamen Zweifel, ob der Stern überhaupt der richtige ſei. Und du wurdeſt traurig, denn du fühlteſt wohl. wieviel du mit dem Stern verloren hatteſt. Ein eigenartiges, ergreifendes Bild. Unter dunklem, wolkenbedecktem Winterhimmel zieht eine Karawane durch ein wüſtes Land. Ein langer Zug, durcheinander Reiche und Arme, Vornehme und Geringe, Fröhliche und Traurige, Geſunde und Kranke. Ein düſter dreinblickender Mann ſchiebt auf einem Karren ſein totkrankes Weib. ein klei— nes Mägdlein geht dicht daneben. Mit der einen Hand hält es der Mutter Hand, und mit der anderen zeigt es nach oben, wo an einer lichten Stelle am Himmel ein heller Stern durch das Gewölk bricht. Und der Blick der Sterbenden und ſchließlich auch all der anderen Dahinziehenden hängt ſehn— ſuchts⸗ und hoffnungsvoll an dem ſtillen Glanz des einſamen Sternes Unter dem Bild aber ſteht:„Sie alle folgen dem Stern!“ So wollen wir es auch halten. Wir wollen alle dem Stern folgen, wir wollen die„lichte Stelle“, wo der Stern ſteht, nicht aus den Augen laſſen E M Arndt hat in dunkler Schickſalszeit unſeres Vaterlandes das Wort geſprochen:„Iſt mir nur eine Stelle der Welt hell, ſo werde ich mich im— mer daran zurechtfinden“ Der helle Punkt in der Welt iſt da. es iſt der Heilandsſtern. „Um deine Krone glänzt ein Strahl, Der leuchtet auch ins finſtre Tal, Er gibt der Welt ſo hellen Schein. Der ſtets wird unverlöſchſich ſoin“ Morgen Eintopfgericht! Das ganze deutſche Volk ißt am morgigen Sonntag wieder Einkopfgericht! Alles ſpendet zum Winterhilfswerk! Keiner darf hungern, keiner darf frieren! Wann wird es Winter? Nach den Feſtſtellungen der Witterungs⸗ kundigen hat der Winter bereits am 1. Dezem⸗ ber begonnen. Die Witterungskundigen, d. h. die Meteorologen, ſtehen, wie man weiß, auf dem Standpunkt, daß der Winter nicht erſt lalendermäßig am 22. Dezember beginne, ſon⸗ dern ſchon am erſten Dezembertage: der ganze Chriſtmonat ſei dem Winter zuzurechnen. Dem⸗ gegenüber ſteht die Tatſache, daß wir in den erſten Dezembertagen diesmal noch ſo etwas wie einen ein bißchen abgekühlten Sommer hatten: von Winterſtürmen, wenigſtens von Schnee und Eis, war bisher im großen und ganzen kaum eine Spur zu entdecken. Die Frage iſt nun: Wird das weiter ſo bleiben? Hier ſind es wieder die Witterungskun⸗ digen, die man befragen muß. Die Wit⸗ terungskundigen wiſſen natürlich auch nichts Beſtimmtes, aber ſie haben immerhin etwas mehr Ahnung als wir von der Laienzunft, a ſie auf Erinnerungen und Aufzeichnungen aus früheren Jahren fußen und verſchiedene inter miteinander vergleichen können. Die Witterungskundigen nun meinen, daß der richtige Winter in dieſem Jahre etwas ſpät kommen dürfte, alſo vielleicht doch erſt am kalendermäßigen Fälligkeitstermine. Späte Winter— damit kann man ſich gut und gern abfinden— aber leider pflegen, wie ie Witterungskundigen weiter meinen, meiſt recht ſtreng zu ſein. Aber es gibt auch hierfür einen Troſt: ſpäte Winter, die beſonders ſtreng ſind, pflegen nicht allzu lange 1 dauern— in acht bis vierzehn Tagen dann oft ſolch ein Winter ſchon beendigt ſein. as nachkommt läßt ſigh meiſt ertragen. Das Volt, das in Wetterdingen immer⸗ Beſcheid pee beſonders das ndpolt. bält daran fest, daz allzu ſtrenge Winter nur zelten vor Aseihnachten tommen; kommen ſie aber, ſo halten ſie ſich nur ſelten lange über Weihnachten hinaus. Es beſteht, wie man ſieht, in dieſer Annahme eine ge⸗ wiſſe Uebereinſtimmung zwiſchen dem Volt und den Wetterkundigen. Am ſicherſten dünkt es uns ſchon, den weiteren Verlauf der Wit⸗ terungsereigniſſe abzuwarten: in ſolchem Falle kann man nie fehlraten! Hätten Münſche einen Einfluß auf das Wetter, ſo könnte man nur wünſchen, daß der noch kommende Win— ter nicht ſtreng, dafür aber auch nicht lang ſein möge! * Gaſtſtättenſchluß am Heiligabend. Zwi⸗ ſchen der Zentralverwaltung des Reichsein— heitsverbandes des deutſchen Gaſtſtättenge— werbes und dem ſtellvertretenden Reichsfach— gruppenleiter Sander iſt vereinbart worden, daß grundſätzlich allen Angeſtellten Gelegen— heit gegeben werden ſoll, das Weihnachtsfeſt in der Familie zu feiern. Deshalb ſollen die Betriebe nach Möglichkeit am Heiligabend um 17 Uhr ſchließen. Wo ein Bedürfnis zum Offenhalten über 17 Uhr hinaus vorhanden iſt, ſind Ausnahmen mit Genehmigung der Gauverwaltung des Reichseinheitsverbandes zuläſſig. In dieſen ällen ſollen unverhei— rateke beitnehmer zur Dienſtleiſtung heran— gezogen werden. Der Reichseinheitsverband teilt gleichzeitig mit, daß Kundengeſchenke an⸗ läßlich des Weihnachts- oder Sylveſtertages unzuläſſig ſeien, ſoweit ſie in dem Geſchäfts⸗ zweig ausgeſprochen unüblich ſind. Der V band erwartet von ſeinen Mitgliedern deshalb, daß ſie an den genannten Tagen ihren Kun— den keinerlei Geſchenke wie Freibier, Zigar— ren, Zigarettepy, Kalender uſw. machen. 2 Sport und Spiel Morgen Sonntag ſpielt auf dem Wald ſportplatz die Bezirksligiſten von Eppelheim. Es wird wieder ein ſchönes Spiel zu erwarten ſein, weshalb jeder Sportfreund ſich dieſes Spiel anſehen wird. Fehle daher niemand auf dem Waldſportplatz. Nächſten Sonntag be— ginnt die Rückrunde um die Meiſterſchaft. Hoffentlich gelingt es hierbei das erſehnte Ziel zu erreichen. Der morgige Probegalopp wird zu zeigen haben, ob das Spiel der Grü— nen von Beſtand iſt. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Clark Gable der Liebling Amerikas in einem Film von Rennſport und Liebe „Vollblut“ Ein fabelhafter Film. Stets bleiben wir bemüht unſeren ge— ſchätzten Beſuchern nur wirkliche Qualitäts- filme zu zeigen. Ein Beſuch unſeres Theaters hat daher ſchon immer erfreut und jeder war befriedigt von den geſehenen Filmen. Wir ſetzen die Reihe der Qualitätsfilme fort, in— dem wir dieſe Woche einen fabelhaften Film vom Rennſport und Liebe, ſchönen Frauen, Abenteurern und Unterwelt, ein Film, wie ihn die Filmfreunde ſehen wollen, zeigen. Die Preſſe ſagt:„Wunderhübſch ſind die Auf— nahmen von dem Geſtüt in Kentucky, herrlich die Bilder vom amerikaniſchen Derby, das Tommy Boy natürlich gewinnt, ſchön die Szene, wo Tier und Menſch ſich miteinander verſtehen, einander ihre Zuneigung beweiſen. Der Titel„Vollblut“ bezieht ſich natürlich nicht nur allein auf„Tommy Boy“, der nach glänzendem Start eine Null wird, um beim Derby eben doch noch ſein gutes Blut zu be— weiſen und zu gewinnen. Vollblut iſt auch ſeine Beſitzerin(die ſchöne Madga Evans), die aus Gangſterland den Weg zur Ehrlichkeit zurückfindet. Vollblut iſt auch der Züchter von„Tommy Boy“(Erneſt Torrence). So wurden Rennen noch nie photographiert. So wurden noch nie Bilder des Derby, die Kämpfe der von Wettleidenſchaft Beſeſſenen von der Kamera eingefangen wie hier. Laſſen Sie ſich das Erlebnis dieſes Fil— mes nicht entgehen. Kommen Sie rechtzeitig, ſichern ſie ſich Plätze. Sonntag zwei Vor— ſtellungen. Auf ins U.-T. J. Uiernheimer Tonfilmschau Luiſe Ullrich, Herman Thimig Theo Lingen und Leopoldine Konſtantin in „Die heiratslustiſge Witwe“ oder „Liebe dumme mama“ dieſe Woche im Central-Film-Palaſt! Stets werden im obigen Theater nur erſt klaſſige deutſche Qualitätsfilme den werten Be ſuchern gezeigt. Ein Beſuch dieſes beliebten Theaters iſt daher ſtets ein beſonderes Ver gnügen. Alle Filmfreunde die ſtets den Cen— tral-Film-Palaſt beſuchen, wiſſen, daß be treffs Darbietungen, gute Widergabe, und Be quemlichkeiten dieſes keinem Theater der Stadt zurückſteht. Ab heute Samstag kommt der neue und entzückende Bavaria-Großfilm„Die heiratsluſtige Witwe“ oder„Liebe dumme Mama“ zur Aufführung mit einer fabelhaften Beſetzung deutſcher Filmgrößen. Ein amü ſanter und köſtlicher Luſtſpielſchlager voll Liebe, Humor und ſchöner Muſik. Ein ſpan nendes Filmwerk großen Formats mit dem Motto: Man iſt nicht älter, als man ſich fühlt. Ein Film, der alle begeiſtert und alle Herzen erobert; denn wenn ein Walzer er klingt, der zart von Liebe ſingt, dann ſchlägt Gott Amor zufrieden den Takt. Denn im Walzerſchritt, tanzt auch die Liebe mit und jedes Frauenherz wird gleich gepackt. Gutes Beiprogramm und neueſte Ufa-Tonwoche ver vollſtändigt die erſtklaſſige Darbietung. Wie bereits bekannt kommt Freitag(nur 1 Tag „Inſelder Dämonen“ Für die Hausfrau Verſchwunden iſt in Garten, Wald und Flur der zarten Blumen Pracht, die unſer Herz erfreute. Bäume und Sträucher ſtehen kahl und ruhen aus von ihrem Grünen und Blühen. Es iſt Winter geworden und kalt. Mag aber die Jahreszeit auch noch ſo rauh ſein, ſo ſind wir doch in froher Stimmung, denn bald kommt das liebe Weihnachts- oder Chriſtfeſt, das Feſt des ſieghaften Lichtes. Das Julfeſt der Germanen klingt in ihm nach, das Feſt der Winterſonnenwende, das um dieſelbe Zeit gefeiert wurde. Groß und Klein wetteifern in ihrem Stre ben, Eltern, Kindern, Geſchwiſtern und guten Bekannten eine Freude zu bereiten. Jeder be hält für ſich, was er ſchenkt, denn es ſoll doch eine Ueberraſchung für den Beſchenkten ſein. Auch die Hausfrau hat natürlich ihre Sorgen. Großreinemachen, die Frage nach dem Feſttags eſſen muß rechtzeitig gelöſt werden. Aus praktiſcher Erfahrung heraus möchte ich raten, den Aufenthalt in der Küche an den Feſttagen möglichſt abzukürzen und nur ſchnell herzu— ſtellende Gerichte auf den Tiſch zu bringen. Hierzu bedient man ſich am beſten der ver— ſchiedenen Küchenhilfsmittel, wie z. der Maggi⸗Erzeugniſſe, Gemüſekonſerven, Pud dings, Geleeſpeiſen uſw. Einmal kann man ſich mit dieſen Dingen ſehr gut behelfen, zum anderen erſparen ſie auch Zeit, Geld und Feuerung. Wie ich mir ſolche Feſttafel vorſtelle, ſollen die nachſtehenden Speiſefolgen zeigen. Es wird eine Genugtuung für mich ſein, wenn dieſe Anregungen der Hausfrau manche Stunde der Sorge um das richtige Weihnachtseſſen abnehmen. Auf jeden Fall aber wünſche ich von Herzen allen Mitſchweſ— tern gutes Gelingen und damit zugleich ein recht frohes Weihnachtsfeſt unter dem Lichter— glanz des Tannenbaumes. N B. Vorſchlag für den 1. Feiertag Ochſenſchwanzſuppe mit Fleiſch klößchen. Zutaten: 2 Würfel Maggi's Ochſen ſchwanzſuppe, 1 Eßlöffel Rot- und Weißwein, eineinviertel Liter Waſſer. Für die Fleiſch klößchen: 125 Gramm gehacktes Fleiſch(halb Rind, halb Schwein), 25 Gramm Butter, ein Ei,! Weißbrötchen, Salz, Pfeffer, Muskatnuß. Zubereitung: Maggi's Ochſenſchwanzſuppe fein zerdrücken, mit ein viertel Liter Waſſer zu dünem Brei anrühren, dieſen unter Rühren in ein 1 Liter kochendes Waſſer gießen und 10 Minuten kochen laſſen. Zu dem gehackten Fleiſch die zu Sahne gerührte Butter, das Herr braucht jetzet zum Winter elnen guten modernen Haniel und Wahr- scheinlich auch einen Anzug. Da trifft sſch's gut, daß wir 80 vorteilhafte Angebote in gediegener und flotter Herren- Kleidung bringen. Und dibse finden Sie in großer Auswahl, tadellos in Schnittund e zu auffaſſend niedrig. Fladen- Preisen. Uietet, paletots, Anzüge 25.-J0b.-A0.-45.—55.— Hosen.. 3.75 M. an Negenmüöntel 9.— M. an Wudlacken 4.50 M. an Mater- Joppen 7. 80 U. an ktage Ringel Mannheim O 3, 408 A0 d lab zug wn 4 Eigelb, das eingeweichte Weißbrötchen, Pfef— fer, Salz, Muskatnuß ſowie den Eiweisſchnee geben, alles gut vermiſchen und kleine Klöße formen, in die Suppe legen und in 10 Minuten garkochen. Vor dem Anrichten mit etwas Rot oder Weißwein abſchmecken. Vorſchlag⸗für den 2. Feiertag Weihnachtsſternchenſuppe. Aus Maggi's Suppen, Sorte Eierſternchen: nach der auf jeder Umhüllung befindlichen Ge— brauchsanweiſung raſch herzuſtellen. Vor dem Anrichten etwas feingehackte Peterſilie zufügen. Kalbsſchnitzel mit Leipziger Allerlei. Zutaten: 1 Pfund Kalbsſchnitzel, 3 Eßlöffel(50 Gramm) Butter, 3 Eßlöffel ſaure Sahne, 1 Eßlöffel Mehl, 4 Scheiben Zi—⸗ trone mit Kapern garniert, 1 Büchſe Leipziger Allerlei, 10 Tropfen Maggi's Würze. Zu— bereitung: Die Kalbsſchnitzel klopfen, leicht mit Pfeffer und Salz beſtreuen, in Mehl wen den und in der heißen Butter ſchnell von beiden Seiten unter fleißigem Begießen braun braten(10 Minuten). Die Schnitzel mit ei ner Scheibe Zitrone belegen und mit dem Ge müſe auf heißer Blatte anrichten. Den Braten ſatz mit wenig Waſſer ablöſchen, die Sahne dazugeben, aufkochen laſſen und die Soße mit 10 Tropfen Maggi's Würze vollenden. 7 2 7 Vereinsanzeiger Kath. Arbeiterverein. Morgen Sonn tag, den 16. Dezember, abends halb 9 Uhr findet unſere Monats-Verſammlung in der Sporthalle ſtatt. Es wird dabei ein Licht bildervortrag mit Adventsbilder gehalten. Den Vortrag hält Herr Even. Die Mit glieder und Angehörigen ſind dazu einge laden. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Männergeſangverein 1846. Heute Samstag abend 7 Uhr Probe für Singſpiel. 8,15 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Sänger-Einheit. Heute abend halb 9 Uhr Singſtunde. Sonntag 3 Uhr Beerdigung unſeres Ehrenmitgliedes Wilhelm Eiſele. Jeweils reſtloſes Erſcheinen. Zöller, Vorſitzender. Sängerbund-Flora. Heute abd. punkt halb 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſitzende. Geſangverein„Sängertreue“ Heute Samstag abend halb 9 Uhr Sing— ſtunde. Der Vorſitzende. Teutonia-Schützen. Morgen Sonntag von 10—12 Uhr Uebungsſchießen im Lokal „Schützenhof“. Sportvereinigung Amieitig 09. Sportprogramm: Samstag nachm. 3 Uhr Schülerſpiel auf dem Waldſportplatz gegen Leutershauſen. Sonntag vorm. halb 10 Uhr Jugend in Ilvesheim. Abfahrt per Rad 8 Uhr am Lokal. Auf dem Waldſport— platz 11 Uhr 3. Mannſchaft gegen Secken— heim. 12,45 Uhr, halb 3 Uhr 2. und 1. Mannſchaft gegen Eppelheim. Hand— baller in Waldhof. Abfahrt 1 Uhr an den „Vier Jahreszeiten“. Wir laden die ge— ſamten Sportfreunden zu dieſen Spielen herzlich ein. Der Vorſtand. Bekanntmachung Den Ausſchlag und die Erhebung der Viehbeſitzer zu den Koſten der Ent— ſchädigungen der Viehverluſte im Rj. 1934. Die Hebliſte über die Beiträge der Vieh— beſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädig— ung für an Maul- und Klauenſeuche gefal— lenen Rinder und für an anſteckender Gehirn— Rückenmarkentzündung gefallenen Pferde für das Rj. 1934 liegt vom Montag, den 17. Dezember 1934 ab 1 Woche lang zur Einſicht der Beteiligten auf unſerem Büro Nr. 21 offen. Einwendungen können während dieſer Zeit bei uns erhoben werden. Betr.: Das Forſtamt gibt an der Bahnlinie nach Lampertheim(Hochſpannungs-Leitungs— Abtriebe) Reiſig, nicht aufgearbeitete Wellen, unentgeltlich ab. Intereſſenten wollen ſich mit Herrn Förſter Albus und Stumpf in Verbindung ſetzen. Viernheim, den 15. Dezember 1934 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel 70 I Was schenkst Du? 50 95. Hilft mit precfischen Geschenken zu billigen Preisen. Einige Beispiele: Damenstofte, Wäsche, Schals, Jaschenücher, Herren- hemden, Unlerwäsche und besonders beſiebt: Schlafdecken u. Steppdecken