Für die uns anläßlich unser er Ver- mählung zuteil gewordenen Glückwünsche und überrele hten Geschenke danken herzlichst Jakob Beikert 11 50 Frau Katharina geb. Kühlwein 4 N — R. E. V. des Gaststättengewerbes Ortsgruppe Viernheim Wir empfehlen unſeren Mitgliedern, in ihren Gaſtſtätten morgen Sonntag abend 8 Uhr die Saarkundgehung in Berlin mit der Anſprache des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, zu übertragen und ihre Gäſte hierzu einzuladen. Jeder Deutsche muß die Uebertragung hören! Der Neichskommiſſar für öden Freiwilligen Arbeitsödienſt über das Saarjahrbuch: Als Winanterhilfe für die Saardeutſchen iſt das Jahrbuch 1935 „Unſere Saar“ herausgekommen. Das Saarjahrbuch wird zu einem Preiſe von 1.— RM abgegeben und iſt in jeder Buchhandlung zu haben. Ich bitte alle Dienſtſtellen, den Vertrieb des Cdaarjahrbuches 1935 zu unterſtützen. i. A. Müller-Brandenburg Heute Samstag u. Sonntag Sepp Rist in ſeinem neuen Bombenfilm, ein brillantes Filmwerk / g , e, N lr wollen Freunde sein, fürs ganze Leben Verſäumen Sie nicht dieſen herrlichen Film mit Sepp Rist Anf. Samstag 8 Uhr. Sonntag 3 Vor⸗ ſtellungen 4, 7 und 9.15 Uhr Sichert Euch Plätze bei Sepp Rist, denn überall war ausverkauft Sonntag grosse Jugendvorstellung Der Springer von Pontreſino. Der flie⸗ gende Holländer. An d. Saale hell. Strande Bes ueht sepp Rist Guterhaltene Küche hillig abzugeb. Tivoli 9 3 gebrauchte Herde zu verkaufen. Adolf- Hitlerstr 34 Zu vermieten: 2 Ammer Und Aucne an ruhige Leute Von wem, ſagt der Verlag. 5 MR. 191 Reklameverteil. und Vertreter f. 1000⸗fach be⸗ gehrten elektr. Maſſenartikel geſ. Eilzuſchr. an TLirma Höhn, Augsburg C 4% 203 Ausschneiden! Groher billiger verkauf wirkliche Weihnachts- geschenke Schlalzimmer Eiche mit Nu⸗ baum ab 293. polierte in ver- schied Holz- arten ab 553. Speise zimmer Eiche kompl. 297. Hüche in Elfen- bein und natur ab 135. Besichtigung interessant. Enes tanusuarl. Albert Muller Schreinermstr. ſlannnelm u 1. 6 Mlavier- Unterricht nach erprobter, schnell fördern der Methode Lissi Schlafter langj. Lehrerin an der Mann- heimer Hochsch. f. Musik. Näheres ſlannnelmerst. 4d Duc. Arden aller art liefert prompt und billig Buchdruckerei don. marilg Deutsches Rotes Kreuz Sanitätshalbzug Mernheim. Wie alljährlich, ſindet auch dieſes Jahr am Dienstag, den 8. Januar, abends 8 Uhr, in der Schillerſchule ein 1 au Adana Musa in der erſten Hilfe bei Unglücks⸗ und Krankheitsfällen ſtatt. Die Ausbildung erfolgt kostenlos durch Herrn Kolonnenarzt Dr Günther und durch die Führung.— Diejenigen, welche Luſt und Liebe zu dieſer guten Sache haben, wollen ſich zahlreich beteiligen. Die Führung. Hug und Run Verona Der entzückendste Tonfilmschlager Samstag Sonntag montag Im bentral-Fum-Palast Franziska daa das Paprlamddel Der Liebling aller Filmfreunde in ihrem beſten und ſchönſten Tonfilmwerk. FNsKA SAA. bal Hodge ER OO Walde Cuban Keen Hilde Hildebrand, Olga Engel, Erika Glässner, Kurt Lilſen und mary Kupfer. viel Liebe, viel musik, viel, ja sehr! viel Lustigkeit über Franziska Gaal und Paul Hörbiger Ueberall die grössten Erfolge, ö Ueberall massenandrang. Lied: Hat ein Mädel Luſt zum Küſſen, N und ihr Schatz iſt grad nicht da, Schreibt ſie einfach, Bitte komm doch, Gruß und Kuß Veronika. Dazu reichhaltiges Beiprogramm 1 Werktags ab 8 Uhr Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung eee eee Sonntag mittag grosse Jugend- und Rinder- Vorstellung Ren Maynard Der König der Arena Wild West . Es 181 2 Jeden Flechten, der an g Hautausſchlag leidet, teile ich gern koſtenlos das einfache Mittel mit, durch welches ſchon Unzählige von jahrelangem Leiden oft in 14 Tagen ohne Diät) vollſtändig befreit wurden. Max Müller, Görlitz 7s daher. wißſtr. Erhältl. i. d. Apoth.) Nr. 12 fagagaadaaggngqagaagaagaagaagganggangggngaggaggagggagg Achtung! Raumungsausverkauf Wegen Umbau des Ladens verkaufe ich alle noch auf Lager stehenden Möbel wie: Schlafzimmer Speisezimmer Küchen u. sonstige Einzelmöbel zu äußerst niedrigen Preisen. Gg. Friedrich Klee l. Schreinermeister, Lorscherstr. fagagganmaaagganmaaaagaamnagmn Gaſthaus zum Freiſchütz Morgen Sonntag Unterhaltung Kapelle Schwarzweiß Es ladet frdl. ein P. Jochim. + 4 Zum deutsch.„Maiser“ 0 9. Sonntag Es ladet ein Der Wirt: Die Kapelle: WIIIi Rant Leupin-Creme und Seife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Flebchlg.Hauluchen Ausſchlag, Wundſein uſw. flora-Urog. F. Riehler Wonnnaus 244 Zimm. u. Küche, 700 qm. Garteu.Neben⸗ gebäude, Ring⸗ L ſtraße l 12(ehe⸗ * E mal. Wäſcherei Maier) fen. Preis 12000 Mk., Anzahlg 6000 Mk. Reſt zu 5%. Näheres: Blauehutſtraße 47 ½ Habe wieder 2 gebrauchte weine Herde billig zu verkaufen Fabrikneue Röderherde ebenfalls ſehr billig Valentin Winkenbach Weinheimerſtraße Makulatur zu haben im Viernheimer Inzeiger Jedermann findet bei Klinger das ihm Zusagende in denkbar größter Auswahl zu niedr. Preisen Küchen ab 110, Schlafzimmer gt. ab 225.—-, Speisezimmer ab 235, Büfetts ab 148.-, Küchenschrank ab 58.-, Kleiderschrank ab 29. Schreibtisch eiche ab 68. Aus- ziehtisch ab 26, Chaiselongues ab 19 50, Couch ab 68.—, Flurgard. eich, ab 19.50, Schukschr. ab 18.—, Waschk. neu ab 45.—, Nachtt. ab 14, Sessel ab 14.50, Rauchtisch ab 13., Radiotisch ab 4.50 und vieles andere! Gebr. Möbel, gr. Auswahl vom Stuhl b. 2. kompl. Schlafzimmer Möbel-MKlinger billg immer Mannheim 8 2, 6 und 1 1, 6 6 Gegründet 1905. Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Tessi ds Fron Meiner alten, werten Kundschaft zur Kenntnis, daß ich mein „ Metzgerei- S schäft wieder selbst eröffnet habe. Zum Verkauf kommt nur einwandfreies Fleisch und haus macher Wurstwaren. Um geneigten Zuspruch bittet Julius Bauer Hofmannstratße 12 SDS Berei- Anzeige Kaninchen- und Geflügelzuchtveſ ein 1916. Samstag, den 5. Januar, uf halb 9 Uhr abds im Vereinslokal Monat Verſammlung. Es iſt Pflicht eines jed Mitgliedes(zwecks Familienabend) in dieſ Verſammlung zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Männergeſangverein 1846. Her Samstag abend 8,30 Uhr Vorſtandsſitzu im Gaſthaus zum„Storchen“. Der Vorſitzende. Sänger-Einheit. Heute Abend halb Uhr wie üblich Singſtunde. Zu Beginn dan neuen Jahres werden die Arbeiten für d projektierte Frühjahrskonzert in Angriff; nommen. Darum auf ihr neuen und el maligen Sänger und heute Abend in Singſtunde im Freiſchütz! Diejenigen, d erſtmals erſcheinen, bitte zur Abſtimmu gleich nach 8 Uhr. Zöller, Vorſ. Geſangverein Sängertreue. Her abend halb 9 Uhr Singſtunde. Am Son tag abend 8 Uhr findet im Lokal„Schütze hof“ unſer Familienabend ſtatt. Alle at ven und paſſiven Mitglieder, nebſt Ang hörige ſowie Freunde u. Gönner des V eins ſind herzlichſt eingeladen. Der Vorſitzende. Sängerbund-Flora. Heute abend he 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Da mit nem neuen Chor begonnen wird, bitte um reſtloſes Erſcheinen. Der Vorſtar Krieger- und Soldatenverein Te tonia. Morgen Sonntag von 10121 Uebungsſchießen im Schützenhof. Aber 8 Uhr Uebertragung der Saarkundgebu aus dem Berliner Sportpalaſt. Die meraden hören dieſe Uebertragung geme ſam im Lokal. Hiernach gemütliches B ſammenſein. Der Vereinsführ Sportvereinigung„Amicitia“ Morgen Sonntag Verbandsſpiele der erf und zweiten Mannſchaft in Seckenhei Abfahrt gemeinſam halb 12 Uhr per A am Lokal. Es können noch etwa 20 Spo freunde zum Fahrpreis von 60 Pfg. u fahren, die ſich am Lokal einfinden woll Vormittags halb 11 Uhr Trainingsſp der 1. Handballmannſchaft gegen die Mannſchaft. Alle übrigen Mannſchaf ſpielfrei. Wir fordern unſere werten Mf glieder, Freunde und Anhänger auf, unf Mannſchaft recht zahlreich nach Seckenhe zu begleiten. Der Vorſtand —— Untererhebſtelle An den Zahltagen der kommenden We kann das 3. Ziel Kirchenſteuer 1934 noh ohne Pfandkoſten und das 5. Ziel La desſteuer noch ohne Mahnkoſten bezahh werden. Kirchner. Cefesselt Dorfrichter des konnte noch nicht Der Richter im Territorium war der Ge— hilfe des verliehenen Fürſt gegen langſam und ſicher das Reich aus, machte es zum Geſpött und das Volk zum Unter⸗ kulariſtiſchen Richter. Der blutloſe, Begriff tötete den Willen zur Geſtaltung des Ganzen, das individualiſtiſche Intereſſe ſiegte über das Lebensrecht der Nation. Werkes. Die Aufgabe iſt (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. 1 i Viernheimer Zeitung Erſ. täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Montag, den 7. Januar 1935 52. Jahrgang Der lönigliche Richter Von Hermann Schroer⸗-Wuppertal, Reichswalter der Rechtsabteilung, Reichs- leitung der NSDAP. Die nationalſozialiſtiſche prägte das Wort vom Richter. Manches Revolution königlichen Mißverſtändnis hat dieſes Wort gebracht. Der eine verſteht darunter die Freiheit vom geſchriebenen Geſetz. Er glaubt, einem Uebermenſchen gleich, nach eigenem Gefühl und perſönlichem Wiſſen richten zu können. Er überſieht, daß vor aller Freiheit die Bindung ſteht und daß ſein Gedanke die Herrſchaft des autonomen Individuums verewigt. Der andere meint, er ſei nunmehr frei von jeglichem Geſetz, wie ehemals der Kö— nig von Gottes Gnaden, und er wundert ſich, daß noch Recht geſprochen wird im Na⸗ men des Deutſchen Volkes. Er irrt. Völker ſind hart und unerbittlich an geſchriebene und ungeſchriebene Geſetze gebunden, die Völker zu ihrem Heile befolgen, aber nie— mals ungeſtraft mißachten können. Und wieder ein anderer glaubt, mit dem königlichen Richter ſei lediglich eine Ver⸗ mehrung der Würde und der Stellung der Perſon der Richters verbunden. An alles andere denkt er nicht. Nur wenige wiſſen, daß der königliche Richter bei einigen Völkern der Vergangen— heit ſchon Geſchichte war. Im Namen der Götter verkündete bei einem Volke der Richter das Recht und brachte ſo das Volk in Form für den Kampf gegen ſeine Feinde. Und in einem anderen Volke geſtaltete der Richter aus dem rauhen Leben des Bauern und des Kriegers das Recht und ſchenkte dem Volk das Imperium. Das deutſche Volk hat bis heute den königlichen Richter noch nicht gekannt. Der germaniſchen Stammes an Deutſchland denken. Mit der ihm kämpfte der höhlte Territorialfürſten. Gerichtshoheit Reich und Volk und tan. Das römiſche Recht vollendete den parti— fremde Heute iſt der Partikularrichter tot in den Herzen der deutſchen Menſchen. Die Nation hat geſiegt. Die alten Geſetze fallen, eine neue Rangordnung der Werte ſteigt herauf, will Leben und Wirklichkeit und Geſetz. Adolf Hitler iſt Führer und Verkün⸗ der der neuen Rangordnung und damit der neue Geſetzgeber. Anfang ſeines herkulesgewaltig. Der alte Menſch muß zerſtört, der neue an Der Geſetzgeber iſt am Leib und Seele geſtaltet werden. Der neue Menſch ſieht das Leben neu, wertet neu und geſtaltet neu. Keine Aufgabe des Tages. Die alten Geſetze müſſen von der neuen Rangordnung aus beleuchtet. bewertet, be⸗ halten, umgegoſſen oder verworfen, und neue Geſetze müſſen geſchaffen werden. Keine Auf⸗ gabe des Tages. mmmmmmmummummmmmmummum ö Damit iſt der Typus des bisherigen Rich⸗ ters zerſtört. Es genügt nicht nur, wie bis⸗ her, Fleiß und perſönliche Sauberkeit und werden Sie täglich neu beim Lesen der Heimatzeitung, die in keinem Haushalt fehlen sollte. Ueberzeugen Sie sich von dem vielseitigen inhaſte. Besteſſen Sie gleich durch Zeitungsboten den „Miernhelmer Anzeiger“ Probe nummern gratis! perfönliche Treue. Der neue Richter iſt in feinem Herzen, Denken und Wollen gebun⸗ den an Blut und Boden. Das Geſetz vom Le⸗ bensrecht der Nation iſt oberſtes Geſetz. Der neue Richter kennt das Leben, wägt die Tat, ſieht den Täter und entſcheidet ſoldatiſch. Der neue Richter iſt wie ein Arzt, der Wunden heilt, der Eintracht zwiſchen Volks⸗ genoſſen wieder herſtellt. Der neue Richter iſt der Wächter und Hüter des Volksfriedens. Es wacht über den Gemeinnutz und gibt jedem das Seine. Der neue Richter iſt der Gehilfe des Füh⸗ rers, der Vater des Volkes; er erhält das deutſche Volk an Leib und Seele geſund, bringt es in Form, damit es ſeinen guten Kampf auf dieſer Erde kämpfen kann für 0 Leben, ſeine Ehre und ſeine Gerechtig⸗ keit. Dieſer iſt der königliche Richter. Die Wirkung nicht verfehlt Der Eindruck der Führerkundgebung im Ausland— Den hetzern blieb die Sprache weg Berlin, 7. Januar. Die einzigartige Kundgebung, mit der das ganze Führerkorps des nationalſoziali— ſtiſchen Deutſchland denen entgegengetreten iſt, die angeſichts der bevorſtehenden Saar— abſtimmung mit einer neuen Lügenflut be— gonnen hatten, hat im Ausland größte Ueberraſchung und überwältigenden Ein— druck hervorgerufen. Schon der Talſache dieſer Demonſtration wie ſie in dieſer eindrucksvollen Form ſich gegen die Lügenhetze wandte und die Wil- lenseinheit aller derer dokumenkierte, die in ihrer Arbeit das deutſche Schickſal geſtal⸗ tend und führend beſtimmen, ſtand man im Ausland ſo erſtaunk gegenüber, daß ſich das Echo in dem ſonſt ſo geſchäftigen Blälter- wald unſerer Gegner ſpäker als ſonſt ein- ſtellte. Dort, wo man ſich bisher mit reicher Phantaſie die„Zerwürfniſſe in der natio— nalſozialiſtiſchen Führerſchaft“ ausmalte und in bewegten Worten über den bevorſtehen— den„Zuſammenbruch des Dritten Reiches“ orakelte, herrſchte anfangs eine peinliche Beklommenheit, die ſich jetzt erſt langſam in Betrachtungen über die Bedeutung und den Sinn der machtvollen Kundgebung aufzulöſen be— ginnt. Berlin, 7. Januar. Zu dem Reichsgeſetz gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze der Parteiuniformen hat der Reichs⸗ juſtizminiſter eine bedeutſame Verordnung erlaſſen. Darin wird vorgeſchrieben, daß in den Fällen, wo unwahre oder gröblich ent— ſtellte Behauptungen zum Schaden des Wohles des Reiches uſw. verbreitet werden, oder wo ſich Beſchuldigte fälſchlich als Mit⸗ glieder der NSDAp uſw. ausgeben, bzw. wenn die parteiamtlichen Uniformen miß⸗— braucht werden, dem Miniſter Bericht vor— zulegen iſt, damit er prüfen kann, ob die Zu⸗ ſtimmung des Stellvertreters des Führers oder der ſonſt zuſtändigen Stelle zur Straf— verfolgung herbeizuführen iſt. Zum Paragraphen 2 des Reichsgeſetzes, der die Gefängnisſtrafe wegen„öffent- lich gehäſſiger, hetzeriſcher oder von niedriger Geſinnung zeu— gender Aeußerungen über leitende Perſön— lichkeiten des Staates oder der NSDAP“ bzw. deren Anordnungen androht, trifft der Reichsjuſtizminiſter grundſätzliche Feſtſtel— lungen. Er ſagt, daß ſich ſchon aus der Faſ⸗ ſung des Paragraphen ergebe, daß nach der Abſicht des Geſetzes keineswegs ſede Aeußerung, die den Tatbeſtand der Vorſchrift erfüllt, verfolgt werden ſolle. Die amtliche Begrün— dung hebe ſchon hervor, daß die Verfolgung, um die neue Waffe im Kampfe gegen Staatsfeinde nicht abzuſtumpfen, im allge⸗ meinen nur eintreten ſolle, wenn die Straf⸗ loſigkeit der Tat im Intereſſe des Gemein⸗ wohles und des Anſehens von Staat und Partei nicht tragbar wäre. In anderen Fäl⸗ len iſt, ſo ſagt der Miniſter, „der nationalſozialiſtiſche Ligat ſtark genug, über lörichtes Gerede von Nörg⸗ lern und Beſſerwiſſern hinwegſehen zu können“. Der Miniſter verweiſt dann auf den Abſatz des Paragraphen 2, wonach den ſſöffentli⸗ chen Aeußerungen auch nichtöffentli⸗ che böswillige Aeußerungen gleichſtehen, wenn der Täter damit rechnet oder rechnen muß, daß die Aeußerung in die Heffentlich⸗ keit dringen werde. Als ob ſie den Stein der Weiſen gefunden hätten, argumentieren ſie mit Erleichterung und geheimnisvoller Wichtigkeit, daß die Kundgebung mit beſonderen Abſichten im Hinblick auf die Saarabſtimmung abgehal— ten worden ſei— eine Tatſache freilich, die wir nicht nur nicht leugnen, ſondern die der Führer ſelbſt ſehr eindeutig unterſtrichen hat. Denn die Lügenhetze, mit der er Ab— rechnung hielt, ſollte ja auch nur gegen den 13. Januar gerichtet ſein. Ein Pariſer Journaliſt hat noch einen anderen Grund entdeckt. Man babe der Welt mitteilen wollen, daß mit dem nationalſozialiſtiſchen Regime in der euro— päiſchen Politik zu rechnen ſei— allerdings eine Tatſache, die ſich in den Ländern dieſes Erdteils nachgewieſenermaßen bereits ſeit einiger Zeit herumgeſprochen hat. Angeſichts dieſer betretenen Erkenntniſſe ſind einige engliſche Stimmen um ſo bemerkenswerter, als ſie den Sinn der Kundgebung ernſthafter und richtiger erfaſſen, wenn ſie von einem einleuchtenden Beiſpiel für die beſtehende rückhaltloſe Zu— ſammenarbeit ſprechen und einſehen, daß hier ein⸗ für allemal dargetan worden ſei, daß in Deutſchland alles in beſter Ordnung iſt. ie eee „Verächtliches Denumziantentum“ Der Reichsſuſtizminiſter zum Geſetz gegen heimtückiſche Angriffe Hierzu ſagk der Reichsjuſtizminiſter, daß es dem ausdrücklichen Willen des Führers widerſpreche, daß ſich auf dem Boden dieſer Beſtimmung ein verächtliches Denunzian⸗- tenkum enkwickele. Wenn die Strafverfolgungsbehörden hiernach mit einer Anordnung der Strafver— folgung durch den Miniſter nicht rechnen können, haben ſie nur zu berichten und vor weiteren Maßnahmen die Entſchließung des Miniſters abzuwarten. In den ſchweren Fällen aber macht der Miniſter den Straf— verfolgungsbehörden beſonders nachdrückli— ches und beſchleunigtes Einſchreiten zur Pflicht. Was geſchieht mit ihnen? Die Stakus quoler nach der Abſtimmung. Reuferinkerview mit Gauleiter Bürckel. London, 7. Januar. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanz⸗ lers, Gauleiter Bürckel, hat einem Spezial- korreſpondenten von Reuter in Neuſtadt ein Interview gewährt. Zu der das Ausland be— ſonders intereſſierenden Frage, was mit den Verteidigern des Status quo im Saar— gebiet nach dem 13. Januar geſchehen würde, hat er ſich dahin geäußert, daß das in Rom abgeſchloſſene Abkommen ſelbſtverſtändlich ſtrikt befolgt würde, und daß die Vertreter des Status quo, die in den vergangenen drei Jahren im Saargebiet gelebt hätten, ob abſtimmungsberechkigk oder nicht, den verſprochenen ſtaaklichen Schutz er⸗ halten würden. „Wir haben auf jeden Fall“, erklärte Herr Bürckel,„nicht die leiſeſte Abſicht, inter ⸗ nationale Komplikationen um eines Matz Brauns willen heraufzubeſchwö— ren.“ Herr Bürckel betonte andererſeits, daß Leute wie der frühere Reichstagsabgeordnete Im buſch, die weder ſeit drei Jahren im Saargebiet gelebt hätten, noch abſtimmungs⸗ berechtigt ſeien, aber trotzdem gegen Deutſch⸗ land gehetzt hätten, erwarten müßten, we⸗ gen Landesverrats angeklagt zu werden, wenn ſie es nicht vorzögen, nach dem 13. Januar dem Saargebiet den Rük⸗ ken zu kehren.„Es war nicht unſer Fehler, Emigranten daß das Saargebiet eine Arena für politiſche Deſperados wurde. Unalücklicherweiſe hatte Aus den bisherigen gen aber ſpricht deutlich: Das Work, das die geſamte deutſche Füh- rerſchaft in feierlicher Stunde zur Welt ge— ſprochen hat, hat ſeine Wirkung nicht ver⸗ fehlt. Meinungsäußerun— 2 2 66 „Ein Triumph Und eine heilſame Wirkung. London, 5. Januar. „Daily Mail“ gibt einen längeren Aus— zug aus der amtlichen Verlautbarung über die Führerkundgebung in Berlin wieder und ſchreibt, dieſe Verſammlung ſei in der Tat ein Triumph für die nationalſozialiſtiſche Partei. Der Berliner Berichterſtalter der„Times“ meint, im ganzen genommen dürfte die Ver⸗ anſtaltung eine heilſame Wirkung auf die außenpolitiſche Lage ausgeübt haben zu einer Zeit vor der Abſtimmung, wo ein wirklich achtunggebietender Eindruck der Solidarität unter den Führern des neuen Deutſchland ſehr wichtig ſei. Der Einfluß dieſer Kundgebung könne ſich wohl noch lange über den 13. Januar hinaus aus⸗ wirken. der Völkerbund nichts dagegen, daß Leute ſich in die Abſtimmung einmiſchten, die gar nichts mit ihr zu tun hatten. Es iſt jetzt, folgerte Herr Bürckel, meiner Meinung nach nun auch Aufgabe des Völ⸗ kerbundes, für dieſe Leute, die nach dem 13. Januar das Saargebiet zu verlaſſen wün⸗ ſchen, ein Unterkommen zu finden. Es gibt ja genug große und ſchöne Mandatsgebiete, wo dieſe Leute Raum für ihre Tätigkeit fin⸗ den könnten. Vielleicht laſſen die Vereinigten Skaaten eine beſondere Einwanderungs- quote zu“, ſchloß Herr Bürckel ironiſch. Ein neues Kantel Er betonte ſedoch nachdrücklich, daß er und die deutſche Regierung Wert darauf legten, ein neues Kapitel an der Saar zu beginnen und die Vergangenheit als abgeſchloſſen zu betrachten.„Nach dem 13. Januar wird die Welt keinerlei Grund mehr haben, über die Saar zu ſprechen. da dann das Problem ein für alle Mal gelöſt ſein wird.“ Deutſchlands Geſetze würden ſtu⸗ fenweiſe im Saargebiet eingeführt werden, und zwar als erſtes die ſozialen Ar- beitsgeſetze. Schutz und Ordnung wür— den ſeiner Ueberzeugung nach an der Saar vor und nach dem 13. Januar aufrechterhal— ten werden. Denn die Deutſche Front hätte ihren Mitgliedern ſtrikteſte Disziplin auf— erlegt. Alle Anſtrengungen von Kommuni— ſten und Emigranten, Unruhe hervorzu⸗ rufen, würden an dieſer Diſziplin ſcheitern. Abrechnung Prokeſtkundgebung gegen die Methoden der Regierungskommiſſion. Saarbrücken, 6. Januar. unerhörten Terrorfälle der und Status⸗quo⸗Kreiſe im Saargebiet haben die Deutſche Front zu einer neuen wuchtigen Verſammlungswelle veranlaßt. Im überfüllten Saale der„Wart⸗ burg“ ſprach der ſtellvertretende Landeslei⸗ ter der Deutſchen Front, Nietmann. In vier weiteren, gleichfalls bis auf den letzten Platz gefüllten Sälen der Stadt fanden Pa⸗ rallelverſammlungen ſtatt. in denen die Rede Nietmanns übertragen wurde. In aller Deutlichkeit und ohne jede Am⸗ ſchweife rechnete Nietmann mit den hieſigen Regierungsmethoden unerbittlich ab. Offen ſprach Nietmann aus, wie groß die Verank⸗ workung des Saarpräſidenten eines Tages werden mußte, da er ſich nicht rechtzeilig zu einem eneraiſchen Juariff entſchlart mag Die letzten EEK ̃—5s:!]—gI—ʃ—“ ̃ TTT—-TVt:'.]˙ ³uäI11.c—ͤ—̃̃ ̃ ̃ ˙·¹ Bx. ̃ 7˙—ͤ[—s—— 5 Deutſch ist die Saar Die große Kundgebung in Berlin. Berlin, 7. Januar. Im Berliner Sportpalaſt fand eine große Kundgebung anläßlich der bevorſtehenden Saarabſtimmung ſtatt, die vom ſtellvertre⸗ tenden Berliner Gauleiter Görlitzer eröff— net wurde. Nach kurzer Begrüßung ſprach der Stellvertreter des Führers. Nach einem Dankeswort an die Abſtim⸗ mungsberechtigten fuhr der Redner fort!, „Für die Ruhe der politiſchen Entwicklung“ wäre es ein Glück geweſen, wenn Frank— reich den Vorſchlag des Führers angenom— men hätte, die Saar ſolle ohne Abſtim— mung Deutſchland angegliedert werden, durch freundſchaftliche Verhandlungen zwi— ſchen den beteiligten Staaten. Vielleicht iſt es gut für Deutſchland und für die ganze Well, es wird dieſer noch ein⸗ mal ſinnfällig gezeigt, wie widernatürlich manche Teile des Vertrages ſind, der nach dem Glauben vieler der gequälten Menſch⸗ heit Frieden bringen ſollte und. weiß der Himmel, doch wirklich keinen Frieden brachte.“ Wir wollen dankbar anerkennen, daß die franzöſiſche Regierung— nachdem ſie ſchon auf der Abſtimmung beſtehen zu müſſen glaubte— ſich ehrlich und mit Erfolg be— müht, aus dem Wege zu räumen, was Schwierigkeiten erzeugen und die Befrie— dung zwiſchen Deutſchland und Frankreich hätte ungünſtig beeinfluſſen können. Wir glauben, daß die franzöſiſche Regie— rung dem Friedensbedürfnis und dem Rechtsempfinden des franzöſiſchen Volkes auch in der nächſten Jeit dadurch Rechnung tragen wird, daß ſie alles kut. um mit Deutſchland gemeinſam nach der Abſtim- mung die noch abzuwickelnden kechniſchen Einzelheiten der Wiederangliederung raſch und einwandfrei zu löſen. Es ginge bei der bevorſtehenden Entſchei— dung nicht um Kohle, Eiſen und Gas, es ginge um viel mehr— um Land und Men— ſchen, um Boden, der mit deutſchem Blut geweiht, mit deutſchem Sweiß gedüngt iſt, über alles um Menſchen, die ſo deutſch ſind als die deutſcheſten unter uns. Sie wollen zu uns. Wir haben ihnen die Tore geöffnet. Den Volksgenoſſen der Saar rief Rudolf Heß zu:„Ihr kehrt heim in ein Reich, dem Ihr wieder mit Stolz an— gehören dürft!“ Dieſes Reich habe Millio- nen ſeiner Kinder zu Brot und Arbeit zu— rückgeführt, es ſorge für ſeine Schaffenden und nehme ſich in Liebe ſeiner Aermſten an. Es ſei ein Reich, in dem man nach dem Wort des alten Fritzen jeder nach ſei— ner Facon ſelig werden könne. Je— dem ſtehe es frei, was er glauben will und zu welcher Kirche er gehen will. Der Natio— nalſozialismus iſt gewillt, die beiden chriſtlichen Konfeſſionen in ihrem religiöſen Betätigungsfeld zu ſchützen.“ Heß gab dann ein Bild dieſes neuen Staates, ſeiner wirtſchaftlichen Maßnahmen und Erfolge und der Sorge um das Wohl der Volksgenoſſen. Die Lügenflut der Emigranten beantwortet der Redner damit, daß ſich nach dem 13. Januar nichts von all den myſti— ſchen Dingen ereignen wird, die ſie prophe— zeien, und daß es in Deutſchland gerade ſo ruhig ſein wird wir vor dem 13. Januar. Der Stellvertreter des Führers ſchloß mii der Jeſtſtellung: Saardeutſche aus dem Blut und Boden ur- und erzdeukſcher hei⸗ mat, Ihr werdet an dieſem Tage Mann für Mann, Frau um Frau Eure Pflicht kun, der Führer will es, die Welt erwarket es. Deutſchland weiß es. Deukſch iſt die Saar! Gauleiter Vürckel ſchon am 9. Jannar in Kaiſerslautern Der Saarbevollmächtigte des Reichs kanz⸗ lers, Gauleiter Bürckel, ſpricht nicht am 11. Januar, ſondern am Mittwoch, dem 9. Ja⸗ nuar 1935, abends 20.00 Uhr in einer öf⸗ fentlichen Kundgebung in der Fruchthalle zu ktaiſerslauktern vor den Verkretern der in⸗ und ausländiſchen Preſſe über das Thema: „Am 13. Januar: Den Weg frei zur Ver⸗ ſtändigung!“ Die Berliner Iaarausſtellung Eröffnung durch Reichsminiſtker Dr. Göbbels Berlin, 7. Januar. In Anweſenheit der Reichsregierung und der in Verlin weilen— den Saarländer wurde die vom Muſeum für Länderkunde eingerichtete und in der Wandelhalle des Reichstages aufgeſtellte Saarausſtellung durch den Reichsminiſter Dr. Göbbels eröffnet. Drei große Abteilungen umfaſſen viele handgezeichnete plaſtiſch wirkende Karten, Reliefs, Photographien, Gemälde. Zeich⸗ nungen, Modelle, ſtatiſtiſche und gegen⸗ ſtändliche Darſtellungen und geben ſo eine lebendige und klare Anſchauung von Land und Volk, Geſchichte und Wirtſchaft. Von beſonderem Intereſſe iſt die Darſtellung der großen Projekte nach der Rückgliederung: Schiffahrtswege, Ferngasleitungen, Hoch⸗ ſpannungsleitungen, Reichsautoſtraßen ſol⸗ len Träger und Vermittler eines künftigen Großverkehrs ſein. Dr. Goebbels wies einleitend daraufhin, daß aus Japan, China, Afrika. Auſtralien und Amerika, aus 40 Staaten der Welt und aus allen Ge⸗ bieten des Deutſchen Reiches über 50 000 Saarländer in ihre Heimat wandern, die dort im Verein mit ihren 500 000 Landsleu⸗ ten ihre Stimme abgeben wollen. Ich habe die beſondere Freude, hier unter uns neben tauſend in Berlin wohnenden Saarländern über 500 Saarländer aus Ueberſee begrü⸗ ßen zu können. Vom einfachſten Arbeiter bis zum Führer des deulſchen Volkes gibt es nur einen Wil⸗ len und eine Entſchloſſenheit: Die Saar iſt deulſch und jeder krägt das ſeinige dazu bei, daß ſie deutſch bleibt! Die Haltung der Kirche Es darf in dieſem Zuſammenhang nicht unerwähnt bleiben, daß die Kirche in der Saarfrage eine poſitive deutſche Haltung eingenommen hat. In den letzten Tagen haben faſt alle katholiſchen Biſchöfe des Deutſchen Reiches Aufrufe zur Saarabſtim— mung erlaſſen, in denen feſtgeſtellt wird, daß der für die Zukunft unſeres Vaterlan— des ſo folgenſchweren Entſcheidung, die in einigen Tagen an der Saar fallen wird, kein wahrhafter Deutſcher gleichgültig ge— genüberſtehen kann, daß die deutſchen Ka— tholiken verpflichtet ſind, ſich für die Größe, die Wohlfahrt und den Frieden ihres deut— ſchen Vaterlandes einzuſetzen. Die Rückkehr des Saargebiekes in die unlösbare Gemeinſchaft des Deutſchen Reiches und der übrigen Teile des deutſchen Volkes iſt eine nationalpolitiſche Aufgabe. Wirtſchaftliche Erwägungen ſtehen demgegenüber im Hintergrunde. Dr. Göbbels wies darauf hin, daß bei einem Status-quo für das Saargebiet die oon Deutſchland ausgeſtoßenen Elemente oon dort die Chaotiſierung der Länder Weſteuropas betreiben könnten. Es wird den Emigranten aber nicht gelingen, auf die Dauer den Frieden zwiſchen zwei Nach— harvölkern zu ſtören. Am 13. Januar kann hie Epoche vieler Jahrhunderte liquidiert verden, die ihren Ausdruck fand im ewigen haß und Krieg zweier großer Nationen. die das Schickſal Seite an Seite in den Kern— raum Europas geſtellt hat. Das iſt der wahre und tiefe Sinn dieſer Volksabſtim— mung. So kann das Saargebiet, das ur— ſprünglich als Zankapfel zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich gedacht war, in Wirk— lichkeit zur Brücke werden, auf der endlich die beiden Völker zu einander gelangen mögen, um ſich ſtolz und voll Achtung ge— genſeitig die Hand zu reichen. Es iſt die geſchichkliche Möglichkeit gege⸗ ben, in dieſem enkſcheidenden Augenblick den unſeligen jahrhundertelangen Nachbar⸗ kampf, der die ganze europäiſche Geſchichke der Neuzeit verwirrt und gefährdet hat, endgültig abzubrechen und eine neue Linie deukſch⸗franzöſiſcher Juſammenarbeit aufzu⸗ nehmen, die ganz Europa nur zum Segen gereichen kann. In der Verſtändigung liegt die Ordnung, im Krieg liegt Zerſtörung und endgültiger Untergang. Eine dritte Möglichkeit iſt Eu⸗ ropa nicht gegeben. Deutſchland und Frank⸗ reich haben die furchtbare Probe des Krie⸗ ges in Ehren beſtanden. Das deutſche Volk hat mit dem Werk einer friedlichen Aufbau⸗ arbeit begonnen und wünſcht nichts ſehn⸗ licher, als die großen Aufgaben, die der Führer ihm geſtellt hat, in langer, ſegens⸗ reicher Arbeit zu erfüllen. Wenn die Ddeulſchen an der Saar ihre Stimme für die Rückkehr zum Vaterlande in die Wahlurne gelegt haben, ſo gibt es nach dem Willen des Führers zwiſchen Deukſchland und Frankreich keinen ker⸗ ritoriaglen Gegenſatßz mehr. Man vermag keinen vernünftigen und einleuch⸗ tenden Grund zu ſehen, der die Verſtändi⸗ gung beider Völker unmöglich machen könnte. Dieſe Verſtändigung aber wird nur von Dauer ſein und Beſtand haben, wenn ſie auf der Grundlage gleicher nationaler Lebens⸗ und Ehrgeſetze erfolgt und zwei Parkner zuſammenführk, von denen ſeder im anderen den gleichberechtigten Träger eines nationalgeſicherten Lebens und einer nakionalgewahrten Ehre ſieht. An der Saar fällt eine ſchickſalhafte Ent⸗ ſcheidung. Wir ſind gewiß, daß ſie für Deukſchland fällt, und daß ſich in ihr die ewige deutſche Seele wiederum emporringk aus Haß, Zwietracht, geiſtiger und mora⸗ liſcher Verkommenheit. die Kundgebung auf dem Wallkenberge 350 000 Saarländer demonſtrieren für Deutſchland. Saarbrücken, 7. Januar. 350000 Saarländer gaben am Sonntag ihrem unbedingten Willen zu Deutſchland Ausdruck. Weit über 150 000 Menſchen ſtan⸗ den auf dem Platz auf dem Wackenberge, 50 000 auf einem kleineren Platz, 100 000 ſtanden in die ganze Straßenbreite füllenden, viele Kilometer langen Marſchkolonnen, ohne bis in die Mittagsſtunden auf den Kundge⸗ bungsplatz gelangen zu können. Auf allen Bahnhöfen des Saargebietes mußten viele Tauſende zurückbleiben, allein 15 000 in Neunkirchen, weil anſtelle der 81 angeforderten Sonderzüge die Saarbahnen nur 32 Züge ſtellen konnten und trotz ſtärkſter Ueberfülluna der Züge ein großer Teil der Demonſtranten nicht nach Saarbrugen beför⸗ dert zu werden vjermochte. Karl Brück, der leiter der Deutſchen Front, gedenkt der 20 000 toten Saarländer. Dann ſpricht Karl Brück kämpferiſche Worte, die mit Jubel⸗ brauſen aufgenommen werden. Es iſt eine harte Abrechnung mit jenen bezahlten Ele⸗ menten, die verſuchen, für 30 Silberlinge ihr Vaterland zu verkaufen. Der Führer der Deutſchen Gewerkſchafts⸗ front und Landespropagandaleiter der Deutſchen Front, Kiefer, wird immer wieder vom Jubel unterbrochen, insbeſon⸗ dere wenn er mit den ſogenannten Arbei⸗ terparteien und den Freien Gewerkſchaften abrechnet, die den Saarbergarbeiter, den Saarkumpel, verraten und verkauft haben. Hunderttauſende ſingen das Saarlied, nehmen es auf und tragen es weiter. ſo daß es wie ein einziger Schwur wirkt. Dann ſpricht der ſtellvertretende Landesleiter der Deutſchen Front, Niet mann. der dem ſeit Wochen ſchwer erkrankten Landesleiter Pirro dankt, daß er trotz ſeiner ſchweren i zu dieſer Kundgebung erſchienen iſt. Matter Verlauf der Separatiſtendemonſtration Saarbrücken, 7. Januar. Die Separa⸗ (iſten, die ſogenannte Status quo-Front, hatte auf dem Sportplatz am Kieſelhumes in Saarbrücken eine„Rieſendemonſtration“ einberufen. Auf dem etwa 15 000 Quadrat- meter umfaſſenden Platz, der etwa 45 000 Menſchen faßt, hatten ſich nicht mehr als 20 000 eingefunden, während der davor lie⸗ gende Fußballplatz überhaupt leer blieb. Die Stimmung auf dem Platz war außerordent⸗ lich matt. Ganze acht Sonderzüge waren nach Saarbrücken gekommen, dieſe zum Teil aur halb beſetzt. Sogar Mitgliedern der Deutſchen Front hatte man z. B. in Neun⸗ kirchen, Fahrkarten geſchenkt, um ſie zur Mitfahrt zu veranlaſſen. Prinz Löwenſtein ausgewieſen Eine Maßnahme des Präſidenken Knox. Saarbrücken, 7. Januar. Der deutſche Emigrant Prinz Huberkus Löwenſtein, der kürzlich ausgebürgert wurde, iſt durch ein perſönlich vom Präſidenten Knox unkerzeich⸗ netes Schreiben angewieſen worden, das Saargebiet binnen 48 Stunden zu verlaſ⸗ ſen. Dieſe Ausweiſung des Prinzen Löwen⸗ ſtein iſt darauf zurückzuführen, daß er ſich ſeit einiger Jeit als Haupkdrahtzieher des Separakismus im Saargebiel bekätigte und ſomit als Emigrant eine unſtakthafte politi- ſche Tätigkeit ausübte. Außerdem fungierte Prinz Löwenſtein als Herausgeber einer kürzlich gegründeten, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit erſchei⸗ nenden Wochenzeitung„Das Reich“. die Ausweiſung zurückgezogen Die Regierungskommiſſion hat die Aus⸗ weiſung des Emigranten Prinz Löwen⸗ ſtein, der nochmals Verwahrung eingelegt hatte, unter der Bedingung zurückgezogen, daß er ſich nicht weiter politiſch im Saar- gebiet betätigen werde. Die vorübergehenden Anwandlungen. einen beſonders üblen Emigranten im Saargebiet Aſyl und politiſchen Tummel⸗ platz fernerhin zu verſagen, wurden ſofort aufgegeben, als Prinz Löwenſtein glaub⸗ haft zu machen wußte, ſich fernerhin im Saargebiet nicht mehr politiſch zu betätigen. Dies muß zum mindeſten bedeu⸗ ten, daß das von ihm herausgegebene Gei⸗ ſteserzeugnis, die Zeitſchrift„Das Reich“ ſofort verboten wird, womit allerdings von einer Aufgabe ſeiner politiſchen Tätigkeit im Saargebiet noch nicht geſprochen werden kann. Es iſt erwieſene Tatſache, daß Prinz Löwenſtein im Saargebiet nicht als Jour⸗ naliſt, ſondern lediglich als Förderer des ſtatus quo- Gedankens auftritt. Führertagung der Arbeitsfront Dr. Ley über die Aufgaben der N80 und NS⸗Hago. Berlin, 7. Januar Im großen Sitzungs, ſaal der„Bank der Deutſchen Arbeit“ fand eine Tagung ſtatt, an der ſämtliche Politi ſchen Leiter der NSBO und NS.-Hago DAF ⸗Walter, KdF⸗Warte, ſoweit ſie ſich in Führerſtellungen befinden und die Treu⸗ änder der Arbeit teilnahmen. Reichsorga⸗ liſationsleiter Dr. Ley betonte u. a.: Gegenüber der in manchen freiſen ver breiteten Meinung, die NS 3O und NS. 5 6 ſeien überflüſſig, weil wir ſa die alles umfaſſende Deutſche Arbeitsfront haben, erklärte der Reichsorganiſakionsleiter, daß ein Verzicht auf dieſe beiden wichtigen Par⸗ leigliederungen Selbſtaufgabe wäre. Es wird immer Aufgaben geben, die nur inner⸗ halb der Partei gelöſt werden können. An der Einheit der Arbeitsfront darf nicht gerüttelt werden. Die Reichsbetriebsge⸗ meinſchaften haben eine ganz neue Aufgabe den früheren Verbänden gegenüber. Sie aben weder die Organiſation noch das denken der füher. gewerkſchaftlichen Ver⸗ bände fortzuführen. Die Tagung des geſamten rerkor der Heuſſcken belt ent en Anden * Landesorganiſations⸗ reits beſchäftigt. lig den Beweis, daß une As Dp das ganze ſchaffend ein einheitlicher nur den rers kennender Block iſt, an dem ſich die! zer außerhalb der Grenzen des neuen Kei⸗ ches ſchneller die Zähne ausbeißen werden, als ſie denken. ü Muſſolin-Paval Amtlicher Bericht über die Unterredung. Rom, 7. Januar. Ueber die Unterredung Muſſolini—Laval iſt folgende amtliche Mit⸗ teilung ausgegeben worden: „In Anweſenhe“ des krauzöſiſchen Bot⸗ ſchafters Chambrun und des italieniſchen Staatsſekretärs Suvich hat die erſte Unter⸗ redung zwiſchen Muſſolini und Laval ſiatt⸗ gefunden. Sie dauerte zwei Stunden Zur gleichen Zeit weilten der Generalſekretär im franzöſiſchen Außenminiſterium Leger und der politiſche Direktor für Afrika St. Quentin zur Verhandlung der ſchwebenden Fragen im Palazzo Chigi.“ Schlagwetterexploſion Ein Toter, vier Schwer⸗ und 14 Leichtverletzte. München, 7. Januar. Am Sonntag früh ereignete ſich im Nord⸗ flügel der Grube Hausham(Oberbayern) eine Schlagwettererploſion. Ein Steiger wurde ge⸗ tötet, vier weitere Bergleute wurden ſchwer und 14 leicht verletzt. Die Berginſpeklion iſt mit der Unterſuchung der Unfallsurſache an Ort und Stelle be⸗ Ueber die Zündungsquelle der Schlagwetter kann noch nichts genaues ge⸗ ſagt werden. Irgendeine Gefahr für die Grube oder die Gefolgſchaft beſteht nicht. Fünf Tote unter Tage Belgrad, 7. Januar. Im Erzbergwerk von Trepiſcha in Südſerbien wurde durch einen Erdrutſch eine Arbeitergruppe ver- ſchüttet, die in einem Stollen beſchäftigt war. Bisher konnten fünf Perſonen als Leichen geborgen werden. Außerdem ſind mehrere Perſonen ſchwer verlekt worden. Aus Heſſen und Naſſan ** Frankfurt a. M., 6. Jan.(Im me. wieder haben Heiratsſchwindler Erfolg.) Der 41jährige Franz Vigneron, verheiralet und Vater von vier Kindern, war in Braunſchweig aus dem Gefängnis ent⸗ laſſen worden, wo er eine Strafe wegen Hei⸗ ratsbetrugs abgeſeſſen hatte. Er fuhr am gleichen Tag nach ſeinem Heimatsort und bändelte im Zug mit einem Mädchen an, dem er ſich als Leutnant Poll vorſtellte. Das Mädchen ſollte ſpäter auch zu ſeinen Opfern gehören. Im Juni hielt ſich V. in Frank⸗ furt auf, ohne feſte Wohnung zu haben. Er lernte eine Hausangeſtellte kennen und gab ſich als Bankangeſtellter mit 240 Mark Mo⸗ natsgehalt und ehrenamtlicher Werber des Rundfunks aus. Er erklärte, verheiratet ge⸗ weſen zu ſein, ſprach aber nur von zwei vor⸗ handenen Kindern, während er die anderen beiden verſchwieg. Nach dem dritten Zuſam⸗ mentreffen mit der Hausangeſtellten verſprach er ihr die Ehe. Es gelang ihm, nach und nach von ihr 450 Mark herauszulocken. Als ſie ihre Stelle gekündigt bekam, veranlaßte er ſie, im Hinblick auf die künftige Ehe kei⸗ nen neuen Poſten anzunehmen. Im Beſitz der Erſparniſſe der Hausangeſtellten, wußte er ſich beizeiten zurückzuziehen. In einem an⸗ deren Fall trat V. als Rechtsberater auf und ſpielte zwei feindliche Parteien gegen⸗ einander aus, um ſich von beiden Seiten Geld zu beſchaffen. Schließlich wirkte er auch in übelſter Weiſe als Proviſionsſchwindler. Urteil: drei Jahre Zuchthaus, 150 Mark Geldſtrafe und fünf Jahre Ehrverluſt. Das Gericht erkannte auch auf Sicherungsverwah⸗ rung in Höhe von anderthalb Jahren. ** Frankfurt a. M., 6. Jan.(Wegen Mindergewicht von Brot verur⸗ teilt.) Ein Bäckermeiſter hatte ſich im Schnellverfahren vor dem Einzelrichter wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgeſetz zu verantworten. Bei einer Kontrolle wurden bei ihm mehrere Brote gefunden mit Min⸗ dergewichten von durchſchnittlich 100 Gramm. Der Angeklagte wurde antragsgemäß zu 200 Mark Geldſtraſe verurteilt. Darmſtadt, 6. Jan.(Verhinderter Selbſtmord im Gerichtsgebäude.) Ein zu eineinhalb Jahren Gefängnis verur⸗ teilter 32⸗Jähriger von Darmſtadt verſuchte, als er abgeführt wurde, ſich aus dem dritten Stockwerk in den Lichthof des Gerichtsgebäu⸗ des hinabzuſtürzen. Dem Gefängnisbeamten gelang es gerade noch, den über der Tiefe Schwebenden an einem Bein feſtzuhalten und mit Unterſtützung hinzueilender Perſonen wie⸗ der hereinzuziehen. Darmſtadt, 6. Jan.(Amtliche Per⸗ ſonalnachrichten.) Ernannt wurden durch Urkunde des Herrn Staatsminiſters: der Kanzleigehilfe beim Amtsgericht Offenbach, Ferdinand Hendrich, unter Berufung in das Beamtenverhältnis zum Kanzliſten bei dieſem Gericht; der Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Waldmichelbach, Oskar Klein, zum geſchäfts⸗ leitenden Juſtizinſpektor bei dieſem Gericht; der geſchäftsleitende Juſtizinſpektor hei dem Amtsgericht Hirſchhorn, zurzeit beim Amtsge⸗ richt Fürth, Friedrich Karl Peppler, dun ge⸗ ſchäftsleitenden Juſtizinſpektor beim Amtsge⸗ eicht Michelſtadt. hat für Südafrika eine D. A. XII. 84 1133 teilen bedrohen Kapſtadt Jahres sdehnung und Stärke der Heuſchreckenplage zufolge gehabt, wie ſie ſeit vielen Jahren nicht beobachtet wurde, Eiſenbahnzüge, die von Norden her⸗ kommen, verſpäten ſich um Stunden, da die Heuſchrecken auf weite Strecken den Bahn⸗ damm bis zu einer Höhe von 15 Zentimeter bedecken. Sie werden zwar mit Leichtigkeit durch die Räder der Züge zermalmt, machen aber dann die Geleiſe durch ihre zerquetſch⸗ ten Leiber ſo ſchlüpfrig, daß die Züge ein⸗ ſach nicht von der Stelle kommen. Der Schaden, den Südafrika allein in dieſem Sommer durch die Heuſchrecken erlitten hat, wird auf 80 Millionen Mark geſchätzt. Man hat im Laufe vieler Generationen, ſchon das alte Teſtament erwähnt dieſe Plage, er⸗ kannt, daß eine Bekämpfung der Heuſchrek⸗ abnorme genung dige 1 ken, wenn ſie erſt auf dem Marſche ſind, wenig Erfolg verſpricht. Man hat Flugzeuge verwandt, die eine Arſeniklöſung auf die Ländereien ſprengten, auf denen Heuſchrek⸗ kenſchwärme niedergegangen waren. Wohl vernichtete man damit einen Teil von ihnen, das Vieh und die Vögel aber, die dieſe Län⸗ dereien aufſuchten, kamen durch die vergif— teten Gräſer um. Südafrika beſitzt ſehr um⸗ fangreiche und wertvolle Wein⸗ und Obſt⸗ gebiete, die, wenn ſich der Wind nicht in⸗ zwiſchen dreht, der reſtloſen Vernichtung durch die Heuſchrecken ausgeſetzt ſind. Man hat in der Kapprovinz Beamte angeſtellt, die in den Zuckerrohrfeldern dort, wo die Heuſchrecken raſten, im weiten Umkreiſe Blechtrommeln mit Paraffin aufſtellen, das mit Druckpumpen fein zerſtäubt auf die Raſtſtellen geblaſen wird. Eine brennende Fackel enzündet die beſtäubten Stellen und in vielen Millionen fallen die Heuſchrecken zu Boden. Wichtiger als dieſe Art der Be⸗ kämpfung iſt die Feſtſtellung der Brutſtätten der Heuſchrecken, um ſie dort zu vernichten, ehe ſie ihre Wanderungen antreten. So wie es Maikäferjahre gibt, gibt es auch Heu⸗ ſchreckenjſahre, und mit Hilfe von Flugzeu— gen wird es mit der Zeit gelingen, die Menſchheit auch von dieſer Plage zu be⸗— freien. Wer hat das Vorfahrtsrecht? Mit dem 1. Januar 1935 traten die Be⸗ ſtimmungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung über das Vorfahrtsrecht in Kraft. Da⸗ nach hat grundſätzlich das von rechts kom⸗ mende Fahrzeug die Vorfahrt vor dem von links konmenden. Straßenbahnwagen und Kraftfahrzeuge haben den Vorrang von anderen Fahrzeugen, untereinander gilt jedoch auch für ſie die Regel des Rechtsvorfahrts⸗ rechtes. Dieſe beiden Grundſätze kommen nicht in Anwendung, wenn eine Straße als Hauptverkehrsſtraße oder Straße 1. Ordnung beſchildert iſt. Auf ſolchen Straßen haben alle Fahrzeuge das Vorrecht vor den aus Nebenſtraßen kommenden. Kreuzen 1 jedoch zwei Hauptverkehrsſtraßen, ſo iſt as von rechts kommende Fahrzeug bevor⸗ rechtigt, jedoch haben Straßenbahn und Kraft⸗ fahrzeug das Vorfahrtsrecht gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Es wird beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß der Verkehrswert der Straßen nur durch amtliche Schilder beſtimmt wird. Wo alſo kein Schild angebracht iſt, handelt es ſich um zwei gleichwertige Neben⸗ ſtraßen die Muſik. Hochſchulprofeſſor— der geſündeſte Beruf. euf zu finden, in dem ſo viele Männer in der Staat die Möglichkeit gibt, ganz ihren Die Schilder für die Hauptverkehrsſtraßen und die Straßen 1. Ordnung ſind here bekannt— ein bezw. zwei auf der Spitze ſtehende Quadrate;— in den Nebenſtraßen wird zur Warnung für die Einfahrenden bezw. Kreuzenden ein Schild„Vorfahrtsrecht beachten!“ ein auf die Spitze geſtelltes Drei⸗ eck— angebracht. Welt und Wiſſen Anregungsmiltel. Soll der Künſtler, ganz gleich auf wel⸗ chem Gebiete der Kunſt, ſchöpferiſch etwas Großes leiſten, muß er dazu angeregt ſein, und fehlt ihm die Stimmung, dann ſucht er oft dieſe durch künſtliche Anregungsmittel zu erreichen. Von vielen großen Künſtlern, beſonders von den Dichtern, Schriftſtellern und Komponiſten wiſſen wir, eine wie große Rolle die Anregung bei ihnen ſpielte, die ſie ſich auf die verſchiedenſte Art ver⸗ ſchafften. Von Schiller iſt bekannt, daß er ſeine Füße in kaltes Waſſer ſteckte und in der Schublade ſeines Schreibtiſches faule ler. Aepfel aufbewahrte, deren Duft ihn an⸗ regte. Der Naturforſcher Ampere empfing ſeine Ideen bei Spaziergängen, die er im Eiltempo unternahm, ein anderer Dichter wickelte ſich ein großes Tuch um den Kopf. Eine große Rolle kommt dem Tabak als An⸗ regung zu, aber leider auch dem Alkohol. Es ſei bloß an E. T. A. Hoffmann, Edgar Poe, Fritz Reuter, Alfred de Muſſet erin⸗ nert, doch iſt die Reihe der Alkoholiſten da⸗ mit keineswegs erſchöpft. Coleridge und Thomas de Quincey bedienten ſich des Opiums, Maupaſſant nahm Aether und die Wirkungen dieſer Stimulantien ſpiegeln ſich unverkennbar in den Werken dieſer Män— ner wider. Auch die Farben haben einen 85 viel größeren Einfluß auf die Stimmung S“ des Menſchen, als allgemein angenommen wird. Braucht der eine abſolut Ruhe und Einſamkeit, ſo werden andere Künſtler ge— rade in Geſellſchaft in eine ſchaffensfrohe Stimmung verſetzt. Eines der ſchönſten Anregungsmittel iſt für manchen Dichter Gläubigers ſäumige wurde noch im Jahre 1932 böswillige Schuldner, angewandt, England 79 Prozent. Straße abgeſtellter Dabei geſchleudert. Körper. gleis entgleiſten Wagens. Wagen ſprangen aus den einige fielen um. »fommen. Großbrotgeſchäfts, der ſowie Verletzungen an den 5 Armen auf. Es dürfte wohl ſchwer halten, einen Be— hohen Jahren ihm noch nachgehen, wie es ert enen bei den Hochſchulprofeſſoren der Fall iſt. Es liegt wohl daran, daß ihnen peſter Forſchungen zu leben— wenigſtens iſt das noch in Frankreich der Fall, wo der fran⸗ zöſiſche Profeſſor der Naturwiſſenſchaften, Edouard Branly, vor wenigen Tagen ſei— nen 90. Geburtstag hätte feiern können, wenn er es nicht vorgezogen hätte, auch an dieſem Tage, wie ſein ganzes Leben hin- durch, in ſeinem Laboratorium zu arbeiten. Seit Ende des Weltkrieges hat dieſes gei⸗ ſtige Original ſeine Arbeitsſtätte nur zum Schlafen verlaſſen, ſelbſt ſeine Mahlzeiten aimmt er in ihr ein. Seit derſelben Zeit lieſt er auch keine Zeitungen mehr und hat damit jede Fühlung mit der Umwelt ver— loren. Wenn er auch nicht mehr Vorleſun— gen abhalten kann, ſo leiſtet er in ſeinen Forſchungen noch erſtaunlich viel und ar⸗ beitet täglich über 12 Stunden. auch am Sonntag, denn, ſo ſagte er zu einem neu— gierigen Reporter, dem es noch gelungen war, bis zum Laboratorium des Forſchers zu gelangen:„Das Leben iſt zu kurz, um mich von meiner wichtigen wiſſenſchaft— lichen Arbeit durch belangloſe äußere Er— eigniſſe ablenken zu ſaſſen“ Ein Stand— hunkt, den einzunehmen ſich nur wenig Sterbliche leiſten können. Ungariſchen verhaftet. Neue Anklage gegen Leiter eines haftung war auf ausgeſtellt haben ſollen. ſer Angaben wird Bony Ausſperrung in In Zdunſka amungon. Intereſſante Kleinigkeiten. Im Jahre 1932 wurden in Deutſchland für 10 Millionen RM Lippenſtifte. und eingeführt.— In Deutſchland 35 000 Blinde; 55 Prozent ſind zwiſchen dem 20 und 30. Lebensjahr erblindet.— Nach dem engliſchen Geſetz können auf Antrag des Schuldner in, den Schuldturm geſperrt werden; dieſes Geſetz meiſt — Die Koſten des Baues der Reichsautobahnen werden bei einer Länge von 7000 km auf 3,5 Milliarden RM e veran⸗ ſchlagt.— In Deutſchland leben rund 64 Prozent der Bevölkerung in Städten, in Neues aus aller Welt Wenn die Handbremſe nicht iſt. In Nürnberg geriet Perſonenkraftwagen plötzlich in Fahrt und fuhr führerlos wei⸗ wurde eine Perſon Kraftwagen erfaßt und auf die Fahrbahn Der Wagen landete ſchließlich im Schaufenſter einer Firma, wobei er er— heblichen Schaden an Waren anrichtete. Der Fußgänger erlitt Prellungen am Enkgleiſung eines Güterzuges. Die Reichs⸗ bahndirektion Kaſſel teilt mit: Am 3. Januar ner gegen 1.30 Uhr nachts entgleiſte bei der Durchfahrt in Lippſtadt ein Durchgangs⸗ güterzug durch Streifen eines im Nachbar- Etwa 20 leere Schienen und Beide Hauptgleiſe waren einige Zeit geſperrt. Perſonen ſind nicht zun mit Ein 76⸗Jähriger erſchlagen aufgefunden. In Hamburg wurde der Inhaber 76 jährige Wegner, in ſeiner Wohnung tot aufgefun— den. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Tod in— folge Schädelbruches eingetreten iſt; außer- dem wies die Leiche Würgemale am Hals Unter dringendem Tatverdacht wurde der Sohn des Toten, Bankräuber feſtgenommen. Polizei hat die Räuber. Vormittag des Silveſtertages die Filiale der Commercialbank Es handelt ſich um zwei berüch⸗ tigte Kraftwagendiebe, die von der Polizei ſeit längerer Zeit geſucht wurden. ben ihre Tat bereits geſtanden. Polizeiinſpekkor Bony. Gegen den aus dem Staviſky-Skan⸗ dal bekanntgewordenen früheren Pariſer Polizeiinſpektor Bony iſt eine neue Klage erhoben worden, die ſich diesmal auf Ur kundenfälſchung bezieht. Im hang mit dem Staviſky-Skandal war der Verſicherungsunternehmens, Paul Guebin, verhaftet worden. Grund von Anoghon erfolgt, die ſich als unwahr her Als Urheber die⸗ Rechtsbeiſtände Guebins haben deshalb ge gen Pony Strafantrag geſtellt. polniſchen Wo la ſind ſeit faſt alle Webereien und ſonſtigen Betriebe durch die Unternehmer ſtillgelegt 5000 Arbeiter ſind dadurch zum Feiern ge— Die Unternehmer Tarifvertrages und den Abſchluß eines neuen Tarifvertrags erzwingen. Terroriſtenneſt ausgehoben. An det Grenze der Stadt Kalkutta explodierte im Garten einer Villa eine Bombe. Die Polizei kam im Anſchluß an dieſen Anſchlag einer Terroriſtenorganiſatſon auf die Spur, in die mehr als 15 Perſonen verwickel! ſind. Die Polizeiorgane durchſuchten das Haus, nahmen zwei Perſonen feſt und ver⸗ folgen weitere Spuren Bienenſchwarm im Kino. In William⸗ town im auſtraliſchen Staate Victorio mußte eine Kinovorſtellung unterbrochen werden, weil ein Bienenſchwarm in das Kino eingedrungen war. Da die Feuer⸗ wehr, die gewöhnlich in allen Fällen, we die Bevölkerung bei beſonders gelagerten Anläſſen der Hilfe bedarf, ſich für dieſer Fall doch nicht kompetent fühlte, holte mar einen Imker herbei und dieſer verſtand es nach kurzer Bemühung die Bienen zu ver anlaſſen, ſich auf ſeinem Arm feſtzuſetzen. und ſo den Bienenſchmarm ruhig aus dem Kino zu befördern hrem Vorgehen die Aufhebung des jetzigen hergeſtellt leben gegen 25 000 Steuerzahler, angezogen ein auf der von dem gangen Ein gefährlicher Verluſt. Ein gefähr- liches Paket, deſſen Inhalt imſtande iſt, 58 Perſonen zu töten, iſt auf einem Londo— Bahnhof verloren gegangen. Ein Funkſpruch gab mehrfach eine Meldung an alle Hörer durch, wonach ein hölzernes Kiſt⸗ chen von 10 Zentimeter Größe, Breite und Dicke anſcheinend von zwei jungen Burſchen. auf dem Bahnhof geſtohlen worden ſei. Das Käſtchen enthält eine Metallhülſe, die ö Cyanogas, einem tödlich wirkenden Gift, gefüllt war. Erdbeben. Kalifornien wurde von drei heftigen Erdbeben heimgeſucht. Die Stöße waren derart, daß alle Gebäude ſchwankten und viele Wände ſtarke Riſſe zeigten. In Brawley machte ſich ein Erdbeben von 1,5 Minuten Dauer bemerk⸗ bar, das von derartigen Erſchütterungen begleitet war, daß die Stadthalle einſtürzte. Großfeuer in einer japaniſchen Univerſi⸗ kälsklinik. Die Univerſitätsklinik in Ku⸗ mamoto wurde durch einen Brand völlig zerſtört. Den Flammen fielen auch mehrere Laboratorien zum Opfer. Die 400 Inſaſſen der Klinik konnten gerettet werden. Der Schaden beträgt fünf Millionen Yen. Zwei Feuerwehrleute im brennenden Ge⸗ bäude getötet. In einem von ſieben Ne— gerfamilien und einer weißen Familie be⸗ wohnten vierſtöckigen Hauſe Neuyorks entſtand aus unbekannter Urſache Groß— feuer. Alle Bewohner konnten jedoch ge— rettet werden. Nachdem die Feuerwehrleute das Feuer eingekreiſt hatten, betraten ſie das 1 um 115 end 2 815 0„nehmen. In dieſem Augenblick ſtürzte das eee Haus ein. Zwei Feuerwehrleute wurden getötet und 14 zum Teil ſchwer verletzt. Die Ver⸗ die Gegen das Verbrechertum in China. Wie polizeilichen chineſiſche Blätter berichten, wurden in den lezten Tagen in der Umgebung Pei— e pings umfaſſende Maßnahmen zur Be⸗— genannt. Die käömpfung des Verbrechertums getroffen. Polizei und Militär wurden zu dieſem Zweck eingeſetzt. Zum erſten Mal gelang es, große Verbrecherbanden zu überraſchen, die ſonſt von polizeilichen Maßnahmen ſtets vorher Kenntnis hatten. Es gelang, 700 Verbrecher zu faſſen, die ſchwerer Beſtra⸗ fung entgegenſehen. 70 Banditen wurden ſofort hingerichtet. eines Adolf Händen und Alfred Weg⸗ Die Buda⸗ die am überfielen, Sie ha⸗ Webereien. Mittwoch worden mallen mit kratzbürſtig wie ſonſt wohl. Als ſie nun zuſtimmend nickte, hob Slomi ſeinen Kelch: „Auf das müſſen wir nun anſtoßen!“ „Ach!“ wehrte ſie entſetzt, trank aber dennoch Beſcheid. „— am Morgen ſchon Sekt— wenn das Dad wüßte...“ „Iſt denn Papa Antialkoholiker?“ erkundigte ſich der Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). Sechſtes Kapitel. „Miß Gwendolen, wollen wir uns nicht lieber ver— tragen?“ „Was das heißen, vertragen?“ forſchte die Angeredete mißtrauiſch. „Vertragen heißt, ſich nicht zanken“, belehrte ſie Amos Slomi und probierte ſeinen erfolgreichſten tiefen Blick. Es war ein feingetöntes, muſi⸗ kaliſches Lachen, das Slomi ſeltſam die Nerven vibrieren machte.— Man war ausnehmend guter Laune bei dieſem junge, Miß Birming lachte. Frühſtück, deſſen Gaſtgeber der Attaché geweſen war. Die beiden ältlichen Amerikaner hatten Miß Dawes zwiſchen ſich, und man ſchwatzte laut in der Mutterſprache angeregt darauflos. Burger war mit ſich ſelbſt beſchäftigt und niemand im Wege. So machte es ſich wie von ſelbſt, daß die ſchöne rothaarige Miß und der ſchlimme Diplomat, vor ſich der ſeine Gefühle ſo ganz undiplomatiſch offenbarte, ſich einigermaßen näherkommen konnten. Schließlich, weshalb ſollte man ſich denn auch katz⸗ balgen? Man konnte ebenſogut dieſe kurze Zeit eines Beiſammenſeins in Wien dahin nützen, ſozuſagen an⸗ genehme Erinnerungen zu ſammeln— nicht wahr? Miß Birming ging über kurz oder lang wieder in ihre Heimat. Und dann konnte einer vom anderen ſagen:„— wir haben in Vienna eine ganz nette Zeit miteinander verlebt— iſt es fo?“ Attaché und zog die Brauen hoch. „Was ſeinen das?“ „Das ſeinen, ob Papachen nicht mal auch einen hinter die Binde gießt?“ Gwendolen wurde ärgerlich: „Ich verſtehen Ihnen nicht! Sie können keinen deut⸗ ſchen Sprache. Wenn Miſter Burger ſprechen, ich immer gut verſtehe...“ Slomi runzelte die Stirn. Burger. Schon wieder der. Der Teufel ſoll ihn holen. Jugendfreund oder nicht. Laut aber konnte er ſich nicht enthalten, zu forſchen:„Was würden Sie ſagen, Miß Gwen, wenn Ihnen Miſter Burger einen Heiratsantrag machte?“ „Ach! Ich würden ihm ſelbſt ſagen wollen, wenn er täte...“, meinte die Miß. Da haben wir's— ſie liebt dieſen Kerl!, dachte Slomi wütend. Und dieſer Stockfiſch merkt nicht einmal etwas davon. Oder iſt er bloß ein Duckmäuſer? Und er blickte böſe zu dem ahnungsloſen Burger hinüber, der hinſann. Er mochte den Blick des anderen fühlen:„Sagteſt du etwas?“ ſorſchte er auffahrend. Da mußte Amos lachen. Nein, der war ihm nicht im Wege. Der dachte an wer weiß was; an den Börſenkurs in Neuyork wahrſcheinlich. Aber an dieſe ſüße Miß mit keinem Gedanken. Der war mit Zahlen angefüllt bis obenhin. Frauen galten ſolchen Leuten nichts. Und be⸗ ruhigt wandte er ſich wieder an die junge Dame, ohne ſich weiter Rechenſchaft zu geben, welcher Art die Gefühle waren, die ihn zu ihr zogen. Man ſprach dies und das, und Slomi erwähnte, daß 22 lebensluſtige Slomi ſprach alſo im Sinne Miß Gwendolens, als er dieſe Frage ſtellte. Und ſie war lange nicht mehr ſo er für die nächſten Tage einen Ausflug plane in großer Geſellſchaft— auf den Semmering. Da merkte der feine Beobachter, der er war, daß die ſchöne Lady ganz, ganz leiſe zuſammenzuckte. Jedoch ihre Stimme klang völlig unperſönlich:„Sie reiſen? Jutereſſaut. Und lange?“ „Kommen Sie doch mit—“, ſchlug er impulſiv vor. Gwendolen zog die Brauen hoch, was ihr einen außer— ordentlich arroganten Zug verlieh:„Ihnen und mir allein— oh, Miſter Slomi...!“ Der lachte:„Ihnen und mir allein, oh— mir wäre es ſchon recht, aber leider, das geht nicht ſo ohne weiteres, Miß Birming! Aber befehlen Sie doch Ihrer Geſellſchaft, den Ausflug mitzumachen. Es iſt ſehr ſchön oben auf dem Semmering, und Sie würden ein neues Stück der Welt kennenlernen...“ „Miß Dawes und ich ſeien eingeladen für Freitag bei unſere Botſchafterin—“, erwiderte Gwendolen. Und Slomi ſchien es, als ob Bedauern in ihrer Stimm— ſchwang. „Freitag. Und heute iſt Sonntag— bis dahin können Sie lange wieder zurück ſein; es ſind ja keine drei Stunden Bahnfahrt...“ Es dauerte nicht lange und auch die übrigen Tell nehmer des Frühſtücks waren für den Plan gewonnen. Burger ſagte zum Schein zu— aber nur, weil er kein⸗ Redensarten machen wollte. Wieder von Wien weg, das paßte ihm aus mancherlei Gründen nicht. Inzwiſchen hatte man ſich von der Tafel erhoben und ſaß nun plaudernd im Rauchzimmer des Hotels, denn auch die Damen genehmigten eine der exotiſchen Zigaretten, mit denen der Gaſtgeber aufwartete. Da neigte ſich dieſer leicht zu Miß Birming, und ſein Geſicht war jetzt ebenſo ernſt wie ſeine Stimme, ſo daß dieſe ganz verwundert aufhorchte. „Verzeihen Sie, Mylady, wenn ich nun eine Frage an Sie richte, die mich— ich muß ſchon ſagen leider— nich angeht!“ 188 (Fortſetzung folgt.) .— —— — r e 1 1 i —— 15 e Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 12 Nachdruck verboten. Jobſt Freeſe zeigte auf das Bild. „Meine Frau. Sie wurde vor fünfzehn Jahren gemalt und iſt gut getroffen. Genau ſo ſah ſie aus. Und nun, liebes Fräulein, ſetzen Sie ſich!“ Er ſchob ihr einen Stuhl zurecht, nahm daun an ſeinem breiten Schreibtiſch Platz. Regina blickte durch das Fenſter hinaus in den ſonnigen Herbſtmorgen; aber in ihr war keine Sonne, in ihr war alles düſter. Schade, daß ſie ſich nicht heimlich hatte fortſchleichen können! Der alte Herr tupfte über das winzige weiße Bärtchen ſeiner Oberlippe. „Ich wollte Ihnen heute das Angebot machen, Fräu— lein—!“ Er ſtutzte.„Sonderbar, ich weiß noch nicht einmal Ihren Namen.“ Sie antwortete leiſe: „Ich heiße Regina Graven.“ Er nickte: „Schön— alſo Fräulein Graven! Ich möchte Ihnen jetzt das Angebot machen, bei mir als Arbeitshilfe einzu⸗ treten. Ich ſchreibe an einem größeren juriſtiſchen Werk, auch beſchäftige ich mich ſtändig mit kleineren juriſtiſchen Aufſätzen.“ Regina war mit einem Male im Bilde. Wie oft hatte ſie ſchon von Juſtizrat Dörfler in Mooshauſen, bei dem ſie tätig geweſen war, von dem Landgerichtsdirektor Doktor Freeſe gehört. Und eigentlich hätte ihr auch gleich einfallen müſſen, wer er war, nachdem er ihr doch ſeinen Namen und Stand genannt hatte. Auch bei Frau von Stäbnitz war ſein Name mehrmals mit unendlicher Hoch— achtung erwähnt worden. Man wandte ſich ſtets an ihn bei beſonders ſchwierigen Rechtsfragen. Sie antwortete: „Ihr Anerbieten lockt mich ſehr, Herr Landgerichts— direktor! Aber ich glaube, Sie brauchen eine tüchtigere Kraft, als ich Ihnen ſein könnte.“ Er lächelte freundlich. „Frauen haben oft Abneigung gegen mein Wiſſeus— gebiet; es geht Ihnen wahrſcheinlich auch ſo. Die Juriſterei dünkt die Laien und beſonders die Frauen trocken, und iſt's doch gar nicht. Wo haben Sie zuletzt gearbeitet?“ Sie gab Antwort: „Bei Juſtizrat Dörfler in Mooshauſen.“ Er ſah ſie blinzelnd an. „Und dort haben Sie das trockene Zeug ſatt be— kommen— nicht wahr?“ Sie hätte jetzt lügen können: Ja, ich habe es ſatt und überſatt bekommen! Dann würde er ſie wohl gehen laſſen müſſen. Aber ſie wollte nicht unnütz lügen. Peter Konſtantin verwarf ja nur die frommen Lügen nicht, und hier handelte es ſich um keine fromme Lüge aus Nächſten⸗ liebe. So riß ſie ſich denn zuſammen und geſtand: „Ich habe von je großes Intereſſe für Rechtskunde gehabt, und war ſehr traurig, als mir der Juſtizrat kündigte, weil er an meiner Stelle gern eine Nichte be⸗ ſchäftigen wollte.“ O wie reizte es ſie, hier arbeiten zu dürſen. Aber ein Mann wie Jobſt Freeſe konnte keine Perſon wie ſie bei ſich beſchäftigen. Sie ſchluckte heftig, und dann zwängte ſich die Wahr⸗ heit über ihre Lippen, die volle Wahrheit. Sie erzählte offen von dem Plan, den Doralies Wolfram erſonnen und zu deſſen Ausführung ſie ſich hergegeben hatte. Aber ſie wagte nicht aufzuſehen während ſie ſprach, und ſchließ⸗ lich barg ſie das Geſicht in den Händen, ſaß da wie ver⸗ nichtet. Saß da wie eine, die ein Urteil erwartet. Gleich einer Viſion glaubte ſie einen Gerichtsſaal zu erblicken, ſich ſelbſt als Angeklagte und den Landgerichis⸗ direktor als Ankläger. Gleich mußte der Urteilsſpruch fallen. Gleich——— Ihren Herzſchlag ſpürte ſie nicht mehr, und ſie fror, wie in allzu dünnen Kleidern in Winterkälte und Schnee. Ein leiſes, aber heiteres Lachen riß ſie aus der angſt⸗ vollen Erſtarrung, in die ſie verſunken war. Sie glaubte ihren Ohren nicht trauen zu dürfen und blinzelte ſcheu empor. Da ſaß der alte Herr und ſah un⸗ gemein beluſtigt aus, lachte über das ganze Geſicht, hatte ſich ſchon vergnügte Fältchen um Augen und Mund gelacht. Regina begriff das Lachen nicht. Aengſtlich ſah ſie ihn an. 5 Er wurde ernſt; aber es ſah ſaſt aus, als würde es ihm ſchwer. Und nun ſagte er langſam: „Liebes Fräulein Graven, dieſe Doralies Wolfram iſt ja eine ungewöhnlich phantaſiebegabte junge Dame; man ſollte meinen, ſie hätte ein Filmluſtſpiel in die Wirklichkeit übertragen. Sie haben aber auch allerhand achtungswerte Dreiſtigleit zuſammengebracht; doch ganz ſo tragiſch, wie Sie nun das Geſchehene anſehen, iſt es wirklich nicht. Bewahre! Es ſpielen ja keinerlei unedle Motive da hinein. Und es iſt niemand dabei geſchädigt worden. Die einzige Geſchädigte ſind am Ende nur Sie ſelbſt, denn ſo viel ich begriffen habe, wurde es Ihnen, trotz aller Unſicherheit Ihrer Lage, ſehr ſchwer, das Haus der Frau von Stäbnitz zu verlaſſen. Die Sache iſt wirklich nicht ſo ſchlimm wie ſie Ihnen ſcheint.“ Seine Stimme hatte einen beruhigen⸗ den Klang.„Das läßt ſich mit ein bißchen guten Willen wohl alles wieder zurecht ſchieben. Und ich glaube be— ſtimmt, ſo viel haben Sie dabei gelernt, daß Sie ſich nie mehr auf ſolche Dummheiten einlaſſen werden.“ Regina verhielt ſich ganz ſtill vor jähem Glück. Sie hatte mindeſtens erwartet, Jobſt Freeſe würde ſie mit ſchroffen Worten aus ſeinem Hauſe weiſen, oder wenn er härter urteilte, die Polizei benachrichtigen. Sie wagte kaum zu glauben, was doch wohl nicht anzuzweifeln war, daß der bedeutende Rechtskundige einfach über ſie lachte, und das, was ſie getan hatte, ganz milde nur eine Dumm— heit nannte. Zu ſprechen vermochte ſie nicht, aber große Tränen ſtanden in ihren Augen. Jobſt Freeſe, der ein bedeutender Menſchenkenner war und gemeinen Schwindel von Unüberlegtheit genau unter— ſcheiden konnte, nickte ihr zu. „Ueber die Sache reden wir noch etwas, Fräulein Graven. Jetzt aber tupfen Sie erſt mal gründlich die Augen trocken, und dann nehmen Sie ein Stenogramm auf. Ich möchte ſehen, was Sie können.“ Oh, wie freudig flatterte jetzt das Vöglein Hoffnung auf; alle Angſt war verweht, nur im Herzen blieb ein Schmerz, der galt keinem, der die Lüge haßte. Einem, dem ſie nie und nimmer zu beichten gewagt hätte, was ſie dem alten Herrn eben gebeichtet. Eine Minute ſpäter ſaß Regina Graven am Schreib— tiſch Jobſt Freeſes und ſtenographierte nach ſeinem Diktat. Eine halbe Stunde darauf übertrug ſie das Stenogramm in die Maſchine und ſchließlich ſagte der alte Herr zu— frieden: „Ich glaube, Sie werden den Anſprüchen, die ich an meine Sekretärin ſtelle, gerecht werden, und wenn Sie wollen, ſchließen wir den Vertrag ab. Sie können hier im Hauſe wohnen und eſſen. Ich fordere ungefähr ſechs Arbeitsſtunden von Ihnen als Höchſtleiſtung. Doch oft genügen ſchon ein paar Stunden. Als Gehalt ſchlage ich monatlich einhundert Mark vor.“ Er hielt ihr die Hand hin.„Einverſtanden?“ Regina war wie benommen vor Glück. Ihr war zu— mute, als ſtände ſie nun unter mächtigem Schutz. Wenn ein Jobſt Freeſe über das, was Doralies und ſie getan, gelacht hatte— wer durfte da noch ſtreng darüber urteilen?! Der alte Herr beſtimmte: „Sie werden hier ſofort richtig angemeldet als Regina Graven aus Mooshauſen, und damit iſt der Form Genüge getan. Im übrigen iſt wohl anzunehmen, daß ſich im Stäb⸗ nitzſchen Hauſe alles von ſelbſt ordnet. Die Dame wird an den Vater telegraphieren, und dann dürfte alles, was dieſe tolle Doralies Wolfram und Sie aufgebaut, raſch zu— ſammenbrechen. Sicher ſucht man ſchon jetzt nach Ihnen, und damit das nicht erſt weite Kreiſe zieht, müßte man natürlich vorbauen.“ Regina bat ſchüchtern: „Bitte, Herr Landgerichtsdirektor, helfen Sie mir. Ich möchte niemand, weder Herrn noch Frau von Stäbnitz, unter die Augen treten— auch...“ Sie ſtockte. „Auch Doktor Konſtantin nicht!“ vollendete jetzt Jobſt Freeſe.„Er hat ja den Anlaß gegeben, daß Sie das Haus verließen.“ Er wurde ſehr ernſt.„Sie ſollten ihm eigent⸗ lich von Herzen dankbar ſein, denn ohne ihn hätte die Komödie noch länger gedauert, und es wäre der Augen⸗ blick gekommen, daß alles, was jetzt noch als törichter Streich durchgehen kann, und worüber ich zu lachen ver⸗ mochte, ſchon eine ſchärfere Bezeichnung verdient hätte. Ich rate Ihnen, ſchreiben Sie für alle Fälle gleich an Doralies Wolfram die volle Wahrheit. Noch beſſer, telegraphieren Sie ihr. Sie ſoll die ganze Sache aufklären. Damit ſcheiden Sie vielleicht vollſtändig aus und entgehen allen Unan⸗ nehmlichkeiten.“ Der Vorſchlag leuchtete Regina natürlich ein, und es wurde ſofort eine ausführliche Depeſche abgeſandt. „Nun kann meiner Anſicht nach nicht mehr viel ge⸗ ſchehen!“ meinte Jobſt Freeſe. Regina traten wieder Tränen in die Augen, aber dies⸗ mal vor Freude. Sie konnte jetzt endlich frei und leicht aufatmen. Ein ſchwerer Druck war ihr vom Herzen ge⸗ nommen. Wie dankbar war ſie dem gütigen Jobſt Freeſe — wie dankbar! *. 1* Auf dem Wege zum Hauſe des berühmten Verteidigers malte ſich Fritz Wolfram immer wieder aus, wie ſehr ſich Doralies freuen würde, ihn hier zu ſehen. Sie hatte nicht aus Mooshauſen fort gewollt, jetzt kam er ſie zu holen. Sie war eben ein bißchen Wildkatzennatur, fühlte ſich am wohl⸗ ſten im Haus und Garten ihres Daheims, in der kleinen Stadt, wo ſie jeder kannte. Ihre letzten Briefe hatten merkwürdig vernünftig geklungen. Aber wie mochte ſie ſich dazu gezwungen haben, ſo zu ſchreiben? Edda von Stäbuiz⸗ die nur einmal ein Kärtchen geſchrieben, würde w ſcheinlich froh ſein, den blonden Tunichtgut los zu werden, denn Doralies mußte in den mehr als zwei Wochen ſchon allerlei in ihrem Hauſe angeſtellt haben. Er lächelte ganz vergnügt bei dem Gedanken. Es war gegen Mittag, als er an der Tür des Stäbnitz⸗ ſchen Hauſes läutete. Der Diener öffnete und nahm die Karte in Empfang. Eben war die Detektivin gegangen, als Frau Edda die Karte gebracht wurde. Sie zeigte ſie Peter Konſtantin, der ſich noch bei ihr befand und ſie nun etwas erſchreckt und verwirrt anſah. Beide verſtanden ſich auch ohne Worte. Es war außerordentlich befremdend, daß der Vater von Doralies gerade jetzt in Berlin erſchien, wo Doralies erſt vor Stunden zu Hauſe angekommen ſein konnte. Sie ſagte haſtig zu dem Diener: „Ich laſſe bitten!“ Zu Peter Konſtantin aber ſagte ſie: „Gehen Sie jetzt nur gleich ins Büro, lieber Doktor, falls mein Mann zurückkommt.“ Hier in dieſem Zimmer war ſie, falls ihr Mann heim⸗ kam, vor ſeinem Beſuch ziemlich ſicher. Vormittags zeigte er ſich hier nie. Doktor Konſtantin verſchwand eben ſchnell durch eine ſeitliche Tür, als ſchon durch die Tür vom Flur her Fritz Wolfram eintrat. Die zwei, die ſich aus Kindertagen kannten und zwiſchen denen einmal ein kleiner zarter Liebesroman geſpielt, ſtanden ſich nach langer Zeit gegenüber. Die Frau mit dem friſchen Geſicht und der Mann mit den verträumten Augen reichten ſich die Hände. Er küßte die Rechte der Jugendfreundin. „Ich danke dir vor allem, Edda, daß du mein Mädel ſo gaſtfreundlich— nein, ſo mütterlich lieb bei dir auf⸗ genommen haſt.“ In ſeinen ſchwarzen Augen war eine matte Zärtlich⸗ keit, als er die Frau anſah. Zärtlichkeit von der Erinne⸗ rung an eine Zeit, wo er Edda geliebt hatte mit täppiſcher erſter Liebe. Edda von Stäbnitz, die das unerwartete Wiederſehen mit dem Jugendfreunde wohl tiefer, wärmer empfunden haben würde, wenn die Flucht von Doralies ſie nicht ganz beherrſcht hätte, wußte nichts zu erwidern. Sie ſagte ſich zwar, Doralies war ja noch hier geweſen, als Fritz Wolfram ſchon von Mooshauſen abgereiſt ſein mußte; ſie ſagte ſich ganz nüchtern, er konnte noch nichts davon wiſſen, daß Doralies ihr Haus verlaſſen, aber daneben drängte ſich doch gewaltſam ein kleines, zaghaftes Hoffen empor: er müſſe etwas von Doralies wiſſen und käme deshalb ſo plötzlich. ö Wie eine Frage lag das wohl in ihrem Blick. Er lächelte: „Ich hatte mit einem Male Sehnſucht nach meinem Wildfang, beſchloß, Doralies abzuholen und dich von ihrer immer ein bißchen beunruhigenden Gegenwart zu befreien. Denn wenn du dich auch nicht beklagt haſt, weiß ich doch beſtimmt: Doralies hat ſich ſchon die größte Mühe gegeben, dein Haus auf den Kopf zu ſtellen.“ Edda von Stäbnitz, die genau wußte, Doralies konnte, ſelbſt wenn ſie heimgefahren wäre, ihren Vater nicht mehr zu Hauſe angetroffen haben, erſchrak ſichtlich, nachdem ſie nun dieſe Gewißheit hatte. Fritz Wolfram war das Erſchrecken Frau Eddas nicht entgangen. Er blickte etwas befremdet. „Wo iſt Doralies? Würdeſt du ſie nicht run oder rufen laſſen?“ Kein Zeichen der Bejahung, keine Antwort kam zurück. Stumm ſtanden ſich die beiden gegenüber: der Mann mit fragendem, etwas verwundertem Blick, die Frau mit verwirrten Augen. Ein geängſtigter Vater fragte: „Wo iſt Doralies? Fehlt ihr etwas? Iſt ſie krank? Sprich, Edda! Ich ängſtige mich!“ Edda von Stäbnitz atmete ſchwer. Sie zeigte auf einen Stuhl. „Nimm, bitte, Platz, Fritz!“ Sie ſetzte ſich auch, denn ſie fand das Stehen plötzlich unbehaglich. Sie verſuchte zu lächeln. Das Lächeln hielt nicht an. Dann gab ſie Antwort: „Doralies iſt ſeit geſtern fort, und ich nehme an, ſie iſt heim nach Mooshauſen gereiſt, obwohl ſie ihr ganzes Ge⸗ päck hiergelaſſen hat. Sie iſt einfach losgegangen, hinter⸗ lies mir nur ein paar Zeilen. Doktor Konſtantin, der junge Kollege und Mitarbeiter meines Mannes, zog bei Tiſch gegen ſinnloſe Lügen ins Feld, da muß ſie ſich irgendwie getroffen gefühlt haben. Jedenfalls verließ ſie heimlich das Haus. Ich nehme an, ſie iſt heimgefahren, und eure Züge haben ſich gekreuzt.“ Ueber Fritz Wolframs ſcharf herausgearbeiteten Zügen lag jetzt ein Ausdruck, der zwiſchen Verblüffung ung Aerger ſchwankte. „Natürlich wird ſie nach Hauſe ausgekniffen ſein. Wo ſoll ſie denn auch ſonſt hin?“ Edda von Stäbnitz fühlte, wie ſich der Druck auf ihrer Bruſt löſte. Wie hatte ſie überhaupt die Detektivin be⸗ mühen brauchen! Selbſtverſtändlich! Wo ſollte Doralies Wolfram denn ſonſt hin als zu ihrem Vater! Das ſchien ihr mit einem Male ganz klar. Ihr Lächeln war jetzt nicht mehr gequält, war ſonnig and froh, was ihrem Geſicht jugendlichen Reiz gab. Sie wiederholte: „Natürlich wird ſie nach Hauſe ausgekniffen ſein!“ Sie. lachte laut auf vor Freude, weil ſie ſich nun nicht mehr zu bangen brauchte.„Doralies ſcheint es doch in ſich zu haben. Du kennſt ſie ja beſſer als ich. Ich fange jetzt auch an zu begreifen, daß Doralies eine ganz andere iſt, als ich ſie kenne. Denn was du mir vorher über ihren Charat ⸗ ter geſchrieben, kannſt du dir doch nicht aus den Fingern geſogen haben. Ich kannte allerdings, bis zu der befrem⸗ denden Flucht, nur eine ſehr korrekte, damenhafte, ſich tadellos benehmende Doralies“(Nortſetzuna folgt.“ * Die Ausführungen Nietmanns chließlich in einer freimütigen und offen ge⸗ jen den Präſidenten Knox erhobenen An⸗ etzung von der 1. Seite) vor allem zur Vorausſetzung gehabt hätte, daß er ſich frei machte von jenen Beamten nd Menſchen, die an der Saar aber auch gar nichts zu ſuchen halten. Der Präſident Knox hat eine Fühlung mit der rein deutſchen Bevölkerung weder geſucht, noch überhaupt gewollt. Eingehend befaßte ſich der Redner ſodann mit dem zu⸗ ächſt im Schnellzugstempo gegen die Füh⸗ er des Saardeutſchtums eingeleiteten und un eingeſtellten Prozeß vor dem Oberſten Abſtimmungsgerichtshof. „der böſe Geiſt der Saar“ Freimütig ſprach der Redner ſodann die allgemeine Verurteilung des franzöſiſchen direktors des Innern, Heimburger, zus, der nach Auffaſſung der geſamten Saarbevölkerung Jahre hindurch der böſe Beiſt des Saargebietes geweſen ſei. Er ſei er oberſte Polizeibeamte des Saargebietes, ie oberſte Stelle der geſamten Ordnungs⸗ rgane. Er trage die Verantwortung dafür, aß das Vertrauen der Bevölkerung in die Maßnahmen der Regierungskommiſſion, ſo⸗ veit ſie auch nur an die Polizei grenzen, 9 0 verloren ſei und nie mehr wieder⸗ ehre. gipfelten lage, in der er u. a. ausführte: Die Zu⸗ ände im Saargebiet, Herr Knox, beding⸗ en ohne Zweifel eine Auswirkung, die ſich gegen die deutſche Bevölkerung richten ußte, auf der anderen Seite aber den Nenſchen, die überhaupt nichts hier zu chen hatten, in nicht zu verantwortender Peiſe Auftrieb verſchafften. Angeheuerliche Spitzelarbeit! Saarbrücken, 7. Januar. Aus den politiſchen Akten der franzöſiſchen ergwerksdirektion.— Aufſehenerregende Veröffenklichungen. Die Tageszeitung„Deutſche Front“ ver— fentlicht auf zwölf Zeitungsſeiten aufſe— enerregende Schriftſtücke. Es handelt ſich um, zum größten Teil im Zalkſimile veröffentlichte politiſche Akten der hergwerksdirektion, die den lückenloſen Be— eis dafür erbringen, daß die Pergwerksdirekkion alle ihr zur Verfügung franzöſiſche ehenden wirkſchaftlichen Machtmittel in det utalſten und rückſichtsloſeſten Weiſe im inne der franzöſiſchen Löſung, des Status no, einſecte. Zu dieſem Zwecke hat ſie einen bis ins ſeinſte organiſierten, ſchnell und zuverläſſig beitenden Nachrichtendienſt— richtiger heſagt: Spitzeldienſt— geſchaffen. Er über— acht, wie aus dem gleichfalls veröffentlich—⸗ 9 g Aufbauplan dieſer Organiſation hervor— ht, nicht nur alle Arbeiter und Angeſtell— der Gruben. Der von der Generaldirektion der fran⸗ zöſiſchen Gruben aufgezogene Spitzel⸗ pparat erfaßt das ganze öffentliche Le- ben des Saarvolkes. ach den Vorſchlägen des ſattſam bekann— Herrn Roſſenbeck, eines Spezialiſten im itzelweſen, iſt dieſer Apparat eingerichte— rden. Im Frühjahr 1934, als die franzö⸗ e Status⸗quo-Propaganda ihre Aktivi— ſteigerte, wurde der Spitzeldienſt auf kund einer Geheimverfügung des Gene— ldirektors Guillaume überall einheitlich ganiſiert. So forderte die franzöſiſche kubendirektion durch ihre Geheimverfü— ung genauen Bericht über Verſammlun— und Aufmärſche an intereſſierte ſich nz beſonders für die„nationalſozialiſtiſche wegung in unſerem Abſchnitt“. Beſonde⸗ Augenmerk richtete man auf die Ver— e gegen das Uniformverbot ſo⸗ auf den freiwilligen Arbeitsdienſt das Winterhilfs werk. Die fran— ſche Grubendirektion forderte ein beſon⸗ es Spitzelſournal an, in das jeder Ar— ter eingetragen wurde, um den über angeſtellten Erhebungen entſprechend andelt zu werden. Ueber jeden Ange⸗ ten der Grubendirektion, der in irgend— chem beſonderen Verdacht ſtand, wurde e Perſonalakte angefertigt. Als kiſpiel dieſer Akte möge ein derartiges ſhriftſtück genannt werden: „Eggers, Emil, beſchäftigt Magazin amphauſen, wohnhaft in Fiſchbach, be⸗ sonders hervorgetan beim Gauturnfeſt, nd ſetzt momentan die Propaganda wei⸗ er fort für die leichſchaltung mit der Hitler⸗Partei.“ Dieſe Aufzeichnung iſt von der vorgeſetz⸗ Behörde mit der handſchriftlich vorge⸗ menen Bemerkung„Renvoye“(ent⸗ ſſen) verſehen. Es laſſen ſich eine Unzahl derartiger Do⸗ nente anführen, die ſämtlich von der eutſchen Front“ veröffentlicht wurden. wird Beſchwerde darüber geführt, wenn Beamter der Bergwerksdirektion einen beifahrenden Kraftwagen, deſſen Inſaſſe „Heil Hitler“ grüßte, ebenfalls mit nderheben wiedergrüßte. Ein ſehr ſtarkes Druckmittel der franzö⸗ den Grubenverwaltung auf die Arbeiter Angeſtellten iſt ferner die Vergebung vielmehr die Entziehung von benwohnungen. Sie erfolgt nach politiſchen Geſichtspunkten. Turnerſchaft und ihre Eine beſondere Kategorle der veröffent⸗ lichten Dokumente bilden die Schriftſtücke die die völlige Uebereinſtimmung der fran zöſiſchen Grübenverwaltung und der fran, zöſiſchen Domanial⸗Schulen beleuch⸗ ten, und die ſchon oft angeprangerte poli⸗ tiſche Betätigung der Domanial⸗Schulen ein⸗ wandfrei beweiſen. Von großer Freundlichkeit erweiſt ſich die franzöſiſche Bergwerksdirek⸗ tion denjenigen Arbeitern gegenüber, die ſich im Sinne des Status quo betätigen. Die veröffentlichten Schriftſtücke erbringen ferner den Beweis dafür, daß ſich auch Gewerk. ſchaftsſekretäre der Freien Gewerkſchaften als n Franzoſenſpitzel betätigt haben, Dieſe Schanddokumente der Drahtzieher des Status quo zeigen der ganzen Welt und beſonders der davon betroffenen ſgardeut⸗ ſchen Bergbaubevölkerung mit letzter Offen. heit und Klarheit, was ſie von einer Sta⸗ kus quo-Löſung zu erhoffen und zu erwarten hälten. Es wird ihr eindeutig klar gemacht, was beſonders dieſenigen Arbeiter in einem Statue quo-Saargebiet zu erwarten hätten, die heute in den ſchwarzen Liſten der fran zöſiſchen Bergwerksdirektion ſtehen. Inventurverkauf 1935 Für den Inventurverkauf 1935 ſind im Rhein⸗Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet folgende Vorſchriften zu beachten: a Als Beginn des Inventurverkaufs wird der letzte Montag im Januar, d. i. der 28. Januar 1935, feſtgeſetzt. Der Inventurver— kauf ſoll längſtens 12 Werktage, d. h. bis zum 9. Februar 1938 einſchließlich, dauern. Die Verkäufe ſind als„Inventurverkäufe“ zu bezeichnen. Hierbei iſt es unerheblich, ob die Schreibweiſe Trennungsſtriche aufweiſt oder nicht. Der Zeitpunkt des Beginns der Veranſtaltung muß für jedermann deutlich erkennbar angegeben werden. Für die Verkäufe ſind allgemein folgende Beſchränkungen vorzuſehen: Auf den Inven— turverkauf bezugnehmende Ankündigungen und „Mitteilungen jeglicher Art dürfen grundſätzlich nicht früher als 24 Stunden vor Beginn der Verkäufe erfolgen. In Zeitungen, die weni— ger als 7 mal in der Woche, aber mindeſtens wöchentlich und nicht gerade am 27. Januar erſcheinen, dürfen Ankündigungen und Anzei— gen von Inventurverkäufen bereits in der vor dieſem Tage erſcheinenden letzten Aus— gabe enthalten ſein. Mit der Verteilung von Druckſchriften und Plakaten durch Reklame— unternehmen darf in Rückſicht auf den der Eröffnung des Inventurausverkaufs voraus— gehenden Sonntag bereits am Samstag, den 26. Januar, ab 16 Uhr begonnen werden. Aus dem gleichen Grunde wird zugelaſſen, daß Ankündigungen und Mitteilungen, die durch Schauſtellung von Waren in Schaufen— ſtern, Schaukäſten und dergl. erfolgen, bereits am Samstag, den 26. Januar, abends nach Ladenſchluß der Beſichtigung durch das Publi— kum freigegeben werden. Ankündigungen und Mitteilungen außerhalb der Schaufenſter und außerhalb des Geſchäftslokals dürfen bereits am Samstag, den 26. Januar, ab 16 Uhr angebracht werden. Es iſt verboten, im Zuſammenhang mit dem Inventurverkauf in öffentlichen Bekannt- machungen oder Mitteilungen, die für einen größeren Perſonenkreis beſtimmt ſind, Waren zum Verkauf anzubieten, die nach ihrem Ver— wendungszweck und dem Zeitpunkt ihrer An— ſchaffung und Herſtellung durch den Verkäu— fer für den Vertrieb oder Verbrauch in dem künftigen Verhrauchsabſchnitt(Saiſon) be— 22 05 ſind. Das Angebot von Waren aus rüheren Verbrauchsabſchnitten iſt zuläſſig. Welche Warengruppen von den Inventur⸗ verkäufen ausgeſchloſſen werden ſollen, wird durch die zuſtändige Induſtrie- und Handels⸗ kammer beſtimmt. Die vorſtehende Regelung iſt auch auf die von Verſandgeſchäften veranſtalteten Inven⸗ turverkäufe anzuwenden. Sport vom Sonntag Fußball. Bundes⸗Pokal- Vorrunde: in Würzburg: Bayern— Baden Köln: Mittelrhein— Nordmark Danzig: Oſtpreußen— Niederſachſen Gelſenkirch.: Weſtfalen— Pommern Fulda: Nordheſſen— Brandenburg? Chemnitz: Sachſen— Schleſien Elberfeld: Niederrh.— Württemberg? Süddeutſchland. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Südweſt: Union Niederrad— 1. FC K'lautern Kickers Offenbach— Eintracht Frankf. FSV Frankfurt— Wormatia Worms Gau Baden: Vfe Neckarau— Germania Karlsdorf VfB Mühlburg— 1. Fe Pforzheim Gau Würktemberg: Sportfr. Stuttgart— SC Stuttgart Gau Banern: Wacker München— SV Göppingen . Geſellſchaftsſpiele: SV Reutlingen— SW Göppingen J Tailfingen— SW Feuerbach 1 SSV Ulm— Bayern München Spfr. Eßlingen— SpVg 03 Tübingen Sparta Schaffhauſen— VfB Stuttgart ο ο ο= : S K 2 4 2:5 7: 3: Baden ſchlägt Bayern mit 1:0(0:0). Die Vadener waren im überlegen, ſie ſpielten beſſer zuſammen, zeig⸗ ten das gefälligere Spiel und der Waldhof⸗ ſturm war auch im gegneriſchen Strafraum recht erfolgreich. Ueberragende Spieler in burger Torhüter Müller, der zum Schlu. als die Bayern den Vorſprung ale wollten, famoſe Abwehrarbeit verrichtete, und dann Siffling im Sturm. Der Inter— nationale lieferte in Würzburg ein Spiel, wie man es lange nicht von ihm geſehen hatte und die 10000 Zuſchauer waren der Uebergeugung, daß es in Bayern augen— blicklich keinen Stürmer von der Klaſſe Siff⸗ lings gibt. Aber auch Sifflings Nebenleute zeichneten ſich aus, vor allem der Weidinger und dann Heermann. Pennig und Güntherroth, In der bayeriſchen Elf war Jakob im Tor in beſter Form, aber ſeine beiden Vorderleute waren nicht frei von Unſicherheiten. fe Neckarau— NN Karlsdorf 3:0 0). Der VfL Neckarau hatte zwar das Spie! immer in der Hand, aber den Stürmern fiel doch wieder das Torſchießen recht ſchwer In der erſten Hälfte waren die Lei ſtungen beiderſeits, vielleicht von der Hin— termannſchaft abgeſehen, keineswegs vefrie— digend; erſt nach dem Wechſel wurde es et— was beſſer Neckarau hatte im Sturm eine kleine Umſtellung vorgenommen, da klappt es gleich beſſer und da fielen auch die ent ſcheidenden Tore Bei den Gäſten war die Abwehr wieder gut auf dem Poſten. ob, wohl Torhüter Riffel fehlte Feldſpiel klar 1 BF ber ſiegreichen Mannſchaft waren der Frei⸗ ſchnelle Saargedenkmünze zum 13. Januar. Aus Anlaß der bevorſtehenden Abſtimmung im Saargebiet hat die Bayeriſche Staatsmünze nach Entwürfen des ſaar⸗ ländiſchen Bildhauers Fritz Koelle dieſe Saar⸗Gedenkprägung aufgelegt, die in den nächſten Tagen zugunſten des Saar⸗ Hilfswerkes dem öffentlichen Verkauf übergeben wird. I. Uiernheimer Tonfilmschau Franziska Gaal der Liebling aller Filmfreunde in ihrem ent— zückendſten Tonfilmſchlager: Gruß u. Kug Veronika Boch heute montag im Central⸗Film⸗Palast Paprika(Das Glück kommt nur einmal im Leben) war einer der erfolgreichſten Luſt— ſpielſchlager der letzten Saiſon. Mit einem Schlag macht dieſer Film Franziska Gaal populär. Regiſſeur Karl Roeſe, der dieſen Film ſchuf, inszenierte auch den neuen Film— ſchlager mit Franziska Gaal„Gruß und Kuß Veronika“ in dem ebenfalls Paul Hörbiger ihr Partner iſt. Ein luſtiges Dreigeſpann: Otto Wallburg, Franziska Gaal u. Paul Hörbiger. Können ſie ſich vorſtellen, was da alles paſ— ſiert? was da alles zu lachen gibt? Nein, das können ſie nicht, da müſſen ſie ſchon ſelbſt kommen. Gruß und Kuß Veronika. Geſtern Abend, vor ausverkauftem Hauſe, zeigte man, das auch heute noch zu ſehen iſt, einen der entzückendſten Tonfilmſchlager der Saiſon. Es wurde herzlich gelacht, die Be— ſucher waren alle begeiſtert und werden ſich über die Darbietung noch lange freuen. Filmfreunde, aufgepaßt, nur noch heute bin ich da. Gruß und Kuß Veronika. Aus der Heimat Gedenktage 7. Januar. 1529 Der Erzbildner Peter Viſcher in Nürn⸗ berg geſtorben. 1831 Reichspoſtminiſter Heinrich v. Stephan, Gründer des Weltpoſtvereins, in Stolp in Pommern geboren. 1845 Der ehemalige König Ludwig III. von Bayern in München geboren. Sonnenaufg. 8,10 Sonnenunterg. 16,02 Mondaufg. 9,29 5 Mondunterg. 19,22 Doch der Segen kommt von oben. Wer weiß, wieviel Waſſer im Laufe eines Jahres in Deutſchland vom Himmel her— unterkommt? Der Fachmann hat ausgerechnet, daß 250 Milliarden Kubikmeter alljährlich durch die Atmoſphäre in Form von Nieder— ſchlägen auf die deutſche Erdoberfläche herab⸗ kommen. 8 Prozent dieſer gewaltigen Waſ⸗ ſermengen verbraucht zunächſt die Vegetation, 50 Prozent verdunſten und der Reſt geht in den Boden oder ins Meer. Die Regenmenge, die alljährlich niedergeht, iſt, auf die einzelnen Gebiete verteilt, verſchieden. Während z. B. Baden eine jährliche Regenmenge von 1000 Millimeter aufweiſt, werden in Brandenburg, einer der regenärmſten deutſchen Gegenden, nur 580 Millimeter Regenhöhe feſtgeſtellt. Das Waſſer, das alſo aus den Wolken auf die Erde kommt, ſickert in den Erdboden und wird entwſeder wieder Grundwaſſer oder Oberflä— chenwaſſer. Auf alle Fälle kommt es wieder ins Meer. 9 Prozent(225 Millionen Kubik⸗ meter) kommen in Form von Ouꝛellwaſſer wieder zutage. Ein anderer Teil verwandelt ſich in Mineralwaſſer. Das Meer verdunſtet wieder ungeheuere Waſſermengen, ſo daß ſich die Atmoſphäre wieder mit Feuchtigkeit ſät⸗ tigt, damit der Kreislauf von neuen beginnen ann. Neue Weinberge ſind genehmigungs⸗ pflichtig. Der Reichsbeauftraate für die Re⸗ gelung des Abſatzes von Garten- und Weinbauerzeugniſſen hat angeordnet, daß die Neuanlage von Weinbergen der Geneh— migung des Reichsnährſtandes bedarf. Die Genehmigung kann nicht erteilt werden, wenn die Neuanlage auf einein Grundſtück erfolgen ſoll, das nach ſeiner Podenbeſchaf— enheit zum Anbau von Körner oder Hack— rüchten geeignet iſt, weiter. wenn nach Lage und Beſchaffenheit des zur Neuanlage beſtimmten Grundſtücks ein minderwer— tiger Wein zu erwarten iſt, und ſchließlich, wenn die Neuanlage in ſtark reblausver— jeuchten Gemarkungen geplant iſt. Dampfer in Seenot. Ein engliſcher 5000 Tonnen-Dampfer hat auf dem Wege nach Vancouver(Kanada) in ſchwerem Sturm eine Schraube verloren und wurde von s. lem Weg abgetrieben. An Bord befinden ich 37 Perſonen. Ein engliſcher Dampfer iſt zur Hilfeleiſtung unterwegs. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 372 Stück, verkauft 269 Stück. Milchſchweine das Stück von 7—16 Mark Läufer das Stück von 17—37 Mark. Markt⸗ verlauf gut.