Naüta essa) ag,, So endete eine Liebe. 2828 Ha I Lokales Viernheim, 4. Februar Vom Sonntag Der erſte Sonntag im Februar brachte uns ſchlechtes Wetter mit. Nachdem es be— reits die letzten Tage abwechſelnd regnete und ſchneite, manchmal beides miteinander, war auch der geſtrige Sonntag nicht anders. Der Schnee iſt geſchmolzen. Die Witterung iſt ſehr milde geworden. Das Wochenende war ganz auf Karneval eingeſtellt. Am Freitag, Sams- tag und Sonntag fanden zahlreiche Kappen— abende ſtatt, wobei allerhand Allotria ge— trieben wurde. Der närriſche Kappenabend im Saftladen zum grünen Laub war ſehr gut beſucht. Bei den munteren Klängen der Kapelle und ſonſtiger froher Unterhaltung, wurden einige recht vergnügte Stunden verbracht. Im Fürſt Alexander war Radler-Maskenball der einen ſchönen Verlauf nahm. Am Sonntag fand im Freiſchütz durch die N. S. Gemeinſchaft Kraft durch Freude die Wieder— holung des Neujahrsprogramms der Sänger— Einheit ſtatt. Es hatten ſich die Beſucher zahl— reich eingeſtellt, um ſich einige gemütl. Stunden bereiten zu laſſen. Der Sportbetrieb war infolge des Pokalſpiels im Mannheimer Sta⸗ dion für Mannheim und Umgebung eingeſtellt. Am nächſten Sonntag werden die Spiele in vollem Umfange wieder aufgenommen. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Verſtoß gegen die Gewerbeordnung; 2 wegen Vergehen gegen die Straßen- und Verkehrsordnung (Fahren ohne Licht); 3 wegen grobem Unfug und 1 wegen Ruheſtörung. * Meſſe in Weinheim. Die mehr- mals im Jahre auf dem Markplatz in Wein— heim abgehaltenen Krämermärkte finden in Zukunft nicht mehr ſtatt. An ihrer Stelle tritt eine Meſſe, die in dieſem Jahre auf die Woche vom 11. bis 18. Auguſt fällt. * Im Haushalt fließend, heißes Waſſer. Die Stadt Weinheim läßt im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms in den nächſten Tagen eine Hauswerbung veran— ſtalten. Der Zweck dieſer Hauswerbung iſt, die Hausfrauen auf die Verwendung eines Heißwaſſergerätes, welches an der Stelle des Waſſerhahns über dem Spültiſch oder Waſch⸗ becken angebracht wird, aufzuklären. Das Ge— rät wird mit der vorhandenen Gasleitung ver— bunden und liefert dann zu jeder Tages- und Nachtzeit heißes Waſſer fur den Haushalt und zur Körperpflege. Damit die Anſchaffung dieſes praktiſchen Gerätes jedermann möglich iſt, wird dasſelbe durch die Gasgemeinſchaft zu kleinen Monatsraten verkauft. Sachkundige Werber werden die Haushaltungen beſuchen und Auskunft über dieſes Gerät erteilen. Radfahrer⸗ Maskenball Eintracht⸗Vorwärts Zu einem Maskenball hatten die beiden Vereine am letzten Samstag abend im Fürſt Alexander eingeladen. Trotz einſetzendem Regenwetter war der feenhaft dekorierte Saal dicht beſetzt. Programmmäßig hielt der Prinz Karneval, Sportskamerad Adam Pfenning, un⸗ ter Trompetenſchall und Salutſchießen in ſei— nem Prunktwagen, begleitet von einer koſtü⸗ mierten Reigenmannſchaft und zahlreichen Masken, ſeinen Einzug. Er begrüßte das när⸗ riſche Publikum und erhöhte die Stimmung durch ſeinen mit Humor gewürzten Vortrag. Der Vergnügungsausſchußvorſitzende, Sports⸗ kamerad Konrad Schmitt, der ſich für die Arrangierung des Abends beſonders verdient gemacht hat, ließ dann zum Tanze aufſpielen. Die Muſikkapelle Hanf-Knauber zeigte dabei vollendendes, vorzügliches und muſikaliſches Können. Ihre Jazz-, Streich- und Blasmuſik hielt die Anweſenden bis zur frühen Morgen— ſtunde im Banne. Befriedigt trennte man ſich und gegenſeitig wurden Stimmen laut, daß der Maskenball der beiden Vereine Eintracht und Vorwärts eine wirkliche Freude war. 15. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Marlene Dietrich in 3 3( „Die große Zarin noch heute Montag im U.⸗T.⸗Filmpalaſt. Der neueſte Marlene Dietrichfilm„Die große Zarin“ der ſoeben mit größtem Erfolg ſeine Welturaufführung hatte, gelangt bereits ab morgen Sonntag im U.-T.-Filmpalaſt zur hieſigen Vorführung.— Sie dürfen ihn nicht verſäumen, weil er neben der hinreißenden ſchauſpieleriſchen Leiſtung der Dietrich und ihrer Gegenſpieler, eine ſpannende Handlung und wunderbare Ausſtattug bietet. Künſtlerſich wertvoll! Zwei Jahre hat man keinen neuen Film mit Marlene Dietrich mehr geſehen, aber man wird für das Warten mehr als belohnt, wenn man die Künſtlerin in ihrer neueſten Rolle als„Die große Zarin“ ſieht. Wenn Sie ein Liebhaber großer Schauſpiel— kunſt im Rahmen einer ſpannenden Handlung mit wunderbarer Ausſtattung ſind, dann müſ— ſen Sie ſich die„Die große Zarin“ anſehen! Die pompösbarbariſche Großartigkeit des längſt vergangenen ruſſiſchen Kaiſerreichs und die Geſchichte einer der umſtrittenſten Herr— ſcherinnen der Weltgeſchichte erwacht in einer grandioſer Bilderfolge zu neuem Leben. Ein Film, von dem man gepackt und mitgeriſſen wird— ein Film, den man zwei- und drei— mal ſehen möchte. Marlene Dietrich erbringt im Mittelpunkt einer bis ins Kleinſte abge— ſtimmten Beſetzung einen neuen Beweis ihrer virtuoſen Schauſpielkunſt. I. Uiernbeimer Tonfilmschau Das triumphale deutſche Spitzenfilmwerk „So endete eine Liebe“ Mit Paula Weſſely und Willi Forſt Heute Montag letzter Tag im Central⸗Film⸗Palaſt Geſtern zeigte man vor überfülltem Hauſe ein unbeſchreiblich ſchönes Spitzenfilmwerk. Paula Weſſely ſetzt ihren Triumph aus „Maskerade“ fort. Es iſt der erſchütternde Herzensroman der jungen öſterreichiſchen Kai⸗ ſerstochter, die aus Gründen der Politik ihrer Liebe zu dem jungen und ſchönen Herzog von Modena entſagen muß, und den ungelieb⸗ ten Napoleon zu heiraten gezwungen wird. Eine tiefe menſchliche, erregende Tragik zieht durch dieſen gewaltigen Spitzenfilm der deut⸗ ſchen Film-Induſtrie. Willy Forſt erſcheint hier zum erſten Male in einer ernſten, tragi⸗ ſchen Rolle. Paula Weſſely als Erherzogin Marie Luiſe gibt eine ſchauſpieleriſche Leiſtung, die die Leiſtung in„Maskerade“ ſogar über⸗ trifft. Nicht oft haben wir einen ſo wunder— baren Film erlebt der uns ſo packt und der in ſeinen Problemen auf eine ſo ſchlicht-menſch⸗ liche Handlung gebracht iſt, daß eben jeder davon ergriffen werden muß. Der Film gibt dem Beſucher viel, man muß ihn geſehen haben, wenn man über die Spitzenwerke der deutſchen Tonfilmproduktion mitreden will. Und jeder wird ihn ſehen wollen! Alles wird gerührt und begeiſtert ſein, über dieſes überaus herrliche und ergreifende Spitzenfilmwerk. Paula Weſſely das neue Filmwunder in ihrer ſchlichten und echten Natürlichkeit ſpielt ſo zart und hingebend, daß viele Zuſchauer zu Tränen gerührt werden. Der Film endet mit, der welthiſtoriſchen Trauung Napoleon und Marie-Luiſes im Wiener Stephans-Dom zu der Ludwig van Beethoven das herrliche Te⸗ deum auf der Orgel ſpielte und den Chor der 100 Sängerknaben dirigierte. Es iſt das ſchönſte deutſche Tonfilmwerk das kein Film— freund verſäumen wird.„So endete eine Liebe“. „So endete eine Liebe“ Sport und Spiel Der Kampf geht weiter! Am nächſten Sonntag geht das Ringen um die Punkte und die Meiſterſchaft der Be— zirksklaſſe weiter. Der Neuling Hockenheim, der den Grünen im Vorſpiel in Hockenheim einen Punkt abtrotzen konnte, wird auf dem Waldſportplatz antreten. Der Kampf wird ſicher heiß werden, weshalb alle Sportfreunde ſich bereits auf dieſes Spiel freuen. Muß doch dieſes Spiel als die Generalprobe vor dem entſcheidungsvollſten Meiſterſchaftsſpiel am Sonntag, den 17. Februar in Sandhofen an— geſehen werden. Wir erwarten am Sonntag beſtimmt einen Sieg über Hockenheim. Be⸗ ſonders erwarten wir eine geſchloſſene Mann⸗ ſchaftsleiſtung. Jeder muß ſein Beſtes her⸗ geben, damit man zuverſichtlich dem Spiele in Sandhofen entgegenſehen kann. Wenn die Sandhofener Hürde ſiegreich genommen iſt, dann kann man die Meiſterſchaft faſt ſicher annehmen. Die Grünen kämpfen mit dem ge⸗ wiſſen Hinterhalt, daß ſie als Gaupokalmeiſter doch um den Aufſtieg mitſpielen dürfen. Doch wie ſchön wäre es, wenn dieſer Weg auch über die Meiſterſchaft errungen werden würde. Die Viernheimer Sportfreunde ſtehen feſt und ge— ſchloſſen hinter der Mannſchaft und erwarten auch, daß dieſe einig und geſchloſſen den Kampf aufnimmt um Sieg und Punkte. Am Donnerstag beim Hallentraining im Freiſchütz wird keiner fehlen! 363 120 Hauskleid aus Baum- wollkrepp mit abſtechender Einfaſſung. Die einer Paſſe angeſetzte Taille iſt in Säum⸗ chen abgeſteppt, die ſich in gleicher Linienführung am Rock in Falten fortſetzen. Stoffverbrauch: etwa 5,30 m, so em breit. Für Größe 4 u. 38 1 363125 Kleidſchürze aus gemuſtertem Baumwoll- muſſelin. Am Reverskragen und an den kurzen, in Falten elegten Armeln einfarbige Lin aſſung, mit der die Taſchenpatten harmonieren. 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Februar 1935, Vormittags 8.30 Uhr werden im Gaſthof„Sum Kaiſerhof“ (Ecke Saar- Ernſt Lndwigſtraße) zu Viernheim aus dem hieſigen Staatswald verſteigert: Kutzknüppel, Eiche, 48,3 Rm. Gartenpfoſten 2,5 ma lg.(aus Rauſchenſchlag 20 Nr. 1263 70, Scheiter, Rm: 68 Buche, 297 Eiche, 140 Kie⸗ fer; Knüppel, Rm: 38 Buche, 47 Eiche, 24 Akazie, 108 Kiefer; Knüppelreiſig, Rm: 229 Buche, 13,6 Akazie, 1,8 Birte, 64 Kiefer; Aſtreiſig, Wellen: 750 Eiche(aus Schafwieſen 5/6 Nr. 6252— 6384). Buchen- und Eichen⸗Scheit, Knüppel aus Schaf⸗ wieſen 5/6 Nr. 61686385, Am hoh Sandbuckel 2 Nr. 41604508, Kiefern Scheit aus Fr. Heide 47 Nr. 7540 7629 Abtrieb Nähe der Bad. Grenze. Knüppel Akazie Glockenbuckel 2/15 Nr. 5399—5436 Knüppel Kiefer Fr. Heide 34—43 Nr. 6073— 6167, Reiſerknüppel Buche Ameiſenlache 7 Nr. 1789 1879. ſowie Schuldner aus 1933 und früher, ſind vom Heſſ. Jorſtamt Viernheim zun Walaschlögecnen Heute abend 8.11 Uhr großer W Kappenabend wozu Freunde und Be⸗ kannte insbeſondere die werten Nachbarn recht närriſchſt einladet. Familie Martin Die Napelle Willi Rant Leupin-⸗Creme und Feife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei fache. Hauluchen Ausſchlag, Wundſein uſw. fſora-rog. F. Richter rückſtändige hergeſtellt bei Die billigſten und beſten der Neuzeiten tſprechend, werden im Makulatur zu haben Vlernheimer Inzeiger Anmeldungen werden jeweils Donners tags abends von 78 Uhr in der Geſchäfts⸗ fe der Deutſchen Arbeitsfront, Lorſcher⸗ traße 4(Traube) entgegengenommen. Gleich- zeitig können Reiſeſparmarken in Empfang genommen werden. NS⸗Gem.„Kraft durch Freude“ (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.40 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nr. 30 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 59 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Dienstag den 5. Februar 1935 52. Jahrgang Paris— London Ueber die Ergebniſſe der Beſprechungen anläßlich des Beſuches des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin und ſeines Außenminiſters Laval bei der engliſchen Regierung in London iſt eine amtliche Preſſemitteilung herausgegeben worden. Das iſt bei derlei Anläſſen üblich. Freilich begnügt man ſich ſonſt mit einer kurzen Verlautbarung, in der meiſt nur ganz all⸗— gemeine Andeutungen über den Gegenſtand der Beſprechungen gemacht werden. Die Londoner Preſſenotiz aber iſt weit umfang⸗ reicher. Sie ſtellt in ihrem erſten Teil das Einverſtändnis Englands zu den franzöſiſch⸗ italieniſchen Abmachungen von Rom feſt und kommt dann auf Deutſchland zu ſprechen. Es heißt darüber: „Die britiſchen und franzöſiſchen Miniſter hoffen, daß der ermutigende Fortſchritt, der erzielt worden iſt, jetzt mittels der direkten und wirkſamen Mitarbeit Deutſch⸗ lands fortgeſetzt wird. Sie ſtimmen über⸗ ein, daß weder Deutſchland, noch irgendeine andere Macht, deren Rüſtungen durch die Friedensverträge beſtimmt worden ſind, be— rechtigt iſt, durch einſeitige Aktion dieſe Verpflichtungen abzuändern. Aber ſie ſtim— men weiter darin überein, daß nichts zur Wiederherſtellung des Vertrau⸗ ens und der Ausſichten des Friedens unter den Nationen mehr beitragen würde, als eine allgemeine Regelung, die frei zwiſchen Deutſchland und den anderen Mächten abgeſchloſſen wird. Dieſe allgemeine Regelung würde Vor⸗— ſorge für die Organiſation der Sicherheit in Europa treffen, insbeſondere mittels des Abſchluſſes von Pakten, die frei zwiſchen allen intereſſierten Parteien abge- ſchloſſen werden und gegenſeitige Unterſtüt⸗ zung in Oſteuropa und das Syſtem ſicherſtellen, das in den Vereinbarungen von Rom für Mitteleuropa angekündigt iſt. Zu⸗ gleich und in Uebereinſtimmung mit den Bedingungen der Erklärung vom 11. Dezem⸗ ber 1932 bezüglich Gleichberechti⸗ gung in einem Syſtem der Sicherheit würde dieſe Regelung Vereinbarungen über Rüſtungen im allgemeinen herſtellen, die im Falle Deutſchlands die Beſtimmungen des Artikels 5 des Vertrages von Verſailles, die augenblicklich die Rüſtungen und bewaff⸗ neten Streitkräfte Deutſchlands beſchränken, erſetzen würden. Es würde auch Teil der allgemeinen Regelung ſein, daß Deutſchland ſeinen Platz im Völkerbund zwecks aktiver Mitgliedſchaft wieder einnimmt. Die fran⸗ zöſiſche Regierung und die Regierung des Vereinigten Königreiches hoffen, daß die anderen in Betracht kommenden Regierun⸗ gen dieſe Anſichten teilen. Im Verlaufe dieſer Zuſammenkünfte ha⸗ ben die britiſchen und franzöſiſchen Miniſter unter dem Eindruck der beſonderen Gefah⸗ ren für den Frieden geſtanden, die durch moderne Entwicklungen in der Luft ge⸗ ſchaffen worden ſind und deren Mißbrauch zu plötzlichem Luftangriff eines Lan⸗ des auf das andere führen können. Sie ha⸗ ben die Möglichkeit erwogen, Vorſorge gegen dieſe Gefahren durch eine gegenſeitige regionale Vereinbarung zwiſchen gewiſſen Mächten zu treffen. Es wird vorgeſchlagen, daß die Unterzeichner ſich verpflichten, un⸗ verzüglich die Unterſtützung ihrer Luftſtreit⸗ kräfte jedem unter ihnen zu gewähren, der s Opfer eines nicht herausgeforderten Luftangriffs von ſeiten einer der vertrag⸗ ſchließenden Parteien iſt. Die britiſchen und franzöſiſchen Miniſter befanden ſich im Namen ihrer Regierungen in Uebereinſtimmung darüber, daß eine ge⸗ genſeitige Vereinbarung dieſer Art für Weſteuropa in weitem Maße dazu bei⸗ tragen würde, als ein Abſchreckungsmittel vor Angriffen zu wirken und Schutz vor 0 Angriffen aus der Luft ſicherzu⸗ ſtellen. Sie haben beſchloſſen, Italien, Deutſchland und Belgien einzuladen, mit ihnen zu erwägen, ob eine ſolche Kon⸗ vention nicht raſch abgeſchloſſen werden konn. Sie wünſchen ernſtlich, daß alle in tracht kommenden Länder anerkennen, daß der Zweck dieſes Vorſchlages iſt, den Frſeden zu ſtärken— das einzige Ziel, das von den beiden Regierungen verfolgt wird. Die Regierungen Frankreichs und Vereinſgten Kö greichs erklären ſich bereit, Was iſt erreicht worden? Die Bedeutung der Londoner Vorbeſprechungen für eine allgemeine Negelung der Nüſtungsfrage— Der Vorſchlag eines Luftablommens Berlin, 5. Februar. Die Deutſche diplomatiſch-politiſche Kor⸗ respondenz ſchreibt unter der Ueberſchrift „Das Londoner Programm“ zur Londoner Verlautbarung u. a.: Die Londoner Verlautbarung umreißt ein großzügiges Programm zur gemeinſamen Regelung der Rüſtungs⸗ und Sicherheits⸗ fragen in Europa, ſpeziell in der Mitte und im Weſten des Erdteils. Sie ſtellt zwei Ge— ſichtspunkte voran, die auch in Deutſchland ein lebhaftes Echo finden werden. weil ſie ſtets eine Hauptſorge der deutſchen Politik geweſen ſind: Vermeidung des Weltrüſtens und Aus⸗ ſchalltung von Kriegsgefahren. Zu den Londoner Beratungsgegenſtänden, die in Vorbeſprechungen eingehend vorberei— tet worden waren, gehört wiederum die zum Ueberdruß oft erörterte Zweiheit: Gleichberechtigung und Sicherheit. Es war nicht mehr möglich, hierzu neue Gedanken zu formulieren. Man wird erſt nach einge— hender Prüfung der Londoner Beſchlüſſe mit Beſtimmtheit ſagen können. welche Tragweite und welchen inneren Zuſammen⸗ hang die verſchiedenen Punkte nach Anſicht ihrer Urheber haben ſollen. Wichtig iſt aber ſchon jetzt, daß von einer allgemeinen Regelung. die frei zwiſchen Deutſchland und den übri⸗ gen intereſſierten Mächten vereinbart wer⸗ den ſoll, die Rede iſt. Was die Rüſtungs⸗ frage betrifft, ſo erinnert auch die Lon⸗ doner Verlautbarung an das römiſche Kom⸗ munique vom 7. Januar, worin feſtgeſtellt wurde, daß eine einſeitige Aenderung vertraglicher Rüſtungsbeſchränkungen un⸗ zuläſſig ſei. Anſcheinend iſt aber nicht beabſichtigt, hiermit eine unfruchtbare theoretiſche Dis⸗ kuſſion, wie ſie jahrelang geführt wurde, neuzubeleben. Deutſchland hat im Einklang mit dem Verſailler Vertrag ſeine einſeitige Entwaffnung immer als Vorleiſtung in Er⸗ wartung einer allgemeinen Abrüſtung be⸗ trachtet. Heute im vierten Jahre des Beſte⸗ hens der ſchon mit reichlicher Verſpätung einberufenen Genfer Abrüftungskonferenz muß leider feſtgeſtellt werden, daß ſich die allgemeine Abrüſtung zu einer Utopie verflüchkigt hat. Die Grundlagen der Verſailler Rü⸗ ſtungsregelung ſind an der Macht der poli⸗ tiſchen Gegebenheiten zerbrochen. Deshalb iſt das Weſentliche und Wertvolle an dem Londoner Programm der Wille zur Rüſtungskonvenkion, der diesmal nicht nur von England, ſondern auch von Frankreich bekundet wird. Um die⸗ ſes wichtige Ziel zu erreichen, darf in der Tat den Beteiligten keine Anſtrengung zu groß, kein Entſchluß zu ſchwer ſein. Auch Deutſchland fühlt ſich mitverantwortlich und iſt bereit, mitzuarbeiten, damit der Weg einer wirklichen und wirkſamen Verſtändi⸗ gung gegen den Rüſtungstaumel und die damit verbundenen Gefahren gefunden wird. England hat bei den Londoner großes Maß von Bereitſchaft zu praktiſcher Mitarbeit gezeigt. Gewiß muß die endgül⸗ tige Geſtalt der beabſichtigten Vereinbarun⸗ gen noch unter Mitwirkung aller Intereſ⸗ ſierten feſtgeſezt werden. Wichtig und in⸗ tereſſant iſt aber die ſolidariſche Haltung PPP KV ihre Beratungen ohne Verzug wieder auf⸗ zunehmen, nachdem ſie die Antworten der e intereſſierten Mächte erhalten ha⸗ en.“ Soweit der amtliche Bericht über die Londoner Miniſterbegegnung. Er zeigt je⸗ denfalls eines: man hat eingeſehen, daß man ohne Deutſchland kein neues Eu⸗ ropa ſchaffen kann. ö Verhandlungen ein Englands gerade auch in der Frage der Ak⸗ tivierung von Locarno, die durch ein beſon— deres Luftabkommen der Locarno-Skaaten erreicht werden und in Europa die Gefahr eines Zuſammenſtoßes der großen Luftmäch— te verringern ſoll. Der Geiſt von Locarno, das heißt die fruchtbare Beſchränkung auf klare Eventualitäten, ſollte auch für die Ver— handlungen über die Sicherheit anderer Teile Europas richtunggebend ſein. Dann wäre ein Ausgangspunkt gewonnen, um greifbare und ausgeglichene Ergebniſſe zu erlangen. * Der Todesſtoß für den Oſtpalt? Paris, 5. Februar. Unter den franzöſiſchen Preſſeſtimmen, die ſich ähnlich wie faſt ſämtliche engliſchen Zei⸗ tungen außerordentlich befriedigt über das Verhandlungsergebnis äußern und die Be— deutung des Planes eines ſogenannten „Luft⸗Locarnos“ hervorheben, iſt u. a. eine Auslaſſung des„Journal“ beſonders be— merkenswert. Das Blatt, das ſich für den Oſtpakt nie begeiſtert hat, meint, es ſei mög— lich, daß der Plan Litwinows in Lon⸗— don den Todesſtoß erhalten habe, was natürlich nicht ausſchließe, daß andere Vor⸗ ſchläge ausgearbeitet worden ſeien. die ſich der augenblicklichen Lage beſſer anpaßten. Das. gleiche Blatt weiſt im übrigen in Uebereinſtimmung mit den meiſten franzö— ſiſchen Blättern darauf hin, daß die Aner— kennung derGleichberechtigung nichts an der entmilitariſierten Rheinlandzone ändern werde. Empfang durch den Führer Vorſprache des engliſchen und des franzöſi⸗ ſchen Botſchafters.— Uebergabe des Lon⸗ doner Kommuniques. Berlin, 5. Februar. Der engliſche Botſchafter Sir Erie Phipps erſchien am Sonntagmittag beim Reichs— außenminiſter Freiherrn von Neurath und übermittelte ihm den vorläufigen Text des engliſch⸗franzöſiſchen Kommuniques. Der Reichsaußenminiſter meldete dann den eng— liſchen Botſchafter auf ſeinen Wunſch für den Abend beim Führer an. Auch der fran⸗ zöſiſche Botſchafter Francois-Poncet äußerte den Wunſch nach einer Unterredung mit dem Führer. Freiherr von Neurath begab ſich darauf am Sonntagabend mit dem eng— liſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter zum Führer. Am Abend übergab dann der engliſche Botſchafter dem Reichsaußenmini⸗ ſter das endgültige Londoner Kommunique. Veamtenernennung und Gnadenrecht Vier wichtige Erlaſſe des Führers und Reichskanzlers Berlin, 5. Februar. Vier Erlaſſe des Führers und Reichs kanz⸗ lers zum Reichsſtatthaltergeſez vom 30. Ja- nuar 1935 und zum Geſetz über das Staals⸗ oberhaupt vom 1. Auguſt 1934 regeln die Ernennung und Enklaſſung der Reichs und Landesbeamten, die Ausübung des Gna⸗ denrechtes und die Ausübung der Befug⸗ niſſe des Reichsſtalthalters in Preußen. Ernennungen und Entlaſſungen Der erſte Erlaß betrifft die Ernennung und Entlaſſung der Landesbeamten und beſtimmt unter Aufhebung des Erlaſſes des Reichspräſidenten vom 3. Februar 1934: 1. Ich behalte mir vor die Ernennung und Entlaſſung der Inhaber von Planſtellen der⸗ jenigen Länderbeſoldungsgruppen, die den Reichsbeſoldungsgruppen A 2c und auf⸗ wärts entſprechen. Die Vorſchläge werden vorgelegt für Preußen vom Miniſterpräſidenten, für die übrigen Länder vom Reichsminiſter des In⸗ nern, beide von den zuſtändigen Reichs⸗ miniſtern. Bei Abweichung von den Reichsgrund⸗ ſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Be⸗ förderung iſt vor der Vorlage an mich die Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen einzuholen. Dieſe Zu⸗ ſtimmung iſt nicht erforderlich zur Ernen⸗ nung a) der Oberpräſidenten und ihrer allgemei⸗ nen Vertreter, b) der Regierungspräſidenten, Kreishaupt⸗ leute, Landeskommiſſäre und ihrer allge⸗ meinen Vertreter, c) der Polizeipräſidenten und Polizeidirek⸗ toren der ſtaatlichen Polizeiverwaltungen, d) der Landräte, Bezirksoberamtsmänner, Amtshauptleute, Kreisdirektoren. 2. Ich übertrage die Ausübung des mir zuſtehenden Rechtes zur Ernennung und c ee der ſonſtigen Landesbeam⸗ en für Preußen auf den Miniſterpräſidenten, der ermächtigt iſt, ſie weiter zu übertragen, für die übrigen Länder im Bereich der allgemeinen und inneren Landesverwaltung 1 6 35 N dem Reichsminiſter des Innern, ſonſt den zuſtändigen Reichsminiſtern. Bei Abweichung von den Reichsgrund⸗ ſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Be⸗ förderung iſt die Zuſtimmung der Reichs⸗ miniſter des Innern und der Finanzen er⸗ forderlich. Die Reichsminiſter können die Ausübung dieſes Rechtes mit Zuſtimmung des Reichs- miniſters des Innern auf die Reichsſtatthal⸗ ter übertragen, die ihrerſeits zur Weiter⸗ übertragung ermächtigt ſind. Für beſondere Fälle behalte ich mir das Recht der perſönlichen Entſcheidung auch be— züglich dieſer Beamten vor. 3. Die Ernennung und Entlaſſung der mittelbaren Landesbeamten richtet ſich nach den geltenden Vorſchriften. Die Ernennung und Enklaſſung der Reichsbeamten wird unter Aufhebung der Verordnungen vom 14. Juni 1922 durch einen zweiten Er⸗ laß wie folgt geregelt: 1. Ich behalte mir vor die Ernennung und Entlaſſung der Inhaber von Planſtellen der Reichsbeſoldungsgruppe A 2c und auf- wärts. Bei Abweichung von den Reichs- grundſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Beförderung iſt vor der Vorlage an mich die Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finanzen einzuholen. Dieſe Zuſtimmung iſt nicht erforderlich zur Ernen— nung der Polizeipräſidenten, der Polizet— direktoren, der ſtaatlichen Polizeiverwaltun⸗ gen und der Landräte(Bezirksoberamt⸗ männer) des Saarlandes. 2. Ich übertrage die Ausübung des mir zuſtehenden Rechtes zur Ernennung und Entlaſſung der ſonſtigen Reichsbeamten den Leitern der oberſten Reichsbehörden, die ihre Beugniſſe mit Zuſtimmung der Reichsminiſter des Innern und der Finan⸗ zen weiter übertragen können. Bei Abweichung von den Reichsgrund⸗ ſätzen über Einſtellung, Anſtellung und Be⸗ förderung iſt die Zuſtimmung der Reichs- miniſter des Innern und der Finanzen er⸗ forderlich. Für beſondere Fälle behalte ich mir das Recht der perſönlichen Entſcheidung auch be⸗ züglich er Beamten vor. . 28 29 4 1 3 1 ²³˙·wꝛmA⁰ T ²˙ ꝛ—J— ˙ wa In kurzen Worten Die„Deutſche diplomatiſch⸗politiſche Kor⸗ cespondenz“ nimmt zu der Londoner Ver- lautbarung unter der Ueberſchrift„Das Londoner Programm“ eingehend Stellung. In Berlin begannen Beſprechungen zwi- ſchen den Vertretern der ausländiſchen Stillhaltegläubiger und der deutſchen Schuldner. Der preußiſche Miniſterrat beſchäftigte ſich mit Fragen des preußiſchen Haushaltes und der Landwirtſchaft. In Württemberg ſind Ueberſchwemmun⸗ gen eingetreten. In den Ennstaler Bergen(Steiermark) wurden 40 Skiläufer und 20 Soldaten auf einer Schutzhütte von Lawinen eingeſchloſ⸗ en. Die Arlbergſtrecke wurde zwiſchen Blu⸗ denz und Langen von drei mächtigen La⸗ winen erneut verſchüttet. Seit ſeiner Abfahrt vom Predigtſtuhl iſt 15 Skilehrer Sepp Niederberger verſchol— en. gimon im Anterhaus Eine Erklärung über die Londoner Beſprechungen. London, 5. Im Unterhaus erhob ſich am nachmittag der Führer der Oppoſition, Lansbury, um eine Frage über die engliſch-franzöſiſchen Beſprechungen zu ſtel— len. Der Staatsſekretär des Aeußern, Sir John Simon, erklärte: Februar. Montag⸗ „Das Haus muß wiſſen, daß Schrikkte un⸗ ternommen worden ſind, bevor die amlliche Verlautbarung veröffenklicht wurde. um die anderen Locarno-Regierungen über die KRichlung unſerer Erörterungen zu unker⸗ richten und darzulegen, wie die amlliche Mitteilung dies andeutet, daß wir ſie ſetzt einladen, ſich uns und der franzöſiſchen Re⸗ gierung in gleichberechligter Beratung an— zuſchließen. Ich möchte bezüglich des Schaffung eines Abſchreckungsmit— tels gegen einen nicht herausgeforderten Luftangriff in Weſteuropa hinzufü— gen, daß zwiſchen den franzöſiſchen Mini— ſtern und uns vereinbart worden iſt, daß, wenn der Plan angenommen wird. unſere eigene Verpflichtung ſich nicht auf Fälle ausdehnen würde, die über die Art von Fällen hinausgeht, die bereits durch die Lo— carno-Verpflichtunlgen vorgeſehen ſind.“ Lansbury fragte hierauf, ob Simon irgendwelche Informationen über den Standpunkt beſitze, den die deukſche Regierung gegenüber dieſer vorgeſchlagenen Ab— machung wahrſcheinlich einnehmen würde. Simon erwiderte, es würde zu früh ſein, eine endgültige Antwort zu erwarten. Unter dem Beifall des Unterhauſes be⸗ glückwünſchte hierauf der Führer der liberalen Herbert Samuel, den Staatsſekretär des Aeußeren„zu dem bisher erzielten Maß der Vereinbarungen“ und drückte die Hoffnung aus, daß dieſe zu nützlichen Ergebniſſen führen werden, ein allgemeines Ab- rüſtungs abkommen herbeizuführen, „für die dieſe Vorſchläge natürlich kein Er— ſatz ſind“. Simon erwiderte:„Im Namen der Re— gierung zögere ich nicht, dieſe Verſicherung zu geben.“ Stillhaltebeſprechungen Eine Konferenz in Berlin. Berlin, 5. Februar. Unter dem Vorſitz von Frank C. Tiarks (England) haben in Berlin die Beſprechun— gen zwiſchen den Vertretern der ausländi— ſchen Stillhalteglauviger und der deutſchen Schuldner begonnen. Die Verhandlungen erſtrecken ſich auf die Verlängerung des deutſchen Kreditabkommens von 1934. Die ausländiſchen Gläubiger berieten zunächſt die ſie intereſſierenden Fragen unter ſich. Die deutſche Abordnung wird von Direktor Schlieper(DD-Bank) geführt. Die auslän⸗ diſchen Bankenvereinigungen werden von folgenden Herren vertreten: Goodhue und H D. Gibſon(Amerika), Frank C. Tiarks und Robert H. Brand(England), Paul Jaberg, G. Renz und Th. Wolfenſperger (Schweiz) ſowie H. van Beyen und J. M. Tellders(Holland). Fer⸗ ner ſind Vertreter aus Frankreich, Schwe⸗ den, Italien und der Tſchechoflowakei an- weſend. Reichsbahndireltion Saarbrütken Berlin, 5. Febr. Zum Präſidenten der am 1. März 1935 im Zuſammenhang mit der Rückgliederung des Saargebietes zu er— richtenden Reichsbahndirektion Saarbrük— ken iſt Präſident Dr. Sarter der Reichs- bahndirektion Trier beſtimmt worden. Das Gebiet der Reichsbahndirektion Saarbrük— ken umfaßt alle im Saarland gelegenen Ei— ſenbahnen des Reiches ſowie den Bezirk der Reichsbahndirektion Trier. Der Sitz der Reichsbahndirektion iſt ab 1. März 1935 Saarbrücken. Zum gleichen Zeitpunkt wird die Reichsbahndirektion Trier aufgeho⸗ ben. Die zunächſt noch in Trier verbleiben. den Stellen führen bis zu ihrer Ueberſied⸗ lung nach Saarbrücken die Bezeichnung Reichsbahndirektion Saarbrücken. Ah wick⸗ lungsſtelle Trier. 8 3 Planes zur Oppoſition im Unterhaus, Sir Nierop. J. W. Millionenerbſchaft für Frankfurt? ſech⸗ ſchwer verlethl. Iwel der Schwerver⸗ Neuyork, 5. Februar. Neuyorker Zeitungen verbreiten folgende Senſationsmeldung: In Gefängniskrankenhaus zu Albany im Staate Neuyork verſtarb der Strafgefan⸗ gene Alfons Stephani. In ſeinem Teſtamenſ vermachte er ſein geſamtes Vermögen der Stadt Frankfurt a. M. Stephani hinterläßt allein duf einem von mehreren Bankkonten angeblich 283 000 Dollar. Die Höhe ſeines übrigen Vermögens iſt noch unbekannk. Ge. genwärtig prüft die Staatsregierung die Gültigkeit des Teſtaments. Stephani war im Jahre 1891 wegen Mordes vern steil worden. Mädchenmord Auf dem Schulweg umgebracht. Osnabrück, 5. Februar. In Schwagstorf(Kreis Wittlage) im Re— gierungsbezirk Osnabrück wurde ein neun⸗ jähriges Mädchen auf dem Schulwege er⸗ mordet. Die Eltern vermißten das Kind in der Mittagszeit und fanden es bei der Nach⸗ ſuche in einem Tannenwald tot auf. Der Tatverdacht lenkt ſich auf einen jungen Burſchen, der ſich in der Nähe des Tatortee herumgetrieben hatte. Schweres Hochofenunglüc Paris, 5. Februar. In einem Stahlwerl in Hennebonk bei Lorient in Weſtfrankreick riß; nachts über einem Markinsofen ein Aufzug. Ein Behälter mit flüſſigem Stahl ſtürzte zu Boden und ſpritzte auseinander Von den Arbeitern wurden drei gekötket und ſieben weikere erheblich verleht. Auslands⸗Rundſchau Beſchlagnahme von Vereinsvermögen. Die Bundespolizeidirektion Wien hat die Beſchlagnahme des Vermögens der Vereini— gung Deutſche Studentenſchaft angeordnet, Ferner wurde die Beſchlagnahme der Ver— mögen des Bezirksverbandes der Arbeiter- vereine Ottakring, des ſozialdemokratiſchen Wahlvereins Alſergrund und des Bildungs— vereins„Morgenröte“ angeordnet. Marxiſtenkrawalle in Lille. Marxiſtiſche und kommuniſtiſche Front⸗ kämpferverbände hatten in Lille Kundge— bungen angeſetzt, die in verſchiedenen Sälen der Stadt ſtattfinden ſollten. Trotz des all— gemeinen Verbotes von Straßenkundgebun— gen verſuchten etwa 2000 Mitglieder dieſer Verbände einen Straßenumzug zu veran— ſtalten. Hierbei ſtießen ſie auf ein ſtarkes Polizeiaufgebot. Die Demonſtranten ver— ſuchten, die Beamten zu entwaffnen., worauſ dieſe mit dem Gewehrkolben auf die An— greifer losgingen, während berittene Mobil⸗ garde mehrere Attacken ritt. Zehn Demon— ſtranten wurden ſehr ſchwer verletzt. Teilwahlen in Südſlawien. In Südſlawien fanden Teilwahlen zum Senat ſtatt. Die Regierungsliſten erhielten überall faſt ſämtliche Stimmen. Gewählt wurde u. a. Innenminiſter Popowitſch und der Miniſter für ſoziale Fürſorge, Maru⸗ ſchitſch. Miniſterpräſident Jeftitſch wurde im Donaubanat mit 97 v. H. der Stimmen gewählt. Kraftwagenunglütk Sechs Todesopfer. Paris, 5. Februar. Um ihrer Jußball⸗Lieblingsmannſchaft Beifall ſpenden zu können, haken zwanzig Freunde dieſes Sports ſich in einem Laſt⸗ kraftwagen auf den Weg nach Narbonne begeben. Sie fuhren unterwegs gegen einen Baum, der Laſtwagen ſchlug um, vier In⸗ ſaſſen wurden auf der Stelle getötet und 3 . letzten verſtarben im Krankenhaus. Ein zweites folgenſchweres Kraftwagen⸗ unglück ereignete ſich in der Nähe von Lille, wo zwei Privatwagen in voller Fahrt zuſammenſtießen. Alle neun Inſaſ⸗ ſen wurden mit ſehr ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Bei mehreren Verletzten beſteht Lebensgefahr. N Die Turner helfen mit Winterhilfswoche der DT. Zugunſten des Winterhilfswerkes führt die Deutſche Turnerſchaft in der Zeit vom 24. bis 31. März eine Winterhilfswoche durch, in deren Rahmen ſämtliche Vereine der D Veranſtaltungen zur Abwicklung bringen werden. Im Mittelpunkt wird der große Gerätekampf zwiſchen der Deutſchen Turnerſchaft und der Reichswehr ſtehen, der am 31. März im Berliner Sportpalaſt ab⸗ gehalten wird. Die Einnahmen fließen reſt⸗ los dem Winterhilfswerk zu. In den meiſten Fällen wird man bei den Veranſtaltungen von der Erhebung eines Eintrittsgeldes ab⸗ ſehen und ſtattdeſſen unter den Beſuchern eine Sammlung durch Turner und Turne— rinnen vornehmen laſſen. In kleinen Ge⸗ meinden werden ſich die Vereine zu einer ge⸗ meinſamen Veranſtaltung zuſammenſchlie⸗ ßen. Dieſe große Aktion, die die DT zugunſten des Winterhilfswerkes durchführt, darf gleichſam als Krönung der ſchon bisher von der D geleiſteten Arbeit angeſehen werden, denn ſchon Ende Oktober wurden 20 000 RM dem WHW überwieſen. Letzte Nachrichten Miniſterrat in Preußen. Berlin, 5. Febr. Unter Vorſitz des Mini⸗ ſterpräſidenten Hermann Göring fand ein Miniſterrat ſtatt, an dem die Miniſter Po- pitz, Ruſt, Kerrl, Darre, Gürtner und Dy Schacht mit ihren Staatsſekretären teilnah— men. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich vor⸗ wiegend mit Fragen, die den preußiſchen Haushalt und die Landwirtſchaft betreffen Ueberfall auf einen Schauſpieler. Wien, 5. Febr. Der bekannte Schauſpie⸗ ler Oskar Homolka, der für kurze Zeit in Wien weilt, wurde, als er in Geſellſchaft an⸗ derer Schauſpieler von einem Heurigen— Abend in Grinzing ſich in ſein Hotel bege⸗ ben wollte, von einem Türken namens Sa— dig überfallen und blutig geſchlagen. Der Grund zur Tat ſcheint Eiferſucht zu ſein. Die end en Homolkas ſind nicht unbedeu— end. Das Hochwaſſer ſchwillt an Ueberſchwemmungen in Würkkemberg. Stulktgart, 5. Februar. Der Wetterumſturz der letzten Tage, dei zu einem raſchen Schneeſchmelzen führt und andauernde Regenfälle mit ſich brachte hal im ganzen Lande Ueberſchwemmunger hervorgerufen. Am ſchlimmſten ſcheink da⸗ Tal der Rems betroffen zu ſein. Bei Großz Heppach iſt es weithin überſchwemmk. dei Verkehr iſt vollſtändig lahmgelegt. Die Waſſer wälzen ſich in gelblichen Schmutz durch die Straßen des Dorfes. Viele Keller ſind bereits vollgelaufen. Auch ar anderen Stellen zwiſchen Schorndorf und Waiblingen iſt die Rems über die Ufer ge treten und hat Felder, Wieſen und Straßer zum Teil in Breite von 500 Metern überſchwemmk. Verſchiedene Ställe mußten vom Vieh ge— räumt werden.— Auch vom Murg⸗Ta werden ähnliche Hochwaſſermeldungen be— kannt. Verhältnismäßig gut weggekommer iſt das Neckartal, wo zwar der Neckar ſtar⸗ kes Hochwaſſer mit ſich führt und andau— ernd im Steigen begriffen iſt, aber nock nicht über die Ufer getreten ſein dürfte Zwiſchen Göppingen und Eislingen bat die Capablanca ſpielt gegen 30 Gegner. Im Rahmen des Berliner Schachturniers gab der frühere Schachweltmeiſter ae eine Probe ſeines hervor⸗ ragenden Könnens. Glei gegen 30 Gegner ſpielend ee er 27 Partien, machte 2 remis und verlor nur eine. 1 ſtark an ngeſchwo b ken überſchrdent 5 Auch der Kocher ſteigt ſtändig weil 0 weiter daß auch hier Ueberſchwemmungen weite Strecken eingetreten ſind. 15 Drei Opfer des Hochwaſſers Offenburg, 5. Februar. Die Kinzig führt Hochwaſſer und iſt zu einem reißenden Strom geworden. Dieſe⸗ Anſchwellen hat zu einem bedauerlichen Un; glück geführt. Einige Leute waren am gro. ßen Teich bei dem forkwägrenden Anſteigen des e iegels damit beſchäftigt, Gerät herauszufiſchen. Das Boot kippte da bei um und wurde über das Wehr geriſ⸗ ſen. Drei Perſonen verloren das Leben. Beulenpeſt in Südafrika London, 5. Februar. Nach einer Meldung aus Johannes burg iſt im nördlichen Teil des Oranje. Freiſtaates die Beulenpeſt ausge⸗ brochen. Ueber 30 Perſonen, darunter 3 Europäer, ſollen bereits geſtorben ſein. Die Ratten, die die Krankheit verbreiten, terben zu Tauſenden. Das Geſundsheitsamt jat eine beſondere Truppe in den Bezirk ge⸗ chickt, die die Ratten mit Giftgas bekämpft Die Arbeit wird dadurch erſchwerk, daf ine außerordentlich große Getreideernte die Kalten aus anderen Bezirken herbeigelock! at. Die lezten Opfer der Seuche waren nehrere europäiſche Schulkinder. Man ſofft jedoch, daß es gelingen wird, ihr Le⸗ ſen durch ſchleunige Impfungen zu rellen. Aufbau der Jagdbehörden Darmſtadt, 5. Febr. Der Landesjägermei⸗ ter für das Land Heſſen, Reichsſtatthalter und Hauleiter Sprenger, hat folgende Ernennun⸗ zen ausgeſprochen: Stellvertreter und Stabs⸗ eiter: Oberforſtmeiſter Karl Schlich, Darm⸗ tadt, Heſſiſches Staatsminiſterium. Kommiſ⸗ ariſcher Gaujägermeiſter für die Provinzen Starkenburg und Rheinheſſen: Oberforſtrat Reinhold Maul, Darmſtadt, Heſſiſches Staats⸗ miniſterium. Kommiſſariſcher Gaujägermeiſter für die Provinz Oberheſſen: Oberforſtmeiſter Karl Nicolaus, Gießen. Zu kommiſſariſchen Kreisjägermeiſtern wur⸗ den beſtellt für die Kreiſe: Oberheſſen: Alsfeld: Förſter Peter Richtberg, Strebendorf; Büdingen: Landwirt Otto Koch, Aulendiebach; Friedberg: Apo⸗ theker Wilhelm Sames, Friedberg; Gießen: Oberforſtmeiſter Karl Nicolaus, Gießen; Lau⸗ terbach: Forſtaſſeſſor Gerhard Münch, Als⸗ feld; Schotten: Oberforſtmeiſter Karl Deu⸗ iter, Schotten. Starkenburg: Bensheim: Forſtrat A. Bechtel, Jugenheim a. d. B.; Darmſtadt: Oberlandesgerichtsrat Otto Hildebrand, Darm⸗ ſtadt; Dieburg: Forſtmeiſter Emil Vogt, Groß⸗ Bieberau; Erbach: Forſtdirektor Otto Weſter⸗ nacher, Beerfelden i. O.; Groß⸗Gerau: Land⸗ wirt Karl Rothmann, Erfelden; Heppenheim: Forſtmeiſter Rudolf Klump, Waldmichelbach 5 1 Offenbach: Forſtrat Emil Brill, Offen⸗ ach. Rheinheſſen: Alzey: Forſtmeiſter W. Nebel, Alzey; Bingen: Forſtrat Ad. Klamm, Bingen; Mainz und Oppenheim: Oberregie⸗ rungsrat E. Blumers, Mainz; Worms: Bür⸗ germeiſter Georg Stamm, Hohenſülzen. Das Frankfurter Großfeuer Seit Jahren der größte Brand.— Die Klärung der Urſache. Frankfurt a. M., 5. Februar. Das Großfeuer in der Nähe der Konſtabler⸗ Wache, wo ſich in den oberen Stockwerken die Textil⸗Großhandlung Veit Wohlfahrt be⸗ findet, war der größte Brand ſeit Jahr⸗ zehnten in Frankfurt. Das Feuer wurde von Paſſanten bemerkt. Als ſich herausſtellte, daß es ſich um ein Großfeuer handelte, wurde die geſamte Frankfurter Berufsfeuerwehr an die Brandſtätte dirigiert. Die Flammen fanden in den in den Stock⸗ werken angehäuften Stoff⸗ und Wollvorräten reiche Nahrung. Der gewaltige Funkenregen, der von dem ſtarken Wind weithin getrie⸗ ben wurde, gefährdete die umliegenden Häu⸗ ſer. Ein Nebenhaus in der Klingerſtraße fing auch bereits an zu brennen, doch konnte durch ſchnelles Eingreifen der Feuerwehr ein Aufkommen des Brandes verhindert werden. Der größte Teil der Feuerwehr, die im ganzen fünf Motorſpritzen und 17 Schlauch⸗ leitungen zum Einſatz gebracht hatte, konnte bald nach Mitternacht wieder abrücken. Ein ſtarkes Feuerwehrkommando hatte aber noch bis in die Frühe zu tun, um die an ver⸗ ſchiedenen Stellen immer wieder aufflackern⸗ den Flammen zu erſticken. Beſonders ſchwierig geſtalteten ſich die Aufräumungsarbeiten. Die mit dieſen Arbeiten betrauten Feuerwehrleute ſchwebten in ſtändiger Lebensgefahr, da Decken und Balken und vor allen Din⸗ gen der große Eckturm einzuſtürzen drohten. Das Innere des Hauſes bildet einen wüſten Trümmerhaufen. Was nicht durch Feuer ver⸗ nichtet wurde, iſt durch die ungeheuren Waſ⸗ ſermaſſen zerſtört worden. Ganze Berge von verbrannten Stoffen und Wolle liegen vor dem Hauſe. Das euer war im vierten 5. L. NI. 54 1138 Das erste Februar⸗Sportwochenende brachte ein in jeder 8 t zufriedenſtellendes Pro⸗ ramm. Der Winterſport ſpielte wieder eine r Hauptrollen. Im 50 Fußball brachte man natürlich den Zwiſchenrundenſpie⸗ len üm den deutſchen Fußball⸗Pokal das meiſte Intereſſe entgegen. Die Reihe der Bewerber t ſich ſtark gelichtet. Vier weitere Gaue ind an dieſem Sonntag auf der Strecke ge⸗ blieben. In weiteren vier Wochen werden Ba⸗ den, Brandenburg, Nordmark und Mitte um den Eintritt ins Schlußſpiel kämpfen. In Mannheim ſchaltete Baden den Ueber⸗ raſchungsſieger von Elberfeld, Württemberg, ſicher mit 5:0 Toren aus. In Berlin hatten es die Vertreter Brandenburgs gegen den Weſtſalen⸗Gau, als ſie bereits mit 30 Toren führten, leicht genommen. Weſtfalens Mann⸗ 117% lam ſtark auf und erzwang eine Ver⸗ längerung, in der ſie aber dennoch mit 4:3 Toren geſchlagen wurde. In Hamburg war Nordmar gegen Sachſen ſicher mit 42 erfolgreich und der Gau Mitte fertigte in Magdeburg den Gau Niederſachſen mit 21:0 gleichfalls verdient ab. Gauliga⸗Tabellen Gan Mittelrhein: VfR. Köln 15 Kölner EfR. 15 Weſtmark Trier 15 Sulz 07 15 Mülheimer S. 15 Blauweiß Köln 15 Kölner SC. 99 15 Bonner FV. 16 Eintracht Trier 14 1. FC. Idar 14 Gau Nordheſſen: Hanau 93 14 Boruſſia Fulda 14 Spielverein Kaſſel 14 Germania Fulda 15 Vf. Friedberg 14 Kaſſel 03 12 Heſſen Hersfeld 16 Kurheſſen Kaſſel 14 Sg. Langenſelbold 15 24:55 Sport Kaſſel 14 15:47 Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele ſtanden an dieſem Sonntag ganz im Zeichen der Bundespokalſpiehe bezw. des Freund⸗ ſchaftsſpiels Bayern— Nordheſſen in Würzburg, das unentſchieden(1:1) endete. Im Gau Süd weſt gab es nur drei Begegnun⸗ gen, und zwar Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 2:3, Sfr. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen 2:1(), Wormatia Worms — 1. FC. Kaiſerslautern 121. In Baden trennten ſich der VfL. Neckarau und Karls⸗ ruher FV. in Karlsrühe unentſchieden, 2:2. Das einzige württembergiſche Spiel zwiſchen Stuttgarter SC. und Stuttgaxter 1 0 endete mit einem 4:3⸗Erfolg der Kik⸗ kers. Der Gau Nordheſſen hatte nur ein Spiel auf der Karte. Sport Kaſſel konnte gegen die Hersfelder„Heſſen“ den erwarteten Sieg nicht landen und wurde auf eigenem Platze mit 4:3 geſchlagen. Der Abſtieg des „Sport“ wird nicht mehr zu verhindern ſein. Im Gau Mittelrhein hatte man die Eniſcheidung erwartet und zwar für den Fall, daß der Kölner Efg., der als einziger den VfR. Köln noch einholen könnte, in Bonn einen Punkt laſſen würde. Viel fehlte nicht, 41:14 30:16 24:10 34:30 2200 31:39 30:42 18:27 11:36 26:4 20:10 17:13 16:14 14:16 14:16 12:18 12:20 11:17 7:21 37:11 35:14 26:20 24:25 33:29 27:12 33:32 25:34 24:4 20:8 18:10 17:13 15:13 14:10 14:18 8:20 8:22 4:24 ————[illü———ůů—ß—ðrT——— 440 ung der Bfpt,, ver noch einen Punkt zun Meiſterſchaft benötigt, muß einen weiteren Sonnta abwarten, ehe er ſeinen ausgezeich⸗ neten bisherigen Leiſtungen die Kone auf⸗ ſetzen kann. Der f Winterſport hatte wieder ein volles Programm. In Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen wurden die deutſchen Ski- meiſterſchaften mit dem 40⸗km⸗ Staffellauf fort⸗ geſetzt. In Anweſenheit von mehr als 15 000 Zuſchauern ging die Staffel Norwegens in innland, Italien, 2:49,22 Stunden vor Deutſchland(2:57,42), Polen und der Tſche⸗ choſlowakei als Sieger durchs Ziel.— Einen neuen deutſchen Eisſchnellaufrekord gab es beim internationalen Eisſchnellaufen in Davos, wo Willi Sandtner über 5000 m ſeine bisherige Beſtleiſtung von 8:55 auf 8:52,38 Minuten herabdrückte. Geſamtſieger wurde bei der Davoſer Veranſtaltung der Norweger Bal⸗ langrud vor dem Holländer Langedeijk und Sandtner(München).— Schweizer Skimei⸗ ſter in der Vierer⸗Kombination(Slalom, Ab⸗ fahrt, Sprunglauf und 17⸗km⸗Langlauf) wurde f Fr. Steuri. Bei den Spielen um die deutſche Eis⸗ hockeymeiſterſchaft ging es am Sonn⸗ tag in Garmiſch⸗Partenkirchen hoch her. Im Entſcheidungsſpiel für den Eintritt in die Schlußrunde zwiſchen dem SC. Rieſſerſee und dem SV. Raſtenberg wurde mit allen Mit⸗ teln um den Erfolg gekämpft. Die Bayern ſicherten ſich in letzter Minute durch einen Treffer von Bethmann⸗Hollweg die Teilnah⸗ meberechtigung am Endſpiel, das nun der FV. Füſſen und die Rieſſerſeer beſtreiten.— Auf der 33 km langen Strecke Oberhof Friedrichs⸗ roda wurde am Sonntag das traditionelle Rennſteiglauf ausgetragen. Die beſte Zeit des Tages erzielte in der Militärklaſſe Holtzer (München⸗Traunſtein). Die württembergiſch⸗badiſche Eiskunſtlaufmeiſterſchaften, die in Wangen ausgetragen wurden, gewannen bei den Herren Groß(Triberg) und bei den Frauen Frau Trauth(Stuttgart). 1 Die Schweizer Bobfabrer Ovadrutt und Diener, die in Garmiſch⸗Partentirchen die deutſche e e gewannen ſchmückten ſich nun in Igls bei Innsbruck auc mit dem Titel eines Weltmeiſters. Den zwei⸗ ten Platz belegte die Tſchechoſlowakei vor Ita⸗ lien und Belgien. Deutſchland war nicht ver⸗ treten.— Das mit großer Spannung erwar⸗ tete Eishoceytreſſen Kanada⸗Europa, das am Sonntag in Zürich ausgetragen wurde, endete mit einer recht beſchämenden 1:15⸗Niederlage Europas.— Deuiſchlands Ninger wurden im dritten Länderkampfe gegen Schwe⸗ den, der am Sonntag in Malmb ſtattfand, nach bisher zwei errungenen Erfolgen erſtmals geſchlagen. Mit 4:3⸗Punkten fiel der Sieg an die Nordländer. Bei unſerer Vertretung verloren Siebert(Halbſchwer) und Neuhaus (Mittel) entſcheidend.— Eine ausgezeichnete Leiſtung vollbrachte der Möhringer Schwer⸗ gewichtler Wahl, der am Sonntag beim Stutt; garter Hallenſportfeſt im beidarmigen Reißen einen neuen Weltrekord mit 260 Pfund auf⸗ ſtellte. Der alte Weltrekord ſtand auf 256 Pfund und wurde von Wahl gehalten.— Die belgiſchen Amateur-Boxrer, die ſich zur⸗ zeit auf einer Reiſe durch Württemberg be⸗ finden, trugen in Ludwigsburg einen weiteren Kampf gegen eine württembergiſche Auswahl aus. Auch dieſes Mal unterlagen die Bel⸗ gier, und zwar im Geſamtergebnis mit 11:5 Punkten.— Handball Gan Südweſt In Frieſenheim war man einer Art Sen⸗ bien 190 1 denn SV. 98 Darmſtadt hatte einen ſo ſchußſchwachen Sturm mitgebracht, daß ein Sieg der Platzherren näher lag, als das Unentſchieden, das den 98⸗ern noch ein⸗ mal die Tabellenführung erhielt. 3:3 trennten „ die beiden Mannſchaften, nachdem es zur Pauſe ſchon 2:2 geſtanden hatte. Die Lilien⸗ träger hatten das Glück, daß ihnen SV. Wiesbaden beim Tabellenzweiten Polizei Darmſtadt Schrittmacherdienſte leiſtete. Den Poliziſten langte es ebenfalls nur bei 5:5 Die jüngſte Teilnehmerin am Berliner Reitturnier. Unſer Bild zeigt den preußiſchen Miniſterpräſidenten Gö⸗ ring auf dem Berliner Internationalen Reitturnier bei der Auszeichnung der jüngſten Teilnehmerin an dem Wettbe⸗ zu einem Unentſchieden, ſo daß ſie weiter bei einem Spiel weniger mit zwei Punkten Abſtand den zweiten Platz hinter dem Lokal⸗ rivalen 98 Darmſtadt halten. Im Gau Baden gab es nur ein Spiel. Der TB. 62 Wein⸗ heim zerſtörte durch einen 6:4⸗Sieg über Hok⸗ kenheim die etwa noch vorhandenen letzten Hoffnungen der Gäſte auf Erhalt der Klaſſe. Die Weinheimer dürfen ſich als endgültig geſichert betrachten. Im Gau Bayern ſpielten lediglich TV. Milbertshofen und SVg. Fürth gegeneinander. Mit 6:5 blieben nach hartem Kampf die Turner ſiegreich. Sie haben damit den zweiten Platz in der Tabelle hinter Fürth erreicht, doch trennen ſie von dem Tabellenführer noch ſechs Verluſtpunkte. Radſport gab es an dieſem Wochenende zahlreiche Ver⸗ anſtaltungen. Im Berliner Sportpalaſt wurde ein Achtſtunden⸗Mannſchaftsrennen,„Die Nacht“, ausgefahren. Sieger wurden Funda ⸗ Pützfeld mit Rundenvorſprung vor Kilian-Vo⸗ pel und Zims⸗Küſter.— Beim Brüſſelen Sechstagerennen haben ſich die deutſchen Fah⸗ rer gut gehalten. Während Magne⸗Buyſſe das große Feld anführen, behaupteten Schön⸗ Aerts ihre zweite Poſition erfolgreich. Ipp Hürtgen belegten mit zwei Runden Rückſtan⸗) den ſechſten Platz, während Ehmer, der in Bonduel einen langſamen Partner erhalten hat, mit ſieben Runden Rückſtand den 15, Nang einnimmt.— Albert Richter(Köln) gewann am Samstag in Baſel ein Flieger⸗ treffen gegen den Franzoſen Jezo, Müller und Dinkelkamp(Schweiz). Neues aus aller Welt Eiſenbahnunfall. In Trier ereignete ich auf dem Bahnhof der Moſeltalbahn ein Unfall. Ein Leerzug, der als Perſonenzug eingeſetzt werden ſollte, fuhr beim Zurück. ſetzen über das Gleisende hinaus. Er geriet auf den Bürgerſteig und drückte dabei mit dem letzten Wagen einen großen Schuppen der Bahnpoſtverwaltung ein. Das Gebäude ſtürzte wie ein Kartenhaus zuſammen und begrub einige der darin befindlichen Wagen unker ſich. Der Materialſchaden iſt ziemlich erheblich. g a Um ein Glas Bier... In einer Gaſtwirt⸗ ſchaft zu Wetzlar entſtand ein Streit zwi⸗ 7 7 dem 49 jährigen Heinrich Rehm und em 24jährigen Willi Bertges um ein Glas Bier, das Rehm beſtellt und Bertges getrun⸗ ken haben ſollte. Die Auseinanderſetzung ſetzte ſich in der dunklen Toreinfahrt fort. Dabei ſtach Rehm mit einem Taſchenmeſſer auf Bertges ein und verletzte ihn ſo. daß er ſich innerhalb weniger Minuten verblutete Die Colorado-Talſperre ferkiggeſtellt. Wie aus Neuyork gemeldet wird, iſt der Bau der großen Talſperre am Colorodo-Fluß be— endet. Das 1340 Tonnen ſchwere Tor wurde in das Flußwaſſer geſenkt und der Stauſee begann ſich zu bilden. Das rieſige Staubek⸗ ken, das eine Länge von 180 Kilometern hat und erſt nach Ablauf von drei Jahren ge⸗ füllt ſein wird, iſt dazu beſtimmt. die Städte von Süd⸗Kalifornien mit Waſſer zu verſor— gen und große Gebiete fruchtbar zu machen. Ferner wird es elektriſche Kraft liefern und der Gefahr von Ueberſchwemmungen ein Ende machen. Die geſamten Unkoſten des Baues beliefen ſich auf 385 Millionen Dol⸗ lar. Der Bau hat 4 Jahre in Anſpruch ge— nommen, während urſprünglich ſieben Jahre immerhin ſiegten die Kölner aber knapp mit werb um den Preis der Junioren. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-⸗Verlag Halle(Saale). 47 Sie ſchlenderten nebeneinander durch den ſchönen, blühenden Park, kamen dann auf den Ring, und ohne ein beſonderes Ziel zu verfolgen, wandten ſie ſich dem f dritten Bezirk zu. Faſt auf jedem Haustor hing ein Zettel, [der leere Wohnungen verkündete. Flüchtig ſtreiften ſie dieſe Ankündigungen, als Burger plötzlich Maria gegenüberſtand: f„Mir fällt etwas ein— wäre es nicht das einfachſte, wenn Sie das Haus Ihres Vaters zurückkaufen würden? i wi hätten Sie nicht nur die gewünſchte Wohnung, ſondern würden ſich gleich heimiſch fühlen, würden vergeſſen, was zwiſchen dem Einſt und Jetzt liegt.“ Aus geweiteten Augen ſtarrte Maria ihn an. Stoß⸗ weiſe ging ihr Atem und ſie war ganz blaß geworden: „Ja, ja— kann ich denn das? Habe ich denn— habe /ich denn ſoviel Geld?“ ſtieß ſie faſt keuchend heraus. „Wollen Sie?“ fragte er, ſtatt zu antworten. „Ob ich will? Mein Vaterhaus? Wo mein armes 1 5 mich geboren hat? Ob ich will? Ich glaube, ich würde rein närriſch werden vor lauter Glückſeligkeit.“ ö„Alſo, dann kaufen Sie es!“ ſprach er ganz ruhig. „Und was Ihnen etwa an Kapital fehlt, das werde ich Ihnen leihen. Sie können das getroſt annehmen, denn ich mache dabei ein ganz gutes Geſchäft.“ „Sie? Ein gutes Geſchäft, wenn Sie mir— Geld leihen! ſchüttelte ſie verwundert das Haupt. „Iſt es ein großes Haus? Wohnen noch Parteien borin?“ erkundigte er ſich. vorgeſehen waren. „Freilich! Zwei Stock hoch— in der Lindengaſſe. Acht Parteien wohnen drin“, antwortete ſie, und eine kleine Wolke der Enttäuſchung glitt über die klare Stirn. Wenn er nun hörte, was für ein großes Haus das war, dann würde er einſehen, daß ſeine Idee unausführbar war. „Nun ſehen Sie“, ſprach er ſtatt deſſen ruhig,„wenn acht Parteien dort Zins zahlen, ſo können Sie mir das geliehene Kapital nicht nur verzinſen, ſondern ihr eigenes Geld würde gleichfalls gute Zinſen abwerfen— aber davon verſtehen Sie vermutlich nichts, mein Fräulein!“ ſcherzte er, um ihr die Unbefangenheit zurückzugeben. „Glauben Sie, daß es überhaupt verkäuflich iſt?“ er- kundigte ſie ſich zaghaft.„Ein reicher Gaſtwirt hat es damals gekauft— bei— bei der Feilbietung...“, ſtockend kam das letzte heraus. Armes Ding!, dachte er, und das Mitleid quoll faſt ſchmerzhaft in ihm auf. Was mußte ſie gelitten haben, ſo fein, ſo zart und ſo empfindſam— was mußte ſie gelitten haben?! Laut aber ſprach er ſach⸗ lich:„Jedes Ding hat ſeinen Wert! Warum ſoll ein Haus nicht käuflich ſein— es kommt nur darauf an, wie man die Sache anpackt.“ Sie ſah gläubig zu ihm auf, der ihr wie ein Zauberer erſchien.„Würden Sie...“, da ſtockte ſie. Er kam ihr zu Hilfe:„Laſſen Sie das mir! Ich will den Verſuch machen; wollen ſehen, ob ich auch in Wien ein Geſchäft abſchließen kann“, ſcherzte er gewaltſam.„Nur die Daten brauche ich— kann ich das alles vielleicht bei dieſem famoſen Doktor Zangler erfahren?“ „Ich glaube, daß dies unnötig iſt— ich kann Ihnen alles ſagen, was Sie etwa wiſſen wollen. Auch möchte ich nicht, daß Doktor Zangler es durchführen ſoll. Ein biſſerl abergläubiſch bin ich, und ich habe das Gefühl, daß der Mann mir nicht mehr wohlgeſinnt iſt— ſeit...“ „Sie haben vollkommen recht— wir brauchen ihn nicht. Schließlich gibt es noch andere Wege. Wir wollen nicht zögern und das gleich in Angriff nehmen.. oder—“ Ein Gedanke war ihm gekommen:„Wiſſen Sie was, wir nehmen einen Wagen und fahren gleich hin in die Linden⸗ gaſſe— wollen Sie? Ich will mir mal das Objekt an⸗ ſehen, und an Ort und Stelle können wir dann weiter darüber ſprechen.“ Sie zögerte.„Ich weiß nicht— es gibt eine Menge Leute dort, die mich noch kennen. Nun komme ich mit einem fremden Herrn daher...“ „Was werden denn die Leute Großes denken? Sie ſind doch ſelbſtändig— wer hat ſich denn um Sie be— kümmert, als Sie mittellos und verwaiſt das Elternhaus verlaſſen mußten?“ ereiferte er ſich.„Wir können ja einen geſchloſſenen Wagen nehmen und Sie bleiben ſitzen, indes ich mich umſehe und vielleicht auch von der Hausbeforgerin Näheres erfahren kann. Dieſer wieneriſche Hausgeiſt weiß oft mehr als man glaubt und kann uns vielleicht helfen— glauben Sie nicht?“ Sie lächelte über ſeinen Eifer und war gerührt zugleich. Nach einer halben Stunde war man an Ort und Stelle. Maria neigte ſich ein wenig vor, um die geliebte Stätte ſchüchtern zu betrachten. Ja— es war noch wie einſt. Menſchen kamen und gingen— Bekannte waren nicht darunter. Aber ſie zog es vor, nicht auszuſteigen. Burger verließ den Wagen und betrachtete ſich das Haus. Es war ein hübſcher Bau aus der Zopfzeit, wenn auch ziem- lich verwahrloſt. Da hing ein Zettel.„Wohnung zu vermieten“, ſtand darauf. Das war ein Zufall! Wer abergläubiſch war wie das kleine Mädchen dort draußen im Wagen, der konnte unbedingt an Beſtimmung glauben. Und ſchon war er ins Haus eingetreten und hatte ſich nach der Haus⸗ beſorgerwohnung umgeſchaut. Eine dicke, ältliche Frau muſterte ihn nicht eben freundlich. „Was ſteht zu Dienſten?“ fragte ſie ein wenig kurz. „Kann ich die Wohnung ſehen?“ Sie muſterte den Frager ungeſcheut von oben bis unten.„Sein vier Zimmer—“ Das klang, als wollte ſie von vornherein feſtſtellen, daß es Zeitverluſt war, wenn es dem Herrn etwa zu groß wäre. In Wien nennt ſich eine Zweizimmerwohnung ſchon groß, das wußte Felix. Denn was darüber ging, das hieß dann ſchon„Herr⸗ ſchaftswohnung“.(Fortſetzung folgt. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. Fritz Farnhorſt dachte, daß ihn jetzt etwas ganz feſt mit dieſem jungen Mädchen hier verband. Die gemeinſame Liebe für Nora! Aber das durfte niemand wiſſen. Es genügte, wenn er allein es wußte. Aller Groll gegen Nora war fort. Nur die große, übergroße Liebe blieb. Da kam ihm plötzlich ein Gedanke: Wenn Nora ihm ein ganz anderes Alter genannt, nur um ihn zu beruhigen? Weil ſie das Verhältnis nicht fortſetzen mochte? „Fräulein Helge, wie alt iſt Ihre Schweſter Nora eigentlich?“ Ein ſpitzbübiſches Lächeln legte ſich um den roten Mädchenmund: „Hm! Künſtlerinnen fragt man nie nach ihrem Alter. Die bleiben ewig jung. Das ſagte mal Profeſſor Hammer— borg aus Kopenhagen, als der mal hier bei uns zu Beſuch war. Ich hab' mir das gemerkt. Aber Sie kann ich doch ſchließlich nicht beſchwindeln. Nora iſt— iſt— hm, eine Gemeinheit bleibt es von mir. Nora iſt— iſt— Nora iſt fünfundvierzig Jahre alt, aber ſie ſieht aus wie fünf⸗ undzwanzig! Nicht wahr? Finden Sie das nicht auch?“ „Ja. Nora Nordſtröm iſt wunderſchön und jung! Da ſpielt das Alter gar keine Rolle!“ „Das iſt fein, daß Sie auch ſo denken, Herr Farn⸗ horſt. Möchten Sie ein paar Roſen mitnehmen aus Omslö?“ Er nickte lächelnd. „Ja, zum Abſchied, liebe kleine Roſenfee.“ Wie ein gaukelnder Schmetterling war Helge Nord— ſtröm. Sie lief zu dem Gartentiſch, holte Schere und Baſt. Schnitt duftende weiße Blüten, die ſchimmerten wie weißer Schnee. „Auf Wiederſehen!“ „Auf Wiederſehen!“ Droben an der Mauer ſtand Helge und winkte fröhlich. Farnhorſt ſah ſich noch einmal um. Ein Märchen! Ein wunderholdes fröhliche Menſchenkind! In ſeinen Händen ruhten die ſtillen, weißen, ſchim— mernden Blüten, die zu ihm empordufteten. Ein letzter Gruß von Nora? Denn auch ſie war ja ab und zu einmal in dem Märchengarten von Omslö. Der Weg führte wie ein ſchmales weißes Band hinab. Rechts und links lagen weite, reiche Höfe. Auf den grünen Wieſen ſtand fettes Vieh. Am Waldrande ſtanden lila Nachtviolen und kleine weiße Sternblumen. Und der Bergbach rauſchte herab zwiſchen den dunklen Tannen, die ſich eng an den Abhang ſchmiegten. Und weiter und immer weiter ging der Weg. Farn⸗ horſt aber wußte gar nicht einmal, wie weit er nun wohl ſchon den Weg nach dem freundlichen Pfarrhauſe wieder zurückgelaufen war. Ganz in Gedanken war er. Links von ihm dehnte ſich jetzt eine tiefe Schlucht aus. Wohl einige hundert Meter wand ſie ſich dahin. Auf einmal blieb er ſtehen. Rief da unten jemand? über das Holzgeländer. „Hallo?“ „Hier! Bitte helfen Sie mir! Ich habe mir das Bein verletzt.“ Eine Männerſtimme! vorſprung mußte er liegen. Farnhorſt ſtieg behutſam hinunter. Die vorſtehenden Steine boten ganz guten Halt. Auch kleine Tannen ließen ſich als Stütze gut benützen. Nun noch um den Felſen herum. Und dann hatte er den Mann. Es war wirklich nur ein ganz einfacher alter Mann. Vielleicht war's auch nur ein Stromer. Ab und zu trieben ſich da auch welche in der grünen Bergwelt herum!, hatte der alte Pfarrer geſagt. Alſo vielleicht war es einer. Eigentlich ſah er mit ſeinem ſchmutzigen Anzug, den Bartſtoppeln und der ein bißchen roten Naſe wirklich ſo aus. „Das iſt gut, daß Sie da gerade kamen. Verteufelte Sache, wenn man ſelber nicht mehr weiter kann! Ich hatte da unten die blaue Nordlichtblume geſehen. Wollte ſie holen— ich ſammle ſolche Sachen. Und da muß mir aus⸗ gerechnet ſo etwas paſſieren. Na, nun mache ich Ihnen eine Menge Mühe..“ ö „Das wird nicht allzu ſchlimm werden. Wir befinden uns doch hier in der Nähe vom Pfarrhauſe Holm. Dort bringe ich Sie hin.“ Ein raſcher Blick aus den kleinen, dunklen Augen des alten Mannes glitt nun über das ſchöne, gebräunte, junge Männergeſicht. Aber der Alte ſagte kein Wort dazu. Er verſuchte, ſich aufzurichten, doch er ſtöhnte bedenklich. Hier konnte er nicht bleiben, hier unten zwiſchen dem feuchten Geſtein. Und ſo ſtützte er ſich eben auf ſeinen Retter und ſtöhnte und ſtöhnte. Aber ſchließlich waren ſie doch oben auf dem ſchmalen Wege. Farnhorſt war ſehr froh, daß der alte Mann ſich, ſchwer auf ihn geſtützt, dahinſchleppen konnte. Es war auch gut, daß Pfarrer Holm hier in der Nähe wohnte, denn auf irgendeinen der Höfe hätte er den Mann wohl doch nicht bringen dürfen. Beſtimmt war es Farnhorſt beugte ſich weit Und dort hinter dem Fels⸗ Märchen auch dieſes unberührte, ein alter wandernder Geſelle. Er hatte ſehr ſchadhafte Schuhe an, und die übrige Kleidung paßte zu dieſen Schuhen. Pfarrer Holm mußte dem Alten noch ein bißchen helfen. Er, Farnhorſt, wollte ihn darum bitten und wollte auch eine Kleinigkeit zulegen. Denn der Mann fror doch jetzt in den kalten Nächten in ſeiner ſchadhaften Kleidung. Pfarrer Holm war daheim. Er ſaß vor dem Hauſe auf der grünen Bank und las ſeine Sonntagspredigt. Das ſchwarze Käppchen war ein bißchen zurückgeſchoben, und der geiſtliche Herr ſchmauchte eine kleine altmodiſche Pfeife. Das mochte den Juſekten nicht paſſen, denn ſie umſchwirrten ihn bösartig. Aber wiederum konnten ſie das Kraut auch nicht vertragen. Durch das Quietſchen des kleinen Gartenpförtchens aufmerkſam geworden, gewahrte er die ſeltſame Gruppe. Sogleich legte er ſeine Predigt beiſeite und kam ſchnell nach vorn. Da rief er aber auch ſchon erſchrocken: „Ja, Herr Baringſen, was iſt denn? Und unſer junger Freund dabei? Iſt ein Unglück geſchehen?“ „Nicht ſo ſchlimm, Herr Paſtor! Ich hab' mir den Fuß vertreten. Das iſt nun ein bißchen ſchmerzhaft, wird ſich aber bald wieder machen. Und ich war froh, daß dieſer junge Herr ſich meiner annahm, ſonſt hätte ich wahrſchein⸗ lich noch lange dort unten liegen können. Es kommt ja dort nur ſelten einer mal vorüber.“ Pfarrer Holm ſtellte einen Stuhl bereit. Und ächzend ließ Baringſen ſich nieder. „Ein Glas Waſſer, bitte!“ „Ich gehe!“ Farnhorſt ſprang mit ein paar Sätzen den Weg hin und die Stufen hinauf, wo die gute alte Pfarrersfrau ſchon auf der Plattform ſtand und Ausſchau nach ihrem Mann hielt, denn ſie hatte ihm doch gerade den Kaffee und ſelbſtgebackenen Kuchen bringen wollen. Nun gab ſie ſchnell das Waſſer aus der Küche. Und ſie ſtellte noch auf das Tablett ein Gläschen mit Kognak. Dann trug ſie es neben Fritz Farnhorſt her. Inzwiſchen hatte Gunnar Baringſen geſagt: „Ein bildſchöner Menſch! Direkt eine Augenweide für mich alten, häßlichen Kerl. Wer iſt das eigentlich? Und ein Herz hat er auch im Leibe. Denn er kannte mich nicht, und er hat mich meiner äußerlichen Seite nach ſicherlich für einen alten Herumtreiber und Stromer gehalten. Was iſt der Mann eigentlich?“ Da wurde es erſt dem guten alten Pfarrer klar, was dieſe Begegnung Doktor Farnhorſts mit Gunnar Baring⸗ ſen zu bedeuten haben konnte. „Ein junger deutſcher Doktor. Hat Volkswirtſchaft ſtudiert. Iſt zur Zeit ohne Stellung. War in eine dumme Sache verwickelt, iſt aber vollſtändig rehabilitiert!“ „So! Nun, ich meinte nur ſo. Aber ſchicken Sie mir doch den jungen Herrn morgen früh mal hinunter! Ich möchte mal mit ihm ſprechen.“ „Gern, Herr Baringſen. Sehr gern werde ich das tun. Ich habe mich auf meine Menſchenkenntnis eigentlich immer verlaſſen können, und ich habe dieſen jungen Doktor ſehr gern. Meine Frau liebt ihn.“ „Haha!“ „Wahrhaftig.“ Die Pfarrersfrau kam mit dem Tablett, und Baringſen ſagte höflich: „Vielen, vielen Dank! Guten Tag auch! Ihr Herr Gemahl wird Ihnen mein kleines Pech erzählen. Aber könnten Sie nicht mal Ihre Aslaug hinunterſchicken? Gerling ſoll mich holen laſſen. Mit ſo'ner Art Sänfte. Ich überlaſſe es ſeiner Findigkeit, wo er die herkriegt. Wenn die Leute mich aber unterwegs fallen laſſen, gibt's was. Ich hab' genug von dem einen Sturz.“ Sie lachten alle. Und die Frau Pfarrer ging wieder ins Haus zurück, um ihre Magd auf das Beſitztum Baringſens zu ſchicken. Dann ging ſie wieder zurück. Man unterhielt ſich ge⸗ mütlich. Aber Farnhorſt merkte nun doch, daß dieſer alte Mann, den er aus der Schlucht geholt hatte, doch etwas ganz anderes war als das, was er gedacht hatte. Das machte ihn ein bißchen kopfſcheu, und ſo ſaß er ſchweigend da. Dann kamen die Leute, und ein beweglicher kleiner Herr war auch dabei. Der ſah ganz grün aus vor Angſt und Sorge, und er kam den Gartenweg entlang geſtürzt. „Guten Tag allerſeits. Herr Baringſen, was iſt denn nur paſſiert? Ich habe mich ja zu Tode erſchrocken. Und die Aslaug wußte auch ſo gar nichts.“ „Vorläufig leben Sie noch, lieber Gerling. Der Schreck iſt Ihnen gut bekommen. Ich hab' mir ein bißchen den Fuß verſtaucht. Aber nun nach Hauſe! Morgen hab' ich die wichtige Konferenz mit den beiden Amerikanern. Nun kann ich dabei auf dem Sofa liegen. Na, iſt nicht zu ändern.“ Wirklich hatte Gerling ſo etwas wie eine Sänfte zu⸗ ſammenſtellen laſſen, und Baringſen wollte ſich todlachen, als er das Ding ſah. Es ging dann aber ganz gut. Und Baringſen ſchaute zurück und winkte. Aber da verzog er doch ſchon wieder ſchmerzlich das Geſicht. Keuntes Kapitel,. „Baringſen? Nun, das iſt ſo ungefähr der Mann Norwegens. Der beſitzt die große Reederei, er iſt 5 ſelber Ingenieur und hat die zwei großen Stauwerke ge⸗ baut. Die Wildbäche hatten viel Unglück angerichtet, Nun kriecht er hier in den Bergen umher. Er hat beſtimmt etwas auf dem Herzen, denn Schmetterlinge fängt er nicht, und Blumen ſucht er auch nicht. Wir haben hier auch ſolche gefährlichen Bäche. Wir hier oben werden davon noch ver⸗ ſchont, wenn die Bäche reißend werden. Aber die weiter unten, die haben es dann in aller Furchtbarkeit, wenn die Ueberſchwemmung kommt. Da iſt ſchon manches kleine Haus und das Vieh mit fortgeriſſen worden. Ich denke, daß Baringſen da irgend etwas Großes vor hat. Aber über ſeine Pläne ſpricht er nie. Herr Doktor, es war ſicher⸗ lich ein vom alten Herrgott ſelbſt herbeigeführter Zufall, der gerade Sie den alten Baringſen finden ließ. Baring⸗ ſen bittet Sie, ihn morgen zu beſuchen. Er wird Ihnen ſicherlich eine Stellung anbieten. Ich habe mir allerdings erlaubt, ihm Ihre Lage kurz zu ſchildern.“ „Herr Pfarrer, wenn ich hierbleiben dürfte?!“ „Alle Ausſicht iſt da. Sie haben Baringſen gefallen, das hab' ich genau bemerkt, und damit iſt viel gewonnen. Eigentlich alles. Viel Glück, Herr Doktor!“ Der Pfarrer trank mit ſeinem Sommergaſt den Kaffee. Es gab einen guten, ſelbſtgebackenen Kuchen dazu, und Frau Pfarrer ſagte, daß ſie nur kurze Zeit mit am Tiſche ſitzen könne. Sie hätte noch etwas für den anderen Tag in der Küche herzurichten. Der Herr Pfarrer griff dann auch wieder nach ſeinem Buch, nachdem er ſich freundlich damit entſchuldigt hatte, daß ſeine Predigt noch nicht feſt ſitze. Und ſo ging Farn⸗ horſt weiter hinter in den Garten. Die kleine Helge hat mir Glück gebracht!, dachte er, Am anderen Tage ging er den Weg weiter hinunter. Fehlgehen konnte er nicht. Pfarrer Holm hatte ihne Baringſens Beſitztum genau beſchrieben. Und als er eine Viertelſtunde gelaufen war, ſah er es liegen. Groß, wuchtig, faſt düſter wirkte es, wie es da ſo dort drüben aus dunklen Tannen hervorſah. Ein rieſiger Beſitz. Pferde wieherten. Und auf der Weide ſtanden unzählige Rinder. Hunde raſten im Grundſtück umher und wollten ſich faſt um⸗ bringen, als der Fremde am Tor klingelte. Farnhorſt wurde eingelaſſen. Eine alte, böſe aus- ſehende Frau war es, die ihn einließ und dann ins Haus geleitete. In einem mächtigen Zimmer mit gewaltigen alten, faſt ſchwarzen Möbeln empfing ihn Gunnar Baring⸗ ſen. Er lag auf einem breiten Soſa, war mit Kiſſen und Decken geſtützt. Trotzdem ſtöhnte er: „Ich halte das nicht aus. Aber die Bande macht ja nie etwas richtig, und der alte Quakſalber, der Doktor, ver⸗ ſteht noch weniger. Hat der mich geſchunden! Na, nun ſetzen Sie ſich doch ein bißchen!“ Farnhorſt ſetzte ſich dicht an das Lager des alten Brummbären, deſſen Augen aber doch ſo gut unter den buſchigen Brauen hervorblickten. Und dann ſagte dieſer völlig unvermittelt: „Herr Doktor Farnhorſt! Würden Sie hier in Nor⸗ wegen bleiben, wenn man Ihnen eine gute Stellung au⸗ bietet? Oder wollen Sie nach Deutſchland zurück?“ „Ich würde lieber in meinem geliebten Vaterlande bleiben. Aber dort habe ich keine Ausſicht, bald etwas zu bekommen. Und hier gefällt es mir ſehr gut. Ich würde alſo bleiben.“ „Sehr gut! Meine Mutter war eine Deutſche. Aus Weſtfalen war ſie. Und mein Vater iſt jedes Jahr einmal mit ihr dorthin gefahren. Sie hat, glaube ich, immer Heimweh gehabt. Ich habe auch gute Beziehungen zu Deutſchland. Das freut mich im Gedenten an meine Mutter beſonders. Und darum fällt es mir auch nicht ſchwer, gerade einem Deutſchen eine gute Stellung anzu⸗ bieten. Ich brauche eine junge Kraft, einen Menſchen, der mich nie verläßt, der immer bei mir bleibt. Ich bin alt, und dann paſſieren eben ſolche Sachen wie geſtern. Ich zahle Ihnen ein anſtändiges Gehalt. Sie können es feſt⸗ ſetzen, was Sie haben wollen. Mir iſt das ganz gleich, es ſpielt keine Rolle. Sie hatten mir geſtern gefallen, well Sie nicht viel Worte machten und mich alten Kerl herauf⸗ holten. Um die Stellung näher feſtzulegen: Sie würden, wenn ich erſt ein paar Monate näher in Sie hineingeſehen habe, mein Bevollmächtigter in allen geſchäftlichen Dingen ſein. Wie alt ſind Sie, wenn ich fragen darf?“ „Siebenundzwanzig Jahre alt, Herr Baringſen!“ „Sehr gut! Man kann gar nicht jung genug in eine ſchwere, verantwortungsvolle Stellung hinein. Alſo ab⸗ gemacht?!“ „Abgemacht!“ Die Hände der beiden Männer lagen ineinander, Und Gunnar Baringſen betrachtete die beiden Hände. Seine eigene, gichtige, runzelige und die ſchöne, ſchmale, kraft⸗ volle braune Hand des Jüngeren. Dann gab er Farn⸗ horſts Hand frei. Aber er ſah ihm ſehr ernuſt und ſehr lange in die Augen. „Wann können Sie alſo zu mir kommen?“ „Ich kann ſchon heute bleiben! Sofort! ſchnell als möglich!“ „Sie waren aber zue Sommerfriſche hier. Ich will Ihnen Ihren Urlaub nicht verkürzen.“ „Ich hatte lange Urlaub. Ich bin froh, daß er zu Ende Arbeit ſo iſt!“ ſagte Farnhorſt feſt. Da lächelte Gunnar Baringſen. Und er fing auch gleich an, von dem Projekt zu ſprechen, das ihn ſchon lange be⸗ ſchäftigte. Er meinte: 5 „Wenn Sie Ingenieur geweſen wären wie ich, wäre es mir noch lieber geweſen. Aber es iſt auch ſo ſehr gut. Sie werden Ihren Mann ſchon ſtellen, das Gefühl have ich in den Fingerſpitzen. Und— ſelbſtverſtänvlich haben Sie frei, wann Sie frei ſein wollen. Es iſt keine dienen 4 Stellung. Frei ſein ſollen Sie. Und ich win mich freuen, wenn Sie ſich in dieſer Freiheit entwickeln“ dock ausgebrochen und hatte ſich bald na em Dachſtuhl durchgefreſſen. 5 Seitens der Staatsanwaltſchaft und der Kriminalpolizei ſind ſchon im Laufe der erſten Nachtſtunden die erforderlichen Ermittlungen zur Klärung der Brandurſache auf⸗ genommen worden. Im Laufe der Nacht und des Sonntags ſind bereits ca. 60 Zeu⸗ gen einſchließlich des geſamten Perſonals der Firma Veit Wohlfahrt von der Kirminal⸗ polizei vernommen worden. Generalappell der Partei Mainz, 5. Febr. Die NSDAP. und ihrer Gliederungen aus dem Kreiſe Mainz waren vor der Stadthalle zum Generalappel angetreten. Kreisleiter Dr. Barth eröffnete den Generalappell, worauf nach dem Geſang des Liedes„Volk ans Gewehr“ die Führer der SA., SS., der H J., des Arbeitsdienſtes und des Reichsnähr⸗ ſtandes ihre Gliederungen dem Gauleiter mel⸗ deten und mit dem Gelöbnis unerſchütterlicher Treue unermüdliche Mitarbeit an dem vom Führer geſteckten Ziel verſprachen. Der Gau⸗ leiter führte den Verſammelten ihre Pflich⸗ ten in eindrucksvollen Worten vor Augen. Dann ſtreifte er die Aufgaben, die bei der Neuregelung des Schulweſens zu erfüllen ſeien und betonte, daß all dieſe Aufbauarbeit umſo ruhiger vonſtatten gehen werde, je mehr jeder einzelne Parteigenoſſe tatſächlich Natio⸗ nalſozialiſt iſt. Aus Heſſen und Naſſan Neuorganiſation im Zimmererhandwerk. Gießen, 5. Febr. Auf einer gemeinſamen Tagung des Unterverbandes Kurheſſen-Wald⸗ eck und des Innungsverbandes Heſſiſcher Zim⸗ mermeiſter im Reichsverband des deutſchen Zimmererhandwerks wurde die Neuorganiſa— tion der beiden Verbände beſprochen. Nach verſchiedenen Begrüßungsanſprachen und der Bekanntgabe der Tätigkeitsberichte beider Ver⸗ bände, wurde einſtimmig die Auflöſung und Liquidation der beiden Unterverbände und deren Zuſammenfaſſung als Landesverband Heſſen im Reichsverband des deutſchen Zim— mererhandwerks beſchloſſen. Der neugegrün⸗ dete Landesverband umfaßt die Handelskam⸗ merbezirke Darmſtadt, Wiesbaden und Kaſſel. Das Vermögen der bisheri— gen beiden Unterverbände geht auf den neuen Landesverband über, deſſen Satzungen geneh— migt wurden. Verbandsſitz iſt Kaſſel. Zum Leiter des Verbandes wurde Zimmermeiſter Adolf Biſchoff⸗Kaſſel berufen. Das Verbands⸗ gebiet iſt in zwei Bezirke eingeteilt, deren einer den Kammerbezirk Kaſſel mit Zimmer⸗ meiſter Kuhn⸗Kaſſel als Bezirksführer, deren anderer die Kammerbezirke Darmſtadt und Wiesbaden mit Zimmermeiſter Hartmann— Darmſtadt als Bezirksführer umfaßt. Zim⸗ mermeiſter Hartmann-Darmſtadt iſt Stell⸗ vertreter des Landesverbandsleiters Biſchoff⸗ Kaſſel. * Rüſſelsheim, 5. Febr.(Gewiſſenloſer Kraftfahrer.) Der Wachmann Anton Sittig aus Mainz wurde mit ſeinem Fahr⸗ rad auf der Fahrt von Mainz ⸗Biſchofsheim nach Rüſſelsheim, etwa 600 Meter vor Rüſ⸗ ſelsheim, von einem nachkommenden Auto an⸗ gefahren und getötet. Der Kraftfahrer, der den tödlichen Unfall verurſachte, iſt mit ſei⸗ nem unbekannt gebliebenen Auto in gewiſſen⸗ loſer Weiſe davongefahren. Nach den Be⸗ ſchädigungen des Fahrrads zu urteilen, dürfte das flüchtige Auto an ſeinem Vorderteil Spu⸗ ren der Tat aufweiſen. Es wird gebeten, Wahrnehmungen über verdächtige Beſchädi⸗ gungen an Autos dem Landeskriminalamt in Darmſtadt oder der nächſten Polizeiſtelle mit— zuteilen. Mainz, 5. Febr.(Wieder Arbeits⸗ beſchaffung.) Wie die ſtaatlich zugelaſ⸗ ene Bauſparkaſſe Mainz AG. mitteilt, hat ſie am 25. und 31. Januar 1935 ihre 19. and 20. Zuteilung von Baudarlehen vorge- nommen. Als Ergebnis des vierten Vierte. jahres 1934 konnte wieder ein Betrag von 1054 660 Rm. an 111 Bauſparer zugeteilt werden. Die Geſamtzuteilung erhöht ſich da⸗ nit auf rund 9074600 Rm. Da auch die Mitglieder der eue Zuteilung größtenteils der Neubaufinan⸗ asien dient, ſo bedeutet ſie nach Abzug der arin enthaltenen Rohſtoffkoſten eine Arbeits⸗ beſchaffung für rund 97 550 Arbeitstage. Wie die Bauſparkaſſe weiter mitteilt, iſt auch im vierten Vierteljahr 1934 der Eingang von Spargeldern gegenüber dem dritten Viertel⸗ jahr 1934 weſentlich geſtiegen, wie auch der Neuzugang von Bauſparern aus allen Ge⸗ genden des Reiches unvermindert anhalte. Ithofen, 5. Febr.(Schickſalvolles Leben einer Neunzig jährigen.) Ein ſchickſalvolles Leben hat die älteſte Frau un⸗ ſerer Gemeinde, Chriſtine Schmitt, Wwe., die das neunte Jahrzehnt vollendete. Im Som⸗ mer 1890 ſchlug der Blitz in ihre Scheune und tötete neben ihr einen Fuhrmann und ſein Pferd. Auch Frau Schmitt wurde vom Blitz getroffen und lag einige Zeit unter dem toten Pferd, bis man ſie fand. Wenige Jahre ſpäter ſtarb ihr Mann und ſie mußte allein für ihre acht Kinder ſorgen. Die Greiſin iſt noch recht rüſtig und arbeitet bisweilen im Garten; vor 10 Jahren ſah man ſie ſogar noch die Senſe ſchwingen. Anhäufung von Grubenunfällen. Die un⸗ terirdiſchen Zuſammenbrüche in den belgi⸗ ſchen Kohlengruben mehren ſich in den letzten Wochen derart, daß bereits in Bergarbeiter⸗ kreiſen eine Beunruhigung eingetreten iſt. Zwei neue Unfälle trugen ſich in der Kohlengruh bei Herstal zu. Bei einem der Unfär.e wurde ein Bergmann unter den Geſteinsmaſ— ſen begraben. Nach mühevollen Rettungs⸗ arbeiten konnte der Mann ſchwer verletzt ge⸗ borgen werden. Im zweiten Falle wurde ein Arbeiter durch herabſtürzende Geſteins⸗ maſſen auf der Stelle getötet. Moderne Kirchenkunſt Die Wanderausſtellung der katholiſchen Reichs⸗ gemeinſchaft für chriſtliche Kunſt. Im Frankfurter Kunſtgewerbemuſeum wird gegenwärtig eine Ausſtellung„Heilige Kunſt“ gezeigt, in der eine Schau katholiſch-religiös beſtimmten modernen Kunſtſchaffens zuſam— mengetragen wurde. Seinen ſtärkſten Aus⸗ druck findet das Streben nach einer einfachen Linienführung in den neuen Kirchenbau formen, den Bildern und Skulpturen, Mo⸗ ſaik-, Fresko⸗ und Glasmalereien und Er— zeugniſſen graphiſcher Art. Es findet ſeinen beſonderen Ausdruck in den Kelchen, Leuchtern, Kruzifixen, Taufkannen und anderen Arbeiten der Goldſchmiedekunſt, und nicht zuletzt zeigen es auch die textilen Leiſtungen, die Wandtep— piche, ſowie die prieſterliche Gewandung. Die Ausſtellung„Heilige Kunſt“ iſt eine Wander⸗ ausſtellung, die hervorgegangen iſt aus der Deutſchen Abteilung der 1934 in Rom gezeig⸗ ten„Zweiten Internationalen Ausſtellung chriſtlicher Kunſt“. Sie wurde in Deutſchland ſeither in München, Freiburg, Bochum und Mannheim gezeigt. In Frankfurt iſt ſie er⸗ gänzt durch bedeutſame Werke von Künſt⸗ lern des Rhein⸗Main⸗ Gebietes. Ver⸗ anſtalter iſt die Katholiſche Reichsgemeinſchaff für Chriſtliche Kunſt. Zur Eröffnung war neben vielen andern Ehrengäſten, darunter auck Vertretern des Reichsſtatthalters und Gaulei— ters, der Biſchof von Limburg, Dr. Antonius Hilfrich, anweſend. In einer kurzen Anſprache behandelte der Biſchof in großen Zügen die Beziehungen der Kirche zur Kunſt. Die Kirche habe nicht nur die Aufgabe, das Wort Got— tes in Lehrſälen vorzutragen, ſondern vor allem die herzliche Liebe zu Gott vermitteln Dazu brauche die Kirche die Kunſt und die Künſtler. Das Fundament der heiligen Kunſt ſei die unveränderliche Wahrheit. Die Kirche ſei nicht feſtgelegt auf irgendeine Stilart Wenn die Grundſätze der heiligen Kunſt ge⸗ wahrt würden, ſo werde die Kirche den Künſt⸗ lern ſtets mit Wohlwollen begegnen. Kitſch müſſe abgelehnt werden, für Gottes Haus ſei das Schönſte und Beſte gerade gut genug Wiſſen Sie das? Nach einer amerikaniſchen Statiſtik betrug das durchſchnittliche Lebensalter eines Au- tos in den Vereinigten Staten im Jahre 1927 7,127 Jahre, 1930 7.316 Jahre. 1931 7,498 Jahre, 1932 7,656 Jahre und 1933 8,125 Jahre. Aus der Heimat Gedenktage 6. Februar 1872 Der Dichter Wilhelm Schmidtbonn in Bonn geboren. 1894 Der Chirurg Theodor Billroth in Ab⸗ bazia geſtorben. 1922 Kardinal Achille Ratti wird Papſt (Pius Kl.). Prot. und kath.: Dorothea Sonnenaufg. 7.35 Sonnenunterg. 16.54 Mondaufg. 8.22 Mondunterg. 21.18 4 Zum Dorotheentag Am Mittwoch, den 6. Februar ſteht Doro— thea im Kalender zur Erinnerung an die an— fangs des 4. Jahrhunderts unter der Chriſten— verfolgung Diocletians den Märtyrertod ge— ſtorbene aus Cäſaria in Capadocien ſtammende Heilige. In vielen Gegenden genießt ſie als Patronin aller Doras und Dorles und der fränkiſchen Durthels hohes Anſehen. Bei den Bamberger Bäckern war die Heilige immer beſonders verehrt. In der Bauern⸗ regel heißt es von dieſem Tag:„St. Do— rothe bringt den meiſten Schnee“. Ein ande⸗ rer Bauernſpruch heißt:„An Dorothean fan— gen die Hühner das Legen an“. Arbeitsvermittlung. Die Anordnung des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP. vom 24. Januar 1935 über den Aufbau des Be— rufsgruppenamtes und der Berufshauptgrup⸗ pen in der Deutſchen Arbeitsfront iſt teil⸗ weiſe dahin verſtanden worden, daß jetzt die Deutſche Arbeitsfront für die Arbeitsvermitt⸗ lung, insbeſondere die Deutſche Angeſtellten— ſchaft für die Vermittlung von Angeſtellten allein zuſtändig ſei. Zur Klarſtellung wird amtlich darauf hingewieſen, daß die Anord— nung vom 24. Januar 1935 nur die Zuſtän⸗ digkeit des Berufsgruppenamtes innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront regelt. Die Durch— ührung der Arbeitsvermittlung iſt nach! wie vor geſetzliche Aufgabe der Arbeitsämter. e Saubere Abſtempelung von Poſtwert⸗ zeichen für Sammlerzwecke. Aus Kreiſen der Markenſammler wird bei der Reichspoſt häu⸗ fig der Wunſch geäußert, die Poſtwertzei— chen möglichſt leicht und ſauber abzuſtempeln. Im allgemeinen laſſen ſich ſolche Wünſche im Poſtbetrieb ſchwer erfüllen. Jetzt hat der Reichspoſtminiſter aber angeordnet, daß die Sendungen mit Marken, die für Sammlun⸗ gen beſtimmt ſind und ſaubere Stempelab— drucke erhalten ſollen, beſonders behandelt wer— den. Sie müſſen in einem Umſchlag am Poſt— ſchalter abgegeben werden, auf dem vermerkt iſt, daß beſonders ſorgfältige Entwertung der Marken gewünſcht wird. Dieſe Sonderbehand— lung iſt vorläufig verſuchsweiſe eingeführt worden. * Urlaubsregelung für das Baugewerbe. Der Sondertreuhänder für das Baugewerbe im Deutſchen Reich, Dr. Daeſchner, hat eine Tarifordnung erlaſſen, die den Urlaub im Baugewerbe für das Jahr 1935 regelt. Da⸗ nach hat jedes Gefolgſchaftsmitglied im Ka⸗ lenderjahr 1935 nach 30wöchiger Betriebs— zugehörigkeit auf vier Tage, nach 39wöchiger Betriebszugehörigkeit auf fünf Arbeitstage Urlaub Anſpruch. Lehrlinge und Jugendliche erhalten nach ſechsmonatiger Betriebszugehö— rigkeit einen Urlaub von zwölf Tagen. Der Urlaubsantritt ſoll ſpäteſtens bis zum 31. Oktober 1935 erfolgen. Unfreiwillige Unter⸗ rechnungen der Arbeitszeit, wie Ausſetzen, vorübergehende Entlaſfung wegen ſchlechter Wetterlage, Arbeitsmangel, Materialmangel uſw. haben auf die Feſtſetzung des Urlaubs keinen Einfluß. Der Urlaub wird bezahlt. * »Ein Jayc deutſche Lvuftpoſt nach Süd⸗ amerika. Anfang Februar jährt ſich der Tag der Eröffnung der deutſchen Luftpoſtlinie Ber⸗ lin— Buenos Aires, der erſten Luftpoſtver— bindung über den Ozean. Aus dieſem Anlaß werden die mit dem am 2. Februar fällige“ Flug der Deutſchen Lufthanſa beförderten Luftpoſtſendungen den Abdruck eines Son— derſtempels mil dem Wortlaut„1 Jahr Deut— 1 Poſtflug Europa— Südamerika“ erhal— Vörſen und Märkte vom 4. Februar 1935. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 1083 Rinder, darunter 350 Ochſen 94 Bullen, 336 Kühe, 303 Färſen, 509 Käl⸗ ber, 60 Schafe, 3061 Schweine. Preiſe: Ochſen: a) 37 bis 40, 31 bis 36, 26 bis 30, 22 bis 25; Bullen: a) 34 bis 36, 30 bis 33, 26 bis 29, 23 bis 25; Kühe: a) 33 bis 34, 26 bis 32, 20 bis 25, 14 bis 19, Färſen: a) 38 bis 40, 32 bis 37, 27 bis 31, 23 bis 26; Kälber: a) 46, b) 35 bis 42, 29 bis 34, 20 bis 28, Hammel: b2) 35 bis 36, c) 32 bis 34; Schweine: a1) 50 bis 52, a2) 50 bis 52, b) 49 bis 53, c) 48 bis 52, d) 45 bis 51, e) —, f)—, gl) 43 bis 46, g2) 38 bis 42. Frankfurter Produktenmarkt. Weizen: Feſtpreisgebiet W 9 206,5, W 13 210.5, W 16 214.5, ſämtlich Großhandels- preiſe der Mühlen der genannten Preisge⸗ biete; Roggen: Feſtpreisgebiet R 9 166.50, RN 13 167.50, R 15 174.50, alle drei Groß⸗ handelspreiſe der Mühlen der genannten Preis- gebietes. Futtergerſte: Feſtpreisgebiet G 9 168.50, G 11 171.50, G 12 173.50, für die letzten drei Poſitionen Großhandelspreis ab Station bei Waſſerverladung über 100 Tonnen 3 Mark mehr; Sommergerſte für Brauzwecke 200, Hafer Feſtpreisgebiet H 13 166.50, H 14 168.50(für die letzten zwei Poſitionen wie bei Futtergerſte); Weizenmehl: Feſtpreisgebiet W 13 27.50, plus 50 Pfennig Frachtausgleich, W 16 27.95, plus 50 Pfennig Frachtausgleich; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet R 13 23.60, plus 0.50 Mark Frachtausgleich, R 15 24, plus 0.50 Mark Frachtausgleich; Weizennachmehl 17, Weizenfuttermehl 138, Weizenkleie W 13 10.73, W 16 10.95, Rog⸗ genkleie R 13 9.99, R 15 10.23, für die letzten vier Poſitionen Mühlenfeſtpreis ab Mühlenſtation; ſoweit ſie in den Bereich der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau fallen. Soyaſchrot mit Monopolzuſchlag 13, Palm⸗ kuchen mit Monopolzuſchlag 13.30, Erdnuß⸗ kuchen mit Monopolzuſchlag 14.50, für die letzten drei Poſitionen: Fabrikpreis ab ſüdd. Fabrikſtation; Treber geſtrichen; Trockenſchnit⸗ zel 9.62 bis 10.02, Heu 11, Stroh: draht⸗ preßt 5 bis 5.40, gebündelt 5 bis 5.40; Stim⸗ mung: ruhig, Futtermittel ſtark gefragt bei geringem Angebot. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen: W 15 20.85, W'ſ 16 21.05, W 17 21.35, Ausgleich plus 40 Pfennig; Roggen: R 15 17.05, R 16 17.35, R 13 16.65, Ausgleich plus 40 Pfen⸗ nig; Braugerſte inl.(Ausſtichware über No⸗ tiz) 20 bis 22, Winter- und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50; Futtergerſte: Preisgebiet G 7 16.05, G 8 16.35, G 9 16.55, G 11 16.85, Ausgleich plus 40 Pfennig; Hafer: H 11 16.05,§ 14 16.55, 5 17 16.85, Aus⸗ gleich plus 60 Pfennig; Raps inl. ab Sta⸗ tion 31, Mais mit Sack 21.25; Mühlennach⸗ produkte: Weizenkleie mit Sack Mühlenfeſt⸗ preis W 17 10.67, Roggenkleie R 16 10.38, Weizenfuttermehl 13, Weizennachmehl 17, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfen— nig höher. Sonſtige Futterartikel: Erdnuß— kuchen 14.30, Soyaſchrot 13, Rapskuchen 12, Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.20, Lein- kuchen 15.20, Trockenſchnitzel(Fabrikpreis) 8.64, Rohmelaſſe 5.92, Steffenſchnitzel 10.24; Rauhfutter: Wieſenheu 9.80 bis 10.60, Lu⸗ zernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh: Preßſtroh Roggen und Weizen 5 bis 5.50, dito Hafer und Gerſte 5 bis 5.50, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 4.80 bis 5.20, dito Hafer und Gerſte 4.80 bis 5.20; Weizenmehl: Wei⸗ zenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus Inlands- weizen 28.45, W'e 15(Bauland, Seekreis) 27.85; Roggenmehl: Feſtpreisgebiet 16 Type 997 24.60, R 15 24, R 13 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgeich frei Empfangsſta— tion gemäß Anordnungen der Wiriſchaftlichen Vereinigung. Weizenmehl mit einer Beimi⸗— ſchung von 10 Prozent Auslandsweizen 1.50. Mark Aufſchlag per 100 Rilogramm. Das Gute liegt ja oſt 0 und nur der Schwärmer ſucht es in den Sternen. Ein Hauch des Morgenlandes iſt ſchon da, ſobald wir nur die„Salem“ kennen lernen. f 1 N 25 0 100 N f