Central Film- Palast Aehtung! nur heute Freitag Nehtung! Der grosse Kriminal-Abenteuerfilm ein spannendes Tonfilmwerkk für alle Filmfreunde. mit Olga Tschechowa, Paul Otto, Hansi hiese, Johannes Riemann, Räthe Haak und hugo Fischer-Köppe in Die Dame mit dem schwarzen Sonteler oder 11 1 1 4. Dazu schönes Beiprogramm, sowie neueste Afa-Woche Uoranzeige: Ab Morgen Samstag das Ufa⸗Svitzenfilmwerk Fürst Woronzeff 1 1 Vereins⸗Anzeiger Sänger⸗-Einheit. Singſtunde fin— det bereits am Freitag abend ſtatt. Keiner fehle. Zöller, Vorſitzender. Die Die Geſangverein„Sängertreue“. Samstag abend halb 9 Uhr Jahres-Ver ſammlung. Aktive und paſſive Mitglieder ſind eingeladen. Der Vorſitzende. Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. Sonntag, den 27. Januar, mittags 3 Uhr im„Fürſt Alexander“ General-Ver⸗ ſammlung. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder und Ehrenmitglieder iſt dringend erwünſcht. Der Vorſtand. Medizinalverband Viernheim. Sonntag, den 27. Januar 1935, nach— mittags 3 Uhr findet im Deutſchen Michel (Matth. Bugert Wtw.) unſere diesjährige General-Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht 2. Entgegennahme der Jahresabrechnung, bezw. Prüfung derſelben 3. Beſchlußfaſſung über Anträge 4. Wahl des Vorſtandes 5. Wahl des Beſchwerdeausſchuſſes 6. Verſchiedenes Anträge oder Beſchwerden müſſen ſchrift lich bis Samstag, den 26. Januar bei dem Vorſitzenden eingereicht werden. Um voll— zähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Der beu sche“ Ahoi! AHT DH FNEODE T OERN feEISESPARHARTE Anmeldungen werden jeweils Donners— tags abends von 7 8 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Lorſcher— ſtraße 4(Traube) entgegengenommen. Gleich⸗ zeitig können Reiſeſparmarken in Empfang genommen werden. NS⸗Gem.„Kraft durch Freude“ n Kauft auch Wohlfahrtspoſtkarten! Verwende Wohlfahrtsbriefmarken! Lokales Viernheim, 25. Januar * Kreisappell in Heppenheim. Die Abfahrtszeit des Sonderzuges wurde auf 17,10 Uhr feſtgeſetzt. Antreten am Rat⸗ haus punkt 16,35 Uhr. Fahrkarten ſind ab heute beim Staatsbahnhof zu löſen. Fahrpreis chin und zurück) 70 Pfg. * Erſatzrad verloren. Heute Nacht ging einem Frankfurter Autofahrer auf der Fahrt von Mannheim nach Bensheim ein Er— ſatzrad von ſeinem Wagen verloren. Der Finder wird gebeten, denſelben bei der Fund— ſtelle des Polizeiamtes abzugeben. Nach Altrip werden am Sonntag die Viernheimer Sportbegeiſterten in Scharen ziehen, um dort den Kampf um die Punkte mitzuerleben. Wir erwarten beſtimmt, daß die Grünen als Sieger aus dieſem ſchweren Ringen hervorgehen. Mit dem Auto der 1. Mannſchaft können noch 25 Sportfreunde zum Fahrpreis von 80 Pfg. mitfahren. Fahrkarten ſind bei Friſeur Schmitt, Bismarckſtraße, zu haben. Heute abend 8 Uhr Verſammlung der Handballer in der Sporthalle. Die Mannſchaftsaufſtellungen für die Spiele am Sonntag ſind im Schaukaſten zu erſehen. * Bei der Holzabfuhr iſt es wieder— holt vorgekommen, daß in Stangenhöl zern die Pferde die Rinde an den unteren Stammteilen abnagen. Da dieſe Beſchädigungen für das Auge des Na— turfreundes kein erfreulicher Anblick ſind und unter Umſtänden auch für die Beſtandpflege nachteilig ſein können, ſo wäre es nach einer Mitteilung des hieſigen Forſtamtes erwünſcht, wenn die Fuhrleute beim Aufladen des Holzes für die Behebung dieſes Schadens Sorge tra— gen würden. Der Polizeibericht meldet Alle Filmfreunde gehen heute Freitag zu dem obengenannten Kriminal-Abenteuer— Filmwerk. Ab morgen Samstag kommt: Fürst Woronzeff Dieſe Woche bringt der Central-Film— Palaſt ein wunderbar ſchönes Tonfilmwerk der Ufa mit dem obengenannten Titel„Fürſt Woronzeff“ zur Aufführung. Einiges aus dem Inhalt: Fürſt Woronzeff hat eine Tochter die ſchon 15 Jahre als verſchollen in Rußland lebt und die auf dem Weg iſt zu ihm nach Monte Carlo. Wird ſie noch von ihren Verwandten als Tochter aus Erbſchaftsgrün— den anerkannt? Es iſt das ſeltſame Schickſal eines Mannes der das Daſein eines Geſtor— bene weiter lebe muß u.ſ.w. Iſt„Nadja“ Nadja? Iſt„Woronzeff“ Woronzeff? Um dieſe beiden Zweifel dreht ſich eine ſpannende Handlung, die ſich in Paris, Monte Carlo, in Cannes und am Mittelmeer abſpielt. Ein Beſuch dieſes überaus ſchönen und ſpannenden Ufa-Großfilmwerkes iſt beſtens zu empfehlen. Achtung, heute Freitag! Nur 1 Tag! kommt der große und gewaltige Kriminal— Abenteuer-Tonfilm„Der Polizeibericht mel— det. Drei Perſonen unſchuldig unter Mordverdacht. Wer hat Direktor Burkhardt erſchoſſen. Die erſchütternde Tragödie einer gehetzten und gequälten Frau. Ein Freitagsbeſuch iſt heute allen Film— freunden beſonders zu empfehlen. Achtung! Luntschutrnauswarls! Für Bezirk 4 heute abend 8 Uhr im Karpfen 1. Schulungskurſus. Nur ganz triftige Gründe rechtfertigen ein Fernbleiben. Es wird genaue Kontrolle geführt! CCC Pflichtprüſung der Kauf⸗ mannslehrlinge 1935 Die Induſtrie- und Handelskammer gibt bekannt: Wie im vergangenen Jahre haben im Monat März dieſes Jahres alle männlichen und weibl. Kaufmannslehrlinge des Rhein⸗— Mainiſchen Wirtſchaftsgebietes, alſo auch des Bezirkes der Induſtrie- und Handelskammer Worms, deren Lehre in der Zeit vom 1. 7. 1934 bis zum 30. 6. 1935 beendet iſt, eine Pflichtprüfung abzulegen. Betroffen davon werden alle Lehrlinge der Wirtſchaftsgruppen Großhandel, Einzelhandel, Induſtrie, Banken und Sparkaſſen, Verkehrsgewerbe und Ver— ſicherungsgewerbe. Dieſe praktiſche Prüfung ſoll der Deutſchen Arbeitsfront und der Wirtſchafts— führung in jedem Jahr einen Ueberblick über den Stand der praktiſchen Berufserziehung in den Lehrſtellen geben. Auf dieſe Prüfung kann ſich darum niemand theoretiſch vor— bereiten. Die auslernenden Lehrlinge können in der Prüfung nur das geben, was ſie im Geſchäft und Betriebe wirklich gelernt haben. Ohne das praktiſche Mindeſtmaß an Könen und Wiſſen, das dieſe Prüfung verlangt, ſoll in Zukunft niemand mehr Kaufmannsgehilfe werden. Es wird angeſtrebt, daß zukünftig nur aufgrund des Gehilfenbriefes, den der Lehrling nach beſtandener Prüfung erhält, die Vermittlung einer Gehilfenſtellung erfolgt. Aber auch die Lehrherren ſollen dadurch eine ſtrengere Auswahl der Lehrlinge vor— nehmen und ſtärker auf ihre Pflicht hinge— wieſen werden, dem Nachwuchs eine ordent— liche Berufsausbildung zu geben. Für die Anmeldung zur Prüfung iſt folgendes zu beachten: Anmeldepflicht des Lehrherrn. Die Lehrherren ſind verpflichtet, die Lehrlinge dem zuſtändigen Prüfungsausſchuß auf dem vorgedruckten Anmeldebogen zu mel— den. Der Vordruck iſt zu erhalten bei der Induſtrie- und Handelskammer Worms, Horſt Weſſelſtraße 20. Mit der Meldung ſind vom Lehrherrn folgende Unterlagen einzureichen: Das Schulentlaſſungszeugnis, Alle Zeugniſſe der Berufs- u. Fach— ſchule, 3. der Lehrvertrag, 4. eine Beſcheinigung über die Dauer der Lehrzeit, den Ausbildungsgang, die bisherigen Leiſtungen und die Führ— ung des Lehrlings, 5. ein vom Lehrling ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf. 1 2 Zeitpunkt der Meldungen: Die Anmeldung hat bis ſpäteſtens 20. Februar 1935 bei der Induſtrie- und Handels⸗ kammer Worms, Horſt Weſſelſtraße 20, zu zubringen. Prüfungsgebühr: a Mit der Meldung iſt vom Lehrherrn für jeden Lehrling an die genannte Stelle eine Prüfungsgebühr in Höhe von RM. 3. zu entrichten. Die Gebühr hat der Lehrling auf— erfolgen. Ueber Einzelheiten erhalten die Lehr⸗ linge aufgrund ihrer Anmeldungen von den örtlichen Prüfungsausſchüſſen Nachricht. Lin Witte din leg. Alle großen Ziele erscheinen anfangs unmöglich. Wer z. B. sparen will, dem gelingt es auch heute noch, regelmäßig kleine Beträge zu uns zu bringen. Nicht was Du sparst, sondern daß Du sparst, entscheidet, ob Du Deine b'flicht als Deutscher tust. Mernneimer Hreuttvereln 8.8. m. b. H. Ulernnelim schätzen unge zählte Famiſſen als unentbehrli- ches Hausmittel. Arxtlich erprobt v. verordnet, hilft es b. Husten, Hei- serkeitu. Katarrh rasch und sſcher. Nußbaum neu oN E157 55400758 RUN UU abo Inne tmogogkg. u IN für NM. O25.— Zu haben bei Apotheke M. Weitzel Halhaus- Drogerie Feter moskonp, aud o Piakala sgehlber 3 1 Fomplettes Amer echt Eiche mit nur ält. Model zu verkaufen. f. Lauber la Schwarzw. Pfund 1.40, bei 5 Pfund 1.30 M. per Pfd. o Glas. Hestellungen werden im „Freiſchütz“ entgegengenom. erſol erzielen Sie durch ein nſerat in ieſer Ztg. Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger zu haben im VMiernkelmer Anzeiger lentung! Filmfreunde heute Frelt nur 1 Jag. Anfang ½6 Uhr Nach langer Zeit endlich wieder ein Bombenlachſchlager aller erſt. Ranges „Er— Harold Lloyd—„kf“ „Filmverrückt“ 10 Akte n— N 10 Akte Der beſte„Er“-Tonfilm, ſo haben Sie noch nie gelacht. Heute nur! Tag darum alles zu„Er“ Plätze ſichern. Was kommt morgen 2 ſenbeſnet Aer Viernheimer Zeitung i täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Revolution, werden dieſe zelnen veröffentlicht werden. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau „Er“ Harold Lloyd iſt wieder da! „Filmverrückt“ heißt der Schlager, über den alle lachen, lachen, lachen werden! Nur heute Freitag kommt im Union Film-Palaſt ein großer Luſtſpielſchlager zur Aufführung mit„Er“ Harold Lloyd. Schon lange konte man hier einen ſolch köſtliche Film nicht ſehen, wie ihn uns Harold Llond hier zeigt. Harold Lloyds Filme erſcheinen zwar in Abſtänden von ca. ein einhalb Jahren, aber jeder Film bringt doppelten Lacherfolg Die Preſſe der Welt„warnte“ uns, ſolche Lachreißer herauszubringen, da ſich das Pub likum krank lachen würde und wir die Ver antwortung dafür hätten. Das müſſen Sie ſelb erleben, wie Harold Lloyd es ſchafft. Sie vom vergnügten Lächeln am Filmanfang zu lauten Lachausbrüchen am Schluß des Fill zu bringen. Sie ſind es ſich ſchuldig, dieſen Film zu ſehen. Dieſer neueſte Harold Lloyd-Film Paramount„Filmverrückt“ läuft nur hei Freitag im Union-Filmpalaſt. Beſuchen deshalb heute den Union-Filmpalaſt. Lachen Sie ſich geſund. fanlmaummumununnununuenmunnnununnnnunünunnndmgdſmmb aua Der„OLiernheimer Anzeiger iſt auch im Einzelverkauf beziehen. In abgeholt koſtet die Nummer 5 Pfg, Samstags 10 Pfg. Ins Haus ge bracht monatlich Mk. 1.40 fannmunmnnnndandidnunnnmmmmnamnapnnnnnummgg 5 — Zum Gedenken an Eruſt Moritz Arndt, den großen Patrioten, der vor 75 Jahren— am 29. Januar 1860— ſeine Augen zum letzten Schlaf ſchloß Er gehörte zu den Mäh. nern, die durch ihre Schriften unermüdlich für die Befreiung Deutſchlands kämpften, pothekenzinsfuß Maßnahme wird die geſamte Zinsbelaſtung der Expedition täglich! 0 wird, da ja die . werden. Liernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 22 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Samstag, den 26. Januar 1935 52. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Die Reichsregierung hat am Donnerstag Beſchlüſſe von weittragender Bedeutung ge— faßt. Sie betreffen zunächſt nie Reichs- reform, die jetzt tatkräftig weitergeführt werden wird. Am 30. Januar, am Jahres- tag des Sieges der nationalſozialiſtiſchen »ſchlüſſe im ein⸗ Sie betreffen die ſtaatsrechtliche Stellung der Reichsſtatt⸗ halter, die künftig grundſätzlich an die Spitze der Landesregierungen treten ſollen. Ihre 1 Stellung ſoll dann der der preußiſchen Ober— präſidenten angeglichen werden. Mit dieſer Neuregelung werden wird dem Ziele der ganzen Reform, dem Einheitsſtaat, wieder einen großen Schritt näherkommen. Die Reichsregierung hat ſodann weiterhin die Uebernahme der geſamten Juſtizverwaltung auf das Reich beſchloſſen. Auch dieſe Maß⸗ nahme führt zum Einheitsſtaat hin. Gerade in der Rechtspflege herrſchte in Deutſchland bisher ein eigenartiger Dualismus: wäh— rend die Geſetzgebung Sache des Reiches war, war die Verfolgung von Geſetzesüber— tretungen Sache der Länder. Künftig wird nun die geſamte Rechtspflege in den Hän⸗— den des Reiches liegen. Richter, Staatsan— wälte und alle übrigen Juſtizbeamte wer— den Reichsbeamte werden. So geht es auf dem Wege zum deutſchen Einheitsſtaat Schritt für Schritt weiter. Ein weiterer wichtiger Beſchluß des Reichskabinetts betrifft die Zinsſen⸗ kung. Damit wird eine Frage geklärt, die ſchon längſt nach einer Löſung drängte. Praktiſch ſieht die Sache ſo aus, daß der Zinsfuß von 6 und mehr Prozent für Pfandbriefe ab 1. April auf 4,5 Prozent heruntergeſetzt wird. Die Inſtitute, die die Pfandbriefe ausgegeben und das dafür ver⸗ einnahmte Kapital als Hypotheken ausge— liehen haben, dürfen aber den Ddifferenzbe⸗ trag zwiſchen dem früheren hohen und dem künftigen ermäßigten . Zins nicht etwa in die Taſche ſtecken, ſondern müſſen den Hy⸗ ermäßigen. Durch dieſe in Deutſchland um einen Betrag von rund 120 Millionen RM jährlich verringert. Es iſt zweifellos, daß ſich daraus eine erheb⸗ liche weitere wirtſchaftliche Belebung erge— ben wird, ebenſo wie die Aktion auch eine Verbeſſerung des geſamten Kapitalmarktes, insbeſondere des Pfandbriefmarktes, her⸗ beiführen wird. Man darf annehmen, daß auch der Baumarkt eine Belebung erfahren Hypothekengelder billiger Und nun zur Außenpolitik. Die Ueberraſchung, die der überwälti⸗ gende Sieg des Saardeutſch⸗ tums in der Welt draußen hervorgerufen hatte, hat ſich gelegt. Man findet ſich mit den Tatſachen ab— teils gern, teils weni⸗ ger gern. Die Emigranten, die dem Aus⸗ lande über die wahre Stimmung an der Saar ein völlig falſches Bild vorgegaukelt hatten, erhalten jetzt den verdienten Lohn: niemand will etwas von ihnen wiſſen, ins⸗ beſondere Frankreich läßt keinen Zweifel darüber, daß man diejenigen unter ihnen, die nach Frankreich übergeſiedelt ſind oder noch überſiedeln wollen, als höchſt uner⸗ wünſchte Gäſte betrachtet. Man hat auch die franzöſiſchen Grenzen gegen den Uebertritt von weiteren Emigranten geſperrt. Und der Völkerbund, an den ſich Frankreich mit dem Antrag gewandt hatte, den Emigran⸗ ten aus dem Saargebiet Geld zur Gründung neuer Exiſtenzen zur Verfügung zu ſtellen, hat dieſen Antrag glatt abgelehnt. So ſind dieſe Herrſchaften, die noch vor kurzem den Nund ſehr voll genommen hatten, heute in einer wenig beneidenswerten Lage, die ſie allerdings ſelber verſchuldet haben. Die franzöſiſche Außenpolitik betreibt nach wie vor ihre Paktpläne, insbeſondere den Oſtpakt. Es will aber nicht recht vor⸗ wärts gaben damit. Man ſieht bereits, daß Polen immer noch nicht mitmachen will. mit hat aber der franzöſiſche Plan ſchon einen ſchweren Schlag erlitten. Kommt dazu, daß Rußland und die Staaten der Kleinen Entente— Tſchechoſlowakei. Süd⸗ Schiffskataſtrophe im Atlantil Amerifaniſcher Perſonendampfer auf ſtürmiſcher Lee von Neuyork, 25. Januar. Der amerikaniſche 5896 Tonnen-Dampfer „Mohawk“ ſtieß mit dem norwegiſchen Dampfer„Talisman“ in der Nähe von Sea⸗ girt(New Jerſey) zuſammen. Beide Damp⸗ fer, der 5896 Tonnen-Dampfer„Mohawk“ ſowie der Dampfer„Talisman“ funkten zu⸗ nächſt nach ihrem ZJuſammenſtoß 8508. Später keilte die„Talisman“ mik, daß ihre Beſchädigungen ſo geringfügig ſeien, daß ſie keine Hilfe benötige. Der Dampfer„Mo⸗ hawk“, der 56 Jahrgäſte und 107 Mann Be- ſatzung an Bord hatte, war ſchwerer beſchä⸗— digt und drohte zu ſinken. Daher ent⸗ ſchloß ſich der Kapitän, das Schiff bei Sea⸗ girt auf Strand zu ſetzen. die meiſten Fahrgäſte und ein Teil Beſatzung wurden von der„Talisman“ und von anderen zu Hilfe herbeigeeilten Dampfern aufgenom⸗ men. Als erſtes Schiff war der Dampfer„Limon“ an der eingetroffen. Die„Mohawk“ bereits auf die Seite gelegt, und die Waſſermengen ſtrömten in das In— nere des Schiffes. Infolge des rieſigen Unalücksſtelle Leckes war es offenbar nicht mehr möglich geweſen, alle Rettungsboote zu beſet⸗ zen. Zahlreiche Paſſagiere und Mannſchaf— ten waren daher gezwungen, mit tungsgürteln verſehen über Bord zu ſpringen. Sie trieben in den eiſigen Fluten umher, bis ſie nach qualvollem Warten von der Mannſchaft der zu Hilfe geeilten Schiffe aufgefiſcht wurden. Dies geſtaltete ſich außer— ordentlich ſchwierig, da die ſtürmiſche See ſehr hoch ging. Bald nach der„Limon“ traf auch der amerikaniſche Dampfer„Algon— quin“ am Schauplatz der Kataſtrophe ein. Bei grellem Scheinwerferlicht wurden die gefahrvollen Bergungsarbeiten durchgeführt. Die Beſatzungen der beiden amerikaniſchen Dampfer„Limon“ und„Al— gonquin“ wurden in ihrem Rettungswerk alsbald durch drei Küſtenkutter unterſtützt. Bei dem Zuſammenſtoß hatte auch der Frachtdampfer„Talisman“ ſchwere Beſchä⸗ digungen erlitten. Der Bug des Schiffes wurde eingedrückt, doch teilte der Kapitän funkentelegraphiſch mit, daß die Schotten ſo⸗ fort dicht gemacht worden ſeien, ſo daß keine Gefahr beſtehe. Das Schiff beteiligte ſich ſogar noch an den Rettungsarbeiten und konnte dann mit eigener Kraft zum nächſten Hafen dampfen. An Bord eines Küſtenwachſchiffes trafen in Neuyork 21 Beſatzungsmitglieder und 1 Paſſagier der„Mohawk“ ein. Die Beſatzung des Küſtenwachſchiffes teilte mit, daß ſie zwei leere Rettungsbooke der„Mohawk“ im offenen Meer beobachket amerikaniſche hatte ſich habe. Das eine der Boote war halb mit Waſ— ſer gefüllt. Mehrere Küſtenwachſchiffe ſuchten die ver— eiſte Küſte nach weiteren Vermißten ab. Zahlreiche Ueberlebende mußten ſich ſofort nach ihrer Bergung in ärztliche Behandlung begeben. Sie hatten beſonders unter der grimmigen Käl— te ſchwer zu leiden. Ein Mitglied der „Mohawk“-Beſatzung teilte mit, daß zwei ſeiner Kameraden bei dem Zuſammenſtoß mit dem norwegiſchen Dampfer im vorderen Teil des Schiffes den Tod gefunden haben. Funkſprüche von mehreren an der Ret— tungsaktion beteiligten Schiffen meldeten weiter, daß von insgeſamt 163 an Bord der „Mohawk“ befindlichen Perſonen bisher nur 118 feſtgeſtellt werden konnten. Unter den Vermißten befindet ſich auch der Kapitän. einem Frachtſchiff gerammt Man vermutet, daß ſich noch einige weitere Gerettete an Bord von Küſtenwachſchiffen befinden. Ein Rettungsboot der„Mohawk“ gilt als verloren. Trotz der großen Kälte kamen in der Nacht etwa 8000 Kraftwagen an den Strand, um das Rettungswerk zu be— obachten. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß es ſich bei der„Mohawk“ um einen Dampfer han— delte, der von der Ward-Linie gechar⸗ tert worden war. Derſelben Geſellſchaft ge— hörte bekanntlich die„Morro Caſtle“ an, deren unter unglaublichen Bealeitum— ſtänden erfolgte Brandkataſtrophe noch in aller Erinnerung iſt. Eigenartiger Weiſe liegt der Schauplatz der neuen Schiffskata⸗ ſtrophe nur wenige Meilen von Asbury⸗ Park entfernt, wo ſeinerzeit die„Morro Caſtle“ auf Strand geſetzt worden iſt. Hilfsaktion zum 30. Januar Zuſätzliche Spenden im Wert von 23 Millionen Berlin, 26. Januar. Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt folgende Bekanntmachung: Auch in dieſem Jahre werden, wie im ver- gangenen, am 30. Januar, dem zweiten Jah⸗ N, restage des Durchbruches der nationalſozia⸗ E 2 liſtiſchen Revolution, keine rauſchenden Feſte gefeiert werden. Das deutſche Volk begeht dieſen Tag, der in die ſchwerſte Zeit des Winters fällt, vielmehr dadurch, daß es ihn wieder zu einer beſonderen Hilfsaktion für ſeine nokleidenden und zum Teil noch nicht in Arbeit befindlichen Volksgenoſſen ge⸗ ſtaltet. Enkſprechend der heute noch vorhandenen Zahl von Bedürftigen und durch das Win⸗ kerhilfswerk betreuten Volksgenoſſen gelan⸗ gen am 30. Januar ds. Js. im ganzen Spenden im Werte von 23 Millio⸗ nen Mark zuſätzlich zur normalen Lei⸗ ſtung des Winkerhilfswerkes zur Verkeilung. Sie werden aufgewandt für 1. 14 Millionen Lebensmitkelgutſcheine im Werte von je einer Reichsmark und 2.6 Millionen Kohlengulſcheine über einen Jenkner Kohle im Werte von ſe 1.50 Reichsmark. Das Winkerhilfswerk wird die Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen zu dieſer Hilfsaktion be⸗ kenntgeben. Indem ſo dem 30. Januar eine einzig⸗ artige ſoziale Würde verliehen wird, ehrk der neue Staat ſein nationales Aufbauwerk und damit ſich ſelbſt und ſeden einzelnen Deutſchen. Im Gedanken an unſere noch nokleidenden Volksgenoſſen aber bekräftigen wir für uns alle für jede Zukunft den Ent- ſchluß, nicht eher zu ruhen und zu raſten, bis die große Parole des natkionalſozialiſti- ſchen Kampfes für ſeden Deutſchen Wirklich⸗ keit geworden iſt: Freiheit und Brok! Die Spendengutſcheine Die im Rahmen der zuſätzlichen Spende des Winterhilfswerkes zur Verteilung ge— langenden Lebensmittelgutſcheine werden in der Zeit vom 30. Januar bis 15. Februar in allen Lebensmittelgeſchäften in Zahlung ge— nommen. Die Erſtattung des Gegenwertes an die Lebensmittelgeſchäfte oder Großhandlungen erfolgt nach Abgabe der Gutſcheine nach Abzug von 5 Prozent für das Winterhilfs⸗ werk bis ſpäteſtens 28 Februar 1935 bei allen Zahlſtellen der in der Reichsgruppe 4 zuſammengeſchloſſenen Kreditinſtitute. Die Gutſcheine die nach dem 15. Februar 1935 von den Bedürftigen in Lebensmittelge— ſchäften vorgelegt werden, oder Scheine, die den Ausgabenſtempel des Winterhilfswerkes nicht tragen, dürfen nicht in Zahlung ge— nommen werden. Die als Sonderausgabe zur Verteilung gelangenden Kohlengut— ſcheine werden gemeinſam mit den gewöhn— lichen Kohlengutſcheinen Serie D veraus— gabt und ſind genau ſo zu behandeln. Ihre Geltungsdauer erſtreckt ſich auf den Monat Februar 1935. Spenden aus dem Ausland Der auch in Deutſchland bekonnte chileni⸗ ſche Klavierkünſtler Claudio Arrou gab im vollbeſetzten Saale des hieſigen Deutſchen Hauſes ein Konzert, deſſen Rein⸗ ertrag dem Deutſchen Winterhilfs⸗ werk zufließen wird. Der Künſtler trug Brahms, Schumann und Liſst vor. 7 Vd ³˙ðW A ³ðV ſlavien und Rumänien— bei einer etwa un⸗ vollſtändigen Ausgeſtaltung des Oſtpaktes mißtrauiſch werden. Schon heute ſieht die Kleine Entente nicht gern, daß Italien an dem Pakte teilnehmen wird, denn zwiſchen den Ländern der Kleinen Entente und Ita⸗ lien beſtehen ſcharfe Gegenſätze, weil ſich Italien ſtark für die ungariſchen Wünſche auf Wiedererlangung der alten ungariſchen Gebietsteile, die heute Südſlawien und Ru⸗ mänien gehören, eingeſetzt hat. So iſt die Lage um den Oſtpakt immer noch recht kompliziert. Selbſtverſtändlich hat Sowjet⸗ rußland ein ſtarkes Intereſſe an dem Zu⸗ ſtandekommen des Pakts, aber auch wieder nur dann, wenn Polen mit von der Partie iſt. Man wird die weitere Entwicklung die⸗ ſer Angelegenheit mit Intereſſe verfolgen. Deutſchland kann dies in aller Ruhe tun, da es auf der einen Seite mit Polen einen Freundſchaftsvertrag abgeſchloſſen hat und auf der anderen Seite wiederholt erklärte, daß es nach der Rückgabe des feierlich Saargebietes keine territorialen Differenzen zwiſchen ihm und Frankreich mehr gibt. Wichtige Dinge haben ſich wieder im Fernen Oſten ereignet. Der japaniſchen Diplomatie iſt es gelungen, Sowjetrußland zum Verkauf der oſtchineſiſchen Eiſenbahn an Japan bzw. Mandſchukuo zu bewegen. Zu dem Verkaufsvertrag haben die Ruſſen bereits offiziell ihre Zuſtimmung gegeben. Damit iſt ein Zankapfel aus der Welt ge⸗ ſchafft worden, der immer wieder zu ſchwe⸗ ren Differenzen zwiſchen Rußland und Ja⸗ pan Anlaß gegeben hat. Die Tatſache, daß die Moskauer Machthaber auf die oſtchine⸗ ſiſche Eiſenbahn verzichtet haben, iſt ein Be⸗ weis dafür, daß ſie einen Krieg mit Japan unter allen Umſtänden vermeiden wollen, weil ſie ſich ihm nicht gewachſen glauben. In der Tat ſind ja auch die innervpolitiſchen Zuſtände im„Sowjetparadies“ zurzeit ſo unſicher, daß die Sowjetregierung einen Krieg einfach nicht führen kann. Der Ver. kauf der oſtchineſiſchen Eiſenbahn bedeutet alſo einen Rückzug Rußlands und einen weiteren Erfolg Japans. In wieweit dieſer Verkauf auch eine Anerkennung des Staa⸗ tes Mandſchukuo— dieſes illegitimen Kin⸗ des Japans auf dem aſiatiſchen Kontinent — durch Rußland bedeutet, iſt noch nicht klar zu erkennen. Ueber die weiteren Pläne der ſapaniſchen Politik hat die Regierung in Tokio mitgeteilt, daß Japan eine Ver⸗ ſtändigung mit Ching wünſche. Gleichzeitig aber ſind japaniſche Truppen neuerdings in chineſiſches Gebiet vorgedrungen und haben die berühmte große Mauer, die alte Grenze des eigentlichen China, überſchritten Durch Bombenabwürfe und Artilleriefeuer des ja⸗ paniſchen Militärs gab es auf chineſiſcher Seite Tote und Verwundete. So iſt zunächſt ſtatt einer ſapaniſch⸗-chineſiſchen Annähe⸗ rung eine neue Spannung eingetreten. Alles in allem: auch die Lage im Fernen Oſten iſt noch durchaus ungeklärt und un⸗ durchſichtig. Lokale Weißt Du, wie ein Brief beurteilt wird, der nicht mit Wohlfahrtsbriefmarken freigemacht iſt 27 Viernheim, 26. Januar * Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den a Günther, Bürſtädterſtraße 5, Telefon 133, den ärzt⸗ 27. Januar 1935 Herr Dr. lichen Dienſt. * Kath. Arbeiterverein. glieder mit ihren Angehörigen auf Abend beſonders aufmerkſam. Inſerat. * General-Verſammlungen. wird dieſer Anlaß benutzt um in einer General Verſammlung von dem Schaffen und Wirken des verfloſſenen Jahres Abrechnung zu geben und Pläne zu geſtalten wie die Zukunft ge— ſchmiedet werden ſoll. Der Radfahrer Verein„Eintracht“ hält am Sonntag nachmittag im„Fürſt Alexander“ ſeine dies— jährige ordentliche General-Verſammlung. Der Medizinalverband berät ebenfalls am Sonntag nachmittag 3 Uhr und zwar im „Deutſchen Michel“ über ſein Wohl und Wehe. Eine reichhaltige Tagesordnung iſt hier zu be raten. Der Geſangverein„Sänger⸗ treue“ hat heute Samstag abend im„Schüt zenhof“ ſeine Jahres-Hauptverſammlung. Wir machen die Mitglieder dieſer Vereine auf dieſe Verſammlungen aufmerkſam. * Maskenbälle und Kappenabende finden heute Samstag und morgen Sonntag in verſchiedenen Lokalen ſtatt. Im„Karpfen“ iſt der große Maskenball des Clubs der Ge— mütlichen und im„Saftladen zum grünen Laub“ wird ebenfälls ein Maskenball heute abend vom Stapel laufen.— Morgen Sonn— tag findet in der„Gambrinushalle“ und im „Stern“ und im Reſtaurant OEG. Bahnhof ein luſtiger Kappenabend ſtatt. Auch ſonſt ſind in verſchiedenen Lokalen Tanzveranſtaltungen uſw., ſodaß überall für Vergnügen in reichſtem Maße geſorgt iſt. * Radler⸗Maskenball. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, veranſtalten die Rad— fahrer-Vereine„Eintracht und Vorwärts“ am Samstag, den 2. Februar, abends 8.11 Uhr in ſämtlichen Räumen im Fürſt Alexander einen großen Radler-Maskenball. Die Vorbereitungen hierzu ſind in vollem Gange. Die Veranſtalter werden für einen recht närriſchen und humorvollen Abend beſorgt ſein. Maskenkarten im Vorver kauf ſiehe Inſerat. * Wer wird heute abend Prinzeſ⸗ ſin? Wir weiſen nochmals auf den Mas- kenball der heute abend von der Karnevals— Geſellſchaft C. D. G. veranſtaltet wird, hin. Der Elferrat, die Prinzengarde und die Boy des C. D. G. werden mit den Masken ein- ziehen. Die Kapelle Schwarz-Weiß wird für die nötige Stimmung ſorgen, ſodaß kein Be— ſucher von dieſer Veranſtaltung enttäuſcht ſein wird. Wie wir ſchon erwähnt haben wird heute abend die Karnevalsprinzeſſin für das Jahr 1935 gewählt werden. Jede Zivilperſon, die dieſen Maskenball beſucht, erhält mit der Eintrittskarte einen Stimmzettel mit dem er ſich an der Wahl der Prinzeſſin beteiligen kann. Alſo auf zum Maskenball der Karne vals⸗Geſellſchaft C. D. G. heute abend 8.41 Uhr im Karpfen. Beachten Sie bitte unſer Inſerat. Ahoi! Kreisappell in Heppenheim. Die Abfahrtszeit des Sonderzuges wurde auf 17,10 Uhr feſtgeſetzt. Antreten am Rat haus punkt 16,35 Uhr. Fahrkarten ſind ab heute beim Staatsbahnhof zu löſen. Fahrpreis (hin und zurück) 70 Pfg. *» Glück mußz der Menſch haben. Auch Viernheims Straßen durchwandern die „Kugel“- oder Glücksmänner des WSW cin ihren ſchmucken Uniformen und ermuntern durch Zuruf zum Kauf von Glücksloſen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, das zeigt fol gender Vorfall, der aus Stallupönen gemeldet wird. Ein Arbeitsloſer namens Mann be— gegnete einem Glücksloſeverkäufer, der ihn aufforderte, doch auch einmal ſein Glück zu verſuchen. Man nahm ein Los und gewann eine Mark. Durch dieſen Erfolg ermutigt, zog er noch einen Losbrief und damit einen Haupt⸗ treffer über 500 Mark. Glückſtrahlend ging er zu einer Bank in Stallupönen, wo ihm der Betrag ausgehändigt wurde.— Alſo ihr Morgen Sonntag abend halb 9 Uhr findet im Karpfen⸗ ſaale der diesjährige Familienabend ſtatt. Der Abend ſteht unter dem Motto:„Das Kind“. Lichtbilder, gemeinſame Geſänge, Solo-Vor⸗ träge werden abwechſelnd den Beſuchern einige frohe Stunden bereiten. Wir machen die Mit- dieſen Siehe auch Das Jahr 1934 iſt zu Ende. Bei vielen Vereinen Nachrichten 1 LVViernheimer greift auch zu! Für manche Braut und manchen jungen Bräutigam liegt eine Alſo, ſucht den Glücksmann auf, er hat noch manch „ganze Ausſteuer“ im Gewinnkaſten. ſchönen Gewinn! Der Reichslufiſchutzbund an der Arbeit. oder deren Stellvertreter ausgebildet. Zum Fußballverbandsſpiel dem Stadion Morgen Sonntag nachm, 2.30 Uhr Die Fußballverbandskämpfe gehen ihrem Ende entgegen. Am morgigen Sonntag gaſtiert der Fußballverein Laudenbach in Viernheim auf dem Stadion. Man rechnet ja beſtimmt mit einem Sieg der Turnerelf, aber trotzdem ſind dieſe Vereine wie Laudenbach zu Ueber— raſchungen fähig. Deshalb ihr elf Spieler, beweißt auch morgen wieder durch einen klaren Sieg, daß ihr der Meiſterſchaft würdig ſeid. Wenn dieſe beiden Punkte unter Dach und Fach ſind, dann ſind es nur noch zwei Gegner und zwar DK Weinheim und der mit Viern— heim punktgleich ſtehende Rivale„Jahn“ Weinheim. Parole für morgen: Auf in's Stadion! Aber für alle Handball- freunde und Intereſſenten heißt die Parole: Zum größten Handballkampf der Kreisklaſſe 1: Grün-eWiß Mannheim— Tv. Viernheim 1. Sonntag nachmittag 3 Uhr in Mannheim! Immer mehr bricht ſich der deutſche Handballſprot in Viernheim Bahn, immer deutlicher beweiſt er ſeine nicht zu unter— ſchätzende Rolle im Raſenſport. Kaum ge— hört das intereſſante Treffen Reichsbahn Mannheim— TV. Viernheim der Vergangen- heit an, und ſchon wieder ſteht ein neuer, Kampf bevor, harrt eine noch ſchwerere Auf- gabe der Löſung. Und wir fragen: Werden es die Turner auch diesmal ſchaffen? Werden ſie auch Grün-Weiß auf deſſen Gelände beſiegen? Die Antwort iſt: Ja! Dies mit 100prozentiger Sicherheit, wenn die Spieler mit demſelben Geiſt und mit demſelben Siegeswillen den Kampf beſtreiten, wie am letzten Sonntag. Da war es eine Luſt zuzuſehen, wie der Ball von Mann zu Mann wanderte und als Ab ſchluß auch der ſiegbringende Torſchuß nicht vergeſſen wurde. Und ſo muß es wieder wer- den! Uneigennützig ſpielen, immer der Erfolg der ganzen Mannſchaft vor Augen haben dann kann ein Sieg nicht ausbleiben, dann werden die Turner auch dieſe Klippe ſieg⸗ reich überwinden und zwei wertvolle Punkte mit nach Hauſe nehmen. Und Grün-Weiß? Die ſind dann in der Frage der Meiſterſchaft ſo gut wie ausgeſchaltet; denn mit ſechs Ver⸗ luſtpunkten, mit denen die Mannheimer im Falle einer Niederlage dann rechnen müſſen, iſt nur noch wenig mitzureden. Aber auch Grün⸗Weiß iſt ſich dieſer Tatſache bewußt. Deshalb heißt es kämpfen und nochmals kämpfen! Im Vorſpiel iſt es zwar dieſer Mannſchaft gelungen, den Turnern eine Nie⸗ derlage von 4:5 beizubringen. Dieſe Scharte muß wieder ausgewetzt werden! Die Turner⸗ elf wird zeigen, daß dieſer Vorſpielſieg der Mannheimer nur eine reine Glücksſache für ſie war. Daß beide Mannſchaften dieſen be⸗ vorſtehenden Kampf nur in der ſtärkſten Auf⸗ ſtellung beſtreiten werden, braucht nicht be⸗ ſonders betont zu werden. Es iſt demzufolge ein Spiel zu erwarten, das dem letztſonntäg⸗ lichen nichts nachſteht. Alſo kann für die auf In vier verſchiedenen Kurſen, werden die in vier Bezirke eingeteilten Hauswarte des R. L. B., ſämtliche Hausbeſitzer Viernheims Der Kurſus umfaßt vier Vortragsabende, wobei alles Notwendige geſagt, durch Lichtbilder vor⸗ geführt und auch geübt wird. Der Leiter der hieſigen Ortsgruppe, Herr P. Moskopp geſtaltete den 1. Abend geſtern im Karpfen⸗ ſaale durch einen ſehr lehrreichen Vortrag äußerſt intereſſant und die gezeigten Licht⸗ bilder ſagten uns wie wichtig der Luftſchutz für Deutſchland iſt. Der Redner führte u. a. aus: In Zukunft wird die Gefahr des Luft⸗ krieges nicht aus der Welt zu ſchaffen ſein. Deutſchland iſt hierdurch beſonders bedroht, da es durch das Verſailler Diktat keine aktive Luftabwehr ſchaffen darf. Deshalb iſt es un⸗ ſere Pflicht den zivilen Luftſchutz zu ſchaffen. Im Laufe der Zeit ſoll jedes Haus in eine kleine Feſtung verwandelt werden, deſſen Kom— mandant der Hausluftſchutzwart iſt. Deshalb muß der Hausluftſchutzwart ausgebildet wer— den und er ſoll das in den Kurſen gelernte den übrigen Hausbewohnern übermitteln. In viernheimer Sportvorſchau Na ohne die erforderlichen Kenntniſſe da: 10 Uhr. nur eines in Frage kommen: Zum Handball-Verbandskampf der Turner Mannheim! Für die, die letzten Sonntag dabei waren, gibt es beſtimmt nichts anderes. Und die anderen? Für ſie kann der ſichtliche Er— folg der Turner gegen Reichsbahn am letzten Sonntag nur ein Anſporn ſein, beim nächſten Kampf ebenfalls nicht zu fehlen. Denn wenn die Mannſchaft den nötigen Rückhalt hat, iſt beſtimmt mit dem für die Meiſterſchaft ſo notwendigen Sieg zu rechnen. Alſo: Auf nach Mannheim! Bequeme Fahrtgelegenheit per Omnibus ab Freiſchütz um 12.15 Uhr. Preis 85 Pfg. großen Die Tabelle Staffel A TV Viernheim 10 9 0 DK Grün-Weiß 119 0 Reichsbahn 10 0 80.57 Tbd Seckenheim 11 6 0 95:90 Tſchft Käfertal 11 5 1 4 73:63 TV Waldhof 10 5 O 5 768 Tbd Germania 11 3 1 62:98 1 2 86:46 90:54 TV Sandhofen 9 3 5 4378 Badenia Feudenh. 6 0 Amicitia Viernh. 10 1 1 53191 212 Altrip Viernheim! Werden die Grünen dieſes wichtige Spiel gewinnen? Das iſt die Frage, die ſich alle Sportbegeiſterten Viernheims vorlegen. Die Antwort kann hier nur lauten: Wir hoffen, wir wünſchen es, wir erwarten es! An Euch, ihr elf Grünen, die man einſt die„Grüne Gefahr“ oder auch„Grüne Huſaren“ nannte, liegt es, die Viernheimer Sportfreunde nicht zu enttäuſchen und alles, die letzte Kraft in die Waagſchale zu werfen, um dieſen Sieg zu er— ringen. Sorgt dafür, daß der Name Viern⸗ heim wieder in ganz Süddeutſchland einen guten Klang erhält und zu Ehren kommt. Die Hürde Altrip muß genommen werden. Sieg und Punkte müſſen nach Viernheim, dann iſt wieder ein bedeutender Schritt zur Meiſter⸗ ſchaft getan. Der 3. Februar iſt ſpielfrei, der 10. Februar ſieht Hockenheim auf dem Wald⸗ ſportplatz und am 17. Februar ſteigt in Sand⸗ hofen das Spiel der Spiele, das gewiß für die Erringung der Meiſterſchaft ausſchlag⸗ gebend ſein wird. Die Grünen beſtreiten das morgige Spiel in folgender Aufſtellung: Krug Faltermann Mandel Müller 1. Kiß Martin Koob Fetſch Müller 2. Helbig Abfahrt gemeinſam mit der 2. Mannſchaft und den mitfahrenden Sportfreunden punkt 11 Uhr am Lokal. Die Handballer ſpielen hier gegen Turnerſchaft Käfertal. Jeder Sport⸗ freund der nicht mit nach Altrip kommt beſucht die Handballer. Hoffentlich gelingt es auch Kiß hier recht bald auf die Beine zu kommen und ſo notwendige Siege und Punkte zu erhaſchen. Käfertal, ein gefürchteter Gegner, wurde im Vorſpiel geſchlagen. Sie werden auf dem jedem Haus muß ein Luftſchutzkeller eingebaut ſein. Zu Erſtellung derſelben wird der R. L. B. Bautrupps zuſammenſtellen, die dieſe Keller herrichten, ſodaß für den Hausbeſitzer keine Koſten entſtehen. Der Redner erklärte hierauf die chemiſchen Kampfſtoffe, die verſchiedenen Arten der Giftgaſe und ihre Bekämpfungsart. ch all den Ausführungen kann man die verblüffende Feſtſtellung machen, daß es mit dem Giftgaskrieg nicht allzu ſchlimm iſt, wie hier und da gefabelt wird. Es bewahrheitet ſich hier wirklich der Satz: Eine Gefahr die ich kenne iſt keine Gefahr mehr. Natürlich muß ich die Gefahr kennen: deshalb hat jeder Deut⸗ ſche die Pflicht ſich zum Luftſchutzhauswart ausbilden zu laſſen und die Gefahr erkennen zu lernen. Wir ſind dies unſeren Kindern ſchuldig. Es wird nicht erhofft, daß all dieſe ſchrecklichen Abwehrmaßnahmen einmal Wahr⸗ heit werden, daß die Welt noch einmal in den Wahnſinn dieſes Völkermordens zurückfällt, doch wenn es geſchieht und wir ſtehen dann wie furchtbar wird uns dann die Gewißheit, daß wir aus Unkenntnis verantwortlich gemacht werden für den Tod unſerer unſchuldigen Kindern und unſerer nächſten Anverwandten. Jeder Hausbeſitzer hat deshalb die Pflicht, ſich oder eines ſeiner Kinder zum Luftſchutz⸗ hauswart ausbilden zu laſſen. Der R. L. B. hat im Reiche 6 Millionen Mitglieder. Die Viern— heimer Ortsgruppe 1600. Ein Beweis dafür, daß der Gedanke des Luftſchutzes hier feſten Boden gefaßt hat. Stehe deshalb keiner bei— ſeite. Luftſchutz iſt vaterländiſche Pflicht und dieſe muß erfüllt werden. Die Schulungskurſe finden in der bekannten Reihenfolge ſtatt, be— ginnen pünktlich um 8 Uhr und endigen halb nach Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 2 Uhr: Andacht; Jungfrauen⸗Congregation. Marienkirche: 8,30 Uhr: heilige Meſſe. 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 7,15 Uhr 1., 7,45 Uhr 2. Seelenamt für Anna Hofmann geb. Kühlwein Dienstag: ledig verſtorbene Eliſabeth Pfenning 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mie Hoock 5. und Joh. Fleiſchner Mittwoch: mann geb. Kühlwein Eliſabeth Pfenning Donnerstag: Schweſter Angeline geb. Kamuff und Adam Mandel beide Söhn Valt. und Jakob und beider ſeitige Großeltern Freitag: eltern und Anverwandte Johann Lang, beſtellt von ſeinen Schul kameraden 7,15 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jak. Kühl 7,15 geſt. hl. Meſſe für Altbürgermeiſter Georg Friedrich Kühlwein 4. und Ehe⸗ frau Marg. geb. Jäger und Angehörige. 7,45 Uhr beſt. Engelamt für Anna Maria Helbig geb. Pfenning u. Magd. Zolg geb.“ Niebler, beſt. von den Schulkameraden. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag! bei den barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr! heilige Meſſe. 6 Am Dienstag und Freitag iſt um 7,5 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. f 10 Donnerstag von 5— 7 Uhr Beichtgelegen⸗ heit. Am Freitag um halb 7 Uhr Herz Jeſu— Andacht. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaft— liche heilige Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen-Congregation und der Klaſſen der Herren Lehrer Schmuck, Devis und Schäfer, der Fräulein Koob und Ries. Die Mädchen beichten am Freitag um halb 5 Uhr, und die Knaben beichten am Samstag um 2 Uhr. Am Samstag vor dem 1. Amt Weihe der Kerzen. Kirchliche Anzeigen der Sonntag, den 27. Januar 1935 i 3. Sonntag nach Epiphanias. Röm. 8, 3339; Lieder: 123, 356, 295). Einführung der neu ernannten Kirchenvorſteher in ihr Amt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 28. Januar 1935 Abends 8 Uhr: Mädchenabend Dienstag, den 29. Januar 1935 Abends 8 Uhr: Frauenabend Donnerstag, den 31. Januar 1935 Abends 8 Uhr: Kirchenchor Heppenheim und Bezirksbauernfüh⸗ rer Heid im Nebenzimmer des Gaſt ihren Angehörigen eingeladen werden. Ortsbauernführer: Ro os Handball Die Spiele am 27. Januar:. Staffel A: Amicitia Viernheim— Tſchft Käfertal, Din Grün⸗Weiß— TW Viern⸗ Handballanhänger am kommenden Sonntag Waldſportplatz ſicher Revanche ſuchen. heim, Tbd Seckenheim— T Waldhof, Tbd Germania— Reichsbahn. Nach der Andacht Verſammlung der 7,15 Uhr 1., 7,45 Uhr 2. Seelenamt füt 19 7,15 Uhr 3. Seelenamt für Anna Ho 7,45 Uhr 3. Seelenamt für ledig verſtorba 7,15 Uhr beſt. Amt für Franz Kauf, 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Ern. 15 8 7,45 Uhr beſt. Engelamt für Gg. Weidner 7,15 Uhr beſt. Segensmeſſe für gefallenen a Krieger Michael Renner, beiderſeitige Groß 7,15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Matth. Kubach und ledig verſtorbener Michael Nägel 0 7,45 Uhr beſt. Amt für den verunglückten! 75 7 Samstag: ö wein und Großeltern. 0 Ev. Gemeinde Viernhein Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt(Text: 5 9 Nauernscnaft Verppei. Montag abend 8.30 Uhr ſpricht Dr. Kei, hauſes zum Engel, wozu alle Landwirte mit 3 . 2 ſrardeugchen Kriegsbeſchädigten be⸗ 1 15 zur Reichskanzlei, wo die feierliche ebergabe der ſchwarzen Sturmfahne an den hrer erfolgte. f Reichsminiſter Dr. Goebbels erließ eine Bekanntmachung über die Verteilung von Sonderſpenden des Winterhilfswerks am 30. Januar im Wert von 23 Millionen Reichs⸗ mark. Reichstguernfuhzergfen rre ließ ein Begrü⸗ Bungswort 3 röffnung der Grünen Woche 1935 veröffentlichen, die vornehmlich im Zeichen der Erzeugungsſchlacht ſteht. Die ſapaniſche Armee ſetzt ihre Angriffs⸗ tätigkeit in Tſchachar erfolgreich fort. In Köln ſchoß ein junger Mann aus Eiſerſucht ſeine Braut nieder. verletzte die Mutter und erſchoß ſich bei der Verhaftung. die große Kälte und die Ueberſchwem⸗ mungen in Amerika fordern eine zuneh⸗ mende Zahl von Todesopfern. Der amerikaniſche Perſonendampfer„Mo⸗ hawk“ der Ward⸗Linie mußte nach einem Zuſammenſtoß mit dem norwegiſchen Frachtdampfer„Talisman“ an der Küſte von New Jerſey auf Grund geſetzt werden. Ein Jahrestag Ein Jahr deulſch⸗polniſcher Verfrag.— Eine Unterredung mit dem Führer. Berlin, 26. Januar. Der Führer und Reichskanzler gewährte geſtern dem Berliner Korreſpondenten der „Gazeta Polſka“, Warſchau, Kazimierz Smogorzewſki, folgende Unterredung. Frage: Exzellenz, Herr deutſcher Reichs. kanzler. Sie haben einen neuen. tieferen patriotiſchen Geiſt erzeugt, der im deutſchen Volkstum und ſeiner Gefühlswelt eine Wandlung hervorgerufen hat. die bei uns Polen Verſtändnis und Nachempfinden ge⸗ funden und ſo die Möglichkeit des deutſch⸗ polniſchen Ausgleiches geſchaffen hat. It es geſtattet, Herr Reichskanzler, im Himblick auf Ihre früher geäußerte Anſichl anzunehmen, daß die nationalſozialiſtiſche Politif einen endgültigen Strich unter die Polenpolitik früherer Zeiten macht? 0 Ein Jahr iſt es nun her, ſeitdem wir dieſe neue Linie in unſeren gegenſeitigen Bezie⸗ hungen eingeſchlagen haben. Würden Ex- zellenz mit Rückſicht auf das Datum des 26 Januar 1934, an dem die deutſch⸗polniſche Erklärung unterzeichnet wurde. einige Worte über das deutſch⸗polniſche Verhältnis meiner Zeitung gewähren? Antwort: die nationalſozialiſtiſche Po⸗ litik beruht auf dem Gedankenaut der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Idee. Die Raſſenlehre der nationalſozialiſtiſchen Idee lehnt die ſo. genannte Entnationaliſierung grundſätzlich ab. Sie ſieht in dieſer gewaltſa⸗ men Annexion fremden Volksautes weit mehr eine Schwächung des eigenen Volkstu— mes als eine Stärkung Die von uns eingeſchlagene Politik der Reſpektierung der an unſeren Grenzen le⸗ benden fremden Völker entſpricht daher in hichſtem Maße dem Gedankengut unſerer wegung und damit unſerer innerſten Ueberzengung. Wir gedenken nicht fortzu⸗ ſetzen, was frühere Jahrhunderte hier an Fehlern begangen haben Ein Ausdruck die⸗ ſes unſeres Wollens iſt der Verſuch der Neu ⸗ geſtaltung der Beziehungen des deuiſchen Volkes zum polniſchen. Ich ſehe einen gegenſeitigen Na ⸗ tlonglitätenſchutz als eines der er⸗ ſtrebenswerteſten Ziele einer überlegenen Staatsführung an. Die Stämme und Länder Frage: Wie verhält ſich der national. ſogaliſtiſche Einheitsſtaat zu Stammes⸗ und Landeseigenheiten? Erſtrebt et Verwiſchung oder Stärkung derſelben? ß es richtig daß Sie, Herr Reichskanzler, im Laufe dieſes Johres die Aufteilung der Länder in Reichsgaue borhehmen wollen?% Antwort: Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt ein Einheitsſtaat in der Feſtſtel⸗ lung und Feſthaltung einer einzigen Souve⸗ rünſtät, deren Träger das geſamte Volk iſt. Er wird zu dieſem Zweck alles beſeitigen, was Menſchen künſtlich aufgerichtet haben und alles reſpektieren. was von der Natur gegeben iſt. 5 5 Es it daher nicht unſere Abſicht. elwa die Eigenart der einzelnen Stämme unſeres Volkstums künſtlich oder gar gewalttätig zu verwiſchen oder elwa zu beſeitigen. Sie ſind die Bauſteine unſeres Volkes. UAmſomehr aber werden wir jene Erſcheinungen aus“ toften, die in den kraurigſten Zeiten dynaſti⸗ ſchen Eigennutzes als trennende Momente innerhalb unſeres Volkes aufgerichtet wor⸗ den ſind. Dabei wird ſich als Endergebnis eine Gliederung des Reiches nach zweckmä ⸗ gigen und allen Teilen unſeres Volkes zu⸗ gutekommenden Geſichtspunkten von ſelbſt ergeben. Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat ſchon längſt vor der Machtübernahme in ihrem eigenen inneren Aufbau eine ſolche moderne, unſeren heutigen Bedürfniſſen ent⸗ ſprechende Einteilung vorgenommen Ihre modiffzierte Uebertragung auf die ſpätere ſtoatiiche Gliederung des Reiches wird mit den notwendigen Korrekturen im Laufe der Zeit aus det lebendigen Entwicklung her ⸗ aus von ſelbſt ſtattfinden. Bubrerprintiv und orden laſſung endgü f eren Ver- . tig durch das Führerprinzip 0 tgelegt? Wir Ausländer leſen und hören o oft von einem entſtehenden deutſchen Irden. was ſollen wir unter dieſer Be. zeichnung verſtehen?. Antwort: Sie haben recht, das Füh⸗ cerprinzip iſt ſchon heute in der geſamten Verfaſſung des Reiches ſo gut wie feſtgelegt. Der Orden, von dem Sie ſprechen, iſt be⸗ teits vorhanden Es iſt dies die in 161ähri⸗ ger Arbeit gebildete und gewachſene Natio nalſozialiſtiſche Partei! Die Wirtſchaftspolitit Frage: In der Wirtſchaftspolitik ſind es nicht die Schwierigkeiten, die ſich aus den gegenwärtigen Kriſen ergeben. über die wir die Fragen ſtellen möchten. vielmehr beſchäftigt uns das Verhältnis von Land⸗ wirtſchaft zu Induſtrie im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland. Wie ſoll es ſich künftig geſtalten? Antwort: Unſere Wirtſchaftspolitik hat ſich eine Reihe großer Aufgaben geſtellt. Wir fanden über 6.5 Millionen Erwerbsloſe, ein vor dem vollkommenen Ruin ſtehendes Bauerntum und einen der reſtloſen Zerſtö— rung und Vernichtung ausgelieferten Mittel- ſtand. Dieſe kataſtrophale Lage zwang uns die zu treffenden Abwehrmaßnahmen auf. Wir können ſchon heute mit Stols den Erfolg unſerer Aktion feſtſtellen. Alle Ziffern unſeres wirkſchaftlichen Le⸗ bens ſind in günſliger Entwicklung und Stei⸗ gerung begriffen. Das Entſcheidende aber war: Es iſt uns gelungen, die natürliche Tat kraft. Entſchluß und Arbeitsfreudſakeit un⸗ ſeres Volkes in der glücklichſten Weiſe zu beleben. Die Außenpolitik Frage: In der auswärtigen Politik iſt die öffentliche Meinung auf Deutſchlands Stellungnahme zu den verſchiedenen Pakt vorſchlägen gerichtet. Antwort: Sie werden verſtehen, daß ſich über die verſchiedenen Paktvorſchläge öf fentlich noch nichts ſagen läßt. Nur das eine muß ich immer wiederholen: 1. Deutſchland will mit allen ſeinen Nach barn in Frieden leben. Und es ift bereit, al les hierzu Notwendige großzügig mugeſte⸗ ben. 2. Deulſchland wird niemals mehr Ver⸗ zicht leiſten auf ſeine Gleichberechtigung. „Wir können unter einer internationgn en Zuſammenarbeit nicht verſtehen die Uebernahme undurchſichtiger Verpflichtun⸗ gen mit Konſequenzen. die am Ende uns onrthin führen können, wo wir aus eigenem : 9 die Frage der nn freien Willen nicht bintommen wollen, nam⸗ lich zu einem Kriege. Erft Gleichberechtigung! rage: Wie müſſen wir uns gegenüber 90 ſiher wiederkehrenden Gerüchte, Deutſchland trete dem Völkerbund wieder bei, verhalten? 1 Antwort: Wir ſind wegen Nichtein⸗ haltung der uns zuſtehenden und zugeſicher⸗ ten Gleichberechtigung aus dem Völkerbund ausgeſchieden. Wir gedenken nicht, etwa in zukunft noch einmal im Völkerbund um unſere Gleichbe · rechtigung zu feilſchen, ſondern wir ſind enk ſchloſſen, in keinen Bund eher zurückzukeh · ren, als wir nicht gleichberechtigt ſind. Dies iſt, wie ich ſchon einmal ſagte, keine „Bedingung“, ſondern eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. Eine geschichtliche Korrektur Im übrigen freut es mich, nunmehr nach einem Jahre neugeſtalteter deutſch-polniſcher Beziehungen auf das Fruchtbare dieſer Ent. wicklung herabblicken und hinweiſen zu dürfen. Es iſt uns gelungen, eine der ge— ſchichtlich bedeutſamſten Korrekturen recht zeitig durchgeführt zu haben. Nämlich eine Korrektur des Irrtums, als ob zwiſchen den beiden Völkern eine Feind ſchaft als eine Art Erbmaſſe ſtets vorhanden geweſen wäre und damit für alle Zukunft vorhanden ſein müßte. Ich alaube im Ge genteil, daß trotz all dem Schweren, was zwiſchen den beiden Völkern liegt, wir in Intereſſe der gemeinſamen Erhaltung gerade der europäiſchen Kultur zu einer aufrichtiger Zuſammenarbeit verpflichtet ſind. Tilt haftentlaſſen Heimbergers merkwürdige Kolle. Saarbrücken. 26. Januar. Der Unterſuchungsrichter des Oberſten Ab- ſtimmungsgerichtshofes hat den Polizei inſpektor von Schaffhanſen. Tilk. aus der Haft enklaſſen. Tilk hatte in der Nacht zum 21. Januar den Emigranten Meyer von Schaffhauſen als er ſeiner Verhaftung mit der Waffe in der Hand Widerſtand leiſtete, in Notwehr er- ſchoſſen. Daraufhin hatte die Staatsanwalt⸗ ſchaft des Oberſten Abſtimmungsgerichts⸗ hofes gegen Tilk Haftbefehl erlaſſen. Eine von Herrn Heimburger hervorgerufene Mit— teilung der Regierungskommiſſion hatte der Angelegenheit einen politiſchen Anſtrich zu geben verſucht. Das Abſtimmungsgericht mußte aber ſelbſt einſehen. daß ſie der Fall J Doginn- Montag, den 28. danuar bis einschl. Samslap, 9. Februar J N N N . * 8 1 Hf eltectrame A1. Tür nichts anging, Es mußte dle Angele⸗ arte zuſtändigkeitshalber den ordenſlichen erichten überweiſen. Heimburger hat auch hier wieder einmal kein Glück gehabt. Die internationalen Ge⸗ richte ſind ſeiner willkürlichen Beurteilung des Falles Tilk nicht gefolgt. Sie mußten es ablehnen, einem Beamten, dem es zur krau⸗ rigen Pflicht gemacht wird, einen Verbrechen in der Notwehr zu erſchießen, den unhalt⸗ baren Vorwurf eines politiſchen Verbrechens zu machen. Die politiſchen Methoden des Herrn Heimburger, die nach dem deutſchen Abſtimmungsſieg beſonders unangebracht er⸗ ſcheinen müſſen, ſind damit erneut Lügen ge⸗ ſtraft. Es ſickert immer mehr durch, welche merk⸗ würdige Rolle Herr Heimburger bei der Po lizeirevolte vom 14. zum 15. Januar ge ſpielt hat. Die Gewißheit verdichtet ſich, nach einer DNB. Meldung, daß Heimburger von vornherein über die auf eine Sabokage des Stimmenzählung gerichteten Putſchabſichten der Emigrantenkommiſſare unterrichtet war, ſie ſogar ſtillſchweigend gefördert hat. Deutſchlands Nahrungs freiheit die Erzeugungsſchlacht im Mittelpunkt det Grünen Woche. Berlin, 25. Januar. Der Reichsbauernführer ſtellte der Aus⸗ tellungsleitung der„Grünen Woche Ber in 1935“ das nachfolgende Begrüßungswork zur Verfügung: Zum zweiten Mal im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland iſt die„Grüne Woche“ zu einem eindrucksvollen Bild nationalſozialiſti⸗ ſcher Agrarpolitik geſtaltet worden und leg damit Zeugnis ab von dem grundlegenden neubau unſeres Staates, Sie zeigt in dem mfaſſenden Ueberblick über alle Fragen. ie mit der Sicherſtellung der Ernährung unſeres Volkes und der Erhaltung ſeiner Lebenskraft zuſammenhängen, eindeutig und klar, daß dieſe nicht lediglich Angelegenheit des deukſchen Bauerntums ſind, ſondern alle angehen, die in Deutſchland leben und ar beiten. Den beſten Beweis für dieſe Tatſache bil- det die deutſche Erzeugungsſchlacht, in der wir ſtehen. die überragende Bedeutung. die dieſem Kampf unſeres Bauernkums um die Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes zu⸗ kommt, ſtellt die deutſche Erzeugungsſchlacht zwangsläufig in den Mittelpunkt der„Gtũ⸗ nen Woche Berlin 1935“. Damit wird die„Grüne Woche“ zum ſchlagkräftigen Werkzeug unſerer Aararpoli⸗ tik; denn ſie richtet den Blick auf die großen Aufgaben, die ſie in den kommenden Mona- ten zu erfüllen hat und erbringt gleichzeitig den untrüglichen Beweis, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Agrarpolitik und in ihrem Rah ⸗ men die Erzeugungsſchlacht nichts anderes bedeutet als Verwirklichung des deutſchen Sozialismus. R. Walther Darre Reichsleiter der NSDAP. Reichs⸗ miniſter und Reichsbauernführer, * die Schau des Nährſtandes Erſter Rundgang durch die Ausſlellungs⸗ hallen. Berlin, 25. Januar. In der Berliner Ausſtellungsſtadt am Kaiſerdamm fand eine Preſſevorbeſichtigung der„Grünen Woche 1935“ ſtatt, die in der Zeit vom 26. Januar bis 3. Februar ver⸗ anſtaltet wird und täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet iſt. Dr. Storck von der Haupt. abteilung Werbung beim Stabsamt des Reichsbauernführers gab einen Ueberblick über den Sinn und den Inhalt der Sonder- ſchauen des Reichsnährſtandes. Den Mittelpunkt der Ausſlellung bilde ein umfaſſender Ueberblick über all die Fragen, die mit der Sicherſtellung der Er ⸗ nährung unſeres Volkes und der Erhaltung unſerer völkiſchen Lebenskraft zuſammen⸗ hängen. Grundlage der geſamten national ſozialiſtiſchen Agrarpolitik ſei das Reichserb⸗ hofgeſetz. Dieſer Tatſache entſprechend werde der agrarpolitiſche Teil eingeleitet durch die Sonderſchau, Odalsrecht zum Reichserbhofgeſetz 179 zweite tragende Pfeiler in der nationalſozia⸗ liſtiſchen Agrarpolitik ſei das Reichs nähr ſtandsgeſetz und in ſeinem Rahmen die na ⸗ tionalſozialiſtiſche Marktordnung. Ihr ſei in der Sonderſchau „Sozialismus der Tat“ beſondere Veachtung geſchenkt worden. Dis abſatztechniſche Seite der Marktordnung werde in einer beſonderen Ausſtellungshalle gezeigt. Den Mittelpunkt der Ehrenhalle bilde die Sonderſchau Erzeugungsſchlacht. die dem Beſucher zeige wo der Hebel zu an. ſerer Selbſtverſorgung an Rohſtoffen zwecks Nahrungsfreiheit in der Landwirtſchaft an. geſetzt werden müſſe. Bei der Sonderſchau 1„Das deutſche Bauerntum jenſeits der Gren⸗ zen“ bilde eine Darſtellung der deutſchen Volksgruppen im Ausland. Seine Abrun⸗ dung erfahre der agrarpolitiſche Teil der „Grünen Woche 1935“ durch die Sonderſchau 5 5 Brauchtum aus fünf Jahrtau⸗ enden“. Miniſterialrat Parchmann vom Reichsforſtamt ſprach anſchließend über die 7 Forſtausſtellung auf der Grünen 90 —— — Die Unzufriecenen nehmen ab. . Systemrundfunk Schafft e 70 ae Hörer 85 ES W ngdern Dei 100 zuqcinqen 45 2 0 99 8 u tiongsOz. 00 * 0 ungfunk schafff Zzufrſecdene Hörer ES verbleiben Von 100 Z2uqänqen „Wald iſt Volksgut“. Die Schau ſolle der Allgemeinheit eindring lich die Bedeutung der Forſt⸗ und Wald— twirtſchaft für die Volksgeſamtheit vorführen. Der Oberjägermeiſter und Stabsleiter Scherping vom Stabsamt des Reichs⸗ jägermeiſters wies in ſeiner Anſprache auf die deutſche Jagdausſtellung hin, die ſich Hrundſätzlich von ihren zahlreichen Vorgän⸗ gerinnen unterſcheide. Das Jahr 1934 ſei ein Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Waidwerkes; auch hier habe die national— ſozialiſtiſche Geſetzgebung das Steuer völlig herumgeworfen. Auf einem Rundgang durch die Ausſtel⸗ lung gewann man einen Einblick in die große Mannigfalligkeit der Schauobjekte. Neben den Sonderaus— ſſtellungen des Reichsnährſtandes ſieht man eine große Induſtrieſchau, weiter eine aus⸗ Bee nd Kunſtausſtellung von Jagdbil⸗ dern und Plaſtiken erſter deutſcher Künſtler. Eine Angelegenheit für Feinſchmecker in Ausſtellungsmäßiger Hinſicht iſt die große Jagdausſtellung. In der Halle 4 ändert ſich das Bild mit einem Schlag. Hochauf ragen die Giebel des Funkdorfes. Häuſer in„Lebensgröße“, innig und gemütlich anzuſchauen, ſchieben lich indie Halle vor. Der Hauch des deutſchen Dorfes, der Landſchaft ſteigt hier auf. Die Reichsrundfunkkammer hat hier ihre Werbe— ſchau aufgebaut. Im übrigen Halle zu einem guten Teil dem deulſchen Wein. „2000 Jahre deutſcher Weinbau“ nennt ſich dieſe Schau. Eine Sonderſchau des Zoo⸗ logiſchen Gartens und des Aquariums ſo⸗ wie eine Raſſekaninchenſchau folgen. Auch kommt die Wiſſenſchaft zum Wort: das In⸗ ſſtitut für Agrikulturchemie und Vakterio⸗ logie der Univerſität Berlin. Einen Höhepunkt der Grünen Woche bildet die umfaſſende Sonderſchau„Unſere Ernährung“. In der Zeit vom 26. bis 29. Januar fiedet außerdem eine Geflügelaus⸗ ſtellung ſtatt, der eine Raſſehundeausſtellung folgt. Den Beſuchern der Grünen Woche wird ferner Gelegenheit geboten, in der Schau der Leiſtungs⸗ und Turnierpferde das wertvollſte Pferdezuchtmaterial Deutſchlands und des Auslandes in muſtergültigen Stal⸗ lungen zu beſichtigen. Flüfſiger Geldmarkt Starke Enklaſtung der Reichsbank. N Berlin, 25. Januar. In Uebereinſtimmung mit der Flüſſigkeit des Marktes zeigt die Entwicklung der Reichsbank auch in der dritten Januarwoche eine ſehr ſtarke Entlaſtung. Nach dem letzten Ausweis verringerte ich die geſamte Kapt⸗ talanlage der Bank weiter um 159.1 Millio- nen auf 4160,3 Millionen Mark: damit iſt die Ultimobelaſtung mit 164,3 v. H. abge⸗ deckt gegenüber 161,2 v. H. im Vorjahre. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf bel' ſich auf 5278 Millionen Mark. 5704 Millionen Mark zur gleichen Zeit des Vormonats und 5094 Millionen Mark zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Deckungs⸗ beſtände zeigen wenig Veränderung, ſie er- höhten ſich um rund 0,1 Millionen Mark auf 83,8 Millionen Mark Die Pfandbrieffonverſion Etwa für 8 Milliarden Werte werden er⸗ faßzt.— 120 Millionen Mark Zinsenklaſtung. Durch die von der Reichsregierung beſchloſ— ſene Zinsfenkungsaktion werden etwa 8 Mil⸗ liarden Pfandbriefe und Kommunalobliga⸗ tionen, foweit ſie mif 6 Prozent und mehr gegenüber verzinſt werden, eine Zinssenkung von rund 1,5 Prozent erfahren, ſo daß die Zinsſen⸗ kung ſich auf etwa 120 Millionen Mark be. läuft. Die Entlaſtung kommt den Hypothe⸗ kenſchuldnern zugute. ö Die Geſetze erfaſſen ausſchließlich di Pfandbriefe öffentlicher und privater Inſti⸗ tute, laſſen alſo die Stadt⸗ und Länderanlei⸗ hen zunächſt unberührt, obwohl damit ge⸗ rechnet werden kann, daß auch ſie in abſeh⸗ barer Zeit einer Zinsſenkung der Pfand⸗ briefe folgen werden. Auch die Reichsbahn⸗ vorzugsaktien bleiben außerhalb der Trans- aktion. Alle Kreditanſtalten, die Pfandbriefe ge⸗ gen Hypothekendeckung privater oder öffent⸗ licher Schuldner begeben haben, werden durch Geſetz ermächtigt, ein Umtauſchangebot zu erlaſſen, das innerhalb von fünf Tagen nach Verkündung des Geſetzes im„Reichs⸗ anzeiger“ veröffentlicht werden muß. Die Konverſion beruht auf dem Grundſatz der Freiwilligkeit, das bedeutet, daß niemand, der das Umtauſchangebot ablehnt. eine Schä⸗ digung ſeiner Eigentumsintereſſen zu erwar⸗ ten hat. Die Beſitzer von Schuldverſchreibungen können die Zinsſenkung ablehnen. In dieſem Fall müſſen ſie es ihrer Bank mitteilen un⸗ ter gleichzeitiger Hinterlegung der Wert⸗ papiere. Stillſchweigen gilt als Anerkenntnis. Die neuen 4,5⸗prozen⸗ tigen Werte werden an der Vörſe ſofort wieder gehandelt, dagegen dürfte die Kurs⸗ notiz für die Werte der proteſtierenden Gläubiger geſtrichen werden, die damit ihre Beleihungsfähigkeit verlieren. Für den Eläubiger wird die Zinsſenkung wirk— ſam am 1. April. Als Entſchädigung erhält er mit der nächſten Zinsſcheineinlöſung einen Zinspergütungsſchein von 2 Prozent des Nennbetrages ſeines Papiers Die Schuldner kommen am 1. Oktober erſtmals in den Ge— nuß der Zinsſenkung. Die Schuldner, meiſtens Hausbeſitzer, wer— den durch die Zinsſenkung in die Lage ver⸗ ſetzt, dieſen Betrag für neue Arbeiten. in er— ſter Linie Inſtandſetzungsarbeiten zu ver— geben. Ferner dürfte die Aktion ein Schritt zur Zinsſenkung aller feſtverzins⸗ lichen Werte auf dem deutſchen Markt ſein. N Kriegeriſche Töne Moskau, 25. Januar. Am Kongreß der Sowjet-Union nimmt eine Abordnung der Roten Armee des Fer⸗ nen Oſtens teil. Ihr Kommandant Gonſcha⸗ row erklärte Preſſevertretern:„Ich kann im Namen der Wehrmacht des Fernen Oſtens ſagen, daß wir vollſtändig bereit ſind, im Falle eines Angriffes die Verteidigung der Sowjetunion zu übernehmen. Wir ſind heute ſtark genug, um jede Offenſive zurückzuwei— ſen. Jeder Angriff gegen uns im Fernen Oſten würde mißlingen.“ Hinrichtung eines Gattenmörders flönigsberg, 25. Januar. Die Juſtizvpreſſe⸗ ſtelle teilt mit: In Tilſit iſt der 1866 ge⸗ borene Friedrich Fresdorf hingerichtet wor— den, der wegen Ermordung ſeiner 71jäh— rigen Ehefrau vom Schwurgericht in Tilſit zum Tode verurteilt worden war. Der preu⸗ ziſche Miniſterpräſident hat von dem Begna— digungsrecht keinen Gebrauch gemacht, weil das Vorleben und der Ruf des 20mal Vor⸗ beſtraften und die unmenſchlich rohe Weiſe, in der er ſeine Ehefrau ermordete, den Ver— Urteilten als einen völlig verrohten Verbre— cher kennzeichnen. gehört dieſe g 1 1 975 9 5 8„ bee, 8 Netz 75 305 6.1 9³⁵ rege 72, 27 50.8 567 45.4 n 5 „ 15 S sert 3.50 56. 45. 2 0 1 Olde 2 Jer f fte Stege; SſSe u. Heruß Ge OO 255 3.5⁰ 8.30 7280 9.50 65 0.50 0.80 ö r. Die ausgezeichneten Erfolge der Meſſen, Feine e Großveranſtaltungen in Frankfurt a. M. während der letzten Jahre eigen ihre Früchte in einer ſteigenden Inan⸗ ann e des Feſthallengeländes für Ver⸗ anſtaltungen aller Art. Die Verwaltungsliſte des Jahres 1935 iſt weit umfangreicher als die des Vorjahres, im Laufe des Jahres dürfte aber noch die eine oder andere Veran⸗ ſtaltung hinzukommen. Die erſte Ausſtellung iſt die Hygiene⸗ Ausſtellung„Leben und Geſund⸗ heit“ vom 30. März bis 22. April. Sie ſtell ſich die Aufgabe, an Hand eines neuzeitlichen, wirkungsvollen Anſchauungsmaterials zu zei⸗ gen, wieviel jeder ſelbſt für ſeinen perſönlichen Geſundheitsſchutz und für die Verhinderung von Erkrankungen ſorgen kann. Vom 15. bis 23. Juni findet die Reichs⸗ fachausſtellung des Deutſchen Fleiſcher⸗ gewerbes anläßlich der Tagung des Deut⸗ ſchen Fleiſcherverbandes und des 50jährigen Beſtehens der Frankfurter Fleiſcher⸗Innung ſtatt. Mit der bekannten Firma Hugo Haaſe hat die Meſſe⸗ und Ausſtellungsgeſellſchaft einen Vertrag abgeſchloſſen, nach dem auf den bekannten Freiplätzen des Meſſe⸗ und Ausſtel⸗ lungsgeländes erſtklaſſige Vergnügungsparks aufgebaut werden. Die bedeutendſte und räumlich größte Ver⸗ anſtaltung„Die Rhein⸗Mainiſche Wirtſchaft“ wird vom 24. Auguſt bis 8. September durchgeführt. Nach dem guten Start der im Jahre 1934 neu aufgebauten Frankfurter Meſſe wird die diesjährige Frankfurter Meſſe vom 22. bis 25. September bereits auf erheblich breiteren Grundlagen durchgeführt werden. Im Jahre 1936 wird zum erſten Mal ſeit 1929 wieder eine Frühjahrsmeſſe abgehalten werden. Durch Vereinbarung mit dem Werbe⸗ rat der deutſchen Wirtſchaft iſt die Frank⸗ furter Möbelmeſſe auf das Frühjahr 1936 verſchoben worden. Sie wird durch entſpre⸗ chende andere Abteilungen ergänzt. Die dies⸗ jährige Frankfurter Meſſe wird neben den be⸗ reits im Vorjahr durchgeführten Abteilungen Haus⸗ und Küchengeräte, Spielwaren ſowie Tex⸗ tilien, deren Ausſtellerzahl ſich mit Beſtimmtheit gegenüber dem Vorjahr bedeutend erhöhen wird, als neue Abteilungen Lederwaren, Ga⸗ lanteriewaren, Uhren und Schmuck umfaſſen. Der Wirkungskreis dieſer Meſſe dürfte ganz weſentlich dadurch erweitert werden, daß zum erſten Mal die ſaarländiſche Wirtſchaft er⸗ ſcheinen wird. Eine ſehr wichtige Ergänzung erhält die Frankfurter Meſſe weiterhin durch die vom 21. bis 29. September ſtattfindende Gaſt⸗ wirtsmeſſe. Neben dieſen Veranſtaltungen, die vom Meſſeamt bezw. der Meſſe⸗ und Ausſtellungs⸗ Geſellſchaft mbH. durchgeführt werden, findet noch eine Reihe anderer Ausſtellungen ſtatt. So veranſtaltet der Reichsverband für das deutſche Hundeweſen vom 26. bis 28. April eine Welthundeausſtellung. Die NS.⸗ Stenografenſchaft führt vom 3. bis 4. Auguſt eine Fachausſtellung für das Stenografen⸗ weſen durch, ſchließlich findet vom 19. bis 22. Auguſt eine Tagung und Ausſtellung des Internationalen Kongreſſes der Städte⸗ N und des Fuhrparkweſens att. Aus Heſſen und Naſſau Die Ferienordnung in Heſſen 1935. Darmſtadt, 26. Januar. Den heſſiſchen Schulen wird von zuſtändiger Stelle mitge⸗ teilt, daß die Ferienordnung 1934 für das Jahr 1935/36 vorläufig beſtehen bleibt mit der Aenderung, daß die Oſterferien am Sonntag, den 7. April, die Herbſtferien für alle Schulen in den Städten Darmſtadt, Mainz, Gießen, Offenbach, Worms. Fried⸗ berg, Bad Nauheim und Bensheim am Sonntag, den 22. September. beginnen. Frankfurt a. M., 26. Jan.(Wetten in Frankreich.) Nach einer Mitteilung, die im Verlauf der jetzt gegen einen früheren kaufmänniſchen Angeſtellten einer Frankfurter Firma geführten Verhandlung der Staats⸗ anwalt machte, haben die Nachprüfungen bei der Firma ergeben, daß der ſeit einigen Mo⸗ naten in Unterſuchungshaft befindliche Ange⸗ klagte rund 315 000 Mark unterſchlagen habe. Der Angeklagte ſieht dieſerhalb noch ſeiner Aburteilung entgegen. Einen Teil der Gelder hatte er verwettet und ſeine Wettſucht war es, die ihm auch das Strafverfahren einbrachte. Der Angeklagte übergab 1932 und 1933 einem Zeugen, der nach Frankreich fuhr, zwei Geld⸗ beträge von 2000 Rm. bezw. 1000 Nm., um ſie für ihn in franzöſiſchen Rennwetten an⸗ zulegen. Der Zeuge bekam angeblich von einem arabiſchen Trainer in Nizza gute Tips. Die Geldhingabe nach dem Ausland bedeutete ein Deviſenverbrechen. Das Schöffengericht verur⸗ teilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis und 15 000 Rm. Geldſtrafe. Auf die Berufung des Angeklagten hob die Strafkammer das Arteil auf. Das Gericht hielt gemeim⸗ ſchaftliches Depiſenvergehen für vorliegend. Gs wurde wegen der beiden erwieſenen Fälle auf anderthalb Jahre Gefängnis und 5000 Rm. Geldſtrafe erkannt. Darmſtadt. 26. Januar.(So ſchnell [chleßt man nicht.) Im Prozeß um das Wildererdrtama im Kelſterbacher Wald wurde nach längerer Beratung des- gerichts das Urteil verkündet. Der Jagd- Vächter Sittig murde wegen fahrläffiger Der Rigaer Meerbuſen iſt in eine Eiswüſte verwandelt. Die Oſtſeedrift hat das Scholleneis zuſammengefegt, über⸗ und untereinander geſchoben und geſchichtet, bis es der ſteife Nordoſt zu einer Eisdecke zuſammenfror. Nun ſtemmt ſich das Gemenge gegen die Ufer. Ab und zu donnert das ge⸗ ſangene Eis. Am wolkenloſen Himmel erſcheint die kalte Februarſonne matt und fahl. Vor unſerem Bug dröhnen ſcharfe Donnerſchläge, die dumpf verrollen. Dort ſchuftet der Eisbrecher, in deſſen Kiel⸗ waſſer wir ſeit dem Auslaufen aus Riga fahren. Mit ſeinem grotesken Löffelbug gleitet er auf die Eisdecke hinauf; er zerbricht ſie durch ſein Gewicht und durch ſeine ſtoßende Maſchinenkraft. Hinter ihm klafft in der perlgrauen Eis⸗ rinde ein langer, ſchwarzer Spalt, in dem dunkle Waſſer gurgeln und plätſchern. Sie bilden den freien Fahrweg, den uns der Eisbrecher nach der offenen Oſtſee erkämpft.. Daß die Oſtſee draußen zwar nicht eisfrei, aber doch noch für uns offen iſt, wiſſen wir. Denn vor dem Auslaufen haben wir auf dem Rigaer Hafenamt das Sammeltelegramm eingeſehen, das die Hamburger Seewarte im Kampfe gegen die Eisgefahr täglich nach allen Richtungen funkt. Wir wif⸗ ſen daher, daß wir draußen nur auf das gewöhnliche Dünn⸗ eis treffen werden, das wir mit unſerem Eiſenleib und mit unſerer guten Maſchine allein bewältigen können. Die nor⸗ male Winterhaut der Oſtſee iſt nur für die hölzernen Segel⸗ ſchiffe gefährlich. Fiſcher in Not Ein Dutzend Schiffe fährt im Gänſemarſch. Bald ſchleichen wir bloß, bald gehen wir auf halbe Fahrt, je nach der Stärke der Eisſchicht, die unſer Eisbrecher bezwingen muß. Die Drift buchtet rundum den Rigaer Buſen aus. Das bildet über einer Untiefe einen Wirbel. Hier hat ſich das Packeis zu einem arktiſchen Großmaſſiv aufgetürmt. Es dreht ſich mit der kreiſenden Strömung langſam und majeſtätiſch mie ein Rieſenkaruſſel. Am Rande dieſer Schwimminſel Iten ſeit einigen Tagen Dutzende von Fiſcherfahrzeugen feſt. Die Strömung ſchafft um ſie einen breiten Graben, der ſie von dem übrigen Eisfeld und damit von jeder Landverbin⸗ mung trennt. Jeden Winter frieren auf ähnliche Weiſe und nament⸗ lich im nördlichen Teil der Oſtſee Fiſcherfahrzeuge feſt. Ab⸗ ſeits der Schiffahrtslinien war ihre Lage früher nichts als ein ſchreckliches Warten darauf, ob das erlöſende Tauwetter oder der Kälte⸗ und Hungertod früher kamen, während ihre Angehörigen am Lande hilflos bangten. Jetzt ſteigt ſofort ein Flugzeug auf, um die Suche aufzunehmen, wenn im Winter Fiſcherfahrzeuge oder andere Schiffe als überfällig gemeldet werden. Von ſeiner Höhe erſpäht das Flugzeug die Gisgefangenen, bringt ihnen an einem Fallſchirm die erſte Hilfe und leitet durch Funk und Signal den rettenden Eis recher heran. 6 Auch hier bei dieſer abgeſchnittenen Fiſcherflottille hat der Flughilfsdienſt durch Fallſchirmabwurf mit Proviant, Eines der Flugzeuge wurde dabei ſelbſt zum Gefangenen des Eiſes. Es mußte notlanden und lag mit eingefrorenem Kühler feſt. Aber die Hilfsaktion iſt bereits im Gange. Da die eingefrorenen Fiſcher Eſten von den Oeſel⸗Inſeln ſind, hat man aus Reval zwei Eisbrecher geſchickt. Sie eiſen eben nie Fahrzeuge los, um ſie zu Schleppzügen zuſammenzu⸗ ſtellen und ihnen einen freien Weg durch das nördliche Eis⸗ ſeld zu ſchaffen. f Neben mir auf der Brücke ſteht ein alter Oſtſeefahrer, der diesmal als Paſſagier mit unſerem Schiffe fährt.„Ja, ſagt er,„das klappt. Den Flughilfsdienſt haben wir gelernt, als wir in der Eiszeit lebten.“ 5 „Hoho! Flugdienſt in der Eiszeit?“„Doch! Geht ſchon richtig. Die letzte Eiszeit war in der Oſtſee erſt vor ſechs Jahren, damals als ich mit meinem Zweitauſendtonner län⸗ 900 als eine Woche nördlich von Rügen im Eiſe feſtſaß. 900 finniſche Fiſcher trieben ſchon ſeit Tagen auf einem Eis⸗ feld. Der Funk rief So! und immer wieder SOS! Und wir konnten genau ſo wenig helfen wie die vielen anderen eingefrorenen Schiffe. Einige Tage ſpäter ſchlug der fin⸗ niſche Eisbrecher„Jääkarhu“ die faſt meterſtarke Rinde in Fetzen und entriß dem Jonas die Opfer.“ Eiszeit in der Oſtſee Unſer Schiff trudelt gemächlich hinter dem Eisbrecher in der offenen Rinne. Die Fahrt wird schneller. Das ſchwere . iſt eee und das Schiff wird bald das Eis der ben ſelber zerſchlagen können.„Vor 1 Jahren war das anders. Da ee am 6. Februar eine ſcharfe Kältewelle eln, die bis zum 0. März unvermindert andauerte. Wir befanden uns auf der Fahrt von Hamburg nach Riga. Schon auf der Höhe von Helſingör hatte das Schiff ſchwer gegen das immer feſter werdende Eis anzukämpfen, und ſchließlich ſaßen wir bei etwa 20 Grad Kälte nördlich von Rügen feſt. Eine dicke Eisdecke oſtwärts der deutſchen Küſte und in die Oſtſee hinein vereinigte ſich mit dem Eis im Finniſchen und Bottniſchen Meerbuſen. Im Eiſe war ein wahrer Völker— bund von Schiffen verſammelt. Seit der Erfindung der drahtloſen Telegraphie wurden noch nie ſo viele SOS.-Rufe auf einmal abgegeben. Denn für die kurzen Fahrten über die Oſtſee war kein Schiff mit Proviant und vor allem Kohle für längere Zeit verſehen. Die SOS.⸗Rufe verhallten nicht ungehört. Der Eisret— tungsdienſt ſelbſt in dieſem kaum vorausgeahnten Falle funk tionierte tadellos. In der ſüdlichen Oſtſee beteiligte ſich Deutſchland mit allen verfügbaren Mitteln. Die Flugzeuge der Luft Hanſa kreiſten über den Schiffen, und nach einigen Tagen ſahen wir, wie die Linienſchiffe der Reichsmarine gegen die Eisdecke anfuhren. Das gab ein Splittern und Krachen, und manchmal ſah es ſo aus, als ob das Eis ſtärker ſei als die alten Panzer— ſchiffe. Aber ſie ſchafften es doch. Die eingefrorenen Schiffe erhielten Proviant und Kohle, und die beſonders für die Eisfahrt gebauten Dampfer durften im Kielwaſſer der Kriegsſchiffe folgen, um zum nächſten Hafen geleitet zu wer— den. Unſer Schiff befand ſich darunter; aber die„Schleſien“ mußte noch einigemale ausſcheren, um uns, die wir in der Rinne wieder feſtgefroren waren, loszueiſen. Der während dieſer Kälteperiode allein von den deutſchen Reedern erlit— tene Schaden bezifferte ſich auf vier Millionen Mark.“ Nun ſind ſolche Kältewellen wie im Februar 1929 ſelten; aber in jedem normalen Winter iſt die Oſtſee ſtärker eis— bedroht als die Nordſee. Nur allzu leicht treibt das Eis mit der unfreiwilligen Laſt auf Grund oder rennt gegen Riffe. Dann ſind Schiff und Ladung verloren. Die Arbeit der Eisbrecher Der Rigaer Eisbrecher hat uns verlaſſen. Er ſtrebt nach Norden, wo einige Schiffe liegen, um in die Bucht einge— bracht zu werden. Unſer Schiff nimmt Kurs nach Südweſten. Das verhältnismäßig dünne Eis wird von dem verſtärkten Bug zerſchlagen und ſaugt ſich an den doppelten Stahl— platten hoch. Die Maſchine läuft auf volle Kraft, aber wit machen doch nicht viel mehr als halbe Fahrt. Zu groß iſt die Hemmung durch das Eis. 3 In jedem Winter müſſen in der Oſtſee die Eisbrecher eingreifen. Die ſtärkſten Eisbrecher, wahre Nachkömmlinge der Mammuts, haben die nordiſchen Staaten, deren Küſten am meiſten unter der Vereiſung leiden. Der ſtärkſte iſt hier der Finne„Jäärkarhu“(Eisbär) mit rund 10000 Tonnen Eigengewicht und einer Maſchinenanlage von 10000 PS. Der Stoßkraft dieſes Rieſen kann nur eine Eisdecke von ganz außergewöhnlicher Stärke widerſtehen. Die Ruſſen„Maly⸗ gin“ und„Kraſſin“ ſind durch ihre Vorſtöße in das Polar- eis bekannt geworden. Den Oſtſeeſchiffern iſt noch der Schwede„Ymer“ durch ſeine enormen Kraftleiſtungen be— kannt. Nicht nur für die Landratte, ſondern auch für den Schif⸗ fer iſt es ein packender Augenblick, wenn die ſtarken Maſchi⸗ nen den kurzen, hochaufragenden Vorderſteven und dane das Vorſchiff auf das Eis ſchieben. Zuerſt reagiert es nicht. dann fängt es an, unwillig zu brummen und zu knirſchen. Aber das kümmert das Schiff nicht und nicht das Krachen der Decke. Die Schraube ſchlägt um ſo wütender, und immer mehr ſchiebt ſich der platte, lächerlich breite Rumpf hinauf auf die Eisdecke, bis mit einem Getöſe die Decke zerhricht und das Schiff in das Waſſer ſackt. Während die blaugrauen Schollen faſt auf das Schiff ſpringen, nimmt es ſchon wieder einen neuen Anlauf, um das Werk fortzuſetzen. Im Südweſten machen wir die erſten Feuer aus. Die Nacht kommt. Das Schiff ſchiebt noch immer die dünnen Eisſchollen zur Seite. In 24 Stun⸗ den wird die deutſche Küſte er⸗ reicht ſein. Wenn die Kälte gleich ſtark bleibt, wird ſich auch dort eine Eisdecke ge— bildet haben. Aber es be⸗ ſteht keine Gefahr, denn was Menſchen zu tun vermögen, iſt vor— geſehen, um die Schiffe vor der Eisgefahr zu beſchützen. A. v. Riha. 1 Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. „Ja! Sie haben recht, gnädige Frau! Mich erwartet niemand.“ „Ja— dann ſahren Sie mit! Es wird ſehr ſchön in Tobern ſein.“ Farngorſt half ihr beim Einſteigen, trotzdem ſie ſeine Hilfe gewiß nicht gebraucht hätte, ſo jung und elaſtiſch wie ſie war. Nun ſaßen ſie nebeneinander. Und der Mann fühlte die Wärme der Frau dicht neben ſich. Ein herbes, Wskretes Parfüm entſtrömte ihrer Kleidung, ſchmeichelte Ich in ſein Hirn. Und Fritz Farnhorſt, der kühle, ſtolze Fritz Farnhorſt, pürte, wie das heiße Blut ſehnſüchtig durch die Adern rauſchte. Ab und zu wechſelten ſie ein paar Worte. Dann war es wieder ſtill. Sie kamen durch die nächſte kleine Stadt. Sie durchfuhren eine ganze Menge kleiner Dörfer. Dann zamen ſie nach Tobern. Ein großes, ſchönes Schloß! Ringsum ein verſchneiter Park. Ein Wintermärchen! Nora Nordſtröm lenkte den Wagen von der Land— maße weg die ſchmaiere Straße hin. Dieſe führte direkt zum Schloß. Plötzlich hielt der Wagen mit einem Ruck. Nora Nordſtröm ſagte leiſe: „Alles dunkel! Oder irre ich mich, Herr Doktor?“ „Nein! Es iſt wirklich alles ſtill und dunkel, gnädige Frau!“ „Ja— was iſt das nur?“ Der Waͤgen fuhr weiter. Bis vor das ſchöne, große, jchmiedeeiſerne Tor, auf deſſen goldenen Kuppen dicke Schneehauben ſaßen. Nora Nordſtröm ſprang heraus, klingelte. Nach längerer Zeit erklang eine brummige Stimme: „Wer iſt da?“ „Ah, lieber Minkert! Nordſtröm, die Schweſter des gnädigen Herrn!“ Ein erſchrockener Laut wurde hörbar, dann Minkert: „Ich komme ſofort, gnädige Frau!“ Nach einer Weile flammte es hell am Eingang auf. Am Schioß wurden die großen Lampen hell, die die weiße nreite Treppe beleuchteten. Eiligſt kam ein weißhaariger alter Mann den Weg heran zum Tor. Mit zitternden Händen öffnete er es. Verbeugte ſich tief, tief. „Gnädige Frau, es hat niemand eine Ahnung gehabt! Die Herrſchaften ſind in Bertin bei unſerem gnädigen Onkel Admiral. Der Herr Admiral wollte noch einmal Weihnachten im Kreiſe aller Lieben feiern. Und er hat noch unſer gnädiges Frauchen immer ſehr lieb gehabt. Es iſt ſeine einzige Verwandte. Und die Frau Admiral gat im Briefe ſo ſehr, doch zu kommen. Die Herrſchaften wollten gern hierbleiben. Und für die gnädige Frau iſt's wohl auch eine Anſtrengung, weil wir doch ein Kindchen haben werden. Nun ſind die Herrſchaften aber doch noch gereiſt, und meine Frau hat dem Perſonal gegen fünf Uhr beſchert. Die Leute ſind alle aus der Gegend, und da habe ich ſie alle beurlaubt. Sie freuten ſich ſehr, frei zu ſein am Heiligabend. Aber wollen gnädige Frau nicht näher⸗ treten? Ich mache ſofort im Wohnzimmer im Kamin Feuer, und meine Frau wird gleich zur Bedienung da ſein. Was die Mine iſt, die Köchin, die ſitzt noch über einem Roman. Sie kann noch etwas zu eſſen zurecht⸗ machen. Gnädige Frau bleiben doch hier? Die Herr⸗ ſchaften wollten am dritten Januar zurück ſein.“ „Na— das kann ja gut werden! Vielleicht fahre ich gleich nach Berlin. Aber heute bleibe ich doch wohl am heſten hier. Das iſt ja wirklich großartig. Ich komme aus Berlin hier an, und Bruder und Schwägerin haben ſich inzwiſchen in Berlin häuslich niedergelaſſen. Eine nette Ueberraſchung. Alſo, Minkert, ich nehme Ihr freundliches Anerbieten an! Wir feiern hier noch ein bißchen Weih⸗ nachten.“ „Ja— ich hole daun gleich noch den Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer! Er ſteht noch in der Diele, wo die Leute beſchert bekamen. Und meine Frau wird die Mine gleich auf den Trab bringen.“ „Großartig, Minkert! Nun machen Sie das Tor ganz auf, damit ich hetein kann!“ Langſam fuhr der Wagen vor die Schloßrampe. „Na— Herr Doktor? Nun laſſen Sie mich doch nicht allein? Bitte, ſeien Sie mein Gaſt!“ „Wenn— die Dame des Hauſes nicht auweſend iſt? Ich weiß nicht ſo recht—“ „Ich bin hier daheim Und wenn meine Schwägerin nicht anweſend iſt, dann bin ich hier die Hausfrau, das haben Sie ja wohl bereiis genügend an unſerem Haus⸗ geiſt hier gemerkt?“ N „Allerdings!“ gab er zu. „Sehen Sie! Und nun kommen Sie mit! Es muß ein gemütlicher Abend werden. Ich will nicht um mein Weih⸗ nͤchten kommen.“ Er folgte ihr, die jung, elaſtiſch, graziös die Stufen emporſchritt. ſagte Guten Abend! Hier iſt Nora A „Ah, das tut wohl!“ Nora Nordſtröm trat zum Kamin in der großen, ſchönen Diele, wo noch ein Birkenſcheit im Kamin glühte. Sie knöpfte den Mantel auf, nahm die Kappe ab. Reich und hell quoll das Blond ihres Haares um den feinen Kopf. Ein blaues Strickkleid mit ſchmalem Kragen kleidete die ſchlanke Geſtalt vorzüglich. Und hell und groß ſtrahlten die Augen. Nora Nordſtröm wandte ſich um. „Aber Herr Doktor, legen Sie doch ab! Wir wollen ein deutſches Weihnachten miteinander feiern.“ Da gab er dem alten Minkert ſeine Sachen. Sie ſaßen ſich dann in einem ſchönen, mit auserleſenem Geſchmack eingerichteten Zimmer gegenüber. Und Fritz Farnhorſt dachte an gar nichts mehr. Er ſah nur immer⸗ fort die ſchöne Frau, die ihn ſtrahlend anlachte. „So ſchweigſam? Denken Sie doch nur darüber nach, daß Sie eigentlich zu meinem Weihnachtsmann geworden ſind. Ich wäre heute ein ganz verlaſſenes Geſchöpf ge⸗ weſen und hatte mich doch ſo auf dieſes Weihnachten in Schloß Tobern gefreut. Nun müſſen Sie aber auch fröh⸗ lich ſein. Und nachher ſinge ich Ihnen zum Dank ein Weihnachtslied.“ Da beugte er ſich vor, drückte ſeine heißen Lippen auf ihre ſchöne, weiße Hand. „Ich bin beſchenkt. Ueberreich beſchenkt, weil mir die Gnade Ihrer Gegenwart wurde.“ Da wurde ſie ernſt. Ihre Augen ruhten ſinnend auf ihm. Nachdenken beſchattete ihre ſchönen Züge. Doch dann warf ſie den Kopf zurück. Sagte: „Nicht nachdenken! Nicht grübeln! Nicht ſentimental werden! Nur fröhlich ſein heute, weil ich mich doch ſo auf dieſes Weihnachtsfefſt gefreut habe!“ Sie zog den Likörkorb näher, füllte zwei kleine Gläſer, reichte ihm das eine. „Hier, bitte! Damit uns erſt einmal warm wird.“ „Auf das Wohl der Weihnachtsfee!“ ſagte er leiſe und blickte ſie unverwandt an. Ein lichtes Rot huſchte über ihr Geſicht, und faſt lieb⸗ koſend war der Blick, mit dem ſie ſeine ſchöne, große Figar ſtreifte. Und vor dem Kamin kniete der alte Minkert und legte Birkenſcheite nach! Dann brannte der Weihnachtsbaum. Und ſie ſaßen an dem kleinen runden Tiſche und ſpeiſten. Allerlei Gutes gab es. Nora lachte froh. „Ein richtiges kleines Weihnachtsdiner. Nicht einmal die Gans fehlt. Und der Wein meines Brudexs iſt auch vorzüglich. Und meine kleine Schwägerin hat immer eine Menge Konſerven im Hauſe. „Wenn mal unverhofft Beſuch kommt!“, meint ſie. Wie klug ſie iſt, die kleine Johanna. Nun iſt wirklich unerwartet Beſuch gekommen und lab ſich an ihren Vor⸗ räten. Nun fehlt nur noch der gute Weihnachtsſtriezel.“ „Iſt auch da!“ ſagte Minkert würdevoll. Er bediente bei Tiſch. Wirklich kam er ſpäter mit einem wundervollen Striezel an, der, in feine Scheiben geſchnitten, appetitlich auf dem Kriſtallteller lag. Und ein aromatiſcher Kaffeeduft durch⸗ zog das Zimmer. Nora lehnte ſich zurück, ihre Hand griff nach den Ziga⸗ retten. Farnhorſt beeilte ſich, ihr Feuer zu geben. Auf ihre Bitte hin rauchte er auch. „Minkert, nun können Sie abtreten! Wir brauchen Sie nicht mehr! Noch eins. Sind die Fremdenzimmer in Ordnung?“ „Die beiden Zimmer der gnädigen Frau Kammer⸗ ſängerin werden ja immer in Ordnung gehalten. Und das große Fremdenzimmer macht meine Frau gerade in Ordnung.“ „Dann iſt es gut, Minkert! Dann legen Sie ſich wieder ſchlafen mit Ihrer braven Frau! Und die Mine ſoll ſich auch hinlegen. Die iſt auch alt und braucht Ruhe!“ „Sehr wohl, gnädige Frau! Aber— ich— hätte eine große Bitte. Wenn es nicht unbeſcheiden von mir iſt— ich möchte die gnädige Frau Kammerſängerin gern ſingen hören!“ „Gut! Ich ſinge alſo.“ Nora Nordſtröm ging ins Nebenzimmer, ſetzte ſich an den Flügel. In weiſer Vorausſicht Minkerts brannte auch dort ein helles Feuer im Kamin. Und dann rauſchte der Flügel unter den ſchlanken Frauenhänden. Und die wunderbare Stimme der gefeier⸗ ten Sängerin kam zur Geltung in dem uralten Weih⸗ nachtslied:„Stille Nacht, heilige Nacht!“ Fritz Farnhorſt ſah nur immerfort in das ſchöne, leuchtende Frauengeſicht, das er von ſeinem Platz aus ſehen konnte. Als das Lied beendet war, erhob er ſich, ging ſchnell zu ihr. Er nahn hre Hände, preßte ſein zuckendes Geſicht darauf. Aber er ſagte Wos; Leiſe ſchlich der alte Mintect hinaus. Aber er ſagte draußen kein Wort, was er geſehen hatte und jetzt ver⸗ mutete. Et ſagte nur ein bißchen barſch zu den beiden Frauen, die auch lauſchend draußen auf dem Gang ge⸗ ſtanden hatten: „Nun aber ins Bett! Die Herrſchaften braut nicht mehr. Und morgen früh möchten wir au eher'raus— nicht!“? FF. Schweigend geſchah, was er wollte. Aber in ihrem Schlafzimmer fragte Frau Minkert: 00 „Nun ſag' mir bloß, Mintert— wer iſt der Herr? Ein ſehr ſchöner Menſch. A—ber——“ „Gar kein Aber! Das geht uns nichts an.“ Es war Ruhe! Minkert hatte geſprochen! Droben ſaßen ſich zwei Menſchen gegenüber. Und das Schickſal ſpann geheimnisvoll ſeine Fäden. „Ich liebe Sie!“ Fritz Farnhorſt lag auf den Knien vor der ſchönen Frau, deren Hand ſacht und voll unendlicher Zartheit über ſein dunkles Haar ſtrich. Und laut und vernehmlich kündete die Uhr die Mitternachtsſtunde! i Und draußen ſchneite es. Große, weiße Flocken tanzten zur Erde! a Viertes Kapitel. Das waren wundervolle Tage. Fritz Farnhorſt fuhr mit dem Wagen, der ihn abholte, täglich nach Tobern. Nora ſchickte einfach den Chauffeur, der in Tobern ſonſt fuhr und nicht mit nach Berlin genommen worden war. Fritz Farnhorſt lebte wie in einem Traum! Einem wundervollen, beſeligenden Traum! Und Feller, der mit ſeiner Frau zurückgekehrt war, ſagte einmal erſtaunt: „Sie ſind ganz anders geworden, Farnhorſt! Ihnen muß das Chriſtkind eine ganz beſondere Freude gemacht haben.“ „Ja! Das Chriſtkind hat mich überreich beſchenkt“, ſagte Farnhorſt, und in ſeinen frohen Augen waren nicht mehr die Härte und Kälte, die immer darin geweſen waren und eigentlich befremdet hatten. Richard Feller lächelte fein. Dann ſagte er: „Wir dürfen hoffen, daß Sie Silveſter bei uns ver⸗ leben?“ „Herr Feller, es iſt vielleicht undankbar von mir! Ich bin anderweitig gebunden.“ „Aber ich bitte Sie, machen Sie ſich keine Gedanken! Dann kommen Sie ein anderes Mal! Sie ſind immer willkommen, wie Sie wiſſen!“ „Vielen Dank, Herr Feller! Untertänigſte Grüße an die Frau Gemahlin!“ 5 Feller war jetzt ganz beſonders geſprächig und freund⸗ lich. Und Farnhorft dachte: Wie froh er iſt, daß ich abgeſagt habe! wüßte, wie wenig mir an dieſen Beſuchen liegt! Es gab dann noch einige geſchäftliche Dinge zu be⸗ ſprechen. Als ſie ſich trennten, drückte Feller ſeinem jungen Betriebsleiter warm die Hand. „Farnhorſt, es iſt hier nicht gerade der richtige Ort für eine Beförderung; aber immerhin möchte ich es Ihnen doch ſchon heute ſagen: Sie ſind vom erſten Januar an Direktor der Steinbruchwerke. Gehalt ſechshundert Mark monatlich. Wir können da auf Ihre Jugend keine Rück⸗ ſicht nehmen. Und— ich weiß, daß ich mich ganz und gar auf Sie verlaſſen kann, Farnhorſt! Ganz und gar! Ich brauche ſolch einen Menſchen um mich.“ Da wußte Farnhorſt, daß der junge Chef ihm einen reſtloſen Beweis ſeines Vertrauens gegeben hatte. Ehe er noch etwas ſagen konnte, fuhr Richar Feller fort: „Wir ſprechen über die näheren Bedingungen noch nach Neujahr. Nur ſo viel noch: Ich werde mich nächſtens wieder auf Reiſen begeben. Meine Frau begleitet mich. Und da haben Sie alles allein. Mein Vater bedarf der Ruhe. Ihm hätten Sie alſo keinen Vortrag mehr zu a Ich verlaſſe mich dann ganz und gar nur auß Sie!“ i„Ich werde das in mich geſetzte Vertrauen jederzekt rechtfertigen“, ſagte Farnhorſt ſchlicht. Und das war auch zugleich ein eiſernes Verſprechen, die Ehe des anderen zu ehren und hochzuhalten. Die Herren trennten ſich. Nachdenklich ging Farnhorſt ſeiner Wohnung zu. 5 Doris Feller breitete gerade mehrere ſehr koſtbare Toiletten aus, als ihr Mann das Zimmer betrat. Sie hatte ſich dieſe Kleider aus der Hauptſtadt ſchicken laſſen, wo das berühmte Modeatelier Giſela Tettenſprung ſeit Jahren ihre Maße beſaß. „Guten Tag, Doris! Na— ſchon wieder eine Berliner Sendung?“ Die Frage klang ironiſch. Die junge Frau wandte ſich ihm zu. „Richard, mein Silveſterkleid iſt einfach ein Gedicht. Sieh mal!“ Sie breitete das Gebilde aus Spißzen und Seide vor ihm aus. Er lächelte. „Ja— aber Kind, wozu bloß dieſe übertriebene Eleganz? Wir werden wahrſcheinlich ganz allein ſein am Silveſterabend. Farnhorſt hat mir eben einen Korb ge⸗ geben, als ich ihm die Eintadung für Silveſter überbringen wollte.“ Doris wurde blaß. Ihre Lippen zuckten. „Was ſoll das heißen? Weiß er nicht, was er ſeinem e iſt?“ „Oh, das weiß er eben ganz genau! Ich achte feine Gründe Er ſcheint ſich hier eine kleine 50 zu haben— was weiß ich. Jedenfalls iſt er engagiert an dieſem Abend.“ „Das iſt ſehr hübſch von ihm. Er hat gewußt, daß ich mit ihm zuſammen muſizieren wollte.“ „Das läßt ſich nicht ändern. Bedauerlich iſt es gewiß, daß du um deine Freude kommſt.“ Mit einem Ruck wandte Doris ſich ihm zu. „Ich bleibe hier nicht ganz allein. Ich will mich amüſieren, will tanzen, will fröhlich ſein. Dein Vater iſt ſehr krank. Er hat ſein Gallenleiden viel zu lange ver⸗ nachläſſigt. Vielleicht haben wir nächſtes Jahr ſchon Trauer, dann kann ich wieder hier ſitzen.“(Forts. folgt.) Wenn er EINE Z00N FTSE WEINE An der Ecke eines Blocks moderner Miethäuſer. Man spürt ſchon aus der Entfernung, daß dort etwas los iſt. Spa⸗ iergänger bleiben ſtehen— es iſt Sonnabendnachmittag—, schauen intereſſiert über die ſchmucken Anlagen, die den Häu⸗ lerbkock umgeben, und gehen kopfſchüttelnd weiter. Schon other iſt man auf der Straße eifrig diskutierenden Jungen in der Jungvolktracht begegnet, hier aber geht es ein und aus wie in einem Bienenhaus. Klopfen und Hämmern dringt ay und zu aus den Fenſtern des Kellergeſchoſſes, und dann beht man etwas Eigenartiges: Mit weißem Tuch verhängt ein Kellerſenſter, davor auf niedriger Stange, blumen- und böndergeſchmückt eine kleine, grüne Krone. „Was gibt es denn hier?“— fragte man einen der lreinhaſtenden Jungen.„Wir richten unſer Heim!“ antwortet ſtolz der Kleine. Das iſt doch noch einmal etwas Geſonderes!— Gern wird die Einladung angenommen, dem ſeſerlichen Akte beizuwohnen. Oft genug ſchon haben die Jüngſten aus der Gefolgſchaft des Führers bewieſen, daß ſie hinter dem Geiſt, der in den Reihen der Großen herrſcht, nicht zurückſtehen. Begeiſtert ſind ſie alle dabei, wenn es etwas zu ſchaffen, andern etwas vor⸗ zumachen gilt. Jede Jungenſchaft iſt beſtrebt, den andern nach irgendeiner Richtung über zu ſein, ein Beiſpiel zu geben.— Hun, gar hier, bei dieſer Gelegenheit. Es iſt eine der erſten Heimweihen nach dem Appell an die Oeffentlichkeit, der Ju⸗ gend Heime zur Verfügung zu ſtellen, damit die Jungen auch an den kalten Wintertagen ſich weiterſchulen und ihre Ge⸗ ie inſchaſtsarbeiten durchführen können. Heime ſind ſchon giele eingeweiht worden. Bei dieſer Gelegenheit ſoll aber der ſheiſt, der in der Jungenſchaft herrſcht, auch nach außen ge⸗ zeigt merden. Es gilt, zu zeigen, was aus einem kahlen, lee— Die Hülle fällt. Sie hat ein Kellerſenſter verdeckt. hinter dem Jungvolk ſich ein Heim errichtet hat. zen Keller gemacht wird, damit das Beiſpiel, das hier ein Heimſtifter gegeben hat, auch Schule macht. Bei der Einrichtung hat jeder mitgeholfen. An vielen Nachmittagen bewährten ſich die Jungen als Zimmerer, Tiſchler, Elektriker und Maler. Nun haben ſie ihr Heim fertig, da l iſt es gar nicht ſo aus der Luft gegriffen, wenn ſie ein Rächtfeſt veranſtalten, ganz wie die Großen vom Hand⸗ werk, wenn ſie ihren Bau gerichtet haben. Es macht ja gar nichts, daß es hier nur ein Keller iſt. Die Arbeit war hier genau ſo ſchwierig wie anderswo, und feiern läßt ſich's Aberall. Doch da geht es ſchon los!— Die letzten Arbeitsgeräuſche von innen ſind verſtummt, und nun tritt die Jungenſchaft an. In kurzer, knapper Rede ſagt ihr Führer, was der feierliche Augenblick verlangt.„Es ſoll bei uns nicht vorkommen wie krüher anderswo, daß die Nachbarn ſich beklagten über Lärm und Störung. So wie wir uns freuen und ſtolz ſind, daß wir nun ein Heim haben, ſo ſollen unſere neuen Nachbarn auch auf uns und unſer Heim ſtolz ſein können.“ Unter Heil⸗ zuſen vor grüßenden Armen fällt die Hülle des Fenſters. Während nun die Jungen daxangehen, zum Zeichen des Arbeitsſchluſſes die ſymbolhaften Geräte, Hammer, Säge und Beil, zu begraben, zeigt ſich, daß die neuen Nachbarn ſchon nach den erſten Arbeifstagen für ihre jungen Mitbewohner vegeiſtert ſind. Heimlich, ſtill und leiſe marſchiert eine Garde kuchenbeladener Hausbewohner auf und deckt drinnen eine richtige Feſttafel. Der Freundſchaftstribut erfüllt ſeinen Zweck voll und ganz. Die Stimmung 95 bergehoch. Der Schankmeiſter am Bierfaß hat alle Hände voll zu tun, um die Trinkluſt zu befriedigen.„Was denn! Trinkluſt?— Bier⸗ faß?“— Nakürlich! Wie überall, gehört das auch hier zum Richtfeſt. Nur mit dem Unterſchied allerdings, daß das Bier ſaß in dieſem Fall nur Unterſatz für die Kaffeekanne iſt. Der Skimmung tut das aber keinen Abbruch. Aber, Jungvolk weiß, was ſich gehört. Nach kurzer Feier⸗ ſtunde, nachdem der Vertreter der Heimſtifter die Schlüſſel offiziell übergeben und den Harig der Jungen in Empfang genommen hat, leiten ſchon Lieder über in den erſten Heimabend, zur erſten Arbeit. Hell aber leuchten auch in den nun wieder ernſt gewordenen Geſichtern die Augen, Freude am neuen Heim. Fr. H. Mäſchke. Die Zeiten des wohl⸗ gefüllten Wäſcheſchran⸗ kes kehren nur all⸗ mählich wieder. Die Hausfrau von heute zählt jetzt oft nur das Nötigſte zu ihrem Beſitz und ergänzt nach und nach das Feh⸗ lende. Die leicht angegilbten Vorräte finden ſich immer ſel⸗ tener, man ſtapelt ſeine Güter nicht mehr in den Mengen auf, wie es früher üblich war. Man kommt auch mit einem kleineren Vor⸗ rat aus, den man beſ— ſer überſehen kann. Manchmal erweiſt ſich dieſer Weg als viel ein— facher, wenn man daran denkt, daß eine geringere Anzahl Bett- und Haus— wüſche viel genauer kon— trolliert werden kann und kein Anſammeln großer Wäſcheberge zum Ausbeſ— ſern zu befürchten iſt. Dieſe Beſcheidenheit iſt auch gar nicht ſo unpraktiſch, denn was jahrelang mit zart⸗ farbigen Schleifen gebün⸗ delt aufgehoben wurde, kann vielleicht ſpäter gar nicht ſo recht gefallen. Das gilt beſonders für die Leibwäſche. Hier ſpielen Mode und Veränderung des Geſchmacks die größte Rolle. Eine junge Frau zählt zu ihrer 115 10 Ausſtattung nur das, was ſie in nächſter Zeit wirklich braucht, wenn ſie mit ihren Anſchaffungen zufrieden bleiben will. Einige paſtellfarbige Hemdhoſen, verſchiedene Unter⸗ kleider und Nachthemden, auch als Garnitur gedacht, ſind vollkommen ausreichend. Hemd und Hoſe ſind weniger be— liebt, meiſtens wird das Unterkleid allein bevorzugt. Darum gibt man ſich damit beim Anfertigen am meiſten Mühe. Die Schnitte haben ſich, einer neuen Mode folgend, auch etwas verändert. Sie ſind anliegend, nach unten weiter geſchnitten, aber nicht direkt glockig, ſondern in ſchräger Stoffbahn gearbeitet. Dieſe Art zuzuſchneiden. ver⸗ bürgk einen guten Sitz, glockig geſchnittene Röcke tragen ſich Erſte Leſeſtunde im neuen Heim. Geh ins Voit! Zu einem bekannten Arzt kam ein Geſchäftsmann. Er war ganz verzweifelt und ſtand am Rande eines Nerven⸗ zuſammenbruches. „Spannen Sie aus“, ſagte der Doktor,„vier oder ſechs Wochen Ferien, ohne an die Geſchäfte zu denken, werden Sie heilen.“ „Wenn ich das tue, dann bin ich ruiniert. Es iſt niemand da, der mein Geſchäft in meiner Abweſenheit führt. Geben Sie mir eine Medizin, irgendein Mittel.“ „Ja, die Wiſſenſchaft kennt ein ſolches Mittel. Warten Sie einen Augenblick, bitte.“ Der Arzt ſetzte ſich hin und ſchrieb ein Rezept, das er dem Kranken reichte. Und dieſer las:„Jeden Sonnabendabend früh ins Bett und nicht vor Montag morgen aufſtehen. Etwas leſen, wenig eſſen, ein klein wenig rauchen(wenn es nicht anders geht), in der Hauptſache aber ſich langweilen und ſchlafen.“ „Das nennen Sie ein Rezept?“ fuhr der Geſchäftsmann auf. „Es iſt das beſte, das Ihnen die Wiſſenſchaft heute bieten kann. Aber beachten Sie, keine Medikamente, keine Mittel⸗ chen. Nichts. Nur Bettruhe vom Sonnabend bis zum Montag.“ Der Geſchäftsmann nahm das Rezept, handelte danach und wurde nach kurzen Wochen vollkommen geſund. unter den modernen, geraden Röcken weniger gut. Faſt alle 5 Sir die i aus fro Unterkleider, auch Hemd⸗ hoſen, haben einen Ver⸗ ſchluß an der Seite oder neuerdings auch im Rücken. Statt der Spitzenkanten und Einſätze iſt die Handarbeit wieder ie ſehr verbreitet.. Hohlſaum, Schat⸗ tenſtich, Ziernähte, Languetten und an⸗ dersfarbige Zutaten ſind haltbarer als die leichten Tüllſpitzen. Auf weißer Wäſche arbeitet man wieder zartgetönte Bieder⸗ meiermotive, Sträußchen und Blüten in mehreren Jarben. Die auf Taille geſchnittene Hemdhoſe Nr. 1 hat das Oberteil in der Form eines Büſtenhalters ausgearbeitet und ſchließt in der rückwärtigen Mittelnaht. Auch das Unterkleid Nr. 2 iſt durch Ziernähte in mehrere Bahnen aufgeteilt. Ausſchnitt und Rockſaum haben zackige Einſchnitte aufzuweiſen. Flach aufgeſetzte Rüſchen aus glänzender Seide zieren ein anlie⸗ gendes Unterkleid(Nr. 3), das durch die Einſchnitte in der vorderen Bahn genügend Weite zum Ausſchreiten hat. Auch willkürlich angebrachte Schlitze(Nr. 4) geben mehr Bewe⸗ gungsfreiheit. Die handgeſtickten Tülleinſätze ſind mit einem feſten Wirbelſtich eingearbeitet. Nr. 5 iſt eine Hemdhoſe aus weißer Waſchſeide mit roſa Spitzenverzierung, die aus ein⸗ zelnen, aneinandergeſetzten Motiven beſteht und die ſich an der geſchlitzten Seitennaht wiederholen f. Die gewandartigen Nachthemden haben wieder Knöchel⸗ länge erreicht, werden aber in eleganterer Ausführung bis auf den Boden reichend getragen. Den Bett⸗ oder Morgen⸗ jäckchen gilt beſondere Aufmerkſamkeit. Aus paſtellfarbigem Mattkrepp(Nr. 1) ſieht die gefütterte Morgenſacke mit brei⸗ ter Volantgarnierung und ſchmalen Samtbändern ſehr an⸗ gezogen aus. In jugendlicher Form iſt Nr. 2 gearbeitet. Große Taſchen, geſchlitzte Dreiviertelärmel und eine loſe ge⸗ bundene Spitzenſchleife machen dieſe Art ſehr kleidſam. Groß⸗ geblümter Taft, auf Steppfutter gearbeitet, eignet ſich vor⸗ züglich für die volantreiche Form Nr. 3 mit gekreuztem Vor⸗ derteil, das an der Seite geſchloſſen wird.. Aus dieſen Vorſchlägen wird jede Frau ſehen, wieviel Freude ſie an hübſcher Wäſche haben kann, wenn ſie auc nicht ſo zahlreich, aber modern und ſelbſtgearbeitet iſt. Küchenarbeit in Stichworten Zwiebelſchneiden braucht nicht die Tränendrüſen zu reizen, man ſchneide nur die Zwiebel unter kaltem Waſſer. Zwiebelgeruch an den Händen iſt im Nu verſchwunden, wenn man die Hände mit Kochſalz einreibt. Topfgerüche bringen manche Hausfrau zur Verzweif⸗ lung. Töpfe, Gefäße und Flachen, die den ſcharfen Geruch nicht verlieren, werden mit ſchwerem Senfmehl und lau⸗ warmem Waſſer öfter ausgeſpült. Friſches Suppengrün im Winter kann jede Hausfrau haben, wenn ſie in September oder Oktober Sellerie und Peterſilie, jedes für ſich allein, durch den Wolf dreht und die ſo gewonnene Maſſe, immer noch getrennt und tüchtig einge⸗ ſalzen, in Tongefäßen luftdicht abgeſchloſſen für den Winter aufbewahrt. Es iſt in Vergeſſenheit geraten, daß der Schlaf eine der lebenswichtigſten Funktionen des Menſchen iſt, und nie⸗ mals hat ſich eine Verſündigung gegen die Natur zuletzt mehr gerächt als die leichtſinnige Beſchneidung des Schlafes. Viele Unpäßlichkeiten ſind nur darauf zurückzuführen, und manche Frau würde anziehender ausſehen, wenn ſie früher ins Bett finden wollte. In ſeinen Erinnerungen erzählt Sir Henry Luch von einer gewiſſen Lady A., einer alten Witwe, deren jugendliche Lebendigkeit und großer Einfluß auf die Politik lange Jahre in London ſprichwörtlich waren. Das Geheimnis ihrer Jugendkraft war, daß ſie jede Woche 24 Stunden ununter⸗ brochen in einem verdunkelten Zimmer im Bett zubrachte. Dieſe 24 Stunden ſchenkten der alten Frau ſtets die Wieder⸗ geburt einer jugendlichen Lebendigkeit. Ein bekannter Amerikaner behauptet, daß die ganze Weltkriſe ihre eigentliche Urſache in der Uebermüdung der politiſchen Führer habe. ö Ihnen fehlten friſche Ner⸗ 8 ven, und alſo auch eine vor⸗ ausſchauende Tatkraft. Durch das viele Ver handeln würden ſie ſo entnervt, daß ſie nicht mehr handeln könnten. Wenn der alte, ſchlaue aber ſehr kluge Talleyrand 0 vor ſchwierige Fragen ge⸗ 5 ſtellt wurde, für die er keine f Löſung wußte, pflegte er Anweiſung zu geben, daß er eine wichtige Konferenz hahe und nicht geſtört wer— den dürfe. Die„Konferenz“ 3 beſtand darin, daß er— ſich ins Bett legte und ſchlief. 5 Nach dem Aufwachen war ihm meiſt eine gute Idee eingefallen, oder er ver⸗ mochte doch, mit ausgeruh⸗ tem Geiſt ſeine Entſchei⸗ dungen zu treffen. Talleyrand war, wie ge⸗ ſagt, ein ſehr kluger Staats⸗ mann, und da die neueſte Wiſſenſchaft ſein Mittel auch emp⸗ fiehlt, dürfte es ſchon der Ueber⸗ legung wert ſein. E. Jepſen⸗Föge. 2. IN R CAS 8 8 Die in die waagerechten und ſenkrechten Felderreihen zeinzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bildes zu ſuchen. Auszähl-⸗Rätſel. 28.9 * 4 2 4 2 5 Die Auszählung hat mit einem Buchſtaben der oberſten drei Felder zu beginnen, und zwar nach rechts herum. Es iſt ſtets die gleiche Zahl Felder auszuzählen. Bereits aus⸗ 95 26 Felder ſcheiden für die weitere Auszählung aus. ie Löſung ergibt ein Sprichwort. Silbenrätſel. a char de du er erk ge gei gent hin klad lat ner ſa ſta ſten ter tor un ve. Aus vorſtehenden 20 Silben ſind 10 zweiſilbige Wörter ſc bilden mit folgender Bedeutung: 1. Name aus der römi⸗ chen Mythologie. 2. Anhänger einer indiſchen Religion, 3. Kartenblatt. 4. Mann mit lauter Stimme, 5. Gemüſe⸗ pflanze, 6. Geſchäftsvermittler, 7. kaufmänniſches Geſchäfts⸗ buch, 8. Raubvogel, 9 Dienſtgrad. 10. Verliner Vorort. Hat man die Wörter richtig gebildet, ergeben die zweite und vierte Buchſtabenreihe, beidemal von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort. Schach Aufgabe. 4 c e 1 g d , 5 e. , 2 ech, . , 45 , 2 2 2 lb,. mch, . 7 ß, 7 eee, , , E ,. 27 h b 0 d Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt. Rätſel. Es iſt ein kleiner Geheimerat, Der eine große Rolle ſpielt; Ein kleiner gebor'ner Potentat, Der über alle Welt befiehlt; Ein kleiner echter Demokrat, Macht alle Räng' und Stände gleich; Ein kleiner feiner Diplomat: Er ſtiftet auf Erden ein Himmelreich Berſteck-Rätſel. 1. Der Aſtronom ſah am Merkur eine Veränderung. 2. Die Geſellſchaft war ganz angenehm. 3. Der Pfeiler war morſch und mußte daher geſtützt werden. 4. Franz war ein guter Kegler, er ſchob elfmal alle Neun. 5. Meiner Schweſter Erna gelang die Aufgabe vor⸗ züglich. 6. Es gab ohrerfreuende Muſik in dem Symphonie⸗ Konzert. In jedem der vorſtehenden 6 Sätze iſt je ein Hand⸗ werkszeug enthalten. elche ſind dies? 1 V Dosen: 15, 30 nd 60 Pfennig Auflöſungen aus voriger Nummer. Magiſches Moſaik: die lie be der. Gel 18 E Seil dla — e re en ur o fei ne gel nadi dem scha ce bialI stef! bes Silbenrätſel: 1. Grabbe, 2. Offenbach, 3. Tehu⸗ antepec, 4. Torgau, 5. Sirius 6. Emme, 7. Gottlieb, 8. No⸗ velle, 9. Erbprinz, 10. Derfflinger, 11. Eylau, 12. Nettelbeck, 13. David, 14. Engadin. 15. Radau, 16. Ballett, 17. Eliſa⸗ beth, 18. Sacatepec. 19. Unna, 20. Coldeream, 21. Harfe.— Gott ſegne den, der Beſuch macht, und kurze Beſuche. Umſtellungs-Rätſel: Diner, Euter, Rhone, Boa, Riſpe. Argus, Tibet, Alwin, Palme, Falſch, Eris, Lech.— Der Bratapfel. Buchſtabenrätſel: Gardine— Sardine— Sar— dinien. Schach⸗Auf gabe: 1. De3—b6, Dg1& b, 2. Sh8—g6 matt. 1 Ke7 8. 2. Db6—ds8 matt. 181 d6— db, 2. Db6—f6 matt. 51 beliebig, 2. Db6— d matt. 2755 E Froſchling hat Rom beſucht. Er ſchwärmt den Freun⸗ den von ſeiner Reiſe und von den Schönheiten Roms. „Wie hat Ihnen die Sixtiniſche Kapelle gefallen?“ meint Kröting. Froſchling zieht die Stirn in Falten und erwidert: „Wiſſen Sie, wenn ich ganz offen ſein ſoll— ein gutes Militärorcheſter iſt mir lieber!“ 44¹⁴οᷓN Leicht zu machen. „Sterben möchte ich für Sie, ſchöne Frau Edith!“ „Ein Augenblickchen, mein Lieber, mein Mann kommt gerade!“ „Willſt du morgen zu meiner Geburtstagsfeier kom⸗ men?“ f „Ja, gern!“ „Schön— dann komme nicht zu ſpät und mache die Tür mit den Ellbogen auf!“ „Warum denn mit den Ellbogen?“ „Na, du gedenkſt doch nicht, mit leeren Händen ſcheinen!“ „Sie ſind unzählige Male verurteilt worden. klagter!“ „Sehr wohl, Herr Richter, aber auch einige Male frei— geſprochen!“ Brandmeiſter:„Wann fing das Feuer an?“ Feuerwehrmann:„Um Mitternacht.“ Brandmeiſter:„Und iſt alles gerettet?“ Feuerwehrmann:„Alles bis auf den Nachtwächter, den konnten wir nicht wach kriegen!“ zu er⸗ Ange⸗ 2 22 222 bebe. „Sie huſten heute bedeutend leiſer, Herr Nieswurzl“ „Ich habe auch die ganze Nacht geübt, Herr Doktor!“ e Mädchen:„Der Arzt iſt da, Herr Profeſſor!“ 0 Profeſſor(zerſtreut):„Kann ihn nicht empfange, Sagen Sie ihm, ich bin jetzt krank!“ in! Augeſichts der etwas koſtſpieligen Kleider, die ſich ſellte Frau vorführen läßt, wagt Tiberius den ſchwachen Einwand „Bedenke doch, Emilie, die einfachſten Kleider ſind im⸗ mer die vornehmſten!“ 6 „Ach laß doch das“, pariert Emilie,„du weißt geitall, daß ich dieſe Vornehmtuerei nicht ausſtehen kann!“ Anerwarteke Antwort. a. Der ehemalige öſterreichiſche General von L., der(ieh einbildete, bei ſeinen Soldaten ſehr beliebt zu ſein, während er doch an allen Kleinigkeiten herummäkelte, hatte ſich von einigen Schmeichlern einreden laſſen, er werde von ſeinen Soldaten nicht anders genannt als„der Vater des Regk⸗ ments“. Um ſich hiervon zu überzeugen, fragte er bei det nächſten Beſichtigung einen Rekruten:„Mein Sohn, weiß du, wer ich bin?“ f „Zu Befehl. Exzellenz, der Herr General von L.“ „Schön. Wenn ihr aber ſo ganz unter euch ſeid, tale nennt ihr mich da?“ Der Soldat lächelte verlegen, ſagte aber nichts. „Nun, du brauchſt dich nicht zu genieren,“ ermunterte ihn der General,„ſage es nur offen heraus— ich befehle es dir!“ Da galt nun kein Schweigen mehr. Die Hände an det Hoſennaht, rief der Rekrut, den geſtrengen Vorgeſetzten ſtramm anblickend:„Krawatelſchnapper— zu Befehl, Exzellenz!“ 5 Der Herr General wandte ſich kurz um. Er ſoll nie wieder einen Soldaten nach ſeinem Beinamen gefragt haben Wer von schönen und gesunden Zähnen Spricht, dent on Chlorodont „„Hast bun ihre Hände e gesehen.. 2 Eine leise Bemerkung Inur, aber— ein ver- nichtendes Urteil:„unge pflegt“. Und aus Nachläs- sigkeit ungepflegt! Penn auch Hände, die in Haus- halt und Beruf noch 80 sehr strapaziert werden, können ihrzartes, geplleg- tes Aussehen bewahren, wenn sie nur richtig be⸗ handelt werden. Ein we nig Kaloderma- Gelee,. abends vor dem Schlafen- gehen aufgetragen, verhindert jedes 5 1 sieren und kneten Sie tüchtig ene Rot- und Rauhwerden. Es erhält Ire Minute lang. Sie werden bemerken, dab bereits in dieser kurzen Zeit die Haut das Gelee vollständig in sich aufgesaugt hat und merklich glatter und elastischer geworden ist. Lasset Jie Kaloderma- Gelee über Nacht wir: ken und beobachten Sie den Erfolg! B. Katoderma- Gelee ſeltus niclit undi iat daher h ders ungenlim im Cehruncei KALO DE DAS SPRZIALMIT TE. 2 Un Frank bn HiAx be In Tuben zu RM 2.30,. 50 und 1. Hänqe zart und jung und macht aucli bereits angegriſſene Haut über Nacht wieder weich, glatt und geschmeidig. N Machen Sie einmal diesen ein- lachen Versuch: Verreiben Sie ein wenig Kaloderma-Gelee auf Hand- rücken, Gelenße und Fingern. Mas- F WOI FFA SOHN. K ARIS RU GE „Zum Wochenende“,„Die Familie“ 35 ö 2% Beilage P. 4 7 und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 4 7 7 1 34: 662 582. Für die auf d r Seit den Anzeigen iſt der Verlag der vorl. 9 Mangig, Vela e S NIVEACRENE 7 5* N* 22 eltung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, 15 Anzeigenteil Carl org. Verlag 1 5 tagsblatt Deutſcher Provins⸗Verleger, fämtſich in Berlin Wia, Mauerſir, 80. 1 K. überſandt wurden. Alz alzey, bus 5 noch nicht geklärt. Mun* 4 NI 5 G nan. urbeilt, 0 end der Staatsanwalt zwei Jahre Gefängnis wegen Totſchlags bean. tragt hatte. Das Gericht hielt für erwieſen, 171 der ſpäter erſchoſſene Gumbart und ſein Begleiter tatſächlich— allerdings ohne Schußwaffen— in der umzäunten Hege binter einem Reh her waren. Es ſei auch irgendwo ein Schuß gefallen. ſo daß Sittig güte des Glaubens ſein können, er habe es bei den beiden mit Wilderern zu tun. Doch habe ſich Sittig offenbar getäuſcht als er glaubte, Gumbart ſtehe gegen ihn in An⸗ schlag, und Sittig hätte auch nicht derart ſchnell und unüberlegt ſchießen und einen Familienvater töten dürfen Bensheim, 26. Januar.(An hau von Higarettentabak in Heſſen.) Im gahen Groß⸗Hauſen wurde im Sommer 1034 erſtmals ein Verſuch mit dem Anbau bon Zigarettentabak gemacht. Von zwei Morgen Anbaufläche wurden 17 Zentner Tabak geerntet, die dem Deutſchen For⸗ ſchungsinſtitut für Tabakbau zur Bearbei- eh, 26. Jan.(100 Jahre„Al⸗ her Zeitung“.) In das Gründungs⸗ jahr des Kreiſes Alzey(1835) fällt auch die Entſtehung der„Alzeyer Zeitung“, die erſt⸗ malig als„Intelligenzblatt“ für den Kreis verlegt von J. Ackermann, erſchien. 16/5 ging das Unternehmen in die Hände bes Buchdruckers Carl Wieprecht über, nach veſſen im Jahre 1916 erfolgten Tode ſein [Söhn Karl Wieprecht den inzwiſchen bedeu⸗ zend gewachſenen Betrieb übernahm. Alzey, 26. Jan.(Das erſte Bergfeſt Nies Turnkreiſes Worms in Alzey.) Ia der Form des alljährlich ſtattfindenden Landeskronfeſtes ſoll in dieſem Jahre zum 9 einmal auf dem Stadion zu Alzey in Ver⸗ bindung mit dem Reichswandertag an Chriſti Himmelfahrt ein Bergfeſt begangen werden. Die Veranſtaltung wird getragen von dem Turnkreis Worms und ſoll zu einem großen Turneriſchen Heimattreffen ausgebaut werden. Skadecken, 26. Januar.(Ein Omni⸗ der Stadt Mainz ver⸗ Wrannt.) Der hier ſtationierte Kraftom⸗ thus der Stadt Mainz wurde durch Feuer pollſtändig vernichtet. Der Wagen ſtand in her maſſiv gebauten und verſchloſſenen Wa⸗ genhalle, die durch das Feuer ebenfalls ſtar beſchädigt wurde. Die Urſache des Braades Luſtige Eile Lampenfieber. „Herr Lampe iſt krank, habe ich gehört mes ſchlimm?“ Nein, nur ein bißchen Lampenfieber.“ * Das Wichtigſte. Lehrer:„Das Schwein iſt ein ſehr zliches Tier. Aus dem Kopfe ſtellen wir ze her, die Beine geben uns Schinken, »Borſten werden zu Kleiderbürſten verar⸗ eitet und... nun, Fritz, kennſt du noch was vom Schwein, was wir verwerten?“ Der Schüler:„Ja— der Name wird als chimpfwort gebraucht!“ * Der Ahnenforſchung. Der Taxator:„Womit kann ich enen, gnädige Frau?“ Die gnädige Frau:„Ich habe Sie rufen laſſen, damit Sie mir ſagen, ob die Perlen⸗ kette und die Brillantringe, die meine Urgroß⸗ wutter auf dieſem Oelbild hier trägt, auch (klich echt waren.“ 5 Ihnen s ver⸗ Aus dem Vilderbuch des Lebens Die ſchöne Einſiedlerin und der entführte Jüngling.— Den Umſtänden entſprechend. Die verlehrshindernde Verkehrsampel. Eine der ſchönſten Frauen Frankreichs, die Prinzeſſin Cahors, ließ ſich ungefähr vor einem Jahr von ihrem Gatten ſcheiden und heiratete einen Bauern aus einem kleinen Dorf Südfrankreichs, den ſie dort kennenge lernt hatte, kaufte ein kleines Gut und lebte dort als Madame Oiſiere. Auf die Dauer war ihr, der ſehr verwöhnten Dame, das Leben als Bäuerin, nachdem der Reiz der Neuheit gewichen war, zu langweilig. Eines Tages war ſie verſchwunden, und alle Be— mühungen des Bauern, ſie zu finden, erwieſen ſich als erfolglos. Zur größten Ueberraſchung erſchien ſie plötzlich in größter Toilette bei einer Feſtvorſtellung im Theatre Francais, gab ſelbſt große Bälle und Veranſtaltungen, von denen ganz Paris ſprach, warf das Geld mit vollen Händen hinaus, um während eines ihrer Feſte ebenſo plötzlich aus Paris zu ver— ſchwinden, wie ſie dort aufgetaucht war. Wie⸗ der vergingen Wochen. Bei einem Ausflug in der Nähe von Paris entdeckte ſie zufällig einer ihrer zahlreichen Bekannten. Sie ging durch einen Wald, mit einem härenen Gewand bekleidet und trug einen Krug Waſſer. Ihr Bekannter folgte ihr heimlich und ſah ſie in einer Höhle des Waldes verſchwinden. Die Bauern des benachbarten Dorfes teilten dem Bekannten mit, daß die Höhle, die durch ein großes Felsloch gebildet wird, ſeit Jahren von einem jungen Einſiedler bewohnt ſei, der dort Heiltränke herſtelle und davon lebe. Der Pariſer Bekannte teilte ſeine Entdeckung P Freunden mit, mit denen er bald wieder in den Wald zur Höhle zog, um die ehemalige Prinzeſſin zu beſuchen, aber ſie fanden das Neſt leer. Die Entführung oder der Raub ſchöner Frauen iſt ja nichts Neues. Aber auch Män⸗ ner ſind ſchon oft entführt worden, um ent⸗ weder gegen ein hohes Löſegeld von den An⸗ gehörigen freigekauft oder— ſtill beiſeitege— ſchafft zu werden. Die Entführung eines Man⸗ nes wegen ſeiner Schönheit, alſo eine ſchein— bar höchſt romantiſche Ang nuheit, iſt den ſo ganz unromantiſchen Amerikanern vorbe— halten geblieben— genauer: jungen amerika— niſchen Damen. Jack Holtay, der Sohn eines ſteinreichen Börſenmannes, iſt ein Apollo an Schönheit, der die amerikaniſchen Mädchen— herzen knickte, wo er ſich ſehen ließ. D. höchſte Glück auf Erden dünkte vielen jungen Schönen Newyorks, einmol am Arm von Jack von recht vielen Freundinnen geſehen zu wer— den. Er iſt ein autmütiger Menſch und tut was er kann. aber Newyork iſt zu groß. um alle Mädchenwünſche erfüllen zu können. Zu dieſer betrübenden Erkenntnis waren auch pier junge Freundinnen gekommen, deren Herzen Jack auf dem Gewiſſen hatte. Sie machten aus, daß der ahnungsloſe Jack einer von den Vieren angehören ſolle. Sie wollten ihn gemeinſam entführen und dann ſollte ſein Beſitz ausgewürſelt werden. Eines Tages war Jack verſchwunden. Die beſorgten Elte nachrichtigten die Polizei, die ließ Nundſu,, d Telegraf ſpielen. Keine Nachricht kam, kein Brie? mit der Forderung eines hohen Löſegelden traf ein. Viele Schöne Newyorks waren ſo unglücklich wie die Eltern In Hollywood wurde er endlich von der Po⸗ lizei entdeckt. Die vier Mädchen hatten ihn tatſächlich entführt und wollten ihn ſo lange verſteckt halten. bis er ſich für eine von ihnen Jacks Hacks. er, eee 1 ö entichede, er ſelbſt ſollte alſo über ſeine Zu⸗ künftige beſtimmen, nicht der Würfel. r Jack, der verwöhnte junge Mann, konnte ſich für keine von den Vieren entſcheiden und es gelang ihm, auszureißen. In Hollywood wollte er ſein Abenteuer gleich verfilmen laſ⸗ ſen, natürlich mit ihm ſelbſt als Hauptperſon. Das geruhſame Leben auf der iberiſchen Halbinſel gehört längſt der Vergangenheit an. Die wichtigſte Autoomnibuslinie Mala⸗ gas, einer ſpaniſchen Großſtadt von 200 000 Einwohnern, iſt die zwiſchen dem Stadtgar⸗ ten und der Alameda, die daher auch ſehr ſtark von eiligen Spaniern benutzt wird. Un⸗ ter den Fahrgäſten des Autobus der genann⸗ ten Linie befand ſich auch eine recht aufgeregt und bekümmert ausſehende Frau, der plötzlich ſchlecht wurde. Die Nachbarin eilte ſofort zu dem Schaffner, der den Wagenlenker ver⸗ ſtändigte, und dieſer fuhr mit erhöhter Ge⸗ ſchwindigkeit in eine Nebenſtraße, die nicht zu der Fahrtrichtung gehörte und hielt nicht eher an, als bis ſich der Magen vor der Frauen- klinik befand. Dort wurde die Frau— die guten Spanier hatten es auf einmal gar nicht eilig, vorſichtig ins Haus gebracht, wo ſie einem kräftigen Jungen wenige Minuten darauf das Leben ſchenkte. Vom Schaffner und vom Chauffeur kann man im wahren Sinne des Wortes behaupten, ſie hätten ſick— den„Umſtänden“ entſprechend verhalten. Autoomnibuſſe, Straßenbahnen, Verkehrs regelung— ſie halten ihren Siegeszug durch alle Welt. Schließlich ſah man auch in Hongkong ein, daß der Verkehr in der Hauptgeſchäftsſtraße mit der üblichen Ver⸗ kehrsregelung nicht mehr zu meiſtern war und entſchloß ſich zu der Aufſtellung einer Verkehrsampel, die mit ihren drei Far⸗ ben die Straße freigab oder ſperrte. Bei die— ſem Entſchluß hatte man allerdings nicht an die Wirkung eines ſolchen Inſtruments auf die chineſiſche Einwohnerſchaft gedacht. Kaum war die Lampe über die Straße angebracht und kaum ſetzte ſie mit ihrer Verkehrsrege⸗ lung ein, da ſtauten ſich die neugierigen Chi⸗ neſen zu beiden Seiten der Straße, über⸗ ſchwemmten die Fahrbahn und brachten ſo die ſchönſte Verkehrsſtockung zu⸗ ſtande. Was nutzte den zahlreichen Autos das grüne Licht, ſie ſtanden eingekeilt in einer Menſchenmaſſe, die ſich gar nicht an dem Farbenwechſel der neuen Ampel ſattſehen into en Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). 15 ſan Maria blieb mit dem fremden Manne allein. Ver⸗ wundert hatte ſie den Worten des Beamten gelauſcht, denn ie verſtand von ihrer Schulzeit her noch genügend engliſch— und war dennoch im Zweifel, ob ſie auch richtig verſtanden habe.„Formalitäten...“ Was in aller Welt ſollte das bedeuten! Wieder wollte ſie die alte Beklommen⸗ heit erfaſſen, und wieder war es der warme, unendlich beruhigende Blick des hochgewachſenen, fremden Mannes, der ſie beruhigte. Nein, von dieſem konnte ihr nichts Schlimmes wider⸗ fahren! Wie die Dinge auch zuſammenhängen mochten, er würde ihr ſicherlich kein Leid antun— ſo empfand ſie mehr, als ſie es in Worte hätte faſſen können. Und der Blick, den ſie zu ihm aufſchlug, ſchien etwas von ihren Empfindungen zu verraten, denn die Stirn des Mannes rötete ſich jäh, und er verbarg ſeine Ergriffenheit, indem er mit einer Gebärde auf einen der Lehnſtühle wies, die neben einem kleinen runden Tiſche die Mitte des Raumes einnahmen. „Bitie, mein Fräulein, erzählen Sie mir etwas Ihrer Kindheit!“ ſprach er ſanft. Maria blickte erſtaunt auf den Sprecher: „Von meiner Kindheit?“ erkundigte ſie ſich ungläubig. Der Fremde lächelte ein wenig: „So iſt es, mein Fräulein! Sagten Sie nicht, es müſſe ein Irrtum bezüglich Ihrer Perſon obwalten? Nun— wenn Sie mir alles über ſich ſagen, was Sie wiſſen, von werden wir ſeſtſtellen können, ob Sie tatſächlich diejenige ſind, die ich zu ſuchen beauftragt bin!“ Mii großen Augen blickte Maria auf Aber ſie hielt ſich nicht mehr mir Fragen auf. zwingende Macht, die von dem Fremden ausging, kam ihrer eigenen ſonſtigen Geſchloſſenheit zu Hilfe. Mit knappen Worten begann ſie von ſich zu ſprechen. Von ihrem Elternhauſe, von der Tragödie, die der Tod ihres Vaters zum Auftakt hatte, und von jenem ihres Oheims.“ Sie verſchwieg nicht, daß ſie vollkommen mittellos zurück geblieben war, und ſtreifte ihr eigenes Leben nur mit ö kurzen Worten. Es waren keine zwei Dutzend Sätze nötig geweſen, um dieſes erſchütternde Bild des Zuſammen— bruchs eines reichen Kaufherrnhauſes und den tapferen Lebenskampf der anſcheinend einzigen Hinterbliebenen zu ſkizzieren. Felix Burger, der vor dem jungen Mädchen lauſchte dieſer Geſchichte, als hörte er ſie zum erſten Male. Wort für Wort deckte es ſich, was er da erfuhr, mit dem, was ihm Anna Steidler ohnehin ſchon mitgeteilt hatte. Aber wollte er ſeine Rolle ſo ſpielen, wie es nötig war, um ſein Vorhaben auszuführen, ſo durfte er ſich nicht orientiert zeigen und mußte der ganzen Sache einen amtlichen Anſtrich geben. Als Maria ihre ſchlichte und darum um ſo ergreifendere Rede beendigt hatte, herrſchte ſekundenlanges Schweigen. Dann ſprach der Mann, indem er ſcheinbar die vor ihm liegenden Akten ſtudierte:„Die Sache iſt ſo: Es unterliegt nunmehr keinem Zweifel mehr, daß Sie die Geſuchte ſind, mein Fräulein. Man hat amtlicherſeits Erkundigungen über Sie eingezogen, und ſo wiſſen wir, daß es nur mehr dieſer Probe aufs Exempel bedurfte, um Ihre Identität feſtzuſtellen.“ Er machte eine Pauſe und räuſperte ſich. Aber wozu.., wollte Maria fragen. Aber der fremde Herr neigte ſich mit einem Lächeln zu ihr und indem er ſich halb von ſeinem Sitz erhob, ſprach er weiter: „Erlauben Sie, daß ich mich Ihnen vorſtelle. Ich bin Doktor Felix Burger aus Neuyork und vor kurzem von drüben nach Wien gekommen den Sprecher. Die ſaß, Maria neigte das Köpfchen bei Nennung des Namens und lächelte ein wenig. Sie war reizend mit dieſem Lächeln, das das ſtille ernſte Geſichtchen noch jünger und rührender erſcheinen ließ. Um ſeine Rolle mit Erfolg weiterſpielen zu können, mußte Burger ſeine ganze Selbſt— beherrſchung aufbieten. Seine Stimme war etwas belegt, als er fortfuhr: „Ihr verſtorbener Vater hat einſt einem Jugendfreund eine Summe Geld geliehen, damit er nach Amerika aus- wandere. Dieſer Mann iſt dann zu Wohlhabenheit ge— kommen und wollte ſeine Schuld an Ihren Herrn Vater abtragen. Vergebens verſuchte er eine Verbindung her— zuſtellen. Er konnte nur erfahren, daß der Freund ver⸗ ſtorben war. Ferner, daß er eine einzige Tochter hinter⸗ laſſen habe. i Als er nun hörte, daß ich mich auf längere Zeit nach Wien zu begeben beabſichtige, erſuchte er mich, die Recher⸗ chen wieder aufzunehmen. Ich hatte Erfolg durch dieſe— und ſo...“ Er ſtockte, während Marias Augen wie gebannt an ſeinen Lippen hingen. Was würde ſie hören? Das Herz begann ihr unruhig zu klopfen, das Genick ſchmerzte ſie und es kam wie Schlaf⸗ ſucht über ſie. Sie lehnte das Köpſchen zurück, und die Lider ſanken über die ſchönen Augen, daß ſie ausſah wie leblos. Da begann dieſer Herr, der ſich Burger nannte, wieder zu ſprechen: „In meiner Eigenſchaft als Vertrauensmann bin ich nun gehalten, Ihnen die Mitteilung zu machen, mein Fräulein, daß die Summe von etwa hunderttauſend öſter⸗ reichiſchen Gulden Ihr unbeſchränktes Eigentum bildet und ſofort zu Ihrer Verfügung ſteht...“ Hatte jemand wirklich dieſe Worte geſprochen? Oder träumte ſie? Sie hob die breiten, lang bewimperten Lider, und ihte Augen hatten einen abweſenden Blick. Gortſedung ſolar. am Montag beginnt onser INVENTUR- VERKAUF An unseren Lʒögern finden Sie di e schönsten WINTER-ARTIKEI zu den vorteilhoftesten Preisen. Kommen Sie aber recht bald, je früher, desto größer die Auswahl Beachten 8le unsere ihnen am Montag zugehende Beilage! BEANHUN ANDER o dec JU seu Jett S0 anA= HMANNHNE IN Aus der Heimat Gedenktage 26. Januar 1781 Der Dichter Ludwig Achim v. Arnim in Berlin geboren. 1823 Der Mediziner Edward Jenner in Ber— keley geſtorben. 1841. Der Architekt Paul Wallot, Erbauer des Reichstagsgebäudes, in Oppen— heim a. Rh. geboren. 1881 Der Schriftſteller Alfons Wiesbaden geboren. Prot. und kath.: Polykarp Sonnenaufg. 7.52 Sonnenunterg. 16.33 Mondaufg.— Mondunterg. 9.36 27. Januar 1756 Der Komponiſt Wolfgang Mozart in Salzburg geboren. 1775 Der Philoſoph Friedrich Wilhelm von Schelling zu Leonberg in Württem- berg geboren. 1814 Der Philoſoph Johann Gottlieb Fichte in Verlin geſtorben. 1901 Der italieniſche Komponiſt Mailand geſtorben. Prot. und kath.: Johannes Chryſoſtomos Sonnenaufg. 7.51 Sonnenunterg. 16.35 Mondaufg. 0.31 Mondunterg. 9.51 Paquet in Amadeus Verdi in Opfertag Für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Die deutſche Not- und Schickſalsgemein⸗ ſchaft kennt keine Grenzen. wie das Gefühl der Verbundenheit in Glück und Erhebung nicht bloß den Staat, ſondern die Nation umfaßt Deutſche Not iſt, wo immer ſie ihr grauenvolles Antlitz erhebt, die Not der ganzen deutſchen Nation und ihre Linde⸗ rung iſt die Bewährung jenen heiligen Leit⸗ ſatzes, der beſagt, daß Gemeinnutz vor Ei⸗ gennutz geht. Mit rührendem Eifer ſam- meln zahlreiche Deutſche im Ausland, auch wenn ſie vielfach das deutſche Mutterland niemals geſehen haben, für das Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes im Reiche. Sie geben damit der Zuſammengehörigkeit aller Deutſchen lebendigſten Ausdruck Dieſe Zuſammengehörigkeit und Schickſalsgemein⸗ ſchaft des deutſchen Hundert-Millionen-Vol⸗ kes hat der Volksbund für dae Deutſchtum im Ausland als leuch⸗ tendes Bekenntnis auf ſeine Fahnen ge— ſchrleben. So fehlt er auch nicht bei der Sammlung für das Winterhilfswerk und führt am heu— tigen Samstag, 26 Januar, ſeinen erſten großen Opfertag durch. Auf allen Stra. ßen und Plätzen in allen deutſchen Dörfern und Städten werden die Mitalieder dee VA die blaue Kornblume, das alte Abzei chen des volksdeutſchen Kampfes, verkaufen Und damit bekunden, daß der Kampf gegen Hunger und Kälte eine Pflicht des Geſamr volkes iſt. Jeder Deutſche ſoll an dieſem Tag di Blume der Treue tragen und mit dieſem Zeichen bekunden, daß auch er ſich opfernd in die Gemeinſchaft aller ſtellt, wo jeder für jeden eintritt und alle für alle ſtehen. Wie hilft man im Eis Eingebrochenen! Wer im Eis eingebrochen iſt, ſollte 00 verſuchen, ſich dadurch il zu helfen, da er die Arme ausbteitet und ſie links und rechts des Bruchlochs auf das Eis 1 6 Halt das Randeis. dann keine unnötigen Be wegungen mehr, ſondern um Hilfe rufen Die Gefährten— man ſollte in unbekann— ter Gegend nie allein eislaufen— ſollen ſich, dem Eingebrochenen vorſichtig nähern, und f dem Bauch vorwärtsrutſchend(von hin⸗ ien gehalten) ſo weit heranzukommen ver— ſuchen, daß ſie dem Verunglückten eine lange Stange, Leiter, einen Riemen, ausgezogenen Mantel oder dergleichen re'' können. Dann langſam herausziehen, ſich dabei möglichſt breit aufs Eis legen, damit es nicht weiter ein⸗ bricht. Auch Kinder ſollten darüber ſchon unterrichtet werden. e Deutſche Auslandsſchulen ſuchen Leh- rer. Von den Vorſtänden mehrerer deut— ſcher Auslandsſchulen wurde in letzter Zeit wiederholt der Nachweis von Volksſchulleh⸗ rern und beſonders von jüngeren Volks- ſchullehrerinnen aus Deutſchland gewünſcht. Dieſe Kräfte ſollen neben ausreichender Er⸗ fahrung im Grundſchufunterricht auch be— ſondere Befähigungen für den Unterricht in einzelnen techniſchen Fächern beſitzen. Aus der Zahl der vorgemerkten Bewerber konnte dieſer Bedarf nicht immer in entſprechender Weiſe gedeckt werden. Wettervorherſage: An der Rückſeite eines vom Ozean her oſt⸗ wärts vorſtoßenden neuen Sturmwirbels, der bei ſtürmiſchen weſtlichen Winden ſchauerartige Niederſchläge verurſacht, ſchieben ſich kühlere Luftmengen nach Deutſchland vor; die Witte⸗ rung bleibt bei leicht abſinkenden Temperatu— ren veränderlich. N Glück und Unglüch. „Manches, was uns erſt als Unglück er⸗ ſcheint, wird uns ſpäter zum Glück.“ „In der Tat! Ich warb früher einmal vergeblich um ein Mädchen. Später heiratete ſie einen andern— und bekam elf Kinder.“ Naunheimer Theaterſchau Spielplan vom 25. Januar bis 4. Februar. Montag, 28. Januar: Nachmittags, Schü⸗ lermiete A:„Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. H. Kolbenheyer. Anfang 15, Ende 18 Uhr.— Abends: Miete A 12, Sondermiete A 6: NS⸗Kulturgemeinde, Ab⸗ teilung Theater, Ortsgruppe Mannheim, Abt. 224 und 226:„Der Roſenkava⸗ lier“, Oper von Richard Strauß. An⸗ fang 19.30, Ende 23 Uhr. Dienstag, 29. Januar: Nachmittags, Schü⸗ lermiete B:„Gregor und Heinrich“, Schauſpiel von E. G. Kolben dr, Anfang 15, Ende 18 Uhr.— Abends, Miete C kl, Sondermiete C 6:„Was ihr wollt“, Oper von Arthur Kuſterer. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 30. Januar: Miete M 13: Feſt⸗ vorſtellung anläßlich der Machtübernahme durch die nationale Regierung:„Die Mei⸗ ſterſinger von Nürnberg“, von Ri⸗ chard Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfang 18, Ende 23 Uhr. Donnerstag, 31. Januar: Miete B 13: „Komödie der Irrungen“, von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Freitag, 1. Februar: Miete F 13, Sonder⸗ miete F 7:„Turandot“, Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 2. Februar: Miete G 12, Son⸗ dermiete G 6: In neuer Inſzenierung: „Don Carlos“, von Schiller. Anfang 19, Ende etwa 23 Uhr. Sonntag, 3. Februar: Miete E 12, Son⸗ dermiete E 6: Gaſtſpiel Jaro Prohaſka, Staatsoper Berlin:„Die Meiſterſin⸗ ger von Nürnberg“, von Richard Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben.— Anfang 18, Ende 23 Uhr. Montag, 4. Februar: Miete H 12, Son⸗ dermiete H 6:„Was ihr wollt“, Oper von Arthur Kuſterer. Anfang 20, 30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten: Sonntag, 27. Januar:„Der Mann mit den grauen Schläfen“, Luſtſpiel von Leo Lenz.— Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark.— Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Sonntag, 3. Februar: Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble:„Der Fein⸗ ſchmecker“, Luſtſpiel von Ludwig Thoma. — Eintrittspreiſe 0.50 bis 3 Mark.— Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. Badens Skiläufer für Garmiſch Nach den Badiſchen Skimeiſterſchaften in Schonach wurde eine 18köpfige Schwarzwälder Mannſchaft für die Deutſchen Skimeiſterſchaf⸗ ten gemeldet. Zum erſten Male belegen die Badener ſämtliche Konkurrenzen. Unter Füh— rung von Dr. Brohl-Todtnau werden fol⸗ gende Teilnehmer die Reiſe antreten: Lang- lauf Klaſſe 1: Morath und Brombacher(Frei— burg), Schweizer-Schauinsland, Faller⸗St. Märgen, Benitz⸗Saig, Flaig⸗Freiburg, Schwarz⸗Todtnau, Straub-Friedenweiler. Al- tersklaſſe 2 und 3: Dr. Stamm-Villingen, bezw. Jäckle-St. Georgen. Morath beſtreitet auch die Kombination. 50 Kilometer Dauer- lauf: Burgbacher⸗-St. Georgen(laſſe)), Winterhalder⸗Freiburg(Altersklaſſe). Ab⸗ fahrtslauf: Herren: Bruno Koch-Freiburg, Fredy Stober-Freiburg, Hofſmann-Freiburg, Wittner⸗Zell i. W. Damen: Chriſtl Cranz und Frau Lotte Bader-Freiburg. Die Staffel⸗ Mannſchaft wird erſt an Ort und Stelle ge⸗ bildet. —— Aus Baden Heidelberg, 26. Jan.(Die Stadt er⸗ hält ein Schwimmbad.) In der Jah⸗ Ben Juient u beginnt Montag. den 28. qanuar vormittags zs Uhr Fischer-Hiegel in Mannheim am Paradeplatz bas Spezialgeschätt für Damen- u. Kinder-Kieidung 1 im Au ſers mütgetelt werben, de großes Schwimmbad am N he der neuen Tiergarten erhält. Es ſoll eine 0 Meter lange Bahn mit Zuſchauerplätzen für ſportliche Kämpfe und noch ein allgemeine; Bolksſchwimmbad in gleicher Größe geſchaſſen werden. Für die Baukoſten ſteht ein an⸗ gemeſſener Betrag bereits ſeit 1933 bereit ein weiterer iſt für 1935 vorgeſehen. Heidelberg, 26. Jan.(Englände rinnen vaden die Dienſtmänner ein.) Ein origineller Alt im Sinne der Volksgemein⸗ ſchaft ſpielte ſich in einem Heidelberger Hotel ab. Zwei Engländerinnen, die oft nach Heide. berg kommen, und ſich ſtets an der eifrigen Sorge der Heidelberger Dienſtmänner un Arbeit erfreuten, halten ſämtliche 14 Dien männer zu einem Abendeſſen eingeladen. Bei vem Eſſen erklärte Miß Ring, daß ſie grohe Anerkennung für die bei Tag und Nacht und bei jedem Wetter ausgeübte Tätigkeit det oft nicht mehr jungen Dienſtmänner hätten und daß ſie ſich daher beide freuten, died Männer der Arbeit hier willkommen heißen zu können. Die Dienſtmänner hatten guten Appetit mitgebracht und verbrachten einige Stunden froher Unterhaltung und der Al ſpannung mit ihren Gaſtgeberinnen. Mudau, 26. Jan.(Exploſion.) Einige Lehrer des hieſigen Lehrerkollegiums waren damit beſchäftigt, einen chemiſchen Verſuch fir den am nächſten Tag ſtattfindenden Anterricht und verletzte die Tochter des Oberlehrer Spall, die ebenfalls anweſend war, deran⸗ am Auge, daß die Einlieferung ins Kranken. haus Heidelberg notwendig wurde. Wehr, 26. Jan.(Einbruchs die. ſtahl.) In der Nacht wurde ein Einbruch in den Lagerkeller des Konſumvereins ausge. führt. Die Diebe ſägten, um in den Keller zu gelangen, aus dem Schutzgitter des Kelle fenſters eine Eiſenſtange ab. Nach deren Entfernen drückten ſie das Fenſter ein ſtiegen durch dasſelbe in den Keller hinunter Hier ließ man eine Reihe von Lebensmittel⸗ mitgehen. Im Schnee fand man am anderen Morgen die Fußſpuren mehrerer Perſonenf und hofft der Einbrecher auf Grund verſchiede⸗ Marlen, 26. Jan.(Vom Kraut.) Der Weißkrautanbau in unzere Geſamtgemeinde bildete den Gegenſtand eine Beſprechung, die der Gebietsbeauftragte de Reichsnährſtandes mit der Ortsgruppenleitun der NS⸗Bauernſchaft hier hatte. Die von de Leitung des Reichsnährſtandes für Anbau Abſatz des Marlener Weißkrautes gegebe Anregungen ſehen eine Umſtellung im Kee anbau und in der Sortenwahl vor, dann noch Qualitätskraut angebaut werden o um in jeder Beziehung konkurrenzfähig ble zu können. Eines der Hauptziele ſoll der bau von Winterkraut ſein, doch finden dar über noch Verhandlungen ſtatt. Gutach, 26. Jan.(Brand.) In der 9 brach in der Glockenfabrik Chriſtian delmaier(frühere Weberei Reinhard Mu Feuer aus, zu deſſen Bekämpfung auch d Hornberger Motorſpritze herbeigeholt wurd Der Schaden iſt beträchtlich, die Brandurſat unbekannt. Lautenbach, 26. Jan.(Tödlicher un fall im Farrenſtall.) Der hiefige renwärter Joſef Schmälzle wurde beim tern von einem Farren angefallen und ſeh ſchwer verletzt. Neben anderen Verwundunge wurde ihm auch der Bruſtkorb eingedrückt. Den Unfall wurde erſt einige Zeit nachher bemerh Im Laufe der Nacht iſt der Bedauernswere ſeinen Verletzungen erlegen. 5 In ganz Deutſchland zeigt man mit größten Erfolg das Spitzenfilmwerk„ Woronzeff“ der Weltklaſſe. Bei dieſem Fi das Techniſche brillant. Das Ganze iſt p graphiſch, tonlich und muſikaliſch muſte die reizende Riviera ſind die Schauplätze d überaus ſpannenden und abenteuerlichen Fil des Films Furſt Woronzeff von Margot vi tung zu leſen war. Frauz von Napdeck, N ſeltſame Schickſal eines Mannes dem ein ah Verſprechen zwingt, das Daſein eines( ſtorbenen weiterzuleben und deſſen Tochte Vater zu ſein uſw. 15 Jahre war ſie n Rußland verſchollen nun aber iſt ſie au dem Wege zu ihm nach Monte Carlo. Ab wird ſie von ihrer Verwandtſchaft, ſie aus Erbſchaftsgründen längſt für 70 erklären laſſen wollten, anerkannt werde Ein Beſuch iſt für Alle ein beſonderes. lebnis und das ſchönſte und e. gnügen. In Vorbereitung: Das ſchönſte Fil, werk des Jahres„So endete 2 Liebe zu machen. Dabei explodierte eine Flaſche beginnt Montag, den 28. Januar 85 mit dem Grundsatz: „Gröhgte Leistung für wenig Geld!“ Abo MER: SrgassF 19 e, VIER NHE TIN deachten Sie itte unsers schaufenst. ner Anhaltspunkte bald habhaft zu werden Marleneißß 1. Uiernheimer Tonfilmschauſ Ein Spitzenſilm der Ufa⸗Weltklaß⸗ Honntagsgedanken Die Evangelien der Sonntage nach Epi⸗ phania ſtellen uns den Heiland als den Wundertäter vor Augen und damit als den allmächtigen Herrn, der unſer uneinge⸗ ſchränktes Vertrauen verdient. Wir ſollen auch im neuen Jahr feſtgewurzelt ſtehen im Glauben an Jeſus Chriſtus, unſeren Herrn. Ja, feſter und tiefer noch ſoll dieſer Glaube in uns lebendig ſein. Einen ganz großen Glauben ſollen wir dem Heiland auch im neuen Jahre ſchenken. Er muß noch größer ſein als der des heidniſchen Hauptmanns Kapharnaum. Und wie groß war doch deſ— ſen Glauben! Jeſus erklärt ſich bereit, in Das rühmlichſt bekannte Fpezial⸗ Erzeugnis des Bürgerbräu Ludwigshafen am Rhein, das hervorragende Kräftigungsgetränk für Kranke, Geneſende und ſonſtige der Stärkung bedürftige Perſonen, aber auch das bekömmliche und wohlſchmeckende Bier für Geſunde, Bürgerbrän⸗ Nährbier iſt in folgenden Geſchäften in Viernheim zu haben: Jakob Faltermann, Kolonialw., Friedrichſtr. 65 Lorenz Adler, Kolonialwaren, Annaſtr. 53 Jakob Winkenbach, Kolonialwaren, z. Vorſtadt Karl Eppel, Kolonialwaren, Kiesſtraße Nikolaus Brechtel, Feinkoſt, Adolf Hitlerſtraße Peter Mos kopp, Drogerie, Adolf Hitlerſtr. den Knecht geſund zu machen. Aber der Hauptmann weiß, daß es erſi gar nicht des Kommens ſeitens des Heilandes bedarf. Er weiß, daß ſein Wort als ſichtbarer Ausdruck ſeines Willens genügt, daß ſein Wille auch von der Ferne heilend zu wirken vermag, Das war ein Glaube, der ſelbſt der Heiland in Staunen verſetzte. Wir dürfer uns nicht von dem heidniſchen Hauptmann beſchämen laſſen. Ja, muß nicht unſer Glaube größer ſein als ſelbſt der Glaube dieſes Mannes? Wir ſind Chriſten. Win ſind getauft im Namen des dreieinigen Got. tes, im Namen Chriſti. Wir ſind aufs engſt— verbunden mit Chriſtus. Wir ſtehen in in. nigſter Gemeinſchaft mit ihm. Wie könnten wir anders, als ihm glauben und ver trauen! Der wahre Chriſt trägt alle Schwere des Lebens leicht, iſt trotz aller Dunkelheiten nie mals ohne Licht, auch im Leiden nicht ohn, Freude, auch in Kreuzen nicht ohne Krone im Kampf nicht ohne Sieg, im Tode nich ohne Leben. Der wahre Chriſt hat imme und überall ein unbeſchränktes aläubige, Vertrauen zum Gottkönig Jeſus Chriſtus Chriſtenglauben iſt weltüberwindende Glaube— kein Kleinglaube, ſondern trium phaler Glaube. das Haus des Hauptmanns zu kommen, um Gut erhaltene Anzüge, Iatel. Schuhe. Hon 11s⸗ Anzug e (auch leihw.) billig An- und erkaul Haunheim J. 1. 20 Sel klug imserlere Wir erwarten Sie bestimmt im Inventur-Verkauf Wir bieten Ihnen Augerdewäöhnliches! CCC. Bernhard 0 1— Lorscher- u. Ado Huerstr. 0 E IL 2 1 II Er U. T.⸗Tonfilmſchau Magda Schneider, der populäre Filmſtar, in „Ein Mädel wirbelt durch die Welt“ nur Samstag und Sonntag Im Beiprogramm: Ken Maynard. Leonore nennt ſich Leonox und da hinter ſteckt niemand anders als die entzückende Magda Schneider. Urdrollig, wie ſie im Hotel eines Provinzſtädchens zuſammen mit Harald Paulſen diniert. Er muß vor den Leuten die Rolle des„Flitterwöchners“ ſpielen, wobei die Umwelt ſpießbürgerlich zuſchaut. Bei dieſem gefährlichen Spiel verliert der junge Schlagerkomponiſt wirklich ſ ein Herz an die Tochter des Muſikverlegers. Plötzlich, im rechten Moment, reißt Hugo Schrader der ſonſt ſo ſchüchterne Text dichter die beiden aus der Honigmondſtim mung mit dem Schreckensruf:„Die Polizei iſt hinter uns her!“ Wie alles weiter geht, ſehen Sie im Film. Ein köſtliches Filmwerk, das allen Be ſuchern ſehr viel Freude bereiten wird. Drei wunderhübſche Schlager werden geſungen. Alles in allem ein Filmwerk das Sie ſich an ſehen müſſen. Ein Mädel wirbelt durch die Welt, wir wollen alle fröhlig mitwirbeln. Darum auf in's U.-T. Im Beiprogramm Ken Maynard in einem mitreißendem Wildweſt Film. Fürst Woronzeff Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſſey iſt das Schauſpieleriſche ſo intereſſant, u vor Vorlu bewahren! 5 0 tige Arbeit. Der Beifall iſt überall der Größ l Paris, das weltberühmte Monte Carlo wi werks. Der Erfolg dieſes Filmwerks war Mannheim ein überwältigender, da der Roma Simpſon in einer großen Mannheimer 30 Grund verblüffender Aehnlichkeit gegebene Ceiſfe Fut jedes Leitungs⸗ und Brunnenwaſſer iſt hart. artes Waſſer iſt zum Waschen ungeeignet, es Jrißk Seife. Verrühren Sit jedesmal vor Bereſtung der Waſch⸗ lauge einige Gandvoll Henke Bleich Soda im Waſſer und laſſen Sie Henko! Stunde wirken. Dadurch wird das hürteſte Waſſer weich und waſchbereit. Rur in weichem Waſſer werden Waſchmittel und Seife voll aus, genutzt, nur in weichem Waſſer wäscht man vorleilhaſt und billig. bPftege. Danksagung i Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie für die Kranz- und Blumenſpenden beim Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen, Herrn Johann Valt. Machleid ſagen wir unſeren innigſten Dank. Be— ſonderen Dank Herrn Pfarrer Weber für feine troſtreichen Worte und den Barm- herzigen Schweſtern für ihre aufopfernde lohann Gerhardt u. Frau Viernheim, den 25. Januar 1935 Verkaufs- Anzeigen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch guten Erfolg! Un on Film- Palast Heute Samstag und Sonntag. Mar 2 Iage! Das brillante Bombentonfilmprogramm, aul das alles wartet! D Manda Schneider neo Lingen, H. Paulsen- H- Schrader- Hugü-fischer-MHöppe 9 kn Mädel urdel urch Ie wel Der Höhepunkt unſerer dieswöchentlichen Darbietung, ein Film von Klaſſe. Beiprogramm— Achtung! Ken Maynard! in ſeinem ſenſationellen Wildweſtfilm. „Der Aeberfall in Virginia“. Der beſte Ken May⸗ nardfilm, tollkühn, atemraubend, ſpannend. Heute ab ½8 Uhr. Sonntag 3 Vorſtell. ¼ 4, 7, u. 9.15 Uhr Achiung Kinder am Sonntag wohin? zu:„Ein Mädel Wirhelt durch die Welt“ und Nen Maynard. WIldwest. 3 g f 2 8 N In Vorbereitung! Das triumphale Ereignis für V'heim, „Die große Zarin“ Montag beginnt unser Aabenlür-Verkaul ir bieten aunen große Vorteile!! Sie kaufen bei uns Qualitätswaren zu enorm billigen Preiſen!— Auch der weiteſte Weg lohnt ſich! lassan 848 fen beraten vom Facnmann! uud Robert Steiert Weinheimerſtr.62 Manufaktur- u. Modewaren Karl Steiert Schulſtr. 6 Herren-Moden und ieee Al g g l 5 g 1 e Druckarbeiten geb. Machleid Henkels Maſch und Bleich⸗Soda w alle Schtuttiwethe dewaßti Die billigſten und beſten der Neuzeiten tſprechend, werden hergeſtellt bei Wasch-Maschinen J Franz Karl Merkel. . 7 schnell und billig Handwerk, Industrie, Vereine, Private g Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstrage 36 Telefon 117 1 8