Imilitär-Rrieger⸗ Verein„Hassia“ Zu dem morgen Sonntag, den 20. Januar 8 Uhr in den Sälen des Frei⸗ ſchütz ſtatifindenden Kamerad schafts- mit theatral. Darbietungen u. anschl. Tanz Abend fllnnmunummnummamamunmm laden wir unſere werten Kameraden mit Familien- angehörigen ſowie Freunde und Gönner unſeres Vereins höflichſt ein Mit kameradſchaftlichem Gruß Heil Hitler! 8. Der Vorstand fähumamundnunamuumnmungunnnmnmumaummnmnmunmunnnmumunmmuununmuny Geschäftliche Mitteilung der Baumateriallenhandlung Sebastian Kühner, Viernheim Lorscherstr. 47 Telefon Nr. 57 e Unseren gesch. Kunden, Geschäftsfreunden, der titl. Einwohnerschaft von hier und Nachbarorten teile ich mit, daß ich die von meinem verstorbenen Manne geführte Baumaterialien-Handlung unter dem bisherigen Namen mit meinem Sohne weiter- führe. bisherige Vertrauen entgegen zu bringen. Ich bitte daher höfl., mir auch weiterhin das Mit deutschem Gruß! Frau Sebastian Hühner. Steuererklärungen, Jahresabſchlüſſe, Bilanzaufſtellungen, Anlegung und Führung von Geſchäftsbüchern, Steuer⸗ und Wirtſchaftsberatungen jeglicher Art übernehmen Steuerinspektor i. R. Philinn B lu m und Dipl. Kim. Dr. W. Peter Heppenheim a. d. B., Bismarckſtraße 22 Telefon 214 eee e e eee Allen Handwerksmeister,⸗ Meisterinnen u. Kaufmännischen Geschäftsinhabern die Lehrlinge halten, zur Kenntnis, daß eine Einſtellung von Lehrlingen nur noch über das Arbeitsamt erfolgen kann. Anmeldungen für Lehrſtellen ſind alſo nur an das Arbeitsamt Mannheim zu richten, oder an unterzeichnete Amtsleitung. Am 31. Januar, vormittags von 10 bis 12 Uhr, iſt der Berufsberater Pg. Malmberg vom Arbeitsamt Mannheim, in der Schiller— ſchule hier anweſend und können auch hier An— träge geſtellt werden. i Heil Hitler! NS⸗Hago-Ortsgruppenleitung: Wunderle Der Junge, welcher am Denstonnbend ie Letlerhand- schuhe gefund. hat, ſoll ſie Welnnelmer- Strafe 79 abgeb. da er erkannt wurde. 5 MR. öl. Reklameverteil und Vertreter f. 1000⸗fach be⸗ gehrten elektr. Maſſenartikel ges. Eilzuſchr. an irma Böhn, Augsburg C 4% 203 Weinlasser 25 Liter 3.50 50 Liter 750 100 Liter 15.— Mannheim U 6. 29 Jeleton 53203 Abgabe in Wallſtadt: Amornacherstr. 2 Aahägpe Zallel vorrätig in der Exp. ds. Blattes . fle e a 8 e N J. 8 2 e ,. f S N N g „lalser“ Morgen Sonntag lan:z Es ladet ein Der Wirt: Die Kapelle: l Schwarz-well Für prima Speiſen und gute Weine iſt beſtens beſorgt Aufzug d iſten. Aufz wohnerſchaft von artigen Veranſtaltung ein. MHarnevals- Gesellschaft C. D. G. Mernheim Der hohe Elferat. Ununmhemmunmnnnanmmundapnbnmmnannddunnnunnnd md ntnmmnoddle es närriſchen Miniſteriums. Beſte Büttenredner und Humor⸗ ehen der Ehrenwache. Balett. Wir laden die ganze Ein⸗ Viernheim u Umgebung recht herzlich zu dieſer groß. ounial. un 2. Mnnir. word; aun b ũ u in 8nd lun 9e 1 ensitz g Central- Film-Palast Samstag, Sonntag und Montag-— Das gewaltige und bezaubernde Snlizenfilmwerk der Uta. 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Januar, vormittags punkt 10 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Karpfen“ eine Spielerverſammlung ſtatt. Alle Perſonen über 14 Jahre, die bei dem Hoferſpiel mitgewirkt haben(auch Reiter, ausgenommen die Muſiker) werden hierzu freundlichſt eingeladen. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Die Leitung. Sportvereinigung„Amicitia“09. Morgen Sonntag, Verbandsſpiele gegen Feudenheim. Beginn: 3. M. 11 Uhr, 2. M. 12.45 Uhr und 1. Mannſchaft 2.30 Uhr. Die 1. Handballmannſchaft ſpielt gegen Grün-Weiß, Mannheim. Abfahrt 1.30 Uhr per Rad an den Vier Jahres— zeiten. Die 2. Handballmannſchaft iſt ſpiel⸗ frei. Wir laden unſere werten Mitglieder, ſowie Freunde und Anhänger zu dieſen Spielen freundlichſt ein. Der Vorſtand. Neuer Fechtkurs beginnt Mittwochs im Degenfechten. Anmeldungen im Engelſaal 20 Uhr. Drenamolz- Versteigerung 3 I. Mucho-Verpebung Dienstag, den 22. Januar 1935, 14 Uhr, werden in Birkenau„Deutſches Haus“ verſteigert. Auskunft durch Forſtwarte Mül ler-Birkenau und Sattler ⸗Reiſen, Un terforſtamt. Aus Waldwärterbezirk Reiſen: Scheiter rm. Eſche 1, Akazie 1,5. Knüppel rm: Eiche 1, Eſche 3, Akazie 3, Pappel 5,5, Fichte 2. Reiſig II. Wellen: Eiche 30 Reiſig III. Wellen: Eiche 30, Eſche 25. Aus Waldwärterbezirk Birkenau: Scheiter rm: Buche 18, Eiche 10,Eſche 4, 4 Kiefern 7. Knüppel rm: Buche 2, Eiche 5, Eſche 2, 1 Kiefern 1. Reiſig III. Wellen: Buche 255, Eiche 110, 6 Eſche 50. Nutzholz⸗Vergebung: Aus Waldwärterbezirk Reiſen: Stämme fm.: Pappel II. Kl. 1,21, III. Kl. 10 1,57; Fichte 1a 0,45 1b 0,97. Derbſtangen: Fichte I. Kl. 52 Stck. 4,68 fm.; II. Kl. 232 Stck. 18,92 fm.; III. Kl. 687 Stck. 20,61 fm.; Douglas: I. Kl. 8 Stck. 0,72 fm.; II. Kl. 7. Sec. „4. fm.; III. Kl. 85 Stck. 2,55 fm. Reisſtangen: Douglas IV. Kl. 30 Scck. 0,60 fm.; Fichte IV. Kl. 1100 Stck. 22 fm.; V. Kl. 1035 Stck. 13,45 fm. VI. Kl. 2040 Stck. 12,24 fm.; VII. Kl. 1370 Stck. 4,08 fm. Heſſ. Forſtamt Birkenau 0 ceiernhelmer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) dr Auer Erſ 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonnta, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrßlan 110 den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nr. 17 Viernheimer Zeitung eint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 P i nzei f 2 enni bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notigen 5925 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslonds Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Montag den 21. Januar 1935 52. Jahrgang Rings um den„Stillen Ozean“ Konnte man bis zum Weltkrieg Aſien als ein politiſches Anhängſel Europas betrachten, ſo hat der Weltkrieg eine ſolche Anſchauung gründlich ad abſurdum geführt. Von der weiteren Entwicklung Aſiens wird diejenige Europas ſehr ſtark abhängig ſein, und deshalb iſt es notwendig, ſich über die Dinge, die da in dem Fernen Oſten, der für Europa leider garnicht mehr ſo fern iſt, ſich entwickeln, klar zu werden. Es geht einfach um die Frage: wer wird über Aſien herrſchen? Die Beantwortung der Fra⸗ ge wird der nächſte Krieg bringen, auf den ſich die Anlieger am Stillen Ozean ſeit Jahrzehnten mit fieberhafter Haſt vor⸗ bereiten. Japan wird von Europa, d. h. von den in Aſien engagierten Mächten als Stören⸗ fried angeſehen, der ſich mit dem dortigen Status quo nicht zufrieden geben, ſondern mit ſeinen Hegemoniegelüſten den ganzen rieſigen Kontinent in Flammen aufgahen laſſen will. In Japan iſt man ſich wieder⸗ um bis zum letzten Kuli klar, daß, wenn ſich das japaniſche Volk nicht mit allen Kräf⸗ ten gegen die Abſchnürung wehrt, es uner⸗ bittlich zugrunde gehen müßte. Japans Ziel beſteht nicht aus einem Plan, ſondern aus mehreren und kein europäiſcher Staatsmann weiß, welcher dieſer Pläne zuerſt in Angriff genommen werden wird, gearbeitet wird ſedenfalls an allen. Ob ſie ſich von der Mongolei noch weiter nach Weſten vorſchieben, oder ſich Chinas wieder ſtärker annehmen werden, ehe dieſes Ruhe zur Konſolidierung findet, oder ob ſie Hinterindien ein ſtärkeres Intereſſe entgegenzubringen beabſichtigen, ſich ihre Augen nach den Philippinen oder gar Auſtralien richten— wer will das er⸗ kennen? Da die japaniſche Außenpolitik abſolut undurchſichtig iſt, ſo ſind die europäiſchen Mächte, die ſich in Aſien bedroht glauben, gezwungen, ſich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Das trifft in erſter Linie auf Sowjetrußland und zweitens auf England zu. Mit der Theſe, daß ſchon jetzt Sibirien in der Lage wäre, mit eigenen Kräften ſich der japaniſchen Angreifer zu erwehren, wird man vielleicht in Paris, beſtimmt aber nicht in Tokio irgendwie Eindruck machen. Andererſeits möchte man auch Sibirien nicht zu ſtark machen, da man in Moskau in letz⸗ ter Zeit recht argwöhniſch geworden iſt. Die neue Terrorwelle in Sowſetrußland zeigt, daß ihm nicht von einer Grenze aus eine Gefahr droht, ſondern dieſe ſchon im Lande ſitzt. Nicht die Erſchießung Kirows hat in Moskau wie eine Bombe eingeſchlagen, ſon⸗ dern die durch die GPA politiſche Geheim⸗ polizei) erfolgte Feſtſtellung, daß die Ver⸗ ſchwörer junge Kommuniſten ſind, nicht bür⸗ gerliche, ſowjetfeindliche Elemente. Ob es mit der Waffe des Terrors gelingen wird, die wachſende Unzufriedenheit in den eige⸗ nen Reihen niederzuhalten, wird die nächſte Zukunft zeigen. Außerdem machen ſich die Folgen der raſch um ſich greifenden Hun⸗ gersnot immer ſtärker bemerkbar, dagegen hilft kein Vertuſchungsſyſtem.— Soll bei dieſer Sachlage ſich Japan wegen der„ruſ⸗ ſiſchen Gefahr“ Sorge machen? England hat Singapore zu einem zweiten Gibraltar ausgebaut und will ſich gleichſtarke Stützpunkte in Auſtralien ſchaf⸗ ſen. Das alles geſchieht nicht aus imperia⸗ liſtiſchen Gründen, ſondern aus der Sorge um Indien. Es ſind reine Verteidigungs⸗ maßnahmen, zu denen man in London glaubt greifen zu müſſen. Nicht Japan be⸗ droht Indien, aber die von Japanern ſtark geförderte Parole„Aſien den Aſia⸗ ten“ macht die Engländer ſehr nervös. der Trieb nach völkiſcher Selbſtändigkeit nimmt in Indien immer ſtärkere Formen an. Aber die Inder wiſſen auch, daß ihnen ihr vielleicht noch fernes Ziel nie ohne die itwirkung der Japaner erreichbar ſein ird— und in London weiß man das auch. China hat vollauf mit ſich 990 zu tun, ſcheidet ſomit als wirklich 5 9 55 85 neh⸗ mender Bundesgenoſſe ſowohl für Sowjet⸗ H fr England AN als gu aus. Die große Schau des Bauern Was die„Grüne Woche 1935“ zeigt— Die Vedeutung der neuen Marktordnung— Wege zur Erweiterung unserer Ernährungsgrundlage— Vom bäuerlichen Brauchtum Berlin, 20. Januar. „Stadt und Land Hand in Hand“, dieſer Leitſatz prangte in früheren Jahren vielver— heißend über dem Eingang zur„Grünen Woche“. Leider war dieſes Transparent zu⸗ meiſt der einzige Hinweis auf die Zuſam⸗ mengehörigkeit von Stadt und Land, das Wort iſt ſolange unerfüllbarer Wunſch ge⸗ blieben bzw. mußte es bleiben, bis die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bauernpolitik die deutſche Ernährüngswirtſchaft auf völlig neue Grundlagen geſtellt hatte. Auf den Kern die⸗ ſer Frage leitet die im Rahmen der Geſamt⸗ ſchau des Reichsnährſtandes veranſtaltete Sonderſchau„Sozialismus der Tat“, die einen Ueberblick über die allgemeinpoli⸗ tiſchen und ſozialpolitiſchen Auswirkungen der nationalſozialiſtiſchen Marktordnung gibt. Dabei wird gezeigt, daß das Reichs⸗ nährſtandsgeſetz die Lebensmittelpreiſe ohne Rückſicht auf die Intereſſen einzelner Stän⸗ de nach dem gemeinen Nutzen, unter ſorg⸗ fältiger Abwägung der Erforderniſſe der geſamten Volkswirtſchaft feſtſetzt und damit den ſozialen Frieden ſichert. Mit Hilfe der Marktordnung und unter Beachtung einer geſunden Vorratswirtſchaft iſt es bereits nach kaum 1 jähriger nationalſozialiſti⸗ ſcher Tätigkeit auf dem Gebiete der Ernäh⸗ rungswirtſchaft gelungen, die Wirtſchaftlich— keit für die wichtigſten Nahrungsgüter des deutſchen Volkes und damit die Volksernäh⸗ rung auf dieſen Gebieten ſicherzuſtellen. Die⸗ ſe Leiſtung war aber auch nur möglich un— ter rückſichtsloſer Ausſchaltung jeglicher Spekulalion. Damit iſt erreicht, daß der Bauer künftig bei ſchlechtem Ernteausfall auf die Erhöhung der Preiſe verzichtet(Getreidefeſtpreisgeſetz) und ſo dem Arbeiter hilft, und der Arbeiter bei guter Ernte auf Verbilligung der Preiſe verzichtet und dadurch dem Bauern hilft. Hierbei zeigt ſich nun tatſächlich die Verflech⸗ tung von Stadt und Land, denn die Stabi⸗ liſierung der Preiſe für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe hilft gleichzeitig die Wertbeſtän⸗ digkeit des Arbeitslohnes ſichern. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Marktordnung bedeutet aber ebenfalls Arbeitsbeſchaffung, denn die Si⸗ cherung des Einkommens der Landwirt⸗ ſchaft, das in der Vergangenheit bekanntlich Bleiben die Vereinigten Staaten von Amerika. Sie bauen in den Aleu⸗ ten ſich ebenfalls ein Gibraltar, ſie befeſti⸗ gen ihre Weſtküſte gegen Angriffe von See her, ſie planen ſogar einen zweiten Kanal⸗ bau durch Nicaragua, um nicht nur auf den Panamakanal allein angewieſen n ſein. Die Philippinen ſind als militäriſche Baſis der USA aufgegeben, ſie wären doch nicht zu halten. Die Amerikaner befürchten nicht eine Invaſion der Japaner, aber die japani⸗ ſche Vorherrſchaft im Stillen Ozean. Man wird nicht müde, die Stärke der amerikani⸗ ſchen Flotte zu betonen, will anſcheinend noch größere Schlachtſchiffe bauen, ſich noch viele Bombengeſchwader zulegen, die von den Hawaii⸗Inſeln ohne Zwiſchenlandung nach Japan und wieder zurückfliegen kön⸗ nen. Will man damit Japan bluffen? Sehr bezeichnend ſind die großen, in den nächſten Monaten geplanten Manöver der geſamten amerikaniſchen Flotte im Stillen Ozean, die ſich auf weite Teile von ihm er⸗ ſtrecken und mehrere Monate dauern ſollen. Auch die ruſſiſchen See⸗ und Luftſtreitkräfte im Fernen Oſten wollen zur gleichen Zeit ihre maritimen Uebungen abhalten— und lugs kommt die japaniſche Antwort darauf. Auch Japan wird im Stillen Ozean eine ganze Flotte aufbieten, um ja nicht den Ver⸗ dacht aufkommen zu laſſen, daß das Ster⸗ nenbanner oder der Sowjetſtern ihn beherr⸗ ſchen. Dann wird der Stille Ozean fk Namen mit Recht verlieren, wenn erſt in eine recht ſchwankende ja ſogar zweifelhafte Größe geworden war, verſetzt den Bauern wieder in die Lage, Induſtrieerzeugniſſe zu kaufen und damit Tauſenden von Arbeitern Arbeit zu geben. Neben dieſen Fragen, die ſich mit der Er⸗ nährung des deutſchen Volkes befaſſen, werden auf der„Grünen Woche 1935“ Not⸗ wendigkeiten und Ziele der Erzeugungsſchlacht eingehend dargelegt. Für die u. a. zur Darſtellung gebrachten Fragen der Boden⸗ bearbeitung, der Pflanzenernährung, des Gartenbaues, der Kleintierzucht, der Fütte⸗ rung und des Pflanzenſchutzes beſteht weit über landwirtſchaftliche Kreiſe hinaus reges Intereſſe. Die Sonderſchau„Märkiſches Brauchtum in fünf Jahrtauſenden“ zeigt manchem Städter, wie wenig ihm von der alten Kultur, deren Spuren oft noch dicht vor den Toren der Stadt anzutreffen ſind, bekannt geworden iſt. Für das Verſtändnis altgermaniſcher Bauernkultur iſt die einge⸗ hende Beſichtigung der Sonderſchau „Vom Odalsrecht zum Reichserbhof⸗ geſetz von großem Nutzen. Eine andere Sonder- ſchau befaßt ſich mit dem deutſchen Bauern⸗ tum im Auslande in ſeiner Eigenſchaft als Mittler zwiſchen dem Reichsbauerntum und dem fremden Bauerntum. Die Sonder⸗ ſchauen im Rahmen der Nährſtandsſchau der diesjährigen„Grünen Woche“ ſind ge— eignet, das Verſtändnis für die nationalſo⸗ zialiſtiſche Bauernpolitik und Ernährungs- wirtſchaft im deutſchen Volke zu vertiefen. Denn— und darin liegt die große Bedeu⸗ tung dieſer Sonderſchauen— die fachliche Form und Ausdcrucksweiſe wurden zugun⸗ ſten einer ſachlich begründeten und richti⸗ gen aber gemeinverſtändlichen Darſtellungs⸗ weiſe gemieden. In dieſem Sinne wird die „Grüne Woche 1935“ ein weiterer Schritt auf dem Wege zum Verſtändnis von Stadt und Land für einander ſein. Die Schreilen einer Brandnacht Gefährliche Feuersbrunſt in London— Ein ganzes Viertel bedroht Großer Arſenalorand in Portsmouth London, 20. Januar. Die Londoner Hafengegend wurde in der Nacht durch ein Großfeuer alarmiert. Der Brand brach in einem Lagerhaus aus und zerſtörte rieſige Mengen von Schmierfelt. Die in der Nähe befindlichen großen Oel⸗ fabriken ſtanden mehrere Stunden lang in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. Die geſamte Londoner Feuerwehr und zwei Löſchboote wurden zur Bekämpfung des Brandes herangezogen. Hunderte von Feuerwehrleuten gingen mit Gasmasken gegen den Brand vor. Infolge der großen Gefahr mußten viele in der Nähe woh⸗ nende Familien ihre Häuſer räumen. In der gleichen Nacht wütete in der Tor⸗ pedo⸗ und Minenabteilung der engliſchen den weiten Gebieten der Donner der Schiffs⸗ geſchütze über die Fluten rollt. Muß das be⸗ deuten, daß es im Fernen Oſten zum Krieg kommen wird. Vielleicht kommen die gro⸗ ßen Gegenſpieler Japans noch rechtzeitig zur Erkenntnis, daß man Japan nicht bluf⸗ fen kann. Wohl hat auch das Reich des Mikado ſeine großen wirtſchaftlichen Sorgen, doch, wenn es gilt einen Kampf um Sein oder Nicht⸗ ſein zu führen, dann ſchweigen in Japan alle noch ſo großen Gegenſätze und wie ein Mann wird ſich dann das ſapaniſche Volk um das Banner der aufgehenden Sonne ſcharen— worauf ſich ſeine Gegner verlaſ⸗ ſen können. Festigung des Vertrauens Eden über die Vorausſetzungen zur Be⸗ friedung Europas. Genf, 20. Januar. Lordſiegelbewahrer Eden hielt einen Vor⸗ trag über das Ergebnis der Saarabſtim⸗ mung, der durch Rundfunk nach England übertragen wurde. Es ſei keine unvernünf⸗ tige Hoffnung, wenn man alaube. daß die Löſung dieſer heiklen europziſchen Frage ein neues Zeitalter der Verſöhnlichkeit er öffnen werde. Damit aber dieſer Auftakt u weiteren. Ergebniſſen führe, fei es notwendig, daß die Nationen in ge⸗ Marine in Portsmouth ein ſchwerer Brand. Glücklicherweiſe befanden ſich in dem Ge⸗ bäude keine Sprengſtoffe. Viele Apparate und Verſuchsgegenſtände, ſowie wichtige Papiere und Bücher fielen jedoch den Flam⸗ mu zum Opfer. Den vereinten Kräften von Matroſen, Hafenpolizei und Feuerwehr gelang es nach zweiſtündiger Arbeit, den Brand von der fotografiſchen Abteilung, in der ſich Tauſende von Filmen und andere leicht entzündbare Stoffe befanden, abzurie⸗ geln und auf ſeinen Herd zu beſchränken. Die Höhe des Schadens ſteht noch nicht endgültig feſt; jedenfalls ſind beträchtliche Verluſte entſtanden. Opfer an Menſchen⸗ leben ſind glücklicherweiſe nicht zu beklagen. Die Aufräumungsarbeiten ſind noch im Gange, doch iſt jede weitere Gefahr beſeitigt. meinſamer Arbeit mehr zuſtandebrächten als bloße Aeußerungen des auten Willens. Um endlich einmal das bedrückende Gefühl der Unſicherheit, unter dem Europa zu lei⸗ den habe, loszuwerden, müſſen wir uns im Verlauf der nächſten Monate ernſtlich zu⸗ ſammentun, um das Vertrauen zwi⸗ ſchen den Nationen zu feſtigen. Nach freund⸗ lichen Worten der Anerkennung für den Takt und die Geduld des Barons Aloiſi und ſeiner Mitarbeiter kam Eden auf die Lage der Saarbewohner zu ſprechen, die nicht für Deutſchland geſtimmt haben. Er ſei überzeugt, daß die Zuſicherungen, die Deutſchland zu dieſem Punkte gegeben hat, erfüllt werden. Ein falſches Gerücht widerlegt Saarbrücken, 20. Januar. In der lothrin⸗ giſchen Grenzſtadt Forbach wurde das Ge⸗ rücht verbreitet, in Neunkirchen ſeien zwei Kommuniſten von Deutſch-Frontlern beſtia liſch ermordet worden. Man konnte ſogar mit genauen Namensangaben. Adreſſen und ſchauerlichen Einzelheiten dienen Ei⸗ nige angelſächſiſche Journaliſten. darunter der Vertreter der Aſſociated Preß, ließen ſich jedoch nicht betören, ſondern fuhren per⸗ fönlich nach Neunkirchen, wo ſie die beiden angegebenen Kommuniſten wo und mun⸗ ter antrafſen. a bet Eine Handwerlerlarte Führerkundgebung des deutſchen Handwerks Berlin, 21. Januar. Die Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk in der DAßF und der Reichsſtand des Deut⸗ ſchen Handwerks veranſtalteten im Preußen⸗ haus eine große Führerkundgebung, an der die geſamte Führerſchaft des deutſchen Handwerks teilnahm. Reichshandwerksmeiſter Schmidt be⸗ tonte, die Reichsbetriebsgemeinſchaft des Handwerks habe dafür zu ſorgen, daß nur der Betriebsführer ſein könne, der die mei⸗ ſterlichen Qualitäten nach allen Richtungen mitbringe, der beruflich, kaufmänniſch, in der Treue zum Aufbauwerk des Führers und in der engſten Zuſammenarbeit mit der Gefolgſchaft zuverläſſig ſei. Sodann ſtellte der Reichshandwerksmei⸗ ſter die Schaffung einer allgemeinen Hand⸗ werkerkarte in Ausſicht, die zur Bereini⸗ gung des Berufsſtandes beitragen ſolle. Der Reichshandwerksmeiſter ſprach wei⸗ ter über die traditionelle Erſcheinung des wandernden Handwerksbur⸗ ſchen, die in abſehbarer Zeit wieder erſte⸗ hen ſolle. Nur der ſolle aber Inhaber des Wanderbuches des deutſchen Handwerks werden, der leiſtungsmäßig aus der Geſel— lenprüfung mit„ſehr gut“ hervorgegangen ſei und der ſich in ſeinem zivilen Leben ein⸗ wandfrei geführt habe und weltanſchaulich zuverläſſig ſei. Begonnen werde mit dieſer Einrichtung zunächſt bei den handwerklichen Berufen des Nahrungsmittelgewerbes, den Bäckern, Fleiſchern und Kondito⸗— ren, da bei dieſen Berufen die möglichkeit relativ leicht ſei und nicht abſolut konjunkturgebunden ſei. Schon auf dem nächſten Reichshandwerkstag in Frankfurt a. M. zu Pfingſten dieſes Jahres werde man kauſend handwerkliche Wanderer begrüßen können. Bei Vetrachtung der wirtſchaftlichen Lage des deutſchen Hand werks hob der Redner hervor, daß, ſich dieſe ſeit dem Tiefſtand im Jahre 1932 wieder ſehr gebeſſert habe. Der Um— latz des deutſchen Handwerks habe 1926 23,5 Milliarden betragen, er ſei 1932 auf 9,5 Milliarden geſunken und betrage heute dank des Arbeitsbeſchaffungsprogramms, ſchon wieder 14,5 Milliarden. Sodann ſprach der Stabsleiter der DA und Hauptamtsleiter der NS-Hago, Dr. von Re nteln über die Pflichten des Un⸗ terführers in den Organiſationen des na— tionalſozialiſtiſchen Deutſchland. Das Ver— trauen der Gefolgſchaft, ſo ſagte er. müſſe das koſtbarſte Gut für den Unterführer ſein, das er ſich nur durch unbedingte Gerechtig— keit erwerben könne. Zur Volksgemeinſchaft Auflöſung der SPD Neunkirchen. Neunkirchen, 21. Januar. Die Auflöſung der Ortsgruppe der SPD Neunkirchen wurde nach zweitägigen Ver⸗ handlungen mit dem Beauftragken der Deutſchen Front herbeigeführt. Die Auf⸗ löſung iſt vollkommen freiwillig erfolgt. Sämtliche noch vorhandenen Akten wurden übergeben und das reſtliche Vermögen in Höhe von 1687,35 Frans dem Winkerhilfs⸗ werk Neunkirchen zur freien Verfügung ge⸗ ſtellt. Die Stadtverordneten der 85D ha. ben ihre Mandale niedergelegt. Auch die Volkshaus GmbH. Neunkirchen hat ihre Liquidation beſchloſſen. Das Ge⸗ bäude wird als„Haus der Deutſchen Ar— beit“ der Deutſchen Arbeitsfront zur Ver— fügung geſtellt. Die marxiſtiſche„Freie Turnerſchaft“ von Neunkirchen hat ebenfalls ihre Auflöſung beſchloſſen und iſt geſchloſſen mit Fahne zur„Deutſchen Turnerſchaft“ übergegangen. Die Zeitung„Deutſche Front“ ſchreibt zu den Neunkirchener Vorgängen:„Somit iſt die Arbeiterſtadt Neunkirchen die erſte itadt des Saargebietes, wo der Marxismus aufgehört hat zu exiſtieren. Es iſt zu begrü. ßen, daß die Leute, die bis zum letzten Au- genblick für ihre Sache gekämpft haben, jetzt freiwillig wieder zum deutſchen Volks- kum ſtoßen, da ihre Oberführer ſofort feige die Fahne verlaſſen haben und ſich bereits im Auslande befinden.“ und ſogar Vergütungen zugeſtanden. Austauſch⸗ weil ſie werden. In dieſem Augenblick ſprang Aloiſi kommt an die Saar. Aus gut unterrichteter italieniſcher Quelle verlautet, daß der Saarausſchuß unter dem Vorſitz des Barons Aloiſi die Abſicht habe, ſich zum Zeitpunkt der Rückgliederung der Saar ſelbſt ins Saargebiet zu begeben. s die Saarflüthtlinge Heute Behandlung der Frage in Genf. 1 85 Genf, 21. Januar. m Samstag ſtand u. a. die Frage der Saarflüchtlinge auf der Tage e des Völkerbundsrates. Sie konnte jedoch nicht mehr behandelt werden, da die Behandlung einer finniſchen Entſchädigungsforderung an England wegen der Wegnahme von Schiffen im Weltkrieg mehrere Stunden in e 1 bor 10 e man hört, iſt bei der Aufrollung der Saarflüchtlingsfrage durch den Nat geine Ausſprache beabſichtigt. Es ſollen nur die Organiſationen ernannt werden, die ſich mit dieſer Frage zu befaſſen haben. Dieſe wer⸗ den dann, wie man annimmt, ihren Bericht auf der nächſten Tagung des Völkerbunds⸗ rates vorlegen. Aus Lavals Denlſchriſt Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat, wie er in ſeiner Rede im Völkerbunds⸗ rat bereits angekündigt hatte, eine Denk⸗ ſchrift der franzöſiſchen Regierung über⸗ reicht, die ſich mit der Frage der Saar⸗ flüchtlinge befaßt. Darin wird der Völ⸗ kerbund als diejenige Stelle bezeichnet, der die Unterbringung und Verſorgung der Flüchtlinge obliege. Es wird dann verlangt, daß die Koſten für den Unterhalt der Saarflüchtlinge in den Haushalt des Völker⸗ bundes aufgenommen werden. Auch könne die Unterbringung dieſer Leute nur durch internationale Zuſammenarbeit gelöſt werden. „Trotzdem habe die franzöſiſche Regierung ihre Grenzen nicht verſchließen wollen. Man habe ſogar beſondere Räumlichkeiten bereit⸗ geſtellt, um die Flüchtlinge aufzunehmen ſos Die franzöſiſche Regierung könne aber nicht dieſe Koſten auf ſich nehmen und könne die Türen nicht offen laſſen für eine Einwanderung, wenn ſie ſich nicht der tat⸗ ſächlichen Mitarbeit des Völkerbundes vor⸗ her verſichert habe. Das Geld im Koffer Die Hamburger Lohngeldräuber im D-Zug gefaßt. Bad Nauheim, 21. Januar. Auf dem hieſigen Bahnhof gelang die Verhaftung von zwei Mittätern des Ham⸗ burger Lohngeldraubes, die ſich im Ham— burger D-⸗Zuge befanden und nach Frank⸗ furt fahren wollten. Von Mitreiſenden war einem auf dem Bahnhof von Gießen dienſttuenden Polizei⸗ beamken die Mitteilung gemacht worden, daß ſich im Zuge zwei Perſonen befänden, die viel Geld in einem Koffer bei ſich führ⸗ ken. Noch im letzten Augenblick gelang es dem Beamten, auf den bereits fahrenden Jug zuſpringen Auf der Fahrt von Gießen nach Bad Nau u m konnke der Beamte die Verhaftung der beiden Täter vornehmen. a Als er in Bad Nauheim die beiden Häft— linge der Polizei übergeben wollte, gelang es dem einen Täter, zu entfliehen und auf den bereits wieder abfahrenden Zug zu ſpringen. Durch einen Bahnbeamten konnte der D-Zug zum Stehen gebracht 2— der Flüchtling aus dem DZug und ſuchte das Weite. Der andere Komplize wurde der Polizei übergeben. Bei ihm handelt es ſich um einen 20 jährigen Hamburger, der noch 3200 RM bei ſich führte. Wüſtling hingerichtet Berlin, 21. Januar. In Halberſtadt iſt der 1898 geborene Joſeph Moſch hingerichtet worden. Moſch, der ſchon zehnmal vorbeſtraft iſt, hatte am 13. Mai und 14. Juni 1934 in der Nähe von Friedrichsbrunn und von Braunlage zwei allein wandernde Mädchen ermordet. Der Verurteilte, der verheiratet war, hatte ſich ihr Vertrauen zu erwerben verſtanden und ihnen ſeine Dienſte als Ortskundiger ange— boten., In Wahrheit war es ihm darum zu tun, ſich den Frauen in unerlaubter Weiſe zu nähern. Als ſie auf ſeine Zumutungen nicht eingingen, ſcheute er vor Vergewal⸗ alu und Ermordung ſeiner Opfer nicht zurück. Der preußiſche Miniſterpräſident hat von dem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch ge— macht, weil für ſolche hemmungsloſen Wüſt⸗ linge in unſerem Volk kein Platz iſt. Zwei Grubenunglücke 9 Bergleute eingeſchloſſen. Lültich. 21. Januar. In der Grube Hom— veet bei Benne-⸗Neuſay erfolgte in der ver⸗ * gangenen Nacht ein Erorurſch, vurch de neun Bergarbeiter verſchüttet wurden. Fünf haben auf Klopfzeichen geantwortet. Von dieſen fünf iſt nur einer verwundet. Das Schickſal der vier anderen iſt noch ungewiß. Sie ſind von ihren Kameraden abgetrennt und haben bis ſetzt kein Lebenszeichen von ſich gegeben. 6 Bergleute verſchütlet. Kaltowitz, 21. Januar. Auf der Oheim⸗ grube bei Kattowitz ging bei einem hef⸗ tigen Gebirgsſtoß das Hangende zu Bruch. Sechs Bergleute wurden verſchüttet. Die Rettungsmannſchaft konnte nach einigen Stunden drei Bergleute bergen; zwei wa⸗ ren leicht, einer iſt ſchwer verletzt. An die übrigen konnte die Rettungskolonne noch nicht herankommen. Es beſteht wenig Hoff⸗ nung, ſie noch lebend zu bergen. eee eee eee Zwei Tote durch Gasexploſion. Harburg⸗ Wilhelmsburg, 21. Januar. Zu einer ſchweren Gasexpploſion führte ein Selbſtmordverſuch in einem Hauſe der Feldſtraße. Das Gebäude wurde derart in Mitleidenſchaft gezogen, daß es geräumt werden mußte. Eine Hausbewohnerin hatte in ſelbſtmörderiſcher Abſicht den Gashahn in der Küche geöffnet. Das ausſtrömende Gas hatte ſich dann an dem brennenden Herdfeuer entzündet. Die von der Explo⸗ ſion aufgeſchreckten Nachbarn fanden die Frau mit ihrer fünfjährigen Tochter beſin⸗ nungslos unter dem zertrümmerten Mauer— werk. Beide waren ſo ſchwer verletzt, daß ſie bald darauf verſchieden. Durch eine ein⸗ gedrückte Wand wurde auch eine Frau in der Nachbarwohnung verletzt. Die Erfolge der Heilbäder Der wiſſenſchaftliche Ausſchuß des Landes- verkehrsverbandes Rhein-Main hielt unter ſeinem Vorſitzenden, dem Direktor der Inne⸗ ren Abteilung des Städtiſchen Krankenhauſes, Dr. Geronne, und in Anweſenheit des Bäder⸗ referenten des Landesverkehrsverbandes, Ge⸗ neraldirektor Freiherr v. Wechmar, eine Ta⸗ gung ab. Hauptgegenſtand der Beratungen bildeten die Heilanzeigen der einzelnen Bäder im Verbandsgebiet. Viele Bäder hatten ſeither nicht eine feſte Begriffsleiſtung in ihren Heilanzeigen genannt, ſondern ſich für alle möglichen Krankheiten angeprieſen. In der Sitzung des wiſſenſchaftlichen Ausſchuſſes wur⸗ den die Bezeichnungen für die einzelnen Bäder auf Grund feſtſtehender Tatſachen beſtimmt. Hierbei wurde nach den Richtlinien des Bun⸗ des der Bäder- und Verkehrsverbände verfah⸗ ren, die vorſchreiben, daß die einzelnen Bä⸗ der ſich untereinander keine Konkurrenz machen ſollen. So wird von nun an Wiesbaden der leidenden Menſchheit ſich gegen Rheuma und Gift empfehlen, Bad Nauheim bei Herzerkrankungen, Bad Homburg bei 1 559 5 185 Gallenleiden und Bad ms und Ba oden bei katarrhaliſche Erkrankungen. ee Aſtronomiſche Zahlen Die Länge der Telegrafen⸗ und Fernſprech⸗ leitungen der Reichspoſt. Die Telegrafenleitungen— ohne Fernſpre leitungen— haben im 902750 Reih epoft gebiet eine Länge von 371.000 Kilometern. Die Länge der Fernſprechleitungen beträgt 24800 809 Kilometer, wovon allerdings der größte Teil nicht überirdiſch, ſondern unter⸗ irdiſch in Kabeln verläuft. Man könnte alſo mit den Fernſprechleitungen der Reichsopſt den Erdball 620mal umſpannen. Intereſſant iſt es, daß die Länge der Ortsleitungen alſo der Leitungen, die innerhalb des Orts⸗ netzes einer Vermittlungsſtelle liegen, den größten Prozentſatz ſämtlicher Fernſprechlei⸗ tungen, nämlich rund 78 Prozent, ausmacht. Nur 22 Prozent entfallen auf die Lei von Ort zu Ort. if die Leitungen 1 1e e in Garmiſch. eichsſportführer von Tſchammer und Oſten im Geſprä mit dem deutſchen Bobfahrer und Weltmeiſter N e dem erſten Hauptlauf auf der Olympia⸗Bo ſee. Kiljan 1 auf bbahn am Rießer⸗ ob„Olympia“ in dieſem Lauf mit 23,91 die beſte Zeit des Tages. kämpfer, Der 0 ior furt ce der 125 e rektion Darmſtadt ſteht in Be wbettuffe mit an e Stelle. Er roffen von Berlin, Hamburg, Mu und Stüttgart und ige an glace Stell wie Leipzig und Köln. Sämtliche Ortsnetze im Bezirk— ausſchließlich Darmſtadt— ha⸗ ben an Leitungen(oberirdiſche und unterirdi.⸗ ſche) eine Geſamtlänge von rund 800 000 Kilometern, wovon auch weitaus der größte Teil in Kabeln verläuft. Das Telegrafen. und Fernſprechnetz der Reichsopft ſtellk einen ert von 1184 851141 Mark dar. Das oberirdiſche Telegrafen⸗ und Fernſprechnetz hat einen Wert von 324 225 727 Mark, das 1 einen ſolchen von 860 625 414 Einbrecher überraſcht Er ſchießt zwei Perſonen nieder, * flaſſel, 20. Januar. Im benachbart Kirchbauna wurde nachts ein Eunbrehe bei dem Verſuch, in die Gaſtwirtſchaft„Zum Baunatal einzudringen, von dem Bruder des Gaſtwirts und einem Gaſt überraſcht. Der Einbrecher gab aus einem Revolver mehrere Schüſſe ab, durch die der Bruder des Wirtes ſchwer verletzt wurde, während der Gaſt einen Skreifſchuß am Kopf davon. krug. Darauf ergriff der Bandit die Flucht, konnte jedoch von dem Beſitzer des Gaſt. hauſes, der ihn mit einem Kraftwagen ver. folgte, kurz vor Niederzwehren geſtellt und feſigenommen werden. Es handelt ſich um einen Handwerksburſchen aus Köln. E Frankfurker Eisſporkſiege in Garmiſch⸗ Partenkirchen. Frankfurt a. M., 20. Januar, Winterkampfſpielen in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen gelang es bereits am zweiten Tage der Damen⸗Eisſchießmannſchaft des Frank. furter Tennisklubs 1914(Palmengarten) die Meiſterſchaft im Eisſchießen mit der Mannſchaft Frau Dr. Keck, Frau Dr. En. gelhardt, Frau Dr. Beyer und Frau Haſen⸗ ſtab zu erringen. Außerdem konnte Frau Nec die im vergangenen Jahre in Braunlage errungene Einzelmei N im Eisſchießen an ſich e Bei den * Frankfurt a. M., 20 Januar Ueberfall in der Brückenstraße 92 der Strafſache gegen den Jakob Rech, der im Verdacht geſtanden hat, die 54 jäh⸗ nige ledige Frieda Seuling in ihrem Laden Brückenſtraße 14 am 17. März 1934 er- mordet zu haben, hat die Staatsanwalt⸗ ſchaft nunmehr Anklage gegen Rech aus den Paragraphen 177 und 178 des Str. erhoben. Die Anklage geht auf Grund der Ermittlung davon aus, daß Rech nicht den Vorſatz hatte, die Seuling zu töten, ſondern bei einem Verſuch, die Seuling zu verge⸗ 1 deren Tod durch Erſtickung(Zu⸗ 925 es Mundes) herbeigeführt zu ha⸗ * Frankfurt a. M., 20. Januar.(Schul. [parkaſſe n.) Eine der günſtfaſlen Fol. gen des wiedergekehrten Vertrauens in die Stabilität der Verhältniſſe und die ruhige ſichere Entwicklung der geſamten Wirtſchaft iſt die zunehmende Spartätigkeit, wie die ſteigenden Sparkaſſeneinlagen bei den öf⸗ fentlichen Sparkaſſen deutlich erkennen laſ⸗ ſen. Auch die Schulen ſind vielfach wiedec dazu übergegangen, die Jugend zum Spa⸗ ren anzuhalten und zu erziehen. In ſehr vielen Städten und Orten, namentlich auf dem Lande, hat man ſich aber aus den ver⸗ ſchiedenſten Gründen noch nicht zur Errich- tung einer Schulſparkaſſe entſchließen kön⸗ 1 Der Regierungspräſident in Wiesba⸗ 115 hat nun für den hieſigen Bezirk vor 90 0 eine Verfügung erlaſſen, in der er ie Erwartung ausſpricht, dag am Ende des Winters an allen Schulen des Bezirks eine Gelegenheit zum Schulſparen geſchaf⸗ fen wird. Wie daraus hervorgeht, iſt es das Beſtreben der Regierung, überall die Errichtung von Schulſparkaſſen zu fördern und etwaige Schwierigkeiten von amts⸗ 00 beſeitigen zu helfen. . Frankfurk a. M., 20. Januar.(Die Ehrungen bei der Wei end In dieſen Tagen finden in den 13 Orks⸗ gruppen des Vereins Deutſcher Lokomotir⸗ führer im Bereich der Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. die Ehrungen der dies⸗ jährigen Jubilare unter Teilnahme der Dienſtſtellenleiter ſtatt. Es ſind etwa 158 Lokomotivführer, die 25 Jahre auf dem Lo⸗ komotivführerſtand hinter ſich haben. Frankfurt a. M., 21. Jan.(175 Ver⸗ kehrsunfälle im Dezember.) Hier ereigneten ſich im Monat Dezember 1934 175 Verkehrsunfälle. Beteiligt waren 200 Kraftwagen, 24 Krafträder, 55 Fahrräder 1101 e e Ga wurden 81, ge⸗ Perſonen. i 104 Fallen achſchaden entſtand in Wiesbaden, 20. Januar 5700 Ehrenkre f Durch 08 aber ſind bis ˖ 6 5 be J verliehen. s Wiesbadener Polizeipräſidium jetzt 5700 Ehrenkreuze für Front⸗ 800 Ehrenkreuze für Kriegsteil⸗ nehmer und je 560 Ehrenkreuze für Witwen und Eltern verliehen worden. Außerdem ſind noch weitere 3000 Anträge für das Keonttämplerkreus bearbeitet worden; die i konnte aber noch nicht erfol⸗ „ weil die 0 teben. Kreuze nicht zur Verfügung d A Nl. N 1 r Neſter auf dem Meeresgrund Uunfregendes Erlebnis eines Tauchers im 5 Baltiſchen Meer. Es war im Jahre 1915 zur Zeit des gro⸗ gen 1 55 als im Baltiſchen Meere der engliſche 200 Tonnen Dampfer„Serbino“ durch ein U-Boot verſenkt wurde, während er ſich auf der Fahrt von Riga nach Peters⸗ burg befand. Seine Ladung war eine ſelt⸗ ſame und beſtand größtenteils aus Kunſt⸗ gegenſtänden, während Materialwerte nicht an Bord waren. Die ruſſiſche Regierung, die in der ſtändigen Unruhe ſchwebte, da ihre Kunſtſchätze einem möglichen feindlichen Jugriff zum Opfer fallen könne, hatte den engliſchen Dampfer Sichel um ihn mit den wertvollſten in Sicherheit zu bringen⸗ den Gegenſtänden zu beladen, die nach Petersburg geſchafft werden ſollten. Darunter befan⸗ den ſich vor allem die großen„Glocken der Rigaer Kirchen ſowie Denkmäler, u. a. ein Ständbild Peter des Großen. Anſtatt nun dieſe Kunſtſchätze nach Pe⸗ tersburg zu ſchaffen, war es ihr Los, wohl verwahrt tief unter Waſſer ihren Aufent- haltsort während der Kriegsdauer zu fin⸗ den. Bei den großen Aufräumungs⸗ und Schiffshebungsarbeiten, die ſeit 1919 ein⸗ fetzten, entdeckte man im baltiſchen Meere viele geſunkene Schiffe, nicht aber das Wrack der„Serbino“. Erſt der neueſten Zeit war es vorbehalten, dieſe Schiffstrümmer in der Nähe der eſtniſchen Inſel Worms anzutreffen. Der Taucher, der bei den bisherigen Schiffshebungen ſchwierige Arbeiten verrichten mußte, er- lebte in dieſem Falle etwa gar Sonderba⸗ res, das ihn wie ein Traum b whrte. Beim Abſteigen in die Tiefe wurde recht ei. gentümlich zu Mute. Ein Schauer überlief ihn, als plötzlich eine große, in ihren Um⸗ riſſen undeutlich zu erkennende Geſtalt auf ihn zukam. Ein Seeungeheuer! war ſein erſter Gedanke. Der ſtarke Waſſerwirbel an dieſer Stelle ließ ihn jedoch noch immer nicht genaueres erkennen. Jetzt kam die Geſtalt näher und näher. Dem Manne dort unten ſtockte der Atem vor Aufregung. Er glaubte ſeine letzte Stunde für gekom- men, denn in unmenſchlicher Größe gewahrte er einen Reiter auf ſich zu⸗ kommen. Jetzt erſt wurde ihm die Situation klar und er, der bisher gewohnt war, aus den Schiffstrümmern Gegenſtände militäriſcher Ark oder Gebrauchsartikel des täglichen Be⸗ darfs ſowie Gold und ſonſtige Koſtbarkeiten an die Waſſeroberfläche zu ſchaffen, hatte nicht mit der ganz anders zuſammengeſtell⸗ ten Ladung des untergegangenen„Ser- bino“ gerechnet, was ihm ſetzt erſt zum Be. wußtſein kam. Was der Taucher in ſeinen ungefügen Ausmaßen als Ungeheuer oder Reltergeſpenſtt vor ſich ſah, war nichts an⸗ deres als das gigantiſche Standbild Peters des Großen, das ſich unter den Frachtſtücken des unter⸗ gegangenen Schiffes befand und jetzt bei den Schiffshebungsarbeiten, während der einſame Mann im Taucheranzug ſich auf dem Meeresboden befand, langſam vom zer— trümmerten Schiffsdeck herabglitt und scheinbar auf ihn zukam. „ Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). „Und der Bräutigam des jungen Mädchens? Wie hat er ſich benommen angeſichts dieſes furchtbaren Schickſals der Familie?“ erkundigte ſich Burger ahnungsvoll. Die Steidler machte eine wegwerfende Bewegung: „Der? Der hat das Madl ſitzenlaſſen von heut' auf morgen. Freili, ſie hat net drauf g'wart', ſondern ihm den Ring z'ruckg'ſchickt. Aber, er— g'nommen und is auf Reiſen gangen. ſcho lang tot, und das arme Madl hat niemand mehr gehabt, ka Menſchenſeel' net. Und alles war pfutſch! Nix hab'n ihr die Gläubiger laſſ'n. Und mit leere Händ' is ſ' aus ihrem Vaterhaus, ka Menſch hat g'wußt, wohin. Was ſagen S' zu dera G'ſchicht— han?“ „Armes Ding“, meinte Burger mit blaſſem Geſicht. „Und wenn ſie dieſen— dieſen Schuft etwa geliebt hat...“ „Ah! Mit der Lieb war's net gar weit her. Ihr Vater hat ihr zugered't, damals muß eahm's Waſſer ſchon in u Mund gelaufen ſein, und er wollt' ſich mit dem reichen Eidam heraushelfen. Na— mit achtzehn Jahren weiß ſo a Maderl net viel, was Liab is— hat ſie halt Ja! geſagt.“ „Und ſeither?“ forſchte Burger. 5 e hat ſie ſich feſt 1 5 1 1 5 1105 5 earbeitet. Für und, und ſo.. ja— aber 1 Pn a Und da neulich, da hab' T troffen und ſie hat mir ſo verbarmt, weil s' gar aſo 1 15 Sach'! Das geht mi nix an. Ruf:„Hier ſteh ich, ein Ernſt Moritz Arndt Bauer und Freiheitskämpfer, Dichter und Revolutionär. „Ich werde dich ſehen, mein heiliges Land, mit Sieg bekränzt, mit Freiheit bekränzt, ich werde hören deines Adlers klingenden Flug; ich ſehe dich ſchon, ich höre ihn ſchon, wenn auch mein Staub mit dem Staube der Erſchlagenen ver⸗ fliegt, von Geſtirnen werd' ich mein Germanien ſehen!“ Der weltanſchaulich revolutionäre Um⸗ bruch unſerer Zeit ſtellt die großen Vor⸗ kämpfer der deutſchen Erneuerung hell in das verſtehende Licht der Gegenwart Män⸗ ner ſteigen aus deutſcher Vergangenheit herauf und neben dem ehernen Schritt un⸗ ſerer Standarten verſchmilzt ihr Bekenntnis zur Tat mit unſerem Wollen So ſteht auch Ernſt Moritz Arndt, der Freiheitskämpfer und glühende Patriot in vorderſter Lini⸗ unſeres Kampfes. Und wir hören feinen redlicher verſtän⸗ diger Mann; iſt einer, der mein, mich davon auf die Nachbarſtelle hinüberſtoßen zu kön⸗ nen, der komme! Ich lebe noch und will ihn beſtehen!“ Ja. Ernſt Moritz Arndt lebt noch in uns und auch ſein alter, trotziger Bauernſtolz. ſoll bei uns wieder zum Durchbruch kom— men. Dieſer Bauernſtolz, unter dem Arndt ſich aubehnte gegen das Uebe d Leib— eigenſchaft und die unwürdige Lage des Bauernſtandes. Er erkannte ſchon frühzei⸗ tig den von uns begangenen Weg zur Ret⸗ tung der bäuerlichen Volkskraft— das Erb⸗ hofgeſetz— deſſen Anordnungen ſich im weſentlichſten mit ſeinen Forderungen dek— ken. Wie in unſerer Zeit geprägt ſind ſeine Worte:„Der Vauer iſt des Vaterlandes erſter Sohn; wann er ein Knecht wird, wann ſein Herz kalt und ſein Arm ſchlaff wird für ſein Vaterland, dann iſt es wahr— haftig untergegangen. Wer alſo ein feſtes und glorreiches Vaterland will. der macht feſten Beſitz und feſte Bauern.“ Der Bauer will frei ſein! Aus bäuerlichem Geſchlecht geboren haßte Arndt jede Knechtſchaft. So wie er für die Freiheit des Lebens und des Vaterlandes kämpfte, ſetzte er ſich auch ge⸗ gen die Vergewaltigung des Geiſtes zur Wehr. Sein ganzes reiches Leben lang iſt dieſer Kämpfer der ſchlichte, einfache Bauer geblieben, ſelbſtlos und zu den größten Opfern bereit. Sein klarer Blick wurde durch große Reiſen über Deutſchland und das Ausland geſchärft. Er erkannte, daß die Gefahr der vernichtenden, fremden Ein⸗ flüſſe in Deutſchland nur gebannt werden konnte durch die Erweckung unſeret natür— lichen in Blut und Boden ruhenden Kräfte. Dieſe Erkenntnis machte den Bauern zum Politiker, der ſeine Profeſſur in Greifswald aufgab, alle perſönlichen Bande zerriß, um an der heimlichen, vreu— ßiſchen Volkserhebung gegen Napoleon ge— meinſam mit Scharnhorſt., Blücher und Gneiſenau zu arbeiten Seine flammenden Fluaſchriften fanden in den deutſchen Herzen ſtärkſtes Echo. Von Napoleon 0 mußte Arndt flüchten. Er verbündete ſich mit dem Reichsfreiherrn vom Stein, der ebenfalls auf der Flucht in Petersburg weilte. Die heilige Begeiſterung dieſer bei— den gereiften Männer für das geknechtete Vaterland wurde zur lodernden Flamme. Sie entfachte den Weltenbrand der Befrei— ungskriege, in deren Flammen die deutſche Fremdherrſchaft durch den Korſen ihr Ende fand Raſtlos eilte Moritz der Geiſt Ernſt Arndts der Neuerrichtung bes Deutſchen Reſches entgegen. ber wie alle großen Männer ſeiner Zeit wurde auch er durch die Unfähigkeit der Fürſten und ihrer Son⸗ derintereſſen um das Ziel betrogen. Sei⸗ nem leidenſchaftlichen Eifer wurden revolu⸗ tionäre Umtriebe unterſchoben. Er wurde aus Amt und Würden geſtoßen und ſahre⸗ lang verdächtigt. Trotzdem arbeitet er für ſein Deutſchtum als politiſcher Schriftſteller weiter und bis in ſein hohes Alter kämpfte er für die deutſche Freiheit und Einigkeit. Ernſt Moritz Arndt hat für das tauſendſäh⸗ rige, neue Deutſche Reich gekämpft, für die wahre Volksgemeinſchaft in der Ueberbrük⸗ kung aller Stämme, in der Ueberwindung aller Klaſſen und Konfeſſionen. Ihm „dünkte“, daß„die Deutſchen noch ein jun⸗ ges Volk“ ſeien und damit bejahte er ſeine Frage:„iſt noch feſter und kräftiger Urſtoff in uns, an welchem vielleicht noch ein paar Jahrtauſende arbeiten können?“ In dieſer Erkenntnis wurzelte der Glaube an ſeine Sendung und an das„Ewige“ in des„Vol⸗ kes Geſchichte“. Als ſeine geiſtigen Erben tragen wir den gleichen Glauben in uns und ſein Vermächtnis wird von uns gewür⸗ digt als dauernde Mahnung:„Ein Valk zu ſein, ein Gefühl zu haben für eine Sache das iſt Religion unſerer Zeit; durch dieſen Glauben müßt ihr einträchtig und ſtark ſein, durch dieſen den Teufel und die Hölle überwinden“ Ernſt Schaver. Der türkische Sultansſchatz Die holländiſche Zeitung„Tijd“ berichtet, daß die Regierung von Ankara einen der erſten Juwelenhändler Hollands beauftragt hätte, den Inhalt der Schatzkammer des ehe⸗ maligen Sultanspalais der Beſtandsaufmah⸗ ö me und Bewertung zu unterziehen. Das iſt in⸗ zwiſchen geſchehen und der Juwelier plaudert in der„Tijd“ über ſeine Feſtſtellungen bei dieſer intereſſanten Aufgabe. gelehrten Wie bei dem hohen Werte der Juwelen verſtändlich, iſt die Schatzkammer durch dicke Stahlpanzerwände geſchützt. In Glasgefäßen liegen die Diamanten, Smaragde, Saphire, Rubinen und Perlen in ſeltener Größe und Schönheit. Der Juwelier ſah dort einen Dolchgriff, der aus einem einzigen zwölf Zen— timeter langen Smaragd beſtand. Die Krone des Sultans Murad 4. iſt mit 20 000 Perlen, 40 000 Rubinen und Diamanten beſetzt. Das Mittelſtück einer Halskette iſt ein Diamant von der Größe einer Walnuß. Ein goldenes Schwert iſt mit einem Saphir von der Größe eines Hühnereis geſchmückt. Eine Kette be⸗ ſteht aus Rubinen und wiegt 4 Pfund. Den Wert der Juwelen ſchätzt der Juwelier auß 100 Millionen Gulden. In dieſem Betrag iſt nicht eingeſchloſſen ein drei Meter hoher mit Juwelen über⸗ ſäter Thron, der in dem ſogenannten„alten Thronſaal“ ſteht, deſſen Wände mit vielen Soloplatten und Edelſteinen beſetzt ſind. Die verfolgt, Krone, die über dem Thron a keiner golde— nen Kette hängt, trägt in ihrer Faſſung einen Smaragd, der 30 Zentimeter lang, 14 breit und 5 Zentimeter hoch iſt. Thron und Krone repräſentieren einen Wert von minde— ſtens zehn Millionen Gulden. Im Thronſaal befinden ſich zahlreiche zentnerſchwere maſſiv. goldene Rüſtungen und ein Pokal, der mit etwa 2000 geſchliffenen Diamanten bedeck iſt. Einen Teil dieſer Schätze beabſichtigt die ärliſche Regierung zu veräußern. Der Fallſchirmabſprung Bei der Vervollkommnung, die der Fall⸗ ſchirm inzwiſchen erfahren hat, gilt er mit Recht als ein abſolut zuverläſſiges Juſtrument, wie die vielen Tauſende von Abſprüngen in der Nachkriegszeit bewieſen haben. Noch vor zwanzig Jahren war es anders, und in noch früheren Jahren bedeutete ein Abſprung mit dem Fallſchirm eine bewundernswerte Helden⸗ tat. Als in der Mitte des vorigen Jahrhun⸗ derts eine Frau Poitevin in einer Höhe von 2000 Metern aus dem Ballon ſprang öffnete ſich auch prompt der Fallſchirm, doch zu ihrem Entſetzen bemerkte die kühne Dame, daß er nicht fiel, ſondern ſtieg, da er in eine Aufwindſtrömung geraten war, ſchließlich be⸗ ſann er ſich doch auf ſeinen Zweck und trug ſeine zarte Laſt ſanft zur Erde. Wiederholt iſt es früher vorgekommen, daß die Fallſchirme aufs Meer gerieten und durch ihr Ge⸗ wicht die Piloten beim Aufſchlagen auf die Meeresfläche untertauchten, wobei ſie mei⸗ ſtens ertranken. Der erſte Fallſchirm⸗ Abſprung als Rettungsverſuch; geſchah 1910, als zwei Amerikaner aus dem in Brand geratenen Ballon abſprangen und auch wohl⸗ behalten landeten. Die brennende Ballonhülle fiel aber auf einen Neubau in eine Arbei⸗ terkolonie und tötete 13 Menſchen. Der be⸗ kannte amerikaniſche Pilot Enslow, der ſchon Hunderte von Abſprüngen hinter ſich hat, wendet ſich gegen die Anſchauung von dem ſtarken Luftdruck, dem der Abſpringende aus⸗ geſetzt ſei und der wie ein ſchwerer Albdruck wirke. Im Gegenteil wäre der Eindruck der, auf eine weiche Matratze zu fallen. Auch Lindbergh, der Ozeanüberflieger, mußte, als er noch Poſtflieger war und feſtſtellte, daß ſein Benzinvorrat zu Ende ging, während er noch weit vom Ziele war, in einer Höhe von 4000 Metern ſein Flugzeug verlaſſen, da eine Landungsmöglichkeit nicht gegeben war. Mordverſuch und Selbſtmord. In einer Gaſtwirtſchaft in Mülhauſen(Elſaß) ſchoß ein 28 Jahre alter Mann plötzlich ſeine Geliebte, mit der er kurz zuvor in die Gaſt⸗ wirtſchaft gekommen war, durch drei Schüſſe nieder und jagte ſich dann ſelbſt eine Ku⸗ gel in den Kopf. Während die Frau nicht ſehr ſchwer verletzt wurde, war der Mann ſofort tot. f Eine Greiſin verbrannk. Eines ſchreckli⸗ chen Todes ſtarb die 91 Jahre alte Witwe Michler in Markirch(Elſaß). Die Frau ſaß neben dem warmen Ofen, aus dem wahrſcheinlich einige Funken ſprühten und die Kleider der Greiſin in Brand ſeßten. Da ſonſt niemand zu Hauſe war und ſich die Frau nicht allein fortbewegen konnte, kam ſie in den Flammen um. Eine neue Oper von Mascagni. Die Ur- aufführung von Mascagnis neuer Oper „Nero“ in der Mailänder Scala bildete den Höhepunkt der muſikaliſchen Darbietun⸗ gen dieſes Winters in Italien. Das vollbe⸗ fetzte Haus trug ein feſtliches Gepräge. Mas- cagni, der ſein Werk ſelbſt dirigierte, erntete mit den ausführenden Künſtlern ſtürmiſchen Beifall.— Mascagni iſt bekanntlich der Komponiſt der auch in Deutſchland vielgege— benen Oper„Cavalleria ruſticana“. Eine Stadt in Dunkel gehülll. In der mexikaniſchen Stadt Vera Cruz iſt ein Lohnſtreik der Arbeiter des Elektrizitäts— werkes ausgebrochen. Die Ausſtändiſchen legten ſofort den ganzen Betrieb ſtill. ſodaß die Stadt ſeit mehreren Tagen in Dunkel— heit gehüllt iſt. Zahlreiche Gewerbebetriebe, die auf elektriſche Energie angewieſen ſind. müiſſen feiern. er hat ihn an⸗ 's Mutterl war durchſichti' ausſchaut. Na, an Wort gibt's andere und da kummt halt heraus, daß ſie bei allem Fleiß zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig verdient. Da hab' i ihr zugeredet, ſie ſoll die Maſchinſtickerei hinſchmeißen und bei mir in die Kapell'n eintreten. Sie ſpielt brav und ver⸗ dient da mehr. Außerdem is f in der friſchen Luft und net mit krummen Rücken in dem düſtern Kellerloch drent in der Vurſtadt. Seit heunt is a nimmer bei dera Bisgurn von aner Zimmerfrau..., ſchloß die Steidler ihre Erzäh⸗ lung, ahnungslos, daß ihr Zuhörer einiges davon ſchon 34 wußte. Nun erhob ſie ſich. „Alsdern, mein liaber Herr, jetzen muaß i wieder ins G'ſchäft— und i will Ihna was ſagen: J wer' mit der Maka reden. Anſchau'n koſt nix. A gute Partie wachſt heutigentags net auf die Bam... Obwohl— einmal hätt' ſ' eh ſcho' wieder an reichen Mann heiraten können ſeit— her— wie 1 gehört hab'. Aber ſie hat net mögen. Sie laßt ſich net vurwerfen, daß ſ' nur a arme Haut is, hat ſ' g'ſagt— und früher oder ſpäter kommt's doch dazu...“ Burger drückte warm die Hand der guten Frau. So⸗ weit als möglich, war ſeine Sache nun in guten Händen, und er hatte mehr erreicht, als er anfangs Die Lebensgeſchichte des jungen Mädchens ihrem Ausſehen. Zu der Liebe, die ihn Hals über Kopf überkommen, kam noch ein tiefes Mitgefühl hinzu, und er hätte wer weiß was darum gegeben, wenn er das zarte Geſchöpfchen in ſeine Obhut hätte nehmen, ſie vor der Rauheit des Lebens bewahren, ſie die Sorgloſigkeit ge— nießen hätte laſſen können. Als Burger den Heimweg antrat, ohne nochmals in den Garten zurückgekehrt zu ſein, da erfüllte ihn trotz allem tieſe Genugtuung. Konnte er ſich das Vertrauen und die Liebe des Mädchens erringen, daun geſchah es um ſeiner ſelbſt willen, ſo wie er es ſich ausgemalt. Hatte die Steidler nicht erzählt, daß das Mädchen einen reichen Freiersmann zurückgewieſen? Alſo war ihr das ſchnöde Geld, trotz ihrer bedrückten Lage, nicht alles! Und das war es, was Burger mit einem Glücksgefühl erfüllte. die hoffen durfte. deckte ſich mit „Alsdern, was is, Fräul'n Maka? Wollen S die Sach' net überlegen?'s Gar net zwider und a Marie' ſcheint er a z' hoben.“ Die Mitglieder der Damenkapelle waren nach getanee Arbeit auf dem Heimweg begriffen. Voran ſchritten zu zweit oder in Gruppen die Mädchen— müde und ſchläfrig oder munter und fidel, je nach ihrer Veranlagung. Hinten, in einem größeren Abſtand, kam Frau Steidler, Kapellmeiſterin, die Arm eingehängt hatte. Man ſchlenderte langſam durch den duftenden Frieden der Alleen dem Praterſtern zu. Maria verhielt den Schritt und ſtand nun der älteren, ſo wohlmeinenden Freundin gegenüber. Weit ſtreckte ſie die beiden Arme aus, als wollte ſie die ganze grüne Herr— lichkeit, den ſternbeſäten, blaßſchimmernden Himmel, an die Bruſt drücken:„Wie ſchön! Wie ſchön!“ atmete ſie tief und ſchier andächtig, vbaß es klang, wie ſeliges Seufzen und Schluchzen zugleich.„Wie danke ich Ihnen, liebe, gute Frau von Steidler...“ „Danken? Mir? Ja, für was denn, Kinderl?“ „Daß S' mich erlöſt haben von der Höll'— daß S' mit meiner geringen Leiſtung zufrieden ſind und mir das Stückl Brot in Luſt und Freud' verdienen laſſen, ſtatt wie bisher in Kummer und Tränen— dafür dank' ich Ihnen!“ Und, weil doch Maria Weidinger ein echtes Wiener Mädel war, bei der Lachen und Weinen in einem Sack ſteckte, ſo umhalſte ſie ohne weiteres ihre Vorgeſetzte und drückte ein ſchallendes Buſſerl auf deren feſte Wange. „Na— un was ſag'n mit denn nachher morgen de Galan?“ ertundigte ſie ſich ſchalkhaft. Sie waren wieder weitergeſchritten. „Sagen S' ihm, ich laß mich ſchön ich will von nix wiſſen. Arm bin ich ſelber. Alſo könnt ich tan Armen brauchen. Und wann er reich iſt, ſchön für ihn. Ich aber mag mir ner lebenslang vorwerfen laſſen, daß ich nix gehabt hab', ſobald der gnädige Herr vielleicht ſchlechter Laune iſt Na— dank' ſchön...“ Zehntes Kapitel. S' Ihna is a ſauberes Mannsbild. ſich in Maria Staudingers bedanken— aber (Fort. ſolgt.) ee eee 160. 22966 2 15 0 enen 8 625 Nachdruck verboten. Ex betrat ein Caſe, trank einen„Schwarzen“ und einen „Kognak, begann zu überlegen. Er glaubte damit rechnen a zu dürfen, daß Regina Graven und Doktor Meerhold ton Schweigen bewahren würden. Aber er mußte nun bei wunFFrau von Stäbnitz über den Verlauf ſeines Beſuches bei Regina Graven lügen— er, der nur die frommen Lügen hatte gelten laſſen wollen. Er fühlte Etel in ſich aufſteigen, Ekel vor ſich ſelbſt, und dabei ſah er noch immer Regina Graven vor ſich, fühlte ihre weichen Lippen unter den ſeinen. Ob er das Verlangen nach dem lockenden Jungmädchen⸗ mund Überhaupt jemals im Leben loswerden würde? bu Er ſenkte tief den Kopf und dachte mit feſt aufeinander⸗ gebiſſenen Zähnen, dieſen Tag würde er wohl ſobald nn nmicht vergeſſen. 11. 1. 50 1 % Nachdem ſich die Tür hinter Peter Konſtantin ge⸗ „ſchloſ! hatte, löſte ſich Regina ſacht von Holm, ſagte mit „bebe der Stimme: 11%„Ich danke dir für dein Kommen, du kamſt gerade zur rechten Zeit; ich war ſchon halb tot vor Angſt. Oh, wie Craut mir jetzt vor dem Menſchen!“ Er lächelte traurig, fragte: 1„Was wollte er denn überhaupt hier!“ Die Frage klang ſo, als ſagte er: Warum beſtellteſt du ihn denn hierher? Reeggina ließ ſich, immer noch erſchöpft, in einen Seſſel fallen und erzählte in kurzen Umriſſen, aus welchem Grunde Peter Konſtantin gekommen war und wie ſich alles zugetragen hatte. ö Holm war maßlos empört. .„Wie kann ſich nur ein ſonſt überkorrekt ſcheinender Menſch ſo weit hinreißen laſſen! Ich ſtehe vor einem Rätſel.“ „Er behauptete, mich zu lieben“, gab ſie zurück,„und da packte er mich und küßte mich. Es war gräßlich! Wenn das die Liebe iſt—“ f Sie hatte ganz vergeſſen, daß ſich Holm und ſie ja nur ein paar Tage lang mit dem Vornamen und dem ver⸗ traulichen„Du“ angeſprochen hatten, beides ſchien ihr letzt ſelbſtverſtändlich. Er aber nahm das hin wie ein un⸗ erwartetes, großes Geſchenk. Er blickte ſie nachdenklich an. V Ich glaube, die Liebe kann auch anders ſein. Du haſt ihn jedenfalls nicht wirklich geliebt, Regina, denn hätteſt du das getan konnte dich ſein Weſen nicht ſo erſchrecken.“ Et nahm ihre Rechte:„Armes Ding! Dem Himmel ſei Dank, der mich heute hierher geſchickt hat! Ich wollte dich mahnen, mit mir zuſammen die hinterlaſſene Arbeit Jobſt Freeſes wieder aufzunehmen.“ Sie neigte den Kopf. „Gern, Holm, gern! Morgen können wir beginnen.“ Er lächelte ſie an: d„Ich freue mich darauf. Und für dich iſt's auch an⸗ gienehmet, wenn wir recht bald beginnen, um ſo eher ſind wir fertig. Dann kannſt du mit deiner Vorbereitung für das Abitur anfangen.“ L . Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) Sie trocknete ſich die letzten Tränen ab, erwiderte etwas abgeriſſen: „Ich weiß gar nicht, ob ich es überhaupt tue; vielleicht iſt's wirklich ſchade um die Jahre, die ich brauche bis zur Vollendung des ganzen Studiums.“ Ein ſcheu fragender Blick traf ihn. Er fühlte ein ſeltſames Erbeben. Durch ſeinen Körper lief es, bis in die Fingerſpitzen hinein ſpürte er es, und ein glückliches Ahnen ließ ſein Herz faſt ſtillſtehen. Er fragte hauchleiſe:„Willſt du den Plan, zu ſtudieren, meinetwegen fallen laſſen, Regina?“ Sie neigte kaum merklich den Kopf, und da war er auch ſchon bei ihr, der große, ſchlanke Mann, kniete vor ihr nieder, drückte ſeine heißen Lippen auf ihre Hände und ſtammelte überſelig: i „Wiedergeſunden habe ich dich, Liebſte, wiedergefunden mit freiem Herzen. Mein ſchönes Weib mit dem hellen Flammenhaar wird keines anderen Mannes Bild in ihrem Herzen tragen.“ Regina ſtrich leiſe über ſein Haar, ſprang überſchnell auf, eilte zur Tür, rief von dort her: „Warte, bitte, auf mich im Arbeitszimmer, ich werde ſogleich wiederkommen.“ Er erhob ſich von den Knien, dachte etwas verwundert: Weshalb lief ſie nur gerade jetzt fort? Gerade jetzt! Aber er ging hinüber in das hohe, dunkel getäfelte Arbeitszimmer, und ein glückliches Lächeln lag um ſeine Lippen. Er ſchritt dann in dem großen Raum hin und her, immer hin und her, und Hartete ungeduldig auf Regina. Sagte mehrmals laut vor ſich hin:„Ich liebe dich! Ich liebe dich!“ Er fand, das m. die ſchönſten Worte der Welt. Nach ungefähr zehn Minuten trat Regina wieder ein; ſie ſah noch etwas bleich, aber wunderſchön aus. Das herr⸗ liche Haar war friſch gehürſtet, die letzten Tränenſpuren waren mit Waſſer weggeſpült worden. Sie ſtand nun vor Holm Meerhold, lächelte ihn an: „Du, Holm, ich habe eben ein halbes Fläſchchen Mund⸗ waſſer verbraucht! Mein Mund war ja unſauber von Peter Konſtantins Küſſen.“ Sie hob den Kopf, und die weichen, friſchen Lippen boten ſich dem Manne dar, der die ſeinen darauf preßte und beſeligt den Gegendruck der anderen Lippen ſpürte. Regina ſchmiegte ſich noch feſter an Holm Meerhold, raunte ihm leiſe wie ein Geheimnis zu: „Dein Kuß bedeutet Glück für mich. Holm, dich liebe ich, dich!“ Sie dachte jetzt daran, daß ihr Doralies letzthin bei ihrem Beſuch geraten hatte: Verliebe dich in den anderen! Der andere war Holm. Nun liebte ſie ihn. Zwei ſtrahlende Augenpaare tauchten ineinander, und Regina ſagte mit frohbewegter Stimme: „Es war doch gut, daß ich damals auf den tollen Plan von Doralies einging, als ihre Stellvertreterin nach Berlin zu teiſen, ſonſt ſäße ich noch jetzt ſtellungslos in Moos⸗ hauſen, ſo aber fand ich hier das ganz große Glück.“ Er drückte ſie an ſich, als w te er ſie „Ich liebe dich über alles, du me f goldhaariges Mädel!“ F Draußen ſchneite es jetzt in dichten, weißen Flocke ſie fielen leiſe und ſanft nieder auf das friſche Grab eines Vorſtadtfriedhofes, und zwei glückliche Menſche an ihn, der darunter ausruhte— an ihn, durch i gefunden hatten. Sie dachten an den gütigen alten He der ſie beide freundſchaftlich und väterlich gelebt hat Sie blickten in das Flockenmeer, das vor den Fenſte bin und her zu wogen ſchien. Holm ſagte nachdenklich: „Wir ſind reich. Ich werde ein Rechtsberatungsb für ganz Arme einrichten, und du hilfſt mir, wirſt meine f kluge Sekretärin ſein.“ i Sie ſah ſtrahlend zu ihm auf: „Alles will ich dir ſein, Holm! Alles: deine Frau, deine Geliebte, deine Kameradin und deine Sekretärin—. alles!“ Er lächelte: 5 „So ſoll es werden, und ſo wird es richtig ſein.“ Regina mußte an ihren Traum denken, den ſie in der erſten Nacht hier in Berlin gehabt hatte. Sie zog den Geliebten auf das Lederſofa nieder und erzählte ihm den Traum. Erzählte: „Ich träumte, ich ſtand neben einem Herrn, deſſen Geſicht ſich hinter einer Maske verbarg; er kam mir be⸗ kannt vor, und ich wußte doch nicht, wer er war. Er hängte mir ein talarähnliches Kleidungsſtück um; ez konnte eine Anwaltsrobe ſein. Dann nahm er meine Hand und ſagte etwas, was ich nicht verſtand, und vann küßte er mich.“ Sie ſchloß: „Der Maskierte ähnelte Peter Konſtantin; dich kannte ich doch damals noch gar nicht. Aber du warſt der Mann im Traum, und der Talar, den du mir umhängteſt, bedeutete, daß du mich in deinem Beruf zur Gehilfin nehmen willſt, mir zutrauſt, dir zur Seite ſtehen zu können, Jetzt erſt kann ich den ſeltſamen Traum richtig deuten. Frau von Stäbnitz riet mir damals, mir zu merken, was ich in der erſten Nacht in ihrem Hauſe träumen würde, denn es ginge in Erfüllung, was man in ſo einer erſten Nacht unter fremdem Dach träume.“ Er ſah ihr tief in die wundervollen, dunkelblauen Augen. „Wirklich ein ſeltſamer Traum. Aber noch ſeltſamer ſcheint es mir, daß ich dich finden durfte, du Schöne, Liebe, Kluge!“ Sie ließ ſich küſſen und lachte: „Inzwiſchen habe ich auch begriffen, daß zu einer Ver⸗ lobung überhaupt zwei Ringe gehören, und daß weder unſer guter alter Freund noch ich auf das eine Ringlein reinfallen durften.“ Er lachte auch:„Die zwei Ringe be⸗ ſorge ich beſtimmt noch heute, Regina!“ E 1 121 Ein paar Jahre verflogen. 8 Längſt war Lutz Gärtner aus Indien heimgekehrt und hatte Doralies zum Altar geführt, wohnte mit ihr in Frankfurt am Main. Längſt war Regina Graven die Frau Holm Meerholds geworden. Glück und Zufrieden⸗ heit aber waren hier wie dort daheim. Manchmal be⸗ ſuchten ſie ſich gegenſeitig, die beiden jungen Paare, und manchmal, zur Sommerzeit, trafen ſie ſich im Schlößchen, das in dem kleinen württembergiſchen Städtchen Moos⸗ hauſen ſteht. Fritz Wolfram freute ſich ſtets über den Beſuch.„Hänschen“ aber tiſchte auf, was Küche und Keller hergaben. Jedesmal wurde dann von einem tollen Plan geſprochen, der anfangs unter ſehr ungünſtigem Stern geſtanden und doch ſo gut ausgegangen ſei, und dem ſie beide ihr je s Glück verdankten: die echte und die falſche Doralies. — Ende.— EE CECCCCCCCCC VVVVVTVTVTVTVTGTGTGTCT(Fu(TbTGT„TGÿöͤCVbVbVbTVGbTGͤTͤTbTVTVTVTbVTbTVTbTVTbTVTbTVbTbTVbTVT(VTVꝓVT(Vkͤÿ'/'w'l'.'wl.'.'.'.''.'.'.'.'.'.'.'.''.'.'.'.'.'.'....'.W.!.W.'W.W.!..'.'.'.'.W.W.W!W!.w.'.!!.!.!!!..!!!!W!!.!W!W!W!W!..!W!!!.W!W!W!W!W!W!W!W...!!!!.!.!!!!!W!!!!!!!!W!!!W!W!!W!W!WW!WUU!UW!WWWW!W!.WWW''!'' ůÿ ů ů X x x ů¶ a Der Sonnenſtrahl. Von Fritz Henner. An jedem Donnerstag um fünf Uhr gab es bel Milchen Lenzing einen Tee. Dann lachte die Drei⸗Zimmer⸗Wohnung, die das alte Jüngferchen am fe dee der Kleinſtadt inne hatte, noch freundlicher, als ſie das ſchon immer zu tun Pflegte, denn Milchen hatte den Tiſch mit eigenen Händen ge⸗ deckt. Nach der Jahreszeit unter Verwendung von viel Blumen oder auch Tannengrün. Zwiſchen den Taffen und Beſtecken grüßte der lebendige Schmuck. Auch eben wieder, da Lore bner als erſte der geladenen Freundinnen über die Schwelle trat, und die Gaſtgeberin gerade ein Stückchen Zucker ihrem 8 1 zum Knabbern zwiſchen die Stäbe ſelnes Bauers eckte.. Lore Ebner, der die in der vorigen Woche angetretenen Vierzig frauliche Rundung verliehen, klatſchte in die Hände. Sie deutete auf den fte, N„„Wie du das verſtehſt, Milchen! So leicht macht dir das teiner nach! Und dann: mit ſeder Woche wirſt du einen Monat a 1 0 Milchen 11707 die ſich zu Lores neidvoller Bewunderung „ dle gertenſchlanke Statur einer Achtzehnſährigen bewahrt hatte, lachte glockenhell: ein„Das macht der Sonnenſtrahl, Lore!“ Ich weiß, ich weiß! Im letzten Sonntagsblatt“ hat ja wieder eines deiner Gedichte geſtanden!“ „Aber nein!“ f „ LLeugne nicht! Es iſt von dir, wenn auch Mauerblümchen 5% perantwortlich zeichnet.“ 1 1 g% Da bekam Milchen ein hochrotes Köpfchen und ſchwieg. Das 10 17 ihr enn nicht übel auf der noch faltenloſen Haut! Zu 2% dem aſchblonden Haar, in das ſich noch kein graues Fädchen immer mit vem erſtaunten Blick des Kindes zu muſtern ver⸗ in mochten e ö „n,„ Ungeniert plauderte Lore weiter. i Nafürlich enthält dein Gedicht guch wleder die berühmte Auf R Das iſt doch niemand anders Gruber!“ ichen Lenzing ſah der Mühe enthoben, Lores kühne Behauptung 05 das energiſchſte zu demenkleren, denn ſuſt in Dieſem Augenblick ſtellten ſich zwei neue Gäſte ein: Ann! Schwarz und Paula Oerlikon. Hie„Hopfenſtange“ und die„Klaiſchroſe“, wie ſie von der e übe gen Stadtjugend titulſert wurden, und daß diefe % Tauſpaten im Recht waren, ſah jeder auf den erſten Bllc. isn J** 7 int dem b f Nichte, und den graublauen Augen, die dieſe ſchöne Welt noch Milchens Wohnung lag im dritten Stockwerk. Die 17 war ſteil. Kein Wunder alſo, daß die„Hopfenſtange“ für ein Augenblickchen des Verſchnaufens in ſich zuſammenknickte und die„Klatſchroſe“ ihr Leuch! ſozuſagen übertraf. Das vierblättrige Kleeblan gruppierte ſich um den Tiſch. Milchen Lenzing goß ein. „Eigentlich ſind wir doch fünf“, bemerkte Paula. „Ich weiß wirklich nicht, wo Aurora bleibt.“ „Die ſoeben von Milchen mit un poetiſchen Namen der Göttin der Morgenröte Bezeichn? bildete den Schlußſtein im„Kränzchen der Verſchmähten“ Dieſe rückſichtsloſe Be⸗ zeichnung dieſes Frauenklübchens, die den Nagel auf den Kopf traf, ſtammte natürlich aus Milchens Wörterbuch. Sie wax der Meinung, ſich ſolche Selbſtironie leiſten zu dürfen, weil ja ihr Jugendroman mit Fritz Gruber notoriſch war. Das wußte hier in der Stadt jedes Kind Ganz abgeſehen von dem„Tagebuch einer Liebe“, das ſie als Zweiundzwanzig⸗ jährige verfaßt und veröffentlicht hatte. Regelrecht war ſie mit Nene tas geweſen, als der ſich hier des Studiums der Rechte efleißigte Und ſolches vermochte keine der Freundinnen von ſich zu behaupten Weder Lore, no Anni, geſchweige denn Paula oder gar„die mit den Roſenfingern“, von der ſchon der alte Homer in ſeiner Ilias ſang. Die alte Geſchichte, von der Heine Gi e daß ſie ewig neu bliebe! Ein Sommerſemeſter des Glücks, auf das bei dem Studenten ein langes Winterhalbjahr der nüchternen Ab⸗ wägung aller Zukunftsausſichten gefolgt war. Milchen Lenzing war ſo das Opfer, indeſſen Fritz Gruber nun als wohlbeſtallter Profeſſor an der Berliner Univerſität Pandekten 170 nachdem er ſich als e ee durch die Heirat mit der Tochter ſeines Ordinarius' die Wege zur Lehrkanzel geebnet hatte. Wieder einmal dachte Milchen darüber nach. Mit herz⸗ gewinnendem Lächeln. Ohne die mindeſte Bitterkeit, denn was den anderen mangelte, das blieb ihr: der ſüßen Erinne⸗ rung holder Sonnenſtrahl. Züß wie das Sahnenbaiſſer, an dem ſie gerade löfſelte. „Endlich!“ „Aurora!“ „Wo bleibſt du denn?“ „Einen ſo lange warten zu laſſen!“ Es dauerte faſt eine Minute lang, bis die nun glücklich im „Kränzchen“ Erſchienene zu Worte zu kommen und den Grund ihrer Verſpätung vorzubringen vermochte. 5 Eine tieſe Aliſtimme, auf die ein beſcheidener Bariton hätte elſerſüchtig werden können, klang erklärend: „Aber beute iſt doch Stiftunasſeſt der Alemannen!“ „Der Alemannen?!“ kam es da gorz wehmütig von Mit⸗ chens Lippen. und trotzdem ſtrahlte ihr Geſicht vor Glück. Die Männerſtimme tönte weiter: f „Freilich, die Alemannen, Milchen! Und das weißt du nicht? Eine Unmenge von Alten Herren iſt da. Sie machen 8 Wagenbumme nach Vriufmanns Mühle. Weißt du auch, Entſetzt ſtarrte Milchen die Berichterſtatterin an ſchönen Augen flehten:„Bitte, ni 1 weſters“ e, Aber in ihrem Feuereifer, die große Neuigkeit an die richtige Adreſſe gelangen zu laſſen, begr 10 Aurora das nicht. Wie eine kalte Duſche ging es über Milchen Lenzing nieder. eee Gruber aus Berlin iſt dabef! Oh, ich habe ihn wiedererkannt, obwohl ich zu Anfang im Zweifel war! l 5 b t 6 ide Aurora!“ 5— n blau 1 i 1 2 bau Mute nder würdeſt du ſehen! Du biſt „Aber wie meinſt du das bloß?“ 912 6 1 15 meine?“ 0 Die Göttin der Morgenröte ſetzte ſich in Poſitur. Da ihr Körpergewicht den Kilozentner tlelſte, ſibhnten d e Dielen, als ſie nun beide Hände in die Hüften ſtemmte, um Milchen die äußere Erſcheinung ihres Ideals plaufibel zu machen. in ein Monde i Wergleſch mit drsſeſen Guder Sürg aa ni re pie mit Proſeſſor Gruber: Hängebauch Urora triumphierte. Sie leerte den Becher der Rache bis auf die Neige, und es ſah gerade 10 aus, als ob Fritz Gruber ſie ſelbſt und nicht Milchen Lenzing hätte ſitzenlaſſen. Nun fen ge Len eee bebe ee t S e „bedeckte e ver · 0 e 0 55 eee 5 „Ja, ſa— aus deinem Sonnenſtrahl. 10 55 W e e 9 Fein; as ganze Kränzchen der Verſchmähten lachte über Auroras c ln en Witz. Nur Milchen Lenzing weinſe leiſe vor Neſultat. i 0 1 55 Lehrer lehrt Rechnen. Wählt leichtverſtändliche Bel⸗ ſpiele. f „Für fünf Pfennige Brot, für zehn Pfennige Butter, ſe⸗ zwanzig Plehn ge Schinken e macht dase e Der Schüler antwortete: a e . Ein belegtes Brot. Herr Lehrer Große Bauernbundgebung im Enel Die richtunggebende Ansprache Dr. Wagners Am Samstag abend fand im Engelſaale eine glänzendbeſuchte Kundgebung der Viern⸗ heimer Bauernſchaft ſtatt. Der Landesbauern⸗ führer Dr. Wagner weilte zum erſten Male in Viernheim, um zu den Viernheimer Bauern zu ſprechen. Mit ihm waren erſchienen: Kreis⸗ bauernſchaftsführer Rein heimer, der Stabsleiter der Kreisbauernſchaft Starkenb— burg⸗Süd Dr. Bäumer, Landw. ⸗Aſſeſſor Dr. Schmitt⸗ Heppenheim, Ortsgruppen⸗ leiter Franzke ſowie Bürgermeiſter Bech— tel. Nach dem Fahneneinmarſch bei den Klängen des Badenweiler Marſches begrüßte G.⸗R. Julius Blaeß die erſchienenen Bau— ern. Insbeſonders galt ſein Gruß dem Lan— desbauernführer, den er als einer der getreu— eſten Paladine des Führers und erſten Vor— kämpfer um das 3. Reich willkommen hieß. Hierauf ergriff der Landesbauernführer Dr. Wagner das Wort und führte in ſeiner trefflichen und aufklärenden Rede etwa fol— gendes aus: Deutſche Volksgenoſſen, Volksgenoſſin— nen, deutſche Bauern! Es ſollte mich nicht wundern, wenn Sie mir gleich zu Beginn meiner Rede zuriefen: Tabak oder Allmend— feld. Zumal Kulturrat Reich bei ſeiner Ver— * 7 ſammlung hier, als einzigem Ort in Heſſen bezüglich der Allmendfrage Widerſtand gefun— den hat. Hierauf komme ich ſpäter zu ſprechen. Ich will ihnen nun ſagen was der Führer mit dem Bauer vor hat und was er für den Bauern ſchon geſchaffen hat. Bevor man irgendwelche Maßnahmen traf, mußte klar überlegt werden, was für den Bauer notwen— dig iſt. Es wäre zwecklos eine Erzeugungs— ſchlacht zu propagieren, wenn keine Vorbe— dingungen geſchaffen wären, um dem Bauer dieſe mit Erfolg beenden zu laſſen. In dem Erbhofgeſetz, Schaffung des Reichsnährſtandes und viele andere für den Bauern wichtige Ge— ſetzgebungen, ſind dieſe Vorbedingungen ge— geben. Der Redner verbreitete ſich dann näher über das Erbhofgeſetz. Ein Volk, das ſo viel Menſchen aus eigener Scholle ernähren muß, muß Maßnahmen ergreifen dieſen Boden der Spekulation zu entziehen und ihn dem inter— nationalen Kapitalismus zu entreißen. Es darf mit der feſtumriſſenen Bodenfläche kein Handel getrieben werden. Dieſe Möglichkeit wurde durch das Erbhofgeſetz gegeben, wonach der Boden nicht als Eigentum des einzelnen, ſondern der Sippe betrachtet wird. Der Erb⸗ hof muß eine Ackernahrung darſtellen, das heißt, man muß eine Familie darauf ernähren und bekleiden können. Er darf deshalb nicht größer ſein als 125 ha. und nicht kleiner als ſo, daß die Exiſtenz geſichert iſt. Grundſätzlich darf der Betrieb nicht verkauft, verpachtet und geteilt werden. Begründete Ausnahmen, zum Beiſpiel, daß keine Erben mehr vorhanden ſind, werden natürlich zugelaſſen. Es muß deshalb Siedlungsgelände geſchaffen werden, um dem 2. und 3. Sohn des Bauern, der ebenfalls Bauer werden will, das Bauernſein zu ermöglichen. Deshalb wurde ein Geſetz geſchaffen, um an die größeren Grundbeſitzer heranzukommen, um dort Siedlungsgelände zu erhalten. Natürlich muß der Erbhofbauer, oder der es werden will, ein anſtändiger Kerl ſein. Das Geſetz zur Neubildung von deutſchen Bauerntums gibt dem Staate die Möglichkeit, dem 2. und 3. Sohn eines Bauern einen Erb⸗ hof zu ſchaffen, und zwar durch Anlieger⸗ ſiedlungen bei den Großgrundbeſitzern. Der letzte Flecken Land muß in die Hand des Bauern geführt werden. Es kann deshalb in Hinkunft auch nur der Bauer Land erwerben, damit die Spekulation vermieden wird. Nun zum Allmendfeld. Das Feld iſt doch ſeither immer erſt dann in die Hand des Berechtigten gekommen, wenn er nicht mehr in der Lage war, dasſelbe ordnungsgemäß zu bewirtſchaf— ten. Für die arme minderbemittelte Bevölker— ung werden 20 Prozent wenn notwendig noch mehr erhalten bleiben. Das übrige wird zu Siedlungszwecken verwendet. Durch dieſe neue Regelung kommt das Allmendfeld der Allge— meinheit, während es ſeither nur dem Ein— zelnen zu gute kam. Zur Feldbereinigung. Die Koſten der Feldbereinigung betragen 7,5 Proz. plus 4 Proz. des Geländes für Straßen. Noch nie wurde eine Feldbereinigung ſo ſchnell und ſo billig durchgeführt, wie hier im natio— nalſozialiſtiſchen Staat. Früher koſtete die Feldbereinigung Geld und noch ein entſprech— endes Quantum Land, während heute die Koſten nur durch entſprechende Landabgabe gedeckt werden können. Früher wurde das ſo gewonnene Land an den Meiſtbietenden ver— ſteigert, während es heute zu Siedlungszwecken verwendet wird. Wenn natürlich durch die Landabgabe ein Arbeiter od. Bauer hart betrof— fen wird, ſo kann ihm das Land erhalten bleiben, er muß natürlich dann in einer Reihe von Jahren die Koſten für die Feldbereinigung bezahlen. Das Reichsnährſtandsgeſetz iſt et was ganz neues, das in Deutſchland zum 1. Mal eingeführt wurde. Der Reichsnährſtand iſt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts und kann deshalb für Alle verbindliche An— ordnungen erlaſſen. Die Ordnung des inneren Marktes iſt das A und O der wirtſchaftlichen Maßnahme. Wir haben in den Kampfjahren keine goldene Berge verſprochen, doch daß wir uns einſetzen für die Beſſerung des Bauern— ſtandes. Dem Bauern mußte ein beſonderes Recht gegeben werden, das er brauchte, und ſeit 400 Jahren ſitzen zum erſten Mal wieder Bauern als Richter über ihren Berufskollegen. Kein Stand kann ohne den anderen leben. Der Bauer braucht den Arbeiter und umge— kehrt. Deshalb müſſen alle Zuſammenhalten um für Deutſchland zu ſchaffen. Derjenige, der nicht ganz mitkommt, hat ruhig zu ſein und mitzumarſchieren. Deshalb Kampf den Meckerer und Stänkern. Die Marktordnung iſt der wirtſchaftliche Weg, durch die der Bauer gerettet werden kann. Der Boden und ſeine Produkten dürfen keine Handelsware ſein. Der Preis darf ſich nicht nach Angebot und Nachfrage richten. Börſenſpekulanten haben keinen Preis zu beſtimmen. So wurde die Milchfrage geregelt und jeder Erzeuger wird hiermit zufrieden ſein. Dem Bauer wurde ohne Zollſchranken ſein Preis geſichert. Im Inlande wird das Notwendigſte ſelbſt erzeugt und erſt der darüber liegende Bedarf wird vom Ausland bezogen. Die Vieh- u. Fleiſch— preiſe wurden feſtgeſetzt und die ordentliche Verkaufsmöglichkeit wird durch ein Geſetz in den nächſten Tagen geregelt. Der Kartoffel- abſatz wurde in ordentliche Bahnen gelenkt und der Brotgetreidemarkt in Ordnung ge— bracht. Jede Gruppe, vom Erzeuger bis zum Verarbeiter der bäuerlichen Erzeugniſſe ſind im Reichsnährſtand vereinigt und ergänzen ſich gegenſeitig. Natürlich geht das alles nicht auf einmal. Den Weg den wir beſchritten haben, wird ein geſundes, kräftiges Bauern⸗ tum ſchaffen, das von ſeiner Scholle nicht mehr vertrieben werden kann. Zur Erzeug⸗ ungsſchlacht folgende grundſätzliche Richt⸗ linien: Nicht durch Vergrößerung der Anbau⸗ fläche ſoll der Ertrag der Ernte geſteigert werden, ſondern auf der gleichen Fläche, muß durch ordentliche Düngung, intenſive Bear⸗ beitung der Ertrag erhöht werden. Nicht durch Ankauf von mehr Kühen ſoll der Milchertrag vergrößert werden, ſondern die untaugliche Kuh aus dem Stall und eine beſſere Kuh hereingenommen. Wenn es gelingt, in Deutſch— land bei jeder Kuh den Milchertrag um ein Liter zu ſteigern, ſo iſt Deutſchland in der Fettfrage vom Ausland unabhängig.(1). Durch gutes Vieh und zweckmäßige Fütterung muß der Ertrag geſteigert werden.— Zur Tabakfrage. In Viernheim ſind in Bezug auf die Bonitierung Anſtände vorgekommen. Es muß natürlich auch hier das erſte Be— ſtreben ſein Qualitätstabak zu erzeugen. Wir werden in Zukunft die beſten Tabakbauern zu- ſammenſchließen, die den anderen beweiſen werden, daß erſtklaſſige Ware erzeugt werden kann. Jeder Bauer hat die Pflicht an dem Aufbauwerk des Führers mitzuarbeiten, weil er muß, weil er zur Volksgemeinſchaft gehört, die durch Blut zuſammengeſchweißt iſt. Be— weis: das herrliche Treuebekenntnis unſerer Saarländer. Deshalb Bauern, geht unermüd— lich und rückſichtslos den Weg des neuen Deutſchlands. Keiner kann aus der Volks⸗ gemeinſchaft heraus, ſträube ſich deshalb nie⸗ mand, alle helfen mit das Aufbauwerk un⸗ ſeres Führers zu vollenden. Gerne helfe ich jedem Viernheimer Volksgenoſſen, der durch die Allmendfrage geſchädigt wird. Wir wollen in Frieden unſer Aufbauwerk vollenden, doch müſſen wir einig ſein. Frei und offen wollen wir der Zukunft ins Auge ſehen, auf daß wir eine Nation werden, die nach dem Willen des Führers Jahrtauſende überdauern wird. Heil Hitler Reicher Beifall lohnt den Redner für ſeine Anſprache, die des öfteren durch Bei— fall unterbrochen worden war. Jungbäuerin Bläß brachte einen ſinnvollen Prolog auf das deutſche Bauerntum zum Vortrag. Dann ergriff Ortsgruppenleiter Franzke das Wort und richtete an die Bauern derbe, doch gutgemeinte Worte. Er forderte beſonders auf immer die Verſammlungen ſo gut wie heute zu beſuchen und beſonders an den für die Bauern ſtattfindenden Schulungsabende teil— zunehmen. Meidet den Juden, ſchenkt uns Vertrauen, beweiſt die Volksgemeinſchaft beim Eintopfgericht und den Spenden für das Winterhilfswerk, waren verſchiedene Punkte die er den Bauern auseinanderſetzte. Zum Schluß galt das begeiſterte Sieg Heil dem Führer, dem ſich das Deutſchland- und Horſt Weſſellied anſchloß. F. K. Lokale Nachrichten Dem Kampfe gegen Hunger und Kälte dienen auch die Wohlfahrtsbriefmarken. Wer möchte da zurückſtehen, ſie zu kaufen? Nur wenige Pfennige Wohlfahrtsaufſchlag ſind zu opfern. Tue auch hierin Deine Pflicht! Viernheim, 21. Januar Vom Sonntag Geſtern hatten wir einen prächtigen Win— terſonntag. Den ganzen Tag über lachenden Sonnenſchein, der alle Lebeweſen aus dem Bau lockte und zu einem ſchönen Winterſpazier— gang anregte. Auf dem Waldſportplatz waren über 1200 Zuſchauer die einen ſchönen Sieg der Viernheimer feiern konnten. Prinz Karneval hat nunmehr auch hier die Macht übernommen.— Verſchiedene Kappen— abende wurden abgehalten. Die erſte Frem— denſitzung des C. D. G. war ſehr gut beſucht. Im Freiſchütz hielt der Militär-Krieger— Verein„Haſſia“ einen Kameradſchaftsabend ab, der in allen Teilen einen ſchönen Verlauf nahm. 25 Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Diebſtahl, darunter ein Fahrraddiebſtahl; 2 wegen Betrug und 1 wegen unzüchtiger Hand— lungen an einer Frauensperſon. * Großer Erfolg der Jungſchüt— zen der Teutonia. Geſtern abend weilten der Bezirksleiter von Heſſen-Süd im Gaue Kurpfalz Herr Rektor Dubois und der Kreisobmann Herr Findling, Bensheim bei unſeren Jungſchützen im Schützenhof. Seit einiger Zeit ſteht feſt, daß unſere Jungſchützen Die erste Fremdensitzung der Narrengesellschaft Club der Gemütlſechen Narrheit iſt wieder einmal Trumpf. Kar⸗ neval 1935 hat nunmehr auch in Viernheim Einzug gehalten. Der erſte Vorfechter des Viernheimer Karnevals, der Club der Gemüt⸗ lichen, veranſtaltete geſtern ſeine erſte dies⸗ jährige Fremdenſitzung im Engelſaale, die ſich eines ſehr guten Beſuches erfreute. Ein Beweis dafür, wie gut ſich dieſe echt karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen eingeführt haben. Die Viern⸗ heimer Ranzengarde war am Nachmittag ſchon aufmarſchiert und hielt vor der Narrenburg Wacht. Zur Eröffnung des Abends wurde der hohe Elferrat von der Ranzengarde und den C. D.G.⸗Boys unter den Klängen der Kapelle Hanf, die den Abend ſehr ſtimmungsvoll ge— ſtaltete, in den Saal geleitet. Der Narren⸗ präſident Herr Hans Haas hieß die Ver⸗ ſammelten willkommen. Nach dem„Willkom⸗ mengruß der Narren“ einem gemeinſamen Lied ſtellte Viktor Schöch in launigen Verſen den hohen Elferrat vor. Hierauf lief ein gut⸗ zuſammengeſtelltes Programm von Stapel, das des öfteren ſtürmiſche Heiterkeit erzielte. Herr Georg Haas produzierte ſich mit ſeinen Erinnerungen aus der Jugendzeit. Herr Jakob Hanf ſang mit guter Stimme zwei beifällig aufgenommene Lieder. Frau Biſchof erzählte L von den Blinzlern im Wald. Dann kam unſer Kölner Junge, Herr Georg Mierſch, der nach einer fröhligen, übermütigen An- ſprache mit zwei Stimmungsſchlagern„Heut ſinn wir fidel“ und„Die Glocke muß en Bimbam hamm“, bei welchen der Refrain mitgeſungen und mitgeklingelt wurde, eine ausgelaſſene, frohe Stimmung in den Saal brachte. Herr Konrad Martin brachte uns unter Feldbereinigung einmal ſämtliche Viern— heimer Flurnamen zur Kenntnis. Ein kylo⸗ phon⸗Solo des Herrn Jakob Hanf erntete reichen Beifall. Die Mannheimer Stim⸗ mungskanone Malaga kam aus Wiesloch und erzählte in Mannheimer Platt allerlei tolle Sachen. Herr Adam Pfenning und darauf Herr Nikl. Froſchauer unterhielten uns über ihre Eheleiden. Zum Schluſſe des erſten Teils wurden die Gründer des C. D. G. die Herren Hans Winkler, Valt. Brechtel und Ph. Faber mit dem Jubiläumsorden ausgezeichnet.(Wa⸗ rum hat der alte Narrenpräſident Hans Wink⸗ ler, der ſich um den Viernheimer Karneval beſondere Verdienſte erworben hat, nicht wie⸗ der ſein närriſches Zepter geſchwungen? Es wäre doch wirklich jammerſchade, wenn uns dieſer beliebte Karnevaliſt verloren ginge. Al- ſo bitte, wieder ran an die tete.) Nach der Pauſe ging es wieder in bunter Reihenfolge weiter. Gemeinſam wurde das Lied der„Ge⸗ mütlichkeit“ geſungen. Dann kam wieder eine Eheklage durch Herrn Georg Haas, worauf ein Quartett des Männergeſangvereins mit dem„Rüdesheimer“ und einem fröhlichen Trinklied die freudige Stimmung erhöhte. Malaga, der Mannheimer Junge, erzählte wieder ſeine Erlebniſſe als Sangesbruder, wo— rauf ſich die C. D. G.-Boys als Tanzgirls produzierten. Nun war es wieder Herr Georg Mierſch der mit rheiniſchen Stimmungsſchla⸗ gern reichen Beifall und toſende Heiterkeit erzielte. Er ſang„Vater und die Mutter und die Omama“ ſowie„Wir gehen nicht eher in die Falle“. Herrn Jakob Hanf klagte ſein Leid, was er als Verſuchskarnickel bei ſeiner Frau Doktorin zu erdulden hat. Dann kam unſer beliebter Komiker Herr Jakob Müller (Knauber) die natürlich wie immer ſtürmiſchen Beifall erhielt. Wie ſagte da einer:„Knauber bleibt halt Knauber“ und das ſtimmt. Herr Viktor Schöch als Gorxheimer Gemüſefrau, Herr Martin als zerſtreuter Profeſſor und Herr Georg Mierſch als eine Vorleſung hal- tender Profeſſor über das Thema:„Wie man Frauen und Mädchen behandeln muß“ waren zum Abſchluß nochmals drei Auftritte, die uns alle erfreuten und glänzende Witze ent— hielten. Nun klang noch einmal gemeinſam das Lied„Zu Verne im roten Sand“. Der Verfaſſer dieſes Liedes, Herr Johann Alter, wurde vom Narrenpräſidenten vorgeſtellt, er- hielt den Ehrentrunk ſowie den Jubiläums- orden. Dann verließ der Elferrat unter den Klängen des Narrhalleſenmarſches ſein när⸗ riſches Präſidium und die Sitzung war aus. Sie kann als wohlgelungen e Meiſter im Bezirk Heſſen-Süd(Rheinheſſen und Starkenburg) ſind. Nun brachte Herr Dubois die freudige Nachricht, daß Viernheim im ganzen Gau Kurpfalz an der Spitze mar— ſchiert. Die Siegermannſchaft ſind: Franz Brechtel, Gerlinger Hans, Brechtel Hans, Hofmann Adam und Hoock Fritz. Jedem Jungſchützen wurde die ſil— berne Gaujungmeiſternadel ausgehändigt. Der Geſamtmannſchaft überreichte Herr Dubois im Auftrage der Reichsleitung Deutſcher Klein— kaliber Schützenverbände einen wundervollen Eichenkranz aus Silber auf einer ſchwarzen Holztafel montiert. Der Leiter der Teutonia dankte den Herren für ihr Kommen und die freundlichen Gaben. Er ermahnte die Jung— ſchützen auch im kommenden Jahr dem äl— teſten deutſchen Sport zu huldigen und ihre Kameraden ebenfalls mitzubringen. Einen ſchönern und billigeren Sport kann man ſich ja nicht denken. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf Führer und Volk ſchloß das ſchöne Beiſammenſein. J. Uiernheimer Tonfilmschau Die Gipfelleiſtung des deutſchen Tonfilms 3 40 „Der ewige Traum Ein Spitzenfilmwerk der Ufa Roch heute Montag im Central-Film-Palaſt Sepp Riſt und Brigitte Horney in ihrem neueſten und beſten Tonfilmwerk das eines der ſenſationellſten, erſchütternſten und aufregenſten Geſchehniſſe iſt, iſt ab Heute im hieſigen Central-Film-Palaſt zu ſehen. Wohl ſelten ſah man auf der Leinwand ein ſo herrliches Liebespaar. Zwei junge, kraftvoll natürlich, einfache Kinder der Berge. Einiges aus dem Inhalt: Es ſind die packenſten Er— lebniſſe eines tollkühnen Bergſteigers und die ergreifende Liebesgeſchichte einer jungen Frau. In der wunderbaren Schönheit und gewaltige Größe der Berge, am Mont Blanc. Dieſes Filmwerk hat unſerem bekannten Sepp Riſt den Beinamen„Der Teufelskerl“ eingebracht. Man bewundert ſowohl die körperliche als auch die ſchauſpieleriſche Großleiſtung dieſes herrlichen deutſchen Darſtellers. Sepp Riſt der Teufelskerl ſtürzt tatſächlich ab, erſcheut keine Gefahr und kennt keine Furcht.„Der ewige Traum“ iſt ein Volksſtück nach wahren Begebenheiten. Eine Tonfilm-Sehenswürdig⸗ keit erſten Ranges. Ueberall iſt dieſem Ufa Spitzenfilmwerk ein verdienter Erfolg beſchie⸗ den. Wieder iſt ein Beſuch ein beſonderes Vergnügen. In Vorbereitung:„So endete eine Liebe“,„Fürſt Woronzeff“,„Peer Gynt“ uſw. Ein Beſuch noch heute lohnt ſich Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 202 Stück. Verkauft 132 Stück. Milchſchweine das Stück 11—16 Mark. Läufer das Stück 16-37 Mark. Markwwer⸗ lauf mittel.