schwimmlehrarbeit in der D und Schule Darmſtadt, 18. Jan. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Es iſt außerordentlich erfreulich, daß überall ſtärkſtens daran gearbeitet wird, das Schwimmen zur Volksſache zu machen. Auf ſolch breiter Grundlage des Lehrens und Könnens wachſen dann ziel⸗ ſicher und in geſündeſter Art auch die ſchwimmſportlichen Hochleiſtungen, die da⸗ durch, in ſich wieder eine erfreuliche Breite aufzeigen werden. Dieſer Einſtellung und dieſem Streben gilt auch die Tätigkeit des Reichsſchwimmlehrers der DT. der Ende dieſes Monats zur Lehrarbeit in unſer Ge⸗ biet kommt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß eine ſolche Gelegenheit auch von ſeiten der Schule ſtärkſte Beachtung findet. und es liegt völlig im Sinne und in der Richtung der Förderungsmaßnahmen der Schulbehör— de, wenn Lehrer und Lehrerinnen ſich an der genannten Fortbildungsmöglichkeit be⸗ teiligen. Auch für die Arbeitsgemeinſchaften für körperliche Ertüchtigung im NSL B wird die Tätigkeit des Reichsſchwimmlehrers eine wertvolle Schulungsgelegenheit darſtellen, deren Einfügung in den laufenden Arbeits— plan als unbedingt zweckmäßig bezeichnet werden muß. Die hier tätigen Kreisfachbe— rater werden beſonders auf dieſe Lehrtätig⸗ keit hingewieſen, die für den Gau Heſſen— Naſſau an folgenden Zeiten und Orten ſtatt⸗ findet: 24. Januar in Wiesbaden. 25. und 26. Januar in Frankfurt, 27 Januar in Fechenheim, 28. Januar in Offenbach, 29. Januar in Pfungſtadt und am 30. und 31. Januar in Darmſtadt. Das Arteit gegen„Kolain“⸗5 eber Darmſtadt, 18. Jan. Mit einem geſchickten Trick hatten es der 36jährige Friedrich Mann und der 37jährige Georg Oehlſchläger ver— ſtanden, von ſechs Bensheimer Einwohnern, denen ſie gute Geſchäfte mit„Koks“ vdor— ſpiegelten, und die für Soda ihr Geld hin— gaben, über 20000 Mark abzuſchwindeln. Nach mehrtägiger Verhandlung wurden nun die Schwindler von der Großen Strafkammer Darmſtadt geſtern abgeurteilt. Mann, gegen den der Staatsanwalt ſechs Jahre Gefängnis beantragte, wurde unter Einbeziehung einer in Frankfurt ausgeſprochenen Strafe von ſechs Monaten Gefängnis zu insgeſamt dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der geſtändige Oehlſchläger erhielt die gleiche Strafe, doch wurden ihm vier Monate Anterſuchungshaft angerechnet. Beiden kam ihre Notlage zugute, erſchwerend fiel jedoch die Höhe des erſchwin— delten Betrages ins Gewicht. Die auf Ge— winn erpichten ſechs Mitangeklagten hatten fel große Glück, daß ſie unter die Amneſtie ielen. Aus Heſſen und Naffau Schulfeiern am 18. und 30. Januar auch in Heſſen. Darmſtadt, 18. Jan. Der Reichs- und preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunfl und Volksbildung hat angeordnet, daß am 18. Januar, dem Tag der Gründung des Deutſchen Reiches, in allen Schulen Reichs⸗ gründungsfeiern veranſtaltet werden. Die Feier wird, wie in einem Ausſchreiben an die heſſiſchen Schulbehörden geſagt wird, zweckmäßig unter Ausfall der letzten Unter- richtsſtunde an den Vormittagsunterricht angeſchloſſen. Weiterhin hat der Reichsmini⸗— ſter angeordnet, daß am 30. Januar des Regierungsantritts unſeres Führers und Reichskanzlers und damit des Geburtstages des nationalſozialiſtiſchen Stagtes in wärdi⸗ ger Weiſe gedacht wird. De Eſchulunterrich fällt an dieſem Tage nicht aus. 5 * Fraulfurt a. M., 18. Jan.(Durch— marſch der Schwarzen Sturmfahn, des Saargebietes.) Am Hauptbahnho hatte ſich eine große Anzahl Volkso⸗neſſe⸗ eingefunden, die die Schwarze Sturmfahne aus dem Saargebiet erwartete. Unter den Vertretern von Behörden und Partei befan⸗ den ſich Reichsſtatthalter Gauleiter Spren⸗ ger und Kreisleiter Oberbürgermeiſter Dr. Krebs. Der Ehrenſturm der SS und der Höchſter NSKV trafen mit Fahnen und Fak⸗ keln und klingendem Spiel, voran die blumen⸗ geſchmückte Schwarze Sturmfahne, ein. Das Saarlied klang auf. Es vollzog ſich der feierliche Akt der Uebergabe der Sturmfahne an die Frankfurter NRSKV, die die Fahne durch Frankfurt und durch die Nacht nach Vilbel bringen wird. Dann hielt Staatsrat Oberbürgermeiſter Dr. Krebs eine Rede, in der er die Erinnerung an den vorgeſtrigen Tag wachrief und den Jubel in Deutſchland und den Widerhall in aller Welt ſchilderte. Lampertheim, 18. Jan.(Zwiſchenfall beieiner Beerdigung.) Ein ungewöhn⸗ licher Vorfall ereignete ſich bei der Beerdigung einer älteren Frau. Die Gruft war nicht breit genug ausgehoben, und um dieſen Feh⸗ ler zu beheben, ſtieg ein Arbeiter in das Grab. Dabei ſtürzte die Erde nach, er wurde verſchüt⸗ tet und ſo unglücklich von Stützbrettern blok⸗ kiert, daß er faſt erſtickt wäre. Nach ſeiner Rettung mußte er in ärztliche Behandlung überführt werden. ** Wiesbaden, 18. Jan.(der Gene ⸗ raldirektor der Naſſauiſchen Landesbank außer Verfolgung.) Im Frühjahr des Jahres 1933 wurde Dr. mmers, der frühere Generaldirektor der en Landesbank in Wiesbaden, auf ung der Staatsanwaltſchaft in Hafi a genommen uno gegen ihn uno einige Kun⸗ den der Naſſauiſchen Landesbank ein Straf- verfahren anhängig gemacht. Dr. Lammers wurde u. a. der Vorwurf gemacht, ſich des Deviſenvergehens und der Steuerhintergie⸗ hung ſowie der Untreue und Beſtechung ſchuldig gemacht zu haben. Auch der Ab⸗ ſchluß von Geſchäften mit Unternehmungen außerhalb des Regierungsbezirkes Wies⸗ baden waren den Statuten des Bankinſtitu⸗ tes zuwiderlaufend anzuſehen. Im Früh⸗ jahr 1934 erhob die Staatsanwaltſchaft ge⸗ gen fünf Direktoren und zwei Kunden der Naſſauiſchen Landesbank Anklage wegen ſtrafrechtlicher Untreue und Beihilfe hierzu. Die Strafkammer des Landgerichts Wiesba— den hat jetzt die Anberaumung einer Haupt⸗ verhandlung abgelehnt. Das Verfahren wurde mit Rechtskraft eingeſtellt und ſämt⸗ 100 Angeſchuldigten außer Verfolgung ge— ehgt. Darmſtadt, 18. Jan.(Sühne für einen tödlichen Berkehrsun⸗ fall.) Vor dem Schöffengericht wurde der tödliche Verkehrsunfall verhandelt, dem im November der Kammermuſiker des Landes— theaters, Lindner, zum Opfer gefallen war. Der ſchuldige Laſtzugfahrer Auguſt Wedig von Frankenthal, der nach Ueberholen eines anderen Fahrzeuges auf der linken Stra— ßenſeite in beträchtlichem Tempo weiterführ und dabei den Kammermuſiker überfuhr, der noch am gleichen Tage ſtarb, wurde zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr beantragt. Bensheim, 18. Jan(Sprengſtoff⸗ legung.) Dem Bergſträßer Anzeigeblatt wird aus Groß-Rohrheim gemeldet: Unbe— kannte Täter legten in einer der letzten Nächte auf den Vorplatz des Ladeneingangs von H. Feitler Sprengſtoff, durch deſſen Entzündung drei Erkerſcheiben in Trüm— mer gingen. Auch öffnete ſich dabei die ver— ſchloſſene Ladentür, wodurch die elektriſch⸗ Klingel in Tätiakejt(ra! Roofevelts Sozialorogramm Arbeitsvorhaben.— Erwerboloſen- und Altersverſicherung. Waſhington, 18. Januar. Präſident Roosevelt unterbreitete dem Bundeskongreß ſeine Vorſchläge zu ſozialen Reformen Seine Botſchaft ſtüßt ſich auf die Feſtſtellungen des Ausſchuſſes für wirt⸗ ſchaftliche Sicherheit. Der Ausſchuß ver⸗ langt erſtens weitgehende Planwirtſchaft zut Beſchaffung von Arbeit bei gemeinnützigen Unternehmungen der Bundesregierung, und zwar auf Bundeskoſten. Zweitens forbert der Ausſchluß eine Arbeitsloſen⸗Unterſtützung ab 1. Januar 1936, aber nur jeweils auf kurze Dauer und in Form einer Verſiche⸗ rung, zu der die Arbeitgeber und— je nach Wunſch der Einzelſtaaten— auch die Ar⸗ beitnehmer beitragen müſſen Die Unter⸗ ſtützung ſoll vier Wochen nach Eintritt der Arbeitsloſigkeit beginnen. 15 Dollar wö⸗ chentlich nicht überſteigen und nach 16 Wo⸗ chen aufhören, worauf die Arbeitsloſen von der Bundesregierung auf Grund des oben bezeichneten Arbeitsprogramms beſchäftigt werden ſollen. Um die Arbeitgeber und die Einzelſtaaten zur Einführung dieſer Zwangsverſicherung zu veranlaſſen, ſchlägt der Ausſchuß eine Bundesſteuer auf alle Lohnliſten bor. Denjenigen Arbeitgebern, die pänkt— lich die Verſicherungsbeiträge zahlen, ſoll die Lohnſteuer bis zu 90 v. H. hierauf ange— rechnet werden. Drittens ſchlägt der Aus— ſchuß behördliche die höchſtens 30 Dollar monatlich betragen ſollen. Dieſe Renten würden über 65 Jahre alte Perſonen erhalten, die nicht in Alters— heimen leben. Gleichzeitig ſchlägt der Aus— ſchuß eine zwangsweiſe U-. Film-Falazst Der gröfte Film der Welt die Höchstleistung des jahres 1935 Ein Millionenwerk-Ein Meiſterwerk- Ein Spitzenfilm Ein Standartgemälde 3000 Mitwirkende Herſtellungskoſten über 10 Millionen Mark. f il q s Der gewaltigſte Prunk- und Ausſtattungs-Großſilm wie er noch nie geboten wurde, an Pracht u Herr- Eine guterhalt. Scnnefder- maschine zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Jung. Ehepaar lichkeit. 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Stöcke. d Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Hess. Forstamt Lampertheim Mannheimer Kleinviehmarkt. Auftrieb: 6 Kälber, 10 Schafe, 2 Schweine, 250 Ferkel, 377 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 11 bis 13, über ſechs Wochen 19 bis 26; Läufer 27 bis 31. Marktverlauf: mittel. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen W' 15 20.70, W'16 20.90, We 17 21.20; Roggen: R 15 16.90, R 16 17.20, R 13 16.50; Gerſte: Braugerſte inl. 19.50 bis 21.50, Winter⸗ und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50, Futtergerſte G 7 Jan. 15.90, G 8 16.20, G 9 16.40, G 11 16.70, Hafer: H 11 Jan. 15.90, 14 16.40, H 17 16.70, Raps inl. ab Station 31, Mais mit Sack 21.25, Mühlennachpro⸗ dukte: Weizenkleie mit Sack W 17 10.60, Roggenkleie mit Sack Jan. 10.32(beides Mühlenfeſtpreiſe), Weizenfuttermehl 13, Wei⸗ zennachmehl 17, Vollkleie 50 Pfennig höher; ſonſtige Futterartikel! Erdnußkuchen 14.30, Soyaſchrot 13, Rapskuchen 12, Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.20, Leinkuchen 15.20, Trockenſchnitzel loſe 5.76, Steffenſchnitzel 10.12, Rauhfutter: Wieſenheu loſes 9.80 bis 10.60; Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh: draht⸗ gepreßt Roggen und Weizen 4.50 bis 5, Hafer und Gerſte 4.50 bis 5, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 4 bis 4.50, Hafer und Gerſte 4 bis 4.50; Weizenmehl: Weizenfeſt⸗ preis Gebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, W' 15(Bauland, Seekreis) 27.50; Roggenmehl: Feſtpreis biet 16 Type 997 Jan. Lieferung 24.60,. 15 Type 997 aus Inl. W. Jan.⸗Lieferung 24, R 13 Type 99 7 Jan.⸗Lieferung 23.60; zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslandsweizen 3 Mark Aufſchlag, die von 10 Prozent 1.50 Mark Aufſchlag per 100 Kilo. Ausgleichszu⸗ ſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfen⸗ lennachprodukte plus 30 Pfennig, ölhal⸗ tige Futtermittel plus 40 Pfennig(von Erd⸗ nußluchen bis Kokoskuchen), zuckerhalti e Fut; termittel, ausgenommen Mofskeime. vine (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. — Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 112.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim.. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. die große Saarſchlacht iſt geſchla⸗ gen. Das Ergebnis iſt ein glänzender Sieg der deutſchen Sache. Auf Grund der über⸗ wältigenden Stimmenmehrheit für Deutſch⸗ land in der Abſtimmung vom 13. Januar hat der Völkerbund ſchon am Donnerstag⸗ abend beſchloſſen, das Saargebiet am 1 März Deutſchland zurückzugeben. Damit wird wieder eine recht unerfreuliche Epoche der Nachkriegszeit abgeſchloſſen ſein. Im Jahre 1919 hatte der große Deutſchenhaſſer Clemenceau in Verſailles von 150 0⁰⁰ „Saarfranzoſen“ geſprochen, die den drin⸗ genden Wunſch hätten, mit Frankreich ver⸗ einigt zu werden. Das war ſein Haupt⸗ argument, auf das er die franzöſiſchenAnne⸗ rionswünſche ſtützte. Er drang damit be⸗ kanntlich nicht durch, aber immerhin wurden die deulſchen Lande an der Saar für 15 Jahre vom Reiche losgeriſſen. In dieſen 15 Jahren hatten die Franzoſen reichlich Gele⸗ genheit, Kulturpropaganda im Saarxlande zu treiben. Sie haben, wie man weiß, dieſe Ge⸗ legenheit auch weidlich ausgenützt. Der Er⸗ folg war für ſie kläglich: über 90 Prozent der ſtimmberechtigten Bevölkerung bekannte ſich am letzten Sonntag in geheimer Ab⸗ ſtimmung zu Deutſchland. Der impoſanten deutſchen Stimmenzahl von rd. 530 000 ſte⸗ hen die kümmerlichen 2000 Stimmen gegen— über, die für Frankreich abgegeben wurden. Damit iſt wirklich kein Staat zu machen, und man verſteht die Enttäuſchung der großen Pariſer Blätter, von denen eines ſich bitter darüber beklagte, daß die franzöſiſche Oef⸗ fentlichkeit die ganze Zeit hindurch über die wahre Geſinnung der Saarbevölkerung ge— täuſcht worden ſei. Die franzöſiſche Preſſe— und nicht nur dieſe!— hatte nämlich vor⸗ ausgeſagt, daß für den ſtatus guo minde⸗ ſtens 30 bis 40 Prozent der Wählerſchaft ſtimmen würde. Dieſen blauen Dunſt hatten die Herren Emigranten der Welt vorge⸗ macht. Jetzt aber iſt der ganze Schwindel jämmerlich zuſammengebrochen. Das deut⸗ ſche Saarvolk hat klar und unzweideutig ſeine Meinung zum Ausdruck gebracht. Der Völkerbundsrat hat aus dieſer Abſtimmung die richtige Konſequenz gezogen und ſo kann man unter dieſes unerfreuliche Kapitel der Nachkriegsgeſchichte hoffentlich in Ruhe den Schlußſtrich ziehen. Indem wir das tun, ſtellen wir feſt, daß der Führer und Kanz⸗ ler dem geſamten deutſchen Volke aus dem Herzen ſprach, als er am Dienstag am Rundfunk unter dem unmittelbaren Ein⸗ druck des gewaltigen Sieges den deutſchen Brüdern und Schweſtern an der Saar für ihr treues Feſthalten am Deutſchtum und für ihre bewunderungswürdige volitiſche Di⸗ ſziplin von Herzen dankte. Das Dritte Reich öffnet ſeine Türe und heißt die wieder mit ihm vereinten Volksgenoſſen von der⸗ Saar willkommen! Wenn der große Moment kein kleines Geſchlecht findet, muß die Rückgliederung des Saargebiets auch erfreuliche Konſe⸗ quenzen für die europäiſche Ge⸗ ſamtpolitik haben. Der deutſche Füh⸗ rer und Reichskanzler hat ſchon früher er⸗ klärt, daß es nach der Bereinigung der Saarangelegenheit zwiſchen Deutſchland und Frankreich keine Differenzpunkte wegen ſtrittiger Gebietsteile mehr gäbe. Und er hat in der oben erwähnten Rundfunkan⸗ ſprache am letzten Dienstag nochmals feier⸗ lich hervorgehoben, daß Deutſchland nach der Rückgabe des Saargebiets keinerlei ter⸗ ritorialen Anfprüche mehr an Frankreich ſtellen werde, ſo daß der Weg zur Verſtän⸗ digung frei ſei. In einer Unterredung mit einem amerikaniſchen Preſſevertreter hat Adolf Hitler dieſe Erklärung nochmals wie⸗ derholt, wobei er darauf hinwies, daß dieſes Opfer für Deutſchland nicht gering ſei. Wenn es 18990 gebracht wird, ſo nur deshalb, weil Deutſchland den Frieden will. Selbſtverſtändlich einen Frieden der Ehre, einen Frieden alſo, der auf der deutſchen Gleichberechtigung aufgebaut ſein muß. Der anzöſiſche Miniſterpräſident Flandin hat im Anſchluß an die Saarabſtimmung eben⸗ falls eine Erklärung abgegeben:„Ich habe Samstag, den 19. Januar 1985 (Viernheimer Bürger-⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Platzvorſchriften bei Anzeigen werden an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 9 3 nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52. Jahrgang Saarbrücken, 19. Januar. In Saarbrücken erlebte man nochmals begeiſterte vaterländiſche Kundgebungen, an denen die ganze Bevölkerung keilnahm. Zum erſten Mal wurden auf den amk⸗ lichen Gebäuden die ſiegreichen Fah⸗ nen Deutſchlands gehißt. Vor den Poſt⸗ ämtern, den Amts- und Landgerichten und anderen behördlichen Häuſern drängten ſich die Menſchen. An zahlreichen Stellen der Stadt ſang die Menge das Deutſchlandlied und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Im ganzen Saargebiet kam es zu ähnlichen Kundge⸗ bungen. Allenthalben waren die Gefolaſchaften vollzählig vertreten, um das große Ereig⸗ nis mitzuerleben. Auch die Saarbah— nen ſind dieſem Beiſpiel gefolgt, nachdem der unrühmliche Saarbrücker Eiſenbahn— präſident Nicklaus ſich empfohlen hatte. Ueberall grüßen die Beamten mit dem deut— ſchen Gruß. Selbſt die Landjäger in der Regierungskommiſſion wenden ihn an. Le⸗ diglich der Direktor des Innern, Heimbur⸗ ger, hat ihn zu beanſtanden⸗ Andere in⸗ kernationale Vorgeſetzte haben durchaus Verſtändnis, daß ſich die ſaardeulſche Beamkenſchaft nach dem überwältigenden deutſchen Sieg den Sitten ihrer Heimat anpaßt und aus ihrer politiſchen Geſinnung keinen Hehl mehr zu machen braucht. Nur noch wenige Wochen trennen uns von der endgültigen Rückgliederung und Einverleibung in die Heimat. Die Feſtes⸗ freude hält überall an. In verſchiedenen Orten fragt man vergeblich, wo eigentlich die Status⸗quo⸗Stimmen herkamen. Alle Häuſer ſind jetzt beflaggt. Nirgends iſt es zu irgend welchen Zwiſchenfällen gekom⸗ men. Die Deutſche Front hält, wie ſtets, eiſerne Diſziplin, und denkt nicht daran, an den zum großen Teil nur irregeführten deutſchen Volksge⸗ noſſen kleinliche Rache zu üben oder ihnen den Weg in die deutſche Volksgemeinſchaft, in die auch ſie hineingehören nud in die ſie— bald frei von dem Druck der Verleumdung landfremder Drahtzieher— hineinwachſen können, zu erſchweren. Dieſes muſtergül⸗ tige Verhalten findet überall Anerkennung. Die„Volksstimme“ verſiegelt Der Präſident der Saarbahnen beurlaubt. Saarbrücken, 19. Januar. Die Räume der„Volksſtimme“ ſind po⸗ lizeilich verſiegelt worden. Dieſer Vorgang dürfte mit dem zu erwartenden Konkursver⸗ fahren in Zuſammenhang ſtehen.— Weiter ment für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen bilden wird. Ich bin überzeugt, daß die Franzoſen in ihrer großen Mehrheit. wün⸗ ſchen, daß die Beziehungen ſich ſtändig beſ⸗ ſern, um eines Tages zu einer wahren Zu⸗ ſammenarbeit im Sinne des Weltfriedens zu werden.“ So der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident. Im Völkerbundsrat hat der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Laval ausgeführt, daß Frankreich die Erklärungen des deut⸗ ſchen Reichskanzlers über die deutſche Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft zur Kenntnis ge⸗ nommen habe. Freilich hat Laval im An⸗ ſchluß daran ſofort wieder auf die franzöſi⸗ ſche Paktvorſchläge verwieſen und dabei nicht vergeſſen zu betonen, daß„Frankreich für ſeine„Sicherheit“ ſorgen müſſe. Nie⸗ mand wird den Franzosen dieſes Recht be⸗ ſtreiten, aber niemand wird es Deutſchland verargen können, wenn es das gleiche Recht auch für ſich in Anſpruch nimmt. Wenn erſt einmal die deutſche Gleichberechtigung an; bereits darauf hingewieſen, daß die Rege⸗ lung der Saarfrage ein wertvolles Experi- erkannt ſein wird, dann dürfte in der Tat hat das Amtsgericht Saarbrücken eine einſt⸗ weilige Verfügung erlaſſen, durch die dem bisherigen Geſchäftsführer des Chriſtlichen Metallarbeiterverbandes, Otto Pick, die Ge— ſchäftsführung entzogen wird. Dieſe wurde dem Treuhänder Dr. Beſt übertragen. Wie weiter bekannt wird, hat Eiſenbahn präſident Nicklaus die Geſchäfte als Präſident der Saarbahnen offiziell ſeinem Vertreter, Direktor Münzer, übergeben. Nicklaus legte beim zuſtändigen Miniſter der Regierungskommiſſion ein Urlaubsge⸗ ſuch vor, das ihm ſogleich bewilliat wurde. Ein ehrender Empfang Gauleiter Bürckel in Berlin. Berlin, 19. Januar. Auf dem Potsdamer Bahnhof traf der Saarbevollmächtigte des Führers. Gaulei⸗ ter Bürckel, ein. Eine Ehrenbereitſchaft des Feldjägerkorps mit Muſikkorps und Spielmannszug in Stärke von rund 10⁰ Mann hatte ſich auf dem Bahnſteig einge⸗ funden. Gauleiter Bürckel wurde u. a. auch Genf, 19. Januar. Nach dem großen Ereignis des Vortages, das in Genf eine fühlbare Entſpan⸗ nung ausgelöſt hat, ſind an die Stelle des für den Völkerbund nunmehr reſtlos erle— digten Saarproblems neue oder bisher zu⸗ rückgeſtellte politiſche Fragen in den Vor— dergrund gerückt. Der franzöſiſche Außen. miniſter Laval entfaltet nach der Erledi beſonders mit der äbeſſiniſchen Frage beſchäftigt und hatte aus dieſem außerdem mit dem Vertreter Ferner hatte er mit dem griechiſchen Außen— miniſter Maximos eine miniſter von Später fanden noch einige mit Litwin o w* Außenminiſter Beck ſtatt. Es heißt, ſtärkte Initiative in der„Oſtpaktfrage“ Richtung unter Druck ſetzen wollen. dens nicht mehr ſchwer ſein. Allerdings i franzöſiſchen Paktvorſchlägen immer recht ſkeptiſch gegenüber. Wozu ſoll eigent lich der Oſtpakt, den Frankreich neuer dings wieder beſonders energiſch zu betrei zur Erhaltung des Friedens. ler Vertrag, dem ſechs oder acht Gegenteil einer den Sorgen um den Fernen Oſten. auch ſchon wegen doch anſcheinend ſicher geworden iſt. gung der Saarfrage noch eine außerordent⸗ lich rege Tätigkeit. Er hat ſich am Freitag Grunde eine Unterredung mit Aloiſi und Eden. Abeſſiniens. Beſprechung und frühſtückte mit dem öſterreichiſchen Außen⸗ Berger⸗-Waldenegg. Unterredungen und dem polniſchen daß die Ruſſen jetzt mit aller Kraft auf eine ver⸗ hindrängen und die Franzoſen nach diger er franzöſiſche Außenminiſter wird, wie man von franzöſiſcher Seite hört, zur Erledigung der verſchiedenen Fragen, die teilweiſe noch die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung und damit die Sicherung des europäiſchen Frie- ſteht man in Deutſchland 1900 noch 0 Staat, ſo wie ſie etwa zwiſchen Deutſchland ben verſucht, dienen? Die Franzoſen ſagen Nun hat ſich aber ſchon oft gezeigt, daß ein internationa⸗ Staaten beitreten, die ſich gegenſeitig zur militäri⸗ ſchen Unterſtützung verpflichten, genau das ſo Friedensgarantie bedeutet. Für Rußland iſt ein ſolcher Pakt natürlich ſehr wertvoll— ſchon wegen ſeiner wachſen⸗ f aber iſt ſeiner inneren Lage, die wieder einmal recht un⸗ Für Deutſchland dage⸗ gen beſtehen bezüglich des Oſtpaktes die er⸗ Unter den Fahnen des Sieges Reue Freudenkundgebungen im Saargebiet— Die Flaggen des Deutſchen Reiches zum erſten Mal auf behördlichen Gebäuden— Die verschwundene Status⸗guo⸗Front von einem Vertreter der Reichsrundfunkge ſellſchaft im Namen des Reichsſendeleiters Hadamowſky begrüßt. Auf den Wunſch, einige Worte ins Mikro phon zu ſprechen, erklärte Gauleiter Bürckel etwa folgendes: Ich bin eigentlich ſiber den Empfang ſehr erſtaunt, aber zugleich glück⸗ lich, weil damit vor allem dem Saarvolk eine Ehre erwieſen wird. Das Saarvolk hat am Sonntag eine Schlacht geſchlagen die von außenpolitiſcher Bedeutung für den Frieden der Welt und vielleicht entſcheidend für Jahrhunderte ſein wird. Das Verdienſt dafür gebührt nicht mir, ſondern dem ge⸗ ſamten Volk an der Saar und vor allen Dißp⸗ inen treuen Mitarbeitern. gaurem'ranten in Franireich Paris, 19. Januar. Nach amtlichen An⸗ gaben von der franzöſiſch-ſaarländiſchen Grenze haben bisher 474 Emiaranten die franzöſiſche Grenze überſchritten. Die Po⸗ riſer Preſſe muß jetzt zugeben, daß es nir— gends zu ernſten Zwiſchenſällen gekommen iſt. Vor neuen Aufgaben in Genf Allgemeine Erleichterung über die Löſung der Saurfrage vor dem Rat behandelt werden ſollen, teils auch hinter den Kuliſſen beſprochen werden, mindeſtens bis Samstagabend in Genf bleiben. Die ungariſche Denlſchrift an den Völkerbundsrat über die von der un— gariſchen Regierung veranſtalteten Unter⸗ ſuchungen und über ihre Maßnahmen wurde veröffentlicht. Die ungariſche Regie⸗ rung faßt darin ihre Stellungnahme etwa wie folgt zuſammen: 1. Nach peinlich genauer chur muß feſtgeſtellt werden, daß es unmöglich iſt, irgend eine Verbindung weder direkt noch indirekt zwiſchen der ungariſchen Re⸗ gierung oder den ihr unterſtellten Behör— den und dem Attentat von Marſeille feſt⸗ zuſtellen. Ungarn iſt in keiner Weiſe für die Verbrechen verantwortlich. 2. Einige Vertreter unterer Be⸗ hörden haben die kroatiſche Emigration nicht mit der wünſchenswerten Schärfe im Auge behalten. Wo Nachläſſigkeit feſtgeſtellt werden konnte, ſind entſprechende Beſtra— fungen vorgenommen. 3. Die Beſtimmungen über die Kontrolle von Ausländern und die Aushändigung von Päſſen ſind verſchärft worden. Die ungariſche Regierung erklärt zum Schluß, daß ſie die Forderungen des Rates mit aller Genauigkeit durchgeführt habe. Unterſuchung wähnten Bedenken nach wie vor weiter. Man wird ſelbſtverſtändlich die neuen fran⸗ zöſiſchen Vorſchläge, die dieſer Tage in Berlin überreicht worden ſind, gewiſſenhaft prüfen, aber es iſt klar, daß die deutſche Re⸗ gierung eine Verſtändigung von Staat zu und Polen erzielt worden iſt. und wie ſie der Führer und Kanzler gegenüber Frank⸗ reich vorgeſchlagen hat, vorziehen würde. Man kann abſchließend ſagen, daß die Gelegenheit, den europäiſchen Frie⸗ den zu ſichern, ſchon lange nicht mehr günſtig war wie heute, nachdem die Saarangelegenheit endgültig bereinigt iſt. Wenn auf allen Seiten der Wille zu dieſer Friedensſicherung ſo ernſt und ſo aufrichtig wie in Deutſchland, dann müßte ein praktiſches Ergebnis verhältnismäßig leicht u erzielen ſein. Die nächſten Wochen wer⸗ 10 darüber Klarheit ſchaffen. Lokale Nachrichten Du kannſt Deine Poſt unmöglich anders als mit Wohlfahrtsbriefmarken frei machen. Sorge für den nötigen Vorrat durch Kauf eines Markenheftchens! eee eee e eee Viernheim, 19. Januar. Honntagsgedanken „Der Herr iſt nahe“, ſo klang es in der Adventszeit,„der Herr iſt nahe allen, die ihn anrufen“, ſo wird es zu Epiphanien ver— heißen,„nahet euch zu mir, aller Welt En— den“, ſo mahnt es an anderer Stelle. Alſo immer die Gewißheit der Gottesnähe für uns. Aber wie iſt es von uns aus geſehen? Wer kommt Gott nahe? Wer iſt in Gottes Nähe? Sind es die, die ſich in beſonderem Sinne betätigen, im Dienſte des Herrn? Die alle Kräfte einer kirchlichen Aufgabe wid⸗ men? Die in der Arbeit chriſtlicher Liebe ſtehen? Oder ſtehen die Gott ebenſo nahe, die in ſchlichter Weiſe irgendeinen ehrlichen Beruf erfüllen? Wer dient Gott am mei— ſten, wer ſteht ihm am nächſten? „Der Herr iſt nahe allen, die ihn anru— fen“... Wie unglaublich das zuerſt klingt! Wie nahe denn? So nahe wie der Vater oder die Mutter ihrem Kinde, das ſich im Dunkeln ängſtigt und ruft und die Hand dann um ſo feſter faßt. So nahe und noch viel näher iſt Gott allen denen, die nur ir— gendwie nach ihm rufen, ihn ſuchen, ſich nach ihm ſehnen. Wir wiſſen es nur manchmal garnicht, wie nahe der Gott des Friedens und der Freude an unſer fried- und freud— loſes Leben herangetreten iſt, ja, ſchon längſt neben uns hergegangen iſt.„Iſt auch dir zur Seite, ſtill und unerkannt.“ Aber das iſt es eben: unerkannt! Wir ahnen es oft garnicht, ſehr viele ahnen es noch heute nicht. Und doch könnten wir darum wiſſen. Denn einer hat es uns ge⸗ ſagt, hat es aller Welt bekanntgemacht, der vom Vater kam, um uns dem Vater näher— zubringen und uns wieder zum Vater zu 11 7700„näher mein Gott, zu dir, näher zu ir! L »Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 20. Januar, Herr Dr. Blaeß, Adolf Hitler— ſtraße 46, Telefon 110, den ärztl. Dienſt. Bauern⸗Verſamnlung. Wir ma⸗ chen die Bauern nochmals auf die heute Samstag abend im Engel ſtattfindende Ver— ſammlung aufmerkſam, bei welcher Herr Lan— desbauernführer Dr. Wagner ſpricht. Kein Bauer fehlt. Jubilarin des Alters. Unſere achtbare Mitbürgerin, Frau Anna Maria Effler 1. Wwe., geb. Bauer, Mann⸗ heimerſtr., iſt heute, den 19. Januar, 85 Jahre alt. Die hochbetagte Greiſin iſt noch geſund und geiſtig ſehr gut. Mögen ihr noch viele ſchöne und geſunde Tage beſchieden ſein. Unſere herzliche Gratulation! Ein 75⸗Jähriger. Unſer geſchätzter und beliebter Mitbürger, Herr Nikolaus Hel- big 6., Kühnerſtraße 5, kann morgen Sonn— tag, den 20. Januar die Vollendung ſeines 75. Lebensjahres begehen. Der greiſe Jubilar befindet ſich geſundheitlich noch auf der Höhe und nimmt an dem Geſchehen der Oeffent— lichkeit noch regen Anteil. Zum Wiegenfeſte auch unſere herzlichſten Glück- und Segens— wünſche. Möge ihm noch ein langer, freud— voller und geruhſamer Lebensabend im Krei— ſe ſeiner Familie beſchieden ſein. Kath. Arbeiter⸗Verein. Der dies- jährige Familienabend findet nicht am 20. Januar, ſondern am Sonntag, den 27. Jan. im Karpfenſaale ſtatt. Familienabend. Der Militär⸗Krie⸗ ger-Verein„Haſſia“ hält morgen Sonntag im Freiſchütz einen Kameradſchaftsabend, wo— zu alle Mitglieder mit Angehörigen ſowie Freunde und Gönner herzlich eingeladen ſind. Der Abend iſt ausgefüllt mit theatraliſchen Darbietungen und einem anſchließenden Tänz— chen. Siehe Inſerat. * Viernheimer Freilichtbühne. Wie bereits angezeigt, bringt die Freilicht— bühne des Turnvereins in dieſem Jahr Heb— bels Nibelungen zur Aufführung. Dieſes Werk iſt eines der gewaltigſten deutſchen Bühnen— werke und ſtellt an die Spielleitung ſowohl auch an jeden einzelnen Spieler die höchſten Anforderungen. Die Spielleitung, bei der eine Perſonalveränderung nicht eingetreten iſt, hat bereits große Vorarbeiten geleiſtet und ladet unterm Vereinsanzeiger zur erſten Spieler— verſammlung ein. Auf dieſe Einladung machen wir an dieſer Stelle ganz beſonders aufmerk- ſam und im Intereſſe der großen ſchönen Sache empfehlen wir allen in Frage kommenden Per- ſonen, dem Ruf der Spielleitung unverzüglich Aus dem Geſchäftsleben. Frau Sebaſtian Kühner, Lorſcherſtr., teilt in dem Inſeratenteil der vorliegenden Ausgabe mit, daß ſie das ſeither betriebene Bauma⸗ teralien- Geſchäft unverändert weiter führt. Wir machen hierauf aufmerkſam. * Feierſtunde in der evang. Kirche. Am Donnerstag Abend 8 Uhr, fand in der evangel. Kirche eine Feierſtunde für den guten Ausfall der Saarabſtimmung ſtatt. Das Gotteshaus war bis zum letzten Platz mit Andächtigen gefüllt. Herr Pfarrer Dr. Berger-⸗Darmſtadt legte ſeinen wohl durchdachten Ausführungen die Worte zu Grunde: Recht muß Recht bleiben und: Was Gott zuſammen gefügt hat, das ſoll der Menſch nicht ſcheiden. Nachdem er die innere Verbundenheit des Saarlandes mit dem deut— ſchen Reich auch in Beziehung auf Blut und Raſſe gewürdigt hatte, ſprach er zum Schluß noch über die Aufgaben des Evangeliſchen Bundes in der Gegenwart. Die Liturgie hatte der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer Werner übernommen. Der Kirchenchor umrahmte die Feier mit zwei ausgezeichnet zum Vortrag ge— brachten Chören. Prinz Karneval. Mit dem heu- tigen Tage beginnen auch hier die Faſtnachts— veranſtaltungen. Heute abend finden bereits Kappenabende ſtatt. Morgen Sonntag hält der C.d. G. im Engelſaale ſeine erſte große Fremdenſitzung ab, die gewiß wieder einen Bombenbeſuch zu verzeichnen haben wird. In 6 Wochen iſt Faſtnacht. Viel Tollheit und Narretei ſtehen uns bevor. Bald werden die erſten Maskenbälle ſtattfinden. Der tolle Prinz er ſchwingt ſein Zepter. Freuen wir uns mit ihm. * Kappen⸗Abend im„Grünen Laub“. Zu Beginn der diesjährigen Fa— ſchings-Saiſon findet heut eabend in den feen— haft illuminierten Wirtſchaftsräumen des „Grünen Laub“ der erſte Kappenabend ſtatt. Unter Mitwirkung einer vorzüglichen Stim— mungskapelle ſind den Beſuchern die erſten angenehmen Faſchingsſtunden in Ausſicht ge— ſtellt.(Siehe Inſerat). Karneval. Anläßlich der großen Fremdenſitzung am Sonntag, den 20. Januar wird die Prinzengarde bereits mittags um 1,11 Uhr am Engel aufmarſchieren um dort die Ehrenwache anzutreten. Alle Vorarbeiten ſind ſchon erledigt, ſodaß dieſe Fremdenſitz— ung wieder ein voller Erfolg für den Viern— heimer Karneval werden wird. Es iſt nicht mehr notwendig nach der Stadt zu fahren um eine Fremdenſitzung mitzumachen, ſondern auch Viernheim iſt in der Lage durch die Karnevals— Geſellſchaft des Cid. G. jedem einen wirklich ſchönen und heiteren Karnevalsabend zu bie— ten. Das Programm iſt ſo reichhaltig an Ab— wechslungen, daß ſich jeder Beſucher voll und ganz befriedigt werden wird. Den muſi— kaliſchen Teil hat die Kapelle Hanf-Knauber übernommen. Darum, auf am Sonntag zur Fremdenſitzung im Engelſaal. Das Malerhandwerk ſtellt aus. In den Rhein-Neckarhallen findet zur Zeit eine Ausſtellung des Mannheimer Maler— handwerks ſtatt, die außerordentlich intereſ— ſant iſt. Der Eintritt iſt frei. Die Ausſtel— lung iſt noch geöffnet bis 20. Januar. Wir machen die Intereſſenten hierauf aufmerkſam. „Volk und Welt“. Das deutſche Monatsbuch. Herausgeber Profeſſor Opper⸗ mann. 212 Seiten. Poſtbezug 3 RM. viertel⸗ jährlich. Eigentlich ſollte man es nicht für möglich halten, daß für nur eine Mark eine buchartige Zeitſchrift in ſo vortrefflicher Aus— ſtattung und mit einem ſo wertvollen Inhalt geboten werden kann. Aber„Volk und Welt“ leiſtet den Beweis dafür. Dieſes einzigartige Können verdient höchſtes Lob! Hier handelt es ſich um eine bahnbrechende Tat: über 200 Seiten gediegene und intereſſante Lektüre, ge— boten von namhaften Mitarbeitern, belebt durch zahlreiche erſtklaſſige Abbildungen. Dieſes Monatsbuch wäre ſogar 2 oder 3 Mark wert: ſo gut iſt es! Der geringe Preis ermög⸗ licht es allen, die Wert auf eine außergewöhn⸗ liche Zeitſchrift legen,„Volk und Welt“ zu beziehen. * Wohlfahrtsbriefmarken. Die Markenheftchenbogen der neuen deutſchen Wohlfahrtsbriefmarken bringen in zwei Bogen ſenkrechte Zuſammendrucke der Werte zu 4 und 6 Pfg. ſowie zu 8 und 12 Pfg. und auch wag⸗ rechte Kehrdruckpaare. Bei den Bogen mit den letzten Werten ſind an den Spitzenrändern rechts und links je fünf Felder nicht mit Marken beruckt, dieſe Füllfelder tragen den Werbetext:„Kauft auch Wohlfahrtspoſtkar⸗ ten“. Weiter ſind bei den von dieſen Heftchen— bogen ſtammenden Marken Zähnungsabarten gegenüberden in normalem 50er Bogen aus⸗ gegebenen Marken zu verzeichnen. Für jeden Poſtwertzeichenſammler bringen beide Bogen ſomit eine Fülle von Kombinationen, die zu folgen. dem alle früheren Heftchenbogen der Wohl⸗ fahrtsbriefmarken hohen Sammlerwert er⸗ halten haben, wird beſtimmt auch die dies⸗ malige Ausgabe recht bald vergriffen ſein. Der Verkaufspreis für beide Bogen beträgt 20.— RM. Dem Amt für Volkswohlfahrt, Gau Heſſen-Naſſau, in deſſen Händen der Ver⸗ trieb der Wohlfahrtsbriefmarken auch in die⸗ ſem Jahre wieder liegt, iſt eine beſchränkte Anzahl dieſer Heftchenbogen zugeteilt worden. An die Kreisamtsleitungen der NS-Volks⸗ wohlfahrt wende man ſich, wenn Intereſſe da— für beſteht. e dee eee Weiter geht der Kampf! Viernheim Feudenheim Den Viernheimer Sportfreunden wird morgen Sonntag auf dem ee wie⸗ der ein beſonderer Hochgenuß geboten werden. Feudenheim kommt. Im Vorſpiel verloren die Viernheimer 2:1. Es gilt alſo für die Grü⸗ nen dieſe Scharte auszuwetzen und unbedingt einen Sieg zu erringen. Feudenheim wird ſich natürlich gewaltig anſtrengen, um Viernheim die 1. Niederlage auf eigenem Platze beizu— bringen. Doch das darf nicht gelingen. Schon über ein Vierteljahr, ſeit der Kataſtrophe in Ilvesheim, haben die Grünen kein Spiel mehr verloren und wir hoffen, daß dieſer Sieges— zug auch morgen gegen Feudenheim fortge— ſetzt wird. Auf eigenem Platze wurde Viern— heim in dieſer Verbandsrunde überhaupt noch nicht geſchlagen. Der Viernheimer Fußball- ſport befindet ſich zur Zeit in höchſter Blüte. Die Freunde des runden Leders befinden ſich wieder in einem Begeiſterungstaumel und wer— den ihre elf Grünen treulich unterſtützen und durch einen Maſſenbeſuch dies dokumentieren. Jeder Fußballfreund, ſelbſt die, die vielleicht ſchon lange nicht mehr den Waldſportplatz ge— ſehen haben, werden morgen bei dem ent— ſcheidungsvollen Großkampf anweſend ſein. Die Grünen beſtreiten das Spiel in folgender Aufſtellung: Krug J. Kiß Faltermann H. Martin Gg. Mandel M. Fetſch K. Kiß Joſ. Müller K. Müller V. Koob Helbig eee e eee e eee Verlangt deutſches Obſt in Euren Obſtläden. Regt durch den Mehrverbrauch die deutſche Mehrerzeugung an. Dadurch werdet Ihr Mit- kämpfer der Erzeugungsſchlacht des deutſchen Volkes. J. Uiernheimer Confilmschau Die Gipfelleiſtung des deutſchen Tonfilms 3 44 „Der ewige Traum Die Spitzenleiſtung des deutſchen Tonfilms Dieſe Woche im Central-Film-Palaſt Sepp Riſt und Brigitte Horney in ihrem neueſten und beſten Tonfilmwerk das eines der ſenſationellſten, erſchütternſten und aufregenſten Geſchehniſſe iſt, iſt ab Heute im hieſigen Central-Film-Palaſt zu ſehen. Wohl ſelten ſah man auf der Leinwand ein ſo herrliches Liebespaar. Zwei junge, kraftvoll natürlich, einfache Kinder der Berge. Einiges aus dem Inhalt: Es ſind die packenſten Er— lebniſſe eines tollkühnen Bergſteigers und die ergreifende Liebesgeſchichte einer jungen Frau. In der wunderbaren Schönheit und gewaltige Größe der Berge, am Mont Blanc. Dieſes Filmwerk hat unſerem bekannten Sepp Riſt den Beinamen„Der Teufelskerl“ eingebracht. Man bewundert ſowohl die körperliche als auch die ſchauſpieleriſche Großleiſtung dieſes herrlichen deutſchen Darſtellers. Sepp Riſt der Teufelskerl ſtürzt tatſächlich ab, erſcheut keine Gefahr und kennt keine Furcht.„Der ewige Traum“ iſt ein Volksſtück nach wahren Begebenheiten. Eine Tonfilm-Sehenswürdig⸗ keit erſten Ranges. Ueberall iſt dieſem Ufa Spitzenfilmwerk ein verdienter Erfolg beſchie— den. Wieder iſt ein Beſuch ein beſonderes Vergnügen. In Vorbereitung:„So endete 115 Liebe“,„Fürſt Woronzeff“,„Peer Gynt“ uſw. CCC Der Kampf mit dem Degen erfordert von dem Fechter, neben einer guten Waffenführung, äußerſte Konzentration und Beherrſchung. Der Kampf mit dem Degen, darf keine Furcht vor dem Gegner kennen, denn der Degen iſt die Waffe, welche dem Ernſtfall angepaßt iſt. Die Klinge iſt mit einer 3⸗zack Spitze verſehen, die in der Lage iſt, je nach dem ausgeführten Stoß, dem Gegner ungefährliche Verletzungen zu geben. Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet iſt der Degen die Waffe des furchtloſen Mannes. Den Beweis finden wir darin, daß Reichs⸗ heer und Polizei dieſer ſportlichen Waffe das Intereſſe entgegenbringen. Der Kampfdegen gibt auch dem Anfänger die Möglichkeit nach einigen Wochen die Waffe zu führen und auf der Kampfbahn ſeinen Mann zu ſtellen. Es gilt beim Degenfechten, von beſonderem Intereſſe ſind. Nach⸗ Gegners zu bedrohen und de können auch die Treffer und Stöß werden. Ein Angriffsrecht, wie bei Sportwaffen, Florett oder Säbel, gibt es im Degen nicht. Gültig iſt der Treffer der zuerſt bei einem der Kämpfer aufkommt. Um alſo zum ſportlichen Erfolg zu kommen, gilt das Eingangs geſagt— Beherrſchung und Kon⸗ zentration— wer die beſten Nerven hat, wird im richtigen Augenblick zum Angriff übergehen und den Siegestreffer ſetzen. Um dem Fechtſport in Viernheim wei⸗ tere Anhänger zuzuführen, beginnt die Fech⸗ tergilde im Engelſaal, Mittwochs abends 20 Uhr, mit einem neuen Fechtkurs im Degen⸗ fechten. Unter Leitung von Fechtleiter Jung hat jeder neue Fechter die Gewähr ordnungs⸗ gemäß und techniſch richtig ausgebildet zu werden. Da ſich bereits auch einige Damen für das Florettfechten— dem ſchönen Frauen⸗ ſport— intereſſiert haben, iſt die Fechter⸗ gilde evtl. bereit bei weiteren Intereſſenten einen Kurs für Fechterinnen abzuhalten. Da⸗ men die ſich hierfür intereſſieren wollen ſich ſchriftlich melden. N Fechtergilde Viernheim Dỹ B Gottesdienst⸗Oranung der katholiſchen Gemeinde. 2. Sonntag nach Erſcheinung. Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 1,30 Uhr: Chriſtenlehre für die Jungfrauen 2 Uhr: Andacht; darauf Verſammlung für die 3. Abteilung der Jungfrauen— Congregation bei den Engl. Fräulein. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. Marienkirche: 8,30 Uhr: heilige Meſſe. 10,30 Uhr: Kindermeſſe. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 7,15 Uhr beſt. Amt für Philipp Hofmann beſtellt vom Kath. Arbeiter-Verein. 7,45 Uhr beſt. Amt für Georg Renner, be— ſtellt vom Kath. Arbeiterverein. Dienstag: 7,15 Uhr 2., 7,45 Uhr 3. Seelenamt für die ledig verſtorbene Thereſe Martin. Mittwoch: 7,15 Uhr 3. Seelenamt f. Sebaſt. Kühner. 7,45 Uhr beſt. Seegensamt für Sebaſtian Kühner, beſtellt von den Schulkameraden. Donnerstag: 7,15 Uhr beſt. Amt für Matth. Träger, be— ſtellt von den Schulkameraden. 1,45 Uhr beſt. Engelamt für Philipp Sax 3., Ehefrau Marg. geb. Winkenbach, beider⸗ ſeitige Eltern und Angehörigen. Freitag: 7,15 Uhr beſt. Amt für Michael Hoock, be⸗ ſtellt vom Kath. Arbeiterverein. 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Hoock 7. Sohn gefollener Krieger Nikolaus, Eliſe Buſalt und Angehörige. 4,45 Uhr beſt. Amt für die verſtorbenen Mitglieder der Krankenzuſchußkaſſe„Ein tracht“. Samstag: 7,15 Uhr beſt. Amt für Kath. Haas geb. Sax, Tochter Magd. und Angehörige. 7,15 geſt. hl. Meſſe für ledig verſt. Cäcilia Kirchner und ledig verſtorbene Eva Seib. 7,45 Uhr beſt. Amt für Georg Hanf 8., Eltern, Schwiegereltern und Angehörigen. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr heilige Meſſe. Am Dienstag und Freitag um 7,15 Uhr heilige Meſſe in der Marienkirche. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion des Männerapofkelat. Zugleich gemeinſchaftl. Kommunion der Herren Lehrer Lipp und Nau, Fräulein König und Eckert. Mädchen beichten Freitag halb 5 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Nächſten Sonntag Kollekte für die Aus⸗ bildung einheimiſcher Miſſionare für die Hei⸗ denmiſſionen. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 20. Januar 1935 f 2. Sonntag nach Epiphanias. 10 Uhr vormittags: Gottesdienſt 7705 Pſalm 90, 1; Lieder: 299, 335, 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 21. Januar 1935 8 Uhr abends: Kirchenchor. 8 Uhr abends: Mädchenabend. wie im Ernſtfalle, den ganzen Körper des e den 22. Januar 1935 8 Uhr abends: Frauenabend. 5 ber ührer und Rei dem engliſchen Journaliſten Ward Price hoher See in Flammen. kangler gewährte! eine Unterredung über außenpolitiſche Fra- en. N 1 . Anläßlich der erſten Hiſſung der Reichs. lagge auf amtlichen Gebäuden kam es im gargebiet zu erneuten vaterländiſchen Kundgebungen. 5 f Der Danziger Senatspräſident Greiſer ſprach am Freitagabend vor dem Völker ⸗ bundsrat, nachdem er am Nachmittag Ver- treter der internationalen Preſſe empfan⸗ genhatte.. N In Hamburg erbeuteten Banditen beim Ueberfall auf ein Kontor 10 000 RM. Der däniſche Dampfer„Aſtra“ geriet auf An der Mündung des Vangtſe fand eine verluſtreiche Seeſchlacht zwiſchen chineſiſchen Pollzeibooten und Piraten ſtatt. Die Gleichberrchtigung Neues Friedensbekennknis des Führers. g München, 19. Januar. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hit ler gewährte dem bekannten engliſchen Ver ⸗ lreter und Journaliſten der Rolhermere⸗ Preſſe, miſter Ward Price, in Interview. Ward Price richtete zunächſt folgende Frage an den Führer:„Unter welchen Bedingungen kann Deutſchland zum Völ⸗ kerbund zurückkehren?“ der Führer antwortete:„Ich und aiemand in Deutſchland denken daran, für einen eventuellen Wiedereintritt in den Völ⸗ kerbund i 10 9 0 5 wir noch einmal in dieſe Korporation zu⸗ rückkehren oder nicht, hängt ausſchließlich davon ab. ob wir ihr als vollſtändig gleichwertige Nation angehören können. Dies iſt keine„Bedin⸗ 1965 ſondern einfach eine Selbſtverſtänd⸗ ſchtelt Entweder ſind wir ein ſouveräner Staat oder wir ſind es nicht. Solange wir dies nicht ſind, haben wir in einer Gemein- ſchaft ſouveräner Staaten nichts zu ſuchen. Solange die nationalſozialiſtiſche Bewegung Ddeutſchland führt— und das wird für die rüchſten paar Jahrhunderte der Fall ſein, auch wenn unſere Emigranten noch ſo oft das Gegenteil beſchwören— wird ſich an dieſer Einſtellung nichts mehr ändern. Ich möchte betonen, daß die Unterſcheidung in „moraliſch gleichberechtigt“ und„ſachlich gleichberechtigt“ vom deutſchen Volk als Beleidigung empfunden wird. Ob 69 Millionen Menſchen auf die⸗ ler Welt moraliſch gleichberechtigt ſind oder nicht, kann letzten Endes niemand entſchei⸗ den als höchſtens das betroffene Volk ſelbſt. Frage: Wird dazu nötig ſein, die Trennung der allgemeinen Völkerbundsbe⸗ ſtimmungen vom Verſaäiller Vertrag durch⸗ uführen? f e Führer antwortete: Solange der Völkerbund nur ein Garantievertrag, von Siegermächten iſt, führt er ſeinen Na⸗ men überhaupt zu Unrecht. Daß auf. die Dauer dieſer Bund— der doch dem Willen der Gründer nach vermutlich eine Ewig⸗ keltserſcheinung ſein ſoll— nicht verkoppelt werden kann mit einem Vertrag, deſſen zeitliche Begrenzung ſchon in ſeinen inne⸗ ren Gebrechen und Unmöglichkeiten liegt, wird einſt geſchichtlich als ſelbſtverſtändlich gelten. 5 We Sollte die Anerkenung der Gleich berechtigung im Voraus ſtattfinden. oder könnte die Gewährung der Gleichberechti⸗ gung und die Rückkehr gleichzeitig erfolgen! Der Führer antwortete: Die deut; ſche Gleichberechtigung iſt die Bete etzung für ſede eteiligung 1 55 905 internatſonalen Abma⸗ chungen und Bereinbarungen. Auf der Welt ſind ſchon ſehr viele Kriege verloren gegangen. Wenn man nach jedem verlorenen Krieg in der Vergangenheit dem unglücklich Unterlegenen für immer ſeine Ehre und ſeine Gleichberechtigung ab⸗ erkannt hätte, müßte der Völkerbund ſchon jetzt mit lauter Nichtgleichberechtigten vor⸗ e lich mit einer Frage:„Ich ſprach neulich mit, eine o eh lden politiſchen Perſönlichkeit in Frankreich. Ddieſer Politiker Noſtit Wir glauben, daß Deutſchland eine olitik der Verſöhnung nur ſolange trelben 0 5 bis die Reichswehr ſich in der Lage füh 170 einen Krieg erfolgreich durchführen zu kön⸗ nen. der Führer antwortete: Dieſer Po- litiker A ch nie ein Volk geführt. Oder könnte er ſonſt glauben, daß man ein Jahr- zehnt lang vom Frieden reden kan“ um dann plötzlich mit demſelben Volk ſo mir nichts dir nichts einen Krieg zu e 15 a i m Frieden rede. drü e a e 0 als den tiefinnerſten Wunſch des deutſchen Volkes. 5 Ich kenne die Schrecken des 1 70 an ſeinen Opfern ſind alle ſeine 1950 winne unbefriedigend. Die kataſtrophalen Jolgen einer ſolchen allgemeinen europa ſſchen Schlächterei würden in Zukunft 12 schlimmere ſein. Ich N daß der 5 0 muniſtiſche Wahnſinn der einzige Gewinner wäre. i Ich ſpreche daher zwei Bekenntniſſe ganz Krieges. Ge⸗ zweuens, wer uns anfaßt, greift in Vornen und 8 f lieben wir die Freiheit. Wenn ich auf der einen Seite, ohne dazu gezwungen ju ſein, Face e namens des ganzen keine territorialen Forderungen mehr erhe⸗ erden, ſo gebe 5 0 N genau ſo die heilige Verſicherung ab, daß uns keine Nol, kein Druck und keine wall Ehre und unſere Gleichberechtigung bringen werden. f den Nachbarvölkern herſtellen. Wir abel dies im ben getan und ich glaube, daß man nicht nur in Warſchau lungene herauskommt, als durch Staaten 22 Denn ebenſo, wie wir den Frieden lieben, deulſchen olkes die verſicherung abgebe, daß wir ich auf der anderen ſemals zum Verzicht auf unſere Deutſchland möchte ein ehrliches Verhält⸗ in Berlin, ſondern auch über die uns gemeinſam ge— Entgiftung der Akmoſphäre 5 ich ſein wird. Ich bin weiter über eugt, daß, wenn 5 700 i 0 1 itten hat, dabei am En g 1 0 noch ſo umfang⸗ reiche, aber innerlich unklare Pakte. Im übrigen haben wir„ ung erer mit den um uns liegenden verpflichtende Nichtangriffspakte abzuſchließen. Die Danziger Verſaſſung Senatspräſident Greiſer vor dem Völker- ſchon öfter als einmal ö Regierung und den 5 iger 176 7 1 die beſte 7 0 der Zentrumspartei ethode ſei. l Nee ging dann um den Ratstiſch her⸗ um zu dem Berichterſtatter Eden und ſchüt⸗ telte ihr die Hand. Er verabſchiedete ſich darauf mit dem zum erſten Mal im Rats- ſaal geſehenen Hitlergruß. i ö Der Völkerbundsrat trat dann wieder in die Behandlungen der ſchweizeriſchen Kriegsſchädenfrage ein, zu welcher der ſpa-⸗ niſche Vertreter de Madariaga, eine lange Rede hlelt. Der Prinz von Pleß abgewieſen Die Beſchwerde des Prinzen von Pleß gegen die ſber ihn verhängten polniſchen Zwangsmaßnahmen wurde durch Beſchluß des Völkerbundsrates zurückgewieſen, nach⸗ dem der Berichterſtalter zu dem Schluß ge. kommen war, daß keine Schlechlerſtellung des Prinzen von Pleß gegenüber anderen Staatsbürgern erfolgt ſei und damit auch kein Berſtoß gegen die Beſtimmungen der deutſch-polniſchen Abkommens über Ober⸗ ſchleſien. Es habe ſich nicht darum gehan⸗ delt, ob die Steuermaßnahmen an ſich hart oder nicht ſeien, ſondern darum. ob der Prinz von Pleß einer beſonderen Diskrimi- nierung durch die polniſchen Gerichte ausge. ſetzl geweſen ſei. Es ſei nicht bewieſen, daß man unter gleichen Verhältniſſen einen zur mehrheit der Bevölkerung gehörenden Staalsbürger anders behandelt haben würde. 5 Damit ſoll nun die Beſchwerde des Für⸗ bundsrat. Genf, 19. Januar. Der Völkerbundsrat trat im Anſchluß an eine vertrauliche Sitzung zu einer öffent⸗ lichen Sitzung zuſammen. Als erſter Punkt ſtand die Danziger Frage zur Verhandlung. Der Vorſitzende forderte den Danziger Se— natspräſidenten Greiſer ſowie den Hohen Kommiſſar des Völkerbundes Leſter auf., am Ratstiſch Platz zu nehmen. 5 Nachdem der Berichterſtatter. Lordſiegel⸗ bewahrer Eden, im Völkerbundsrat ſeine Vorſchläge unterbreitet hatte, ergriff der Präſident des Senats der Freien Stadt Danzig, Greiſer, das Wort. Er ſtellte mit Genugtuung feſt, daß der Berichterſtat— ter dem Rat den Vorſchlag mache, die Be. handlung der vom Oberkommiſſar des Völkerbundes in Danzig übermittelten zwei Eingaben der katholiſchen Prieſter und der Zentrumspartei auf die Tagung des Rates im Mai zu verſchieben. In der Verfaſſung der Freien Stadt Danzig ſei ausdrücklich der Grundſatz der Demokratie verankert, nach welchem 5 die Mehrheit der Bevölkerung ten Regierungstätigkeit beſtimmt. ſei in den Volkstagswahlen der NSDAP in Danzig zum Ausdruck gekommen. Es ſei danach für die Regierung der Freien Stadt Danzig eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, in den von der Verfaſſung gezogenen Grenzen ihre nationalſozialiſtiſchen Ziele zu verwirk— lichen. Die Idee des Nationalſozialismus habe, auch wenn ſie in dieſem Falle nur im kleinſten deutſchen Staate der Welt zum Ausdruck kam, einen vollgültigen Beweis ihrer unantaſtbaren Friedensliebe geliefert. Die Regierung der Freien Stadt Danzig wünſche auch in Zukunft etwaige Streitig keiten zwiſchen Danzig und Polen in direk— ter Ausſprache und Verhandlung zu klären— Der Vertreter der polniſchen Regierung ſtimmte der Vertagung der von Danziger Staatsbürgern vorgebrachten Beſchwerde zu. Er glaube, daß direkte Beſprechungen rat auf dem Balkon des s Deulſchland wird von . 1 5 brechen und die Willensrichtung der von ihr beeinfluß⸗ Dieſe Willensrichtung der Danziger Bevölkerung ö ſten Pleß endgültig begraben werden. Der Zufall will es, daß derſelbe Rat wenige Mi: nuten ſpäter in der Frage der ariechiſchen Minderheiten in Albanien beſchloſſen hat, die Frage dem Haager Gerichtshof zu überweiſen. 5 6 Im Anſchluß an den Fall Pleß beſchäf tigte ſich der Völkerbundsrat nochmals mit einer deutſchen Minderheiten frage, nämlich mit der ſogenannten Beſchwerde Graebe wegen des Entzuges von Ausſchank: lizenzen für Angehörige der deutſchen Min- derheit innerhalb des ehemalig deutſchen Ge⸗ bietes durch polniſche Behörden. Der Rat gab in dieſem Fall Polen Unrecht. Danzigs Verhältnis zu Polen Genf. 19. Januar. Der Präſident der Freien Stadt Danzig Greiſer, empfing die internationale Preſſe. Er erklärte, daß in dem Augenblick, als der Nationalſozialismus die Regierung in Dan. zig übernahm. nicht weniger als 30 Streit. fälle zwiſchen Polen und Danzig beſtander hätten, Lie heute faſt ausnahmslos durck ———ů ů—ů—— lreundſchaftlichen Bezleyungen zwuchen der Vertretung des franzöſiſchen Vauerntums und dem deutſchen Reſchsnährſtand. die ge⸗ legentlich des Reichsbauerntages in Goslaß angeknüpft werden konnten, werden in den nächſten Tagen beim R Berlin Beſprechungen mit Ver franzöſiſchen Bauerntums ſtattfinden. Reichsnährſtand in Vertretern des Feuer auf hoher dee Däniſcher Dampfer in Flammen. Neuyork, 19. Januar. Die Radio⸗Marine-Company fing einen Funkſpruch des amerikaniſchen Dampfers „City of Norfolk“ auf, der beſagte, daß den däniſche Dampfer„Aſtra“ ungefähr 1400 Meiſen öſtlich von Neufundland nach einer Exploſion in Brand geraten iſt und S5s5-Rufe ausſandte. Der Cunard⸗Damp⸗ fer„Andanja“ eilte dem brennenden Schiff zu Hilfe. Feeſchlacht mit Piraten Eintägiges erbittertes Gefecht. ö Schanghai, 19. Januar. Nördlich von der Mündung des Vangtſe fand ein Seegefecht zwiſchen Polizeiwacht booten und 50 Seeräuberdſchunken ſtalt. Der Kampf dauerte einen ganzen Tag. Vier Dſchunken wurden zuſammengeſchoſſen und gingen unter. Acht Dſchunken wurden von der Polizei erbeutet. Die übrigen Seeräu- berſchiffe entkkamen. Ueber 50 Seeräuber wurden im Kampf getötet und eine große Jahl erkrank. 20 Räuber wurden von der Polizei gefangen genommen. Wie es heißt, ſoll die Flotte der Seeräu⸗ ber 300 Dſchunken ſtark ſein. Die Seeräu⸗ ber plündern ſeit etwa einem Monat viele aus Nordchina kommende Fahrzeuge, be⸗ ſonders Fiſcherfahrzeuge aus und geln Waren an Land. ſchmug⸗ Die Neithspoſt im Jahre 1934 Im Zeichen der Belebung.— Wichtige Der kehrsverbeſſerungen. Berlin, 19. Januar. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſetzi einen vorläufigen Ueberblick über die Ver. kehrsentwicklung im Jahre 1934. War im Jahre 1933 noch ein geringer Verkehrsrück⸗ gang feſtzuſtellen, ſo weiſen die Verkehrs zahlen für die Zeit vom Januar bis Novem- ber 1934(für Dezember liegt das Ergebnie noch nicht durchweg vor) faſt allgemein er ⸗ freuliche Zugänge auf. Weſentlich iſt vor direkte Besprechungen zwiſchen beiden Re⸗ glerungen aus der Welt geſchafft worden ſeien. Die nationalſozialiſtiſche Partei habe ſich das Ziel geſetzt, das Pulver aus dem Pulboerfaß Europas, wie man. Danzig einſt genannt habe, zu entfernen. Er lade die in⸗ ternationale Preſſe ein, ſelbſt nach Danzig zu kommen, um ſich davon zu überzeugen, daß dort Ruhe im Innern und Entgegen⸗ kommen gegenüber den Ausländern in glei; chem Maße herrſchen. Ueber die Beſchwerde katholiſcher Geiſtlicher, wie über die tung einer kleinen oppoſitionellen Gruppe urteilte er in dem Sinne, daß dieſe Leute ſich mit den beſtehenden Verhältniſſen nicht abfinden könnten und durch ihre Geſuche an den Völkerbund der Regierung Schwierig- keiten machen wollten. Beſuch franzöſiſcher Bauernführer. Berlin. 19. Jannar In Fortführung der Auf dem RNakhaus-Balkon während des Jackelzuges. Die Stadt Saarbrücken beſchloß die Feier des Abſtimmungs— ſieges mit einem eindrucksvollen Fackelzug unt Bild ſieht man den Gefandten von Papen, neben ihm den Saarbrücker Oberbürgermeiſter Dr. Neikes mit dem Stadt⸗ Auf unſerem Rathauſes während des Vorbei marſches. Hal⸗ allem, daß die ſeit 1929 rückläufige. Bewe⸗ gung des Briefverkehrs einer Ver ⸗ kehrszunahme von faſt 3 v. H. Platz ge⸗ macht hat. Günſtig war bei einem Zugang von 10 v. H. die Entwicklung der Klein; gutverkehrs(Poſtpaket, Poſtgut). Jun Poſtſcheckverkehr haben die Buchun⸗ gen um 8 v. H. der Umſatz und das durch- ſchnittliche Guthaben um 15. v. H. zugenom⸗ men. Die Zahl der Sprechſtellen iſt um 4 v. H. auf 3 067 320 geſtiegen. Mehr hals 2 Milliarden Geſpräche wurden in den 11 Monaten von dieſen Sprechſtellen aus- geführt; das iſt eine Verkehrsſteigerun z gon rund 7 v. H. Von den i Betriebsverbeſſerungen feien u. a. erwähnt die Erwellerung der Maße für Briefſendungen. Das Kraft- poſtliniennetz wurde erweitert.„Das deutſche Luftpoſtnetz umfaßte im Som⸗ mer 1934 99 Linien. Es verband Deutſch⸗ land mit faſt allen Ländern Europas ſowle mit Argentinien, Braſilien und Uruguay. Die deutſchen Linien hatten eine Geſamtaus, dehnung von 42 100 km. Im Winter 1934 bis 1935 werden 50 Linien. darunter die Linie nach Südamerika beflogen. Ein regel⸗ mäßiger Luftpoſtverkehr mit Südamerika auf der Linie Stuttgart—Bathurſt(Britiſch⸗ Gambia)—Natal—Rio de Janeiro—Bue⸗ nos Aires wird ſeit einiger Zeit mit wö⸗ chentlichem Dienſt betrieben. Zu erwähnen find noch die Vorausflüge(Schleuderflüge) von den Dampfern„Bremen“ und„Eu- ropa“ nach dem Feſtland auf Entfernungen bis zu 1300 km. Der im Oktober 1933 zwi- ſchen Berlin und Hamburg eingerichtete ſelbſttätige Fernſchreibvermittlunasverkehe hat jetzt 49 Teilnehmer. Für die Bildtelegraphie wurde in Köln eine neue Bildſtelle einge- richtet. Der Fernſprechverkehr hat ſich dank der Gebührenſenkung und im Juge der Be lebung der allgemeinen Wirtſchaft gut ent⸗ wickelt Im Funktelegraphenver⸗ kehr ſind auf den von Deutſchland betrie⸗ benen Funklinien 26 Millionen Wörter (1933: 23 Millionen) übermittelt worden. Auf dem Gebiet des Fernſehens wurden die Empfangsverſuche über größere Entfernungen mit Erfolg fortgeſetzt. Die erſten Fernſehempfänger für den Hausge⸗ brauch wurden fertiggeſtellt und erprobt. Einen ungewöhnlich ſtarken Aufſchwung nahm der Rundfunk. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer ſtieg von 5 652 607 Anfang Januar 1934 auf 6 142 921 am 1. Januar 1935. insge⸗ amt im Kalenderſaht 1934 um 1090 314 ellnehmer, das ſind rund 21 v. H., eine Junahme. die bisher ſeit Beſtehen des e In keinem Jahr erreicht wurde. Die Kurzwellenſender haben eine beiſpiel⸗ loſe Entwicklung erfahren. Beſondere Sorge nutrde der Geſtaltung der Verkehrstariſe zugewandt. Weſentlich war die Herabſet⸗ Fung der Grundgebühren der Pesch ch um rund 25 v. H. Bei der Perſonalwirtſchaft war die Reſchspoſt beſtrebt, die vorhandenen Hilfskräfte zu halten und möglichſt auch neut Kräfte einzuſtellen. An Beamlennachwuchs wurden beſonders Anwärter für den höhe⸗ ren und den gehobenen mittleren Poſtdienſt ewie für den höheren, gehobenen mittleren und mittleren techniſchen Dienſt eingeſtellt. 900 nichtbeamtete Hilfskräfte wurden als Hilfspoſtſchaffner in das Beamtenverhältnis übernommen. Unter ihnen befanden ſich rund 400 Poſtbetriebsarbeiter, die ſich als Kämpfer um die nationalſozialiſtiſche Re⸗ 1 beſonders verdient gemacht haben. uch 500 Poſtjungboten, die 1931 in den Poſtdienſt getreten waren, konnten als Hilfspoſtſchaffner in das Beamtenverhältnis übernommen werden. Die Reſchspoſt hat im übrigen insgeſamt mit ihren zuſätzlichen Aufträgen ſeit Januar 1934 rund 3000 Arbeitern Lohn und Brot nerſchafft. Von Januar bie November 1934 ſind 1519 Millionen RM an Betriebseinnahmen zufgekommen(1933: 1474 Millionen RM). Demgegenüber ſind jedoch auch bei den Ausgaben die Anforderungen vielfach ge⸗ stiegen. Aus Baden Große Bauernkundgebung in Karlsruhe. Die Landesbauernſchaft Baden teilt uns mit: Am Freitag, den 25. Januar 1935, veranſtaltet die Landesbauernſchaft Baden in der Städtiſchen Feſthalle zu Karlsruhe— Beginn 7 Uhr abends, Einlaß ab 6 hr— eine große öffentliche Kundgebung, welche dazu dienen ſoll, die Verbundenheit von Stadt und Land zum Ausdruck zu bringen und das Berſtändnis für die ee Agrarpolitif immer ſtärker ſowohl in den Kreiſen der Verbraucher, als auch der Erzeu⸗ ger zu vertiefen. Der Reichshauptabteilungs⸗ leiter 1 des eee und Reichs⸗ kommiſſar für Landarbeiterfragen Berlin, Staatsrat Pg. Reinke, MdR., ſpricht auf die⸗ ſer bedeutungsvollen Tagung über das The. ma:„Die weltanſchaulichen Grundlagen der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik“. Außerdem ſpricht der Gauamtsleiter für Agrarpolitil der NSDAP. und Landesbauernführer der Landesbauernſchaft Baden, Pg. Engler Füßlin. Kirchliche Feiern zur Saarabſtimmung und am 30. Januar. Karlsruhe, 19. Jan. Aus Anlaß der Rück⸗ lehr des deutſchen Saarvolkes in die Heimat hat der badiſche Landesbiſchof angeordnet, daß am Sonntag, den 20. Januar, ſowohf in der Predigt wie im Gebet der denkwür⸗ digen Saarabſtimmung, die ein hinreißen. des Bekenntnis zu unſerem Volk und Vater⸗ land darſtellt, mit Dank gegen Gott ge— dacht wird. Es bleibt dem einzelnen Geiſt, lichen überlaſſen, den Gottesdienſt zu einen peſonderen Dankgottesdienſt zu gestalten. Für den 30. Januar, den Tag der völ kiſchen und nationalen Erneuerung, wird bo ſtimmt, daß— wie im Vorfahre— am Abend ein Dankgottesdienſt für sämtliche Ge⸗ meinden der badiſchen Landeskirche ab ehal⸗ zen wird. Die Gottesdienſtzeit iſt ſo ſeſtzu⸗ legen, daß allen Evangeliſchen die Mögli 25 zur ilnahme e wird. aß NV. * PE EOTDU DUO ILS Fern⸗ auf den n Hauptperſammlung des S e 55 in Freudenſtabt. Freiburg, 19. Jan. Der Schwarzwaldver⸗ ein, der 1 jetzt aus nahezu 160 badiſchen und wü embergiſchen Ortsgruppen zufam⸗ menſetzt, hält ſeine 71. Hauptverſammlung am 19. Mai 1935 in Freudenſtadt ab. Mannheim, 19. 9950(Ein Mannhei⸗ mer Lied geſucht!l) Der Herr Oberbür⸗ N hat ein Preisausſchreiben für das ſte Lied auf Mannheim erlaſſen. Jeder Reichsdeutſche darf ſich an dem Preisaus⸗ ſchreiben beteiligen. Das Lied muß ſangbar und volkstümlich ſein, ſo daß es Allgemein⸗ ut werden kann. Als Preiſe werden 100 Rm. für die beſte Dichtung und 100 Rm. für die beſte Komposition ausgeſetzt. Es dürfen Gedichte den, doch darf kein Einſender mehr als drei Beiträge jeder Art liefern. Jede Einſendung muß ſtatt des Verfaſſernamens ein Kenn⸗ wort tragen. Das gleiche Kennwort muß auf einem unverſchloſſenen Umſchlag ſtehen, der die Anſchrift des Verfaſſers enthält. Die Einſendungen ſind zu richten bis zum 15. Februar 1935 an das dramaturgiſche Büro des Nationaltheaters Mannheim und ſollen mit der Bemerkung„Preisausſchreiben“ ver⸗ ſehen ſein. Großrinderfeld, 19. Jan.(In der Scheune tödlich verunglückt.) Der Landwirt und Steinſetzer Rupert Bach wollte vom Gebälk der Scheune Heu abwerfen und fiel dabei herunter. Eine vorübergehende Frau wurde durch das Stöhnen des Verunglückten auf den Vorfall aufmerkſam und verſtändigte die Angehörigen. Bach mußte ſofort in das Juliusſpital nach Würzburg verbracht wer⸗ den, wo er verſchied. Pforzheim, 19. Jan.(Heiratsſchwind⸗ ler.) Der 38 jährige ledige Alfred Trautz von hier, der in einigen Fällen wiederum Heiratsluſtige um ihre Erſparniſſe prellte, tand erneut vor der Großen Strafkammer. Der Gauner erhielt drei Jahre Zuchthaus, 300 Mark Geldſtrafe und fünf Jahre Ehr⸗ verluſt. Außerdem wurde die Sicherungsver⸗ verwahrung ausgeſprochen. Eichſtetten a. K., 19. Jan.(Geſegne⸗ tes Alter.) Der Schneidermeiſter und Landwirt Friedrich Wilhelm Müller in Eich⸗ ſtetten konnte das 94. Lebensjahr vollenden. In ſeiner Familie wird ſeit 125 Jahren das Schneiderhandwerk betrieben. Aichhalden b. Wolfach, 19. Jan.(Brand) Durch Heißlaufen eines Motors entſtand im Anweſen des Johann Kopp auf der Butz ein Brand, dem das Anweſen ſamt der Scheuer zum Opfer fiel. Pfullendorf, 19. Jan.(Glatteis ver- urſacht Unfall.) Dem Sohne Fritz des Fuhrunternehmers Georg Vollmer iſt beim Holzabladen am Bahnhof ein bedauerlicher Anfall zugeſtoßen. Durch Rutſchen des Stammholzes infolge des Glatteiſes wurde ihm der rechte Oberſchenkel abgeſchlagen. Neuſtadt i. Schw., 19. Jau.(Jagd auf einen Ochſen.) Ein von Daiſenbauer Ket⸗ terer⸗Titiſee in Kappel gekaufter junge Zug⸗ ochſe entſprang ſeinem Begleiter und raſte im Galopp auf den Bahnkörper der Sta⸗ tion Hölzlebruck zu. Der von Neuſtadt nach Freiburg fahrende Zug mußte unterwegs mehrmals anhalten. Ein junger Mann von Neuſtadt konnte den Ochſen nach Neuſtadt hin⸗ unterführen. An einem Ned be Bahn⸗ übergang riß ſich der Ochſe jedoch wieder los, 91 über die Schranke direkt in den Bahn⸗ of hinein und als er dort wieder hinaus⸗ geſcheucht worden war, ging es wiederum im Galopp Hölzlebruck zu. Unterwegs ſtieß das wildgewordene Tier mit einem Perſonenzug zuſammen und brach dabei ein Bein. Ein Mann, der das Tier wegführen wollte, wurde Boden. geſtaßen, mit, dem Kopf daure.. ſticht— he?“ Augen blickte: LEE 8 Urheberrechtschufz! Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). Ungeduldig erwartete er die Stunde, die ihm an⸗ gegeben war. Er hätte nicht zu ſagen vermocht, was die Kapelle ſpielte, unabläſſig hielt er den Uhrzeiger in Beob⸗ achtung— und endlich war es ſoweit. Der Kellner hatte ihn in ein kleines, leeres Zimmer gewieſen, und kaum war er eingetreten, kam von der anderen Seite her die Kapellmeiſterin— eine feſche, reſo⸗ lute Frau in den beſten Jahren, einen erwartungsvollen Blick in den klugen Augen: „Was wollen S' denn von mir?“ Burger hatte ſich ſchon ſeine Geſchichte zurechtgelegt. Und ſo erklärte er denn auch ohne Umſchweife, daß er großes Wohlgefallen an einem Mitglied der Kapelle ge⸗ funden habe, daß ſeine Abſichten lauter ſeien und er bitte, ihm die Möglichkeit zu geben, ſich dem betreffenden gehorſam Platz. wie Kompoſitionen eingeſandt wer⸗ und ſchon wanzie ſie ſich zum Geyen, eye Burger noch ſeine Sache führen konnte. Im Begriff, die Türklinke zu faſſen, wandte ſie ſich nochmals um:„Wer ſollt's denn nacher ſein, die Ihna ſo in die Augen Burger war ihr nachgekommen und ſtand nun ernſt und würdig vor der Frau, die ihm durchdringend in die „Die junge Dame ſoll Maria Weidinger heißen“, be⸗ kannte er und errötete wie ein Gymnaſiaſt. Anna Steidler wandte ſich mit einem Ruck um: „Die Fräul'n Maka? Soſo...“ Nichts weiter. Aber ſie kam von der Tür zurück, ging langſam zu einem Tiſch, der gedeckt in einer Ecke des kleinen Raumes ſtand und ſetzte ſich auf einen der Stühle. Mit der Rechten wies ſie auf den anderen Sitz, ihr gegenüber:„Da ſetzen's Ihna her“, ſprach ſie kurz, aber nicht unfreundlich, und Burger, der fühlte, daß jetzt eine Wendung eingetreten war, nahm „Wie heißen S' denn?“ erkundigte ſich die feſche Dame und neſtelte zwiſchen den Knöpfen ihres weißen Kleides das Briefchen hervor, das ihr der Kellner überbrachi hatte. „Berger“, buchſtabierte ſie die Unterſchrift, und er fand es nicht für nötig, ſie zu berichtigen. Mochte ſie glauben, daß er„Berger“ hieß. Darauf kam es wenig an.„Und ehrliche Abſichten haben S'? Heiraten möchten S' das beatbeitek Un. schleudert, a e ee 2 avontrug. Als der Zug wieder anfuühr, wurde der Ochſe wieder rabiat und ſtieß mit ſeinen Hörnern gegen die Puffer der Maſchine. Dieſe waren jedoch widerſtandsfähiger als ſeine Hörner, von denen eines direkt am Kopf abbrach. Nachdem die inzwiſchen alarmierte Polizei und Gendarmerie eingetroffen war, ben. man ſich, den Ochſen niederzuſchie⸗ en. Deutſche Arzneitaxe 1935. Nr. 2 des Geſetz- und Verordnungsblattes enthält eine Verordnung des eee Miniſters des In⸗ nern zur Deutſchen Arzneitaxe 1935, die mit Wirkung vom 1. Januar 1935 in Kraft getre⸗ ten iſt. Die Verordnung enthält die Beſtim⸗ mungen über den Abſchlag. Die Preiſe der Deutſchen Arzneitare gelten in Verbindung mit dem Abſchlag auch weiterhin als Höchſt⸗ preiſe nach Paragraph 376 Abſ. 2 der RBO. Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 20. bis 28. Januar 1938, Sonntag, 20. Januar: Miete A 11: „Ein Maskenball“, Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Montag, 21. Januar: Miete C 10:„Der Herr Baron fährt ein“, Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Dienstag, 22. Januar: Miete G 11: „Das Konzert“, Luſtſpiel von Hermann Bahr. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 23. Januar: Miete M 12, Sondermiete M 6: NS⸗Kulturgemeinde, Abteilung Theater, Ortsgruppe Mannheim, Abt. 225 und 227:„Was ihr wollt“, Oper von Arthur Kuſterer. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 24. Januar: Miete D 12: NS⸗Kulturgemel de, Abt. Theater, Orts⸗ gruppe Mannheim: Abt. 291 und 391 bis 393:„Komödie der Irrungen“, von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende 21.30 Uhr. Freitag, 25. Januar: Miete E 11:„Das Mufſikantendor f“, Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Samstag, 26. Januar: Miete B 12, Sondermiete B 6: Zum erſten Male: „Turandot“, Oper von G. Puccini. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 27. Januar: Nachmittags für die NS⸗Kulturgemeinde, Abteilung Theater, Ortsgruppe Mannheim, Jugendgruppe, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 301 bis 600, ferner NS⸗Kulturgemein⸗ de, Ortsgruppe Ludwigshafen, Abt. 1 bis 9, 13 bis 17, und Deutſche Jugendbühne, Ortsgruppe Ludwigshafen und Gruppe B: „Saat und Ernte“, Schauspiel von Hans Multerer. Anfang 15, Ende 17 Uhr. — Abends: Miete H 11:„Schön iſt die Welt“, Operette von Franz Lehar. An⸗ fang 20, Ende 22.15 Uhr. Montag, 28. Januar: Nachmittags: Schü⸗ lermiete A:„Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. An⸗ fang 15, Ende 18 Uhr.— Abends: Miete A 12, Sondermiete A 6: NS⸗Kulturge⸗ meinde, Abt. Theater, Ortsgruppe Mann⸗ heim, Abt. 224 und 226:„Der Roſen⸗ kavalier“, Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30, Ende 23 Ahr. Im Neuen Theater Roſengarten: Sonntag, 20. Januar: Neu einſtudiert: „Der Raub der Sabinerinnen“, Schank von Franz und Paul von Schön⸗ than. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. durchlebt. ſchmeichelhaft. wiſſen. „Ich kann es mir ſchon leiſten, nach meine zu wählen!“ erwiderte Burger vorſichtig. „Sö machen kan unebenen Eindruck“, meinte ſie ſach⸗ lich.„Aber bei die Mannsleut' kann ma halt nie net Na alsdern, horchen S' zu: Die Fräul'n Maka war amal's reichſte Madl vom Brillantengrund...“ 5 Burger machte eine Bewegung des Erſtaunens. War es alſo richtig ſo? Konnte der Name Weidinger mit dem Jugendfreund ſeines Vaters identiſch ſein? Aber er fragte nicht. Und die Steidler fuhr fort: »Der Vatter von der Fräul'n Maka und ſein Bruder, ö das waren reiche Fabritsherr'n am Grund— aber auch zwa Hallodri erſter Klaſſ.'s Geld haben ſ' unter die „Leut' bracht, daß's ſcho nimmer ſchön war. IJ kenn' die Maka ſchon ſeit, daß ſ' auf der Welt is. Mei Vatter war a„ 19, Jag 1576 Der Schuhmacher und Poet Hans Sachs in Nürnberg geſtorben. 1836 Der Generalfeldmarſchall Gottlieb Graf von Haeſeler auf Harnekop geboren. 1863 Der Nationalökonom Werner Som. bart in Ermsleben geboren. 1871 Schlacht von St. Quentin. 0 1874 Der Dichter Auguſt Heinrich Hoffmann von Fallersleben in Corvey geſtorben. Prof.: Sara— Kath.: Kanut Sonnenaufg. 8.00 Sonnenunterg. 16.21 Mondaufg. 16.13 Mondunterg. 7.59 20. Januar 2. Sonntag nach Epiphanias Prot. und kath.: Fabian. Sebaſtian Sonnenaufg. 7.59 Sonnenunterg. 16.22 Mondaufg. 17.24 Mondunterg. 8.21 Vaſtelzeit Eines der von unſeren Vorfahren am mei⸗ ſten geſchätzten Bücher war der„Haus vater“. Im Hausvater ſtand genqu ver⸗ zeichnet, was man in den einzelnen Jahres⸗ zeiten vorzunehmen hatte, wie man ſich das Leben und die Arbeit einzurichten hatte. Da erkennen wir, wie ſtreng geordnet geit uralter Zeit der Jahresumlauf beim deutſchen Volke geweſen iſt. Auch der Hartung, der erſte Monat im Jahre, hat da ſeine beſtimm⸗ ten Vorſchriften. Die Frauen haben ohnehin genug zu kun. Für ſie iſt die Zeit zum Ein⸗ pökeln und Räuchern gekommen, ſie ſpin⸗ nen und weben, ſie ſchleißen Federn und ver⸗ leſen Obſt. 5 Die Männer aber ſollen zuſehen, was im Haus und im Hofe ausbeſſerungsbedürftig iſt. Da wird geſägt, gehämmert, geleimt. Vor allem kommt die Schnitzbank zu ihrem Recht. Hier fehlt eine Leiterſproſſe, Stiele für Haden und Schaufeln kann man nie genug haben, ein paar neue Zaunpfähle ſind nötig, mund wenn man erſt richtig zuſieht, fehlt auch ſonſt noch allerhand. Wußte man aber ge⸗ rade im Augenblick nichts anderes, ſo ſpal⸗ tete man Kienſpäne. Denn ſie gaben, in einen Spanhalter geklemmt und gewöhnlich unter einen kleinen Nauchfang geſtellt, der den ſpäter an die Färbereien verkauften Nuß auffing, die übliche Beleuchtung zur Win⸗ terarbeit ab. Die Kerzen ſchonte man nach Möglichkeit für beſondere Gelegenheiten. Es iſt noch gar nicht 1 lange her, daß dies das übliche Winterleben in weiten Tei⸗ len unſeres Vaterlandes war, und Anklänge daran finden ſich auch heute noch in einzel ⸗ nen Gegenden. 1615 ö Mondfinsternis. Am Samstag, den 19. Januar, können wir die erſte Mondfinſternis dieſes Jahres beobachten. Sie beginnt be⸗ reits um 3 Uhr nachmittags, wird für un⸗ ſere Gegend aber erſt nach Mondaufgang, kurz nach 4 Uhr, ſichtbar. Der Mond defin⸗ det ſich dann in einem Zuſtand völliger Ver⸗ finſterung. Man wird ihn nur als dunkel- rote Scheibe am Horizont erkennen. Die Mondfinſternis dauert bis etwa 18.30 Uhr. Wettervorherſage: 8 Da ſich die Nordoſtſtrömung, die kältere Luftmaſſen gegen Deutſchland vordringen ließ, weit lebhafter und heftiger auswirkte, als erwartet werden konnte, iſt der angekündigte Temperaturſturz unverſehens ſchnell erfolgt; eine weitere Froſtverſchärfung ſteht jedoch nicht in Ausſicht, ſondern es ſtehen bei neuer teil weiſer Wolkenbildung einzelne Niederſchläge in Ausſicht, die mindeſtens im Gebirge durch⸗ weg die Form von Schneefällen haben. es ſein oder als habe er die ganze Situation ſchon einmat Die Steidler war eine Wienerin von echtem Schrot und Korn, und darum hatte ihr romantiſcher Sinn ſofort die Sachlage erfaßt. i ö „Was ſein S' denn?“ erkundigte ſie ſich naiv.„So vom Fleck weg will a Mannsbild a Madl, die was ihm gfallt, nur heiraten, wenn er's Gerſtl beinand hat, wenn a net den Verſtand...“, meinte ſie mehr aufrichtig als erzen Mädchen nähern zu dürfen. Frau Anna Steidler, die Dirigentin, maß den Sprecher mit einem zwinkernden Blick: „Ehrliche Abſichten? Das ſagen ſ' alle. In meiner Kapell'n ſein nyr anſtändige Madeln, daß S' es wiſſen. Warum wollen S' denn extra durch meiner die Bekannt⸗ ſchaft von dem Madl machen? Kummt ma kurios vur. Sein lauter Madeln, die wiſſen, was ſ' zu tun haben und allani ferti' wer'n im Leben. Und 1 ſollt' jetz'n die Ver⸗ antwortung für Ihna übernehmen, mei liaba Herr? Fallt ma net im Traum ein— verſtengens? Geht's nachher etwa ſchlef, dann heißt's, 1 bab' Ihna die Stangen g'⸗ halten! Na. mei liaber Hert. da wird nir draus— be⸗ Madl, ohne daß S' es kennen!“ inquirierte ſie weiter. „Ich bin kein junger Springinsfeld“, ſprach Burger warm und neigte ſich vor,„ich weiß genau, was ich will, und wenn es mir gelingt, die Liebe dieſes Mädchens zu erringen, dann wird ſie es nicht zu bereuen haben...“ „Und kennen's gar net?“ „Nein— aber was will das ſagen? Soviel Menſchen⸗ kenntnis mute ich mir ſchon zu, daß ich von dem ſchönen Aeußeren auf eine ebenſo ſchöne Seele ſchließen darf“, meinte ex einigermaßen ſtockend. Ganz traumhaft war ihm zu Sinn. Da ſaß er neben einer wildfremden Frau und ſprach ihr zutraulich von ſeiner Liebe zu einem ebenſo fremden Mädchen. Und dennoch war es ſo, als müßte Schlag troffen... Hausmaſter in der Lindengaſſ'n, und das war ans von die ſieben Häuſer, die was der Familie g'hört hab'n. Langſam is's abwärts gangen mit die beiden Gawliere, ma hat g'munkelt da und dort, daß ſie ihr Gerſtl an'baut haben, ſicher g'wiſſes aber hat niemand g'wußt. Die Maka war achtzehn Jahr alt, da hat ſie ſich mit an reichen Mann verlobt...“ f N Burger war zuſammengezuckt.„Verlobt? Und ſie „Jawohl, verlobt! Aber es is nix draus word'n— denn an einem ſchönen Tag' war der Bankrott da! Das war a Aufſeh'n.., Sö können ka Weaner ſein, wann S' die Giſchicht net kennen.. Der Vatter von der Mala hat ſich a Kugel in Kopf g'ljagt. Den Bruder hat der im Mittelalter, als man überall zwölf bis vier⸗ 15 arbeitete, dauerte die Arbeitszeit des Berg⸗ mannes nur acht Stunden. Ein Zeichen, daß e damals ſeine Arbeit als Schwerſtarbeit anerkannte. Sie iſ es geblieben, denn die Fortſchritte der Technik haben 1155 Bergbau faſt nur auf das Jörderweſen und die 1 190 f tung über Tage einwirken können. Die wichtigſte Ar 15 das Abbauen des Flözes, wird nach wie vor mit der 1 geleiſtet, abgeſehen von Verbeſſerungen am Bohrwerkzeug. Nur wenig vernimmt man von dem Schaffen 1015 0 beitskameraden Kumpel. Und doch iſt es ſchwer, vielleich auch gefährlich, wenn auch die großen n e e iet leicht dazu verführen, die Zahl der Unglüe a 195 115 ſchätzen; ſie war in den Jahren 1900 bis 1919 0 1 7 0 0 10 v. H. niedriger als im Fuhrwerksgewerbe. Faſt 300 000 Volksgenoſſen in Deutſchland arbeiten im e 15 1105 ſchwarzen Diamanten zu fördern. Man ſoll auch heute en der an ſie denken, an die Kameraden und oft genug Held der Arbeit. Das Kreuz Dem Bergmannsleben nacherzählt von Liesbel Dill. Zwei rgle f a hinauf, Zwei Bergleute gingen den Weg zur Grube 0 Förderſchacht aus dem Buchenwald aufragte. 1170 waren ein alter Mann und ein junger. Der 0 5 mit dem von der Arbeit gebeugten Rücken krug ſein Eſſen in ſein; oßes, rotes Sack! 9) geknotet und ſtützte ſich im Steigen af ee derben Stock. Der Junge, ein ſchlanker, Ab Mann mit dunklem Haar, ſchwarzen, blitzenden Augen, 1115 einen Ruckſack und hatte eine Nelke im Mund. Er dachte an ſein Mädel, ſie wollten bald Hochzeit machen. i ü eldern Es war herbſtlich kühl, auf den abgeernteten Felde i brannten die Kartoffelfeuer, ihr ſcharfer Rauch zog in ben lichen Schwaden herüber, am Weg leuchteten die ro en Ebereſchen zwiſchen dem noch grünen Laub der Bäume. er Alte denkt an daheim. Er hat eine vielköpfige 1 die Ziege gibt nicht mehr viel her, und die 1 ſegen auch wieder nicht recht. Er hat ſchon daran 0 a f ſich penſionieren zu laſſen, aber er geht immer wie öden Grube ſchaffen. Seit vierzig Jahren geht er 10 echacht ſelben Weg, Tag für Tag zur Arbeitsſtätte in den 5 und ſolange es noch geht, wird er weiter ſchaffen. f Der Bergmann in dieſem Lande hängt an ſeiner 0 er iſt kein Hergelaufener, der zufällig hier Arbeit 1 hat. Sie ſtammen beide aus einer alten ce e die ſchon in der dritten und vierten Generation in die Gr ging, vielleicht ſchon viel 1 f 1 1 1 1 Als ſie oben auf der Höhe ankamen, fingen g Abendgiocten an 0 läuten. Der Alte nahm 1 f Gewohnheit die Mütze ab und ſprach ein kurzes 9 15 e Junge betrachtete ihn lächelnd von der Seite.„Biſt f wor, Padd,“ meinte er ſpöttiſch. fog der ie e „Ich denk an deinen Vadder,“ ſagte der 7 6 5 nem Funde iſt er einſt dieſen Weg zur e ee geg, gen. Du warſt an dem 000 auf die Welt get 1 0 feiſe war ſeine letzte Schicht—“ Der Alte klopfte ſeine Tonp e Vadd ch vor mir in der Förder⸗ i ö ehe deinen Vadder noch vo. ſchal l 1 war ſo groß wie du und hatte eine 1100 im Mund wie du. So fuͤhren wir in die e 91 der war ſchon Hauer, wir e fete Flöz. 0 f 5 unten ankamen, ſtand eine ſchwüle, ſtille, dicke Lu 10 Schacht, und über uns war ein Raunen und Kniſtern, 110 Knacken, daß ich aufhörte mit Hauen.„Du, 800 585 8 f ich hinüber,„hörſt du das?“ Man hört es, wenn da f 5 Er ſtand 919 ne een 5 1 5 i niedrigen Stollen, den man auf allen v. 0 Mußte Er hörte auch auf und ſtand da an 0 6 zur Decke.„Ich höre es auch,“ ſagte er. 1 5 e 105 geh lieber nicht ſo nah dort ran. ber er bückte arbeitete weiter. i bricht „In dem Augenblick geſchah es. Mit Donnern 5 der 19 7 Felsbrocken ab und ſtürzt herunter. Die 1 en verlöſchen. 90 bin in eine dicke Staubwolke gehüllt. al werk anfängt zu leben. ſah ich nicht mehr. Ich rufe„Jochann!“ Al beo taſte 1000 vorwärts, aber eine 16. 6 Mauer trennt mich von ihm. Ich rufe um 115 e 5 5 meraden kommen von allen Seiten herbei. r rufen ſchreien. Nichts! Wir fan⸗ gen an zu ſchaufeln und zu ſchippen, die Hacken hauen drein, aber der Felſen iſt feſt wie Granit. Endlich, endlich hören wir ein ſchwaches Pochen. Ich rufe:„Jochann, hat's dir was getan?“ Und eine Stimme kommt zurück, hohl wie aus einem Grab:„Grüß meine Frau und die Kinder, Jupp— und den Kleinſten—— ſie ſollen ordentlich und brav bleiben— Adſjes, Kameraden!“... Das war ſein letztes Wort... Als wir nach Stunden den Eingang freigelegt hatten, ſahen wir ihn daliegen, das Ge⸗ ſicht auf den Armen, den Stecken und die Lampe neben ſich— er war tot, erſchlagen von dem Ge⸗ ſtein 6 „Bergmannslos! ſchloß der Alte.„Wem es beſtimmt iſt, den trifft's! Der ſchmale, rotſan⸗ dige Bergmannspfad war feſtgetreten von vielen Stiefeln, die hier täglich zur Grube marſchierten. Der Mond leuchtete hell auf ihren Weg. f Plöguch blieb der Junge ſtehen und bückte ſich. 8 80 9 050 oden, er hob es 1 a 0 e e ein ſilbernes Kreuz an einem feinen 1 offenbar von einer Frau hier verloren 0 wollte es fol werfen, aber der Alte ſagte:„Nimm's mit! e ee man nicht fortwerfen!“ Und der Junge ſchob es in ſei Taſche. i egleute von der Tagſchicht kamen ihnen ent⸗ liber Bergmannsbude machten ſie ihre. aanre lichter zurecht, dann trug die Förderſchale ſie in 1 fin 1 Tiefe. Unten in dem Stollen kamen beladene Koh eden an ihnen vorbei. Die drückten ſich gegen das ebe 1 0 In den Seitenſtollen wurde gehämmert und abe ag ihrer Arbeitsſtelle waren die Vorarbeiten ſchon in er 95 forte von den anderen gemacht, die nach den Sprengung ortgegangen waren. a i i ohlen lag umher, der alte Hauer machte ſich e ae in leihen Schubkarren eie Der Stollen war ſo niedrig, daß man ſich bücken 90 5 um durchzugehen. Ein beladener Wagen kam hier nicht durch. unge legte ſich, nur mit der Hoſe bekleidet, unter den awer Fe h ffer, bre gent E bade in guter Schaffer, kräftig und Kt.( ehe e nachgedacht, ob ſeine Arbeit 19 90 est chwer ſei, mühevoll oder gefährlich. Es war die 5 0 ie ſein Vater getan, und es war ſein Brot. Aber als 1 heute dieſen Rieſenberg über ſich hängen ſah, 9 0 0 105 dem Pickel bearbeitete, damit er die Kohle hergab. dach e er: Wie wenige denken doch daran, wenn ſie im Winter 1 5 warmen Ofen ſitzen, wie ſchwer die Kohle der Erde abge⸗ rungen wird! f ber hatte die Grubenlampe neben ſich geſtellt und chice mit dem Pickel drauflos. Die Kameraden von der Ta 99 hatten das Geſtein bereits durch Sprengſchüſſe gelo Am Plötzlich mußte er an ſeinen Vater denken. Genau 15 9 ſchwerer Felsblock hatte den damals getötet. Wenn 0 a herunterkaͤme, er würde mir den Bruſtkaſten zerquetſchen und mich wie eine Fliege unter ſich begraben! Luft war erſtickend hier unten, und je tiefer er in das Veſtein eindrang, deſto enger umſchloß es ihn. 1 Licht der Lampe erleuchtete nur ſpärlich einen kleinen Kreis und ließ alles übrige im Dunkel. Der Rücken tat ihm weh, bd rechts und links große Brocken Kohle herunter⸗ kalberten In der Ferne hallten Schüſſe, dort Ma be ſprengt. Die Schüſſe hier waren offenbar nicht 1160 gene eingedrungen, der Berg war zähe. und hart wie 2 id gab nichts her. Er ſchien ihm plötzlich wie etwas Fei liches, gegen das er arbeitete. 10 00 in Vater iſt im Bergwerk verunglückt, dae e er. Die Stele war nicht weit von hier. Sein 15e in Ee ihm ein, dem war beim Abſtufen eines Schachtes ein 9 5 teil auf den Kopf gefallen, er war im Grubenwaſſer ertr 105 ken.... Und doch waren ſie alle wieder Bergleute 93 10. den. die Söhne, ſeine Brüder, die ena die 5 Schule. Alle gingen denſelben Weg, taten dieſelbe 18 70 hier unten. Von allen Seiten hörte er ſie baz derzuc pochen. Die Bohrer ſurrten, Schüſſe tönten. das 8 152 der vorüberfahrenden Wagen klang wie Wötere aft 58 wollte gerade mit der Hacke ausholen zu einem kra 150 5 Schlag gegen den Felſen, als etwas neben e 1 5 klirrte. Er drehte die Lampe um. Es war das Kreuz, ihm aus der Taſche gefallen war. tete hell durch die Dunkelheit. Und darüber en dem ele u fett das Licht der herumgedrehten Lampe hinfiel, ſah er etwas Helles, Rundes, das wie ein. Auge aus dem harten Geſtein leuchtete. Er ſchob das Licht näher. Es war ein weißes Papier, das, mit Lehm abgedichtet, eine i it gefüllte Sprengkapſel umſchloß. Am Boden 19 5 8 0 Meg lag gekrümmt wie ein Wurm 805 abgeriſſene. halbverkohlte Zündſchnur Und er wußte: 1 Auge“ war ein ſteckengebliebener Sprengſchuß, der nich losgelangen. als hätte er dem Tod ins Auge geſehen, det ihn 919 1 0 Felsſpalt angrinſte. Ein Grauen berlief in. Eine Sekunde noch, und er hätte mit dem Hauer zugeſchla⸗ gen, der Schuß wäre explodiert, der Felſen geſprengt wor⸗ den, und der Berg hätte ihn unter ſich begraben... N ichtig kroch er aus der Höhle heraus, er atmete tief ech die Schubbrile hinauf und wiſchte ſich die Stirn. Während ſein Herz hämmerte., umklammerte ſeine Fauſt das füberne Kreuz, das er ſtumm und dankbar be⸗ trachtete. Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Er antwortete etwas verlegen:„So ſchroff meinte Frau von Stäbnitz das natürlich nicht.“ Sie erwiderte raſch: „Ja, ſo ſchroff meinte ſie es! Dieſe anſcheinend ſo gütige und verſtändnisvolle Frau, an die ich mich anſchloß wie an eine Muttey für die ich helle Begeiſterung und Liebe empfand, iſt nur gut und vornehm denkend zu ihresgleichen. Was ſozial unter ihr ſteht, iſt für ſie minderwertig.“ Sie hob läſſig die Rechte.„Wie das alles zuſammenhängt, daß ich mich zu der Torheit verleiten ließ, unter dem Namen meiner Freundin Doralies Wolfram ihr Haus zu betreten, das hat Frau von Stäbnitz brieflich und perſönlich ſchon von Herrn Wolfram und ſeiner Tochter gehört. Und auch Sie, Herr Doktor, werden darüber Beſcheid wiſſen. Alſo davon will ich nicht mehr biel reden. Ich möchte nur noch ſagen, wenn das, was ich getan, auch noch ſo ſchlimm war in den Augen der Dame, ſo hat ſie mich doch hart genug dafür beſtraft, denn das Zuſammentreffen im Warenhauſe vergeſſe ich wohl nie— mals im Leben. Sie weiß genau, daß ich nicht aus ge⸗ meinen Motiven zu ihr ins Haus gekommen bin, und braucht mich nicht für eine Diebin zu halten. Ich fand Stellung bei Landgerichtsdirektor Doktor Freeſe, und es gelang mir ſehr raſch, ſeine Zufriedenheit zu erwerben. Väterlich gut war er zu mir. Er ſtarb ziemlich unver— mittelt und ſetzte mich, da er keine Verwandten beſaß, kurz vor ſeinem Tode zu ſeiner Erbin ein. Niemand aber hat ſein Entſchluß mehr überraſcht als mich. Mir gehört jetzt dieſes Haus und viel Geld. Ich bin reich, ſehr reich, laufend Mark mehr oder weniger ſpüre ich nicht einmal.“ Sie richtete ſich auf.„So, Herr Doktor, jetzt wiſſen Sie Beſcheid, jetzt bringen Sie Frau von Stäbnitz die Aus⸗ lunft, daß keine Schuld an dem Geld hängt. Für Sie füge ich hinzu: Auch keine Lüge!“ Peter Konſtantin lächelte: Sie damit aus dem Hauſe Stäbnitz. Aber Sie ſollten mir dafür dankbar ſein, ſonſt hätten Sie vielleicht gar nicht das Glück hier gefunden. Heutzutage iſt es ja ein größeres Glück als je, eine reiche Erbin zu ſein.“ Sein Blick haftete lange auf dem wunderſchönen Ge— ſicht, und er ſagte leiſe: „Ich werde mir Mühe geben, alles zwiſchen Ihnen und Frau von Stäbnitz wieder einzurenken. Und die paar Leute, die Sie als Doralies Wolfram kennen, denen er— klären wir das ganz einfach mit einer Wette. Es wäre doch hübſch, wenn Sie im Stäbnitzſchen Hauſe wieder heimiſch würden.“ Regina ſtieg das Blut in die Wangen. „Es wäre ja ſchamlos von mir, wenn ich das Haus je wieder beträte. Nie mehr machte ich das, nie mehr. Ich könnte der Frau nicht mehr die Hand geben, die mir mit der Polizei gedroht hat, und ich möchte auch nicht, daß man meinen damaligen falſchen Namen mit einer Wette zu erklären verſucht. Die Erklärung wäre ja wieder eine Lüge, noch dazu eine von der Sorte, die Sie nicht gelten laſſen. Ich wünſche keinerlei Beziehung zwiſchen Frau von Stäbnitz und mir, und bin froh, daß alles ſchon weit hinter mir liegt. Ich denke, mit dem Geld habe ich mich von dem letzten Druck befreit.“ Er ſah ſie unabläſſig an, und in ihm war jetzt ein ganz tolles Verlangen, das ſchöne Mädchen an ſich zu reißen. Er ſtand noch immer da. Regina hatte ihm noch keinen Stuhl angeboten. Er ſagte ſanft, betont: »Aber wenn Frau von Stäbnitz ausgeſchaltet würde, könnten wir uns doch vielleicht wiederſehen— nicht wahr? Ich bitte recht ſehr um die Erlaubnis, Sie gelegentlich hier beſuchen zu dürfen.“ Regina ſtockte der Atem. Das war deutlich. Peter Konſtantin ließ deutlich merken, ihm lag an ihr. Sie empfand keine Freude darüber. Grau und häßlich ſtand zwiſchen ihm und ihr die Erinnerung an die Worte der „Frau von Stäbnitz, deren Schärfe und demütigende Be— gag Vorwurf. deutung er nicht im mindeſten zu entkräftigen verſucht hatte. Sie erwiderte nichts, ſah ihn nur an. In dem Blick Aber ex mißverſtand den Blick, glaubte Liebe darin zu leſen— eine Liebe, an die er glaubte, weil ja ſein Urteil über die Lüge ſie aus dem Hauſe Stäbnitz getrieben hatte, weil im Zuſammenhang damit ſo manches darauf hingewieſen, er war ihr nicht gleichgültig ge— blieben. Ihre Schönheit entflammte ſeine Sinne, und allerlei Gedanken jagten durch ſeinen Kopf. Er überlegte: Was wagte er denn, wenn er ſeiner Eingebung folgte und zu „Regina von ſeiner Liebe ſpräche? Er gab ſich klare Ant⸗ wort: Er wagte viel, er ſetzte die Gunſt der einflußreichen Frau von Stäbnitz aufs Spiel, in deren Heim er faſt Sohnesrechts genoß. Auch würde er damit zugleich das Aber er konnte bildete Frau eintauſchen, die ihm Reichtum mitbrachte. Man hatte ſich letzthin, nach dem Tode des in juriſtiſchen Kreiſen ſehr bekannten Landgerichtsdirektors, darüber unterhalten, wer wohl ſein Erbe wäre. Ein Notar hatte behauptet, Jobſt Freeſe wäre ſehr reich ge⸗ weſen. Peter Konſtantin hatte das früher ſchon mehrmals gehört, jetztawar ihm Gewißheit darüber geworden. Der Reichtum käme alſo an ihn, wenn er Regina Graven gewänne. Blitzgeſchwind zuckte das alles durch ſeinen Kopf. Er bat ganz demütig: „Liebes Fräulein Graven— wollen wir vergeſſen, was vor dem Heute liegt? Nehmen wir an, wir lernten uns erſt heute kennen. Vielleicht iſt es Ihnen dann möglich, mir ein Wiederſehen zu bewilligen.“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Ich vermag mich nicht auf den Standpunkt zu ſtellen, daß ich Sie erſt heute kennenlernte, Herr Doktor! Immer, wenn ich Sie ſehe, ſtände der Erfriſchungsraum des Warenhauſes wieder deutlich vor mir, und ich würde Frau von Stäbnitz ſagen hören, daß ſie mich dem erſt— beſten Schupo übergäbe, wenn ſie mich noch einmal dabei ertappe, daß ich weiter unter falſcher Flagge ſegle. Sie ſprach zu mir wie zu einer Schwindlerin, die aus aller— niedrigſten Motiven gehandelt hatte, wie zu einer Hoch— ſtaplerin. Und Sie, Herr Doktor Konſtantin, fanden nicht das armſeligſte Wörtchen, um mir damit, in dem Augen— blick meiner tiefſten Erniedrigung, zu Hilfe zu kommen!“ Er merkte, wie ſie mit ſich rang, ihm das zu ſagen. Er begriff auch, daß ſie ihm zürnte, weil er ſich damals ihrer nicht im geringſten angenommen hatte; aber er dachte, das müßte doch wohl gut zu machen ſein, weil er feſt davon überzeugt war, ſie liebte ihn. Wie ſchön ſie war, wie wunderſchön! Er, der Streber, dem Mädchen und Frauen bisher nicht viel mehr als ſchöne oder anmutige Bilder geweſen waren, empfand immer ſtärker das unbändige Verlangen, die Goldhaarige „Ich weiß, ich eiferte zu ſtark gegen die Lüge und trieb an ſich zu ziehen mit raſcher Bewegung, ſie feſt in ſeine Arme zu betten und ſie zu küſſen, toll und heiß. Was er bisher verſäumt hatte im Spiel der Liebe, drängte ſich jetzt gebieteriſch vor, ſchob kurz und ſchroff jeden anderen Gedanken beiſeite, knebelte die Vernunft und triumphierte. Wie eine wundervolle Göttin der Trauer, aus griechi— ſchen Hainen hierher verweht in den kleinen, eleganten Rokokoſalon der Berliner Vorortvilla, ſo erſchien ihm Regina Graven. Sowohl das bis über die Knöchel reichende, nach unten weit ausfallende Kleid, als auch das ſtumpfſeidene Jäckchen mit den langen, weiten Aermeln hatten etwas Antikes, Zeitloſes. Griechengöttin!, durchzuckte es ihn, lebendig gewordene Griechengöttin alter Sagen, ich be— gehre dich! Er, der erſt Liebe für Regina empfunden hatte, ſeit ſie ſo plötzlich das Stäbnitzſche Haus verlaſſen— der, nachdem er darauf aufmerkſam gemacht worden war, ſie liebe ihn, plötzlich Gegenliebe gefühlt, und trotzdem aus nüchternen, ſelbſtſüchtigen Gründen nicht daran gedacht hatte, ſich ihr zu nähern, geſchweige an eine Ehe mit ihr zu denken, ſtand da wie in einen Taumel hineingeriſſen. Sein Herz klopfte, ſein Atem ging ſchnell. Oh, ſo viel Schönheit und Süße ſein nennen zu dürfen! Er, der ſonſt lühl Berechnende, war zum Sklaven ſeines jetzt überſtarken Empfindens geworden. Er trat haſtig näher, breitete Regina die Arme ent⸗ gegen, riß ſie gleich darauf an ſich wie ein Eigentum, das man ihm nehmen wollte. „Du!“ zwängte er zwiſchen den Zähnen hervor, und ſein Mund preßte ſich auf den ihren, feſt und gewaltſam. Sein Kuß raubte ihr jäh den Atem— und da geſchah das Seltſame: ſie ſpürte den Kuß nicht als Glück, nicht als zärtliche Vereinigung, ſondern als etwas Unangenehmes, Peinliches. Sie wollte ſich ihm entreißen und ſtemmte ſich gegen ihn, doch ſein Kuß nahm ihr den Atem. Und in der ent⸗ ſetzlichen Atemloſigkeit fühlte ſie erſchauernd: Ich liebe ihn ja gar nicht, oder die Liebe iſt tot, iſt geſtorben an jenem häßlichen Tage im Warenhauſe. Wild rauſchte das Blut in ihren Ohren, wie das Toſen eines mächtigen Waſſerfalls glaubte ſie es zu hören. Sie wehrte ſich verzweifelt, aber der begehrliche Männermund erſtickte jedes Wort; ſie konnte nicht ſprechen, nicht um Hilfe rufen. 5 1:. Tag für Tag hatte Holm Meerhold darauf gewartet, Regina würde ihn bitten, zu lommen, damit man gemein⸗ ſam an die Weiterarbeit des Buches gehen könne, das Jobſt Freeſe ihnen beiden aufs Herz gebunden hatte. Er geſtand es ſich ein: er hatte große Sehnſucht, Regina wiederzuſehen, dennoch tat es ihm nicht leid, daß er ſo offen gegen ſie geweſen war. Er wollte keine Frau, die das Bild eines anderen Mannes im Herzen trug. Er wollte eine Frau, die ihn liebte. Aber wiedergeſehen hätte er Regina trotzdem gern, ſo gern. „Wohlwollen ihres Mannes aufs Spiel ſetzen und die viel— beneidete Stellung als ſein Teilhaber. dafür eine bleibend ſchöne, anſcheinend auch kluge und ge— Er wartete voll Unruhe auf Reginas Nachricht— die Tage ſchienen ihm endlos lang. Er beſaß eine ziemlich große Praxis; aber die meiſten, die ſeinen Rat ſuchten, waren arme Leute. Sie zahlten wunderbare, wenig, ſie zahlten unſicher, und er ſtundete oft. Die Honorare für die fachſchriſiſtelleriſchen Arbeiten waren ihm deshalb ſtets hochwillkommen. Er wohnte ohen lin Norden, und es war ein weiter Weg nach dem Vorort hinaus. Oft, manchmal täglich, hatte er ihn gemacht, um mit Jobſt Freeſe zu arbeiten. Aber er verfügte, wie die meiſten viel arbeitenden Menſchen, immer noch über Zeit, im Gegenſatz zu denen, die wenig oder nichts zu tun haben und ſtändig über Zeitmangel ſtöhnen. Er gehörte zu dem kleinen Trupp derer, die ſchon in aller Herrgotts⸗ frühe am Schreibtiſch ſitzen. Häufig begann er ſchon um vier Uhr morgens ſeine Schriftſätze oder vertiefte ſich in wichtige Akten. Er fand gar keine Ruhe, immer und immer wieder mußte er an Regina Graven denken. Erſt verſuchte er darüber wegzukommen, aber ſchließlich gab er ſeinem Bürovorſteher ein paar Weiſungen und verließ das Haus. Am Vormittag hatte er keinen Termin wahrzunehmen, und bis zur Sprechſtunde am Nachmittag wollte er be⸗ ſtimmt zurück ſein. Er fuhr nach dem Vorort hinaus zu Regina. Er hatte zu großes Verlangen, ſie wiederzuſehen; aber das ging ſie nichts an, er wollte ihr nur vorſtellen, daß man endlich an die Weiterarbeit gehen mäſſe, da fordere die Pflicht gegen Jobſt Freeſe, 5 Er fand das Gittertor zum erſten Male unverſchloſſen; von innen ſteckte der Schlüſſel. Er dachte, eigentlich war das auffallend; aber vielleicht waren das Stubenmädchen oder die Wirtſchafterin ſchnell weggeflitzt, um in der Nähe etwas einzukaufen. f Die Nachläſſigkeit mußte auf Frau Malwines Schuld⸗ konto gebucht werden. Sie hatte ſich zu ſehr erſchreckt beim Aublick Peter Konſtantins, weil er ihm ſo ſeltſam glich, und hatte in ihrer großen Verwirrung den Schlüſſel ſtecken, die Tür unverſchloſſen gelaſſen. Er betrat das Haus; niemand kam ihm entgegen, und er blieb einen Augenblick unſchlüſſig auf dem Flur ſtehen. Er wollte ſchon umkehren, um auf den Klingelknopf zu drücken, der an der Haustür angebracht war, der aber kaum benutzt wurde, weil das Gartentor ſonſt ſtets ver— ſchloſſen und man deshalb gezwungen war, ſich durch die Klingel draußen anzumelden. Aber gerade, als er den Schritt wandte, hörte er ein unterdrücktes Stöhnen. Von ganz nahe kam es. Aus dem Zimmer, vor dem er gerade ſtand. Er kannte die Zimmer des Hauſes genau und wußte, die Flügeltür vor ihm führte in den kleinen Rokokoſalon mit den weißgoldenen Möbeln und den hellen Seidenbezügen. Das ſonderbare, dumpfe Stöhnen hatte ihn erſchreckt Jähe Angſt um Regina war plötzlich in ihm. Vielleicht war die Tür draußen unverſchloſſen geweſen, weil jemand zum Arzt gelaufen war. Er überlegte nicht weiter und drückte die Klinke nieder, ſtand nun vor einem Bilde, das ihn erſchütterte durch und durch. Er ſah Regina Graven in den Armen Konſtantins liegen. Er kannte Peter Konſtantin, ſeinen Doppelgänger, nur flüchtig. Aber bei Terminen hatte es ſchon manchmal Irrtümer gegeben wegen der Aehnlichkeit. Sein Eintritt war unbemere geblieben. Und er wollte ſich ſofort leiſe wieder entfernen, da erkannte er, daß Regina die Umarmung ja gar nicht freiwillig duldete, ſondern ſich verzweifelt dagegen wehrte. Eben klang auch das dumpfe Stöhnen wieder auf, und Holm Meerhold begriff die Laute. Regina konnte nicht um Hilfe rufen, weil Peter Konſtantin ſie immer wieder küßte. Mit einem einzigen Sprung war er bei den beiden und ließ ſeine Rechte hart auf die Schulter des anderen nieder— fallen. Jäh gab Peter Konſtantin Regina frei, blickte er— ſchreckt und faſſungslos in das Geſicht Holm Meerholds. Er fuhr ſich haſtig über das Haar, aus deſſen glattem Scheitel ſich ein paar Strähnen gelöſt hatten, die ihm in die Stirn hingen, blieb aber ſtumm. Regina taumelte ein wenig, ihr Kopf war ganz wirr von dem Entſetzen der wenigen Minuten, die vergangen waren, ſeit ſie Peter Konſtantin an ſich geriſſen hatte. Ein paar Minuten nur, die ihr aber lange, lange Stunden ſchienen. Ihre Augen flogen angſtvoll und flehend zu Holm, und im nächſten Moment klammerte ſie ſich ſchon feſt an, ihn, bat zitternd: „Lieber, lieber Holm, befreie mich von dieſem abſcheu⸗ lichen Menſchen, er hat mich beſchmutzt mit ſeinen Küſſen!“ Holm Meerhold blickte den anderen ſaſt feindlich an. „Verlaſſen Sie ſo ſchnell als möglich das Haus, Doktor Konſtantin! Ob ich über den Vorfall ſchweigen werde, das kommt ganz auf Fräulein Graven an.“ Peter Konſtantin wollte etwas erwidern; aber er fühlte, jedes Wort konnte ihm hier nur noch mehr ſchaden. Dieſer unbedeutende Anwalt aus dem Norden Berlins, dem er ſich turmhoch überlegen gefühlt, dem er nur flüchtig Beachtung geſchenkt hatte, weil er ihm ähnelte, ſchien Rechte an Regina Graven zu beſitzen. Er ſelbſt war alſo von einer ganz falſchen Vorausſetzung ausgegangen. Regina liebte ihn nicht, ſie liebte den anderen, der ihm ähnelte. Sie nannte ihn ja beim Vornamen und duzte ihn. Von der Tür aus ſchaute er ſich um, ſah, wie die Hand ſeines Doppelgängers beruhigend über die leuchtende, rot⸗ goldene Haarpracht Reginas ſtrich. N Still verließ er das Zimmer. Draußen an der Garderobe hingen ſein Paletot und Hut, und er ſchlich ſich geräuſchlos wie ein Dieb aus dem Hauſe. Er fand die Gartentür noch offen, war froh darüber, lief verſtört, ohne aufzublicken, durch die winterkalten Straßen. Die friſche Luft aber riß ſein Denken raſch wieder in normale Gleiſe. Und ihm wurde immer erbärmlicher, immer flauer zumute. f Wenn etwas von dem Geſchehnis an die Oeffen tlichteit dränge, wäre er im Hauſe Stäbnitz vollkommen erledigt— und das— nein, das wollte er nicht. Er begriff ſchon jetzt nicht mehr, doß er ſich ſo weit hatte vergeſſen können. Schluß ſolgtn Wie flännur binlt rlade machten Von Zeddeln, Gugel, Zopf und Schellen Das Launiſche, Unberechenbare gehört zum Weſen der Mode. Immerhin hat ſie ſich ſeit Menſchenaltern im allge— meinen vor Ueberſpitzungen und wirklichen Geſchmackloſig⸗ keiten gehütet; mit einigen Ausnahmen wie etwa dem Cul und dem Humpelrock, über die ſich die Männer nicht ohne Grund aufhielten. Was bedeuten aber dieſe vereinzelten Entgleiſungen, verglichen mit dem, was uns vergangene Zeiten zeigen, beſonders das 14. und das 15. Jahrhundert! Und damals waren es wie übrigens auch in anderen Pe— rioden gerade die Hercen der Schöpfung, die in Maßloſigkeit und Unnatur in ihrer Kleidung vorangingen. Gemäß den Geboten der Kirche begann die weite Tracht damals. einer ſtoffärmeren, aſketiſch betonten zu weichen, die ſich zunächſt in geſchmackvollen Grenzen hielt. Dann aber ſand die Eitelkeit hier eine willkommene Gelegenheit zu neuen Moden und ver— zerrte den urſprüng⸗ lichen Gedanken bis zur Unkenntlichkeit. In allem Abſonder⸗ lichen, das nun in der Folgezeit auftritt, iſt, wie geſagt, der Mann durchaus führend. Bald liegt ihm das kurze, nur bis zu den Hüften gehende Wams nicht mehr eng genug an, und er beginnt, ſich zu ſchnüren. Damit er⸗ wacht in ihm die Freude an der Nach— ahmung weiblicher Formen, und er belegt ſich Bruſt und Leib mit dicken Waktierun— —* Oben: 1. Gugel Schecke mit Dup⸗ ing): 2. Jaddel⸗ tracht: Wulſt⸗ haube, Schnabel ⸗ ſchuhe mit Trip⸗ pen.— Rechts: Schellen um Leib und Hals. —**. gen, um ſie an der Taille zuſammenzupreſſen.— Weiterhin geigt die enge Tracht die Neigung zu allerlei Verlängerun⸗ gen. Die Schuhe, die häufig nur eine Fortſetzung der Bein⸗ linge ſind, werden ſpitz und lang bis zur zwei- und dreifachen Größe des Fußes. Vorn mit Werg ausgeſtopft, werden ſie oft nur durch einen eingelegten Draht in ihrer gekünſtelten Form erhalten— die ſogenannten Schnabelſchuhe, die lange Zeit die Mode beherrſchten.— Der enganliegende Aermel erhielt am Handgelenk ein halbgeöffnetes Stoff⸗ gehänge oder wurde ſelbſt immer länger, ging ſchließlich bis an die Erde und ließ dabei einen Schlitz frei, durch den der Arm geſteckt wurde.— Auch die Kapuze nahm an dieſer Mode regen Anteil. Sie zog ſich nach hinten immer weiter aus, ſo daß zu guter Letzt ein richtiger Schwanz daraus wurde, die a cane„Gugel“, die ſich ebenfalls be⸗ ſtrebte, den Fußboden zu erreichen, bis die Behörde endlich kategoriſch erklärte: Nicht länger als anderthalb Ellen! Von der Gugel bis zum falſchen Zopf in gleicher Länge war nur noch ein Schritt. Auch er wurde getan, und Vornehme ſchloſſen den Zopf in koſtbare Behälter ein, wie man ſie noch auf alten Grabſteinen und Kirchenfenſtern finden kann. 4 Man kann ſich denken, daß bei ſolchen Extravaganzen auch die Farben nicht zu kurz kamen. So ging man denn von Kopf bis Fuß, einſchließlich Gugel und Schuhe, bald feuerrot daher, bald himmelblau, bald goldgelb oder rasgrün. Als auch das nicht mehr genügte, begann man, die Farben zu teilen, trug z. B. das rechte Bein und die linke Bruſt mit dem Arm rot, die entſprechenden anderen Körper⸗ teile blau, gelb oder grün. Vom Einfarbigen weiter auf Streifen, Schachbrett⸗ muſter und ſchließlich zu ganz unregelmäßig verteilten Farben. Dieſer abſoluten Ge⸗ ſetzloſigkeit paßte ſich auch die Form des Ge⸗ wandes an. Der eine Aermel ging z. B. bis zur Erde, der andere nur bis zum Hand⸗ gelenk, der eine war enganliegend, der an⸗ dere gepufft.— Den Rekord in all dieſen e hal⸗ ten wohl die Lands⸗ 2 knechte. Da iſt manch⸗ * 2 a mal beoſthge 11 1770 Hängeärmel wurden nicht nur und koſtbar bekleidet, 10 155 Frauen getragen. geſchlitzt und mit Bän⸗ kam man Hängeärmeln und an der Gugel auf und geben der dama— dern verſehen, während das andere teilweiſe oder einſchließ— lich des Fußes vollkommen nackt, mit ſeinen ſpringenden Muskeln prunken will. Beſonders bemerkenswert für die Mode ſind die Jahre um 1400. Während vornehme oder ältere Leute damals ein weites, ſchlafrockartiges Gewand, die ſogenannte„Schaube“, bevorzugten, trugen die jüngeren Männer die enganliegende „Schecke“ oder„Jacke“. Dieſe bildete den Ausgangspunkt für weitere Erfindungen. Sie wurde wieder etwas länger und bekam nun rundzackig endende Ausſchnitte, ſogenannte „Zaddeln“. Dieſe treten bald auch an den ſtoffreichen ligen Tracht ihr Gepräge. Ganz ſonderbar aber berührt uns der Brauch, der in der gleichen Zeit auftauchte und die Mode lange beherrſchte — das Tragen von Glöckchen und Schellen. Jede nech 1 E Wolle und Seide iſt eine ſehr modiſche Zuſammenſtel— lung für alle Kleider des Tages geworden. Wolle als ſtän— diges Material aller Kleider verlangt nach einem ſchmei— chelnden Aufputz, der ſich dem Charakter des Kleides an— paßt. Nach Samt hat endlich Moiré den artähnlichen Taft abgelöſt, und man trägt ihn jetzt faſt noch lieber. Zu einem ganz glatten Wollkleid ſieht das in ſich verlaufende Moiré— muſter noch abwechſlungsreicher aus. Natürlich müſſen dieſe Garnituren ganz genau zu der Farbe des Kleides paſſen. Man verſuche es nur nicht mit einer hellen Moirégarnie— rung zu einem dunklen Kleid! Zu Nr.“, einer großen ſchwarzen Moiréſchleife mit weich fallendem Jabot, gehört ein ſchlichtes, ſchwarzes Wollkleid ohne jede andere Verzie— rung(etwa Knöpfe oder Schnallen). Aber nicht nur das Tageskleid, auch das Abendkleid für Ball oder Theater arbeitet man aus dieſem eleganten Ma— terial. In ſeinem ſteifen, rauſchenden Faltenwurf eignet ſich Moirèé zu dem neu— artigen Rockſchnitt, der bereits von der Taille in weiter Glocke bis auf den Boden fällt. Der Ausſchnitt des Kleides iſt vorn viereckig, ziem- lich hoch am Hals und verläuft in einem eben- falls viereckigen, tieferen Rückenausſchnitt. Eine dreiviertellange Abend— jacke aus dem gleichen Material iſt in der neuen geſchweiften, leicht nach unten abſtehenden Form gearbeitet. Große viereckige Straßknöpfe bilden den Verſchluß. Das vorjährige. braune Wollkleid erhält durck eine Moirégarnierung„607, eine neue, modiſche Note. Die Ausſchnittgar⸗— nierung und die ſchma— len Stulpen des Drei— viertelärmels werden auf Glasbatiſt gearbeitet, damit ſie beſſer ihre Form behalten.(Nr. 3.) Das elegante Jackenkleid Nr. 4 wird durch eine gleichfarbige Moirébluſe ergänzt. Kragen und Manſchetten ſind in der modernen, an— gekräuſelten Blütenblattform in runden, gleichmäßigen Bo— gen angefertigt. . agusatbeit- leicht gemacht! Mäſche im Winter bereitet viel Aerger, weil die Wäſche auf der Leine gefriert. Das läßt ſich leicht verhüten, wenn man dem Spülwaſſer etwas Salz— eine Handvoll auf zwei Eimer— hinzufügt. Angebrannte Töpfe werden auf folgende Art ohne große Mühe ſauber: Man nimmt den angebrannten Topf vom Feuer, läßt ihn langſam erkalten und gießt ihn ſpäter voll warmes Waſſer. Das Angebrannte löſt ſich ſo Gleiches mit Gleichem Mein Freund übergab mir vor einer Reiſe, die er an⸗ zutreten gezwungen war, ſeinen Hund, einen prachtvollen deutſchen Schäferhund, zu treuen Händen. Der Hund hatte die unangenehme Eigenſchaft, ſich mit Vorliebe in meinen bequemen Lehnſtuhl zu ſetzen, und wenn ich es mir darin behaglich machen wollte, fand ich regelmäßig den Lieblingsplatz ſchon durch den Schäferhund beſetzt. „Rolf“, ſo hieß das Tier, tat dann immer, als ſei entweder er oder ich nicht vorhanden. Eingedenk der guten Ratſchläge meines Freundes, daß man Hunde wie Menſchen behandeln müſſe, wollte ich„Rolf“ erziehen. Als 7 wieder einmal ſo traf, lockte ich das Tler durch eine Liſt von ſeinem beſchlagnahmten Sitze. J trat ans Fenster und rief:„Eine Katze, eine Katze!“ Gogtel Zuerſt erſchienen ſie am Gürtel und am Halsſchmuck, der ſeit dem ſpäteren 14. Jahrhundert aus ſchweren ſilbernen, auch 90 vergoldeten, bei geringeren Leuten aus zinnernen alsbändern beſtand. Weiter hefteten ſie dieſe ſich an die ugel und an die Rockſäume bzw. an die Zaddeln; auch an das Knieband, das der Schellen wegen ſetzt allgemein Mode wurde, und ſelbſt an den Schnabelſchuhen wurden die Glöckchen und Schellen ben Erſt nach drei Vierteljahr⸗ hunderten, etwa um 1480, iſt der ganze Gloͤckchen⸗ und Schel⸗ lenſpuk mitſamt den Zaddeln Ve ende Und bleibt fort⸗ an nun die Tracht der Narren. Aus dem Gebrauch der Zaddeln erwuchs aber eine brei⸗ tere, vollere Kleidung um den Rumpf, die wiederum Anlaß zu neuen Modeſchöpfungen gab. Diesmal aber war es das Ausland, insbeſondere Oberitalien, das im grotesken Aus⸗ bau der Tracht die Führung übernahm. Text und Zeichnungen: K. Bernſöe- Stricker. Schnabelſchuhe aus dem 15. Jahrhundert. Ser die ¶õ aus frau ganz leicht und faſt von ſelbſt ab. Falſch iſt es, den Topf ſofort zu entleeren und mit kaltem Waſſer zu füllen; auf dieſe Art ſetzt ſich das Angebrannte nur noch feſter. Auf Soda zum Reinigen ſolcher Töpfe verzichtet man, denn ein mit Soda geputzter Topf brennt leichter an. Häßliche Flecken an weißen Türen entfernt man raſch und leicht mit einem Lappen, der Vohnerwachs enthält. Die⸗ ftr einfache Mittel verhütet das Stumpfwerden des An— triches. 5 Seifenreſte finden ſich in jedem Haushalt, und nur in den ſeltenſten Fällen verwendet man ſie bis aufs letzte. Wes⸗ halb nur? Man baue ſich einen Seifenſchwenker, beſtehend aus zwei alten Kaffeeſieben. In die zuſammengeklappten Siebe lege man die Seifenreſte, binde die Griffe zuſammen und halte den Schwenker in das Abwaſch- oder Wäſche⸗ waſſer. In Kürze hat man das ſchönſte Seifenwaſſer, und die Seifenreſte laſſen ſich völlig aufbrauchen. Jenſterputzen im Winter tut keine Hausfrau gern. Und doch verliert dieſe Arbeit ihren Schrecken. wenn man auf— das Waſſer verzichtet. Reinigt man die Fenſter mit einem der bekannten flüſſigen Putzmittel, ſo iſt das ein einfaches und leichtes Putzen. Die Scheiben werden mit einem mit dem flüſſigen Putzmittel getränkten Lappen eingerieben. Dann wird das Fenſter poliert. Die Fenſter werden blitz⸗ blank. Spiegel und Bilderglas laſſen ſich auf dieſe Weiſe E/ 2 VUE 2 ME Lee duc Sellerieſuppe. Eine mittlere Sellerieknolle wird nach dem Putzen in kleine Würfel geſchnitten und in 1 Liter Fleiſchbrühe gargekocht. Dann macht man aus 50 Gramm Butter und 50 Gramm Weizenmehl eine helle Mehlſchwitze, füllt mit einem halben Liter Milch auf, ſchmeckt die Suppe, die man mit der mit Milch verkochten Mehlſchwitze vermiſcht hat, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuß ab, quirlt zwei Ei⸗ dotter hinein und gibt zuletzt noch gehacktes Selleriekraut daran. Rinderragout auf Pommernart. Ein Pfund reſtliches Suppenfleiſch wird in große Würfel geſchnitten, eine fein⸗ geſchnittene Zwiebel in dem Fett braun gebraten, drei ſäuer⸗ liche, geſchälte und in Achtel geſchnittene, vom Kernhaus be⸗ Past Aepfel dazu gegeben und alles gut durchgebraten, arauf wird ein halber Liter heißes Waſſer nebſt einer Priſe Pfeffer, einem Gewürzkorn, einer Nelke und einem kleinen Stückchen Lorbeerblatt dazu getan und alles ſo lange gekocht, bis die Apfelſtücke zergangen ſind. Dann gibt man die Fleiſchwürfel hinein, kocht durch, bindet die Tunke mit Kartoffelmehl, ſchmeckt mit Salz und Pfeffer, und, falls die Aepfel ſehr ſauer ſind, mit einer Priſe Zucker ab und ver— feinert zuletzt den Geſchmack mit Maggi's Würze. Sauerkrautſalakt. Ein Pfund Sauerkraut wird leicht ge— waſchen, feſt ausgedrückt und ganz fein geſchnitten. Dann mengt man es mit Zitronenſaft, Salz, Pfeffer, Olivenöl und Meerrettich und läßt den Salat eine Stunde gut durchziehen, bevor man ihn mit zwei in Scheiben geſchnittenen Bananen, die mit Rum beſprengt ſind, umlegt und zu Tiſch bringt. Apfel-Makronen-Speiſe. Aepfel werden geſchält, in Stücke geſchnitten und in ganz wenig Waſſer weich ge⸗ ſchmort. Man ſetzt etwas Zucker und ein wenig Zitronen- ſchale oder ein Stück Zimt zu. Wenn die Apfel abgekühlt ſind, legt man ſie auf eine flache Glasſchale, beſtreut ſie mit einer Schicht zerbröckelter Makronen und ſpritzt Schlagſahne darüber, die man mit Fruchtgelee verziert. Man kann auch ſchon auf die Makronenſchicht etwas Marmelade tun. ſprang der Hund auß, ſtürzte ans Fenſter und hielt Umſchau nach der Katze, die nicht da war. Ich aber machte mir es derweil in dem wiedereroberten Stuhle bequem. Mein Schäferhund merkte ſich aber ſofort die neue Kriegsliſt. Als er nach einigen Tagen ins Zimmer ſtolzierte und ſeinen ſchönen, behaglichen Ruheplatz mit Beſchlag be⸗ legen wollte, fand er zu ſeiner Enttäuſchung mich bereits darin ſitzen. Er ließ ſich nichts merken, ſondern trottete ans Fenſter, legte die Vorderpfoten auf den Fenſterſims und ſchaute angelegentlich hinaus. Auf einmal fing er an, wütend zu bellen. Was han denn nur der Hund? Was iſt denn los?. dachte ich, erhob mich, trat ans Fenſter, a0. neugierig hinaus, ohne etwas Außßalendes zu bemerken. Als ich mich aber umdrehte, fand ich zu meinem Ergötzen, daß der ſchlaue Schäferhund es ſich inzwiſchen in dem verlaſſenen Lehnſtuhl bequem gemacht hatte. f Magiſches Moſaik. eln ben S die dell c dal ger dem .: 4e 22 ινι Zell ben re gie eee. Vorſtehende 9, aus je 4 Feldern beſtehenden Quadrate ſind in der Weiſe zuſammenzuſtellen, daß ſie ein großes Quadrat ergeben, in dem ſtets 9 Felder, alſo ein Viertel der Figur, ein Sprichwort ergeben. Silbenrätſel. an bach bal be beck beth ca cold eream da dau derff din e em en erb ey fe fen ga gau ger gott grab har hu lau le lett li lieb lin me na net no of pec pee prinz ra uri ſa ſa ſi ute te te tel tor un us vel vid Aus vorſtehenden 55 Silben ſind 21 Wörter zu bilden mit folgender Bedeutung: 1. Deutſcher Dichter. 2. Operetten⸗ komponiſt, 3. Stadt in Mexiko, 4 Stadt in der Provinz Sachſen, 5. Stern erſter Größe, 6. Fluß in Schleswig, 7. männlicher Perſonenname, 8 kurze Erzählung, 9. fürſt⸗ licher Nachfolger, 10. preußiſcher Feldherr, 11. Stadt in Preußen, 12 deutſcher Patriot. 13. männlicher Perſonen⸗ name, 14. Schweizer Tal 15 anderer Ausdruck für Lärm, 16. Tanzſtück, 17. weiblicher Perſonenname, 18. Fluß in Guatemala. 19. Stadt in Weſtfalen, 20. Heilſalbe, 21. Sai⸗ teninſtrument. Sofern die Wörter richtig gebildet wurden, ergeben deren Anfangsbuchſtaben von ohen nach unten und Endbuchſtaben von unten nach oben geleſen einen arabiſchen Spruch. Umſtellungs-Rälſel. Die Buchſtaben in den Wörtern: Rinde, Tuere, Horen, Abo. Preis, Graus Betti, Wilna, Lampe, Schlaf, Reis, Elch, ſind zu umſtellen, ſo daß neue Wörter entſtehen. Dieſe müſſen alsdann in ihren Anfangsbuchſtaben, werden ſelbige aneinandergereiht, eine ſchöne, leider aber längſt vergeſſene Sitte aus der Großväter Zeit nennen. Buchſtabenrälſel. Mit G iſt's Schmuck zugleich und Schirm für Licht, Mit S iſt mancher Schlecker drauf erpicht. Die letzt're in der Mehrzahl, und vermehrt Um einen Laut, zu einem Land gehört, Das man faſt täglich in der Zeitung nennt, Doch iſt ſie durch das Meer von ihm getrennt. Schach- Aufgabe. 25 5 . c, 77. 1 2 ., Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Auflöſungen aus voriger Nummer. Magiſches Kreuz⸗ und Quer⸗Wort it ſel. a) Von links nach rechts: 1. Roſe, 4. Thea, 7. Armee, 8. Bann, 11. Tram, 14. Erda, 15. Erde, 16. Enge, 19. Eule, 22. Karl, 24. Brei, 26. Alpen, 27. Labe. 28. Rede. — b) Von oben nach unten: 1. Rabe. 2. Sand, 3. Erna 4. Tete, 5. Herr, 6 Amme, 9. Arena, 13. Adele, 16. Ekel, 17. Grab, 18. Elle, 19. Eber, 20. Urne, 21. Elbe. — Diagonale 10. bis 25. Nager; 23. bis 12. Reger. Silbenrätſel: 1. Eglisau. 2. Revers. 3. Seeland. 4. Tunika. 5. Saffian. 6. Ibſen. 7. Erasmus. 8. Halali. 9. Iquique. 10. Nazareth. 11. Damhirſch. 12. Eſplanade 13. Idar. 14. Naphtha. 15. Hanau. 16. Agnes. Erſt ſieh dein Haus, dann ſieh heraus. Rätſel: Der Menſch. Schach⸗Aufgabe: Der ſchwarze König wird auf 94 geſetzt. Weiß zieht nun: 1. d2—d4, Kh4—g4(a), 2. e2—e4 f, Kg4— hä, 3. g2—g3 matt. q.„Kh4—hö, 2. Dd1i—d3, Kh5—g4(ha), 3. Ddz3—h3 matt. VE ARE NIE „Die Elli iſt aber raffiniert. Jedes Jahr läßt ſie ſich das Schlittſchuhlaufen von einem anderen beibringen.“ * Der dicke Herr ſetzt ſich auf die kleine Bank im Park. Es ſitzt noch ein kleines Mädchen drauf. Das fängt an zu weinen. a „Warum weinſt du, kleines Mädchen?“ fragt der dicke Herr freundlich. „Ich will mein Käſebrot wiederhaben!“ heult die blonde Kleine. „Wo iſt es denn?“ fragt er väterlich-neugierig. „Sie ſitzen drauf!“ heult die kleine Blonde zurück. „Hilfe— Hilfe!“ „Jawoll, mein Bürſchchen, warte nur, ich werde dir gleich helfen!“ i Gartenbau und Landwieiſthaſt Ankrautbekämpfung ſteigert die Erträge! Die Erzeugungsſchlacht, zu der die deutſchen Bauern von der Regierung aufgefordert worden ſind, hat den Sinn, die Verſorgung des deutſchen Volkes aus den Erzeugniſſen der eigenen Scholle unbedingt ſicherzuſtellen.„Erzeuge mehr aus deinem Boden!“ ruft der Reichsnährſtand dem deut⸗ 2 Bauern zu und gibt ihm die großen Richtlinien hier⸗ r in den 10 Geboten der Erzeugungsſchlacht an die Hand. s erſte dieſer Gebote lautet: „Nutze deinen Boden intenſiv! Erzeuge mehr aus dei⸗ nem Boden! Denn das, was du bisher erzeugt 417 reicht nicht aus, um die Zukunft des deutſchen Volkes zu ichern. Die Erfüllung dieſer Aufgabe erfordert, daß jeder Uer, jeder Betriebsleiter die einzelnen Betriebsmaßnahmen dar⸗ aufhin überprüft, ob ſie zweckmäßig ſind und ſachgemäß durchgeführt werden. Erzeuge mehr aus deinem Boden. Dieſer feder wird der Bauer aber nur gerecht, wenn er für ſeine Kulturen die beſten Entwicklungsbedingungen durch gute Bodenbearbeitung und ee füt. Aber hiermit ſind die Maßnahmen noch nicht erſchöpft, die ſeder verantwortungsbewußte Bauer im Der 5 e der Sicherung hoher Ernteerkräge zu erfüllen hat Der Pflege der wachſen⸗ ung iſt um ſo notwendiger, als große Ertragsausfälle nicht ie einzigen hen de Folgen der Verunkrautung ſind. Vielmehr wirkt ſich dieſe auch in einer mehr oder minder großen Qualitätsverringerung der Ertröge aus. In den Winterſaaken ſind es beſonders Windhalm, Kornblume, Kamille, Klatſchmohn und andere Unkräuter, die bei maſſenhaftem Auftreten durch Lichtentzug, Nährſtoff⸗ und überaus hohen Waſſerverbrauch Mißernten hervorru⸗ fen. Die Bekämpfung dieſer Schmarotzer iſt in den letzten Jahren mit beſtem 10% in immer größer werdendem Um⸗ fange mit Kalkſtickſtoff durchgeführt worden. Man bringt zu dieſem Zwecke 150—200 Kilogramm ungeölten Kalkſtick⸗ toff auf die trockenen Winterſaaten gleichmäßig aus, am eſten bei beſtändiger Witterung, d. h. wenn einige nieder⸗ ſchlagfreie Tage zu erwarten ſind. Da die Entwicklung der Unkräuter bei den überaus günſtigen Witterungsbedingun⸗ gen dieſes Herbſtes im allgemeinen ſchon ziemlich weit fort⸗ eſchritten iſt, ſollte die Bekämpfung möglichſt bald er ichen alls die Witterungsverhältniſſe aber in der allernächſten Zeit für die Unkrautbekämpfung nicht günktig ſein ſollten, empfiehlt ſich wie zahlreiche Beobachtungen beweiſen, auch das Ausſtreuen des Kalkſtickſtoffs auf gefrorenen, allerdings ſchneefreien Boden zur Zeit der Winterruhe. Der beſondere Vorteil dieſer Unkrautbekämpfung mit Kalkſtickſtoff beſteht darin, daß der Stickſtoff dieſes Düngemittel nach Vernichtung der Unkräuter im Frühjahr den Kulturen in vollem Um⸗ bene zu einer Zeit zur ee 9 wo ein Betreten r Aecker— vor allem der ſchweren Böden— zur Aus ⸗ den Kulturen und 0 erbei beſonders der Unkrautbekämpfung iſt vollſte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Die Unkrautbekämp⸗ „Was ſagen Sie zu einem Weinbrand?“ „Ich ſage nichts, ſch trinke ihn!“ Aufgeopfert. i Frau(auf dem Hausball):„Aber Mann, jetzt biſt du ſchon fünfmal am Büfett geweſen!“ f Mann:„Ach, das macht nichts, ich ſage jedesmal, ich hole eine Kleinigkeit für dich!“ (Schluß des redaktſonellen Teits.) ö Wintermärchen Im Himmel war große Aufregung. Eben war das Schreckliche bekanntgeworden, eben hatte es ein Engel durch das Himmels radio angeſagk:„Der Weihnachtsmann hat Grippe.„Was nun Aus ⸗ gerechnet am Heiligabend!“„Die armen Kinder. die ſich ſo auf den Weihnachtsmann gefreut haben.“„Wie werden dieſe Kinder enttäuſcht ſein!“ So redeten die Englein durcheinander. Da rief plötzlich ein anderer Engel:„Ich weiß einen guten Rat. 1000 bon uns ſchreiben alle Kinder, welche der Weihnachtsmann be uchen ſollte, von ſeinem großen Zettel ab, und zwar immer die, die in einem Ort wohnen, auf einen Zettel. Zum Beiſpiel, die von Vorlin extra und die von Kopenhagen für ſich, die von Brüſſel und Lon⸗ don und Paris uſw. Dann nimmt jeder einen ſolchen Zettel, fliegt damit in die daraufſtehende Stadt und liefert die Geſchenke für die dort wohnenden Kinder ab. Natürlich im Namen des Welh⸗ nachtsmannes, um Punkt ſechs Uhr. Damit waren alle Engel ein⸗ verſtanden, und um ſechs Uhr ſah man alle an Ort und Stelle. Es gab Kinder, die ſehr kraurig waren, andere aber konnten ſehr froh ſein, daß der Weihnachtsmann nicht kommen konnte. Die guten, traurigen Kinder gaben ihm viele ſchöne Geſchenke mit. und ein- kleines Mädchen ſchickte ihm ſogar ein Röhrchen Arcanol gegen ſeine Grippe. Nicht lange dauerte es, da hatten alle Engel ihre Gaben abgeliefert und flogen wieder hinauf in den Himmet. Dort feierten ſie ein großes Weihnachtsfeſt, und es fehlte keiner außer dem Engel, der das Röhrchen Arcanol empfangen hatte. Er war damit ſofort in das Wolkenzimmer des lieben Weihnachts⸗ mannes gegangen. Er ſaß nun an ſeinem Bett und gab ihm Arcanol. Nach 24 Stunden konnte der gute Mann ſchon ein bißchen aufſtehen, und als er hinab auf die Erde guckte und die fröhlich ſpie⸗ lenden Kinder ſah, da lobte er die Engel ſehr und verſprach ihnen eine große Ueberraſchung Der Autofdhrer verlangt im Winter- betrieb: l. soforfigen Start bei größter Kalte, 2. xuverlässige Schmierung bei stärkster Motor- an cTIC, das Winteroel, erföllt öberlegen diese 1¼ 21 hitze. extrèemen Winterfor derungen! Inserieren hilft kaufen IAI „orrrenemees och, u. Tletbau, Maschinenbau, Heſtiebs. Technik, Elektrotechnik, ing. Raufmenn Auto, u. Flugteugbau, Lehrwerkstätten maailig aneik ann- Diuenachen trol. 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Ver. tagsdlatt Deutſcher Provinz⸗Verleger, fämtlich in Berlin WS, Manerſtr. 30. Das Vaterland Von Ernſt Moritz Arndt. Rufft du noch immer Vaterland und Freiheil? Will der Ruf nicht raſten?— Mud doch, wie bald umrollt der Sand des Grabes deinen Leichenkaſten. Die letzle Coſung ſiehſt du ſchon geſchrieben hell auf weißer Scheitel. Denk au den weiſen Salomon, uudent des Spruches: Alles eitel! A, dennoch ruf ich Vaterland unnd Freiheit! Dieſer Ruf muß bleiben! Mag lange unfrer Gräber Sand und unfer Staub im Winde kreiben! Menn unſrer Namen ſchwacher Schall um Zeitenſturme längſt verklungen, ei deines Namens Widerhall von Millionen nachgeſungen! O BValerland, mein Vaterland! Du heil ges, das mir Gott gegeben! Sei alles eitel, alles Tand. mein Name nichts und nichts mein Leben! Du wirſt Jahrlauſende durchblühn in; deulſchen Treuen, deutſchen Ehren! Wir Kurze müſſen hinnen ziehn, dach Liebe wird unſterblich währen! Aus Heſſen und Naſſau * Fraukfurt a. M., 19. Jan.(Der Bahnhofsplatz jezt Hindenburg⸗ Platz.) Dem vielfach geäußerten Wunſche der Frankfurter Bevölkerung, einem im Brenn⸗ punkt der Stadt gelegenen Platz oder einer Straße den Namen unſeres verewigten Reichs⸗ präſidenten zu geben, iſt nunmehr entſprochen worden. Wie das Polizeipräſidium mitteilt, iſt im Einvernehmen mit dem Oberbürgermei⸗ ſter der Bahnhofsplatz in„Hindenburg-Platz“ umbenannt worden. Darmſtadt, 19. Jau.(Darlehens⸗ ſchwindler verurteilt.) Der 40 jährige Juhaber eines„Darlehensinſtituts“ in Darmſtadt, Emil Vollbrett, ſtand vor den Schranken, da er ſeine Kunden, meiſt kleine Leute, ausgenutzt und ſich Proviſionen hatte zahlen laſſen, ohne daß den Geldſuchern etwas zugeflaſſen war. Außerdem hatte er ein Mäd⸗ chen elf Jahre lang mit einem Eheverſprechen hingehalten, aber ſpäter nach ſeiner Schei⸗ dung eine andere Frau geheiratet. Von dem Mädchen erſchwindelte er ſich nach und nach 1000 Mark. In zweitägiger Verhandlung wurden etwa 35 Zeugen vernommen, die alle gegen den Angeklagten ausſagten. In Anbetracht ſeiner ehrloſen Handlung verur- teilte das Gericht Vollbrett zu dreieinhalb NN Gefängnis und fünf Jahren Ehrver⸗ luſt. Darmſtadt, 19. Jan.(Zuchthaus für Verleitung zum Meineid.) Ein 19⸗ lähriger Darmſtädter hatte ſich auf Zureden eines Freundes dazu verleiten laſſen, in einem Alimentationsprozeß falſche Angaben zu ma⸗ chen. Er ſtrengte ſogar eine Meineidsanklage gegen das junge Mädchen an, weil dieſes den Verkehr mit ihm abgeſtritten habe. Der Anſtifter wurde vom Gericht wegen Verlei⸗ zung zum Meineid zu einem Jahr Zuchthaus und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt und im Gerichtsſaal ſofort verhaftet. z Rüfſelsheim, 19. Jan.(Volle Arbeits⸗ aufnahme bei Opel.) In den Opel⸗ werken, in denen in der ſtillen Zeit ſeit Okto⸗ ber verkürzt gearbeitet wurde, wird die volle Arbeit, vorausſichtlich in zwei Schichten, am Montag, den 21. Januar, wieder aufgenom⸗ men. Bickenbach, 19. Jan.(Laſtkraftwagen ballen aufeinander.) In der unüber⸗ ſichtlichen Kurve in Bickenbach an der Tank⸗ 5 telle Sartorius prallten zwei Fernlaſtzüge aufeinander. Beide ſtellten ſich quer über die Straße, ſo daß der Verkehr geſperrt werden mußte. Ein Laſtwagen war ſtark be⸗ ſchädigt und die Wand eines Hauſes zum Teil eingedrückt. Drei Perſonen erlitten bei dem Zuſammenſtoß leichte Verletzungen. Heppenheim, 19. Jan.(Zehn Geſchwi⸗ ter zählen 643 Jahre.) Die zehn noch lebenden Kinder der Eheleute Georg Len⸗ hart und Magdalena Lenhart geborene Holz in Sonderbach bei Heppenheim a. d. B. weiſen zuſammen das ſtattliche Alter von 643 Jah⸗ ren auf. Die Eheleute Lenhart hinterließen zehn Kinder, die jetzt 75, 72, 69, 66, 64, 62, 50, 53 und 51 Jahr ealt ſind. Mainz, 19. Jan.(30prozentiger Rückgang der Arbeitsloſigkeit.) Bon Ende 1933 bis Ende 1934 iſt die Zahl der Arbeitsloſen im Bezirk des Arbeitsamtes Mainz von 18 325 auf 12 771 zurückgegan⸗ gen; davon waren 1577 Frauen. Der Rück⸗ nang an Arbeitsloſen beträgt ſomit 5554 oder 30,3 Prozent. Den ſtärkſten Anteil an der Enklaſtung haben naturgemäß die rein zandwirtſchaftlich orientierten Kreiſe Bingen, Alzey und Oppenheim, wenn auch vorüber⸗ gehend mit Rückſicht auf die winterliche Be⸗ ſaſtung am 31. Dezember 1934 der prozen⸗ tuale Rückgang in den induſtriell ſtark durch⸗ ſetzten Bezirken Mainz⸗Stadt und Mainz⸗ Land und im Kreis Groß⸗Gerau ſtärker war. Worms, 19. Jan.(Neuer Hochwaſ⸗ ſerdamm bel Worms.) Die Erdarbei⸗ ten zur Errichtung eines Hochwaſſerdammes oberhalb Worms, insbeſondere ca. 160 000 um Erdbewegung, ſollen auf Grund der Reichsverdingungsordnung als Notſtandsar⸗ beiten vergeben werden. Angebote ſind bis zum 30. Januar beim Waſſerbauamt Worms einzureichen. e ee am 23. Januar. Treffpunkt vormittags 10 Uhr an den Delta⸗ werken. Mit den Arbeiten iſt ſofort nach Zuſchlagserteilung zu beginnen. Zuſchlagsfriſt: zwei Wochen. Kirtorf, 19. Jan. frei von Scharlach.) Unſere Einwoh⸗ nerſchaft atmet auf, endlich ift Kirtorf wie⸗ der frei von Scharlach. Seit November ver⸗ 1 Jahres waren wegen der Epidemie e Schulen geſchloſſen und lange Zeit durch der Gottesdienſt ausgeſetzt, ſo daß die Feier⸗ tage einen eintönigen Verlauf nahmen. Nun haben die Schulſtunden in der Volks⸗ und Fortbildungsſchule wieder begonnen und auch der Gottesdienſt fand wieder ſtatt. * Franlfurt a. M., 19. Januar. Angeklagt waren die 1889 geborene Ehe⸗ frau Ida Scholem und ihre 1915 in r maſens geborene Tochter Hilde. Die klage legte ihnen zur Laſt, in der Zeit vom 11. Mai bis 4. Oktober 1934 etwa 15 000 Mark in beſonders erſchwerender Weiſe ins Ausland verbracht zu haben. Frau Scholem war früher in Pirmaſens anſäſſig. Die Ehe⸗ leute zogen dann nach Saarbrücken, wo Hch. Scholem die franzöſiſche Staatsangehörigkeit erwarb und eine Wäſchefabrik betrieb. Vor 0 etwa vier Jahren wurde die Fabrik nach Straßburg verlegt, wo das Unternehmen f liquidiert wurde. Der Ehemann fing nun einen Handel mit Textilien an und fiel bei einem Strumpfſchmuggel gründlich herein. Kurze Zeit danach, im Mai, quartierte ſich der Ehemann Scholem in einem der erſten Hotels in Baden⸗Baden ein; auch ſeine Frau und ſeine beiden Töchter kamen dorthin. Die letzteren wohnten von den Eltern getrennt in Lichtenthal. Die Feſtſtellungen ergaben nun, daß die einzelnen Familienmitglieder häufig einzeln oder zu zweit nach Straßburg reiſten, daß man oft den Wohnort wechſelte, bald in Wildbad, bald in Mergentheim, bald in Hei⸗ delberg und ſchließlich in Wiesbaden wohnte und dabei getrennt in Hotels und Penſionen Aufenthalt nahm. In der Zeit, in der die Familie in Deutſch⸗ land war, ſind auf die Reſſepäſſe der einzelnen Familienmitglieder in den berſchiedenen Kur⸗ orten erhebliche Geldbeträge auf Regiſter⸗ markguthaben ausgezahlt worden. Es konnte ſelbſt bei der lururlöſeſten Lebensweiſe der Angeklagten nicht möglich ſein, daß dieſe Gel⸗ be von ihnen in Deutſchland verbraucht wur⸗ en. Die Anklage nimmt an, daß ein erheb⸗ licher Teil der erlöſten Beträge nach Straß⸗ burg gewandert iſt. Die Finanzbehörde hat ermittelt, daß von der Ehefrau 6650 Mark, von dem Ehemann 6350 Mark, von der Toch⸗ ter Hilde 6450 Mark und von der Tochter Annelieſe 1150 Mark in Deutſchland abge⸗ hoben worden ſind. Sehr wahrſcheinlich hat man die Regiſtermarkſchecks in Straßburg er⸗ worben und bei den Schiebungen einen Ver⸗ dienſt von 30 bis 40 Prozent gehabt. Das Gericht verurteilte die Ehefrau Scholem zu zwei Jahren Gefängnis, 6000 Mark Geldſtrafe evtl. weiteren 200 Tagen Ge⸗ fängnis, die Tochter Hilde zu einem Jahr Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe. Müßiggang und Spielleidenſchaft Zuchthaus für die Beraubung des Poſt⸗ wagens bei Schlüchtern. Hanau, 19 Jan. Der ſeit 11. ds. Mts. währende Prozeß gegen die der gemeinſam ausgeführten Beraubung des Reichspoſtkraft⸗ wagens auf der Strecke Hutten⸗Rückers bei Schlüchtern angeklagten Karl Erber und Jo⸗ hann Schmitt iſt zu Ende geführt worden. Erber iſt erneut des ſchweren Raubes ſchul⸗ dig befunden und zu ſechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt wor⸗ den, während Schmitt mangels ausreichenden Beweiſes freigeſprochen wurde. In der Urteilsbegründung kam zum Aus⸗ druck, daß das Gericht nach wie vor die volle Ueberzeugung habe, daß Erber in Gemein⸗ ſchaft mit dem 1931 verſtorbenen Willi Kropp den Poſtraub ausgeführt hat. Mildernde Um⸗ ſtände ſeien ihm verſagt worden, da er ein beſonders verwerfliches Leben geführt habe. Der Hang zum Müßiggang, die Spiel⸗ leidenſchaft und der Verkehr mit zweifel⸗ haften Perſonen hätten ihn zu dem Verbrechen gebracht. Gegen Schmitt würden zwar auch ſtarke Indizien ſprechen, die nochmalige Ver⸗ handlung habe jedoch ergeben, daß der volle Beweis dafür, ob Schmitt als Mittäter zu bezeichnen ſei oder ſich der Beihilfe ſchuldig gemacht habe, indem er ſein Motorrad zur Ausführung der Tat zur Verfügung geſtellt hätte, nicht erbracht worden ſei. Gegen ihn wurde der Haftbefehl aufgehoben. Vuntes Allerlei Die Eisproduktion der Pole. Nach vorſichtigen Schätzungen beträgt die jährliche Eisproduktion der Pole rund 80 000 Kubikkilometer. Die Eismaſſen würden ganz ungeheure Dimenſionen annehmen, wenn nicht Wind und Meeresſtrömungen für einen ſtän⸗ digen Eistransport in andere Gegenden s. gen würden. Die ſchwimmenden Eisberge er⸗ reichen oft eine Höhe bis zu 100 Metern, wobei berücksichtigt werden muß, daß nur ein geringer Teii des Eisberges aus dem Waſ⸗ ſer hervorragt. Man hat Eisinſeln ſchwim⸗ men ſehen, die über einen Kilometer lang waren. i (Kirtorf endlich n- Deutschlands Waſſerverbrauch. Es dürfte intereſſieren, zu erfahren, wie der Waſſerverbrauch von Deuschland iſt. 815 Berechnungen haben ergeben, daß Deutſchland in jedem Jahre 2500 Millionen Kubikmeter Waſſer verbraucht. 8 Prozent dieſer Waſſer⸗ mengen(200 Millionen Kubikmeter) werden allein von Berlin benötigt. Ebenſo inter⸗ eſſant iſt es zu wiſſen, daß das alte Rom eine Million Kubikmeter Waſſerverbrauch am Tage gehabt hat. Das Waſſer wurde von den Albaner Bergen nach Rom geleitet. Die Tat⸗ ſache, daß der Waſſerverbrauch des alten Rom größer war als der Waſſerverbrauch des heutigen Berlin, erklärt ſich dadurch, daß die Römer noch keine Waſſerhähne und Waſ⸗ ſerreſervoire kannten, das Waſſer alſo zum größten Teil unbenützt davonlief.— Um ein einwandfreies Leitungswaſſer zu bekommen, muß es filtriert, d. h. von Eiſen und Mangan geſäubert ſein. Die ſchädlichen Beſtandteile, die alljährlich aus dem Waſſer herausgezogen werden und ſich in Fleckenform in den Fil⸗ tern niederſchlagen, ſind enorm. So werden aus 167 Millionen Kubikmeter Rohrwaſſer nicht weniger als 500 000 Kilogramm Eiſen⸗ oxyd herausgezogen. Die Polizei in einzelnen Ländern. In Europa kommen durchſchnittlich auf 1000 Einwohner 2,63 Polizeibeamte, in England 5,05, in Frankreich 3,18. In Deutſchland treffen jedoch auf 1000 Einwohner nur 2,4 Polizeibeamte, ſo daß Deutſchland noch unter dem Europadurchſchnitt liegt. Beſonders in⸗ tereſſant iſt die Frage, wieviele Einwohner von einem Polizeibeamten in den verſchiedenen Ländern durchſchnittlich geſchützt werden. In England ſchützt ein Polizeibeamter 174,4 Perſonen, in Frankreich 314,3 in 333,7, in Deutſchland aber 402,5. Deutſchland hat bei einer Verhältniszahl von 2,5 Polizei⸗ beamten auf 1000 Einwohner jetzt rund 150 000 Polizeibeamte. Legt man indeſſen die franzöſiſche Polizeiverhältniszahl zugrunde, ſo müßte Deutſchland 200000 Mann haben und nach der engliſchen. 320 000 Mann. Deutſchland bleibt in Wirklichkeit alſo weiter unter den in den anderen Ländern feſtgeſtellten Zahlen der Polizei zurück. Wiſſen Sie das? Das Harzſtädtchen Stolberg beſitzt ein alter⸗ tümliches, 1432 erbautes Rathaus, das im Innern ohne Treppen iſt; wer aus einem Stockwerk ins andere will, muß ſich auf die Straße begeben und die Stufengaſſe empor⸗ ſteigen; von hier aus hat dann jedes Stock⸗ werk ſeinen eigenen Zugang. Im Jahre 1933 wurden rund 300 000 Kilo 1 0 zum Schmuck der Chriſtbäume ver⸗ kauft. In Deutſchland werden ährlich etwa 180 bis 200 Millionen Weihnachtskerzen ver⸗ braucht. Führende Amſterdamer Diamantenhändler haben feſtgeſtellt, daß es auf der Welt nicht weniger als 50 Tonnen geſchliffene und ge⸗ faßte Diamanten gibt. Unſere Schmeckorgane(Zunge und Gau⸗ men) empfinden nur vier verſchiedene Reize: bitter, ſüß, ſalzig und ſauer. * Ein Erwachſener atmet in der Minute neun Liter Luft ein. Nach der Statiſtit weiſt die Schweiz ſeit dem Jahre 1900 den höchſten Prozentſatz an Selbſtmordfällen auf; ihr folgen Frank⸗ reich, Deutſchland und Dänemark; die Un⸗ terſchiede im Prozentſatz ſind außerordentlich groß: während in der Schweiz 210 bis 220 Selbſtmörder auf eine Million Einwohner kommen, zählt man z. B. in Irland ihrer 34, in ben meiſten Ländern weniger als 100. Der erſte Speiſewagen bei den deutſchen Senbahnen wurde 1881 in Betrieb geſtellt Neues aus aller Welt Verhängnisvoller FJauſtſchlag. Im Ver⸗ laufe eines Wortwechſels hatte der 19jährige Ehrhard Gick von Ansbach dem Arbeiter Behninger in Ansbach einen wuchtigen Schlag mit der Fauſt verſetzt, ſodaß Beh⸗ ninger zu Boden ſtürzte und einen Schädel⸗ bruch erlitt, an deſſen Folgen er ſtarb. Nun⸗ mehr hatte ſich Gick vor dem Schwurgericht zu verantworten, das ihn wegen vorſätzlicher ſchwerer Körperverletzung mit Todesfolge unter Annahme mildernder Umſtände zu 17¼ Jahren Gefängnis verurteilte. Wenn man keine Zeitung lieſt... Dieſer Tage kam eine Bäuerin aus dem Speſſart nach Aſchaffenburg, um ein Säckchen Silbertaler im Nennwert von 300 RM bei einer Bank umzutauſchen. Die Frau hielt ſich— obwohl ſie es könnte— keine Zei⸗ tung und hörte nach Neufahr zufällig, daß die Dreimarkſtücke aufgerufen worden wä⸗ ren. Als ſie von dem verſäumten Umtauſch hörte, nahm ſie die Münzen wieder mit nach Hauſe. Wie leicht hätte ſie ſich vor Schaden hüten können, wenn ſie eine Zeitung gehal⸗ ten und geleſen hätte! Die genannte Summe ſtellte die Einnahme aus dem Verkauf der Obſternte des vergangenen Jahres dar. 32 Kinder. Vor wenigen Tagen ging durch die Preſſe die Nachricht, daß der Füh⸗ rer und Reichskanzler bei dem 19. Kinde des Zuſchneiders Langer in Ratibor die Italien mit der pPiſtole in Schach hielt. Er das Geld, das auf den Tiſchen lag, Ehrenpatenſchaft uvernommen hat. Wie da⸗ zu berichtigend mitgeteilt wird, iſt Langer glücklicher Vater nicht nur von 19, ſondern von 32 Kindern, die von drei Ehefrauen geboren wurden und von denen 29 am Le⸗ ben ſind. Dieſe Kinderzahl iſt ſelbſt für das kinderreiche und kinderfreudige Oberſchle⸗ ſien ein Rekord. „Von ſeinen eigenen Söhnen ermordet. Ein jähriger Landwirt, Vater von acht Söh⸗ nen, der in der Nähe von Dieppe Beſit⸗ zer eines Landgutes war, wurde, als er abends von einer Beſorgung in der Stadt ſich auf dem Heimwege befand, von zwei Burſchen überfallen und hingemordet. Dar⸗ auf raubten ſie dem Alten die Geldbörſe und die Brieftaſche mit anſehnlichem Inhalt und verſchwanden. Da ſich der Verdacht alsbald auf den 19jährigen Sohn des Land. wirts lenkte, wurde dieſer verhaftet. Er legte auch ſofort ein Geſtändnis ab. die Tat gemeinſam mit ſeinem 28 jährigen Bruder begangen zu haben. Mit drei Perſonen beſetztes Auto verſinkt in einem See. Ein ſchweres Unglück ereig⸗ nete ſich auf einem zugefrorenen See bei Gidea in Nordſchweden. Eine Geſellſchaft von ſechs jungen Leuten wollte mit einem Auto über den See ſahren. Drei von ihnen ſtanden jedoch wegen der Gefährlichkeit des Unternehmens im letzten Augenblick davon ab. Als ſich der Wagen in der Mitte des Sees befand, brach plötzlich die Eisdecke ein und Wagen und Inſaſſen verſanken in die Tiefe. Eine Rettung der Inſaſſen war un— möglich. Ein Spielapparat in Monte Carlo. Im Kaſino zu Monte Carlo erregte ein Spieler Aufſehen, der vor ſich einen nickel glänzenden Apparat von bombenähnlicher Geſtalt aufgeſtellt hatte. Der Spieler ver— folgte an Hand der Apparatur alle Bewe⸗ gungen des Roulette-Rades. Er iſt ein Eng- länder, der dieſen Wunderapparat nach jah⸗ relanger Zeit konſtruiert hat, und der auf Grund peinlich genauer mathematiſcher Be⸗ rechnung aufgebaut worden iſt. Der Erfin⸗ der hofft, bei Benutzung dieſes Apparates mit 33 Prozent Gewinn ſeines Einſatzes rechnen zu können. Nach langen Verſuchen beteiligt er ſich jetzt mit Einſätzen, die von einem engliſchen Syndikat finanziert wer- den, an den Spielen. Erdbeben. Die Bevölkerung von Fiume wurde durch mehrere Erdſtöße in große Erregung verſetzt. Der erſte Stoß war nur ſchwach und wurde nicht allgemein bemerkt. Es folgten jedoch weitere mehrere Sekunden andauernde Erdſtöße. Die erſchreckten Haus⸗ bewohner verließen ihre Wohnungen und eilten auf die Straßen. Um 11 Uhr nachts ereignete ſich noch ein Erdbeben von vier Sekunden Dauer, das allgemeine Panikſtim⸗ mung verurſachte, vor allem in dem dicht gefüllten Teatro Fenice. Das Beben hatte nur lokalen Charakter; Sachſchäden ſind nicht eingetreten. Letzte Nachrichten Ein großer RNaklengift⸗ Prozeß. Moskau, 19. Januar. In Moskau hat ein Prozeß gegen 13 Arbeiter der Moskauer Hauptſtelle für Rattenbekämpfung begon- nen. Den Angeklagten wird Fahrläſſigkeit bei der Aufbewahrung und Beförderung von Giften zur Laſt gelegt. In der Nacht zum 3. Auguſt waren mehrere Angeſtellte des Moskauer Güterbahnhofes unter Ver⸗ Menge ch une erkrankt. Nach der nklageſchrift mußten 30 Perſonen in Krankenhäuſer geſchafft werden. Die Unter⸗ ſuchung habe ergeben, daß bei der Aufbe⸗ wahrung der für die Rattenbekämpfung er⸗ forderlichen Gifte nicht die nötige Vorſicht gewaltet hat. Sogar Todesfälle ſeien zu verzeichnen geweſen. Aberfall auf ein Kontor Die Kaſſe ausgeraubt. Hamburg, 19. Januar. Im Kontor der Reismühle im Bullenhu⸗ ſer Damm erſchien ein ekwa 28 Jahre aller Mann, der den Buchhalter und einen Bolen. die beim Einpacken von Lohngeldern waren, raffte zuſam⸗ men. Dann forderte er den Buchhaller un; ker Bedrohung mit der Waffe auf, den Geldſchrank zu öffnen. Der Bandit erbeu⸗ teile elwa 10 000 RM. Ein helfer hielt ſich während des Ueberfalls ebenfalls mit einer ſchußbereiten Piſtole vor dem Konkor auf und ließ niemand ins Haus. Die Näuber enkkamen in einem bereitſtehenden Kraft. wagen, der kurz vorher geſtohlen worden wur. Die Lindenwirtin Aennchen Schumacher wird 75 Jahre alt. Godesberg, 19. Januar. In beſter Geſundheit und geiſtiger Friſche feiert am 22. Januar die viel beſungene und in ganz Deutſchland und weit darüber hin⸗ aus bekannte Lindenwirtin in Godesberg am Rhein— Aennchen Schumacher — ihren 75. Geburtstag. Schon mit 18 Jahren übernahm ſie das Gaſthaus ihres Vaters. Seit der Zeit als Rudolf Baumbach das Lied von der„Lindenwirtin“ auf ſis dichtete, wurde es alsbald von allen Rhein. beſuchern geſungen., Der Reichsſender Köln wird am Dienskag, 22. Januar. dem Ge⸗ burtstagskind einen Beſuch abſtatten, und die„Lindenwirtin“ wird ſelbſt am Mikro- phon einige Worte ſprechen. N Zerbrich dir mal den Kopf Was du noch für das Winterhilfswerk tun könnteſt?— Der eine ſagt, er gibt ſchon genug, der andere ſagt, er hat ſelbſt nichts und der dritte meint, er bekommt ja ſelbſt Unterſtützung. Und doch meine ich euch alle drei und bitte euch, zu überlegen. Denn diesmal wird nichts an Geld und Gut ver⸗ langt, ſondern viel weniger. g Freilich könnte man auch ſagen, es wird viel mehr verlangt. Nämlich ein bißchen Nachdenken, ein bißchen Herzensgüte und ein bißchen Zeitopfer. Habt ihr ſchon mal von den Patenſchaften gehört, die in dem diesjährigen Winterhilfswerk eine große Rolle ſpielen? Solch eine Patenſchaft im kleinen und manchmal im kleinſten kann jeder übernehmen, auch wenn er ſchon Ge⸗ haltsabzüge, Eintopf⸗ und Pfundſpende ſtif⸗ tet oder wenn er ſelbſt mühſelig durchkommt oder wenn er als Arbeitsloſer ſelbſt Unterſtützungsempfänger iſt. 155 Da geht einer täglich um 749 Uhr an ſeine Arbeitsſtelle. Auf demſelben Korridor mit ihm wohnt vielleicht eine alte Frau von 76 Jahren, vielleicht eine Mutter von fünf Kindern, die den ganzen Tag mit ihrer Ar⸗ beit kaum fertig wird. Wenn der mit ihr verabredet, daß er ihr täglich kleine Beſor⸗ gungen, die für ſie weite, beſchwerliche Wege bedeuten, auf ſeinem Gang in die Stadt und auf dem Rückweg abnimmt, ſo leiſtet er eine für ihn belangloſe, für die Frau aber bedeutſame Hilfe. Ein anderer geht zur Winterhilfe und fragt nach irgendeinem Menſchen, der ein⸗ ſam, verlaſſen, vielleicht krank ans Zimmer oder gar ans Bett gefeſſelt iſt. Und jede Woche einmal, vielleicht auch mehrmals geht er ihn beſuchen, bringt mal ein paar Zei⸗ tungen oder Zeitſchriften mit, lieſt ihm aus einem hübſchen Buch etwas vor, bringt mal jemanden mit, der Ziehharmonika ſpielt, oder borgt ihm für ein paar Tage ein Gram⸗ mophon, und bringt ſo in das kümmerliche Daſein dieſes unglücklichen Volksgenoſſen ein bißchen Freude, ein bißchen Sonne, eine Spur von Glück. Wie manches Kleinrentnerehepaar macht vielleicht täglich ſeinen gewohnten Spazier⸗ gang. Immer denſelben Weg. Immer re⸗ den ſie dasſelbe. Immer ſind ſie unzufrie⸗ den, gedrückt, unluſtig. Das Winterhilfs⸗ werk vermittelt ihnen die Bekanntſchaft einer Familie, wo vielleicht zwei zarte Kin⸗ der ſind, die nie an die Luft kommen, weil die Mutter keine Zeit hat, ſie ſpazieren zu führen, und der Vater erſt recht nicht. And nun wird der Spaziergang auf einmal le⸗ bendig. Verantwortung und Pflichtgefühl geben Selbſtbewußtſein. Das Vertrautwer⸗ den mit den Kindern bringt Fröhlichkeit und Anregung, und die Mutter iſt dankbar, daß ſie ihre Kinder in guter Hut in der friſchen Luft weiß. 5 Fine ganze B. d. M.⸗Gruppe hat da ir⸗ gendwo in der Großſtadt die Patenſchaft für olle werdenden Mütter eines ganzen Straßenzuges übernommen. Was war das für eine freudige Ueberraſchung für alle die jungen Frauen, die in den nächſten Tagen und Wochen ihrer Niederkunft entgegen⸗ ſahen! Die ſich Sorgen und Gedanken mach⸗ ien, wer ihnen die Wäſche beſorgt, wer die Heizung der Wohnung übernimmt, wer die ſchon vorhandenen Kinder betreut. Jetzt Briefe an das Winkerhilfswerk Die Spender Eine alte Frau: kommen da jeden Tag abwechſelnd die fri⸗ ſchen, lachenden, ihrer freiwillig übernom⸗ menen Pflicht ſtolz bewußten B. d. M.⸗Mädel und waſchen das ſtehengebliebene Geſchirr vom vorigen Abend und vom Frühſtück ab, waſchen und kämmen die Kinder, führen ſie ſpazieren, tragen den Mülleimer her⸗ unter, ſchleppen Kohlen herauf. Kurzum, ſie tun alles das, was die Frau ſonſt ſpie⸗ lend nebenher machte, was ſie aber jetzt in ihrem Zuſtand nur mühſelig und beſchwer⸗ lich erledigen kann oder womöglich für die nächſten Tage und Wochen ganz unterlaſſen müßte. Das ſind ein paar Beiſpiele dafür, wie die P. enſchaften des Winterhilfswerks 1934/35 ausſehen. Im Kriege hat es jede deutſche Frau als Pflicht empfunden, auf ihre Art mit tätig zu ſein für die große Sache. Da wurden unzählige als Kranken⸗ ſchweſtern, als Laborantinnen, als Büro⸗ hilfen, ja ſogar als Straßenbahnſchaffnerin⸗ nen und ſonſtige Aushilfe für fehlende Männerkräfte ausgebildet, da wurden Mil⸗ lionen von Pulswärmern und warme Woll⸗ ſachen geſtrickt, da wurden auf allen Bahn⸗ höfen Stullen geſchmiert und Erfriſchungen an die ins Feld Rückenden und an die heim⸗ kehrenden Verwundeten verteilt. Jede Frau hat ſich damals geſchämt, die nicht irgend⸗ wie dabei war. So müßte es heute eigent⸗ lich auch ſein, und in einem weiten Kreiſe iſt es ſchon ſo. Gleichviel, ob die Frau Di⸗ rektor das Portierkind oder ein paar Tage— löhnerkinder von nebenan in ihrem Prunk⸗ auto mit ſpazieren fährt, ob die Frau Dok⸗ tor in einer armen Patientenfamilie mit zugreift, ob eine H. J.-Gruppe ſich nach den Weiſungen der zuſtändigen Ortsgruppe des WoW. irgendwo einſchaltet— es iſt überall hilſe ohne Geld Fritz:„Man hört jetzt ſo viel von den Patenſchaften für das Winterhilfswerk. Was iſt denn das eigentlich?“ Leberecht Klug:„Die Patenſchaften für das Winterhilfswerk ſind nicht nur eine ſchöne Formalität. Wer eine Patenſchaft des Winterhilſswerts übernimmt, der muß auch etwas dafür tun.“ Fritz:„Alſo zahlen! Aber woher neh⸗ men, wenn man nichts hat?“ Leberecht Klug:„Bilde dir doch bloß nicht ein, daß Geldgeben das einzige iſt, was man zum Winterhilfswerk tun kann. Natür⸗ lich wird ſehr viel Geld gebraucht, und wer Geld verdient der iſt verpflichtet, auch Geld herzugeben, ſelbſt wenn er ſich dadurch et⸗ was einſchränken muß. Die Leute vergeſſen immer, daß wir gewiſſermaßen im Kriege leben. Es heißt ja nicht umſonſt„Kampf gegen Hunger und Kälte“. Es iſt ein Kampf auf Leben und Tod. Es iſt ein Kampf gegen die Sünden der Ver⸗ gangenheit, ein Kampf gegen die Feind⸗ ſeligkeit faſt der ganzen Welt. Es iſt eben ein Wirtſchaftskrieg, der ganz beſonders hohe Anforderungen ſtellt. And wenn im großen Weltkrieg ein paar Millionen Leben und Geſundheit opfern mußten, ſo iſt es dagegen eine Kleinigkeit, wenn heutzutage jeder, der kann, an Geld und Sachwerten hergibt, was er nur irgend mobil machen kann.“ Fritz:„Aber ſolche armen Teufel wie wir, was können wir außer den paar Pfennigen oder allenfalls paar Mark leiſten?“ Leberecht:„Eine Menge können wir lei⸗ ſten. Das Win⸗ terhilfswerk Der Brief an den Sohn nach Amerika. Ein Mädelchen hat sich zur Sekretärin eines Alten gemacht und ersetz! die schon zittrig gewordene Hand. derſelbe Drang. Wir Wir wollen etwas tun. leiſten. Zerbrich dir den Kopf— biſt du in die⸗ ſem Sinne dabei? Tuſt du etwas, leiſteſt du etwas? Schau dich um! Gelegenheit bietet ſich dir genug, wenn du nur willſt. Greif zu! C. Th. wollen dabei ſein. Wir wollen etwas ich vor ſechs Jahren die Vollrente erhielt. Doch gerade darum habe ich das rechte Ver⸗ ſtändnis dafür, wie es einem armen Menſchen zumute iſt, wenn es ihm unver⸗ ſchuldet elend ergeht. Keinesfalls ſoll mein Schreiben etwa den Zweck verfolgen, meine an ſich geringe Hilfe hervorzuheben. Ich habe lediglich das Gefühl, als könnte eine öffentliche Bekanntgabe dieſes doch noch manchem Säumigen, der beſſer geſtellt iſt, ſoll nach dem Willen des Führers nicht nur eine Wohl⸗ fahrtsangele⸗ genheit ſein, ſondern eine nationalſozia⸗ liſtiſche Tat, ein Beweis in⸗ nerſter Volks⸗ verbundenheit. Die Hilfe von Menſch zu Menſch iſt mehr wert als Geld⸗ opfer.“ Fritz:„Ach Ju lieber Gott, wie ſoll ich denn einem an⸗ deren helfen?“ Leberecht: „Menſch, du biſt doch Kapi⸗ taliſt und weißt es ſelber nicht.“ Fritz Leberecht:„Haſt du deine geſunden Kno⸗ chen oder nicht? Kannſt du arbeiten oder nicht?“ Fritz: dürfte.“ Leberecht:„Na alſo. In meinem Hauſe wohnt unter dem Dach ein altes Ehepaar, et iſt 76 und ſie iſt 71 Jahre alt. Klein⸗ „Können ſchon. Wenn ich nur keine Arbeit. Wenn er welche kriegt, dann ſpar ich mehr. Grüſe bitte Onkel Göring und dich am meiſten. Die Empfänger Ein Angeſtellter: In höflicher Bezugnahme auf meine Ein⸗ gabe vom 3. November a. c. freue ich mich, Ihnen mitteilen zu können, daß ich in⸗ rentner, die ihr ganzes Vermögen in det Inflation verloren haben. Wenn du bäretz⸗ Kerl der alten klapperigen Dae ſtarker jeden Tag den Kohleneimer aus dem Keller und den Abfalleimer in den Hof bringſt, dann tuſt du ſchon ein gutes Werk zur Win⸗ terhilfe.“ Sonnenschein im Altenteil. hine frische Sekundanerin hilft einem alten Ehepaar den Haushalt besorgen. Fritz:„Menſch, das iſt ein Gedanke! Das werde ich mir mal durch den Kopf gehen laſſen. Aber was nützt das, wenn ich das allein mache? Das müßten Hunderttan⸗ ſende in ganz Deutſchland tun.“ Leberecht:„Lieber Freund, dafür wird ſchon geſorgt werden. Aber es gibt nicht nur Kohleneimer zu tragen, es gibt viel⸗ fachen großen und kleinen Liebesdienſt, den die Menſchen ſich untereinander leiſten kön⸗ nen. Du haſt doch ein Rad? Melde dich damit bei deinem Blockwart und ſage ihm, daß du dich für kleine Beſorgungen und Botengänge zur Verfügung ſtellſt. Oder ſchicke deinen Jungen. Der Bengel kann auch mal was tun.“ f Fritz:„Das iſt wirklich ein Gedanke. Weißt du, wenn meine Alte alle 14 Tage wäſcht, warum ſoll ſie nicht von dem armen Mädel, das neben uns wohnt, die Wüſche mitwaſchen? Das zarte, kleine Ding ſitzt den ganzen Tag im Büro und näht ſich abends noch immer die Finger wund, weil ſie die fünf Kinder von ihrer Schweſter mft⸗ betreut. Für die iſt das ſicher eine Mords ſache, wenn ihr einer die große Wäſche 4 nimmt. Die Seife kann ſie ja dazu ſtiften.“ Leberecht:„Das iſt ein vernünftiger Ge⸗ danke.— Und dann wollen wir auch nicht vergeſſen, daß wir der Mutter und der Mutterſchaft ganz beſondere Dankespflicht ſchulden. Das gehört zum bevölkerungs politiſchen Aufbauprogramm unſerer Regle⸗ rung. Der Klapperſtorch iſt ja jetzt ganz erheblich fleißiger als in den letzten Jahren Das Winterhilfswerk 1934/35 wird keine Organiſationsleiſtung allein ſein und keine Sache trockener Zahlen. Paß mal auf, das wird eine Herzensſache des ganzen Volkes, wenn erſt alle ſo denken wie wir beide!“ nun endlich einmal auch denen geholfen wird, die es nötig haben, und nicht nur denen, die„organiſtert“ ſind, das iſt etwag wirklich Neues und Großes. Eine Mutter: s Hiermit ſage ich für die Spende meinen herzlichſten Dank. War ich doch aller Sorgen enthoben, und konnte uns Lebensmittel ver⸗ ſchaffen, denn ich ſtand am Mittwoch da, 24. 2. 35 110. 3 881 15 8 0. 9 7 1 0 d i Ile 11 b g 5 1„ Hoa ee Abend 9 Uhr Geänderte Terminliſte der Bezirksliga: 20. 1. 35; Viernheim Oberhauſen— Seckenheim Hockenheim— Phönix Mannheim Sanshofen— Altrip Friedrichsfeld— Käfertal Ilvesheim— Neulußheim 3. Mannſchaft: Viernheim— Feudenheim 27 1 Altrip— Viernheim Oberhauſen Neulußheim Käfertal— Sandhofen Hockenheim Feudenheim Friedrichsfeld Seckenheim Ilvesheim Phönix Mannheim 3. Mannſchaft: f VfR Mannheim — Feudenheim Viernheim 35: 1. und 2. Mannſchaft ſpielfrei! 3. Mannſchaft: Phönix Mannheim— Viernheim 2 35 Viernheim— Hockenheim Phönix Mannheim Oberhauſen Käfertal— Altrip Neulußheim Feudenheim Seckenheim Sandhofen Friedrichsfeld— Ilvesheim 3. Mannſchaft: Viernheim— Waldhof 17.235 Sandhofen— Viernheim Altrip— Friedrichsfeld Phönix Mannheim— Käfertal Oberhauſen— Feudenheim Seckenheim— Neulußheim Ilvesheim— Hockenheim 3. Mannſchaft: Sandhofen— Viernheim Neulußheim— Viernheim Hockenheim— Friedrichsfeld Seckenheim— Ilvesheim 3. Mannſchaft: Neckarau— Viernheim 3.357 Phönix Mannheim Käfertal Oberhauſen Feudenheim— Sandhofen 3. Mannſchaft: Seckenheim Viernheim Altrip Friedrichsfeld Neulußheim Käfertal— Hockenheim Altrip— Feudenheim Phönix Mannheim— Seckenheim Ilvesheim Oberhauſen 3. Mannſchaft: ſpielfreil 8 85 Phönix Mannheim— Viernheim Sandhofen— Friedrichsfeld Ilvesheim— Altrip Feudenheim— Seckenheim Neulußheim— Käfertal 3. Mannſchaft: Viernheim Sandhofen Erſter Reichsappell des Handels! Für Viernheim Gemeinſchafts⸗ Empfang im Central⸗Theater! Wie ſchon berichtet, findet am Montag, den 21. Januar, vormittags 8 bis 10 Uhr, der erſte Reichsbetriebsappell der Reichsbe— triebsgemeinſchaft Handel ſtatt. Aus Berlin wird der Zentralappell mit einer Anſprache des Reichsorganiſationsleiters Pg. Dr. Ley übertragen. Der 21. Januar ſoll ein Feſttag des deutſchen Handels ſein. Alle Handelsbe— triebe legen für dieſen Tag Flaggenſchmuck an. Um 7.45 Uhr morgens verſammeln ſich im Centraltheater alle chriſtlichen Parteigenoſ— ſen und Volksgenoſſen die zur Gruppe 17, Handel zählen. Dieſe ſind: 1. Ein- und Ausfuhrhandel 2. Großhandel 3. Einzelhandel 4. Handelsvertreter und Geſchäftsreiſende 5. Gaſtſtättengewerbe 6. Ambulantes Gewerbe 7. Kaufmänniſches Hilfsgewerbe 8. Haus- und Grundbeſitz Angeſtellte und Lehrlinge nehmen eben— falls an der Kundgebung teil. a Die Kundgebung muß für Viernheim ein voller Erfolg ſein. Darum Ihr Parteigenoſ— ſen und Volksgenoſſen vom Handel, tut Eure Pflicht und erſcheint vollzählig zum Gemein— ſchaftsempfang der Uebertragung aus Berlin. Achtung Luftſchutzhauswarte! Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß es für jeden Volksgenoſſen der zum Luftſchutzhauswart ernannt wurde, un vedingte Pflicht iſt, die Kursabende pünkt lich und regelmäßig zu beſuchen. Es liegt ja nur im Intereſſe jedes Einzelnen ſich die Grundbegriffe des Selbſtſchutzes anzueignen, um im Falle einer Gefahr ſeine Familie und ſich ſelbſt ſchützen zu können. Ueber den Beſuch wird genaue Kon— trolle geführt werden. Es erfolgt kein P U.-T.-Film 8 Palast au. Heute.! Der grönte Film der Melt die Höchstleistung des lahres 1935 Ein Millionenwerk-Ein Meiſterwerk- Ein Spitzenfilm-Ein Standartgemälde 35000 Mitwirkende Herſtellungskoſten über 10 Millionen Mark. Ausſtattungs-Großſilm wie er noch nie geboten wurde, an Pracht u. Herr— Ueber 25000 Beſucher ſahen„Cleopatra“ in M'heim vor täglich vollem Hauſe. lichkeit. „ Cleopatra“ Heute! Der gewaltigſte Prunk- und Getränkeausſchank, ſodaß finanzielle Unkoſten nicht weiter entſtehen. Erſte Kurſusabende: „Bezirk Montag 2. Bezirk Dienstag 3. Bezirk Donnerstag „Bezirk Freitag Freiſchütz 8 Uhr Kaiſer 8 Uhr Löwen 8 Uhr Karpfen 8 Uhr irrE RMI FSW ERK des deüfschen Volles 193475 2. Pfundſammlung vom 20. bis 26. Januar 1935. Aufruf! Immer noch ſind in Not befindliche Volksgenoſſen zu betreuen und das erfordert die Hilfe des ganzen Volkes. Nur mit Hilfe aller Volksgenoſſen iſt das Ziel unſeres Führers zu erreichen. Und das erfordert Opfer! Opfer! Volhsgenoſſen! In dieſen Tagen wird man Euch eine Aufforderung zur Pfundſammlung über⸗ bringen. Legt ſie nicht achtlos beiſeite. Füllt ſie aus, ſo gut es in Euren Kräften ſteht. Tue jeder ſeine Pflicht! Heil Hitler! Kreisführung Heppenheim des W. H. W. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Das gewaltige Filmgeſchehen „Cleopatra“ Der Welt größter Film Abendland und Morgenland— Rom und Aegypten— kämpfen um die Macht der Welt. Hier Julius Cäſar und Mare Antonius dort Cleopatra, die genialſte Frau des Alter— tums. In grandioſen Bildern voll verwirren— der Pracht prallen zwei Kulturen gegeneinan— der, in ihrem gewaltigen Entſcheidungskampf das Schickſal zweier Erdteile beſiegelnd. Im Rahmen einer ſtarken Spielhandlung, die eine der ereignisreichſten und intereſſanteſten Ge— ſchichtsabſchnitte des Altertums, umfaßt, ſehen wir das glanzvolle Leben im alten Rom, den märchenhaften Luxus Aegyptens, der„Korn— kammer der Welt“. Eines der unſterblichen Liebesdramen der Weltgeſchichte Das Schickſal des edlen Römers Mare Antonius und der geheimnisvollen Aegypterin Cleopa— tra und die verwirrende Pracht und Groß— artigkeit einer längſt verſunkenen Zeit werden n packenden und einrucksvollen Bildern in 13 08 Mannheim— Viernheim 24. 3. 35: Sandhofen— Phönix Mannheim Seckenheim— Hockenheim 3. Mannſchaft: ſpielfrei! Sandhofen— Ilvesheim Phönix Mannheim— Neulußheim 3. Mannſchaft: N 1 1. Vorſtellung 6 Uhr dieſem Film z. deheir eveik f i ee 1 5. Film zu neuem Leben erweckt. Ein . a 1 0 Viernheim.„ 15„ 2.„ 9.15„ 2.„ eee Film von Ausmaßen, wie man ſie noch nie 15. J f 90 ft: Dienstag„ ½8„ 2. 7% 95 3.„ 9.30„ 5 ſah! Cleopatra, die geniale Königin Aegyp⸗ 90 1 9885. 9 5 tens verſteht es, die größten römiſchen Feld—⸗ 1 ziernheim Ilvesheim herren ihrer Zeit Julius Caeſar und Marc 14. 4. 35 Anton ſo ſehr in ihren Bann zu zwingen, 3. Mannſchaft: daß die Geſchichte der beiden mächtigſten Staa— ſpielfreil ten des Altertums von den Launen einer Frau abhängt. In phantaſtiſchen Bilderfolgen 0 Anſpielzeiten wie bisher, jedoch ab 3. 2. von bisher noch nie dageweſener Pracht zieht b erſte Mannſchaften 15 Uhr, zweite Mann— m ſchaften 13,15 Uhr und dritte Mannſchaften auch mmer leer ausgegangen. ir ſind es ſeine Söhne dem Vaterlande zum Opfer ein längſt verſunkenes Kapitel Weltgeſchichte an uns vorüber. ſeit Hahcen gewöhnt, daß mun uns überſieht. gebracht hat. Nochmals meinen und meiner Gruppe Oſt) 11. Uhr vormittags. Daß es nun einmal wirklich anders iſt, daß Frau aufrichtigſten Dank! 3 5 f Ein Film, wie er in Viernheim noch als Beſſpiel dienen Eine filmiſche Sehenswürdigkeit aller erſten Ranges— Unübertrefflich „phantastisch“—„groflartig“—„hinreinend“ Darſtelleriſche Höchſtleiſtungen der Schauſpieler, der Höhepunkt der Licht⸗ ſpielkunſt zurzeit in allen Europäiſchen Großſtädten das Tagesgeſpräch u. ausverkauft. Der„Cleopatra“-Großfilm läuft einige Tage in Viernheim. Damit der Andrang nicht ſo gewaltig wird, haben wir folgende Vorſtel- lungen feſtgeſetzt. zwiſchen in reichlichſtem Maße von der „Winterhilfe“ bebacht worben bin, ich habe Lebensmittel, Mittagskarten ſowohl wie auch Wäſche, Schuhe und Garderobe er⸗ halten, ſo daß ich der äußerſten Not enthoben bin und ſomit dadurch vielleicht auch wieder vorwärts zu einer Exiſtenz kommen kann. In Gedenken an unſeren lieben, verehrten, ſoten Reichspräſidenten Hindenburg und ſeine Worte:„All unſer Sein dem Vater⸗ land!“ geſtatte ich mir, Ihnen für das Winierhilfswerk 1934/35 meinen Konfirma⸗ tionsſchmuck zu 0e 5 19 0 durchs ganze Leben begleitet. Heute bin ich liebte 1 65 2 6 And ich wollte ihn fete un in ich J en Herr fenen Wint Ahlen e Ein Invalide: die Ewigkeit mitnehmen, aber für unſeres ins Leben gerufenen interhilfswerk eine„„ Vn 1 ä Werk, für das er ſich in Summe von zunächſt 100 Reichsmark. Außer⸗ e 55 0 c 12 9 115 Wort und Tat ſo herrlich einſetzt, will ich dem überſende ic Ihnen mafnen goldenen ſchetdenes temen habe, micht c die Wertvollſtes, Ehering mit der Bitte, den Wert desſelben Winterhilfe nicht mehr in Anspruch 0 0 Altar der ebenfalls für das eb 1 lenden do e Jagd bebe old wan ich lo lange Jahrzehnte in Ehren geren Voltsgenaſſen überlaſſn e dieser Ae adde derne e Gelegenheit möchte ich auch meinen herzlichen an meiner Jand trug, gebe ich gerne her um Dank abſtatten für alle Wohltaten, die mir 110 e ee e de 51 H durch das Winterhilfswerk zugefloſſen ſind Mine 1 1 e e e und die mir während meiner Stempelzeit Miniſter, nicht kund tun.. jehr zuſtatten kamen f ohne einen Pfennig zu beſitzen. Die Freude war ſo groß, daß ich im Moment nichts ſagen konnte. Ich will nochmals herzlich danken, auch für die anderen Spenden, die ich von der Winterhilfe aus unſerem Bezirk erhalten habe. Es war immer eine große Hilfe bei unſeren neun Kindern. Ein Auslanddeutſcher: Um Ihnen aber als Deutſcher im jetzigen Auslande zu zeigen, daß ſein deutſches Herz noch immer in deutſcher Bruſt für ſein ge⸗ liebtes Vaterland weiterſchlägt, überſende Ein Arbeiter: i „Da ich unvorhergeſehen in den Beſitz bon Geld gelangt bin, überreiche ich anbei der Winterhilſe RM. 20.—(Zwanzig Mark) als Dank für die mir geleiſtete Unterſtützung im letzten Winter. Ich tue dies um ſo lieber, als mir durch die Unterſtützung in den erſten Monaten eine wirkliche Hilfe zuteil wurde. Freitag ab ½8 Uhr. 2. Vorſtell. 9.15 Uhr Samstag, 7„ 2. 9 Sonntags-Vorſtellungen: auch mein Liebſtes und mir was ich noch beſitze, auf dem Nächſtenliebe opfern. Wir bitten die erſten Vorſtellungen zu beſuchen, wegen ſpäterem Andrang Ein Schwerkriegsbeſchädigter:— Bei all dieſen Aufführungen ſämtliche Vergünſtigungen aufgehoben— ugleich mit dieſem Schreiben iſt auch ein f bier 10 das für mich zuſtändige Ver⸗ ae Dortmund abgegangen mit der Weiſung, von meiner Rente, wie im ver⸗ gangenen Jahre, 5.— NM. monatlich an das 89 0. abzuführen. Außerdem ſtelle ich in dieſem Jahre meine monatlichen 5.— RM. Frontzulage dem WH W. zur Verfügung Ich bin 1005 iger Kriegsbeſchßdialet und habe mit Frau und meinen a. in mancherlei Not durchmachen muſſen, bevor Ein Kleinrentner: ö Für die mir anläßlich meines 75. Geburts⸗ tags ausgeſprochenen Glückwünſche ſage ich Ihnen hiermit meinen tiefgefühlten Dank, ebenſo für das mir freundlichſt zugeſandte Lebensmittelpaket. Es tut ſo unendlich wohl, ſich von 6080 Volksgenoſſen nicht Jonntag mittag groge qugend- ung faminen-Vorstellung. anfang 3 Unr Hur loft Ex“ Harald Lloyd u, Filmverrückt' Alle Kinder gehen zum„Er“ Ein kleiner Junge: Mein Führer! Ich ſchicke Dir 52 Pfennig, die hat Tante Hilde mir zu meinem Geburz⸗ tag geſchenkt und Mutti ſagt, damit darf ich machen was ich will und nun ſolſt Du dafür ein Tanenbaum für ein argen enehgagen kaufen. Wenn ich mehr habe, ſchige ich Dir das aber noch nicht, denn mein Papa hat Ein Ehepaar: Wir ſind nie Mitglied irgendwelcher politiſchet Organiſationen geweſen, denn wir erkannten längſt, ſie lebten alle mehr vom Nehmen als vom Geben; wir ſind darum vergeſſen zu wiſſen, nachdem man ſelbſt Beſucht! Das Wunderwerk 19350 leopa tra Sie ſtaunen nicht gezeigt wurde. Ein Erlebnis, das ſich kein Filmfreund entgehen läßt. In kurzer Zeit beſuchten letzte Woche in Mannheim 25 000 Perſonen dieſes Wunderwerk. Der beſte Film der Produktion 1934/35. Beſuchen Sie die Werktagsvorſtellungen, da Sonntag überfüllt iſt. D. A. XII. 34 1133 NN