— ͤ ͤK——b Talg Abelerberen Morgen Sonntag, den 27. Januar, Abends 8.30 Uhr findet unſer Familienabend im Karpfen ſtatt. Dieſer Abend ſteht unter dem Motto„Das Kind“. Lichtbilder, gemeinſame Geſänge, Solo⸗ Vorträge werden abwechſeln und einige frohe Stunden bereiten. Alle Mitglieder des Vereins und deren An⸗ gehörige ſind herzlich eingeladen. Der Vorstand Trut- henne guter Brüter zu verkaufen. Bauer Sandhöferweg am Wald fanfare in ks mit Etui, erſte Qualität, billig zu ver⸗ kaufen. Von wem, ſagt der Verlag War Radler-Maskenhad am Samstag, den 2. Febr. In Sämiichen Räumen J. Fürst Alenander Kapelle Hanf- Knauber — Beginn Abends 8,11 uhr Veranstalter: Radfahrer- verein Eintracht- Vorwärts Es ladet närriſcheſt ein Der Elfer-Rat NB. Maskenkarten 80 3, Vorverkauf im Fürſt Alexander, im Brauhaus, Schillerkaffee und bei den Mitgliedern. Eintritt für Nichtmitglieder Herren 503 Damen 25 J, Mitglieder pro Perſon 25. D Zurbambrinushalle Gambrinus ruft: Kommt in meine Halle, freut und amüſiert Euch morgen Sonn— tag beim luſtigen Alles iſt närriſchſt eingeladen 5„ 0 5 8 Humm— und guck Am Samstag, den 26. 1. 1935 im Saal zum Karpfen oller Maskenball Aufmarſch der Prinzengarde, der Boy und des Elferrats Wahl der Prinzessin für das dahr 1935 Wir laden die Einwohnerſchaft Viernheims und Umgebung zu dieſer ede en recht herzlich ein. Die Tanzmufik ſpielt die Kapelle Schwarz-Weiß. Harnevals-Cesellschaft Der hohe EMHerrat! P. D. G. Mernhelm ſentelntt Ante Viernheimer Zeitung 10 Tageblatt—, Blernbeiner Nachrichten)(Viernbeimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Montag, den 28. Januar 1935 6 Hlavier- Unterricht nach erprobter. schnell fördern- der Methode Liss! Schlatter langj. Lehrerin an der Mann- heimer Hochsch. f. Musik. Näheres kllannnelmerst. ad Sams tag, den 26. Januar, abends 6. 11 Uhr grosser öffentlicher g 1 0 2 —. rere. Eimzel-⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle ö Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg 110 9 Nr. 28 52. Jahrgang im Saale„Zum grünen Lauh“. Familie Mich. Faltermann Die Kapelle Nestauraon Zum Ofü-Dannhol Motto: Halt eier Mäuler! Morgen Sonntag 8.11 Uhr großer wozu närriſcht einladet Familie Sander Für gute Stimmung 7!* ſorgt die Jazzkapelle? 1 2 N keäur groler kupen inen morgen Sonntag ab 8 Uhr Aim Tannhäuser in Lampertheim Aummeeeeeanuf nuten Tanz— Stimmung— Humor Es ladet freundlichſt ein famille Paul underoin. Vereins⸗Anzeiger Männergeſang-Verein 1846. Sonn⸗ tag nachm. 1 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende Sängerbund Flora Morgenfrüh punkt 10.30 Uhr vollzählige Singſtunde. Sams— tag-Singſtunde fällt aus. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängertreue“. Samstag abend halb 9 Uhr Jahres-Ver⸗ ſammlung. Aktive und paſſive Mitglieder ſind eingeladen. Der Vorſitzende. Medizinalverband Viernheim. Sonntag, den 27. Januar 1935, nach⸗ mittags 3 Uhr findet im Deutſchen Michel (Matth. Bugert Wtw.) unſere diesjährige General-Verſamm lung ſtatt. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht 2. Entgegennahme der Jahresabrechnung, bezw. Prüfung derſelben 3. Beſchlußfaſſung über Anträge 4. Wahl des Vorſtandes 5. Wahl des Beſchwerdeausſchuſſes 6. Verſchiedenes Anträge oder Beſchwerden müſſen ſchrift— lich bis Samstag, den 26. Januar bei dem Vorſitzenden eingereicht werden. Um voll— zähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Radfahrer-Verein„Eintracht“. Sonntag, den 27. Januar, mittags 3 Uhr im„Fürſt Alexander“ General-Ver⸗ ſammlung. Vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder und Ehrenmitglieder iſt dringend erwünſcht. Der Vorſtand. Kaninchen- und Geflügelzuchtver⸗ ein 1916. Die Mitglieder werden gebeten ſich heute abend pünktlich 8 Uhr im Kaiſer⸗ hof einzufinden. Der Vorſtand. Turverein von 1893 e. V. Die Fahrt der 1. und 2. Mannſchaft, ſowie Zu⸗ ſchauer geht per Omnibus ab Freiſchütz punkt 12.15 Uhr. Fahrtteilnehmer wollen ſofort ihre Karten in der Sporthalle oder im Freiſchütz abholen. Sonntag voraus- ſichtlich keine Karten mehr. Preis 85 Pfg. central Film palast Samstag, Sonntag und Montag Ein Spitzenfilm der Ufa-⸗Weltklasse Ein Meisterwerk deutscher Filmkunst fürst Woronzeff Nach dem meiſtgeleſenen Roman von Margot von Limpſan Bei dieſem Film iſt das Schauſpieleriſche ſo intereſſant wie das Techniſche brillant. Orte der Handlung: Paris, das weltberühmte monte Carlo und die Reviera. Eine Deutſche Spitzenleiſtung in höchſter Vollendung In Mannheim hat dieſes Filmwerk die größte Beſu⸗ cherzahl erreicht, da der Roman in einer Mannheimer Zeitung zu leſen war. Der Erfolg wird auch in Viernheim ein gewaltiger ſein, denn der Verwöhnteſte iſt begeiſtert. Ein Beſuch iſt wieder ein beſonderes Erlebnis. Anfang Werktags 8 Uhr, Sonntag 7 Uhr. Ab 9.15 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntag mittag grosse Jugend- u. Rindervorstellung In Vorbereitung: So entlete eine Liehe Die Leitung. Pelbelapt von Druckſachen bringen wir un⸗ ſere Druckerei in Erinnerung. Es ladet freundlichſt ein Gemütliche Stunden Die Kapelle Blau-Weig Frau M. Träger Wwe. Maskenkarten ſind im Vorverkauf im Lokal und bei der Muſik erhältlich. im Banne des Prinzen Karneval! Bekanntmachung Betreffend: Feldbereinigung; hier; die ord— nungsmäßige Düngung und Beſtellung der Grundſtücke. Verſchiedene Wahrnehmungen in der letz ten Zeit ließen die Vermutung aufkommen, daß die Grundſtücksbeſitzer die Düngung der im Feldbereinigungsverfahren befangenen Par— zellen mit Rückſicht auf die Ungewißheit, ob ſie die Parzellen wieder zugeteilt bekommen, vorübergehend einſtellen. Wir machen da— rauf aufmerkſam, daß die durch die mangel— hafte Düngung der alten Parzellen eintreten— den Verſchlechterungen von der Vollzugskom— miſſion zu Laſten der Säumigen durch Geld ausgeglichen werden müſſen, und empfehlen den Grundſtücksbeſitzern, ſich durch weitere ordnungsmäßige Düngung und Bewirtſchaft— ung ihrer Grundſtücke vor beſonderen Nach— teilen zu ſchützen. Viernheim, den 22. Januar 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel ALLEINVERCAURE: Frau lakoh Hook WI. Lampertheimerstralle 1 Anmeldungen werden jeweils Donners⸗ tags abends von 7—8 Uhr in der Geſchäfts⸗ ſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, 9 ſtraße 4(Traube) entgegengenommen. Gleich⸗ zeitig können Reiſeſparmarken in Empfang genommen werden. Tum old. Stern Motto: Wer in Kap⸗ peowend mitmache will gern, der gehe zum Franz in de „Stern“ Morgen Sonntag 0 abend 8.11 Uhr f Es ladet närriſchſt ein Der Wirt 155 Die Kapelle zun beutschen ate Morgen Sonntag Es ſpielt die beliebte Tanz⸗Stimmungs⸗ Kapelle Willi Hanf. Es ladet freundl. ein 5 Dor rt— Die Hapeſie Gaſthaus zum Freiſchütz 7 Morgen Sonntag Unterhaltung P. Jochim. Neuer Rotwein Ltr. 55% Neuer Meigwein Lir 65% Apfelwein Ltr. 25% Flaſchen mitbringen Noschauer, Zur Frischen duelle Leupin-Creme und geife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Fitehlg.Höunuchen Ausſchlag, Wundſein uſw. ffora-Urog. F. Riehl? Schnell an den Mann ge- bracht ist alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange zeigt wird. In wenigen Stun⸗ den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ anzeigen helfen kaufen und verkaufen! zu haben im NS⸗Gem.„Kraft durch Freude“ Es ladet frdl. ein Mernhelmer Anzeiger N N Kapelle Schwarzweiß 8 3 Brot aus eigener Scholle Neichsbauernführer Darre eröſſnet die Grüne Woche 1935— Wege und Ziele der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik— Feſtanſprache Hermann Görings Berlin, 26. Januar. „Die Grüne Woche Berlin 1935“, die Aus⸗ ſtellung des deutſchen Bauerntums, wurde in Gegenwart von über 1000 Ehrengäſten aus allen Gebieten des öffenklichen Lebens feierlich eröffnet. Auch Bauernabordnungen aus Frankreich, Norwegen, Polen. Schwe⸗ den und Ungarn ſind nach Berlin gekommen, um dieſe größte Winterſchau zu beſuchen, die einen umfaſſenden Ueberblick über die Agrarpolitik des Dritten Reiches gibt. Nach der Begrüßungsanſprache des Ober— bürgermeiſters Dr. Sahm ſpielte der Bläſer⸗ korps der Forſtſchule Steinbuſch bei Kreuz den Fürſtengruß. Stürmiſch begrüßt nahm dann der preußiſche Miniſterpräſident Hermann Göring das Wort zu der Feſtanſprache. Er führte u. a. aus: Zum erſten Male ſeit Beſtehen der„Grü— nen Woche“ tritt auch die deutſche Forſtwirt⸗ ſchaft mit einer großen Halle auf dieſer Aus- ſtellung in Erſcheinung. Landwirtſchaft und Forſtwirtſchaft ſtehen hier nebeneinander in brüderlicher Eintracht, um dem deutſchen Volk zu zeigen, wie ſie, jede für ſich und doch beide miteinander, arbeiten und ſchaffen an t Werke, das ihnen der Führer gewieſen hat. Bauer und Waldbeſitzer haben ſchwer gelitten unter den Sünden der vergangenen Zeit. Verſchuldung des Hofes und Verwüſtung des Waldes waren die Fol⸗ gen. Heute zwingt uns die Not und erzieht uns die Idee des Nationalſozialismus zum Wiederaufbau und zu geſunder Wirtſchaft. Gleiche Aufgaben verbinden Landwirtſchaft und Forſtwirtſchaft: Die Bedarfsdeckung des Volkes mit wichtigſten Gütern in der aufge⸗ zwungenen Autarkie. Beide nutzen Blut und Boden und haben die große Aufgabe, den Proletarier durch Seßhaftmachung und Siedlung und Heimſtättengründung vom, internationalen Irrwahn zu befreien. Wald als deutſches Volksgut iſt eng verbunden mit deutſchem Volkstum, iſt Grundlage deutſcher Kultur. Wir wollen dem deutſchen Volk den Naturwald wie⸗ dergeben. Zur Forſtwirtſchaft wie zur ſchaft gehört aber auch die Jagd. Die Deutſche Jagdausſtellung iſt in dieſem Jahre keine große Trophäenſchau, ſondern nur ein Ueberblick über die Auswirkung der ieuen Jagdgeſetzgebung. Aufgabe der Jagd iſt nicht nur Hege des Wildes und Erhaltung eines geſunden Wildbeſtandes, ſondern auch die Mitwirkung an der Feſtigung der Er⸗ nahrungsgrundlage. Ein Symbol dafür war die freudige Mitarbeit am Winterhilfswerk. Die deutſche Jägerei hat, von mir zum Win⸗ ſerhilfswerk aufgerufen, in der einzigen Woche vom 9. bis 15. Dezember 22216 Stück Wild im Gewicht von 1100 Tonnen und im Werte von einer Million Mark abgeliefert. Dazu kam noch ein erhöhter Barbetrag von Landwirt⸗ 150 000 Mark. Die Geſamtſumme der deu ſchen Jägerſchaft beträgt demnach 1/1 Mil⸗ lionen. Forſtwirtſchaft und Jagd bedürfen beide einer ſtarken Bindung an die Idee der Ge⸗ meinſchaft. Für die Jagd iſt dieſe Bindung geſchafefn durch das Jagdgeſetz, für die Forſt⸗ wirtſchaft wird ſie geſchaffen durch ein ſtarkes und feſtes Forſtgeſetz. Dann wird deutſcher Wald ewiger Segensquell für das ewige deutſche Volk ſein und werden. Reichsbauernſührer Darre führte in ſeiner Eröffnungsrede u. a. folgen⸗ 8 aus: ö Die zwei Jahre, die ſeit der Machtüber⸗ 5 durch den Nationalſozialismus ver⸗ ſtoſſen sind, haben bewieſen, daß der Nato. nalſozialismus nicht nur zu ſiegen, ſondern auch dieſen Sieg auszunutzen verſteht. Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik durfte bei dem Aufbauwerk eine entſcheidende Helferin ſein. Indem unſer Führer von der Erkennt⸗ nis ausging, daß das Fundament des deut⸗ ſchen Staates nur das Bauerntum ſein könne, machte er die Agrarpolitik zu einem Angelpunkt der Geſamtpolitik. Dies bedingte die Ausrichtung der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, in allen ihren Maßnahmen auf das deutſche Volksganze. Die„Grüne Woche Berlin 1935“ verſucht ein Spiegelbild dieſer Aufgabenſtellung und Zielſetzung und der daraus ſich ergebenden agrarpolitiſchen Maßnahmen zu geben. Um das landwirtſchaftliche Ausſtellungs⸗ weſen leiſtungsfähig für dieſe Aufklärungs- und Erziehungsaufgabe zu machen, hat es einer gründlichen Umgeſtaltung bedurft. Es iſt kein Zufall, daß gerade die Grünen Wo⸗ chen in Berlin in früheren Zeiten vielfach den Gegenſatz von Stadt und Land eher ver— tieften als ausglichen. Schon die„Grüne Woche Berlin 1934“— alſo vor einem Jahre — hat daher das Geſicht dieſer Veranſtaltun— gen von Grund auf gewandelt. Zum erſten Male wurde im Vorjahre eine Grüne Woche unter dem Geſichtspunkt einer leitenden po— litiſchen Idee, und zwar unter dem Ge— danken von Blut und Boden geſtaltet. Nach einem Jahre zielbewußken Aus⸗ baues iſt es zum erſten Male auf einer Grünen Woche auch möglich, von den Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik Zeugnis abzulegen. Zwiſchen der Darſtellung der lebensgeſetzlichen Bedeutung des Reichserb⸗ hofgeſetzes und der Lehrſchau über die Aus⸗ wirkung des Reichsnährſtandsgeſetzes und der auf ihm begründeten Markt- und Preis— ordnung ergibt ſich ein unmittelbarer Zu— ſammenhang. Dieſe Lehrſchau führt die Be— zeichnung„Sozialismus der Tat“ Der in ihr begründet liegende Anſpruch beſteht zu recht, erbringt doch die Lehrſchau erneut den ein⸗ dringlichen Nachweis, daß die nationalſozia⸗ liſtiſche landwirtſchaftliche Markt- und Preis- ordnung das wichtigſte Werkzeug einer ſo⸗ zialen Befriedung des deutſchen Volkes iſt, da es ein für allemal die Frage der Preisbildung für Lebensmilkel aus dem wirtſchaftlichen Intereſſentenſtreit herauslöſt. Daß die Agrarpolitik auch nicht davor zurückſchreckt, erhebliche Opferleiſtungen von dem deutſchen Bauern zu fordern, beweiſt die Preisentwick— lung in dieſem Wirtſchaftsjahre: denn bei der ſogenannten freien Marktwirtſchaft des Wirtſchaftsliberalismus hätte die geringere Ernte des Jahres 1934 zwangsläufig zu einer für den Verbraucher unerträglichen Preisſteigerung geführt. Ebenſo kann an— dererſeits der deutſche Bauer ſicher ſein, daß er bei reichen Ernten vor dem unter der Herrſchaft des Wirtſchaftsliberalismus eben⸗ ſo zwangsläufig einſetzenden übermäßigen Preisdruck bewahrt bleibt. Dieſe Gewißheit des Einſatzes aller für alle iſt die entſcheiden⸗ de Vorausſetzung für die von den deutſchen Bauern in der Erzeugungsſchlacht gefor— derte allſeitige Leiſtungsſteigerung. Daß von der deutſchen Landwirtſchaft nichts Unmögliches verlangt wird. beweiſt ſchon allein die Tatſache, daß, wenn es ge⸗ lingt, die 60 Prozent ſchlechter wirtſchaften⸗ den Bauern und Landwirte an die durch⸗ ſchnittliche Wirtſchaftsleiſtung der 40 Pro— zent beſſer wirtſchaftenden anzugleichen, das Ziel der deutſchen Nahrungsfreiheit voll— kommen erreicht wird. Es ergibt ſich eindeutig, daß das Ziel der deutſchen Erzeugungsſchlacht nicht in Wi— derſpruch zu unſerem ehrlichen Willen ſteht, zu einem regeren Warenaustauſch mit uns befreundeten Staaten zu gelangen. Iſt das Ausland bereit, der deutſchen Ausfuhr— induſtrie durch geſteigerte Abnahme ihrer Fabrikate wieder beſſere Verdienſtmöglich⸗ keiten zu bieten, ſo wird ſich das automatiſch in einer Verbeſſerung der deutſchen Lebenshaltung über die gegenwärtige Befriedigung des deutſchen Mindeſtbedarfs hinaus auswirken. Das Schickſal hat den deutſchen Bauern gelehrt, daß Freiheit und Friede die höchſten Güter auf Erden ſind. Indem er ſeine ganze Kraft in der Erzeugungsſchlacht einſetzk, will er ſich auch als Wirtſchaftler, als der Soldat der Freiheit und des Friedens bewähren. Und ſo kann ich der„Grünen Woche Berlin 1935“, die ich hiermit eröffne, keinen beſſe⸗ ren Wunſch ausſprechen, als daß ſie zu ihrem beſcheidenen Teil mithelfen möge, dieſem uns alle beherrſchenden Ziel zu dienen und damit unſerem Führer Adolf Hitler. Hochwaſſer und Eistreiben Neue Schreilensnachrichten aus den Vereinigten Staaten Die Geſamtzahl der Todesopfer, die die große Källe und die mit ihr verbundenen Kataſtrophen in den Vereinigten Staaten im Verlauf der vorigen Woche gefordert haben, iſt auf 203 berechnet worden. Die Kälte hat nachgelaſſen und die ungeheuren Schneemaſ⸗ ſen fangen allmählich an zu ſchmelzen. Allein im oberen Miſſiſſippi⸗Delta mindeſtens 18 000 Perſonen obdachlos geworden. Hunderte von Flüchtlingen ſind infolge der eiſigen Kälte an Influenza und Lungenentzündung erkrankt. Es wird eine Grippeepidemie befürchtet. Anhaltende Regenſtürme im Staate Washington und Britiſch⸗Kolumbien verur⸗ ſachten ſind nene Erdrutſche, ſo daß faſt ſämtliche Verbindungen brochen ſind. Mehr als zehn Städte, darunker Bancou⸗ ver, ſind von der Außenwelt abgeſchnitten. Zahlreiche Brücken ſind durch Hochwaſſer und Eistreiben forigeriſſen worden. Auf den Landſtraßen ſtauen ſich rieſige Schlamm- Mengen. Auf der Olympic⸗Halbinſel wurden 50 Familien durch einen etwa 100 Morgen großen Erdrutſch abgeſchnitten. Bisher ſind zehn Schiffe geſunken. Schaden iſt unſchätzbar. Wie aus Boſton gemeldet wird, iſt der geſamte Verkehr nach den Neu⸗England⸗ Staaten durch Schneeſtürme lahmgelegt. Hihneeſtürme in Schleſien Verheerendes Unwetter über England. Breslau, 27. Januar. Unter ſchweren Südweſtſtürmen ſind in den ſchleſiſchen Bergen ungewöhnlich ſtarke Schneefälle niedergegangen. Die Neuſchnee⸗ mengen betragen durchſchnittlich 25 Zenti⸗ meter und erreichen im weſtlichen Rieſenge⸗ birge ſowie an der Hohen Menſe bis zu 40 Zentimetern. Das Schneeſchmelzwaſſer er⸗ gab in Krummhübel 33 Millimeter und in Bad Reinerz faft 38 Millimeter Nieder— ſchlag. Zu gleicher Zeit wüteten nach Berichten aus London ſchwere Schnee und Hagelſtürme über den brikiſchen Inſeln. Das Unwetter forderte drei Todesop⸗ fer. An der engliſchen Südküſte erreichte der Sturm eine Geſchwindigkeit von 150 Kilometern in der Stunde. Mehrere Schiffe wurden an Land geſchleudert. Der nationalſozialiſtiſche! Die Zinsſenkungsaktion Auf dem Wege der organiſchen Zinsſen⸗ kung iſt durch das dieſer Tage vom Reichs⸗ kabinett verabſchiedete neue Geſetz ein wei⸗ terer, wichtiger Schritt getan worden. Es handelt ſich um eine ſogenannte Zinskon⸗ verſion. Man verſteht darunter die Um⸗ wandlung, meiſt die Herabſetzung des Zins⸗ fußes bereits begebener, im Verkehr befind⸗ licher feſtverzinslicher Wertpapiere. Der Be— trag des Papieres bleibt der gleiche, nur der Zinsfuß wird geändert. Das neue Geſetz beſtimmt, daß allen In⸗ habern von Pfandbriefen und Kom⸗ munalobligationen der Hppotheken⸗ banken und der öffentlich-rechtlichen Kredit⸗ inſtitute(Sraats papiere ſind alſo nicht einbegriffen) vom 1. April 1935 an nicht mehr 6 v. H., ſondern nur noch 4,5 v. H. an Zinſen bezahlt werden und daß dieſe Zinserſparnis von 1.5 v. H. jährlich den Hypothekenſchuldnern in vollem Umfang zu⸗ gutekommen ſoll. Da ſich dieſe Aktion auf Wertpapiere im Betrage von rund acht Mil⸗ liarden Mark erſtreckt, ſo bedeutet für die deutſche Volkswirtſchaft die Zinsentlaſtung eine jährliche Erleichterung von rund 120 Millionen Mark. Das iſt ein Betrag, der für die weitere Belebung unſerer geſam⸗ ten deutſchen Wirtſchaft von erheblicher Be⸗ deutung iſt. Die jetzt eingeleitete Aktion iſt, ſo führte Reichsbankpräſident Dr. Schacht in einer Rundfunkrede aus, ein wohlüber⸗ legter Beſtandteil nationalſozialiſtiſcher Po- litik. Dieſe Politik geht is von der Vermei⸗ dung aller gewaltſamen Eingriffe. Zur Herbeiführung einer organiſchen Beſ— ſerung des Kapitalmarktes iſt, fuhr der Reichsbankpräſident fort, eine ganze Reihe von Maßnahmen im Laufe der letzten zwei Jahre getroffen worden. Wir haben zuerſt durch die Einſetzung einer Kommiſſion zur Ueberwachung des Kapitalmarktes verhin⸗ dert, daß jeder Beliebige für ſeine Wertpa⸗ pieremiſſionen den Kapitalmarkt in Anſpruch nehmen und die anfallenden Erſparniſſe für ſeine Sonderzwecke abſchöpfen konnte. Wir haben dann die Reichsbank durch Geſetz in den Stand geſetzt, für die Pflege des Kurs⸗ niveaus an den Börſen Wertpapiere in grö— ßerem Umfange als früher zu beleihen. Er erinnerte weiter an die Gemeindeumſchul— dung, die rund drei Milliarden Reichsmark umfaßte, an die erfolgreiche Umwandlung der ſechsprozentigen Reichsanleihe und der ſogenannten Neubeſitzanleihe in eine vier— prozentige Anleihe, ferner an die Reform der Börſenorganiſation, an das umfaſſende Geſetz über die allgemeine Regelung des Kreditweſens und ſchließlich an das ſoge— nannte Anleiheſtock-Geſetz. Dr. Schacht erklärte weiter: Nachdem wir durch alle dieſe Maßnahmen, die niemals den Beſitz und die Erwerbskraft des Ein⸗ zelnen angetaſtet haben, den Kapitalmarkt einer Geſundung entgegengeführt haben, reift jetzt als eine erſte große Frucht die Möglichkeit einer Herabſetzung des Zins⸗ fußes. Ich möchte an dieſer Stelle ausſpre⸗ chen, daß dieſer Erfolg ſicherlich nicht zu— ſtande gekommen wäre, wenn die Regierung nicht in ihren Bemühungen von dem vollen Verſtändnis und der willigen Mitarbeit des Volkes, insbeſondere auch der wirtſchaftlichen Kreiſe, unterſtützt worden wäre. Die Entwicklung des Kursſtan⸗ des der verſchiedenen Renten an der Börſe hat ſchon ſeit Wochen gezeigt, daß der Wert⸗ papierinhaber ſich auf eine Herabſetzung des Zinſes eingerichtet hatte. In den letzten Mo⸗ naten iſt das Kursniveau der feſtverzinsli⸗ chen Papiere an den deutſchen Börſen um rund 10 v. H. des Nominalwertes geſtiegen und ein großer Teil der bisher ſechsprozen⸗ tigen feſtverzinslichen Papiere iſt an den Kurs von 100 nahe herangekommen, wäh⸗ rend gleichzeitig die mit 4.5 v. H. verzins⸗ lichen Papiere einen Kursſtand erreicht ha⸗ ben, der nur wenige Prozent unter dem Kursſtand der ſechsprozentigen Papiere liegt. Das Konverſionsangebot, welches nun den Inhabern der ſechsprozentigen Pfand⸗ briefe gemacht wird, hat dieſer Tatſache Rech⸗ nung getragen dadurch, daß der Unterſchied im Kurs zwiſchen den ſechsprozentigen und den 4, 5prozentigen Papieren durch die bare Auszahlung einer Vergütung von 2 v. 5 an alle Umtauſchenden ausgeguchen wird. Dieſe Vergütung braucht bei der Einkommen⸗ Fette nicht verſteuert zu werden. Irgendeine rklärung des Einverſtändniſſes mit dem Umtauſch oder ſonſtige Formalität iſt nicht erforderlich. Nur wer nicht ein verſtan⸗ den ſein ſollte mit dem Umtauſch, muß dies erklären, und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß derjenige, der nicht umtauſcht, gewiſſe For⸗ malitäten zu erfüllen hat. Im Geſetz ſelbſt iſt vorgeſehen, daß die Stücke, für die ein Wi⸗ derſpruch gegen den Umtauſch angemeldet wird, der betreffenden Pfandbriefbank oder Kreditanſtalt einzuſenden ſind, daß für dieſe Stücke die Börſennotiz fortfällt, und damit auch die Beleihungs⸗ möglichkeiten bei der Reichsbank. Dieſe Uebequemlichkeiten für denjenigen, der dem Umtauſch widerſpricht, ſind nicht zu ver⸗ meiden, und ſchließlich kann ja auch niemand verlangen, daß der Staat ſeine öffentlichen Einrichtungen, Börſen, Banken uſw. denjeni⸗ gen zur Verfügung ſtellt, die der wirt⸗ ſchaftlichen Geſundungspolitik des Staates ihrerſeits keine Unterſtützung leihen wollen. Ich habe aber gar keinen Zweifel darüber und habe das felſenfeſte Vertrauen, daß dieſe Regierungsaktion in ihren günſtigen Auswirkungen für die geſamte Volkswirt— ſchaft und damit auch für den Pfandbrief— inhaber von allen verſtanden und freudig mitgemacht wird. Wir wünſchen die deutſche Volkswirtſchaft von den ſchweren Feſſeln zu befreien, die aus einem zu hohen Zinsniveau für jeden Wirtſchaftenden und damit auch für jeden Sparer täglich erwachſen. In einem lebensfähigen Haus- und Grundbe⸗— ſitz liegt ein Quell dauernder Arbeitsbe— ſchaffung. Die Mehrzahl aller Hausbeſitzer wird durch die eintretende Senkung der Hy— pothekenlaſten in die Lage verſetzt, regelmä— ßiger als bisher die notwendigen Ausbeſſe— rungen und Erneuerungen ausführen zu laſ— ſen. Der gewerbliche Mittelſtand wird durch dieſe Maßnahmen eine beſonders kräftige Förderung erfahren, die auf die breiteſten Maſſen der Arbeitenden ausſtrah— len wird. Auch die Entlaſtung der Ge— meindehaushalte, die aus der Ak— tion folgt, wird zur weiteren Sanierung der kommunalen Finanzen und zur Durchfüh— rung bisher zurückgeſtellter Aufgaben bei— tragen. Die bisher nur vorübergehend ge— regelte Bejhilfe zur Hypothekenentlaſtung der deutſchen Landwirtſchaft erfährt durch das neue Geſetz einen dauernden Charakter. So wird das neue Geſetz einen Markſtein bilden in der weiteren Aufwärtsbewegung der deutſchen Volkswirtſchaft. Niemand darf ſich der Mitwirkung und Mithilfe an die— ſem großen Werk entziehen, auf daß der Ar— beit unſeres Führers ein lückenloſer Erfolg beſchieden werde, die Wohlfahrt des Deut— ſchen Reiches für alle Zeiten ſicherzuſtellen schreiben an den Führer München, 26. Januar. Eine Anordnung des Chefs der Kanzlei. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht eine Anordnung des Chefs der Kanzlei des Führers der NSDAP., Bouhler, in der e: u. a. heißt: Mit Errichtung der Kanzlei des Führers der NSDAP hat vielfach die Auf— faſſung Platz gegriffen, daß nunmehr jeder Parteigenoſſe unter Umgehung des Dienſt, weges mit Eingaben und Beſchwerden direk, an den Führer herantreten könne. Dies if nicht der Fall. Es ſteht jedem der Weg zum Führer offen, aber erſt dann. wenn bereit— die Entſcheidungen der zuſtändigen Partei dienſtſtellen, zuletzt des Stellvertreters de— Führers, vorliegen. Ich weiſe daher ausdrücklich darauf hin daß in Zukunft Eingaben, die dieſe Vor, ausſetzung nicht erfüllen, an den Abſender zurückgehen, wodurch nur überflüſſige Arbei und Zeitverluſt entſtehen. Letzteres gilt auck für alle Eingaben, die in zunehmendem Maße an Perſönlichkeiten aus der Um— gebung des Führers, vor allem auch an die Schweſter des Führers, mit der Bitte um d an den Führer geſandt wer— en. Alle an den Führer beſtimmten Schreiben, die ſich mit Parteiangelegenheiten befaſſen, ſind zu richten: An die Kanzlei des Führers der NSDAP, Berlin W'e 8, Wilhelmſtr. 75 Im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Be— arbeitung wirklich notwendiger Angelegen— heiten ſind Schreiben an den Führer bzw. an die Kanzlei des Führers der RSDAqp und Beſuche auf wichtige und dringende Fälle zu beſchränken. Für die Gleichberechtigung Gegen die einſeitigen Rüſtungsbeſchrän⸗ kungen. London, 27. Januar. Die„Times“ ſetzt ſich in einem bemerkens⸗— werten Leitartikel, der an eine Rede des konſervativen Abgeordneten Sir Edward Grigg in Oxford anknüpft, für eine energi⸗ ſche Initiative der engliſchen Regierung bei den bevorſtehenden internatignalen Verhand⸗ lungen und beſonders in der Rüſtungs⸗ und Gleichberechtigungsfrage ein. Es heißt hierin u. a.: „Der Augenblick für die Beſeitigung dei Deutſchland, Oeſterreich, ungarn und Bulga⸗ rien auferlegten Rüſtungsbeſchränkungen und deren Auskauſch gegen ein allgemeines Syſtem der Rüſtungsbegrenzung iſt ge⸗ kommen. Es war nicht beabſichtiat. daß 910 ö pagandaminiſter Goebbels, durch die Friedensverträge auferlegten Be. ſchränkungen ewig einſeitig bleiben ſollten Bevor die Gleichberechtigung nicht praktiſch anerkannt iſt, iſt ein feſtes inkernakionale⸗ Syſtem unwahrſcheinlich.“ Das Blatt fordert eine weitere Ausdeh⸗ nung des Locarno-⸗ Vertrages, der der Angelpunkt der engliſchen Außenpolitil ſei. Eine neue Bekräftigung des Locarno⸗ Paktes im Hinblick auf den Luftkrieg ſolle endgültig die Möglichkeit beſeitigen, daß irgendein Land in überſtürzter Weiſe als erſter einen Nachbarſtaat aus der Luft bombardiert. Es beſtänden jedoch, ſo fährt „Times“ fort, eindeutige Grenzen für die Verantwortlichkeiten, die England überneh— men könne. Englischer Veſuch in Verlin Ein Freund Macdonalds beim Führer. London, 26. Januar. Wie Reuter aus Berlin meldet, hatte Lord Allen Hurtwood in Berlin Beſprechun⸗ gen mit dem Führer und Reichskanzler, mit dem Miniſterpräſidenten Göring, Reichspro⸗ und anderen Perſönlichkeiten. Lord Allen Hurtwood iſt der Organiſator der nationalen britiſchen Ar⸗ beiterpartei und ſteht in engen perſönlichen Beziehungen zu Macdonald. Sein beſonders lebhaftes Intereſſe gilt Fragen der inter— nationalen Politik Deutſchlands zur Abrüſtungsfrage und die allgemeine europäiſche Lage zur Behand— lung gekommen. Im Augenblick liegt kein Anlaß vor zu vermuten, daß der Reiſe Hurt— woods auf dem Kontinent eine andere als eine nichtoffizielle Bedeutung zukommt. Sammelverbot für den 30. Januar Berlin, 27. Jan. Der Reichsbeauftragte für das WHW, Hilgenfeldt, hat folgende Anordnung erlaſſen: Im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminiſter für Volksaufklä— rung und Propaganda gebe ich bekannt, daß am Jahrestage der nationalſozialiſtiſchen Re— volution, dem 30. Januar 1935, wie im Vorjahre jegliche Sammeltätigkeit verboten iſt. Eine Ausnahme hiervon bildet die Win⸗ terhilfslotterie, für die auch am 30. Januar Loſe verkauft werden dürfen. Die Reichsreform Die innenpolikiſche Haupkaufgabe unſerer Zeit. Berlin, 28. Jan. Reichsminiſter Dr. Frick äußerte ſich zu einem Preſſevertreter über die Reichsreform und führte u a. aus:„Im Mittelpunkt der Arbeit meines Miniſteriums ſteht die Reichsreform. Was Jahrhunderte ein frommer Wunſch großer Patrioten war, was ſelbſt zu Bismarcks Zeiten noch nicht reif geweſen iſt und die Parlamentarier der Syſtemzeit nicht durchzuführen wagten, iſt aus den Gluten der nationalſozialiſtiſchen Revolution hervorgegangen: Die Errichtung des neuen Nationalſtaates.“ Auf die Frage nach den Schwierigkeiten, die ſich der Durchführung des Neubaues des Reiches entgegenſtellen, erwiderte Dr. Frick: „Es iſt klar, daß eine ſtaatliche Neugliede— rung nicht überſtürzt werden darf. Das Dritte Reich kennt keine„beſon⸗ deren Intereſſen“ und Länderhoheiten mehr, es hat ſich nur die einzige Aufgabe geſtellt: Ein einheitliches Reich zu ſchaffen, das ſeine großen geſchichtlichen Aufgaben löſen kann. Daß ſich dabei hie und da gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten ergeben, iſt kaum vermeidbar. Die Reichsregierung iſt überzeugt davon, daß alle Hinderniſſe dank der nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundhaltung des deutſchen Volkes leicht überwunden werden. Wenn auch nicht alle Wünſche erfüllt werden können, ſo wird doch bei der Gebietsabarenzung der neuen 8 Wahrſcheinlich iſt in ſei⸗ nen Berliner Unterhaltungen die Stellung, Reichsgrenze auf die wirtschaftlichen, voltil⸗ n und geopoliliſchen Beziehungen der ein⸗ 0 Gaugebiete ſede mögliche Rückſicht ge⸗ nommen werden.“ Der 30. Januar Tag der Betriebsappelle. Berlin, 28. Jan. Am 30. Januar wird, wie die NS meldet, die Deutſche Arbeits⸗ front in allen Ortsgruppen des Reichsgebie⸗ tes Betriebsappelle veranſtalten. Die Red⸗ ner der DAß werden reſtlos an dieſem Tage eingeſetzt, und auch die PO wird mithelfen. Das Thema für den Tag lautet:„Was be⸗ deutet der 30. Januar für den ſchaffenden Menſchen?“ Außerdem wird bei dieſer Ge⸗ legenheit eine beſondere Ehrung des Saar— arbeiters erfolgen. Jagdbeſuch Görings in Polen Auf Einladung des polniſchen Skaatspräſi⸗ denten. Berlin, 28. Jan. Zu einer vom polniſchen Staatspräſidenten in den Forſten von Bia⸗ lowieſch zu veranſtaltenden Jagd hat der Staatspräſident den preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten und Reichsforſtmeiſter Göring eingeladen. Miniſterpräſident Göring hal die Einladung zu dieſer Jagd, an der neben dem polniſchen Botſchafter in Berlin, Herrn Lipſki, und dem deutſchen Votſchafter in Warſchau, Herrn von Moltke, auch eine Reihe hoher polniſcher Würdenträger ſowohl wie Mitglieder des Warſchauer diplomati— ſchen Korps teilnehmen wird, angenommen Aniformverbot im Saargebiet Ein Aufruf der Deutſchen Fronk. Saarbrücken, 28. Jan. Der ſtellvertretende Landesleiter der Deutſchen Front, Niet⸗ mann erläßt im Einvernehmen mit dem Saarbevollmächtigten des Reichskanzlers fol⸗ genden Aufruf, in dem es u. a. heißt: Ich weiſe eigens darauf hin, daß niemand im Saargebiet ein Recht hat, eine Uniform zu kragen. Wer, bevor er als Parteigenoſſe anerkannt bzw. ihm das Weiterbeſtehen ſei⸗ ner Milgliedſchaft beſtätigt iſt, eine der ſeit⸗ her verbotenen Uniformen einer Organiſa⸗ kion der NS DAp trägt, wird nie in die Par⸗ kei aufgenommen werden. die Gründung der NS DAp im Saargebiet wird zur gege⸗ benen Zeit erfolgen. Dieſe Verordnung gilt in erſter Linie für hie früheren SA- und SS-Männer des Saargebietes. Verſtöße hiergegen werden allerſtrengſtens geahndet. Im Streit erſtochen Die Söhne kommen der Mutter zu Hilfe. Offenbach, 28. Januar. Im Hinterhaus Geleitſtraße 32 wurde der 55jährige Hundehändler Fritz Groß von den Gebrüdern Friedrich und Auguſt Hofmann er⸗ ſtochen. Dem Vorfall liegt folgender Tatbeſtand zu Grunde: Der Erſtochene hatte ein Verhält- nis mit der Mutter der beiden Täter. Wie bisher feſtgeſtellt werden konnte, kam es in der letzten Nacht zwiſchen der Witwe Hofmann und dem Groß zu Meinungsverſchiedenheiten, die ſchließlich, wie ſchon ſo oft, in Tätlichkejten ausarteten. Die Mutter holte einen ihrer Söhne zu Hilfe, der gleichzeitig ſeinen Bruder mitbrachte. Im Verlauf des Wortwechſels wurde Groß durch einen Stich in die Halsſchlagader tödlich ver⸗ letzt. Die Täter wurden in Haft genommen. Vom Laſtzug überfahren Eine Frau getötet. Mainz, 28. Jan. In Mainz-ftaſtel wurde eine Frau Rolh. Grüne Woche Berlin 1935. Die hat begonnen. Unſe roße. e e am Kaiſerdamm in Berlin r Bild geſtattet einen Blick in einen vorbildlichen Kuhſtall. die den Fahrdamm bereits quert hatte und lich w vor einem Jernlaſtzug erfaßt. rechſe 6557 n e An i buchſtäblich in zwei Teile. e Axel Holſt tödlich geſtürzt Pferd verliert beim Sprung Reiter und fäl auf ihn. Berlin, 28. Januar. Auf dem Berliner Inkernakionalen Reit kurnier in der Kaiſerdamm⸗Arena nahm dei bekannte Turnierreiter 5S8⸗Sturmführer Axel Holſt an dem zur Vielſeitigkeitsprüfun gehörenden Jagdſpringen auf Stall Geor gens„Troll“ teil. An der Breiten Maue ſprang das Pferd zu kurz, verlor dabei ſel nen Reiter, überſchlug ſich und fiel dann mi voller Wucht auf den Reiter. Axel Hol wurde in den Sanitätsraum getragen, we er ſchon wenige Minuten ſpäter ſeiner ſchweren Verletzungen— Halswirbelbruch— erlag. war der Umgang mit Pferden ſeine Lieb lingsbeſchäftigung. Während des Kriege, kam er nach Deutſchland und deutſche Reichsangehörigkeit. In den letzter Jahren bewirtſchaftete er als Erbhofbaue 90 ein Gut in der Uckermark. In der Elite den Holſt den man ſchon im Jahre 1920 auf Turnierer ſah, mindeſtens ſeit 1930 die führende Stel deutſchen Turnierreiter nahm Axel lung ein. Der rote Hahn Großfeuer in Köln⸗Deuß. Köln, 28. Jan. Auf dem Gelände der 0 Vereinigten Weſtdeutſchen Waggonfabriken AG in Köln-Deutz brach in der Nacht in einem Holzlagerſchuppen, in dem große Mengen abgelagertes Holz aufgeſtapelt wa— ren, ein Feuer aus, das ſich mit raſender! Geſchwindigkeit ausdehnte. Die Feuerwehr rückte mit zwölf Löſchzü⸗ gen zur Brandſtätte und konnte das Feuer ſchließlich auf ſeinen Herd beſchränken. Der bo Meter lange und 20 Meter breite Holz. chuppen brannte vollkommen nieder. Der ichaden iſt ſehr beträchtlich. Kapitän blieb auf dem Schif Die Kakaſtrophe der„Mohawk“. Newyork, 27. Januar. Bon den bei dem Unkergang der„Mo, gawk“ bisher vermißten 47 Perſonen, unker denen ſich auch der Kapitän Wood befindet, konnken jetzt 31 als Leichen gebor⸗ gen werden. Unter den Token befindet ſich in Orizaba (Mexiko), John Telfer, der von einem Je⸗ auch der britiſche Vizekonſul rienaufhalt aus Scholkland nach Amerika zurückkehrte. Seine Frau wird vermißt, wäh⸗ rend ſeine Multer und ſeine beiden Kinder gerettet werden konnten. Insgeſamk wurden 116 Perſonen gerettet. Von den Gerettelen ſtarb einer kurz nach der Bergung. Der Kapitän der„Mohawk“, Wood, iſt noch kurz vor dem Untergang ſei⸗ nes Schiffes auf der Kommandobrücke ge⸗ ſehen worden. Die Mehrzahl der Ueberlebenden iſt in Newyork mit erfrorenen Händen und Ohren, ſowie ſonſtigen Verletzungen einge- troffen. Zur Zeit des Zuſammenſtoßes ſpielte ununterbrochen das Schiffsorcheſter. Die Ueberlebenden preiſen außerordentlich den Heldenmut der Beſatzung und betonen, daß es an Bord der„Mohawk“ keine Panik gegeben habe. Auf Grund der Berichte über den Ver⸗ lauf der„Mohawk“-⸗Kataſtrophe erwägt Präſident Rooſevelt, dem Senat die Billigung der in London im Jahre 1929 ab⸗ geſchloſſenen Schiffahrtskonvention über die Sicherheit von Menſchenleben auf See vor⸗ zuſchlagen. Kommuniſtenprozeßz Hohe Juchthausſtrafen. Düſſeldorf, 27. Januar. Nach fünftägiger Verhandlung verurteilte der Sonderſenat des Oberlandesgerichte⸗ Hamm 46 Angeklagte aus Solingen und Umgebung, darunter vier Frauen, wegen Vorbereitung zum Hochverrat. Fünf der Angeklagten wurden freigeſpro⸗ chen, das Verfahren gegen einen weiteren eingeſtellt. Bei drei Angeklagten nahm das Gericht nur Verſtoß gegen die Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und Staat an. Die übrigen 37 Angeklagtenz wurden zu Zuchthaus. bzw. Gefängnisfirafen von ſieben Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt. Die beiden Hauptangeklagten, Walter Nitſch aus Solingen und Erich Weber aus Solingen. Land, erhielten ſe zwei Jahre und drei Monate Juchthaus. Die Beweisaufnahme hatte ergeben, daß die Angeklagten teilweiſe bis zum Juni 1934 verſucht Nia Zellen der Kd wieder aufzubauen. Flugblätter und Geldbeträge waren beſchlaanahmt worden. D. A. XII. 34 11836 1 — J 7 . 1. tebensmilelguiſcheine A. Ausgabe. Anläßlich des Jahrestages der national⸗ e Revolution werden an die 1 eb Bilfsbedürftigen auch Lebensmittelgutſcheine ausgegeben. Die Gutſcheine berechtigen zur koſten⸗ boſen Entnahme von Lebens- mitteln im Werte von RM. 1.— de Schein. Andere Waren als Lebensmittel Girokaſſen, landwirtſchaftlichen und gewerb⸗ lichen Genoſſenſchaftsbanken). Nach dem 28. Februar 1935 dürfen von den Zahlſtellen Lebensmittelgutſcheine nicht mehr in Zahlung genommen werden. Für die Einlöſung der Lebensmittelgut⸗ ſcheine dürfen die Zahlſtellen keine Gebüh⸗ ren erheben. „Falls mehr als 100 Gutſcheine zur Ein⸗ löſung vorgelegt werden, ſind dieſe zu je 100 Stück zu bündeln. Ausfübeungsbeſtimmungen 0 über die Rusgabe und fbrechnung von kebensmittelgutſcheinen und fiohlengutſcheinen jum jahtestage der natſonalſofialiſtſſchen fevolution Die Zahlſtellen entwerten die eingelöſten Lebensmittelgutſcheine durch Abſchneiden der linken unteren Ecke und reichen die Gut⸗ ſcheine bis ſpäteſtens 15. März 1935 ihren Zentralſtellen ein. Die Zentralſtellen geben durch Einſchreibe⸗ Sendung die Gutſcheine geſammelt an die Reichsführung des Win⸗ terhilfswerkes, Sondermaßnahmen, Berlin SO 36, Maybachufer 48/51, weiter. Gleich⸗ zeitig machen ſie der Reichsführung durch beſonderes Schreiben von der Ueberſendung der Gutſcheine Mitteilung und fordern die Ueberweiſung des Gegenwertes an. Eine Durchſchrift dieſes Schreibens iſt der Palet⸗ ſendung beizulegen. Nach Prüfung der eingeſandten Lebens⸗ mittelgutſcheine erfolgt Begleichung der Rechnung durch die Reichsführung. Jede mißbräuchliche Anwendung der Gul⸗ ſcheine zieht Zuchthausſtraſe nach ſich. 2. Kohlengulſcheine Die als„Sonderausgabe zum Tag der nationalſozialiſtiſchen Revolution“ zur Ver⸗ Schädel. un! Axel Holſt ſtand im 42. Lebensjahr. E wurde in Schweden als Sohn eines ſchwedi ſchen Landwirts geboren. Schon als Jung, erwarb du odor Scheine, die den Stempel der Ausgabe⸗ belle des WH W. nicht tragen, dem Lebensmittelhandlungen Debensmittelgeſchäfte oder Großhandlungen erſolgt gegen Abgabe der Gutſcheine nach Abzug von 550 für das WH W.(alſo Reichs⸗ mat 0.95 je Schein) bis ſpäteſtens 28. Fe⸗ 9 1935 bei allen Zahlſtellen der in der Re Ditinftute(Banken, öffenklichen Spar⸗ und Joſeph dürfen 905 dieſe Gutſcheine nicht verabfolgt werden. ie Gutſcheine werden in der Zeit vom 30. Januar bis 15. Februar 1935 in allen Lebensmittelgeſchäften in Zahlung genommen. Die Gutſcheine ſind auf weißem Waſſer⸗ zeichenpapier mit ſchwarzem und rotem Auf⸗ druf hergeſtellt. B. Abrechnung. Die Abrechnung der Lebensmittelgutſcheine gehn ſolgendermaßen vor ſich: Die Lebensmittelgeſchäfte verſehen die in Zahlung genommenen Gutſcheine auf der Käclſeiſte mit ihrem Firmenſtempel oder hanbſchriftlicher Firmenangabe. 05 5 ten tengelegten 5 ene des lan vn leinen fia Schemen ane teilung gelangenden Kohlengutſcheine wer⸗ den gemeinſam mit den gewöhnlichen Koh⸗ lengutſcheinen, Serie D verausgabt und find genau ſo zu behandeln. Ihre Geltungsdauer erſtreckt ſich wie die der Kohlengutſcheine der Serie D auf den Monat Februar 1935. Auch bei dieſen Scheinen hat der Bedürftige an den Kohlenhändler, bei Landabſatz an die Zeche oder das Werk, eine Anerken⸗ nungsgebühr in Höhe von 15 Pfennigen je Schein zu zahlen. Zum Anterſchied von den regelmäßig zugeteilten Kohlengutſcheinen des WHW. ſind die Scheine der Sonder⸗ ausgabe auf weißem Waſſerzeichenpapier gedruckt und mit einem roten Streifband⸗ Hinweis auf den beſonderen Anlaß verſehen (ſiehe Abbildung). 4 Vuncgetn verfallen und Ruiauſ dee 28. f N Die Abrechnung dieſer Sonderzuweiſung Smiſcheine, die nach dem 15. Februar 1935 von den Bedürftigen vorgelegt werden, dürfen von nicht in Zahlung genommen werden. amn. Wie Erſtattung des Gegenwertes an die ruppe 4 zuſammengeſchloſſenen Kre⸗ Der 0 s drixens. Übertragung d Süsel in derboten. ub Der Kotſtenthünoler tut oieſt del der für ſeinen Wohuſit kniiſo werkes gegen eine Mer auittung einzutauſchen. nach Rbiaul des 3. mar 1938 gat der Kohlenhändiek keinen Rinſprucg mehr auf Rushändigung ener Werd auinung oder eine long 2 . Uußdränchluche Nurendnngd dieſes Scheine s zien Euch dunsſtraſe uuch fich. Braunkohlenbrikettgutſchein verkleinert, Originalgröße 1035146 mm. Blauer und roter Druck auf weißem Grunde. genommen werden. K N darf vou seinem ame von Brnunkodlten- der Gulf* iſt gemeinſam mit der Abrechnung der Koh⸗ 8 des 8 nend M uls ſypditeſtens 3. Murg 188 J n 0 980 0 bel der fur feinen Wothnſi des gutowerkes gegen eine We quittuug etuzutauſchen. nach Rotuuf dees 38. Mur 1938 nat der Kontenhändlef beinen fu prucn me iir auf Rustzandigung ener Werts; quinung oder eine ſonſug Vergütung. misdräuchhliche Ruwendun dieſes Scheine s zien Zucht. gausſtruſe nuch ſich Dun. Duutg dis 18. febrnat 1753 Gutſchei 8. als ped werden. Der Guiſchein wird von jeder E. dieſer Sutſchein berechtigt zur unentgeltlichen— 9 Entnahme von ebensmitteln im Werte von 5 darf auf dieſen Suiſchein nicht derabfolgt b U m p f genommen./ Nach dem 18. februar 533 dürſen ſolche Gulſcheine mipdrauquiche Rum anDuιε˙ een Gdleineegtentg Wegen der f der m 3 die von den Lebensmittelgandiungen nian meh iu Jaiſiung genommen werden. 85 nachſich. lind auf der Rü. diefes Bc Sailing eie uhrnar 188 a u. er Konlenthandler hat oled bis fte nens 8. urs 1725 ard Ortogruppe det Wiuer · Steinkohlengutſchein verkleinert, Originalgröße 10354146 mm Schwarzer u. roter Druck auf weißem Grunde. lengutſcheine der Serie D vorzunehmen; eine iche Behandlung iſt nicht erfor⸗ rlich. Genau wie bei den Lebensmittelgutſchei⸗ nen ſo zieht auch bei den Kohlengutſchei⸗ nen jede mißbräuchliche Anwendung Zucht⸗ hausſtrafe nach ſich. 1 Vinkerhilfswerk des Deutſchen Volles 1934/5 gez. Hilgenfeldt Reichsbeauftragter des WHW. , ee, , e ee, 0 ulu, 2 Die& 8 Die eebensmutelgeſchüſte gaben die iu zahtung mit rem ſiemenſtempel oder mit nandſchriftlicſer fl. un Blanmpel oder handſahriftliche Fürwenun gude s an die L. g des Ge b tlel Tuzug von 3 für das W.. W. ſatſo mit R m o allen der in der R. 4 zu 0 lte oder 9 olgt nac Ste ſpütaens J. Feber 7539 dei 11 1 18 Sflend 18* lichen Hpurkaſſen. G und K gegen Abgabe der Sutſcyelne. führen die Soweit meiſe als loo Suiſchetne uugeueſert werden, ſind dieſe zu e Joo Si zu bündeln. Die 3 Ontttn. a mit der Rel an mte 3 ud, welche die endytlttge Weg- Teiches cauftugies ju dae W. N W. des ſcden Does 158% G vorummmt. Urbeberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). 40 Burger war erſchüttert und auch ein wenig erſtaunt. Wie? Dieſes holde, junge Geſchöpf— legte ſie wirklich ſo unerhörtes Gewicht auf den ſchnöden Mammon, daß ſie wöllig benommen wurde? Gewiß, die Nachricht, daß man are zu einem relativ bedeutenden Vermögen ge— ſommen, war überwältigend genug. Trotzdem blieb da 15 ungeklärter Reſt, der nicht aufgehen wollte. Sollte er ſich ſo getäuſcht haben in ſeiner Menſchenkenntnis? Sollte wieſes Mädchen mit den ſchönſten Händen, die er jemals erblickt, wirklich im ſchmutzigen Geld wühlen wollen wie alle die anderen, die er bisher gekannt und die ihn darum o unendlich abgeſtoßen hatten, daß er lieber allein blieb und einſam? Maria hatte ſich einigermaßen gefaßt. Mit noch ver⸗ dächtig wanzenden Knien hatte ſie ſich erhoben, und ihre Stimme ſchwankte, als ſie nun zu ſprechen begann: „Herr Burger! Ich kann das nicht glauben, was Sie mir da ſagen. Es muß dennoch ein Irrtum ſein. Nie hat mein Vater erwas von einem Freund erwähnt.“ „Da waren Sie ja noch gar nicht auf der Welt...“, veeilte ſich Burger zu unterbrechen. Maria nickte und legte die wunderfeine Hand ſtützend uf die Tiſchplatte vor ſich. Burger durchzuckte die Er⸗ innerung an jene Stunde, da er dieſe Hand zum erſten Male in derſelben Stellung erblickte. Wie ein verwehtes Blumenblatt lag ſie nun ganz nahe vor ihm, dieſe zaube⸗ niſche Hand. Schlanke, ſpitz zulaufende Finger und ſchön⸗ Augen hingen forſchend an dem ſüßen Geſicht, als fürchte oeον,νι,ł¹e νννονν geformte, roſig ſchimmernde Nägel— man konnte nicht müde werden, das Wunder anzuſtaunen. Auf ſeinen Einwurf nickte das Mädchen. Ja, das konnte wohl ſein— denn was wußte ſie ſchließlich vom Leben dieſes Vaters, der faſt nie zu Hauſe geweſen und der, als ſie ein halbwüchſiges Schulkind war und die Mutter ſtarb, oft monatelang überhaupt nicht in Wien ö weilte 8 Er machte ausgedehnte Reiſen, war im Winter in den Spielſälen von Monte Carlo, im Sommer in jenen von Biarritz oder San Sebaſtian und ſein Haus wurde ihm nur zur Durchgangsſtation. Und ähnlich trieb es ſein ein⸗ ziger Bruder. Und beide deckte der Raſen; es war nicht ihre Sache, über Recht und Unrecht zu ſtreiten mit ihrem eigenen Gefühl. Und jetzt, übers Grab hinaus, kam es wie eine helfende Hand, die gutmachen wollte, was verfehlt geweſen. Die drückende Sorge und Not von ihr nahm. Aber, ſeltſam, dieſe Dankbarkeit wandte ſich ohne ihrem Willen dem Manne zu, der ihr die überraſchende Mit⸗ teilung gemacht. Mit keinem Worte fragte ſie nach dem loyalen Schuldner, der ſo überreich eine alte Rechnung beglich. „»Was werden Sie mit dem Geld wohl anfangen, mein Fräulein?“ erkundigte er ſich, wie ſcherzend, aber ſeine er, daß es plötzlich häßliche Flecke entſtellen könnten. „Was ich mit dem vielen Geld machen werde?— Vor allem jene Gläubiger meines verſtorbenen Vaters be— friedigen, die nach ſeinem Tode leer ausgingen!“ ſprach ſie mit Beſtimmtheit, die ſeltſam anmutete bei dem zarten, jungen Geſchöpf. Burgers Augen leuchteten auf. Dieſe Antwort bannte alle Zweifel. Er hätte niederknien mögen vor dem Mäd⸗ chen und es um Verzeihung bitten für den häßlichen Ver⸗ dacht, der ihn vorhin befallen hatte. Nein, ſie war und blieb rein und ohne Fehl. Während all dies blitzartig Kopf und Herz durchfuhr, ſprach er laut: „Es iſt ſehr edel und würdig, was Sie da ſagen, mein Fräulein. Aber ein ſo junges Weſen wie Sie kann ein ſolches Werk nicht allein, nicht ohne Rat eines Fachmannes vollbringen. Wollen Sie mir Vertrauen ſchenken? Darf ich dieſes Geſchäft für Sie abwickeln?“ 5 Maria nickte eifrig, ohne zu überlegen. „Gewiß will ich das, Herr Burger, wenn es nicht zu viel verlangt iſt. Ich bin Ihnen doch völlig fremd. Iſt es nicht unbeſcheiden von mir, wenn ich Sie mit meinen An⸗ gelegenheiten belaſte, wo Sie doch ohnehin ſchon ſo un⸗ endlich viel für mich getan haben, daß ich gar nicht weiß. wie ich Ihnen danken ſoll?“ „Was hab' ich denn ſchon Großes getan?“ Leiſe, ganz leiſe, lächelnd fragte er das.„Ich habe den Auftrag eines Freundes ausgeführt und kann wohl ſagen, daß ich noch niemals mit größerem Vergnügen, mit größerer Genug⸗ tuung eine anvertraute Miſſion durchgeführt.. Ich nehme alſo die Rolle eines Vertrauensmannes und Treu⸗ händers an, und daraus werden ſich noch manche Be⸗ ſprechungen als nötig erweiſen. Iſt Ihnen das nicht läſtig?“ Maria errötete unter dem eigentümlichen Blick, der dieſe, ſachliche Rede begleitete. Aber auch diesmal kam die Ant⸗ wort prompt: „Ich verſtehe von Geſchäften ſo gut wie gar nichts.— Wenn Sie ſich meiner annehmen, dann bin ich Ihnen nur. dankbar.“ Mit vertiefter Wangenröte und etwas leiſer fügte ſie in halber Frage hinzu:„Bleiben Sie denn in Wien? Ich glaube verſtanden zu haben, daß...“ Burger war aufgeſtanden und ſah auf ſie nieder. „Vorläufig bleibe ich in Wien, bleibe jedenfalls ſo lange, wie Sie mich etwa brauchen können. Seien Sie ganz unbeſorgt.“ a Als dann auch die Formalitäten mit dem Konſular-⸗ beamten erfüllt waren, ſchritt er neben ihr die breiten, flachen Stufen des vornehmen Gebäudes hinab und auf die Straße hinaus, wo flutender Sonnenſchein und leb⸗ haftes Menſchengewoge das Bild lachenden Lebens bot. Fortſetzung folgt). Urheberrechtschutz: Fünf Türme Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. Richard Feller ſchwieg. a 85 Nun wußte er endgültig, wie hoch der Wert dieſer Aber das ſtörte ihn nicht mehr. Tat nicht Es war nur eine neue Beſtätigung Frau war. einmal mehr weh. ſeiner Erkenntnis. Ruhig ſagte er: 8 5 „Ich hatte auch ſchon daran gedacht, mit dir nach Berlin zu ſahren. Und da kann ich dich ja gleich mit einer Neuig⸗ keit überraſchen: wir reiſen am ſechzehnten Januar nach Hamburg.“ „Wir? Wirklich? Aber weshalb denn auf einmal?“ „Ich habe geſchäftlich dort zu tun. Dann muß ich noch nach Frankfurt am Main. Stuttgart können wir auch mit⸗ nehmen. Du ſiehſt alſo, langweilig wird dieſe Reiſe be⸗ ſtimmt nicht ſein.“ „Sicherlich nicht!“ Sie ſagte es haſtig und wußte doch ſchon jetzt, daß ſie dieſe Reiſe nicht mitmachen, ſondern hierbleiben würde. Sie liebte Fritz Farnhorſt! Jetzt wußte ſie es! Und ſie wollte ihr Abenteuer mit ihm haben. Jawohl! Das wollte ſie. Beſiegen wollte ſie ihn. Denn ſie wußte ja, daß er ihr noch immer als Feind gegenüberſtand. Eine Braut? Lächerlich! Fritz Farnhorſt hatte keine Braut! Der wollte nur nicht öfter als unbedingt nötig war in das Haus ſeines Chefs kommen. Das war es! Doris dehnte ihre ſchöne Geſtalt, die in letzter Zeit etwas üppiger geworden war. Sie würde krank ſein und nicht mitreiſen! Dieſer Entſchluß war fertig! Berlin! Natürlich! Nach Berlin konnten ſie zum Silveſter gehen. Da wurde es nett. Mochte hier der Dickkopf, dieſer Fritz Farnyorſt, ruhig allein ſitzen. verſperren zu ihr? Wenn es das wäre?! Das lebhafte Mienenſpiel verriet, daß ſie über etwas Beſonderes nachdachte. Und ihr Mann beobachtete ſie ſcharf, aber nach außen hin mit einer gleichgültigen Miene. Doris wandte ſich ihren Sachen wieder zu. „Dann iſt's gut, daß ich mir dieſe Kleider ſchicken ließ!“ ſagte ſie leichthin. a Er, hatte ſich geſetzt, während ſie noch immer mit dem Karton beſchäftigt war. g f Er ſah ihr zu. Und etwas wie Haß kam in ſeine Augen. Warum war dieſe Frau nicht zufrieden, einen ſchützenden Haſen gefunden zu haben? Einen Mann, der ſie mit ſeiner Perſon und ſeinem ehrenhaften Namen gegen die Vergangenheit ſchützte? Er wußte alles! 5 Ein geſchicktes Auskunftsbüro hatte ihm alles berichtet. Es hatte ihn zuerſt tief getroffen. Aber er liebte ſie ſo ſehr, daß er ſie trotzdem dieſe Vergangenheit nicht fühlen ließ und darüber ſchwieg, daß er alles wußte! Und die Frau dankte es ihm ſo, daß ſie nunmehr ſtändig Ausſchau hielt nach einem Abenteuer. Ihr Vater hatte ſeinen guten Ruf und ſeinen Namen beſchmutzt, in⸗ dem er Gelder unterſchlug und ſonſtige Betrügereien ver⸗ übte. Wollte ſeine Tochter ſich nun auch um Namen und Stellung bringen? Wenn auch auf eine andere Art als ihr Vater? Aber ganz gewiß war dieſe Art nicht weniger gemein! Daß ſie Fritz Farnhorſt von früher her kannte, wußte er nicht Er wußte auch nicht, daß ſie ein frühreifes Mädel geweſen war, das ein Verhältnis mit einem jungen Menſchen gehabt hatte. Er wußte nur alles haargenau, was ihr Vater ſich hatte zuſchulden kommen laſſen. Seine Eltern hätten dieſe Heirat niemals gebilligt, wenn ſie auch nur eine Ahnung gehabt hätten, weſſen Tochter Doris war! Das hatte er ganz allein mit ſich abgemacht. Hatte es ſie nicht entgelten laſſen, daß ſie ihm das alles verſchwiegen atte. N Und nun dankte ſie es ihm ſo, daß ſie nunmehr darauf ſann, ſich in irgendein Abenteuer zu ſtürzen, das ihr Stellung und Namen ruinieren mußte. Fritz Farnhorſt!. Der gefiel ihr! Den hatte ſie ſich ausgeſucht! Und der war anſtändig und ehrenhaft genug, ſich darauf nicht ein⸗ zulaſſen. Richard Feller überſah ganz klar die Lage. Und er dachte auch ganz ruhig und ſachlich über die Zukunft nach. Wenn ſeine Eltern nicht mehr waren, dann wollte er ohne jedes Aufſehen die Trennung ſeiner Ehe herbei⸗ führen. Nur ihnen wollte er all das erſparen und ließ ſie bei dem Glauben, daß ſeine Ehe glücklich e. Er ſelbſt war innerlich fertig mit dieſer Frau, die ſo ſchön und oberflächlich und leichtſinnig war. „Wo willt du in Berlin wohnen, Doris?“ ö „Im Kaiſerhof'! Ich denke, daß man da ſchon Geſellig⸗ teit haben wird.“ „Gut Dann werde ich alſo im„Kaiſerhof! Zimmer hr uns beſtellen- en e als das! Vielleicht— liebte er ſie und wollte ſich ſelbſt den Weg 0 aͤhe gewähnt für vie nächſten Tage. Und nun war fort! Traf ſich mit ihren Angehörigen noch in Berlin „Ich freue mich ſehr auf Berlin.“ „Das iſt gut, Doris!“ Sie ſprach nun mit dem Gatten, trat dann auch zu ihm, tüßte ihn, ſtrich ihm über die Stirn. „Was machſt du da für häßliche Falten? Hu— weg damit! Ich mag das nicht.“ 5. Richard Feller riß ſie plötzlich an ſich. Küßte ſie wie toll. Dachte:. Sie gehört mir ja vorläufig noch, und ihre Liebe iſt berauſchend. Ein verächtlicher Geſelle bin ich; aber ich tann mich dem Bann dieſer Frau noch nicht entziehen. Vorläufig wenigſtens noch nicht! Doris Feller aber preßte die Lippen ganz feſt zu⸗ ſammen. Und die Augen ſchloß ſie auch, während ihr Mann ſie küßte. Sie ſah im Geiſte einen jungen, ſchönen, großen Menſchen, der ſie heiß und leidenſchaftlich küßte. Fritz Farnhorſt! Ihr Feind! Ihr Geliebter! Siegerin würde ſie ſein über ihn! *** Silveſter war uoch ein einziger, unirdiſcher Traum geweſen! Aber nun ſprach Nora Nordſtröm davon, daß ſie noch die Ankunft von Bruder und Schwägerin ab⸗ warten und dann noch'zwei Tage bleiben würde, die den Verwandten gehören mußten. Sie ſelbſt hatte am zehnten Januar in Oslo ein großes Konzert zu geben. Sie mußte rechtzeitig dort eintreffen, um friſch zu ſein. „Und ich?“ Fritz Farnhorſt faßte die ſchmalen, weißen Frauen⸗ hände, ſtellte dieſe Frage mit leidenſchaftlicher Bitterkeit. Nora lächelte verſonnen. Leiſe ſagte ſie nach einer Weile: „Ein Traum, Fritz! Ein Weihnachtstraum! Nimm es „Ich kann nicht von dir laſſen, Nora!“ N. In ihren Augen ſtand das ganze, große, herrliche Glück der letzten Tage. Plötzlich küßte ſie ihn. „Haſt du nie an eine Trennung gedacht?“ „Doch! Ich habe es gewußt, daß dein Weg fernab dem meinen geht. Und meine Stellung— was kann ſie dir gelten? Zudem—“ Er ſchwieg! Seine Stellung! Die konnte jeden Tag verlorengehen. Feller ſich nicht endlich beherrſchen lernte. Trotzdem! Was war es, ſelbſt wenn er ſeinen Poſten behielt? Er hatte den unerhörten Luxus geſehen, der die be⸗ röhmte Diva umgab Und dieſer Luxus befremdete nicht, gehörte einfach zu ihr! Zu ihrer ſtrahlenden, blonden Perſönlichkeit. Aber dieſer Luxus koſtete Geld! Viel, viel Geld. Niemals würde ſich dieſe ſchöne Frau in einer einfachen, bürgerlichen Umgebung wohl fühlen können. Er ſah das ein. Wußte das alles längſt. Hatte es ſich ja auch tauſendmal geſagt! Dennoch! Die Trennung war unmöglich! Es durſte nicht ſein. Sein Leben war wertlos, wenn dieſer ſchöne, ſtrahlende Stern daraus entwich. Aber wo gab es einen Weg? Noras wohllautende, klare Stimme klang dicht ueben ihm: „Könnteſt du dieſe Stunden je verwünſchen?“ „Nora!“ „Dann denke daran wie an etwas Köſtliches! Ich werde auch einſam ſein. Aber ich habe meine Kunſt. Die iſt meine Freundin. Meine Tröſterin.“ „Ich habe auch meine Arbeit. Und ich werde immer an dich denken. Wann kommſt du wieder, Nora?“ „Meine Gaſtſpielreiſe dauert zwei Jahre. Dann komme ich wieder.“ Grau, trübe, endlos war die Straße, die er vor ſich ſah, und auf der er allein ſein würde. So lange allein! Aber Nora kam ja wieder. Plötzlich riß er ſie in ſeine Arme. „Nora, wenn es eine Trennung für ewig wäre?! Wenn du niemals wiederkämſt?! Nora, dann— ich weiß nicht, was dann geſchieht, Nora!“ „Du wirſt an mich denken. Und ich werde dich nie ver⸗ geſſen. Und morgen haſt du einen Brief, der dir klarſtellt, wie ich mir unſere Zukunft denke. Ganz klar und ruhig wird es dann in dir ſein. Ich will mir heute nicht dieſe letzte Stunde mit Erklärungen und Beſprechungen über die Zukunft ſtehlen. Kannſt du mich verſtehen, Fritz?“ „Ja, ja, ich verſtehe dich!“ * Wenn Doris 4* In dieſer Nacht ging Fritz Farnhorſt mit langſamen, ſchweren Schritten ſeiner Wohnung zu. Er ſchlief nicht. Er dachte nur immer: Nora, Nora, du mußt wiederkommen! Was ſoll denn werden, wenn du nicht wiederkommſt s! Am anderen Tage hielt er ihren Brief in den Händen. Nora war ſchon fort! War noch in der Nacht abgereiſt. Sie hatte das alles vorbereitet, hatte alles klar und um⸗ ſichtig erwogen. Und dann N „Fritz! Lieber trotziger, ſtolzer Junge! Was ſoll Dir eine Frau, die vierundvierzig Jace alt iſt? Nun weißt Du, weshalb ich die Frage nan meinem Alter überging! a. Das ſteht zwiſchen uns! i f Das allein!. Ich hätte auf Ruhm und Luxus und Geld t 0 können! Aber ich kann es nicht ungeſchehen machen, ich achtzehn Jahre älter bin als Du! e Und nun ſei vernünftig! i N f 17 Ein Zufall führte uns zuſammen. Zwei Einſane am Weihnachtsabend! Und es war doch nur eine logiſche Folge, daß wir uns finden mußten. 5 Ich war reſtlos glücklich. g Treu, ſtarkt, ehrenhaft! Das biſt Du! Und ich habe Dich geliebt, habe Dich lieben müſſen, weil mein Mami, der weltberühmte Rennfahrer und vergötterte Liebling der Frauen, mir nicht eine Minute lang treu war! In dieſer Tatſache lag mein Schickſal! 85 Und nun fand ich Dich! Und hätten wir im Alter zuſammengepaßt: nichts hätte mich je veranlaſſen können, von Dir zu gehen. N g Und Du, Fritz? 5 Du nimmſt Dir eines Tages ein junges Weib, das Dich liebt, und dem Deine ſtarke treue Liebe auch git. Glaube mir, der Tag kommt! Und dann wirſt Du nur noch mit ſtiller Wehmut an mich denken! Ich bete jeden Abend für Dich! Denn Du warſt noch einmal Jugend. Liebe und Erleben für mich! Nun kommt der Herbſtt Darin wird nur meine Kunſt die Sonne ſein! 15 Für Dich aber kommt das Leben! Der Frühling, der ſchöne, heiße Sommer! Leb wohl, Fritz Farnhorſt! Nora Nordſtröm.“ Regungslos ſaß Fritz Farnhorſt vor dieſem Brief! Waren es Minuten, waren es Stunden? Er wußte es nicht, als er endlich aufſtand. ö „Nora— ich liebe dich! Nora— ich.“ a Fritz Farnhorſt ging zum Ruhebett, warf ſich darauf. Sein Körper zuckte. 1 Fritz Farnhorſt weinte. f Endlich richtete er ſich wieder auf. Aber wenn jetzt jemand ihn geſehen hätte, ſo wäre er vor dieſem harten, faſt eiſernen Geſicht erſchrocken. 0 Fritz Farnhorſt ging an ſeinen Schreibtiſch. Gang ſorgfältig glättete er das Schreiben Noras. Noch einmal ſah er lange und traurig auf die geliebten Schriftzüge, dann legte er das Schreiben in ein Käſtchen. Legte eln paar Veilchen mit hinein, die in einer Vaſe auf dem Schreibtiſch ſtanden, und dann ſchloß er den kleinen, ſchönen Kaſten und ſtellte ihn in den Schreibtiſch zurück. Tot, begraben, was mir Leben und Inhalt warl, dachte er. Und ganz feſt preßte er die Lippen zuſammen. 8* 0 Ju den nächſten Tagen hatte er ſehr viel Arbeit, da der Chef verreiſt war. Und er war froh darüber. Er kam meiſt erſt am ſpäten Abend aus dem Büro herüber in ſeine Wohnung. Und hier arbeitete er meiſt auch noch einige Stunden. Nur ſo war es ihm möglich, über dieſe troſtloſe Zeit hinwegzukommen. N Er würde Nora Nordſtröm nie vergeſſen. Nie! Und was ſie ihm da geſchrieben hatte von einem ſpäteren großen Glück, das würde nie kommen können, weil er ſie nicht vergeſſen konnte. Und weil eine andere Frau ſeine wahre große Liebe verlangen konnte, die er ihr nicht zu geben vermochte. Und ſomit war dieſe Frage für alle Zeiten gelöſt! 5 Arbeit! f Welch eine Tröſterin! Welch eine Wohltäterin war ſie! Und am Abend, meiſt mitten in der Nacht, unternahm er noch weite Spaziergänge Einmal war er viele Stunden gelaufen, war bis an Schloß Tobern herangekommen. An der Gartenmauer hatte er gelehnt, hatte hinaufgeſehe 1 wo Nora Nordſtröm mit ihrer wunderſamen Stimme einſt das Lied vom müden Wanderer geſungen. Und auch, wo ſie das jauchzende Lied der Liebe hatte erklingen laſſen! Vorbei! Nora kehrte nie wieder zu ihm zurück! Es war einmal! Ein ſüßes, wunderſames Weihnachtsmärchen war alles bloß geweſen. Nur ein Märchen mit ſeinem wehen Satz: Es war einmal! Fritz Farnhorſt preßte die Stirn an die kalte Mauer. Blieb lange Zeit ſo ſtehen. 0 Dann war auch das vorüber! 0 Bis nach Schloß Tobern lenkte er ſeine Schritte nicht mehr!. 45* Am dreizehnten Januar kam Richard Feller zurück. Ste hatten gleich eine Besprechung, die mehrere Stunde dauerte. Der junge Direktor erhielt mehrere Anweiſungen, vom Chef. 1 „Alſo vier bis fünf Wochen wird die Reiſe dauern. Fil dieſe Zeit müſſen Ste gewappnet ſein. Ich kenne Sie doch Gewiſſenhaft bis ins kleinſte, wie Sie ſind. Im großen und ganzen haben Sie aber Vollmacht in allem. Alſo, wir verſtehen uns?“ e „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Herr Feller!“ „Morgen komme ich noch einmal ins Büro. Leben Sie wohl einſtweilen, Herr Farnhoiſt.“ a eh „Auf Wiederſehn, Herr Feller.“ 5 Mit großen Schritten ging Feller ſeiner Villa zu. Dort empfing ihn das Mädchen mit der 9 0 daß die gnädige Frau vorhin umgefallen ſei. Knee, Frau klage über Kopfſchmerzen und Her zune. Se Und er hatte es nicht gewußt! Hatte ſie noch in ſeiner bätte die gnädige Frau zu Bett gebracht. nn ee, 1 Halbzeit hatte das Schiedsrichter Stellung genommen. da es die Kaiſerslauterer glaubte erhörte Szenen. Obwohl die blanker Waffe eingriff, gelang es ihr nicht. die Juſchauer zurückzudrängen. Das Publi- Gum drang auf den Schiedsrichter ein und griff ihn kätlich an. vom Sonntag Fußball. 1 Länderſpiele: in Stuttgart: Deutſchland— Schweiz 40 in Luzern: Schweiz B— Süddeutſchland 1:0 ö Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Süd weſt: Union Niederrad— Sfr. Saarbrücken 11 1. FC. Klautern— Saar 05 Saarbrücken 1:2 Bot. Neunkirchen— Phönix L'hafen 3:1 Kickers Offenbach— FK. Pirmaſens 5:0 Gau Baden: BfB. Mühlburg— Freiburger FC. 3:1 98 Mannheim— VfL. Neckarau 0:2 C Geſellſchaftsſpiele: SC. Stuttgart— Karlsruher FV. 4:3 FSV. Frankfurt— Phönix Karlsruhe 3:2 Deutſchland— Schweiz Die Ländermannſchaft mit 4:0 geſchlagen. Die deutſche FJußball-Nationalmannſchaf! jeierte am Sonnlag in der Skullgarter Adolf⸗-Hitler⸗Kampfbahn einen neuen, gro⸗ ben Sieg. Sie ſchlug die Ländermannſchaft der Schweiz vor rund 60 000 Juſchauern glatt und verdient mit 4:0(2:0) Toren. In der deutſchen Elf gab es diesmal überhaupl keine ſchwachen Stellen. Nachdem es ſich beim Stuttgarter Vorbereitungskurſus her ausgeſtellt hatte, daß Fath. Münzenberg und Schwartz nicht in beſter Form ſind, wurden an ihrer Stelle Kobierſki, Goldbrun⸗ ner und Buſch eingeſetzt. die Schweizer ſpielten in der zuletzt ge— meldeten Aufſtellung; Schiedsrichter war der Franzoſe Leclereg, der ganz ausge— zeichnet ſeines Amtes waltete. Die deutſchen Spieler fanden ſich auf dem vereiſten und ſchneebedeckten Boden von Anfang an gut zurecht und ſpielten im Feld lag überlegen. Die wenigen, gefährlichen Angriffe der Schweizer Stürmer wurden oon der deutſchen Abwehr gut abgewehrt Nach halbſtündigem Spiel ſchoß Kobierſki den Führungstreffer und drei Minuten vor der Pauſe erhöhte Conen auf 2:0. In der zweiten Halbzeit drängten zunächſt die Gä⸗ . te aber bald lagen die Deutſchen wieder in Tor Lehner ſtellte das Endergebnis her, wäh⸗ 11 1 Conen ſchoß ein drittes und rend den Schweizern ſelbſt der Ehrentreffer Jverſagt blieb. In der deutſchen Mannſchaft gab es, wie ſchon geſagt, kaum einen ſchwachen Punkt, Angenehm überraſcht haben vor allem der Hamburger Stührck und der Berliner Appel, Buchloh war ein ſicherer Torhüter, Läufer, reihe und Verteidigung arbeiteten faſt feh⸗ lerlos und der Sturm bildete eine ſtarke Ein. heit. Bei den Schweizern war die Abwehr der beſte Mannſchaftsteil. Schweiz B— Süddeutſchland 1:0 Trotz einer eindeutigen Feldüberlegenheit am die ſüddeutſche Mannſchaft auf dem chneebedeckten Spielfeld in Luzern zu kei⸗ em Sieg. Die Eidgenoſſen waren glückli⸗ her; ſie ſchloſſen 20 Minuten nach der Pauſe inen ihrer wenigen Angriffe mit einem er— greichen Torſchuß ab. Schütze war der Mittelſtürmer Billeter. Der Held des Spie— 's war der Schweizer Torhüter Feuz, der die zahlreichen und ſcharfen Schüſſe der deut⸗ chen Stürmerreihe, in der vor allem der ürther Becher gefallen konnte, meiſterte. uf deutſcher Seite war der Frankfurter Nittelläufer Tiefel der Beſte, aber auch alle deren Spieler taten ihre Schuldigkeit. Das Glück und der vorzügliche Schweizer Torhü⸗ er waren eben gegen die Süddeutſchen, die or nur 4000 Zuſchauern ſpielten. * Schwere Ausſchreitungen ö 1. IC Kaiſerslautern— Saar 05 Saar⸗ brücken 1:2(1:0). Vor ungefähr 1000 Zuſchauern lieferten ich beide Mannſchaften einen überaus har⸗ ten Kampf, der mit einem knappen Siege der ſaarländiſchen Gäſte endete. Der Schieds⸗ richter Panzer(Ludwigshafen) hatte einen chweren Stand. Zu Beginn boten die Laut⸗ ringer eine famoſe Leiſtung. Nach dem Wechſel ſpielten die Einheimiſchen weſentlich zurückhaltender. Schon während der erſten Publikum gegen den Mannſchaft benachteiligt Im weiteren Verlauf des Spieles machte ſich dann eine immer bedrohlichere Stimmung bemerkbar. Nach dem Spiel ereigneten ſich dann un⸗ Polizei mit Boruffia Neunkirchen— Phönix Ludwigs hafen 3:1(0:0). 3000 Zuſchauer hatten ſich zu dem Gaſt⸗ ſpiel des Tabellenführers eingefunden. Es muß vorweg genommen werden, daß der hönir⸗Sturm war aber äußerſt ſchuß. wach, ſogar Lindemann verſchoß noch einen Elfmeter. Am beſten gefallen konnten noch Zettel im Tor ſowie die beiden Vertei⸗ Rich lett und Neumüller 1. Gegen Schluß Boruſſenſieg ekwas zu hoch ausgefallen iſt. 85 chte dadurch den Boruſſen den Sieg. die Verteidigung aber ſtark nach und 1 Kickers Offenbach Ja Pirmaſens 520(120), Die Sieg des Gaumeiſters iſt verdient, allerdings etwas zu hoch ausgefallen. In der erſten Halbzeit waren die Pirmaſenſer ſogar tonangebend. Kurz vor dem Wechſel kamen die Offenbacher mehr ins Spiel und erzielten auch durch Kaiſer den Führungs⸗ treffer. Nach der Pauſe geſtalteten die Gäſte den Kampf wieder ausgeglichen, aber nach 20 Minuten Spieldauer war der Widerſtand der Gäſte gebrochen. Die Einheimiſchen er. zielten durch Kühnle, Kaiſer und Gerth drei Treffer, Lindemann ſtellte in der 35. Minute 1155 einen fünften Treffer das Endergebnis er. JC os Mannheim— fe Neckarau 0:2(0:0). Die Leiſtungen der Neckarauer ließen be⸗ ſonders im erſten Spielabſchnitt ſehr zu wünſchen übrig. Mannheim 08 dagegen zeigte ein ſehr gutes Kombinationsſpiel und gab auch während der erſten 20 Minuten deutlich den Ton an. Bedeutend beſſer wur⸗ de das Spiel in der zweiten Hälfte. Neckarau ſchuf vor dem Tor von 08 immer wieder ge⸗ fährliche Situationen. Schon in der erſten Minute nach Wiederbeginn vermochte Ben— ner das erſte Tor zu erzielen. Nach ausge⸗ glichenem Spiel bis zur 20. Minute erzielte Striehl den zweiten Treffer. Mannheim 08 war nach dieſen beiden Toren geſchlagen. VfB Mühlburg— Freiburger JC 3:1(2:0). Vor etwa 2000 Zuſchauern errangen die Mühlburger auf ſchneebedecktem Feld einen verdienten Sieg, der ihnen insbeſondere aufgrund ihrer forſchen unbekümmerten Spielweiſe zufiel. Ihr Spiel war ganz und gar auf Schnelligkeit eingeſtellt, während ſich der Freiburger FC, der ohne Peters an— trat, zu ſehr in Einzelaktionen und ſchöne Kombinationen verzettelte. Im Sturm ge— fiel vor allem wieder Müller 1, auf den das ganze Spiel eingeſtellt war. Die Freiburger wurden, als ſie die Zweckloſigkeit ihrer Be— mühungen einſehen mußten, immer unfai— rer, fanden aber in Höhn(Mannheim) einen aufmerkſamen Leiter, der jedes unfaire Be— tragen der Gäſte unterband. Gauliga⸗Tabellen Gau Südweſt: Phönix Ludwigshafen 15 Kickers Offenbach 16 Wormatia Worms 15 FK 03 Pirmaſens 14 Union Niederrad 15 FSV Frankfurt 16 Eintracht Frankfurt 14 Boruſſia Neunkirchen 15 1. FC Kaiſerslautern 16 Saar 05 Saarbrücken 13 Sportfreunde Saarbr. 13 Gau Baden: Phönix Karlsruhe 14 VfL Neckarau 14 VfR Mannheim 13 VfB Mühlburg 14 SV Waldhof 13 1. FC Pforzheim 14 Freiburger FC 13 Karlsruher JV 13 Germania Karlsdorf 14 FC 08 Mannheim 14 Gau Württemberg: Tabelle unverändert! Gau Bayern: Tabelle unverändert! Handball Süddeutſchland. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: Pol.⸗S Darmſtadt— Tas. Offenb. 101: SV Wiesbaden— TW Frieſenheim 5 0 29:21 43:32 40:36 35:23 23:31 36:38 18:21 27:30 26:32 19:34 24:27 31:17 32:18 34:24 22:20 24:18 31:19 16:17 14:12 8:32 13:49 Pfatlz Ludwigshafen— TW Haßloch SWV 98 Darmſt.— VfR Schwanheim 1 VfR Kaiſerslautern— TSV Herrnsh. 4: Gau Baden: Phönix Mannh.— TV 62 Weinheim 2: Tſchft. Beiertheim— SV Waldhof z TV Hockenheim— TSV Nußloch Tgd. Ketſch— VfR Mannheim Fa 08 Mannheim— TW Ettlingen Gau Würktemberg: keine Spiele! Gau Bayern: Spogg. Fürth— MV 79 Münch ausg. 1. Fc Bamb.— TW Leonh. Sünder sb. 175 Polizei Nürnberg— 1. FC Nürnb. ausg. 1860 München— TW 61 Ingolſtadt 5:3 TW Milbertshofen— Polizei Münch. 8.4 Schäfer der beſte Weltergewichller. In Schifferſtadt(Pfalz) klärte der Deutſche Schwerathletik⸗Verband ſeine Beſetzung für den Länderkampf gegen Schweden in Mal⸗ mö. Der Deutſche Meiſter und Kampfſpiel⸗ ſieger Schäfer(Schifferſtadt) ſetzte ſich erfolg⸗ reich durch. Auf den zweiten Rang kam Scheickert(München). Wicke(Dortmund) konnte ſich vor Häßler(Tuttlingen) den 3. Platz ſichern. Vereinfachung des Kulturbauweſensz Eine Verordnung des Heſſiſchen Staats- 5 miniſters. Darmſtadt, 27. Januar. Durch die Neuordnung des Vermeſſungs⸗ und Feldbereinigungsweſens in Heſſen er ⸗ ſcheint die Neuordnung des Kulturbauwe jens unaufſchiebbar und dringend notwen⸗ dig. Die Durchführung des Meliorations- arbeits⸗ und Siedlungsprogramms im Rah⸗ men der Feldbereinigung erfordert drin⸗ gend die Zuſammenarbeit der Feldbereini⸗ gungs⸗ und Kulturbaubehörden und, ins⸗ beſondere zur Beſeitigung des Leerlaufs, die örtliche Zuſammenfaſſung der gemein⸗ ſam an dieſem Werk beteiligten Behörden. Meliorationsarbeiten ſind nur inſoweil außerhalb des Programms vorzunehmen, als dieſe Arbeiten zur Verhütung von Kata⸗ ſtrophen beitragen, oder die Gemeinden oder die beteiligten Grundeigentümer in ihren Verpflichtungen gegenüber dem Staate oder ſonſtigen Körperſchaften nicht beeinträchtigt werden. Für die Durchfüh⸗ rung von Waſſerverſorgungen und Kanali⸗ ſationen ſind dieſelben Geſichtspunkte maß⸗ gebend. Bachregulierungen ſind nur im Rahmen der Landesplanung und im Rah⸗ men des Meliorationsarbeits- und Sied— lungsprogramms durchzuführen. Mit dem Bau der Reichsautobahn wird die Gemenglage der bereits bereinigten Ge— markungen geſtört. die Neuordnung der Beſitzverhältniſſe, der Führung der Weg⸗ und Grabennetze erfolgt auf Koſten der Reichsautobahn. Alle Meliorationsarbeiten, die in den bereinigten Gebieten durch den Bau der Reichsautobahn neu vorgenommen werden müſſen, erfolgen durch die Baulei— tung der Reichsautobahn nach Angaben der Feldbereinigungs- und Kulturbaubehörde und unter deren Aufſicht. Es erſcheint daher geboten, eine weſent— liche Vereinfachung des Kulturbauweſens durchzuführen. Es ergehen folgende Anord— nungen: a) Kulturbauamt Starkenburg mit Sitz in Darmſtadt. Der Dienſtbezirk des Kultur⸗ bauamts Starkenburg erſtreckt ſich inner— halb der Landesgrenze auf die Einzugs— gebiete des Rheins: öſtlich des Rheins, des Mains: ſüdlich des Mains, des Nek— kars: nördlich des Neckars. b) Kulturbauamt Rheinheſſen, Sitz in Worms, mit der Dienſtſtelle in Bingen. Der Dienſtbezirk des Kulturbauamts Rheinheſſen mit der Dienſtſtelle in Bin⸗ gen erſtreckt ſich innerhalb der Landes- grenze auf die Einzugsgebiete des Rheins: weſtlich und ſüdlich des Rheins, der Na— he: öſtlich der Nahe. c) Kulturbauamt Oberheſſen mit dem Sitz in Gießen und den Dienſtſtellen Alsfeld, Lauterbach und Friedberg. Die Dienſt— ſtelle in Friedberg iſt als Abwicklungs— ſtelle vorgeſehen. Der Dienſtbezirk des Kulturbauamts Oberheſſen und der Ne— benſtellen erſtreckt ſich innerhalb der Lan⸗ desgrenze auf die Einzugsgebiete des Mains: nördlich des Mains. der Lahn: öſtlich der Lahn, und der Fulda inner— halb der Landesgrenze. Die Dienſtſtellen unterſtehen dem jewei— ligen Kulturbauamt. Die Miniſterialabtei— lung 1e(Landwirtſchaft) des Heſſiſchen Staatsminiſteriums iſt beauftragt, die Dienſtbezirke der Dienſtſtellen unmittelbar feſtzuſezen. Ueber die Beſetzung der Kul- turbauämter und Dienſtſtellen ergeht be— ſondere Verfügung. Der Perſonalbeſtand der Kulturbauämte: wird an Hand der vorliegenden Aufgaben auf 6 höhere Beamte, 2 Anwärter für den höheren Dienſt, 36 mittlere Beamte. 9 An- wärter für den mittleren Dienſt und 60 Angeſtellte und untere Beamte feſtgeſetzt. Das Verhältnis der höheren, mittleren und unteren Beamten gliedert ſich alſo wie im Feldbereinigungsweſen entſprechend höhe— 5 8** 1 1 1. 20710. Vie Zahl der Aren Wsuntken und Angeſtellten iſt beweglich und richtet ſich je nach dem Arbeitsvorhaben, und zwar für die Ausarbeitung der Projekte ſowie Aus- arbeitung und Abrechnung der einzelnen Ausführungsmaßnahmen. Die Verordnung tritt mit dem Tag der Verkündigung in Kraft. Aus Heſſen und Naſſau Neue Bürgermeiſter und Beigeordnele. Darmſtadt, 27. Januar. Beſtellt wurden zu kommiſſariſchen Bürgermeiſtern: Georg Fuhr in Hochſtädten, Gg. Hch. Quick in Kreidach, Adolf Fatum in Wohnbach Kar Faber in Allendorf a. d. Lahn, Karl Griel in Allendorf a. d. Lumda, Hch. Cbriſt 7 in Eſchenrod; zu kommiſſariſchen ten; Joh. Phil. Bär in Bobſtadt. Karl Koch in Schönberg, Fritz Schad in Geinsheim. Joh. Becker in Tröſel, Wilh. Joſ. Jung ir Dietesheim, Wilh. Hechler in Froſchhauſen, Hch. Linker in Schadenbach, Rud. Küfer in Blofeld, Hch. Herche in Bobenhauſen, Har Wilh. Claus in Calbach. Ernſt Jockel ie! Bremutshain, Ernſt Greif in Groß⸗Eichen, Frankfurt a. M., 27. Januar.(Rei. ſender Betrüger.) Der 33 jährige Johannes Schreiber, der von verſchiedenen Staatsanwaltſchaften wegen Betrugs, Un. terſchlagung und Urkundenfälſchung geſucht wurde, verſtand es, ſich zirka anderthalb Jahre dem Zugriff der Polizei zu entzie⸗ hen. Er verbarg ſich unter dem Namen Herbert Hintz. Unter dieſem Namen nahm er auch Vertretungen an. U. a. hielt ſi Schreiber auch in Frankfurt a. M. auf und erhielt hier ſeine Sachen poſtlagernd. Es konnte ſetzt ermittelt und feſtgenommen werden. Wie feſtgeſtelltt, hat er einer Firma in Stuttgart fingierte Nufträge eingeſchicke und 400 RM, die er für ſeinen Auftragge⸗ der von der Bank abheben ſollte, unter⸗ chlagen. 5 895 1 141799 Beigeordne⸗ wer Ausbildungskurſe zum Lockern des Erdreſches mit Sprengſtoffen im Obſtbau. Bei günſtiger Beteiligung beſteht ſeitens der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau die Ar⸗ ſicht, in der zweiten Hälfte des Februar einen oder mehrere Ausbildungskurſe abzu⸗ halten für Baumwärter, Baumpfleger, Gärtner, Landwirte uſw. in der Handha⸗ bung von Sprengſtoffen zur Bodenlocke⸗ rung auf dem Gebiete des Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Gartenbaues, der Landwirtſchaft uſw. Zu einem Kurſus werden bis zu eiwa 30 Teilnehmer zugelaſſen, gegen eine Teil neh⸗ mergebühr von je eine NM pro Perſon, die vorher einzuzahlen iſt Der Kurſus wird immer dort durchgeführt, wo die meiſten Teilnehmer auf Grund ihrer Meldungen wohnen. Von der Meldung iſt alſo abhän⸗ gig, ob ein Kurſus in Rheinheſſen, bzw. im Taunusgebiet bzw. im Weſlerwald uſw. ſtattfinden ſoll. Meldungen, die ſowohl für den ſich Meldenden wie auch für die Lan⸗ desbauernſchaft vorläufig unverbindlich ſind, erfolgen am beſten ſchon im Lauf des Januar an die Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau, Frankfurt a. M., Bockenheimer— landſtraße 25. Aus der Heimat Gedenktage 28. Januar 1521 Eröffnung des Reichstags zu Worms 1868 Der deutſch⸗öſterreichiſche Dichter Adal bert Stifter in Linz geſtorben. 1871 Uebergabe von Paris. 1933 Rücktritt des Reichskabinetts Schleicher Prot. und kath.: Karl der Große. Sonnenaufg. 7.49 Sonnenunterg. 16.37 Mondaufg. 1.48 Mondunterag. 10.12 Dem Februar entgegen Dem Januar folat der Februar, auch Hornung oder Taumonat genannt. Er iß der kürzeſte Monat im Jahr. Sein Name iſt abgeleitet vom lateiniſchen februare, das ſoviel wie reinigen bedeutet. Der Hornung iſt der begehrteſte Lichtbringer und die Zu⸗ nahme des Tageslichtes macht ſich Anfang Februar ſchon ſtark bemerkbar. An Kirchenfeſten fällt in den Mo- nat Februar nur der Tag Maria Lichtmeß. Seit altersher iſt der Licht; meßtag auf dem Lande von beſonderer ar, beitswirtſchaftlicher Bedeutung. Denn er iß da und dort noch immer der hauptſächlichſte Ziehtag der ländlichen Dienſtboten. Wenn auch das Wandern der Knechte und Mägd⸗ nicht mehr den Umfang früherer Jahre er, reicht, ſo gibt es doch auch jetzt am Licht; meßtag noch viele Dienſtboten, die ſich ner verdingen. Der Monat Februar beſitzt mehrere Hei lige, deren Erinnerungstage verſchiedent, lich mit Volksbräuchen verbunden ſind. Am 3. Februar, dem Tag des Hl. Blaſius wird in den katholiſchen Kirchen das„Ein blaſen“ vorgenommen, das vor allem ge⸗ gen Halskrankheiten helfen ſoll. Dieſe Brauch war früher ſehr ſtark verbreitet ir verſchiedenen Gegenden Deutſchlands Oeſterreichs und der Schweiz. Am 6. Fe bruar iſt St. Dorothe. Der Tag ſoll nach dem Bauernſpruch den meiſten Schne⸗ bringen. Auf den 24. Februar fällt Mat thias; er„bricht Eis, hat er keins, dann macht er eins“. Den ganzen Februar durck iſt Faſchingszeit. Wie alt iſt die Zigarre? Die Zigarre wird in der„Geſchichte von Nicaragua“ des ſpaniſchen Hiſtorikers Goncolo Fernandez de Oviedony Valdez im Jahre 1555 zum erſten⸗ mal urkundlich erwähnt. Nach Deutſchland kam ſie im und durch den 30jährigen Krieg Die Landsknechte rauchten die Tabakblätter zu gewaltigen Rollen zuſammengedreht, die oft von ſolchem Ausmaß waren, daß ſie mi beiden Händen gehalten werden mußten. Das Jahr 1934 hatte die höchſte Mit⸗ tel⸗Temperatur ſeit 1756. Das Reichsamt fürn Wetterdienſt veröffentlicht einen Witterungs⸗ bericht für das Jahr 1934, in dem feſtgeſtell⸗ wird, daß das Jahr im ganzen äußerſt milde war. Den größten Temperatur-Ueberſchuf hatte der Dezember, dem der April nicht vie nachſtand. Verfolgt man die Jahresmittel den Temperatur zurück bis zum Jahre 1851, ſe iſt in dieſer Zeit das Jahr 1934 im Oſter Deutſchlands das mildeſte geweſen. In der Berliner Beobachtungsreihe, die etwa 200 Jahre zurückreicht, hat nur das Jahr 1756 eine höhere Mitteltemperatur gehabt. In Weſten und Süden Deutſchlands wurde da— gegen mehrmals das letztjährige Jahresmitte erreicht oder auch ein wenig übertroffen. * Führerſchein⸗Entziehung keine Strafe In einer Entſcheidung des preußiſchen Ober verwaltungsgerichts wird feſtgeſtellt, daß die Entziehung der Erlaubnis zum Führen von Kraftfahrzeugen keine Strafe iſt, ſondern ein polizeiliche Sicherheitsmaßnahme. Der Um⸗ ſtand, daß einem wegen einer ſtrafbaren Hand⸗ lung gerichtlich beſtraften Kraftwagenführer nachträglich Straffreiheit bewilligt wird, be⸗ rührt daher auch nicht das Recht der Poli⸗ zeibehörde, ihm wegen derſelben Handlung die Fahrerlaubnis zu entzieben. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 324 Stück. Verkauft 230 Stück. Milchſchweine das Stück 9—12 Mark, Läufer das Stück 15—30 Mark. Markwerlauf mittel