— ..——————————— Lokales Viernheim, 7. Januar. Vom Sonntag Der erſte Sonntag im neuen Jahr hat uns ſehr ſchlechtes Wetter beſchieden. Nach⸗ dem ſchon ſeit einigen Tagen, anſtatt der er⸗ warteten Kälte, Regen niederging, machte auch der geſtrige Sonntag keine Ausnahme. Faſt den ganzen Tag über fiel mehr oder weniger ſtarker Regen, der am Nachmittag ſogar mit Schnee vermiſcht war. Es war alſo wirklich nichts Angenehmes, in's Freie zu gehen und ſo war zu Hauſe der warme Ofen ein lieber Freund. Von Vereinsveranſtaltungen iſt au— ßer dem Familienabend des Geſangvereins „Sängertreue“ im Schützenhof nichts bekannt. Der Abend im Schützenhof nahm einen ſchönen Verlauf u. war ſehr gut beſucht. Das 14. Ver⸗ bandsſpiel führte die„Grünen nach Secken— heim. Sehr viele Anhänger und Sportfreunde begleiteten die Mannſchaft auf dieſem ſchweren Gang, der durch die miſerablen Platzverhält— niſſe und den während dem Spiel nieder— gehenden Regen noch erſchwert wurde. Doch konnte durch das energievolle Spiel der Grü— nen ein 0:2-Sieg herausgeholt werden, der von den Viernheimer Sportfreunden ſehr be— jubelt wurde.— Auf dem Stadion ſpielte die Turnermannſchaft im 1. Pokalſpiel gegen Leutershauſen. Der Gegner iſt ein ſtarker Verein der Kreisklaſſe 1. Das Spiel war ſehr intereſſant, und wurde von den Turnern nachdem Leutershauſen bereits 0:2 in Front lag, doch noch 4:2 gewonnen. Ein ſehr wert— voller Sieg. In verſchiedenen Lokalen herrſchte Tanzbetrieb. Die Gaſtſtätten waren am Abend beſonders gut beſucht und mit Intereſſe und Ernſt wurde der Saarkund— gebung in Berlin, die durch Rundfunk über- mittelt wurde, zugehört. Beſonders begeiſtert wurde die Rede des Stellvertreters des Führ— ers, Reichsminiſter Heß, aufgenommen. Die verſchiedenen Organiſationen waren in den ihnen zugeteilten Lokalen verſammelt, währ— end die Vereine ihre Mitglieder in den Lo— kalen beiſammenhatten. *Prieſterjubiläum 1935. In der Diözeſe Mainz feiert im Jahre 1935 das 50 jährige Prieſter jubiläum: Dom⸗ dekan Prof. Jak. May, Apoſtol. Protono⸗ tar, am 19. Juli. Die Feier des 25jähr⸗ igen Prieſterjubiläum begehen: Adam Becker, Kaplan i. R. in Mainz, Hildegardis⸗ Krankenhaus, am 30. Januar; Friedrich Karl Lennert in Mainz, Dompräbendat und Dom— organiſt, am 30. Januar; Johannes Meffert, Pfarrer i. R., Heppenheim a. d. B., am 30. Januar; Johannes Schubert, Pfarrer in Mainz⸗Amöneburg, am 30. Januar; Joſef Seiberz, Pfarrer in Kempten, am 30. Januar; Peter Euler, Pfarrer in Guntersblum, am 5. Auguſt; Guſtav Geſſer, Kaplan in Hirſch— horn, Bonifatiuskirche, am 5. Auguſt; Hein⸗ rich Weber, Pfarrer in Kirſchhauſen, am 30. September; Dr. Wendelin Rauch, Theologie— profeſſor in Mainz, am 28. Oktober. * Das neue Mainzer Geſangbuch erſcheint zu Oſtern. Das ſeit geraumer Zeit in Angriff genommene Geſang- und Ge— betbuch für die Diözeſe Mainz geht ſeiner Vollendung entgegen. Schon iſt ein großer Teil davon im Druck, die letzten Druckbogen mit den lateiniſchen Choralmeſſen werden in den nächſten Wochen in Begriff genommen, ſodaß bis gegen Oſtern mit dem Erſcheinen des neuen Geſangbuches gerechnet werden kann. Es wird inhaltlich weſentlich erweitert ſein und ſich auch äußerlich in einer künſtleriſch wertvollen Form dem Auge darbieten. Im ganzen wird es etwa 800 Seiten umfaſſen, auf Dünndruckpapier gedruckt ſein, damit es nicht zu an wird, und es wird ſchon für 2 Mark im Buchhandel zu haben ſein. Es wird zweifellos raſch in allen katholiſchen Familien der Diözeſe heimiſch werden. * Der Chriſtbaum ſtirbt. Der Chriſtbaum blättert ab. Die Kehrichtſchaufel ſammelt das Abſterbende. Ein Meſſer, eine Säge, wird noch einmal an den Baum gelegt, und die Aeſte und Holzteile werden dem Feuer zugeführt. Der junge Baum, Bruder unter vielen Tauſenden im Walde, hat ſich ein ſol⸗ ches Schickſal nicht träumen laſſen. Er war in den erſten Dezemberwochen ſtolz auf ſeine Berufung und ſtrahlte am heiligen Abend in vollem Glanz. Nichts mehr wird aber von ihm bleiben, als eine kleine Erinnerung, ein wehes Nachſinnen, daß er mit ſeiner kurzen Zeit ſo raſch verging. So iſt das Schickſal vieler Auserwählter. Der Chriſtbaum ſoll es nicht beſſer haben... * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 3 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Verkehrs- ordnung, 2 wegen Verſtoß gegen das Kraft- fahrzeuggeſetz(Nichtan- bezw. Abmeldung von Kraftfahrzeugen bei Beſitzwechſel), ein wegen Sittlichkeitsvergehen, 1 wegen Dieb— ſtahl, 1 wegen Betrug, weiter wurden zwei Zigeunerinnen wegen Diebſtahl feſtgenommen und dem Amtsgericht Lampertheim zugeführt. * Eintopfſonntag. Der erſte Eintopf⸗ ſonntag im neuen Jahre findet am Sonntag, den 13. Januar ſtatt. * Zulaſſung zum Hebammenberuf vorübergehend beſchränkt. Die Reichs⸗ miniſter des Innern und für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksausbildung haben den Landesregierungen mitgeteilt, daß die Ueber— füllung des Hebammenberufs zu vorüberge— hender Beſchränkung der Zulaſſung zwinge. * Bezirksſparkaſſe Lorſch. Die Be⸗ zirksſparkaſſe Lorſch kann in dieſem Jahre auf eine hundertjährige gemeinnützige Arbeit im Spar⸗ und Kreditverkehr zurückblicken. * Niemand geboren— niemand geſtorben. In der Nähe Heidelbergs liegt das Dorf Maisbach; es zählt 100 Einwohner. Seit dem Jahre 1931 war hier keine Kinds— taufe mehr. Die letzte Beerdigung war im April 1933. Im Jahre 1934 war eine Trau⸗ ung. Solche Fälle ſtehen ſicher nur verein— zelt da. * 2 Jagdhäuſer verſchenkt. Aus Bruchſal wird gemeldet, daß Herr Direktor Berblinger ſeine beiden im Büchener Wald gelegenen Jagdhäuſer„Hubertus“ u.„Jäger⸗ haus“ der Hitlerjugend zum Geſchenk machte. Die Uebergabe erfolgte in einer ſchönen Feier, wobei dem hochherzigen Spender großer Dank zuteil wurde. * Autodiebe. In der letzten Nacht wurde an der badiſch-heſſiſchen Grenze ein Perſonenwagen aufgefunden und von der Po— lizei ſichergeſtellt. Wie aus den Papieren zu ſehen war, gehörte der Wagen einer Firma Alter aus Darmſtadt. Die polizeilichen Er— mittlungen ergaben, daß der Wagen in Darm⸗ ſtadt geſtern geſtohlen wurde. Die Diebe mußten das Fahrzeug an der Fundſtelle ſtehen laſſen, da ihnen das Benzin ausgegangen war und ſie ſcheinbar fürchteten an einer Tank⸗ ſtelle erkannt zu werden. Nach den noch un— bekannten Tätern wird gefahndet. Der Wagen wurde bereits heute früh von ſeinem Beſitzer wieder abgeholt. * Brennendes Fett verſuche man nie⸗ mals mit Waſſer zu löſchen! Das Waſſer wird durch die große Hitze ſchnell zu Dampf ver⸗ wandelt, dient nur zur zur Ausbreitung des brennenden Fettes und zur Vergrößerung der Gefahr. Man ſtreue ſofort Aſche oder, wenn man trockenen Sand hat, dieſen auf die Flam⸗ me und überdecke ſie, wenn möglich, vollſtän⸗ big, um ihr die Luft zu entziehen. Dieſelben Verhaltungsmaßregeln beachte man bei bren⸗ nendem Petroleum oder Spiritus! * Rattenvergiftung. Ein Ratten⸗ pärchen bringt es in einem Jahr zu tauſend Nachkommen! Die Mäuſe vermehren ſich noch raſcher! Es erſcheint daher dringend geboten, die Schlupfwinkel dieſer Schädlinge, die uns alljährlich viele Millionen koſten, aufzuſuchen und die unerſättlichen Nager zu vernichten. * Gottesdienſtordnung. Dienstag: 7,15 Uhr beſt. Amt für Math. Martin 2., Eltern, Schwiegereltern und Geſchwiſtern. 7,45 Uhr beſt. Engelamt für Anna Maria Eliſabeth Ringhof geb. Pfenning und Angeh. * Eine Zigeunerin ſtiehlt. Am letz⸗ ten Samstag Nachmittag wurden hier zwei Zigeunerinnen feſtgenommen, weil ſie in der Metzgerei Baumann aus einer Handtaſche, die auf dem Zimmertiſch lag, 5 Mark ent⸗ wendet haben. Die 2. Zigeunerin konnte ſich nicht ausweiſen, weshalb ſie ebenfalls in's Loch kam, denn beide wurden dem Amtsgericht in Lampertheim zugeführt. * Holzverſteigerung. Morgen Diens⸗ tag vormittag halb 9 Uhr findet im Saale des„Kaiſerhof“ in Viernheim eine Holzver⸗ ſteigerung durch das Forſtamt Viernheim ſtatt. Wir machen die Intereſſenten hierauf auf— merkſam. Sanitätshalbzug V'heim Junge Leute über 18 Jahre, die gewillt ſind, Dienſt am Volke zu erweiſen, ſei es in der Krankenpflege, bei Unglücksfällen u. ſ.w., bitten wir unſer Inſerat zu beachten. Beſon⸗ ders möchten wir die Herren Gefolgſchafts— führer(Betriebsführer) der hieſigen Betriebe und die Geſchäftsleute aufmerkſam machen, bei ihren jungen Leuten auf unſer Inſerat hin— weiſen zu wollen. Es geht ja um eine gute Sache, zu helfen dem Nächſten in Gefahr (Krankheit, Unglück, Epidemien u.ſew.) und zum Wohle unſeres geliebten Vaterlandes. Freiw. Sanitätskolonne Viernheim. 8 Betreffend: Veranstaltungen, Oer⸗ sammlungen und Festlichkeiten der Oereine Es wird einmalig darauf hingewieſen, daß die Vereine ihre Veranſtaltungen, Ver⸗ ſammlungen, Feſtlichkeiten für den nächſten Monat jeweils bis zum 8. des vorhergehenden Monats voranmelden müſſen und zwar ſchrift— lich mit Beifügung des Programms des ver- antwortlichen Leiters und der Art der betref— fenden Veranſtaltung. Die Anmeldung hat zu erfolgen beim Propagandaleiter der NS DAP Pg. Albert. Wer nicht rechtzeitig anmeldet, läuft Gefahr, daß die geplante Veranſtaltung u. ſ.w. nicht ſtattfinden kann. Sport und Spiel Seckenheim— Viernheim 0:2 Auch das 3. Spiel der Nachrunde wurde von den Grünen für ſich entſchieden. Die Sportpreſſe gab den Viernheimern wenig Chancen in Seckenheim und alle glaubten Viernheim eine Niederlage prophezeien zu müſſen. Doch die Grünen haben ihre zahlreich mitgefahrenen Freunde und Anhänger nicht enttäuſcht und in zähem Kampfe einen 0:2 Sieg herausgeholt. Und dieſer Sieg wurde errungen obwohl Viernheim auf zwei ſeiner beſten Spieler Jean Kiß wegen Verletzung und Karl Kiß wegen geſchäftlicher Verhinder— ung verzichten mußte. Das Spiel ſtand bei den ſehr ſchlechten Bodenverhältniſſen und in⸗ folge des niedergehenden Regens auf keinem hohen Niveau 0 och ha die beſſere Mannſchaft den rungen. In der erſten Ha Durchbruch einſchieße konnte und kurz vor Schluß überlief H. Mar⸗ tin den vor dem Tor herumjonglierenden Tor⸗ wart der Seckenheimer und ſchoß zum zweiten Treffer ein. So hat Viernheim ſeine Serie der Siege ſortgeſetzt und weiter die Tabellen führung behauptet. Sandhofen hat ebenfalls in Hockenheim gewonnen, während die übrigen Favoriten verloren haben.— Am nächſte Sonntag kommen nunmehr die in letzter Zeil mächtig aufgekommenen Käfertäler auf de der nach einem ſchönen Durchbruc Waldſportplatz. Auch wird es wieder ein harte Nuß geben, wie überhaupt die Spiel alle ſehr ſchwer und intereſſant ſind. Wir er, warten jedoch einen ſicheren Sieg der Grüne zumal ihnen das eigene Gelände zur Verfüge ung ſteht. Die Reſultate: Seckenheim— Viernheim 0˙2 5 Feudenheim— Friedrichsfeld 473 2:1 Phönix Mannheim— Neulußheim abgebiſ Käfertal— Ilvesheim Hockenheim— Sandhofen Altrip— Oberhauſen Die Tabelle: Amic. Viernheim 14 10 Sp. Sandhofen 13 10 Friedrichsfeld 14 7 Feudenheim 13 Ilvesheim 13 TSV Altrip 14 Hockenheim 14 Ph. Mannheim 12 Neulußheim 13 SC Käfertal 14 98 Seckenheim 14 Oberhauſen 14 38:21 37:11 30:25 24:20 26:18 27:23 26:33 22:26 30:24 25:30 20:40 17:49 — S 0 w d D= O O O Dt = e G — Pokalſpiele der Kreisklaſſe: Tv. Viernheim— Leutershauſen Neckarhauſen— Kurpfalz Neckarau Tv. Sandhofen— Al. Rheinau Da Sandhofen— Gartenſtadt Heddesheim— Poſtſportverein Tſcht. Käfertal— Rohrhof Brühl— 07 Mannheim Bekanntmachung Betreffend: Faſelweſen. Ein zur Zucht untauglicher, ausger teter Bulle, ca. 18— 20 Ztr., Zjährig, ſor 4 Ziegenböcke ſollen abgegeben werden. Angebote ſind verſchloſſen bis ſpäteſte Mittwoch, den 9. ds. Mts., vormittags Uhr, hier abzugeben. 5 Für den Zuchtbullen muß das Angebeh auf das Kg. Lebendgewicht lauten. Viernheim, den 4. Januar 1935 Bürgermeiſterei Viernheiß Bechtel ö Bekanntmachung Betr.: Die Lage auf dem Wohnungsma Für grundlegende Entſcheidungen dem Gebiete des Wohnungsmarktes iſt e Zählung der leerſtehenden Wohnungen un wendig. Es werden daher alle Hausbeſitzer, w che leerſtehende Wohnungen haben, erſu dieſelben bis zum 9. Januar 1935 hier dem Baubüro angeben. Viernheim, den 4. Januar 1935 Bürgermeiſterei Viernhe Bechtel Im. Ce. fl. Pa ehe, 8 . ͤ v Kommen auch Sie noch heute zu P. Hörbiger u Franziska Gaal „Grugd u. Kuß Veronika“ FFF Alle Druckarbeiten . Handwerk, Industrie, Vereine, Private 1 schnell und billig Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstragße 36 SSS sse SSS Deutsches Rotes Kreuz Sanitätshalhzug Mernnheim. Wie alljährlich, ſindet auch dieſes Jahr am Dienstag, den 8. Januar, abends 8 Uhr, in der Schillerſchule ein HIT in der erſten Hilfe bei Unglücks⸗ arte. 9 Arbeit; Wer, wie der Landwirt, in harter Ar- beit seinen Besitz erhält, darf nie grö- ßere Barbeträge zu Hause liegen las- sen und sie der Diebstahls- oder Feuersgefahr aussetzen. Schwer Er- worbenes ist doppelt wertvoll! Bei uns liegt es sicher und verzinst sich, Pieſen nicht fundierten Schulden immerhin zuverlässig. llernnelmer Hreultosrein 8. f. m. b. l. Ulernneim Druck- und Krankheitsfällen ſtatt. rbgiien Telefon 117 Die Ausbildung erfolgt kostenlos du liefert Herrn Kolonnenarzt Dr. Günther und dur prompt die Führung.— Diejenigen, welche Luſt und und Liebe zu dieſer guten Sache haben, wollen ſich zahlreich beteiligen. billig Die Führung · Buchdruckerei aller art etwas zu verkaufen hat, kann ſchon für dieſ Geld inſerieren. Der Erfolg einer derartig! Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! 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Dezember erwarteten die Ver⸗ einigten Staaten die diesmal fälli⸗ ge Rate auf die während des Krieges und zum Zwecke der Kriegsführung gewährten Kredite. einer geringen Zahlung Finnlands— Es ſind aber— mit Ausnahme keinerlei Beträge in den USA eingegangen. Faſt alle Schuldnerſtaaten haben die Zah⸗ lung der fälligen Kriegsſchuldenrate ab⸗ gelehnt. Vor allem iſt zu erwähnen, daß gerade die großen Kriegsſchuldner Ame⸗ kas auf dem europäiſchen Kontinent, näm⸗ ch Frankreich, Italien. Belgien, umänien, ferner Großbritanien die Bedienung der Kriegsſchulden abgelehnt ha⸗ n. Auch die neuen Staaten, wie die Tſche⸗ oſlowakei, Ungarn, Polen, Litauen, Lettland verweigern jegliche Kapital⸗ oder instransferierung. Dabei handelt es ſich aber nicht etwa um geringfügige Reſtbeträge alter Kredite, ſon⸗ dern der Geſamtbetrag der noch ausſtehen⸗ den Kriegsſchulden an die Vereinigten Staa⸗ ten beziffert ſich auf 12,1 Milliarden ollar. An dieſer Summe ſind Eng⸗ land(4,7 Milliarden Dollar) und Frank⸗ reich(4,0 Milliarden Dollar) mit nahezu ei Vierteln beteiligt. Auch Italien l Milliarden Dollar unbezahlte Schuld. Außerdem ſind mit größe⸗ ren Schuldbeträgen noch Velgien(414 Mill. Dollar), Polen(226 Mill. Dollar) und die Tſchechoſlowakei(165 Mill. Dollar) zu nen⸗ einzige zahlungstreu gebliebene Schuldner iſt Eſtland, das bisher weder Zins⸗ noch Kapitalrückſtände offengelaſſen hat und nach dem gegenwärtigen Stand noch 8,7 Mill. Dollar zu entrichten hat. Großbritannien und Italien haben zwar anfänglich ihre Schuld regel⸗ äßig getilgt, ſo wie es im Plan vorgeſehen ar. Jetzt aber laufen die rückſtändigen apitalbeträge und die fälligen Zinſen und Zinſeszinſen auf und werden nach jedem älligkeitstermin höher. England war be⸗ keits vor dem 15. Dezember ein Zins- und Kapitalrückſtand von 262 Millionen Dollar Außerhalb der normal noch laufenden Schuld ngeſchrieben. Auch Rumänien, Griechen⸗ nd, die Tſchechoſlowakei, Lettland und Li⸗ uen ſind nach anfänglicher Zahlung mehr und mehr in Rückſtand geraten. Außer dieſen Ländern, die wenigſ“ eilweiſe Zahlungen an die Vereinig. Staaten geleiſtet haben, gibt es eine Anzahl inderer Staaten, die an der„Heiligkeit der Berträge“ mit vollkommener Nichtachtung Porübergegangen ſind, die ſchon vor dem hoover⸗Jahr überhaupt keine Rückzahlun⸗ n auf die Kriegsſchuld an Amerika mehr eleiſtet haben. Hier iſt als größter Schuld⸗ ner Frankreich zu nennen mit ſeinen und 4 Milliarden Dollar buchmäßiger riegsſchuld an die USA. Auch Belgien nkt nicht daran, Zahlungen vorzunehmen. n die Kategorie der„ſchuldig bleibenden“ änder gehören ferner auch Jugoflawien, Polen, Oeſterreich, Ungarn und außerdem Eſtland. Und endlich bucht Amerika noch gewiſſe Peträge nicht fundierter Schulden für Rußland, ferner für Armenien und ür Nikaragua. Dieſe Staaten haben ber bisher niemals daran gedacht, einen Pfennig an die Vereinigten Staaten zu ransferieren. Insgeſamt handelt es ſich bei zochmals um 358 Millionen Dollar. Alles in allem ſtehen in den Vereinigten Staaten noch 11,3 Milliarden Dollar Kapi⸗ Kalſchulden offen, die die USA ihren ehema⸗ N 4 0 p f 15 ligen Kriegsverbündeten oder den Nachfol⸗ koſtet nach der neuen Anzeigen⸗Regelung ei Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer al geſtaaten der alten Monarchien geliehen datten. Hierzu treten ferner 836 Millionen dollar rückſtändige Kapital⸗ und Zinsbe⸗ räge, ſo daß— wie oben bereits erwähnt noch 12,1 Milliarden Dollar Kriegsſchul⸗ en unbeglichen geblieben ſind. f Präſident Rooſevelt hat dieſer Tage erklärt, daß er„die Hoffnung habe, daß ines Tages die Schuldnerländer doch noch reilgahlungen auf ihre Schuldſummen lei⸗ 2* 1 ernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Dienstag, den 8. Januar 1935 52. Jahrgang Ein Vorſpiel zum 13. Januar Vor⸗Abſtimmung an der Saar— Die erſten Stimmberechtigten an der Arne Saarbrücken, 8. Januar. Die Saarabſtimmung hat ſchon am Mon⸗ tag mit der Abſtimmung gewiſſer Gruppen von Abſtimmungsberechtigten, die am 13. Januar anderweitig ſtark in Anſpruch ge⸗ nommen werden, praktiſch begonnen. Unter dieſe Gruppen, für die in den Kreisſtädten Wahllokale eingerichtet ſind, fallen u. a. die Landräte und Bürgermeiſter, die Perſonen, die der Polizei und dem Landfjägerkorps angehören, die Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Eiſen⸗ und Straßenbahnen, der Kraftomnibuslinien, des Poſt⸗-, Tele⸗ graphen⸗- und Fernſprechweſens ſowie das Perſonal der Krankenhäuſer und Gefäng— niſſe. Für Saarbrücken⸗Stadt ſind in der Nauwieſener Schule drei Wahl— büros eingerichtet worden, in denen zu⸗ nächſt, abgeſehen von einem ſtattlichen Auf⸗ gebot von Tonfilmoperateuren und Photo⸗ graphen, kein beſonders lebhafter Verkehr herrſchte. An langen Tiſchen ſitzen in drei Schulzimmern die drei Wahlvorſitzenden, der Schwede Kleberg, der Däne Weinert und der Luxemburger Fürſt, umgeben von ihren vier Beiſitzern, die ſich aus Vertretern der Deutſchen Front und der Rückgliede⸗ rungsgegner zuſammenſetzen. Die beiden Parteien werden durch den Vorſitzenden und die neben ihm ſtehende graugrüne Wahlurne etwa in Größe eines deutſchen Briefkaſtens getrennt. Die Stimmberech— tigten ſtecken ihren Stimmſchein in der Zelle ungefaltet in einen grünen Umſchlag und übergeben ihn dann dem Vorſitzenden, der ihn gemeinſam mit dem Abſtimmungsaus⸗ weis des Betreffenden in einen weiteren Umſchlag, einen Fenſterbriefumſchlag, ſteckt, auf dem genaue Angaben über den Wahlbe⸗ zirk und die Bürgermeiſterei des Stimmbe⸗ rechtigten gemacht werden. Dieſer Umſchlag wird vom Vorſitzenden perſönlich zugeklebt und mit dem Amtsſiegel verſehen. Der Stimmſchein wird dann in dieſen dop⸗ pelten Briefumſchlägen in die Urne geſteckt. Die vorausſichtlich nicht ſehr ſtarken Bündel von Stimmſcheinen werden nach Schluß der Vorabſtimmung, am Dienstag um 20 Uhr, herausgenommen und dem Wahlbezirk überwieſen. Am Wahlſonntag ſelbſt wer⸗ den dann die Fenſterbriefumſchläge entfernt und von neutralen Beamten die Umſchläge mit den Stimmſcheinen in die ſeweilige Wahlurne des zuſtändigen Abſtimmungs⸗ bezirkes geſteckt werden. Man rechnet für Saarbrücken⸗Stadt mit einer Geſamtbetei⸗ ligung von etwa 1200 Wahlberechtigten. Etwas bewegter ſah es in dem Vorab⸗ timmungsbüro von Saarbrücken⸗Land, in er Kreisſparkaſſe zu Saarbrücken, aus. Auch hier ſetzen ſich dreiviertel der Stimm⸗ berechtigten aus Landjägern und blauen Poliziſten zuſammen. Gleichzeitig finden in Gefängniſſen und Krankenhäuſern Vorabſtimmungen ſtatt, die unter der Leitung des Norwegers Loederup vorgenommen werden. Alle Saarorücker Strafgefangenen wurden zur Vornahme dieſer Wahlakte nach der Lerchesflur ge⸗ ſchafft. Dieſe Vorwahl kann nach den Ab⸗ ſtimmungsbeſtimmungen drei Tage dauern. Unnötige Belehrungen Die deutſchen Biſchöfe kennen ihre Pflicht. Saarbrücken, 8. Januar. Die ſaarländiſche Preſſe befaßt ſich ein⸗ gehend mit dem Schreiben der Abſtim⸗ mungskommiſſion an die Biſchöfe von Trier. und Speyer, worin behauptet wird, daß der Erlaß der Biſchöfe der Kölner Kirchenpro⸗ vinz vom 26. Dezember 1934 betr. das Ge⸗ bet in allen Kirchen anläßlich der Volksab⸗ ſtimmung am 13. Januar als eine unſtatt⸗ hafte Beeinfluſſung der Abſtimmungsbe⸗ rechtigten zu betrachten ſei, wenn dieſer Er⸗ laß ſo zu verſtehen ſei, daß er ſich auch auf die Kirchen im Saargebiet beziehe. Die„Saarbrücker Landeszei⸗ tung, ſchreibt u. a::„Die in un⸗ ſerer Zeitung veröffentlichte Erklärung ſämtlicher Dechanten des Saargebiets war eine ebenſo ſelbſtverſtändliche wie berech⸗ tigte Abwehr der von dem Führer des ſo— genannten Volkbundes und von ſeinem Kampfblatt immer wiederaufgeſtellten Be— hauptungen, daß die Geiſtlichen des Saar— gebiets zu 80 bis 90 v. H. für den Status quo einträten. Es iſt das gute Recht der ka⸗ tholiſchen Geiſtlichen, ſolchen Behauptun⸗ gen, die unwahr ſind und von der großen Mehrheit des Saarvolkes als kränkend emp— funden werden, entgegenzutreten. Wir kön⸗ nen uns nur darüber wundern, daß die Abſtimmungskommiſſion dieſen ſehr ein⸗ fachen Tatbeſtand überſieht.— Die„Saar⸗ brücker Zeitung“ bemerkt u. a.: Die Dechanten des Saargebietes ſprechen es klar aus, wie ſie den Erlaß der Biſchöfe von Trier und Speyer auffaſſen: als Bekun⸗ dung des katholiſchen Standpunktes in einer Frage, die vom chriſtlichen Deutſchen als eine Gewiſſensfrage betrachtet wird. Wir glauben nicht, daß die Biſchöfe es notwen⸗ dig haben und gewillt ſind, ſich von der Ab⸗ ſtimmungskommiſſion in eine Neutralität verweiſen zu laſſen, die für die Abſtim⸗ mungskommiſſion möglich ſein mag, die es aber für keinen Deutſchen geben darf, auch nicht für den deutſchen Katholiken— für den letzteren ſchon deshalb nicht, weil, wie es die Dechanten in ihrer Erklärung aus— drücken, die Liebe und Treue zu unſerem deutſchen Volk und Vaterland eine ſittliche Tugend iſt. Die Abſtimmunsgskommiſſion verlangt von den Biſchöfen nicht mehr und nicht weniger, als daß ſie ſchweigen zu einer Frage, die vom Standpunkt des Ka⸗ tholizismus aus eine klare Entſcheidung heiſcht, daß ſie ihre Pflicht als Biſchöfe einem Neutralitätsverlangen unterordnen. Verſammlungsverbot im Saargebiet Saarbrücken, 8. Januar. Die Abſtimmungskommiſſion hat in Uebereinſtimmung mit der Regierungskom— miſſion eine Verordnung erlaſſen, nach der die Veranſtaltung öffentlicher oder geſchloſ— ſener Verſammlungen, auch ſolcher zu ge— ſelligen Zwecken, ſoweit dieſe in Orten oder in Räumlichkeiten ſtattfinden, die dem Pub- likum gewöhnlich zugänglich ſind, vom 10. Januar bis zum Zeitpunkt der amtlichen Bekanntgabe des Abſtimmungsergebniſſes verboten wird. Von dieſer Regelung ſind Theater- und Lichtſpieltheateraufführungen ausgenommen. Was in Nom beſchloſſen wurde Einigung in nächtlicher Stunde— Die Hauptpunkte der franzöſiſch⸗ italieniſchen Vereinbarungen— Fünf Protokolle unterzeichnet Rom, 8. Januar. Die franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlun⸗ gen in Rom wurden am Montag formell abgeſchloſſen, nachdem eine dritte Aus⸗ ſprache zwiſchen Laval und Muſſolini am Abend zuvor bereits zu einer grundſätz⸗ lichen Einigung in den politiſchen Fragen geführt hatte. Auch die juriſtiſch⸗techniſchen Verhandlungen zwiſchen den Sachverſtän⸗ digen des franzöſiſchen und des italieniſchen Außenminiſteriums hatten in der Nacht zu einer grundſätzlichen Einigung geführt, die am Montag nach ſtellenweiſer Umarbeitung und Anpaſſung der vorliegenden Texte ihre endgültige Formulierung fand. Nach den Informationen des römiſchen Sonderberichterſtatters der Havas⸗Agentur ſind folgende diplomatiſche Schriftſtücke un⸗ terzeichnet worden: 1. Ein Protokoll, das die Gleichheit der Anſichten beider Regierungen über die M der allgemeinen Politik feſt⸗ tellt; 2. eine Empfehlung Frankreichs und Italiens an die Nachbar- und Nachfolgeſtaaten Oeſterreichs (Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn, die Tſche⸗ choſlowakei, Südſlawien, Polen,. Rumä⸗ nien), u. a. ein Abkommen abzuſchließen, durch das die gegenſeitige Achtung ihrer Grenzen und die Nichteinmiſchung in ihre inneren Angelegenheiten gewährleiſtet wer⸗ den ſoll; 3. ein Konſultativopakt, durch den Frankreich und Italien ſich verpflichten, ſich bei Ereigniſſen, die Oeſterreichs Unabhän⸗ Hate bedrohen, ins Benehmen zu ſetzen. eutſchland, Ungarn, die Tſchechoſlowakei, Südſlawien, Polen und Rumänien ſollen zur Teilnahme an dieſem Pakt eingeladen werden: 4. ein Abkommen zur Regelung der fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Kolonialfragen in Nord⸗ afrika.— Die Einigung über die afrikaniſchen Fragen ſcheint nach Havas auf folgender Grundlage erzielt zu ſein: Italien verzichtet in einer noch näher zu beſtimmenden Friſt auf die den italieniſchen Staatsangehörigen in Tu⸗ nis im Abkommen von 1896 gewährten Vorrechte(Nationalitätenfrage). Frankreich hält ſich nicht mehr an das Abkommen von 1916, durch das Italien lediglich die liby⸗ ſchen Grenzbezirke zwiſchen den Daſen Gha— dames, Rhat und Tümmo überlaſſen wur⸗ den, ſondern tritt nunmehr an Italien ein großes ſüdlich von Libyen gelegenes Gebiet in Richtung Tibeſti ab. ohne jedoch den Ita⸗ lienern einen Zugang zum Tſad-See zu ge— währen. Im Somaliland willigt Frankreich in eine Grenzberichtigung die Abrüſtungsfrage wird in einem letzten Protokoll behandelt. In politiſchen Kreiſen nimmt man an, daß eine deutſche Aufrüſtung im Falle des Bei⸗ tritts Deutſchlands zu dem künftigen Abrü— ſtungsabkommen und ſeiner Rückkehr noch den 175 von Frankreich anerkannt wer— en ſoll. Ergänzend verlautet ferner aus gewöhn— lich gut unterrichteten Pariſer Kreiſen, daß in Rom neben den eigentlichen vpolitiſchen Verhandlungen auch finanzielle Besprechungen geführt werden mit dem Zweck, dem ſtalie⸗ niſchen Markt friſches Geld zuzuführen. An⸗ geblich ſoll es ſich hierbei um eine ziemlich beträchtliche Summe handeln, die zum Teil in Form einer Krediteröffnung der Bank von Frankreich an die italieniſche Staats⸗ bank, zum anderen Teil durch die Einfüh⸗ rung italieniſcher Renten auf dem franzö⸗ ſiſchen Markt aufgebracht werden ſoll. Man glaubt hier zu wiſſen, daß, wenn dieſe Be⸗ ſprechungen zum Abſchluß kommen, die Bank von Frankreich ſofort einen Kredit in Höhe von einer Milliarde Franken eröffnen würde. Weitere drei Milliarden ſollen dann ſpäter flüſſig gemacht werden. Der Staatsbeſuch in Warſchau Warſchau, 8. Januar. Zum Empfang des Danziger Senatspräſidenten Greiſer in Warſchau waren auf dem Bahnhof Miniſter Zawadzki in Vertretung des Miniſterpräſi⸗ denten, der Kabinettschef des Außenmini⸗ ſteriums Dembickt in Vertretung des Au⸗ e Graf Romer als Vertreter es Staatspräſidenten, ferner der Staats- ſekretär Lechnicki, der Warſchauer Stadt⸗ präſident Starzynſki und Vertreter der zi⸗ vilen und militäriſchen Behörden erſchienen. Die Haltung des Vatikans Weiterhin ſtrikte Neutralität des Heiligen Stuhles. Rom, 8. Januar. Die hartnäckigen Verſuche der Status quo-Preſſe, den Vatikan und den Papſt per⸗ ſönlich für ſich in Anſpruch zu nehmen, wer⸗ den mit der Ruhe und Feſtigkeit zurückge- wieſen, die derartige Zweckmeldungen rer⸗ dienen. Die„Volksſtimme“ hat den ge— ſchmackloſen Verſuch gemacht, den Papſt gleichſam als Schirmherrn der Status quo⸗ Theſe vorzuführen, der die Gelegenheit des franzöſiſchen Miniſterbeſuches benutzen werde, um von Frankreich bindende Siche— rungen für eine ſpätere zweite Abſtimmung zu verlangen, und der dann„Mittel und Wege finden wird, um auf dem Wege über ſeinen Delegaten im Saargebiet den Katho— liken noch vor dem 13. Januar hiervon Kenntnis zu geben.“ Wer die von religiö— ſen Erwägungen beſtimmte bisherige Hal— tung des Heiligen Stuhles und des Papſtes kennt, kann dieſe Zweck- und Trugmeldun— gen, die auch durch den weitherzigſten „Wahlkodex“ nicht gedeckt werden können, nur verächtlich ad acta legen. Es gibt keine Einflüſſe politiſcher Art und keine Miniſter— beſuche, die imſtande wären, die bisherige Haltung des Vatikans, die eine Haltung ſtrikteſter und wachſamſter Neutralität war und durch die übernationale Stellung des Vatikans und ſeiner religiöſen Zielſetzung gegeben iſt, aus ihrer grundſätzlichen Ver— ankerung zu löſen und den Tageseinflüſſen dienſtbar zu machen. Wenn es wahr ſein ſollte, daß die franzöſiſche Regierung— wie die„Volksſtimme“ in wichtigtueriſcher Offizioſität wiſpert—, beim Papſt einen Schritt gegen die Saarverlautbarung der deutſchen Biſchöſfe unternommen habe, ſo gilt auch für einen ſolchen Schritt die gleiche Vorherſage: der Vatikan kann und wird gegenüber ſolchen Beſtrebungen mit umſo größerer Feſtigkeit ſeine ſchon wiederholt ausgeſprochene Neutralität zwiſchen den po— litiſchen Fronten wahren und zum Ausdruck bringen, daß er nicht daran denke. die Ge— wiſſensentſcheidung der katholiſchen Wahl— berechtigten anzutaſten. Daß der Heilige Stuhl trotz der von der„Volksſtimme“ er— wähnten politiſchen Beſchwerdeaktion ſich bisher mit der wiederholten Betonung ſei— ner Neutralität begnügt und keinerlei Ein— ſchränkung erlaſſen hat, die als eine Stel— lungnahme zu den biſchöflichen Kundgebun— gen betrachtet werden kann, dürfte mit hin— reichender Klarheit beweiſen, daß die Neu— tralität des Heiligen Stuhles nicht unver— einbar iſt mit dem Recht deutſcher Biſchöfe, als Staatsbürger ihre Stellungnahme in einer deutſchen politiſchen Frage ſelbſtändig zu beſtimmen und öffentlich auszuſprechen. Politiſches Allerlei Berlin. Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP, Dr. Robert Ley, hat am 6. Ja- nuar folgende Anordnung erlaſſen:„Ich ernenne hiermit den Pg. Dr. von Renteln 150 Stabsleiter der Deutſchen Arbeits- ront.“ Baſel. Oberſt a. D. Fonjallaz, der Führer der weſtſchweizeriſchen Faſchiſten, wurde bei ſeiner Rückkehr aus Paris von der Bun— desanwaltſchaft in Lauſanne eingehend über den gegen ihn vorliegenden Spionage— verdacht vernommen. Auch wurde ſeine f in Lutry am Genfer See durch— ucht. Bregenz. In Vorarlberg häufen ſich die Fälle, in denen ſich Bedienſtete und Ruhe— ſtändler der Bundesbahnen an kommuniſti— ſchen Umtrieben beteiligten; in 43 Fällen wurde die Entlaſſung und Streichung des Ruheſtandsbezuges verfügt. Moskau. Auf Grund von Unterſuchungen des Volkskommiſſariats des Innern hat die Staatsanwaltſchaft von Baſchkirien eine Gruppe ehemaliger Kommuniſten verhaften laſſen. Die Steuernachſchan Ein Mittel zur Hebung der Skeuermoral. Berlin. 8. Jan. Auch im neuen Steuerrecht ſind Beſtim— mungen über die Steueraufſicht ent⸗ halten. Sie wird ausgeübt durch die ſoge⸗ nannte Steuernachſchau. Staatsſekretär Reinhardt führt in der deutſchen Steuerzeitung aus, daß die Steueraufſicht eine unerbittliche Notwendigkeit ſei, wenn die Steuermoral ſo gehoben werden ſolle, wie die finanziellen Belange des Staates und damit die Volksgemeinſchaft es bedin⸗ gen. Die Steuernachſchau ſei heute eine ein⸗ heitliche Rechtseinrichtung und als ſolche ein weſentliches Mittel zur Sicherung der öffenklichen Finanzen. Es ſei jedem Steuerpflichtigen zu empfehlen, ſich mit den geſetzlichen Vorſchriften über die N ſchau gründlich vertraut zu machen und alle ſeine ſteuerlichen Dinge ſo zu regeln, daß eine Nachſchau zu Beanſtandungen nicht führe. Das Weſen der Steueraufſicht beſtehe in der Bekämpfung von Steuerverkürzun— gen ſowie in der Verhinderung und Aufdek⸗ kung von Steuerzuwiderhandlungen Nach nationalſozialiſtiſcher Auffaſſung könne eine Nachſchau niemals als unbillig bezeichnet werden, denn ſie ſei ein weſent⸗ liches Mittel zur Hebung der Steuermoral, zur Sicherung der öffentlichen Finanzen und damit zur Sicherung der Belange der Volksgemeinſchaft. Dem Gedanken der Volksgemeinſchaft folgend, verhalte ſich der Nachſchaubeamte dem Steuerpflichtigen ge⸗ genüber nicht fremd und unnahbar, ſondern als Bolksgenoſſe und als Beraker. Der Steuerpflichtige ſolle in der Nachſchau nicht etwas Unangenehmes oder eine Laſt, ſon⸗ dern etwas Angenehmes und eine Erleichte⸗ rung empfinden, auch dann, wenn die Nach⸗ ſchau zur Aufdeckung irgendwelcher Steuer⸗ verkürzung führen ſollte. Eine ſolche Steuerverkürzung werde durch den Steuerpflichtigen in der Regel nicht be⸗ abſichtigt geweſen ſein. Er werde infolgedeſ⸗ ſen für die Aufdeckung und die damit ver⸗ bundene Aufklärung für die Zukunft nur dankbar ſein. Die Einheit der Rechtspflege Uebernahme der würkkembergiſchen Juſtiz⸗ verwaltung auf das Reich. Stuktgart, 8. Januar. In einem feierlichen Akt wurde die Ueber— nahme der württembergiſchen Juſtizverwal⸗ tung auf das Reich vollzogen. Nach einer Begrüßungsanſprache des letzten württem⸗ bergiſchen Juſtizminiſters, Innenminiſters Dr. Schmid, wies Reichaſtatthalter Murr darauf hin, daß der Traum der deutſchen Einheit ſo alt ſei wie die deutſche Geſchichte. Auch im Bismarckſchen ſeien immer noch Länderregierungen erhal— ten geblieben mit beſonderen Intereſſen und den daraus entſtehenden Gefahren. Dieſe Gefahren habe für alle Zeiten Adolf Hitler beſeitigt. Alsdann übernahm Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner die württembergiſche Juſtiz— verwaltung mit einer Anſprache, in der er im allgemeinen auf ſeine bereits in Mün— chen gemachten Ausführungen verwies. In der künftigen Reichsjuſtizverwaltung werde auch nicht etwa eine rieſengroße Beamten— bewegung einſetzen. Dagegen ſolle der ju— riſtiſche Nachwuchs nicht dort ſeine erſte praktiſche Verwendung finden, wo er her— ſtammt, ſondern es ſei im Gegenteil für das Zuſammenwachſen des deutſchen Volkes zu einer wirklichen ſeeliſchen Einheit höchſte materielle Vorausſetzung, überhaupt Deutſchland kennen zu lernen. Deutſcher 50zialismus Erfolgreiche Arbeitsbeſchaffung im Saar-. grenzgebiet. Kaiſerslautern, 8. Januar. Die Gemeinden Bruecke, Schönenberg, Kübelberg, Dittweiler, Altenkirchen, Frohn hofen, Breitenbach, Bruchhof, Bruchmühl⸗ bach, Miesau, Sand, Gries, ſomit das ganze pfälziſche Saargrenzgebiet, ſind nunmehr frei von Arbeitsloſen. Gauamtsleiter Kniſſel teilt dazu mit: „Durch die Initiative des Saarbevollmäch⸗ tigten Gauleiter Bürckel wurde innerhalb weniger Wochen das geſamte Saargrenzge⸗ biet mit großen Arbeitsbeſchaffungsmaß⸗ nahmen bedacht. Etwa 1600 Arbeiter erhal⸗ ten über ein Jahr Arbeitsmöglichkeiten und ſind damit in der Lage, ihre Familie zu er— nähren. Durch die Unterſtützung Dr. Leys, die Vereitſtellung der Mittel aus der Ar— beitsfront, die damit nicht mehr für Zah⸗ lung von Vonzengehältern verwendet, ſon— dern im Intereſſe der Arbeiter produktiv angeſetzt werden, können Millionen von Mark neben den Geldern aus der Reichs- anſtalt für Arbeitsloſenverſicherung und Ar- beitspermittlung eingeſetzt werden. Eine 13. Januar auch an der Saar alle Reich Tat, die für unſere Bruder an der Saar den Beweis liefert, in welchem Maße künftig nach der Rückgliederung alle Mittel zur Ar⸗ beitsbeſchaffung eingeſetzt werden. In die⸗ ſem Geiſte des deutſchen Sozialismus wollen wir, ſo wie heute in der Pfalz, nach dem unſere Kräfte einſetzen, um dem deutſchen ſchaffen⸗ den Menſchen anſtändige Lebens⸗ und Exi⸗ ſtenzmöglichkeiten zu ſchaffen.“ Großer Jeugenaufmarſch Beginn der Beweisaufnahme in Kowno. Kowno, 8. Januar. Im Großen Memelländer-Prozeß begann die Beweisaufnahme. Von den über 400 zu⸗ gelaſſenen Zeugen wurde zuerſt die Frau des verſchwundenen Juſtizoberwachtmeiſters Jeſuttis vernommen. Dieſe ſagte zunächſt über die Vorgänge beim Verſchwinden ihres Mannes und über die Nachforſchungen aus. Im Gegenſatz zu ihren Ausſagen vor dem Unterſuchungsrichter behauptet ſie jetzt bei der Gegenüberſtellung, den Angeklagten Wanagas als einen der beiden Männer wiederzuerkennen, die am Tage vor dem Verſchwinden ihres Mannes bei ihr im Gar⸗ ten vorgeſprochen hatten. Auf die Frage, ob ſie dem Angeklagten Horn eine Beteili⸗ gung an der Ermordung ihres Mannes zu— mute, erklärte ſie, Horn ſei ein guter Freund ihres Mannes geweſen und ſie lege für ſeine Unſchuld ihre Hand ins Feuer. Sie habe verſchiedentlich von ihrem Manne gehört, daß er als Verräter und Spitzel be— zeichnet worden ſei. Daher nehme ſie an, daß er einem politiſchen Verbrechen zum Opfer gefallen ſei. Die Lage im Fernen Oſten Japan, Mandſchukuo und die Sowſekunion. Tokio, 8. Januar. In japaniſchen politiſchen Kreiſen mißt man der geplanten Zuſammenkunft des mandſchuriſchen Kaiſers mit dem Kaiſer von Japan, die Anfang April in Tokio zu er— warten iſt, große Bedeutung bei. Die Be- ſprechungen über eine politiſche und wirt⸗ ſchaftliche Zuſammenarbeit der beiden Län⸗ der werden in dieſen Tagen nunmehr offi— ziell aufgenommen werden. Im einzelnen werden ſich die Beſprechungen auf die Neu⸗ regelung des geſamten Bahnweſens, die Siedlungsfrage und auf den Abſchluß eines Handelsvertrages erſtrecken. Man nimmt an, daß nach der Erledigung der Bahnfrage wichtige Grenzbeſprechungen mit Ruß- land geplant ſind mit dem Ziele, durch Einſetzung gemiſchter Kommiſſionen alle Grenzfragen friedlich zu regeln. Lawinenunglük Sechs Skiläufer verunglückt. Wien, 8. Januar. Zwei Londoner Skiläufer namens John Howard und Franklin Armſtrong wurden bei einer Beſteigung der Hochſochſpitze in den Oetztaler Alpen von einer La⸗ wine verſchüttet. Die Leiche Howards wurde mit Hilfe der Lawinenſchnur, die aus dem Schnee herausragte, gefunden. Die Leiche ſeines Gefährten konnte bisher noch nicht geborgen werden. Die beiden Engländer hatten die Fahrt gegen den Rat erfahrener Bergführer unternommen. St. Moritz, 8. Januar. Vier Italiener aus Mailand, zwei Damen und zwei Herren, die im Silvaplana⸗ Gebiet eine Skiwanderung unternom⸗ men hatten, verfehlten bei der Abfahrt ins Roſegtal den. Weg. Sie fuhren auf ein Schneevreit, bas nieberorag Skiläufer unter ſich begrub, konnten kurze Zeit darauf o läufern aus den Schneemaſſe l werden. Jedoch blieben ſofort unternom⸗ mene Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Strenge Kälte in Rußland Aber milde Temperaturen in der Arktis. Moskau. 8. Januar. In der Sowjetunion dauert die ſtrenge Kälte, die im Lauf der letzten Tage zum Ausbruch gekommen iſt, an. In Moskau wurden 33, in Tſcheljabinſk 45, in Pjati⸗ Gt 25 und auf der Halbinſel Krim 19 rad Celſius gemeſſen. Hingegen wird aus der Arktis, ſo z. B. von Rowaja Semija und aus Malotſchkin⸗Schar verhältnismäßig warme Witterung gemeldet; die Tempera⸗ 1 0 liegen dort nur einige ull. 13 Grad Kälte in Schleſien Breslau, 8. Januar. Durch den Vorſtoß arktiſcher Kaltluftmaſſen ſind die Tempera⸗ turen in Schleſien erheblich zurückgegangen. Aus einer Reihe von Gebirgsorten werden bereits Temperaturen bis zu 13 Grad Kälte emeldet. Da faſt überall weiterer ten für Ski und Rodel gut. Die nächſten Tagen ſtrenge 0 Schneefällen kommen wird. Für Ober⸗ chleſien ſowohl wie für die mittel⸗ und nie⸗ derſchleſiſchen Gebiete werden Temperatu⸗ ren von etwa 20 Grad Kälte vorausgeſagt. Exploſionsunglük Vier Toke. Belgrad, 8. Januar, Am 5. Januar, dem Vortage der grie⸗ chiſch⸗katholiſchen eignete ſich in einem kleinen Geſchäſt für Weihnachtsartikel eine folgenſchwere Explo ſion, die vier Todesopfer forderke. Infolge eines unglücklichen Zufalles entzündete ſich bei der Vorführung von Korkpatronen der ganze Beſtand an Feuerwerkskörpern, der im Geſchäft vorhanden war. Durch die Ex ploſion wurde die Tür derart verſperrt, daß die im Raum befindlichen Menſchen nich flüchten konnten. Der Geſchäftsinhaber und ſeine Frau ſowie zwei Kunden verbrann⸗ ten, während fünf andere Kunden mil ſchweren Verletzungen gerekket werden konnten, Piratenſtreich vor den Toren Hongkongs. Hongkong, 8. Januar. Ein chineſiſcher Kü⸗ ſtendampfer wurde auf der Fahrt nach Macao nur 20 Meilen von Hongkong ent⸗ fernt von Seeräubern überfallen. Drei Chi⸗ neſen wurden von ihnen als Geiſeln mitge⸗ kommen. In kurzen Worten Für die Fortſetzung des Baues von 20 im Haushaltsjahr 1935 begonnenen und für die Kiellegung von 24 neuen Kriegsſchiffen (Kreuzer, Zerſtörer, Unterſeeboote. Flug⸗ zeugträger) ſind 140 Millionen Dollar an⸗ geſetzt; für den Bau von Marineflugzeugen 35 Das Heer hat wiederum 500 neue Flug⸗ zeuge angefordert, um am Ende des Haus⸗ haltsjahres 936 über eine Luftflotte von 1352 Flugzeugen zu verfügen. Die Vorabſtimmung im Saargebiet er⸗ Grad unter ö Neu. chnee gefallen iſt, ſind die Sportmöglichkei. Wetter warte Breslau⸗Krietern teilt mit, daß in den Kälte zu erwarten iſt, wobei es allerdings nur noch vereinzelt. hbrer politiſchen Meinung en Frau, die Miſch geboren und wolle auch, Daraufhin wurde ihre Stimme für Weihnachtsfeiertage, er⸗ Letzte Nachrichten Eugliſche Jugend bei Göring. hlesgeden, 8. Januar. Am Abſchluß⸗ is deutſch⸗engliſchen Jugendlagers, emal in Berchtesgaden abgehalten iſt, wurden die deutſchen und die uon Teilnehmer von Miniſterpräſi⸗ ſöring auf dem Oberſalzberg begrüßt. rpräſident Göring fand ſehr aner⸗ de Worte für die wertvolle ſtändige dieſer Lager. Die deutſchen und die en Teilnehmer berichteten begeiſtert re Erlebniſſe im Gemeinſchaftslager. erechtigtes Mißtrauen e Lehren der Vorabſtimmung. Saarbrücken. 8. Januar. erſten Abſtimmungstage für die Be— es Saargebietes und ihre Angehöri— ſich gezeigt, daß die Bevölkerung in niſchen Maßnahmen der ommiſſion doch ein erhebliches Miß⸗ ſetzt und lieber erſt am Hauptab⸗ igstage, am 13. Januar. abſtimmt. amt hinzu, daß z. B. von 32 Stim⸗ Beckingen und Mettlach fünf für g erklärt worden ſind, weil die Ab⸗ den entgegen den timmungskommiſſion im Wahllokal Ausdruck haben. Ausdruck der politiſchen Meinung ſchon betrachtet, wenn die Hand utſchen Gruß gehoben wird. Beſon— agiſch liegt, wie das Deutſche Nach⸗ üro ausführt, der FFall einer kran— bettlägerig iſt und nur e anderer Perſonen an der Abſtim— eilnehmen konnte. Sie erklärte, ſie erklärt. die Ungültigkeitserklärungen ſind von den entſprechenden Dienſtſtel— Deutſchen Front Proleſie eingelegt deren Ergebnis man noch abwarten Insbeſondere beſteht ein ſtarkes Miß⸗ dagegen, daß die Abſtimmungskom⸗ angeordnet hat, daß reiz Bleiſtifte zur mmte Felder auf dem werden dürfen nur Ankreuzung Stimmzettel Schon eine andere gab die Unhaltbarkeit verſchiedener Anord⸗ nungen der Abſtimmungskommiſſion; ſo wurden z. B. Stimmen wegen des Hitler⸗ Grußes im Wahllokal für ungültig erklärt. Die Vertreter des Danziger Senats unter Führung von Senatspräſident Greiſer ſtat⸗ teten dem polniſchen Miniſterpräſidenten einen Beſuch ab und wurden anſchließend von Außenminiſter Beck zu einem Frühſtück geladen. Nach dem Abſchluß der franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Beſprechungen in Rom, die zur Unter⸗ zeichnung von fünf Protokollen führten, wurde Laval vom Papſt empfangen. In den beiden Häuſern des amerikaniſchen Kongreſſes wurde eine Botſchaft Rooſevelts zum Bundeshaushalt verleſen, der mit einem großen Fehlbetrag abſchließt und er⸗ hebliche Rüſtungsausgaben vorſieht. Der Zuſammenſtoß zweier Schnellzüge an einem wichtigen Knotenpunkt der„Oktober⸗ Eiſenbahn“ 217 Kilometer ſüdlich Lenin⸗ grads, forderte viele Todesopfer; es ſoll ſich um einen Sabotageakt handeln. die Preſſe der Arbeitsfront Eine Anordnung Dr. Leys. Berlin. 8. Januar. Nach einer Anordnung des Reichsorgani⸗“ ſationsleiters der RS DA. Dr Ley, erfährt die Preſſe der Deutſchen Arbeitsfront fol⸗ gende Vereinheitlichung: „1 Alle Einzelverlage der früheren Ver⸗ R Zentralverlag der bände werden in einen DAß überführt Der Zentralverlag unter⸗ ſteht der Leitung des Beauftragten für die. wirtſchaftlichen Unternehmungen der DAF. Pg Müller niſchen Aufgaben. 2 Die verſchiedenen Schriftleitungen der DA werden in einem Preſſeamt zuſam⸗ mengefaßt Dieſes Preſſeamt unterſteht dem Ma. Bialſas. Von dieſer Regelung un⸗ chende“ Frage. „Ich reiſen nicht allein, ich reiſen mit meine Freund⸗ ft.“, erwiderte Gwendolen haſtiger, als er ſie bisher chen gehört hatte, und ihr Geſicht war plötzlich von Ihm obliegen alle verlagstech⸗ D. A. XII. 34 1133 See e ide Abſtim. Beſtimmungen deutſch 1 Tonung eines Bleiſtiftes kann alſo zur Un⸗ gültigkeitserklärung einer Stimme führen, ebenſo die Benutzung eines Kopierſtiftes. bs muß dringend erhofft werden, daß die Abſtimmungskommiſſion auch hier ihre An⸗ ordnungen, berichtigt und die Benutzung eines Kopierſtiftes zuläßt, ſo wie das bei ſämtlichen Wahlen in der ganzen Welt bis⸗ her der Fall geweſen iſt, zumal gegen die Benutzung eines Bleiſtifles ſchon an ſich Bedenken beſtehen. Ferner muß die unmög⸗ liche Grußverordnung für die Wahllokale aufgehoben werden, da für einen weſent⸗ lichen Teil der Bevölkerung der deutſche Gruß eine Selbſtverſtändlichkeit iſt und ſchon aus Gewohnheit beim Erkennen eines 10140 oder Bekannten der Arm gehoben wird. Der Sänger Kiepura ſchwer erkrankt Wien, 8. Januar. Wie die Wiener Blät⸗ ter melden, iſt der berühmte Sänger Jan Kiepura in Krynica in Polen an einem ſchweren Halsleiden lebensgefährlich er— krankt. Nachts wurde durch den Sekretär Kiepuras der Wiener Halsſpezialiſt Pri— marius Dr. Tſchiaſſnuy an das Krankenlager des Sängers gerufen. Jan Kiepura hat vor kurzem in Wien nach einem Gaſtſpiel in der Staatsoper auf offener Straße dem ihn umlagernden Publikum ein improvi— ſiertes Konzert gegeben, und es iſt möglich, daß die ſchwere Erkrankung des Sängers auf eine Erkältung in der feuchten Nacht— luft zurückzuführen ift. Die Heimkehr ins Neiih Hermann Röchling über die Saarfrage. Paris. 8. Januar. Die von der Carnegie-Stiftung herausge- gebene Zeitſchrift„Eſprit International“ veröffentlicht einen größeren Aufſatz von Hermann Röchling über die Saarfrage. In dieſem Aufſatz heißt es u. a.: Das Saar— gebiet iſt deutſches Land, bewohnt von deut— ſchen Menſchen. In dem Zeitraum von 1000 Jahren hat das große und volkreiche Gebiet um die Städte Saarbrücken und St. Jo— hann nur von 1680 bis 1797, alſo vom Frie— den von Nymwegen bis zum Frieden von Rijswijk, und dann nochmals von 1793 bis 1815 zu Frankreich gehört. Als Ludwig XIV. das Elſaß eroberte, hat er mehr als 100 000 aufrechte Menſchen des Landes ver— wieſen, weil ſie an ihrem Volkstum und an ſche, die die letzte Reiſemöglichkeit, threr das Programm des Kardinals Richelien zu erfüllen geſucht, wonach der Rhein von Holland bis zur Schweiz die natürliche Grenze Frankreichs ſei. Dieſes Programm, das Maurice Barres in ſeiner Kammer⸗ rede vom 29. Auguſt 1919„Frankreichs ewige Theſe, die fixe Idee der Geſchichte Frankreichs“ genannt hat, iſt immer wie⸗ der hervorgeholt worden, wenn die politi. ſche Lage die Möglichkeit der Erfüllung zu bieten ſchien.„Wir haben ein moraliſches und hiſtoriſches Recht auf das Saargebiet, weil dort auf einem Teil des Gebietes eine Bevölkerung lebt, die nach Raſſe, Tradi⸗ tion und Neigung franzöſiſch iſt“, ſagt Tar. dieu in ſeinem Buch„La Paix“. Dieſe offenbare Lüge hatte das Saarſtatut, wie es im Verſailler Vertrag geſchaffen wurde, zur Folge. Der Verſuch, die Saarbevölkerung für den An⸗ »ſchluß an Frankreich zu gewinnen, muß als geſcheitert angeſehen werden. Die Annexion für Frankreich iſt aufgegeben. Aber fetzt ſetzt der franzöſiſche Kampf für die Aufrecht erhaltung des jetzigen Zuſtandes ein, der ſich als der Kampf um die Gewinnung der Saar mit anderen Mitteln darſtellt. Man weiß zwar ganz genau, daß keine Mehrheit ſich für die Aufrechterhaltung des gegen- wärtigen Zuſtandes finden wird. aber auch eine ſtarte Minderheit, glaubt man, wird ſich im Intereſſe der franzöſiſchen Po- litik nutzen laſſen. Wer aber glaubt, doß das deutſche Volk an der Saar dieſe Idee am 13. Januar verraten wird, iſt ein hoff⸗ nungsloſer Phantaſt, der nichts empfunden hat von der Stärke nationalen Bewußt⸗ ſeins der Völker. Religion feſthielten. Vamit hat er Iſt erſt die Entſcheidung am 13. Januar gefallen, daß das Saargebiet zu Deutſch⸗ land zurückkehrt, woran in Frankreich im Grunde auch niemand zweifelt, ſo wird ſich über die wirtſchaftlichen Fragen leicht eine Verſtändigung finden laſſen. Die letzten Saardeulſchen aus den Vereinig⸗ ten Staaken an Bord der„Europa“. Bremen, 8. Januar. Der Schnelldampfer „Europa“ des Norddeutſchen Lloyd befin⸗ det ſich auf der Heimreiſe nach Bremerha⸗ ven. Wie von Bord berichtet wird, ſind un— ter ſeinen Fahrgäſten etwa 100 Saardeut— um an der Saarabſtimmung teilzunehmen, benutzt Uebernahme der bayeri⸗ ſchen Juſtiz durch das Reich. Unſer Bild zeigt Reichs⸗ juſtizminiſter Dr. Gürt— ner während ſeiner Rede. Sitzend von links nach rechts: Staatsrat Span— genberger; Miniſterprä— ſident Siebert; Miniſter Dr. Frank; ganz rechts: Staatsſekretär Schubert und Oberbürgermeiſter rheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). ease—“ Wider Willen war ſie von dem Ernſt an⸗ denn der ſonſt ſo heitere, ja übermütige junge zun konnte mit einem Wechſel der Stimme und des ſchtsausdrucks eine ganz neue und ſehr imponierende Pöulichteit hervorkehren. Aelter erſchien er und ſehr mütig. Vielleicht noch um einige Schattierungen hoch— ger als Miß Birming höchſtſelbſt, und das wollte etwas heißen. Geſpannt wartete ſie, was nun kam, auch ein wenig beklommen. So, als hätte ſie irgend— Schelte von ihm zu befürchten. Lächerlich war das hl.— l 5 „Weshalb reiſen Sie allein, übergoſſen. „Freundin heißt es und nicht Freundſchaft“, verbeſſerte ti und mußte wider Willen lächeln. an, Miß Birming, was ich meine— und ich wundere daß es Ihr Vater zuläßt, Sie ohne Gardedame in Welt herumſtrolchen...“ Für einen Diplomaten ſprach Slomi einigermaßen wuchte Felix Burger, der abſichtslos dem Geſpräch neben ihm ſitzenden Paares folgen mußte— geſchah gens dieſer exzentriſchen Miß ganz recht, fand er. ind dabei gedachte er jenes lieblichen, zarten Ge⸗ ylady?“ kam die über⸗ „Sie wiſſen „Es iſt ſo. Und wenn?“ tonung. ſchöpfes, das tagaus, tagein über der Stickmaſchine ſitzen mußte, das nun auch noch bis in die ſpäte Nacht einen Nebenberuf ausübte und allein und unbeſchützt lange nach Mitternacht ihr kleines Heim aufſuchen mußte. Niemand fand daran etwas auszuſetzen, daß ſo ein armes, junges Ding ohne„Gardedame“ blieb. Während ihm das durch den Kopf ſchoß, ging das peinliche Geſpräch in ſeiner Nachbarſchaft weiter, Gwendolen hatte den Kopf in den Nacken geworfen. Hochmütig und unnahbar ſaß ſie da und würdigte den 23 Dreiſten keiner Antwort. Aber als ſie den ernſten Blick mehr fühlte als ſah, wurde ſie unſicher. Nach einer kleinen Pauſe bekannte ſie mit leiſer Stimme:„Ich haben einer Dame zur Begleitung— aber— aber die ſeien in Paris krank geworden und ich ihr habe dort gelaſſen...“ „Wiſſen Ihre Eltern davon?“ „Ich haben nur Dad— Mamy iſt lange ſchon tot...“ Der ſchöne Kopf war auf die Bruſt geſunken, und ver— geblich verſuchte Gwendolen ſich Haltung zu geben. Wes⸗ halb fühlte ſie ſich plötzlich ſo verlaſſen in der Fremde? Und weshalb ſo gedemütigt, daß ſie hätte weinen mögen— ſie, die ſtolze Gwendolen Birming? „Ich werde Ihnen mal was ſagen, Miß Birming!“ erklärte Slomi, ungerührt von dieſem neuen, lieblichen Bilde, das die ſtolze Schöne plötzlich bot. Ihnen etwas ſagen: Ihre Geſellſchaftsdame iſt erſtens gar nicht krank— zweitens haben Sie mit ihr einen Pakt geſchloſſen, daß ſie Sie ungeſchoren läßt. Iſt es ſo?“ Gwendolen verſtand zwar nicht alles, was er ſprach; aber doch genug, um zu erkennen, daß es jemand wagte, ſie zu maßregeln— an ihren Worten zu zweifeln. Nun gewann ſie ihre Faſſung zurück und damit Oberwaſſer: „Es iſt das!“ meinte Slomi mit ſeltſam ſchwerer Be⸗ „Bei uns iſt es nicht üblich, daß ſchöne, junge Damen ohne Ehrengarde in Geſellſchaft erſcheinen— eine dumme Sitte meinetwegen, aber immerhin kann man ſie in unſeren Kreiſen nicht umgehen... und— und ich Fiebler „Ich werde Er ſtockte 15 haben und mit der„Europa“ am Freitag in die alte Heimat zurückkehren. Eiſenbahnkataſtrophe Moskau, 8. Januar. Auf der Strecke Moskau— Leningrad ſtie⸗ ßen nachts zwei Schnellzüge zuſammen. Mehrere Perſonenwagen würden zerkrüm⸗ merl. Ueber die Jahl der Toten find amt⸗ liche Mitteilungen noch nicht erfolgt, doch befürchtel man, daß die Jahl der Todes · opfer recht beträchtlich ſein wied. da beide Jüge ſtark deſeizt waren. Englisches Windmühlenflugzeng London, 8. Januar. „Morning Poſt“ meldet, daß ein von dem britiſchen Flieger Brie geführtes Wind⸗ mühlenflugzeug, das auf Einladung der talieniſchen Regierung in der Nähe von Spezia gemeinſam mit italieniſchen Kriegs⸗ chiffen Uebungen veranſtaltete. bemerkens⸗— werte Leiſtungen erzielt habe. Es ſei dem Flugzeugführer gelungen, ſein Windmühlenflugzeug von dem Deck des Kreuzers„Fiume“, der mit einer Geſchwin⸗ igkeit von 24 Knoken fuhr, zu ſtarten. Nach einem kurzen Flug ſei das Windmüh. enflugzeug ebenſo glakt wieder auf dem Berdeck des fahrenden Schiffes gelandet. dieſe Leiſtung ſei beſonders beachtenswert. da der Kreuzer„Fiume“ kein Flugzeugträ⸗ zer ſei. Zur Erleichterung der Uebung ſei ediglich auf dem Hinkerdeck des Kreuzers eine Plattform von zehn Metern Durchmef⸗ ſer errichtet worden. Neues aus aller Welt Schweres Aukounglück. Auf dem Heim⸗ weg von Nördlingen nach Nüen⸗ berg geriet das Auto des Vertreters einer Schokoladenfabrik Fuchs ins Schleudern und ſtieß an einen Baum. Dabei wurde der Geſchäftsreiſende Kurt Trautner, ein Kollege des Fuchs ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort eintrat. Fuchs kam mit leichteren Verletzungen davon. Von der Transmiſſion getötet. In der Kunſtmühle Glashauſer in Engelfing (Niederbayern) wurde der 20jährige Kaſpar Straſſer von dem Transmiſſionsriemen er⸗ faßt und zu Tode geſchleudert. Die in der Nähe beſchäftigten Handwerker waren durch eigenartiges Schlagen im Mühlwerk auf⸗ nerkſam geworden. Sie fanden den Un⸗ glücklichen tot in der Transmiſſion hängend, die Kleider vom Körper geriſſen und beide Beine bis zum Knie völlig abgeſchlagen. An Fleiſchvergiftung erkrankt. In Gro ß⸗ Almerode bei Kaſſel wurden zwölf Per⸗ onen, die beim Schweineſchlachten geholfen hatten, in das Landeskrankenhaus mit Ver— giftungserſcheinungen eingeliefert. Später wurden noch weitere acht Erkrankte in Kaſ⸗ ſeler Krankenhäuſer übergeführt. Die Ver— giftung ſoll nicht auf den Genuß des Schwei⸗ nefleiſches, ſondern auf den zugekauften Rindfleiſches zurückzuführen ſein. Lebensge— fahr ſoll für die Erkrankten nicht beſteher Eigenartiger Selbſtmord. Eine füngere Frau in Winterthur begab ſich mir ihrem zweijährigen Mädchen nach dem Eſchenberg, beſtieg dort den Ausſichtsturm und ſtürzte ſich dann plötzlich in einer An- wandlung von Schwermut mit ihrem Kind in die Tiefe. Die beiden blieben tot liegen. möchte nicht, daß Sie zu Mißverſtändniſſen Anlaß geben, Miß Gwendolen!“ Gwendolens Demut war längſt verflogen. mir verbitten will! Meine Dad kauft Ihre ganze Semer— ling oder wie der Ding heißt, wenn ich haben will“, rief ſie wütend und ſtampfte mit dem Fuße auf. Man war am Tiſche auf den Disput aufmerkſam ge— worden, und Burger warf ſich mutig zwiſchen die Kämpfer. „Aergert er Sie wieder, Miß Gwen?“ erkundigte er ſich abſichtlich in gemütlichem Tone, denn er wollte die ganze Sache auf ein Nebengeleiſe ſchieben. Aber Gwendolen war nicht zu halten.„Dieſe Herr mit nicht glaubt, daß mein Dad mir kauſen kann die ganze Semerling“, ſtieß ſie erregt hervor. Die Herren lachten, Betſy machte vor Angſt Stielaugen. und Slomi war ſehr rot geworden, was bei ſeiner ohnehin dunklen Geſichtsfarbe beängſtigend wirkte. weniger klang ſeine Stimme begütigend: „Es war ein Mißverſtändnis, Miß Birming! Es handelt ſich nicht darum, ob Ihr Herr Vater reich genug iſt, um Ihnen ganz Europa zu kaufen Aus ihren Augen ſchoſſen Blitze. können allein reiſen oder mit einer ganzen Kavalkade, denn ich ſein Tochter von Dol Birming. Das ſeien ein Name ſo gut wie Gold. Iſt es ſo?“ 8 Nun fühlte ſich Slomi denn doch zu einer Erklärung gezwungen:„Ich hatte der Lady den Vorhalt gemacht“, er wandte ſich jetzt ausſchließlich an Burger,„daß man bei uns junge Damen nicht völlig unbeſchützt reiſen— und auch in Geſellſchaft gehen läßt. a „Das ich Nichts deſto⸗ .. Er ſtockte. „Sondern? Ich Und ſie geſtand mir—“ „Ja, ja, die Geſchichte mit Miſſes Brown, die man f in Paris zurückgelaſſen hat das hat mir auch nicht ge⸗ ſallen— im Hinblick darauf, daß es ſicherlich nicht nach dem Sinn Miſter Birmings wäre. Aber es iſt nicht unſere Sache, Kritik zu üben an dem, was den Damen gefäll meine ich. Ich ſehe eigentlich nicht ein, weshalb du (Fortletzung folgt.). Urheberrechtsschutz: Fünf Türme- Verlag, Halle(Saale) . Nachdruck verboten. Fritz Wolfram zog die etwas breiten ſchwarzen Brauen hoch:„Wenn ſich Doralies korrekt, damenhaft und tadel⸗ los zu benehmen verſteht, muß ſie das hier ſehr ſchnell gelernt haben. Soweit ich ſie kenne, iſt ihr das nicht einen halben Tag möglich.“ Er ſchüttelte mit dem Kopfe.„Un⸗ glaublich ſcheint mir das.“ Er bat: „Darf ich die vorhin von dir erwähnten paar Zeilen leſen, die Doralies dir hinterlaſſen hat?“ Edda von Stäbnitz trug den Brief bei ſich und reichte ihn dem Schriftſteller. Fritz Wolfram las: „Liebe gute Tante Edda! Zwar habe ich kein Recht, Dich ſo zu nennen; aber einmal wage ich es noch, weil es zum letzten Male iſt. Ich habe Dich liebgewonnen wie eine gute Mutter, und daß ich dein Haus verlaſſen muß, iſt ſchwere Strafe für meine Lüge. Niemand ſoll mich ſuchen, niemand ſich um mich kümmern, das bitte ich Dich von Herzen, Tante Edda. Ich erkläre nichts, denn das Rätſel, das Dir mein Brief aufgibt, wird Dir bald von Mooshauſen aus gelöſt werden. Suche mich nicht, ich möchte Zeit ge⸗ winnen, um etwas Entfernung zu legen zwiſchen Dein Haus und meine Perſon. Eine Lüge treibt mich fort. Ich ſchäme mich in Grund und Boden wegen der Lüge. Wenn Du erſt die Wahrheit weißt, dann vergib mir, liebe Tante Edda. Schimpfe nicht zu ſehr auf mich, wenn meine Lüge auch überflüſſig und ſchwer war. Denke ein wenig milde darüber! Du haſt ja ein gutes Herz. Verzeihung für die Lüge! Laß mich, bitte, laut⸗ los verſchwinden. Ich möchte nicht am Pranger ſtehen müſſen! Keine Sorge— ich tue mir nichts an! Selbſt⸗ mord iſt eine ſchwere Sünde. Es wagt Dich noch einmal zu küſſen, die du nannteſt Doralies.“ Edda von Stäbnitz hatte ſich von der in beſtimmtem Ton gemachten Aeußerung, Doralies wäre ſicher nach Hauſe gefahren, wo ſie denn ſonſt hin ſolle, ganz beruhigen laſſen, doch die alte Angſt beſchlich ſie gleich wieder, als ſie beobachtete, wie das Briefblatt in der Hand des Mannes bebte, und wie ſich beim Leſen ſein Geſicht veränderte. Ganz farblos wurde es. Und ein Blick traf ſie jetzt, der tat ihr weh, denn ein unverhohlener Vorwurf lag darin. „„Jetzt ſprang Fritz Wolfram auf. *.„Um des Himmels willen! So harmlos, wie ich eben noch alles angeſehen, iſt das Verſchwinden von Doralies ſcheinbar doch nicht. Jetzt bezweifle ich faſt, 00 ſie nach fäuſe gereiſt iſt. Was für eine Lüge ſollte ſie denn auch ſo ſehr belaſtet haben? Dieſen Doktor Konſtantin mag übrigens der Teufel holen! Wer weiß, was ſich das arme Ding nach ſeiner moraliſchen Salbaderei für Blödſinn in den Kopf geſetzt hat! Der Brief klingt ja, als hätte Dora⸗ lies wer weiß was auf dem Gewiſſen, und das kann ich nicht glauben!“ Er lief durch das Zimmer.„Ich möchte nicht am Pranger ſtehen müſſen! Was ſoll das heißen? Das iſt doch Unſinn! Doralies kann Dummheiten be⸗ gehen, aber nichts Strafwürdiges und ſchwer Verwerf⸗ liches.“ d jetzt mit blitzenden Augen vor Edda von Stäb nit. fon, Habt ihr, du und dieſer Doktor Konſtantin, mein Kind gequält, daß ſie, in Angſt gejagt, irgendeine Bagatelle als ſchlimmes Vergehen anſehen mußte?“ Edda von Stäbnitz berichtete genau, wie man ſich bei Tiſch unterhalten, und ſchloß: „Doralies iſt überhaupt ſehr tief, richtiger wohl noch, ſogar etwas ſchwerfällig veranlagt.“ Er antwortete: a „Man muß Doralies wirklich tüchtig zugeſetzt haben, um ſie ſo völlig zu verwandeln, denn ſie iſt beſtimmt nicht allzu tief veranlagt, ſchwerfällig aber ſchon gar nicht. Sie iſt ein frohes, geſundes und übermütiges Ding, das bei jeder paſſenden und unpaſſenden Gelegenheit lacht.“ Es grollte Zorn in ſeiner Stimme.„Wie falſch muß ſie hier behandelt worden ſein, daß ſie ſich ſo unnatürlich gab, und eine wie ſchlechte Menſchenkennerin biſt du, Edda, daß du dich von ihr ſo irreführen laſſen konnteſt!“ Es brach wie ein Schrei aus ſeiner Bruſt: 5 b „Wo iſt mein Kind]. Nachdem ich den Brief geleſen, glaube ich nicht mehr daran, daß ſie heimgereiſt iſt! Herr⸗ gott! Mir iſt ganz ſchwindlig vor Angſt.“ Edda von Stäbnitz ſah jetzt alles wieder wie vorher 110 nein, noch viel ſchlimmer. Der erregte Vater machte ihr ja ſchon Vorwürfe, und ſie wußte nichts zu erwidern als das Wenige: a l „Ein frohes, übermütiges Ding iſt Doralies beſtimmt nicht. Ob ich Menſchenkennerin bin oder nicht, mag dahin⸗ geſtellt bleiben. Das aber weiß ich: du kennſt deine eigene Tochter ſchlechter als ich, oder ſie müßte eine geriſſene Komödiantin ſein. Dafür aber halte ich ſie nicht. Alles, was du mir über ſie geſchrieben, paßt gar nicht zu ihr. Es i, als wenn wir zwei ganz verſchiedene Perſonen kennen. Sowohl ich als auch mein Mann und Doktor Konſtantin beurteilen Doralies gleich. Wir halten ſie alle für ernſt, tief, auch ein wenig verträumt; finden, ihr Weſen iſt das einer tadellos erzogenen jungen Dame.“ Er zuckte mit den Achſeln. „Es hat keinen Zweck, darüber zu ſtreiten. Jetzt iſt nur eins wichtig: Wo iſt mein Kind? Was ſoll ich tun? Sie ſchreibt: Laß mich lautlos verſchwinden. Ich möchte nicht am Pranger ſtehen müſſen!“ Er fuhr ſich mit beiden Händen an die Schläfen:„Was ſoll ich tun? Was ſoll ich tun?“ Aus ſeinem Geſicht wich der letzte Blutstropfen. Ihm fiel die ſpäte Abendſtunde von neulich ein. Er erzählte mit fliegendem Atem ſein Erlebnis, wie er im hellen Mondſchein Doralies auf dem Flur ſeines Hauſes geſehen zu haben glaubte, und daß ihn eigentlich eine unbeſtimmte Angſt hergetrieben hatte. Edda von Stäbnitz überlief es kalt, und mit entſetzten Augen ſahen ſich beide an. Aber keiner wagte zu ſagen, daß ihm unheimlich zumute war. Frau Edda ſprach zuerſt. Sie bekannte: „Doktor Konſtantin hat ſchon eine namhafte Detektivin mit Nachforſchungen nach Doralies betraut, und ich rate dir, nach Hauſe zu depeſchieren, ob Doralies dort an— gekommen iſt.“ Sie erklärte:„Mein Mann hat einen ſehr ſchweren Prozeß vor ſich; er glaubt Doralies erkältet im Bett ihres Zimmers. Der Prozeß dauert mehrere Tage, und ehe er nicht beendigt iſt, ſoll mein Mann nichts von dem Vorgefallenen erfahren. Er braucht Ruhe und Samm⸗ lung.“ Fritz Wolfram blickte düſter vor ſich hin und überlegte, daß Doralies Edda von Stäbnitz im Brief gebeten: Laß mich lautlos verſchwinden, melde nichts davon der Polizei! Doralies bat ſo, alſo durfte auch er nicht auf die Polizei laufen und dort von ſeiner Angſt um Doralies reden. Er wußte ja nicht, um was es bei ihr ging. Die Worte: Lüge! Pranger! Selbſtmord iſt Sünde! Dieſe Worte tanzten um ihn herum, wie mit ſchweren, täppiſchen Schritten, ſchienen ſich über ihn luſtig zu machen. Er kam zu einem Entſchluß. „Laß die Detektivin vorläufig weiterſuchen! Ich gehe jetzt in mein Hotel. Unterwegs werde ich ein Telegramm an meine Haushälterin aufgeben. Die Antwort will ich im Hotel abwarten. Ich möchte jetzt natürlich teine Minute verſäumen. Je eher die Depeſche fortkommt, deſto beſſer!“ Sie wollte ihm anbieten, das Telegramm hier aufzu⸗ ſetzen; aber ſie unterließ es, fürchtete ſich vor ſeinem Ge⸗ ſicht, in dem jetzt kein bißchen mehr von der Wiederſehens⸗ freude war, die es bei ſeinem Eintritt überſonnte. „Ich werde dir ſofort telephonieren, ſobald ich Ant⸗ wort aus Mooshauſen erhalten habe!“ verſprach er und reichte ihr, nur von Vaterſorge erfüllt, flüchtig die Hand. Edda von Stäbnitz empfand das mit leichter Traurig⸗ keit. Nachdem er gegangen, erſtattete ſie Doktor Kon⸗ ſtantin ausführlich Bericht. a Der ſchüttelte verwundert mit dem Kopfe. „Eine ſehr merkwürdige und befremdende Geſchichte iſt das. Eines aber iſt ſicher— Doralies Wolfram iſt ganz anders veranlagt, wie ihr Vater ſie ſieht. Er muß ein Spießer allerſchlimmſter Sorte ſein, der jede Harmloſigkeit der Jugend als wilden Streich oder dergleichen auffaßt!“ Edda von Stäbnitz gab das nur ungern zu; ſo glaubte ſie den Jugendfreund nicht zu kennen. Dennoch, wie Fritz Wolfram ſeine Tochter geſchildert, ſo war Doralies nun und nimmermehr. * 4*. Berta Henſel hatte Lutz Gärtner ablauern und ihm melden müſſen, er könne von jetzt an bei hellem Tage ins Haus kommen, ihr Vater wäre abgereiſt. Und ſo kam er ſchon am Nachmittag, war ſehr froh darüber, und beide ſaßen nun im Wohnzimmer Hand in Hand auf dem Sofa und redeten von ihrer Liebe. „Wenn du das nächſte Mal heim nach Deutſchland kommſt, bitteſt du Vati mutig um meine Hand. Er wird dann nichts dagegen haben, daß wir uns heiraten“, ver⸗ ſicherte ſie mit leuchtenden Augen. Sie trug ein grünes Samtkleid, moosgrün mit weißem Seidenkragen und ſah darin entzückend aus. Ihr Geſicht ſtrahlte vor Frohſinn. Es war nach Tiſch, und Doralies bat Frau Henſel, Kaffee zu bereiten. Die brachte denn auch bald das Getränk, und lachend machten ſich die beiden Glücklichen ans Trinken und Eſſen, denn„Hänschen“ hatte immer ſelbſtgebackenen Kuchen im Hauſe. Draußen klingelte es zweimal ſcharf und kurz. Frau Henſel ging öffnen und trat bald darauf ein bißchen erregt wvieder ins Zimmer, rief ſchon von der Tur her:„Zwei Telegramme für dich, Doralies— gleich zwei, das iſt doch ſonderbar.“ Doralies fand es auch ſonderbar, aber ſie ſtellte das nicht erſt feſt, riß lieber raſch das Telegramm auf. Es war lang. Sie wurde beim Leſen rot und blaß, ihr Geſicht zog ſich ſichtlich in die Länge. Ganz verdattert ſtand ſie da, ſtotterte endlich:„Aber das iſt doch ruppig von Regina...“ Sie brachte vor Erregung nichts weiter heraus. Frau Henſel fragte:„Was gibts denn, Kind? 2 doch nicht gleich ſo wie vor den Kopf geſchlagen!“ Lutz Gäriner zog Doralies die Depeſche aus der Hau las laut: 5 f 5 7 8 „Mache nicht mehr mit, bin fort von Frau vo Stäbnitz, die aber nicht weiß, wo ich mich aufhalte. Hai Stellung angenommen. Du mußt deinen Vater ſofo darüber aufklären, was wir getan; auch Frau vo Stäbnitz muß unterrichtet werden. Ich bedaure di Torheit von ganzem Herzen. Wahrheit iſt notwendi Doralies; jede Stunde iſt koſtbar. Brief folgt in einige Zeit. Deine Regina.“ Frau Henſel nickte tragiſch. 5 „Na, ſiehſt du, Doralies— die Affenkomödie war raſl genug aus. Gut, daß dein Vater nicht hier iſt! Kann dich, bis er kommt, wenigſtens ein bißchen vorbereiten Ich muß das übrigens auch tun.“ „So'n Hammel, die Regina— ſo raſch davonzulaufen ſchimpfte Doralies.„Sie hätte doch wenigſtens noch ei Weilchen aushalten können.“ i „Du weißt ja nicht, weshalb ſie es hat tun müſſen warf Lutz ein.„Es war aber auch eine ziemlich tolle un für deine Stellvertreterin brenzlige Geſchichte, die de arrangiert haſt. Ich muß dir bekennen: ich bin froh, da der Schwindel nicht mehr weitergeht.“. Frau Henſel erinnerte: peſche!“ Doralies nahm das zweite Telegramm, gab es zur Name drauf.“ Regina auch von dir was.“ Frau Henſel brummte:„Ich habe keine Brille hier lies mir alſo, bitte, vor, Doralies!“ Doralies öffnete das Telegramm und las mit ſtockenſ dem Atem: „Doralies hat Berlin geſtern mittag verlaſſen. 5. ſie dort angekommen? Sofort, da ich mich äugſtihe Antwort an mich, Hotel Excelſior Berlin.“ Frau Henſel als auch Doralies auf einen Stuhl nie Und Lutz Gärtner ſtand zwiſchen ihnen, ſah von einer zu anderen, lächelte dann:„Lügen haben kurze Füße, des hal jetzt feſte'ran an die Wahrheit! Ich ſtehe dir gut bei Doralieſelein, kleine Schwindlerin, falls ſich dein Vale ſehr aufregen ſollte. Sage ihm ruhig und offen, wa ru du hierbleiben wollteſt; unſere Liebe ſoll und muß ei begreifen.“ 1 „Vati kann aber ſchrecklich bockig ſein“, klagte Doraliee Frau Henſel entſchied ſich:„Ich telegraphiere, daß Doralies hier iſt, und alles andere wird ſich finden. Ei ängſtigt ſich, das darf er nicht— er hängt doch ſo ſehr al dir.“ Sie lief ſchon zur Tür, rief noch von dort her „Das kann ein ſchönes Kriegsgericht werden!“ Lutz Gärtner hatte zu tun, Doralies zu tröſten. Si klammerte ſich an ihn, als wollte man ſie ihm entreißen und flüſterte immer wieder:„Ich gehöre dir, und waß konnte ich denn tun, wie konnte ich mir denn helfen, al mich Vati gerade nach Berlin ſchicken wollte, als de 5 kommen ſollteſt? Ich wäre ja todkrank geworden, wenn ich dich nicht hätte wiederſehen dürfen!“ Sie küßte ihn.„Lune hilf mir— ich kann ohne dich nicht leben.“ Frau Henſel aber warf nur ein dickes Tuch um un eilte, ſo raſch ſie konnte, nach der Poſt. Dort am Schreib pult im Schalterraum füllte ſie das Depeſchenformula aus. Ohne viel zu überlegen und un jetzt vollſtändig be der Wahrheit zu bleiben, ſchrieb ſie: „Doralies befindet ſich hier, iſt damals hiergebbiebe— war überhaupt nie in Berlin bei Stäbnitz'.“ Fritz Wolfram erhielt das Telegramm gegen acht Us abends im Hotel Excelſior. Seit ein paar Stunde wartete er ſchon darauf, obwohl er ſich ſagen mußte, vo Anbruch des Abends könne keine Antwort einlaufen. Er las das Telegramm mehrmals und zerknitterte e dann in der geballten Hand. Wütend war er, ſehr wüte Doralies befand ſich daheim, war überhaupt nicht Berlin geweſen. Toll war das, ganz toll! Aber es paßte zu den übris⸗ Dreiſtigkeiten, in denen ſich ſein verwöhntes Töchtereh⸗ manchmal gefiel. Er ſaß in ſeinem Hotelzimmer, und ſeine Augen hin an dem Tapetenmuſter, als könne er davon die Ante ableſen auf die ſchwere Frage, die ihn den Kopf belaſt Wenn Doralies nicht in Berlin bei Frau von Stäb u geweſen: wer war das, die bei Edda von Stäbnitz die paar Wochen hindurch als Doralies Wolfram gelebt? We 1 war die, die den ſonderbaren Brief für Edda von Stäb ni zurückgelaſſen und betonte:„Selbſtmord iſt eine ſchw Sünde.“ Wer war ſie? Der Gedanke an dieſe ſchwere Sünde mußte ſie d geſtreift haben, ſonſt hätte ſie nichts davon erwähnt. Er wagte nicht an Edda von Stäbnitz zu telephonlere⸗ Jetzt war ihr Mann ſicher zu Hauſe, und der ſollte doch Ruhe haben, bis ſein großer Prozeß vorbei wäre. Atſe Hut mußte er bis zum nächſten Vormittag warten. Es klopfte. Ein Hotelpage trat ein, brachte eine Kort Er las darauf: Doktor Peter Konſtantin. Hm! Der kau eigentlich ganz gelegen. Er ließ bitten. Ein großer, ſchlanker Herr trat ein, verneigte ſich. Fritz Wolfram erwiderte den Gruß, begann:„Jah hörte von Frau von Stäbnitz, Sie arbeiten mit ihren Manne zuſammen, Herr Doktor.“ Hand, bot Platz an. Peter Konſtantin verneigte ſich wieder. „Allerdings, Herr Wolfram! Außerdem bin ich ein Freund des Hauſes. Frau von Stäbnitz har mich zu Ihnen geſchickt. Sie iſt ſo voll Unruhe. Das heißt, ich auch. Ich möchte vorausſchicken: Ich las ſchon viel von Ihnen, Hert Wolfram, und gehöre zu Ihren Anhängern.“ Er reichte ihm die Fartſetzung folgt) „Hier iſt doch noch eine De ntgegennahme bleibt„Der Heutſche“: Sonderregelung.“ Wie weiter aus der Verordnung hervor⸗ geht, unterhält die DA in Zukunft fol⸗ gende Preſſe: Das Arbeitertum als amt— liche Zeitſchrift, den Informationsdienſt als er erfährt amtliche Korreſpondenz, die Fach und Ve⸗ rufspreſſe, ein amtliches Nachrichtenblatt der DAff und der NSG Kraft durch Freude, das entſprechend dem Verordnungsblatt der Partei alle amtlichen Verlautbarungen der DAßß und der NSG Kraft durch Freude enthält und achttägig allen Dienſtſtellen zu⸗ geſtellt wird, und die vom Preſſeamt der der DAßc betreuten Werkszeitungen. 8 kaatspreiſe für Bildhauer und Architekten. Berlin, 8. Januar. Der Wettbewerb um die großen Staatspreiſe der Akademie der Rünſte für Bildhauer und Architekten iſt entſchieden worden. Der große Staatspreis ür Bildhauer iſt Robert Stieler⸗Berlin ver⸗ iehen worden. Der Staatspreis für Archi⸗ ekten kam als ſolcher nicht zur Verleihung. Den Architekten Walter Bangert und Jür⸗ gen Siebrecht in Berlin wurden zwei gleiche Prämien aus den Mitteln des Staatsprei⸗ es zugeſprochen. Die Abſtimmung ordnung Skrengſte Einhaltung notwendig. Saarbrücken, 8. Januar. 5 Da ee e 5 a der erſte Abſtimmungstag für die Beam⸗ „Die Depeſche iſt nicht für mich, da ſteht doch dei Sie ſetzte hinzu:„Wahrſcheinlich wiß en des Saargebietes und ihre Angehöri— gen, ſowie für die Inſaſſen der Krankenhäu⸗ er und Strafanſtalten hat ergeben, daß die Abſtimmungsordnung der Abſtimmungs⸗ ommiſſion auf das Peinlichſte eingehalten werden muß, ſoll nicht die Stimme als un⸗ zültig erklärt werden. Es ſeien deshalb noch einmal die wichltig⸗ en Beſtimmungen wiederholt: Die Abſtimmungsberechtigten ange ſie noch nicht abgeſtimmt haben, ſo⸗· haben, ſich in dem für ſie beſtimmten Teil des Lokals Beim letzten Wort ſanken, wie auf Kommando, ſowoh gufzuhalten. um Zwecke der Stimmabgabe wird der Übſtimmungsberechtigte in einer von dem dorſitzenden des Wahlbüros zu beſtimmen⸗ en Reihenfolge zu dem Teil des Wahllokals ugelaſſen, wo das Wahlbüro Sitzung hält. Er hat ſich zum Vorſitzenden des Wahlbü. os zu begeben und ihm ſeinen Idenkitäts⸗ usweis(Karte oder Reiſepaß mit Licht. ild)d und ſeinen Abſtimmungsausweis ab- ugeben. Nachdem der Vorſitzende ſich von er Identitäl überzeugt hat, gibt er dem bſtimmungsberechkigten einen Stimmzettel nd einen leeren Umſchlag. der Abſtim- ungsberechtigte zieht ſich mit dieſem Stimmzettel und Umſchlag in eine unbeſetzte ſolierzelle zurück. Es iſt ihm ſtrengſtens un. erſagt, nach Erhalt des Skimmzekkels mit gendeiner Perſon zu ſprechen oder auf an⸗ ere Weiſe in Verbindung zu kreten. In der ſolierzelle ſchreibt der Abſtimmungsberech⸗ gte mit einem ſchwarzen, in der Iſolierzelle efindlichen Bleiſtift auf den Stimmzelktel in as ſeiner Wahl entſprechende weiße Kreis ⸗ Ad ein Kreuz.(Die Benutzung eines Rot. iftes, eines Kopierſtiftes oder anderer ſchreibutenſilien hat Stimmvoverluſt ur olge). Er darf nur ein ſchwarzes Bleiſtift enutzt werden. Darauf iſt in der Joolier⸗ le beſonders, da die dort befindlichen ktifte umgetauſcht ſein können! Darnach muß er noch immer in der Iſo⸗ erzelle bleiben, den Zettel ungefaltet in en Umſchlag ſtecken und dieſen ſchließen! us der Jolierzelle kretend, begibt ſich der bſtimmungsberechtigte zum Vorſitzenden 6 1 übergibt dieſem den verſchloſſenen Um⸗ lag. Nach erfolgter Stimmabgabe und nach ſeines Idenkikätsausweiſes duß der Abſtimmungsberechkigte ſofort das Bahllokal verlaſſen. Es iſt dem Abſtimmungsberechtigten bei hwerer Strafe unter ſagt, im Abſtim⸗ Nungslokal auf irgendeine Weiſe die Wahl e er treffen wird oder getroffen hat, be untzugeben. Auch die Ausfüllung außzer ⸗ ab der Iſolierzelle führt zur Ungültigkeits⸗ klärung! Jede Außzerachtlaſſung einer dieſer Anord- ungen hal unnachſichklich den Verluſt der ſtimme zur Folge ius Heſſen und Naſſau as Geſamtergebnis der heſſ. Weinernte 1934. Mainz, 8. Jan. Im heſſiſchen Weinbaa. biet wurden im Jahr 1934 insgeſamt 4,75 lillionen Hektoliter Moſt geerntet, gegen Millionen im Vorjahr. Auch das gewiß e Weinjahr 1931 brachte nur 2,8 Millio⸗ n Liter. Pro Hektar Anbaufläche wurden Heſſen 64,9 Hektoliter geerntet. Der Zent⸗ Ir Trauben erbrachte im Durchſchnitt 12,50 m., für den Hektoliter Maiſche wurden 26.50 n., für Moſt 34,90 Rm. bezahlt. Frankfurt a. M., 8. Jan.(Achtung, lſche holländiſche Guldennoten) der Nacht wurden von fünf unbekannten kerſonen in Düſſeldorf in kleineren Reſtau⸗ uts mehrere falſche holländiſche 100 Gulden⸗ ten zum Kurſe von 165 Rm. umgeſetzt. Die ter gaben fen als Holländer aus, ſollen aber nicht ſein. Da ſie einen Kraftwagen utzten und noch mehrere Falſchnoten beſit⸗ iſt anzunehmen, daß ſie auch nach der igen Gegend kommen. Bei Auftreten der tet wird gebeten, ſofort der nächſten Po⸗ idienſtſtelle Nachricht zukommen zu laſſen, nit die n erfolgen kann. Auch wird eten, die Täter bis zum Eintreffen der i feſtzuhalten. b Der Schwarzwald⸗Dauerlauf über 40 Im, der am Sonntag bei hervorragenden Schnee⸗ verhältniſſen im Feldberggebiet durchgeführt wurde, gewann der Freiburger Winterhalter in 3:38:27 vor ſeinem Klubkameraden Brom⸗ bacher und dem Vorajfhrs ieger, Burgbacher⸗ St. Gallen. e 99 Sport⸗Rililblick Württembergs Triumph am Niederrhein. Die Bundespokal⸗Vorrunde, die am Drei— königstag im Vordergrund des deutſchen Fuß⸗ ballgeſchehens ſtand, hat eigentlich nur eine einzige Ueberraſchung gebracht: Den Sieg Württembergs über Niederrhein in Elberfeld. Dieſer 8:2(370)-Sieg Württembergs hat den Rheinländern viel von ihrem Nimbus genom⸗ men. Und die Schwaben haben den 20000 Zuſchauern gezeigt, daß man auch im Süden immer noch(oder wieder...) einen erſtklaſſi⸗ gen Fußball ſpielt und niemand zu fürchten hat. Württembergs Ausſichten, bis in die Po⸗ kal⸗Vorſchlußrunde vorzudringen, ſind denkbar günſtig, denn das nächſte Treffen darf ja zuhauſe auzgetragen werden. Die gleichen Ausſichten fer auch der Gau Baden(wenn er, was hoffentlich nicht eintritt, nicht gegen Württemberg zu ſpielen hat!), der das ſchwere Spiel gegen Bayern in Würzburg mit 1:0 gewann. In den übrigen fünf Vorrundenkäm p⸗ Len ſetzten ſich, teilweiſe erſt nach erbitterte Kampf und in verlängerter Spielzeit, die Fa⸗ voriten durch. Brandenburg ſiegte in Fulda gegen Nordheſſen mit 312 und auch Nord— mark war in Köln über Mittelrhein mit 32 erfolgreich. In beiden Spielen fiel die Ent— ſcheidung erſt in der Verlängerung. Weſt— falen hatte erwartungsgemäß in Gelſenkir⸗ chen wenig Mühe, die Pommern(810) zu ſchlagen. In Chemnitz zeigten ſich die Sach— ſen mit 3:0 den Schleſiern überlegen und in Danzig unterlagen die Oſtpreußen mit 114 gegen Niederſachſen. In der Zbiſchenrunde werden alſo Baden, Württemberg, Weſtfalen, Niederſachſen, Nordmark, Brandenburg, Sach— ſen und der Sieger aus der am kommenden Sonntag ſtattfindenden Begegnung Mitte— Südweſt zu finden ſein. der Kampf um die Punkte hatte zwar zahlenmäßig eine Einſchränkung erfahren, aber es gab doch noch genug wich⸗ tige und ſpannende Auseinanderſetzungen. In Süddeutſchland wurde vor allem im Gau Südweſt erbittert um die begehrten Punkte gekämpft. Wie wir erwarteten, hat; der ſpielfreie Phönix Ludwigshafen den meiſten Vorteil aus den Spielen des Sonntags geſchlagen, denn durch die 0:4 Nie⸗ derlage von Wormatia Worms beim FSB. Frankfurt iſt er wieder Tabellenführer gewor⸗ den und gleichzeitig büßten Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt, die ſich 3:3 trennten, je einen wertvollen Punkt ein. Wenn man weiß, daß Ludwigshafen zum Schluß noch vier Heimſpiele hat, dann kann man ſchwer einen anderen denn den Phönix als Meiſter erwarten. Die Frankfurter Vereine verloren am Sonntag wieder einige Spieler durch Platzverweis und auch bei Worms wird man in den nächſten Wochen außer Gölz auch noch den Mittelläufer Kieffer, der in Bornheim herausgeſtellt wurde, vermiſſen. Union Nie⸗ derrad hat ſich durch einen verdienten 110⸗ Sieg über den 1. FC. Kaiſerslautern im Vor⸗ dergrund gehalten. In Baden hat der VfL. Neckarau erwar⸗ tungsgemäß den zweiten(relativ ſogar den er⸗ ſten) Platz beſetzt. Germania Karlsdorf wurde ſicher mit 3:0 geſchlagen. Der 1. Fc. Pforzheim mußte dagegen eine neue Nieder lage(1:3 in Mühlburg) hinnehmen und da— ö Gau Nordheſſen: mſt ſeine guten Ausſichten woyr endgulg ve⸗ graben. Mühlburg tritt dagegen nun als neuer Meiſterſchaftsbewerber auf. In Württemberg ſchlugen die Sportfreunde die enttäuſchende Sportclub⸗Elf mit 5:1, ohne ihre Stellung allerdings nennenswert verbeſ— ſert zu haben. In Bayern ſieht es für die Augsburger Schwaben, die zum letzten Mal ohne ihren Nationalſpieler Lehner antreten mußten und von Wacker München mit 913 geſchlagen wur⸗ den, recht böſe aus. Auch die Schwaben müſ⸗ ſen ſchon mit ganz großen Leiſtungen aufwar⸗ 0 wenn ſie das Schickſal noch bannen wol— en. Gauliga⸗Tabellen Fau Mittelrhein: VfR Köln 12 Kölner CfR 12 Sülz 07 12 Bonner F 12 Mülheimer S 12 Kölner SC 99 12 Weſtmark Trier 12 Blauweiß Köln 12 Eintracht Trier 12 1. FC Idar 12 35:14 25:13 28:25 24:29 18:17 29:30 14:7 18:25 16:25 11:33 Hanau 93 11 Boruſſia Fulda 13 Spielvereinigung Kaſſel 12 Germania Fulda VfB Friedberg Heſſen Hersfeld Kaſſel 03 Kurheſſen Kaſſel Langenſelbold Sport Kaſſel Gau Südweſt: Phönix Ludwigshafen Wormatia Worms Union Niederrad 20:26 Kickers Offenbach 4 34.30 FSV Frankfurt 5 341736 FK Pirmaſens 2 33:18 Eintracht Frankfurt 3 18:19 Boruſſia Neunkirchen 14 24:29 1. FC Kaiſerslautern 4 23:28 Sportfr. Saarbrücken 23:26 Saar 05 Saarbrücken 21733 Gau Baden: Phönix Karlsruhe VfL Neckarau VfR Mannheim SV Waldhof VfB Mühlburg 1. FC Pforzheim Freiburger FC Karlsruher FV Germania Karlsdorf FC 08 Mannheim Gau Württemberg: 1. SSV Ulm Stuttgarter Kickers SW Feuerbach VfB Stuttgart Union Böckingen Sportfreunde Eßlingen SC Stuttgart Ulmer FV 94 Sportfreunde Stuttgart SV Göppingen Gau Bayern: Spogg. Fürth 1. FC Nürnberg 1860 München Wacker München FC 05 Schweinfurt Bayern München ASV Nürnberg BC Augsburg Jahn Regensburg Spogg. Weiden Schwaben Augsburg 28:7 33:13 25:19 21:24 29:25 24:19 24:11 20:30 18:47 12:39 24:18 40:28 29:16 25:13 90:20 21:15 19:19 23:17 15:12 14:12 8:32 11:44 39:27 24:22 26:18 29:23 31:33 26:31 28:30 20:19 24:31 11:24 24:10 26:15 29:19 31:22 29:22 32:23 24:28 22:34 26:27 27:50 27:47 Berliner Luſtgarten wird umgeſtaltet. Mit ae des Führers wird in dieſem Jahr eine vollkommene mgeſtaltung des Berliner Luſtgartens vor⸗ genommen. Das Denkmal Friedrich Wilhelms III. erhält mit einem Hintergrund von Bäumen ſeinen neuen Stand- ort in der Nähe des Spreearmes. Aus der Heimat Gedenktage 8. Januar. 1867 Der Begründer einer Kurzſchrift Wil⸗ helm Stolze in Berlin geſtorben. 1915 Landung der„Emden“-Mannſchaft bei Hodeida in Arabien, 1915 Kämpfe bei Perthes in der Champagne (zweite Schlacht) und(bis 14.) bei Soiſſons. Sonnenaufg. 8,09 Mondaufg. 9,47 Sonnenunterg. 16,04 . Mondunterg. 20,52 Vom Kreuzworträtſel Es hat wohl kaum jemals eine Rätſelart gegeben, die es, was Verbreitung und Beliebt⸗ heit anbetrifft, mil dem Kreuzworträt⸗ ſel aufnehmen könnte. Es gibt leidenſchaft⸗ liche Kreuzworträtſellöſer, die jede andere Tä⸗ tigkeit unterbrechen, wenn ſich ihnen die Mög⸗ lichkeit bietet, ein Kreuzworträtſel zu raten. Es hat in erſtaunlich kurzer Zeit ſeinen Sie⸗ geszug um die Welt gemacht und wird in allen Sprachen gepflegt. Es ſei dahin ge⸗ ſtellt, ob wirklich ſchn Sokrates und Ariſtoteles das Kreuzworträtſel, wie be⸗ hauptet wird, kannten, ausgeſchloſſen iſt es nicht. Es wird von Geiſtesarbeitern als eine ausgezeichnete Hirngymnaſtik angeſehen und Miniſter wie Induſtriekapitäne, Schriftſtel⸗ ler und Detektive gehören zu der großen Ge— meinde der Kreuzworträtſellöſer. Zahlreiche Zeitſchriften gibt es, die nur dieſe Rätſel ent⸗ halten und viel gekauft werden. In Warte⸗ zimmern, auf der Reiſe, im Krankenbett gibt es kaum etwas, was angenehmer die Zeit verkürzt, als das Raten gerade dieſer Rät— ſelart Sogar die„Times“, das große Lon— doner Blatt, die es bis vor kurzem unter ihrer Würde hielt, Kreuzworträtſel zu brin— gen, hat ihren Widerſtand aufzugeben, für notwendig erkannt. * * Die Anbringung einer Hochantenne. Wenn der Mieter in eine neue Wohnung zieht, dann iſt die Anbringung einer Hoch— antenne eine wichtige Frage. Dieſe Frage iſt u. a. im Archiv für Funkrecht beſprochen. Man kann heute ſagen, daß der Mieter das Recht hat, einen„Außenluftleiter“(alſo eine Hochantenne bezw. Dachantenne) anbringen zu laſſen. Aber der Hauswirt kann anderer⸗ ſeits verlangen, daß die Anbringung fachmän— niſch(Blitzſchutz uſw.), nämlich den Vorſchrif— ten des Verbandes Deutſcher Elektrotechniker entſprechend, erfolgt. Ausdrücklich iſt auch vom Landgericht Berlin entſchieden worden, daß das Recht des Mieters, eine Antenne anbrin— gen zu laſſen, nur dort ſeine Grenze finden müſſe, wo eine Gefährdung bereits beſtehen— der Antennen anderer Mieter(oder des Haus— beſitzer? oder von Dach- und Schornſtein⸗ fegerarbeiten und der damit betrauten Per- ſonen zu beſorgen iſt. Vörſen und Märkte Vom 7. Januar. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 1128 Rinder, darunter 362 Ochſen, 81 Bullen, 372 Kühe, 313 Färſen; ferner 734 Kälber, 139 Schafe, 3470 Schweine. Preiſe: Ochſen 37 bis 39, 32 bis 36, 27 bis 31, 23 bis 26; Bullen 35 bis 36, 31 bis 384, 26 bis 30, 22 bis 25; Kühe 32 bis 35, 27 bis 31, 20 bis 26, 12 bis 19; Färſen 38 bis 39, 33 bis 37, 28 bis 32, 23 bis 27; Kälber 44 bis 50, 36 bis 43, 30 bis 35, 20 bis 29; Hammel—, 36 bis 37, 33 bis 35; Schweine 50 bis 83, 50 bis 53, 48 bis 53, 47 bis 53, 45 bis 51,—, 45 bis 49, 38 bis 44.— Frankfurter Produktenbörſe. Weizen- und Roggenſtroh drahtgepr. 5 bis 5,40, geb. 5 bis 5,40; alles übrige unverän— dert. Stimmung: ruhig, Futtermittel ſtark ge⸗ fragt. In Handelsklaſſenware fanden Ab⸗ ſchlüſſe nicht ſtatt. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen Wö 15 20,70, W'ſ16 20,90, W 17 21,20; Roggen R 15 16,90, R 16 17,20, R 13 16,50; Braugerſte inl. 19,50 bis 21,50; Winter- und Induſtrie⸗ gerſte 18,50 bis 19,50 Futtergerſte G 7 15,90, G 8 16,20; G 9 16,40, G 11 16,70; Hafer H 11 15,90, H 14 16,40,§ 17 16,70; Raps inl. ab Station 31; Mais m. S. 21,25; Weizenkleie W 17 10,60; Roggenkleie 10,82; Weizenfuttermeh! 12,75; Weizennachmehl 16,50; Vollkleie plus 50 Pfg.; Erdnußkuchen 14,30; Soyaſchrot 13; Rapskuchen 11,40, ausl. 11,90; Palmkuchen 13,30; Kokoskuchen 15,20; Leinkuchen 15,20; Trockenſchnitzel 8,40; Roh⸗ melaſſe 5,76; Steffenſchnitzel 10; Wieſenheu 9,80 bis 10,80; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. 4,50 bis 5, geb. 4 bis 4,50; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 4.50 bis 5, geb. 4 bis 4,50; Weizenmehl Geb. 17 Type 790 27,50, W' 15 27,50, mit 20 Proz. Ausl. plus 3, mit 10 Proz. plus 1,50; Roggenmehl Geb. 16 Type 997 24,50, R 15 24, R 13 23,60, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfg., Futtergerſte und Hafer plus 60 Pfg., Mühlennachprodukte plus 30 Pfg., ölhaltige Futtermittel plus 40 Pfg. keime, plus 30 Pfg. Die Preiſe von Erdnuß⸗ haltige Futtermittel, ausgenommen Malz⸗ (von Erdnußkuchen bis Kokoskuchen), zucker⸗ Fade bis Leinkuchen ſind Feſtpreiſe der rik.