rr Dem Kampfe gegen Hunger und Kälte dienen auch die Wohlfahrtsbriefmarken. Wer möchte da zurückſtehen, ſie zu kaufen? Nur wenige Pfennige Wohlfahrtsaufſchlag ſind zu opfern, Tue auch hierin deine Pflicht! Lokales imer Nachrichten)(Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) 10 0— richten Viernheim, 17. Januar(Wiernheimer Tageblatt Viernheimer Na * Evangl. Gemeinde. Donnerstag abend 8 Uhr findet in der evangeliſchen Kirche eine Feierſtunde ſtatt, in der Herr Pfarrer Dr. Berger-Darmſtadt ſprechen wird. In dieſer Feierſtunde will die evangl. Gemeinde auch dankbar gedenken des großen Erfolges, der mit Gottes Hilfe unſerem Volke am 13. Januar geſchenkt wurde. Die Mitglieder der 0 Sehen. 10 Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, 1 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen ⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. 175 Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden i i it Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. e 1 1 Haus gebracht— Gratis⸗Beilagen: wbchentlich den„Illuſtrierten Sonnta* halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandka ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr. Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. evangl. Gemeinde ſeien nochmals auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen und dazu einge— laden. * Sprechſtunde des Arbeiterſekretärs Even in der Harmonie. Morgen Freitag von 5—7 Uhr hält Herr Even in der„Harmonie“ eine Sprechſtunde ab. Die Intereſſenten ſeien darauf aufmerkſam gemacht. * Schachklub Viernheim. Die Mit⸗ glieder des Klubs werden auch an dieſer Stelle auf den heutigen Spielabend aufmerkſam ge— macht, und es wird erwartet, daß ein jeder erſcheint.(Siehe Inſerat). * Feudenheim kommt! Am Sonntag findet auf dem Waldſportplatz wieder ein Großkampf ſtatt, der ſicher wieder das In— tereſſe aller Viernheimer Sportintereſſenten finden wird. Kein geringerer als der Verein für Turn- u. Raſenſpiele Feudenheim wird auf dem Waldſportplatz ſeine Viſitenkarte abgeben und den Grünen das Siegen ſehr ſchwer machen. Feudenheim, das am letzten Sonntag Phönix Mannheim mit 510 überfuhr, wird in Viern— heim alles daran ſetzen um Anſchluß nach oben zu behalten. Die Grünen dagegen haben für die knappe Vorſpielniederlage Revanche zu nehmen, was den 11 Grünen, wenn ſie mit Eifer bei der Sache ſind und das Schießen nicht vergeſſen, ſicher gelingen wird. Deshalb ihr Viernheimer Sportbegeiſterten unterſtützt euere Mannſchaft am Sonntag wieder recht zahlreich, und die Grünen werden euch mit einem Sieg beſcheeren.— Heute Donnerstag abend 8 Uhr findet im Freiſchütz Hallentrai— ning aller Sportler ſtatt. f * Karneval Ahoi! Die Karnevals— Geſellſchaft C. D. G. Viernheim eröffnet am Sonntag die Karnevalsſaiſon mit einer Frem— denſitzung im Engelſaal. Alle Karnevaliſten rüſten ſchon eifrig auf dieſe Sitzung. Wie alljährlich, ſo iſt auch dieſes Jahr ein Pro— gramm zu erwarten, das jeden Beſucher voll— ſtändig zufriedenſtellen wird. Witz, Scherz, Humor und Fröhlichkeit iſt Trumpf. Humor— riſten und Bittenredner werden Lachſalven auf Lachſalven hervorrufen. Die beliebte Viernheimer Prinzengarde wird wiederum die Ehrenwache an dieſem Abend halten und die ſechs fechen Boy werden auch allerhand Ueber— raſchungen bringen. Alles in allem es wird ein Abend werden, wie eben ein richtiger Kar— nevalabend ſein ſoll. Wer ſeine Sorgen und ſeinen Kummer auf einige Stunden vergeſſen will, der verſäume nicht die Fremdenſitzung des C. D. G. zu beſuchen. Mucker und Phi- liſter erhalten für dieſen Abend Aufenthalts— verbot. Nur Stimmung und Frohſinn wird an dieſem Abend regieren. Die Parole am Sonntag muß heißen: Auf zur Fremdenſitz— ung des C. D. G. Karten im Vorverkauf Rm. 50, an der Abendkaſſe Rm.— 60 einſchl. Liederbuch und Mütze. Die Karten im Vor— verkauf ſind zu haben: Hofmann Franz, Dreh— ſcheibe ſowie bei allen Mitgliedern des C. D. G. Beachten Sie bitte unſer Inſerat am Sams- tag. Ahoi! Haus wirtschaftliches —— ſtelle eingelieferten Fundſachen können die Ei⸗ gentümer oder Verlierer nicht ermittelt werden, weil meiſtens der Verluſt dieſer Gegenſtände nicht angezeigt wird. Fund- und Verluſtan⸗ zeigen ſollten ſobald wie möglich unter An⸗ gabe vom Verluſttag und Verluſtort bei der Polizei erſtattet werden. Der Finder muß nach den geſetzlichen Vorſchriften einen Fund im Wert von mehr als 3 Mark, wenn er die Empfangsberechtigten oder ihren Aufent⸗ halt nicht kennt, unverzüglich bei der Polizei⸗ behörde anzeigen. Die Anſchauung, man könne die gefundenen Sachen ohne Anzeige behalten, bis nachgefragt wird, oder in der Zeitung eine Verluſtanzeige erſcheint, iſt irrig. Anterlaſſung der Anzeige ſchließt den Anſpruch auf Finderlohn und das Recht zum Erwerb des Gegenſtandes aus. Der Finder hat dann außerdem Strafanzeige wegen Verdachts der Anterſchlagung zu gewärtigen. Solche Funde, die in den Geſchäftsräumen einer öffentlichen Behörde oder in den Beförderungsmitteln einer öffentlichen Verkehrsanſtalt gemacht wer— den, müſſen unverzüglich der zuſtändigen Po⸗ lizeibehörde abgeliefert werden. Das Recht auf Finderlohn oder auf Erwerb des Eigen— tums an der Sache wird durch die Ablie— ferung nicht berührt. Meldet ſich innerhalb der einjährigen Friſt kein Empfangsberech— tigter, ſo wird die Sache an den Finder, ſofern er ſich das Eigentumsrecht vorbehalten hat, wieder hinausgegeben; im übrigen darf die Polizeibehörde eine Sache nur mit Zu— ſtimmung des Finders herausgeben. Verlobung unter einer Bedingung rechts⸗ wirkſam. Beim Verlöbnis iſt rechtlich zu unterſchei— den zwiſchen der Verlobung, das iſt der nach Recht und Sitte herrſchenden Anſchauung der unter Abgabe eines wechſelſeitigen Eheverſpre— chens auf künftige Eheſchließung gerichtete Ver— trag. Dagegen iſt das eigentliche Verlöbnis, der Brautſtand, das durch die Verlobung be— gründete Familienrechtsverhältnis. Das Reichsgericht hat nunmehr entſchieden, daß eine Verlobung unter einer aufſchiebenden Be— dingung rechtswirkſam iſt, d. h., die Partner können vereinbaren, erſt ab Eintritt eines beſtimmten Ereigniſſes als Verlobte zu gel— ten. Dies wird zwar ſelten ſein, eher iſt es möglich, daß man ſolange verlobt ſein will, als nicht eine auflöſende Bedingung eintritt, z. B. wenn die Braut enterbt wird, wenn der Bräutigam eine in Ausſicht genommene Stelle nicht erhält. Unter Umſtänden kann jedoch eine ſolche Vereinbarung gegen die guten Sitten verſtoßen und deshalb nichtig ſein. Ferner iſt eine Verlobung rechtswirk— ſam, bei der die Eheſchließung von einer Bedingung, z. B. Genehmigung des Vaters der Braut, abhängig gemacht wird. Eine ſo— genannte Verlobung auf Zeit läßt jedoch einen Verlobungsvertrag überhaupt nicht entſtehen, da eine ſolche Vereinbarung dem Begriff des Verlöbniſſes widerſpricht. Die Fußballſpieler⸗Elite Aufgaben unſerer Nationalmannſchaft. Im Organ des Deutſchen Fußball- Nationalſpieler, Reſerven und Nachwuchs⸗ ſpieler etwa 60 beträgt. All das ſoll geſchafft wer⸗ den, während das laufende Programm ab— rollt. Es iſt dabei nicht daran gedacht, feſt⸗ ſtehende Garnituren zu ſchaffen, denn zu leicht würde dann eine Klaſſifizierung nach A, B und C oder 1, 2 und 3 erfolgen. Das wäre aber für die Durchführung der National— ſpiele ein unerträglicher Zuſtand. Dagegen iſt es möglich, etwa 60 Spieler aus dem Rie⸗ ſenreſervoir der Aktiven auszuwählen und zu ſchulen und fortlaufend in Kondition zu hal— ten. Wenn dann laufend ergänzt und abge— ſchrieben wird, ſo wird es möglich ſein, auch ein großes Spielprogramm erträglich durchzu— führen. Für die Suche nach Talenten gelten etwa folgende Grundſätze: Da unſere Nationalmannſchaft im Durchſchnitt 23 Jahre all iſt, müſſen die Nachwuchsſpieler ein Alter von etwa 20 Jahren haben. Das gilt na⸗ türlich nur im großen und ganzen, und ſo— wohl jüngere wie ältere Spieler können einge⸗ reiht werden, wenn es für richtig angeſehen wird. Läuderkämpfe ſind Spitzenleiſtungen. Wer da mitkommen will, muß ſchon rein äußerlich gewiſſe Bedingungen erfüllen. Ich ſchätze große Leute. Das hindert natür⸗ lich nicht, daß Leute wie Fath, Pöttinger, Richard Hoffmann in die Nationalmannſchaft kamen, aber im Durchſchnitt und als Grund— ſatz für die Auswahl gilt der alte Satz: ein guter Großer iſt beſſer als ein guter Kleiner. Jeder Spieler muß hervorragende athle— tiſche Eigenſchaften beſitzen, d. h. er muß ſchnell, kräftig und elaſtiſch ſein. Technik und Taktik müſſen hervorragend ent⸗ wickelt ſein. Wir erſtreben keineswegs eine primitive Spielweiſe. Nur nutzloſe Künſte⸗ leien ſchätzen wir nicht. Kameradſchaft, Haltung, Diſziplin und Amateumigenſchaften ſind ſelbſtverſtändlich. Neues aus aller Wel November vorigen Jahres wurde Schwurgericht in Leoben( 0eſterreich wegen Beſitzes einer größeren Menge vo Sprengmitteln zum Tode durch den Stran verurteilt. Nunmehr hat der Bundesprüä ſident den Verurteilten zu einer Kerker ſtrafe von 15 Jahren begnadigt. Großfeuer. Der Schlachthof der Stadtge meinde Klagenfurth iſt niederge brannt. Der Schaden iſt ſehr groß. Es wir Brandſtiftung angenommen, Mord auf offener Straße. In Rap ſchungen Täter. führten Es handelt ſich um zwei in Rap ſcher mit einer vollen Korbflaſche ſchlugen, worauf ſie dem am Boden liegen den Manne noch Stichverletzungen beibrachten. trügereien ſollen ſich auf etwa eine Million Franken belaufen. flugbootles. Das größte franzöſiſche Flug⸗ boot„Leutnant Paris“ hat ſeine erſten Ver— parat wiegt 37 Tonnen und hat eine Flügel⸗ toren von je 850 PS ausgerüſtet und kann 70 Perſonen befördern. Das Flugboot ſoll ſpäter in den Südamerikadienſt geſtellt wer⸗ den. Vorher ſoll es ſeine Seetüchtigkeit während einiger Monate auf der Strecke Marſeille-Alaier beweiſen Heute friſche zu haben Sohnitinudein Pfd. ab 33 Pfg. Kempf Flerschnitinudein Pfd. ab uo Pfg. ſlakharoni Pfd. ab 35 Pfg. Elor-Alahharont Pfd. ab 42 Pfg. Pfd. ab 38 Pfg. Sei klug Spagneiu Fler- Späte Pfd. 42 Pfg. MISC H0 BS aus beſten Früchten Pfund aß ung 58 Pfg. welcher am schuhe Flaumen gair. Pfd. 38— 40 aa und a6 Pfg. Aprikasen gefr. Pfd. 55 U. 1. birnen getr. Pfd. 70 Pfg. wurde. fische Hügelstr. 12 inseriere ler- Snagheli Pfd. ab 42 Pfg. 2 Der Junge, Dienstagabend die Lederband- gefund. hat, ſoll ſie Welnnelmer- Sia 79 abgeb. da er erkannt cehaeh Viernheimer Schachklub gegr. 1934. Clublokal:„Zum grünen Haus“ Spielabend: jeweils Donnerstags 8 Uhr Heute Donnerstag abend Fortſetzung der Turnierſpiele. Von jedem Turnier⸗Teil nehmer wird pünktliches Erſcheinen erwartet. Wer unentſchuldigt fehlt, hat ſeine Partieen an ſeinen Partner verloren. Männer⸗Geſang-Verein. Samstag abend 8,15 Uhr Singſtunde.— Sonntag nachmittag 1 Uhr Jahresverſammlung. Un vollzähliges Erſcheinen bittet poltsweiler(Oberelſaß) wurde der 42“ Jahre alte Gärtner Robert Fiſcher auf einer! Straße ermordet aufgefunden. Die Nachfor. bald zur Feſtnahme der! poltsweiler wohnhafte Korbmacher, die Fi nieder. mit einem Rebmeſſer Großbekrüger verhaftet. Der Direktor ber! franzöſiſchen Handelsbank, Huyert, die hren Sitz in Paris hat und vor einiger Zeit ihre Schalter ſchließen mußte, iſt verhaftet wor⸗ den. Er ſteht unter der Anklage des Vetru⸗ ges und der Urkundenfälſchung. Seine Be. Berſuchsflüge eines franzöſiſchen Groß ſuchsflüge bei Paris durchgeführt. Der Ap⸗ ſpanne von 50 Meter. Er iſt mit ſechs Mo- Zu 15jähriger Kerkerſtrafe begnadigt. In 8 1 vom der Steinbrucharbeiter Fuerpaß aus Rittie!“ Perells-Anzeiger, aus.— Erneuerung des Einzel⸗Verkauf der Nr. 15 Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52. Jahrgang Die Wirtſchaſtswoche Die Eingliederung der Saar in die deutſche Wiriſchaft.— Dr. Schacht über Deulſchland und Frankreich.— So ſieht es in Amerika Skillhalteabkom⸗ mens.— Die Bautätigkeit 1934. Die Rückkehr der Saarländer Reich iſt auch wirtſchaftspolitiſch in das geſehen ein ganz großes Ereignis. Neben vielen an— deren ungeeigneten Methoden der Franzo— ſen, die Saarländer einzuſchüchtern, gehört auch das Märchen von der Abhängig⸗ keit der ſaarländiſchen von Franrkeich. Es liegt im Induſtrie eigenen In⸗ tereſſe der Induſtrie Lothringens, die wirk⸗ ſchaftlichen Beziehungen zur Saar nicht ab— zubrechen, außerdem iſt ſchon längſt von deutſcher Seite für eine reibungsloſe Ein— gliederung der. g ö Reiches vorgeſorgt. Es iſt eine Ehrenpflicht Saarinduſtrie in die des Deutſchlands, die ſchweren Wunden, die die 15 jährige Franzoſenzeit an der Saar ge— ſchlagen hat, ſchnell und glatt vernarben zu laſſen. Die Art, wie ſich das Saarvolk be⸗ kannte, wird auch der deutſchen Wirtſchaft wieder zugute kommen. Das Steigen der deutſchen Werte an den Auslandsbörſen iſt ein Zeichen dafür. Neben dem Steinkohlen⸗ bergbau und der Eiſeninduſtrie gibt es im Saarland eine nicht minder bedeutende Mittel⸗ und Kleininduſtrie— ſie wird, ſo weit es ſich um geſunde Unternehmungen handelt, ſich unſchwer der veränderten Lage anpaſſen. Vielfach handelt es ſich bei dieſen Fitmen um Tochterbetriebe deutſcher Stammwerke. Obgleich Nachbarvölker, ſind die Franzo⸗ ſen über uns ſehr ſchlecht unterrichtet, und deshalb iſt es gerade in dieſem Moment ſehr zu begrüßen, daß der Reichsbankpräſi⸗ dent Dr. Schacht in einer Unterredung, die er dem bekannten franzöſiſchen Publiziſten Jules Sauerwein gewährte, ſich über die Möglichkeiten einer deutſch⸗franzöſiſchen Zu⸗ ſammenarbeit ausſprach. Mit der Offen⸗ heit, die wir ſo ſehr an Dr. Schacht ſchätzen, hat er Herrn Sauerwein die Urſachen der deutſchen Deviſenpolitik auseinandergeſetzt und erklärt, daß er in der gegenwärtigen Lage ſtreng ſein müſſe. Er ſprach auch den Wunſch aus, der deutſch⸗franzöſiſche Handel möge ſich nicht etwa in Form von finan⸗ ziellen Transaktionen, ſondern in Geſtalt des Warenaustauſches abwickeln. Die Schlußfolgerungen, die Sauerwein aus die⸗ ſer Unterredung gezogen hat, ſind ſehr in⸗ tereſſant. Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen, meint der Franzoſe. könnten ſicherlich noch weiter ausgebaut werden, aber nur unter der Bedingung, daß Frankreich auch ſtark ſei und daß es mit ebenſo viel Sachkenntnis und Willenskraft wie Deutſchland regiert würde. Am 28. Februar d. J. läuft das Still⸗ halteabkommen über die Deutſchland ge— währten kurzfriſtigen Kredite ab. Anfang nächſten Monats werden die Gläubiger in Berlin über eine neue Verlängerung und über Aenderungen des jetzigen Abkommens mit dem deutſchen Ausſchuß verhandeln. Große Veränderungen kommen bei der Freitag, den 18. Januar 1935 Die Nülkgliederung der Saar Einigung in Genf— Die letzten Hemmniſſe beſeitigt— Erledigung der Entmilitariſierungsſrage durch direlte deutſch⸗franzöſiſche Verhandlungen Genf, 18. Januar Die Verhandlungen in Genf über die Rüügliederung des Saargebietes haben in den Abendſtunden des Donnerstags zu einer Einigung geführt, ſodaß alle schwie⸗ rigkeiten, die der Entſcheidung des Völ⸗ lerbundrates im Wege geſtanden hatien, beſeiligt werden konnten. Die deulſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen, die den ganzen Tag über geführt worden waren, wurden in der ſiebenten Abend- ſtunde abgeſchloſſen. Es wurde infolgedeſ⸗ ſen möglich, die Angelegenheit noch auf die Tagesordnung der Sitzung des Völker⸗ bundsrates zu ſetzen. Die Frage der Enkmilitariſie⸗ deutſchen rung des Saargebiets wurde vollſtändig von dem Beſchluß des Völkerbundsrates über die Rückgliederung gekrennk. Enkmilitariſierungsfrage wird in dire k ken deutſch⸗franzöſiſchen An- terhandlungen bereinigk werden. Die Regelung wird enkſprechend den Beſtim⸗ mungen erfolgen, die ſeinerzeit für das ehe⸗ mals beſetzte Gebiet des Rheinlandes vereinbark wurden. *. Abſchied der Kommiſſare Dank und Anerkennung für die verankwor⸗ tungsvolle Arbeik der neutralen Beamten. Saarbrücken, 18. Januar. Die ausländiſchen Abſtimmungskommiſ— ſare ſcheiden aus dem Saargebiet— zum großen Teil gewiß ſchweren Herzens. Es machte ihnen allen Freude, ein Stück leben⸗ diger Weltgeſchichte aktiv mitzuerleben. Sie haben bei aller ihnen obliegenden Neutra⸗ lität perſönlich warmen Anteil an dem Schickſal dieſes deutſchen Gebietes genom⸗ men, fühlten ſich für ihre Bezirke verant- wortlich, haben ihren ganzen Ehrgeiz eingeſeßzt, daß die Abſtimmungsvorbereitungen lük⸗ kenlos und vorbildlich getroffen wurden, damit nachher niemand die Richtigkeit der Abſtimmung bezweifeln könne. Nach Ab⸗ ſchluß dieſer Arbeit betonen ſie alle. welche Freude und welches Intereſſe es ihnen be⸗ reitet habe, ſich ein perſönliches Urteil über Deutſche bilden zu können. Die Bevölke⸗ rung in den einzelnen Ortſchaften des Saar⸗ gebietes wird den vielen! Abſtimmungs⸗ kommiſſaren beſcheinigen können. daß ſie enge Berührung mit ihr ſuchten und 95 Die in den umfang⸗ den Bewohnern ihrer Ortſchaften Wirtshäuſern zuſammengeſeſſen, reiche Kartotheken als Erinnerung an ihre„Saarzeit“ angelegt, die politiſchen Plakate und Flug⸗ blätter geſammelt. Die ungenannten Wahl— hüter der Bürgermeiſtereien. der Groß⸗ und Induſtrieſtädte, der ſtillen Landgemein⸗ den, der Grenzbezirke des Warndt, die un⸗ ermüdlich, jeder an ſeinem Platze, dem Saarvolk die geforderten ein— wandfreien Grundpfeiler einer techniſch vollkommenen Durchführung der Abſtim— mung bauen halfen, haben die ehrliche An— erkenung ihrer Bemühungen und die ihnen oft ausgedrückte Volkstümlichkeit verdient. Es darf noch verbucht werden, daß der ſchwediſche Abſtimmungskommiſſar von Dudweiler, Dr. Svanſtröm, mit der gleich— falls bei der Abſtimmungskommiſſion be- ſchäftigten Holländerin. Greta de Wrede, den Bund fürs Leben geſchloſſen hat. Reichsgründungstag Die Bedeutung des 18. Januar— Vom Fürſtenbund zum Einheitsſtaat der Volksgemeinſchaſt Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegel⸗ ſaale des Schloſſes zu Verſailles der Preu⸗ ßenkönig Wilhelm feierlich zum Deu t⸗ ſchen Kaiſer proklamiert. Der Krieg gegen Frankreich war zwar noch nicht been⸗ det, aber er war bereits gewonnen. So konnte Bismarcks ſtarke Hand gewiſſer⸗ maßen auf den Schlachtfeldern in Frankreich das neue Kaiſerreich aufbauen. Ein alter Traum der Nation war erfüllt, Deutſchland. das nurmehr ein geographiſcher Begriff ge— weſen war, wurde wieder zum politiſchen Machtfaktor. Eine Zeit glänzenden äußeren Aufſtiegs begann. Das Reich wuchs an Macht und Stärke, ſeine wirtſchaftliche Kraft nahm eine ungeahnte Entwicklung, Deutſchland trat in die erſte Reihe der Völker. Manche innere Schwäche, ſo das Anwach⸗ ſen internationaler Mächte und materiali⸗ ſtiſcher Gedankengänge, wurden unter äuße⸗ rer Entfaltung leicht überſehen. Als dann die ſchweren Schickſalszeiten des Weltkrieges über unſer Volk kamen, hat ſich ſeine Ein⸗ heit in Not und Tot tauſendfach bewährt. Ja ſelbſt, nachdem der Zuſammenbruch vor mehr als 16 Jahren offenbar wurde. iſt die Reichseinheit ein Faktor geblieben, der we⸗ der durch Drohungen noch durch feindliche Lockungen zerriſſen werden konnte. Alle mehr oder weniger deutlichen Verſuche ſei⸗ ner Gegner, Deutſchland durch die Grün dung einer rheiniſchen Republik oder eines neuen ſüddeutſchen Bundes von der„preu— ßiſchen Vorherrſchaft zu befreien“ und den losgelöſten Reichsteilen dafür leichtere Friedensbedingungen zu gewähren, ſind als Trug erkannt und vom deutſchen Volke ab— gelehnt worden. Das Rheinland mußte ſich ſeine fünfzehnjährige Beſatzungsfriſt auferlegen laſſen, das Saarge biet kam ebenſolange unter eine Januar 1935 durch den Volkswillen gründ— lich zerſtört werden. a Nach Jahren ſchwerer Wirren und großer Nöte, aber auch großer Leiſtungen und nach einer ſtolzen Erhebung der Nation, blickt an dieſem 18. Januar das neue Deutſchland auf die Tatſache, daß in weni⸗ gen Tagen auch der letzte. Quadratmeter deutſcher Erde von fremder Bevormundung und Willkür befreit ſein wird. 5 Die Bedeutung des Reichsgedankens iſt im Schmelztiegel harter geſchichtlicher Tat; ſachen eine andere geworden, als früher. Das„ Dritte Reich, die neue ſtaatliche Form des deutſchen Vol⸗ kes, iſt kein Fürſtenbund und kein Staa⸗ tenbund, ſondern gründet ſich auf die brei⸗ ten Quadern des Volkstums ſelbſt. Die ge⸗ ſchichtlichen Leiſtungen der Dynaſtien wer— den von ihm ebenſowenig verkannt. wie die hiſtoriſche Entwicklung der inneren ſtaat⸗ lichen Grenzen. Das neue Werden. das in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung deinen Ausdruck gefunden hat, wuchs aber liber er⸗ ſtarrte Formen hinaus und ſetzte ſich im deutſchen Einheitsſtaat eine neues leuchtendes Ziel. Ueber die Wege und Methoden die zu ihm führen, iſt in der letzten Zeit viel geſprochen worden und die Ausgeſtaltung dieſer Gedanken wird plan⸗ mäßig und zielſicher weitergeführt. Die Reichsgründung wird dann im Ne u a uf ⸗ bau des Reiches zu einer völligen Ein— heit ihre Vollendung gefunden haben. Das deutſche Volk gedenkt am 18. Januar in Ehrfurcht der Gründer des Reiches: des alten Kaiſers Wilhelm, des Fürſten Bis- marck und jener ganzen Generation. die mit großen Opfern und hohem Idealismus die Zeit der deulſchen Zwietracht begraben wollte. Es gedenkt ferner der Männer, die das Reich in ſchwerſten Gefahren in ſeiner Einheit erhalten haben und hat hier das iſchen Leb eulſchen Finanzlage nicht in Frage, da die den. Die deutsche Bevölkerung zolh Aus dem praltiſchen Leben volksfremde Herrſchafk. Bild hindenburgs vor ſeinem geiſtigen Dampfäpfel— Piesiseze — Krampfartige Kopfſchmerzen vergehen viel⸗ tach beim Genuß von Milch mit einer Klei⸗ nigkeit Altohol; die Blutzirkulation arbeitet wieder und der Schmerz wird behoben. Ein eingeſtoßener Splitter läßt ſich auf folgende Weiſe entfernen: Ein dünnes Scheib⸗ chen Speck legt man auf die betreffende Stelle und verbindet die Stelle; nach 10 bis 24 Stunden iſt die Haut ganz weich, der Splitter liegt herausgezogen im Speck oder läßt ſich bequem entfernen. Im Sommer iſt die Ofentüre ein idealer Aufbewahrungsort für Pelze: der ſtets leiſe Zug hält die Schaben vom Niſten ab. Die Butter verliert im Licht ihre Vitamine, man verwahre ſie daher zugedeckt auf. Die Schalen der Kartoffeln ſind ein aus⸗ gezeic,zetes Reinigungsmittel für die Hände. Die gekochte Stärke iſt erſt gar, wenn ſie blau gerinnt. Fundſachen. Von zahlreichen bei der amtlichen Fund⸗ bundes, dem„Deutſchen Fußball⸗Sport“, macht Bundestrainer Otto Nerz inter⸗ eſſante Ausführungen über die Aufgaben der deutſchen Fußball⸗Nationalmannſchaft im Jahre 1935 und über die Richtlinſen, die mit Rückſicht beſonders auf die Auf⸗ gaben im Olympia-Jahr 1936 für die Sichtung und Ausbildung der National⸗ ſpieler gelten ſollen. Er führt im ein⸗ zelnen aus: 0 Die Vorbereitungen für die Weltmneiſter⸗ ſchaft haben uns einen Stamm von etwa 20 Spielern geſchaffen, die auch im Laufe des Jahres die Hauptlaſt der Länderſpiele getragen haben. Das neue erweiterte Pro⸗ gramm des Jahres 1935(acht Länderſpiele innerhalb ſechs Monaten; d. Red.) erfordert daß wir die Zahl der Nationalſpieler auf etwa 35 bringen. Gewiß haben wir jetzt ſchon 35 Spieler oder ſogar noch mehr auf der Liſte. Aber davon ſind nur etwa 25 voll⸗ wertige Stammſpieler. Dieſer Stamm ſoll nun auf 35 erweitert werden, ſo daß die Geſamt⸗ zahl der Gemüse- und Oust- Konserven. in groß. Auswahl, billigſt Reklameverteil. 1000⸗fach be⸗ Erbsen heine, gelbe Pfd. 28 Pfg. Bohnen wels Pfd. is und 16 Pfg. Unson Pfd. 20, 24, 28, 34 und do Pfg. Maſſenartikel Augsburg ferner empfehle: Aoader Weg we ln offen Liter 80 Pfg. Iogaer ROHweIn offen Liter 58 Pfg. 3% Rabatt Arbeen liefert prompt und billig Buchdruckerei und Vertreter f. gehrten elektr. geſ. Eilzuſchr. an irma Höhn, C 4%́ 203 Druck- aller Art Der Vorſitzende. Sportvereinigung„Amikitia“ 09. ſcheinen aller Fuß- und Handballer wird erwartet. Nach dem Training kurze Be— ſprechung. Fehle keiner. Der Vorſtand. — Hirchliche Nachrichten 8 Uhr in der evangeliſchen Kirche feierstunde Es ſpricht Pfarrer Dr. Be r ger⸗ Darm Jon. Marin ſtadt. Der Kirchenchor wirkt mit. ECCCCcC˖˙˖•˖˙˖˖7CCCCC der evangeliſchen Gemeinde Viernheim. für beide Teile einſgermaßen zufriedenſtel⸗ 45 Donnerstag, den 17. Januar, abends end verlaufen werden. Heute Donnerstag abend 8 Uhr Hallen- training im Freiſchütz. Vollzähliges Er⸗ e deutſche Transferfähigkeit unverändert ge⸗ blieben iſt. 1930 betrug die kurzfriſtige Auslandsverſchuldung noch etwa 8 Mil⸗ liarden, ſie hat ſich bis Ende Februar v. J. auf 2,6 Milliarden vermindert, inzwiſchen dürfte ſie noch weiter bis auf zwei Milliar⸗ den heruntergegangen ſein. Eine kurz— friſtige Auslandsverſchuldung in dieſem Ausmaß iſt bei dem Stand des deutſchen Außenhandels keineswegs gewaltig und ſteht in keinem Mißverhältnis zu Deutſch⸗ lands Leiſtungsfähigkeit. Man darf erwar⸗ ten, daß die Verhandlungen mit den zehn Ländern— die Hauptintereſſenten ſind England, Amerika, Schweiz und Holland— Wie in Frankreich, iſt auch in den Ver- einigten Staaten die Unkenntnis über das neue Deutſchland und ſeine Beſtrebungen erſchreckend groß. Teilweiſe durch den Boy. kott, der zwar nachgelaſſen hat, aber in den größeren Städten durch eine gewiſſe Preſſe ſtets neue Nahrung erhält, teilweiſe durch die Verſtändnisloſigkeſt für die deutſche De⸗ viſenpolitik. Durch die Abwertung des Dol⸗ unparteiiſchen Arbeit eben ſolche Anerken⸗ 1 005 ihrem menſchlichen Intereſſe. Nicht immer nur aus dienſtlichen Gründen, ſondern auch aus perſönlichem Intereſſe haben die lokalen Kommiſſare viele Kund⸗ gebungen beſucht, ſich für Geſchichte und Kultur des Saargebietes intereſſiert, mit lars iſt die deutſche Ware in USA ſehr ver⸗ 1 0 worden und mußte vielfach der ja⸗ paniſchen Konkurrenz unterliegen. Infolge⸗ deſſen war es nicht möglich, die amerikani⸗ ſchen Beſitzer deutſcher Anleihen ebenſo mit Zinſen zu beliefern, wie etwa Engländer und Franzoſen. Das wurde uns als ſchlech⸗ ter Wille angekreidet. Ferner nahm man uns die Kündigung der Meiſtbegünſti. gungsklauſel im deutſchamerikaniſchen Han⸗ delsbertrag ſehr übel, überſieht aber dabei, daß Deutſchland den USA neue Verhand⸗ lungen über den Zinſendienſt und alle ſon⸗ ſtigen Wirtſchaftsprobleme vorgeſchlagen t. Im übrigen ſei darauf hingewieſen, daß der Fehlbetrag der Vereinigten Staa⸗ ten in dieſem Jahr rund 11 Milliarden RM Nur mit Mühen und Opfern iſt es gelun⸗ gen, die Leidenszeit des Rheinlandes um fünf Jahre zu verkürzen, das Ziel fremder Kräfte, im Saargebiet eine Art neuen „Zwiſchenſtaates“ zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu errichten, konnte erſt am 13. beträgt und die Verſchuldung 84 Milliarden RM. So iſt die finanzielle Lage in einem Staat, der durch den Weltkrieg unzählige Milliarden gewann, der auf ſeinem Grund und Boden natürliche Reichtümer von un⸗ ſchätzbarem Wert beſitzt, der wirtſchaftspo. litiſch eine glänzende Lage einnimmt. der in jeder Beziehung einen Grad von Unabhän⸗ gigkeit beſitzt, wie kein zweiter Staat. Mö. gen ſich das vor allem diejenigen bei uns vor Augen halten, denen die Geſundung Deutſchlands nach dem tiefen Sturz nicht ſchnell genug geht. 3. Ueber die deutſche Bautätigkeit im vori⸗ gen Jahre ſind jetzt Zahlen bekannt gewor. den, aus denen ſich eine Zunahme von 50 Prozent an Wohnungen eraibt. Es ſind Auge. Unper Volk blickt ſodann auf das große Alusbauwert im Reiche Adolf Hitlers und fühlt, wie der Abſtimmungskag an der Saar als ein mächtiger Klang ſeine Hoff ⸗ nungen, ſeinen Willen zu Frieden und Frei⸗ heit begleitet. — mb.— rund 300 000 Neubau- und Umbauwohnun⸗ gen fertiggeſtellt worden. Der Schwer- punkt der Neubautätigkeit lag mehr in den Mittel- und Kleinſtädten. Die vorjährigen Kapitalaufwendungen dafür haben 1.2 Mil⸗ liarden RM betragen. Auch im vorigen Jahr fielen die Bodenkreditinſtitute für die Aufbringung der privaten Mitte! zum Bauen faſt ganz aus. Die Sparkaſſen hat⸗ ten 80—100 Millionen RM als Neubau⸗ kredite bereitgeſtellt. In dieſem Zuſammen⸗ hang ſei erwähnt, daß von den neuen 4.5 proz. Pfandbriefen der Hypothekenbank in Hamburg in kurzer Friſt ſchon 4 Millionen RM verkauft worden ſind, ein erfreuliches eichen der Belebung des bis vor kurzem 555 ſtaanterenden Pfandbriefmarktes. In lurzen Worten Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölkerung werden für die Monate Februar und März fortgeführt. Die Entwicklung der Reichsbank iſt auch in der zweiten Januarwoche völlig normal verlaufen. Die Verhandlungen über die Saarange— legenheit in Genf führten in den Abendſtun⸗ den des Donnerstags zu einer Einigung, ſo daß der Völkerbundsrat für den Rückgliede⸗ rungsbeſchluß freie Hand bekam. Der eſtländiſche Staatspräſident hielt eine grundlegende Rede über die Neugeſtaltung des eſtländiſchen Staates. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt unterbreitete dem Kongreß eine Botſchaft über ein großes Sozialprogramm. In verſchiedenen Orten des Bezirks Trier mußten infolge ſtarker Ausbreitung der Grippe die Schulen geſchloſſen werden. An der Elbemündung ereigneten ſich mehrere Schiffszuſammenſtöße. In St. Quentin(Kalifornien) kam es im Anſchluß an eine ſchwere Sträflingsmeute⸗ rei zu einem Feuergefecht zwiſchen der Po⸗ lizei und Zuchthäuslern. Am 1. März! Der Veſchluß des Völlerbundrats Genf, 18. Januar. Der Völkerbundsrat hat einſtim⸗ mig die ungeteilte Zuteilung des Saargebietes an Deutſchland beſchloſ⸗ ſen und den Zeitpunkt der Nütkglie⸗ derung auf den 1. März feſtgeſetzt Die Entſchließung Der Völkerbundsrat war kurz nach 20 Uhr zuſammengetreten, um die Saarfrage zu behandeln und zu erledigen. Der Berichterſtatter teilte dem Rat mit, daß die Abſtimmungskommiſſion den Völkerbundsrat über das Ergebnis der im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Volks— abſtimmung im Saarsrbiet unterrichtet hat. Die Mitglieder des Dreierausſchuſſes hätten feſtgeſtellt, daß die Bevölkerung des Saargebietes in allen Abſtimmungsbezirken ſich mit Mehrheit für den Anſchluß an Deutſchland ausgeſprochen habe. Der Völ⸗ kerbundsrat müſſe nach dem Vertrage nun— mehr über die Souveränität entſcheiden, unter die das Saargebiet unter Berückſich⸗ tigung des von der Bevölkerung ausgeſpro— chenen Wunſches geſtellt werden ſolle. Un— ter dieſen Umſtänden glaube der Dreier— ausſchuß, dem Völkerbundsrat die nachfol— gende Entſchließung vorſchlagen zu können. 1. Der Rat beſchließt die Vereinigung des ungeteilten Saargebietes mit Deutſchland ſo wie es im Arkikel 48 des Verſailler Ver⸗ trages feſigelegt iſt unter den Bedingun- gen, die aus dieſem Verkrag hervorgehen und zugleich mit den beſonderen Verpflich- kungen, die in Juſammenhang mit der fi eingegangen worden ind. 2. Der Nat ſetzt den 1. März 1935 als den Zeitpunkt der Wiedereinſetzung Deutſch⸗ lands in die Regierungsrechte des Saarge⸗ bietes feſt. 3. Der Nat beauftragt ſeinen Ausſchuß in Verbindung mit der deutſchen Regierung, der franzöſiſchen Regierung und der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebiekes, die He- ſtimmungen feſtzuſetzen, die im Hinblick auf den Wechſel der Regierung im Saargebiet erforderlich ſind, ebenſo wie die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen der oben genannten Verpflichtungen. In dem Fall, daß dieſe Beſtimmungen nicht bis zum 15. Februar 1935 feſtgeſetzt werden können, wird der Dreierausſchuß dem Völkerbundsrat ſeine Vorſchläge unter⸗ breiten. Dieſer würde dann die notwen⸗ digen Entſcheidungen treffen, im Einklang mit Paragraph 35 c und 39 des Anhanges zum Artikel 50 und der beſonderen Ver⸗ pflichtungen, die von den beiden Regierun⸗ gen aus Anlaß der Volksabſtimm über nommen worden ſind. * Der Vorſitzende der Dreierausſchuſſes, Baron Aloiſi, ſprach der Abſtim⸗ mungskommiſſion ſowie der Regierungs⸗ kommiſſion den Dank des Völker⸗ bundes für die von ihnen geleiſtete Ar⸗ bei aus. Insbeſondere dankte er Knox für das Geſchick, mit dem er das Saargebiet in der ſchwierigen Zeit des Abſtimmungs⸗ kampfes im Intereſſe der Aufrechterhaltung des Friedens verwaltet habe. Rede Lavals Der franzöſiſche Außenminiſter Laval ſchloß ſich dem Dank an die beiden Saar⸗ kommiſſionen an und gab ſodann eine wich⸗ tige Erklärung ab. Er führte aus: Die Abſtimmung hat ſtaltgefunden. Das Vokum iſt klar und der darin ausgeſpro⸗ chene Wille kategoriſch. Das Saarvolk hat 3 Schickſal frei gewählt. Der Völker⸗ undsrat muß die Rückgliederung der Saar mal ſeinen Friedenswillen betont. erklärt, daß der Akt vom 13. Januar einen entſcheidenden Schritt auf dem Verſöhnung der an Deutſchland beſchließen. reich, wie ich erklärt halte, die Volksabſtim⸗ mung im Voraus angenommen hat, hat es ſeine Treue zu dem Grundſatz der Vertrags einhallung bewieſen. Die Aufgaben des Rates ſind noch nicht beendet. Ehe die Vereinigung mit Deutſch⸗ land verwirklicht werden kann, bleiben wichtige Fragen zu regeln. Die zu regeln⸗ den Fragen ſind zahlreich. Sie ſind ver⸗ wickelt. Aber die bisherigen Verhandlun⸗ gen erleichtern den endgültigen Abſchluß. Ich habe bereits dem Dreierausſchuß ge⸗ naue Vorſchläge in dieſer Hinſicht un⸗ terbreitet, 15 Jahre hindurch iſt die Ord⸗ nung im Saargebiet aufrechterhalten wor⸗ den. Die Volksabſtimmung iſt ohne ernſte Zwiſchenfälle verlaufen. Dieſes Ergebnis macht dem Völkerbund, der Regierungskommiſſion und der Saarbevölkerung Ehre. Der Regierungschef des Deutſchen Reiches hat ſich an die Saarländer gewandt und hat ihnen geſagt, daß ihre Rückkehr zum deut⸗ ſchen Vaterland mit keinem Makel behaftet ſein dürfe, und daß ſie die höchſte Diſziplin bewahren müßten. Durch dieſe Sprache hat Reichskanzler Hitler, deſ— ſen bin ich ſicher, ſeinen Willen ausſprechen wollen, das alle Repreſſalien gegen diejenigen vermieden werden, die von ihrer vertraglichen Meinungs- und Abſtim⸗ mungsfreiheit Gebrauch gemacht haben. Die Endregelung darf keine Bitterkeit zurücklaſ— ſen, Sie muß, das iſt die Hoffnung der Weltöffentlichkeit, in Würde erfolgen.— Aus Gründen der Menſchlichkeit hat Frank— reich den Zutritt zu ſeinem Gebiet den aus dem Saargebiet kommenden Flücht⸗ lingen, die ſich nach der Volksabſtimmung an ſeiner Grenze einfinden ſollten, nicht verſagt. Es muß aber volles Einverſtändnis darüber herrſchen, daß das Problem der Saar— flüchtlinge internationalen Charakter hat und behält. Seine Löſung wäre Aufgabe des Völkerbundes. Die franzöſiſche Regie— rung beabſichtigt ſchon heute, den Rat mit einer Denkſchrift über dieſen Punkt zu be— faſſen. Antwort an Hitler Indem er die Rückkehr zu Deutſchland be⸗ grüßte, hat Reichskanzler Hitler 90 155 ha Wege der Völker bedeute. und daß das Deutſche Reich keine territoriale Forde— rund gegenüber Frankreich habe. Ich neh— me davon Kenntnis. Die Annäherung zwiſchen unſeren beiden Ländern iſt in der Tat eine der weſenklich⸗ ſten Vorausſetzungen der wirkſamen Ge— währleiſtung des Friedens in Europa. Frankreich iſt friedliebend und verfolgt kein ſelbſtſüchtiges Ziel. Es will der Würde, auf die ein großes Volk mit Recht bedacht ſein muß, nicht in der geringſten Weiſe Abbruch kun. Aber die Geſchichte lehrt Frankreich, daß es in Sicherheit leben muß. Die ande⸗ ren Nationen haben dasſelbe Recht. Und um eines der Elemente dieſer Sicherheit zu ſuchen, darf keine Regierung zögern, ihren Teil am am Abſchluß von Pakken zu übernehmen, die gerade den Zweck ha⸗ ben, jedem der unterzeichnenden Länder die unerläßlichen gegenſeitigen Bürgſchaften zu⸗ zuſichern. Erſt geſtern hat der franzöſiſche Votſchafter in Berlin der Reichsregie⸗ rung eine Note über den Oſtpakt, über den wir die Verhandlungen fortſetzten, überreicht. Bald werden wir nach der kon⸗ kreten Form ſuchen, die den römiſchen Abmachungen gegeben werden kann, damit ihre wohltuende Wirkung ſich auf alle intereſſierten Länder erſtrecke. So faßt Frankreich ſeine Solidaritätspflicht auf. Frankreich iſt nach wie vor bereit, ſeine Ver⸗ antwortung bei der zuverläſſigen Organi⸗ ſierung des Friedens zu übernehmen. Es fordert alle zur Mitarbeit auf. Ich habe Wert darauf gelegt, dieſe Er⸗ klärung vor dem Völkerbundsrat abzuge⸗ ben. denn im Rahmen der Genfer Inſtitu⸗ Indem Frank⸗ tion und in ſtrenger Uebereinſtimmung mit den ihr zu Grunde liegenden Grundſätzen wird Frantic das Werk des Friedens, dem es zugetan iſt, fortſetzen. Nach Laval ſprachen noch kurz und Litwino w. 5 Nach der Annahme der Entſchließung ſprach der türkiſche Außenminiſter Rüſch⸗ Präſident des Völkerbunds⸗ tü Aras als 1 ſeinen rates der Regierungskommiſſion Dank für ihre Arbeit aus. Amneſtie angekündigt In Erwiderung auf dieſe Dankesworte betonte Knox ſeine Zufriedenheit, mit dem Völkerbund und ſeinen verſchiedenen In⸗ ſtanzen ſo glücklich zuſammengarbeitet zu haben.. Er bal den Völkerbundsrat um die Er⸗ mächtigung, weitgehende Amneſtiemaßnah⸗ men im Saargebiet zu kreffen und dieſeni⸗ gen Maßnahmen aufzuheben, die nur für die Abſtimmungszeit getroffen wurden. Dieſe Ermächtigung wurde der Regierungs- kommiſſion ohne Ausſprache erteilt und die Sitzung hierauf geſchloſſen. Spende für die Saar 100 000 Am des RNeichsinnenminiſters. Berlin, 18. Januar. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat an den Saarbevoll⸗ mächtigten des Reichskanzlers. Gauleiter Bürckel, folgendes Telegramm gerichtet: „Zur Linderung der Not des Saargebie— tes in den ärmſten Bevölkerungskreiſen und zur Unterſtützung von hilfsbedürftigen Hin— terbliebenen derjenigen, die für die Saar— heimat ihr Leben hingegeben lahen, ſtelle ich Ihnen einen Vetrag von 100 000 RM zur Verfügung.“ ö Großes Kofferpatlen Die Emigranten reiſen ab. Durch die noch immer überreich beflagg— ten Straßen Saar! kens rollen faſt unbe— merkt Möbelwagen, meiſt franzöſiſcher Her⸗ kunft. Sie halten überwiegend vor Häuſern in den Villenpierteln Saarbrückens. Woh— nungen werden geräumt, die meiſt erſt vor wenigen Monaten bezogen worden ſind. Reges Leben herrſcht vor dem franzöſiſchen Konſulat. Dicht drängen ſich die Leute, um ein Ein— reiſeviſum nach Frankreich zu erhalten. Vor den einſtigen Hochburgen der Separa— tiſten, der„Arbeiterwohlfahrt“ und der „Neuen Saarpoſt“ hielten in der Nacht Mö— belwagen der Firma Jager aus Forbach, die die Möbel über die Grenze ſchaffen ſol⸗ len. Der Abtransport fand unter polizei⸗ lichem Schutz ſtatt, Verſchiedene Emigran⸗ ten laſſen ſich von Freunden aus Naney, Straßburg und Forbach mit franzöſiſchen Wagen abholen Dichte Poſten von Grenz— beamten ſind überall an der franzöſiſchen Grenze aufgebaut. Nur mit den ſchwer erhältlichen Beſcheinigungen des franzöſiſchen Konſulats in Saarbrücken iſt die Einreiſe nach Frankreich möglich. Braun und Pfordt ſind über Genf abgereiſt. Johannes Hoffmann verſuchte, für ſeine Perſon polizeilichen Schutz zu erlangen. Als ihm dieſer abgelehnt wurde, reiſte er in Richtung Forbach ab. Der Direktor des In⸗ nern, Heimburger, traf ſich an der franzö⸗ ſiſchen Grenze mit ſeinem alten Freund, dem Emigrantenkommiſſar Machts. Nach einem angeregten Geſpräch mit ihm zog ſich Heimburger wieder nach Machts in das überfüllte Hotel„Union“ in Forbach, das erſte Etappenquartier der Saaremigranten, zurück. Auszeichnung für Retter Verleihung von Medaillen. Der Führer und Reichskanzler gende Auszeichnungen verliehen: die Reltungsmedaille am Bande: dem Fiſcher Walter Haß in Bernshau⸗ en, dem kaufmänniſchen Lehrling Chriſtian Gieſe in Kolbera. dem Kriminalkommiſſar hat fol⸗ 5 Der Fahrer dankt dem Saarvolk In einem kleinen Raum des Poſtamtes in Berchtesgaden ſprach der Führer und Reichskanzler durch das Mikro 5 um der Bevölkerung des ee zu 5 9 0 Eden Saarbrücken, n hard Genf Häuer Friedrich Biſchoff Kreis Quedlinburg, dem Häue gensweiler, dem Kaufmann Hans Leſbund⸗ gut in Münſingen(Schweiz), der Dekora⸗ keurin Trudy Siegentalzr in Münſingen (Schweiz); 5 die Erinnerungsmedaille für Neltung aus Gefahr: dem Gärtner Gerhard Göll in Zietlow, Kreis Belgard, dem Schloſſer Emil Fuchs in Badenhard bei Pfalzfeld. dem Werkzeug⸗ ſchloſſer Georg Fricke in Attendorn in Weſt⸗ falen, dem Maſchineningenieur Karl Schick in Rheinberg(Rheinland), dem Un⸗ terwachtmeiſter der Landespolizei Erhard Pröhl in Lindau, dem Referendar Walter Wartchow in Lötzen, dem Landwirt Julius Brobeil in Weitingen, Kreis Horb, der tech⸗ niſchen Hilfslehrerin Dorothea Graßhof in Berlin⸗Friedenau, dem Schneider Georg Reyl in Osnabrück, dem Häuer Robert Kurzhals in Egeln, Kreis Wanzleben, dem Häuer Stanislaus Surg in Schneidlingen Kreis Quedlinburg, dem Häuer Otto För⸗ ſter in Schneidlingen, Kreis Quedlinburg. dem Häuer Guſtav Tittelbach in Hackeborn, Kreis Wanzleben, dem Häuer Heinrich Reinicke in Hackeborn, Kreis Wanzleben, dem Vaumeiſter Erwin Stengel in Neuen⸗ burg, dem Bergmann Richard Fillgect in Kamp-Lintfort, dem Matroſen Fritz Luck in Pillau, dem Kohlenhändler Diedrich Meyer in Bremen, dem Reichshohnoberinſpektor Karl Grunert in Rodewi'h dem Schüler Karl Renſch in Niederbühl dem Textilar⸗ beiter Willi Gröning in Betheim. Die Fettverbilligung Weiterführung im Februar und März. Berlin, 18. Januar. Die Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die minder⸗ bemittelte Bevölkerung werden für die Mo⸗ nate Februar und März 1935 in dem ſeit 1. November 1934 geltenden Umfange fort⸗ geführt. Es werden grüne Stammabſchnitte aus⸗ gegeben, die je zwei Reichsverbilligungs⸗ ſcheine A und B, ſowie einen Beſtellſchein für zwei Pfund Konſummargarine enthal⸗ ten. Die Gültigkeitsdauer der Scheine iſt vie bisher jeweils auf einen Monat be⸗ zrenzt. Ihre Verwendung vor Beginn und iach Ablauf der aufgedruckten Güttigkeits⸗ dauer iſt daher unzuläſſig. Da zahlreiche Fälle bekanntgeworden ſind, in denen Ver⸗ aufsſtellen die Scheine vorzeitig eingelöſt zaben, hat der Reichsarbeitsminiſter im In⸗ ereſſe einer gleichmäßigen Ffettverſorgung der minderbemittelten Bevölkerung in einem Erlaß an die Landesregierungen dom 9. Januar 1935 darauf hingewieſen, daß ſolchen Verkaufsſtellen im Wiederho⸗ ungsfalle von der unteren Verwaltungsbe⸗ zörde die Annahme der Scheine auf be⸗ ſtimmte Zeit oder dauernd unterſagt wer⸗ den kann. g Die Ernährungsgrundlage Die Partei im Dienſte der Erzeugungs⸗ ſchlacht. Berlin, 18. Januar. Die Reichspropagandaleitung ordnet an: Die Erzeugungsſchlacht der deutſchen Landwirtſchaft iſt eine echt nationalſoziali⸗ ſtiſche Kampfmaßnahme zur grundſätzlichen Löſung der wirtſchaftlichen Fragen, vor de⸗ nen ſich unſer Volk befindet. Ihre ſiegreiche Beendigung bedeutet die Sicherung der Er⸗ nährungsgrundlage ſowie eines weſentlich vergrößerten Teiles unſerer Rohſtoffverſor⸗ gung. Neben Bauern und Landwirten muß die ſtädtiſche Bevölkerung zum inneren Ver⸗ ſtändnis der Bedeutung der Erzeugungs- ſchlacht erzogen werden. Deshalb wird hiermit angeordnet, daß bis auf weiteres jeder Parteiredner in allen Parteiverſammlungen auf die grundlegende Bedeutung der Erzeugungsſchlacht hinzu⸗ weiſen hat. Auch alle anderen Mittel zur Aufklärung ſind durch die Gaupropaganda⸗ leitungen der Partei in Fühlung mit den zuſtändigen Stellen des Reichsnährſtandes einzuſetzen. Die ſachlich landwirtſchaftliche Aufklärung der Bauern und Landwirte im Rahmen der Erzeugungsſchlacht iſt dagegen ausſchließlich Aufgabe des Amtes für Agrarpolitik der NSDAP bzw. des Reichsnährſtandes. gez. Dr. Göbbels. Zollgrenze beſteht noch Saarbrücken, 18. Januar. Die Nachrichten von der Errichtung einer franzöſiſch⸗ſaarländiſchen Aolgee hat vielfach zu der Auffaſſung geführt, als ſei damit die deutſch⸗ſaarländiſche Zoll⸗ grenze automatiſch aufgehoben worden und der Warenverkehr über die ſaarländiſch⸗ deutſche Grenze könne ohne Beachtung von Jollvorſchriften vonſtatten gehen. Dieſe Anſicht beruht auf einem Irrtum. Die Jollgrenze zwiſchen dem Saargebiel und dem deutſchen Mufterland bes läufig unverändert weiter und bi 60 15 den Joll 1 noch n aue 5. 5 ſind vorläufig noch nicht d. A XII. 31 178 ende bereits die Deutſchen orſchau f u ſchen mitten drin in der Haupt- 55 eee obwohl erſt ſeit etwa ker .„Parienkirc 5e len Böhe⸗ port Meiſterſchaften, ſon e⸗ 5 mund gewiſſermaßen Abſchluß der „Win.„ ci⸗Kampfzeit, in dieſem Jahre gewiß dach der Höhepunkt, aber ben lee auch erſt der wirkliche Beginn. In Davos beginnen die hodener, die ja vom Winter nicht allzuſehr abhangig ſind, mit den Kämpfen um die Welfmeiſterſchaft; in den deutſchen Winter⸗ ſpoff⸗Gauen kämpfen die Skiläufer noch um die Teilnahmeberechtigung an den deutſchen Titeltämpfen. Aber auch andere Sportarten treten am hevorſtehenden Wochenende mit zahlreichen bedeutſamen Veranſtaltungen auf den Plan. Die Verbandslämpfe der Fußballer nähern ſich immer mehr den Entſcheidungen. 0 und verbiſſen wie in dieſem Jahre war der Kampf um die Gaumeiſterſchaften wohl noch nie, und der Wettlauf„weg vom Abſtieg“ zeitigte el wenig je zuvor ähn⸗ liche, häufige und ähnlich„große“ Ueber⸗ raſchungen. Auch nur ein Treffen zu fin ⸗ den, in dem nicht Meiſterſchaft oder Ab⸗ ſtieß„vorentſchieden“ werden könnten, ſollte für den kommenden Sonntag unmöglich ſein, Fc. Spiele ſind angeſetzt: Gau Mittelrhein: BfR. Köln— Kc. 99 Mülheimer SV.— Bonner FV. Blauweiß Köln— Kölner CfR. Eintracht Trier— Sülz 07 1. Fc. ac— Weſtmark Trier Auch in England ſtreitet me Pofal⸗Unterbrechung des letzten wieber um die Punkte. Gan Nordheſſen: Hanau 93— Sport Kaſſel Boruſſia Fulda— Kurheſſen Kaſſel Spielverein Kaſſel— 03 Kaſſel S/ Langenſelbold— Heſſen Hersfeld Gan Südweſt: 7 U Eis⸗ ner. guten Woche wirklich Schnee liegt, der die Wörbedingungen hat ſchaffen können. In ö den am Wochen⸗ Saar 05 Saarbrücen— Sfr. Saarbrücken Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen Kickers Offenbach— FK. Pirmaſens Wormatia Worms— Phönix Ludwigshafen 1. FC. K. eslauteru— FSV. Frankfurt Gau Baden: f Germania Karlsdorf— BfB. Mühlburg Vf. Neckarau— BfR. Mannheim Nerger FC.— SVV. Waldhof arlsruher FB.— Phönix Karlsruh Gau Württemberg: VfB. S. art— Sfr. Suttgart Ulmer FV. 94— SV. Feuerbach Union Böckingen— SV. Göppingen Gau Bay.: 1. Fe Nürnberg— Bayern München Wacker München— Sg. Fürth Schwaben Augsburg— ASV. Nürnben Jahn Regensburg— BC. Augsburg N Im Handball iſt die Lage ähnlich wie im Fußball. Aller⸗ dings iſt er der Kreis der Titelanwärter ebenſo wie der der Abſtiegs⸗Verdächtiger weſentlich kleiner. Es gibt in den Tabellen der Handballer doch wieder eine Mittel⸗ gruppe ohne begründete Meiſterſchafts⸗Aus⸗ ſichten, aber auch ohne Abſtiegsſorgen. Im Hockey dürfte kaum geſpielt werden können, falls die Platzverhältniſſe nicht beſſere werden.— Auch im Nugby a herrſcht völlige Ruhe.— Im Tennis⸗Länderkampf in Stockholm tragen v. Cramm und H. Henkel gegen die beſten ſchwediſchen Hallenſpezialiſten den ſeit Jahren üblichen Hallen-Länderkampf Deutſch⸗ land— Schweden aus. Ein Geſamtſieg un⸗ ſerer Vertreter wäre unſtreitig ein großer Erfolg. In Hamburg ſpielen in der Ten⸗ nishalle in Uhlenhorſt die„Klipper“ gegen eine Mannſchaft des Berliner Blau-Weiß.— Sehr rege ſind am Wochenende die Turner. In Heidelberg treffen Frankfurt— Stuttgart — Heidelberg in einem Kunſtturnkampf auf⸗ einander, während eine andere Frankfurter Riege in Herford antritt. In Hambura aibt es einen n Hannover— Bremen Kiel— Hamburg, den die Gaſtgeber eigent⸗ lich für ſich entſcheiden müßten.— En k- ereignis gibt es im Schwimmſport. m Stuttgarter Heslach⸗Bad treffen die Be⸗ ſlen der fünf Gaue des Gebiets Süd auf⸗ einander; mehr als 100 Schwimmer und Schwimmerinnen werden ihre Kräfte meſſen. Da auch Sietas(Fambrd) und Eſſer(Wol- 5 eingeladen ſind, der füddeutſche achwuchs aber zu beſonderen Leiſtungen wohl fähig iſt, darf mit ſpannenden Kämpfen wie auch mit guten Ergebniſſen gerechnet werden. Beſonders aufſchlußreich wird wohl der Start des 15jährigen Frankfurter Bruſtſchwimmers Minnich gegen die„Kanonen“ Schwarz(Göp⸗ pingen) und Sietas(Hamburg) werden. Im Bonzen und Ringen wird es zum Wochenende nicht viel von Be⸗ lang geben. In Köln wird ein Profi⸗ Kampfabend mit Hower⸗Lenglet als Haupt⸗ kampf aufgezogen, die Amateure des TV. Kaiſerslautern ſtarten mit Leis in Ulm gegen V. 94. Die Ringer haben in Dortmund⸗ örde ein Mittelgewichtler⸗Turnier zur Feſt⸗ ſtellung des beſten gegenwärtigen Mittelge⸗ wichtlers; im übrigen geben die Verbands⸗ kämpfe den Aktiven Beſchäftigung.— Auch der Nadſport hat innerhalb der Reichsgrenzen am Samstag bezw. Sonntag wenig Betätigungsmöglichkeit. Dortmund bringt ein Steherrennen der Be⸗ rufsfahrer um das„Goldene Rad von Dort⸗ mund“; ſechs Amateurwettbewerbe bilden den Rahmen. Dafür finden unſere Fahrer im Aus⸗ land wieder gute Beſchäftigung. In Brüſſel, Kopenhagen, Paris ſtarten deutſche Fahrer, während Baſel einen Länderkampf Schweiz — Italien durchführt.— Von ſonſtigen Sportereigniſſen ragt beſonders die Sternfahrt nach Monte Carlo hervor, die wieder ein außerordentlich gutes Nennungsergebnis gefunden hat. Auch zahl⸗ reiche deutſche Automobiliſten werden ſich um den heißbegehrten Siegespreis bewerben. Die Bedingungen ſind in dieſem Jahre beſonders ſchwer, wozu noch die ungemeinen Schwierig⸗ keiten durch die Wetterlage hinzukommen. der„Pots am“. Das neue Großſchiff der Hapag„Potsdam“, das ebenſo wie der kürzlich vom Stapel gelaufene Lloyd⸗Schnelldampfer „Scharnhorſt“ für den Oſtaſiendienſt beſtimmt iſt, lief auf der Werft von Blohm& Voß in Hamburg vom Stapel, Apellan Lebte Nachrichten Profeſſor Tudwig Bernhard 1. Berlin, 18. Januar. Der Ordentliche 5 e. Ae ve erlin, Ludwig Bernhard, iſt in Alter von 60 Jahren verſtorben. Von nen Werken fanden beſondere Peachtung: die Polenfrage(1907), Sozialpolitik 1912), das Syſtem Muſſolini(1925), der Hugen⸗ berg⸗Konzern(1928) und Akademiſche Selbſtverwaltung(1930). Dementierte Greuelnachrichten Paris, 18. Januar. Mehrere fran zöſiſch⸗ Blätter brachten die ausgefallenſten Be; richte aus dem Saargebiet über Erſchießun⸗ gen uſw., die nur in der Einbildung der Berichterſtatter beſtehen, meiſt aber von Emigranten, die an der franzöſiſchen Grenze eingetroffen ſind, erzählt werden. Ein tref⸗ fendes Beiſpiel bringt das„Journal“. Etwa 100 Emigranten hätten ſich an der Grenze bei Forbach eingefunden und furchtbare Mordgeſchichten erzählt. Die franzöſiſchen Grenzbehörden ſetzten ſich daraufhin ſofort mit dem franzöſiſchen Konſulat in Saar brücken in Verbindung, das dieſe Nachricht dementierte und feſtſtellte, daß überall völlige Ruhe herrſche. England bekämpft die Wohnungsnot. London, 18. Januar. Die Geſetzesvorlage zur Bekämpfung der Wohnungsnot ſtellt eine der wichtigſten Reformmaßnahmen der engliſchen Regierung dar, die dieſe bisher unternommen hat. Ihr Hauptzweck iſt, eine große Anzahl Wohnhäuſer für die weniger bemittelten Bevölkerungskreiſe zu ſichern und die Zuſammendrängung vieler Perſo⸗ nen auf engem Raum unmöglich zu machen. Die Wohnungsbauhilfe der ſtaatlichen und Gemeindebehörden wird vereinfacht und verbeſſert. Eine Stadt vom Zyklon verheert Rio de Janeiro, 18. Januar. Die füd⸗ braſilianiſche Stadt San Antonio wurde von einem Wirbelſturm ſchwer heimgeſucht. Der Iyklon, der fünf Minuten dauerle, riß von 70 v. 5. aller Häuſer die Dächer ab und zerſtörte viele Gebäude, unler denen ſich auch die Präfektur und die italieniſch-fran⸗ öſiſche Bank befinden. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Menſchen wurden alücklicher · weiſe nur wenige verleht. Die Grippe greift um ſich Eifel und Hochwald ſtark betroffen. Trier, 18. Janugr. In verſchiedenen Orten des Bezirks Trier iſt eine ſo ſtarke Grippe⸗Epidemie ausge⸗ brochen, daß zahlreiche Schulen geſchloſſen werden mußten. In Losheim(Kreis Wa⸗ dern) fehlten von 450 Schulkindern an einem der letzten Tage 240. Die Schule wurde geſchloſſen. Auch aus den anderen Orten der Bürgermeiſterei Losheim wer⸗ den zahlreiche Grippe⸗Erkrankungen bei Er⸗ wachſenen und Kindern gemeldet. In dem Ort Speicher(Kreis Bitburg) ſind ebenfalls die Schulen geſchloſſen worden. Hier wa⸗ ren an einem Morgen von 68 Knaben der Oberklaſſe nur 28 erſchienen, von denen die meiſten auch grippeverdächtig waren. In Nusbaum(Kreis Bitburg) mußte auf An⸗ ordnung des Kreisarztes gleichfalls die Dorfſchule geſchloſſen werden, weil 80 v. H. aller Kinder von der Gripve befallen ſind. Merkwürdig iſt, daß die Krankheit gerade auf dem Lande, in der Eifel und im Hoch⸗ wald, ſo ſtark verbreitet iſt. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). „Haben Sie dem Mädel jemals gezeigt, wie lieb Sie ie haben?“ erkundigte ſich Burger, kopfſchüttelnd und nur mehr, um etwas zu ſagen. Die Lobmaier hob den Kopf und blickte den Sprecher ich an— erſtaunt über ſoviel Unverſtand: „Ja, wo werd' i denn? Ma darf doch den Menſchen net zeigen, daß man ſ' gern hat, ſunſtn tanzen ſ' einem doch am Kopf— net?“ Schweigend blickte der Mann auf die Sprecherin nieder. Dieſe Weisheit der kleinen Leute war ihm durchaus nicht als er vorgehabt hatte: Abe Frau. einem plötzlichen wiederkomme, geſchafft..“ und glücklich zugleich. Gott tanſendmal!“ ſremd. Dieſer Kampf um die Autorität— wieviel Herze⸗* leid koſtet er doch? Wieviel Liebe und Zärtlichkeit lauert oft hinter der Barſchheit und Rauheit ſolcher Menſchen, die aus einem ſeltſamen Schamgefühl heraus ihr Herz verſtec“ „Wohin iſt denn nun das Mädel gegangen?“ ertundigte zer ſich nach einer kleinen Weile beiderſeitigen Schweigens. „JI waß nei-!“ kam es heiſer zurück.„Sie hat g'ſagt, ſie hat ie wird mir ſchreiben— Quartier net..“ Ratlos blickte Burger vor ſich hin. Nun war ſein Banzer ſchöner Plan zu Waſſer geworden. Freilich, er wußte mehr als die Lobmaiern. Er wußte, daß das „Mädchen abends in der Damenkapelle ſpielte, und daß er de dort ſehen würde. Nicht viel— aber immerhin ein einer Hoffnungsſtrahl. Aus einem Gefühl heraus, dem er keinen Namen zu geben gewußt hätte, behielt er aber dieſe Kenntnis für ſich. vielleicht noch ka weiter ſehen . Sein Kommen mußte jetzt auch anders erklärt werden, „Ich will Ihnen nun Lebewohl ſagen, liebe Frau Lob— maier!“ ſprach er.„Ich reiſe für einige Zeit wieder fort. Sie werden von mir bald hören...“ ö „J hab' gmant, Sö woll'n einziagn!“ verſetzte die „Na, g'richt' hab' i eh noch nix Gedanken hinzu:„Was geſchicht denn jetzt mit dem ganz'n ſchönen Eſſen, was S' geſtern bracht hab'n?“ 32 Burger lächelte:„Das müſſen Sie alles ſelbſt aufeſſen, Frau Lobmaier! Und es wird noch etwas gebracht werden: Zucker, Kaffee und derartiges, was Sie auch allein gut brauchen werden können. Sparen Sie nur ja nicht. Bis werden Der Lobmaiern glänzten die Augen:“ „Wia na Chriſttindl kummen S' ma vur, g'rad', daß kane blonden Wuckerln net hab'n—“, meinte ſie erſtaunt „Na— i nehm's an. Draußen ſchöpfte Burger tief Atem. Was nun? das Mädchen war fort— hatte ſich nicht einmal pflichtgemäß abgemeldet. In ihrer Niedergeſchlagenheit hatte die Lob⸗ maiern dieſes offenbar vergeſſen. Für ihn aber hieß es letzt, andere Pläne aushecken. Denn er gab ſie nicht auf. O nein! Erſt recht nicht. Nun würde er am Abend wieder hinausfahren zum„Eisvogel“, und dann würde man ja Nun wäre es ja das einfachſte Ding der Welt geweſen, dem Mädchen, deſſen Namen Burger ja kannte, einen Brief zu ſchreiben und den durch den Kellner des Reſtau⸗ rants zuſtellen zu laſſen. Einen Brief, in dem er ſeine Liebe— und ſeine äußeren Umſtände entſprechend ſchilderte, um Eindruck zu machen. Ein reicher Mann hatte es doch nicht ſchwer, ſo meint die Welt— wenn er die Deviſe. ... Und von befallen, ſetzte ie lauernd ſchon neue Vorräte an⸗ Vergelt's . Braut heimführen will. Und ſeine Abſichten waren ehr⸗ lich, das durfte er ſich ohne weiteres zugeſtehen. Dennoch — auf ſo triviale Art wollte er keinen Eindruck machen. Um ſeiner ſelbſt willen— oder gar nicht, das war ſeine Das traurige ſchöne Mädchen hatte es ihm angetan, wie nie ein weibliches Weſen zuvor. Aber wollte er ſie erringen, ſo mußte es nach ſeiner Art geſchehen— mußte auch ſie von ſeiner Art ſein. Er wollte ſie froh machen. glücklich ſollte ſie ſein!— Als er abends wieder in den Prater führ, war ihm ein Gedanke gekommen, der ihm ausführbar ſchien. Er nahm ein Blatt aus ſeinem Notizblock und ſchrieb an die Dirigentin der Damenkapelle, die er um eine Unterredung in einer wichtigen Angelegenheit, die ein Mitglied der Kapelle betraf, bat. i Der Kellner, den er mit der Ueberbringung des Brief⸗ chens betraute, brachte denn auch die Antwort, daß Frau Steidler den Herrn in der großen Pauſe erwarte. Und nachdem Burger mit dem Trinkgeld durchaus nicht kargte, ſo verſprach der umſichtige Fritz, dafür Sorge zu tragen, 1 daß dieſe Unterredung ohne Aufſehen vor ſich gehen konnte. Burger hatte ſeinen Platz ſo gewählt, daß er die Eſtrade wohl überblicken konnte, jedoch weiter nicht auffiel. Wieder ſaß Maria Weidinger in ihrem dünnen, weißen Kleidchen, der herben Frühlingsluft ausgeſetzt wie die anderen auch, Aber ſie ſah ſo zart, ſo ſchonungsbedürftig aus, daß der Mann voll Mitleid und Beſorgnis daran denken mußte, wie ſchwer es doch einem ſolch jungen Ding im Leben wurde. Wie wollte er ſie hegen und beſchützen! Wie wollte er 1 5 alles tun, um ſie glücklich zu machen. Es war das erſte⸗ mal, daß Burger ſich um einen anderen Menſchen ſorgte— und es war ein ſo liebes, warmes Gefühl. Jeder edle Mann will für das Weib, das er liebt, zum Märchen⸗ prinzen werden. Will das Dornröschen wachküſſen und ihr die Krone des Lebens aufs Haupt drücken. 1 2 1 (Fortſetzung folgt.) — 7 0 Ae IAM TU 9 4 e — B— o Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Erſt empfand ſie ganz unbändig ſtarke Freude, weil ſie gerade jetzt ſolche Sehnſucht nach einem Menſchen hatte, dem ſie ihr Herz ausſchütten konnte, aber gleich darauf fühlte ſie, wie Angſt an ſie heranſchlich. Der Vater von Doralies war ja auch gekommen, das war befremdend. Frau von Stäbnitz mußte irgendwie mit dem über⸗ raſchenden Beſuch zuſammenhängen. Ihr fiel ein, ſie hatte Doralies noch keine Mitteilung von der jähen, großen Wendung in ihren Verhältniſſen gemacht. Sie war noch nicht dazu gekommen, zuviel war ſeit dem Tage vor Heiligabend auf ſie eingedrungen. Sie blickte flüchtig an ihrem ſchwarzen Kleid nieder und ging dann langſam auf den Flur hinaus. Einen Augenblick ſpäter lagen ſich die beiden Freundinnen ſchon im den Armen und küßten ſich. Ein bißchen befangen begrüßte Regina den Schrift— ſteller. Dee reichte ihr die Hand, lächelte: „Sie haben ja ſchöne Sachen gemacht!“ Das klang luſtig, und das nahm mit einem Schlag die Angſt von Regina, ſtimmte ſie froh. Doralies fragte: „Erlaubt uns der Landgerichtsdirektor wohl einen kurzen Beſuch bei dir, Gina?“ Regina nickte, und in ihren Augen ſchimmerte es feucht, als ſie zurückgab: „Er erlaubt einen kurzen oder langen Beſuch, ihm iſt das alles gleich. Er iſt tot, am Chriſtabend geſtorben.“ Ah! Ein Ausruf des Bedauerns entſchlüpfte Doralies. „Armes Mädel“, ſagte ſie warm,„da war es ja auch nur eine kurze Herrlichkeit hier, und du biſt ſchnell wieder ſtellungslos geworden.“ Sie lächelte ihren Vater an. „Gina darf zu uns nach Mooshauſen kommen— nicht wahr?“ Ihr Blick ging zu Regina.„Du haſt das um mich verdient. Haſt dir ſowas Böſes ſagen laſſen müſſen von Frau von Stäbnitz.“ Regina öffnete ſtumm die Tür zum Arbeitszimmer und ſchob Doralies ſanft über die Schwelle. Nachdem man ſich geſetzt hatte, fuhr Doralies fort: „Frau von Stäbnitz, die wir heute beſuchten, klärte uns nämlich darüber auf, wie ſie ſich im Warenhauſe gegen dich benommen habe. Reichlich ſchofel fand ich es und ließ das auch merken.“ Sie wurde lebhaft.„Mußt zu uns kommen. Vati läßt alles in Mooshauſen ab— ſchreiben von jemand, mit dem er ſchon längſt nicht mehr zufrieden iſt. Er ſoll dich als Sekretärin einſtellen. Das machſt du doch, Fritzchen?“ ſchmeichelte ſie. Er lächelte: „Wenn mich das wilde Mädel ſo anguckt, gebe ich meiſt nach, deshalb Regina, mache ich Ihnen den Vorſchlag, nach unſerer Rückkehr aus Garmiſch-Partenkirchen, wohin wir jetzt reiſen, zu uns nach Mooshauſen zu kommen.“ Doralies ſprang auf und klatſchte in die Hände. „Fein! Regina, nimm das Angebot an! Ich freue mich ja ſo ſehr, dir dein Opfer ein bißchen belohnen zu können.“ Regina neigte den ſchönen Kopf. „Ich bin ſehr froh über den Vorſchlag, er beweiſt mir, daß du es gut mit mir meinſt, Doralies! Und ich danke Ihnen ſehr, Herr Wolfram! Aber ich kann hier nicht fort, ich habe hier noch allerlei zu tun.“ Doralies blickte ein bißchen neugierig. „Du meinſt, du haſt damit zu tun, alles zu ordnen für die neuen Hausbewohner, für die Erben— nicht wahr?“ Regina antwortete: „Nein, ſo meine ich es nicht, Doralies, denn die Erbin vin ich!“ Es würgte ſie etwas im Halſe, als ſie an den Chriſt— abend dachte und an das von keiner Krankheit vorbereitete Sterben Jobſt Freeſes. „Du biſt die Erbin des Landgerichtsdirektors?“ Doralies machte ganz große Augen, und auch ihr Vater ſah Regina geſpannt an. Da erzählte Regina den beiden aufmerkſam Zuhören— den genau, auf welche Art ſie den alten Herrn kennen⸗ gelernt und wie er ſie zu ſeiner Erbin eingeſetzt habe. Sie kam dabei nicht vorbei an Peter Konſtantin und an Holm Meerhold; ſie mußte von beiden ſprechen und tat es in allervorſichtigſter Weiſe, denn niemand ſollte merken, daß ſie Peter Konſtantin liebte. Als ſie geendet hatte, rief Doralies begeiſtert „Das iſt ja faſt unglaublich, das große Glück, das du gemacht haſt. Alſo biſt du mir noch Dank ſchuldig, weil ich dich nach Berlin ſchickte, du reiche Erbin!“ Fritz Wolfram reichte ihr die Hand. „Meine beſten Glückwünſche!“ Regina ſagte ein wenig haſtig: „Ich bitte recht herzlich zu Tiſch zu bleiben, ich bin ſo viel allein und würde mich ſehr, ſehr freuen.“ Doralies nickte. „Natürlich futtern wir gern hier— nicht wahr, Vati?“ Er lächelte: 5 „Futtere du allein hier, Doralies, ich muß nämlich noch einen geſchäftlichen Gang machen, eine Redaktion beſuchen, und allein unterhaltet ihr euch vielleicht ſogar beſſer. Nimm dir dann ſpäter ein Auto und komm ins Hotel.“ Damit erklärte ſich Doralies einverſtanden. Und Regina war Fritz Wolfram dankbar für ſein Fortgehen und froh, mit der Freundin allein bleiben zu dürfen. Sie konnte doch freimütiger ſprechen und hielt ſich nun auch nicht mehr zurück, klagte offen ihres Herzens Not, erzählte auch von dem Irrtum, den ein Ring zuſtande gebracht, erzählte, wie die kurze Verlobung geendet hatte. Doralies ſaß Regina gegenüber und nahm ihre beiden Hände. „Liebſt du den Mann ſehr, der es litt, daß dir Frau von Stäbnitz ſagen durfte, ſie würde dich vom erſtbeſten Schupo verhaften laſſen, wenn ſie dich noch einmal dabei ertappte, daß du unter falſcher Flagge weiter ſegelſt? Liebſt du ihn ſehr? So einen könnte ich nicht lieb haben!“ Regina erwiderte mit bebender Stimme: „Ich quäle mich doch immer wieder damit herum, und wenn er mir auch weh getan hat— ja, ich liebe ihn noch.“ Doralies nickte: „Na ja, du liebſt ihn trotz allem; das iſt zwar töricht, aber dagegen iſt nichts zu machen.“ Sie lächelte.„Es läßt ſich auch wohl ſchließlich noch alles einrenken.“ Sie be⸗ tonte:„Er liebt dich nämlich auch. Das heißt“, verbeſſerte ſie ſich,„er liebte dich, als er dich noch für Doralies Wolfram hielt, und hat das Vati bekannt, als er mit deinem Vater zu ſprechen glaubte. Seine Liebe muß aber dadurch, daß er hörte, du wäreſt nicht die echte Doralies, einen derben Stoß bekommen haben, ſonſt hätte er dich bei der peinlichen Szene im Warenhauſe ein wenig ge— ſchützt. Scheint ein ſehr peinlich-empfindſamer Herr zu ſein. Im allgemeinen, alſo vom ſogenannten moraliſchen Standpunkt, hat er ja vielleicht ſogar recht; aber wenn man liebt, ſucht man doch nach Entſchuldigungen für den Menſchen, den man liebt, falls er ein bißchen was auf dem Kerbholz hat. Liebſte Gina, dem Peter Konſtantin dürfteſt du eigentlich keine Träne nachweinen; aber um den anderen iſt's jammerſchade, der hätte gut zu dir gepaßt. Und der liebt dich, glaube mir, der liebt dich richtig, wenn der Verlobungsring auch ein Freundſchaftsring war.“ Regina ſah ſie groß und fragend an: „Du glaubſt wirklich, er liebt mich?“ „Das iſt ſo klar wie zweimal zwei vier iſt!“ gab Dotalies iu einem Ton zurück, als verfüge ſie über reiche Erfahrung auf dem Gebiet der Liebe.„Und da ihr dem⸗ nächſt zuſammen arbeiten wollt, haſt du ſelbſt Gelegenheit, dir darüber Gewißheit zu verſchaffen.“ Regina widerſprach leiſe: „Ich kann es nicht glauben. Wenn es ſich ſo verhielte, konnte er doch ſehr zufrieden ſein, daß der Irrtum mit dem Ring geſchah, dann wäre damit für ihn doch alles in ſchönſter Ordnung geweſen.“ „Das war es eben nicht!“ belehrte ſie Doralies.„Der Mann wollte dein ganzes Herz, mochte ſich nicht mit einem ſchäbigen Reſtchen zufrieden geben. Aber jetzt noch eins, ehe ich es vergeſſe, da du jetzt reich biſt: ſchicke doch Frau von Stäbnitz etwas Geld. Eine beliebige, nicht allzu kleine Summe. Sie machte die Aeußerung, daß es dir als Stellungsloſe natürlich gepaßt hätte, bei ihr gut und be⸗ quem zu leben Schreibe ihr, daß du die verurſachten Un— koſten erſetzen möchteſt und ſie das Geld nach Belieben zu wohltätigen Zwecken verwenden könne.“ Reginas Gedanken waren noch bei Holm Meerhold. Liebte er ſie wirklich? Hatte Doralies recht? Erſt nach einem Weilchen antwortete ſie: „Dein Rat iſt gut, ich werde Juſtizrat Stein um Geld bitten. Weißt du, er finanziert mich nämlich ſo lange, bis ich vom Gericht offiziell zur Erbin eingeſetzt bin, was noch kurze Zeit dauern kann wegen einiger Formſachen.“ Die Freundinnen ſaßen dann zuſammen beim Mittags- mahl, und Doralies erzählte begeiſtert von ihrem Lutz. Sie hob das Weinglas, in dem das helle Gold eines leichten Moſels leuchtete. „Auf dein Wohl, liebe, liebe Gina, und auf unſere Freundſchaft! Und innigſten Dank für den Freundſchafts⸗ dienſt, den ich dir nie vergeſſen werde, denn ohne deine Hilfe wäre ich jetzt wohl kaum Lutz Gärtners Braut. Alſo dein Wohl!“ Regina nippte an ihrem Glaſe, und ihr war es, als ſähe ſie über den Rand des Glaſes, da drüben an der Tür, zwei Männer ſtehen— zwei Männer, die einander ähnelten wie Zwillingsbrüder, und wiederum auch nicht, weil der Ausdruck ihres Geſichts und ihrer Augen ſo ver⸗ ſchieden war wie ihr Charakter. Später führte Regina die Freundin im ganzen Hauſe herum, und Doralies meinte, als einmal der Name Holm Meerholds fiel, herzlich: „Vergiß, wenn du irgend kannſt, den wahrheitseifrigen Peter Konſtantin, halte dafür aber die Freundſchaft mit dem anderen doppelt warm, und freue dich deines Schick⸗ ſals, das es wirklich gut mit dir gemeint hat.“ Erſt am ſpäten Nachmittag trennte man ſich, nachdem Regina verſprochen hatte, Oſtern nach Mooshauſen zu kommen. Als Doralies die Freundin zum letzten M armte, flüſterte ſie ihr ins Ohr: e „Verliebe dich in den anderen, dann iſt das mit ve Erbſchaft gleich in Ordnung, in dem Sinne, wie es der alte Herr gewollt hat.“ Sie lachte vergnügt tef davon. 19 85 f Doralies ins Ohr: Verliebe dich in den anderen! Ob das wohl ginge? Sie glaubte es nicht. Und ob Holm ſie wirklich liebte, wie Doralies gemeint hatte? 5** Regina ſah vom Fenſter ihres Schlafzimmers aus, ſoie die Wirtſchafterin Holm Meerhold die Gartentür auf⸗ ſchloß. Wie elegant er jetzt ausſah, anſcheinend hatte er ſich einen neuen Paletot und Hut angeſchafft. Sie freute ſich, daß er doch von ſelbſt kam; ſeit vierzehn Tagen hatte ſie nun nichts mehr von ihm gehört. Sie zog ſchnell das kurze Jäckchen aus stumpfer Seide über; ſie wußte, es kleidete ſie beſonders gut. Warum ſollte ſie ſich nicht auch ein bißchen hübſch machen!? Sie trat vor den Spiegel, ſchob die dicken Wellen ihres leuchtenden Haares etwas tiefer in die Stirn und ging dann zur Tür. Plötzlich machte ſie eine unwillkürliche Bewegung und blieb ſtehen. Flüſterte es nicht wieder in ihr Ohr: Verliebe dich in den anderen! 1 Sie mußte lächeln. Doralies war ſchon die richtige Ratgeberin in ſolchen Dingen; aber ſie war froh, weil Holm nun doch kam, noch ehe ſie ihn gerufen hatte, un an die hinterlaſſene Arbeit des Verſtorbenen zu gehen. Sie ging ziemlich ſchnell die Treppe hinunter. Frau Malwine kam ihr auf dem Treppenabſatz ent⸗ gegen. Mit allen Zeichen großer Erregung blieb ſie vor ihr ſtehen. „Fräulein Graven, ein Herr möchte Sie ſprechen—1“ Regina unterbrach ſie lächelnd: „Ein Herr? Das klingt, als ob Sie von einem Fremden redeten. Ich weiß, Herr Meerhold iſt gekommen. Aber was iſt Ihnen, liebe Frau Malwine?“ Die friſch aus⸗ ſehende Frau faßte ſich an die Stirn. 5 „Ganz konfus bin ich, Fräulein Graven, denn Hert Meerhold iſt heute nicht Herr Meerhold, wenn er auch ſo ausſieht. Nein, von ganz nahe ſieht er vielleicht doch eln klein bißchen anders aus. Der gekommen iſt, heißt Doktor Konſtantin; aber ſo von weitem iſt die Aehnlichkeit mit Herrn Doktor Meerhold unheimlich. Ich—“ Sie unter⸗ brach ſich:„Nanu, was fehlt Ihnen denn, Fräulein Graven? Sie zittern ja.“ Regina fühlte Unſicherheit in den Knien und eines ſtarken Druck auf der Bruſt. Kaum atmen konnte ſie. Unter dem fragenden Blick der Wirtſchafterin aber riß ſie ſich zuſammen und antwortete anſcheinend leichthin: „Sie haben mich angeſteckt mit Ihrer Verdatterung. Wie kann man, einer Aehnlichkeit wegen, nur gleich ſo er⸗ ſchrocken ſein! Aber ich glaubte ebenfalls vom Fenſter aus Herrn Meerhold zu ſehen.“ Frau Malwine zog jetzt eine Viſitenkarte aus der Schürzentaſche, ſagte: „Ich habe den Herrn in den kleinen Salon geführt.“ Sie warnte:„Sie werden auch noch mehr erſchreeken. Fräulein Graven, wenn Sie die Aehnlichkeit ſehen!“ Regina zwang ſich zum Lächeln und ſtieg die Treppe hinunter, unabläſſig von dem einen Gedanken gequält: Was wollte Peter Konſtantin bei ihr? Vielleicht hing ſein Beſuch mit der Geldſendung zuſammen, die ſie kürzlich an Frau von Stäbnitz hatte überweiſen laſſen. Vor der Tür des kleinen Salons mußte ſie einen Augenblick ſtehenbleiben, um Atem zu holen, ſo ganz kief. Ruhig wollte und mußte ſie Peter Konſtantin gegenüber⸗ treten. Sie hob die Hand, legte ſie auf die Türklinke; aber es dauerte wieder ein paar Sekunden, bis ſie Mul faßte, einzutreten. Dann ſtanden ſie ſich gegenüber. Regina grüßte, fragte ſcheinbar ruhig: „Was führt Sie hierher, Herr Doktor?“ Er ſah ſie mit unverhüllter Bewunderung an. Wie ſchön ſah ſie aus in dem ſtumpfſchwarzen Kleis! Wie leuchtete das goldrote Haar über der Trauer⸗ gewandung! 1 Er dachte: Warum trug das ſchöne Mädchen ein Trauerkleid? Weil Jobſt Freeſe geſtorben war? Sie empfing ihn im Hauſe des bekannten, vor kurzem ver⸗ ſtorbenen Juriſten und tat, als befände ſie ſich in ihrem eigenen Heim. 5 Er erklärte: „Frau von Stäbnitz ſchickt mich her. Sie ließen ihr tauſend Mark übermitteln mit Ihrer vollen Adreſſe hier und ſchrieben, es wäre die Entſchädigung für das, was Sie in ihrem Hauſe genoſſen und ſo weiter, und Sie wünſchten, auf dieſe Weiſe von einer Schuld loszukommen und ſchlügen vor, das Geld für wohltätige Zwecke⸗zu ver⸗ wenden.“ Regina neigte den Kopf: „Stimmt alles.“ Es klang ein wenig fragend. Peter Konſtantins Augen nahmen das Bild des ſchönen Mädchens in ſich auf, während er fortfuhr: „Frau von Stäbnitz würde auf Ihren Vorſchlag ein⸗ gehen, aber es handelt ſich um eine immerhin hohe Summe. Sie meint— ſie iſt der Anſicht— das heiße, ſie wundert ſich, daß Sie, die vor kurzem noch Arbeitsloſe, über ſo viel Geld verfügen. Und ſie möchte das Geld nicht weitergeben, ehe ſie davon überzeugt iſt, daß—“ Er ſtockte und empfand mit einem Male die ganze Peinlichkeit des Auftrags, den ihm Frau von Stäbnktz gegeben hatte. N e Regina vollendete: 15 „Ehe ſie davon überzeugt iſt, daß ich auf rechtliche Weiſe in den Beſitz des Geldes gekommen bin. Nicht wahr, ſo iſt es doch?“. i Wie farblos das ſchöne Geſicht war, wie aus hellen Marmor gemeißelt. a(Fortſetzung folgt. Regina aber war es noch zagelang als flüßere ihr Viernheim, 18. Januar. Große Bauern ⸗Verſammlung. Morgen Samstag abend 8 Uhr findet im „Engelſaale eine große Kundgebung der Viern⸗ heimer Bauernſchaft ſtatt. Der Landesbauern⸗ führer Dr. Wagner wird zu den Viern⸗ heimer Bauern ſprechen und zwar über das Thema:„Erzeugungsſchlacht“ und ſonſt noch viele den Bauern intereſſierende Fragen. Es wird deshalb kein Bauer fehlen, zumal es ſich hier um Ausführungen des Landesbauern⸗ führers handelt, die für die Bauernſchaft richtunggebend ſind, weshalb jeder Bauer hier⸗ zu erſcheint. «Verkehrsunfall. Infolge der durch den Schneefall ſchlüpfrigen Straßen gerieten geſtern in der Lorſcherſtraße ein Perſonenauto und ein Lieferwagen gegeneinander, wobei beide Fahrzeuge beſchädigt wurden. Perſonen⸗ ſchaden iſt nicht entſtanden. * Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: In den Vorjahren beſtand hier die Unſitte, daß bei Kappenabenden als Groß⸗ mütter verkleidete Perſonen dieſe Lokale auf— ſuchten und ohne Aufforderung die Getränke der Gäſte leerten. Dies iſt nicht nur aus ethiſchen, ſondern vor allem aus geſundheitlichen Gründen ver⸗ werflich und äußerſt gefährlich, Wer kann behaupten, daß ſich unter dem Schutze der Maske nicht auch Perſonen ver— bergen, die mit anſteckenden Krankheiten uſw. behaftet ſind? Wir halten es daher für unſere Pflicht, ganz energiſch gegen dieſe Perſonen einzuſchreiten, die verſuchen, unaufgefordert über die Getränke der Gäſte herzufallen. Vor allem erſuchen wir die Gaſtwirte, uns bei dieſer, wohl von dem größten Teil der Bevöl⸗ kerung anerkannten Maßnahme zu unterſtützen und uns bei Verſtößen unverzüglich zu benach— richtigen. ** * Neuerungen im Fernſprechverkehr. Ein Fernſprechteilnehmer, der bei der Anmeldung eines Ferngeſprächs für die verlangte Sprech⸗ ſtelle eine falſche Rufnummer angegeben oder die von der Vermittlungsſtelle falſch verſtan⸗ dene Rufnummer bei der Wiederholung der Anmeldung nicht berichtigt hatte, mußte bis⸗ her auch für eine Verbindung mit der unrich⸗ ligen Sprechſtelle die Gebühr für ein Drei⸗ minutengeſpräch zahlen. Hierin tritt künftig eine Milderung ein. Der Reichspoſtminiſter hat angeordnet, daß vom 1. Januar 1935 ab in einem ſoolchen Falle nur noch die Drit⸗ telgebühr erhoben wird, vorausgeſetzt, daß der Anmelder unverzüglich den Irrtum durch die Anmeldung eines neuen Geſprächs mit demſelben Ortsnetz berichtigt. Eine weitere Verbeſſerung im Fernſprechverkehr bringt die Einführung von Wochengeſprächen vom 1. Januar 1935 ab. Wochengeſpräche ſind Fern⸗ geſpräche, die— ähnlich wie Monatsgeſpräche — täglich zwiſchen denſelben Teilnehmerſprech⸗ ſtellen zur gleichen, im voraus vereinbarten Zeit ſtattfinden und für ſieben aufeinander⸗ folgende Tage oder ein Vielfaches davon be⸗ ſtellt werden. Sie können an einem beliebigen Tag beginnen: Sonn⸗ und Feiertage werden in den ſiebentägigen Zeitraum eingerechnet. Nach Ablauf der ſieben Tage oder ihres Viel⸗ fachen müſſen Wochengeſpräche erneut ange⸗ meldet werden ** Das Rauchen in den Eiſenbahnzügen. Immer wieder wird beobachtet, daß einzelne Raucher ſich nicht den wohlgemeinten, zum Beſten aller gegebenen Beſtimmungen über das Rauchen in den Eiſenbahnzügen fügen können. Das Zugbegleitperſonal der Reichs⸗ bahn iſt daher angewieſen, ohne vorherige Warnung gegen Verſtöße einzuſchreiten, indem es eine Buße einfordert, die an Ort und Stelle entrichtet werden muß. In Nicht⸗ raucher- und in Frauenabteilen, in Trieb⸗ wagen ohne Raucherabteil und wo es durch Anſchlag(3. B. in den Gängen beſtimmter D⸗Zugwagen) bekanntgemacht iſt, darf ſelbſt dann nicht geraucht werden, wenn alle Mit⸗ reiſenden zuſtimmen. Auch in den Aborten und auf den Plattformen der mit„Nicht⸗ raucher“ bezeichneten Wagen iſt das Rau⸗ chen nicht geſtattet.— Wer ſich der Ordnung nicht fügen kann und trotz Hinweiſes und nach Zahlung der Buße weiterraucht, hat mit Strafverfolgung zu rechnen. Schützt die Obſtbäume gegen Wildver⸗ biß! Schnee und Froſt ſind für vieles Wild die Zeit des Hungers. Rehe und Haſen, wilde Kanſnchen und lenſchich Wild kommen in die Nähe der menſchlichen Siedlungen und richten häufig in den Obſtgärten erheblichen Schaden an. Deshalb gilt es, die Obſtbäume rechtzeitig vor Wildverbiß zu ſchützen. Am ſicherſten iſt dieſer Baumſchutz, wenn man die Stämme mit einer dichten Stroh⸗ oder fe e umwidelt. Auch durch einen Bret⸗ terverſchlag oder durch ein engmaſchiges Draht⸗ geflecht können die Bäume geſchützt werden. Außerdem haben ſich verſchiedene Anſtrich⸗ mittel bewährt, vor allem ein Anſtrich mit einer Miſchung von Lehm und Rieſeldung, deſ⸗ en Witterung dem Wild unangenehm it. Ein b Schutz hat aber den Nachteil, daß er von Zeit zu Zeit erneuert werden muß. Das ſicherſte Mittel, Schaden durch Wil verbiß zu verhüten, iſt die Fütterung des Wildes, weshalb überall da, wo irgend mög⸗ en für das Wi Id unterhalten 11 ö . 0 hung in kae Die Deutſche Kurzſchreft. Der Reichs⸗ and preußiſche Miniſter des Innern erläßt folgende Bekanntmachung. Die Deutſche Kurz⸗ ſchrift, früher Deutſche Einheitskurzſchrift ge⸗ kannt, iſt endgültig als einzige für Deutſch⸗ ſand amtlich anerkannt. Ihre Kenntnis wird grundſätzlich von jedem Beamten, Beamten⸗ anwärter und Angeſtellten im Verwaltungs⸗ dienſt bei den Reichs-, Staats⸗ und Gemeinde⸗ behörden und Körperſchaften des öffentlichen Rechts verlangt. Für Neueinſtellungen iſt ſie Bedingung. Unbelannte Helden Wer dichtet das Heldenlied der 500 Fun⸗ ker, die auf ſinkenden Schiffen ihren SOS. Ruf erſchallen ließen, bis der Tod ſie packte? Gleich den Kapitänen halten die Funker nach einem ausgeſchriebenen Ehrencodex bis zum letzten aus, erſt dann denken ſie an die eigene Retlung— wenn es nicht ſchon zu ſpät iſt. Zum erſten Mal war es ein großer eng⸗ liſcher Paſſagierdampfer mit 761 Menſchen an Bord, der ſank, aber durch die Tätigkeit des Funkers wurden Schiffe aus der Nähe herbeigerufen und alle konnten gerettet wer⸗ den. 1909 ſank der Dampfer„Ohio“ an der Küſte von Alaska. Der Funker telegra⸗ phierte:„Die Paſſagiere haben alle das Schiff verlaſſen.“ Nach einer längeren Pauſe kamen noch die Worte„Ich bin“, dann blieb es ſtill. Später fand man die Leiche des Fun⸗ kers, er war noch ins Waſſer geſprungen und hatte eine klaffende Wunde an der Stirn. Bei dem Untergang der„Titanic“ mit 1513 Menſchen waren die beiden Funker die letz⸗ ten, die das—. erließen. Man fand ſie am nächſten Tage in einem Rettungsboot, der eine war völlig erſchöpft, der andere war tot. Ein halbes Jahr ſpäter geriet der Dampfer„Volturno“ mit 654 Menſchen im Atlantiſchen Ozean in Brand. Mannſchaften und Paſſagiere waren von einer Panik ergrif⸗ fen, nur der Funker tat ſeine Pflicht, bis Hilfe herbeieilte und die Menſchen rettete, aur der Funker v. ente mit dem Damp⸗ fer. 1927 ging das italieniſche Schiff„Ma⸗ falda“ an der Küſte von Braſilien unter. Der Funker ſchloß ſich, als er erfuhr, daß das Schiff ſinke, in ſeine Kabine ein, um bei ſeiner Arbeit nicht durch die erregten Paſ— ſagiere geſtört zu werden. Viele ſprangen ins Waſſer und ertranken, aber viele konnten noch durch andere Schiffe gerettet werden. Mit dem Schiff ging auch der Funker unter. Sein letzter Ruf war:„Meine App baben ois zuletzt gut gearbeitet.“ Gedenttage 18. Januar 1701 Kurfürſt Friedrich III. von Branden⸗ burg nimmt als Friedrich J. die Kö⸗ nigswürde an. 1871 Wilhelm J., König von Preußen, wird Deutſcher Kaiſer. i Prot.: Priska Kath.: Petr: Stuhlfeier zu Rom Sonnenaufg. 8.02 Sonnenunterg. 16.19 Mondunterg. 7.32 Mondaufg. 15.01 1. Uiernheimer Tonfilmschau „Der Herr der Welt“ Achtung! Heute Freitag! Achtung! im Central⸗Film⸗Palaſt Harry Piel als Regiſſeur ſchuf in ſeinem neueſten Filmwerk wieder was ganz großarti⸗ ges was gigantiſches. Ein Tonfilm voll außer⸗ gewöhnlicher Spannung und gtemraubender Senſationen. Deukſchlands beſtbekannteſter u. beliebteſter Darſteller hat hier ein Werk ge⸗ ſchaffen, das die Bezeichnung Großfilm mit Recht verdient. Wirklich eine gewaltige Film⸗ ſchöpfung von einzigartiger Größe. Eine Spitzenleiſtung deutſchen Filmſchaffens. Eine filmtechniſche Meiſterleiſtung iſt die Darſtel- lung eines Grubenunglücks bei dem 200 Berg⸗ leute das Leben verlieren. Die Vorgänge un⸗ ter Tage werden mit erſchütternder Wucht und Wirklichkeit geſchildert. Von überwältigender Wirkung iſt die Darſtellung des elektriſchen Laboratoriums dieſes Spuckhauſes der Tech- nik.. Die Geſchehniſſe im Bergwerk ſind geradezu mitreißend. Für alle Film- freunde ein überaus wuchtiger und ſpannender Abenteuer- und Senſationstonfilm. Ein Be— ſuch für jeden ein großes Erlebnis. * Handball⸗Grosskampf in mannheim! Reichsbahn Mannh. 1. To. Viernheim 1. Der kommende Sonntag bringt für die Turner⸗Handballer ein entſcheidendes Spiel. Reichsbahn Mannheim, ein eruſter Mitbewer⸗ ber um die Meiſterſchaft, iſt der Gegner. Wohl iſt es unſeren Turnern gelungen, das Vorſpiel ſiegreich für ſich zu entſcheiden und die Mann⸗ heimer 815 zu ſchlagen. Aber ausſchlaggebend an dem Sieg der Hieſigen war lediglich der größere Eifer, denn Reichsbahn ſteht in Tech⸗ nik, Ballſicherheit uſw. unſeren Turnern nichts nach. Sie werden daher unter Einſetzung al— ler Mittel und vor allem in der ſtärkſten Auf— ſtellung dieſen Kampf beſtreiten, um für die erlittene Niederlage Revanche zu nehmen. Aber auch Viernheim, der derzeitige Tabellen— führer, weiß, um was es geht, weiß auch, daß zur Erringung der Meiſterſchaft auch nicht ein Punkt verſchenkt werden darf. Denn noch ſchwere Spiele ſtehen bevor. An die Spieler ergeht daher der Ruf: kämpft mit Einſatz eures ganzen Könnens und ſpielt vor allem uneigen— nützig. Wer die Tore ſchießt, iſt egal, letzten endes iſt der Sieg von Bedeutung. Dieſer kann und wird nie in Frage ſtehen, wenn ihr dieſes beachtet. Die Handballanhänger und Sportfreunde machen wir darauf aufmerkſam, daß die Fahrt nach Mannheim mit Laſtauto erfolgt. Auch Sie werden um zahlreiche Be— gleitung der Mannſchaft aufgerufen, um ſo derſelben den Rückhalt zu geben, der bei einem ſolch entſcheidenden Spiel doppelt nötig iſt. Abfahrt mittags 12,45 Uhr ab Drehſcheibe. Der Fahrpreis beträgt 50 Pfg. Karten ſind u. a. auch heute Freitag abend in der Spieler— verſammlung erhältlich. * Wichtig für Arbeitgeber, die bisher die Lohnſteuer im Markenverfahren entrichtet haben. Gemäß§ 1 der Verordnung über die Zurückziehung von Einkommenſteuermarken vom 18. 12. 1934 dürfen Einkommenſteuer— marken zur Entrichtung der Lohnſteuer für Lohnzahlungszeiträume, die nach dem 31. 12. 1934 enden, nicht mehr verwendet werden. Soweit Arbeitgeber ungebrauchte und nicht mehr verwendbare Einkommenſteuermarken, die über 0,05 GM., 0,10 RM., 0,20 RM., 0,50 RM., 1 RM., 2 RM., 5 GM., 10 GM oder 50 GM. lauten, noch im Beſitz haben, wird der Gegenwert gegen Hingabe der Ein— kommenſteuermarken von den Finanzämtern erſtattet, wenn die Erſtattung ſpäteſtens bis zum 30. März 1935 bei einem Finanzamt unter Einreichung der Einkommenſteuermar— ken beantragt wird. Soweit Anträge nach dem 30. März 1935 geſtellt werden, findet eine Erſtattung nicht mehr ſtatt. Wird der Erſatz für größere Marken⸗ mengen beantragt, ſo ſind die Marken, ſoweit ſie nicht in vollen Bogen überreicht werden, für jede Wertart getrennt zu je 25 Stück auf Papierbogen ordnungsgemäß aufzukleben, überſchießende Mengen aber loſe zu über⸗ reichen. Ferner iſt jeder Papierbogen mit dem Firmenſtempel oder dem Namen und Wohnort des Antragsſtellers zu verſehen. 235 Die Geschäfte des Einzelhandels öffnen am Montag, den 21. Januar 1035 erst um 9 Uhr! Der Landesverband des Heſſiſchen Ein— zelhandels e.V. gibt bekannt: Am kommenden Montag findet in ganz Deutſchland der erſte gemeinſchaftliche Reichsbetriebsappell der Reichsbetriebsgemeinſchaft 17 Handel der Deutſchen Arbeitsfront in der Zeit von 8 bis 8,30 Uhr vormittags ſtatt. Um allen Be⸗ triebsführern und Betriebsangehörigen des Einzelhandels die Möglichkeit zu geben, die auf ſämtliche deutſche Sender übertragene Ver⸗ anſtaltung anhören zu können, empfehlen wir allen Einzelhandelsbetrieben ihre Geſchäfte am kommenden Montag erſt um 9 Uhr zu öffnen. Nähere Anweiſung über die örtlichen Veran⸗ ſtaltungen erfolgt durch die Deutſche Arbeits— ſront. Ferelns- Anzeiger Turnverein von 1893 e. V. Handball: Sonntag, 20. Januar, Verbandsſpiele der 1. 2. u. Jugend-⸗Mannſchaft in Mannheim gegen Reichsbahn. Abfahrt per Auto mit⸗ tags 12,45 Uhr ab Drehſcheibe. Zahlreiche Begleitung erwünſcht. Freitag abend Spieler-Verſammlung in der Sporthalle. Alles erſcheinen. Die Fußballer ſpielfrei. Die Leitung. Odenwaldklub. Sonntag, 20. Januar, Wanderung ins Blaue. Abmarſch um 1 Uhr vom„Löwen“. „An Vinzentius die Rebe treiben muß“ iſt ein beſonders in Weinbaugebieten gebrauchter Lostagsſpruch. St. Vinzenz ge⸗ hört nämlich mit St. Urban zu den Schutz⸗ patronen der Winzer und iſt auf den 22. Januar feſtgelegt. Es könnte einigermaßen wunder nehmen, daß bereits ſo frühzeitig im Jahre ein den Reben und ihrem Schutzpatron gewidmetes Feſt begangen wird. Aber der Heilige Vinzenz ſtammt aus einer Gegend, in der die Natur viel frühzeitiger erwacht als bei uns. Außerdem kommt es auch bei uns, wenn der Wettergott im Januar ein mildes Regiment führt, gar nicht ſo ſelten vor, daß die Reben um die Zeit des Vinzenztages ihr „erſtes Blut“, d. h. ihren erſten Saft trei⸗— ben. St. Vinzenz ſelbſt ſtammte aus Spa⸗ nien, war ein Werber für das Chriſtentum in Frankreich und erlitt unter Diokletian den Märtyrertod. Allen Fandwerksmeister,⸗ Meisterinnen u. Kaufmännischen Geschäftsinhabern die Lehrlinge halten, zur Kenntnis, daß eine Einſtellung von Lehrlingen nur noch über das Arbeitsamt erfolgen kann. Anmeldungen für Lehrſtellen ſind alſo nur an das Arbeitsamt Mannheim zu richten, oder an unterzeichnete Amtsleitung. Am 31. Januar, vormittags von 10 bis 12 Uhr, iſt der Berufsberater Pg. Malmberg vom Arbeitsamt Mannheim, in der Schiller— ſchule hier anweſend und können auch hier An— träge geſtellt werden. Heil Hitler NS⸗Hago-Ortsgruppenleitung: Wunderle U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Das gewaltige Filmgeſchehen „Cleopatra“ Der Welt größter Film Abendland und Morgenland— Rom und Aegypten— kämpfen um die Macht der Welt. Hier Julius Cäſar und Mare Antonius— dort Cleopatra, die genialſte Frau des Alter— tums. In grandioſen Bildern voll verwirren— der Pracht prallen zwei Kulturen gegeneinan— der, in ihrem gewaltigen Entſcheidungskampf das Schickſal zweier Erdteile beſiegelnd. Im Rahmen einer ſtarken Spielhandlung, die eine der ereignisreichſten und intereſſanteſten Ge— ſchichtsabſchnitte des Altertums, umfaßt, ſehen wir das glanzvolle Leben im alten Rom, den märchenhaften Luxus Aegyptens, der„Korn- kammer der Welt“. Eines der unſterblichen Liebesdramen der Weltgeſchichte— Das Schickſal des edlen Römers Mare Antonius und der geheimnisvollen Aegypterin Cleopa⸗ tra— und die verwirrende Pracht und Groß- artigkeit einer längſt verſunkenen Zeit werden in packenden und einrucksvollen Bildern in dieſem Film zu neuem Leben erweckt. Ein Film von Ausmaßen, wie man ſie noch nie ſah! Cleopatra, die geniale Königin Aegyp⸗ tens verſteht es, die größten römiſchen Feld herren ihrer Zeit— Julius Caeſar und Mare Anton— ſo ſehr in ihren Bann zu zwingen, daß die Geſchichte der beiden mächtigſten Staa— ten des Altertums von den Launen einer Frau abhängt.— In phantaſtiſchen Bilderfolgen von bisher noch nie dageweſener Pracht zieht ein längſt verſunkenes Kapitel Weltgeſchichte an uns vorüber. Ein Film, wie er in Viernheim noch nicht gezeigt wurde. Ein Erlebnis, das ſich kein Filmfreund entgehen läßt. In kurzer Zeit beſuchten letzte Woche in Mannheim 85000 Perſonen dieſes Wunderwerk. Der beſte Film der Produktion 1934/35. Beſuchen Sie die Werktagsvorſtellungen, da Sonntag überfüllt iſt. Reichsbetriebsappell der RBG⸗Gruppe Handel. Der„Völkiſche Beobachter“ meldet: Die Reichsbetriebsgemeinſchaft 17(Handel) in der Deutſchen Arbeitsfront veranſtaltet am Montag, den 21. Januar 1935. morgens 8 Uhr, in einem Berliner Handelsbetrieb einen Reichsbetriebsappell. Es ſpricht der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Der Appell wird durch Rundfunk auf alle deut⸗ ſchen Sender übertragen. Die örtlichen Dienſtſtellen der DA haben es übernom⸗ men, die organiſatoriſchen Vorbereitungen zu treffen. Marr K. laune Ml 8 N 1