Todes- Unzeige Plötzlich und unerwartet wurde geſtern Vormittag 10 Uhr, unſer lieber, guter Vater, Großvater, Urgroß⸗ 9. vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Herr AHarua Schubert im Alter von 73 Jahren von Gott in die Ewigkeit hinweggenommen. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, Käfertal, Sandhofen, Cieinati(Ohio), den 29. Januar 1935. Die trauernden Hinterbliebenen Waſchmittel Lib es 7 freilich viel, allein es gibt , , , 7 Die Beerdigung findet morgen Mittwoch Nachm. ½4 Uhr in Käfertal von der Leichenhalle des Fried⸗ hofes aus ſtatt. Neuer Rotwein Ltr. 550 Neuer Weigwein Ltr 65% Apfelweln Ltr. 250 Flaſchen mitbringen Noschauer, Zur frischen duelle fur unsere hùbschen . N Inventur-Verauf eecgunngceeacaatagaggaggggagagaaghd gag gaggggggaggagggggen Baby- St ferner fur farbige Wäsche far Schlafanzüge dus, Store Preissenkungen furdiese Artikel Bitte beachten Sie das Spezisl-Fenster Liebhold ricksachen H 1. 2, M 1. 4 H 1, 13 H, 14 Mannheim, Breitesttahe Zu vermieten: 1 nmer ud Müene Waldſtr. 16 gegen hoh. Ver⸗ — dienſt ſofort ge⸗ ſucht näheres Sei klug dal inser lere Verkaufs- Anzeigen finden in dieſer Zeitung große Beachtung und dadurch guten Erfolg! Hitlerstr. 94 — der deufsche“ Ahoi KRAFT DOCH FHEHUDE N OE feEISESPARNARIE Anmeldungen werden jeweils Donners— tags abends von 7—8 Uhr in der Geſchäfts— ſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Lorſcher— ſtraße 4(Traube) entgegengenommen. Gleich— zeitig können Reiſeſparmarken in Empfang genommen werden. NS⸗Gem.„Kraft durch Freude“ Bekanntmachung Betreffend: Den Bau der Reichsautobahn Frankfurt Mannheim Der Fortgang der obigen Bauarbeiten an der Bahnunterführung Viernheim— Lam— pertheim macht die Sperrung des auf der ſüdlichen Seite— Ortsſeite— der Bahnlinie gelegenen Feldwegs notwendig. Dieſer Weg wird deshalb bis auf weiteres für jeden Verkehr geſperrt. Viernheim, den 28. Januar 1935 Bürgermeiſterei Viernheim Bechtel Sürgermeiſterverſammlung des Kreiſes heppenheim Am Donnerstag, den 24. Januar 1935 fand im Gaſthaus„Z. Bahnhof in Mörlen— bach eine Verſammlung der Kreisabteilung Heppenheim des Deutſchen Gemeindetags, ver bunden mit Schulung der Bürgermeiſter ſtatt. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Pg. Bechtel, Viernheim, eröffnete vormittags halb 10 Uhr die Verſammlung und begrüßte die faſt vollzählig erſchienenen Bürgermeiſter. Beſonders galt ſein Gruß den Vertretern des Kreisamts Heppenheim, Kreisdirektor Nanz, Reg.⸗Rat Stieh tu. Reg.⸗Aſſeſſor Dr. Balz, dem Kreisleiter Dr. Hildebrandt, dem Ortsgruppenleiter Lorroch und ſeinem Stell— vertreter Pg. Seltmann ſowie den Referenten der Tagung: Verwaltungs-Inſpektor Alter und Verwaltungs-Inſpektor Schüßler. Das 1. Referat hielt Verw.-Inſp. Schüß⸗ ler über die Bürgerſteuerverordnung für 1935. Er wies zur Vermeidung von Zweifeln gegenüber den übrigen Steuer ausdrücklich darauf hin, daß die Bürgerſteuer nach dem Kalenderjahr und nicht nach dem Rechnungs- jahr erhoben wird. Der Referent behandelte die Grundzüge des neuen Bürgerſteuergeſetzes für 1935 vom 16. Oktober 1934, welches ver⸗ ſchiedene weſentliche Aenderungen im Vergleich zu dem Bürgerſteuergeſetz für 1934 bringt. Er hob hervor, daß ſich hiernach für den Steuerpflichtigen Erleichterungen in 2 wich— tigen Punkten ergeben. Die Bürgerſteuer darf nunmehr nicht von ſolchen Perſonen erhoben werden, bei denen der Geſamtbetrag der Ein— künfte im Erhebungsjahr 130 Proz.(bisher 120 Proz.) des Richtſatzes der allgemeinen Fürſorge nicht überſteigen wird. Außerdem ſind neu die Ermäßigungen bei dem Vorhan— denſein von 2 und mehr minderjährigen Kin— dern. Zum Schluß der Ausführungen wies Verwaltungs-Inſpektor Schüßler noch auf die Rechtsmittel und das Rechtsmittelverfahren hin. Abweichend von der bisherigen Regelung ſind ſonach als Rechtsmittel gegeben: Der Ein— ſpruch; über ihn entſcheidet der Bürgermeiſter. Die Berufung; über die enſcheidet das Finanz— gericht. Die Rechtsbeſchwerde; über die ent— ſcheidet der Reichsfinanzhof. Eine Mitwirk— ung des Kreisamts bei der Entſcheidung über die Bürgerſteuer-Einſprüche iſt ſomit nicht mehr vorgeſehen. Hierauf hielt Herr Verwaltungs-Inſpek⸗ tor Alter einen ausgezeichneten, lehrreichen Vortrag über die Aufſtellung des Gemeinde— voranſchlags. Er behandelte zunächſt die all⸗ gemeine Vorſchriften über die geſchäftliche Handhabung, den Zweck und die Einrichtung des Gemeindevoranſchlags. Betten und Bettwaren Weißwaren und Aussteuern Steppdecken Schlafdecken Daunen-Dvecken— Matratzen— Federbetten sind wie stets vorteilhaft bei guter Qualität, bei streng teeller Bedienung jim grogen Spezialhaus NJ, 2, H 1, 4 H 1, 13 H 1, 14 Monnbeim, Bteitestteh- Eingangs des Vortrags erinnerte Verw. Inſpektor Alter ferner auch an die Erklärung unſeres Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler auf dem Generalrat der Deutſchen Wirt— ſchaft im September 1933:„Die Gemeinden ſollen nun wieder zu geſunden Finanzen und zu einem geſunden Eigenleben kommen!“. In— ſpektor Alter betonte, daß Haushaltswahr— heit und Haushaltsklarheit im Voranſchlag herrſchen müſſe, und daß grundſätzlich keine Ausgabe ohne Deckung erfolgen dürfe. Ueber die Finanzgebahrung der Gemein den unter Berückſichtigung des Finanzaus— gleichs für die nächſte Zeit machte der Redner ſehr intereſſante Ausführungen. Nach kurzer Pauſe ſprach Kreisleiter Dr. Hildebrandt über die Beteiligung der Ge— meinden an den Reichsſteuerüberweiſungen unter Hinweis auf einen dieſer Tage in der Heſſ. Landeszeitung erſchienenen Artikel über den günſtigen Abſchluß des Heſſiſchen Haus halts für 1933. Gleichzeitig gab Kreisleiter Dr. Hilde brandt ein Rundſchreiben der Gauleitung betr. Jugendpflege bekannt und machte auf den Beſuch der kommunalpolitiſchen Schule in Bad⸗Soden aufmerkſam. Dem Weſen des wahren Nationalſozia lismus widmete der Kreisleiter zu Herzen gehende Worten, die reichen Beifall fanden f Kreisdirektor Nanz brachte verſchiedene miniſterielle Verfügungen zur Kenntnis und ſtellte den zum Kreisamt verſetzten Mitarbeiter Reg.⸗Aſſeſſor Dr. Balz vor. Anſchließend ſprach Reg.-Rat Stieh über das neue Jagdgeſetz vom 3. Juli 1934 und die heſſiſche Verordnung vom 9. Januar 1935 über die Ausübung und Behandlung der Jagd ſowie über die Bildung und Mindeſt— größe der gemeinſchaftlichen Jagdbezirke. Der Vorſitzende der Kreisleitung Pg Bechtel dankte allen Rednern für ihre wert volle Mitarbeit und gab verſchiedene Rund ſchreiben des Deutſchen Gemeindetags bekannt. Er ſchloß die ſehr anregend verlaufene Ver ſammlung gegen 1 Uhr mit einem dreifachen „Sieg Heil“ auf den Führer. Lokales Viernheim, 29. Januar * Winterhilfswerk und Nationale Erhebung. Zur Erinnerung des Tages der nationalen Erhebung, dem 30. Januar 1933, wird morgen der Hilfsbedürftigen beſonders gedacht. Es gelangen Kohlen- und Lebens- mittelgutſcheine zur Austeilung, damit getreu dem Führerworte niemand hungere und friere. Die Ausgabe hier geſchieht durch die Geſchäfts— ſtelle des Winterhilfswerks im„Fürſten Alexander“. Die Zeiten und Reihenfolge ſind an den bekannten Anſchlagſtellen zu erſehen. Die Ausgabe wird morgen Früh 7,30 Uhr am Fürſt Alexander durch Anſprachen des Ortsgruppenleiters Franzke und Bürger- meiſters Bechtel feierlich eröffnet. Hierzu haben ſämtliche Hilfsbedürftigen zu erſcheinen. 4 g Sterbetafel. Herr Martin Schu⸗ bert, Friedrichſtraße 26, wurde geſtern vor— mittag 10 Uhr plätzlich und unerwartet in⸗ folge einer Herzlähmung in die ewige Heimat abgerufen. Herr Schubert ſtammte aus un⸗ ſerem Nechbarort Käfertal, wo er auch, da eine Ueberführung der Leiche vorgenommen wird, morgen Mittwoch nachmittag halb 4 Uhr von der Leichenhalle des dortigen Friedhofs aus, beerdigt wird. Möge er ruhen in Frieden. a1. Meldeverfahren zum Gesamtverband des deutschen Einzelhandels. Jeder Einzelhändler, der bei ſeiner Mel⸗ dung zur Pflichtorganiſation die rote Plakette mit der Aufſchrift„Gemeldet beim Geſamt⸗ verband des deutſchen Einzelhandels“ erhalten hat, ſoll dieſe am Fenſter oder an der Tür ſeines Geſchäftslokales anbringen. Er erſpart ſich hierdurch unnötige Nachfragen durch die Meldeſtellen. Alle Einzelhändler, die ihrer Meldepflicht noch nicht nachgekom⸗ men ſind, werden aufgefordert, dies unverzüglich zutun. Wer ſich nach dem 31. Januar 1935 noch nicht ge⸗ meldet hat, muß neben den Beiträ⸗ gen zur Abgeltung der entſtan⸗ denen Mehrkoſten eine Meldege⸗ bühr von drei Reichsmark ſentrich⸗ ten. a Meldeſtellen für Heſſen ſind der Landes⸗ verband des Heſſiſchen Einzelhandels e. V. Darmſtadt, Ludwigsplatz 8, 1 und ſeine Orts⸗ gruppen. Von dieſem Meldeverfahren ſind zunächſt ausgenommen der Lebensmitteleinzel⸗ handel, Buch⸗ und Kunſthandel. Die Mittelmeerſpiele in Alhen werden nun am 28. und 29. Mai veranſtaltet. Auch deutſche Sportler werden beteiligt ſein. Auch Frankreich, Spanien, Italien und Aegypten haben neben den Balkanländern ſchon Zu— agen geſchickt. Das Zwiſchenrundenſpiel um den Fuß⸗ ball-Bundespokal zwiſchen den Gaumann— haften von Mitte und Niederſachſen wird endgültig am 3. Februar in Maadeburg ausgetragen. Aus der Welt des Wiſſens Der Golfſtrom, der dieſe Bezeichnung ſeit dem Jahre 1770 führt, müßte eigentlich Kariben-Strom heißen; denn er führt kein Waſſer aus dem Golf von Mexiko, ſonderr kommt aus dem Karibiſchen Winkel des An, tillenmeeres zwiſchen den Antillen und Süd und Mittelamerika. Wenn im Volksmund etwas„unte! aller Kanone“ ſchlecht iſt, ſo darf mar bei dieſer Redensart nicht an eine Kanone denken. Der Ausdruck rührt vielmehr von dem lateiniſchen Wort Canon her, das( viel heißt wie Regel, Richtſchnur, Ord⸗ nungsvorſchrift. Wenn noch minderwertiger waren als der unterſte Grad des aufgeſtellten Canons, ſo bezeich nete man ſie als„ſub omni canone“, das heißt unter aller Kritik. Es gibt 20 chineſiſche Sprachen 115 voneinander Nn. Die Monatsplakette des Winterhilfswerks 1934/35 (Monat Februar) Mutter und Kind vor Not ſchützen! Dieſer Appell des Winterhilfswerks gilt jedem deutſchen Volksgenoſſen war der bewußte kampf und zum Marxismus, Jahrestage hinter uns. Zeit gewaltige Erfolge erreicht worden. Prüfungsarbeiten“ grundſätzlich verſchieden (Siernbeimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 25 Mittwoch, den 30. Januar 1935 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36 Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim . 52 Jahrgang Ein hiſtoriſcher Tag Am 30. Januar 1933 beauftragte Reichspräſident von Hindenburg den Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung, Adolf Hitler, mit der Bildung einer neuen Reichsregierung. Der 30. Januar wird für alle Zeiten ein Gedenktag von höchſter Bedeutung ſein. Denn der Auftrag an Adolf Hitler, ein neues Reichskabinett zu bilden, war— das ſollte ſich ſofort zeigen— nicht etwa ein Re⸗ gierungswechſel nach dem Muſter vieler vorausgegangener— nein, er war weit mehr: mit dem neuen Reichskanzler trat auch ein neues Prinzip an die höchſte Stelle, grundverſchieden von all den Kräften, die fünfzehn Jahre lang verſucht hatten, das deutſche Schickſal zu geſtalten. Der neue Reichskanzler erſchien als der Führer und Vollſtreker einer großen Volksbewegung, die ſich mit eiſerner Konſequenz gegen das parlamentariſche Sy⸗ ſtem und ſeine Begleiterſcheinungen, gegen nationale Hoffnungsloſigkeit und wirtſchaft⸗ liche Verzweiflung wandte. Dieſe Bewegung Gegenſatz zum Klaſſen⸗ ſie war ent⸗ ſchloſſen, daraus unerbittlich alle Folgerun— gen zu ziehen, um jene künſtlich geſchaffenen Klüfte im Volke zu überwinden. Der Reichskanzler Adolf Hitler hat am Abend der Machtübernahme vom deutſchen Volk eine Friſt von vier Jahren gefordert, um ſein Programm zu verwirklichen. Die Hälfte dieſes Zeitraumes lieat an dieſem Es ſind in dieſer Ein Blick auf das Straßen leben zeigt uns ſchon die große Wandlung, die all⸗ derall im Vaterlande vor ſich gegangen iſt. Verſchwunden ſind die Zuſammenrot— tungen kommuniſtiſcher Elemente: die junge Generation iſt von einer neuen Haltung er⸗ füllt, ſich ihrer Verantwortung bewußt. Ruhe und Sicherheit herrſcht in Stadt und Land. Der Bauer erfreut ſich feſter Preiſe und der Gewißheit, daß er nicht von ſeiner Scholle vertrieben werden kann. Die Ar⸗ beitsloſigkeit iſt entſcheidend zurückgeworfen. Das wirtſchaftliche Leben zeigt aller Orten neue Anſätze zu friſchem Unternehmungs⸗ geiſt. Bäuerliche und ſtädtiſche Siedlungen legen davon Zeugnis ab, daß die Erſchlie⸗ zung eigener Kräfte im Lande zum großen Teil die Ausfälle des Exportes erſetzen kann. Neue Triebkräfte gehen für Handel und Handwerk aus dieſer Belebung der Bin⸗ nenwirtſchaft hervor. Außenpolitiſch beſitzt das Reich die Achtung aller großen Völker. Mag es mit ſeiner unabänderlichen Forderung nach Gleichberechtigung nicht in allen Haupt⸗ ſtädten der Welt beliebt ſein, mas die feind⸗ liche Propaganda auch an manchen Stellen noch ſo rege ſein, Deutſchland iſt ein Faktor, wit dem wan ernſthaft rechnen muß. Von ſeiner Außenpolitik iſt zu ſagen, daß auch ſie eine neue Tonart darſtellt: offen in ihrer Friedensliebe, unbeirrbar in ihren Ziel⸗ ſetzungen, Feind aller undurchſichtigen Pakt⸗ bildungen, getragen von dem aufrichtigen Wunſche, mit jedem Nachbar von Volk zu Volk zu verhandeln. Dieſe Haltung hat auch aus vielen Ländern ihr Echo gefunden, das ſich beſonders in den jungen Kräften der Nationen verſtändnisvoll äußert. Zu den größten Erfolgen dieſes zweiten Jahres der Regierungszeit Adolf Hitlers ge⸗ hört zweifellos die Saar- Abſtim⸗ mung. Sie iſt ein innenpolitiſcher und ein außenpolitiſcher Gewinn zugleich. Sie hat die Behauptung böswilliger Gegner, das Regime ſtehe auf ſchwachen Füßen, ſchla⸗ gend widerlegt. Die Abſtimmung war dazu in ihrem Ergebnis ſo überwältigend, daß die Hoffnung mancher Kreiſe im Auslande, man könne in der Frage der Rückgabe des Saarlandes dem Reiche Schwierigkeiten N machen, reſtlos hinweggefegt wurde. Dem Einheitsſtaat entgegen Die neue deutſche Gemeindeordnung— In allen deutſchen Gauen Berlin, 30. Januar. Am heutigen Mittwoch, dem Jahrestag des Sieges der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution, wird im Reichsgeſetzblatt die von der Reichsregierung beſchloſſene neue deut⸗ ſche Gemeindeordnung veröffent⸗ licht. Das Geſetz, das vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler und vom Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, un⸗ terzeichnet worden iſt, tritt am 1. April 1935 in Kraft. Es bringt eine grundlegende Neugeſtaltung der deutſchen Gemeindeverfaſſung. Die deutſche Gemeindeordnung will die Ge— meinden in enger Zuſammenarbeit mit Par⸗ gen und ſie damit in Stand ſetzen, im wah⸗ ren Geiſte des Schöpfers gemeindlicher Selbſtverwaltung, des Reichsfreiherrn vom Stein, mitzuwirken an der Erreichung des Staatszieles: In einem einheitlichen, von nationalem Willen durchdrungenen Volke die Gemein⸗ ſchaft wieder vor das Einzelſchickſal zu ſtel⸗ len, Gemeinnutz vor Eigennutz zu ſetzen und unker Führung der Beſten des Volkes die wahre Volksgemeinſchaft zu ſchaffen, in der auch der letzte willige Volksgenoſſe das Gefühl der Zuſammengehörigkeit findet. Die deutſche Gemeindeordnung iſt ein Grundgeſetz des nationalſozialiſtiſchen Skag⸗ tes. Auf dem von ihr bereikelen Boden wird ſich der Neubau des Reiches vollenden. Der Erſte Teil des Geſetzes behandelt die „Grundlagen der Gemeindever⸗ ſaſſung“. Die Gemeinden. deren Wirken mit den Geſetzen und Zielen der Staats⸗ führung im Einklang ſtehen muß, haben in ihrem Gebiet alle öffentlichen Aufgaben unter eigener Verantwortung zu verwalten. Eingriffe in die Rechte der Gemeinden ſind nur im Wege des Geſetzes zuläſſig. Jede Ge⸗ meinde hat eine Haupkſatzung zu erlaſſen, die der Genehmigung der Auf⸗ ſichtsbehörde bedarf. Nach Paragraph 5 iſt Einwohner der Gemeinde. wer in der Gemeinde wohnt. Bürger iſt dagegen nur der, der f das Bürgerrecht beſitzt. Er iſt verpflichtet, ſeine Kräfte jeder⸗ zeit ehrenamtlich dem Wohl der Gemeinde zu widmen. Leiter der Gemeinde iſt der Bürgermeiſter, der von den Beige⸗ ordneten vertreten wird. Bürgermeiſter und Beigeordnete werden durch das Ver⸗ trauen von Partei und Staat in ihr Amt be⸗ rufen. Zur Sicherung des Einklanas der Gemeindeverwaltung mit der Partei wirkt der Beauftragte der NS DA bei beſtimmten Angelegenheiten mit. Die Gemeinderäte ſtehen als verdiente und erfahrene Männer dem Bürgermeiſter mit ihrem Rat zur Seite. Die Gemeinden haben ihr Vermögen und ihre Einkünfte gewiſſen⸗ haft zu verwalten. Oberſtes Ziel ihrer Wirt⸗ ſchaftsführung muß ſein, unter Rückſicht⸗ nahme auf die wirtſchaftlichen Kräfte der Abgabepflichtigen Der Umſchwung in Deutſchland trägt zwei Hauptzüge: den Elan des Volkes und die Stetigkeit der Führung. An dieſen beiden Energien prallen ſchließlich alle Hinderniſſe und die unleugbaren Schwierigkeiten ab, die einer Nation in un⸗ ſerer Lage bei ihrem Neuaufbau entgegen⸗ ſtehen. Der Verlauf der großen nationalen Feſte, die gewaltige Beteiligung an den Ab⸗ ſtimmungen dieſer zwei Jahre. die Opfer⸗ freudigkeit bei Sammlungen für die Zwecke der Bruderhilfe, darin und in vielen ande⸗ ren ſprach der freudige Geiſt der Nation. Die Stetigkeit der Führung aber erhielt ihre Vollendung in der Uebernahme der BVefug⸗ niſſe des Reichspräſidenten durch den einheitliches Gemeindereiht die Gemeindefinanzen geſund zu erhalten. Der Staat führt die Auf⸗ ſicht über die Gemeinden.— Im Zweiten Teil,„Benennung und Hoheits⸗ zeichen der Gemeinden“. wird be⸗ ſtimmt, daß Städte, Gemeinden ihre Be— zeichnung nach bisherigem Recht führen. Der Reichsſtatthalter kann nach der Gemeinde Bezeichnungen verleihen und ändern und kann Gemeinden das Recht ver⸗ leihen, beſtehende Wappen und Flaggen zu ändern.— Der Dritte Teil behandelt das „Gemeindegebiet“. Gemeindegrenzen können auf Grund des öffentlichen Wohls geändert werden. Die Aenderung des Ge— meindegebiets wird nach Anhörung der Ge— meinde durch den Reichsſtatthalter ausge— ſprochen.— Der Vierte Teil, der die Ueber ſchrift„Einwohner und Bürger“ trägt, enthält wichtige Beſtimmungen über die Rechte und Pflichten der Einwohner und Bürger. Danach ſind alle Ein wohner der Gemeinden nach den beſtehenden Vorſchriften berechtigt, die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde zu benutzen und verpflichtet, die Gemeindelaſten zu tragen. Die Gemeinde kann bei dringen⸗ dem öffentlichen Bedürfnis durch Satzung mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde für die Grundſtücke ihres Gebietes den Anſchluß an Waſſerleitung, Kanaliſation. Müllabfuhr, Straßenreinigung und ähnliche der Volks⸗ gemeinſchaft dienende Einrichtungen und die Benutzung dieſer Einrichtungen und der Schlachthöfe vorſchreiben. Für den Fall der Zuwiderhandlung können Zwangsgelder bis zur Höhe von 1000 Mark angedroht werden. Bürger der Gemeinde ſind die deutſchen Staalfsbürger, die das 25. Lebensjahr voll⸗ endet haben, ſeit mindeſtens einem Jahr in der Gemeinde wohnen und die bürgerlichen Ehrenrechte beſitzen. Mit Genehmigung der Aufſichtsbehörde kann das Bürgerrecht auch anderen Einwohnern ohne Rückſicht auf die Wohndauer verliehen werden. das Bürger⸗ recht der Soldaten ruht. Das Bürgerrecht er- liſcht durch Wegzug aus der Gemeinde und durch den Verluſt des deutſchen Skaalsbür⸗ gerrechts. Es wird verwirkt durch ehrenrüh⸗ rigen Verluſt des deutſchen Staaksbürger⸗ rechts oder der bürgerlichen Ehrenrechke. Ferner dann. wenn das Bürgerrecht nach den Vorſchriften der neuen Gemeindeord- nung aberkannt wird. Die Gemeinde kann verdienſtvollen deulſchen Staaksbürgern das Ehrenbürgerrecht verleihen, ſie kann dieſes Recht wegen eines unwürdigen Verwalkens wieder aberkennen. Die Gemeinde kann ehrenamtlichen Bür⸗ germeiſtern, Beigeordneten und Kaſſenver⸗ waltern eine angemeſſene Auf wands⸗ entſchädigung bewilligen. Wer ſonſt ehrenamtlich tätig iſt, hat nur Anſpruch auf Erſatz ſeiner Auslagen und des entgangenen Arbeitsverdienſtes im Rahmen von Zeugen⸗ gebühren.— Im fünften Teil„Verwaltung der Gemeinde“, wird u. a. beſtimmt, daß der Bürgermeiſter die Verwaltung in voller und ausſchließlicher Verantwortung führt. In Stadtkreiſen führt Reichskanzler, der damit„der deutſche Führer“ geworden iſt. So tief das deut⸗ ſche Volk von dem Heimgang ſeines großen Generalfeldmarſchalls und Reichspräſiden⸗ ten bewegt war, ſo freudig hat es ſich hinter Adolf Hitler geſtellt, der nun das Staats⸗ oberhaupt des neuen Deutſchen Reiches iſt. Am heutigen zweiten Jahrestage der Re⸗ gierung Adolf Hitlers werden zwei wichtige Geſetze verkündet, die dem Ausbau des ein⸗ heitlichen Reiches dienen: das Geſetz über die Reichsſtatthalter, die die Träger der Befugniſſe der preußiſchen Oberpräſiden⸗ ten ſein werden und die neue Reichsge⸗ meinde Ordnung. Dieſe beiden Ge⸗ ſetze fügen ſich ein in die ſtattliche Reihe von Anhörung der Bürgermeiſter die Amtsbezeichnung Oberbürgermeiſter. Von beſonderer Wich— tigkeit iſt die Regelung nach Paragraph 33, wonach zur Sicherung des Einklanas der Gemeindeverwaltung mit der Partei der Be— auftragte der NSDAP außer bei der Beru— fung und Abberufung des Bürgermeiſters, der Beigeordneten und der Gemeinderäte bei dem Erlaß der Hauptſatzung und bei der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes mitzu— wirken hat. Dem Bürgermeiſter ſtehen Bei— geordnete als Stellvertreter zur Seite. Der Erſte Beigeordnete führt in Stadtkreiſen die Amtsbezeichnung Bürgermeiſter. In Gemeir den mik weniger als 10 000 Einwohnern ſind Vürgermeiſter und Beige ordnete ehrenamtlich klätig, während in Ge⸗ meinden mit mehr als 10 000 Einwohnern die Stelle des Bürgermeiſters oder eines Beigeordneten haupkamklich verwaltet wer den muß. In Stadkkreiſen muß der Bürger⸗ meiſter oder der erſte Beigeordnete hanpt⸗ amtlich angeſtelll ſein und die Beföhſgung zum Richteramt oder zum höheren Berwal⸗ tungsdienſt haben. Die Stellen hauptamtlicher Bürgermeiſter und Beigeordneter ſind dor der Veſetzung von der Gemeinde öffentlich auszuſchreiben. Die eingegangenen Bewerbungen ſind dem Beauftragten der NS Dal zuzuleiten, der nach Beratung mit den Gemeindersten in nichtöffentlicher Sitzung bis zu drei Be⸗ werber vorſchlägt. Der Beauftragte der NS- DA übermittelt ſeine Vorſchlage durch die Aufſichtsbehörde den zuſtändigen Srellen. Sind dieſe mit dem Vorſchlag einverſtand⸗n, ſo ernennt die Gemeinde den Bewerber. An- dernfalls ſind neue Vorſchläge einzureichen. Hauptamtliche Bürgermeiſter und Beigeord⸗ nete werden auf 12 Jahre berufen. chren⸗ amtliche Bürgermeiſter und Beigeordnete auf ſechs Jahre. Die Gemeinderäke haben die Aufgabe, die dauernde Fühlung der Verwaltung mit allen Schichten der Bür⸗ gerſchaft zu ſichern. In Städten führen ſie die Amtsbezeichnung Ratsherr. Ihre Höchſt⸗ zahl beträgt in Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnern 12, in den übrigen kreis⸗ angehörigen Gemeinden 24 und in den Stadtkreiſen 36. Der Beauftragte der NS- DA iſt nicht Gemeinderat. Er kann an den Beratungen des Bürgermeiſters mit den Gemeinderäten teilnehmen, wenn es ſich um Angelegenheiten handelt, bei denen er ein geſetzliches Mitwirkungsrecht hat. Die Ge⸗ meinderäte werden von dem Beauftragten der NSDAp im Benehmen mit dem Bür⸗ germeiſter auf 6 Jahre berufen. Auf ihre nationale Zuverläſſigkeit, ihre Eig⸗ nung und ihren Leumund iſt zu achten Das bedeutungsvolle Gebiet der„Je- meindewirtſchaft“ wird durch den Sechſten Teil des Geſetzes geregelt. Das Gemeindevermögen iſt pfleglich und wirtſchaftlich zu verwalten. damit es mit möglichſt wenig Koſten den beſtmöglichen Ertrag bringt. Die Gemeinde ſoll Vermögensgegenſtände nur erwerben, — ͤ ͤ ͤ vy ĩðVvᷣ ß ̃ĩͤł x VV x x o ̃—y—y—— Maßnahmen und Umbauten, die im Verlauf zweier Jahre zu dem Ziele getreſſen wur⸗ den, dem deutſchen Volke eine neue ſdaat⸗ liche Form zu geben, die ſeiner Belanderhelt gerecht wird, ohne die hiſtoriſchen Euwick⸗ lungen außer acht zu laſſen. Allein dieſe großen Reformen, die das neue Deutſchland auf Bahnen ſieht, für die die beſten Genſter der Nation ſich durch Jahrzehnte eingeleze haben, machen das zweite Jahr der Retie- rung Adolf Hitlers zu einem bedeutungs⸗ vollen Abſchnitt in der Geſchichte unſeres Vaterlandes. Möge durch die Einigkeit und die nationale Hingabe aller Deutſchen das dritte Jahr unter demſelben glücklichen Zeichen ſtehen! f ſoweit dies zur Erfüllung ihrer Aufgabe not⸗ wendig iſt. Vermögensgegenſtände, die zur Erfüllung der Gemeindeaufgaben in abſeh⸗ barer Zeit nicht gebraucht werden. dürfen veräußert werden. Auch die wirtſchaftliche Betätigung der Gemeinde iſt durch das Geſez genau ge⸗ regelt. Danach darf die Gemeinde wirkſchaft⸗ liche Unternehmungen nur errichten oder weſenklich erweitern, wenn der öffenkliche Zweck das Unternehmen rechtfertigt und die⸗ ſer Zweck nicht beſſer und wirkſchaftlicher durch einen anderen erfüllt wird oder erfüllt werden kann. Für ſedes Unternehmen ſind wirkſchaftlich beſonders ſachkundige Bürger als Beiräte berufen. Die Gemeinde darf Darlehen(Abſchnitt 3) nur im Rahmen des außerordentlichen Haushaltsplanes aufneh⸗ men, und zwar nur zur Beſtreitung eines außerordenklichen und unabweisbaren Be- Nat der anderweitig nicht gedeckt werden ann. Für jedes Rechnungsjahr hat die Gemein⸗ de eine Haushaltsſatzung zu erlaſſen, die den Haushaltsplan, die Gemeindeſteuern, den Höchſtbetrag der Kaſſenkredite und den Geſamtbetrag er Darlehen feſtlegt. Die Haus— haltsſatzung bedarf in wichtigen Punkten der Genehmigung der Aufſichtsbehörde.— Der Siebente Teil des Geſetzes,„Aufſicht“, beſtimmt den Reichsminiſter des In⸗ nern zur oberſten Aufſichtsbehörde. Die Aufſichtsbehörde kann Entſchließungen und Anordnungen des Bürgermeiſters. die das beſtehende Recht verletzen oder den Zielen der Staatsführung zuwiderlaufen, aufheben und verlangen, daß getroffene Maßnohmen rückgängig gemacht werden. Ein Konkurs- verfahren über das Vermögen der Gemeinde findet nicht ſtatt.— Der Achte Teil enthält wichtige Schlußvorſchriften. Der Stellvertre— ter des Führers beſtimmt, wer Beauftragter der NSDAP im Sinne des Geſetzes iſt. Pa— ragraph 122 des Geſetzes beſtimmt. daß die neue Gemeindeordnung für die Hauptſtadt Berlin keine Anwendung findet. N Das Saarland im Neichstag Acht Abgeordneke aus dem Saargebiet ziehen in den Reichstag ein. Berlin, 30. Januar. Um der Rückkehr des Saarlandes bs das Deutſche Reich ſichtbaren Ausdruck zu geben und dem deutſchen Saarvolk die ihm gebührende Vertretung im einheitlichen Deutſchen Reichstag zu gewähren, hat die Reichsregierung das folgende Geſetz beſchlol ſen, das hiermit verkündet wird: N Paragraph 1. Der am 12. November 1937 gewählte Reichstag wird um ſo viel Abge ordnete vermehrt, als die Zahl von 60 000 in der Stimmenzahl enthalten iſt, die am 15 Januar 1935 im Saargebiet für den Anſchlu⸗ an Deutſchland abgegeben wurde. ö Paragraph 2. Die nach Paragraph 1 iu den Reichstag einkretenden achk Abgeord- neten beſtimmt der Führer und Reichskanz ler auf Vorſchlag des Reichskommiſſars für die Rückgliederung des Saarlandes aus der Zahl der Reichs kagswähler im Saarland. Aufräumen an der Saar Der famoſe Herr Pieck. Saarbrücken, 30. Januar. Der chriſtliche Metallarbeiterverband des Saargebiets, der unter der unwürdigen Füh. rung des Gewerkſchaftsführers Otto Pied im Gegenſatz zu allen nationalen Arbeiter, verbänden im Saargebiet ſteht, hat nunmehr ſeine Vereinigung mit dem Verband deut. ſcher Metallarbeiter an der Saar vollzogen, um ſpäter in die Deutſche Arbeitsfront über— führt zu werden. Den irregeführten Mitgliedern des Ver bandes ſind nunmehr die Augen über das Verhalten ihres früheren Verbandsleitere geöffnet worden. In einer Mitaliederver. ſammlung in Neunkirchen berentete der dor⸗ lige neue Geſchäftsführer, daß Otto Vieck be. reits vor BVerkündung des Abſtimmm neger, gebniſſes unker Mitnahme der Berbandsger⸗ der über die Saargrenze nach Forbach ge⸗ flüchtet ſei. Bekanntlich iſt er ſedoch bereits in Kolmar verhaftet worden und wird ſich nunmehr vor dem golmarer Gericht zu ver · antworken haben. Mit Hilfe des Geſchäftsführers Mocken⸗ haupt, der ſeine Unterſchriften leiſtete, ge⸗ lana es Otto Pieck über 200 000 Franes ein- getragene Verbandsgeiber von ver Ralle au- ſämtlichen Reichs⸗ und Landesbehörden ſo⸗ wie von den Dienſtſtellen der unter Aufſicht rückzuziehen und in Baſel auf ſeinen Namen zu deponieren. Außerdem hob er bei der Dudweiler Sparkaſſe einen Betrag von 46 000 Franken ab, den er auf den Namen ſeiner Nichte Hilde Neumann dort eintragen ließ. Schließlich hat er ſich noch um einen anſehnlichen Betrag zu bereichern gewußt, da er auf ſein von Verbandsgeldern erbautes Haus eine große Hypothek aufnahm und auch dieſes Geld in Baſel ſicherſtellen ließ. Nachdem Pieck geflüchtet war, konnte die Kriminalpolizei nur noch die Haftbefehle ge⸗ gen ſeine Mitarbeiter Hegemann. Mocken⸗ haupt und Hilde Neumann ausführen. Das Ende der 5p Funktionäre der ſozialdemokratiſchen Par⸗ tei im Saargebiet haben folgenden Aufruf an die ehemaligen Mitglieder und Funktio⸗ näre der ſozialdemokratiſchen Partei des Saargebiets erlaſſen: Die ſozialdemokrakiſche Parkei beſteht ſeit dem Bekanntwerden des Abſtimmungser⸗ gebniſſes praktiſch nicht mehr und muß daher als aufgelöſt betrachtet werden. Die Unter⸗ zeichneten bitten alle früheren Funktionäre und Mitglieder, daß ſie hierbleiben und durch Diſziplin und Würde, ſowie neutrales und loyales Verhalten ſich die Ach⸗ tung erwerben, auf die der Beſiegte Anſpruch hat. Der Kampf iſt für uns beendet. Wie aus Metz gemeldet wird. werden künftig an der franzöſiſchen Grenze nur noch ſechs vom Hundert der mit einem Geleit— ſchein des franzöſiſchen Konſulats in Saar— brücken verſehenen Saarländer zum Ueber— ſchreiten der Grenze zugelaſſen. Deutsche Tagesſchau Gemeinſchaft ſtudenkiſcher Verbände. Unter der Führung des Staatsſekretärs und Chefs der Reichskan gte, Dr. Lam⸗ mers, haben ſich nachſtehenge Jerbande zu einer Gemeinſchaft ſtabentiſcher Verbände zuſammengeſchloſſen: Akade— miſcher Ingenieurverband, Akademiſcher Ru— derbund, Akademiſcher Turnbund. Altbur— ſchenſchaftlicher Ring, Deutſche Landsmann— ſchaft, Deutſcher Wiſſenſchaftsverband, Kar— tell der Akademiſchen Seglervereine, Köſe— ner SC-Verband, Miltenberger Ring, Son— dershäuſer Verband, Wartburg-Kartell, Weinheimer SC., Wernigeroder Schwarzer Ring.— Die neue Gemeinſchaft erklärt, daß ſie eine enge Zuſammenarbeit mit dem von der NSDAP ausſchließlich mit der weltan— ſchaulichen und politiſchen als Selbſtverſtändlichkeit anſieht. Rückkehr zur Kirche. Die Zahl derer, die nach Jahren des Zlustritts in die Kirche zurückkehren, bleibt für 1934 zwar hinter den Ziffern des Vor⸗ jahres zurück; dennoch aber macht die Wie— dereintrittsbewegung nach wie vor weitere Fortſchritte. Aus manchen Ge- meinden wird berichtet, daß Diſſidenten nicht mehr vorhanden ſind. In anderen Gegenden iſt bald mit einem ähnlichen Ergebnis zu rechnen, da die Wiedereintrittsbewegun dort noch keineswegs ihren Abſchluß erreich hat. Neue Kirchenaustritte ſind nur ganz vereinzelt zu verzeichnen. Nach Berichten aus der Provinz Sachſen ſind bort an der Wiedereintrittsbewegung beſonders die In. duſtriebezirke beteiligt, in denen bekanntlich während der Nachkriegszeit die meiſten Aus⸗ tritte erfolgten.— In Bayern ſtehen 1056 Uebertritten(davon 950 vom Proteſtantis- mus) zur katholiſchen Hirche, 6075 Austritte aus der katholiſchen Kirche gegenüber. Die Neichsſtatthalter Ihre Stellung nach dem neuen Geſetz. Berlin, 30. Januar. Im Bericht über die Kabinettsſitzung in der vorigen Woche war bereits angekündigt worden, daß die Stellung der Reichsſtatt— halter eine Stärkung und ihre Befugniſſe eine Erweiterung erfahren. Das neue Geſetz wurde nun verkündet. Es heſtimmt: Der Reichsſtatthalte-'ſt in ſeinem Amts- bezirk der ſtändige Vertreter der Reichs— regierung. Er hat die Aufgabe, für die Be— obachtung der vom Führer und Reichskanz⸗ ler aufgeſtellten Richtlinien der Politik zu ſorgen. Der Roichsſtatthalter it befugt, ſich von durch f 0 Erziehung der (Studenten beauftragten NS.-Studentenbund des Reiches oder Landes ſtehenden öffent⸗ lich⸗rechtlichen Körperſchaften innerhalb ſei⸗ nes Amtsbezirkes unterrichten zu laſſen, wie auf die maßgebenden Geſichtspunkte und die danach erforderlichen Maßnahmen aufmerk⸗ ſam zu machen ſowie bei Gefahr im Verzuge einſtweilige Anordnungen zu treffen. Die Reichsminiſter können bei Durchfüh⸗ rung der ihnen obliegenden Aufgaben den Reichsſtatthalter unbeſchadet der Dienſtauf⸗ ſicht des Reichsminiſters des Innern unmit- telbar mit Weiſungen verſehen. Der Führer und Reichskanzler kann den Reichsſtatthalter mit der Führung der Lan- desregierung beauftragen. In dieſer Eigen⸗ ſchaft kann der Reichsſtalthalter ein Mitglied der Landesregierung mit ſeiner Vertretung beauftragen. Auf Vorſchlag des Keichsſtatthalters er⸗ nennt und enkläßt der Führer und RKeichs⸗ kanzler die Mitglieder der Landesregierung. Der Keichsſtalthalter fertigt nach Zuſtim⸗ mung der Keichsregierung die Landesgeſetze aus und verkündet ſie. Das Recht der Ernennung und Entlaſſung der Landesbeamten ſteht dem Füh⸗ rer und Reichskanzler zu. Er übt es ſelbſt aus oder überträgt die Ausübung anderen Stellen mit dem Recht der Weiterübertra⸗ gung. Das Gnadenrecht ſteht dem Führer und Reichskanzler zu. Er übt es ſelbſt aus oder überträgt die Ausübung anderen Stel— len mit dem Recht der Weiterübertragung. Der Führer und Reichskanzler ernennt den Reichsſtatthalter und kann ihn jederzeit ab— berufen. Der Führer und Reichskanzler be⸗ ſtimmt den Amtsbezirk des Reichsſtatthal ters. In Preußen übt der Führer und Reichskanzler die Rechte des Reichs ſtatthalters aus. Er kann die Ausübung die ſer Rechte auf den Miniſterpräſidenten über— tragen. Der Miniſterpräſident iß Vorſitzender der Landesregierung. Er fertigt im Namen des Führers und Reichskanzlers nach Zuſtimmung der Reichsregierung die Landesgeſetze aus und verkündet ſie. Die Verwaltung der Saar Einſetzung eines Reichskommiſſars. Berlin, 30. Januar. In dem von der Reichsregierung beſchloſ— ſenen und ſoeben verkündeten Geſetz über die vorläufige Verwaltung des Saarlandes heißt es: Das Treuebekenntnis vom 13. Januar 1935 hat beſtätigt, daß das deutſche Saarvolk mit der deutſchen Nation eine unlösliche Ein⸗ heit bildet. Um die Verwaltung des Saar— landes in die Verwaltung des Reiches wieder einzufügen, hat die Reichsregierung das fol— gende Geſetz beſchloſſen: An der Spitze der Verwaltung des Saar⸗ landes ſteht bis zur Eingliederung in einen Reichsgau der Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes mit dem Amtsſitz in Saarbrücken. Der Reichskommiſ⸗ ſar wird vom Führer und Reichskanzler er⸗ nannt. Der Reichskommiſſar iſt der ſtändige Ver⸗ treter der Reichsregierung im Saarland. Er hat die Aufgabe, für die Beobachtung der vom Führer und Reichskanzler aufgeſtellten Richtlinien der Politik zu ſorgen. Er iſt be⸗ fugt, ſich von ſämtlichen Reichsbehörden und von den Dienſtſtellen der unter Aufſicht des Reiches ſtehenden öffentlich-rechtlichen Kör⸗ perſchaften innerhalb des Saarlandes unter— cichten zu laſſen, ſie auf die maßgebenden Geſichtspunkte und die danach erforderlichen Maßnahmen aufmerkſam zu machen ſowie bei Gefahr im Verzuge einſtweilige Anord— aungen zu treffen. Dem Reichskommiſſar werden ein gierungspräſident als Vertreter und die erforderlichen amten beigegeben. Dem Reichskommiſſar werden ſämt⸗ liche Verwaltungsgebiete zuge⸗ wieſen, für die nicht die Zuſtändigkeit der Reichszentralbehörden gegeben, oder die Zuſtändigkeit anderer Behörden ausdrücklich begründet iſt. Der zuſtändige Reichsminiſter kann im Einvernehmen mit dem Reichsmini⸗ ſter des Innern Abweichungen anordnen. Der Reichskommiſſar hat auf den ihm zu⸗ gomieſenen Verwaltunasgehieten die Auf⸗ R E* allgemeiner Reichsbe⸗ Axel Holſt erlitt den Reitertod. Einer der Spitzenkönner des deutſchen Turnier⸗ ſports iſt nicht mehr. Axel Holſt erlitt heim Internationalen Berli— [ner Reitturnier den Reitertod. Unſer Bild zeigt die Aufbahrung ins der Kapelle des St. Hil⸗ degard⸗Krankenhauſes Berlin. SS.⸗Kameraden der Reiterſtandarte VII halten an der Bahre does toten SS.⸗Sturmfühꝛers die Totenwache. Reichskommiſſars durch gaben und Zuſtändigkeſten der Verwaltungsbehörde despolizeibehörde; er übe a gaben der Provinzialverwaltung Landesfürſorgeverbandes. ü 5 Dem Reichskommiſſar werden ange⸗ gliedert: Der Bezirksausſchuß, das Re⸗ gierungsforſtamt, die Oberverſicherungsäm.⸗ ter, das Verſorgungsgericht und die Landes. berſicherungsanſtalt. Dem Reichskommiſſar werden als Reichskaſſen die beſtehenden Kreis- und Forſtkaſſen unterſtellt. Für das Landes finanzamt in Würzburg und das Landesarbeits⸗ amt Rheinland in Köln werden in Saar— brücken Zweigſtellen errichtet. Reichsbehörden! Die Behörden und Einrichtungen des Saarlandes werden, ſoweit ſie nicht Vehör⸗ den und Einrichtungen der Gemeinden, der Gemeindeverbände oder der Körperſchaften, Anſtalten oder Stiftungen des öffenklichen Rechtes ſind oder ſoweit nicht ausdrücklich underes beſtimmt wird, Reichsbehörden und Reichseinrichtungen. Die Beamten dieſer Behörden und Einrichtungen ſind unmittelbare Reichs⸗ beamte. Die Lehrer an öffentlichen Schu— len haben die Rechte und Pflichten von Reichsbeamten. Es fallen u. a. fort die Zentralver⸗ waltung, der Landesrat, der Oberſte Ge⸗ zichtshof, der Oberſte Diſsziplinarrat, das Oberverwaltungsgericht, das Landesſchieds⸗ amt, die Generalfinanzkontrolle, das Lan⸗ desverſicherungsamt für das Saargebiet, das Aufſichtsamt für Privatverſicherung, die Ar⸗ beitskammer, das Verggewerbegericht und die Verghoheitsbehörden. Die zuſtändigen Reichsminiſter beſtimmen im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern, tunlichſt nach Anhörung des Rechtsverordnung, a) in welchem Umfange und zu welchem Zeitpunkt das bisher im Saarland geltende Recht außer Kraft tritt. b) in welchem Umfange und zu welchem Zeitpunkt das im Reich geltende Recht im Saarland eingeführt wird, c) in welcher Weiſe die Verwaltung des Saarlandes im einzelnen in die Verwal, tung des Reiches übergeleitet wird. Der Reichsminiſter der Finanzen wird er— mächtigt, die zur Verwaltung des Saarlan, des notwendigen Ausgaben zu leiſten und die erforderlichen Einnahmen zu erheben. Das Geſetz kritt im Saarland mit dem 1 März 1935 in Kraft. Konjunkturritter ausgeſchloſſen Ein Aufruf des Saarbevollmächtigten Bürckel. Neuſtadt a. d. 9., 30. Januar. Der Saarbevollmächtigte des Reichskanz lers, Gauleiter Bürckel, erläßt folgender Aufruf: 1. Eine Reihe von Leulen im Saargebie hält die Zeit für gekommen, ſich bei mi! ſchriftlich oder im Saargebiet ſelbſt perſön lich als den kommenden Mann für dieſe⸗ oder jenen Poſten anzumelden. Dieſem Trei ben habe ich einige Tage zugeſehen und zwa mit der ausſchließlichen Abſicht, dieſe Leuk kennen zu lernen. Ich keile mit, daß alle di⸗ die ſich auf dieſem Gebiet bis heute bekätig haben, weder in die Partei kommen. nod mit irgendeiner Aufgabe belraut werden Soweit ſie in der Partei früher waren, wir! die Wiederaufnahme verweigerk. Das gleiche Verfahren gilt für alle Zu. kunft. Ich bitte die geſamte Organiſation der Deutſchen Front, mir die Unterlagen zu verſchaffen, damit von vornherein dieſe Sor. te Nationalſozialiſten unmöglich gemach werden kann. 2. Nicht minder ſetzen die Beſtrebungen, in Verwaltungen, in der Wirtſchaft uſw. ein Wirtſchaftspoſten und ähnliche Dinge heute ſchon liſtenmäßig zu verteilen Das obige Verfahren wird in entſprechender Weiſe auf dieſe Kategorie von Menſchen ſelbſtverſtändlich ebenfalls angewandt. Konjunkturritter, aus welchen Beweg gründen ſie ihr übles Handwerk auch kreiben mögen, ob aus reaktionärer Veranlagung oder aus perſönlichem Egoismus. waren ſchon immer die übelſten Erſcheinungen in Staats- und Wirtſchaftsleben. Ich hoffe. daß dieſer erſte Hinweis genügt, um ſonſi nach Uebereifrige vor Schaden zu bewahren In kurzen Worten Das neue Reichsſtatthaltergeſetz, die neue Gemeindeordnung und das Geſetz über die Vertretung des Saargebiets im Reichstag werden heute amtlich veröffentlicht. Die Sozialdemokratiſche Partei des Saar⸗ gebiets erklärte ſich für aufgelöſt. Zwiſchen Deutſchland und Irland iſt ein dearenaüstauſchabkommen geſchloſſen wor⸗ n. In amtlichen franzöſiſchen Kreiſen legt man größten Wert auf die Feſtſtellung, daß die Vorbereitung der Londoner Reiſe Flan⸗ dins und Lavals zu keinerlei bindenden Zu- ſagen geführt habe, wie überhaupt die Ausſprache über die Londoner Reiſe infor⸗ 1 0 a 1 5 1 f 55 ung im eigen n Sinne des Wortes gelten dürfe. * 5. f Nl 8 Riga, 30. Januar. Die beutſchen Ballonfahrer Dr. Kanen⸗ ho vel und Lau, die am Freitagnachmit⸗ 06 bei Modohn in Oſt⸗Lettland mit am Donnerstag in Dresden auf⸗ f etiegenen Ballon notlandeten,. haben von eus die Heimreiſe angetreten. Die e des Ballons liegt ebenſo wie die Gon- Del wohlverpackt im Rigaer Hafen. um auf dem Seewege nach Deutſchland zurückbeför⸗ dert zu werden. Die deutſchen Ballonfah⸗ Ker ünßern in der Preſſe ihren Dank für die Mile und Unterſtützung, die ſie bei ihrer Notlandung in Lettland erfahren haben. Während ihres Fluges haben die Ballon⸗ Fahrer zeitweilig in großer Gefahr Zeſehrdebt. Bon Dresden aus wurden ſie zu. Röchſi in Richtung Karpathen abgetrie. den, um dann von einer Luftſtrömung nach Norden gebracht zu werden, meiſt mit einer Geſchwindigkeit von 100 km in der Stunde mi mehr. Nebel und Schneeſturm anwelen ihnen die Orientierung ſo gut wie unmöglich. Die mehrfachen Verſuche der deulſchen Ballonfahrer, zu landen. ſcheiter⸗ ten an der völligen Vereiſung des Gasven⸗ ktils und der Reißleine Als der Ballon zchließlich über einem Walde niederging, be⸗ zrugg die Geſchwindigkeit etwa 150 Stunden. kilometer. Daher riß die Gondel zahlreiche Baumkronen ab, bis ſie ſchließlich an Zwei gen hängen blieb. Jetzt gelang es endlich M Hallonfahrern, die Reißleine 8 zlehen. Der Ballon hegann ſich zu ent; eren. Ein neuer Windſtoß riß ihn fedoch wieder hoch und ſetzte ihn auf eine andere Baumkrone. Aus einer Höhe von 12 m ſtürzten hier die Ballonfahrer mitſamt der Gondel au! dem Erdboden. Sie erlitten dabei Quetſchun⸗ N und Prellungen, aber keine Anochen.⸗ . Auf ihrer Fahrt befanden ſich die Ballonfahrer in den verſchiedenſlen Höhen. Durch den Schneeſturm murde det Bullon bald heruntergedrückt bald hinauf geriſſen. So erlebten die Ball enfahrer eine! iurz in wenigen Augenblicken von 3000 n ee 30 m. Deutſchen Lufthanſa, die Ablchled von Arel 50 U Erhebende Trauerfeier. Berlin, 30. Januar. o tragiſche Art aus dem urnierreiter SS.⸗Sturmfüh⸗ r den auf Leben geriſſenen rer Axel Holſt, der während des Kamp⸗ fes in der Arena des Reit⸗ und Fahrturniers zu Tode ſtürzte, fand Dienstag mittag in der Turnierhalle eine ergreifende Trauerfeier ſtatt, bei der die SS.⸗Kameraden und alle in⸗ und ausländiſchen Turnierreiter von ſhrem unvergeßlichen Mitſtreiter Axel Holſt Abſchied nahmen. Im Anſchluß hieran wurde die ſterbliche Hülle des großen Sportsmannes von einem SS.⸗Ehrenſturm nach dem Flug⸗ hafen Tempelhof geleitet, von wo aus die Ueberführung nach Schweden erfolgte. Auf dem Flughafen ſtand ein Sonderflugzeug der Junkers⸗Maſchine G. 38„Deutſchland“, ſtartbereit. Bald nach 13 Uhr traf der Leichentransportwagen von der Trauerfeier am Kaiſerdamm auf dem Flughafengelände ein. Mit dem Sarg wurde auch die Fülle von Kränzen in das Flug⸗ zeug gehoben. An dem Flug nehmen SS. Obergruppenführer Dietrich, SS.⸗Standart führer Johannſen ſowie Angehörige des Ver⸗ ſtorbenen teil. Als gegen 14.20 Uhr die Propeller des Flugzeuges angeworfen wur⸗ den, wurde eine dreifache Ehrenſalve abgege⸗ ben. Die Anweſenden grüßten den Dahinge⸗ angenen zum letzten Mal mit erhobenem rm, und in wenigen Minuten war das Flug⸗ zeug in dem grauen Nebeldunſt verſchwunden. Letzte Nachrichten Umfaſſende Luftſchutzübungen. Berlin, 30. Januar. Vom 19. bis 22. März finden auf Anordnung des Reichsluftfahrt⸗ miniſteriums in Berlin zivile Luftſchutzübun⸗ 115 ſtatt, wie ſie in derartigem Ausmaß bis⸗ er im Reich noch nicht durchgeführt wur⸗ den Es handelt ſich dabei um dem Ernſtfall angepaßte Uebungen größten Stils, an denen 155 die geſamte Bevölkerung ſowie ſämtliche erkehrsmittel beteiligen. Generalſtaatsanwalt Preſſard geſtorben. Paris, 30. Jan. Der ehemalige General⸗ ſtaatsanwalt im Seine-Departement und Schwager des ehemaligen Miniſterpräſidenten Chautemps, Georges Preſſard, iſt am Diens⸗ tag im Alter von 69 Jahren geſtorben. Preſ⸗ ſard iſt der breiten Oeffentlichkeit nach dem Staviſky⸗Skandal und im Zuſammenbhana mit dem tätſelhaften Tod des Weneralrates Prince bekannt geworden. Er hat noch vor wenigen Tagen vor dem parlamentariſchen Un⸗ terſuchungsausſchuß die von verſchiedenen Sei⸗ ten gegen ihn erhobenen ſchweren Anſchul⸗ digungen energiſch zurückgewieſen. ö Schnee und Eis in Spanien. Madrid, 30. Januar. Wie viele andere ſüdliche Länder Europas, ſo wird auch Spa⸗ nien in dieſem Jahr von einem kalten Win⸗ ter heimgeſucht. In vielen ſpaniſchen Pro- vinzen haben heftige Schneetreiben und ſtarke Kälte teilweiſe ſchweren Schaden an⸗ gerichtet. Die Züge kamen in Madrid mit mehrſtündigen Verſpätungen an. Schnee⸗ pfluglokomotiven arbeiten unabläſſig, um die Eiſenbahnſtrecken für den Verkehr freizu⸗ halten. Auch in Algier haben Schneeſtürme großen Schaden angerichtet. In der Nähe von Oran ſtürzte unter der Gewalt der Schneemaſſen ein Araberhaus ein. Von den Bewohnern fand einer den Tod. während ein anderer verletzt wurde. Einwanderung von 250 000 Japanern nach Paraguan? Tokio, 30. Januar. Unbeſtätigten Mel⸗ dungen zufolge ſoll das Außenminiſterium uon Paraguay gegen die Einwanderung von 250 000 Japanern nach Paraguay nichts ein⸗ zuwenden haben. Leichtſinn oder Neuyork, 30. Januar. Die Bank of Manhattan gibt bekannt, daß einer ihrer Geldboten ſeine Aktkenkaſche mit Regierungsanleihen im Werte von 1 456 000 Dollar verloren hat. Der Verluſt der Akten⸗ taſche iſt deshalb beſonders erſtaunlich, da der Bote auf ſeinem Gang von zwei bewaff⸗ neten Begleitern bewacht wurde. Die Poli- zei und auch die Verſicherungs⸗Geſellſchaften ſind mit der Unterſuchung der geheimnisvol⸗ len Umſtände dieſer Angelegenheit eifrig be⸗ ſchäftigt. Poſſtiſches Allerlei London. Wie Miniſterpräſident Maedo⸗ nald im Unterhaus mitteilte. wird der 6. Mai d. J. in ganz England als öffentlicher Feiertag begangen werden. An dieſem Tage findet das 25. Regierungsjubiläum König Georg V. ſtatt. Deutlſche Reiter in Fronk. Unſer Bild zeigt die Sie⸗ ger im„Großen Preis der nationalſozialiſti⸗ ſchen Erhebung“ des VI. Internationalen Verli⸗ ner Reitturniers. Von links: Rittmeiſter Momm auf„Bac⸗ cara II“, Oberleutnant Schlickum auf„Fan⸗ fare“ und Oberleutnant Kurt Haſſe auf„Der Mohr“. ————ͤ V———.— Aufbau im Handballſport Vorbereitungen zur Olympiade. Der Handballſport hat innerhalb eines ver⸗ hältnismäßig kurzen Zeitabſchnittes ſeinen Siegeszug, wenn auch nicht um die Welt, ſo doch durch die meiſten Länder Europas an⸗ getreten Auch in anderen Erdteilen kennt man hier und da bereits das Handballſpiel, deſſen erſtaunliche Entwicklung noch längſt nicht abgeſchloſſen ſein dürfte. Daß Hand. ball ein rein deutſches Spiel iſt, von deutſchen Männern erſonnen und ausge baut, iſt bekannt. Und eine deutſche Hoff⸗ nung wurde erfüllt, als das Handballſpiel Aufnahme in das Programm der Olympi⸗ ſchen Spiele 1936 fand. Schwach beſetzt wird dieſes erſte Olympiſche Handball⸗Tur nier beſtimmt nicht ſein. Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn, Schweden, die Schweiz können ſchon heute als beſtimmte Teilneh- mer gelten. Aber noch einige andere Län- der zeigen für dieſes Turnier reges In— tereſſe. In Deutſchland wird, ſeitdem Brigade⸗ führer Herrmann als Leiter des Fachamtes den Handballſport betreut, ſyſtematiſch Auf⸗ bauarbeit geleiſtet. Nicht weniger als 25 Lehrgänge unter Leitung des Reichstrainers Kaun⸗ dinya werden durchgeführt. Von dieſen Lehrgängen dienen 16 der Leiſtungsſchu⸗ lung innerhalb der Gaue. Vereits im De— zember fand der erſte Lehrgang ſtatt, in dem die Spieler des Gaues Süd weſt zu⸗ ſammengezogen waren. Von Anfang März bis Mitte Mai folgen Lehrgänge für die Gaue Nordheſſen, Württemberg, Brandenburg, Nordmark, Oſtpreußen, Schleſien. Baden und Sachſen. Die Lehr⸗ gänge für die Gaue werden dann durch vier Olympia⸗Lehrgänge abgelöſt In Duis⸗ burg, Berlin, Hannover oder Leipzig, 05 rmſtadt oder Ettlingen, werden Spie. er, die für die Olympia⸗Mannſchaft in Frage kommen, zu einem jeweils fünf⸗ tägigen Kurſus zuſammengefaßt Die Gau⸗ Lehrgänge werden Anfang Juli wieder auf— genommen aber noch einige Male durch an- dere Kurſe unterbrochen So findet vom 19. bis 24 Auguſt in Hannover oder Berlin der Olympia Hauptlehraang ſtatt, dem ſich ein Reichslehrgang für Frauen ayſchließt Ende September beginnt in Berlin der erſte von drei ſich aufeinanderfoſgenden Reichslehr⸗ göngen, in dem zunächſt Nachwuchsſpieler, ſodann Uebungslejter und ſchließlich Schiedsrichler geſchult werden Neues aus aller Welt Tödlicher Flobertſchuß. In Greding (Mittelfranken) hat ein ſechs Jahre altes Kind auf tragiſche Weiſe das Leben einge ⸗ büßt. Auf noch nicht aufgeklärte Weiſe wurde das ſechsjährige Kind des Landwirts Brigel durch einen Flobertſchuß an der Halsſchlagader getroffen. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß der Tod des Jungen alsbald eintrat. Jamilientragödie. In Berlin⸗Steg⸗ litz fand man den 63 jährigen Franz Wo⸗ darg in ſeiner Wohnung im Korridor mit einer Schußwunde im Kopf erhängt vor. Im Schlafzimmer lagen ſeine Frau, eden⸗ falls mit einer Schußwunde im Kopf, und ſein 19 jähriger Sohn mit einem Bruſtſchuß in den Betten. Bei den beiden Eheleuten konnte der Arzt nur noch den Tod feſtſtellen, der ſchon Stunden vorher eingetreten war. Der ſchwerverletzte Sohn wurde in das Krankenbaus geſchafft. Dein 500 PT. 71 1 Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). „Oh! Sie haben recht!“ unterbrach ſie ihn lebhaft. „Daß ich nicht daran dachte. Freilich gibt es maſſenhaft Muſikerinnen, die viel mehr können als ich— und die urbeitslos ſind und hungern müſſen. Oh! Die Steidler⸗ Mami wird ſicherlich das Richtige wiſſen!“ meinte ſie mit einem lieben Lächeln:„Wiſſen Sie, wes⸗ halb mich das unmenſchlich viele Geld auch noch außerdem freut? Vielleicht hab' ich ſogar ſo viel, daß ich weiter⸗ ernen kann. Die Geige iſt meine Leidenſchaft, müſſen Sie wiffen, aber ich habe in den letzten Jahren ſoviel ver⸗ lernt— ich möchte wieder ernſthaft ſtudieren— glauben Sie, daß das gehts“ „Weshalb denn nicht?“ fragte Felix zurück. können ſich den beſten Lehrmeiſter halten, der für Geld zu bekommen iſt. Ich freue mich ſogar, daß Sie Ihre Zeit einer ſo edlen Beſchäftigung widmen wollen“, ſetzte er niemlich gedankenlos hinzu. Aber ſie blieb arglos. Dagegen wollte ſie nichts davon hören, daß er ſie mit einem Wagen nach Hauſe begleite, wie er gleich darauf vorſchlug, „Freilich, was noch? Im Fiater vorfahren. Da möch⸗ ten's ſchön zu tratſchen beginnen, die lieben Nachbars⸗ leute. Nein! Solange ich bei meiner guten Steidler⸗ Nami wohne, darf ich nichts iun, was ihr unangenehm hein könnte.“ Man war bei der Halteſtelle der Straßenbahn an⸗ ommen, und eben rollte auch ihre Tram heran, mit der ber in den zweiten Bezirk fahren wollte. N ganz abgeſpannt aus. Und dann machte die Aeltere ſtutzen. „Sie täſchchen, zog ein decke des gefallen war. Felix ſchwentte ſeinen Hut, nachdem er ihr einſteigen geholfen, und noch vom Trittbrett herab vereinbarte ſie ein Zuſammentreffen für den nächſten Vormittag. Der Wagen rollte ab. Felix hielt immer noch ſeinen Hut in der Rechten. Noch einmal nickte ihm das Mädchen freund⸗ lich zu, dann war der Wagen in eine Kurve eingebogen. Drelzehntes Kapitel. „Jeſſas, Madel, wo bleibſt denn? J bin ſcho' halbtot vor Aengſten!“ rief Anna Steidler Maria entgegen, als ſie 42 beflügelt die Treppe hinaufhuſchte. g Anna ſtand da, übers Stiegengeländer gebeugt, und ſchien dort ſchon lange gewartet zu haben, denn ſie ſah Das Mädel flog ihr förmlich an die Bruſt und umarmte ſie wortlos, denn ſie war völlig außer Atem von dem Lauf. Aber etwas in ihrem Geſicht „Was is denn los?“ forſchte ſie und hielt die leichte Geſtalt prüfend von ſich ab.„Was haſt denn? Haſt amend gar an Terno g'macht— han?“ Maria ſtieß einen Ruf aus; der klang wie Schluchzen und Lachen zugleich. Sie nickte nur mit dem Kopfe, ant⸗ wortete aber noch immer nicht. Sie flog nur ſo durch die oſſene Tür und ins Zimmer, dann griff ſie in ihr Hand⸗ umfangreiches ſchüttete den Inhalt auf die rote, etwas verblaßte Samt⸗ Tiſches, das Prunkſtück des Hauſes Anna ſtarrte mit blaß gewordenem Geſicht auf den un⸗ heimlichen Schatz, der da in loſen Blättern auseinander⸗ „Ein Schüppl Hunderter! Marxandanna! Was ſoll das heißen? So red' doch, um aller Nothelfer willen!“ ſtieß ſie hervor.„Was is denn g'ſcheg'n?“ Maria hatte ſich auf einen Stuhl ſallen laſſen und zog Anna neben ſich auf einen anderen nieder. Mit haſtigen, abgeriſſenen Sätzen begann ſie zu erzählen. Nach und nach feſtigte ſich ihre Stimme, und auch ihre ſonſtige ruhige Art ließ ſich zurückzwingen. Nicht ſo Anna Steidler. Die war ganz aus dem Häuschen! Die gute Seele alitzerte nur ſo fiel din hin: Prater? Kuvert: heraus und Steidler. vor Freude über das Glück ihres Schützlings! Und nach kleinerer Leute Art, denen ein Name Schall und Rauch be— deutet, fragte ſie gleichfalls nicht weiter. Die Stätte des Geſchehniſſes, das„Amerikaniſche Konſulat“, verſetzte ſie in atemraubenden Reſpekt. Fragens kein Ende, bis der Blick der einen auf die Uhr Es wurde des Redens und „Herrſchaft noch amal!“ ſchrie da Anna Steidler auf. „Was meinfſt, wieviel Uhr das is? Jetzt heißt's dazu ſchau'n, g ſchwind die Jauſ'n und Anziag'n“ Auch Maria hatte ſich erhoben und trat vor die Freun⸗ „Es iſt ja noch gar nicht ſo ſpät. Wir haben noch eine gute Stunde Zeit— und— und— ich möcht ſo geru...“ „Na, heraus damit! Was möchteſt denn?“ „Ich möcht' dich einladen, Annerl— geh! Komm' mit mir in den Wurſtelprater!“ Verblüfft ſtarrte die Aeltere auf das liebe Mädel. Freilich, ſie verſtand ſie ja ſo gut. Wo anders denn kann ein Wiener Kind ſeine Freude ausſtrömen laſſen als im „Vielleicht möchteſt gar zum Calafati Rin see giel fahren— net?“ Maria nickte und lachte glückſelig. „Ja— das möcht' ich. Seit meinen Kindertagen iſt das der erſte freudige Tag. Ich möcht' wieder ein Kind ſein!— Lach' mich nicht aus!“ „Warum ſoll ich dich auslachen!? Akkurat a ſo is mir im Sinn, und ich bin doch ſchon a alte Schachtel— net? Alſtern mach' ma uns noblicht und gehn ma. Ich nehm! die Einladung an. Mir trinken irgendwo a feines Kaffee ⸗ iſcherl und nacher fahr' ma Ringelſpiel. Hoffentlich kumndt nacher der Kaffee net wieder außa.“ Beide lachten. Dann aber, während ſie ſich zurecht machten, hielt Anna plötzlich inne und meinte mit einem kleinen Seufzer: „Halt ja— heunt wird's ſcho noch ohne deiner gehn— Aber für morgen muaß i mi' um an Erſatz umſchau'n...“ (Fortſetzung ſolat) 240 1 Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗-Verlag Halle(Saale). 8) 55 Nachdruck verboten. „Gnädige Frau, ich bitte, mich zu entlaſſen. Ich eigne mich nicht zu der Rolle, die Sie mir augenſcheinlich zu⸗ gedacht haben.“ Sie ſah ihn an. Minutenlang. Dann ſagte ſie langſam: „Ich will fort aus meiner Ehe. Ich liebe Richard Feller nicht. Und habe ihn nie geliebt. Sie habe ich damals gehaßt. Damals, als Sie mich mit kränken halfen auf jenem Abiturientenball. Als ich ſpäter durch meine erſte Heirat reich geworden war, die Vergangenheit be— graben war, da habe ich mir zuweilen gewünſcht, mich einmal an Ihnen rächen zu können. Denn ich hatte damals ſo große Hoffnungen auf Sie geſetzt. Ich wollte Max Blasken kränken. Nun, das mochte alles mehr kindlich ſein. An Blasken habe ich auch damals in den folgenden Jahren kaum noch gedacht. Sie aber habe ich nie vergeſſen. Nun ſah ich Sie im Hauſe meiner Schwiegereltern und war zuerſt furchtbar erſchrocken. Aber dann hab' ich mich beruhigt, dann hab' ich mir geſagt, daß Sie ſchweigen werden! Und ich habe mich ja auch nicht in Ihnen ge⸗ täuſcht! Fritz Farnhorſt, ich möchte mit Ihnen von hier fortgehen. Ich bin reich, bin vollkommen unabhängig von meinem Manne. Wir gründen uns irgendwo eine neue Exiſtenz. Was ſind Sie denn hier? Sie bleiben doch immer nur ein Angeſtellter in gehobener Stellung. Und mein Mann iſt viel zu gern Chef, als daß er ſeinem jungen Direktor Lorbeeren ließe. Ich liebe Sie— gehen Sie mit mir!“ „Nein! Dieſe Komödie konnten Sie ſich ſparen. Ich will mit Ihnen nichts gemein haben. Am allerweniaſten werde ich Ihnen zuliebe Ehre und Treue gegen einen Menſchen vergeſſen, der mir vertraut.“ Doris Feller ſtand regungslos. Und er dachte: Soweit vergißt ſich eine Frau! Die Frau eines ehrenwerten, geachteten Mannes! 0 Was ſollte jetzt geſchehen? Fort mußte er! Fort, ſo ſchnell als möglich, ſoviel war ihm klar. Doris weinte. „Ich habe ihn geheiratet, weil ich eine ſchützende Hand brauchte. Aber ich habe nicht gewußt, wie es iſt, wenn man einem ungeliebten Manne angehören muß.“ Er blickte auf ſie nieder, die ganz zuſammengekauert Es klang aufrichtig. im Seſſel ſaß. „Sie waren mit einem alten Manne verheiratet. In erſter Ehe. Haben Sie ihn geliebt?“ „Nein! Aber ihm habe ich auch nicht gehört. Er wollte mich nur heiraten, um mit einer jungen Frau zu glänzen. Zudem war er ſchwer krank. Er hoffte immer auf Ge— neſung. Aber ich wußte vom Arzt, daß er ſeiner Auf⸗ löſung entgegenging. Deswegen nahm ich ihn, um aus der Armut herauszukommen. Er hatte mir immer ver- ſprochen, mich zu ſeiner alleinigen Erbin einzuſetzen, und ex hat ja ſein Verſprechen auch gehalten. Dieſe Ehe war keine Ehe. Nur— Richard— da— ich kann nicht mehr bei ihm bleiben.“ Das iſt ganz allein Ihre Sache. Ich belfe Ihnen dabei beſtimmt nicht.“ Hart, grauſam klang es. Die Frau blickte ihn entſetzt an. Fragte: „Wohnt in Ihnen denn kein Mitleid?“ „Doch! Ich bemitleide Sie, weil Sie ſtets falſche Wege gehen. Wäre es nicht beſſer, Sie blieben in dem ſchützen⸗ den Hafen, den Sie hier gefunden haben?“ Doris Feller erhob ſich. Neigte ſich ganz nahe zu ihm. „Sind Sie mir ein Freund, Fritz Farnhorſt? Dann werde ich hierbleiben!“ „Das war das Schlimmſte, was Sie ſich antun konnten, gnädige Frau. Ich bin kein Objekt für dieſe Rolle, die Sie mir zugedacht haben. Darf ich mich verabſchieden?“ Sie ballte die Hände, ſah, daß ſie gegen ihn verlor. „Fürchten Sie nicht, daß ich Sie das heutige Geſpräch eutgelten laſſen kann?“ fragte ſie, und ihre Augen ſprachen mehr als Worte, daß ſie fähig war, ſich zu rächen. Er ſah ſie an; um ſeinen Mund zuckte es verächtlich. „Gnädige Frau meinen das Würfelſpiel um meine Stellung? Ich werde dieſe Stellung ſowieſo nicht mehr behalten. Sie iſt unhaltbar geworden, ich ſehe das ein.“ „Sie ſah, daß ſie keinerlei Macht über ihn hatte, und ſie dachte verzweifelt darüber nach, was ſie ihm wohl noch ſagen könne. „Leben Sie wohl, gnädige Frau! Ich werde Ihrem Herrn Gemahl ſagen, daß ich aus Familiengründen von hier fortgehe.“ „Farnhorſt, bleiben Sie! Ich will Sie nicht um Ihre Stellung bringen. Was ſoll dann werden? So ſchnell finden Sie nicht wieder etwas.“ „Das ſpielt keine Rolle. Ich werde ja auch etwas finden. Leben Sie wohl, gnädige Frau!“ Er ging zur Tür, nachdem er ſich noch einmal kurz verbeugt hatte. Da hörte er einen dumpfen Fall. Er wandte ſich um. Noch eine Komödie? Nein! Doris Fellet lag am Boden, und ihre Augen ver⸗ drehten ſich. Fritz Farnhorſt dachte an gar nichts weiter, als daß er der Frau helfen mußte. Denn das war keine Ver⸗ ſtellung, ſoviel ſah er nun doch trotz allen Zornes und aller Verachtung. f Er hob die Frau auf. Ihr weicher Körper ruhte an ſeiner Bruſt. Er ſah ſich um. Dorthin, auf das Ruhebett. Da hörte er neben ſich eine zornbebende Stimme: „Alſo doch, Farnhorſt! Ich hätte es Ihnen nicht zu⸗ getraut.“ Richard Feller ſtand neben ihm. Die beiden Männer maßen ſich mit zornigen, heißen Augen. Und auf den Armen des Jüngeren ruhte noch immer die Frau. Und ſie war wirklich ohnmächtig! Farnhorſt legte Doris Feller auf das Lager, ſah ſich nach Feller um. Der ſagte ruhig: „Sie ſind entlaſſen, Farnhorſt. Das iſt das erſte, was ich vorläufig tun kann.“ „Sehr wohl. Ich hätte meine Entlaſſung ſowieſo ein- gereicht, auch wenn Sie nicht gekommen wären. Aber wollen Sie Ihrer Frau Gemahlin nicht vorläufig ein Glas Waſſer... 2“ „Nennen Sie dieſe Dirne nicht ſo! Sie iſt meine Frau nicht mehr. Und wenn Sie Wert darauf legen, dann können Sie die Frau gleich mitnehmen!“ „Sie ſind im Irrtum. Vollſtändig. Aber ich bin mir zu gut dazu, noch Erklärungen abzugeben.“ „Ich würde Ihnen auch nicht glauben“, ſagte der andere verächtlich.„Mir genügt nämlich dieſe Situation hier vollkommen.“ „Dann bleibt nur eins übrig, Herr Feller!“ Hoch aufgerichtet ſtand Farnhorſt vor ſeinem Chef. Der lachte verächtlich. „Eigentlich— die Frau iſt's nicht mal wert. Aber es ſoll ſein. Ich ſchicke Ihnen meine Zeugen.“ „Danke! Bis Sonnabend ſtehe ich zur Verfügung.“ Fritz Farnhorſt ging. Ging aufrecht, gerade, im Bewußtſein eines Unrechts, eines Schickſalſchlages, der ihn unverſchuldet traf, und den er dennoch begrüßte. Hoffentlich fiel er! Dann war alles gut! Alles! Dennoch! Neben der Lebensmüdigkeit regte sich ein ſtarrer Trotz. Warum weichen? Wenn man nichts getan hatte? In ſeinem Schreibtiſch lag der Brief, mit dem Doris Feller ihn für den Abend hierher bat und worin ſie mitteilte, daß er ruhig kommen könne, da ihre Schwieger⸗ mutter auch mit anweſend ſei. Er brauchte dieſen Brief dem beleidigten Ehegatten nur vorzulegen. Aber wozu? Dieſes ſogenannte Schickſal hatte es verhindert, daß Richard Feller eine halbe Stunde eher gekommen war. Denn dann hätte er alles mit angehört, was geſprochen wurde. Nun, das hatte nicht ſein ſollen! Er, Farnhorſt, mußte als ein Menſch gelten, der ein in ihn geſ es Vertrauen ſchnöde brach! Und— eine Frau ſtellt man doch auch nicht bloß! Auf Koſten einer Frau wuſch man ſich nicht rein. Und— vielleicht war Doris Feller jetzt noch imſtande, ſich den ſicheren Hafen zu erhalten und alle Schuld auf ihn, Farnhorſt, zu ſchieben? Dann durfte er ihr dieſen ſicheren Hafen doch nicht nehmen? Was lag denn an ihm? Nichts! Nicht das geringſte! Farnhorſt ging wie ein Träumender ſeiner Wohnung zu. Droben aber in der Villa wühlten Pechard Fellers Hände in dem roigoldenen Gelock der Frau. „Oh, du! Wenn ich doch den Mut fände, dich zu töten! Aber ich will es ja gar nicht. Ich will es nicht. Ich— liebe dich, und ich haſſe dich.“ Doris war noch immer ohnmächtig. Der Mann ging hinaus, verſtändigte draußen das Mädchen. Dann ſaß er regungslos in ſeinem Arbeits⸗ zimmer, während ſich Maria Katſchek um die ohnmächtige Herrin mühte. Endlich ſchlug Doris die Augen auf Eine Weile lag ſie ſtill. Die weit aufgeriſſenen Augen blickten an die Zimmerdecke, wo die Lampe weiße Kringel malte. Plötzlich richtete ſich Doris auf. „Marie, hier war doch— mein Gott, was iſt denn? Hab' ich geträumt?“ „Verehrte gnädige Frau, ganz ſtill! Wir müſſen leiſe reden!“ Vertraulich beugte ſich Marie zu der Herrin: „Doktor Farnhorſt war hier. Und dann kam ganz un⸗ verhofft der gnädige Herr hier an und ging gleich hierher. Die beiden Herren haben zuſammen geſprochen. Waren die gnädige Frau denn da ſchon ohnmächtig?“ Lüſterne Neugier ſtand in den Augen des Mädchens. Doris ſtrich mit der Hand über die feuchte Stirn. „Mein Mann? Marie, was ſprechen Sie da? Mein Mann?“ „Ja, der gnädige Herr war wirklich hier und iſt jetzt drüben in ſeinem Arbeitszimmer. Der gnädige Herr hat mich doch hierhergeſchickt, nachdem Doktor Farnhorſt fort war.“. „Ich werde ja noch irrſinnig. Mein Mann hier? Er iſt doch nach Hamburg abgereiſt?“ „Ja, jetzt iſt er aber hier.“ 0 Doris erhob ſich. Mein Gott, wie wirr ihr im Kone war? Was war nur geweſen? Farnhorſt war hier! 0 Und er blieb ſtolz und kühl ihren Bitten gegenüber. Er ging. War bereits an der Tür. Da— wußte ſie nichts mehr. Richard hier! Nun war alles vertoren. Was nun? Doris wanderte hin und her. Der Kopf brannte ihr, und ſie fühlte einen ſonderbaren Durſt. Sie hatte das Mädchen ganz und gar vergeſſen. Einmal ſtolperte ſie über ein Stück zuſammengerollten Teppich. Mechanuiſch glättete ihr Fuß die Stelle. Dann ſchritt ſie wieder zin und her. Es klopfte kurz. Gleich darauf trat der Hausherr über die Schwelle. Er winkte kurz. N Marie Katſchek verſchwand! Aber draußen lauſchte ſie an der Tür. Sie mußte alles wiſſen. Denn ihr Karl hatte ihr erſt vorhin, als ſie ihm ſein Eſſen hinbrachte in den alten Schuppen, in dem er hauſte, um in ihrer Nähe zu ſein, geſagt, daß ſie jetzt aufpaſſen müſſe. Jetzt ginge es ums Ganze. Jetzt müßte ſie ſehen, eine Menge Geld vau der Gnädigen zu erpreſſen. Dieſe Gelegenheit käme nicht wieder. Die beſte Gelegenheit ſei immer die, wo ein Ehe⸗ gatte vor dem andern etwas zu verbergen hätte. Und er hätte das Dreckleben ſatt. Wenn ſie nicht bald Geld ſchaffe, dann rücke er ab von ihr. Und warum er eigentlich nicht einen netten kleinen Einbruch hätte ausführen ſollen, während der Herr in Hamburg ſei? Dann hätte er ſie irgendwo erwarten können. Aber mit ihr ſei ja nichte los in ſolchen Sachen. Sie hätte da ſchon längſt etwas arrangieren können, wo ſie doch nun einmal die Ver⸗ traute der Gnädigen ſei. Das ſei ſehr hübſch, ſei ausſichts⸗ reich. Und jetzt müßte es ſich endlich einmal lohnen. Marie, über beide Ohren verliebt in den verwegenen, wenn auch ſtets ehrlicher Arbeit abgeneigten Burſchen, hatte ihm verſprochen, endlich etwas zu unternehme. Denn verlieren durfte ſie ihn nicht. i Und Marie Katſchek lauſchte angeſtrengt. Sechſtes Kapitel. Die Hände in den Taſchen ſeines Beinkleides, näherſe ſich Richard Feller ſeiner Frau. Seine Augen hatten einen eigenartigen Glanz. Und als er immer näher kam, merkte Doris, daß er ſtark getrunken hatte. Sie erſchauerte kn Furcht. Was wollte er von ihr? „Siehſt du, ich hätte dich eigentlich hinter ihm hec⸗ werfen ſollen. Aber ſiehſt du, ich liebe dich. Aber ich haſſe dich auch. Nimm dich in acht, Doris! Wie kam der Menſchr hierher? Sag es mir, oder es geſchieht etwas, Doris!“ Die Frau ſah nach der Tür. Kam denn niemand, den ihr zu helfen? Wo war Marie? Wo Friedrich? Feller packte ſeine Frau an den Händen: „Wie der Farnhorſt hierherkam, will ich wiſſen!“ „Ich— weiß es nicht. Er war plötzlich da“, log ſie ien feiger Angſt um ihr Leben.„Er war noch gar nicht lange im Zimmer, als mir von der Aufregung ſchlecht, wurde. Ich war wohl ohnmächtig, denn ich weiß nichts davon, daß du plötzlich in meinem Zimmer warſt. Marie ſagte es mir. Richard, glaubſt du wirklich, dieſer junge Menſch hätte für mich Intereſſe? Aber ich will dir etwas ge⸗ ſtehen: Er kannte mich von ſeiner Primanerzeit her. Un er wußte, was mein Vater getan. Ich will dir erzählen. Richard. Höre zu!“ Fieberhaft berichtete ſie ihm, was er ja ſchon wußte. Nur von ihrem Verhältnis zu Max Blasken ſchwieg ſte. Sie ſtellte es nur ſo hin, als ſeien die Primaner mit ihr und ihren Freundinnen in der Tanzſtunde geweſen Und natürlich habe nun Fritz Farnhorſt auch gewußt. was ihr Vater getan. Und das ſeien ſeine Drohungen an ſte geweſen. ‚ Doris Feller brachte dieſe ungeheuerliche Lüge, ohne zu ſtocken, über ihre Lippen. Richard Feller aber dachte: Doris erzählt mir ja alles. Dann war es alſo nur die Furcht, daß er mir etwas erzählen könnte? Dann iſt Doris doch unſchuldig?!!- „Doris, haſt du jetzt die Wahrheit geſprochen in bezug auf Farnhorſt?“ „Ja! Es iſt mir ſchwer genug gefallen, dir meines Vaters Vergehen zu beichten. Aber du mußteſt alfes wiſſen. Damit du weißt, daß ich an allem unſchuldig bin,“ Noch einmal flammte ſein Verdacht auf. Warum was Doris daheim geblieben? Hatte ſie ſich wirklich krank gefühlt? a Die Frau kam näher, ſchmiegte den blonden Kopf an ihn, ſagte leiſe: „Jag ihn fort, und alles iſt gut!“ ö Da nahm er ſie in ſeine Arme, Küßte ſie wie raſend „Ich glaube dir!“ ö Die Tatſache, daß Farnhorſt Doris von frühet her kannte und doch geſchwiegen hatte, das rechtfertigte nun auch alles andere. Und dieſem Menſchen hatte er rückhalt⸗ los vertraut! b War denn ſo etwas nur möglich, daß man ſich ſo in einem Menſchen täuſchen konnte? Feller ſagte ſeiner Frau, daß er längſt über ihren Vater orientiert geweſen ſei. Aber es freue ihn, daß ſie ihm nun auch noch alles wortgetreu erzählt hätte. Doris Feller ließ ſich küſſen, küßte wieder und dachte voch dabei: Nun ſehe ich Farnhorſt nicht mehr wieder— nun nicht mehr!— Nach einer Stunde verließ Feller ſeine Frau. Ihm war elend zumute. Todelend. Er wußte nicht mehr, was gut und nicht gut war. Er fühlte nur ganz deutlich in dieſer Minute, daß er an dieſer Frau zugrunde ging, weil er ihr verfallen war! * 1. 1 (Fortſetzung folgte 1 5 0 okales Viernheim, 30. Januar. * Heute vor zwei Jahren wurde die nationale Regierung Adolf Hitlers gebildet. Der denkwürdige 30. Januar 1933 wird mit der deutſchen Geſchichte ewig verbunden ſein. Es war das letzte große Werk unſeres Landes— vaters Hindenburg, daß er dem deutſchen Volke wieder eine deutſche Führung gab. Das Werk Hindenburgs iſt bei unſerem Führer in beſten Händen, und die deutſche Einigkeit hat ihre Verwirklichung gefunden: Wir ſind ein Volk der Arbeiter, Bauern und Soldaten! Alle Klaſſengegenſätze gehören der Vergangenheit an, wir können mit Recht das Schiller'ſche Wort zitieren:„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr.“ Was die deutſche Volksregierung unter Führung Adolf Hitlers geleiſtet hat, iſt uns allen bekannt. Die Arbeitsloſigkeit, eine Geiſel der Menſchheit, wurde um Millionen Arbeitsloſe vermindert, das deutſche Bauern— tum wurde vor dem Zuſammenbruch bewahrt, Regierung und Volk wurden eins. Das Win- terhilfswerk ſchützt die Aermſten unſerer Volks- genoſſen vor Hunger und Kälte.— Wir haben alle Veranlaſſung, uns des denkwürdigen Tages zu erinnern. * Evangl. Gemeinde. Heute Abend 7,45 Uhr findet, in der evangl. Kirche ein Gottesdienſt ſtatt aus Anlaß des 2. Jahres tages der deutſchen Erhebung unter der Führ ung Adolf Hitlers. Der Kirchenchor wirkt mit. Die Gemeindeglieder ſeien nochmals da rauf hingewieſen. Steuererklärungen für 1934. In vorliegender Nummer wird eine öffentliche Aufforderung veröffentlicht, wonach die Steuerpflichtigen zur Abgabe der Einkommen-, Umſatz- und Körperſchaftsſteuer-Erklärungen aufgefordert werden. Die Erklärungen ſind bis 28. Februar 1935 abzugeben. Wir em— pfehlen den Steuerpflichtigen dieſe Aufforder— ung genau zu leſen und zu beachten. * Großer Sängermaskenball im Fürſt Alexander! Die Senſation der diesjährigen Karnevalsſaiſon wird zweifellos der am 9. Februar 1935, abends 8.11 Uhr, in ſämtlichen Räumen des„Fürſt Alexander“ vom Geſangverein Liederkranz ver⸗ Hanſtaltete Maskenball ſein. Wundervolle De— koration, feenhafte Beleuchtung, und herrliche Muſikklänge werden alle Beſucher unwider— ſtehlich in ihren Bann ziehen. Die Eintritts- preiſe ſind ſo niedrig bemeſſen, daß niemand gan einem ſolchen Abend zu Hauſe zu bleiben braucht. Alle können für einige Stunden im Reiche des Prinzen Karnevals die Sorgen des Alltags vergeſſen und ein paar Stunden der Freude und des Fröhlichſein verleben. * eu feierlicher Alt Zur Erinnerung des Tages der natio— nalen Erneuerung des deutſchen Reiches war vom Führer eine außerordentliche Aktion des Winterhilfswerks angeordnet. An dieſem Tage ſollte in der deutſchen Volksgemeinſchaft be— ſonders der Armen und derer, die noch ohne: Arbeit ſind, gedacht werden. So wurden auch bier von dem Winterhilfswerk außerordentliche Hilfsmaßnahmen durchgeführt. An die Em⸗ pfangsberechtigten wurden heute verausgabt: Lebensmittelgutſcheine im Werte von 4068. RM., Kohlengutſcheine im Werte von 3918 8 RM ſowie Lebensmittel: Brot, Fleiſch, Mehl u. ſ.w. und Kleidungsſtücke, letztere ſollen am Freitag verausgabt werden, im Werte von über 2000 RM., ſodaß alſo den Hilfsbedürf⸗ ligen hier Unterſtützungen im Werte von über 10 000 RM. zugefloſſen ſind. Wahrlich eine groß zügigere Hilfsmaßnahme konnte man ſich nicht vorſtellen. Es ſind einzelne Familien da, die Unterſtützungen im Werte bis zu 20 RM. erhalten haben. Die Ausgabe wurde heute früh halb 8 Uhr durch kurze Anſprachen des Ortsgruppenleiter Franzke und Bürger⸗ gmeiſters Bechtel eingeleitet, wozu ſich die Hilfsbedürftigen faſt reſtlos eingefunden hat⸗ ten. Ortsgruppenleiter Franzke gedachte des Tages der nationalen Einigung, dem 30. Jan. 1933, und der vielen Taten, die der Führer ſchon vollbracht hat. Eines der gewaltigſten Werke iſt die Schaffung der Winterhilfe. Er warnte beſonders vor Mißbrauch mit dem WW da ſich ſolche ſelbſt rückſichtslos aus der Volksgemeinſchaft ausſchließen würden. Bürgermeiſter Bechtel forderte auf, ſich mit allen Kräften einzuſetzen damit es in un⸗ ſerem deutſchen Vaterlande aufwärts gehe. Alle wollen wir mitarbeiten zum Wohle des Volkes und Vaterlandes. Jeder muß in treu⸗ eſter Pflichterftüllung ausharren, ſelbſt auch un, wenn ihm Undank zum Lohne wird. Fehler werden gemacht, doch darüber muß man hinwegkommen in der Tiefe und Größe e ee uens zum Nationalſozialismus. Wir ringen um die Seele des deutſchen Ar⸗ beiters. Noch ſind nicht alle eingereiht, in den Prozeß um Arbeit und Brot. Deshalb iſt es auch erforderlich, heute dieſe große Hilfs⸗ aktion durchzuführen. Der Führer ſchuf das Winterhilfswerk, deshalb wollen wir ihm in dieſer Stunde in Treue und Liebe gedenken und ihm geloben auch in Hinkunft ſtets treu zu ihm zu ſtehen. Heil Hitler. Den ganzen Tag über wurden in der Ge— ſchäftsſtelle die Gutſcheine und Lebensmittel an die Hilfsbedürftigen verabfolgt, die auch mit Dank entgegengenommen wurden. Die deutſche Volksgemeinſchaft marſchiert. Ein jeder gibt dem Winterhilfswerk ſeinen Groſchen, damit vielen in Not Befindlichen geholfen werden kann. Die heilige Bernadette von Lourdes Im Jahre 1858 wurde die ganze Welt durch die Kunde in Aufregung verſetzt, einem 14jährigen Hirtenmädchen ſei in Lourdes die heilige Jungfrau erſchienen und habe ihr ge— heimnisvolle Mitteilungen gemacht. Zu gleicher Zeit verbreitete ſich die Nachricht von anderen wunderbaren Geſchehniſſen. Der Kampf der Gläubigen und Zweifler um die Wunde von Lourdes wurde kirchlicherſeits durch eine mehr— jährige genaue Unterſuchung entſchieden, die die vollkommene Wahrheit der Tatſachen er— wies. Seitdem iſt Lourdes einer der größten Wallfahrtsorte der Welt geworden und durch Wunder verherrlicht wie kaum ein anderer Ort ſeit bibliſcher Zeit. Das Hirtenmädchen Bernadette, das die Erſcheinungen erlebte, wurde ſpäter Nonne und ſtarb 1879 im Kloſter der Barmherzigen Schweſtern zu Nevers im Alter von 35 Jahren. Trotzdem über 50 Jahre ſeit ihrem Tode vergangen ſind, ruht ſie noch völlig unverſehrt und wie ſchlafend in ihrem Schrein. Dieſe liebliche Heilige nannte Papſt Pius XI. ein„prächtiges Bei— ſpiel der Heiligkeit“. Sie iſt eine der liebens— werteſten und einzigartigſten Erſcheinungen des 19. Jahrhunderts. Sie war ſelbſt ein Wunder, Wunder umgaben ſie, Wunder umblühen ihr Grab. Bisher war man trotz allem über Ber— nadette nur mangelhaft unterrichtet. Nun aber nach ihrer kürzlich erfolgten Heiligſprech— ung iſt es möglich, eine wahrheitsgetreue Dar— ſtellung ihres Lebens in Bild und Wort zu geben. „Das Leben der heiligen Bernadette von Lourdes“ wird in einer Sondervorſtellung am Donnerstag, den 31. Jan., nachmittags 5 Uhr und abends halb 9 Uhr im Central⸗ Film-Palaſt vorgeführt. Niemand ſollte den Beſuch verſäumen, die Vorſtellung iſt nicht nur belehrend, ſondern auch herzerfri— ſchend und von einer geheimnisvollen Spann— ung. Man lernt zugleich den Gnadenort Lour— des und ſeine Myſterien kennen. Nachmittags haben auch Jugendliche Zutritt.(Siehe In— ſerat). General⸗Verſammlung des Radf.⸗Vereins„Eintracht“ am letzten Sonntag in ſeinem Vereinslokal „Fürſt Alexander“ i Vorſitzender Valentin Neff eröffnete um halb 4 Uhr die Verſammlung, begrüßte die ſo zahlreich erſchienenen Mitglieder, beſonders den anweſenden Ehrenvorſitzenden, Sportskamerad Philipp Schmitt. Er gedachte ferner den verſtorbenen Mitgliedern des Vereins und die Verſammlung ehrte dieſelben durch Erheben von ihren Sitzen. Der Jahresbericht zeigte, daß auch der Radſport einen nennenswerten Aufſchwung erfahren hatte. Der Kaſſenbericht bewies, daß der Verein finanziell in Ordnung iſt. Per Akklamation wurde der ſeitherige Vorſitzende einſtimmig wiedergewählt. Als Anerkennung für treue Pflichterfüllung be— ſtimmte er die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder wieder zu ſeinem Mitarbeiterſtab. Bei Punkt Verſchiedenes wurde die Beitragsfrage neu ge— regelt und für ſämtliche Mitglieder einheitlich geſtaltet. Weiter wurde von einigen Mitglie- dern die Frage über Herſtellen von Radfahrer— wegen erwähnt. Nachdem im Sommer täglich ca. 1400 Radfahrer nach Mannheim fahren, wäre es angebracht einen Radfahrerweg von Viernheim nach Käfertal zu ſchaffen, der ſo manchem Radler bei ſeiner Fahrt eine Er— leichterung bringen würde. Hierauf fanden noch einige ſportliche Anfragen ihre Erledig⸗ ung. Der Vorſitzende richtete noch einige Worte des Dankes an die Sportskameraden, knüpfte daran die Bitte den Verein wie ſeither auch fernerhin die Treue zu bewahren, echte Kamer⸗ radſchaft unter ſich zu pflegen, um dadurch Mithelfer zu ſein an dem großen Aufbau zur Volksgemeinſchaft. Mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer und Einer des deutſchen Volkes Adolf Hitler ſchloß der 10 die ſo harmoniſch verlaufene General-Ver⸗ ſammlung. eu, 8 Ul, e, , Wer gerne guten Tabak raucht, der hat in„Salem“ die Gewähr, daß er nicht erſt zu ſuchen braucht. Man kennt ſie ja- von altersher!