ee n e rüaütsrieh empfehle: Aprikosen-Ronkitüre offen Pfund 60,0 Erdbeer⸗Ronfitüre offen Pfund 60.0 Jo hannisbeergelee offen Pfund 60.0 Apfelgelee offen Pfund 48.9 Latwerg(aus Zwetſchg u. Aepfeln) offen Pfund 40,0 Verhunpie mapmeſaden Mäntel Anzüge Hasen intenoppen kauften Sie im — Inventur-verkauf wesentlieh blllger Stelgen Sie eine Treppe, Sie Sparen deid klage Ringe 0 3, 4a Teen Dankſagung Für die uns beim Hinſcheiden unſeres lieben Vaters, Großvaters, Urgroßvaters, Schwiegervaters, Schwagers und Onkels Herrn Gg. Grammig 2. in ſo reichen Maße bekundete Anteilnahme ſagen wir allen unferen innigſten Dank. Beſonders ſei Dank geſagt der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ reichen Beiſtand, den Ehrw. Barmh. Schweſtern für die liebevolle aufopfernde Pflege, für die Kranz⸗ u. Blumenſpenden und den Stiftern der hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 30. Januar 1935. Die trauernden Hinterbliebenen Margo Maria Nowaloſti. Deniſin Hose, Alois Veiſer, Deniſt Derlobite Diernbeimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis-⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten 1(Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernbeimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, f g 7 7477 f 2 9. 2 2 1 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Mann beim Diernbeim Yanuer 1935 8 — Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernhein Mittwoch, den 30. Januar 1935: Abends 7,45 Uhr: Gottesdienſt. Unter Mitwirkung des Kirchenchors! Text: Pſalm 126, Vers 3. Lieder: 168, 131, 148 1. 3., 295. Fanfare in ks mit Etui, erſte Qualität, billig zu ver⸗ kaufen. Von wem, ſagt der Verlag beit seinen Besitz erhält, Feuersgefahr aussetzen. zuverlässig. Wer, wie der Landwirt, in harter Ar- ßere Barbeträge zu Hause liegen las- sen und sie der Diebstahls- oder worbenes ist doppelt wertvoll! Bei uns liegt es sicher und verzinst sich darf nie grö- Schwer Er- Die heilige Bernadeite von Lourdes Sonder⸗Veranſtaltung im Central⸗Film⸗-Palaſt! Donnerstag. den 31. Januar nachm. 5 Uhr, abends 8½ Uhr „Eine Pilgerfahrt nach Lourdes“ Nach Lourdes zu wallfahrten iſt jetzt wenigen möglich. Die Schilderung einer Pilgerfahrt nach der Gnaden⸗ ſtätte und ein Darſtellung des Myſteriums von Lourdes in Bild und Wort wird aber allen zu einem tief er- greifendem Erlebnis. Als weihevolle Einleitung: Der herrliche „as ewige Nom“ und in farbigen Aufnahmen von großer Tonfilm. Schönheit Das wunderbare Leben der heiligen Jungfrau Minder nur nachmittags. 20 Pig nur für Haushaltungen Vierfrucht⸗ Marmelade offen Pfund 329 Gemischte marmelade offen Pfund 329 Apfelnachpressgelee offen Pfund 3209 Gar. reiner Bienenhonig 1 Pfdoglas 1.48 o. Gl. netto ½ Pfdglas 0.73 b. Gl. netto Reiner Bienenhonig 1 Pfdglas 1.20 o Gl. netto ½% Pfdglas o. o0 o. Gl netto Deutsche Markenbutter Pfund 1.8 netto Deutsche, feine Molkerei- butter Pfund 1.82 netto Blütenweißer Kabliau ph 21. 3 Proz. Rabatt m. Ausnahme von Honig und Butter neben Neugebauer, Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amicitia“ 09. Morgen Donnerstag abend 8 Uhr im Frei— ſchütz Hallentraining für ſämtliche Fuß⸗ und Handballer. Die 1. Fußball- und die 1. Handballmannſchaft wird un⸗ bedingt komplett erwartet. Auch ſämtliche Sportler der unteren Mannſchaften und der Jugend können ſich an dieſem Training beteiligen.— Am Samstag abend 8.11 Uhr findet in unſerem Vereinsheim auf dem Waldſportplatz ein großer närriſcher Kappenabend ſtatt, zu dem ſich unſere werten Mitglieder, aktiv und paſſiv, ſowie alle Sportfreunde und Anhänger reſtlos einfinden werden. Der Vorſtand. Billige Einzel-Möhel Neu: Kleiderschr. ab 26.- Küch.-Schr ab 52. Bücherschr., Eiche ab 62. Schreibt. ab 68.—-Cnaisel. ab 22.-Couch ab65.- Aus- zieht. Eiche ab 44.-Waschkomm.ab44.- Eisenbett ab 13.50 Gebraucht: Kleiderschr. ab 12. Küch.- Schr. ab 12 Bücherschr., Eiche ab 54.- Schreibt. ab 25. Waschkomm ab 12. Auszugt. ab 22. Eisenbetr m. R. ab 8. Holzbett abs.- Küchen ab 45. Schlafzimmer ab 95. Möbel- Klinger billig immer Mannheim S. 2, 6 und J. 1. 8 Wasche- Sen anne lar 0 * Nfl. 1 zu verkaufen fl. Lauber Iannnelm F 3, 7 Feſineſf an den Mann ge- bracht ist alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange zeigt wird. In wenigen Stun- den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ anzeigen helfen kaufen und verkaufen! Aufrufl An die Beamten- u. feſtbeſoldeten Volks- genoſſenfrauen Viernheims ergeht die Bitte, ſich zum Verkauf der Februar⸗Winterhilfs plaketten freiwillig zur Verfügung zu ſtellen Um die Volksverbundenheit im Sinne unſeres Führers kundzutun, erwarte ich, daß ſich die Frauen und Fräuleins, denen die Liſte in den nächſten Tagen durch die N. S.-Frauenſchaft vorgelegt wird, einſchreiben. Ich appelliere an das Gewiſſen und hofft daß mir nicht mit faulen Ausreden meine Arbeit erſchwert wird. Wie ſich am Tage der Solidarität die Gattin des Reichsminiſters Dr. Goebbels und viele andere Ehefrauen führender Perſönlichkeiten mit der Sammel büchſe dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt haben, wollen auch wir hier in Viern heim nacheifern. Am Freitag, den 1. Februar bitte ich die in Frage kommenden Frauen zwecks Ab gabe der Plaketten um 20 Uhr, in den Saal „Fürſt Alexander“ zu kommen. Franzke, Ortsgruppenleiter Betriebsführer in Handel, Handwerk und Induſtrie! Es ſind für Oſtern 1935 noch viele gun“ geeignete Jungen vorgemeldet. Melden Sie ſofort ihren Bedarf an Lehrlingen bei der Be rufsberatungsſtelle des Arbeitsamtes Mann heim oder bei dem Ortschef der Innungen! Jean Wunderle hier. Der Berufsberater iſt morgen Donners tag, den 31. Januar, vormittags von 10 bis 12 Uhr in der Schillerſchule anweſend. Leffentl. Aufſorderung zur Abgabe der Steuererklärungen für die Einkommensteuer, Rörperschafts⸗ steuer und Umsatzsteuer für das Kalenderjahr 1034. Die Steuererklärungen für die Einkom— menſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatz— ſteuer für das Kalenderjahr 1934 ſind in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1935 unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke wie folgt abzugeben: Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Einkommenſteuer ſind verpflichtet: A. Unbeſchränkt Eiukommenſteuer⸗ pflichtige 1) wenn ihr Einkommen den Betrag von 8000 RM. überſtiegen hat, oder 2) wenn ihr Einkommen weniger als 8000 RM., aber mehr als 4000 RM. be⸗ tragen hat und darin Einkünfte von mehr als 300 RM. enthalten ſind, die weder der Lohnſteuer noch der Kapitalertrags⸗ ſteuer unterlegen haben, oder 3) ohne Rückſicht auf die Höhe des Ein⸗ kommens, wenn es ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus Land- und Forſtwirt⸗ ſchaft, Gewerbebetrieb oder ſelbſtändiger Arbeit(insbeſondere aus der Ausübung eines freien Berufs) beſtanden hat und der Gewinn auf Grund eines Buchab⸗ ſchluſſes ermittelt iſt. B. pflichtige 1) wenn ihre geſamten inländiſchen Ein⸗ künfte, nach Abzug der Einkünfte, die der Lohnſteuer oder der Kapitalertragſteuer unterliegen, 4000 RM. überſteigen, oder 2) ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer inlän⸗ diſchen Einkünfte, wenn dieſe ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Gewerbebetrieb oder ſelb⸗ ſtändiger Arbeit(insbeſondere aus der Ausübung eines freien Berufs) beſtanden haben und der Gewinn auf Grund eines Buchabſchluſſes 110 iſt. Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körperſchaftsſteuer ſind verpflich⸗ tet: Beſchränkt Einkommenſteuer⸗ ten; haben; A. Anbeſchränkt ſtenerpflichtige Kör⸗ perſchaften und zwar: 1) Kapitalgeſellſchaften(Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Ge— ſellſchaften mit beſchränkter Haftung, Ko⸗ lonialgeſellſchaften, werkſchaften); 2) Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaf— bergrechtliche Ge— 3) Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit; 4) ſonſtige juriſtiſchen Perſonen des pri— vaten Rechts; 5) nichtrechtsfähige Stiftungen und andere Zweckvermögen; 6) Betriebe gewerblicher Art von Körper- ſchaften des öffentlichen Rechts(hierzu gehören u. a. ſämtliche öffentliche Ver⸗ ſorgungsbetriebe). b B. Beſchränkt ſteuerpflichtige Kör⸗ perſchaften und zwar: 1) Körperſchaften, Perſonenvereinigungen u. Vermögensmaſſen, die weder ihre ſchäftsleitung noch ihren Sitz im Inland Vereine, Anſtalten, Ge⸗ 2) Körperſchaften, Perſonenvereinigungen u. Vermögensmaſſen, die nicht unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind. III Ohne Rückſicht auf die Höhe des Ein⸗ kommens haben abzugeben eine Einkommens- erklärung bei Beteiligung mehrerer Perſonen an den Einkünften aus a) Land- und Forſtwirtſchaft, b) Gewerbebetrieb, c) ſelbſtändiger Arbeit, d) Vermietung und Verpachtung unbe⸗ weglichen Vermögens. Die Verpflichtung zur Abgabe der Er⸗ klärung obliegt in dieſen Fällen den zur Geſchäftsführung oder Vertretung befugten Perſonen. IV. Zur Abgabe einer Steuererklärung zur Umſatzſteuer ſind alle Umſatzſteuerpflich⸗ tigen verpflichtet mit Ausnahme: 1) der Straßenhändler, Wandergewerbtrei⸗ benden und anderen Umſatzſteuerpflich⸗ tigen, die nach 8 57 der Durchführungs⸗ Beſtimmungen zum Umſatzſteuer⸗Geſetz 1932 zu Anzahlungen und zur Führung eines Straßenheftes verpflichtet ſind; 2) die nichtbuchführenden Landwirte, ſo⸗ weit ſie für ihre Umſätze Vorauszah⸗ lungen nach den jeweils geltenden Um⸗ ſatzſteuerdurchſchnittsſätzen geleiſtet haben Wegen der durch die Durchſchnittsſätze nicht abgegoltenen Umſätze, die über den gewöhnlichen Betrieb der Landwirtſchaft hinausgehen(Umſätze aus Sonder- kulturen, Weinbau, Forſtwirt⸗ ſchaft) iſt eine Umſatzſteuererklärung abzugeben, wenn dieſe Umſätze in der Zeit vom 1. 7. 1933 bis 31. 12. 1934 den Betrag von 1500 RM. überſtiegen ha⸗ ben. Ferner haben nichtbuchführende Landwirte, die gleichzeitig gewerblich tätig ſind, eine Umſatzſteuererklärung dann ab⸗ zugeben, wenn die Umſätze aus dem ge— werblichen Betrieb gegebenenfalls zu— ſammen mit Umſätzen aus Sonderkul⸗ turen, Weinbau und Forſtwirtſchaft in der Zeit vom 1. 1. bis 31. 12. 1934 den Betrag von 1500 RM. überſtiegen haben. Ohne Rückſicht auf ein etwa vom Ka⸗ lenderjahr abweichendes Wirtſchaftsjahr iſt in allen Fällen der in der Zeit vom Ende des vorangegangenen Veran⸗ lagungszeitraums bis zum 31. 12. 1934 erzielte Umſatz anzugeben. V. Die zur Abgabe einer Steuererklärung Verpflichteten haben die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen ein Vordruck nicht zugeſandt wird; die übrigen Steuer⸗ pflichtigen haben eine Steuererklärung abzu⸗ geben, wenn ſie hierzu vom Finanzamt auf⸗ gefordert werden. VI Wer die Friſt zur Abgabe der ihm ob⸗ liegenden Steuererklärung verſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zu⸗ ſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden. 0 VII. „Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterziehung der Einkommenſteuer, Körper⸗ ſchaftsſteuer oder Umſatzſteuer ſowie fahrläſ⸗ ſige Vergehen gegen die Steuergeſetze(Steuer⸗ gefährdung) werden beſtraft. i Heppenhein, den 29. Januar 1935 Finanzamt. Nur 40 Pfg. koſtet nach der neuen Anzeigen-Regelung eine Kleinanzeige in unſerer Zeitung. Wer ali etwas zu verkaufen hat, Geld inſerieren. kann ſchon für die Der Erfolg einer derartigen Kleinanzeige iſt ebenſo ſicher! Wer dieſes pro biert, wird unſere Angaben beſtätigt finden. Sport und Spiel Morgen Donnerstag abend wird im Frei ſchütz für die Aktiven der Sportvereinigung ein Hallentraining durchgeführt, an welchem alle reſtlos teilzunehmen haben. Die 1. Fuß⸗ und Handballmannſchaft iſt zum Erſcheinen ver pflichtet. Die 1. und 2. Mannſchaft iſt am Sonntag ſpielfrei. Die 3. Mannſchaft ſpielt auf dem Phönixplatz. Die Schüler ſpielen! am Samstag, die AI- und gem. Jugend mannſchaft am Sonntag auf dem Waldſport— platz.— Die Handballer ſpielen am Sonntag nachmittag ebenfalls auf dem Waldſportplatz und zwar gegen Germania Mannheim. Das endgültige Programm wird am Freitag be⸗ kannt gegeben.— Am Samstag abend 8.11% Uhr findet in der Sporthalle ein großer när- riſcher Kappenabend ſtatt, wozu die Mit⸗ glieder mit ihren Angehörigen ſowie Freunde und Anhänger bereits heute eingeladen werden Stimmung und Humor werden die Beſucher gut unterhalten. Scliost v. Ad Js Wer das Winterhilfswerk auch durch Pfennige fördern helfen will, macht ſeine Poſt nur mit Wohlfahrtsbriefmarken frei! Sparſamkeit geübt wird. Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernh a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: eim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Geſchäftsſtelle u. von amtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Nr. 26 Aufbau in Zahlen Staatsſekretär Reinhardt Reichsfinanzminiſterium machte einem Vertreter der Nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz die nachſtehenden Anga— ben über die Erfolge der Aufbauarbeit ſeines Miniſteriums: 1. Die Zahl der ſtatiſtiſch erfaßten beitsloſen hat betragen: am 31. Dezember 1932 5 773 000 am 31. Dezember 1933 4059 000 am 31. Dezember 1934 2 604 000 Die Zahl iſt kleiner geweſen: am 31. Dezember 1934 um 35 v. H. gegenüber 31. Dezember 1933, am 31. Dezember 1934 um 55 v. H. gegenüber 31. Dezember 1932, 2. Die ſteuerpflichtigen Um ſätze haben betragen: im Rechnungsjahr 1932 rd. 65 Milliard. RM im Rechnungsjahr 1933 rd. 75 Milliard. RM im Rechnungsjahr 1934 rd. 95 bis 100 Mil⸗ liarden RM. Der Betrag für 1934 iſt nach dem heute vorhandenen Ueberblick geſchätzt. 3. Das Volkseinkommen hat be⸗ tragen(gerechnet in Kaufkraft von 1934): im Jahre 1932 45,4 Milliarden RM im Jahre 1933 47,7 Milliarden RM im Jahre 1934. 55,0 Milliarden RM Der Betrag für 1934 iſt nach dem heute vorhandenen Ueberblick geſchätzt. 4. Das Aufkommen an Steuern. Zöl⸗ len und anderen Abgaben des Reiches hat betragen: im Rechnungsjahr 1932 6647,0 Mill. RM im Rechnungsjahr 1933 6846,1 Mill. RM im Rechnungsjahr 1934 7900.0 Mill. RM Der Betrag für 1934 iſt nach dem heute vorhandenen Ueberblick geſchätzt. 5. Gewährung von 365 591 Eheſtands⸗ darlehen im Betrage von 200 Millionen RM e bis zum 31. Dezember 1934 auf Grund des Geſetzes zur Förderung der Eheſchlie⸗ ßungen vom 1. Juni 1933. Auswirkung allein dieſer Maßnahme: Verminderung der Arbeitsloſenziffen um mindeſtens 500 000 und Verminderung des Finanzbe⸗ darfes der Arbeitsloſenhilfe um etwa 250 Millionen RM, bedeutende Erhöhung der Zahl der Eheſchließungen und der Geburten. Die Zahl der Eheſchließungen iſt in 1933 bereits um 23,7 v. H. größer geweſen als in 1932. Fü“ das erſte Halbjahr 1934 ergibt ſich das folgende Bild: erſtes Halbjahr, 1933 1934 Eheſchließungen 252 592 334 567 Lebendgeborene 490 340 576 843 bedeutende Erhöhung der Zahl der Haus⸗ ſtände und der Nachfrage nach Möbeln, Hausgeräten und Kleinwohnungen. Im dritten Hitleriahr werden zur weiteren Verminderung der Ar— beitsloſigkeit und zur weiteren Geſundung der ſozialen, wirtſchaftlichen und finanziel⸗ len Dinge unſeres Volkes zwanas!läu⸗ fig führen: 1. Dieſenigen Ankurbelungsmaßnahmen, die noch im Jahr 1935 laufen: 2. die Dauermaßnahmen im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit, ins- beſondere das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen und die Maßnahmen, die in den neuen Steuergeſetzen vom 16. Oktober 1934 enthalten ſind; 3. die rund 7,5 Milliarden RM Volksein⸗ kommensmehr des Jahres 1934. Auch dieſes Volkseinkommensmehr wird zu vermehrter Nachfrage nach Gütern und Leiſtungen, zu neuen Arbeitsplätzen, zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit und des Finanzbedarfes der Arbeitsloſenhilfe, zu vermehrtem Um⸗ ſatz, vermehrtem Einkommen und vermehr⸗ tem Verbrauch, zur Erhöhung des Auf- kommens an Steuern, anderen Abgaben und Sozialverſicherungsbeiträgen führen. Das dem Reich verbleibende Mehrauf⸗ kommen an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben wird bis auf weiteres reſtlos ge⸗ braucht zum Ausgleich der Vorbelaſtungen durch Steuergutſcheine, durch die Finanzie⸗ rung der verſchiedenen Arbeitsbeſchaffungs⸗ programme und durch Rechnungsfehlbe⸗ vom Ar⸗ träge aus früheren Jahren. Es iſt trotz der fortgeſetzten Zunahme des Steueraufkom⸗ mens exforderlich, daß auf allen Gebieten der öffentlichen Finanzwirtſchaft eiſerne Donnerstag, den 31. Januar 1035 Berlin, 30. Januar. Der Führer erließ anläßlich des 30. Januar folgenden Aufruf: An das deukſche Volk! Heute und in dieſer Stunde vor zwei Jah- ren hal der Nationalſozialismus nach einem auch in der Geſchichte parlamenkariſch regier⸗ ter Skaaten einzigartigen Aufſchwung der Macht und damit die Verantworkung im Deutſchen Reiche erhallen. Wie der Aus⸗ bruch des Weltkrieges nicht nur in der Er- innerung der lebenden Zeugen, ſondern auch für kommende Geſchlechter eine geſchichtliche Wende darſtellt, ſo nicht minder der Regie⸗ rungsankritt des Nationalſozialismus für unſer deutſches Volk. Eine in dumpfer Ver⸗ zweiflung dahinſiechende Nakion hat er wie⸗ der aufgerichtet und mit ſtarkem gläubigem Vertrauen in den Ehrenwerk und die ſchöp⸗ feriſche Kraft des eigenen Lebens erfüllt. Und dies iſt ſein größtes und enkſcheidendes Verdienſt: dem Wandel der äußeren Sym- bole entſprach die Wandlung des Inneren der Menſchen. In freudiger Selbſtdiſziplin haben ſich unzählige Millionen unſeres Vol⸗ kes in den Dienſt der neuen Idee geſtellt. Neben die fanatiſchen Kämpfer unſerer revo⸗ lukionären nationalſozialiſtiſchen Parkei kraten die Soldaten der kraditionsreichſten Wehrmachk. Eine Mobiliſierung menſch⸗ licher Kräfte in einem bisher kaum voraus⸗ geahnten Umfange kral ein. Angefangen von den Millionen Scharen unſerer Jugend bis zur gigankiſchen Gemeinſchaft der in einer Front vereinten kätigen Arbeiker der Stirn und Fauſt ſehen wir die Zeugen nakionalſo- zialiſtiſcher Organiſationskunſt und Organi⸗ ſationsarbeit. Es wurde dabei nicht eine Welt zerbrochen, um ſpäker eine neue aufzubauen, ſondern die ſich neu erhebende hat die alte überwunden. In keinem Augenblick unſerer national— ſozialiſtiſchen Revolution trat irgendwo eine Leere ein. In keinem Stadium unſeres Vor— dringens und unſerer Kämpfe herrſchte das Chaos. Die unblukigſte Revolution der Wellge⸗ ſchichte und dennoch eine ihrer einſchnei⸗ dendſten! Es war daher ein am Ende ausſichtsloſer Verſuch, durch eine internationale Hetz⸗ und Lügenkampagne den Charakter unſerer na⸗ tionalſozialiſtiſchen Revolution wegleugnen oder verfälſchen zu wollen. Hunderttauſende Männer und Frauen aller Nationen. die in den hinter uns liegenden beiden Jahren Deutſchland aus eigenem Augenſchein zu be⸗ urteilen in die Lage kamen, ſind Zeugen ge— worden der Größe und Diſziplin der natio— nalſozialiſtiſchen Erhebung. Und ſie ſind wei⸗ ter die beſten Zeugen des Aufbauwerkes un⸗ ſerer Arbeit. Denn wenn ich am 30. Januar 1933 vom deulſchen Volk zur Durchführung des erſten Arbeitsprogramms vier Jahre Zeit forder⸗ te, dann ſind ſchon in der Hälfte dieſer Friſt mehr als Zweidrittel des Verſprochenen eingelöſt worden. Keine demokratiſche Regierung der Welt kann ſich daher mit größerem Ver⸗ trauen und größerer Zuverſicht dem Votum ihres Volkes unterwerfen als die national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchlands. Wir haben deshalb auch nicht die Revo⸗ lution einer Revolution wegen gemacht, ſon⸗ dern unſer Aufbauwille eines neuen Deut⸗ ſchen Reiches erforderte die Beſeitigung der es bedrückenden alten Gewalten. Die über⸗ wältigende Mehrzahl aller unſerer damali⸗ gen Widerſacher aber haben uns im Inner⸗ ſten ihres Herzens längſt Abbitte geleiſtet. Was wir ſtets erhofften, iſt eingetreten. In⸗ dem ſie unſer Wollen und unſere Arbeit einer gerechten Prüfung unterzogen, fanden ſie am Ende in uns und durch uns doch das verwirklicht, was ſie im tiefſten Herzen auch nicht anders erſehnten: ein Deutſchland der Ehre, der Freiheit und des ſozialen Glückes. Wenn wir den heutigen Tag in dieſem Jahre nicht in großen Feſten feiern. dann in dem Gefühl der Trauer, die uns erfaßt angeſichts des im vergangenen Jahre erfolg- ken Todes des Mannes, der heute vor zwei Jahren mich und damit die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung mit der Führung Deutſch— lands bekrauk hat. Wir alle bedenken in innerer Ergriffen— heit ein Schickſal, das unſere Bewegung ſo ſymboliſch aus der Vergangenheit in die Zukunft Der Führer an das deutſche Volk Aufruf zum zweiten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Erhebung führte. Dann aber ſoll das größte Feſt die— ſes Jahres nicht ein Feſt der Erinnerung an die Uebernahme der Macht ſein, ſondern ein Feſt der Freude am Tage der Rückkehr der Deutſchen des Saarlandes. Sie werden ein Volk finden, das ihrer wür— dig und ein Reich, in dem zu leben für den Deutſchen wieder ein Glück geworden iſt. Sie werden finden eine Volksgemeinſchaft, in der unzählige Millionen Menſchen in treuer Kameradſchaft vom nakionalſoziali⸗- ſtiſchen Kämpfer bis zum Soldaten, vom Arbeiter bis zum Beamten in redlicher Pflichterfüllung kälig ſind am Neuaufbau eines Staates und an der Erziehung einer Nation, die ehrerfüllt friedlich und fleißig beſtehen will in dieſer Welt. Gemeinde, Partei und Staa Die neue deuſche Gemeindeordnung als weſentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Neichsreſorm Berlin, 30. Januar. Vor Vertretern der deutſchen Preſſe ſprach der Staatsſekretär im Reichs⸗ und preußi⸗ ſchen Innenminiſterium, Grauert, über die neue deutſche Gemeindeordnung. Er nannte dieſes Geſetz vielleicht das wichtigſte, das bisher von der Regierung erlaſſen wor— den ſei. Es ſei die erſte Kodifikation, aus Teilen des öffentlichen Rechts für ganz Deutſchland, das die Grundlage bilden ſoll für die weitere Entwicklung der Reichs— reform. Eine Verwirklichung der Reichs- reform von heute auf morgen ſei nicht mög⸗ lich, weil in allen Ländern gerade das öffent— liche Recht zerſplittert ſei. Staatsſekretär Grauert befaßte ſich dann mit den grundſätzlichen Fragen der Ge— meindeordnung: 1. Partei und Staat inner— halb des gemeindlichen Selbſtverwaltungs— weſens. 2. Die Gemeindeverwaltung an ſich. 3. Wirtſchaftliche und finanztechniſche Fra— gen der Gemeinden. 4. Die Staatsaufſicht. Die Frage der Zuſammenarbeit Partei und Saat trete gerade in der Frage der Gemeindeord— nung am deutlichſten hervor. Es mußte der Leiter der Gemeinden als Letztverantwort— licher in allen entſcheidenden Fragen herausgeſtellt werden, es mußte aber auch das genoſſenſchaftliche Element der ſchen Selbſtverwaltung, die Mitwirkung der in der Gemeinde lebenden Bürger, im Geſetz geſichert werden. Hierzu diente als Vorbild der Preußiſche Staatsrat; ihm entſpreche der Gemeinderat als beratende Ein⸗ richtung. Da das Volk durch die NSDAP repräſentiert werde, mußte an Stelle der Wahl die das Volk repräſentierende NS⸗ ehrenamtliche Tätigkeit zum Durchbruch ge⸗ kommen. Es ſei bewußt nicht in das Ge— ſetz hineingenommen worden, daß die Gemeinderäte unbedingt Mitglieder der NSDAP ſein müßten. Auch Nicht⸗ Parteimitglieder, die der Beauftragte der NSDAP nach ihrer politi⸗ ſchen Einſtellung und ihrem fachlichen Kön⸗ nen zur Mitarbeit für geeignet halte, ſollten in den Gemeinderat berufen werden können. Vor einer ſchwierigen Aufgabe, ſo betonte Staatsſekretär Grauert weiter, habe man in der Frage der Ernennung und Berufung der leitenden Gemeindebeamten geſtanden. Ent⸗ gegen der früheren Lage mußte auch hier wieder ein Teil des Volkes, d. h. die Partei, zur Mitwirkung herangezogen werden. Schließlich ſei noch die Frage geweſen, ob nach dieſer ausſchlaggebenden Mitwirkung der Partei bei der Ernennung der Ge⸗ meindeleiter nunmehr bei der verwaltungs⸗ mäßigen Arbeit der Partei in irgendeiner Form noch eine Mitwirkung eingeräumt werden ſollte. Nach der vom Führer getrof⸗ * zwiſchen klar Stein⸗ fenen Entſcheidung ſoll, nachdem das Mit⸗ wirkungsrecht bei der Ernennung für die Partei ſichergeſtellt iſt, für die Verwalkungskäkigkeit eine weitere Einmiſchung oder Mii⸗ wirkung von NSDAP-Beauftragten nicht mehr ſtattfinden, weil dieſe Mitwirkung auch durch die Gemeinderäte ſichergeſtellt iſt. Nur in zwei Punkten iſt eine Ausnahme gemacht worden: bei der Hauptſatzung und bei der Verleihung oder Entziehung von Ehrenbür— ger⸗ und Ehrenrechten. Auf der anderen Seite ſei im Geſetz klar zum Ausdruck ge— bracht, daß der Leiter der Gemeinde ohne irgendwelche Einwirkung eines außenſtehen⸗ den Kreiſes ſeine Geſchäfte zu führen und die Verantwortung dafür zu tragen hat. Die Kontrolle der Gemeindeleitung habe automatiſch auf den Staat übergehen müſſen. Der Staat habe ſich im allgemeinen auf ein negatives Aufſichtsrecht beſchränkt: die Ablehnung untragbarer Anordnungen der Gemeindeverwaltungen. Nur in einem Punkt habe ſich der Staat ein poſitives Auf— ſichtsrecht vorbehalten, ein Anordnungsrecht, wenn es ſich z. B. um Haushaltsfragen und wirtſchaftliche Angelegenheiten handelt. Die— ſes Anordnungsrecht erſetzt die Zwangs— etatiſierung der früheren Jahre. In einem Sonderparagraphen ſei ſchließlich die Mög⸗ lichkeit vorgeſehen, der Gemeinde einen Staatskommiſſar zu geben, der in beſonders gelagerten Fällen die Aufaaben des Ge— meindeleiters übernehmen könne. Bei der Erörterung der zukünftigen Wirt— ſchafts- und Finanzführung der Gemeinden erinnert der Staatsſekretär an den furcht⸗ repr 6 8. baren finanziellen Zuſtand der Gemeinden DAP e treten. Ferner ſei in dem Geſetz die, vor der Machtübernahme. Im großen und ganzen ſei die gemeindliche Finangwirtſchaft in Ordnung gekommen. Zur Vereinheitlichung der ganzen Geſetz— gebung ſei endlich feſtgeſtellt worden, daß alle Gemeindeleiter in größeren Städten Oberbürgermeiſter, in den übrigen Gemein— den Bürgermeiſter genannt werden, alle Mitarbeiter Beigeordnete. Damit komme allerdings der ſchöne alte Brauch der Be⸗ zeichnung als Dorfſchulze, als Gemeinde⸗ ſchöffe in Wegfall. Es ſei aber die Möglich⸗ keit gegeben, althergebrachten Bezeichnungen in den einzelnen Landesteilen weiter beizu⸗ behalten. Ebenſo ſei das Weitertragen von Amtstrachten und Amtsketten, die aus einer alten Tradition herrühren, mit Genehmi⸗ gung des Reichsinnenminiſters möaglich. Schließlich verwies Staatsſekretär Grau⸗ ert auf die Möglichkeit für den Reichsmini⸗ ſter des Innern, einzelne Gemeinden zu⸗ ſammenzuſchließen, was zur Durchführung der Reichsreform ſicher zum Teil notwendig erſcheinen dürfte. In kurzen Worten Der Führer erließ anläßlich des 30. Ja- nuar einen Aufruf an das deutſche Volk. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt iſt zurückgetreten; die Geſchäfte des Reichswirt⸗ ftsminiſters werden weiterhin durch eichsbankpräſident Dr. Schacht geführt. Baron Eckhardt hat im Verfolg innerpo⸗ litiſchen Auseinanderſetzungen ſein Amt als Vertreter Ungarns beim Völkerbund nieder— gelegt. Der amerikaniſche Senat hat die Vorlage Rooſevelts über den Beitritt der Vereinigten Staaten zum Haager Gerichtshof abgelehnt. Die Goldbarren, die ein engliſches Ver⸗ kehrsflugzeug auf dem Fluge nach London über Nordfrankreich verloren hatte, ſind im Somme-Departement reſtlos aufgefunden worden. Vegeiſterung in Verlin Kundgebung vor der Reichskanzlei. Berlin, 31. Januar. Im Laufe des Mittwoch ſammelten ſich vor der Reichskanzlei am Wilhelmplatz im⸗ mer neue Menſchenmaſſen an, die ſich durch das wenig angenehme Wetter nicht abhalten ließen, dem Führer am zweiten Jahrestag der Machtergreifung ihre Huldigungen dar⸗ zubringen. Auf die immer und immer wie⸗ derholten Rufe der Menge erſchien der Füh⸗ rer auch einigemale, freudig bewegt, am Fenſter und dankte. Einige Hitlermädchen mit Blumen in der Hand, hatten das Glück. dem Führer perſönlich ihre Glückwünſchs ausſprechen zu können. In Erinnerung an den denkwürdigen Fackelzug des Ja- nuar 1933 ſetzten ſich die Kundgebungen für den Führer vor der Reichskanzlei auch in den Abendſtunden fort. Polizei gegen Streikende Barrikadenkampf bei Valenciennes. Paris, 30. Januar, Zu Trith Saint Leger bei Valenciennes wo ſich mehrere hundert Arbeiter der dor tigen Stahlwerke im Ausſtand befinden wurden nachts Barrikaden aufgeworfen. Die Poliziſten, die gegen die Streikenden vor gehen wollten, wurden mit Steinen und Jlaſchen bombardiert. Erſt gegen 5 Uh morgens, nachdem die Polizei durch beritten. Gendarmerie Verſtärkung erhalten hakte, ge lang es die Kundgeber zu zerſtreuen und Verhaftungen vorzunehmen. Bei den Juſam menſtößſen haben mehrere Polizeibeamt. Verletzungen erlitten. Preiſe und Marktordnung Die Sicherſtellung der Agrarerzeugung. Berlin, 30. Januar. Der Reichskommiſſar für die Preisüber— wachung, Dr. Gördeler, hat der„Deutſchen Landwirtſchaftlichen Preſſe“ eine Stellung— nahme zur landwirtſchaftlichen Preisüber⸗ wachung übermittelt. Darin ſagt Dr. Gör— deler, daß die nationalpolitiſche Berechtigung des Wunſches der deutſchen Landwirtſchaft, Preiſe zu erzielen, die die Herſtellungskoſten decken und einen Lohn für Sorge und harte Arbeit enthalten, außer Frage ſtehe. Es ſei ebenſo keine Frage, daß die große deukſche Mehrerzeugung, die die ſtarke Einfuhrrückbildung ermöglich— te, lediglich durch die Preishaltung der deutſchen Agrarerzeugung erreicht wurde denn ſie ermögliche die intenſivere Wirt— ſchaftsreform. Aus dieſer Erwägung ergak ſich die Folgerung, von einer preisſenken. den Veeinfluſſung der landwirtſchaftlichen Erzeugerpreiſe grundſätzlich abzuſehen. Bei der Preisbildung der landwirtſchaftlichen Ur— ürzeugniſſe ſei im allgemeinen das Verbrauchecintereſſe m Anbetracht des letzten Ernteergebniſſes ſe weitgehend gewahrt, wie es die Proouktions, ſicherheit irgend zulaſſe. Wäre die Produk tionsſteigerung nicht erfolgt, ſo ſtände unſe, Volk heute durch die Veränderung der welt wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die Deviſen not vor einer unvorſtellbaren Ernährungs⸗ kataſtrophe. Die Verdienſtſpannen des Klein⸗ handels, der Bäcker und Fleiſcher gäben im allgemeinen zu ernſten Beanſtandungen kei⸗ nen Anlaß. Schließlich erklärte der Reichs⸗ kommiſſar, daß auf den Hauptgebieten der Volksernährung, wenigſtens bei heutiger Kaufkraftlage, auf eine Marktordnung nicht verzichtet werden könne. Rücktritt Tibor v. Eikhardts Meinungsverſchiedenheiten um die Wahl- reform in Ungarn. Budapeſt, 31. Januar. Der Führer der Partei der Anabhängigen Kleinlandwirte, Tibor von Eckhardt, richkete an den Miniſterpräſidenten Gömbös ein Schreiben, in dem er die bisherige Verkre⸗ lung Ungarns beim Völkerbund niederlegl und gleichzeitig den Miniſterpräſidenten er⸗ ſuchk, die zwiſchen ihm und Gömbös zu⸗ ſtandegekommene Einigung in der Frage des Wahlrechts als gegenſtandslos zu be⸗ krachten. Eckhardt betont, zwiſchen Gömbös und ihm hätte ſich die einmütige Auffaſſung ergeben, daß die unerläßliche Vorausſetzung eines. jeden Fortſchritts und einer die ruhige Ent⸗ wicklung der Nation ſichernden Reform⸗ politik das geheime und ehrliche Wahlrecht ſei, um die zugeſpitzten parteipolitiſchen Kämpfe abſchaffen zu können. Die neuerliche Ausſprache in der Regierungspartei habe tin jedoch davon überzeugt, daß die zwiſchen ihnen beſtehende Vereinbarung die Zuſtim— ſtimmung der Regierungspartei zur Wahl— zechtsreform weſentlich erſchwere. Zu der Niederlegung ſeiner Vertetung deim Völkebund weiſt Eckhardt darauf hin, daß er damit weiteren Angriffen vorzubeu— zen wünſche, die wegen ſeiner Perſon gegen die vom Miniſterpräſidenten verfolgte Poli— ik gerichtet würden. Mit dem Schritt Eckhardts iſt zunächſt zwi chen der Regierungspartei und der Parte der Kleinlandwirte ein offener Bruch einge— treten, was eine Verſchärfung der innenpoli— tiſchen Lage Ungarns bedeutet. Straßenumbenennungen in Saarbrücken Saarbrücken, 30. Januar. ſitzung der Saarbrücker Stadtverordneten— verſammlung wurde unter dem ſtürmiſchen Beifall der Anweſenden Hauptverkehrsſtraße von Saarbrücken, die den bisherigen Landwehrplatz in Horſt Weſ— ſel⸗Platz umzubenennen. Außer dieſen bei— den ſind noch andere plant. Umſturzverſuch in Mexiko Mexiko, 30. Januar. Die Militärpolizei hat eine umfangreiche Berſchwörung aufgedeckt, in die Zahlreiche Perſonen verwickelk ſind. Mehrere Teilneh mer wurden verhaftet. die Verſchwörung geht anſcheinend von Leuten aus, die ſich in Verbannung in den Vereinigten Skaaten befinden. Im Skaate Durango hat die Regie⸗ rung Kriegsflugzeuge zur Bekämpfung der Rebellen eingeſetzt. Führer der Verſchwö⸗ rung ſind der frühere Präſidentkſchaftskandi⸗ dat Pillareal und der frühere Unkerrichksmi⸗ niſter Joſe Vesconcelos, die in den Vereinig ⸗ Ain Staaten anſäſſig ſind. Eindrücke aus dem Neich Ein engliſcher Polikiker über ſeinen Beſuch in Deukſchland. Berlin, 30. Januar. Der Marqueß of Lothian, ein bekannter engliſcher liberaler Politiker, hat ſich einige Tage in Berlin aufgehalten und an einer Tagung der deutſchen Rhodes-Scholars teil⸗ genommen. Er wurde während ſeines Au enthalts vom Führer und Reichskonzler empfangen. Er hatte außerdem Gelegenheit, mit anderen Perſönlichkeiten des deutſchen öffentlichen Lebens, wie dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. General von Blomberg, dem Reichsaußenminiſter Frhr. von Neurath ſowie dem. Beauftraaten der Aufgaben Treuhänder und Verbraucher. Der mann hat die Aufgabe, den arbeitſchaffenden 5 deutſche Qualitätserzeugniſſe in das In einer Feſt. beſchloſſen, die! 5 2 Spiegel Bahnhofſtraße, in Adolf Hitler-Straße und e Umbenennungen ge Reichsregterung, von mippentrop, Fühlung zu nehmen. f In einer Unterhaltung mit einem Reuter ⸗ Vertreter faßte Lord Lothian ſeine Ein⸗ drücke von ſeinem Beſuch im neuen Deutſch⸗ land wie folgt zuſammen:„Deutſchland kon⸗ ſolidiert ſich nach der Revolution. Es will beſtimmt keinen Krieg.“ Schaufenſterwettbewerb Ein Aufruf zum Reichsberufsweltkampf. Berlin, 31. Januar. Der Leiter des Sozialen Amtes in der Reichsjugendführung, Obergebietsführer Ax, mann, der Leiter des Jugendamtes der DAß und des Sachreferates Jugend im Be, cufsgruppenamt, Gebietsführer Langer, Profeſſor Dr. Carl Lüer, der Leiter der Reichsgruppe Handel, ſtellvertretender Lei. ter der Reichswirtſchaftskammer. Auguſt Haid, der Leiter des Berufsgruppenamtes der DA, Dr. Franz Hayler, der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel. Dr. von Renteln, der Stabsleiter der DAfßf, Reichs⸗ amtsleiter der NS-Hago, Miniſterialdirektor Reichard, der Präſident des Werberates der deutſchen Wirtſchaft, Ernſt Otto Lehmann, der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handel, Hermann M. Lorz, der Reichsfach⸗ gruppenleiter in der Reichskammer der bil⸗ denden Künſte und Paul Freudemann, Prä⸗ ſident der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, haben einen Aufruf erlaſſen, in dem es heißt: Wir rufen hiermit alle im Einzelhandel tätigen jungen deutſchen Kaufleute zum Großen Wettbewerb über Schaufenſterdeko— ration in der Zeit vom 17. bis 24. Februar 1935 auf. Der Schaufenſterwettbewerb ge—⸗ langt als Teilaufgabe innerhalb des zweiten Reichsberufswettkampfes der deutſchen Ju⸗ gend zur Durchführung. Als junge Kaufleute im Einzelhandel ſteht ihr an beſonders wich⸗ tigem Platz in der Wirtſchaft. Der Einzelhandel iſt mit ſeinen vielſeitigen zwiſchen Erzeuger Einzelhandelskauf— Wert des Kaufens und das Verſtändnis für Volk hineinzutragen. Die Beeinfluſſung des Käu⸗ fers beginnt bei der Ausſtellung im Schaufenſter. Das Schaufenſter iſt das Geſicht und der ſeines Geſchäftes. Aus dieſem Grunde muß der Kaufmann im Einzelhan⸗ del die Kunſt des Dekorierens beherrſchen. Schon früh hat er ſich mit dieſer Werbekunſt zu befaſſen. Unſer Schaufenſterwettbewerb gibt euch Gelegenheit, euer Können auf die— ſem Gebiete zu zeigen. Dabei muß es euer Beſtreben ſein, auch hier nationalſozialiſti⸗ ſchem Wollen Ausdruck zu verſchaffen. Die vom Werberat der deutſchen Wirtſchaft aus⸗ geſprochenen Grundſätze einer in Geſinnung und Ausdruck deutſchen, geſchmackvollen Ausſtellungsweiſe müſſen in die Tat umge⸗ ſetzt werden. Jeder einzelne von euch iſt zur gung aufgerufen und ſoll ſeinen Mut und ſeinen Willen zum Leiſtungswettſtreit unter Beweis ſtellen. Heil Hitler! Der Deutſche Gruß Ein Erlaß des Reichsinnenminiſters. Berlin, 31. Januar. Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter gibt in einem Erlaß, der an alle Verwal⸗ tungsbehörden des Reiches, der Länder und Gemeinden gerichtet iſt, der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Beamten-, Angeſtellten⸗ und Arbeiterſchaft der öffentlichen Verwal⸗ tung freudig gewillt ſei, dem durch das Ge⸗ ſetz über das Staatsoberhaupt und das Geſetz über die Vereidigung der Beamten und der Wehrmacht geſchaffenen höchſt perſönlichen und unlösbaren Treue verhältnis zum Führer und Reichskanzler in beſonderer Form des Deut⸗ ſchen Grußes Ausdruck zu geben. In Er⸗ weiterung der bisherigen Beſtimmungen ordne er daher an, daß fortan die Beamten, Behör⸗ denangeſtellten und arbeiter den Deutſchen Gruß im Dienſt und innerhalb der dienſtlichen Gebäude und Anlagen durch Erheben des Der große Wendepunkt. Vor 2 Jahren: Adolf Hitler verläßt nach ſei⸗ ner Ernennung zum Reichskanzler am 30 Ja⸗ nuar 1933 das Hotel Kaiſerhof, um ſein Amt anzutreten. Hinter ihm Beteili- rechten Al deutlichen use ren. erwarte, daß in leiche Weiſe in außerdienſtlichem Verkehr gegrüßt Die Nütkgliederung Währungs- und zollkechniſche Verein⸗ burungen. Baſel, 30. Januar. Die Ausſchußverhandlungen, die inner ⸗ halb der deutſch⸗franzöſiſchen Saarkommiſ⸗ ſion bis Mitternacht geführt worden waren, zeitigten die erwartete Einigung auf dem Gebiet des Währungsweſens und der künf⸗ tigen Zollbehandlung. Es iſt zur Regelung des Währungsumlaufes eine Verordnung der Regierungskommiſſion des Sagargebietes in Ausſicht genommen, die ein Verbot der Ausfuhr von Zahlungsmitteln enthält, fer ⸗ ner den Zahlungsverkehr aus dem Saar- land ſelbſt regelt, den Frankenumtauſch ſo⸗ wie die Zulaſſung von Zahlungen im Saar⸗ lande mit Reichsmark vor dem 1. März. Die zweite Verſtändigung bezieht ſich auf die Verlegung der Zoll-Linie an die ſaarlän⸗ diſch⸗franzöſiſche Grenze. Schließlich iſt zwi⸗ ſchen den Vertretern der Reichsbank, der Banque de France und der Bz. eine tech. niſche Vereinbarung über die nach dem Ab. dommen von Rom zu leiſtenden Zahlungen getroffen worden. Fehlende Beweiſe Bezeichnende Jeugenausſage in Kowno. Kowno, 30. Januar. Im Memelländer⸗Prozeß wurde u. a. auch ein Offizier der litauiſchen Grenzpolizei vernommen, der ſeit Jahren im Memelgebiet tätig iſt. Nach eingehender Befragung er. klärte der Polizeioffizier, daß über die Ab⸗ haltung militäriſcher Uebungen der Par- keien direkt nichts feſtgeſtellt werden konnte. Die Nachforſchungen, an denen er auch teil⸗ genommen habe, hätten ſich lediglich auf Vermutungen und Gerüchte geſtützt. Auch von der Abhaltung geheimer Verſammlun⸗ gen ſeitens der Anhänger der Neumann⸗ Partei ſei nichts zu merken geweſen. Zugeſländuiſſe Chinas Die ſapaniſch-chineſiſche Annäherung. Tokio, 30. Januar. Die Unterredung zwiſchen Tſchiangkeiſchek dem japaniſchen Militärattache Suzuki und dem japaniſchen Botſchafter in Ching Ariyo— ſchi wird als wichtig zur Fühlungnahme zwi, ſchen beiden Ländern und zur Wiederher— ſtellung engerer Beziehungen angeſehen. In Bezug auf die antijapaniſche Bewe⸗ gung in China vertraten hierbei die Chine⸗ ſen die Anſicht, es ſeien beſonders die eigen., artigen Verhältniſſe in China zu berückſich tigen, man alſo die antijapaniſche Stim- mung in gewiſſen Kreiſen des Volkes nich ſofort beſeitigen könne Während der japa. niſche Militärattache der Meinung iſt, daß Tſchiangkeiſchek dieſer Bewegung Herr wer, den könnte, vertrat Ariyoſchi die Anſicht daß die Bekämpfung der antiſapaniſchen Be, wegung Zeit erfordern werde. Die Chineſer haben jedenfalls weſentliche Zugeſtändniſſe gemacht. die Kwantung⸗Armee marſchberei Schanghai, 30. Januar. Wie von dem Kommando der japaniſcher Kwantung⸗Armee in Hſinking mitgeteilt wird, halten Truppen der Außenmongole noch immer das Gebiet von Khalkamiao am Boir⸗See beſetzt. Ein Vertreter Mandſchu. kuos hat einem Abgeſandten der Regierung der Außenmongolei die Forderung über. reicht, die mongoliſchen Truppen bis ſüblich vom Fluß Kahalka zurückzuziehen. Eine Ant, wort ſei ausgeblieben. Außerdem habe der Vertreter der Außenmongolei den Vertreten der Mandſchurei bedroht. Politiſches Allerlei Berlin. Das preußiſche Staatsminiſteriun⸗ hat ein Geſetz beſchloſſen, wonach die Be⸗ träge, die bei der Erhebung von Staatsſteu— ern durch die Gemeinden als Säumniszu⸗ ſchläge aufkommen, den Gemeinden überlaſ⸗ ſen werden. Amſterdam. In Holland hat ſich die Zah der Arbeitsloſen während der erſten beiden e von 408 000 auf 422 500 er⸗ öht. London. Lord Rothermere kündigt die Bildung eines nationalen Fliegerbundes an, dem als Vollmitglieder nur Flugzeugführer, die nicht über 40 Jahre alt ſind. und ehe⸗ malige Kriegsflieger angehören ſollen Hauptziel des Bundes iſt die Propaganda für die britiſche Luftwaffe und Luftabwehr, Warſchau. In der Studentenſchaft in lelige Liebhaberei recht koſtſpieliges Vergnügen leistete ſich a 9 gnügen leistete ſich che Zeitungsmagnat Hearſt Wel durch eine Sinnesänderung. Vor einiger Zeit kanſte ex in England eine alte Abi leute eine 100 Fuß große Scheune. Beide Ge⸗ 9 ließ ex niederlegen und Stein für Stein i 10 ſeß e 0 9 Schloß St. Donats⸗Glamoral 100 n. Alsdann beſchloß er, die Scheune nach ben Vereinigten Staaten transportieren u laſſen. Erneut ſetzte das Abtragungswerk 1 Steine ein. Die Steine wurden darauf in einen Frachtdampfer verladen und über* hen Teich verſandt. Als das Schiff mit der Sleinlaſt in Amerika eintraf, hatte Hearſt jeinen Plan einer erneuten Reviſion ünter⸗ zügen. Er kam zu der Anſicht, daß der Auf⸗ bu der Scheune in Amerika doch keinen Zubeck habe und ſo ging die Steinladung toieder nach England zurück. Dort ſollen die Scheune ſowie die Abtei aufgebaut werden, welch letztere zurzeit ebenfalls noch ein großer Steinhaufen darſtellt. Der Aufbau der bei⸗ den Gebäude dürfte mit den recht anſehnlichen Trausportfoſten etwa 750 000 Mark verſchlin. Henn, N f Bolfsplage auf dem Valkan Mine Skiläuferin achtzehn Stunden lang von 5 Wölfen belagert. Während man beiſpielsweiſe in Afrika das Ausſterben vieler Wildarten durch das rück⸗ ſichtsloſe Abſchießen mit Recht befürchtet, ver⸗ mehren ſich in Europa in gefahrdrohender Weiſe die Wölfe. Man führt dieſe beun⸗ ruhigende Erſcheinung auf den Weltkrieg zurüd, denn in den Kriegsjahren konnte von einem ſyſtematiſchen Abſchuß der Wölfe keine Rede ſein. In den rieſigen Wäldern Sow⸗ jetrußlands iſt den Wölfen überhaupt micht beizukommen. Wenn durch den Winter gelbſt nicht ein großer Teil von ihnen zu⸗ hie beste wäre es mit Menſchen und Vieh ſchlecht beſtellt. Aber auch in Rumänien, Jugofſla⸗ nien und Polen können die Mölfe bei einer plötzlich hereinbrechenden Kältewelle eine große Gefahr werden. Dann umſchleichen ſie die einzeln liegenden Häuſer, dringen ſogar in die Ortſchaften und überfallen den Menſchen. In der Buko⸗ wina haben die Wölfe, die immer rudelweiſe uftreten, viele Herden überfallen, ja ſelbſt Pferde ſind von ihnen angefallen und zer⸗ riſſen worden. Sie ſpringen auf Wagen der Schlitten, um von dort die Menſchen herunterzuzerren, ohe dann, wenn den Beſtien ihr Vorhaben glückt, verloren ſind. Seit Jahrzehnten werden in den öſtlichen Ländern Europas große Treibjagden auf Wölfe veranſtaltet, an denen ganze Re⸗ gimenter teilnehmen. Trotzdem nehmen die Wölfe zu. Man hat Abſchußprämien aasge⸗ ſetzt, die auch eine große Anziehungskraft aus⸗ geübt haben, doch zu einer merklichen Vermin⸗ derung der Wölfe haben ſie nicht geführt. Welche Gefahr dieſe Raubtiere auch noch gegenwärtig trotz aller Abwehrmaßnahmen auf dem Balkan bilden, zeigt ein grauſiges Erl buis einer Sklläuſerin im Kopaonikgebirge(Jugoſlavien). Nach einem Bericht aus Belgrad hatte ſich die junge Sportlerin in den Bergen verirrt und konnte trotz aller Bemühungen ihren Weg ins Tal micht mehr finden. Plötzlich wurde ſie in der einſamen Gegend von einem Rudel gieriger Wölfe überfallen. In höchſter Not riß ſich die Skiläuferin ihre Bretter von den Füßen und er kletterte einen Baum. Die 10 50 tien lie 1 en len id ab, ſondern vollführten ſtundenlang un⸗ furchtbarem Geheul, einen 9 10 grauſigen Tanz unter dem Baum. 18 Stunden lang mußte die 1 5 in eiſiger Kälte in ihrer Lage ausharren, bis ſchließlich Menſchen kamen, die Wölfe vertrie⸗ ben und die Sportlerin ſelbſt in halberſtarr⸗ tem Zuſtande befreiten. Gifte und Fallen dürfen des anderen Wil⸗ des wegen für die Bekämpfung der gefähr⸗ lichen Beſtien nicht angewandt werden. Noch iſt kein wirllames Miktel gegen die Ueber⸗ nahme der Wölfe entdeckt worden, ſo dringend es nötig wäre. i In Deutſchland kommen Wölfe glücklicherweiſe nur ganz ver⸗ einzelt in Oſtpreußen vor, wohin ſie üben die polniſche Grenze gelangen. Iſt dies ein. mal der Fall, ſo werden ſie ſehr ſchnel abgeſchoſſen. Selten kann man auch davor hören, daß Wölfe über die Pyrenäen ir Spanien, wo ſie noch in größeren Rudel! vorkommen, nach Frankreich wechſeln. Das Bandenunweſen in Katalonien. It Barcelona wurde ein Soldat auf offener Straße von Unbekannten e e Die Tä⸗ ter ſind entkommen. Trotz der ſtrengen M- nahmen des Generalgouverneurs von Kare. lonien gegen das Banditenunweſen haben die Ueberfälle in der letzten Zeit in Barcelono nur in geringem Umfange nachgelaſſen. „Koſfermord Nummer 2“ Der Prozeß gegen den Eintänzer Man⸗ eini wegen des Todes der Tänzerin Violet Kaye, der ſich in dieſen Tagen vor dem Schwurgericht in Lewes, einem Ort in der Nähe von Brighton, abrollte, bildete einige Tage die Senſation der engliſchen Zeitungs⸗ leſer, Man fand Anfang Juni d. J in einem Koffer, der auf der Gepäckaufbewah⸗ rungsſtelle eines Bahnhofs aufgegeben, aber nicht abgeholt worden war. den zer⸗ ſtückelten Leichnam der Tänzerin Kaye. Zum Unterſchied mit einem anderen Mord, bei dem die Leiche ebenfalls in einem Kof⸗ fer getan worden war, benannte man das Verbrechen mit„Koffer mord 2“ Nach langem Forſchen gelang es der Kri⸗ minalpolizei, den Nachweis zu rbringen, daß der Tänzer Mancini die Leiche jeden⸗ falls in den Koffer gepackt haben müſſe Vor dem Geſchworenengericht kam es zu drama, tiſchen Szenen, da der Angeklagte die An ſchuldigung, den Mord begangen zu haben mit verzweifelter Energie von ſich wies Er erklärte, ſie, als er nach Hauſe kam, mit einer Kopfwunde tot auf ſeinem Bett ge⸗ funden zu haben, eine Erklärung. die der Geſchworenen begreiflicherweiſe wenig über zeugend erſchien, doch war Mancini tatſäch lich ein Mord nicht nachzuweiſen. Als die Geſchworenen nach ihrer Beratung über das Ergebnis der Verhandlungen in den Gerichtsſaal zurückkehrten., ſtand Mancin! bleich, aufs Schlimmſte gefaßt vor ihnen die Hände krampfhaft in den Taſchen ſeine: Jacke vergraben. der mißtrauiſche Vor: ſitzende forderte ihn auf, die linke Hand, in der er offenbar etwas hielt, aus der Taſche herauszunehmen Der Angeklagte kam nur zögernd der Aufforderung nach und hielt die Hand zur Fauſt geballt Als er weiter aufgefordert wurde, zu zeigen. was er in der Hand verborgen halte. tat er es. Es war ein Roſenkranz Da ihm der Mord nicht nachzuweiſen war. mußte er freige⸗ ſprochen werden Ein Urteil, das Ueberraſchung hervorrief. 15 ch nicht von ihrem große 1 6 ſchwarze der Schneen urm und der Schneeſloh Wenn nach größerer Kälte plötzlich wie⸗ der etwus Wärme eintritt, wenn es das ge. lichtete Schlacker⸗ und Matſchwetter gibt, nun werden ganz plötzlich weiche, ſamt. Larven aus der Käfergrupp— der Weichhäuter, die unter welkem Laub, Moos, zwiſchen Wurzeln uſw überwintern aus ihren Winter quartieren vertrieben und erſcheinen bisweilen auf dem ſchmelzenden Schnee in ſolchen Maſſen, daß man früher znicht ſelten von einem„Wurmregen“ ſprach aber niemand öffnete. verſtändigt und Wohnungstür Maskolus. Den Eintretenden endet. Petroleumgeſellſchaft. einer Meldung aus Mexiko— nach vier⸗ Im 17. Jahrhundert ſuchte ein berühmter Aſtronom die Urſache des Wurmregene in der„Giftigkeit des Sterngeiſtes“, die „dergleichen Ungeziefer und andere be⸗ ſundre Dinge“ ſchaffe. Die„Schneewürmer“ ſind in Wirklichkeit Verwandte der ſoge⸗ nannten„Spaniſchen Fliege“. Sie erſchei⸗ nen, durch das Sickerwaſſer des Schnees aus ihren Verſtecken getrieben, an den Wald, rändern, und man kann ſich ganz gut vor⸗ ſtellen, daß ſie einſt abergläubiſche Vorſtel⸗ lungen in Menſchengehirnen hervorriefen, und daß man ſie als vom Himmel gefaller betrachtete. Ganz ähnlich verhält es ſich an Matſch⸗ tagen mit dem„Schneefloh“, einer Art der Springſchwänze. Er iſt gelbbraun mi ſchwärzlichen Querbinden und dunklem Kapffleck und etwas über zwei Millimeter lang. Auch er ſitzt auf der Weiße des ſchmelzenden Schnees. Die Springſchwänze ſind ausgezeichnet durch einen Springappa— rat. der eine Verlängerung des Hinterleibes in Geſtalt einer zweizinkigen Gabel iſt. in der Ruhe unter dem Bauche liegt, beim ra— ſchen Ausſtrecken aber gegen die Erde ſchlägt und die Tierchen vorwärts ſchnellt. Der Schneefloh findet ſich das ganze Jahr hindurch, unter Moos und moderndem Laube verſteckt, in unſeren Wäldern. Wer alſo in nächſter Zeit aus Schneedecken an Waldrändern ſolchen merkwürdigen Larven und Flöhen begegnet, braucht keinesfalls an die„Giftigkeit des Sterngeiſtes“ zu den⸗ ken: es handelt ſich wirklich nur um ganz irdiſche Würmer und Flohtiere. Jamilientragödie. Aus völlig ungeklärter Urſache ſpielte ſich in der Wohnung des Beſitzers einer Autoreparaturwerkſtätte, Hermann Maskolus in Eutin. eine blu— tige Familientragödie ab. In den Abend— ſtunden hörten die Wohnungsnachbarn mehrere Schüſſe in raſcher Aufeinander⸗ folge. Sie verſuchten Einlaß zu finden, Die Polizei wurde öffnete mit Gewalt die bot ſich ein erſchreckendes Bild. Im Wohn— zimmer lagn Frau Maskolus, ihre beiden Kinder und ihre Schwägerin mit ſchweren Bauchſchußverletzungen am Boden. Masko⸗ lus ſelbſt war tot. Er hatte ſich ins Herz geſchoſſen. Der mexikaniſche Petroleumarveiterſtreik ve⸗ Die Arbeiterſchaft der mexrikaniſchen „Adler“ hat— nach wöchiger Streikdauer die Arbeit wieder auf— genommen, da die Geſellſchaft den Fordern gen der Arbeiter weitgehendſt nachgekommen iſt. Auch die Streiktage werden den Arbei— tern bezahlt werden. Mit dem Ende dieſes Streiks werden alle Sympathieſtreiks im Streiks werden alle Sympathieſtreiks im Lande abgeblaſen. den ſonſt Vitten an die Seiläufer Die Deutſche Bergwacht bittet die Skiläufer: N g 1. Um ſich und andere vor Schaden zu bewahren, iſt auf richtiges Tragen der Skier zu achten. Auf den Straßenbahnen dürfen mit Skiern nur die vorderen Platt- formen der Trieb. und Anhängewagen be⸗ nützt werden Nach einer bahnpolizeilichen Vorſchrift müſſen die Skier in Bahnhöfen ſenkrecht und möglichſt tief getragen wer. den. Jur Löſung der Fahrkarte ſellte man nicht erſt kurz vor Abgang des Zuges kom. men. Den Mitreiſenden gegenüber iſt Rück. ſicht zu üben, wozu beſonders auch das Rei⸗ nigen der Skier von Schnee und Eis vor Betreten der Wagen geaört. a 2. Vergeßt den Naturſchut nicht! Das Wild durch Schreien zu beunruühigen, von den Futterplätzen zu verſcheuchen eder im tiefen Schnee zu hetzen. iſt eines Ski. läufers unwürdig. Ebenſo erweckt der kei⸗ nen guten Eindruck, der am Raſtplaß Pa, pier und Speiſenreſte hinterläßt, ſeine ge⸗ hobenen Gefühle unabläſſig durch ein dom Jodeln zu unterſcheidendes Johlen zum Ausdruck bringt und fremdes Eigentum be, ſchädigt. 3. Manche Neulinge halten es für richtig im Tal zu ſtillenden Durſt be Krakehl weit über die erträgliche Meng. und über die in der Hüttenordnung ange gebene Zeit hinaus auf Berghütten zu lö. ſchen und bei der Abfahrt, immer zunückhht an ſich denkend, und„Bahn frei!“ brüllend die läſtigen, noch nicht auf der Höhe ihres ſkiläuferiſchen Könnens ſtehenden Mitmen⸗ ſchen über den Haufen zu rennen. 4. Bei der Kleidung und Ausrü⸗ ſtung lege man auf Zweckmäßigkeit min. deſtens den gleichen Wert wie auf Elegan] und Farbenpracht. Wer ſich karnevaliſtiſch zeigen will, hat am Faſchinasſonntag auf der Firſtalm und dergleichen Gelegenheit— dem einzigen Tag im Jahr, an dem auch in den Bergen in beſchränktem Umfange die Narretei zu ihrem Rechte kommen kann. Niemand wage ſich an Skitouren. denen Kräfte und Können nicht gewachſen ſind Die Abfahrt iſt beſonders für Anfänger nicht immer leicht und genußreich. Einen Mangel an Verantwortungsgefühl bedeute es, Ungeübte auf ſchwierige Touren mitzu. nehmen. Ueber die alpinen Gefahren ſoll jeder Beſcheid wiſſen, auch darüber, daß en im Augenblick der Gefahr ſeinen bergkane. radſchaftlichen Pflichten nachzukommen haf L ſogar dem„unbekannten gegenüber! Berafreun 2 6 1 Wiſſen Sie das? In Auſtralien kommt es häufig vor, daß Schafherden 200 000 Schafe umfaſſen. Heute entfallen in den Vereinigten Staaten pro Kopf der Bevölkerung im Jahr 800 Zi⸗ garetten, in Deutſchland 600. Die höchſte Temperatur auf der e er⸗ zeugt der elektriſche Lichtbogen; Asher erzeugte Höchſttemperatur beträgt 10% Grad. Der Regenſchirm wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von portügie⸗ ſiſchen Seefahrern aus Indien mit nach Deutſchland gebracht. 1 Die erſte Hebammenſchule, von der wir Kenntnis haben, iſt im 14. Jahrhundert in Augsburg entſtanden.. e Urheberrechtschutz: Fünt Türme⸗Verlag Halle(Saale). Da fiel es Maria erſt ein, daß jener gütige, fremde Mann, an den ſie nicht ohne ſeltenes Herzklopfen denken konnte, ſie ſo inſtändig gebeten, nicht mehr aufzutreten. Aber konnte ſie das? Wie undankbar und ſchnöde wäre das gegen ihre Wohltäterin gehandelt! Nein! Auf die Gefahr hin, den— den Herrn zu erzürnen—, das konnte ſie nicht! „Selbſtverſtändlich ſpiele ich heute— was denkſt du dir denn?“ Mit offenem Munde ſah Anna das Mädchen an: „Was? Du gehſt noch einmal aufs Podium? Du reiches Madl?“ Und auf ein energiſches Kopfnicken Marias ſchlang ſie den vollen runden Arm um die Schultern der Jüngeren und küßte ſie ab, indes dicke Tränen ihre Wangen entlang kollerten. 3„Das vergiß i dir net— meiner Seel', nein, ſo a Freud' und ſo a Ehr'! Du Zuckergoſcherl überanand!“ kreiſelte man unter dem verlangte Uebung. benannte. is's aus!“ der anderen. Die lachte nur. unterſchied ſie in nichts von den übrigen Beſuchern und Beſucherinnen des Wurſtelpraters. Arm in Arm ſchlen⸗ derten ſie dahin, und es wurde eiligſt ein kleines Ver⸗ gnügungsprogramm entworfen und— abſolviert. Richtig gebietenden Zeigefinger des Chineſen Calafati einmal rundum und kam ein wenig be⸗ nommen wieder auf feſten Boden. Auch Ringelſpielfahren Die Zeit verflog uur ſo. Es langte eben noch für die Grottenbahn und eine abgekürzte Vorſtellung des Wurſtels 43 höchſtſelbſt— dann hieß es ſelbſt„an Narr'n machen gehn“, wie Anna reſpektlos Der Abend endete dann wie die anderen. Die beiden waren übereingekommen, den Kolleginnen nichts von den aufregenden Vorfällen zu erzählen. Das hatte Zeit. Als Anna und Maria an dieſem ereignisreichen Tage, endlich wieder allein geblieben, ihrem kleinen Heim zu— ſtrebten, meinte erſtere tief aufſeufzend: „So gifreut hab' i mi', daß d' bei mir wohnſt.— Jetz'n „Geh doch mit mir, Anna! Laß alles ſein und geh mit mir...“, bat Maria innig und ſchmiegte ſich an den Arm „Freilich— was noch!? Und wanns nachher dem anädigen Fräulein einfallt und ſie heirat't, nachher kann i ihre künſtleriſchen Pflichten neiden!“ im Schädel um wie a Radl: Morgen, da fahrſt ſcho' zeitig außa— wie?!“ h „Freilich— ich wollte es eigentlich ſchon heute tun— aber es war faktiſch unmöglich!“ erwiderte Maria und ſetzte dann mit einem ſchier glückstrunkenen Ton hinzu: „Alle Engel im Himmel müſſen mich um den Weg be⸗ Anna Steidter nickte nur und zog wieder einmal ihr Sacktuch, um die Rührungstränen abzutrocknen. Vierzehntes Kapitel. Rennen in der Freudenau. Was Wien an Reichtum, Glanz und Schönheit weiſen hat, verſammelt ſich auf dem weiten Plan. Die eigentliche Sportbegeiſterung tobt ſich freilich mehr auf den billigen Plätzen aus, wo Kenner und ſolche, die es zu ſein glauben, mit glühenden Wangen und ſchmaten Geld⸗ beuteln vor Glückshoffnung fiebern. f 5 Anders im Sattelraum und auf dem erſten Platz. Da ge⸗ ſellt ſich zum edlen Sport der Luxus, da ſteht mehr auf dem Spiel als die Gewinnchance eines edlen Renners. Brachten doch damals ſchon die Vorbereitungen einen Goldſtrom in Bewegung und leiteten ihn zu Kaufleuten, Gewerbe⸗ treibenden und Induſtriezweigen unterſchiedlichſter Art Die eleganten Herren, die reichgeſchmückten Damen, was brauchten die nicht alles, vom feinen Schuh bis zum Hut, damit das traditionelle Bild der Eleganz vollkommen ſei 1434 d Und die Equipagen, die feſchen Fiaker und Unnumerkerten, Und ſie ſuchte aufgeregt nach ihrem Sacktuch. die durch die Sa und nach den Nelter a J Korſo fuhren. f. Wagen reihte ſich an Wagen zur Auffahrt. Die Höf⸗ equipagen mit ihren prachwollen Roſſen, mit goldglitzern⸗ den Radſpeichen, die galionierten Kutſcher und Büchſen⸗ ſpanner in ihrer reichen Livree— die Equipagen der Träger hiſtoriſcher Namen, das vornehme Bürgertum— all die brachten Geld unter die Leute, lebten und ließen 1 wie das Sprichwort ſagt. Es war Wiens goldene Zeit ö .(Fortſetzung folgt.) ſchau'n, wo der Zimmermann s Loch gelaſſen hat— gelt? Na, dös geht leider net. Aber verſprechen mußt ma, daß d' recht oft zu mir kummſt. Heißt, wann i dir net zu gering bin— Fräulein Weidinger?!“ „Bitkt' dich, Anna, verdirb mir doch nicht die glückliche Stimmung!“ bat das junge Mädel ganz ernſthaft.„Denkſt du ſo gering von mir, daß ich jemals vergeſſen könnte, was ich dir ſchuldig geworden?!“ „Tut ſich was! Was biſt mir denn ſchuldig!? A biſſerl a Liab, das möcht 1. daß d' ma ſchuldig biſt... Und, was ich fragen wollt ſchon die ganze Zeit, aber mir geht's ja Rudolf Heß und Kurt Hallege, Lemberg kam es infolge eines Ueberfalls na⸗ tionaliſtiſcher Studenten auf einen Studen⸗ 1 0 5 4* ten, der der„Legion der Jugend“, eines Pilſudſki⸗Verbandes, angehört, zu erheb⸗ lichen Unruhen. Neu-Delhi. Die indiſche Nationalver⸗ e hat nach zweitägiger Ausſprache f en engliſch⸗indiſchen Handelsvertrag mit 66 Sie hatten ſchon ihre weißen„Dienſtkleider“ angezogen, gegen mmen abgelehnt. aber die hübſchen großen, blumengeſchmückten Strohhüte, a a a Wr 1 r lichte, bunte Sonnenſchirm und der lachende Frohſinn D. 1 Nl 5 118 e„ Wenige Minuten darauf waren die beiden unterwegs. Bald darauf ſaßen ſie im Prater unter frühlingsgrünen Bäumen im Dritten Kaffeehauſe, jauſten und ſchmauſten ſo recht nach Herzensluſt. eee ANR OLT ON GENVJ RO THB ERG. Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). N Nachdruck verboten. Daheim in ſeiner Wohnung ſaß Farnhorſt und wartete! Wartete auf eine Sache, die ſo ſchnell und haſtig und ſpieleriſch kam, und die doch beſtimmt ein Menſchen⸗ leben koſtete. Er würde es ſein! ö ö Denn er wußte ſchon jetzt, daß er nicht treffen wollte! Nicht wollte! Mochte dieſer Zweikampf ausgetragen werden, mit welchen Waffen er wollte— er würde den anderen nicht verwunden! Noch viel weniger dachte er daran, deſſen Leben zu nehmen. Ihn ſollte es treffen! Ihn ſelber! Denn um ihn weinte niemand. Aber Richard Feller hatte noch ſeine Eltern! a Die Stunden ſchlichen bleiern dahin. Draußen war eine naßkalte Luft, die gleichzeitig aber doch das Werden der jungen Natur fühlen ließ. Werden und Vernichtung! Stets war beides eng mit— einander verbunden. Müde ließ Fritz Farnhorſt den Kopf ſinken. Wie ekelhaft doch das Leben war! Menſchen es einem zur Qual machten! Doris Feller! Sie war daran ſchuld, daß zwei Männer, die einander immer hoch geachtet hatten, uun wie zwei Todfeinde ein⸗ ander gegenüberſtanden! Aber die Frau war es nicht wert, daß zwei Männer miteinander kämpften um ihret⸗ willen. Darum ſollte es eine Komödie bleiben, weil der eine gar nicht daran dachte, um dieſer Frau willen den alten Eltern Richard Fellers weh zu tun! Dieſe Stille ringsum war marternd und doch zugleich unendlich wohltuend. Langſam erhob ſich Fritz Farnhorſt. Er ging zum Fenſter, ſah hinaus. Stand lange, lange! Sah zu den großen Steinbrüchen hinüber, deren ungeheure Aus⸗ dehnung in den letzten Monaten ihm die Lebensfreude geweſen war. Die Gedanken wanderten weiter. Suchten eine wunderſchöne Frau. Das Herz zuckte ſchmerzhaft in letzter Entſagung. Dann richtete ſich Doktor Farnhorſt hoch auf. Letzten Endes bedeutete Doris Fellers Lüge doch noch eine gute Tat, weil ſie Befreiung aus aller Qual brachte! Wenn andere Doris war allein. Ihr Mann war noch einmal Aringend ſort! Wenn ſie geahnt hätte, daß er ſeine beiden Freunde in ſeiner Heimatſtadt, Doktor Zaſchwitz und Paul Berland, aufſuchte! Daß er mit Fritz Farnhorſt ein Duell haben würde! Ruhelos ſchritt ſie hin und her. War ſich ihrer Ge⸗ meinheit gegen Farnhorſt vollkommen bewußt und konnte doch nichts mehr ändern, ſelbſt wenn ſie geahnt hätte, um was es ging. Sie hatte gelogen, um ihr Leben zu retten! In feiger Angſt um ihr eigenes Leben hatte ſie das von zwei wertvollen Männern aufs Spiel geſetzt. Aber ſie dachte gar nicht an ſo etwas. Farnhorſt war entlaſſen! Das genügte ihrem Manne doch! Es klopfte. Auf den Zuruf Doris Fellers trat Marie herein. Aber ſie war diesmal nicht demütig⸗unterwürfig. Sie war auch zum Ausgang angezogen. „Marie, was iſt denn? Und wo wollen Sie hin? Ich wüßte nicht, daß ich Ihnen Urlaub gegeben hätte“, ſagte Doris hochfahrend, weil die kecke Haltung ihrer Vertrauten ſie reizte. Marie Katſchek ſagte: „Ich weiß, was für Lügen Sie erfunden haben, um Ihren Mann zu verſöhnen. Und ich will Schweigegeld! Zehntauſend Mark! Ich bleibe nicht länger hier. Mir paßt ee hier nicht mehr. Wenn ich das Geld habe, ſehen Sie mich nicht mehr wieder.“ „Erpreſſung? Ich kann Sie der Polizei übergeben.“ „Nein! Das können Sie nicht. Ich beſitze den Brief, worin Sie ſo freundlich Herrn Doktor Farnhorſt zum Tee baten mit dem Hinweis, daß auch die Mutter unſeres gnädigen Herrn anweſend ſei. Sie wollten ein Liebes⸗ abenteuer. Was geht's mich an? Wenn ich das Geld be⸗ komme, gehen mich die Verhältniſſe im Hauſe Feller nichts mehr an.“ Doris Feller ſchwieg. 10 Schwieg, weil ſie ſchweigen mußte! Weil ſie dieſe Mit⸗ wiſſerin nicht reizen durfte! Und— ſie mußte ihr das Geld geben! Aber ſie hatte kein Geld. Richard verwaltete ihr Ver⸗ mögen, und was ſie an Kleidern und ſonſtigem Luxus brauchte, das gab er ihr von ſeinem eigenen Geld. Wo ſollte ſie jetzt dieſe verlangten zehntauſend Mark her⸗ nehmen? Ein Gedanke jagte den andern. Keiner war brauchbar, und dort an der Tür ſtand das Mädchen und ſah mit vöſen, mitleidloſen Augen zu ihr herüber. Da——1 Doris dachte an die Lohngelder, die im Arbellszemmer ächards im Geldſchrank lagen Ohne ein Wort ging ſie hinüber, ſchloß ſorgfältig die Tür hinter ſich ab. Vor dieſem Geſchöpf mußte man ſich in acht nehmen. Sehr in acht nehmen! Und ſie hatte dieſem Mädchen vertraut! Hatte ſich ihm ganz und gar in die Hände gegeben. Das Geld mußte ſie dieſer gefährlichen Perſon geben! Aber dann war ſie ſie ja los für alle Zeiten. Und Doris Feller entmnahm dem Geldſchrank ein Bündel Scheine. Raſch ging ſie dann zurück. Warf das Geld auf den Tiſch, wandte ſich ab. Vielleicht hätte ſie dieſe verächtliche Poſe weglaſſen ſollen. Marie Katſchek wurde dadurch aufs höchſte gereizt. Aber ſie ſagte nichts Sie nahm das Geld und ging! Aber ſie wußte ſchon in dieſer Minute, daß ſie mit dieſer Frau noch lange nicht fertig war! Doris aber atmete tief auf. Nun war alles in Ordnung! Alles! Beinah hätte dieſe kleine, dunime Affäre ſie Stellung und ſicheren Hafen gekoſtet. Sie hatte geglaubt, Farnhorſt zu lieben! Und nun wußte ſie doch, daß es nur Trotz und Eigenwillen ge— weſen waren. Sie hatte ihn haben wollen. Sie wollte ihren Willen durchſetzen! Und je mehr ſie einſehen mußte, daß gerade dieſer Wunſch ſich nicht erfüllen würde, deſto heftiger hatte ſie auf der Erfüllung dieſes ihres Wunſches beſtanden. f Farnhorſt war ſtellungslos! In heutiger Zeit ſtellungslos! Damit geſchah ihm ganz recht. Damit hatte er gleich ſeine Strafe. Doris Feller ging zu ihrem Schmuckkaſten. Sie wollte doch gleich einmal ausſuchen, was neu gefaßt werden ſollte Und nun wollte ſie ja auch mit Richard verreiſen. Jetzt beſtimmt! Dazu mußte ſie dieſen wertvollen Schmuck, den er ihr einmal geſchenkt und der ihr nicht gefiel, um⸗ arbeiten laſſen. Und neue Toiletten mußte ſie auch noch kommen laſſen. Nach einer Stunde, während ſie in dem Kaſten ge⸗ wühlt wie ein Kind, das ſich an bunten Steinen freut, erhob ſie ſich und trat ans Fenſter. Draußen gingen zwei Frauen vorüber. Alt, gebückt! Und auf dem krummen Rücken trugen ſie eine ſchwere Laſt. Geſammeltes Holz! Drüben im Walde waren ſie geweſen. Doris Feller blickte auf die beiden alten Frauen, und dachte: Weshalb hat Richard es nicht ſchon längſt ver⸗ boten, daß dieſe Leute hier ſo dicht an der Villa vorüber⸗ gehen? Welch ein häßlicher Anblick das iſt!— Ohne Mitleid blickte Doris hinunter. Es wäre ihr nicht eingefallen, zwiſchen dieſen armen Frauen und ſich Vergleiche zu ziehen. Zu bedenken, wie gut ſie es gegen dieſe Frauen hatte. Mißmutig blickte ſie noch eine ganze Weile hinter ihnen her. Der Schnee war fort. Es regnete fein, und die Wege wieſen jene graue, klebrige Beſchaffenheit auf, die keinen Menſchen lockt, hinauszugehen, wenn er nicht muß. Doris ging ins Zimmer zurück, ſetzte ſich in ihren Schaukelſtuhl und langte nach ihren geliebten, ſtarken, türkiſchen Zigaretten. * *. Fritz Farnhorſt hatte auch in dieſen grauen, trüben Regentag hinausgeſehen. Und ihn lockte es, hinaus⸗ zugehen. Es war ja gleich, was er tat. Was er anfing. Er mußte warten! Und wenn er nur eine halbe Stunde draußen herumlief— eine kleine Erleichterung würde es ſicherlich bedeuten, denn eine bleierne Müdigkeit be⸗ mächtigte ſich ſeiner. Er zog ſich den Regenmatel an, ging ohne Hut davon. Draußen lief er den ſchmalen Weg nach der Waldecke zu. Und dabei dachte er: Wenn man doch nur ſo in alle Unendlichkeit hinauslaufen könnte! Immer weiter, weiter und an nichts mehr zu denken brauchte!— Zwiſchen Wald und dem kleinen Steinbruch ſtand eine alte Hütte. Ein Schuppen war es eigentlich. Die Arbeiter hatten früher dort wahrſcheinlich ihre Geräte eingeſtellt. Jetzt wurde in dem kleinen Bruch nicht mehr gearbeitet. Nun waren alle Arbeiter drüben in den großen Brüchen beſchäftigt. Dicht an dieſem alten Schuppen vorbei führte der ſchmale Weg. Der wurde meiſt nur von Holzſammlern benutzt. Und er führte direkt an dem ſchönen alten Park vorüber, der zu der Fellerſchen Villa gehörte. Fritz Farnhorſt ging weiter. Und der naſſe, troſtloſe Wald mit den feuchten Stämmen, dem herabgefallenen Holz war um ihn. Von drüben hörte er das Klopfen und Hämmern der Arbeiter in den Brüchen. Er lief ſo bis zum Bahnhof, der an der anderen Seite des Waldes lag und zum Nachbarort gehörte. Er hörte, wie ein Zug in die Halle einfuhr. Flüchtig wandte er ſich um, ſah hinüber. Aber ohne jedes Intereſſe ſchrin er dann weiter. Um die Brüche herum, wieder ſeiner Wohnung zu. Um wieder zu warten, bis ſein Schickſal ſich erfülle. Es mochte gegen ſieben Uhr abends ſein, als es klopfte. Fritſch war es der Norarbeiter von drüben. „Guten Abend, Herr Doktor! Herr paſſiert.“—— Farnhorſt ſah den Mann erſtaunt an. Was 50 von ihm? Fritſch war furchtbar aufgeregt, was Farm horſt erſt jetzt bemerkte. 1. „Herr Doktor, Herr Feller iſt erſchlagen worden. Er Steinbruch, der jetzt brachliegt. Mit einem Stein iſt vie Tat verübt worden. Wir haben die Gendarmerie benach⸗ richtigt. Aber vielleicht iſt's beſſer, wenn Herr Doktor ſich nun drum kümmern?“ 0 Die Leute wußten noch nichts von ſeiner Entlaſſung. Vielleicht mochten ſie gedacht haben, er ſei daheim ge⸗ blieben, um hier eine wichtige Sache zu bearbeiten. Run wandten ſie ſich an ihn. Mit dieſer furchtbaren Nachricht wandten ſie ſich an ihn. Was ſollte das heißen? Wer hatte das getan? Wer hatte ein Intereſſe daran gehave Richard Feller nach dem Leben zu trachten? Doris? Die Gedanken jagten ſich. Was ſollte er dem Manne ſagen, der ihn verwundert, ja, faſt ein bißchen mißtrauiſch anſtarrte. Er, der entlaſſene Direktor, der an Ort und Stelle entlaſſene Beamte hatte doch kein Recht, ſich noch um etwas zu kümmern? Wiederum aber rechtfertigte doch die ganze Situation die Tatſache, daß er ſich reſtlos zue Verfügung ſtellte. 8 „Ich komme, Fritſch. Hat man eine Spur von den Täter?“ „Nein! Aber man hat eine überraſchende Entdeckung gemacht. Dort im Schuppen muß längere Zeit ein Menſch gehauſt haben.“ „Dann— wäre es doch möglich, daß...“ f „Ja, das dachte auch der Brigadier gleich, als er den Schuppen in Augenſchein nahm.“ Sie ſchritten jetzt nebeneinander auf der Straße hin Aus jedem Fenſter ſah jemand heraus. Wie ein Laufſeuer hatte ſich verbreitet, was geſchehen war. „Raubmord“, ſagte der Oberwachtmeiſter. „Vielleicht! Das iſt noch nicht ſicher. Manchmal wird ſo ein Raub auch nur vorgetäuſcht. Aber in dieſem Falle dürften Sie recht haben“, ſagte der Kommiſſar. f Er machte ſich eifrig Notizen. N Fritz Farnhorſt aber blickte auf den Mann, der ſtill dalag. Jäh aus dem Leben geriſſen. Und er, Farnhorſt, hatte dieſes Leben ſchützen wollen! Schonen! Weil es auf jeden Fall erhalten bleiben mußte. Es war anders beſchloſſen worden! Richard Feller war tot. War ſeine Mörderin die eigene Frau? Oder hatte ſie jemanden dazu angeſtiftet? Wie furchtbar, daß er iht ſolch eine entſetzliche Tan zutraute! Und wie froh er ſein würde, wenn ſich alle⸗ geklärt haben würde und Doris ohne Schuld daſtand! In dieſer Tragödie ohne Schuld. f Er wünſchte es ihr! Wünſchte ihr, daß ſie ſich nich dieſe ſchwerſte Schuld aufgeladen! f Der Kommiſſar wandte ſich an ihn: „Sie ſind doch der Herr Direktor von drüben?“ „Bis vor kurzem. Ich habe meinen Dienſt bereits ver⸗ laſſen und blieb nur noch hier, weil ich eine private An gelegenheit erledigen muß. Auch meinen Haushalt muß ich auflöſen.“ Die Erklärung war knapp, genügte aber eigentlich. Die Beamten ſahen ſich ſo eigen an. Aber er bemerkte es nicht Er ſah nur immerfort auf Richard Feller, der im Zorn und mit Verachtung von ihm geſchieden war. In einen furchtbaren Irrtum war er befangen geweſen, als die harten Worte fielen. Nun war es nie ehr möglich, ihn die ganze Wahrheit zu enthüllen. Wer hätte dieſe ganze Wahrheit enthüllen ſollen? Doch; nur Doris Feller! Und die tat das damals. Die log und trog! Die Herren von der Staatsanwaltſchaft trafen eine halbe Stunde ſpäter auch ein. Nochmals eine ganz gründ⸗ liche Unterſuchung Peinigende Fragen! Fritz Farnhorſt ſpürte die Feindſchaft gegen ſich. Er ſah die ſcheue Ver⸗ achtung in den Augen des Vorarbeiters Fritſch. Und dann wunderte er ſich nicht mehr! 1 Es war ja ganz natürlich, daß der Verdacht auf ihn fallen mußte, weil er doch entlaſſen worden war! Für ihn, der ſeine eigenen Gedanken ja genau kannte, war dieſer Verdacht lächerlich. Für die Beamten aber war er naheliegend! g N Und— war er ſelbſt nicht hier an dieſem alten Schuppen vorübergegangen? Verſchwor ſich alles gegen ihn? Baute ein tückiſcher Zufall die Brücken zu den Mordverdacht? „Würden Sie uns ſagen, Herr Doktor Farnhorſt, wes⸗ halb Sie entlaſſen wurden, nachdem doch zuerſt Herr Feller Sie zu ſeinem Direktor machte und damit ein großes Vertrauen bewies, denn Sie ſind noch jung?“ „Darüber muß ich ſchweigen!“ Die Antwort mußte ihm ſchaden, aber er konnte niche anders handeln. Auf Koſten der Frau dort drüben in der ſchönen Villa wollte er ſich nicht reinwaſchen! Er wollte mit dieſer Frau nichts mehr zu tun haben! N ö „Herr Doktor Farnhorſt, es iſt—— es wird mir nicht leicht, aber bis der Fall geklärt iſt—— Sie werden ver ⸗ ſtehen! Und da zwiſchen Ihnen und dem Chef eine Diffe⸗ renz beſtand, die Ihre Entlaſſung nach ſich zog— ſo. „Ich verſtehe vollkommen.“ Fritz Farnhorſt lächelte ein ſeltſames, verlorene“ Lächeln. Und dann ſchritt er zwiſchen zwei Beamten davon. Aber es ſah aus, als unterhielten ſich die dre⸗ Herren und ſchritten nebeneinander hin. Einer der Beamten in Uniform war mit ſeinem Schäferhund eingetroffen. Einem großen, ſchönen, ſchwarz und gelb gefleckten Tier. Der Hund ſuchte eine Spur. Fand ſie vielleicht auf dieſem naſſen, klebrigen Boden nut ſchwer. e (Fortſetzung ſolgt. n. Was wollte der liegt in dem alten Geräteſchuppen. Drüben beim kleinen N dem erſten großen PWeſtmark, der ſich zu einem gewaltigen Be⸗ aft des Pchirmherrn des Deutſchen Reichsverbandes Mie Trachtenträger aus allen Peutſchlands werden in der gaben der Preſſe geſamte deutſche Preſſe im Dient des nationalſozialiſtiſchen Staates.. Frankfurt a. M., 31. Jan. Die Schrift⸗ eiter faſt sämtlicher Zeitungen im Bereich der Landesstelle Heſſen⸗Naſſau des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda waren zu einer erſten Preſſekonferenz der Landesſtelle verſammelt. Dieſe Preſſekon⸗ ferenzen 110 in Zukunft allmonatlich ſtatt⸗ finden. ie verfolgen den Zweck, in Refera⸗ ten und anſchließendem kameradſchaftlichem Zu⸗ fammenſein alle Fragen zu klären, die in der Arbeit der Preſſe für Staat und Volk von Bedeutung ſind. Zu Beginn der vom Referenten 1 der Landesſtelle, G. W. Müller, geleiteten Kon⸗ ferenz begrüßte der Gaupropagandaleiter und Leiter der Landesſtelle Heſſen⸗Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und bropaganda, Müller⸗Scheld, u. a. den Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter. Hierauf nahm Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger das Wort zu kurzen Ausführungen über die lufgaben der Preſſe. Die Preſſe, ſo führte der Gauleiter aus, ſteht wie alles andere zin Dienſt des Volkes und damit im Dienſt des Staates. Ich danke Ihnen allen, daß Sie in dieſen zwei Jahren der nationalſoziali⸗ tiſchen Regierung, jeder an ſeiner Stel⸗ e und jeder in dem Rahmen, in den er ggeſtellt iſt, alles getan haben, um mit⸗ zuarbeiten am Wiederaufbau des geſamten Volkslebens und am Wiederaufbau des deut⸗ chen Ordnungsſtaates. Bei dieſer ungeheuren Arbeit ſoll— und das iſt auch der Wille des Führers— jeder nach ſeiner Art und ſeinem Können mitwirken. Ich möchte be⸗ onen, daß insbeſondere auch mir nicht er⸗ wünſcht iſt, im Gau eine uniformierte Preſſe zu haben. Die Vielgeſtaltigkeit des heutigen taatslebens erfordert von jedem einzelnen eine verſchiedene Stellungnahme. Gerade das Aufſeinandertreffen der verſchiedenartigen Be— 1 trachtung gibt ja erſt letzten Endes die Mög⸗ lichkeit zu einer einheitlichen Zuſammenfaſ— ſung. Die Betreuung der Preſſe ſiſt dementſprechend von zwei Geſichtspunkten aus zu ſehen: Der Staat hat die Verpflich⸗ tung, von ſich aus dafür zu ſorgen, daß zwar nicht eine uniformierte, aber eine ein⸗ heitliche Vertretung aller Belange des Volks zutage tritt. Für die Parteipreſſe und für die Belange der Partei iſt eine beſondere Einrichtung geſchaffen worden. Während auf der einen Seite der Staat im Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda die geſamte Betreuung der Preſſe hat, iſt es auf der anderen Seite die Partei, die für die harteipreſſe ihre beſondere Organiſation hat, pie alle Belange, die die Partei angehen, der preſſe übermittelt. Beide Stellen ſind durch Pie Art der Arbeit gezwungen, einhellig zu— ſammenzuarbeiten. Durch dieſe Zuſammenar⸗ heit und vielfach durch Perſonalunion iſt aber lichergeſtellt, daß ich am Beginn des dritten Jahres der nationalſozialiſtiſchen Regierung agen kann: Die nationalſozialiſtiſche Preſſe ſt mit ein Kampfmittel der NSDAP, die 1 sbeſondere das Wollen des Nationalſozialis⸗ nus und damit den Willen des Führers N i ütte, in die letzte Darüber hinaus aber wird die geſamtt reſſe, alſo auch die der Partei nicht angehö⸗ ge, ihre Ehre drein ſetzen, in enger Zuſam⸗ enarbeit mit der natſonalſozialiſtiſchen Preſſt Dieſes Werk und dieſe Aufklärung ſo vollkom⸗ men zu geſtalten, daß der letzte Volksgenoſſe Favon erfaßt wird, ſo daß im dritten Jah per nationalſozialiſtiſchen Regierung es Tat⸗ ache werden wird, daß die geſamte deutſch⸗ Preſſe im Dienſt ſteht der beherrſchenden Iden des nationalſozialiſtiſchen Staats, im Dienſt 5 der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Weſtmartſeſt auer Trathtenträger Ludwigshafen, 31. Januar. Der Gebirgs- und Volkstrachtenverein Ludwigshafen a. ch. teilt mit: Wir rüſten in Ludwigshafen a. Rh. zu Trachtenaufmarſch der zenntnis deutſcher Sitte, deutſchem Brauch und deutſcher Tracht geſtalten wird. Der Fudwigshafener Gebirgs- und Volkstrach⸗ Enverein iſt Träger dieſer einzigartigen Peranſtaltung, die unter der Schirmherr⸗ Staatsminiſters Eſſer, des er Heimat⸗ und Volkstrachtenvereine, ſteht. Gauen 5 weſtlichen Prenzmark des Reiches zuſammenkommen, n hier vereint mit den Gruppen des zum Baterland zurückgekehrten Saargebiets eine überwältigende Treuekundgebung zu Füh⸗ ger und Volk zu veranſtalten. Als Schauplatz für dieſe erſte Wieder ⸗ ehensfeier mit den Trachtenkrägern des daarlandes wäre kaum ein anderer Platz ünſtiger als der Hindenburgpark Ludwigs⸗ afens. Die bedeulſamſten Peranſtaltungen er Weſtmark fanden in der groſzen Halle des n und auf dem anſchlie⸗ enden Ireigelände ſtalt, und wenn hier nläßlich einer großen Wahlkundgebung der ührer bei ſeinem zweiten Deulſchlandflug ſtärkſten 40 eit zu 40 000 Men. ach, dann d aste dieſer Park auch uſprüchen des bevorstehenden Auf s Trachtenaufmarſches uin der We rk hat wie eine Bo eln ae Alle Kreiſe ſtellen ſich zur Ver⸗ ügung. Kaum war der Gedanke gefaßt, wurde auch mit einer ſolchen Tatkraft an die Arbeit geſchritten, daß ein voller Efrolg nicht ausbleiben kann. Es arbeitet hier alles mit. Ein Rad greift in das andere. Bald werden die Fragebo⸗ gen bis in die entfernteſten Winkel des Reiches verſandt, bald wird jede Trachten. gruppe in ganz Deutſchland eine Feſtſchrift in den Händen halten, bald wird der Hin⸗ denburgpark ein feſtliches Gewand anlegen um die Zehntauſende, die zu dem Aufmarſch am 1. bis 3. Juni 1935 nach Ludwigshafen a. Rh. kommen, aufzunehmen. Deutſcher Trachtenträger! Die Weſtmar! ruft Dich! Folge dieſem Ruf, zeige ihr, wie Du Dich mit ihr, der Pfalz und dem Saar⸗ land, die Jahre des ſchwerſten Kampfes hin. ter ſich haben, verbunden fühlſt. Die Weſt—: mark ruft! Die deutſche Trachtenbewegung hört den Ruf! Sie marſchiert zur weſtlichen Grenzecke, um als ein großer feſtlicher Block dem Führer ihre Treue zu bekunden: Grenzland und Reich! Preisſchilder und Preisverzeichniſſe * Frankfurt a. M., 31. Januar. Die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau teilt mit: Dem Reichskommiſſar für Preisüberwa⸗ chung ſind Klagen darüber vorgebracht wor⸗ den, daß die Vorſchriften über Preisſchilder und Verzeichniſſe noch immer nicht hinrei⸗ chend beachtet werden. Folgende beſondere Klagen wurden vorgebracht: 1. Häufig ſeien die Preisaushänge ſo undeutlich geſchrieben, g daß man ſie kaum leſen könne: 2. in vielen Fällen fehlten die vorgeſchriebenen Ango⸗ ben über Gewicht, Maß und Stückzahl; 3. es käme auch vor, daß irreführende Preis— bezeichnungen gemacht würden, indem z. B zu einem in großer Schrift verzeichneten Preiſe die Worte„von— an“ oder„An⸗ zahlung“ in kaum erkennbarer Weiſe hin— zugeſetzt würden; 4. es ſeien ogar Fälle be⸗ obachtet worden, in denen Preisauskänge auf beiden Seiten mit verſchiedenen Prei— ſen beſchrieben worden ſeien, ſo daß dem Kunden nach Bedarf die eine oder andere Seite zugewendet werden konnte. Den Po— lizeibehörden ſtehen auf Grund des Para— graph 7 der Verordnung über die Befug⸗ niſſe des Reichskommiſſars für Preisüber⸗ wachung vom 8. Dezember 1931 in der Faſſung der Verordnung vom 15. April 1932 Zwangsmittel zur Verfügung, die ge⸗ gen Verſtöße gegen die Preisſchildervor— ſchriften angewandt werden ſoilen. Bei be— ſonders ſchweren Verſtößen wird auch die Schließung der Betriebs- und Geſchäfts⸗ räume auf Grund des Paragraph 2 der er— wähnten Verordnung in Betracht kommen. Aus Heſſen und Naſſau Mainz, 31. Januar.(Vorſicht, Auto⸗ maten werden geſtohlen.) Aus dem Vorraum zur Herrentoilette in der Stadthalle wurde ein Ray-Automat ab— montiert und geſtohlen. Er enthielt einzelne Toilettepäckchen, in denen ſich ſe ein Stüc Ray⸗Seife, ein kleines Handtuch und Toilet— tenpapier befanden. Der Automat iſt etwo 35 em hoch, 20 em breit, mit Nickelbeſchlag und hat hellgelben Anſtrich. Er trägt die 1 6„Compagnie Ray, Dresden mbH.“ Reichsregierung für 5 1105 nuar,(„Elfenbein im Odenwald.“) Die Wiege des neuen her vorragenden Kulturfilms„Elfenbein im Odenwald“ ſtand in Erbach und Umgebung Bekanntlich wird auch demnächſt ein Win. terhilfs⸗Abzeichen— ein Edelweiß aus El. fenbein— zu einem großen Teil in den El. fenbeinſchnißereien des Odenwaldes herg ſtellt, wodurch auf Monate hinaus den zahl reichen Heimarbeitern und Künſtlern Arbei und Brot geſichert wurde. Einen Ausſchnit! aus dem ſtillen Wirken der Odenwälder El⸗ fenbeinſchnitzer, deren Ruhm in die weite Welt reicht, ſtellt der jetzt aufgenommene Kulturfilm dar, der auch bei den Volksge⸗ noſſen Verſtändnis und Liebe für einen Zweig künſtleriſcher Heimarbeit, der nock vielfach unbekannt iſt, wecken dürfte. Die Aufnahmen ſtammen aus Erbach, ſeinen Meiſterwerkſtätten, aus der Staatlichen El⸗ fenbein⸗-Lehrſchule und aus den benachbar⸗ ten Orten. Erbach iſt der Mittelpunkt d Elfenbein⸗ und Beinſchnitzkunſt des ganzen Odenwaldes. Aber auch die Werkſtätten des Luftkurortes Lindenfels im vorderen Oden⸗ wald haben einen guten Ruf bei den Tau⸗ ſenden von Erholungſuchenden. Letzte Nachrichten Erholungsurlaub des Chefs der Heeres; leitung. Berlin, 30. Januar. Nachdem Reichswehr⸗ miniſter Generaloberſt von Blomberg in den letzten Monaten einige Wochen zur Erholung nußerhalb Berlins weilte. wird nunmehr der Chef der Heeresleitung, General der Ar— zillerie, Frhr. von Fritſch, im Anſchluß an die Heeres-Skimeiſterſchaften einen Er⸗ holungsurlaub in den bayeriſchen Bergen berbringen, nach deſſen Beendigung die Be— ichtigung einiger ſüddeutſcher Standorte in Ausſicht genommen iſt. Japaniſcher Beſuch in Berlin Berlin, 30. Januar. Der Leiter der japa⸗ aniſchen Delegation bei der Londoner Flotten— konferenz, Vizeadmiral Vamamoto. der ſich, wie wir bereits meldeten, auf der Durch— reiſe nach Tokio in Berlin einige Stunden aufhielt, ſtattete dem Beauftragten der Abrüſtungsfragen, Herrn von Ribbentrop, einen Beſuch ab. Chineſiſch⸗engliſche Luftfahrtverhandlungen. Schanghai, 30. Januar. Nach Mitteilung aus chineſiſchen Luftfahrtkreiſen beabſich⸗ tigen China und England die ſofortige Auf— nahme diplomatiſcher Verhandlungen über eine Ausdehnung des engliſchen Luftdienſtes bis nach Hongkong und die Erteilung der Er— laubnis für chineſiſche Flugzeuge zum An— fliegen Hongkongs. Kundgebungen gegen Italien Athen, 31. Januar. In Patras fanden große Kundgebungen gegen Italien wegen der Vorfälle im Dode— kanes ſtatt. Die Menge zog vor die italie— niſche Schule und das Konſulat. Das Haus des„Fascio“ wurde mit Steinen beworfen; einige Perſonen wurden verletzt. In Salo— niki beſuchte der italieniſche Konſul den dor⸗ tigen Gouverneur, angeblich um den Schutz der Italiener gegen bevorſtehende antiitalie⸗ niſche Kundgebungen zu verlangen. Wie es heißt, unterbinden die Italiener jede Verbin⸗ dung mit dem Dodekanes, der von der Außen— welt hermetiſch abgeſchloſſen iſt. Das Nätſel um Zimmer Nr. 40 gir Alfred Ewing nahm ſein Geheimnis mit ins Grab In Cambridge ſtarb kürzlich der ehemalige Rektor der Univerſität Edinburgh, Sir Alfred Ewing, und wurde mit den üblichen Ehren beſtattet. Seine Berühmtheit beruhte nicht auf dem Gebiet der Maſchinenkunde, worüber er auf der Univerſität Vorleſungen hielt, ſie liegt auf einem ganz anderen Gebiet. Alfred Ewing wurde in Dundee in Schott⸗ land geboren und ſtudierte an der Univerſität Edinburgh. Schon mit 23 Jahren kam er als Profeſſor für Maſchinenkunde auf die Univerſität von Tokio. Später gehörte er dem Lehrkörper der Hochſchulen von Dundee und Cambridge an. 1903 wurde ihm von der engliſchen Kriegsmarine die Leitung der Ausbildungsabteilung übertragen, hierbei ſpielte auch das geheimnisvolle„Zimmer 40“ der Admiralität eine große Rolle. Als Alfred Ewing nach ſeiner Penſionierung ein Buch herausgab„An engineers outlook“, worin er aus ſeinem Leben plauderte, hoff⸗ ten viele, auch über das berüchtigte Zimmer 40 einiges zu erfahren, doch der Verfaſſer erklärte bedauernd, daß es ihm nicht geſtat⸗ tet wäre, auch nur einen ganz kurzen Bericht über dieſen wichtigen Raum zu veröffentlichen, denn äußerſt wichtig war das Zimmer aller⸗ dings. ö Einiges iſt inzwiſchen doch darüber bekannt geworden. Als der Weltkrieg ausbrach, ließ Sir Alfred Ewing an der engliſchen Küſte eine Anzahl Nundfunkſtationen errichten, die nicht nur alle Rundfunkmel⸗ dungen aufzufangen hatten, ſondern auch die Richtung feſtſtellen mußten, woher die Mel ⸗ dungen kamen. So wurden alle Meldungen der deutſchen Kriegsſchiffe aufgefangen und nach dem Zimmer 40 weitergeleitet, wo 1 5 ſie 1 So oft auch der deutſche 186 1 geändert werden mochte, Sir winas Verdienſt beſtand hauptſächlich in der verblüffend ſchnellen Entzifferung jeder Ge⸗ heimmeldung. Die Standorte der deutſchen Kriegsſchiffe konnten auf Grund der Rundfunkmeldungen ſtets feſtgeſtellt werden, ſo daß für die Eng⸗ länder eine Ueberraſchung durch deutſche Schiffe, Zeppeline oder Flugzeuge(nach ihrer Behauptung) nicht möglich war. Der Schlacht- plan der deutſchen Flotte für den Kampf, der dann bei Skagerrak ſtattfand, ſoll tags zuvor in den Händen der britiſchen Ad⸗ miralität geweſen ſein. Die während des Kampfes von den deutſchen Schiffen aus⸗ gehenden Rundfunkmeldungen ſollen ſofort im Zimmer 40 entziffert worden ſein und gingen ſogleich an die engliſche Flottenleitung. Auch über die Flüge der Zeppeline und die Standorte der deutſchen U-Boote wollen die Engländer ſtets unterrichtet gewe⸗ ſen ſein. Die Meldung des deutſchen U-Boo⸗ tes„U 20“ über die Verſenkung der„Luſi⸗ tania“ wurde vom Zimmer 40 nach Amerika gefunkt. Die wichtigſte Meldung, die Sir Ewing erſtattet haben ſoll, iſt die Entzifferung des berühmten„Zimmer⸗ mann Telegrammes“, worin Deutſch⸗ land Mexiko ein Bündnis gegen die Ver⸗ einigten Staaten anbot. Das Telegramm wurde im Zimmer 40 entziffert und ging von dort an Lord Balfour, der es wiederum dem Präſidenten Wilſon zuſtellen ließ, der die Meldung in der amerikaniſchen Preſſe ver⸗ öffentlichte. Die amerikaniſche Kriegserklä⸗ rung an Deutſchland war dann die weitere Folge. Die Familie des Sir Ewing hat erſt nach ſeinem Tode vom Zimmer 40 aus der Preſſe Kenntnis erhalten. Seine Methode des Entzifferns hat der Verſtorbene mit ins Grab genommen. 0 Aus der Heimat cedenktage 31. Januar. 1736 Der engliſche Phyſiker James Watt zu Greenock in Schottland geboren. 1797 Der Komponiſt Franz Schubert in Wien geboren. 1866 Der Dichter Friedrich Rückert in Neu⸗ ſes bei Koburg geſtorben. 1933 Der engliſche Schriftſteller John Gals⸗ worthy in London geſtorben. Prot.: Vigilius.— Kath.: Petrus Nolascus. Sonnenaufg. 7,45 Sonnenunterg. 16,42 Mondaufg. 5,32 Mondunterg. 12,20 Entspannung nach der Arbeit Um den vielfach verheerenden Wirkungen des Berufs auf unſere Geſundheit entgegen⸗ zuwirken, iſt neben einer vernünftigen Lebens⸗ weiſe mit zweckentſprechender Ernährung, ge⸗ nügendem Schlaſ, kluger Tageseinteilung auch eine richtige Körperpflege notwendig. Da iſt für den in der Stadt mit allen ihren ö Bequemlichkeiten lebenden Menſchen die kör⸗ perliche Bewegung ein Mittel von außer⸗ ordentlicher Wirkſamkeit, um die Lebensgei⸗ ſter wieder aufzufriſchen. Dem Wunſch des Körpers nach Tätigkeit ſollen wir nach⸗ kommen und Bewegung als ein erholenoes und wiederherſtellendes Mittel betrachten. Da⸗ für ſind alle Formen der Leibesübungen ge⸗ eignet. Im allgemeinen werden wir die Sportart ſo wählen, daß das, was durch den Beruf verabſäumt wird, durch die ſport⸗ liche Tätigkeit zum Ausgleich gelangt. Es ſollte Aufgabe der Eltern und Lehrher— ren ſein, dafür zu ſorgen, daß der Junge oder das Mädel nach der Tagesarbeit nicht mehr über Büchern hockt, ſondern ſich draußen im Freien mit Gleichaltrigen die Grund— bedingungen für einen geſunden Körper ſchafft. Wer viel körperlich ſchwere Arbeit zu ver— richten hat, ſollte ſich nicht der Schwer— athletik zuwenden, ſondern lieber Spiele be— treiben, die ihn beweglich machen und ſeine feſte, harte Muskulatur auflockern, während andererſeits der Schreibtiſchmenſch ſich nicht Uebungen zuwenden ſollte, die, wie der Kampfſport, äußerſte Konzentration erfordern, ſondern lieber im Boot ſitzen und ſich die Welt mit etwas Gemächlichkeit anſchauen ſollte. ***eVerhütet Verkehrsunfälle durch zweck⸗ mäßige Ladung! Die Ladung von Fahrzeu⸗ gen darf die Breite des Fahrzeuges ſelbſt nicht überragen. Dies gilt insbeſondere auch für Radfahrer. Es dürfen alſo Säcke und dergleichen nur dann auf Fahrrädern beför⸗ dert werden, wenn ſie nicht breiter als die Lenkſtange ſind. Daß ſie gehörig befeſtigt ſein müſſen und die Bewegungsfreiheit des Fahrers nicht behindern dürfen, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Andere Perſonen dürfen auf Fahr⸗ rädern nur mitgeführt werden, wenn eine be⸗ ſondere Sitzgelegenheit vorhanden iſt. Auch bei ſonſtigen Fahrzeugen darf die Ladung über die ſeitlichen Fahrzeuggrenzen nicht hin⸗ ausragen. Dies gilt auch bei der Beförderung oon Skiern auf Perſonenwagen uſw. Nach rückwärts herausragende Gegenſtände müſſen bei Tag durch eine mindeſtens 20 mal 20 em große Flagge, bei Dunkelheit durch rotes Licht oder roten Rückſtrahler— dieſer höch— ſtens 50 cm über dem Erdboden— gekenn— zeichnet ſein. Wettervorherſaage: Die Ausläufer eines neuen Tiefdruckwirbels, der ſich in einem Teilgebiet Deutſchlands von Norden her auswirkt, führen mit lebhaften weſtlichen Winden ſeuchtwarme Ozeanluft mit ſich; während im allgemeinen in Süd⸗ und Mitteldeutſchland vielfach Aufheiterung und mäßig ſtarker Froſt anhält, iſt in unſerem Gebiet zunehmende Bewölkung, zeitweiligen Schneefall und vorübergehende Froſtmilderung zu erwarten. Vörſen und Märkte Vom 30. Januar. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbörſe. Vollkommen unverändert, Stimmung ruhig Futtermittel ſtark gefragt bei geringem An. gebot. In Handelsklaſſenware fanden Ab, ſchlüſſe nicht ſtatt. a Karlsruher Getreidegroßmarkt. Inlandsweizen Geb. 17 Erzeugerfeſtpr 21,20, Mühlenfeſtpr. 21,60, Großhandelspr 21,60; Inlandsroggen Geb. 16 Erzeugerfeſtpr 17,20, Mühlenfeſtpr. 17.60, Großhandelspr 17,50; Sommer- und Induſtriegerſte 19,54 bis 22; Futtergerſte Geb. 9 16,40; Hafe Geb. 17 Erzeugerfeſtpr. 16,70, Großhandelspr 17; Weißhafer plus 70 Pg.; Weizenmeh Type 790 Großhandelspr. Geb. 17 27,50 mit 10 Proz. Ausl. plus 1,50, Type 563(0 plus 2,50, Type 405(00) plus 5,50, Typ, 1600(Weizenbrotmehl) minus 4,50; Roggen mehl Type 997 Großhandelspr. Geb. 1 24,60, plus 50 Pfg. Frachtausgl.; Weizennach⸗ mehl 17,50 bis 19; Weizenbollmehl(Futter⸗ mehl) 14,50 bis 15; Weizenkleie W 17 10,60 bis 10,90; Roggenkleie R 16 10,32 bis 10,62; Speiſekartoffeln Erzeugerfeſtpr. weiße 2,55, cotſchalige 2,55, blauſchalige 2,55, gelbflei⸗ chige(Induſtrie und ähnliche Sorten) 2,75; Wieſenheu 5,75 bis 6; Luzernekleeheu 6,25 dis 6,50; Weizen⸗ und Roggenſtroh, draht⸗ zepr. 2,75 bis 3; Gerſte⸗ und Haferſtroh 3 dis 3,25. Alles per 100 Kg., Kartoffeln und Rauhfuttermittel Zentnerpreiſe. 52 Lokales Viernheim, 31. Januar. * Wieder Schnee. Heute Nacht nun, nachdem der letzte Schnee ſo ziemlich geſchmol⸗ zen und die Erde hart geforen war, iſt wieder Schneefall eingetreten. Der Winter iſt nun mitten in ſeiner Macht. Viele Gewäſſer ſind zugeforen und bieten der ſportfreudigen Ju⸗ gend und auch manchen älteren Semeſtern Gelegenheit ſich dem fröhligen Winterſport hinzugeben. Schlittſchuhlaufen, Rodeln uſw. iſt auf der Tagesordnung. Sie ſind ja auch ſo ſchön dieſe Winterfreuden und was beſon⸗ ders wichtig iſt, ſie ſind auch geſund. Das Umhertummeln in friſcher, wenn auch kalter Winterluft, iſt dem Körper nur zuträglich. Darum hervor hinter dem Ofen und hinaus in die geſunde Winterluft. * Steuerpflichtige! In vorliegender Ausgabe unſeres Viernheimer Anzeiger fin— den Sie eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe der Vermögensſteuer-Erklärung, die bis zum 28. Februar beim Finanzamt einzu⸗ reichen iſt. Wir empfehlen die Bekanntmach— ung genau zu leſen und zu beachten. * Betriebsappell. Wie in allen Be⸗ trieben unſeres geeinten Vaterlandes, hielten auch unſere Gemeindebeamten, Angeſtellten und Arbeiter geſtern einen Betriebsappell ab. Der Appell fand um halb 12 Uhr im Sit⸗ zungsſaal des Rathauſes ſtatt. Herr Bürger— meiſter Bechtel würdigte in einer entſprech— enden Anſprache die Bedeutung dieſes Tages und forderte die Beamten und Arbeiter auf, auch im kommenden Jahre getreu ihre Pflicht zu erfüllen. Seine eindrucksvollen Worte klangen aus in einem„Sieg Heil“ auf den Führer und dem Fahnenlied der Bewegung. * Theaterabend von„Kraft durch Freude“ Sonntag abend 8 Uhr im„Frei- ſchütz“. Bei dieſem Theaterabend führt der Geſangverein„Sänger-Einheit““ ſein Neu- jahrsprogramm auf durch die wundervolle Operette„Jung muß man ſein, wenn man lieben will“, dazu geſangliche Einlagen. Durch dieſe Wiederholung der Aufführung iſt jeder— mann Rechnung getragen, denn es beſtand ſeither der Wunſch, daß dieſe Operette einem weiteren Kreis geboten werden würde. Der Eintrittspreis iſt auf 30 Pfg. feſtgeſetzt. Vor⸗ verkauf bei Hofmann, Drehſcheibe, und Hel— big, Weinheimerſtraße 60, ſowie nur am Donnerstag abend von 7—8 Uhr in der DAF ⸗Dienſtſtelle. Es beſorge ſich jeder früh— zeitig ſeine Karte. g Neue Motorſpritze. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr iſt nun endlich in Be⸗ ſitz einer neuen Motorſpritze gelangt. Des⸗ gleichen wurde ein neues Feuerwehr⸗Löſchauto angeſchafft. Dieſe beiden Löſchgeräte werden deutend erhöhen. * Kappenabende. Am kommenden Samstag findet im Engelſaale ein großer humoriſtiſcher Kappenabend mit Tanz ſtatt, bei welchem allerhand Allotria getrieben wird. — In der Waldſchenke auf dem Waldſport⸗ platz treffen ſich die Fuß⸗ und Handballer, ſowie alle paſſiven Mitglieder mit Angehör⸗ rigen zu einem humorvollen Faſtnachtsrum⸗ mel. Keiner fehle! Inſerate folgen. * Inventur⸗Verkauf. Zur Zeit fin⸗ den wieder die alljährlich wiederkehrenden In⸗ ventur⸗Verkäufe ſtatt. Es empfiehlt ſich, die Kaufgelegenheit recht fleißig auszunützen, da manches Einzelſtück weit unter dem normalen Preis abgeſetzt wird. Wir möchten aber die Käufer darauf hinweiſen, daß der Einkauf im Ort beim einheimiſchen Kaufmann eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit ſein muß. * Es iſt wohl kaum zu glauben, daß man mitten im Januar eine Nachtigall im Walde ſingen hört. Vor einigen Tagen mach⸗ ten zwei Vogelfreunde einen Waldſpaziergang und hörten tatſächlich den Geſang einer Nach— tigall. Einer der Freunde konnte dies ſchon vor einigen Tagen erleben, glaubte aber ſeinem Gehör kein Vertrauen ſchenken zu können. Da⸗ rauf nahm er ſeinen Freund mit, der dieſe ſeltene Erſcheinung beſtätigt. * Beſtrafte Denunzianten. Vor dem Strafrichter in Lampertheim wurden drei junge Leute aus Wattenheim wegen wiſſent— lich falſcher Anſchuldigung und übler Nachrede zu je ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten einen Wattenheimer Einwohner denunziert, er habe ſich in einer beſtimmten Stube ſeiner Wohnung beleidigend gegen den Führer geäußert. Der Mann kam darauf ins Konzentrationslager nach Oſthofen, ſtrengte aber nach ſeiner Entlaſſung ein Verfahren gegen die Verleumder an. Feſtſtellungen ergaben, daß der Mann damals die Stube niemals betreten hat und daß man von der Straße aus dort geſprochene Worte auch nicht deutlich hören kann. Die Verurteilten müſſen außerdem an den Geſchädigten für den Ein— kommenverluſt, den er durch den Aufenthalt in Oſthofen erlitt, eine Buße von 120 Mark zahlen. * Die Ausbildnugszeit der Heb⸗ ammen. Nach einer Bekanntmachung des Heſſiſchen Staatsminiſters vom 8. Januar wird die die Schlagkraft unſerer hieſigen Wehr be⸗ d die Ausbildungsz lerinnen in der Hebammenlehranſtalt und Frauenklinik in Mainz mit Wirkung vom 1. April 1935 auf 18 Monate feſtgeſetzt. Für die zur Zeit in Ausbildung begriffenen Schüler⸗ innen wird die Ausbildungszeit auf 12 Mo⸗ nate verlängert. * Anbauverſuch von Zigarretten⸗ Tabak. In Großhauſen wurde im Som⸗ mer 1934 erſtmals ein Verſuch mit dem Anbau von Zigarrettentabak gemacht. Von 2 Morgen Anbaufläche wurden 17 Zentner Tabak geern⸗ tet, die dem deutſchen Forſchungsinſtitut für Tabakbau zur Bearbeitung überſandt wurden. * Ueber die Reichs⸗Autobahnen ſprachen in Mannheim vor der Fachgruppe Baugewerbe der Deutſchen Angeſtelltenſchaft die Reichsbahnräte Dörrwächter u. Ber⸗ tram ſehr anſchaulich und aufſchlußreich un- ter heranziehen von Plänen und Lichtbildern. Reichsbahnrat Dörrwächter zeigte den Aufbau der Geſellſchaft Reichsautobahnen auf, die im Auguſt 1933 gegründet, ein privatwirtſchaft— liches Unternehmen iſt und über ein Kapital von 50 Millionen verfügt. Den Vorſitz hat der Generaldirektor der Reichsbahn, im Auf— ſichtsrat iſt das Reich vertreten. Auch der Mannheimer Oberbürgermeiſter Renninger ge— hört ihm an. Daß der Generalinſpekteur für das deutſche Straßenweſen, Todt, entſcheiden— den Einfluß hat, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Bauzeit iſt auf 15 Jahre berechnet. Bisher hat ſich alles planmäßig entwickelt, da auch die Bevölkerung und Grundbeſitzer volles Ver ſtändnis für das gigantiſche Werk haben. Reichsbahnrat Bertram behandelte die techn. Seite des Autoſtraßenbaues und ſeine Bedeut— ung für Arbeitsbeſchaffung und Verkehrs-För—⸗ derung. Von den 10 000 Kilometern werden jährlich 1000 Kilometer gebaut. Auf ihnen wird man mit 180— 200 Kilometer Stunden- geſchwindigkeit fahren können. Beſonders in— tereſſant waren die Pläne und Lichtbilder, die ſich auf den Umkreis von Mannheim be— zogen. Es iſt hier gewaltiges geleiſtet worden. Im Herbſt werden die Brücken fertig ſein und wir dürfen wohl erwarten, daß dieſe Teil— ſtrecke als erſte befahrbar ſein wird. Sterbetafel. Nach einem arbeits— reichen, geſegneten Leben wurde heute Vor- mittag 7,15 Uhr Frau Georg Joſ. Auguſt Adler Wtw. Eva geb. Apfel im Alter von 84 Jahren von Gott in die ewige Heimat ab— gerufen. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhauſe, Hans— 1 9 aus ſtatt. Möge ihr die Erde leicht ein. eit der Hebammenſchü⸗ abends 8 Uhr 30 ſtattfindenden Sonder⸗Vor⸗ Lieh Auf die piel-Vorlübrung heute Nachmittag 5 1 hr und führungen im hieſigen Central⸗Film⸗Palaſ wird an dieſer Stelle nochmals darauf hin gewieſen. Eine Pilgerfahrt nach Lourdes. Wer möchte nicht einmal Lourdes den welt— berühmten Ort der großen Marien⸗Wunder 5 kennen lernen? Ein geheimnisvoller Zauber“ umgibt es, ſeit dem ſchlichten Hirtenmädchen Bernadette die himmliſchen Erſcheinungen zu dette von Lourdes wird in den beiden Sonder— Vorſtellungen gezeigt. Als Einleitung:„Das! b ewige Rom“. Zu der Nachmittagsvorſtellung zahlen Kinder 20 Pfg. * Gern hab' ich die Frau'n. geküßt, Hab' nie gefragt, ob es ge⸗ ſtattet iſt. Nach Franz Lehars erfolgreicher Operette 0 „Paganini“ wurde die nach dem populären! Hauptſchlager„Gern hab ich die Frauen ge küßt“ betitelte Filmoperette gedreht, die den bekannten Darſteller Iwan Petrovich, die berühmte Koloraturſopraniſtin der Dresdner Staatsoper Eliza Illiard und die entzückende Maria Beling in den Hauptrollen zeigt. Auch die weiteren Hauptrollen dieſes muſikaliſchen Abenteuer-Großfilms ſind mit beliebten Dar- ſtellern wie Adele Sandrock und Theo Lingen beſetzt. Dieſer einzigartige Tonfilmſchlager iſt die ſchönſte Franz Lehars-Operette und alle Filmfreunde werden morgen Freitag ſich bei dieſem Bombenfilmwerk einzufinden. Niemand verſäume dieſe Sondervorſtellung und zwar 5 wddder Konverſio ren. Unbeirrba der Politik feſ Zinsfrage erſt mit anderen 2 Zins auf dem ten Kursnivea nur Freitag(1 Tag)! „Zum Rheingold“ Motto: Ritz am Booh beim Lanze Schoh Morgen Freitag 7.71 Uhr Archer Kanng nabend wozu die Nachbarſchaft, Freunde und Bekannte närriſcht eingeladen ſind. Familie Johann Lantz. Offentliche Aufforderung zur Abgabe der Jermögens⸗ erklärungen. Die Steuererklärungen zur Vermögens- ſteuerveranlagung 1935 ſind in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1935 unter Benutz⸗ ung der vorgeſchriebenen Vordrucke abzugeben. II Erklärungspflicht. (1) Von den unbeſchränkt Vermögens- ſteuerpflichtigen haben eine Vermögenserklär— ung über ihr Geſamtvermögen abzugeben: J. Natürliche Perſonen, 1. die ledig ſind: wenn ihr Geſamtvermögen 10000 RM. überſteigt, 2. die verheiratet oder verwitwet ſind: wenn ihr Geſamtvermögen 20000 RM. überſteigt. Hierbei iſt das Vermögen der Ehefrau u. der minderjährigen Kinder mit zu be⸗ rückſichtigen, der Freibetrag(S 5 VSt) außer Betracht zu laſſen. II. Nicht natürliche Perſonen: 1. Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſell- ſchaften auf Aktien, Geſellſchaften mit be⸗ ſchränkter Haftung, Kolonialgeſellſchaf- ten, bergrechtliche Geſellſchaften: ohne Rückſicht auf die Höhe ihres Geſamtver⸗ mögens, a „Erwerbs- und Wirtſchaftsgenoſſenſchaf⸗ ten, Verſicherungsvereine auf Gegenſei⸗ tigkeit, ſonſtige juriſtiſche Perſonen des privaten Rechts, nicht rechtsfähige Ver⸗ 1 eine, Anſtalten, Stiftungen und andere Zweckvermögen, außerdem Kreditanſtalten des öffentlichen Rechts: wenn ihr Ge⸗ ſamtvermögen 10000 RM. überſteigt. (2) Beſchränkt Vermögensſteuerpflichtige haben eine Vermögenserklärung über ihr In⸗ landsvermögen abzugeben: ohne Rückſicht auf die Höhe des Inlandsvermögens. (3) Offene Handelsgeſellſchaften, Kom⸗ manditgeſellſchaften und ähnliche Geſellſchaf— ten, bei denen die Geſellſchafter als Unter— nehmer(Mitunternehmer) anzuſehen ſind und die ihre Geſchäftleitung oder ihren Sitz im Ausland haben, haben eine Vermögenserklär— ung abzugeben: wenn das Vermögen der Ge— ſellſchaft 10000 RM. überſteigt. B. Die zur Abgabe einer Steuererklärung Verpflichteten haben die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen ein Vordruck nicht zugeſandt wird; die übrigen Steuerpflich— tigen haben eine Steuererklärung abzugeben, wenn ſie hierzu vom Finanzamt aufgefordert werden. C. Wer die Friſt zur Abgabe der ihm ob- liegenden Steuerklärung verſäumt, kann mit Geldſtrafen zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zu⸗ ſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden. D. Die Hinterziehung oder der Verſuch einer Hinterziehung der Steuer ſowie fahrläſſige Vergehen gegen die Steuergeſetze(Steuerge— fährdung) werden beſtraft. Heppenheim, den 30. Januar 1935 Finanzamt. Zuckerrüben Druck- ſowie einige Zentner 1 0 f ulter- T Ul Ul Kartoffeln aller Ap. zu verkaufen. liefert Saarstralle 46 17 5F5F5ͤ billig gu vermieten: Buchdruckerei umme Jon. marun Und Ruche Waldſtr. 16 Ankauf von Lumpen Sei klug Kg. 3 Pfg Hoocks- Hot inseriere I Holzſtraße 10 Die heilige Bernadette von Lourdes Sonder⸗Veranſtaltung im Central⸗Film⸗Palaſt! Donnerstag. den 31. Januar nachm. 5 Uhr, abends 6 Uhr „Eine Pilgerfahrt nach Lourdes“ Nach Lourdes zu wallfahrten iſt jetzt wenigen möglich. Die Schilderung einer Pilgerfahrt nach der Gnaden⸗ ſtätte und ein Barſtellung des Myſteriums von Lourdes in Bild und Wort wird aber allen zu einem tief er⸗ greifendem Erlebnis. Als weihevolle Einleitung: Der herrliche Tonfilm. und in farbigen Aufnahmen von großer Schönheit Das wunderbare Leben der heiligen Jungfrau finder nur nacnmiiiags. 20 Pig. „Das ewige Rom“ Fische gibt's ſo vielerlei wer Effler's Fiſch kennt, bleibt dabei Pfd. 2 Kabliau Ggmüsenude!„ Pfd 323 Maecaroni Pfd. 323 zeigt wird. verkaufen! Schnell an den Mann ge- bracht ist alles, einerlei was es auch ſein mag, wenn es in der Zeitung ange In wenigen Stun. den wiſſen es Tauſende. Zeitungs⸗ anzeigen helfen kaufen und e Aaventur-Verhau kaufen Sie bei uns billig! Einige Beispiele 0 1* pflaumen. Pfd. 38 4 mischobst. Pfd. 48.0 3% Rabatt Mikolaus Effler Lebensmitte!— Tel. Leupin-Creme und geife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Fldehle.Hauljuchen Ausſchlag, Wundſein uſm. flora-Urog. k. Rlehler schuhe 0.05 Reſtpaar jed. Paar U. Herren- und Damen Hausschue 0.90 jedes Paar. 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