Du haſt doch auch etwas für einen Volksge⸗ noſſen in Not— bring es dem Nikolaus! FF Lokales Viernheim, 19. Dez. « Bedauerlicher Unglücksfall. Am geſtrigen Dienstag ereignete ſich ein bedauer⸗ licher Unfall, wobei einem 11jährigen Knaben 3 Finger zum Teil abgeſchlagen wurden. Beim Transport einer eiſernen Backmulde kam dieſe zu Fall und gerade auf die Finger des Jungen, der hierbei die Glieder ſeiner Finger verlor. * 604 Pakete für die Winter⸗ hilſe. Wie wir erfahren haben, ſind geſtern hier aus dem Gebiet Heſſen-Naſſau 604 Pa⸗ kete für die Winterhilfe, die auf die Wunſch⸗ zettel geſtiftet wurden, eingetroffen. Die Pa⸗ kete werden am Sonntag abend in einer ge— meinſamen Weihnachtsfeier im Schillerſchul— hof zur Ausgabe gelangen. l „Tag der Polizei“ i in Viernheim. Am„Tag der Polizei“ haben die Viern— heimer Poliziſten eine ganz beſondere Propa⸗ ganda durchgeführt. Um die Volksverbunden— heit der Polizeibeamten als Schützer und Hel⸗ fer des Volkes wirkſam bereits der heran— wachſenden Generation einzuprägen, waren die Viernheimer Schulkinder zur Kundgebung auf 3 Uhr an das Rathaus beſtellt. Die Or⸗ ganiſation des Aufmarſches war der Jugend ſelbſt überlaſſen und es zeigte ſich, daß der nationalſozialiſtiſche Gedanken der Disziplin unſerer Jugend ſchon in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Jungens und Mädels aus ihren Klaſſen führten ihre Kameraden in muſterhafter Ordnung pünktlich zur Kundgeb⸗ ung. Es war ein erhebender Anblick zu ſehen, wie von allen Seiten die frohgeſtimmten Klaſ— ſen anmarſchierten. Mancher alte Kämpfer der Bewegung war gerührt darüber, mit wel⸗ chem Ernſt und welchem Pflichtbewußtſein dieſe jugendlichen Klaſſenführer- und Klaſſen— führerinnen bei dem Veranſtalter der Kund⸗ gebung, dem Chef der Polizei Pg. Bull⸗ mann, ihre heran geführte Klaſſe und deren Stärke meldeten. Die Polizeibeamten verteil— ten an insgeſamt 2000 Schulkinder Haken⸗ kreuzfähnchen und vor einem überwältigenden Meer frohgeſtimmter Kinder, über denen das Rot der deutſchen Freiheitsfahnen leuchtete, hielt Pg. Bullmann eine, meiſterhaft auf das Verſtändnis der Kinder zugeſchnittene An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte: Ihr lieben Kinder ſeid geboren in einer Zeit, in der ſchlimmſte Parteienwirtſchaft Deutſchland zu⸗ grunde richtete. Glaubt nicht, daß es die Fol⸗ gen eines verlorenen Krieges geweſen wärn. Heuchler und gottloſe Bonzen haben unſer Volk ausgebeutet. Da kam ein unbekannter Soldat, ein Kämpfer des Weltkrieges, unſer Führer Adolf Hitler und ſetzte ſich zum Ziel, unſer Volk zu befreien von ſeinen Feinden, damit es geeint und geſchloſſen in eine beſſere Zukunft marſchiere. Ihr Kinder ſeid in dieſe große Zeit hineingeſtellt, um ſpäter einmal das Werk zu vollenden, was der Führer begonnen hat. Wenn wir bald zum zweiten Male deut⸗ ſche Weihnachten feiern, im einigen deutſchen Vaterland, dann ſchließt in euer kindliches Gebet auch den Führer ein, damit Gott ihn euch noch lange erhalten möge. Ihr wißt, daß der Führer ſeinen größten Stolz darein ſetzt, euch einen neuen Weg für alle Zukunft zu zeigen und euch den Geiſt der Hilfsbereit⸗ ſchaft einzuprägen. Heute ſammelt die deut⸗ ſche Polizei für das Winterhilfswerk. Ihr wißt heute ſchon, daß der Poliziſt nicht mehr mit Gummiknüppel beim Volke Furcht erwecken will, ſondern daß er als Freund und Helfer des ganzen Volkes, insbeſondere als Freund und Helfer der Jugend eingeſetzt iſt. Ich danke euch, daß ihr helfen wollt zu ſammeln zur Lienderung aller Not. Als Abſchluß der Anſprache, aus begeiſterten Kinderherzen, und von der großen Zuſchauermenge freudig auf— genommen ein dreifaches„Sieg Heil dem Führer“ und das Kapflied der Bewegung. Dann formierte ſich ein unabſehbarer Zug der Kinder unter Vorantritt des ſchneidigen Spielmannszugs des Jungvolks, der ſchon die Kundgebung in Ermangelung einer Polizei⸗ Kapelle durch ſeine Weiſen eingeleitet hatte. Der nunmehr einſetzende Regen konnte den erhebenden Eindruck dieſer Kundgebung nicht verwiſchen, die bewieſen hat, daß wahrhaftig die deutſche Jugend dem Führer gehört, und daß die Jugend den Polizeibeamten als ihren Freund und Helfer betrachtet. Vierzig Kinder haben als helfende Sammler einen erheblichen Betrag hereingebracht und die ganze Kund— gebung mit den 2000 ſingenden Kindern und den 2000 leuchtenden Hakenkreuzfähnchen hat für jeden Viernheimer bewieſen: daß die Volks⸗ gemeinſchaft auch einmal in Viernheim voll⸗ kommen werden wird. Und wenn dieſe be— geiſterte Jugend dereinſt in ihren feſten Hän⸗ den das Reich hält, dann werden all die längſt vergeſſen ſein, die heute ſich noch der Volks— gemeinſchaft verſagen und entgegen ſtemmen. Dank der guten Idee des alten Propagan— nicht ausbleiben. diſten Pg. Bullmann wiederholen h allen Familien 2000 Kinder fordernd den Satz:„Helft der Polizei helfen im Kampfe gegen Kälte und Hunger!“ Und wo 2000 Kinder bitten, wird 0 se 5 9 Kleintierzucht⸗Ausſtellung Bitte leſen! Die von dem Kaninchen- und Geflügel- zuchtverein 1916 durchgeführten Kreisgruppen⸗ ſchau wies beſonders von auswärts einen gu⸗ ten Beſuch auf. Iſt doch gerade die Kleintier⸗ zucht dazu berufen, an der Wiedergeſundung unſeres Vaterlandes mitzuhelfen. Die führ⸗ enden Männer unſerer Regierung haben dies auch erkannt und aus dieſem Grunde die Kleintierzucht dem Reichsnährſtand angeglie— dert. In unſerer Gemeinde hat man jedoch die Kleintierzucht als wichtigen Faktor zur Gewinnung der Erzeugerſchlacht noch nicht er— kannt. Das beweiſt die geringe Unterſtützung von Seiten der Einwohnerſchaft und unſeres Gemeindeparlamentes. In anerkennenswerter Weiſe hat der Reichsnährſtand 3 Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt. 2 dieſer Reichsnähr⸗ ſtand⸗Ehrenpreiſe errangen hieſige Züchter. Außerdem wurden noch viele hieſigen Züchter mit Ehren-, ſowie 1., 2. und 3. Preiſen be⸗ dacht. Mit den 20 beſten Tieren eines jeden der 5 Kreisvereinen ſteht der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein mit 204 Punkten gegen Heppenheim mit 178 Punkten an erſter Stelle. Ein Zeichen, daß in der Zucht innerhalb des Kaninchen- und Geflügelzuchtwereins hervor- ragendes geleiſtet wird. Immer ſo weiter, damit auch wir Kaninchen- und Geflügel- Züchter die nötigen Bauſteine beitragen zum Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. 1. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Nur Freitag! Achtung! „Die Insel der Dämonen“ In allen führenden Theatern des deutschen Reiches seit vielen monaten in nachtvor- stellungen vor ausverkauften Häusern ständig f prolongſert. Auf vielſeitiges Verlangen aller Film⸗ freunde wird der gewaltige Südſeefilm„Die Inſel der Dämonen“ auch in Viernheim dieſe Woche zur Aufführung kommen. Der Film kann nur ein Tag und zwar am kommenden Freitag im Central-Film-Palaſt zur Auf⸗ führung gelangen. Nur Freitag 1 Tag un⸗ widerruflich. Das Südſeeparadies von Bali, man müßte es bald können, wie einen belieb— Zur gefälligen Beachtung! Die verehrl. Inſerenten bitten wir, ihre Inſerat⸗Aufträge ſo früh als nur möglich auf⸗ zugeben. Für die bevorſtehenden Feiertage iſt dies beſonders wichtig, da der Heiligen— abend auf einen Montag fällt. Für die Weih⸗ nachts⸗-Nummer erbitten wir die Anzeigen ſchon im Laufe dieſer Woche. Verlobungs⸗ und Vereinsanzeigen können ſchon jetzt aufgegeben werden. Da erfahrungsgemäß die Anzeigen immer erſt in letzter Stunde ge— bracht werden, ſo bitten wir unſere Anordnung zu beachten. Viernheimer Anzeiger. ten Ausflugsort ſo viel iſt es verfilmt worden. Aber ſo intenſiv wie ſein Leben zwiſchen Pal men, Dämonen und wunderbaren Menſchen im Dorfe Bedulu von dem Expeditionsleiter Baron von Theſſen in ſechsjähriger Forſcher arbeit geſtaltet worden iſt, das hat man noch nicht geſehen——— ein wahrhaft ſchöner Film. Vor dem farbenprächtigen Hintergrund balineſiſchen Tempel ſpielt die menſchlich er greifende und tragiſche Liebesgeſchichte zweier jungger Menſchen aus Bali. Ein Film, der von der Preſſe aller Gaue mit enthuſiaſtiſchem Beifall begrüßt wurde. Ein Beſuch des beſten und erregenſten Südſeefilms kann beſtens em pfohlen werden. Nur für Erwachſene. Vereins⸗Anzeiger Stem m⸗ u. Ringklub„Germania“ 1896. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Uebungsſtunde für alle Sportler. Da nach der Uebungsſtunde eine Beſprechung betr. Verbandskämpfe ſtattfindet iſt Erſcheinen eines jeden Aktiven Pflicht. Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein. Mittwoch abend halb 9 Uhr Verſammlung im„Fürſt Alexander“. Pünktlich und vollzählig er ſcheinen. a Der Vorſtand. III Die Insel der Dämonen Sr ur g n Oß-Ff- Pad. e 0 Weihnachts Geschenke aller Art in reicher Auswahl.— Empfehle ins⸗ beſondere Weine-Llnöre- Obstschaumwelne Deutſcher gekt(Hochheimer Kabinett). Ma-. laga, Deſſert- und Ptärkungsweine zun niedrigſten Preiſen. Ferner empfehle auch die weltberühmten feurich-Heks aus München in verſchiedenen] maschine n e 8 Aufmachungen und Geſchenkpackungen, wie auch Maffee, lee, MHakad, Schokoladen in hervorragender Qualität und Güte. Für die i— Feſttage, wie auch als praktiſche Geſchenkartikel 90 Zwei feinste Dauer-Wurstwaren wie wecwurſ, 4 Elnleg- Kalbsleberwurſt, Falami nach ungar. Art, 3 Schweine 3 Kochſalami, Nuß⸗ Schinken uſw. Lebensmittel u. Delikateffen Ceorg H 00 Adolf Hitlerſtraßſe 1 e Beachten Sie bitte meine Schaufenſter! Verloren geſtern ein Por⸗ temonnaie mit Inhalt. Gegen Belohnung in d. Exp. d. Bl. abzug. 7 Monate altes zu verkaufen. der Verlag Sclicſalcægt ut bert a⁰,˖lu ei Selbe · und Wünschen erst recht! 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Die gewaltigen Anſtrengungen des ſchen Volkes, den arbeit tigen Volksgeno über die harte sloſen und bedürf— ſſen auch in 0 Wintersnot hinwegzuhelfen, wurden von allergrößtem Erfolge Im Deutſchen Winterhilfswerk 1934 hat ſich Adolf Hitlers, ſich im Kampfe gegen Hunger und Kälte nicht auf enden zu beſchränken, fern, in idealem Sinne erfüllt. Inner— halb von zwei Monaten wurden an Barſpenden ür das Winterhilfswerk faſt 50 Millionen fgebracht. An den Sammlun— ch alle guten Deutſchen in die Forderung Reichsmark au gen beteiligten ſi geſchloſſener Einmütigkeit, nicht men die Seefahrer, auf fernen Meeren und die Volksgenoſſen der de China, Indien, Marokko, Amerika und der Sowjet-Union. ſpenden für das Winterhilfswerk ſtehen die Werte der Sachſpenden die, ſoweit ſie überhaupt zahlen— mäßig erfaßt werden können, lionen Mark beziffert kamen allein für 30 Millionen Mark an Le⸗ bensmitteln und für 10 Millionen Mark an Kleidungsſtücken den hilfsbedürftigen Volks— genoſſen zugute. Insbeſondere von der Landbevölkerung wurden 5,5 Millionen 390 000 Zentner Gemüſe, 74000 Eier und abertau— ſende Zentner an Butter, Fleiſch, Fiſche und Fette an hilfswerk abgeführt. 157000 Mäntel und 41000 aus allen Bevölkerungsſchichten Auch in dieſem Jahre ſchenkte das Winter— hilfswerk der Karkoffelverſorgungsfrage es gelangten bisher 13,5 utſchen Kolonien in auf 43 Mil⸗ Zentner Kartoffeln, 253 000 Paar Anzüge wurden größte Beachtung; Millionen Zentner Kartoffeln nen Zentner Kartof— kommen die überaus faſt 19 Millio⸗ Geſamtwert Hilfsbedürftige über ei feln empfangen. Dazu reichlichen Mehlſpenden und nen Lebensmittelgutſcheine im von über 9 Millionen Mark, die es Volksgenoſſen freier Wahl in jedem einſchlägigen ſich mit Lebensmitteln zu verſorgen. 10 500 000 Zentner Kohlen im Werte von 15 750 000 Mark gelangten 11 100 000 Zentner Kohlen 16 650 000 Mark werden bis ber verteilt werden. In dieſem Jahre wird das werk doppelt ſo viel im Vorfahre verſchenken. bäume ſollen ein wenig Jeſtfreude und Lichterglanz notleidenden ermöglichen, zum 31. Dezem— Winterhilfs⸗ Weihnachtsbäume 764 000 Tannen⸗ in die Häuſer der Der nationalſozialiſtiſche Staat verfügbaren Mittel eingeſetzt, Opfergeiſt der Nation getrager werk großzügig zu unterſtützen. Reichsbahngeſellſchaft b Winkerhilfsfracht mit einem von faſt 8 Millionen Mark. Beſſer als all fern von der N Volkes, das auch in den ſten Wirtſchaftskampfes darität mit ſeinen arbei recht erhält. Mögen drau geifern und um das vom ne Winterhilfs⸗ in 159 232 31 900 000 Zentner Koſtenaufwand es andere ſprechen dieſe Zif⸗ olgemeinſchaft des deutſchen Zeiten des ſchwer⸗ die nationale Soli⸗ tsloſen Brüdern auf⸗ ßen die Emigranten hetzen und vereinzelte Kritiker ande nörgeln. Wir halten ihnen Ziffern des Winterhil Augen und ſtrafen ſie mit Zahlen Lügen. roßzügigere Hilfsak ren, als es volſbrachte; ſeiner unbeſtechlichen Nirgends konnte ein L tion für ſeine Ar⸗ das deutſche Volk ſozialiſtiſchen Donnerstag, den 20. Dezember 1934 Staatsführung iſt es gelungen, trotz 15jäh⸗ riger Volksverelendung ein Winterhilfswerk zu organiſieren, wie es in der Welt einzig daſteht. Wer darf ſammeln? Richtlinien für die Durchführung des Samm⸗ lungsgeſetzes. Berlin, 19. Dezember. Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter Dr. Frick hat den Landesregierungen und allen ſonſt beteiligten Stellen Richtlinien für die Durchführung des Sammlungsgeſetzes zugeleitet. Das Geſetz ſoll. wie der Miniſter laut ND. erklärt, die Gewähr dafür bieten, daß Opferſinn und Gebefreudigkeit des deut⸗ ſchen Volkes in einer allen Beteiligten gerecht werdenden Weiſe in Anſpruch genommen werden. Dies ſei aber nur zu erreichen, wenn zwiſchen der finanziellen Leiſtungsfähigkeit der Bevölkerung und den Belangen der auf Sammlungserträgniſſe angewieſenen Orga— niſationen ein Ausgleich gefunden werde. Während der Dauer des Winterhilfswerks ſoll von der Erteilung einer Genehmigung zu anderen Sammlungen grundſätzlich ab⸗ geſehen werden. Veranſtaltungen zu ge— meinnützigen oder mildtätigen Zwecken kön⸗ ſernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Des Volkes Notgemeinſchaft 3 Allein an Varſpenden wurden in den erſten zwei Der Amfang der Sachſpenden nen zugelaſſen werden, wenn ein angemeſſe— ner Betrag des Reinertrages an das Win⸗ terhilfswerk abgeführt wird. Das iſt nicht notwendig, wenn die Veranſtaltung von Or⸗ ganiſationen der Freien Wohlfahrtspflege durchgeführt und der Reinertrag für die Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege verewnudet wird. Bei allen dieſen Veranſtal⸗ tungen iſt ausdrücklich unter ſa gt, daß ſie unter Bezugnahme auf das Winterhilfswerk angekündigt und durchgeführt werden. Für die Zeit nach Beendigung des Winterhilfswerks, olſo vom 1. April bis 1. Oktober 1935. dürfen Sammlungsgenehmigungen erſt erteilt wer— den, wenn die für die Reichsſammlungen aufgeſtellten Sammlungskalender mitgeteilt ſind. Bei der Prüfung der Genehmigungs— anträge ſoll beſonders berückſichtigt werden, daß Opferſinn und Gebefreudigkeit der Be— völkerung nicht allzuſehr und nur für ſolche Zwecke in Anſpruch genommen werden, die allgemeiner Billigung ſicher ſind. Alle als Sammler zugelaſſenen Perſonen müſſen einen polizeilich geſtempelten Aus⸗ weis haben. Jugendliche dürfen bei Stra⸗ ßenſammlungen jeweils nur zu Zweien ſam— meln und müſſen ausreichend beaufſichtigt werden. Im übrigen müſſen für alle Samm— lungen ſicher verſchließbare Sammelbüchſen verwendet wird. Bei allen dieſen Veranſtal— Veruntreuungen ausſchließt. — Nn Hilfe in Seenot Hapagdampfer rettet norwegiſche Schiffbrüchige Hamburg, 20. Dezember. Nach einem bei der Hamburg-Amerika⸗ Linje eingegangenen Telegramm des Com⸗— modore Kruſe leiſtete der auf der Heimreiſe von Neuyork befindliche Dampfer„Neu- york“ dem norwegiſchen Dampfer„Siſt o“ Hilfe in Seenot. Das Wetter war ſtürmiſch. Nach einem weiteren Funkſpruch iſt die Rettung der vollzähligen Beſatzung des nor; wegiſchen Dampfers„Siſto“ füdweſtlich der iriſchen Küſte krotz ſehr ſtürmiſchen Welters geglückt. Die„Neuyork“ wird vorausſichtlich am Donnerstag um 21 Ahr in Cherbourg eintreffen. An Bord der„Neuyork“ iſt alles wohl. die Beſatzung der„Siſto“ war 16 Mann ſtark. Das Schiff iſt geſunken. Der Lloyddampfer„Europa“ hat über die Rettungsaktion Einzelheiten nach Neu⸗ york gefunkt. Danach eilten nach Auf⸗ nahme der erſten Hilferufe des ſchwer be⸗ ſchädigten Schiffes Dienstagfrüh alle in der Nähe ſich aufhaltenden Fahrzeuge, darunter ſechs Ozeandampfer, nach der Unglücksſtelle. Als erſtes Schiff traf der britiſche Tank⸗ dampfer„Mobile Oil“ ein, der den ganzen Tag über Oel auf die rieſigen Wellen pumpte, um eine Rettung der Beſatzung zu ermöglichen. Der Tankdampfer blieb in der Nähe des ſteuerlos treibenden Norwegers, konnte aber von ſich aus keinen Verſuch zur Rettung machen. In der Nacht trafen weitere Schiffe ein, und zwar der britiſche Dampfe; „Aurania“, der Hapagdampfer„Neuyork und der Nordllyoddampfer„Europa“. Um 1 Uhr früh funkte die„Aurania“., daß die „Neuyork“ Boote ausgeſetzt habe. Nach einem anderen Bericht ſoll es ſich nur um ein Boot gehandelt haben. Alle Schiffe pumpten während der Rettungs- arbeiten ebenfalls Del ins Waſſer. Die Scheinwerfer der„Aurania“ und der „Europa“ erhellten die Nacht und zeigten die „Siſto“, die ſchon ſtark auf der Seite lag, und heftig von der hohen See hin⸗ und her⸗ geworfen wurde. Die Kommandobrücke und das Steuerruder waren zerkrümmert und Rettungsboote des Schiffes fortgetrie— ben. Schließlich konnten die Helfer vom Dampfer„Neuyork“ die ganze Beſatzung der „Siſto“, 16 Mann, vom Unglücksſchiff her⸗ unterholen. Um 2 Uhr kelegraphierte die„Neuyork“, daß ſie alle Schiffbrüchigen wohlbehalten ge⸗ borgen habe und daß dieſe in glücklicher Stimmung ſeien. Hierauf kraten die übrigen Dampfer ihre Weiterreiſe an. Daß ſich das norwegiſche Schiff überhaupt ſolange über Waſſer halten konnte, iſt darauf zurückzufüh⸗ ren, daß es Holz geladen halte. An der Un⸗ glücksſtelle der„Siſto“ iſt in der letzten Woche der engliſche Dampfer„Usworth“ un- tergegangen und der ſapaniſche Dampfer „Vickoria Maru“ ſchwer beſchädigt worden. Bericht des Kommodore Kruſe In dem Originaltelegramm des Kommo— dore Kruſe vom Dampfer„Neuvork“ an die Reederei über die Rettung der„Siſto“-Be— ſatzung heißt es:„Neuyork“ erhielt vom Dampfer„Siſto“ Aufforderung zur Hilfe⸗ leiſtung.„Neuyork“ dampfte zurück bei Weſtnordweſt⸗Sturm, Stärke 9, und gewal⸗ tiger See. Erreichte„Siſto“ 18 Uhr, wo Tankdampfer„Mobiloil“ ſeit 24 Stunden er— folglos aſſiſtierte. Nacheinander eintrafen „Aurania“,„Europa“,„Gerolſtein“ und andere Schiffe. 22.30 Uhr erbat„Siſto“ Ab⸗ bergung. Nach zweiſtündiger außerordentlich ſchwerer Arbeit bei gewaltiger Dünung Ret⸗ tungswerk erfolgreich durchgeführt. Wrack⸗ beſatzung mußte einzeln über Bord ſpringen und wurde von Rettungsboot aufgefiſcht.“ Für die tapferen Seeleute der Hamburg ⸗Amerika-Linie iſt von der Nordſtern Allgemeine Verſicherungs⸗ Ach. aus Anlaß der Reitungstat des Dampfers „Neuyork“ folgendes Telegramm zugegan⸗ gen: „In aufrichtiger Bewunderung für das todesmutige Einſetzen eigenen Lebens zur Rettung ihrer norwegiſchen Kameraden herz · lichſte Glückwünſche. Als ſichtbares Zeichen unſerer Verehrung und des Stolzes auf unſere lapferen deutſchen Seeleute ſtellen wir r die Beſatzung des Rettungsbootes 3000 ark zur Verfügung.“ Frankreichs Außenpolitik Im Senat, dem Obernaus des franzöſiſchen Parlaments, verlas der franzöſiſche Außzenminiſter Laval eine ausführliche Darſtellung der wichtigſten außenpolitiſchen Fragen. Beſonders bemerkenswert war dabei die Stellungnahme zu den deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen. Der franzöſiſche Außenminiſter Lava! kam in ſeinem Bericht zunächſt auf die Be⸗ ſchlüſſe des Völkerbundsrats zur Saarabſtimmung zu ſprechen. Er bezeichnete den Beſchluß des Rates für den Fall der Beibehaltung des Status quo als richtig. Wenn er, Laval, in der Kammer bereits erklärt habe, daß Frankreich ſich einer zweiten Abſtimmung gegebenenfalls nicht widerſetzen würde, ſo habe er die Ge— nugtuung, feſtſtellen zu können, daß die An⸗ ſichten der franzöſiſchen Regierung über dieſes heikle Problem mit denen des Dreier— ausſchuſſes übereinſtimmten. Laval hob weiterhin die Bedeutung der Tatſache her— vor, daß zum erſten Male der Grundſatz der Heranziehung einer internationalen Streit— macht zur Regelung einer internationalen Frage vom Völkerbund anerkannt worden ſei. Das ſei ein großer Taa in der Ge⸗ ſchichte der Genfer Einrichtung und dieſer Schritt könne von allen Völkern begrüßt werden. Der Winter ſteht bevor. Kampf der Arbeitsloſigkeit! Kauft Arbeitsbeſchaffungsloſe! Ziehung am 22. und 23. Dezember. ä Sodann erwähnte Laval die Beilegung des ungariſch⸗ſüdſlawiſchen Streitfalles und bekräftigte nochmals die Solidarität Frankreichs und Südſla⸗ wiens, hob aber auch hervor, mit welcher Würde die Budapeſter Regierung der Ent⸗ ſchließung des Völkerbundsrates zugeſtimmt habe. Durch ſeine Haltung habe der Vertre— ter Ungarns die Möglichkeit einer vertrau— ensvollen Zuſammenarbeit zur wirtſchaft⸗ lichen und moraliſchen Geſundung Europas gezeigt, zu der die Staaten der Kleinen En— tente ihrerſeits bereit ſeien. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wieder— holte Laval, daß die Intereſſen Frankreichs mit den Intereſſen des Friedens zuſammenfielen. Damit aber Frankreich ſeine Vernunft durchſetzen könne. müſſe es ſtark ſein. In allen laufenden Verhand— lungen verfolge Frankreich kein egoiſtiſches Ziel, wenn es auch die berechtigte Sorge um die Sicherheit hege. Für den feſten Ausbau des Friedens ſeien die Verhandlun⸗ gen zum Abſchluß eines Oſtpaktes und zu einer engeren Zuſammenarbeit mit Ita⸗ lien aufgenommen worden. Mit der italieniſchen Regie rung will Laval nicht nur die rein franzö— ſiſchen Fragen regeln, ſondern eine Ueber— einkunft über die wichtigſten Probleme der allgemeinen Politik zu erreichen ſuchen. Er verſicherte Muſſolini ſeiner höchſten Achtung und zollte ſeiner verſöhnlichen Haltung und ſeinem Friedenswillen Anerkennung. Wie Frankreich, ſo habe auch Muſſolini Freundſchaften, denen er treu zu bleiben gedenke. Hierin ſtimmten ſeine An- ſichten mit denen Frankreichs überein. Von der Uebereinſtimmung zwiſchen beiden Re⸗ gierungen hänge die Aufrechterhaltung einer eng mit den Intereſſen des europäiſchen Friedens verknüpften politiſchen Ordnung in Mittel⸗ und Oſteuropa ab. Vor kaum 20 Jahren habe Italien in dem Augenblick, wo es um das Schickſal der Welt gegangen ſei, eine entſcheidende Verantwortung über⸗ nommen. Heute müſſe Frankreich mit Ita⸗ lien zuſammen eine andere Initiative er⸗ greifen: die der engſten Zuſammenarbeit im Dienſte des Friedens. Die Kleine Entente(Staatenbündnis Tſchechoſlowa⸗ kei, Südſlawien, Rumänien) könne Frank⸗ reich in dieſer Hinſicht vertrauen. Da die Freundſchaft Frankreichs unerſchütterlich ſei, müſſe die Kleine Entente im Voraus alles, was die franzöſiſche Regierung mit der italleniſchen Regierung planen könnte, als vollſtändig übereinſtimmend anſehen mit der Auffaffung, die die Regelung ihrer (der Kleinen Entente) eigenen Intereſſen .. D 2525 grankreich vorſchreibe und immer vorſchrei⸗ den werde. Zu den Verhandlungen über den Oſt⸗ hackt übergehend, hob Laval den Willen der Sowjetunion zur internationalen Zu— ammenarbeit für den Frieden hervor. Die Verhandlungen über den Oſtpakt würden ortgeſetzt, und Frankreich ſei beſtrebt, ſich hie Zuſtimmung Polens zu ſichern. Frank- eich habe Polen ebenſo herzliche wie ge— laue Aufklärungen gegeben. In Polen önne kein Zweifel darüber beſtehen, daß Frankreich beſtrebt ſei, den berechtigten pol— liſchen Wünſchen Rechnung zu tragen. Wir werden“, ſo fuhr Lavat fort,„ſehr ſald unſere Unterhaltung mit Jeutſchland wieder aufnehmen. Ich jabe bereits geſagt, daß Deutſchland aufge— ordert werden werde, mit uns und den ibrigen Ländern unter den gleichen Be— zingungen und mit gleichem Recht zu ver— ſandeln. Deutſchland wird aufs neue auf— lefordert werden, ſich dieſem Kollektippakt inzuſchließen, in deſſen Rahmen es ver— ichert iſt, die gleichen Garantien zu erhalten, ne es den übrigen beteiligten Ländern ge— oähren wird.“(Deutſchland hat bekanntlich ie erſte Aufforderung Frankreichs, dem Iſtpakt beizutreten, vor einiger Zeit mit juten Gründen abgelehnt.— Red.) Zum Schluß betonte Laval, daß Frank— eich einzig und allein auf dem Gebiet der nternationalen Zuſammenarbeit handeln volle und bereit ſei, auf dieſem Gebiet mit Allen zuſammenzuarbeiten. Frankreich be— reibe eine Friedenspolitik; eine ſolche Po— itik ſei gegen kein Land gerichtet. Laval irklärte:„Ich ſchließe auch niemanden aus. Ich werbe im Gegenteil um den Beiſtand Aller, die guten Willens ſind. Wir haben uns um ſie bemüht, wir bemühen uns auch etzt noch um ſie. Die franzöſiſche Regie— zung wird niemals etwas tun. was Ddeutſchlhand zu dem Glauben berechtigt, Frankreich wolle ihm gegenüber eine Po— ltik der Vereinſamung betreiben. Die deutſch⸗franzöſiſche Annähe⸗ zung im internationalen Rahmen iſt eine virkliche Friedensbürgſchaft. Möge Deutſch— and davon überzeugt ſein, möge es dem— untſprechend handeln. Und dann wird ein zroßer Schritt in Richtung auf die notwen— hige Verſöhnung unſerer beiden Völker ge— an ſein Deutſchland wird bei den kom— nenden Verhandlungen ſich zu äußern ha— den Es wird ſagen, ob es an den geplan— ten Kollektivpakten Anteil nehmen will Es wird auf dieſe Weiſe imſtande ſein, ſein So— lidaritätsgefühl zu bezeugen. Wir ſchließen vor keiner Gefahr die Augen, aber wir verzichten auch auf keine Hoffnung. Wir bewahren die Ueber zeugung, daß in der heutigen Zeit etwas Dauerhaftes nur auf einer aufrichtigen und wirklichen Anwen— dung der internationalen Zuſammenarbeit begründet werden kaun.“ Der franzöſiſche Senat ſchloß ſich der au— ßenpolitiſchen Erklärung Lavals mit einer Entſchließung an, die eine Anerkennung für England. Italien und alle anderen Mächte enthält, deren ſolidariſche Haltung die ver— ſöhnlichen internationalen Löſungen ermög— licht habe. Durch die Entſchließung ſtimmte der Senat ferner den glücklichen Ergebniſ— ſen der letzten Völkerbundsratsſitzung zu und nahm mit Befriedigung von der Erklä— rungen Lavals über den Oſtpakt und die italieniſch-franzöſiſchen Verhandlungen Kenntnis; der Senat beglückwünſchte den franzöſiſchen Außenminiſter zu ſeiner Feſtig— keit und ſeinem Takt. Dr. Frank Neichsminiſter Die Neugeſtaltung des Rechtes. Berlin, 20. Dezember. Der Führer und Reichskanzler hal den bayriſchen Skaatsminiſter der Juſtiz, Dr. Hans Frank, zum Reichsminiſter ohne Ge- ſchäftsbereich ernannt. Aus dieſem Anlaß hat der Führer und Reichskanzler folgendes Schreiben an Dr. Frank gerichtet: „Sehr geehrter Herr Miniſter! Nachdem die Juſtizminiſterien des Reiches und Preu— ßens vereinigt ſind und in den übrigen Län— dern das Reich die unmittelbare Leitung der Juſtizverwaltung übernommen hat, iſt die Aufgabe. die Juſtiz in den Ländern gleichzu⸗ ſchalten, gelöſtt Für die Mitarbeit bei der Erneuerung der Rechtsordnung haben Sie ſich einige der hier ſchon für notwendig erachtet, ſich in der Akademie des Deutſchen Rechts eine vorbildliche. dauernde Einrichtung ge— ſchaffen, die Sie in den Stand ſetzt, ohne Beſchränkung auf die Juſtiz in engerem Sinne bei der Durchſetzung der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung auf allen Ge⸗ bieten der Neugeſtaltung des Rechts mitzu⸗ wirken. Indem ich Ihnen für Ihre unermüd⸗ liche und erfolgreiche Tätigkeit als Reichs⸗ kommiſſar für die Gleichſchaltung der Juſtiz in den Ländern und für die Erneuerung der Rechtsordnung meinen wärmſten Dank und meine beſondere Anerkennung ausſpreche, erkläre ich hiermit den Auftrag für beendet, den Ihnen der verewigte Herr Reichspräſi— dent von Hindenburg am 22. April 1933 er⸗ teilt hat. Gleichzeitig berufe ich Sie als Reichsminiſter ohne Geſchäftsbereich in di- Reichsregierung. Mit deutſchem Gruß! gez. Adolf Hitler.“ Engländer an ber Saar Der erſte Truppenkranspork. Saarbrücken, 19. Dezember. Der erſte engliſche Truppentransportzug iſt im Saargebiet eingetroffen. Etwa 200 Mann kamen in zwei Sonderzügen mit 20 Panzerwagen und Laſtkraftwagen aus der Richtung Metz auf dem Saarbrücker Haupt— bahnhof an. Unter den 200 Mann befinden ſich ein Offizier und 40 Mann des Eſſex⸗ Regiments, ein Offizier und 40 Mann des Eaft Lancaſhire-Regiments und 120 Kraft- fahrer. Zum Empfang der Truppen hatten weilenden eng⸗ Man hatte es ein Ueberfallkom— mando unter Leitung des Emigrantenkom— miſſars Machts zu mobiliſieren, das für die Abſperrung gegen die nicht gerade zahlreich erſchienenen Neugierigen zu ſorgen hatte. Naturgemäß fehlte nicht ein größerer Auf— marſch von Bildberichterſtattern und Preſſe— vertretern. Die Truppen wurden ſofort in requirierten Laſtwagen verladen und nach ihren Beſtimmungsorten Heynitz bei Neun— kirchen und Brebach bei Saarbrücken trans— portiert. Wie ferner aus Paris gemeldet wird, ſind die für die Saar beſtimmten italie- niſchen Truppen im Sonderzug auf franzöſiſchem Boden eingetroffen und ohne Unterbrechung nach Saarbrücken weiter— befördert worden. Der Rundſunkgebührenerlab Neuregelung und Ausdehnung. Berlin, 20. Dezember. Das Reichspoſtminiſterium teilt amtlich mit: liſchen Offiziere eingefunden. Die am Rundfunk beteiligten Reichsminiſterien (Reichspoſtminiſterium, Reichs ſinanzminiſterium und Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda) haben beſchloſſen, zum 1. April 1935 eine Neuregelung der Beſtimmun⸗ gen über den Erlaß von Rundfunkgebühren eintreten zu laſſen. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Zahl der gebührenfreien Rundfunk⸗ empfangsanlagen für hilfsbedürftige Volks⸗ genoſſen um rund 180 000 erhöht werden. Verflüſſigte Steinkohle Ein vielverſprechender Verſuch. Berlin, 19. Dezember In der Techniſch-Literariſchen Geſellſchaft n Berlin hielt Dr. M. Pier einen Vortrag über das in der Oeffentlichkeit viel behan— delte Problem der Steinkohleverflüſſigung. Er erörterte die Arbeiten und Ergebniſſe der erſten großtechniſchen Verſuchsanlage in Ludwigshafen-Oppau. Der Großverſuch, der am 9. September dieſes Jahres begonnen wurde, iſt nunmehr drei Monate ohne Stö— cung verlaufen. Insgeſamt wurden bisher 1500 Tonnen Ruhrgasflammkohle hydriert. Durch Abbau(Umwandlung) von 96 Pro— zent der Kohleſubſtanz gelang es, täglich ca. 13 bis 14 Tonnen Oel aus Steinkohle neu erzeugen. Der Verſuch hat beſtätigt, daß zer Vorſprung, den die Braunkohle⸗Hydrie⸗ rung infolge ihrer längeren techniſchen Ent⸗ wicklung hat, aufgeholt iſt. Die Anlagekoſten werden vorausſichtlich bei der Steinkohle niedriger liegen als bei der Braunkohle; auch die Betriebskoſten werden nach kurzer An— laufszeit bei Verwendung geeigneter Kohlen ſicher nicht höher liegen als bei der Braun— kohle. Das Benzin, das teils im Kohleofen erhalten, teils durch Weiterverarbeitung des Mittelöles aewonnen wird, ſtellt ein aus— Schloſſes letzten gezeichnetes Autobenzin dar. Auch für die J Herſtellung von Fliegerbenzin iſt es beſon⸗ ders feine Von großer Bedeutung für die Skeinkohleverflüſſigung iſt es, daß ſowohl der reine Hydrierungsprozeß wie auch die Wiedergewinnung des Anreibeöles(Rück⸗ ſtandsaufarbeitung) einwandfrei funktioniert hat. Damit iſt erwieſen, daß die Möglichkei⸗ ten der Steinkohle-Hydrierung ſich großtech⸗ niſch voll ausſchöpfen laſſen. Reichsbund deutſcher Seegeltung Auflöſung des Deutſchen Flottenvereins. Berlin, 20. Dezember. Der Reichsbund Deutſcher Seegeltung teilt mit:„In ſeiner Hauptverſammlung vom 16. Dezember hat der Deutſche Flottenverein ſeine Auflöſung beſchloſſen. In hingebender Treue hat der Deutſche Flottenverein den Seegedan— ken durch alle Notzeit hindurchgetragen, bis er nun unter der neuen Formung des deut⸗ ſchen Volkstumes ſeine verdienſtvolle Tätig⸗ keit abgeſchloſſen hat. ü Nunmehr liegt die Betreuung der Seegel tungsfragen bei dem auf Anordnung des Führers im Frühjahr geſchaffenen Reichsbund Deutſcher Seegeltung, der alle mit der See Schloß Sibyllenort. Das Inventar des Sibyllenort bei Oels wird im Ja⸗ nuar verſteigert werden. Schloß Sibyllenort war die Sommerreſidenz des Sachſenkönigs. Der jetzige Beſitzer, der Markgraf Chriſtian von Meißen, hat beſchloſſen, den dortigen Haushalt aufzulöſen. verbundenen Kräfte ohne den Neuaufbau einer Vereinsorganiſation zuſammenfaßt und mit deſſen Leitung Vizeadmiral a. D. Staatsrat von Trotha beauftragt iſt.“ Intereſſante Hintergründe Enthüllungen zum Generalſtabswechſel in Rumänien. Wien, 20. Dezember. Noch immer übt die frühere Geliebte des rumäniſchen Königs, wie aus Meldungen hervorgeht, die aus Bukareſt hierhergelang— ten, Frau Lupescu, einen unheilvollen Einfluß auf die politiſchen Ereigniſſe Ru mäniens aus. Nach dieſer Quelle iſt e— Frau Lupescu geweſen, welche den Perſo nalwechſel im rumäniſchen Generalſtab ver— anlaßte. Nach einem Feſteſſen, das von ei nem höheren Offizier gegeben worden wan und bei dem Generalſtabschef Antonescu deſſen Frau und mehrere andere Offizier ſowie Frau Lupescu teilnahmen, beklagte ſich der General Antonescu darüber, daf ſich ſeine Frau dadurch beleidigt fühle, daf Frau Lupescu am gleichen Tiſche ſitze. Letztere wandke ſich ſofort beſchwerdefüh cend an König Carol. mit dem Erfolg, das General Ankonescu einer Diviſion zuge teilt wurde, während General Samſonowizi ein guire Freund von Frau Lupescu, zun Geneculſtabschef ernannk wurde. anſtell von General Anionescu. Anſchrift berichtigen! Dringende Bitte an verzogene Abſtim⸗ mungsberechkigte. Berlin, 20. Dezember. Die Geſchäftsſtelle„Saar ⸗Verein“, Berlin, Streſemannſtraße 42, gibt Folgen- des bekannt: Bei der Aufſtellung der Liſten der Saarabſtimmungsberechtigten für Eiſenbahnfahrkarten hat ſich ergeben, daß Briefſendungen wegen nicht mehr zutreffen⸗ der Anſchrift als unbeſtellbar zurückgekom⸗ men ſind. Die Saarabſtimmungsberechtigten, welche in letzter Zeit ihren Wohnſitz ver— ändert und ihre neue Anſchrift noch nicht ge— meldet haben, werden deshalb hiermit ge— beten, ihre veränderte Anſchrift ihren Orts— gruppen und ihren Saarobleuten umgehend mitzuteilen, damit die Eiſenbahnfahr⸗— karten ihnen rechtzeitig und richtig zu— geſtellt werden können. 5 Huſaren im Kraftwagen Engliſche Reiterei wird mokoriſiert. London, 19. Dezember. Einer Mitteilung des Kriegsamtes zu⸗ ſolge wird im nächſten Jahre das 3. Regi⸗ ment Königshuſaren verſuchsweiſe in eine Kraftwagentruppe umgewandelt werden. Es wird eingeteilt werden in eine Hauptquar⸗ tiersſchwadron und drei gewöhnliche Schwa⸗ dronen. Die Hauptquartierſchwadron zer⸗ fällt in folgende Züge: 1. Hauptquartiers⸗ zug, darunter Signalabteilung; 2. Verwal- tungszug; 3. Erkundungszug; 4. Mörſerzug. Der Erkundungszug wird mit leichten Kraft⸗ wagen für ie zwei Mann ausgerüſtet ſein. vile Kraftwagen werden Panzerſchu Motor und Lenker haben, Die drei gewöhn⸗ lichen Schwadronen zerfallen in je drei Züge 0 je drei Korporalſchaften. Jede Korporal⸗ ſchaft erhält ein leichtes Maſchinengewehr. o daß die drei Schwadronen über 27 Ma, chinengewehre verfügen. Die engliſche Luftfahrt Trennung der zivilen und militäriſchen Ver⸗ waltung. London, 20. Dezember. Auf einer Sitzung des parlamentariſchen Luftfahrtausſchuſſes im engliſchen Unterhaus wurde eine wichtige Verwaltungsänderung an⸗ gekündigt. Parlamentsmitglieder hatten in der Vergangenheit Kritik daran geübt, daß die zivile Luftfahrt durch Unterſtellung unter den Luftrat von militäriſchen Erwägungen abhängig gemacht werde, da der Luftrat in der Hauptſache eine militäriſche Körperſchaft iſt. Infolgedeſſen vollzieht der Staatsſekre⸗ tär für Luftfahrt eine völlige Trennung der zivilen und der militäriſchen Luftfahrt. Der Luftrat wird in Zukunft nur noch für Mili⸗ tärfragen zuſtändig ſein. Der Direktor für ztwile Luftfahrt, Oberſtleutnant Shelmeroine, wird im Rang ſitſahr und als Generaldirektor der zivilen Luftfahrt den Mitgliedern des Luftrates gleichgeſtellt. Verbrechen im Perſonenzug Fahrgaſt ſchwer verletzt aufgefunden. Köln, 19. Dezember. In einem Abkeil 2. Klaſſe des Perſonen⸗ zuges Köln— Koblenz, der um 7.13 Uhr Köln verläßt, wurde vormittags der 25fährige Landwirt Heinrich Sürbach aus Annen (Weſtfalen) mit einer Schußwunde in der Herzgegend aufgefunden. Der Schwerverletzte wurde dem Krankenhaus zugeführk. Wie die Landeskriminalpolizei mitteilt, hat der junge Mann bei einer erſten kurzen Ver. nehmung angegeben, daß er hinker dem Bahnhof Kalſcheuren überfallen wor' en ſei. Dabei ſei ihm ein Geldbetrag in 5 je von 2000 Mark in Papiergeld und 25 zlark in Hartgeld entwendet worden. In kurzen Worten Der Führer und Reichskanzler entband den bayeriſchen Staatsminiſter Dr. Hans Frank von dem Amt eines Reichsjuſtizkom⸗ miſſars und ernannte ihn zum Reichsmini⸗ ſter ohne Geſchäftsbereich. Der Reichsſtatthalter in Bayern ernannte Frhr. v. Holzſchuher zum Regierungspräſi⸗ denten von Niederbayern und der Oberpfalz. Das Winterhilfswerk hat innerhalb von wei Monaten allein an Barbeträgen 50 illionen Mark eingebracht; die Sachſpen⸗ den werden, ſoweit ſie ſich beziffern laſſen, auf 43 Millionen Mark geſchätzt. die Prinzregent Paul beauftragte den bishe⸗ rigen Außenminiſter Jeftitſch mt der Neubil— dung der ſüdſlawiſchen Regierung. Der Hapagdampfer„Neuyork“ rettete die Beſatzung des norwegiſchen Dampfers 10 iſto“, der im Atlantiſchen Ozean geſunken iſt. Der deutſche Kraftfahrſport Eine beiſpielloſe Aufwärtsentwicklung. Berlin, 20. Dezember. In Anweſenheit des Führers und Reichs⸗ zanzlers Hitler hielt in den Räumen des Reichspropagandaminiſteriums der Führer des deutſchen Kraftfahrſportes, Obergtup⸗ denführer Hühnlein einen Vortrag über den Kurs des deutſchen Kraftfahrſportes. Er gab zunächſt einen Ueberblick über das zergangene Sportjahr, das den deutſchen kraftfahrſport mit einem Schlage wieder an ie Spitze des internationalen Sportes ge⸗ hracht habe. Von den fünf großen Preiſen zer Nationen fielen nicht weniger als vier in die neuen Rennwagen ion Mercedes-Benz und der Auto⸗Union, dazu treten die zahlreichen Weltrekorde, die Stuck, Henne, Geiß und Winkler für Deutſch⸗ and erringen konnten. Neben dem Renn⸗ port ſtand der Touren- und Geländeſport tark im Vordergrund. Vier Großveranſtal⸗ ungen haben dem Sportjahr 1934 das Ge⸗ hräge gegeben. Zunächſt die Dreitage⸗Harz⸗ ahrt, dann die ganz aus nationalſozialiſti⸗ chem Ideengut hervorgegangene 2000 Kilo⸗ neter⸗Fahrt, die an Nerven⸗ und Körper⸗ kräfte das Letzte vom Menſchen forderte, fer⸗ der die internationale Alpenfahrt und ſchließ⸗ ich die internationale Sechstagefahrt für Motorräder. In einem Appell an die Induſtrie for⸗ herte Obergruppenführer Hühnlein die wei⸗ eſtgehende Heranziehung von Nachwuchs- ahrern Wenn Beſtrebungen im Gange eien, die beſtehenden Rennformeln abzuän⸗ bern, ſo ſeien ſie abzulehnen. wenn dadurch ine Beſchränkung der Geſchwindigkeiten er⸗ jſolgt, denn der Rennſport würde ſeinen Sinn derlieren. Im Sportjahr 1935 ollen 1 die Großveranſtallungen 0 es 00 170 e 9195 110 neter⸗Fahrt wir nicht durchgeführt werden. Unſere Rennwagen 11 00 be 5 Ahr unler Irledrichshafen zurückgekehrt. „Gra Zeppelin“ aüctehr von der Weihnachtsfahrt.— Die begeiſterten Sevillaner. Friedrichshafen, 20. Dezembe 945 al Zeppelin“ iſt am Mittwoch um 6. 1 5 Jüöbeung Dr. Eckeners von ſeiner aus Südamerika nach Das Luft- chiſt landele glatt um 7.03 Uhr auf dem Werfigelände. ö Das Luftſchiff war auf der Rückfahrt be⸗ annſlich in Sevilla gelandet und hatte zann mit Mitgliedern der ſpaniſchen Regie⸗ zung an Bord eine Rundfahrt unternom.⸗ nen. Wie dazu noch gemeldet wird. war die Ankunft des deutſchen Luftſchiffes Graf Zeppelin“ in Sevilla für die dortige Bevöl⸗ erung ein großes Erlebnis. Trotz der un. zünſtigen Witterung hatte ſich eine große Renſchenmenge auf dem Flugplatz einge⸗ unden Von den Dächern der Häuſer erleb. en die Sevillaner das ſchöne Schauspiel der nächtlichen Landung des vom Scheinwerfer. icht umſtrahlten Zeppelin. Die Landung zing unter Leitung von Dr. Eckener glatt zonſtatten. Der Rundflug, an dem außer zem ſpaniſchen Miniſterpräſidenten Lerroux, dem Finanzminiſter und dem Unterſtaats⸗ ekretär des Präſidenten der Republik noch der deutſche Botſchafter in Madrid ſowie zahlreiche andere hervorragende Perſönlich⸗ eiten teilnahmen, hat bei allen Gäſten einen unvergeßlichen Eindruck hinterlaſſen. Der paniſche Regierungschef äußerte wiederholt eine Begeiſterung über das Meiſterwerk heutſcher Technik und es iſt anzunehmen, daß zünftig auch ſpaniſcherſeits der weiteren Ausgeſtaltung dieſes als europäiſche End⸗ talſon vorgeſehenen Flughafens beſonderes Intereſſe zugewandt werden wird. der Wagen ging in Trümmer— aber das Ehepaar Stuck bleibt heil. N* 1 4 0 ck Deutſchlands Meiſterfahrer Haus Stu jat den Namen„Hans im Glück Iſchon ver⸗ hient. Schwere und gefährliche Stürze hat r ſchon getan, aber immer kam er mit heiler Haut davon. k ha tus 26 wieder in der Tſchechei Mit ſeinem Pri⸗ zatwagen fuhr er von elhnachts fahrt vagen quer über der Straße ſtand. wollte ausweichen, zahe an die Böſchung. Der rümmert. Ohne nennenswerten entſtiegen dem Kraftwagen. f Deulſche Turnerſchaft Beitragsermäßigung für 1935. Die Vereine der Deutſchen Turnerſchaft ſind mit den Gliederungen der Partei eng verknüpft und 9 ſtark in b* der 5 E Anſpruch genommen. Der Führerrat der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft hat deshalb beſchloſſen, die⸗ durch ihre Leiter und Mitglieder alle Mitglieder ſomit wirtſchaftlich ſer Lage Rechnung zu tragen und für da Jahr 1935 erhebliche Erleichterungen in de Beiträgen eintreten zu laſſen. rat der DT. hi l Jahr 1935 wie folgt feſt: für Mitglieder 30 Pfg., für Kinder 10 Pfg. trägen ſind 5 Pfg. Jahresbeitrag für d Götzſtiftung eingeſchloſſen: NVA 3 9 * N 0 ö 2 e Glück im Unglück hatte Stuck Brünn nach Berlin, in der Nähe von Iglau ein Zigeuner, G9 0 0 ö Stuck aber dabei kam er zu Horchwagen i ſich und wurde faſt gänzlich zer⸗ äberſchlug ſich u 0 aber Stuck und ſeine Gemahlin Unter ſtärkſter Einſchränkung aller Ausgaben ſetzt der Führer⸗ 5 hiermit die Beiträge für das über 18 Jahre Wee für Mitglieder im Alter von 15—18 Jahren f In dieſen Bei⸗ nicht eingeſchloſſen iſt der Beitrag für den Veurſchen Neichsbund ür Leibesübungen in Höhe von 1 Pfg. ür Mitglied und Monat. Ueber die Art der Erhebung des Reichsbund⸗Beitrages ergeht noch beſondere Bekanntmachung. (gez.): Der Führerrat der Deutſchen Turner⸗ ſchaft: von Tſchammer und Oſten, Steding, Toyka, Münch. schmeling-Hamas Um die Weltmeiſterſchaft im Schwergewicht. Der Ausſcheidungskampf um die Welt⸗ meiſterſchaft im Schwergewicht zwiſchen Maz Schmeling und Steve Hamas iſt jetzt endgül⸗ tig abgeſchloſſen, nachdem Hamas Manager dem Ha gen Abſchluf beſtätigt hat. fel. Geg ſteht allerdings immer no n Miami veranſtalten wollte. Sportallerlei Dr. Aiggemeyer vom Mülheimer SV einer der bekannteſten Kölner wird nicht mehr aktiv tätig ſein. Ein alte Lederball verzichten. Jack Peterſen, Englands in 15 Runden nach Punkten. ſtand. Guſtav Eder verteidigt am letzt, drei Wochen vor dem Kampf., ſind d ſenden Forums reſtlos vergriffen. Turnier in der ſchwediſchen Stadt Udeval Gegen Svenſſon verlor er nach ten auf die Schultern. 5 1 der Mitte gewählt wo ie mburger Veranſtalter den Kontrakt 0 Auch 0 100 8 i de beibehalten, der Austra. als Termin wurde 0 0 110 eſt. Gegen dieſen Vertrag will der Madiſon ieren an den Hamas gebunden iſt, bei Gericht Proteſt einlegen, da er den Schmeling—Hamas⸗Kampf ſelbſt im Februat Fußballer, Knieleiden konnte nicht mehr geheilt werden und ſo muß Dr. Niggemeyer ſchon mit 26 Jahren unfreiwillig auf das Spiel mit dem Meiſter der 11. Januar ſeine Europameiſterſchaft in Kopenhagen ge— ö gen den Dänen Einar Aggerholm Bereits ie verfügbaren Karten des 8000 Zuſchauer faſ⸗ Europameiſter Hornfiſcher ringt jetzt beim Punkten, den Finnen Pellinen warf er in 8:30 Minu- Betrügereien in Hanau. und Potsdam verübt hatte, zu zeiaufſicht. In verſtanden, das Vertrauen des Dr. Strehl zu gewinnen, der! Geistliche als Begleitung durch die Kinderpredigt zu halten vor Gericht bewieſen, damer Geſchäftsleute geſchädigt, 3 Potsdamer Dame hatte er um Zögern ausgehändigt wurde. anwalt Angeklagten, denn er habe die Chriſten in ihren berletzt. die Möglichkeit zu geben, Weg zu kommen. Vulkanausbruch. liegt, weiſt erneut eine ſtarke tätigkeit auf 0 die Luft und malige Vulkanausbruch an Das Winterhilfsabzeichen für Januar. Als Abzeichen des Winterhilfswerks b Roſette 1015 Plauener Spitzen mit einem Metallknopf in für Januar iſt eine rden. Durch die Herſtellung von mehreren Millionen dieſer Abzeichen haben faſt alle Betriebe 9255 Plauener Spitzeninduſtrie für mehrere Wochen Arbeit erhalten. „Was ſoll denn das Zimmer koſten?“ heuchelte er Intereſſe. „Nein, liebe Frau f 2 ö Es iſt ja der gewöhnliche Preis geweſen— nicht wahr? Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). 110 Wie elektriſiert hob die alte Frau A Handlungsreiſender ſan S' wu * aner wohnt bei meiner Freundin, de b 8 N. iden. viele Jahr'. An jeder tat's um eahm benei n. on ahr is 11 und zahlt pünktli und ſie ſieht eahm nur alle heiligen Zeiten amal. Ja, ſo was ſpendieren?“. 1 „Ich denke wohl!“ erwiderte Do ſich auf die Lippen, damit er nicht los Gründe, weshalb er nicht den Nabob waren nicht ſchwer zu verſtehen. Wollte er doch die Stätte J Heimweh empfunden, nicht 0 ollte nicht in dieſer Gegend anders ſehen als ehemals. einfacher Bürger als amerikaniſche Reichtum hat den Nachteil, daß er ü ben genug dar⸗ wie Licht die Motten. Drüben hatte er e J unter 10 leiden und wurde faſt menſchenſchoie nech er Hler aber wollte er unbekannt bleiben, oder vie 90„ wollte aus einer ſeltſamen Laune heraus wieder de der er geweſen. 6 i i ie Alte i g ttli' zahlen?“ erkundigte ſich die Alis ee 010 Glücksfall hatte ſich für ſie ereignet. Die ſchillernde Seifenblaſe der Hoffnung ſollte mit angehaltenem Atem. nicht am Ende platzen. Run aber mußte Burger doch la „Hab' ich nicht immer pünktlich augenzwinkernd. „Dös ſcho']! Aber das Aimmer is a billiger. wiſſen S*, wie damals!“ ſetzte den Kopf: 5 8 ir'n, Herr Dokta? So r Lizenbacherin, ſcho Faſt s der is guang'weſt?! tennen's Ihna denn ktor Burger und biß platzte. Er hatte ſeine hervorkehrte, und die Das kam ſo wich 3 Wundertier gelten. die Menſchen anzieht, ſetzliches Gebräu das Trotzdem man damal ſein, wenig atemlos. Am Ende bekam wäre ein Glück, den aufſchreiben, chen. gezahlt?“ fragte er ſie nein], das machte ſie lauter Zichorie zum Die Lobmaierin wiegte überlegend das Haupt. „San Ihna dreißig Gulden monatlich net z'viel?“ Es klang ſo, als wäre ſie geneigt, etwas nachzulaſſen, damit nur das Geſchäft zuſtande kam. 1 5 Burger hörte das wohl heraus und lächelte verſtohlen. Sache gleich perfekt. i W niemals im vorhinein ſagen kann, wie lange ich ausbleibe Lobmaier, es iſt mir nicht zu viel. Und auch den Frühſtückskaffee möcht' ich wieder haben, er in plötzlicher Eingebung hinzu. Denn es war ihm eingefallen, daß ſie dabei ihr eigenes Frühſtück herausſchinden konnte. 5 Da wurde die Lobmaier aber ganz lebhaft. 2 „Erinnern S' Ihna noch auf mein'n Kaffee? Geln's, So was finden S' newüberall! Der Lobmaierin ihr Kaffee, der is berühmt g'weſt zu ſeiner Zeit. Halt damals, wie's noch guate Zeiten geben hat, wo i zur Jauſen meine Freundinnen, hab einladen können— oh, du mein! Und dabei braucht's ka Verſchwendung mit die Kaffeebohnen. D ö Hauptf und dann am Aufgießen, da liegt's, wiſſen S* ie Zichori is d' Hauptſach'! Na— tig heraus, und die Alte war ganz hingenommen von dieſer Wichtigkeit. Und doch konnte ſich Doktor Burger noch ganz gut entſinnen, was für ein ent⸗ war, der Lobmaierſche Muſterkaffee. s ja keineswegs verwöhnt war. Achl, nichts weniger als das. Er öffnete ſeinen Rock und ent⸗ nahm der inneren Bruſttaſche ſeine Brieftaſche. Sofort wurde die Lobmaierin aufmerkſam und ein ſie jetzt gar ſchon ein Angeld? Das n bei ihr war Schmalhans Küchen⸗ meiſter. Wer weiß, wie lange ſchon... Und beim Greißler wie es. machten, aus Not und weil etwa Kinder da waren— ihre Zunftgenoſſinnen manchmal nicht, die Thereſia Lobmaier. Lieber Frühſtück und gar keine Milch „Alſo, liebe Frau Lobmaier, Geſchäft iſt Geſchäft, wie bein niederträchtiger Vetrug Fünf Jahre Zuchthaus für einen Hochſtapler. ö Potsdam, 19. Dezember. Das Potsdamer Schöffengericht verurteilte den 29 Jahre alten 1 0 e ſeſien, der in der Maske eines ö aus Schleſi Bac einer Ge⸗ ſamtſtrafe von fünf Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Poli⸗ Potsdam hatte der 2 klagte unter dem Namen Pater Severin es Pfarrers ihm junge würdigkeiten e e 1915 110 15 auch geſtattete. die Meſſe zu leſen und ei de Königshaus iſt ſo ſicher und gewandt aufgetreten, daß niemand Verdacht ſchöpfte. Auch in den Dahn chen Dingen der katholiſchen Kirche wußte er, wie die Ausſagen der Geiſtlichen ſehr eingehend 50 ſchei er aber zwei Pots— ſcheid. Außerdem hatte dei denen er ſich auf den Namen des Pfarrers Strehl Kleidungsſtücke und Wäſche im Werte von „über 200 Mark verabfolgen ließ. Auch ein Dar⸗ lehen von 50 Mark gebeten, das ihm ohne Der Staats⸗ ißelte die gemeine Geſinnung des fen een katholiſchen heiligſten Gefühlen tief Von einer Sicherungsverwahrung, Schwergewichte, ſchlug den ſchon reichlich be ⸗ die der Staatsanwalt beantragt hatte, nahm jahrten Auſtralier Cock(40 iſt er mindeſtens) Der Kampf ging um die Meiſterſchaft des Britiſchen Em⸗ pires und Cook lieferte noch tapferen Wider⸗ das icht Abſtand, um dem Verurteilten die de f nach Verbüßung der Zuchthausſtrafe wieder auf den Der ßen a A f in der Nähe von Kumamoto Nec 5 Ausbruchs⸗ Zu den bereits vorhandene ernf Kratern haben 16 f eke ageheure Rauchmaſſen erfüllen 1 01 man befürchtet, daß der dies Umfang alle bisher dageweſenen in den Schatten ſtellt Sie ſo ganz ohne Letzte Nachtithten N Seltene e e 110 Meſeritz, 19. Dezember. Ein großer Me teor 050 1 Weſten nach Oſten und zer ⸗ blatzte im Zenith mit lautem Knall. Der Meteor tauchte die Gegend ſekundenlang in helles Licht. Beim Zerſpringen aging ein ſeuerwerksähnlicher Sternenregen nieder. Die Himmelserſcheinung wurde auch in den Nachbarorten beobachtet. hochwaſſer bei Bordeaux. aris, 20. Dezember. In und um Bor⸗ 9990 haben ſtarke Regengüſſe große Ueber ſchwemmungen verurſacht Vielfach ſind die Flüſſe über die Ufer getreten und haben weite Teile des Landes überſchwemmt. Die Verbindung zahlreicher Dörfer iſt unterbro— Hen. Der Regen läßt nicht nach. Ss. Rufe auf dem Mittelmeer. aris, 20. Dezember. Die Seewarte in Mats hat einen Funkſpruch des franzö⸗ iſchen Dampfers„Marrakeſch aufgefangen. Be⸗ wonach ſich der griechiſche Dampfer„Ange- iki“ im Mittelmeer in Seenot befindet. Die Marrakeſch“ eilt dem griechiſchen Schiff zu Hilfe. Ein Ständchen für den Führer Eindrucksvolle Kundgebung. Berlin, 20. Dezember. Anläßlich des Tages der deutſchen Polizei dachte a0 Hundertſchaft der Landespoli. zeigruppe General Göring dem Führer 0 Ständchen. Während der Präſentiermarſch erklang, perſchien jubelnd begrüßt, der Füh⸗ cer am Fenſter. In ſeiner Umaebung be · fanden ſich u. a Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, General Daluege. General der Lan- despolizei Wecke und andere hohe Polizei offiziere ſowie der 1. Adjutant des Führers. Dbergruppenführer Brückner. Während. der Vorführung erſchien auch Miniſterpräſident General Göring. Dann erſchien der Führer unter dem Glasdach des Hauptportals, be. grüßte die Truppe und ſchritt ihre Front 51 Während der Veranſtaltung waren. ie Dane der Polizeioffiziere mit ſichtlichem Erfolg tätig, Spenden für das Winterhilfs⸗ werk einzuſammeln. Der Führer! bat ſie zu ſich in die Reichskanzlei und gab ſelbſt Spen⸗ den. die Kundgebung wurde auf den Deutſchlandſender übertragen, Kurswechſel in Süsſlawien Jeftitſch bildet das neue Kabinett. Belgrad. 19. Dezember. Prinzregent Paul hat den bisherigen Außenminiſter Jeftitſch mit der Bil⸗ dung des neuen ſüdſtawiſchen Kabinetts be— auftragt. Wie verlautet, gewährte der Prinzregent dem Außenminiſter bei der Neubildung des Kabinetts freie Hand. Jeftitſch hat die Ab⸗ icht, eine ſogenannte Konzentrationsregie⸗ eung zu bilden. Er erſtreckte ſeine Verhand, ungen ſowohl auf die parlamentariſche ale uch auf die außerparlamentaxiſche Oppo⸗ tion. Die Heranziehung von Kräften, die zußerhalb des Parlamentes ſtehen, iſt 12 Jeftitſch um ſo natürlicher, als er ſelbſt weder der Skupſchtina noch dem Senat angehört. r kam ſeinerzeit als Vertrauensmann des Königs Alexander in die Regierung und cheint ſeine Vertrauensratsſtellung auch ge— genüber dem Regentſchaftsrat beibehalten zu haben. Außerdem iſt Jeftitſch mit dem Kriegsminiſter, General Zivkowitſch, ver, wandt. Seine Ausſichten bei der Neubildung der Regierung werden daher günſtig be irteilt. Ange⸗ Sehens⸗ eine rechten Vulkan Sie damals immer zu ſagen pflegten. Machen wir die Weil ich doch komme und gehe und und wann ich wiederkomme, ſo zahle ich im voraus, damit Sorgen ſein können. Hier ſind tau— ſend Kronen Vorſchuß auf ein Jahr.“ Er entnahm einen Geldſchein und reichte ihn ihr hinüber.„Und was 5 Frühſtück betrifft, ſo wird es nicht abgezogen, auch wenn ich nicht hier bin— verſtanden?“ Wie erſtarrt ſaß die alte Frau da. Dann befiel ſie ein Zittern, und der arme alte Kopf kam ins Schütteln. End⸗ lich klappte ſie den herabgeſunkenen Unterkiefer hoch und ſtammelte die Frage: f „Machen S' auch kane Witz' mit mir? gibt's doch gar net...“ Schon glaubte Burger einen Fehler begangen, zu haben— er hatte den Maßſtab der Leute, wie die Lob⸗ maier an Geld zu legen gewohnt ſind, außer acht gelaſſen. Das mußte gutgemacht werden. 8. „Ich denke es mir ſo, Frau Lobmaier— letzt habe ich das Geld und bin dann einer Sorge für das ganze Jaht ledig— nicht wahr? Und wer weiß, ob ich es ſo bald wieder ſo ſchön beiſammen habe. Sie wiſſen, beim Wiener iſt der Zins heilig.“ f b i 0 Da wurde Mutter Lobmaier raſch munter, hellhörig und ruhig.. 5 „Recht haben S'! Nur her damit!“ Sie nahm ihm den Geldſchein aus den Fingern.„Bei die ledigen Mauns- bilder kann man nie wiſſen— und ledig ſan S do' noch — geln's?“ Burger nickte lachend. f Und ſchon war ſie aufgeſtanden, hatte ſich zu einem alt⸗ modiſchen Schubladenkaſten begeben und kramte dort um⸗ ſtändlich. 5 15 2800 bin i verſorgt“, meinte ſie dabei mit hörbarer Genugtuung.„Jetz'n hab' i a ſcheene Leich'!— Wer hätt mir das heunt in der Fruah no g ſagt!?“ So viel Geld (Fortſetzung folgt.) Oman von Otfried von Henctein. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 19 Nachdruck verboten. Bianka kam langſam näher und legte ein Paket auf den Tiſch. „Dein Modell, deine Aufzeichnungen.“ Immer wahnſinniger war das alles! Mit zitternden Händen griff er nach dem Paket, riß es auf— taumelte zurück. Da lag das Modell, das Maud Nowa geſtohlen, das Heft des Vaters, ſeine eigene Abſchrift! Egon begann jetzt an dem eigenen zweifeln. „Wie iſt das möglich?“ „Es war ganz natürlich. Ich reiſte mit der ‚Hannover', war dabei, als die Fliegerin gerettet wurde, war in der Kabine jener Frau, ſah den Kaſten und erkannte ihn wieder. Argwohn hatte mich gepackt. Ich wollte Gewiß— heit haben, ſchlich noch einmal in die Kabine, ſah das Schild auf dem Kaſten, öffnete— ich weiß ſelbſt nicht, was dann geſchah. Ich hörte die Fremde kommen, rannte in meine Kabine, merkte erſt, als ich allein war, daß ich in meiner Erregung den Inhalt des Käſtchens an mich genommen hatte. Als ich wieder zur Beſinnung kam, hatte die Frau das Schiff verlaſſen. Eine Stunde ſpäter wußte ich, daß ich eine Diebin beſtohlen hatte. Ich wollte mich dem Kapitän anvertrauen, dann aber — nein— dich wollte ich noch einmal, ein letztes Mal ſehen. Dir ſelbſt wollte ich geben, was dir gehört. Nun werde ich wieder gehen.“ Noch immer empfand Egon alles das, was um ihn geſchah, als unwirklich. Er ſah das koſtbare, das ver— ſchwundene Modell vor ſich auf dem Tiſche. Ihm gegen⸗ über ſtand die Frau, die er geliebt hatte, die er noch nie vergeſſen— und er fühlte, wie ſie ihre Kraft zuſammen⸗ nahm, um nicht die Beherrſchung zu verlieren. Der Uebergang von der tiefſten Verzweiflung zum höchſten Glück war ſo gewaltig, daß Egon ihn noch nicht zu faſſen vermochte. Er war nicht einmal imſtande, ein Wort der Erwiderung zu ſprechen. Bianka ſtand regungslos an der Tür, ſuchte nach Kraft, verſtand Egon und verſtand ihn auch nicht; dann wandte ſie ſich langſam um und wollte gehen. Egon erwachte aus ſeiner Betäubung. „Bianka— bleib! Ich— ich muß dir danken— du mußt eine Erfriſchung nehmen...“ Es waren törichte Worte; aber auch dieſe Lage, an deren Möglichkeit ker nie gedacht, war unglaublich. Sie hatte nicht geantwortet, war langſam weiter— gegangen. Da ſtand er bei ihr, faßte ihre Hand und führte ſie ſelbſt, die faſt willenlos war, zurück. „Setz' dich, Bianka! Wir müſſen reden! Es geht nicht, daß du ſo...“ Wie ſollte er Worte finden, um zu ihr zu ſprechen? Dann ſaßen ſie einander gegenüber und Egon ſagte das, was Bianka am meiſten verletzten mußte. „Ich habe den Funkbrief deines— deines Verlobten bekommen. Du willſt deine Freiheit?“ „Ich will?!“ Es war etwas Erſchütterndes in dieſer Antwort, dann ſagte Bianka leiſe: „Du haſt recht. Wir müſſen miteinander reden. Ich habe dir unendlichen Schaden zugefügt. Der Tod deines Vaters brennt in meiner Seele. Ich ſelbſt bin ſchuld daran, daß du mir dein Haus verboten.“ Bitter warf Egon ein:„Und biſt mit Hjalmar Engſtröm auf und davon gereiſt.“ „Du irrſt. Es war ein Zufall, der ihn und mich auf ein Schiff zuſammenführte, wie es Zufall war, der mir auf der„Hannoper' das Modell in die Hände ſpielte. Gewiß, ich war Augenblicke lang in Zweifel geweſen. Die Vergangenheit lockte, aber du wirſt mich nicht verſtehen. Aus Liebe zu dir, aus unbeherrſchter, ungebändigter Liebe habe ich alles getan. Ein gutes, liebes Wort, das du mir damals in der Oper gabſt, genügte, um mich Eng⸗ ſtröms Anerbietungen abweiſen zu laſſen. Und dann— du hatteſt mich vergeſſen über dem Werk deines Vaters. Aus verſchmähter Liebe verlor ich jedes Maß. Es iſt geſchehen und vorbei. Aber ich bin mit einer anderen Tournee nach Amerika gegangen. Ich habe einen Dornenweg durchſchritten. Meine Stimme iſt verloren— du biſt mir verloren— aber noch muß ich leben. Du hatteſt eine andere an deine Seite geſtellt und ihr deine Liebe geſchenkt. Ich— ich war müde und habe nicht den Mut gehabt, den einzigen Menſchen noch von mir zu ſtoßen, der mich wollte.“ „Ich habe Maud Nowa nie geliebt. Ich glaube, ſie iſt ein ſeelenloſes Geſchöpf. Sie war meine Gehilfin. Sie brachte mir das notwendige Kapital zu meiner Arbeit, um mir dann den Erfolg wieder zu ſtehlen.“ Ein grenzenloſes Mitleid war in Egons Seele. Nicht nur Mitleid, längſt Geſtorbenes trat in ſein Leben. Bianka! Kleine, liebe, heißblütige Bianka! Wie konnteſt du dich in wenigen Monaten ſo verändern! Er ging zu ihr hin, ſtrich ihr ſanft mit der Hand über das Haar, wie er es früher getan. „Du haſt mir Kummer bereitet, aber heute haſt du zum zweiten Male mein Leben gerettet. Wäreſt du nicht gekommen, wäre mit dir nicht das Wunder gekommen...“ Verſtand zu Sie weinte leiſe vor ſich hin. „Bianka— hat jener Mann— Recht an dich?“ „Ich gab ihm mein Wort.“ „Das meine ich nicht.“ Sie ſah ihn voll an. „Rimoldi mag ein Schmierenkomödiant ſein— er iſt ein größerer Ehrenmann als jener Engſtröm, der mich zu einer Dirne machen wollte und mir Almoſen bot, als ich alles verloren.“ Es wurde wieder ſtill in dem Zimmer. Egon ſtand neben Bianka und fuhr mit der Hand über ihr Haar. Sie ſaß leiſe und lauſchend da, wagte nicht zu atmen, hoffte auf ein Wunder. Aber Egon war ſeiner eigenen Gefühle nicht Herr. Bianka! Er fand nicht den Mut, ſie zu ſich empor— zuziehen, ſie an ſich zu drücken; und doch war er nicht imſtande, ſie wieder von ſich zu laſſen. Tauſend Geheim⸗ niſſe lagen zwiſchen ihr und ihm. Sechs Monate, von denen er nichts wußte. Empfindungen, die er vielleicht zu verſtehen, aber nicht zu vergeſſen vermochte. f Der Tod ſeines Vaters— aber auch die lange Zeit der Buße, die im Geſicht diefer Frau ſtand! Und immer wieder ſah er auf den Tiſch: Dort— dort lag das Glück ſeines Lebens, und ſie— ſie, die es ihm einmal genommen, hatte es ihm zweimal zurückgegeben. Ganz langſam war es dunkel geworden. Die Schatten des Abends ſenkten ſich von den Bergen. Der Lärm des Badeortes drang zu ihnen empor. Sie ſprachen nicht, ſie ſaßen nebeneinander, und ihre beiden Seelen ſuchten einen Weg zueinander. * In Buenos Aires ſaßen Miſter Erie, Jack Dawſon und Maud Nowa zuſammen. Maud hatte das kleine Stemmeiſen unter den Deckel des Mahagonikaſtens ge⸗ klemmt. Das Schloß war ſtandhaft, der Kaſten feſt. Endlich ſprang mit ſcharfem Knacken der Deckel zurück. Maud Nowa ſtieß einen gellenden Schrei aus— der Kaſten war leer. „Leer?“ Mit jähem Aufſpringen ſchrie auch Erie auf. „Leer!“ Erie wollte auffahren, wollte dieſe Frau eine Diebin nennen, mehr noch, eine Wahnſinnige, die ſich noch luſtig machte über ihn, aber er ſah ſie an und war erſchüttert. Sie war aſchfahl geworden; ihre Augen hatten einen irren Ausdruck. „Leer? Wie iſt das möglich?“ „Das frage ich Sie, Miß Nowa.“ „Nein! Es iſt gar nicht möglich. Es müßte auf der Bank...] Ich habe den Kaſten nicht aus der Hand ge— laſſen. Ich habe noch auf dem Schiff, nachdem ich gerettet und ihn vor dem Verderben bewahrt hatte, geprüft, ob ſein Inhalt nicht vom Waſſer gelitten. Wer konnte denn ahnen...“ Wer kounte ſtehlen?“ Erie war Menſchenkenner genug, um zu fühlen, daß Maud ſelbſt die Beſtohlene war. „Es iſt jedenfalls zwecklos, hier weiterzureden. Zweck— los auch, auf der Bank zu fragen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dort nichts geſchah. Wer konnte wiſſen...?“ Mit klappernden Zähnen ſuchte Maud nach einer Er— klärung. „Ich habe dem Beamten geſagt, daß Millionenwerte in jenem Kaſten ſind.“ „Wir wollen zur Bank.“ Selbſtverſtändlich war der Gang zwecklos. Erie hatte das Telegramm an Egon geſandt. Dann war er noch ein⸗ mal im Hotel, war wieder der beherrſchte Amerikaner. „Es hat keinen Zweck, Zeit und Geld zu vergeuden. Sie ſchulden mir zwanzigtauſend Mark für das Flugzeug und meine Reiſe nach Buenos Aires.“ In dieſer Stimmung hätte nicht einmal Maud den Mut gehabt, dem Amerikaner von Jacks noch völlig un⸗ fertigen Ideen zu reden. „Kommen Sie mit nach Europa! Vielleicht ſind Sie imſtande, gemeinſam mit Egon Gregorius das Modell noch einmal zu bauen.“ i Ein kleiner Hoffnungsſtrahl glomm auf; aber nur ein ganz matter. „Ich will es verſuchen Ich muß Ihnen beweiſen, daß ich keine Verbrecherin bin.“ Jad Dawſon hatte, ganz in ſich zuſammengekauert, in ſeinem Seſſel gehockl. Nun waren auch ſeine Luftſchlöſſer wieder zuſammengeſtürzt! Der Kellner trat ein:„Depeſche für Miſter Eric.“ Der Amerikaner riß mit gleichgültigen Gefühlen den Umſchlag auf, las und verlor jede Faſſung. „Hören Sie zu: Sofort Lugano kommen! Bin im Beſitz des Modells und der Beſchreibungen. Egon Gregorius.“ Im Augenblick waren alle erſtarrt.„ „Wie iſt das denn möglich? Ich hatte doch auf der Hannover!...“ ö „Vielleicht wieder eine Täuſchung!? Ich glaube an nichts mehr; aber gleichviel, nach Europa wollen wir ja.“ „Ich komme mit Aber...“ 0 Erſt jetzt ſprach Maud von Jacks Schallwellenverſuchen. „Kommen Sie min, Ich werde die Plätze belegen.— Haben Sie Geld?“ b „Zur Ueberfahrt— ja!“ a Am Tage darauf waren ſie alle auf der„Sierra Ven⸗ tana“ und fuhren nach Deutſchland zurück. g 1 4.* An jenem Abend hatten Egon und Bianka kaum noch geſprochen. Er hatte ſie in das Hotel Walther geleitet. „Du verſprichſt mir, daß du mich morgen erwarteſt?“ Sie ſenkte den Kopf.„Rimoldi weiß nicht einmal, wo ich bin.“ g „Ich werde ihm telegraphieren und ihn auffordern. gleichfalls zu kommen.“ Egon hatte Konferenzen mit den Siemenskonzerns. „Es hängt alles von einer nochmaligen Vorführung ab. Wir müſſen ſelbſt ſehen. Wenn es ſich bewahrheiten woran wir nach den Berichten der Chicagoer Profeſſoren la nicht mehr zweifeln, dann muß die Sache in größter Weiſe aufgezogen werden Millionen ſind erforderlich— mehr, als wir zu ſtellen vermögen. Vielleicht ein deutſch⸗ amerikaniſcher Konzern?“ Auf dieſe Worte hin hatte Egon an Eric telegraphiert. Direktoren des ** Es war der erſte Juni. In der Villa am Monte Bréà bei Lugano herrſchte ein Kommen und Gehen, wie nie— mals zuvor. Das ganze Hotel Walther und viele andere Häuſer waren von den Fremden beſchlagnahmt, die der neuer— lichen Vorführung der neuen Heilſtrahlen vor deutſchen Gelehrten beiwohnen wollten. Von Liſſabon bis Lugano waren Erie Jack und Maud owa mit dem Flugzeug gereiſt, um rechtzeitig da zu ſein Shannon, Wannemaker, Vertreter von Siemens und anderen deutſchen Firmen waren zugegen. Die Pro⸗ feſſoren Wildermut und Edenſchulte ſaßen jetzt an den Mikroſkopen Profeſſor Wildermut ſtand auf: „Ich bitte Profeſſor Neander Gregorius meine Zweifel ab. Ich bin überzeugt, daß mit den Neanderſtrahlen elne der ſchwerſten Geißeln der Menſchheit wirkſam bekämpft werden wird.“ Egon konnte es wieder nicht hindern, daß ihm die Augen feucht wurden, als der größte Widerſacher ſeines Vaters ſeine, Egons Hand, drückte. Egon trat auf Maud zu, die ſtill im Hintergrunde ſtand. „Geben auch Sie mir die Hand. Sie waren die erſte, die an mich glaubte. Es gibt nichts, zu dem ein Weib nicht fähig iſt, wenn es liebt, und auch Sie haben aus Liebe gehandelt.“ Dabei glitten ſeine Augen von Maud langſam dort⸗ hin, wo Bianka als tief ergriffene Zuſchauerin ſaß. ** Der große deutſch⸗amerikaniſche Konzern zur Bekämp⸗ fung des Krebſes durch die Neanderſtrahlen wurde ge⸗ gründet. Es wurden keine Millionen gezahlt und keine gefordert. Nur Millionen für die Aufmachung des Be⸗ triebes. Egon wan ſelbſt oberſter Leiter der Werke, Maud Nowa auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch Leiterin des Betriebes; Jack Dawſon erhielt eine Stelle als Ingenieur. **. Funkſprüche gingen hinaus in alle Welt. Alle Zei⸗ tungen brachten ſpaltenlange Artikel. Eine neue Epoche der Wiſſenſchaft ſollte anbrechen; der Name des toten Neander Gregorius konnte zu den größten gezählt werden. ** Ganz ſtil war es in der kleinen Villa. Die Gäſte ge⸗ gangen. Unten wurde das große Bankett in der Stadt vorbereitet, das den Abend abſchließen ſollte. b Egon trat zu Bianka, die noch immer in ihrer Eck ſaß, und legte ihr den Arm um die Schultern. „Rimoldi iſt abgereiſt.“ Sie antwortete nicht. „Komm!“ „Wohin?“ „Einem neuen Leben entgegen. Einem neuen, gemein ⸗ jamen Leben.“ Da ſchluchzte ſie auf und hing weinend an ſeiner Bruſl. „Ich habe dich ja ſo lieb.“ „Und ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.“ Er ſtreichelte ſanft ihr Haar, und es war ihnen beiden, als hätten ſie in ihre Jugend zurückgefunden. * — Ende.— Page hinzielenden Vorſchlag auf boße Aufgabe, im Auslande die errungenen blege zu verteidigen. Im Geländeſport wird zer Schwerpunkt bei den Gauveranſtaltun. zen liegen. N Hühnlein gab dann den Plan bekannt, im zuge der Bauten der Reichsautobahnen eine neue geſchloſſene Rennbahn modernſten Ausbaues zu ccaffen. Allen ßahrern Europas ſoll dieſe neue deutſche Rennbahn Kampf⸗, Trainings⸗ und Ver⸗ üchs möglichkeit gehen. Der Entwurf dieſer Bahn ſoll dem Führer ommenden Jahres zur Genehmigung vor⸗ zelegt werden. ürhr. v. Holaſchuher Regierungspräſiden München, 20. Dezember. Der Reichsſtatt⸗ jolter in Bayern hat auf Vorſchlga der bay ſchen Landesregierung mit Wirkung vom 1. Dezember 1934 den Reichsinſpekteur zur geſonderen Verwendung des Stellvertreters des Führers, Freiherr Wilhelm von Holz⸗ ſchuher, zum Regierungspräſidenten von Riederbayern und der Oberpfalz unter Be— tufung in das Beamtenverhältnis in etat— mäßiger Weiſe ernannt. Burgſtiede an der Saar Vom 23. bis 26. Dezember 1934. Saarbrücken, 20. Dezember. Die Abſtimmungskommiſſion teilt mit: Auf Anregung der Abſtimmungskommiſſion gezüglich der Einſtellung jeder Werbe- und gitationstätigkeit in der Zeit vom 23. bis 7. Dezember haben die Arbeitsgemeinſchaft ur Wahrung ſaarländiſcher Intereſſen, die andesleitung der Deutſchen Front, der eutſche Volksbund für chriſtlich-ſoziale Ge⸗ neinſchaaft, die Einheitsfront und die ſaar⸗ indiſche Wirtſchaftsvereinigung erklärt, da— tit einverſtanden zu ſein. Seitens der Deut— hen Front wurde die Anregung gemacht, je Anordnung bis zum 2. Januar 1935 aus— udehnen. Von derſelben Seite wurde auch ngeregt, daß eine beſondere Verordnung klaſſen werden ſollte. Betreffs einer Ver⸗ ugerung der Zeit hat die Einheitsfront er— ärt, dieſem Vorſchlag nicht zuſtimmen zu innen. Die Anregung, die Angelegenheit urch eine Verordnung zu regeln, findet nicht e Zuſtimmung der Kommiſſion; ſondern ſie ertritt den Standpunkt, daß es ſich hier um n gegenſeitiges Abkommen handele. Hier— on in Kenntnis geſetzt, hat die Deutſche ront erklärt, auch unter der nunmehr vor— genden Situation dem vorzuſchlagenden deihnachtsfrieden zuzuſtimmen.“ das Deutſche Nachrichtenbüro erklärt erzu u. a., es müſſe ſtark bedauert werden, 55 ſich die Abſtimmungskommiſſion dem feine weitere wirkliche Entſpannung der Verlänge— ing des Burgfriedens bis zum 2. Januar cht anſchließen zu können glaubte. er neue Leiter der Saarpolizei Saarbrücken, 19. Dezember. Zum Nachfolger des zurückgetretenen Lei⸗ ts der ſaarländiſchen Polizei, Hemsley, iſt mengliſche Maſor Henneſſiĩ ernannt brden Henneſſy gehört zu den ſchon ſeit higer Zeit im Saargebiet weilenden Po⸗ eioffizieren und war dem Präſidenten der Rgerungskommiſſion Knox perſönlich zu— eilt. Er gilt als ein ſehr bewährter Offi— rund kennt Deutſchland aus eigener AA⸗ auung. Flottenausſprache vertagt Ein offizieller Bericht. . London, 20. Dezember. Die Teilnehmer der Londoner Flottenbe⸗ echungen hielten unter dem Vorſitz Mac⸗ galds eine Sitzung ab. Im Anſchluß hier wurde ein Bericht veröffentlicht. in dem zunächſt heißt, es handelte ſich bei den Be⸗ chungen lediglich darum, den Boden für ere Verhandlungen und Abkommen vor⸗ eiten. Die drei beteiligten Regierungen b ünſtigten eine Begrenzung der Flotten⸗ kn mit jeder annehmbaren Herabſetzung, müßten die anzuwendenden Grundſätze Methoden noch feſtgeſetzt werden. Ge. wärtig hätten die Verhandlungen einen kt erreicht, wo eine Vertagung notwen⸗ berſcheine, damit die Vertreter die per⸗ che Verbindung mit ihren Regierungen der aufnehmen könnten. Die Vertagung de Großbritannien Gelegenheit geben en Regierungen der Dominien in einen nungsaustauſch zu treten. Qualitätswettbewerb Weizen in Frankfurt, für Braugerſte in Alzey, Darmſtadt und Gießen. e Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau teilt Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht ver⸗ iltet die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau Januar in Frankfurt a. M. einen Wei⸗ lalitätswettbewerb und in Alzey, Darm⸗ und Gießen Braugerſtenwettbewerbe. Veranſtaltungen haben den Zweck, die 10 und Landwirte mit den Maßnahmen ualitätserzeugung und den Anforderun⸗ 11 an Qualitätsweizen bezw. ⸗gerſte werden, vertraut zu machen. Die Bau⸗ 0 Landwirte werden hierdurch auf⸗ ert, ſich durch Beſchickung der Schauen fe den eee 9 g ualitätswettbe⸗ M. iind. Proben im ſchon Anfang des * * * N e , 8* , „Mit einem lachenden Auge und einem weinenden. 00 Ach, wie dicht neben— einander liegen der Humor und die Tragik. Ein lustiger Streich zuerst— und wird dann so bitter ernst, so unsagbar traurig. Und doch siegen zum Schluß die Güte und die reine Liebe— dank der meisterhaften Erzählerkunst von Anny von Panhuys. Oder ist es nicht die Erzählerkunst, sondern das Leben selbst? wettbewerbe im Gewicht von 5 Kg. einzu— ſenden. Jeder Probe ſind folgende Angaben beizufügen: Name und Wohnort des Ein— ſenders, Sorte und Abſaat der eingeſandten Probe Menge der verfügbaren Verkaufsware. Nachſtehend die Adreſſen, an die die Pro— ben einzuſenden ſind. 1. Weizenqualitätswettbewerb in Frankfurt a. M. Zugelaſſen ſind Proben aus dem ge— ſamten Gebiet der Landesbauernſchaft Heſ— ſen⸗Naſſau. Die Proben ſind zu ſenden an: Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau, Frankfurt a. M., Bockenheimerlandſtraße 25. Letzter Verſandtermin Freitag, den 5. Januar 35. 2. Braugerſtenwettbewerb in Alzey. Zuge— laſſen ſind Proben aus Rheinheſſen. Die Pro— ben ſind zu richten an: Bäuerliche Werkſchule und Beratungsſtelle Alzey. Letzter Verſand— termin Samstag, den 19. Januar 1935. 3. Braugerſtenwettbewerb in Darmſtadt. Zugelaſſen ſind Proben aus Starkenburg. Die Proben ſind zu ſenden an: Bäuerliche Werkſchule und Beratungsſtelle Darmſtadt, Hügelſtraße 73. Letzter Verſandtermin Sams— lag, den 19. Januar 1935. 4. Braugerſtenwettbewerb in Gießen. Zu— gelaſſen ſind Proben aus Oberheſſen. Die Proben ſind zu richten an: Bäuerliche Werk⸗ ſchule und Beratungsſtelle Gießen, Liebig— ſtraße. Letzler Einſendetermin Samstag, den 19. Januar 1935. Aus heſſen und Naſſau Vater⸗Bender⸗Heim als Jugendherberge. Herchenhain(Vogelsb.), 20. Dez. Das an einem der ſchönſten Punkte des Vogelsber⸗ ges auf der Herchenhainer Höhe in 730 Meter Höhe gelegene Vater-Bender-Heim iſt jetzt als Jugendherberge unter der Träger— ſchaft des Gaues Main-Rhein⸗Lahn⸗Fuldoa wiedererſtanden. Der Vogelsberger Höhen— club, der bisher Eigentümer dieſes ſchönſten Wanderheimes im Vogelsberg war, hat es in großzügiger Weiſe der wandernden deut⸗ ſchen Jugend zur Verfügung geſtellt. Mit der Eröffnung dieſer ſchon mehr alpenhüttenarti⸗ gen, höchſtgelegenen Jugendherberge im Gau, die über eine Bettenzahl von annähernd hun⸗ dert verfügt, dürfte gleichzeitig auch ein ſehr wichtiger Schritt zur Erſchließung des in ſei⸗ nem landſchaftlichen Reiz einzigartigen hohen Vogelsberges geſchehen ſein. Der Zeitpunkt der Uebergabe iſt umſo beſſer, als gerade auch im Winter der obere Vogelsberg von den winterſporttreibenden Wanderern immer zahl⸗ reicher aufgeſucht wird. Das Vater⸗Bender⸗ Heim liegt im Zuge der Skiabfahrten vom Hoherodskopf über Herchenhain nach Hart⸗ mannshain oder über Crevenhain; es erhielt als Geſchenk für die Winterſporttreibenden eine auch für Anfänger geeignete Sprung— ſchanze. 0 * Frankfurt a. M., 20. Dez.(Erfolg des„Tages der Polizei“.) Der erſte Tag des„Tages der Polizei“ hat einen voller Erfolg gebracht. Beſonders ſcharf wurden din Verkehrsſünder unter die Lupe genommen aber es gab keine Strafzettel, ſondern die Sünder itte an Ort und Stelle für die Sammelbüchſe ſpenden. Das beſte Geſchäft dürften die Polizeihunde gemacht haben. Sie waren ſtändig von einer großen Menſchen⸗ menge umſtellt und die den Tieren umge⸗ hängten Büchſen füllten ſich ſchnell. Frankfurt a. M., 20. Dez.(Ein Kre⸗ ieee) Der pee fred Heller hat auf dem Gebiet der Krimi⸗ nalität ſchon das Menſchenmöglichſte ge⸗ leiſtet. Sein Vorſtrafenregiſter iſt mit 16 Nummern verſehen und er hat Strafen wegen Diebſtahls, Betrugs, Untreue, Meineids, Sitt⸗ lichkeitsverbrechens, Sachbeſchädigung erhalten. Als er ſich jetzt wegen Kreditſchwindels ovr dem Schöffengericht einfinden mußte, ſaß eine * häbi artnerin mit ihm auf der Ane 1 i die bellen Elie Meblborn, die ihn einſt ſtolz ihren Schwiegerſoyn nannte, denn es gab eine Zeit, wo er es mit ihrer Tochter hielt, die ſich inzwiſchen anderweitig gebunden hat. Heller iſt zum böſen Geiſt der Frau M. geworden, die ſelbſt auch kein reines Schild mehr beſitzt. Nachdem Frau M. erſt eine Bierſchwemme, dann ein kleines Cafe mit Mißerfolgen betrieben hatte, wurde ſie zur Großhändlerin. Heller ſchrieb ihr die Korreſpondenz. In den Auftragsſchreiben wurde auf Sicherheiten hingewieſen, die ge— geben werden könnten, aber was dahinter— ſteckte, war alles oberfaul. Das Gericht kam zu dem Ergebnis, es mit einem Betrügerpaar zu tun zu haben, das Gutgläubige in der verwerflichſten Weiſe ſchädigte. Heller wurde zu anderthalb Jahren Zuchthaus und 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. Frau M. kam mit ſechs Monaten Gefängnis davon. Frankfurt a. M., 20. Dez.(Hoch ſtap— ler feſtgenommen.) Hier wurde ein Amerikaner wegen mehrfacher Betrügereien feſtgenommen. Es handelt ſich um den in Brooklyn geborenen Irwin Schwartz. In ſeiner Beglietung befand ſich eine weibliche Perſon, mit der er ſeit 1930 verlobt iſt. Schw. hat ſich in den letzten Jahren längere Zeit im Ausland aufgehalten, u. a. in Amerika, Bel⸗ gien, Holland, Frankreich, Schweiz und Ita— lien Von Mailand fuhr er nach Frankfurt, von hier aus nach Prag und Karlsbad Von Frankfurt aus wollte er jetzt wieder nach Amerika reiſen. In ſeiner Begleitung befand ſich ſtets ſeine Braut. Nach ſeinen eigenen Angaben hatte er einen ſehr geringen Erwerb. Es beſteht der dringende Verdacht, daß er ſeinen Lebensunterhalt durch Betrü— gereien beſtritten hat. Schwartz iſt vermut⸗ lich ein internationaler Hochſtapler. Wie feſt⸗ geſtellt wurde, wird er von Köln wegen Hei— ratsbetruges geſucht. “Hanau, 20. Dez.(Gefährliche Ein⸗ brecherbande feſtgenommen.) Nach umfangreichen Ermittlungsarbeiten iſt es der hieſigen Kriminalpolizei gelungen, einer ge— fährlichen Einbrecherbande ihr unſauberes Handwerk zu legen und eine ganze Reihe von Verhaftungen in dieſer Angelegenheit vorzu— nehmen. Bei den dingfeſt gemachten Ein⸗ brechern handelt es ſich größtenteils um jün⸗ gere Burſchen aus Hanau und Umgebung, auf deren Konto eine ganze Anzahl ſchwerer Ein— brüche in Hanau, Offenbach, Frankfurt, Wiesbaden uſw. zu ſetzen iſt. Auch in Frank— furt konnten Mitglieder der Bande feſtge⸗ nommen werden. Als einer der Haupttäter kommt ein junger Mann aus Klein-Steinheim in Frage, der u. a. auch einen Einbruch in das Hanauer Weſtbahnhof-Reſtaurant ver— übt hal und bereits damals nur mit knap— per Not ſeiner Feſtnahme entging. Offenbach, 20. Dez.(Pech.) Als ein Fahr gaſt der Straßenbahn einen Bekannten ſah, ſprang er aus dem fahrenden Wagen. Dabe ſtürzte er ſo unglücklich, daß eine als Weih—⸗ nachtsgeſchent gekaufte Wanduhr vollſtändig in Trümmer ging. Eberſtadt, 20. Dez.(Schulſchluß we, gen Diphtherie.) Wegen der Ausbrei⸗ tung der Diphtherie unter der Schuljugend vurde die Volksſchule geſchloſſen. Vor der Weihnachtsferien wird vorausſichtlich kein Un, erricht mehr ſein. Mainz, 20. Dez.(Heiratsſchwindler verurteilt.) Die Große Strafkammer ver⸗ urteilte den ſchon mehrfach vorbeſtraften, erſt 22jährigen Chriſt. Gonzelmann aus Tailfin⸗ gen im Württemberg wegen fortgeſetzten Be⸗ trugs und ſchwerer Urkundenfälſchung— teils vollendet, teils verſucht,— zu vier Jahren Gefängnis. Der Verurteilte lernte im Jahre 1931 als Wäſchereiſenber ein Mädchen Kempten bei Bingen kennen, dem er die Ehe verſprach. Auf Grund deſſen verſtand er die Eltern ſo einzunehmen und zu täu⸗ ſchen, daß ihm die Leute mit gutem Glau⸗ ben nach und nach 7000 Mark überlie en, von dem ſie wohl kaum einen Pfennig wieder⸗ ben. 1 1. 1. e hen wer en. Aus der Heimat Gedenktage 20. Dezember 1795 Der Geſchichtsforſcher Leopold vor Ranke in Wiehe geboren. 1856 Der Schriftſteller Ferdinand Avena rius in Berlin geboren. Sonnenaufg. 8.08 Sonnenunterg. 15.4“ Mondaufg. 15.12 Mondunterg. 8.10 Der weihnachtliche Fiſchzug Reges Leben herrſcht in den Wochen vor Weihnachten an den Fiſchteichen, um die Weih⸗ nachts und Silveſterkarpfen zu fangen. Be dieſer Gelegenheit kommen auch andere Fiſch⸗ arten aus dem Waſſer, ſo daß die Aus⸗ wahl der Netze oder Käſcher eine recht bunte iſt. Es iſt nicht nur für die Jugend ein Vergnügen, ſondern auch für die Erwachſenen, ſo einem Fiſchzug zuzuſehen. Immer niedriger wird der Oberflächenſpie⸗ gel des Teiches, ohne daß die Inſaſſen die Gefahr ahnen. Mit zunehmendem Ablaſſen aber werden die großen Fiſche bei klarem Waſſer ſchon beobachtet, bis der Waſſerſpie⸗ gel immer kleiner wird und die Fiſche ſich nach der Mitte des Teiches zu retten ſuchen, wo das Waſſer ne) am tiefſten iſt. Aber auch von hier aus geht der verräteriſche Ab— fluß und zuletzt iſt das Waſſer ſo niedrig, daß ein nie endendes Gewimmel in der letzten ſchmalen Waſſerrinne entſteht. Hier werden dann die Fiſche aufgeleſen oder aber ſie wer⸗ den vor dem Abfluß in Netzen gefangen. Sie wandern nun zu Hunderten in Bottiche oder Behälter und werden nach Haus gefah⸗ ren und in kleinere Fiſchkiſten geſetzt, die im Waſſer liegen, aus denen ſie jederzeit mühelos gefangen und auf den Markt gebracht wer— den können. Das Ablaſſen des Waſſers wird in den meiſten Fällen nur dazu benutzt, den Teich zu reinigen. Denn es iſt oftmals er⸗ ſtaunlich, was ſich im Laufe der Zeit alles anſammelt. Iſt der Teich gereinigt, wird er wieder unter Waſſer geſetzt und neue Fiſch⸗ brut tummelt ſich, die meiſtens von Fiſch— zuchtanſtalten bezogen wird. Ein mehrpfün⸗ diger Karpfen braucht ſchon einige Sommer, um ein anſtändiger Weihnachtskarpfen zu wer⸗ den. Auch das Wachstum der übrigen Fiſch— arten geht im Verhältnis zu den Säugetieren langſam vor ſich. Urlaub für das NSKK. Wie der „Völkiſche Beobachter“ meldet, hat Ober⸗ gruppenführer Hühnlein für die Zeit vom 12. Dezember 1934 bis zum 13. Januar 1935 einen allgemeinen Urlaub für das NS KK. angeordnet, da die ſich aus der Neuorgani— ſation ergebenden Arbeiten nunmehr zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt ſind. Das Korps möge, ſo heißt es in der Verfügung Hühn⸗ leins, ſeinen Weihnachtsurtaub zur Pflege der Kameradſchaft durch Abhaltung ſchlichter Kameradſchaftsabende benutzen. Keine Einziehung der Arbeitsfrontbei⸗ träge durch Reichskaſſen. Es war von ver⸗ ſchiedenen Seiten angeregt worden, die Ein— ziehung der Beiträge für die Deutſche Arbeits- front künftig durch die Lohn zahlenden Reichskaſſen bewirken zu laſſen. Hierzu teilt der Neichsfinanzminiſter mit, daß er ſich bei aller Würdigung der für ein ſolches Ab⸗ zugsverfahren ſprechenden Gründe nicht in der Lage ſehe, dieſer Anregung zu entſprechen, da die mit dem Einziehungsverfahren verbun⸗ denen Mehrarbeiten ſo erheblich ſein würden, daß ſie mit dem vorhandenen Perſonal nicht bewältigt werden könnten. * Weltervorherſage: Obwohl ſich das vom Weſtatlantik heran- gezogene Tiefdruckgebiet allmählich wieder auf⸗ 1235— de 1 beende wei⸗ erhin noch verhältnismäßig unbeſtändig und mild bleiben; bei lebhaften ſüdweſtlich 5