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Martin, Viernheim. 5 8 Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. gtalien und Abeſſinien In der letzten Zeit ſind wiederholt Mel⸗ dungen über italieniſch⸗abeſſini⸗ ſche Zwiſchenfälle durch die Preſſe gegangen. Wahrſcheinlich hat ihnen der Zeitungsleſer nicht mehr Beachtung ge⸗ ſchenkt, als manchen anderen Nachrichten aus exotiſchen Ländern auch: er hat die Meldungen raſch überflogen und dann wie⸗ der vergeſſen. Man ſollte aber gerade die Nachrichten aus Abeſſinien ſehr aufmerk- ſam verfolgen, weil ſie unter Umſtänden Ausgangspunkt für größere internationale Konflikte werden können. Das ſouveräne Kaiſerreich Abeſſi⸗ nien— das Aethiopien des Altertums— liegt im nordöſtlichen Afrika. Es hat bei 15 Millionen Einwohnern einen Ge⸗ bietsumfang von 1,2 Millionen Quadrat: kilometern, iſt alſo mehr als doppelt ſo groß wie das Deutſche Reich. Die eigentlichen Abeſſinier ſind ſemitiſchen Stammes. Seit dem dritten Jahrhundert ſind ſie Chriſten, allerdings iſt das koptiſche Chriſtentum, die abeſſiniſche Staatsreligion, eine eigentüm⸗ liche Abart des echten Chriſtentums. Neben den eigentlichen Aethiopiern gibt es in Abeſ⸗ ſinien noch viele andere Stämme, darunter Mohammedaner, Juden und heidniſche Ne⸗ ger. Das Land iſt ſehr fruchtbar; nebenbei bemerkt iſt Abeſſinien die Urheimat der Kaffeepflanze. Der Boden iſt reich an Mine⸗ ralſchätzen, das Klima teils tropiſch, teils ge⸗ mäßigt, im ganzen nicht ungeſund. Alles in allem iſt Abeſſinien ein recht begehrens⸗ wertes Land und hat daher ſchon ſeit langem die Aufmerkſamkeit verſchiedener Groß⸗ mächte auf ſich gezogen, die in Afrika Ko⸗ lonien haben. Vor allem gehören dazu die Italiener, die wegen ihres großen Be⸗ völkerungsüberſchuſſes den Drang nach Ausdehnung ihrer afrikaniſchen Beſitzungen haben und in Italieniſch⸗Somaliland Nach⸗ barn Abeſſiniens ſind. Italien hat ſchon einmal verſucht, in Abeſſinien einzudringen und hatte dann einen Protektionsvertrag mit der abeſſiniſchen Regierung abgeſchloſ⸗ ſen. Im Jahre 1896 aber wurden die ita⸗ lieniſchen Truppen bei Adua von den Abeſ⸗ ſiniern geſchlagen und mußten im Frieden von Addis Abeba— das iſt der Name der abeſſiniſchen Hauptſtadt— die Unabhängig— keit Abeſſiniens anerkennen. In der Zwiſchenzeit gab es eine Reihe weiterer internationaler Verträge verſchie⸗ Abeſſinien, weil Frankreich, deren Kolo⸗ an das afrikaniſche Kai⸗ Intereſſe an Abeſſinien hatten. Zwiſchen Italien, Frankreich und England beſteht heute ein Abkommen, das die drei Staaten verpflichtet, den„Status quo“, alſo den gegenwärtigen Zuſtand Abeſſiniens, zu achten, aber dem Beſtreben nach wirtſchaftlicher Durchdringung freie Hand läßt und Abeſſinien in einzelne In. tereſſenſphären aufteilt. Die Lage iſt nun dadurch anders gewor⸗ den, daß vor einigen Jahren die abeſſiniſche Regierung den Japanern große Konzeſ⸗ ſionen auf wirtſchaftlichem Gebiet einge⸗ räumt hat. Die Japaner verſorgen Abeſſi— nien vor allem mit Textilwaren, exportieren aber auch ſonſt ſehr viel nach Abeſſinien. Außerdem haben ſie Konzeſſionen für berg⸗ bauliche Unternehmungen und Waſſerkraft⸗ anlagen. Man kann ſich denken, daß die Abeſſinien benachbarten Kolonialmächte von dem wirtſchaftlichen Vordringen Japans in Abeſſinien nicht gerade entzückt geweſen ſind, nomentlich weil England ſelber ein erheb⸗ liches Intereſſe an den abeſſiniſchen Waſſer⸗ kräften hat, die es für Aegypten braucht. Der neue italieniſch⸗abeſſini⸗ ſche Grenzzwiſchenfall war weit mehr als ein Geplänkel. Das beweiſen ſchon die Ziffern über die Ver uſte, die auf italie⸗ niſcher Seite mit 60, auf der anderen Seite mit 100 Toten angegeben werden. Es war alſo ſchon ein richtiges Gefecht. Wie immer in ſolchen Fällen widerſprechen ſich die Be⸗ hauptungen über die Ur ache des Zuſam⸗ menſtoßes. Die Italiener melden, daß ihre Poſten von überlegenen Kräften ange⸗ griffen wurden, dann eine rückwärts gele⸗ gene Stellung bezogen, Verſtärkung heran⸗ geholt und dann die Angreifer zurückgewor⸗ Schanghai, 15. Dezember. Peinliches Aufſehen erregt in Schanghai ein japaniſch-amerikaniſcher Zwiſchenfall. Eine japaniſche Truppenabteilung und in Schanghai gelandete Marinemannſchaften hielten Uebungen ab, in deren Verlauf ſie die von der internationalen Niederlaſ- ſung nach dem Stadtteil Tſchapei füh⸗ renden Ausgänge beſetzten. Schon dies rief unter der Bevölke— rung, die ſich dabei der Beſchießung Tſcha⸗ peis im Jahre 1932 erinnerte, Nervoſität hervor. Der amerikaniſche Journaliſt Buch— mann, der für die Schanghaier Zeitung „China-Preß“ arbeitet, machte photographi— ſche Aufnahmen von den Uebungen und drang hierbei anſcheinend in einen Schup⸗ pen ein, in dem Tanks ſtanden. Trotz der ihm erteilten Warnung ſetzte er das Photo- graphieren fort mit der Behauptung, daß die Japaner nicht berechtigt ſeien, ihm dies zu verbieten. Als er daraufhin feſt genommen wurde, verweigerte er mit der gleichen Be⸗ gründung die japaniſche Forderung nach Herausgabe der Polizei ſowie Vertreter des japaniſchen und des amerikaniſchen Generolkonſulats ein, und es wurde eine Einigung dahingehend erzielt, daß Buchmann unter Proteſt die Filme auslieferte und die Japaner ſich be⸗ reit erklärten, von weiteren Schritten Ab- ſtand zu nehmen. Um die Exterritorialitätsrechte Der Streit um das Bolſchaftsperſonal. Tokio, 16. Dezember. In Zuſammenhang mit der Angelegenheit des franzöſiſchen ſtellvertretenden Marine— attachees in Tokio hat das Auswärtige 2 mt beſchloſſen, zahlreichen Ausländern, die bis⸗ her auf der diplomatiſchen Liſte ſtanden und Exterritorialität genoſſen, ohne dazu berech⸗ tigt zu ſein, dieſe zu entziehen. Ab 20. De⸗ zember ſollen etwa 30 Ausländer, die bei ihren Botſchaften und Geſandtſchaften zum Studium der japaniſchen Sprache beglaubigt waren, keine Exterritorialität in vollem Um⸗ fange mehr beſitzen. Eine Ausſprache des franzöſiſchen und amerikaniſchen Botſchaf⸗ ters mit Vertretern des japaniſchen Aus⸗ wärtigen Amtes hat zu keinem Ergebnis ge— führt. auch England und nialbeſitz ebenfalls ſerreich angrenzt, ätten. Die abeſſiniſ ch e Darſtellung 001 00 daß eingeborene italieniſche Truppen die engliſch-abeſſiniſche Grenzfeſt⸗ ſetzungskommiſſion mit Artillerie, Tanks und Flugzeugen angegriffen hätten. Die bei⸗ den Staaten haben ſich gegenſeitig Proteſt⸗ ten überreicht. 60 az afrikaniſche Kaiſerreich Abeſſinien hat keine Küſten. Vom Roten Meere iſt es durch den Streifen der italieniſchen Kolonie Erythrea abgeſchloſſen, am indiſchen Ozean ſind Britiſch⸗ und Italieniſch⸗Somali⸗ land vorgelagert. Die Grenzen im Innern ſind auf allen Seiten noch nicht genau ver⸗ meſſen. Da die Meldungen darin überein⸗ ſtimmen, daß eine abeſſiniſch-engliſche Grenzkommiſſion unterwegs war; ſo hat ſich der Kampf anſcheinend an jener Stelle ereig⸗ net, wo die Gebiete der drei Länder aufein⸗ anderſtoßen. Die Grenzkommiſſion war von einer ſtarken Eskorte begleitet, was bei der Unſicherheit in dieſen Gegenden nicht wei⸗ ter verwunderlich iſt. Die Kommiſſion ſchlug ihr Lager in einem Bezirk auf, der ſowohl nach Anſicht der Engländer wie der Abeſſi⸗ nier zweifelsfrei zu Abeſſinien gehört. Die Italiener ſcheinen anderer Anſicht geweſen zu ſein. Die Engländer entzogen ſich dieſer ſchwierigen Lage durch Abreiſe, während die Italiener zu den Waffen gegriffen ha⸗ ben. Daß Ita ien den Vorfall nicht zu einem überſpitzten Vorgehen benutzen will, beweiſt Filme Schließlich griffen ernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51 Jahrgang Ein Zwiſchenfall in Schanghai Der Journaliſt im Tank⸗Schuppen— Eingreifen des amerilaniſchen Generalkonſulats mißbraucht worden ſei, und daß jetzt eine neue Rege— lung für das diplomatiſche Korps eintreten werde. ö Zur Angelegenheit des franzöſiſchen ſtell— verkretenden Marineattachees verlautet hier. daß der Attache in allernächſter Zeit von ſeinem Poſten abberufen werde. Die Ausſprache zwiſchen dem franzö— ſiſchen Botſchafter und dem ſapaniſchen Aus⸗ wärtigen Amt habe gezeigt, daß der Streit nicht beizulegen iſt, ſolange der Stellvertre— ter des franzöſiſchen Marineattachees in To⸗ kio bleibt. Der große Nüſtungsſkandal Schwere Vorwürfe gegen die Morgan-Bank. Newyork, 16. Dezember. Das Newyorker Blatt„World Tele- gramm“ meldet, der Vorſitzende des Aus- ſchuſſes zur Unterſuchung der Rüſtungsindu— ſtrie, Senator Nye, habe ihm mitgeteilt, daß der Ausſchuß nach Bewilligung weiterer Mittel ſeitens des Kongreſſes eingehend unterſuchen werde, welche Rolle die Mor⸗ gan-Bank bei der Finanzierung des Welt⸗ krieges geſpielt habe. Der Ausſchuß habe ein beſonderes Intereſſe für ein Telegramm des damaligen ame- rikaniſchen Botſchafters in London, Walter Hines Pagn, an Wilſon, in dem es u. a. heiße: Ich bin ſicher, daß der Druck der herannahenden Kriſe die Lei— ſtungsfähigkeit der Morgan-Bank als Fi⸗ nanzagent für die britiſche und die franzö— ſiſche Regierung überſteigt. Es iſt nicht un— wahrſcheinlich, daß die Kriegserklärung an Deutſchland der einzige Ausweg iſt, um un— ſere gegenwärtige führende Handelsſtellung beizubehalten und eine Panik zu vermeiden. Die Todesfahrt der Schauſnieltrunne Trauer in Stade— Gemeinsame Veiſetzung der Opfer Stade, 15. Dezember. Zu dem Unglück ſchreibt das„Hamburger Das Unglück von Langwedel hat in Stade Fremdenblatt“: Der Verluſt, den die Stadt große Trauer ausgelöſt. Der Stadtteil J Stade durch den Unfall der Camper Speel⸗ Campe, in dem die meiſten Getöteten wohn⸗ deel erlitten hat, iſt unermeßlich. Darüber ten, hat Haus bei Haus Halbſtock geflaggt. hinaus wird auch Die Glocken aller Kirchen ſtimmten ein der ganze Gau Oſt- Hannover Trauergeläut an. Auf den Straßen ſtehen[um die Toten dieſer Spieltruppe traueern, die Menſchen in größeren Gruppen und be⸗ denn das Wirkungsfeld der Camper Speel⸗ ſprechen das Unglück. Faſt jeder hat einen deel erſtreckte ſich etwa von Cuxhaven bis guten Bekannten oder Verwandten unter Celle und von Stade bis Verden. Es war den Opfern. die einzige plattdeutſche Spielgruppe des Die Toten ſollen in einem gemeinſamen Gaues, die in der letzten Zeit in der Haupt⸗ Grabe beigeſetzt werden, die UeberſührungJſache für die NS⸗Kulturgemeinde ſpielte. der Leichen wird wahrſcheinlich am Sonn⸗ Die Spieler haben unter teilweiſe ſchweren tag erfolgen. Der ſchwerverletzte Muſiker perſönlichen Opfern gearbeitet. Sie haben Fritz Scheel iſt am Samstag im Kranken- ihre Requiſiten ſelbſt hergeſtellt und führten haus ſeinen Verletzungen erlegen. Scheel dieſe auf allen Fahrten mit ſich. ſtarb, ohne das Bewußtſein wiedererlangt Die Spielertruppe 5. zu haben. ſetzte ſich aus den einfachſten Menſchen bis Wie zu dem Unglück ergänzend mitgeteilt] zu den höchſten Geſellſchaftskreiſen zuſam⸗ wird, handelte es ſich um den Zug, mit dem men, Beſonders anerkannt iſt die Speel⸗ der Führer und Reichskanzler Hitler von deel“ durch das Hinrichsſche Stück„Swins⸗ Bremerhaven nach Berlin zurückfuhr. Im komödie“ geworden, das jetzt ſeine Verviel— Zuge ſelbſt blieben alle Mitfahrenden, ein⸗fältigung durch das Stück„Krach um Jo⸗ ſchließlich des Perſonals, unverletzt. Nur die lanthe“ erlebte. Die Camper Speeldeel hat Maſchine wurde leicht beſchädigt. gerade dieſes Stück aus der Taufe gehoben. der Inhalt ſeiner Proteſtnote, in der es rung, daß durch dieſe Zwiſchenfälle eine ge · zwar eine Wiedergutmachung des Schadens jährliche Lage entſtanden ſei. Sie beruft ſich fordert, ihn aber doch auf die Initiative eini⸗ in ihrem Telegramm aber auf keinen Ar⸗ ger örtlicher Häuptlinge zurückführen will. tikel des Bölkerbundspakkes, ſo daß dies Abeſſinien hat die Angelegenheit jetzt vor hier nur als eine erſte Warnung an die den Völkerbund gebracht, deſſen Mit⸗ Adreſſe des VBölkerbundsrakes aufgefaßt glied es ſeit 1923 iſt. Aber einerlei, wie die wird. Zwiſchenfälle auch beigelegt werden— die Der deutſche Außenhandel Spannung an den Grenzen Abeſſinjens dauert fort und es ſind, wie bereits bemerkt, Einfuhr und Ausfuhr im November. Berlin, 15. Dezember. Komplikationen nicht ausgeſchloſſen, weil zu den europäiſchen Großmächten, die an Abeſ⸗ Nach der Außenhandelsſtatiſtik für No⸗ vember betrug die Einfuhr im Berichtsmo⸗ ſinien intereſſiert ſind, jetzt auch noch die Großmacht Aſiens, Japan, gekommen iſt. Man wird daher die weitere Entwicklung nat 346 Millionen Mark. Gegenüber dem Vormonat iſt ſie damit um rund 1 v. H. zu⸗ 5 rückgegangen. Ebenſo wie im Oktober der Dinge mit Aufmerkſamkeit beobachten müſſen. a weicht die Einfuhrentwicklung auch im No⸗ Abeſüinien wendet 05 15 55 e vember von der cee een Tendenz ab. enf, 16. Dezember. In den Vorjahren hat die Einfuhr von Ok⸗ wie vom Generalſekretariat des Völker- tober zu November in der Regel zugenom⸗ bundes beſtätigt wird, hat Abeſſinien in men. Dies gilt insbeſondere für die Roh⸗ einem langen Telegramm an den General- ſtoffeinfuhr. ſekretär wegen der blutigen Juſammenſtöße Die Ausfuhr betrug im November 356 mit italieniſchen Truppen Beſchwerde erho.] Millionen Mark. Gegenüber dem Vormonat ben. In dem Telegramm werden zunächſt die iſt ſie um annähernd 3 v. H. geſunken. Die Vorfälle vom abeſſiniſchen Standpunkt uus Handelsbilanz ſchließt im November geſchildert, dann wird, wie man hört, zu-] mit einem Ausfuhrüberſchuß von 10 Millio⸗ nächſt auf den Telegrammwechſel in dieſer nen Mark gegenüber 16 Millionen Mark Angelegenheit mit Italſen hingewieſen. im Oktober ab. Schließlich erklärt die abeſſiniſche Regie · Lohnſteuerkarte 1935 Die Möglichleiten zur Ermäßigung der Lohnſteuer Die Steuerbehörden haben in dieſen Tagen die Steuerkarte für 1935 ver— ſandt. Aus dieſem Anlaß dürften einige Ausführungen über die neuen Lohn— ſteuerbeſtimmungen, wie ſie am 1. Ja- nuar 1935 in Kraft treten, intereſſieren. Die Steuerkarte für 1935 iſt die Grund— age für den Lohnſteuerabzug, wie auch für die Erhebung der Bürger teuer jim kommenden Jahre. Nachdem das neue Einkommenſteuergeſetz mit der am 29. November 1934 dazu herausgekomme— nen neuen Lohnſteuerdurchführungsverord— gung auch die Lohnſteuer grundlegend um— geſtaltet hat, iſt es wichtig, ſich über die Aen— derungen des Rechtszuſtandes klarzuwerden und zu prüfen, ob und welche Schritte zu zun ſind, um zu einer richtigen Lohn— ſteuer für 1935 zu kommen Für das neue Jahr ſind zunächſt neue Lohnſteuertabellen herausgekom— men. Sie enthalten im Gegenſatz zu früher bereits die bisher vom Arbeitslohn vor An— wendung der Lohnſteuertabelle abzuziehen— den Beträge von 720 RM für den ſteuer— reien Lohnbetrag, ſowie 40 RM für Wer— bhungskoſten und Sonderleiſtungen. Ferner ſt die Lohnſteuertabelle auf den Familien— ſtand abgeſtellt, ſo daß der Arbeitslohn borher auch nicht mehr um die Familien— zrmäßigung gekürzt zu werden braucht. Man kann alſo den Lohnſteuerabzug für jedes Gehalt und jeden Familienſtand ohne weitere Berechnung aus der Da— helle ableſen. Die Tabelle gilt nicht für ſogenannte ſonſtige Bezüge, zu denen nsbeſondere einmalige Einnahmen, wie Tantiemen, Gratifikationen und dergleichen cechnen, ferner auch nicht für Arbeitslohn aus einem zweiten oder weiteren Dienſtver— hältnis und für Bezüge der mitverdienenden Ehefrau. Für derartige Einkünfte beträgt die Lohnſteuer z) bei ledigen Arbeitnehmern 16 5) bei anderen Arbeitnehmern, 1. wenn ihnen keine Kinder— ermäßigung gewährt wird 10 2. wenn ihnen Kinderermäßigung gewährt wird: für ein Kind 8 für zwei Kinder 6 für drei Kinder 3 für mehr als drei Kinder 1 Proz Die Grundlage für die Berechnung den Lohnſteuer bildet ſtets die Steuerkarte. Be ihrem Erhalt achte man zunächſt darauf daß der Familienſtand richtig vermerkt iſ und auch ſonſt die beſtehenden Möglichkeiter zur Eintragung weiterer ſteuerfreier Be träge ausgenutzt werden. Bei Unſtimmig; keiten ſtelle man ſchleunigſt bei der Ge meinde bzw. bei dem Finanzamt entſpre— chende Anträge auf Berichtigung oder Neu— eintraaungen. Proz. Proz. Proz Proz Proz N Familienermäßigungen werden lortan nicht nur für minderjährige Kinder ſondern auch für volljährige, noch in der Berufsausbildung auf Koſten des Steuerpflichtigen begriffene Kinder bis zu 25 Jahren gewährt. Dieſe werden von dei Gemeinde auf der Steuerkarte regelmäßig noch nicht berückſichtigt ſein, ſo daß man jetz beſchleunigt ihre Aufnahme beantragen muß. Für minderjährige Kinder kann Fa milienermäßigung auch dann beanſpruch werden, wenn ſie ſich mit Einwilligung des Steuerpflichtigen außerhalb ſeiner Woh nung, z. B. zum Zweck der Erziehung (Lehre) oder als Arbeitsdienſtwilliger in Freiwilligen Arbeitsdienſtlager aufhalten Die Berichtigung des Familienſtandes kann auch während des laufenden Jahres erfol gen, wenn er ſich während des Jahres än dert, z. B. infolge Heirat, Geburt uſw Es(ußpfiehlt ſich, ſolche Veränderunger milienangehörige dürfen beim Steuerabzug erſt berückſichtigt werden, wenn die Steuer— karte berichtigt iſt. Umgekehrt Wegfall von Familienangehörigen, jährigkeit, im Laufe beim Lohnſteuerabzug des nicht ders gemeldet werden. dern monatlich 50 RM vom ſteuerfrei belaſſen. dere eingeſtellt wird. Der nanzamt verpflichtet. Im übrigen gehilfin gilt. unverändert. Hausgehilfinnen beſtehen nach der Lohnſteuerdurchführungsverordnung Lohnſteuer: Wie ſchon erwähnt, ſind ſteuerfreier Lohn— betrag ſowie Werbungskoſten und Sonder— leiſtungen, die beiden letzteren in Höhe von insgeſamt 40 RM monatlich, bereits in die außer dem Abzug für Hausgehilfinnen noch 5 ö 1 1 Lohnſteuertabelle mit hineingearbeitet. Wer 9 weitere Werbungskoſten un d Sonderausgaben von monatlich mehr als 40 RM e hat, kann bei ſeinem Fi— nanzamt Erhöhung des Freibetrages bean— tragen. Werbungskoſten in dieſem Sinne ſind Berufsverbandsbeiträge, Ausgaben für Fahrten zwiſchen Wohnung und Arbeits— ſtätte, Werkzeuge, Berufskleidung, endlich auch(neu) Abſetzungen für Abnutzung von Wirtſchaftsgütern, die der Arbeitnehmer zur Erzielung ſeines Arbeitslohnes länger als ein Jahr nutzt oder verwendet. Sehr ein— ſchneidend iſt hierbei, daß der ſogenannte Repräſentationsaufwand regel— mäßig nicht als Werbungskoſten aner— kannt wird. Nach Paragraph 20 Abſatz 2 der Durchführungsbeſtimmungen ſind näm— lich„Aufwendungen für die Lebensführung, die die wirtſchaftliche oder geſellſchaftliche Stellung des Arbeitnehmers mit ſich bringt, keine Werbungskoſten, auch wenn die Auf— wendungen zur Förderung der Tätigkeit des Steuerpflichtigen gemacht werden.“ Be— träge, die der Arbeitnehmer zur Beſtreitung eines ſolchen Aufwandes vom Arbeitgeber erhält, rechnen zum Arbeitslohn. Zu den Sonderausgaben zählen beſonders Beiträge zu Kranken-, Lebens-, Unfall⸗ uſw. Verſicherungen und Bauſpar— kaſſen, ferner Schuldzinſen und Kirchen— ſteuer. Dabei ſind die Beträge für Verſiche— rungen und Bauſparkaſſen aber auf 500 RM jährlich als Höchſtbetrag beſchränkt. Dieſer Höchſtbetrag erhöht ſich um 300 bis 1000 RM e für die Ehefrau und Kinder, für welche ſonſt Kinderermäßigung beanſprucht werden kann. Außer der Erhöhung des Freibetrags für Werbungskoſten und Sonderleiſtungen kön— nen noch beſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe, die die ſteuerliche Lei— ſtungsfähigkeit des Arbeitnehmers weſent— lich beeinträchtigen, durch Eintragung eines entſprechenden Freibetrags auf der Steuer— karte berückſichtigt werden, jedoch nur bei Einkommen bis zu 20000 RM. oder bis zu 30000 RM, falls mehr als zwei Kinder vor— handen ſind, für die ſonſt Kinderermüßi— gung verlangt werden kann. Der Begriff „beſondere wirtſchaftliche Verhältniſſe“ und der Begriff„Beeinträchtiaung der lichen Leiſtungsfähigkeit“ entſpricht der frü— heren Beſtimmungen. Dieſe ſind in einem ſchle.. anzuzeigen und Berichtigung dei Steuerka zu erwirken, denn im Lauf— eines Ka. erjahres hinzugekommene Fa Begleiterlaß des Reichsfinanzminiſters vom 29. November 1934 noch dahin erläutert, daß Ledige und Kinderloſe weniger, Kinder— beiche dagegen ſteuerlich ſtärker zu entlaſten wird der 6. B durch Tod oder durch Erreichung der Voll⸗ Kalenderjahres berückſichtigt, dies braucht alſo dem Finanzamt oder der Gemeinde für Lohnſteuerzwecke nicht beſon— Für Hausgehilfinnen werden jetzt keine Familienermäßigungen gewährt, ſon— Arbeits'ahn Dieſer Freibetrag muß aber auf der Steuerkarce vermerkt werden. Er fällt fort, wenn die Hausgehilfin entlaſſen und nicht innerhalb eines Monats eine an— Steuerpflichtige iſt in dieſem Fall zur Anzeige an das 1 5 in die Beſtimmungen darüber, wer als Haus— Einreiſe in das Sgargebiet Abſtimmungsberechligte Perſonen bedürfen keiner Einreſſegenehmigung. 5 Amtlich wird bekanntgegeben: Nach der Verordnung der Regierungs⸗ kommiſſion vom 29. November 1934 gilt für die Einreiſe in das Saargebiet für die Zeit vom 27. Dezember 1934 bis zum 26. Januar 1935 einſchließlich folgendes: A. Die Perſonen, die in der oben angegebe⸗ nen Seil in das Saargebiet einreiſen, müſ⸗ ſen im Beſitz 1. eines ordnungsmäßigen Reiſepaſſes, 2. einer beſonderen Genehmigung zur Ein⸗ reiſe in das Saargebief ſein. Der Antrag auf Einreiſegenehmigung iſt unker Ueberſendung des Keiſepaſſes an die Regierungskommiſſion. Abteilung des In⸗ nern, in Saarbrücken zu richten. Bei Stel- lung des Antrages erfolgt zweckdienliche Be. rakung durch die Vertrauensleute und Orts- gruppen des Saarvereins. Die Einreiſegenehmigung iſt innerhalb 24 Stunden nach der Einreiſe der Ortspoli⸗ Außer Familienſtand und Freibeträgen für neuen noch folgende weitere Möglichkeiten zur Freilaſ— ſung von Teilen des Arbeitslohnes von der ſchon jetzt erteilt iſt, müſſen dieſe Genehmi⸗ gung vor dem 27. Dezember 1934 erneuern. Die erneuerte Genehmigung berechtigt ſie zu wiederholter Ein- und Scaargebiet. mit entſprechender Haft wird beſtraft, wer dieſen Beſtimmungen zuwiderhandelt. beträgt 20 Franken, die Gebühr für die er— ſteuer⸗ zei des Saargebiets vorzulegen. Sie berech— tigt zu wiederholter Einreiſe in das Saarge— biet innerhalb des in dem Genehmigungs- vermerk bezeichneten Zeitraumes. Perſonen, denen die Genehmigung zum vorübergehenden Aufenthalt im Saargebiet Ausreiſe in das Mit Geldſtrafe bis zu 750 Franken oder Die Gebühr für die Einreiſegenehmigung neuerte Genehmigung 2 Franken. Die Ge— bühr kann in begründeten Fällen, insbe— ſondere bei Bedürftigkeit der einreiſenden Perſonen, falls ein dringender Anlaß zur Einreiſe beſteht, erlaſſen werden. B. Einer Einreiſegenehmigung bedürfen da⸗ gegen nicht a) außerhalb des Saargebietes wohnende abſtimmungsberechtigte Perſonen. Für ſie genügt der von der Abſtimmungskom- miſſion ausgeſtellkte Abſtimmungsausweis in Verbindung mit dem Reiſepaß: b) Perſonen, die im Beſitz eines ſaarlän- diſchen Reiſepaſſes oder eines ſaarländi⸗ ſchen Perſonalausweiſes ſind: c) Perſonen, die die auf Grund der Ver- ordnung der Regierungskommiſſion vom 27. Januar 1932 betreffend die Arbeits- zentralſtelle für das Saargebiet ausge- ſtellten Legitimationskarken ſowie die Grenzausweiſe gemäß Prokokoll über die Gebrauchsrechke an der ſaarländiſch-fran⸗ been Grenze vom 13. November 1926 eſitzen. Her Auſban der Neithspolizei Ein volksverbundenes Machtinſtrument des Staates. Berlin. 17. Dez. Ein Berliner Preſſevertreter hatte Gele zenheit, ſich in einer informatoriſchen Unter⸗ galtung mit dem Befehlshaber der deutſchen Polizei, Gefferal der Landespolizei Daluege, und ſeinen Sachbearbeitern über die Re- form der deutſchen Polizei zu unterrichten. In ſchwerſten Arbeitsleiſtungen weniger Monate gelang es Hermann Göring, den Hreußiſchen Stagt ſo zu reorganiſieren, daß er ſich heute würdig der beſten preußiſchen Tradition zeigt. Bekanntlich ſetzt ſich die Exe⸗ kutippolizei aus vier uniformierten Sparten zuſammen, nämlich Landespolizei, Schutz⸗ polizei, Gendarmerie und Gemeindevollzugs⸗ polizei, und drei nicht uniformierten Spar⸗ ten, nämlich Kriminalpolizei, Geheime Staatspolizei und Verwaltungspolizei. Die Bedeutung der Gendarmerie geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß ſie auf dem flachen Lande die einzia ſichtbare Vertretung der Staats, 15 autorität in der geſamten pollzeilichen Exe. kutive iſt. Selbſtverſtändlich 121 das Berufe beamtengeſetz auch in den Reihen der Gen. darmerie wirkſam werden müſſen. Die hier, durch freigewordenen Offiziersſtellen ſind zu 50 v. 90 die Gendarmenſtellen faſt durchgän. gig mit bewährten Angehörigen der SS und SA beſetzt. Aber es bleibt auch für die Zu. kunft noch manches zu tun. In erſter Linie handelt es ſich dabei um eine Förderung dei techniſchen Hilfsmittel, wie z. B. die Ausrüs⸗ ſtung mit Kraftwagen, mit Pferden uſw. „Wenn in der neuen Polizei der ſoldatiſche Geiſt bewußt gepflegt wird, ſo knüpft mar damit an die beſte preußiſche und deutſch⸗ Ueberlieferung an. Die zukünftige Reichs. ain wird vom gleichen Geiſt getragen ein. 5 Selbſtverſtändlich iſt die polizeiliche Ver⸗ waltungstätigkeit von der Polizei ſelbſt ebenſowenig zu trennen wie von dem Re ormwerk, das eingeleitet wurde. Die Polizei iſt ja erſt in der Gemeinſamkeit mit einem geordnelen Verwallungsapparat in der Lage, den vielfachen an ſie geſtellten Anforderungen zu genügen. Zurzeit ſind die Vorarbeiten zu einem deutſchen Beamtengeſetz im Gange, das die Grundlage für die Rechtsſtellung des geſam— ten Beamtentumes im Reich, Ländern und Gemeinden geben ward. Damit tritt dann eine endgültige Stabiliſierung des geſchaffe. nen Zuſtandes n Mit der Reichspolize und dem Reich⸗beamtengeſetz dürfte die äußere Form für die Polizei im weſentlichen endgültig geſchaffen ſein. Als Machtinſtru— ment des Staates ſoll und muß die Polizei Vorbild werden fürn alle anderen Volksge. noſſen in freudiger Hingebung an den natto— Aalſozialiſtiſchen Staat zum Wohle der Volksgeſamtheit und damit des Einzelnen. Angellärter Zwischenfall Zwei öſterreichiſche Hilfsgendarmen durch Schüſſe tödlich verletzt. München, 17. Dez. Wie das bayeriſche Innenminiſterium mitteilt, wurden auf öſterreichiſchem Boden beim Zollamt Reiſach zwei öſterreichiſche Hilfsgendarmen durch Kopf- bzw. Herzſchuß von bisher unbekannten Tätern ſchwer ver— letzt. Die Fahndung nach dieſen iſt auf öſterreichiſcher Seite eingeleitet und auch auf bayeriſcher Seite unter Mithilfe der bayeri— ſchen Grenzorgane mit allem Nachdruch aufgenommen. Wie das Deutſche Nachrichtenbüro aus Wien hierzu erfährt, ſind die beiden Hilfs⸗ gendarmen inzwiſchen trotz ärztlicher Hilfe ihren Verletzungen erlegen. Der„Neichsſportanzug“ 1 Das Kleid unſerer Olympiakämpfer. Die Frage der einheitlichen Bekleidung der deutſchen Olympiakämpfer und Olympiakämp⸗ ferinnen iſt in einer ſehr glücklichen Weiſe zelöſt worden. Der„Reichsſportanzug“, der zum erſten Male von den Auserwählten bei der Verpflichtung am 16. Dezember getragen wird, iſt ganz in weißer Farbe gehalten. Er kann offen und geſchloſſen getragen werden. Er wurde nach dem Ergebnis jahrelanger Er⸗ fahrungen ſportlicher Kreiſe hergeſtellt, er iſt braktiſch, ſchön und warm. Er wird vollſtän⸗ dig aus deutſchem Rohmaterial hergeſtellt, die Schafe, die zu ihm die Wolle liefern, wei⸗ den in der Uckermark. Der Anzug iſt der Feſtanzug der deutſchen Olympia⸗Kämpfer, der dei Aufmärſchen, Preisverteilungen uſw. ge⸗ tragen wird. Die Sportlerinnen tragen eine dis über die Knie reichende Rockhoſe. Für Trainingszwecke wird der gleiche Anzug in brauner Wolle angefertigt. a deutscher Genoſſenſchaftstag Die Haupkverſammlung im Preußzenhaus. Berlin, 17. Nov. Die Hauptverſammlung des 70. Deut⸗ chen Genoſſenſchaftstages wurde im Preu⸗ der Kobold im glenloch Neues zum„Spuk“ von Saragoſſa. Madrid, 13. Dezember Man erinnert ſich, daß die Stadt Sara⸗ goſſa wochenlang in Aufruhr war, weil im Hauſe Gasconſtraße Nummer 2 ein Spukgeiſt ſein Unweſen trieb. Der Ko⸗ bold ſprach aus dem Ofenloch der Küche des Hauſes, neckte die Bewohner und die Polizei, die den Spuk aufzuklären verſuchte. Die Behörden fanden freilich keine Löſung des Rätſels. Jetzt haben ſie der Sache dadurch ein Ende gemacht, daß ſie einfach die Spukküche amtlich verſchloß und erklärte, ein Dienſtmädchen des Nachbarhauſes ſei in Wirklichkeit der vermeintliche Kobold. Aber die Oeffentlich⸗ keit iſt mit dieſer Erledigung des Falles gar nicht einverſtanden. Sie will nicht haben, daß auf behördliche Weiſung jetzt Schluß ſein ſoll mit dem„Duende“(ſo nennt man in Spanien einen Spukgeiſt). Der Madri⸗ der Korreſpondent der„Frankfurter Zei⸗ tung“ plaudert über die weitere Entwick⸗ lung der Angelegenheit ſehr hübſch in ei⸗ nem längeren Brief an ſein Blatt. Es heißt darin: Man kann nicht leugnen, daß es nicht an Bemühungen gefehlt hat, die Herkunft der myſteriöſen Stimme feſtzuſtellen, die zu jeder Tages- und Nacht- zeit aus der Ofenröhre zu den Bewohnern des Hauſes, fremden Beſuchern, den Poli⸗ zeibeamten, Aerzten und Technikern in gu⸗ ter oder auch ſchlechter Laune ſprach. Kein Winkel war undurchſucht geblieben, jede Anlage in dem modernen Hauſe von Fach⸗ leuten einer Prüfung unterzogen, alle Per— ſonen, die in den Bereich des Spukes ka⸗ men, einer ſcharfen Kontrolle unterſtellt worden. Sämtliche Räume ſtanden ſtets un⸗ ter Bewachung. Der Duende aber ließ ſich nicht ſtören, plauderte mit den Hausbewoh⸗ nern und den Fremden bald liebenswürdig, bald ſpöttiſch, hörte und ſah alles. was um ihn her geſchah und blieb ſelber unſichtbar. Als ein Architekt ärgerlich äußerte, das Beſte wäre, das Haus abzureißen, rief die unheimliche Stimme: „Das wirſt du bleiben laſſen, oder ich niſte mich bei dir ein.“ Die Sachverſtändigen waren ratlos. Ein ſchlechter Scherz war nach ſoviel Tagen bei ſo intenſiver Beobachtung ausgeſchloſſen. Der Verdacht, die Hausgehilfin ſei eine Bauchrednerin und treibe unter ſuggeſtivem Einfluß das Spiel, erwies ſich als hinfällig, da die Stimme ſich auch vernehmen ließ, wenn das Mädchen gar nicht im Hauſe war. Zeitungsberichterſtatter, Kindoperateure, Hellſeher und Mediziner eilten von weither an den Ort des Myſteriums. Zwei Madri⸗ der Aerzte und ein Journaliſt verunglückten auf dem Wege dorthin in einem Auto; der eine Arzt fand den Tod. Syiritiſtiſche Kreiſe hielten in Saragoſſa Sitzungen ab, eine Frau ſank tot vom Stuhl. Das Pub⸗ likum geriet in immer größere Aufregung. Auf dem Poſtamt häuften ſich die Briefe, Karten und Telegramme „An das Phantom von Saragoſſa“. Wie ſollen ſie beſtellt werden? Fabelhafte Angebote waren darunter! Ein Kabarettbe⸗ kizer aus Liſſabon verſprach dem Duende ſo⸗ fort fünftauſend Peſeten für eine Gaſtvor⸗ ſtellung. Die Behörden wurden von überall her mit Zuſchriften und wunderlichen Rat⸗ ſchlägen überſchüttet. Ungezählte machten fich einen Spaß daraus, die Behörden auf falſche Fährte zu lenken. Geiſtesgeſtörte fanden ſich hei den Aergten ein und ſtellten ſich als Duenden vor. Als die Verwirrung aufs hö ſte geſtiegen war und die Autorität aller mit dem Fall beſchäftigten Stellen ernſtlich ins Wanken geraten war, ſetzte das gewohnte Geplauder aus der Ofenröhre un⸗ erwartet aus. Erſt meldeten die Zeitungen: „Seit 12 Siunden ſchweigt der Duende!“ Dann waren es vierundzwanzig Stunden und ſchließlich zwei Tage. Saragoſſa ſchien zon einem Alp befreit zu ſein. Zaghaft chickten ſich die Parteien des Hauſes Gas. zonſtraße Nummer 2 an, wieder in ihre Wohnungen zurückzukehren. Die Polizei er⸗ ſchien, um Protokoll zu nehmen, daß es mit dem Spuk nun endlich aus ſei. Aber was war das? Hatte da nicht etwas gekichert. Schutzleute ſind mutige Männer und ken⸗ nen kein Gruſeln. Sie ſahen ſich aber ein wenig bedenklich an.„Nur keine Angſt, ö meine Herren“, tönte es aus der Ofenröhre. „Sie haben mich ſicher vermißt. Jetzt bin ich wieder hier.“ die Beamten erſtatteten Rapport. Man war ſich höheren Orts ſofort darüber einig, der tolle Unfug dürfe nicht wieder, losgehen. Und ſo befahl der Gouverneur, offenbar in Anbetracht deſſen, daß es in der ſpaniſchen Politik gerade rätſelvolle Vorgänge genug gebe, in Saragoſſa müſſe nun Ruhe herr⸗ ſchen. Man hielt Kriegsrat, holte den Un⸗ terſuchungsrichter, einen Gerichtsarzt, die vielerwähnte Hausgehilfin und begab ſich insgeſamt in die Geiſterküche. Es aing alles nach Wunſch. Niemand hat zwar erfahren, wie der Duende den Beſuch aufnahm. Aber daß ſich die Stimme vernehmen ließ, ſcheint außer Zweifel zu ſein. Wenigſtens ver⸗ meldet ſo der amtlich bekanntgegebene Be⸗ richt, in dem es weiter heißt, es handle ſich, wie von vornherein vermutet, um das Phä⸗ nomen einer 5 Bauchrednerin auf aukoſuggeſtiver Baſis. Das junge Mädchen bringe unbewußt und unfreiwillig Töne und einzelne Worte her⸗ vor, deren Sinn von der Phantaſie der Hö⸗ rer ausgeſponnen werde. Darauf wurde die Küche im zweiten Stock des Hauſes Gas⸗ conerſtraße 2 amtlich verſiegelt, und die behördliche Kommiſſion verließ den Schauplatz. Man iſt in Spanien gewöhnt, daß ſelbſt die ſtärkſte Anteilnahme an Vor⸗ gängen, von denen die Oeffentlichkeit gefeſ— ö ſelt wird, raſch wieder abflaut. Wenn der Gouverneur mit dieſem Hang gerechnet ha⸗ ben ſollte, ſo erlebt er eine Enttäuſchung. Wahrſcheinlich würde der Duende nach ſei⸗ nem Wiederauftreten an ſich bald an In⸗ tereſſe verloren haben. Die Bewohner des Hauſes Gasconerſtraße Nummer 2 erklären, ſie hätten ſich ſchon ſo an ihn gewöhnt, dan ſie ſeinetwegen keinesfalls wieder ausgezo—⸗ gen wären. Gerade ſie, die am meiſten un⸗ ker den Beläſtigungen durch Behörden und Publikum zu leiden hatten, nehmen ent⸗ ſchieden Partei für die Exiſtenz des Duende und gegen die offizielle Entſcheidung. Der Inhaber des erſten Stocks und Dienſtherr der Hausgehilfin wendet ſich ſogar in einem Brief an die ſpaniſche Oeffentlichkeit. worin er erklärt und ſämtliche Hausbewohner ſo⸗ wie auch fremde Beſucher als Zeugen dafür benennt, daß die Stimme tagelang auch dann zu vernehmen geweſen ſei. wenn das Mädchen ſich dem Hauſe ferngehalten habe. Die Eltern der Hausgehilfin ſind obendrein entſchloſſen, um des guten Na⸗ mens ihrer Tochter willen die Gerichte an⸗ zurufen. Inzwiſchen iſt auch durchgeſickert, wie ſehr die Wahrnehmungen. der beiden Gutachter auseinandergehen. Der Gerichts⸗ arzt will bei der leßkten entſcheidenden * Probe nur irregulare Geräuſche vernom⸗ men haben, während der Unterſuchungsrich⸗ ter deutlich Worte gehört habe. Zeitungen und Publikum nehmen Stellung gegen die Behörden und wollen nicht einſehen, wa⸗ rum, wenn der Fall wirklich geklärt ſei, die Küche verſiegelt werden mußte. Jetzt, wo der Duende zum Schweigen gezwungen wird, redet man in Spanien noch wei mehr von ihm als vorher. Es bildet ſich ſe etwas wie zärtliches Mitleid mit dem Kobold heraus, in dem man ein Opfer der Büro⸗ kratie ſieht. Dieſe habe den Duende einfach eingeſperrt, weil ſie das tiefere Problem warum der Geiſt die Ausſprache mit der Menſchen ſuche, nicht zu klären vermöge das deutſche, Weihnathtsland Weihnachtskrippen und Weihr berge im Erzgebirge. Das Grenzland des ſächſiſchen Erzgebirges iſt wegen ſeines Reichtums an alten Weih⸗ nachtsſitten zum deutſchen Weihnachts⸗ land geworden. Warum? Eigentlich durch Mißgeſchick; denn als der mittelalterliche Sil⸗ berreichtum verſiegte— in Schneeberg ſpeiſte einmal ein ſächſiſcher Kurfürſt an einer Sil⸗ bertafel von 400 Zentner Gewicht!—, da mußten die brotlos gewordenen Bergleute zu anderen Gewerben greifen. Die Wahl fiel auf Klöppelei, Stickerei und Holzſchnitzkunſt. Die Schnitzkunſt iſt's vor allem, die den Erz⸗ gebirgler befähigt, ſein Weihnachtsfeſt beſon⸗ ders feſtlich auszuſchmücken mit Weihnachts⸗ krippen und Weihnachtsbergen, Pyramiden, Engel⸗ und Bergmannsleuchtern. Als der Erzbergbau verſiegt war, begann der Erzgebirgler gleichſam den— Weih- nachtsbergbau. Ueberall in den kleinen Bergſtädten wurden Krippen⸗ und Schnitzvereine gegründet und noch heute kommen nach des Tages Arbeit Angehörige der verſchiedenſten Berufe, Handwerker, Fabrikarbeiter, Wald— arbeiter und Geiſtesarbeiter zuſammen, um an ihren Holzſchnitzereien zu baſteln. Da ſtellt manche Weihnachtspyramide, etwa in der kunſtvollen Form eines zwei bis drei Meter hohen gotiſchen Turmes, das ganze Lebenswerk eines ſolchen Laienſchnitzers dar Die Pyramide, die noch heute kaum in einem erzgebirgiſchen Weihnachtsſtübchen fehlt, iſt gewiſſermaßen eine Kopie des Lichterbaumes deſſen Form ſie nachahmt und frei geſtaltet Sie beſteht aus mehreren, ſich nach oben ver— jüngenden Stockwerken. Den Abſchluß bilde! ein buntes Flügelrad, das durch die Wärme des Kerzenlichtes zum Drehen gebracht wird In den einzelnen Stockwerken, die ſich häufige ebenfalls drehen, iſt die Krippengeburt auf— gebaut, die Heiligen Drei Könige, die Hir ten mit vielen weißen Schäflein, die beth— lehemiſchen Kriegsknechte. Meiſt fehlt ſogan eine ſchneidige Bergparade hiſtoriſcher Berg— leute nicht, obwohl die eigentlich hier nichts zu ſuchen haben. Außer dieſen Familienpyramiden(auf erz gebirgiſch„Permett“ genannt) gibt es ir vielen erzgebirgiſchen Bergſtädten fangreiche noch um: „Weihnachtsberge“, die von den Krippen vereinen in gemeinſame: Arbeit angefertigt wurden und mit derer alljährlicher öffentlicher Ausſtellung erſt ſe recht der Weihnachtszauber beginnt. Der Bau dieſer Weihnachtsberge, in deren Mittelpunk!; auch die Geburt Chriſti ſteht, ging im Jahre 1878 von der Bergſtadt Lößnitz aus, und der Lößnitzer Bera iſt der größte des gan⸗ An Slomi, den Vielen geht es ſo, die nach langer Abweſenheit nach der Stätte ihrer Jugend zurückkehren. Ein erfüllter Wunſch iſt eine verlorene Hoffnung. Und ſo erging es auch Felix. Nun ſchritt er auf heimatlichem Boden dahin, wurde wieder jung durch die unmittelbare Erinnerung, wurde ſehnſüchtig nach irgend etwas, dem er keinen Namen zu geben gewußt hätte. Das Wiener Kind feierte ſeine Wiedergeburt in ihm, und er begriff ſich ſelbſt nicht, daß er es ſolange ausgehalten hatte dort drüben... olivenfarbigen Orientalen, hatte Abendgeſühl Von Friedrich Hebbel. Jriedlich bekämpfen Nacht ſich und Tag. Wie das zu dämpfen, Wie das zu löſen vermag! Der mich bedrückte. Schläfſt du ſchon, Schmerz? Was mich beglückte, Sage, was war's doch, mein Herz? Ireude wie Kummer. Jühl' ich, zerrann, Aber den Schlummer Jührten ſie leiſe heran. Und im Entſchweben. Immer empor, Kommt mir das Leben Ganz wie ein Schlummerlied vor. zen Gebirges. Auf einer Szenerie von 10 Meter Länge und 4 Meter Breite wird in 29, zum Teil beweglichen Gruppen mit Hun- derten von Figuren das Leben Chriſti dar geſtellt von Maria Verkündigung bis zu Himmelfahrt Chriſti. Im Jahre 1915 brannte dieſer Weih⸗ nachtsberg bei einer Ausſtellung ab: die Lößnitzer Krippenſchnitzer ließen ihn aber in opferwilliger Arbeit neu und noch präch tiger wieder erſtehen. Noch reizvoller als dieſer in althergebrach— ter Auffaſſung in orientaliſcher Landſchaft und Tracht aufgebaute Lößnitzer Berg ſind die Weihnachtsberge, die die Krippengeburt in heimatlicher Landſchaft, unter erzgebirgiſchen Volk darſtellen. Solche Berge ſind z. B. in Neuſtädtel, in Annaberg und Oberwieſentha zu finden. Da iſt die Mutter Gottes ein erzgebirgiſches Weiblein, die auch das erzge birgiſche Kopftuch trägt. Joſeph iſt— ein Seldſtverſtändlichkeit in dieſem alten Berg, mannsland— als ein Bergwerkszimmerlinz dargeſtellt, und die Heiligen? Drei Könige ſind erzgebirgiſche Bergherren, die ſtatt Weih— rauch, Myrrhe und Gold Silbererzſtufen(Bar ren) zum Geſchenk darbringen. Um dieſe Krip. pengeburt gruppiert ſich auf einem Raum vor 2 mal 20 Metern das ganze erzgebirgiſch Volt, urwüchſige Typen in heimatlicher Land. chaft, in der Bergwerks-Huthaus und Göpe benſo wenig fehlten wie die Chriſtmarktbuder ind der feierliche Mettengang zum großes Schneeberger Bergmannsdom. Auch Aue, Geyer, Grünlein, Zwönitz, Zſchopau, Johanngeorgenſtadt und andere Bergſtädte haben ihre berühmten Weihnachts, berge. Der von Thum z. B. umfaßt 30 Quadratmeter; der Krippenverein arbeitet brei Jahre daran. Noch größer, 35 Quad— zatmeter, iſt der mechaniſche Berg von Ehren— friedersdorſ. Die große Sehmaer Krippe mi hren 60 Geſtalten und 225 Tieren iſt ach Meter lang und fünf Meter tief. Mit großen Liebe wird ſie alljährlich aufgebaut. Einen ganzen Laſtwagen voll Moos benötigen die Sehmaer dazu. Im Spielzeug, dorf Seiffen ſtellt der Weihnachtsberg aus nahmsweiſe nicht die Krippengeburt dar, ſon— dern zeigt Seiffens„Mettenkirchlein' beim„Ausgang der Mette“ wie das Spiel, zeugvolt aus dem erleuchteten Kirchporta ſtrömt, die Jugend mit den heimiſchen Met⸗ tenlaternchen, während die Muſikanten auf den erleuchteten Turmumgang muſizieren. Häuſer, das unweir von ihm ſtand und genau ſo wenig! vornehm ausſah wie ehedem. Aber gemütlich war es bei der Mutter Lobmaier ge— weſen. Urgemütlich. Und ihr Kaffee roch immer mehr nach Zichorie, je mehr man dem Monatsende zuſchritt. Das„Kamanettl“, das der stud. jur. Felix Burger be⸗ wohnte, war mehr billig als komfortabel zu nennen ge⸗ weſen und ging nach dem Lichthof, jenem engen Luft- ſchacht, der mehr Schacht als Luft und Licht beſaß. Und ein gar ſtrenges Regiment führte ſie obendrein, die Frau [7 Burger all die Jahre eigentlich kaum gedacht. Ihre Lobmaier Thereſia, wie ſie ſich in feierlichen Momenten Dieſe beſah oberflächlich die ſchönen und geſchmackvoll gebundenen Blumen, dann las ſie die Kärtchen, die daran hingen.„Welmann und Broader ſenden uns Blumen“, ſprach Gwendolen gelangweilt. 1 5 N Nicht ſehr aufregend. Eine leere Formalität von zwei tbackenen Ehemännern. Daheim aber trafen Blumen⸗ ſpenden von Verehrern zu allen Tagesſtunden ein... Das papierumhüllte Etwas erwies ſich als eine ſehr geſchmack— volle Bonbonniere, kam von Miſter Burger und ſtellte ein verlorenes Vielliebchen für Miß Dawes dar. Die batte gar nicht mehr daran gedacht. Jetzt aber freute es ſie, daß ſie mit zwei Geſchenken auftrumpfen konnte, gegen das einzige ihrer beſten Freundinn... Und trotzdem Gwendolen rein gar nichts an Burger lag, ärgerte ſie ſich. Sie beſchloß, den Ungeſchickten, der Frauenart ſo gar nicht zu kennen ſchien, am Abend ſo ſchlecht zu behandeln, als er es etwa nur bemerken würde. Denn es war keineswegs ſicher, daß dieſer Stockfiſch über⸗ brachte die Grüße des Handwerks. Der Füh⸗ haupt gute und ſchlechte Behandlung durch eine Lady rer der Hauptgruppe X(Banken und Kre⸗ unterſcheiden konnte. dit). Dr. Otto Chriſtian Fiſcher, wies in ſei⸗*. 50* nen Begrüßungsworten darauf hin, daß in 5 den Genoſſenſchaften ſich eine Geſinnung und Anſchauung des wirtſchaftenden Men⸗ ſchen verkörpere, die die Grundlage des neuen wirtſchaftlichen Organiſationsweſens Studien waren wohl gemeinſam, aber Art und Intereſſen waren verſchieden geweſen. Slomis Liebesabenteuer waren Legion. Burger aber war völlig andersgeartet. Immerhin verknüpften beide jetzt die gemeinſam ver⸗ brachten Jugendtage— und man würde ſich jetzt öfter treffen, denn die beiderſeitigen Lebensumſtände erlaubten ihnen jetzt nachzuholen, was ſie einſt durch ihre ſchmalen Börſen verſäumen mußten. Aber innerlich war man ſich eigentlich doch ziemlich fremd geblieben und hatte ſich wenig zu ſagen. Doktor Burger beſaß auch ſonſt keine intimen Freunde oder Verwandte. Und dennoch wurde ihm jetzt die Bruſt weit und ein ſehnſüchtiges Gefühl nahm ihn hin: einen Menſchen wollte er finden, der ihm gleichſam das Heimats⸗ gefühl perſonifizierte. Und während er ſo in ſich hineinhorchte, lächelnd, kopfſchüttelnd und ſich auch ein wenig ſelbſt verſpottend wegen ſeiner Sentimentalität, hatte er, ohne darauf zu achten, die innere Stadt durchquert, war vom Graben in die Bognergaſſe abgebogen. So war er bis zur Porzellangaſſe gekommen und mit ſicherem Schritt in die Pramergaſſe eingebogen. Die zeigte nun allerdings wenig Poeſie. Sie lag genau ſo grau und krumm gebogen da wie ehedem. 1 1 Felix beſah ſich nochmals die Hausnummer, denn er wußte genau, wohin er ſteuerte. Acht Jahre ſeines Lebens hatte er da gewohnt in dem älteſten und düſterſten der nannte, oder wenn ſie in kriegeriſcher Stimmung war. Dies keineswegs ſelten. Keine noch ſo knifflige Ausrede von „Schweſter“ oder„Kuſine“ fand vor ihr Gnade. Damen- beſuche haßte ſie wie die Peſt. Für das Zuſammenleben der Geſchlechter hatte ſie nur einen Ausdruck in ihren Sprachſchatz aufgenommen:„Unanſtändig.“ Unanſtändig war es, wenn ein junger Burſche mit einem Mädchen zuſammen geſehen wurde. Oder wenn ver Zimmerherr einen Brief von Damenhand erhielt. Und von den Stunden des Tages galten jene, wo die Dämmerung einſetzte, für ganz beſonders unanſtändig. Aber als der neugebackene Doktor Burger ſein Ränzel ſchnürte, um unvermutet die große Reiſe nach dem neuen Weltteil anzutreten, da hatte Mutter Lobmaier. geweint, als wäre es ihr eigener Sohn, der ſie verließ. a Und daran dachte der Heimgekehrte, als er ſich jetzt dem Hauſe näherte, und hoffte aus ganzem Herzen, daß ſie noch lebte, die gute Frau, und daß er alles ſo finden würde, wie er es verlaſſen hatte. Lächelnd und intereſſiert überflog er nochmals die Häuſerzeile, die ihn noch von ſeiner einſtigen Wohnung trennte— und ſtutzte. Unmittelbar vor jenem erhob ſich ein Neubau, den er nicht kannte. Höher als die übrigen, und die Fenſter waren nach moderner Art näher an⸗ einander gerückt. Außerdem begannen dieſe Fenſterreihen ſchon nahe am Gehſteig. ö zenhaus in Berlin eröffnet. Der Vorſitzende des Engeren Ausſchuſſes und des Geſamt⸗ ausſchuſſes, Verbandsdirektor Schinkel, Han⸗ nover, begrüßte die Ehrengäſte und die aus allen Teilen des Reiches erſchienenen Genoſ⸗ ſenſchaftler. Miniſterialdirektor Wienbeck überbrachte die Grüße und Glückwünſche der Reichsregierung. Als Vertreter der Reichs⸗ bank ſprach Geheimrat Friedrich. Er wies auf die verſtändnisvolle Zuſammenarbeit zwiſchen Genoſſenſchaften und Reichbank hin. Geheimrat Friedrich ging auch auf das neue Kreditgeſetz ein. Der Grundzug des Geſetzes ſei, Sicherheit und Gedeihen zu gewährlei⸗ ten, ohne Unglück anzurichten. Die Banken müßten erſt wieder ins Verdienen kommen. Dieſe Frage ſei auch entſcheidend bei der Zinsſenkung. Reichshandwerksführer Schmidt über⸗ Skapellauf der „Scharnhorſt“. In Anweſenheit des Führers lief im Bremer Hafen der 18 000 Ton⸗ nen große Oſtaſien⸗ Dampfer„Scharnhorſt“ des Norddeutſchen Lloyd vom Stapel. Reichs⸗ verkehrsminiſter von Eltz⸗Rübenach hielt die Taufrede. Während ſich dieſe wenig aufregenden Dinge im Salon »der jungen Amerikanerinnen zutrugen, ſchlenderte Felix Burger langſamen Schrittes den Opernring hinauf. In halber Zerſtreutheit muſterte er die Vorübergehenden, un⸗ eingeſtanden nach einem vertrauten Geſicht fahndend... nach einem Geſicht von einſt. ſein müſſe. (Fortſetzung folgt.) D. A. XI. 34 1133 16 Nachdruck verboten. Bis zum zweiten Mai verbrachte er ſeine Tage zwiſchen Verzweiflung und Hoffnung, war mehr als ein⸗ mal daran, ſeinem Leben ein Ende zu bereiten, und hatte doch nicht den Mut, weil er immer noch hoffte. Am zweiten Mai kam wieder ein Telegramm. „Treffe dritten Mai Dampfer Cruce Buenos Aires ein. Hole mich vom Schiff ab. Argentino Maud.“ Kaum noch an Wunder glaubend, ſchwach, hungrig, nervös, ſtand Jack Dawſon Stunden um Stunden am Hafen, bis der große Dampfer mit der blau⸗weiß⸗ blauen argentiniſchen Flagge ſich langſam ſeinen Weg durch das endloſe Gewirr der Schiffe aller Nationen zum Peer bahnte. Noch immer war Jack von tauſend Zweifeln zerriſſen. Da ſah er auf dem Promenadendeck der erſten Kajüte— zung, ſtrahlend, mit lachendem Geſicht— Maud Nowa, und ſofort waren alle ſeine Leiden vergeſſen. Mit bebenden Knien ſchritt er als erſter die Fallreep⸗ treppe hinauf. Oben ſtanden Polizeibeamte, die jeden der Veſucher, die an Bord kamen, um die Fremden, die ihre Angehörigen abholen wollten, genau zu muſtern. Dann trat auch einer der Poliziſten an Jack heran. „Wünſchen Sie jemand abzuholen?“ „Allerdings.“ „Eine Dame?“ Jack verſtand dieſes Verhör nicht. „Jawohl!“ „In welchem Verhältnis ſtehen Sie zu der Dame?“ Dawſon wurde ärgerlich. „Es iſt meine Braut. Aber ich begreife nicht..“ „Ein letztes, bitte: Ihr Name, Senhor?“ i „Jack Dawſon!“ „Darf ich Sie bitten, mir in den Rauchſalon zu folgen. Sie werden erwartet.“ Mit jedem Augenblick verſtand Jack weniger, warum dies alles geſchah; aber er folgte dem Beamten. Während im Geſellſchaftszimmer noch immer die Päſſe der Paſſagiere geprüft wurden— ſtand Maud, immer ihr ſiegesgewiſſes Lächeln um den Mund, im Nauchzimmer alle in. „Maud?“ Er ſah, wie das junge Mädchen erſchrak, ahnte nicht, mie ſehr ihn die Not und Sorge der letzten Wochen ver⸗ ändert hatten. „Jack! Biſt du krank?“ „Nichts! Du— du biſt ja da!“ Ein ſolcher Ueberſchwang von Liebe ſprach aus den Worten, daß Maud feuchte Augen hatte; aber ſie war ſo⸗ fort wieder beherrſcht. „Du mußt mir einen kleinen Gefallen tun. Ich komme ſonſt nicht von Bord.“ Jetzt erſchrat Jack. Brauchte Maud etwa Geld? „Es iſt da eine törichte Beſtimmung. Alleinreiſende Mädchen werden in Argentinien nur von Bord gelaſſen, wenn ſie von ihren Eltern abgeholt werden oder eine der argentiniſchen Behörde als einwandfrei bekannte Stellung angeben können.“ Jack begriff den leiernden Ton nicht, mit dem Maud dieſe Worte wie eine auswendig gelernte Formel her⸗ unterplärrte; aber ſie fuhr fort:„Oder endlich, wenn der Bräutigam ſeine Braut abholt.“ Ein Strahlen ging Über ſein Geſicht. „Nun alſo!“ ö „Das gilt aber nur, wenn dieſer Bräutigam bereit iſt, beſagtes junges Mädchen augenblicklich, das heißt alſo nach innerhalb der Zollgrenze, zu heiraten. Willſt du das nicht, dann werden ſie mich wohl wieder nach Europa zurückſchicken“ „Ob ich will!?“ Bitte, jetzt keine Zärtlichteit! Dazu haben wir ſpäter noch Zeit.“ Sie trat an die Tür des Geſellſchaftsraumes. „Senhor! Mein Bräutigam wartet!“ in Beamter kam herüber. „Mein Poliziſt, den ich beauftragt hatte, nach Senhor Dawſon Ausſchan zu halten, hat mir bereits die Meldung gemacht.“ Der Beamte, der vorher etwas zugeknöͤpft mit Maud geſprochen, war jetzt von größter Liebenswürdigkeit.“ „Senhot— Sie haben Papiere?“ „Wenn mein Paß genügt?“ „Sie ſind zur ſofortigen Eheſchließung bereit?“ „Ich muß Ihnen für dieſe Aufforderung danken, Senor!“ Jack Dawſon hatte all ſeine Jugendluſt wieder. „Bitte, ich werde Sie in das Büro des Staudes⸗ beatmten geleiten laſſen.“ Jack glaubte zu twäumen— als er eime halbe Stunde Watet neben Maud iu einem von dieſer herangewinkten Auto ſaß. 6„Liebe Mans. Sie ſchultt abermals ſeine Worte ab. „Wit haben zunächſt einige wichtige Gänge. Sage dem Stein Nach wenigen Minuten ſchon hielt das Auto. Maud ſtieg aus, in der Hand ihren kleinen Handkoffer. Jack war viel zu glücklich, um zu widerſprechen, als Maud ihn bat, im Auto zu warten. „Sie werden ja engliſch oder deutſch ſprechen in der Bank.“ Sie nahm ihren kleinen Handkoffer mit, verſchwand in dem Gebäude. Dann ſtand ſie an einem der Schalter, hatte dem Koffer ein kleines Mahagonikäſtchen entnommen. „Ich bitte Sie, dieſes Käſtchen in Aufbewahrung zu nehmen und mache Sie darauf aufmerkſam, daß ſein Inhalt den Wert von etwa zwei Millionen deutſcher Mark repräſentiert.“ Verwundert ſah der Beamte das junge Mädchen an, das nun, ohne mit der Wimper zu zucken, eine ziemlich hohe Verſicherungsſumme erlegte und den Depotſchein entgegennahm. „Ich bin jetzt vollkommen geſichert?“ „Vollkommen.“ Sie trat wieder zu Jack an das Auto. „Nun muß ich zur Agentur des Norddeutſchen Lloyd, TCorrientes ſechshundert.“ Diesmal folgte ihr Jack in das Büro. „Maud Yowa! Hier mein Paß. Iſt für mich ein Brief hier?“ „Bitte, eine Depeſche— nein, ſogar zwei.“ Maud riß ohne jede Erregung die Umſchläge auf, las und ſteckte die Papiere lächelnd ein, ohne Jack etwas von ihrem Inhalt zu ſagen. „Jetzt ſind meine Geſchäfte erledigt.“ Dawſon ſagte zögernd: „Wollen wir in meine Wohnung! Ein paar Stationen vom Vorortbahnhof Retiro— freilich, ich hauſe ſehr be⸗ ſcheiden.“ „Ich habe gehört, daß das deutſche Hotel Pouſten recht gut ſein ſoll.“ Jack ſtand wie auf Kohlen. „Ich habe nicht allzuviel Geld.“ Maud lachte hellauf: „Ich bringe dir ja Millionen.“ Sie wandte ſich an den Chauffeur.„Hotel Pouſten.“ f Es war kaum eine Minute zu fahren. Jack hatte es aufgegeben, überhaupt noch zu denken. Der Portier kam an das Auto; ſie ſtiegen die Freitreppe hinauf. „Wir möchten ein recht ſchönes Zimmer.“ Der Fahrſtuhl trug ſie in das zweite Stockwert Ein mit jedem Komfort und danebenliegendem Bad aus⸗ geſtatteter Raum wurde ihnen geöffnet. „Preis?“ „Pro Perſon fünfzehn Peſo mit Penſion.“ „Ich behalte das Zimmer. Wann wird gegeſſen?“ „Die Mittagsmahlzeit iſt zwar vorüber, aber die Herr⸗ ſchaften können ſofort...“ „Vortrefflich.“ „Das große Gepäck iſt noch auf dem Zoll?“ „Ich habe nur dieſen kleinen Koffer, habe unterwegs einen Schiffbruch erlebt. Mein Mann wohnt ſonſt in Vicente Lopez.“ Der Kellner wußte Beſcheid. Ein junges Ehepaar, das bei der Landung getraut war. „Sie werden nur heute..?“ „Ich nehme das Zimmer für eine Woche. Soll ich gleich..“ Der Kellner war ebenſo beruhigt, wie Jack Dawſon erſtaunt war, als Maud eine Fünfhundertpeſo⸗Note aus ihrer Taſche nahm. Jack hatte bei allem den ſtummen Zuſchauer geſpielt; und auch als der Kellner gegangen, ſtand er verlegen da. „Ich habe mir ſagen laſſen, daß es Sitte iſt, daß ein friſchgebackener Ehemann ſeiner Frau einen Kuß gibt.“ Da war er bei ihr und umſchlang ſie. „Maud, iſt es denn wahr?“ „Sehe ich aus wie ein Geſpenſt? Aber du Sie hatte einen ganz ernſten Ton und ſtrich ihm über den Kopf.„Du haſt Not gelitten?“ Maud dem kleinen Köfferchen ein Seidenkleidchen und zog ſich ohne Prüderie um. Auch jetzt wagte Jack nicht, ſein funges Weib zu be⸗ rühren. Dann lachte Maud auf: „Lies einmal!“ Es war die Depeſche, in der Eric ſich bereiten erte, gegen Aushändigung der Strahlenſender und Be⸗ ſchreibungen eine Million zu zahlen. „In dieſer zweiten Depeſche meldet er ſeine Ankunf! Während Jack in kurzen Worten erzählte, entnahm „Erſt das Geſchäft!!? 1 9 5 „Dieſes gräßliche Geſchäft.“ 1 „Ich finde Millionen durchaus nicht gräßlich. Wenn du mit deiner Fadingerfindung fertig wäreſt, könnte Miſter Erie gleich noch einmal abladen.“ „Ich habe Modelle, aber— ohne Geld...“ f „Wenn es weiter nichts iſt— das haben wir morgen.“ Ein leiſer Schatten flog über Jacks Miene. ö „Gehören dir denn die Entdeckung und der Apparat? Was iſt es denn überhaupt?“ 8 Jetzt erzählte Maud von den neuen Strahlen und ihrer Wirkung. 5 „Aber wie konnteſt du das alles dem Gregorius ab⸗ kaufen? Warum kommſt du nach Buenos Aires, um dich, mit Erie zu treffen?“ 5 „Sehr einfach. Ich bin eben gleich nach der Vor⸗ führung mit dem Apparat abgeflogen, während Gregorius mit den Amerikanern verhandelte.“ „Du haſt die Strahlenſender entführt?“ „Selbſtverſtändlich.“ Sie ſagte es mit ſtrahlendem Lachen, empfand aber den Schreck, der über Jacks Geſicht glitt. Sie ſah ihn ernſt an. „Ich bin keine Diebin und bin vielleicht in dieſem Augenblick der einzige Menſch, der Egon Gregorius“ Intereſſen vertritt. Ich kenne unſere Amerikaner und weiß, daß ſowohl Erie wie Wannemaker und Shannon, die ſich jetzt um den Beſitz ſtreiten, dem unbewanderten Deutſchen die Kehle zuſchnüren werden und ihn um die Früchte der Entdeckung bringen wollen. Das Modell iſt in gemein⸗ ſamer Arbeit zwiſchen mir und Egon Gregorius ent⸗ ſtanden. Es gehört uns beiden; aber ſeine Vollendung war nur mit dem Geld möglich, das ich verſchafft babe. das ich mir ganz einfach von Wannemaker borgte, der es habe gerade jetzt an Egon Gregorius auch gedacht. Er iſt ein Idealiſt, der nichts von Geſchäften verſteht. Wenn Erie morgen die Apparate erhält, iſt er verpflichtet, auch an Gregorius eine halbe Million zu zahlen, das Patent auf den Namen Gregorius anzumelden und ihn dauernd zu beteiligen. Nein, lieber Junge, was ich tat, war kein Unrecht, ſondern nur raſche Entſchlußkraft. Und ich bin überzeugt, daß ich durch meine Flucht Gregorius mindeſtens einen ebenſo großen Dienſt erwieſen habe wie mir ſelbſt und einem gewiſſen Jemand, der ſeit drei Stunden mein Mann iſt. Allerdings muß ich als ehrlicher Menſch Miſter Wannemaker die hunderttauſend Mark zurückgeben, und zwar mit Zinſen. Gut, ſoll geſchehen! Auch er kann froh ſein, denn das Gericht hätte ſicher gegen ihn entſchieden, und er wäre ſie losgeweſen. Bleiben alſo die dreitauſend Franken, die ich der Geſchäftstaſſe entnahm, um die Flucht zu ermöglichen. Es wird mir niemand verdenken, wenn ich ſie als Unkoſten buche.“ „Aber das Flugzeug?“ „Habe ich mir von Erie geborgt und werde es ihm bezahlen. Ich bin gewohnt, großzügig zu handeln, un Miſter Erie iſt damit einverſtanden.“ Jack Dawſon ſtand ſinnend am Fenſter. Es war in dieſen Stunden ſo unendlich viel auf ihn eingeſtürmt, daß er nicht mehr imſtande war, klar zu denken. Da ſorgte er ſich um ein paar Peſo, daß er ſein Leben friſten konnte, und währenddeſſen warf dieſes junge Mädchen mit Millionen herum, als ſei das gar nichts. Aber Jack hatte die beiden Depeſchen Miſter Erics geleſen, und— da vor ihm ſtand Maud, ſeine Maud, die gehandelt, die mitten im Strudel der Welt geſtanden und ihn doch nicht vergeſſen hatte. Zu ihm war ſie ge⸗ kommen! Ihm hatte ſie ſich antrauen laſſen. Ihm, dem armen Schlucker, der noch nichts war, der nur den ver⸗ träumten Kopf voller Ideen hatte, verband ſie ſich für das Leben. Er ſah ſie an, und ſie hatte die Augen voll und groß zu ihm aufgeſchlagen und hielt ſeinen Blick aus. Da ſtieg in ihm die ſeſte Ueberzeugung auf: Nein, ſeine Maud war keine Diebin. 8 15* Ganz ſtill war es in dem hochgelegenen Hotelzimmer. Still waren auch unten die Straßen geworden, die während des Tages von überflutendem Leben pulſierten. Jetzt lagen ſie in ſtiller Einſamkeit da, und nur bisweilen hockte ein armer, obdachloſer Menſch reſigniert auf dem Straßenbord. Jack dachte mit Grauen daran, wie leicht das auch ſein Schickſal hätte werden können. Vom Hafen her ertönten ab und zu die Sirenen der ein⸗ und ausfahrenden Dampfer, tief unten aber breitete ſich das Dächergewirr der ſchlafenden Großſtadt. Maud ſtand mitten im Zimmer. In ihrem Geſicht war wieder eine Wandlung vorgegangen; dann warf ſie ihre beiden Arme empor und ſchlang ſie um Jacks Hals. „Jetzt nichts mehr von Geſchäften! Jetzt wollen wie nur an unſer Glück denken, du Lieber! Du Lieber!“ Nun war ſie nichts als ein zärtliches, verliebtes kleines Mädel, das ſich in ſeinen Arm ſchmiegte und, willenlos hingegeben, ſeine Küſſe über ſich ergehen ließ. 1. 15 0 mit der Sierra Morena' an, die morgen früh in Bueno, Aites einläuft. Morgen haben wir die Million.“ „Und wo ſind die Apparate?“ „Die habe ich doch vorhin auf der Bank in Depo⸗ geben. Ich wollte ſie nicht mit in das Hotel nehmen Jetz! ſehnt hatte.“ N Sie ließ ſich willig küſſen. Dann gingen ſie hinunter Spauffeut, daß er zur Banco Trausatlantiee feet.“ aßen ſehr vergnügt, und als ſie wieder hinaufkamen und 9 ße endlich in die Atme fchlleßen wolle, ſagte ſie: aber komm eſſen. Ich glaube, das tut dir no! Armen Junge, wüßteſt du, wie ich mich nach dieſer Stunde geß⸗ Die„Sierra Morena“ lief am folgenden Morgen fahr ⸗ planmäßig in Buenos Aires ein. f Miſter Erie hatte noch in Montevideo ein Telegramm erhalten: f „Erwarte Sie im Hotel Vouſten. Maud Nowa.“ ſeinem Beſitz zu wiſſen, daß er gar nicht mehr an die Behörden dachte und gleich nach der Landung in das Hotel fuhr. i 90. mir wiederum gab, weil er Erie übervorteilen wollte. Ich Eric war ſo voller Begier, endlich den Apparat in Beſchertag und gilveſter dienſtſrei Eine Verfügung des heſſiſchen Staatsmini⸗ ſters an alle unterſtellten Behörden, Gemein⸗ den und Gemeindeverbände und ſonſtige Kör⸗ perſchaften des öffentlichen Rechts beſtimmt: Am Montag, den 24. Dezember 1934 und am Montag, den 31. Dezember 1934, wird wie für den 1. und 2. Weihnachtsfeiertag und den 1. Januar 1935 für den Geſchäfts⸗ verkehr des Staatsminiſteriums Sonntags⸗ dienſt angeſetzt. Das Gleiche findet Anwen⸗ dung für ſämtliche Staats⸗ und Gemeinde⸗ behörden, ſoweit es die dienſtlichen Verhält⸗ niſſe geſtatten. Neuregelung der Eierwirtſchaft Frankfurt a. M., 16. Dez. Die Landes⸗ bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau teilt mit: Durch die Marktregelung ſind in dieſen! Jahre unſerer Vorratswirtſchaft größere Ver⸗ luſte erſpart geblieben. Aus dieſem Grunde hat ſich die Reichsſtelle für Eier entſchloſſen, die urſprünglich einkalkulierte Verluſtmenge den Abnehmern zu Gute kommen zu laſſen. Bei der Preisfeſtſetzung am 6. Dezember 34 wurden dementſprechend die Preiſe für Kühl— hauseier bei den größeren Sorten um einen dreiviertel Pfennig und bei den kleineren um einen halben Pfennig herabgeſetzt. Die Großhandelseinkaufspreiſe betragen für die Klaſſe S 9.75 Pfennig; Klaſſe A 9.25 Pfen⸗ nig; Klaſſe B 9 Pfennig; Klaſſe C 8.25 Pfennig; Klaſſe D 7.5 Pfennig; woraus ſich nach Zubilligung einer Spanne von 2 bis höchſtens 2,5 Pfennig für den geſamten Han— del ein Kleinverkaufspreis, zum Beiſpiel für ein mittleres Ei, Klaſſe B im Gewicht von 55 bis 60 Gramm an die Hausfrau mit 11 bis 11.5 Pfennig ergeben dürfte. Durch dieſe Maßnahme iſt der Verbraucherſchaft, beſon— ders der breiteren Maſſe der Bevölkerung, die Möglichkeit gegeben worden, zum Weihnachts— feſt billige Eier einzukaufen. Aus Heſſen und Naſſau » Hofheim(Taunus), 16. Dez.(Ein⸗ bruch in ein Kolonialwarenge⸗ ſchäft.) In der Nacht wurde ein Einbruch in ein Kolonialwarengeſchäft in Hofheim i. T. berübt. Der Einbrecher entwendete 500 Mark und Lebensmittel im Werte von zirka 1000 Mark, u. a. Schokolade, Mehl, Kakao, Tee in Blechdoſen zu 100 Gramm und 50 Gramm, Bohnenkaffee, Margarine und Spargel in Gläſern. Bensheim, 16. Dez.(Die eigene Schwe⸗ ſter überfahren.) Als der junge Weimar von Reichenbach abends mit ſeinem Rad auf der Landſtraße fuhr, wurde er von einem entgegenkommenden Auto derart geblendet, daß er auf den Fußweg geriet, wo er ein Mädchen überfuhr. Eine tragiſche Fügung wollte es, daß es ſeine eigene Schweſter war, die noch in der Nacht der Gehirnerſchütte— rung, die ſie bei dem Sturz erlitten hatte, erlag. Sie war 30 Jahre alt. Mainz, 16. Dez.(Karnevalsbe ginn am 1. 1. 11.11 Uhr.) Den Auftak: zum Karneval 1935 bildet am 1. Januar um 1 Uhr 11 Minuten der traditionelle Neu ahrsumzug, deſſen Schwerpunkt die Vextre⸗ ungen der bodenſtändigen närriſchen Gar den bilden. der aber auch eine Reihe ande rer närriſcher Symbole durch die Straßer der Stadt führen wird. Abends folgt danr das herkömmliche luſtige Neufahrskonzer zes MCV Wie bekannt, iſt Mainz für den darneva! eine Arbeitsgemeinſchaft mit der Stadt Düſſeldorf eingegangen, die in der ge— zenſeitigen propagandiſtiſchen Unterſtützung hre Hauptaufgabe hat und in gegenſeitigen 11 zum äußeren Ausdruck kommen 0 Lorſch, 16. Dez.(mit heißem Teer übergoſſen.) Einen ſchweren Arbeitsun⸗ fall erlitt hier ein Anſtreicher, der die Wände der Unterführung der Autobahn mit heißem Teer beſtrich. Die Leiter kam ins Rutſchen und der Anſtreicher fiel herunter. Der Kopf des Daliegenden wurde auch noch von dem heißen Teer übergoſſen, der oben an der Leiter in einem Kübel geweſen war. Der Verletzte wurde ſofort nach Bürſtadt ins Krankenhaus gebracht. Worms, 16. Dez.(Milchgeſchäft po⸗ lizeilich geſchloſſen.) Da nach den gemiſchen Unterſuchungen der Milchhändler; Wilhelm Billau, Frankenthalerſtraße 13, in leßzter Zeit an drei Tagen ſeiner Verkaufs⸗ milch 4 bis 11 Prozent Waſſer zugeſetzt hatte, wurde ſein Geſchäft bis auf weiteres polizei⸗ lich geſchloſſen. Billau wurde in Schutzhaft genommen. Elsheim(Rhh.), 16. Dez.(Im Dezem⸗ ber noch Trauben am Stock.) Der Einwohner Wendelin Schuhmacher ſcheint es ſich zur Aufgabe gemacht zu haben, ganz außerordentliche Qualitätstrauben zu züchten. So hatte er im vergangenen Jahr an Weih⸗ lachten noch Trauben an ſeinem Stock im Hof und in dieſem Jahre will er, wenn es die Witterung erlaubt, die Trauben, die übri⸗ gens ein ſehr geſundes und friſches Aus⸗ ſehen haben, noch länger hängen laſſen. Wintersheim, 16. Dez.(Spinnſtuben⸗ abend in Rheinheſſen.) Um die Wie⸗ derbelebung der ſchönen Sitte der Spinn⸗ ſtube hat ſich unſere Ortsbäuerin verdient ge⸗ macht. In Anweſenheit des Kreis- und Orts⸗ bauernfuͤhrers wurde ein Spinnſtubenabend abgehalten, bei dem man in die gute alte Zeit zurllckverſetzt wurde, wo die Mutter den Flachs und die Wolle für den Haushalt ſpann. Drei alte Frauen, darunter ein Muütterchen don 83 Jahren, führten den Jüngeren die bung des Svpinnens vor. Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 17. bis 27. Dezember 1934. Montag, 17. Dezember: Miete A 8, Son⸗ dermiete A 4:„Das Konzert“, Luſt⸗ ſpiel von Hermann Bahr. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. dienstag, 18. Dezember: Miete H 8, Sondermiete H 4:„Das Muſikanten⸗ dorf“, Luſtſpiel von Heinz Lorenz. An— fang 19.30, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 19. Dezember: Für die„NS⸗ Kulturgemeinde, Abteilung Theater, Mann⸗ heim“, Abteilung 139 bis 144, 160, 224 bis 226, 3842 bis 347, 364 bis 366, 509 bis 510, 519 bis 520, 530, 549 bis 550, 560, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 1 bis 600:„Die Räuber“, von Schiller. Anfang 19.30, Ende 23 Uhr. Donnerstag, 20. Dezember: Miete Ds, Sondermiete Daus:„Schwarzmann und die Magd“, Schauſpiel von Wal⸗ 15 Erich Schäfer. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 21. Dezember: Miete F 9, Son— dermiete F 5:„Königskinder“, Mu— ſikmärchen von Engelbert Humperdinck. An— fang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 22. Dezember: Miete G 8, Sondermiete G 4:„Die Regiments— tochter“. Komiſche Oper von Donizetti. Anfang 19.30, Ende gegen 21.30 Uhr. Sonntag, 23. Dezember: Nachmittagsvor— ſtellung:„Aſchenbrödl“, Weihnachts— märchen von C. A. Görner. Eintrittspreiſe 0.30 bis 2 Mark. Anfang 15, Ende 17 Uhr. Abends: Miete B 9:„Der Roſenkavalier“, Oper von Richard Strauß. Anfang 19, Ende 22.30 Uhr. Montag, 24. Dezember: außer Miele: „Aſchenbrödl“, Weihnachtsmärchen von C. A. Görner. Eintrittspreiſe 0.30 bis 2 Mark. Anfang 16, Ende 18 Uhr. Weihnachtstag: Miete A9: In neuer Inſzenierung:„Die Meiſterſin— ger von Nürnberg“, Oper von Ri⸗ chard Wagner.— Eintauſch von Gut— ſcheinen aufgehoben.— Anfang 17.30, Ende etwa 22.30 Uhr. 2. Werhnachtsfeiertag: Nachmittags- vorſtellung:„Aſchenbrödl“, Weih— nachtsmärchen von C. A. Görner. Ein— trittspreiſe 0.30 bis 2 Mark. Anfang 15, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete Mug: „Carmen“, Oper von Georges Bizet. Anfang 19, Ende 22.15 Uhr.— Ein— tauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Donnerstag, 27. Dezember: Miete E 8, Sondermiete E 4:„Das Konzert“, Luſtſpiel von Hermann Bahr. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Freitag, 28. Dezember: Für die„NS— Kulturgemeinde, Abteilung Theater, Mann— heim“, Abt. 101 bis 103, 119, 201 bis 203, 327 bis 332, 348 bis 350, 501 bis 507, 511 bis 513, 521 bis 527, 541 bis 543, 551 bis 553, 561 bis 570, 581 bis 590, 598 bis 600, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und für die„NS-Kulturgemeinde, Abtei— lung Theater, Ludwigshafen“, Gruppe F Nr. 815 bis 817:„Ein Maskenball“, Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Im Neuen Theater im RNoſengarten: Montag, 17. Dezember: Für die„NS⸗ Kulturgemeinde, Abteilung Theater, Mann— heim“, Abt. 261 bis 262, 333 bis 341, 361 bis 363, 531 bis 533 und Jugendgruppe Mannheim und Gruppe D Nr. 1 bis 400: „Tiefland“, Oper von Eugen d' Albert Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Sonntag, 23. Dezember:„Der Mann mit den grauen Schläfen“, Luſtſpie! von Leo Lenz.— Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark.— Anfang 20, Ende nach 22 Uhr Weihnachtstag:„Der Mann mi! den grauen Schläfen“, Luſtſpiel vor Leo Lenz.— Eintrittspreiſe 0.50 bis 4 Mark.— Anfans 2 Ende nach 22 Uhr Weihnachtstag:„Die Chance“, Luſtſpiel von Alfred Möller und Hans Lorenz.— Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark.— Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Sport vom Sonntag Fußball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Wersfaglen: Sus Hüſten— Union Necklinghauſen 2:1 Hagen: Weſtfalen— Niederrhein(B) 3:1. Niederrhein: Boruſſia Gladbach— Homberger SV 42 Duisburg: Niederrhein— Weſtfalen 4:0 Preußen Krefeld— Kölner Sc 99(Geſ⸗ Spiel) 3:2. Mittelrhein: 1. FC. Idar— Blau-Weiß Köln 0:0 Sp⸗Vgg. Köln⸗Sülz 07— Yfe Benrath 2:0 Mülheimer SV— Rot-Weiß Oberhauſen (Geſ⸗Spiel) 2:0 SW. Beuel— VfR Köln(Geſ⸗Spiel) 0˙2 Nordheſſen: SW Ra. oruſſia Fulda 3:2 dermania Fulda— Kurheſſen Kaſſel 3:2 Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Union Niederrad 11 Fk Pirmaſens— Phönix Ludwigshafen 1:2 1. FC 1— Boruſſia Neunkirchen SW Feuerbach 11 große Eintracht Fra Saar i— Wormatia Worms 55 Kickers Offenbach— FSW Frankfurt 611 Gau Baden: VfR Mannheim— Freiburger Fc 3.2 Phönix Karlsruhe— Germania Karlsdorf 974. Bau Württemberg: Stuttgarter Kickers— SW Feuerbach 3:2 SWV Göppingen— Pf Stuttgart 12 [Umer FV 94— Sportfreunde Eßlingen 3:5 Union Böckingen— Soprtfreunde Stuttgarl 358. Gau Bayern: Sp⸗Vgg Fürth— 1860 München 111 Bayern München— AS Nürnberg 4:0 Schwaben Augsburg— 1. FC Nürnberg 1:4 Jahn Regensburg— FC 05 Schweinfurt 378 Geſellſchaftsſpiele: 1. Fc Pforzheim— Stuttgarter SC 41:3 * Phönix Karlsruhe— Germania Karlsdorj 8:1(3:0). Die Karlsruher Mannſchaft war in präch— tiger Spiellaune. Nach der Pauſe ließ ihre Ueberlegenheit zwar etwas nach, aber der ſchlechte Sturm der Gäſte ſcheiterte ſchon in den Anfängen an der guten Abwehr der Phönix. Die Karlsdorfer ſpielten zwar ſehr eifrig; die Verteidigung, die ſich tapfer wehrte, mußte jedoch allmählich gegen den übermäch— tigen Druck nachgeben. BfR Mannheim— Freiburger FC 32(2:1) Der VfR Mannheim kam zuhauſe gegen den Freiburger FC zu einem recht glücklichen Sieg, da die Gäſte ſchon nach viertelſtündigem Spiel ihren vorzüglichen Sturmführer Peters durch Verletzung verloren und die reſtliche Spielzeit un zehn Mann durchſtehen mußten. Dazu wurde auch noch der linke Läufer Zelt— ner angeſchlagen und mußte auf den linken Flügel gehen. Trotzdem legten ſich die Frei— hurger mächtig ins Zeug und ſie gaben ſich zum Schluß nur knapp geſchlagen. Union Heidelberg— VfL Neckarau 0:4. Der VfL Neckarau benutzte den ſpielfreien Sonntag zu einem Geſellſchaftsſpiel beim Tabellendritten der unterbadiſchen Bezirks— laſſe, Union Heidelberg. Auch ohne Größle ind Striehl kamen die Neckarauer mit 40 3:0) Treffern zu einem recht ſicheren Sieg. Gauliga⸗Tabellen Gau Südweſt: Wormatia Worms 12 Phönix Ludwigshaf. 12 FK Pirmaſens 11 Rickers Offenbach 12 Inion Niederrad 11 Eintracht Frankfurt 11 FSW Frankfurt 12 Boruſſia Neunkirchen 12 . FC Kaiſerslautern 12 Saar 05 Saarbrücken 12 Sportfr. Saarbrücken 11 Gau Baden: Phönix Karlsruhe 11 27:15 V Waldhof 9 18:11 Freiburger FC 10 15:9 l. FC Pforzheim 10 23:12 fL Neckarau 8 19:10 VfR Mannheim 9 23:19 BfB Mühlburg 9 12:16 Karlsruher FV 10 12:9 FC 08 Mannheim 10 10:37 Bermania Karlsdorf 10 5:26 Gau Würktemberg: Stuttgarter Kickers 11 24:22 l. SSV Ulm 12 36:26 25:15 28:18 31:33 24:29 20:19 22:24 17:28 11:24 39:18 24:17 32:17 25:25 18:25 14:16 26:35 23:25 22:26 17:33 22-25 22. BfB Stuttgart 11 Union Vöckingen 11 Sportfr. Eßlingen 12 Ulmer FV 94 10 SC Stuttgart 10 Sportfreunde Stuttg. 10 SV Göppingen 10 Gau Bayern: Spogg. Fürth 13 l. FC Nürnberg 14 1860 München 13 FC 05 Schweinfurt 14 Bayern München 13 Wacker München 13 USV Nürnberg 13 Jahn Regensburg 14 Spygg. Weiden 13 26:43 Schwaben Augsburg 14 24:38 BC Augsburg 12 20:33 Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: TW Frieſenheim— Polizei Darmſtadt UfR Schwanheim— Pfalz Ludwigsh. BfR Kaiſerslatutern— SV Wiesbad TS Herrnsheim— Tgſ. Offenbach TV Haßloch— SW 98 Darmſtadt Gau Baden: Tgd. Ketſch— SV Waldhof 3: TW 62 Weinheim— Phönix Mannheim 3: TSV Nußloch— VfR Mannheim Gau Württemberg: Ulmer FV 94— Eßlinger TSV TV Cannſtadt— Tgſ. Stuttgart Gau Bayern: 1. Fa Bamberg— Spogg Fürth aus TV Ingolſtadt— Polizei Rürnberg 9:13 Rugby. „— Stadt- S Frankf 3:11 23:10 26:15 29:18 29:22 32:23 16:19 23:26 25:26 Aus der Heimat Gedenktage 17. Dezember 1909 Leopold II., König der Belgier, auf Schloß Laeken bei Brüſſel geſtorben. Prot, und kath.: Lazarus Sonnenaufg. 8.06 Sonnenunterg. 15.46 Mondunterg. 4.39 Mondaufg. 13.03 Alte Weihnachtsgeſchenke„auf Neu“ Der Weihnachtswunſchzettel unſerer Kin— der ſteht leider nicht immer im Einklang mit unſerem Geldbeutel. Manchen Familien- vätern wird es nicht möglich ſein, Neuan— ſchaffungen zu machen; aber das iſt auch durchaus nicht immer notwendig, da eine einigermaßen geſchickte Hand auch aus alten Sachen neue und ſogar anſehnliche neue machen kann. In dieſer Zeit der Vorbereitungen und der Vorarbeiten werden, ſobald die Kinder ſchlafen, die im Laufe des Jahres zerbroche— nen und unanſehnlich gewordenen Spiel⸗ ſachen hervorgeholt. Da iſt zunächſt viel— leicht das Schaukelpferd Seine zer— brochenen Beine und Ohren werden geleimt, etwaige Riſſe und Sprünge in den Holztei— len werden mit Spachtelkitt ausgefüllt und mit Glaspapier glattgeſchliffen. Dann ver— ſieht man das Pferd mit einem bunten Lack— farbenanſtrich, ſo daß es von einem neuen kaum noch unterſchieden werden kann. Das Material, das man braucht, iſt meiſt zu er⸗ ſchwingen. Ebenſo verfährt ein guter Haus— vater mit dem Rodelſchlitten: er wird vom Roſt befreit, eingefettet, und die Holzteile erhalten durch Farbe und Lack ein neues Ausſehen. Dann kommt einer der Haupt— ſtücke heran: die Puppenſtube: ſie muß orgfältig ausgebeſſert, friſch geſtrichen und tapeziert werden. Die Puppenmöbel wer— den geleimt und erhalten ebenfalls ein neues Farbenkleid. Sehr wichtig iſt die Einklei— dung alter Puppen. Sie erhalten neue mo— derne Kleider, die man aus alten, abgeleg— en Kleidern lebendiger Menſchen ſelbſt her— ſtellen kann. Es gibt natürlich auch Weihnachtsüber— raſchungen, die man ſelbſt nagelneu herſtel— len kann. Aus Laubſägeholz, alten Zigar— renkiſten, Pappe kann die erwähnte ge— ſchickte Hand ſchlechthin alles anfertigen. Ja, ſelbſt eine Krippe kann man bauen, wenn man nur etwas vom Zimmern verſteht. Mit grünem Tuch laſſen ſich Wald und Wieſe herſtellen. mit Baumrinde Felſen, mit roter Gelatine beleuchtete Fenſter uſw. Nur die zur Krippe gehörigen Figuren muß man ge— gebenenfalls kaufen. Aber allzu teuer kann das nicht werden... * Der Kampf gegen Störungen im Rundfunk. Im Rundfunk-Entſtörungsdienſt der Deutſchen Reichspoſt ſind innerhalb Jahresfriſt etwa eine Viertelmillion Rund— funkſtörungsfälle mit Störungsurſachen in— nerhalb und außerhalb der Empfangsanla— gen bearbeitet worden, ein Beweis für die Wichtigkeit und Notwendigkeit dieſes Dien⸗ ſtes, in dem die Deutſche Reichspoſt ſtändig über 2000 Perſonen beſchöftat und dem ſie ihre volle Aufmerkſamkeit zuwendet. Zu den bei den größeren und mititeren Aem— tern eingerichteten Störungsſtellen tritt m jedem Reichspoſtdirektionsbezirk jetzt eine Bezirks⸗Rundfunkſtörungsſtelle hinzu. n Erleichkerte Arbeitsbeſchaffung fü Steuerrückſtände. Als Vorausſetzung für den endgültigen Erlaß des Reichsſteuerrück— ſtandes, der im Intereſſe der Arbeitsbe⸗ ſchaffung zur Lieferung von Erſatzgegen⸗ ſtänden des gewerblichen oder landwirt⸗ ſchaftlichen Anlagekapitals verwende wurde, hatte der Reichsfinanzminiſter die Lieferfriſt bis zum 31. Dezember 1934 be- meſſen. Der Miniſter hat nunmehr dieſe Lieferfriſt bis 31. März 1935 ausge- dehnt, ſedoch unter der Vorausſetzung, daß der“ trag auf Lieferung vor dem 1 Januar 19 erteilt wird. Neues aus aller Welt Von Geſtein erſchlagen. Ein kurz vor der Verehelichung ſtehenden Bergmann aus Brachbach(Sieg) war auf der Grube „Eiſenzecherzug“ mit Bohrarbeiten beſchäftigt, als ſich über ihm das Geſtein löſte, herunter⸗ fiel und den Mann begrub. Der Tod trat auf der Stelle ein. Als beſonders tragiſch iſt es zu bezeichnen, daß er vertretungsweiſe für einen anderen Kollegen an dieſem Tage die Bohrmaſchine bediente. Anglück auf der Kranbahn. Im Stahl— werk der Mannesmann-Röhren-⸗Werke zu Duisburg⸗Huckingen waren die Schloſſer Lau und Geis mit Reparaturarbeiten auf der Kranbahn beſchäftigt, als ſie plötzlich von einem heranfahrenden Kran vom Gerüſt ge— ſchleudert wurden. Lau war auf der Stelle tot, während Geis mit gebrochenem Rück⸗ grat ins Huckinger Krankenhaus geſchafft wurde, wo er in hoffnungsloſem Zuſtand dar⸗ niederliegt. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 393 Stück. Verkauft 261 Stück. Milchſchweine das Stück von 8—11, Läufer das Stück von 1430 Mark. Marktverlauf ittel. 3 839333