ihr und her⸗Vor⸗ ⸗Palaſt zuf hin⸗ Lourdes. en welt⸗ Wunder er Anzeiger Zauber mädchen(Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) ngen zu Berna⸗ me der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, Erſcheint täglich mit Ausna Sonder⸗ ſch 9 3:„Das rſtellung a. M., 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Frankfurt Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. l Emzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 0 Pig rau'n 8 ge. Die Wirtſchaſtswoche die zehn Tage.— die Jinsſenkung am Operette. pfandbriefmarkt.— Wer nicht umtauſchke, opulären handelt gegen die Inkereſſen der Gemein- auen ge-! ſchaft.— Die bisherige Lage am Hypothe⸗ die den. kenmarkt.— Reichsauleihe und Sparkaſſen. ch, 8 die ff Da das Geſetz über die Durchführung einer Dresdner Zinsermäßigung bei Kreditanſtalten am 26. tzückende Januar in Kraft trat, begannen am 28. Ja⸗ igt. Auch nuar die zehn Tage, innerhalb derer ſich zu— ikaliſchen nächſt einmal die Beſitzer von Pfandbriefen, ten Dar- Kommunalobligationen und verwandten o Lingen Schuldverſchreibungen zu dem neuen Durch— 19 1 01 ſchnittsſatz am Rentenmarkt zu bekennen Nager is haben. Dieſes Bekenntnis zum neuen Lan⸗ und alle deszinsfuß von 4,5 Prozent fällt nicht ſchwer, ſich bei denn es liegt nicht nur in der Richtung na⸗ Niemand tionalſozialiſtiſcher Aufbaupolitik, ſondern auch im eigenſten Intereſſe der Beſitzer von der Konverſion unterliegenden Wertpapie— ren. Unbeirrbar hat die Reichsregierung an der Politik feſtgehalten, die Früchte in der Id“ Zinsfrage erſt einmal ausreifen zu laſſen, ö mit anderen Worten, zuerſt den natürlichen Zins auf dem Wege der Hebung des geſam⸗ ten Kursniveaus am Rentenmarkt abzuſen⸗ ken und dann erſt die nominelle Zinsherab⸗ ſetzung auf dem Wege über einen freiwilli⸗ gen Umtauſch folgen zu laſſen. Wer an einem vollen Erfolg der Zinsſen— kung am Rentenmarkt, beginnend bei Pfandbriefen, Kommunalobligationen uſw., Zweifel hegt, vergißt durchaus reale Tat⸗ ſachen, die ſolche Zweifel ohnes weiteres aus⸗ räumen. Der Kapitalmarkt hat ſich ja ſchon längſt auf den neuen Landeszinsfuß von 4.5 Prozent für langfriſtige Forderungen eingeſtellt, was ſich beſonders deutlich an der Bewertung bisher ſchon mit 4,5 Prozent ver⸗ zinslicher Wertpapiere zeigt. Die Kurſe die⸗ ſer Wertpapiere ſtehen meiſt ſchon bei 95 Prozent und darüber. Wenn man berückſich⸗ tigt, daß die Kursdifferenz gegenüber den bisherigen 6prozentigen Werten nur 2—3 nd zwar! lich. Prozent ausmacht, und daß ſie beim Um⸗ den cdauſch unter Berückſichtigung des 2prozenti⸗ rdes geen Bonus für diejenigen Beſitzer, die durch 879550 Stilſchweigen dem Umtauſch zuſtimmen, etwa ausgeglichen wird, dann liegt es auf der Hand, daß der Vorteil bei denjenigen liegt, die den Umtauſch anerkennen. Es braucht niemand zu glauben, daß es ihm ge⸗ lingen wird, durch irgendwelche Manipula⸗ tionen ſich auf längere Zeit noch den höhe⸗ ren Zins von 6 Prozent zu ſichern, indem entweder Proteſt erhoben wird oder ein Ausweg durch Erwerb von gegenwärtig noch nicht der Konverſion unterliegenden Wert⸗ Hpapieren geſucht wird. 5 Wer gegen den Umtauſch proteſtiert oder ſich ihm durch irgendwelche Maßnahmen zu entziehen ſucht, handelt nicht nur lebens⸗ wichtigen Intereſſen der Geſamtwirtſchaft zuwider, ſondern ſchadet ſich letzten Endes auch ſelbſt. Nach den Abſichten der maßge⸗ benden Stellen unterliegt es keinem Zweifel, daß die Konverſion bei Pfandbriefen und Kommunalobligationen, Rentenbriefen uſw. nur einen Anfang darſtellt, und daß nach er⸗ fuolgter Durchführung ein Umtauſch auch bei allen übrigen Rentenwerten mit 6 Prozent und mehr Verzinſung ſchon ſehr ſchnell ſtattfinden wird, alſo bei Stadtanleihen, EKreisanleihen, Länderanleihen uſw. Vor dem Krieg galt ein Satz von 455 Prozent bei Hypotheken als das Höchſt⸗ maß deſſen, was bei landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben und bei Mietshäuſern erzielt wer⸗ den konnte. Auf dem Hypothekenmarkt war nun ſeit Jahren die Lage höchſt unerfreulich. Trotz der verſchiedenen Erleichterungen, die den Hauseigentümern durch gewiſſe Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen gewährt wurden, gerieten immer mehr ſtädtiſche Mietshäuſer in Schwierigkeiten. Vielfach konnten die Hauseigentümer die ihnen gebotenen Mög⸗ lichkeiten garnicht ausnutzen, da ihnen die Eigenmittel nicht zur Verfügung ſtanden. n immer größerem Umfang blieben die Schuldner, denen Wohnungen in Althäuſern leerſtanden, mit der Erfüllung ihrer Ver⸗ pflichtungen im Rückſtand. Der Hypotheken⸗ gläubiger ſahen ſich genötigt, Nachläſſe zu de 5 5 um überhaupt einen Teil ihres talertrages zu retten. Die Verkäuflichkeit en Maul billig! U . 1.00 245 inder- 105 zu den ſen. ler 1 Treitag, den 1 London, 31. Januar. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flan⸗ din und Außenminiſter Laval. die mit dem„Goldenen Pfeil“ von Paris abgereiſt waren, ſind in London eingetroffen. In ihrer Begleitung befinden ſich der Generalſekretär beim Miniſterpräſidium und Geſandte in Prag, Noel, ferner der Generalſekretär am Quai d'Orſay, Leger, ſowie der Leiter der franzöſiſchen Abteilung beim Völkerbund, Maſſigli. Ueber die Einigungsformel, die in den Pariſer Beſprechungen zwiſchen dem briti— ſchen Botſchafter und dem Außenminiſterium am Vortage erzielt werden konnte, berichtet die„Times“: 1. Der Teil des kürzlich in Rom unterzeich— neten franzöſiſch⸗italieniſchen Protokolls, in dem ein einſeitiges Vorgehen Deutſchlands hinſichtlich der Rüſtungen für unzuläſſig er⸗ klärt wird, findet die volle Unterſtitzung Großbritanniens. 2. Die Notwendigkeit der praktiſchen Verwirklichung des Gleichheitsgrund ſatzes, der in der Erklärung der fünf Regierungen vom 11. Dezember 1932 über Gleichheit und Sicherheit enthalten iſt, wird bekräftigt. 3. Als Löſung wird vorgeſchlagen, daß ge— wiſſe Beſtimmungen des Teiles 5 des Friedens vertrages durch eine gemeinſame Erklärung außer Kraft geſetzt werden, voraus⸗ geſetzt, daß in Genf eine allgemeine Abrü— ſtungsvereinbarung zuſtande kommt, die die Ausführungsbürgſchaften einſchließt. Ferner wird auch ein allgemeiner europäiſcher Friedenspakk vorgeſchlagen, der die beſtehenden regiona⸗ len Pakte einbezieht. Deutſchland müſſe nach Genf zurückkehren, um von den Vertragsbe— ſchränkungen entbunden zu werden. Im gleichen Zuſammenhang ſchreibt die „Times“ an anderer Stelle, die britiſche Diplomatie werde ehrlich ihr äußerſtes tun, um eine Löſung zu finden, und zwar aus Wegen, die den bei den Beſprechungen nicht vertretenen, aber nahe betroffenen Staaten ruhig anempfohlen werden könnten. Die deutſche Aufrüſtung ſchreite vorwärts und je eher eine Regelung erreicht ſei, deſto beſ⸗ ſer.— Es wird dann auf einen gleichzeitig in der„Times“ erſchienenen Aufſatz von Lord Lothian verwieſen. Lothian vertritt die Ueberzeu⸗ gung, daß Deutſchland nur ein Heer haben wolle, das groß genug ſei, um das deutſche Volk und beſonders den Nationalſozialis⸗ mus gegen den Kommunismus zu verteidi⸗ gen, falls dieſer jemals in der Form einer nationalen Invaſionsarmee erſcheinen ſoll⸗ te. Er ſei nicht der erſte Beobachter in Deutſchland, der überzeugt ſei, daß es erſtens keinen Krieg wünſche, und zweitens ſeine be⸗ ſorgten Blicke mehr nach Oſten als nach We⸗ ſten richte. Zunächſt ſei kein Anlaßz zu einem Krieg zwiſchen Frankreich und dem neuen Deulſchland zu erblicken. Großbritanniens Aufgabe ſei es, die von ihm bereits eingegangenen Ver⸗ antwortlichkeiten erneut zu bekräftigen. die nach menſchlicher Vorausſicht bei einer Zwangsverſteigerung garnicht ausfallen konnten, mußten beim Verkauf Nachläſſe von 10 Prozent und mehr gewährt werden. Mit dem„inneren Wert“ der„mündeſſiche⸗ ren“ Hypotheken ſah es oft nicht gut aus. Eine Erklärung der Banken appelliert an den Gemeinſchaftsſinn der Wertpapierbeſit⸗ zer, hebt aber gleichzeitig hervor, daß das Intereſſe unbedingt gleichläuft Keine Grup⸗ pe von Werten kann auf die Dauer in einer Volkswirtſchaft ein Eigenleben führen. Frü⸗ her oder ſpäter ſtellt ſich daß Liefe⸗ viel. auf Sicherheit als en ſank fortgeſetzt. Die Intereſ⸗ Zinssatz. Selbſt für Hypotheken, „Februar 1935 ſpondent der„Daily Mail“ E Amtsblatt der Geſchäftsſtelle: Adoli Hitlerſtr. 36, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Auffällig iſt, daß der diplomatiſch Korre— Informationen veröffentlicht, die denen der„Times“ voll— kommen entgegengeſetzt ſind. Er behauptet, die letzten Beratungen der britiſchen Mini— ſtre hätten zu dem endgültigen Beſchluß ge— führt, daß Großbritannien keine neuen Ver— pflichtungen auf dem europäiſchen Feſtland eingehen könne. Die gleiche Vermutung äußert nach Be— richten aus Paris die Zeitung„Intranſi— geant“, die aus ſicherer Quelle erfahren ha— ben will, daß die britiſche Regierung ſich nicht dazu habe entſchließen können, neue Verpflichtungen hinſichtlich der europäiſchen Sierheit zu übernehmen. Man ſei in Lon— don jedoch bereit, die im Locarnopakt über— Rom, 31. Januar. Die ſcharfen Stürme, welche zurzeit über Europa hinwegfegen, haben zu einer Maſ— ſeneinwanderung von Vögeln aller Gattun— gen nach Italien geführt. In Süditalien wimmelt es von Vögeln beſonders auf der kleinen Inſel San Pietro, wo Tauſende von ihnen Schutz geſucht haben, weil ihnen die Ueberquerung des Mittelmeeres nach Afrika infolge Ermattung nicht mehr mög— lich war. Fiſcherfahrzeuge berichten, daß auf See zahlloſe Vögel erſchöpft ins Waſſer fal— len. Die Vögel ſind infolge der überſtande— nen Strapazen ſo zahm geworden. daß ſie gierig das Futter aus der Hand des Men— ſchen nehmen. Zu gleicher Zeit laufen aus den verſchie— denſten Gegenden neue Schreckensbotſchaf— ten über ſchwere Unwetter oder verheerende Kälteauswirkungen ein. Große Ueberſchwemmungen ſind infolge Tauwetters in Südbulgarien eingetreten. In Haskowo wurden von Hoch— waſſer mehrere Häuſer fortgeriſſen, viele an— dere mußten geräumt werden. Beſonders ſtark haben die großen Tabaklager gelitten. Ein Dorf ſteht vollkommen unter Waſſer. In den Dienſt des Rettungswerkes ſind Truppenteile geſtellt worden. Die Ueberſchwemmungen in Thrazien, vor allem in der Umgebung von Adrianopel, ge— hen langſam zurück. Zur Behebung der Be— ſchädigungen der Eiſenbahnlinie, die Iſtan⸗ bul mit dem Weſten verbindet, werden vier Wochen erforderlich ſein. Früheſtens nach zwei Wochen wird der durchgehende Zugver⸗ kehr wieder aufgenommen werden können. Bis dahin wird für die Reiſenden von und nach Europa ein Umſteigeverkehr durch Au⸗ tobus auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke von der bulgariſchen Grenze bis Adrianopel eingerichtet. Iſtanbul hat ſeit drei Tagen keine ausländiſche Poſt mehr empfangen. Dagegen ſchneit es in Mazedonien ſeit mehreren Tagen ſehr ſtark. An vielen Orten liegt werbe mit ihren Nöten auf geſunde Teile der Wirtſchaft hinüberſtrahlen. Die planvolle enkung des überhöhten Zinsſatzes wird ſich auf einer Fülle von Einzelgebieten als ſegensreich erweiſen: in der Landwirtſchaft, auf dem ſtädtiſchen Immobilienmarkt, beim binnenwirtſchaftlichen Gewerbe und Handel und nicht zuletzt bei der Exportinduſtrie. Neben der Zinskonverſion am Pfand⸗ briefmarkt iſt die Tatſache der Uebernahme einer Reichsanleihe in Höhe von 500 Mil⸗ lionen Mark durch die deutſchen Sparkaſſen verhältnismäßig wenig beachtet worden. 3 ranten oder Abnehmer, oder Nachge⸗ Dabei handelt es ſich hierbei um einen Vor⸗ K älte, Schneeſtürme und Hochwaſſer Der abnorme Winter— Große Vogelſchwärme auf der Flucht 52 Jabraune Der Staatsbeſuch in London Flandin und Laval in der englischen Hauptſtadt eingetroffen— Nätſelraten um die „Einigungsſormel“— Englands Shen vor neuen Paktverpflichtungen nommenen Verpflichtungen erneut zu beſtä— tigen. Man dürfe ſich nicht verheimlichen, daß eine ſolche Einſtellung den franzöſiſchen Mi⸗ niſtern nicht genügend erſcheine, um auf die Militärklauſeln des Verſailler Vertrages verzichten zu können. Türliſch⸗griechiſcher Zwiſchenfall Karagatſch, 31. Januar. Bei Karagatſch unweit von Adrianopel beſchoß eine kürkiſche Grenzwache einen griechiſchen Arbeiterzug, der wegen Ausbeſſerungen über kürkiſches Gebiet umgeleitet wurde. Zwei Arbeiter wurden ſchwer verwundet. Die Um⸗ leitung des Zuges war den kürkiſchen Be— hörden vorher mitgeteilt worden. der Schnee zwei Meter hoch. In Spanien dauert der Froſt mit ver⸗ ſchärfter Strenge an und hat bereits zahl- reiche Todesopfer gefordert. In der Nähe von Ferrol ſind zwei alte Leute im Schnee— ſturm auf der Landſtraße erfroren. Das— ſelbe Schickſal ereilte Vater und Sohn in der Nähe von Logrono, ſowie einen Brief— träger aus der Umgebung von Santander. Auch in Madrid und anderen Orten iſt bis— her eine Reihe obdachloſer Bettler erfroren aufgefunden. worden. Da ſich die Kältewelle auch auf die Levante⸗Küſte ausdehnt, beſteht die Gefahr der Vernichtung der Apfelſinenernte. In der Provinz Hueſca ſind Temperaturen bis zu 20 Grad unter Null gemeſſen worden. Bei Saragoſſa wurde eine Gruppe Sportler von einer Lawine verſchükket. Die Rettung gelang erſt nach mühevoller Bergungsarbeit. Auf einigen Eiſenbahn— ſtrecken iſt der Verkehr eingeſtellt worden. Sogar Nordafrika hat einen unge— wöhnlich harten Winter zu verzeichnen. Nach Meldungen aus Marakeſch(Marokko) ſind die mit Eingeborenen beſetzte Autobuſſe in den Schluchten des Tiſi Tiſchka ſeit zwei Tagen eingeſchneit. Von 100 Fahrgäſten ſollen ſieben oder acht der Kälte oder dem Hunger zum Opfer gefallen ſein. Hilfe iſt angeblich unterwegs. Dynamitexploſſon Ein entkſetzliches Unglück. Bukareſt, 31. Januar. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich in dem Hauſe eines Lagerarbeiters in der Ge⸗ meinde Derſida bei Klauſenburg. Die drei Kinder des Bergarbeiters, die allein im Hauſe zurückgeblieben waren, fanden beim Spiel in einer Rocktaſche ihres Vaters eine Dynamikpaklrone und warfen ſie, nachdem ſie damit geſpielt halten. in das Herdfeuer. Die Folgen waren furchtbar. Das Haus flog buchſtäblich in die Luft. Die Körper der Kinder wurden zerriſſen. JJ!!((ãũũũũ ͤ VPV ccGGGGc——————P———— gang, der ebenfalls ſtärkſte Beachtung ver- dient, da er für das Reich eine ganz erheb⸗ lich ins Gewicht fallende Entlaſtung bringt. Bekanntlich laufen einige Milliarden Ar⸗ beitswechſel um, die das Reich zwecks Finan⸗ zierung ſeiner umfangreichen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen mit Fälligkeit für die nächſten Jahre ausgegeben hat. Davon wer⸗ den durch die Uebernahme ſeitens der Spar⸗ kaſſen jetzt 500 Millionen konſolidiert. indem das Reich einen Spielraum von 28 Jahren für die Rückzahlung erhält. Die Entlaſtung die Reichsfinanzen iſt alſo ſehr groß. In kurzen Worten Staatsſekretär Reinhardt umriß in einem Vortrag die nationalſozialiſtiſche Steuer- und Finanzpolitik. Es wird gebeten, von Goldſammlungen für den Rückkauf der Saargruben abzuſehen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin und Außenminiſter Laval ſind zu den in Ausſicht genommenen Verhandlungen in London eingetroffen. Im Memelländer-Prozeß in Kowno wur⸗ den die Angeklagten neuerdings entlaſtet. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt anterbreitete dem Senat eine Botſchaft über die Luftfahrtpolitik der Vereinigten Staaten. Die Ueberſchwemmungen auf dem Balkan haben außerordentliche Verheerungen ange— richtet. In den argentiniſchen Provinzen Eldo— rado kam es zu einer ſchweren Grenzverlet⸗ zung durch paraguayaniſche Truppen. der Donaupalt Deukſche Rückfragen in Paris und Rom. Baſel, 1. Februar. Schweizer Zeitungen bringen die Meldung, wonach in Berliner diplomatiſchen Kreiſen die Nachricht verbrei— tet ſei, daß die deutſche Regierung durch ihre Botſchafter in Paris und Rom die an— gekündigte Rückfrage bezüglich des Nicht— einmiſchungspaktes habe überreichen laſſen. Es ſeien beſtimmte Fragen geſtellt, jedoch werde als eine Vorbedingung für die An— nahme des Paktes ſeitens der deutſchen Re— gierung die Forderung erhoben, daß Eng⸗ land und auch die Schweiz dieſem Pakt bei— treten. Erkundigungen an zuſtändiger Stelle er⸗ geben, daß die Reichsregierung ihre Bok— ſchafter in Paris und Rom beauftragk hat, ine Reihe von Rückfragen bezüglich Inhalt und Tragweite des Nichleinmiſchungspaktes (Donaupaktes) zu ſtellen. Von Vorbedingun— gen, Forderungen oder auch nur Vorſchlä⸗ gen konnte in dieſem erſten Stadium der Klärung auf dem üblichen diplomatiſchen Wege naturgemäß nicht die Rede ſein. Die Rütkgliederung Beſchleunigte Arbeit der Saarkommiſſion. Baſel, 1. Februar. Die deutſch-franzöſiſche Saarkommiſſion am Sitze der BIZ. hat in dem Beſtreben, ihre Arbeiten möglichſt zu beſchleunigen, in den einzelnen Unterausſchüſſen bis in die ſpäten Abendſtunden hinein getagt. Es verlauket. daß jetzt auch die Frage der Jurückführung der Sozialverſicherung und ihrer Jonds angeſchnikten wurde. wozu einige neue Sachverſtändige eingetroffen ſind, ſowie die Frage der privalrechklichen Verpflichtungen. Unker letzterer Frage ſpiel! die Transferierung eine beſondere Rolle. Göring bei Pilſudſti Anderkhalbſtündige Unkerredung. Warſchau, 1. Februar. Der preußiſche Miniſterpräſident General Göring iſt Donnerstag mittag von der Jagd beim polniſchen Staatspräſidenten in den Forſten von Bialowiec nach Warſchau zu— rückgekehrt. Er war Mittags beim deutſchen Botſchafter von Moltke zu Gaſt. An dem Eſſen nahmen polniſcherſeits u. a. teil: Der polniſche Miniſterpräſident Kozlowſki, der Außenminiſter Oberſt Beck mit Frau. der Innenminiſter Koſcialkowſki mis Frau, der Berliner polniſche Botſchafter Lipſki. Am Nachmittag ſtattete Miniſterpräſiden! General Göring dem Marſchall Pilſudſki im Schloß Belvedere einen Beſuch ab. der über eineinhalb Stunden währke. Die Lebenshallungskoſten im Januar. Berlin, 1. Februar. Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungskoſten beträgt im Durchſchnitt Januar 1935 122.4(1913⸗14 0 gleich 100); ſie iſt ſomit um 0,2 v. H. höher als im Vormonat. Die Kennziffer für Er⸗ nährung hat ſich hauptſächlich infolge höherer Preiſe für Gemüſe um 03 v. H. auf 119% erhöht. Die Kennziffer für Bekleidung iſt um 036 v. H. auf 116,8 und die Kennziffer für Heizung und Beleuchtung um 0,1 v. H. auf 127,6 geſtiegen. Die Kennziffer für Woh⸗ nung(121,2) und die Kennziffer für„Ver⸗ ſchiedenes“(190,4) ſind unverändert. Protkeſtſtreik in der franzöſiſchen Rüſtungs⸗ induſtrie. Baris, 1. Februar. Die Arbeiter in den franzöſiſchen Arſenalen und Militärwerk⸗ ſtätten haben von der Gewerkſchaft der ſtaat⸗ lichen Arbeiter Befehl erhalten, am Freitag einen einſtündigen Proteſtſtreik durchzufüh⸗ ren und Kundgebungen gegen die geplante f Lohnherabſetzung zu veran⸗ talten. Die Neichshauptſtadt im Matſch Berlin. 31. Januar. Den letzten ſtarken Schneefällen bei geringen Temperaturen unter Null folgte eine erhebliche Erwär⸗ mung, die den Schnee ſchnell in Matſch ver. wandelte. Es mußten in aller Frühe faſt 1000 Hilfskräfte eingeſetzt werden, um wenigſtens zunächſt die Hauptverkehrsſtra⸗ ßen befahebar zu machen. In den Außenbe— zirken, wo ſich der Schnee ja eher hält, wur- den 43 Sandſtreuwagen eingeſetzt, dazu 11 Schneepflüge. Dieſer eine Schneefall hat die Stadt bereits 7200 Mark gekoſtet; damit haben die Geſamtausgaben für die Schnee— beſeitigung in dieſem Winter die Höhe von rund 200 000 Mark erreicht, von denen al— lerdings der größte Teil den Arbeitsloſen wieder zugute kommt. Der Dank des Führers Schreiben an Dr. Schmitt und Dr. Schacht Berlin, 31. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichswirtſchaftsminiſter und preußiſchen Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit, Dr. Schmitt, ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Mit Rückſicht auf Ihre immer noch nicht wiederhergeſtellte Geſundheit haben Sie um die Entlaſſung aus Ihren Aemtern als Reichswirtſchaftsminiſter und preußiſcher Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit gebeten. Ich ſpreche Ihnen für Ihre ſachkundige, un— eigennützige und aufopfernde Mitarbeit am Wiederaufbau meinen beſten Dank aus. Wenn die deutſche Wirtſchaft in verhältnis— mäßig kurzer Zeit aus ihrem bedrohlichen Zerfallszuſtand herausgeführt und auf den Weg der Geſundung und Kräftigung ge⸗— bracht werden konnte, ſo iſt dieſes auch Ihrer zielbewußten Arbeit zu verdanken. In dem Schreiben des Führers und Reichskanzlers an den Präſidenten des Reichsbankdirektoriums, Dr. Hjalmar Schacht, heißt es: Herr Reichsminiſter Dr. Schmitt hat mit Rückſicht auf ſeine noch nicht wiederherge— ſtellte Geſundheit um ſeine Entlaſſung aus ſeinen Aemtern als Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter und preußiſcher Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit gebeten. Ich habe Sie. Herr Reichsbankpräſident, mit der Weiterführung der Geſchäfte als Reichswirtſchaftsminiſter und preußiſcher Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit beauftragt. Sie haben die beiden Miniſterien ſechs Monate lang neben Ihrem Amt als Präſident des Reichsbankdirekto— riums in aufopfernder Tätiakeit mit Erfolg geleitet. Ich ſpreche Ihnen hierfür meinen beſonderen Dank aus. Keine Goldſammlungen Für den Rückkauf der Saargruben. Berlin, 31. Januar. Aus Anlaß des überwältigenden Ergeb— niſſes der Saarabſtimmung und beſeelt von dem Willen, der Reichsregierung die ſich aus der Rückgliederung des Saargebiets ergeben⸗ den wirtſchaftlichen Laſten tragen zu helfen, bat ſich eine aroße Anzahl von Volksgenoſ⸗ ſen erboten, goldene Schmuckſachen zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. 5 Die Ablieferung von Goldſchmuck. wie ſie im Jahre 1813 und zuletzt in der ſchlimm⸗ ſten Notzeit des Weltkrieges ſtattgefunden hat, iſt heute jedoch nicht erforderlich. Das Reich möchte den Opferſinn der Bevölkerung allein vorbehalten für die Milderung von Not und Armut im Lande. Im übrigen ſind bereits Vereinbarungen getroffen worden, die ſicherſtellen, daß die Bezahlung der Saargruben ohne Inanſpruchnahme der Gold⸗ und Deviſenbeſtände der Reichsbank erfolgen kann. Aber auch die Währungspolitik bedarf ganz allgemein der Ablieferung von Schmuckſachen nicht. Es wird daher gebeten, von derartigen Goldſchmuckſpenden abzuſehen: Goldmünzen können ſelbſtverſtändlich nach wie vor bei der Reichsbank umgetauſcht werden. Großer Finanzſtandal Baſel, 1. Februar. Die bekannte ſchweizeriſche Eiſenhandlung Frikart in Zofingen iſt in Konkurs geraten. Auf der erſten großen Gläubigerverſammlung wurde dem ehemaligen Direktor und jetzigen Vertreter des Verwaltungsrates, Max König, vorgeworfen, daß er zum Schaden der Bank 600 000 Franken unterſchlagen und ſie ferner um einen weiteren Betrag von 800 000 Fran⸗ ken durch Kreditverſchiebung geſchädigt habe Der Staatsanwalt hat die Unterſuchung gegen König eingeleitet. gechsſacher Mörder gefaßt Die Tochter zeigt ihren Vater als Mörder an Augsburg, 1. Februar. Von der Gendarmerie in Hohenwark bei Schrobenhauſen wurde, wie bereits bekannt. ein gewiſſer Joſef Pfleger aus Deimhauſen verhaftet, da Pfleger Aeußerungen gemachl halle, die ihn des furchtbaren Mordes in der Einöde Hinterkaifeck dringend verdächtig machen. Bei dieſem Mord, der Ende März 1922 verübt wurde, ſind ſechs Perſonen auf beſtialiſche Weiſe ums Leben gebracht wor. den. Die Verhaftung Pflegers war auf die Anzeige ſeiner eigenen 20 Jahre alten Toch⸗ ter Marie hin erfolgt. Pfleger, der bereits mit Gefängnis vor- beſtraft iſt, ſoll ſeiner Tochter die Tat einge⸗ ſtanden haben. Am Vormittag des 15. Januar, ſo ſagte Maria Pfleger aus, habe ihr der Vater er⸗ zählt, daß er und noch einer die Kaifecker umgebracht hätten. Den Namen des ande— ren ſage er nicht, doch ſoll ſein Mithelfer bereits geſtorben ſein. Auf die Frage, wie er die ſchreckliche Tat ausgeführt habe, ſagte er, daß er und ſein Komplize in den Stall des Kaifecker Anweſens eingedrungen ſeien. Durch die unvermutete Störung in der Nacht ſei das Vieh unruhig geworden, worauf der alte Bauer von Hinterkaifeck in den Stall ge⸗ kommen ſei, um Nachſchau zu halten. Mit einer Hacke hätten ſie den allen Mann niedergeſchlagen. Dann ſeien ſie in dae Haus eingedrungen und häkken, als di⸗ Magd etwas bemerkte und aus ihrer Kam- mer gehen wollte, auch dieſe überfallen. Da raufhin hätten ſie dem kleinen Kind. das in der Kammer nebenan lag, den Schädel zer krümmerk, ebenſo einem anderen. das ihnen direkt in die Hände gelaufen ſei. Als ſie noch die Frau Gabriel, die verwilwete Be⸗ ſitzerin des Anweſens, und ihre Mutter durch Schläge auf den Kopf gelöket hallen, häkten ſie alle ſechs Opfers in den Stadel ge. ſchleppt, nebeneinander hingelegt und mil Heu zugedeckt. i Drei Tage ſeien ſie in Hinterkaifeck geblie⸗ ben und hätten das Vieh gefüttert. damit dieſes nicht etwa durch ſein Gebrüll die bei⸗ den verraten könne. Als aber der Poſtbote öfters an das Haus gekommen ſei. hätten ſie es mit der Angſt zu tun bekommen und ſeien auf und davon gegangen. Auf die Frage ſeiner Tochter, was er in Hinter- kaifeck erbeutet habe, bemerkte Pfleger, daß jeder 700 Rm bekommen habe. Die Tochter, die ſeinerzeit ſieben Jahre alf war, will ſich noch erinnern. daß der Vater ihr damals viel Geld g. 110 Herkunft er 195 bachs Die Frau Pfleger war 9 5 1 h do des in München, um ſi 0 tion zu unterziehen. Die Tochter Pfl will die Ausſagen ihres Ble e i nehmen und ihn deshalb angezeigt haben. weil ſie wünſche, daß die ſchreckliche Tat von Hinterkaifeck geſühnt werde. ö Pfleger leugnet Bei ſeiner Vernehmung leugnele Pfleger alles und bezichtigte ſeine Tochter der Lüge. Als Pfleger von Hohenwart nach Schroben⸗ hauſen kransportiert wurde, ging der Weg an dem vollſtändig niedergeriſſenen Anwe⸗ ſen von Hinkerkaifeck vorbeſ. Als Pfleger dort vorüberkam, ſoll er heftig gezittert ha⸗ ben. Auch ſoll er, wie die Bewohner von Deimhauſen und Umgebung verſichern, ſchon ſeit Jahren die Nähe von Hinkerkaifeck gemieden haben. Wirtſchaftund Staatshaushalt Ein Vorkrag des Staatsſekretärs Reinhardt. Berlin, 31. Januar. In der Geſellſchaft der Berliner Freunde der deutſchen Akademie ſprach der Staats- ſekretär im Reichsfinanzminiſterium Rein⸗ hardt über„Nationalſozialiſtiſche Finanz: und Steuerpolitik“. Er ging davon aus, daß die nationalſozialiſtiſche Finanz⸗ und Steu⸗ erpolitik, ſolange es in Deutſchland Arbeits⸗ loſe gebe, in erſter Linie auf Verminderung der Arbeitsloſigkeit abgeſtellt ſei Die Reichs⸗ regierung habe ſeit Frühjahr 1933 ein Bün⸗ del von Maßnahmen eingeleitet, die darauf abgeſtellt ſind, die Nachfrage nach Gütern und Leiſtun⸗ gen zu erhöhen. Erhöhte Nachfrage führt zur Erhöhung des Beſchäftigungsſtandes in den verſchiedenen Zweigen der deutſchen Wirtſchaft. Die Be · legſchaftsziffern werden erhöht, die Arbeits⸗ loſenziffer wird kleiner. Die Auswirkungen auf den öffenklichen Haushalt ſind: Verminderung des Finanzbedarfes der Arbeitsloſenhilfe auf der Ausgabenſeite und Erhöhung des Aufkommens an Steu⸗ ern, ſonſtigen Abgaben und Sozialverſiche⸗ cungsbeiträgen auf der Einnahmenſeite. Die ſteuerpolitiſchen Maßnahmen der Jahre 1933 und 34 hätten der Geſamtheit aller Steuerzahler eine Enklaſtung um rund eine Milliarde Reichsmark gebracht. Im Rechnungsjahr 1934 werde das Steueraufkommen gegenüber dem Rech⸗ nungsjahr 1933 mit 1100 Millionen Reichs⸗ mark größer ſein. Sobald die Vorbelaſtun⸗ gen ſich weſentlich vermindert haben und ſo⸗ weit das Aufkommens-Mehr nicht zur Be⸗ e bn von Mehrausgaben gebraucht wird, ie durch die allgemeinen Intereſſen des Volksganzen bedingt ſind, werde die Vorausſetzung für eine allgemeine Skeuerſenkung gegeben ſein. Dabei werde in erſter Linie an die Einkommenſteuer und an die Gewerbe, ſteuer gedacht werden müſſen. Im dritten Hitler⸗-Jahr würden die An⸗ kurbelungsmaßnahmen, die noch im Jahr— 1935 laufen, die Dauermaßnahmen, wie das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen und die neuen Steuergeſetze ſowie die rund 7,5 Milliarden Reichsmark Volkseinkom⸗ mens⸗Mehr des Jahres 1934 zu weiterer Verminderung der Arbeitsloſigkeit und zu weiterer Geſundung der Verhältniſſe zwangsläufig führen. Das„Blaue Band Wer wird es gewinnen? Berlin, 1. Febeuar. Bisher hat das„Blaue Band“, das eine Auszeichnung für das ſchnellſte Handelsſchiff darſtellt, in Wirklichkeit gar nicht beſtanden, obgleich von ihm ſchon ſeit Jahrzehnten die Rede iſt. Später wurde das„Blaue Band“ dem Schiff zuge⸗ ſprochen, das die ſchnellſte Ueberfahrt von Europa nach den Vereinigten Staaten zu⸗ ſtandebringt. Jurzeit teilen ſich zwei Schiffe in den Ruhm, die ſchnellſten zu ſein: der deutſche Schnelldampfer„Bremen“ und der italieni⸗ Stuttgarter TV. Zwiſchenrunde um den Di B.⸗Bundespokai rigang der Fußballmeiſterſchaftsſp ele ochbetrieb im Winterſport.— Ring⸗Län⸗ derkampf Deutschland— Schweden in Malmö, Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß der kommende Sonntag einer der inhalts⸗ reichſten und bedeutungsvollſten Sporttage diefes Winters ſein wird. In allen Sport⸗ arten, die Winterbetrieb haben, ſtehen Ereig⸗ niſſe größten Formats an. Die Fußballer briigen neben zahlreichen Meiſterſchaftsſpielen ihre Zwiſchenrunde um den Bundespokal zur Durchführung. Die deutſchen Winterſportler ind überbeſchäftigt bei den Meiſterſchaften in Warmiſch⸗ Partenkirchen und anderen Veran⸗ ſtaktungen. Die Ringer treffen in Malmö auf die ſchwediſche Länderſtaffel und die Kraftfah⸗ rer beſchließen mit der Winterprüfung einen ihrer größten Wettbewerbe. Im Handball, Schwimmen, Nadſport uſw. ſteht ebenfalls eine Anzahl wichtiger Ereigniſſe zur Entſchei⸗ dung an. Im 10 Fußball beanſprucht die Zwischenrunde um den Bun- despokal natürlich das Hauptintereſſe de deutſchen Fußballfreunde. Wir als Süddeut ſche bedauern, daß das Los wieder zwei un ſerer Gaue gegeneinandergeführt hat. Baden und Württenerg werden ſich in Mannheim, einen erbitterten Kampf liefern, deſſen End⸗ durchaus offen iſt. Württemberg ſchlug Nie— derrhein und Baden beſiegte Bayern, jeden Wau kann alſo einen Erfolg über eine Favo⸗ ritenelf verzeichnen. In Berlin wird ſich Weſt⸗ falen ſehr ſchwer tun, gegen die zuhauſe im; mer ernſt zu nehmenden Neichshauptſtädter einen Sieg zu erringen. Vielleicht gibt es hien eine Verlängerung. Nordmark ſollte in Ham— nurg gegen Sachſen ſicher zum Erfolg kommen und auch Mitte muß man nach ihrem Sieg über den Kampfſpielſieger Südweſt in Magde⸗ burg alle Ausſichten gegen Niederſachſen zu— ſprechen. Nebenher, gewiſſermaßen alſo„außer Konkurrenz“, ſtarten in Saärzburg Bayern und, Nordheſſen gegeneinander. In der sub-„% ſüdweſtdeutſchen Meiſter⸗ ſchaft treffen aufeinander: Gau Nen. en: Bonner FV.— Kölner CfR. au Nordheſſen: Sport Kaſſel Gau Südweſt: Sfr. Saarbrüden— Phönix Ludwigshafen Boruſſia Neunkirchen— Offenbacher Kickers W᷑̃ 1. FC. Kaiſerslautern Heſſen Hersfeld Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt.— FSV. Frankfurt Fan Baden: Karlsruher FV.— Pf. Neckarau 1. FC. Pforzheim— Germania Karlsdorf Gau Würtlen berg: Stuttgarter SC.— Stuttgarter Kickers SV. Gör Sfr. Stuttgart Gau Bayern: 50 München— Schwaben Augsburg 5 Schweinfurt— Bayern München ASV. Nürnberg— Wacker München ö Im Handball haben die ſüd⸗ und ſüdweſtdeutſchen Gaue ein faſt vollſtändiges Programm. Es ſpielen im Gau Südweſt: TV. Frieſenheim— SV. 90 Daärmſtadt, Polizei Darmſtadt— SV. Wiesbaden, VfR. Kai er slautern— VfR. Schwanheim; im Gau Baden: TV. 62 Weinheim— IV. Hockenheim, TSV. Nuß⸗ loch— Tgd. Ketſch, 0s Mannheim— Phö⸗ ux Mannheim; im Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers. Tad. 1 1 1 ö Goppingen— TB. Altenſtadt, 4 8. Sußen — TV. Bad Cannſtadt, Eßlinger TSB.— Ulmer FV. 94; im Gau Bayern: TV. Milbertshofen— Sg. Fürth, 1. FC. Bam⸗ berg— 1. FC. Nürnberg, TV. 61 Ingol⸗ ö ſtadt— TV. Leonhard⸗Sündersbühl, Polizei München— MTB. München; im Gau Nordheſſen: Tuſpo 86⸗09 Kaſſel— TV. Kirchbauna, TV. 47 Wetzlar— CT. Kaſ⸗ fel, Kurheſſen Kaſſel— 1900 Gießen, TV. 51 Eſchwege— Tura Kaſſel; im Gau Mit⸗ telrhein: TV. Niederpleiß— TV. Gum⸗ mersbach, TB. Kalk— BfR. Köln, TV. Siegburg⸗Mülldorf— Mülheimer SV., TV. Algenrodt— TV. Obermendig. Im Rugby tragen der SC. 1880 Frank⸗ furt und der BSC. Offenbach einen Freund⸗ fen aus. Den breiteſten Raum im eutſchen Winterſport werden natürlich wiederum die Meiſterſchaf⸗ ten in Garmiſch⸗Partenkirchen einnehmen. Am Sonntag iſt Schlußtag mit dem Staffellauf und Spezialſprunglauf im Skiſport und den Endſpielen im Eishockey. Baden⸗Württemberg und Thüringen führen Gaumeiſterſchaften durch und zwar Baden-Württemberg in Wangen die Schnellauf- und Thüringen in Ilmenau die Rodel⸗Meiſterſchaften. Einen 18⸗Im⸗Lang⸗ lauf gibt es in Wölfelsgrund(Schleſien). Der Nadſport am Wochenende ſieht für Berlin am Sams— tag ein großes Acht-Stunden-Mannſchaftsren⸗ nen vor, das wieder eine ganz ausgezeichnete Beſetzung erhalten wird. In Paris wird der „Große Preis der UC J.“ für Flieger und Steher entſchieden, den im Vorfahre bei den Fliegern unſer Albert Richter gewonnen hat. Albert Richter tritt auch diesmal wieder an und außerdem mit ihm noch Steffes. Richter hat auch am Samstag vorher noch eine Ver— pflichtung und zwar für Baſel. In Brüſſel läuft ein Sechstagerennen mit großer deut⸗ ſcher Beteiligung. Ringen. Der Ningländerkampf zwiſchen Deutſchland und Schweden hat in Malmö ein rieſiges In⸗ tereſſe gefunden. Schon ſeit einiger Zeit iſt die Halle trotz hoher Eintrittspreiſe ausver— kauft. Deutſchland hat ſich auf dieſen Kampf äußerſt ſorgfältig vorbereitet. In Ausſchei⸗ dungsturnieren wurden die beſten Leute feſt— geſtellt, die nun Deutſchland vertreten werden Wir haben die Hoffnung, daß es unſern Rin⸗ gern gelingen möge, den Sieg an ihre Fah⸗ nen zu heften. Deutſchland ſtellt vom Ban tamgewicht aufwärts folgende Leute: W. Möchel⸗Köln, Hering-München, Ehrl-Mün chen, Schäfer⸗Schifferſtadt, Neuhaus⸗Eſſen, Siebert⸗Darmſtadt und Hornfiſcher-Nürnberg Der Schwimmſport hat drei wichtige Veranſtaltungen im In land zu verzeichnen. Am Samstag trifft ſich ein Großteil der deutſchen Elite in Aachen und am gleichen Tag ſteigt in Düſſeldorf das„Feſt der alten Meiſter“. Die übliche Olympiaprüfung geht diesmal in Leipzig von⸗ ſtatten. Die Beſetzung des Aachener Feſtes mit den Damen Genenger, Stolte, Dreyer, Hölzner, Kaſtein und den Herren Schwarz, Fiſcher, Heibel, Eſſer, Küppers und Leiſewitz verſpricht beſten Soprt. Vielleicht ſind auch wieder einige Rekorde fällig. Letzte Nachrichten Die Staatsſagd in Polen beendek. Warſchau, 1. Februar Die große Staats⸗ agd im Waldrevier von Bialowiee wurde beendet. Der preußiſche Miniſterpräſident, General Göring, der auf Einladung des polniſchen Staatspräſidenten an dieſer Aaad teilnahm. iſt abgereiſt. um über War⸗ 2 , rt ieee eee DAN ſich entdeckte und viel Salon des Hotels— Hier aber mußte er Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale!. Eine ungabſehbare Menſchenmenge ſaumte die Fahr⸗ wege der Hauptallee. Namen flogen auf, Geſchichten und brüskieren würde. ſchau nach Deutschland zurucctzutehren. Rede Molotows auf dem Räte⸗ Kongreß. Moskau, 1. Februar. Der Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare der Sowiet. union, Molotow, nahm auf dem Räte Kon: greß wiederum das Wort. Er erklärte, daß die Sowſetregierung ihre Induſtrialiſie⸗ rungspolitik weiter fortſetzen werde. auch werde ſie an ihren Bemühungen zur Wah · rung des Friedens feſthalten. Sowohl die Regierung als auch die Partei würden alles tun, um die techniſche Ausſtattung der Wehr- macht auf der jetzigen Höhe zu halten.— Richard Waſhburn Child f. Neuyork, 1. Februar. Der frübere Bot ⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten in Italien, Richard Waſhburn Child, iſt im Alter von 51 Jahren an Lungenentzündung geſtorben. Er war der Hauptvertreter der Vereinigten Staaten auf den Konferenzen von Genua und Lauſanne Die Velaſtungszeugen versagen Kowno, 1. Februar. Im Prozeß gegen die Memelländer wur den memelländiſche Lehrer verhört, die üben den angeblichen nationalſozialiſtiſchen Ein- fluß der Neumann-Partei in den Schulen des Memelgebietes befragt wurden. Die Ver⸗ nehmung ergab nicht die geringſten Anhalts⸗ punkte für die Behauptungen der Anklage, daß in den memelländiſchen Schulen ſeitens der Lehrer nationalſozialiſtiſche Propagan da getrieben worden ſei. Ein Teil der be⸗ ſchuldigten und verhafteten Lehrer wurde ſo— gar durch die Ausſagen der Belaſtungs- zeugen, bei denen es ſich in der Hauptſachg um litauiſche Lehrer des Memelgebietes handelte, entlaſtet. Der Tſchacha⸗Konflilt beigelegt Peiping, 31. Januar. Das Abkommen über die Regelung der militäriſchen Verhältniſſe in Oſt⸗Tſchachar ſoll am Samstag im ſapaniſchen Frontquar⸗ tier Tatan unterzeichnet werden. Er dürfte das Bedauern der chineſiſchen Regierung über die Vorfälle und die Verpflichtung zur Rückgabe der von der Tſchachar-Regierung beſchlagnahmten Waffen der Miliz des ſtrit, 5 lieber in wenn es nicht anders ging— mit Bobby als Ehrengarde, ſchäkernd die Zeit verbracht hätte. Amos Slomi hatte bisher noch niemals Gelegenheit gehabt, ſich zu beſcheiden. Er flirtete ungeniert, war an— maßend und ſieggewohnt. Seine gewinnende Art ſtempelte ihn zum Liebling der Geſellſchaft, und er ſtellte ſein Licht durchaus nicht unter den Scheffel. zurücktreten. zugung, die manchmal im Verkehr mit Gwendolen durch— 144[brach, hatte er keinerlei Rechte. Er durfte ſich nicht heran— drängen, denn er war keineswegs ſicher, daß ſie ihn nicht Bei Miß Birming fand er Charakter— tigen Gebietes ſowie die Zurückziehung chineſiſcher Truppen hinter die Straße Kuyuan⸗Tuſchikau enthalten. An dieſer Stelle ſoll auf beiden Seiten eine ſchmale Zone militäriſch unbeſetzt bleiben. Die Grenzziehung iſt in der Schwebe gelaſſer worden. Inkernalionaler Hoteldieb verurkeilt. Berlin, 31. Januar- „Vor der Potsdamer Großen Strafkammen hatte ſich der bekannte aus Polen gebürtige 34 Jahre alte internationale Hoteldieb Franz Kowalſki, der eine große Reihe raffinierte: Diebſtähle in Berliner, Kölner und anderen Hotels begangen hatte und zumeiſt unter falſchem Namen arbeitete, neuerlich zu ver— an worten. Zur Verhandlung mußte ein Do'metſcher hinzugezogen werden. Kowalſki war im Sommer vorigen Jahres in Potsdam feſtgenommen worden, als er gerade in einem großen Hotel Behältniſſe ausraubte. Vorher hatte er u. a. zwei Hotels in Berlin ſowie zwei Kölner Hotels Beſuche abgeſtattet und Wert- und Schmuckſachen er⸗ heutet Vor Gericht ſpielte der Angeklagt— den Unſchuldigen. Das Gericht hielt ihn abe n allen Punkten der Ankſage für überführ— und verurteilte ihn zu fünf Jahren Zucht ſaus und fünf Jebren Ehrverluſt. dem traulichen ganze ſüße Bevor— Bei aller gelehnt. i Btardlatanterbe f ö 0 in Numänien Zuſammenſtoß zweier Petroleumzüge.— Jlammende Oelſtröme. Bukareſt, 31. Januar. In der Nähe von Conſtanza ereignete ſich ein Juſammenſtoß zwiſchen zwei Petroleum- zügen offenbar infolge fälſcher Weichenſtel⸗ ung. Der Zufammenſtoß war ſo heftig, daß mehrere Wagen mit Erdöl aus den Gleiſen gehoben wurden und umſtürzken. Das Oel fing ſofort Feuer und ergoß ſich in flammenden Strömen weit über die Strecke und das Land, ſo daß ein rieſiges Flammenmeer entſtand. Der Eiſenbahnverkehr mußte un⸗ terbrochen werden. Militär ging mit Hilfe der Bevölkerung der umliegenden Dörfer daran, durch Schanzarbeiten die Flammen abzudämmen und ein Weitergreifen der Kataſtrophe zu verhindern. Der Geiſtesgegenwart eines Lokomolivführers gelang es, die nicht beſchädigten Tan kwa⸗ gen abzukoppeln und mit größter Geſchwindigkeit aus dem Feuerbereich zu fahren, ſo daß ein noch größerer Umfang der Kataſtrophe vermieden werden konnte. Theaterkrach in Wien Das Ende einer berühmten Operettenbühne. Wien, 1. Februar. Da es Direktor Mariſchka nicht gelungen iſt, das Geld für die Bezahlung der rückſtän⸗ digen Gehälter des Perſonals des Theaters an der Wien aufzutreiben, wird an der Stätte, an der faſt alle klaſſiſchen Wiener Operetten ihre Uraufführung erlebt haben, ein Sprech⸗ ſtückenſemble des Theaters in der Joſephſtadt ein vorläufiges Gaſtſpiel geben. Das weitere Schickſal des Theaters iſt noch unbeſtimmt. In Theaterkreiſen werden Nachrichten ver⸗ breitet über ungeheure Schulden des Direktors Mariſchka. Es ſollen Anſprüche von Millionen von Schilling, insbeſonder⸗ gegen den Karczag⸗Operettenverlag, deſſer Eigentümer und Leiter Direktor Mariſchka iſt, ſeitens der bekannteſten Operettenkomponiſten wie Lehar, Kalman uſw. beſtehen. Wie man von eingeweihter Seite erfährt, haben dieſe bereits Strafanzeigen gegen Direktor Ma⸗ riſchka erſtattet. Die Polizei hat Mariſchka den Paß abgenommen. Da vor etwa einem halben Jahr die Kre⸗ ditanſtalt Verſuche zur Sanierung Mariſchkas unternahm, iſt auch dieſe Anſtalt und mit ihr der Staat von den Schwierigkeiten des Theaters an der Wien betroffen. Ehrungen für einen deuiſchen seemann Athen, 1. Februar. Der bisherige Kapitän des Hapagdamp⸗ fers„Neuyork“, Kommodore Kruſe, der bekannelich nach der heldenmütigen Rettung der Schiffbrüchigen des norwegiſchen Dampfers„Siſto“ zum Kapitän des Ver⸗ gnügungsdampfers„Reſolute“ ernan worden war, wurde nach Einlaufen der „Reſolute“ in Athen im Auftrage des grie⸗ chiſchen Marineminiſters vom Hafenkom⸗ mandanten herzlich beglückwünſcht. An⸗ ſchließend fand im Beiſein des deutſchen Ge⸗ ſandten ſowie der Leiters der Ortsgruppe der NSDAP an Bord eine Feier ſtatt, wo⸗ rauf Kommodore Kruſe durch eine Abord⸗ nung von Stadtverordneten die Medaille der Stadt Athen überreicht wurde leinen[dieſem Rennbeſuch, ſo ſollte wenigſtens der Freund auf ſeine Rechnung kommen. 5 Er war vormittags mit Maria kurze Zeit beiſammen geweſen, hatte mit ihr im Stadtpark einen wunderſchönen Spaziergang gemacht und dabei das Herzklopfen und die Zweiſamkeit blühender Frühling in ſich vereinen. Aber als er in das Mädchen drängen wollte, i. m auch den Nachmittag zu widmen, etwa zu einem Ausflug in die Umgebung, oder was ſie ſonſt wollte, da hatte ſie ab⸗ Sie habe jetzt noch Wichtiges vor, bemerkte ſie und wurde ernſt. kennengelernt, die Liebe und Aber er konnte nicht erfahren, was ſie damit meinte. ſche Dampfer„Rex“. Doch bald werden die beiden Schiffe das in Wirklichkeit nicht vor ⸗ handene Band entweder an die franzöſiſche „Normandie“ oder die engliſche„Queen Mary“ abtreten müſſen. da die„Norman. die“ etwas größer als die„Queen he iſt, hoffen die Engländer wenigſtens dafür elwas ſchneller zu ſein. 1 Inzwiſchen hat ein engliſcher Silber⸗ ſchmied eine Victoria angefertigt, die das ihren ſchönen Armen Sacherln wurden halblaut weitergegeben, wenn eine be- eigenſchaften, die den ſeinen ſo verblüfſend ähnlich waren, ſonders markante Perſönlichkeit vorbeikam. daß er zellweilig ſein Spiegelbild ſchauen mußte— und .. 15. das ſtörte die Laune, wie man weiß. Im Handumdrehen hatte es ſich ſo gemacht, daß ſie zum Mittelpunkt der, internationalen Geſellſchaft wurde, was ebenſo ihrer außergewöhnlichen Erſcheinung, als auch dem[Nennpauſe zufällig traf, war ſie nachdenklich und ſchweig⸗ Geld ihres Vaters gelten konnte. Aber alles zuſammen⸗ ſam, und auch ein wenig blaß. Trotzdem wandten die genommen war zur Anknüpfung zarter Bande ungeeignet;] Männer die Köpfe, und ein großer Aufwand an Lorg⸗ es ſei denn, ſie ſelbſt hätte das begünſtigt. Das ſchlen ihr[neiten ſeitens der anweſenden Damen bewies, daß die jedoch nicht einzufallen. Im Gegenteil, ſie fand ein Ver- Fremde eine geſellſchaftliche Attraktion bildete. Slomis gnügen datan, ihn zu quälen. Laune ſchien ſich in dem Maße gebeſſert zu haben, als die Awendolens herabgeſtimmm war. Er ſchlug vor, am Büfett ein Glas Sekt zu trinken, und bald ſaß die kleine Geſellſchaft an einem der Tiſchchen, vor der ziemlich ſtark ſengenden Sonne geſchützt; und es war ſo behaglich da, daß man das nächſte Laufen ſitzend genoß. Die Damen ſchlürften Eis, die Herren tranken kühlen Champagner mit einem Schuß Bordeaux darin, was Slomi als Mittel zur Abkühlung empfahl. Jetzt war es ſo, wie er es gewollt hatte. Er ſaß neben Gwendolen, und das ziemlich nahe. und von hier aus ließ er der Geſellſchaft auch Gerechtigkeit widerfahren. Lobte, tadelte, und war ſo amüſant, daß er damit Burgers Schweigſamkeit unauffällig machte. Der war zum Scherzen wenig aufgelegt und froh, daß er dieſem Schwerenöter die Unterhaltung überlaſſen konnte. (Fortſetzung folgt.) Das Rennen nahm ſeinen Fortgang und feſſelte end lich auch die nicht ſportlich eingeſtellten Damen. Slomi ſchien das Alleinſein mi: Gwendolen einiger maßen genützt zu haben, denn als man ſich in der nächſten Zum 20. Jahrestag der Winkerſchlacht in Maſuren. In erbitterten, vom 4. bis 22. Februar dau⸗ ernden Kämpfen gelang es vor nunmehr 20 Jahren der deutſchen Oſtarmee, die Ruſſen uellem ſchönbeſpannten Unnumerierten kamen unſere beiden amerikaniſchen Damen mit ihrer Ehrendame heran Bobby ſaß gravitätiſch auf dem Rückſitz und hatte zur Feier des Tages ein koſtbares Halsband aus echten Tür— nen und mit einer Krauſe aus Roßhaar, die es die Bull⸗ voggmode damals vorſchrieb. In einem zweiten Gefährt ſolgten Burger mit Slomi. Letzterer tauſchte immerfort entſcheidend zu ſchlagen hält. Ihr zu Füßen nimmt Neptun mit ſei⸗ Grüße nach allen Richtungen aus, während Doktor Burger und über die Grenze nem Dreizack eine majeſtätiſche Poſe ein. ch an dem bunten, bewegten Bilde herzlich erfreute. 0 N id— 05 N 1 Slomi aber 95 miſelſüchtig, wie e 1 Nichts a 0 ild zeigt Generalfeld⸗ 49 a ö ſtimmte, wie es ſollte. Das war er nicht gewohnt, und da Man war inzwiſchen beim Eingang zum Sattelraum marſchall von Hinden⸗ Siegle 1 5 e e Felix der nächſte dazu war, ſo mußte er oft der üblen angelangt. burg mit ſeinem Gene⸗ Schmugglern im Staate Neu york ab⸗ Laune ſtandhalten und tröſten, und tat dies wohl freund⸗ Die ſeſchen, eleganten Wagenlenker, die wußten, was 0 ante) 0 geſehte Methylalkohol hat weitere Todes⸗ schaftlich und mit viel Geduld— aber eigentlich unperſön⸗ ſich schickt, hatten ſich durch kurzen Zuruf dahin verſtändigs, Oberſt Neige da 11 8 So ſtarben in Utica(7, in lich, denn ſeine Gedanken waren ganz woanders. daß im letzten Moment der Fiaker mit den beiden Kava⸗ neben dem Heneralfeld⸗ 90 Person e bisher 32 Perſonen. Weitere In der vergangenen Woche hatte es ſich ſo gemacht, daß lieren vorſuht, dieſe ausſteigen und die Damen empfangen erſonen, an denen die Symptome„des det Herr Attache bei der ſchönen Gwendolen ein wenig konnten. Dabei hatte Slomi es geſchickt zuſtande gebracht, e der 1 ee en 6 werden ins Hintertreffen kam. Es war kein Geheimnis geblieben, daß er neben Gwendolen kam, und da es ziemliches Ge⸗ Inſterburg. Baracken gebracht, wo 9050 Aer 1 e daß ſie, die Tochter Dol Birmings aus Neuvort, zur Zeit dränge gab, fiel es weiter nicht auf, daß er mit ſeiner mühen, die Eingelieferten am ben 1 ö in Wien weilte, und die Mitglieder der amerikaniſchen Dame im Gewühl untertauchte, während es Burger vor⸗ balten. mu er- Kolonie wettelferten mit Einladungen zu Tees, Garten- behalten blieb. Miſſis Brown und Betſy zu führen. Ken und Routs. Was alles nicht nach dem Sinn Slomis Burget, der das Manöver durchſchaute, war kein Spiel⸗ verderber, Konnte ei ſich ſchon nicht ausſchließen von tand, der eine plötzlich erwachte Liebe zur Häuslichkeit bei „Blaue Band“ in ** 0 D. A. XII. 34 1133 55 Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). e eee eee Nachdruck verboten. „Was ſagen Sie zu Farnhorſt?“ fragte der eine der Herren in Zivil einen andern, der noch immer eifrig im Schuppen umherſuchte. Der zuckte die Schultern, knurrte unfreundlich: „Was ſoll man da groß ſagen? Mir ſieht's viel eher nach einer endloſen Tragödie aus, in die ein Menſch hineinkommt. Dieſer Farnhorſt iſt im ganzen Leben kein Raubmörder und auch kein Anſtifter, ſo viel ſteht für mich feſt.“ Der fragende Kollege war ſprachlos. Mit welcher Sicherheit ſprach denn da wieder mal der alte Thieme? Und es war rein zum Totärgern: Der hatte immer recht! Dem ſeine Naſe war die richtige polizeiliche Witterung! Alſo konnte man ſich jetzt damit zufrieden geben, daß der„Schnüffler“ bereits eine Fährte hatte und den Ruhm allein einheimſen würde. 4 ** Doris Feller ſchrie nicht auf, als man ihr die Nachricht vom Tode ihres Mannes brachte. Sie wurde nur ganz blaß und hatte Mühe, ſich auf den Füßen zu halten. Aber da war auch ſchon der belebende Gedanke in ihr: Ich bin frei! Seine Eiferſucht war furchtbar! Keiner weiß, was hier zwiſchen den Männern vorging, und daß ich die Urſache war, daß Farnhorſt entlaſſen wurde. Denn die Miiwiſſerin, dieſe gefährliche Marie, iſt fort und kommt nicht wieder. Nun kann alles gut werden Es braucht keiner zu wiſſen, daß Farnhorſt nicht mehr Direktor war! Jetzt kann er hierbleiben. Ich bin die alleinige Herrin und werde tun und laſſen, was mir beliebt. Und — Farnhorſt iſt auch noch frei! Er wird hierbleiben! Jetzt kann er bleiben.— „Gnädige Frau, Ihr Herr Gemahl wurde ermordet. Erſchlagen. In einem alten Geräteſchuppen am Bahnhofs— ſteig. Der Verdacht iſt auf den entlaſſenen Direktor ge— fallen.“ Doris Feller blickte den ſchlanken Mann mit dem ernſten Geſicht und den kühl blickenden, prüfenden Augen an. Ihre Lippen bewegten ſich, aber kein Ton wurde hörbar. Doris ſank in den Seſſel, der hinter ihr ſtand. Sank ganz in ſich zuſammen. Wild kreiſten die Gedanken. Farnhorſt? Er? Ja, das war doch nicht möglich! Rachſüchtig war doch Farnhorſt nicht? Wer wüßte denn das beſſer als ſie? Doris wußte nicht, daß ſie dem kühl abwägenden Blick des Beamten ein Bild der Schuld bot. „Gnädige Frau, iſt Ihnen bekannt, weshalb Doktor Farnhorſt entlaſſen wurde?“ Doris hob den Kopf. In ihren Augen lag Entſetzen. Was ſollte ſie antworten? Wenn nun Farnhorſt ſchon alles geſagt hatte? „Darf ich bitten, gnädige Frau?“ „Doktor Farnhorſt wurde entlaſſen, weil mein Mann eiferſüchtig auf ihn war!“ „So! Ich danke Ihnen!“ Ein wiſſendes Lächeln lag um den Mund des Herrn. Doris wollte ſich erheben, ſank aber im nächſten Augen⸗ blick ohnmächtig zuſammen. Der Beamte dachte: Komödie! Aber dann ſah er die äulichen Schatten unter den Augen der Frau. Er ſah den ſchmerzlich verzogenen Mund. Da öffnete er die Tür, rief nach der Dienerſchaft. Ein Diener und ein ältliches weibliches Weſen kamen ge⸗ aufen. „ Ihre Herrin iſt ohnmächtig. Rufen Sie den Arzt! Und jemand muß bei ihr bleiben, ſie darf keine Minute allein ſein.“ Dann ging er. Aber kurz danach kamen ſchon zwei andere Herren. Der eine ſetzte ſich ins Nebenzimmer, und der andere bewachte draußen das Haus. „ Siebentes Kapitel. Alle Welt war aufgeregt. Ueberall war man entrüſtet über dieſen jungen Mann, der ſo jung ſchon ſolch eine gute Stellung erhalten und dafür ſeinen Chef erſchlagen hatte. Die ganze Umgegend war voll von dieſer un⸗ erhörten Senſation. Und alle die, die den Doktor einſt vergeblich in ihr Haus zu ziehen verſucht hatten, die konnten ſich nicht genug tun, zu betonen, daß dieſer Farn⸗ horſt doch immer etwas Unheimliches an ſich gehabt hätte. Im Hauſe, wo er gewohnt hatte, ſchüttelten ſie zwar die Köpfe, und ſeine Aufwartefrau tippte ſich an die Stirn. „Mein Herr Doktor, und ſo was getan? Ausgeſchloſſen! Vollkommen ausgeſchloſſen!“ Aber die Meinung des alten Weibleins war nicht maß⸗ gebend. Maßgebend waren die Gründe, die den Doktor Farnhorſt ſtark belaſteten. Da— man rechnete ſchon ſtark mit ſeiner Verurteilung, ſes waren ja nun inzwiſchen ſchon Wochen vergangen— hieß es plötzlich, der alte Kriminalkommiſſar Thieme hätte den richtigen Mörder gefunden. i Karl Kodi, ein lange geſuchter Verbrecher, der der Geliebte des Stubenmäpchens der Frau Feller ge⸗ weſen war! Nein— aber auch ſo etwas! Der Doktor Farnhorſt? Kein Menſch hatte dem je dieſe Untat zugetraut. Man hatte ganz beſtimmt gewußt, daß ſich der wahre Mörder noch finden müſſe. Nun freute man ſich, daß der junge, ſympathiſche Direktor bald wieder makellos daſtehen würde. So ſagte man nun wieder. Freilich! Eins blieb beſtehen: Herr Richard Feller hatte ſeinen jungen Direktor entlaſſeu, und die ſchöne Frau Feller hatte eingeſtanden, daß es aus Eiferſucht geſchehen ſei! Hm— hm! Beſtanden hatte alſo etwas! Und zu tuſcheln blieb noch übergenug. Aber mit der Tat ſelber hatte der Doktor nichts zu tun, und das war doch nun wirklich ſehr gut. Der wahre Mörder hatte ſchon alles geſtanden. Er hatte ſich ſeit Wochen in der Umgegend herumgetrieben. Dann hatte er ſogar zwei Wochen in dem alten Geräte⸗ ſchuppen gehauſt, und ſeine Geliebte Marie Katſchek hatte ihn mit Nahrungsmitteln verſorgt. Er aber hatte ſchon immer eine Gelegenheit ausfindig machen wollen, um bei Richard Feller in die Villa einzubrechen. Da hatte ſich aber dann eine andere Gelegenheit geboten, zu Geld zu kommen. Marie Katſchek hatte Geld von ihrer Herrin erpreßt! Zehntauſend Mark! Und eigentlich wurde nun gerade durch dieſe gemeine Erpreſſung aufgedeckt, daß der Doktor Farnhorſt völlig unbeteiligt an allem war Denn er hatte ja auch noch jede Annäherung Frau Fellers zurückgewieſen. Alles, alles kam ans Licht! Und der Ruf einer Frau wurde durch alle Goſſen ge⸗ ſchleiſt. Und der, der ſie immer ritterlich geſchützt hatte, ſo widerlich dieſe Frau ihm im Grunde genommen auch war, der konnte nun nichts mehr für ſie tun. Das Ge⸗ ſtändnis des Verbrecherpaares, denn man hatte auch Matie Kaiſchet mit verhaftet, brachte es mit ſich, daß Doris nun gebrandmarkt daſtand. Eine wichtige Rolle in dem Vernehmungsprozeß hatten die beiden Freunde Richard Fellers geſpielt. Sie ſagten beide aus, daß zwiſchen Feller und Farnhorſt ein Duell vereinbart worden ſei. Darauf war kaum noch an einer Schuld Farnhorſts gezweifelt worden. Das warf das ſchlechteſte Licht auf ihn. Er hatte den Gegner bereits vor dem Duell unſchädlich gemacht! Aber nun war es geklärt! Alles war geklärt! Und Fritz Farnhorſt verließ die Gefängniszelle als ein freier, von jedem Makel gereinigter Menſch! Und der wirkliche Mörder geſtand, daß er an jenem Tage auf ſeine Braut gewartet hatte. Da war dann auf einmal den ſchmalen Weg vom Bahnhof her der Herr Feller getommen. Und er war auf den alten Schuppen zugekommen! War eingetreten. Der Verbrecher hatte ſich in die Ecke gedrückt, wo einige aufgeſtellte Balken ein willkommenes Verſteck boten. Herr Feller hatte ſich auf die Bank geſetzt. Er hatte lange Zeit ſtill dageſeſſen. Er hatte auch Tropfen eingenommen. Ihm ſchien nicht wohl zu ſein. Dann hatte er plötzlich die Brieftaſche hervor⸗ gezogen, hatte eine ganze Menge Banknoten gezählt. Da war es geſchehen! Der Verbrecher hatte ſich auf den völlig Ahnungsloſen geſtürzt, hatte ihn mit einem Stein erſchlagen. Das war das grauſige Verbrechen, deſſen Einzelheiten der Mörder mit zyniſchem Gleichmut eingeſtand. Ihn traf die gerechte Strafe! Und ein Teil davon fiel auch auf das Mädchen, das ſeine Braut geweſen war! Aber gutgemacht wurde nichts! Ein alter Mann lag todkrank danieder. Der Vater Richard Fellers! Man hatte es ihm nicht ſagen dürſen, das Schreckliche. Man hatte ihm nur geſagt, Richard ſei mit dem Auto verunglückt; aber er werde bald wieder hergeſtellt ſein. Da hatte der alte Herr glücklich gelächelt. Und nun wartete er! Und mitten in dieſem Warten ſchlief er an einem Abend hinüber. Sanft und friedlich. Und eine alte gebeugte Frau blieb zurück! Doris Feller erhielt von dem Rechtsanwalt ihres Gatten die Anweiſung, die Villa zu verlaſſen. Sie ſei vollſtändig enterbt. Das Vermögen falle an ſeine Mutter, die damit tun und laſſen könne, was ihr beliebe. Und das große Fellerſche Vermögen gehöre ja zur Zeit noch ſeinem Vater und nicht ihm. Sie ſei ja ſelber reich von ihrer erſten Ehe her, da würde es ſie nun wohl auch nicht weiter treffen. Richard hatte das Teſtament gemacht, weil er be⸗ fürchten mußte, im Zweikampf zu fallen. Doris raſte! Das war ſeine Liebe geweſen? Das hatte er fertig⸗ gebracht? Nun gut! So löſte ſie ſich eben von den Fellers. Gott ſei Dank, daß ſie ſelber Geld hatte! Das wurde ihr alles überwieſen. Damit konnte ſie tun und laſſen, was ſie wollte. Doris packte ein, was ſie in Koffern und Kiſten fort⸗ brachte. Und es redete ihr niemand dazwiſchen. Der Diener, der hier angekommen war, der ſchien Order zu haben, nur aufzupaſſen, was ſie mitnahm. Aber er ſchien auch Order zu haben, kein Wort zu ſagen. Er ſtand nur höflich da und notierte, was mitgenommen wurde. Und dann reiſte Doris ab. 5 Mitten in der Nacht!„ Weil ſie die gaffenden Geſichter nicht mehr ertragen tonnte. Und weil in jedem Geſicht etwas wie Verachtung lag. Und das hatte ſie doch nun wahrhaftig nicht nötig, daß ſie ſich von den einſältigen Leuten hier angaſſen ließ! Ein Frühlingsavend! So mild und ſchön und die Erde verjüngend, daß jeder Menſch davon berührt wurde. Aber Doris Feller ſpürte davon nichts. Sie dachte ſtebertzaft darüber nach, wo ſie wohl Fritz Farnhorſt wiederſehhen könnte.. Doris lächelte hohnvoll. Ihre Schwiegermutter haute ihr geſchrieven, daß ſie ſie nicht mehr ſehen könne. Es ſez am beſten, wenn jedes ſeinen Weg ginge. 5 Hatten die Fellers etwa gedacht, ſie würde ſich ihnen aufdrängen? Jetzt, nachdem der Herr Sohn ſo an ihr, ſeiner Frau, gehandelt und ſie enterbt hatte? ö Dafür verdiente er, daß ſie ohne jede Trauer au ihn dachte! Und dieſer Mann hatte geſagt, er liebe ſie! Nun— es war gut, daß ſie leben konnte, wo es lahr gefiel! Gut— oh, ſo gut war das! Und Doris ſaß dann im Zuge, der ſie forttrug. Nach Berlin! Vorerſt wollte ſie dorthin! Dem Leben, dem Genuß entgegen! Ihre Möbel mochten lagern. Viel hatte ſie nicht. Denn Richard hatte ja die Villa von ſich aus eingerichtet. Aber immerhin gehörten ihr perſönlich doch noch einige wertwolle Stücke, die ſie ſeinerzeit mit aus ihrer erſten Ehe gebracht hatte. Vorerſt würde ſie in einem der vornehmen Hotels wohnen. Und— ja, die Trauer würde ſie ein bißchen wahren müſſen! Um dieſen Mann mußte ſie trauern nach außen hin. der ſie enterbt hatte und ihr damit bewies, was ſie im Grunde genommen wert geweſen war! Berlin! Wenn ſie keine großen Toiletten tragen durfte, jetzt, während der Trauer, dann hatte es auch gar keinen Zweck, in Berlin zu leben.. Die oberflächliche, herzloſe Frau überlegte fieberhaft. Wohin alſo dann? Nun— nach Berlin mußte ſie ſchließlich erſt eiumat. Nun waren ihre Koffer ja nach dorthin aufgegeben, Und— eigentlich konnte ſie eine luxuriöſe Villa kaufen, damit ſie ein dauerndes Heim hatte, wenn ſie einmat heimkommen wollte. Am Wannſee, Zehlendorf, Grune⸗ wald oder irgendwo. Berlin war ja herrlich! Alſo war es durchaus kein Fehler, wenn ſie ſich dort anſäſſig machte. Sie überlegte nicht, daß, wenn ſie jetzt längere Zeit reiſen würde, doch dann der Villenhaushalt unnötiges Geil toſtete. Sie glaubte, ihr Geld ſei unerſchöpflich. Und ſie ſchmiedete weiter Pläne. Vielleicht ging ſie einmal nach einem Gebirgskurort? Nein! Das war immer langweilig. Irgendein mondänes Bad mußte es ſein. Oder noch beſſer: die Schweiz! Dort kannte ſie niemand. Dort konnte ſie tun und laſſen, was ſie wollte. Konnte Sport treiben, konnte tanzen, konnte weiter reiſen, wenn es ihr gefiel. Wie herrlich das Leben doch ſein konnte. wenn man frei war! Die Räder ſangen:„Frei biſt du! Frei biſt du!“ Und Doris Feller lehnte ſich behaglich zurück, ſchloß die Augen. In Berlin angekommen, fuhr ſie ins „Eſplanade“. Den„Kaiſerhof“ mied ſie, weil man ſie dor kannte. Sie ruhte ſich einige Tage aus, fuhr nur ab und zu mit einem Mietwagen in die Umgebung Berlins. Dabet entdeckte ſie im Grunewald eine große ſchöne Villa, die in einem parkähnlichen Garten lag. Das Grundfſtück geftel ihr und war zu verkaufen. Ein großes weißes Plakat zeigte den Namen einer bekannten Berliner Maklerfirma. Doris noliette ſich dieſe Adreſſe, ſagte dem Chauffeur, daß er jetzt weiterfahren könne, aber ganz langſam. Dieſe Fahrt war wunderſchön. Berlin gefiel ihr außer⸗ ordentlich, und ſie kam angeregt daheim im Hotel wieder an. Am Abend beſuchte ſie ein Konzert. Am nächſten Tage beſichtigte ſie die Villa im Grune⸗ wald mit dem Herrn zuſammen, den die Maklerfirma ihr auf ihren telephoniſchen Anruf geſchickt hatte. Die Villa war ein neuerer Bau, hatte allen Komfort und war, nach einigen kleinen Erneuerungen, ſofort beziehbar. Und Toris entſchloß ſich, dieſe Villa zu kaufen! Der Preis war gewaltig herabgeſetzt. Hundertzehn⸗ tauſend koſtete ſie noch. Die Formalitäten waren bald er⸗ ledigt, und ein Architekt richtete die Villa nach dem perſön⸗ lichen Geſchmack der neuen Beſitzerin ein. Vielleicht ließ er ſeinen eigenen vornehmen Geſchmack bedeutend mehr walten dabei. Aber er war ein geſchickter Herr, der es doch ſo hinſtellte, als ſei alles nach den Wünſchen der Beſitzerin auf das peinlichſte ausgeführt worden. Die Inneneinrichtung koſtete ein kleines Vermögen. Dann kamen die Möbel! Was da alles angeſchafft werden mußte! Aber dann war doch alles fertig, und Doris Feller be⸗ zog ihr neues Heim. i Dienerſchaft war engagiert worden, und einen ſchönen neuen Wagen hatte ſie ſich auch gekauft. Ein herrliches Leben. 1 Die erſten paar Wochen dachte Doris kaum noch daran, daß ſie hatte reiſen wollen. Sie tollte mit zwei weißen Hunden im Garten umher, arbeitete ſogar zuweilen ein bißchen beim Gärtner hinten im Gemüſeland und fand bas neue Leben entzückend. Eines Tages war es aus damit. Sie langweilte ſich, weinte ſogar ein paar Tränen, weil ſie doch gar ſo verlaſſen war, und beſchloß nunmehr zu reiſen. Der Wunſch der Herrin wurde laut. Die Dienerſchaft ſchlich mit gekränkten Geſichtern umher. Denn ſelbſt⸗ verſtändlich wurde man nun wieder prompt entlaſſen. Höchſtens der Gärmer blieb, um den Garten zu pflegen und auf das Haus aufzupaſſen. Das war doch klar. Und nun hatte man ſich doch zuerſt ſo gefreut, daß man endlich wieder eine Stellung hatte. f g b Aber dann ſahen ſich die Leute doch mit ganz erſtaunten Augen an. (Fornetzung folatz Vergiß nicht zur Freimachung Deiner Poſt Wohlfahrtsbriefmarken zu verwenden! n EEE Viernheim, 1. Februar Mariä Lichtmeß Eines der älteſten Feſte in der katholiſchen Kirche iſt das Feſt Mariä Reinigung(puri⸗ ficatio Mariae) am 2. Februar. Den Namen Lichtmeß trug dem Feſt der Umſtand ein, daß an dieſem Tage die hauptſächlich für den Gottesdienſt beſtimmten Kerzen geweiht worden ſind. Dies geweihte Licht ſoll ſymboliſch an das Licht der Welt, an Jeſus Chriſtus, er⸗ innern. Mariä Reinigung oder Frauentag der Reinigung, weil um dieſe Zeit Maria, die Mutter Chriſti, ſich der vorgeſchriebenen Reinigung unterwarf, ihren göttlichen Sohn im Tempel darſtellte und das vorgeſchriebene Opfer entrichtete, das bei den Armen, zu denen Maria und Joſeph gehörten, aus zwei jungen Tauben beſtand. Der 2. Februar war als der Tag von „Mariä Lichtmeß“ von jeher vor allem bei der landwirtſchaftlichen Bevölkerung als Feſt⸗ und Freudentag, als„Lichterfeſttag“ gefeiert, und dieſes Gefühl der Freude, daß nun end⸗ lich nach tiefer, langer Winternacht der licht⸗ reiche Tag die Herrſchaft übernehmen werde, fand in vielen Gegenden einen ſymboliſchen Ausdruck im Anzünden ſog.„Lichtmeßkerzen“. Aber mit dem Kommen des jungen Lichts iſt auch neues Leben und Lieben in der Natur und damit auch die Zeit zu neuer Arbeit für den Menſchen, beſonders für den Landmann verbunden. War es nicht der ge— gebene Zeitpunkt, ſich auch nach neuen Gehil— fen für dieſe Arbeit umzuſehen? Daher war dieſer Tag zugleich vor allem in Süddeutſch— land der wichtigſte Termintag für Geſinde— wechſel. Zu Dutzenden ſtanden da die Bau⸗ ernwagen mit den Habſeligkeiten der Mägde und Knechte am verabredeten Wirtshaus, wo der Bauer mit dem neugeworbenen Geſinde „Einſtand“ zu trinken pflegte. Es wurde auch der Spinnrocken beiſeitegeſtellt, und die ſchönen, unterhaltſamen Spinnſtubenabende wichen den mancherlei Vorbereitungen für die Feldarbeiten. Das ohnehin ſpärliche Licht ver⸗ ſchwand bald ganz aus der Stube, Stall und Scheuer. Auch das Abendeſſen wurde von Lichtmeß ab vor einbrechender Nacht einge— nommen. Darum:„Lichtmeß— Spinnen ver— geß! Lichtmeß— bei Tag eß!“ * * Februar. Iſt das wirklich ſchon einen ganzen Monat her, daß wir Silveſter feierten. Ein Zwölftel des neuen Jahres iſt ſchon wieder vorüber, und der Februar zieht mit ſeinen 28 Tagen ins Land. Das waren zwei lange Monate, der Dezember und der Januar, und über den Geldbeutel iſts auch gegangen. Weih—⸗ nachten, Jahresende, das war alles mit Aus— gaben verbunden. Wintervergnügen gab es auch noch dazu, und die Lichtrechnungen waren höher, der Ofen fraß auch ſeinen Teil. es wird Zeit, daß der kurze Monat kommt, der Hornung ſo genannt, weil die Hirſche in die⸗ ſem Monat ihre Geweihe ablegen. Wird der Winter noch lange ſein? Zwar der Winter von 1934 ſetzte die eigenartige Witterung des ganzen Jahres mit ſeinen hohen Tempera- turen fort und ſeit 1764 ſoll es keinen ſo milden Winter mehr gegeben haben. Das will aber nicht beſagen, daß wir uns auf den Lenz freuen. Am Anfang und am Ende des Februar liegen die Wettermacher, Lichtmeß und Matthiastag, der 2. und 24. Februar. Der eine ſoll mit Kälte, der andere mit Sonne Vorbote baldigen Frühlings ſein. Wir müſ— ſen es nehmen, wie es kommt. * Kappenabend. Am Sonntag findet im Saftladen ein Kappenabend ſtatt unter dem Motto:„S'wärd immer Schöner“. Nähere Einladung folgt morgen. Desgleichen findet im Ochſen ein Kappenabend ſtatt, wobei auch allerhand Allotria geboten wird. „ Wie verbringen die Vögel die Nacht. An einem Morgen an dem man in die Winterluft hinaustritt, wundert man ſich, wenn man einzelner Vögel anſichtig wird, daß dieſe trotz der zeitweiſe harten Nachtkälte noch leben. Man frägt ſich unwillkürlich, wo und wie denn die kleinen Tiere die Nacht ver— bringen, um nicht dem Tageshauch zum Opfer zu fallen. Der natürliche Inſtinkt läßt die Vögel nachts alle möglichen gegen Wind und Kälte geſchützten Verſtecke aufſuchen. Tief⸗ liegende, windgeſchützte Hecken, Mauervor⸗ ſprünge und Mauerniſchen, Dachluken, Jalou⸗ ſien und nicht ſelten auch Kamine dienen den Vögeln zum nächtlichen Unterſchlupf. Des öfteren kann man beſonders Spatzen ſehen, die ganz rauch- und rußgeſchwärzt ſind, ein Zeichen, daß ſie an oder in einem Kamin Schutz vor der Kälte geſucht haben. *Mit frohem Lachen beginnt der Tag. Das will der Rundfunk. Und deshalb holt er am frühen Morgen die Meiſter des Humors ans Mikrophon, die uns das Lachen bringen ſollen. Hatten wir es denn verlernt? Ich glaube doch. Wie ſieht ſo ein Morgen richten bei einem jeden aus? Haſt und Eile gleich bei Tagesbeginn. Schuhe, Kragen, Schlips, alles ſteht am falſchen Fleck.... Ich muß fort... ein Biſſen, noch einen, die Taſſe Kaffee hinuntergegoſſen... die Treppe hi⸗ munter und wieder hinauf, weil man den Schlüſſel vergeſſen... ſchlechte Laune, ver- dorbene Stimmung... Anfang ohne Würde. So ſoll der Morgen nicht ausſehen. Der Morgen ſoll köſtliche Ruhe atmen, ſoll Be- ſinnung ſein. Das iſt eine Einrichtung. Das handelt ſich um ganze 10 Minuten, und der Tag fängt nocheinmal ſo ſchön an. Das iſt auch der Sinn der frohen Morgengaben des Funks. Mit frohem Lachen ſoll der Tag be— ginnen. Lachen überwindet. Lachen erhebt uns. Lachen läßt uns die Arbeit leichter wer— den. Lachen meiſtert die Pflicht. Und noch eins: ſolche 10 Minuten am Morgen gehören der Familie und das ſcheint das allerſchönſte und allerwichtigſte dabei zu ſein. * Ein Kleintierzuchtpark. Mit fi⸗ nanzieller Unterſtützung des Reichs wird dem— nächſt in Ladenburg eine Zuchtanlage für Kaninchen und Geflügel erſtellt, wozu die Stadtverwaltung Ladenburg in Zuſammenar— beit mit der Kreisverwaltung Mannheim eine frühere Kiesgrube zur Verfügung geſtellt hat. Es ſollen auch kleine Zuchtplätze an Jugend— liche und Schüler abgegeben werden, um das Intereſſe für die Kleintierzucht zu wecken. * Vergleichsvorſchlag. Die Firma Schnellpreſſenfabrik Frankenthal Albert& Cie A.⸗G., hat nunmehr einen Vergleichs— vorſchlag auf der Grundlage von 30 Prozent gemacht. Eine Gläubigerverſammlung iſt für den 1. Februar in Mannheim angeſetzt. Die Verhandlungen über die Auffanggeſellſchaft zur Fortführung des Werkes ſind noch im Gange. * Spart ſchon jetzt für den Ur⸗ laub! Nach dem feſtgeſtellten Plan des Am— tes für Reiſen, Wandern und Urlaub werden in der Zeit vom Januar bis Oktober dieſes Jahres vorerſt 1143 Urlauberzüge in allen Gauen Deutſchlands ſtarten und Volksgenoſ— ſen in die ſchönſten Gegenden Deutſchlands bringen. Da der Erfolg der neugeſchaffenen Reiſeſparkarte ungeheuer groß iſt, und ſchon heute weit über zwei Millionen Kameraden ſich auf dieſem Wege das Geld für eine der herrlichen„Kraft durch Freude“ Reiſen zu— ſammenſparen, iſt damit zu rechnen, daß die hier angegebene Zahl der Züge noch wird überſchritten werden müſſen. Allerdings iſt es fraglich, ob das während der Hauptreiſezeit in den Monaten Juli und Auguſt, in denen die Reichsbahn ſchon ſtark überlaſtet iſt, mög— lich ſein wird. Deshalb liegt es im eigenſten Intereſſe aller, die mit„Kraft durch Freude“ in dieſem Jahre verreiſen wollen, daß ſie ſich bald eine Fahrt ausſuchen und ſich ſo zeitig wie möglich anmelden. Nur ſo ſichern ſie ſich einen Platz und entgehen der Gefahr, daß ſie wegen Ueberfüllung während ihres Ur— laubs zu Hauſe bleiben müſſen. * Bitte der Vögel. Die Kinder einer Nachbarſchule hatten die Aufgabe, durch Bild und Wort für den Schutz der Vögel im Win- ter zu werben. Es iſt köſtlich, was die Kinder alles geleiſtet haben und wohl wert, daß man ihre Arbeit beachtet. Das Vögelchen das ans Fenſter pickt und um ein Krümchen bittet, iſt vielfach dargeſtellt worden, und darunter ſtan— den ſogar gereimte Worte: Soll ich die Inſekten freſſen, mußt du im Winter mich nicht vergeſſen! Oder: Obſt und Beete ſchützen wir! Gib ein Körnlein uns dafür! Ein Kind hatte einen Vogel vor ſeiner Höhle dargeſtellt und darunter geſchrieben: Will gern im Frühling dir ein Ständchen bringen, will gern meine freudigen Lieder ſingen, doch hungert mich im Winter ſehr, ſtreu' doch ein wenig Futter her!— Allerlei Anweiſungen für die richtige Winterfütterung wurden in Wort und Bild gegeben: So ſieht ein richtiger Futterplatz aus! und man ſieht, wie das Dach auf allen Seiten weit herunterreicht, ſodaß Schnee und Wetter nicht hereinwehen können. Auf einem Bild ſieht man einen richtigen Kaufmannsladen, in dem die Vögel das rich— tige Futter einkaufen. Sonnenblumenkerne, Kürbis- u. Gurkenkerne, Beeren von Ebereſche, Holunder und Hagebutte, Hanf— all das lieſt man auf den kleinen Käſten.„Hör nicht zu zeitig mit Füttern auf!“ warnt ein Plakat, auf die ſtrengen Nachwintertage deutend, die manchem Vogel Tod bedeuten.„Den Durſt, den ſtillen wir ganz allein, warm Waſſer kann unſer Ende ſein!“ meint ein Kind, es will damit auf die Gefahr hinweiſen, daß Waſſer zum Baden verleidet. Und das kann im Froſt den Tod des Vögleins bedeuten.— Es iſt eine Freude zu ſehen, wie unſere Kinder auf ſolche Weiſe zur Liebe zur Natur erzogen werden. * Theaterabend von„Kraft durch Freude“ Sonntag abend 8 Uhr im„Frei- ſchütz“. Bei dieſem Theaterabend führt der Geſangverein„Sänger-Einheit““ ſein Neu- jahrsprogramm auf durch die wundervolle Operette„Jung muß man ſein, wenn man lieben will“, dazu geſangliche Einlagen. Durch dieſe Wiederholung der Aufführung iſt jeder- mann Rechnung getragen, denn es beſtand ſeither der Wunſch, daß dieſe Operette einem weiteren Kreis geboten werden würde. Der Eintrittspreis iſt auf 30 Pfg. feſtgeſetzt. Vor⸗ verkauf bei Hofmann, Drehſcheibe, und Hel— big, Weinheimerſtraße 60. 1. Uiernheimer Tonfilmschau Die triumphale Tonfilm-Operette: Gern hab ſeh die Frau'n geküsst, hab nie gefragt ob es gestattet ist! Heute Freitag(Nur 1 Tag) im Central-Film-Palaſt! Nach Franz Lehars erfolgreicher Operette „Paganini“ wurde die nach dem populären Hauptſchlager„Gern hab ich die Frauen ge— küßt“ betitelte Filmoperette gedreht, die den bekannten Darſteller Iwan Petrovich, die berühmte Koloraturſopraniſtin der Dresdner Staatsoper Eliza Illiard und die entzückende Maria Beling in den Hauptrollen zeigt. Auch die weiteren Hauptrollen dieſes muſikaliſchen Abenteuer-Großfilms ſind mit beliebten Dar ſtellern wie Adele Sandrock und Theo Lingen beſetzt. Dieſer einzigartige Tonfilmſchlager iſt die ſchönſte Franz Lehars-Operette und alle Filmfreunde werden heute Freitag ſich bei dieſem Bombenfilmwerk einfinden. Niemand verſäume dieſe Sondervorſtellung und zwar nur Freitag(1 Tag)! Achtung! Morgen Samstag ſtartet der ſchönſte Film des Jahres: 14 4 1 „So endete eine Liebe er erſchütternde Herzensroman der jungen öſterreichiſchen Kaiſerstochter. D — Paula Weſſely die unvergleichliche deut— ſche Frau von zwingender Echtheit und Na— türlichkeit, durch„Maskerade“ weltberühmt, im Zuſammenſpiel mit den gefeierten Künſt— lern: Willy Forſt Erna Morena Gu⸗ ſtav Waldau Guſtav Gründgens! Die öſterreichiſche Kaiſerdochter, die aus Gründen der Politik ihrer Liebe zu dem jungen und ſchönen Herzog von Modenau entſagen muß, und den ungeliebten Napoleon zu heiraten ge— zwungen wird. Eine tiefe menſchliche, er— regende Tragik zieht durch dieſen gewaltigen Spitzenfilm der deutſchen Film-Induſtrie. Ein Beſuch zählt zu den ſchönſten Stun— den ihres Lebens. Anfang Werktags 8 Uhr Sonntags 7 Uhr, ab 9,15 Uhr nochmals alles zu ſehen. Steuerterminkalender für Monat Februar 1935: 5.: Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 31. Januar ſowie Abgabe der Beſchei— nigung über die Geſamtſumme der im Monat Januar einbehaltenen Lohnſteuer— beträge. : Umſatzſteuervoranmeldung und Voraus- zahlung der Monatszahler für Monat Januar. Keine Schonfriſt. : Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 5.: 4. Rate Kirchenſteuer(Kultusſteuer) lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. Brandverſicherungsbeiträge 1934. Keine Schonfriſt. 5.: J. Rate Hundeſteuer. Ablauf der Friſt für die Einſendung der Steuerabzugsbelege vom Arbeitslohn für Kalenderjahr 1934. 4. Rate Vermögensſteuer lt. ſcheid. Keine Schonfriſt. : Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. Februar ſofern der Steuerabzug den Be— trag von 200 RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. 8.: Ablauf der Friſt für die Einſendung der Einkommen-, Körperſchaft- und Umſatz⸗ ſteuererklärungen für die Veranlagung 1934. Steuerbe— Bekanntmachung Betreffend: Den Bau Frankfurt der Reichsautobahn Mannheim Der Fortgang der obigen Bauarbeiten an der Bahnunterführung Viernheim—Lam-⸗ pertheim macht die Sperrung des auf der ſüdlichen Seite—Ortsſeite— der Bahnlinie gelegenen Feldwegs notwendig. Dieſer Weg wird deshalb bis auf weiteres für jeden. Verkehr geſperrt. Viernheim, den 28. Januar 1935 Bürgermeiſterei Viernheim echtel N Aufrufl An die Beamten⸗ u. feſtbeſoldeten Volks⸗ genoſſenfrauen Viernheims ergeht die Bitte, ſich zum Verkauf der Februar⸗Winterhilfs⸗ plaketten freiwillig zur Verfügung zu ſtellen. Um die Volksverbundenheit im Sinne unſeres Führers kundzutun, erwarte ich, daß ſich die Frauen und Fräuleins, denen die Liſte in den nächſten Tagen durch die N. S.-Frauenſchaft vorgelegt wird, einſchreiben. Ich appelliere an das Gewiſſen und hoffe daß mir nicht mit faulen Ausreden meine Arbeit erſchwert wird. Wie ſich am Tage der Solidarität die Gattin des Reichsminiſters Dr. Goebbels und viele andere Ehefrauen führender Perſönlichkeiten mit der Sammel- büchſe dem Winterhilfswerk zur Verfügung geſtellt haben, wollen auch wir hier in Viern— heim nacheifern. Am Freitag, den 1. Februar bitte ich die in Frage kommenden Frauen zwecks Ab— gabe der Plaketten um 20 Uhr, in den Saal „Fürſt Alexander“ zu kommen. Franzke, Ortsgruppenleiter FFF U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Nur heute Freitag ein Bombenprogramm! Volldampf voraus! mit Carl Ludwig Diehl Der König der wilden Pferde ein Wildweſtreißer! f Nur heute Freitag ſehen Sie im Union— Film-Palaſt ein Sonderprogramm, das wirk— lich erſtklaſſig iſt. Als Hauptſchlager kommt „Volldampf voraus“ mit Carl Ludwig Diehl und Margot Wagner. Der Film ſchildert uns in einer packenden Handlung die intereſſante und vielſeitige Tätigkeit der Reichsmarine, die mit einer entzückenden Liebesgeſchichte ver— bunden iſt. Wie geſagt ein Film, der wert wäre, mehrere Tage vor ausverkauftem Hauſe geſpielt zu werden. Im Beiprogramm bringen wir einen Wildweſtreißer erſter Klaſſe„Der König der wilden Pferde“. Ein ſenſationeller und herrlicher Wildweſtfilm, wie er ſchon lange hier nicht mehr gezeigt wurde. Der Star des Films, ein prächtiger Rappe, wird ſich die Herzen der Beſucher im Sturm erobern. Sie ſehen alſo, daß das heutige Sonderprogramm ihren Beſuch wert iſt, weshalb ein Beſuch noch— mals beſtens empfohlen werden kann.— Ab morgen Samstag ſetzen wir die Aufführung der erſten und gewaltigſten Filmwerke fort. Wir zeigen ab morgen das triumphalſte Film— werk, das überall einen gewaltigen Erfolg brachte:„Die große Zarin“ mit Marlene Dietrich. * Zur Grünen Woche, Berlin hat die„Deutſche Jagd“(Verlag J. Neumann, Neudamm, Berlin und München) eine hervor- ragend ausgeſtattete Sondernummer heraus— gegeben. Das originelle farbige Umſchlagbild des bekannten Künſtlers Prof. Hohlwein— München zeigt einen Hirſchkopf im Porträt vor einem Hintergrund von Wandverzierungen einer altdeutſchen Arbeit aus dem Jahre 1654, die im Beſitz des Stiftes Neuburg iſt. Hier— durch ſoll die enge Verbundenheit des deutſchen Waidwerks mit altüberkommener Ueberliefer— ung deutlich zum Ausdruck kommen. Ein reicher textlicher ſowie illuſtrativer Inhalt kennzeichnen auch dieſes Heft der„Deutſchen Jagd“ wieder. Der Textteil enthält diesmal auch farbige Abbildungen. Im Ganzen zeigt dieſes Heft eine erſtaunliche Leiſtung, um ſo mehr, wenn man bedenkt, daß die Zeitſchrift wöchentlich erſcheint und nur 12 RM. bei Aufgabe eines Jahresbezuges koſtet. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen: W 15 20,70, W'ö16 20,90, W' 17 21,20; Roggen R 18 16,90, R 16 17,20, R 13 16,50; Braugerſte 19,50 bis 21,50; Winter- und Induſtriegerſt⸗ 18,50 bis 19,50; Futtergerſte G 7 15,90, G 8 16,20, G 9 16,40, G 11 16,70; Hafen § 11 15,90, H 14 16,40,§ 17 16,70; Raps 31; Mais m. S. 21,25; Weizenkleie m. S. Wͤ'H 17 10,60; Roggenkleie m. S 10,32; Weizenfuttermehl 13; Weizennachmeh 17; Volltleie plus 70 Pfg.; Erdnußkucher 14,30; Soyaſchrot 13; Rapskuchen 12; Palm kuchen 13,30; Kokoskuchen 15,20; Leinkucher 15,20; Trockenſchnitzel 8,52, Rohmelaſſe 5,84) Steffenſchnitzel 10,12; Wieſenheu 9,80 bi— 10,50; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Weizen. und Roggenſtroh gepr. 5 bis 5,50, geb. 4,80 bis 5,20; Hafer- und Gerſteſtroh gepr. bis 5,50, geb. 4,80 bis 5,20; Weizenmehl Geb 17 Type 790 27,50, W'ö 15 27,50, mit 10 Proz. Ausl. plus 1,50, mit 20 Proz. plus 3 Roggenmehl Geb. 16 Type 997 24,60, N14 24, R 13 23,60, plus 50 Pfg. Frachtausgl.) Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plu⸗ 40 Pfg., Futtergerſte und Hafer plus 60 Pfg. Mühlennachprodukte plus 30 Pfg., olhaltige Futtermittel plus 40 Pig.(von Erdnußkucher bis Kokoskuchen), zuckerhaltige n ausgenommen Malzkeime, plus Pfg.