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Sie ſinden den richtigen Weg im ge wohnt Hernneimer Hredltverein e. b. m. d. fl. iernneim Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerat! Lufiſchutzhauswarte! Nächſte Woche Verpflichtung und Aus⸗ händigung der Kurſusbeſcheinigung. Ent⸗ richten Sie beim Schulungsabend dieſe Woche den Unkoſtenbeitrag von 1.— Rm. damit die Beſcheinigungen angefertigt werden. eil Hitler! Schulungsleiter. Zur gefl. Beachtung! Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im Einzelverkauf bezogen werden. Bis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. Samstags 10 Pfg. Ins Haus gebracht koſtet die Zeitung monatlich 1.40. Lokales Viernheim, 6. Februar. * Kappenabend! Heute Mittwoch um 8,11 Uhr findet im Cafee Brechtel ein großer närriſcher Rappenabend ſtatt. Für Stimmung und Humor iſt geſorgt! * Fremdenſitzung im Karpfen. Bei der am Sonntag, den 10. Februar 1935 im Saale des goldenen Karpfen ſtattfindenden Prunktſitzung des C.d. G., bei der unter an— deren die bekannten Mannheimer, Ludwigs— hafener und ſonſtige auswärtige Büttenka— nonen mitwirken, wird auch die am 26. Jan. 1935 gewählte Prinzeſſin Hilda die 1. ihren feierlichen Einzug halten. Auch dieſe Sitzung wird etwas Außerordentliches geboten. Die Beſucher werden von dieſem Programm über— raſcht ſein und die werte Einwohnerſchaft laden wir zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt ein. Karten im Vorverkauf zu 50 Pfg. zu haben bei: Hofmann(Drehſcheibe), Karpfen und bei den Mitgliedern. * Alles macht mit! Unter dieſem Motto findet am Samstag, den 16. Februar das traditionelle Maskentreiben des hieſigen Turnvereins ſtatt. Die Vorbereitungen für einen recht närriſchen Verlauf dieſer großen karnevaliſtiſchen Veranſtaltung ſind bereits ge— troffen. Die Freiſchützſäle werden an die— ſem Abend in einer märchenhaft illuminierten Aufmachung beſonders einladend wirken. Pa— role:„Alles macht mit!“ bei der großen Redoute des Turnvereins am 16. ds. Mts. im Freiſchütz! * Großer Sängermaskenball im Für ſt Alexander. Nur noch zwei Tage und dann ſteigt Viernheims größtes Ereignis. Punkt 8.11 Uhr wird ſeine Narrheit, der Prinz Karneval, ſeinen Einzug in den feſtlich dekorierten Saal mit Trompetenſchall und Salutſchießen halten. Die Nachfrage nach Maskenkarten iſt recht groß, ſodaß nur noch wenige Karten auf ihre Beſitzer warten. Da⸗ rum iſt höchſte Eile das Gebot des Tages. Mitglieder des Geſangvereins Liederkranz zah⸗ len auf allen Plätzen nur die Hälfte. * Anwachſen der landwirtkſchaftlichen Kleinbetriebe. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes gibt es im Reichs⸗ gebiet 5 279 000 bewirtſchaftete Boden⸗ flächen(Betriebe) bis zu einer Größe von 0,5 ha. In dieſer Zahl ſind die Kleingärten. land⸗ und forſtwirtſchaftlichen und gärtne— riſchen Kleinbetriebe, Parzellen und Depu⸗ tatlandbetriebe, auch von kleinſtem UAm— fange, enthalten, deren Fläche nicht über einen halben Hektar hinausgeht Die Zahl der land- und forſtwirtſchaftlichen Betriebe über 0,5 ha beträgt 3 Millionen. Wettervorherſage: Kältere Luftmengen, die aus höheren Brei— ten gegen Mitteleuropa vordringen, kommen nur teilweiſe zu örtlich begrenzten Auswir⸗ kungen, da die Zufuhr feuchtwarmer Ozean⸗ luft aus Weſten anhält; vielfach dunſtig und überwiegend bewölkt, verbreitete Niederſchläge, die in hohen Lagen als Schnee herunter— kommen; bei weſtlichen Winden weiterhin milde Temperaturen. 5 Urteile über den Viernheimer Sport Die„Grüne Gefahr“ in Spiegel der Sportpreſſe: „Der Kicker“, die bekannte Fußball-Illu⸗ ſtrierte ſchreibt in ihrer letzten Ausgabe einen größeren Bericht über den Stand der Meiſter—⸗ ſchaftsſpiele im Bezirk Unterbaden-Weſt und führt über die Viernheimer Sportvereinigung u. a. folgendes aus: 0 Der Start war jedenfalls äußerſt auf⸗ regend und ſpannend, um ſo mehr, als lange Zeit Neulußheim und Ilvesheim mit an der Spitze lagen und die weitere Entwicklung ſich ſenſationell zu geſtalten ſchien, wenn nicht be⸗ reits die regelmäßigen und mit mathematiſcher Sicherheit ſich einſtellenden Erfolge der Sand⸗ höfer in die Augen gefallen wären und auch nur zu bald führte Sandhofen. Ganz plötz⸗ lich kamen dann mit Macht die Viernheimer auf und da auch Feudenheim und Friedrichs⸗ feld nicht ganz Schritt halten konnten, ſind Sandee und Viernheim Unter⸗ badens„Aſſe“ geworden. Zwiſchen beiden Klubs dürfte ſich nun auch letzten Endes das Rennen entſcheiden, wobei man den Sand— höfern die etwas beſſeren Ausſichten ein— räumen muß, denn ſie haben nicht nur die leichteren Rückſpiele,(mehr Heimſpiele), ſon⸗ dern ſie ſtehen auch, nach Verluſtpunkten ge— rechnet, um eine Naſenlänge vorne und emp⸗ fangen auch zum Rückſpiel den gefährlichen Rivalen aus Viernheim zu Hauſe. Tabellenführer iſt zur Zeit allerdings die„heſſiſche“ Viernheimer Amicitia die nach einem mäßigen Start plötzlich wieder ganz groß aufdrehte und in einem ununter— brochenem Siegeszug an die Spitze ſetzte. Die kräftige Mannſchaft verfügt über einige große Talente und war ja auch vor Jahren ſchon einmal ſtark gefürchtet, als ſie in der erſten Klaſſe Waldhof, VfR., Vfeè Neckarau und Phönix Ludwigshafen ausſtach und beinahe alle Kombinationen über den Haufen warf. Doch ſelbſt wenn ihr großer Gegenſpieler: Sandhofen! im Endkampf um den Titel ſieg— reich bleiben ſollte, wird die„grüne Gefahr“ in die Aufſtiegsſpiele eingreifen, denn die „Heſſen“ ſind„badiſcher“ Gaupokalſieger und als ſolcher haben ſie die große Chance, an den Qualifikationsſpielen zur höchſten Klaſſe teil— zunehmen. f E Wir erſehen alſo hieraus, daß die End— ſpiele um die Meiſterſchaft nunmehr in den weiteſten Sportkreiſen Intereſſe erwecken. Wir machen deshalb die elf Grünen auf dieſe Tat⸗ ſache beſonders aufmerkſam und erwarten, daß ſie in den nunmehr beginnenden Endſpielen ihre ganze Kraft und ihr ganzes Können reſtlos einſetzen, um die zahlreichen Anhänger nicht zu enttäuſchen. Vorwärts mit dem altbewährten mutigen Kampfgeiſt, Meiſterlorbeeren winken! Am nächſten Sonntag findet auf dem Waldſportplatz das letzte Heimſpiel gegen Hockenheim ſtatt, dann müſſen die Grünen noch 4-mal auswärts ſtarten und zwar in Sandhofen, Neulußheim, Friedrichsfeld und Phönix Mannheim. Haltet nicht zurück mit den Auftragserteilungen, denn be⸗ denkt, daß der kleinſte Auftrag mithilft, um die Wirtſchaft zu beleben! Milchabſatzgenoſſenſchaft Viernheim Dienstag, deng 12. Februar 1935 abends 8 Uhr findet unſere Geueralperſammlung im Gaſthaus„Zum Engel“ ſtatt. Tagesordnung: Rechenſchaftsbericht. 2. Vorlage der Bilanz. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und Auf— ſichtsrates. 1. Verteilung des Reingewinns. 5. Statutenänderung. 3. Wahl des Vorſtandes und Aufſichts rates. Verſchiedenes. Wir bitten pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Roos Hofmann Tabahpflanzerfachſchaft In den nächſten Tagen werden die Tabak— abfälle(Spitzen und ſonſtige Reſte) ver wogen. Pflanzer, die hier in Betracht kom⸗ men, melden das abzugebende Quantum im Laufe der Woche in der Milchzentrale. Reichsnährſtand Wir fordern unſere Mitglieder auf, die reſtlichen Beiträge zum Reichsnährſtand aus 1934 umgehend zu begleichen, da ſonſt Zwangsbeitreibung einſetzen muß. Noos Ortsbauernführer. Freiwillige Feuerwehr Aufruf! Junge Leute, die im Spielmannszug der freiwilligen Feuerwehr mitwirken wollen, wer⸗ den gebeten ſich zu melden bei Hans Kühl⸗ wein, Hindenburgring 22. Inſtrumente wer⸗ den geſtellt. Das Kommando. ern 1 Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1.40 a. M., Verantwortlich fur den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Viernheimer Zeitung Erſ 11 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Nur Vorſchläge Die Londoner Beſprechungen zwiſchen der engliſchen Regierung einerſeits und dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flan— din nebſt deſſen Außenminiſter Laval andererſeits haben nicht zu feſten Abma— chungen, ſondern nur zu Vorſchlägen über den Abſchluß einer Reihe von internationa len Abkommen geführt. Mit einer einzigen Ausnahme handelt es ſich bei dieſen Ab— kommen um alte Bekannte wie Oſtpakt, Do— naupakt uſw. Neu iſt nur der Vorſchlag. zwiſchen den weſteuropäiſchen Staaten— alſo wohl Deutſchland, Frankreich, England, Italien, Belgien— einen ſoge— nannten„Luftangriffspakt“ abzu⸗ ſchließen. Er ſoll die vertragſchließenden Staaten verpflichten, ſich gegenſeitig Hilfe zu leiſten, wenn eine durch einen anderen mit Luftwaffen angegriffen wird. Praktiſch handelt es ſich dabei um eine Ergänzung des Locarnopaktes, deſ⸗ ſen Beſtimmungen in Bezug auf Angriffe und Garantierung ſich nur auf das Land— heer beziehen. Es iſt intereſſant, daß von deutſcher Seite hinſichtlich der Luftſicherung bereits ein Vorſchlag exiſtiert, der bisher weder in den öffentlichen Erörterungen noch bei den diplomatiſchen Verhandlungen der anderen Länder eine Rolle ſpielte, nämlich der an die engliſche Adreſſe gerichtete Vor— ſchlag des Reichsluftfahrtminiſters General Göring vom Oktober vorigen Jahres. Im übrigen aber dürften' für dieſe Erweiterung des Locarno-Abkommens, das der neue Vorſchlag darſtellt, die wiederholten Erklä— rungen des Kanzlers und Führers beſon— dere Beachtung verdienen, daß Deutſchland nach der Saarregelung keinerlei territoriale Auseinanderſetzungen mit Frankreich mehr nötig hat. Außerdem gilt für dieſe Anre— gung auch der Hinweis darauf, daß mit einem ſolchen Abkommen, falls es verwirk— licht wird, ein entſcheidender Schritt hin— ſichtlich der notwendigen Rüſtungs⸗ konvention getan wird. Denn Frank— reichs Grundſatz iſt, daß eine Regelung der Rüſtungsfragen in Europa eine„zuſät⸗ liche Sicherheit“ zur Folge oder ſogar zur Vorausſetzung haben müſſe. Es iſt anzunehmen, daß das Hineinwer— fen der Frage eines Luftpaktes in die in— ternationale Debatte ihre Konſequenzen für die übrigen Vertrags- und Paktſyſteme ha⸗ ben wird. Daß es ſich hier um eine Art von raſch und neu in die Debatte geworfenen Vorſchlages handelt, geht auch daraus her⸗ vor, daß Textverſchiedenheiten vorliegen. Während die franzöſiſche Faſſung davon ſpricht, daß ein ſolches Abkommen raſch a b⸗ geſchloſſen werden kann, ſpricht der engliſche Text davon, daß erwogen werden ſoll, ob eine ſolche N behandelt werden kann. Hier iſt Klar⸗ heit dringend notwendig. Zur Klärung wird nunmehr, nachdem London als Grundlage für die diplomati⸗ ſchen Verhandlungen vorliegt, genügend Anlaß ſein. Vor allem werden auch hin⸗ ſichtlch des Don auraumes. inſonder⸗ heit in Bezug auf das öſterreichiſche Problem Erklärungen derjenigen Mächte notwendig ſein, die ſich zu Garanten der öſterreichiſchen Unabhängigkeit gemacht ha⸗ ben. Auch die engliſche Stellung in die⸗ ſer Hinſicht iſt durch die Londoner Verlaut— barung noch nicht klar umriſſen. Dasſelbe gilt in geſteigertem Umfange von den Andeutungen des Oſtpaktes, der unter dem Schlagwort der„Organiſation der Sicherheit“ eine ausſchlaggebende Rolle ſpielt. Die deutſche Auffaſſung in dieſer Frage iſt bekannt. Es entſteht aber immer wieder die Frage: was ſoll dieſer Oſtpakt, der Mächte zur gegenſeitigen automatiſchen Hilfeleiſtung verpflichtet, die gar keine ge⸗ meinſamen Grenzen haben? Noch dazu, wo beiſpielsweiſe zwiſchen Polen und Sow⸗ jetrußland ein Nichtangriffspakt exiſtiert? Und: will England als Garant im Oſten auftreten? Bisher iſt das von der eng⸗ liſchen Regierung und noch ſtärker von der engliſchen Oeffentlichkeit abgelehnt worden. Ueber die an Deutſchland gerichtete Einladung hinaus, nach Genf zurückzukeh⸗ ren, bringt London nichts neues, Die Lo⸗ beshymnen, die das Londoner Schriftſtück dem Völkerbund ſingt, ſind auch an die Adreſſe Deutſchlands gerichtet und bringen Konvention nicht raſch den 7. Februar 19 London, 7. Februar. Die Fragen, die im Mittelpunkt der eng— liſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen ſtanden und ihre Fixierung in dem ſogenannten Londoner Programm fanden, ſtehen nach wie vor im Mittelpunkt der Erörterungen der Weltpreſſe. So beſchäftigt ſich die„Ti— mes“ in einem Leitaufſatz mit den Fragen des Oſtpaktes, der baldigen Vereinbarung eines Rüſtungsabkommens, eines Luftab— kommens und des Verhältniſſes Deutſch— lands zum Völkerbund. Das Blatt kommt zu dem Schluß, es gebe viele verwickelte Fragen, die allmählich gelöſt werden müß— ten, bevor die Staatsmänner Europas die im Londoner Abkommen in Ausſicht ge— nommene allgemeine Regelung erreichen könnten. Unentbehrlich für den Erfolg ſei, daß keine Schwierigkeiten aus bloßer Sophiſterei oder Kleinigkeitskrämerei erho— ben würden, daß bei den Verhandlungen ein wirklich neuer Anfang auf der Grund— lage der Gleichheit— die in jeder Zeile der Londoner Vereinbarung abgeſchloſſen ſei— gemacht werde und daß das große Endziel niemals aus dem Auge verloren werde Die politiſche Liquidierung des Krieges werde erſt fertig ſein, wenn alle Länder wieder theoretiſch und tatſächlich auf gleichem Fuß daſtehen. Es werde der Geduld und des Mutes bedürfen. Die Locarno-Verhandlun— gen hätten annähernd ein Jahr beanſprucht, und die jetzige Aufgabe ſei noch verwickelter. * Gegen die Deutſchenhetze Ein Arkikel der„Reichspoſt“. Wien, 7. Februar. Die„Reichspoſt“ zieht in einem Artikel einen Trennungsſtrich zwiſchen der Politik, die Oeſterreichs Freiheit und Selbſtändigkeit verteidigen ſoll und der Politik einer gewiſ— ſen Wener Preſſe, die beharrlich Oeſterrei— chertum mit deutſchfeindlicher Tendenzmache verwechſelt und dadurch jene kompromittiert Oeſterreich, ſo ſchreibt das Blatt. iſt ein deutſcher Staat und Oeſterreichertum iſt Deutſchtum von beſonderer Eigenart. Es will dieſe Eigenart behaupten und iſt ent— ſchloſſen, ſie gegen Angriffe, von wem im— mer ſie ausgehen, mit aller Kraft zu vertei— digen. Die Abwehr, die unſer Recht und unſere moraliſche Stärke iſt, in Angriff zu verwandeln, daran denkt Oeſterreich nicht, und es iſt begreiflich, wenn es großen Un⸗ willen hervorrruft, daß gewiſſe Wiener Blätter ihr reichlich ſpät entdecktes Oeſter— reichertum durch eine demonſtrativ zur Schau geſtellte Deutſchfeindlichkeit erweiſen zu müſſen glauben, die mit ihren Geſchmack⸗ loſigkeiten und Uebertreibungen ein ganz falſches Bild von der Geſinnung des boden— ſtändigen Wieners und Heſterreichs gibt. inſofern Tonart. Die Klärung aller offenen Fragen wird zeigen, ob die„Etappe London“ ei⸗ nen Fortſchritt in der europäiſchen Befrie⸗ dungsfrage, die eine Notwendigkeit iſt, bringt. In Frankreich hat vor der Reiſe Flandins und Lavals der chauoiniſtiſche Abgeordnete Franklin Bouillon veiſucht. eine ſcharfe Note in das europäiſche Geſpräch zu bringen. Laval hat das zunächſt abgebo gen. Es iſt die Frage, ob ſetzt nach dem Londoner Ergebnis die franzöſiſche Oeffent— lichkeit und das Parlament einen Weg zur Verſtändigung ſuchen und finden. Dieſer Weg wäre zweckmäßig unmittelbar in ö ſt⸗ licher Richtung, alſo in Richtung Deutſchland, gegangen worden. Wenn das Ergebnis der Londoner Beſprechungen wirklich dem Frieden dienen ſoll, dann wer⸗ den ſie als Umweg zu unmittelbaren Verhandlungen zwiſchen Paris und Ber⸗ lin von Bedeutung ſein können. lediglich eine Veränderung der mit Senſationstiteln wie tiſche timer Anzeiger (Viernbeimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die I12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bu irgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 8 raus Wenn in einer Zeit, in der die große eu ropäiſche Politik ganz dem Beſtreben ge— widmet iſt, das Deutſche Reich wieder für die Mitarbeit zu gewinnen und die endliche Wiederbefriedung Europas zu erreichen, dieſe Bemühungen durch beharrliches Hetzen und Giftmiſchen geſtört werden, wenn ohne jeden Anhaltspunkt das Publikum täglich „Schwere poli Folgen Londons für Deutſchland“, „Ablehnung der Londoner Vorſchläge in Berlin“,„Paris und London erwarten deutſche Winkelzüge“,„Deutſche Machen— ſchaften in London“ und dergleichen mehr überſchüttet wird, dann kann der Abſchen gegen eine ſolche Mache zu verfehlten Ent— ſetzung jeder Friedensarbeit ſchlüſſen führen, namentlich in Kreiſen, die über die wirklichen Verhältniſſe nicht unter— richtet ſind. Deutſche Gäſte in Warſchan Warſchau, 7. Februar. Auf Einladung des polniſchen Kriegs— miniſteriums trafen in Warſchau drei deut— ſche Kavallerieoffiziere ein, und zwar der Kommandeur der Kavallerieſchule Hanno— ver, Generalmajor Freiherr von Dalwigk— Lichtenfels, Oberſtleutnant Krüger und Ma— jor Voigt, um die Kavallerieſchule in Grau— denz zu beſichtigen. Ein trauriger Gedenktag Der Jahrestag der Pariſer Februarunruhen Paris, 7. Februar. Anläßlich des Jahrestages der Pariſer Februarunruhen hatten unbekannte Täter mehrere Standbilder auf dem ſüdlichen Teil des Concorde-Platzes, der dem auf der an— deren Seite der Seine gelegenen Kammer— gebäude am nächſten liegt, mit roter Farbe beſpritzt. Es wurden die Städtedenkmäler für Lyon, Marſeille, Nantes und Bordeaux auf dem Concorde-Platz ſowie die Brüſtung der über die Seine zur Kammer führenden Brücke beſchmutzt. Außerdem waren ver— ſchiedene Häuſer, beſonders ſolche, in denen Mitglieder des Parlaments wohnen, mit Drohungen beſchrieben. Einer der Täter wurde auf friſcher Tat feſtgenommen. Die Hinterbliebenen der Angehörigen der Opfer der vorjährigen Straßenunruhen legten Blumen und Kränze, zum Teil mit Schleifen in den Landesfarben, nieder. Vor— mittags war eine Abordnung der Solidarite Francaiſe im Blauhemd, Baskenmütze und Reithoſe erſchienen und hatte an den Stand— bildern des Concorde-Platzes, wo ihre Ka— meraden vor einem Jahr ums Leben ka— men oder verletzt wurden, Kränze niederge— legt. Im Park der Tuilerien waren etwa zwei Hundertſchaften Mobilgarde bereitgeſtellt. In der Notre-Dame-Kirche fand die amt— liche kirchliche Trauerfeier ſtatt. an der Miniſterpräſident Flandin teilnahm. Auch in der griechiſchen Kirche wurde eine Meſſe geleſen. Bei dieſem Gedächtnisgottesdienſt N Die Nütkgliederung Als Abſchluß der franzöſiſchen Regierung und der Regie— rungskommiſſion des Saargebietes in Gang befindlichen Saarverhandlungen wurde fol— gende amtliche Mitteilung ausgegeben: Das Verhandlungsergebnis iſt in einem von der deutſchen und der franzöſiſchen De— legation im Einvernehmen mit der Delega— tion der Regierungskommiſſion des Saarge— bietes an Baron Aloiſi als Vorſitzender des Dreierausſchuſſes gerichteten Schreiben zu— ſammengefaßt, dem in mehr als 20 Anlagen die in Baſel paraphierten Texte der ver⸗ ſchiedenen Vereinbarungen und Erklärun— gen beigefügt ſind. Das Schreiben und ſeine Anlagen ſollen dem Dreierausſchuß als Grundlage für die Beſtimmungen dienen, die er für die Rückgliederung des Saarge— biets an Deutſchland und für die Durchfüh⸗ rung der auf Grund früherer Ratsbeſchlüſſe von den beteiligten Regierungen übernom⸗ 1 0 Verpflichtungen zu treffen haben wird. waren der Vorſitzende und die des Pariſer Stadtrates zugegen. Ein Zwiſchenfall ereignete ſich bei dem Gedächtnisgottesdienſt in der Notre-Dame-Kathedrale. Ein Mit— glied der Action Francaiſe hatte es verſtan— den, in der Kirche während der Andacht bis zum Miniſterpräſidenten Flandin zu ge langen Als er ihn erreicht hatte, ſtieß er laute Beſchimpfungen gegen ihn aus Der Mann wurde ſofort feſtgenommen und ab— geführt Als der Wagen des Miniſterpräſi denten nach dem Gottesdienſt den Vorplatz von der Notre-Dame-Kirche verließ, deran— ſtalteten dort verſammelte Camelots du ein Johl- und Pfeifkonzert. * Mitglieder Magi r Sturm auf ein Rathaus Paris, 7. Febr. In Ennevelin be drangen etwa 40 Arbeitsloſe in das dortige Rathaus ein und ließen ſich häuslich nieder. Dem ſtellvertretenden Bürgermeiſter erklär— ten ſie, den Rückzug nur dann anzutreten, wenn ihnen auch für die Sonntage Arbeits— loſenunterſtützung bewilligt würde. Erſt ein ſtarkes Polizeiaufgebot konnte ſie aus ihrer Stellung verdrängen. Später kam es noch— mals verſchiedentlich zu heftigen Zuſammen ſtößen zwiſchen der Polizei und den Ar— beitsloſen, die inzwiſchen aus verſchiedenen umliegenden Ortſchaften Verſtärkung erhar— ten hatten. 2j Lille der Saar die Vaſeler Saarverhandlungen abgeſchloſſen Baſel, 7. Februar. ſeit dem 24. Januar 1935 zwiſchen Vertretern der deutſchen und Völkerbundes ſtatt. Ferner wurden ſie ſei— tens des Dreierausſchuſſes von einem Mit— glied des Völkerbundsſekretariats verfolgt. An einem Teil der Verhandlungen waren auch die BIZ, die Reichsbank und die Bank von Frankreich beteiligt. Die Führer der deutſchen und franzöſiſchen Delegation ha— ben ſich mit einigen Mitgliedern des Dreier— ausſchuſſes nach Rom begeben, um dem Ausſchuß mündlich zu berichten. Lob für die Saardeutſchen Was ein norwegiſcher Polizeioffizier bekennk Saarbrücken, 7. Februar. Wie die„Saarbrücker Zeitung“ berichtet, hielt anläßlich einer Verſammlung der Po— lizeibeamten von Neunkirchen mit den aus⸗ ländiſchen Polizeioffizieren der norwegiſche Polizeihauptmann Dr. Schöningh eine An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte:„Es iſt intereſſant zu wiſſen, daß wir durch aus⸗ ländiſche Zeitungen ein falſches Bild über das Reich und beſonders das Saarvolk hat⸗ ten. Die Vorſchauen dieſer Blätter, die von Die Verhandlungen anz in Gegenwart eines Vertreters des Finanzausſchuſſes des Unordnung und Tumult an der Saar wiſ⸗ ſen wollten, trafen nicht ein. In kurzen Worten Die beim Führer und Reichskanzler für die nächſten zehn Tage angeſetzten Emp⸗ fänge fallen wegen wichtiger politiſcher Be⸗ ſprechungen aus. Die Baſeler Saarverhandlungen ſind ab⸗ geſchloſſen worden. Im Rahmen der in Berlin geführten Wirtſchaftsverhandlungen wurde der e Grenzverkehr neu gere— gelt. Im Verfolg des Gedenktages an die blu⸗ tigen Februarunruhen des Vorjahres kam es in Paris zu einigen Zwiſchenfällen. In der engliſchen Induſtrieſtadt Sheffield ereigneten ſich ernſte Arbeitsloſenkrawalle; neun Poliziſten wurden verletzt. Infolge des Scheiterns der amerikaniſch⸗ cuſſiſchen Schuldenverhandlungen haben ſich die Vereinigten Staaten veranlaßt geſehen, ihre diplomatiſchen Beziehungen ur Sow— ſetunion einzuſchränken. Eine ernſtliche Hochwaſſergefahr iſt für den Rhein und ſeine Nebenflüſſe nicht mehr zu befürchten; das Verbot der Moſelſchiff⸗ fahrt wurde bereits am Mittwoch wieder aufgehoben. In der Schweiz trugen ſich ſchwere La⸗ winenunfälle zu, die wiederum eine Reihe von Todesopfern forderten. Wann rücken die Truppen ab? Die vorausſichtlichen Abmarſchkermine. Saarbrücken, 7. Februar. Das Hauptquartier der internationalen Truppen im Saargebiet hat dem Völker— bund bzw. dem augenblicklich in Rom tagen— den Dreierausſchuß Vorſchläge über die Zu— rückziehung der internationalen Truppen— zontingente unterbreitet. Die endgültige Entſcheidung und die Regelung der einzel— nen Fragen liegt jedoch, wie ausdrücklich be— zont wird. bei den Völkerbundsſtellen Nach den unverbindlichen Anregungen des Hauptquartiers ſollen die holländiſchen Truppen am 16. Februar, die ſchwediſchen Truppen am 18. Februar, die Italiener an den darauf folgenden Tagen und die Eng— länder als letzte in verſchiedenen Etappen oom 20. bis 27. Februar das Saargebiet berlaſſen. Keine Empfünge beim Führer Berlin, 7. Febr. Die beim Führer für die nächſten zehn Tage angeſetzten Empfänge fallen wegen wichtiger politiſcher Beſpre⸗ chungen aus. Junggeflügelaktion 1935 Verbilligte Kücken⸗ und Junghennen beſchaffung. Berlin, 7. Februar. Der Reichs- und preußtiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat im Rah- men der Erzeugungsſchlacht eine Aktion zur Beſchaffung von Junggeflügel eingeleitet, um die Eiererzeugung, die zu 80 Prozent in den Händen der bäuerlichen Hühnerhaltung liegt, mehr als bisher dem Bedarf des deut— ſchen Volkes anzupaſſen Die Vorausſetzun— gen hierfür ſind durch die Regelung de— Eiermarktes geſchaffen worden. Die Unord— nung am Eiermarkt in früheren Jahrer und die unzulänglichen Erzeugerpreiſe für Eier hatten zu einer Ueberalterung der Hüh, gerbeſtände in den bäuerlichen Betrieben geführt. Im Herbſt und Winter mußte da— her der Eierbedarf, ſoweit durch Vorrats— wirtſchaft kein Ausgleich geſchaffen werder konnte, vorwiegend durch Einfuhr aus den Auslande gedeckt werden, weil ein legefähiger Junghennenbeſtand nicht in genügendem Maße vorhanden iſt Deshalb ſoll vorbildlichen bäuerlichen un! andwirtſchaftlichen Betrieben, die eine Ge währ für ſachgemäße Aufzucht, Haltung und Pflege des Geflügels bieten, die Beſchaffung hochwertiger Legehennen erleichtert werden. Zu dieſem Zweck hat der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Miniſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft 450 000 RM zur Verfügung ge⸗ ſtellt, um den Bezug von Eintagskük⸗ ken und Junghennen aus anerkann⸗ ten Geflügelzuchtbetrieben zu verbilligen. Die Maßnahmen ſollen vom Reichsnähr⸗ ſtand durchgeführt werden. Anträge ſind bei der Hauptabteilung 2 der einzelnen Landesbauernſchaften einzu⸗ reichen. Bei einem Anſchaffungspreis von durchſchnittlich 66 Pfennig je Eintagskücken (und von 2,80 RM je Junghenne) wird im Höchſtfalle ein Verbilligungszuſchuß von 20 Pfennig für das Eintagskücken(und 60 Pfennig für die Junghenne) gewährt. Die Verbilligung wird nur für Tiere gewährt, die bis zum 15. Mai 1935 geſchlüpft ſind. Eine demonſtrative Geſte der Vereinigten Staaten Einſchränkung der diplomatiſchen Beziehun; gen zur Sowſekunion. Waſhinglon, 7. Februar. Als Jolge des Abbruchs der amerikaniſch⸗ ſowjekruſſiſchen Schuldenverhandlungen hal das Weiße Haus eine demonſtrative Ein ſchränkung der diplomatiſchen Beziehungen zur Sowſetunſon angeordnet. Der Marine altache ſowie der Luftfahrtattache werden aus Roskau jurückgezogen. Das amerikaniſche Generalkonſulat in Moskau wird vollkommen aufaelöſt. und das Verſo⸗ nat der amerlraniſchen Bolſchaft wird erhev⸗ im ˖ eee eee tigen weiblichen Angeſtellten gegenüber im lich eingeſchränkl. neue Präſidenten der Landesarbeitsämter Köln und München. Berlin, 7. Febr. Wie das deutſche Nach. tichtenbüro erfährt, iſt der Miniſterialrat und Abteilungsleiter im Reichsarbeitsmini⸗ ſterum, Beiſiegel, zum Präſidenten des Landesarbeitsamts Rheinland in Köln er⸗ nannt worden. Weiter iſt Miniſterialrat Durſt zum Präſidenten des Landesarbeits⸗ amts Bayern in München beſtellt worden. Parlamenksauflöſung in Südſlawien. Belgrad, 7. Febr. Die am 8. November 1931 gewählte Skupſchtina wurde durch ein königliches Dekret aufgelöſt. Die Neuwah⸗ len wurden für den 5. Mai 1935 feſtgeſetzt. Die neue Skupſchtina wird am 3. Juni zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammen⸗ treten. Politiſcher Mord in Sowjfekrußlaud. Moskau, 7. Febr. In Stalino wurde die Kommuniſtin Priwaliching erſchoſſen auf. gefunden. Die Beamten des Bundeskom— miſſariats nahmen mehrere Perſonen feſt, darunter den Arbeiter Poljakow, der den tödlichen Schuß abgegeben hat. Es handelt ſich um einen politiſchen Mord. Deutſche Kameradſchaft Auslandsdeutſche laden 300 deutſche Kinder ein. Berlin, 7. Februar. Einen Beweis echten kameradſchaftlichen Denkens erbrachten die jungdeutſchen Gäſte aus Polen, die zurzeit in Berlin weilen. Die Beauftragten der Jungdeutſchen Partei erklärten der für die Kinderverſchickung maßgebenden Stelle im Namen der Par— teileitung die Vereitſchaft, 300 reichsdeut⸗ ſchen Kindern aus den Notſtandsgebieten einen vierwöchigen koſtenloſen Ferienaufenthalt in den Sommermonaten bei den jungdeut— ſchen Bauern und Beſitzern in Poſen und Pommerellen zu gewähren. Dieſe Tat echter Kameradſchaft zeigt, daß bei unſeren Volksgenoſſen außerhalb der Reichsgrenzen die nationalſozialiſtiſche Idee der inneren Verbundenheit aller Deutſchen in und außerhalb der Reichsgrenzen ſich ſiegreich durchſetzt. Dieſer Schrikt der Jung⸗ deutſchen iſt umſo höher zu bewerten, als in ihrer Bewegung gerade ſehr viel ärmere Volksgenoſſen organiſiert ſind, für die eine Durchführung dieſes Planes ein wirkliches Opfer bedeutet. Eine jungdeutſche Abordnung hat der polniſchen Botſchaft in Berlin einen offiziel— len Beſuch abgeſtattet. Vom Neichsehrengericht Die erſte Verhandlung. Berlin, 7. Februar. Die drei erſten Fälle, mit denen ſich das Reichsehrengericht der Arbeit zu beſchäfti— gen hatte, betrafen Verſtöße gegen die ſo— ziale Ehre, die in den zuſtändigen Treu⸗ händerbezirken Oſtpreußens und Pom— merns zur Verurteilung der verantwort— lichen Betriebsführer geführt hatten. Beſchwerdeführer im erſten Fall war ein Gutsinſpektor, der durch Nörgeleien die Gefolgſchaft gegen ſich aufbrachte. Schließ— lich ließ er ſich ſogar zu Mißhandlungen hinreißen. Das Ehrengericht in Königsberg erkannte auf Entfernung des Angeklagten von ſeinem Arbeitsplatz. Dieſes Urteil wurde unter Zurückweiſung der Berufung vom Reichsehrengericht beſtätigt. Der zweite Fall betraf einen Gutsbeſitzer. dem vom ſozialen Ehrengericht in Königs— berg die Betriebsführereigenſchaft auf ſechs Monate abgeſprochen worden war, weil er den auf dem Gut wohnenden Gefolgſchafts⸗ leuten unzulängliche Wohnungen zur Ver⸗ fügung geſtellt und trotz wiederholter Auf— forderung die notwendigen Ausbeſſerungen nicht hat vornehmen laſſen. Hier hielt das Reichsehrengericht dem Beſchwerdeführer ſein vorgerücktes Lebensalter und die wirt- ſchaftlichen Schwierigkeiten zugute und er⸗ kannte in Abänderung des ergangenen Ur— teils lediglich auf einen Verweis. Im letzten Fall handelte es ſich um einen jugendlichen Filialleiter eines Betriebes in Stettin. Er hakte ſich den im Geſchäft tä⸗ höchſten Grade anſtößig benommen und ſie ehrkränkend behandelt. Das f für das Wirtſchaftsgebiet Pommern in Stettin hatte daraufhin gegen ihn auf Ent⸗ fernung von ſeinem Arbeitsplatz erkannt. Dieſes Urteil wurde vom Reichsehrengericht abgeändert und gegen den Beſchwerdefüh⸗ rer lediglich eine Geldſtrafe von 200 RM verhängt. Ab 1. März Reichsbahntarif im Haarland Saarbrücken, 7. Febr. Im Amtsblatt der Regierungskommiſſion des Saargebietes wird bekanntgegeben, daß ab 28. Februar ſämtliche Tarife der Saarbahnen außer Kraft geſetzt werden. Ab 1. März gelten die Binnentarife der Deutſchen Reichsbahn. Es wird hierbei darauf hingewieſen. daß die Aufhebung im Benehmen mit der deutſchen Reichsregierung erfolgt. Deutschland und Portugal Eine Unlerredung mit dem Führer. Liſſabon, 7. Februar. Der portugieſiſche Journaliſt Correia, der zuſammen mit einem anderen Journaliſten vom Führer und Reichskanzler empfangen wurde, ſchildert die Perſönlichkeit Hitlers. der zuerſt als Arbeiter und Soldat. dann als revolutionärer Führer und jetzt als Reichskanzler und Staatsoberhaupt ſein ganzes Leben ſeinem Vaterlande gewidmet habe. Man könne das Dritte Reich, das durch Hitler geeinigte Deutſchland, nicht tren⸗ nen pon dem Manne des Volkes, der es in eine beſſere Zukunft führe. Hitler hätte in der Unterredung ſeine Be⸗ friedigung über den ausgezeichneten Ein⸗ druck, den ſein Beſucher vom neuen Deutſch⸗ land gewonnen habe, ausgeſprochen. Er habe ſodann u. a. geſagt:„Ich kenne Por— tugal leider perſönlich nicht, mir ſind aber die zahlreichen Naturſchönheiten und Kunſt⸗ ſchätze des an Geſchichte reichen Landes wohl bekannt. Die guten Beziehungen, die zwiſchen Deutſchland und Portugal beſtehen, begrüße ich umſomehr als die Ziele, die ich in Deutſchland verfolge, auf vielen Gebie— ten in der gleichen Richtung liegen, wie die Pläne der portugieſiſchen Staatsführung.“ Hochverrat Hohe Zuchthausſtrafen. München, 7. Februar. Vor dem Oberſten Landesgericht ſpielt ſich gegenwärtig der Prozeß gegen die Per— ſonen ab, die den hochverräteriſchen Ver— ſuch unternommen haben in Verbindung mit der Prager marxiſtiſchen Emigration einen geheimen Funktionärapparat der auf— gelöſten und verbotenen SPD aufzuziehen. In öffentlicher Sitzung wurden bis jetzt 36 Urteile gefällt. Durch die Urteile wird klar, daß es ſich bei der Aufdeckung des Kom— plotts um eine polizeiliche Aktion größten Ausmaßes gehandelt hat, die die Polizei⸗ direktion Nürnberg— Fürth in aller Stille und umfaſſender Wirkung durchgeührt hat. Die Schwere der hochverräteriſchen UAm⸗ kriebe iſt erſichtlich aus den vom Oberſten Landes gericht gefällten Urteilen: Gegen 16 Angeklagte wurden hohe Juchthausſtrafen ausgeſprochen. Im Höchſtfalle fünfeinhalb Jahre Zuchthaus. Gegen ſämtliche der 16 Angeklagten wurde auf Ehrverluſt in der Dauer von drei bis fünf Jahre erkannt. 20 Angeklagte wurden zu Gefängnis bis zu zweieinhalb Jahren verurkeilt. Der Fortgang des Prozeſſes wird das Oberſte Landesgericht noch auf Wochen hin⸗ aus beſchäftigen. Unter Schuttmaſſen begraben Folgenſchweres Einſturzunglück in Würk⸗ kemberg. Stuktgart, 7. Februar. In Chriſtophskal bei Freudenſtadt kamen frühmorgens die gewaltigen Schuktmaſſen des Boſchenloches, eines Müll⸗ und Schult⸗ abladeplatzes an der Straße nach Baiers⸗ bronn ins Autkſchen. Sie riſſen das an ih⸗ rem unteren Rand ſtehende ſtädtiſche Haus um. Seine Bewohner, der Forſtwark Georg Roh und ſeine Ehefrav wurden dabei ge⸗ Generaloberſt von Linſingen. Der bekannte deutſche Heerführer, Generaloberſt von Lin⸗ ſingen, begeht am 10. Februar ſeinen 85. Geburtstag. Ehrengericht hervorriefen., anſcheine worden war, wurde mit ins Krankenhaus eingelief 65 f Das Ehepaar lag noch zur Zeit des Un ⸗ glücks im Bett. Da die Leichen keine äuße⸗ ren Verletzungen zeigten, muß es erſtickt ſein. Das Unglück iſt wohl darauf zurückzu⸗ führen, daß die Schuttmaſſen durch die Schneeſchmelze der letzten Tage und die fortgeſetzten Regenfälle aufgeweicht waren. Ein neuer Grenzlonffilt Mandſchuriſche Truppen dringen in die Mon⸗ golei ein. Moskau, 6. Februar. Wie aus Ulan⸗Bator gemeldet wird, hat der mongoliſche Miniſterpräſident und Außen⸗ miniſter vor der Preſſe eine Erklärung abge⸗ geben, in der es u. a. heißt. Nach dem Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen mongoliſchen und man⸗ dſchuriſchen Truppen am 24. Januar am Buir⸗See war Ruhe eingetreten. Am 31. Januar jedoch haben zahlreiche Laſtkraftwagen mit mandſchuriſchen Truppen in Begleitung von 50 mandſchuriſchen Kavalleriſten die mandſchuriſch⸗mongoliſche Grenze überſchritten und zahlreiche Ortſchaften beſetzt. Die mongo⸗ liſchen Grenzpoſten ſind ſofort zurückgezogen worden. Auf Veranlaſſung der Regierung ha⸗ ben die Truppen ſchärfſten Befehl erhalten, keinen Schuß abzugeben. Die Lage iſt ſehr geſpannt. Die mandſchuriſche Regierung beanſprucht die Gegend von Chalchin-⸗Sume, die nach ihrer Auffaſſung zum Beſtand des mandſchuriſchen Kaiſerreichzs gehört. Der mongoliſche Mi⸗ niſterpräſident erklärt hierzu, daß er dieſe Auffaſſung nicht teilen könne, da nach den im Beſetz der mongoliſchen Regierung befindlichen Dokumenten dieſes Gebiet ſchon vor dem Jahre 1734 zur Mongolei gehörte und ſeitdem im⸗ mer ein Beſtandteil der Mongolei geweſen ſei. Er proteſtiert daher gegen die Beſetzung. Deutſche Tagesſchau Rechtsamt der Arbeitsfronk. Dr. Ley hat die bisherige Rechtsabteilung zum Rechtsamt der Deutſchen Arbeitsfront erklärt. Die Geſchäftsräume befinden ſich in Berlin SW'e 19, Märkiſches Ufer 34. Zum Leiter des Rechtsamtes wurde der bisherige Leiter der Rechtsabteilung Pa. Dr. Bähren ernannt. Zu den Aufgaben des Rechtsamtes 1 außer den bereits in einer Anwei⸗ ung vom 4. Dezember 1934 aufgezählten Angelegenheiten die Bearbeitung ſämtlicher Rechtsſachen, die die Deutſche Arbeitsfront betreffen. g Bürgſchaften für den Kieinwohnungbau Angeſichts der Tatſache, daß im neuer Baujahr 1935 der Kleinwohnungsbau be— ſonders gepflegt werden ſoll, damit dem we⸗ niger bemittelten Volksgenoſſen aute und billige Wohnungen zur Verfügung geſtell! werden können, iſt ein Erlaß des Reichs⸗ finanzminiſters über die Bürgſchaftsfrage von beſonderer Bedeutung. Soweit beim Kleinwohnungsbau wegen der Schwierig⸗ keit der Geldbeſchaffung für zweite Hypothe⸗ ken auf die Bürgſchaft der öffentlichen Hand nicht verzichtet werden könne, werde er ſein Einvernehmen zur Genehmigung derartiger Bürgſchaftsübernahmen erteilen, ſofern be⸗ ſtimmte Vorausſetzungen erfüllt ſind. der Frankfurter Nieſenbrand Haftbefehl gegen die beiden Geſchäftsführer. Frankfurt a. M., 7. Februar. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Die Bear⸗ beitung der Brandurſache des Hauſes Zeil 41 wird von der Staatsanwaltſchaft und der Polizei mit allergrößtem Nachdruck be⸗ trieben. Es fand eine ſehr eingehende Be⸗ ſichtigung der Brandſtelle ſtatt, über deren Ergebnis im einzelnen zurzeit im Intereſſe der Unterſuchung nichts geſagt werden kann. Es beſteht dringender Verdacht der vorſätz⸗ lichen Brandſtiftung. Die beiden Inhaber der Firma Veit Wohlfahrt, die Kaufleute Julius Kahn und Friedrich Wohlfahrt, wa⸗ ren bereits am vergangenen Sonntag auf Anordnung des Oberſtaatsanwaltes vorläu⸗ fig feſtgenommen worden. Auf Grund der Ergebniſſe der Beſichtigung der Brandſtätte hat darauf der zuſtäpdige Richte gegen die zwei Feſtgenommenen Haftbefehl erlaſſen. Politisches Allerlei Paris. Wie verlautet, iſt Außenminiſter Laval an einer leichten Grippe erkrankt. Paris. die Zahl der Arbeitsloſen in Frankreich iſt von 419 1290 am 29. Dezember 1934 auf 468 242 am 19. Januar und auf 479 005 am 26. Januar geſtiegen. Wien. Der Linzer Militärgerichtshof ver⸗ urteilte zwei Teilnehmer am Jul“ Aufſtand namens Karl Speck und Johann Benteler zu lebenslänglichem bzw. 15 Jahren ſchwe⸗ ren Kerkers. a Wien. Eine marxiſtiſche Werbezentrale, die mit einem weitverzweigten Kreis von Werberednern und Flugzettelverbreitern ar ⸗ beitete, wurde im 7. Wiener Gemeindebe⸗ e Man ſpricht von 250 Ver⸗ D. U. XII. U 1135 fern. Im Schloß ſelbſt umlagert iſt das Anwärter einer 0 0 kunde verlangt wird, ergibt ſich aus einer fung. Danach hat der Vorſitzende unde und Verkaufskunde. Der 10 oll auf ſämtlichen Gebieten gewiſſe Grund- enntniſſe haben. Im 5 mannsgehilfen verlügen. Er muß im einzelnen u. a. eine tte Nachrichten Im Großglodnergebiet verſchüttet. Salzburg, 6. Febr. 5 Groß⸗Glodner⸗ iet würde, wie gemeldet, der Skiläufer Thriſtoph Perchtold aus Mörtſchach bei Hei⸗ igenbiut von einer Lawine verſchüttet. Perch zold würde jetzt als Leiche geborgen. Zwei Häuſer verſchüttet Neues ſchweres Lawinenunglück. Bern, 7. Februar. In Stk. Ankonien im Prättigau(fantor Graubünden) ereignete ſich ein ſchwere⸗ Lawiwenunglück. Vom Kühnihorn löſte ſich pls eine mächtige Lawine, die zwe Wohnhäuſer und einen Stall vollkommen ttete. Dabei kamen ſechs Men ſchen ums Leben. Der Ort St. Anto⸗ nien iſt völlig von ſedem Verkehr abgeſchnit, en, da Lawinen die Straßen blockiert ha⸗ ben. Ans vergangenen Tagen ot der Marſtedcerneg im Schloß Sybillen⸗ Breslau, 7. Februar. Als Auftakt zu der großen Verſteigerung im Schloß Sybillenort, die am Freitag ſtatt indet, begann am Mittwoch die Vorbeſich⸗ tigung In dem ſonſt ſo ſtillen Park herrſchte reges Leben. Landjäger und SA⸗Männer regelten den Verkehr und hielten Neugierige wird eine ſtrenge Absperrung durchgeführt. Nur wer in der Bibliothek 100 RM als Bietungskaution hinterlegt, darf die anderen Räume betre⸗ ten. Ueberall in den Zimmern ſieht man Leute mit dem Katalog in der Hand. die ſich beſprechen und Aufzeichnungen machen, be⸗ geiſtert für dieſes oder jenes Stück. Stark Prunkbett des Herzogs von Braunſchweig Auch dem großen Spei⸗ ſeſgal mit den Darſtellungen aus der grie⸗ chiſchen Mythologie bringt man großes In⸗ tereſſe entgegen. Auffallend groß iſt das Intsreſſe für die Hofwagen und das Pferde- geſeher. Das AC der Fachkunde Die Julafſung zum Einzelhandel. 5 Berlin, 7. Februar. Die Beſtimmungen über den Schutz des Einzelhandels ſehen ſchon jetzt vor, daß die Erlaubnis zur Neuerrichtung einer Ver⸗ 1 zaufsſtelle u. a. vom Nachweis der erforder- ichen Sachkunde abhängig zu machen iſt. Auch die Erlaubnis zur Uebernahme einer 1 deſtehenden Verkaufsſtelle wird vorausſicht⸗ 8 ich in Kürze von dieſer Vorausſetung mit⸗ abhängig gemacht werden. Was von dem Verkaufsſtelle an Sach⸗ Anweiſung der Reichswirtſchaftskammer über die Durchführung der mündlichen Prü⸗ zunächſt Nie ſozialen Verhältniſſe des Prüflings ein⸗ ſchlielich der Schulbildung und bisherigen Berufstätigkeit zu ermitteln. ſelhht ſoll ſich erſtrecken auf Kalkulation, Die Prüfung Buchhaltung und allgemeine kaufmänniſche Nenmtniſſe, wichtigſte Rechtsfragen, Waren⸗ Anwärter ſoll er Kauf⸗ allgemeinen Durchſchnittswiſſen eines der betreffenden über das lichen Beſtimmungen. muß er über Art, Herkunft, Branche ö Auggen giga machen können, die nfachen Formen des Zahlungsverkehrs und kaufmänniſchen Schriftwechſels el⸗ und Steuerrechtes und die Bei der Warenkunde Vehandlung und Lagerung ſowie sachgemäße Verpak⸗ kung uſw. Auskunft geben können. Schwierige Rettung i b 1 Ne Ace n e ee ſatz der Landeſteuer ebenfalls Wie die Station Norderney der Deutſchen und in kürzeſter Bremen, 7. Februar. Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger drahtet, hat das große 0 Motorrettungsboot„Bremen“ der Station drei Schiffbrüchige der ſchiff)„Marie“, die am Abend zuvor auf der Seenotmeldung der„Marie“ ging um 21.45 Uhr bei der Station ein, worauf die„Bre⸗ men“ ſofort auslief Bis Mitternacht ſuchte ſie vergeblich das Wrack und mußte unverrichteter Sache umkehren. Mittwochvormittag ging das Rettungsboot erneut in See. Trotz ſchwerer Schneeböen und hoher Grundwaſſer gelang es der„Bre⸗ men“, an das von der Brandung umſpülte Wrack heranzukommen und die drei Mann ſtarke Beſatzung glücklich zu bergen. Die „Marie“ war auf der Reiſe von Wiſchhafen an der Elbemündung nach Norderney. Die Pariſer Luftſporttagung Abſchaffung der„Landeſteuer“. Paris. 7. Fehruar. Der Internationale Lutlportverband hat offiziell von dem Beſchluß der(talieniſchen kennen 4 die wichtigſten Vorſchriften des Wech⸗ . ſozialrecht⸗ Doppelſchrauben- nächſten Frühſahr ein viel ſtärkerer ſport. Motorjalk(Fracht⸗ CEuroparundfluges Kegterung Kenntnis genommen, die Lande⸗ euer abzuſchaffen. Ab 1. April 1935 wer⸗ n daher alle Sportflugzeuge, die mit einer Auswefskarte ihrer Luftſportbehörde ver⸗ ſehen ſind, in nachſtehenden Ländern keine Lande- und Startſteuer mehr zu entrichten haben, ferner die Flugzeugſchuppen zur Un⸗ terſtellung ihrer Apparate 48 Stunden ko. ſtenlos benußen dürfen: Italien. Rumänien, England, Oeſterreich, Ungarn, Schweden und Japan. Die Vertreter Deutſchlands, Polens, Belgiens, Griechenlands. Litauens erklärten, daß ihre Regierungen dem Grund⸗ zuſtimmten Friſt entſprechende Be, ſchlüſſe faſſen würden. Man erwarte, daß durch den Wegfall der Abgaben bereits im licher Flugverkehr aus und nach jenen Län. dern erfolgen wird, die ſich der Beſtimmung „ aonſchli g Hohenplatte geſtrandet war, gerettet. Die anſchietzen Auf der Tagung wurde im übrigen der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß Deutſch⸗ land im Jahre 1937 die Organiſation des übernehmen werde. Die Lawinenſtürze Sieben Todesopfer in der Schweiz. Bern, 6. Februar. In der ganzen Schweiz haben ſich in allen Berggegenden infolge der ſtarken Schneefälle, auf die Föhn und Regen folgten, Lawinen losgelöſt. Es ſind ſieben Todesopfer zu be⸗ klagen. Die Unglücksfälle ereigneten ſich bei Les Avants am Genfer See, im Berner Oberland und im Kanton Graubünden. Die tieferen Lagen ſind ſchneefrei geworden. In den höheren Lagen liegt der Schnee in großen Maſſen. Es gibt Bezirke, wo die Schnee⸗ höhe 3 bis 4 Meter beträgt. Einzelne Ort⸗ Neuſel ſiegt in London. In London ſiegte der deutſche Schwergewichtsboxer Neuſel (rechts) über den engliſchen Schwergewichtsmeiſter Jack Peterſen in der 11. Runde durch techniſchen K.o. Unſer Bild zeigt die beiden Kämpfer an der Waage. ſchaften waren mehrere Tage von der Außen⸗ 1255 abgeſchnittnen. Die Verbindung iſt fetzt überall wieder hergeſtellt. Die verunglückte 5li⸗Patronille Garmiſch⸗Partenkirchen, 7. Febr. Die Leichen der vier im Gebiet des Krot. zenkopfes verunglückten Reichswehrſkifah. ter wurden nach mühevoller Bergungsar⸗ zeit am Mittwochnachmittag in die Leichen. halle Partenkirchen übergeführt. Nur einer zer Reichswehrſoldaten wies eine Verlet. zung auf. An der Bergung beteiligte ſich eine Reichswehrpatrouille mit 14 Mann ſo⸗ vie zehn Mann der alpinen Rettungsſtelle Partenkirchen und der Bergwacht München. die Bergungsarbeiten waren früh bei Ta⸗ zesgrauen begonnen worden und dauerten zis 14 Uhr. Mit 14 Mann geſunlen? Deulſcher Jiſchdampfer überfällig. Weſermünde, 7. Februar. Der Fiſchdampfer„Main“ der Reederei hans Kunkel, Weſermünde. der am 22. Ja- iuar 1935 von Weſermünde mit der Be⸗ timmung Harſtad(Norwegen) ausgelaufen war, um dort am 27. Januar Eis zu neh nen, iſt dort nach einem Telegramm aus Harſtad bisher nicht eingetroffen. Man muß zefürchten, daß das Schiff mit ſeiner 14. zöpfigen Beſatzung bei den Stürmen der zorigen Woche an der Weſtküſte Norwegens zeſunken iſt. Die Reederei hat ſich an die Heſandtſchaft in Oslo und durch Hochſee⸗ zundfunk an alle Schiffe um Auskunft über den Verbleib ihres Dampfers gewandt Bisher haben die Nachforſchungen kein Er⸗ jebnis gehabt. Ein großes Programm deutſchland— Spanien am 12. Mai in göln Der Deutſche Fußball⸗Bund hat den er ⸗ ſten Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Spanien für den 12. Mai 1935 dem Gau Mittelrhein zur Durchführung übertragen. Dieſes ohne Zweifel reizvolle Spiel aus unſerem diesjährigen großen Länderſpielprogramm wird im großen Kölner Stadion ausgetragen. Dieſes Spiel gegen den„moraliſchen Sieger“ über den ſpäteren Fußball⸗Weltmeiſter Italien wird das weſtdeutſche Fußballereignis des Jahre« 1935 ſein.. In Verfolg der Sonderaufgaben, die der Fußball⸗Gauführern durch den Bundesfüh. ter geſtellt wurden, hat der Gau Mittelrheir für die kommende Fußballſpielzeit ein be ⸗ ſonderes Kampfprogramm zurechtgeſtellt So wird eine Kölner Stadtmannſchaft zu Oſtern in Antwerpen zu einem Vierſtädte; kompf London—Amſterdam—Antwerpen— Köln antreten und am 20. Juni wird vor. ausſichtlich ein Städteſpiel Köln— Paris in der Domſtadt ausgetragen. Weitere Gegner der Gaumannſchaft ſind die Gaue Nieder ſachſen, Nordheſſen, Sachſen und Württem derg. N 3 März: Gau Mittelrhein— Gau Rie- derſachſen in Bonn f 30. März: Gau Nordheſſen— Gau Mittel. rhein in Fulda 31 1 Mittel, ärz: Gau Sachſen— Gau rhein in Chemnitz 31 bis 22. April: Vierſtädtekampf Lon don—Amſterdam— Antwerpen— Köln in Antwerpen 12. Mai: Fußball⸗Länderkampf land— Spanien in Köln Deutſch⸗ 20 Juni: vorausſichtlich Köln— Paris in Köln — pp ̃ ̃ ͤ p ̃] ᷑ ł ff ⁵p ß è ↄPPPPPPP—Pff—pPPfpfffppßß0 ̃ ͤ ,, ̃ ͤ pp ̃]7ͤ(——..ßßßßpßßj j j—ßjjçꝙ—ßð5.— i heimlich. ſchüttelte nur den Kopf: Urheberrechtschufz: Fünk Fürme⸗Verlag Halle(Saale). »Haſt eahm denn g'ſagt— von— von draußt— in— in Mödling?“ erkundigte ſich Anna plötzlich, ſtockend, und beugte ſich über den Tiſch zu Maria hinüber. „Dieſe ſchüttelte den Kopf: a „Nein— er hat wohl g'fragt, wo ich geſtern war; Aber—“ „Na— warum haſt da net die Gelegenheit beim Schopf erwiſcht und alles g'ſagt? Schließlich— wann er wirklich a ſo a nobler Charakter is, wie du ſagſt, hat er doch a an biſſerl a Recht auf Aufrichtigkeit, mein i...“ Maria ſchwieg und ſah unſchlüſſig vor ſich hin. Dann hob ſie den Kopf: »Ich weiß nicht, Annerl, ob du mich verſtehen wirſt. Nicht Mangel an Aufrichtigkeit war es, weshalb ich ihm nicht alles ſagte. Aber mir wäre es ſo ſchwer gefallen, e zu ſprechen— ſo, als wollte ich ihm zeigen, daß 45 as——— Sie blieben eine Weile in Gedanken verſunken ſitzen. Dann erhob ſich Anna, räumte das gebrauchte Jauſen⸗ geſchirr zuſammen und wehrte Maria ab, die ihr helfen Wollte. »„Mir geht was im Kopf herum“, meinte ſie nun mit berunzelter Stirn.„J hab' gerad' noch a Stünderl Zeit, 1 dir a gute Nachricht..“ Maria blickte ſie verwundert an: RMNaoch eine gute Nachricht? Das wird ja ſchon un⸗ 1 a Sprüngerl zur Feilbaueriſchen, vielleicht bring' der Licht ſieht.“ ſie aber nicht geſtehen. wenig benommen. Ordnung!“ ſchüttelnd. Anna lachte. ſtockte. überwältigt. ., ſcherzte ſie ein wenig gewaltſam. mir, um was es ſich handelt?“ bat ſie dann. Anna, ſchon im Weggehen, ſo wie ſie ging und ſtand, „Wirſt es derwarten müſſen“, meinte ſie, winkte mit der Hand einen Gruß, und ſchon war ſie draußen. Maria blieb auf ihrem Platz ſitzen, und bald dachte ſie nicht mehr an das ſeltſame Gebaren der Freundin. Ganz verwirrt fuhr ſie empor, als draußen die Tür zuſchlug und gleich darauf Anna ins Zimmer trat. 149„Mir ſcheint gar, du haſt g'ſchlafen?“ lachte ſie mit ſtrahlendem Geſicht.„Schauſt ſo aus wie der Maulwurf, Tatſächlich blinzelte Maria ein wenig unſicher. Sie halte nicht geſchlafen, aber dennoch geträumt. Das wollte Nein, um keinen Preis. Die Freundin hätte ſie ausgelacht, ſo meinte ſie. Die aber war offenſichtlich ſehr erregt. „Da ſetz' di' wieder z'ruck, Madl!“ gebot ſie und drückte dieſe wieder auf den Stuhl nieder, von dem ſie ſich erhoben hatte.„Halt di' feſt, jetzt kommt's...“ „Mein Gott, was denn?“ ſtammelte das Mädchen ein „J hab' mit der Feilbaueriſchen g'ſprochen— alles in „Was denn? Wer iſt denn das?“ forſchte Maria kopf⸗ „Das möchteſt du wiſſen— gelt? Na, alsdern, die Feil⸗ baueriſche Familie is doch diejenige, die die allermeiſten Sachen und Möbel gekauft hat, damals— damals...“ Sie Maria war aufgeſprungen. Mit geweiteten Augen und vor übermächtiger Erregung todblaſſen Wangen ſtarrte ſie Anng an:„Die Möbel? Unſere Möbel?“ Sie ſchrie es faſt. Was die ganzen umwälzenden Ereigniſſe, was alle einſtürmenden neuen und wunderbaren Empfin⸗ dungen nicht vermocht hatte— jetzt war ſie vollkommen „Sag' geklingelt. wollte. „Annerl, Annerl! wirklich wahr? Unſere Sachen— die Zimmer, wo mein Mutterl gewohnt und geſchafft hat, die kann ich wieder haben? Iſt es denn wahr?“ So fragte ſie ein ums andere Mal, und als Anna nur nicken konnte, weil ihr zum Sprechen keine Zeit blieb, da ließ ſie von Anna plötzlich ab, ſchlug beide Hände vors Geſicht und die Anſpannung der Nerven löſte ſich; ſie begann bitterlich zu weinen. Anna Steidler, die als echtes Wiener Kind niemanden weinen ſehen konnte, ohne zur Geſellſchaft mit zu weinen, zog wieder einmal ihr Sacktuch und ſchluchzte gleichfalls berzzerbrechend. Aber nicht lange. Dieſes Heulduett kam ihr bald ſo komiſch vor, daß ſie, die Augen noch voll Tränen, plötzlich herzlich zu lachen begann. Auch Lachen wirkt anſteckend. Jedenfalls half es Maria wieder ins Gleichgewicht. Und ſie lauſchte der Erzählung der anderen, wie ſie das geſamte Mobiliar wieder zurückgekauft hatte. Sie unterbrach ſich in ihrem Bericht. Draußen hatte es Iſt es denn wahr? Iſt es denn „Wer kann denn dös ſein?“ meinte Anna.„Na, viel⸗ leicht die Zeitungsfrau!?“ Sie ging gemächlich hinaus. Gleich darauf hörte Maria eine fremde Männerſtimme ihren Namen nennen. „Jawohl, die Fräul'n Weidinger wohnt hier!“ war nun auch Anna zu hören. Maria erhob ſich verwundert und ein wenig herzklopfend. Wer fragte nach ihr? Doch nicht — doch nicht Auf der Schwelle der Eingangstür ſtand ein Dienſt⸗ mann. In einer Hand ſein rotes Kappl, in der anderen einen Brief, den er ſcheinbar nicht aus der Hand geben „Da is dies Fräul'n, für die der Brief is“, erklärte Frau Steidler. Ein kleines Lächeln ſtand in ihrem vollen gutmütigen Geſicht, und ſie maß das errötende junge Mäd⸗ chen mit einem liſtig zwinkernden Blick. „Is Antwort?“ erkundigte ſie ſich bei dem Boten. (Fortſetzung folgt.) Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). 15) Nachdruck verboten. „Wenn Sie in Haus Omslö Beſuch machen, dann ſagen Sie, daß ich es mir anders überlegt hätte. Ich werde das Projekt etwas abändern. Denn— wahrſcheinlich— wird die Kleine auch nicht wollen, daß man ihr ihre vielen Noſen und das alte Haus wegnimmt.“ „Herr Baringſen! Dieſer Entſchluß wird in der Tat Freude machen. Und das Haus iſt wirklich ein kleines Idyll.“ Baringſen antwortete nichts mehr. Er ging weiter— immer weiter. Sein häßliches Geſicht war ganz tief auf die Bruſt geſenkt. Und Doktor Farnhorſt dachte: In ſeinem Leben iſt eine Tragödie. Rieſengroß viel— leicht! Und keiner hat es gewußt! Daheim angekommen, arbeiteten die beiden Herren noch mehrere Stunden zuſammen. Die Ingenieure hatten die Pläne vollſtändig ausgearbeitet, und nun hatte nur noch Baringſen das letzte Wort zu ſprechen. Der aber beſprach alles mit Farnhorſt. Und jetzt wandte er ſich ganz beſonders mit jeder Frage an ihn. Als die Beſprechung erledigt war, ſtand Baringſen auf. Er legte ſeinem jungen Freunde die Hand auf die Schulter. „Das iſt nun einmal ſo im Leben. Reichtum allein tut es nicht. Man will auch glücklich mit dem Herzen ſein. Ich wünſche Ihnen dieſes Glück für alle Zeit. Und— Nora Nordſtröm konnte mich nicht lieben. Einen Menſchen wie mich! Wäre ja abſurd geweſen. Sie nahm den ſchönen, leichtſinnigen Rennfahrer und hat es büßen müſſen in einer furchtbaren Ehe! Vielleicht war ich eine Zeitlang gemein genug, mich an dieſem Unglück zu freuen. Laſſen Sie gut ſein, Farnhorſt! Wir Menſchen haben eben doch Schwächen, deren wir uns immer mal ſchämen müſſen. Ich habe Nora geliebt! Geliebt, daß ich für ſie ſterben wollte! Ja, ſie hat aber vielleicht nie eine Ahnung gehabt, wie ſehr ich ſie geliebt habe.“ „Sie hätten, wie kein anderer, ein großes Glück ver— dient!“ ſagte Farnhorſt, und war doch bis in ſein Innerſtes erſchüttert, weil es abermals um Nora ging! „Schweigen wir davon! Ich werde mich freuen, wenn wenigſtens Sie ſich aus Haus Omslö ein wahres Glück holen!“ ſagte Baringſen und lächelte. Aber dieſes Lächeln machte das Geſicht zu einer verzerrten Maske. Zehntes Kapitel. Eigentlich war das Leben ſehr ſchön. Doris dachte es, als ſie in ihrem Liegeſtuhl auf der Terraſſe von Schloß Farone lag und auf die grünen Raſenflächen hinunterſah. Die Flächen waren noch grün, aber der Herbſt hatte doch ſchon gelbes Laub von den Bäumen heruntergeholt. Die Noſen dagegen, die Spätroſen, die dachten noch nicht an Herbſt und Vergänglichkeit, die glühten und blühten und dufteten. Schloß Farone war einzig ſchön. Und was für Feſte man hier ſchon mitgemacht hatte! Der Lord überbot ſich förmlich ſelber. Immer wieder erſann er Neues, um ihr zu zeigen, wie gern er es wollte, daß ſie und ihr Gatte noch blieben. Und ſie begriff eigentlich nicht, weshalb ihr Gatte immer ſo ernſt und nachdenklich war. Hier hatte man alles. Einfach alles. Das Schloß war zur Zeit wieder voller Gäſte. Damen und Herren der beſten eng— liſchen Geſellſchaft. Und wie lieb es doch von Lord Farone war, nur alte verheiratete Herrſchaften einzuladen! Einige Junggeſellen waren mit da, aber jüngere Damen nicht. Und ſo war ſie, Doris, hier Königin! Die feine alte Dame, eine Verwandte Lord Farones, die dem Haushalt vorſtand, warf ihr keineswegs freundliche Blicke zu; aber das ſtörte ſie nicht im geringſten. Sie freute ſich ihres Daſeins, und ſie freute ſich über die Anbetung, die ihr von ſeiten aller Herren entgegengebracht wurde. Und die uͤlten Damen lächelten nachſichtig dazu. Sie ſahen doch, daß Doris Kreloff in ihren Mann verliebt war! Und ſie hatten recht! Doris liebte ihren Mann abgöttiſch! Und er liebte ſie auch, wenn er vielleicht auch ein Gefühl der Dankbarkeit mit Liebe verwechſelte. Denn durch ſie war er wieder in eine ruhige Lebensbahn gekommen. Freilich, die Ver⸗ gangenheit ließ ſich nicht auslöſchen. Wenn er nachts mit offenen Augen dalag, ſtand ſie drohend vor ihm, dieſe Vergangenheit. Wenn ihn eines Tages jemand erkannte? Wenn Lord Farone wüßte, was er nach der erſten Be⸗ kaͤnntſchaft mit ihm geweſen war? Farone würde ihm mitleidlos ſein Haus verſchließen, das wußte er. Und die anderen Menſchen, die hier zu Gaſt waren und ſich alle gern mit Aſſen Kreloff unterhielten? 5 Wie leicht kam der Menſch doch auf die ſchiefe Bahn! Und wie lange hätte er es ſich doch überlegen müſſen, daß, einmal dieſe ſchiefe Bahn beſchritten, es unendlich ſchwer war— vielleicht war es auch unmöglich—, das ſeeliſche Gleichgewicht wiederzufinden. Vielleicht waren andere Menſchen ſkrupelloſer! Stelle unendlich froh geweſen, wieder in die Höhe ge⸗ kommen zu ſein, und ſie hätten die Vergangenheit Ver⸗ gangenheit ſein laſſen. Er war ſicher keine Verbrechernatur! Und doch hatte er Vielleicht wären ſie an ſeiner ein unnatürliches Geſchick bewieſen, ſtrafbare Handlungen zu begehen, ohne ſich erwiſchen zu laſſen. Aber er hatte doch immer das gütige, ſtolze Geſicht ſeiner Mutter vor Augen gehabt. Und er hatte ſich vor ſich ſelber entſetzt. Aber es war ihm nichts weiter übriggeblieben. Beſchreitet man die Verbrecherlaufbahn, finden ſich Komplicen! Man braucht einander und wird unlöslich miteinander ver⸗ bunden. Will man ſich trennen, kann der frühere Komplice zum Todfeind werden! Ihm war es gelungen, ſeinen Komplicen zu entrinnen! Weil Doris auf ſeinem Lebenswege erſchienen war! Nun liebte er ſie dafür! Trotzdem er wußte, daß dieſe Frau manches zu verbergen hatte. Aber er hatte kein Recht mehr, danach zu fragen. Und er wollte auch nichts wiſſen. Er wollte nur immer daran denken, daß er durch ſie wieder in eine ruhige, geſicherte Lebensbahn ge— kommen war. Aſſen Kreloff betrat die Terraſſe, küßte ſeiner Frau die Hand und legte ihr einige köſtliche La-France-⸗Roſen auf den Schoß. „Du ſiehſt wundervoll aus in dieſem blaßblauen Kleid!“ ſagte er und ſtrich über das rotblonde Haar. Dann ſetzte er leiſe hinzu: „Sie verehren dich alle, Doris— alle!“ Da lachte ſie geſchmeichelt. Und er wandte ſich, leiſe ſeufzend, ab. Von der anderen Seite kam Lord Farone. einen Rieſenſtrauß dunkelroter Aſtern und ſagte: „Die Blumen wollten grüßen. Durchaus! Ich mußte ſie mitnehmen. Kreloff, Sie geſtatten doch?“ Und Lord Farone ſchüttete die Blumen über Doris Kreloff! Die lachte und freute ſich über dieſe Huldigung. und an einem der oberen Fenſter, dort, wo die Gäſte⸗ zimmer lagen, erſchien der weiße Kopf der Lady Lymor. Die Dame ſah hinunter, lächelte ins Zimmer zurück. „Lieber Harry, ich meine, unſer lieber Farone hat ſich gehörig die Flügel verbrannt.“ Der alte Lord Lymor lachte nicht. Er ſagte grimmig: „Warum ſollte er das nicht? Er hat die ganzen Jahre über viel zu friedlich gelebt, als daß er ſich jetzt nicht ge⸗ ſtatten dürfte, Aufregungen in ſein Leben zu ſchaffen.“ „Wie meinſt du denn das, Harry?“ fragte die Lady erſtaunt. „Wie ich's ſage, liebſte Maud! Er trug Nicht ein Fünkchen mein' ich's anders. Das gibt nämlich noch einen Kladdera⸗ datſch. Einen gehörigen. Daß du es nur weißt! Dir kann man ja was anvertrauen, Maud, du biſt nicht wie die anderen Frauenzimmerchen und tratſchſt es weiter!“ „Ich habe geglaubt, lieber Mann, daß auch du die ſchöne Doris Kreloff verehrſt!“ „Ich werde mich ja nicht ausſchließen— nicht wahr? Aber ich weiß, was ich weiß.“ „Nun ſag' doch bloß—“ „Vorläufig ſage ich nichts weiter, ſo hoch ich dich auch einſchätze. Ich muß vorſichtig ſein. Nur ſoviel: Kreloff iſt nicht der, der er hier ſcheinen will.“ „Harry, Farone kennt ihn doch ſchon lange! Und er war ſogar damals auf den Beſitzungen mit in Bulgarien.“ „Das iſt möglich! Die beiden ſahen ſich lange Jahre nicht. Wer weiß, was inzwiſchen geſchehen iſt.“ Der Lord band ſich ſeine Krawatte. Draußen vor der Tür wartete der Kammerdiener längſt darauf, daß er zu dieſem Dienſt hereingerufen wurde. Aber Lord Lymor dachte jetzt gar nicht an ſeinen getreuen Robert. Und dann kam es dahin, daß die Krawatte ſchief ſaß und die Lady ſich ſelber noch bemühte. Dabei verſuchte ſie ein letztes. Sie nahm plötzlich den Kopf des Gatten in beide Hände, küßte ihn auf den Mund „Harry, ich wüßte es ſo gern!“ „Gut! Vor zwei Jahren verſchwand plötzlich aus dem Hotel Grande de Jeane“ in Paris ein Marquis unter Hinterlaſſung ſeiner ſehr hohen Hotelſchulden und unter Mitnahme der ungeheuer wertvollen Perlenkette der Tänzerin Gaby Ferra. Dieſer Mann, dem ich täglich im Hotel an der Mittagstafel gegenüber ſaß, war Kreloff!“ „Harry, ganz gewiß irrſt du dich! Das wäre— das iſt ja entſetziich, wenn wir alle hier mit dieſem Verbrecher zuſammengebracht worden wären. Das mußt du doch Farone ſagen.“ „Vorläufig noch nicht. Ich will beobachten. Es iſt gut, daß ich damals unter einem anderen Namen in Paris abgeſtiegen bin, um vor den Geldforderungen unſeres lieben Neffen Donald verſchont zu bleiben. Kreloff hieß damals auch anders. Er ſtutzte ja ein bißchen bei der Vorſtellung hier in Farone; aber ein ſolcher Menſch, der auf ſeiner Laufbahn Tauſende von Geſichtern in Hotels kennenlernt, kann ſich ſicherlich nicht an irgendeinen alten Herrn erinnern, der da mal in irgendeinem Hotel mit an jeiner Tafel geſeſſen hat. Dieſer Kreloff war damals der Löwe des ganzen Hotels. Alle Damen waren in ihn ver⸗ narrt, und die Ehemänner trugen recht mißvergnügte Mienen zur Schau. Aber ſie waren dann glänzend gerächt, als der Schwindler weg war und alles herauskam.“ „Mein Gott, Kreloff, dieſer ſchöne elegante Menſch! Und— ſeine Frau! Ob die auch davon weiß? Gehört ſie am Ende mit dazu?“ a „Ich überſchaue die Lage ſo! Kreloff h. Tages alles verloren. Vielleicht durchs Spiel! Was weiß ich. Da wurde er zum Hochſtapler. Und auf dieſem Wege lernte ihn, wahrſcheinlich völlig ahnungslos, dieſe Frau kengen. Und er hat ſie erſt vor kurzem geheiratet. Farone eralhur es doch ganz offen, als wir älteren Herren einmal unter uns waren. Vielleicht werde ich Kreloff unter dieſen Men⸗ ſtänden, um die Frau nicht mitzutreffen, unter vier Augen erſuchen, abzureiſen. Dann würde ich unſerem guten Farone erſt nach dieſer erfolgten Abreiſe die Augen öffnen.“ ö „Das iſt jedenfalls fürchterlich, wie immer du das auch anſtellen willſt, Kreloff von hier fortzubekommen. Die Tat⸗ ſache bleibt, daß er ein— mein Gott, das Wort will kaum über meine Lippen—, daß Kreloff ein Dieb iſt. Und lle wird Farone es aufnehmen?“ „Er mußte ſich vorher näher orientieren, ehe er ſeinen übrigen Gäſten zumutete, mit einem Verbrecher an einem Tiſche zu ſitzen“, ſagte Lord Lymor hart. Da ſchwieg ſeine Frau, aber ſie ſtrich begütigend über ſeine kantige Stirn. 5 An dieſem Morgen geſchah noch etwas. Aſſen Kreloff wurde ein Schreiben gebracht. Irgendein unbekannter Menſch brachte es, erhielt eine Belohnung und verſchwand. Am Zaun ſtand Kreloff und las: a „Fein aus dem Staube gemacht haſt Du Dich. Aber ſo klug biſt Du doch nicht, daß ich Dich nicht fände. Ich brauche dringend zehntauſend Mark— hörſt Du? Dann verſchwinde ich wieder. Aber das Geld muß ich noch heute abend haben. Bringe es mir an den See! Ich warte dort bei den Booten. Gegen ein Uhr nachts. Komme alſo beſtimmt! Im anderen Falle verlange ich das Geld von Farone; gibt er es nicht, erfahren ſeine übrigen Gäſte, wen er beherbergt. Kurt Jeſſen.“ Kreloff ſtand ruhig da. Unbeweglich! 5 Das hatte er gewußt! Man ſollte nicht denken, daß die Vergangenheit einen losließ. Niemals ließ ſie einen los! Jeſſen! Der hatte ausſpioniert, wo er ſich befand! Und viel⸗ leicht war es auch ganz gleich. Denn der alte Lord— wie hieß er doch gleich? Ach ſo, dieſer Lord Lymor würde auch nicht ſchweigen. Er hatte den Mann ſofort wieder⸗ erkannt. Sofort! Wenn dieſer damals aus irgendeinen Grunde ſich auch anders genannt hatte. Der hatte ihn er⸗ kannt, genau ſo gut wie er. Kreloff wußte ſofort, daß dieſer Mann ihm an der Tafel im„Grande de Jeanne“ in Paris gegenüber geſeſſen hatte. Und der mochte keinen Grund haben, ihn, den Hoteldieb, zu ſchonen Der wartete doch nur auf den geeigneten Augenblick, um loszuſchlagen. Alſo vorbei! Es hatte ihm die ganzen letzten Tage in den Gliedern gelegen, das Unheil! Kurt Jeſſen mit Geld befriedigen! Das konnte er nicht mehr. Doris war nicht ſo reich, wie er gedacht hatte. Und ſie hatten auf Reiſen viel Geld verbraucht. Und das Haus in Berlin mit der noch vollzähligen Dienerſchaft fraß ein Heidengeld. Wenn er doch nur wenigſtens dieſe Sache eher in die Hand genommen hätte! Wozu brauchten ſie dieſes Haus in Berlin! Sie hätten da noch lange exiſtieren können. Aber— Jeſſen? Der würde doch immer wieder kommen und ſeinen Teil verlangen. Niemals würde dieſer Erpreſſer von der Bild⸗ fläche verſchwinden. Immer würde er da ſein. Jeſſen! Warum immer nur er? Lord Lymor war auch ein Feind! Schlimmer als jener andere, den man doch immer wieder mit Geld begütigen konnte, ſofern man welches hatte. Aber den alten ſtolzen Engländer, den konnte nichts weich machen. Unbeirrbar würde der ſeinen Weg gehen. Und dieſer Weg würde zu Lord Farone führen! „Na, lieber Kreloff, ſo in Gedanken? Schlechte Poſt erhalten?“ „Durchaus nicht! Ein Freund möchte mich ſprechen. Wir haben noch gemeinſame geſchäftliche Intereſſen, und da tut eine mündliche Ausſprache ebeu doch immer wieder einmal not.“ Lord Lymor ſah den ſchönen Bulgaren ernſt und lange an. Dann ſagte er: „Kreloff, wir kennen uns von früher her! Kennen uns aus dem Hotel Grande de Jeanne! in Paris! Ich habe geſchwiegen, weil ich weiß, daß nur die Not Sie einmal auf die ſchiefe Bahn geworfen hat. Trotzdem, auslöſchen kann man ſo etwas nicht— nicht wahre Sie werden jetzt wiſſen, was Sie zu tun haben, Kreloff! Farone wird es von mir erſt erfahren, wenn Sie weit fort ſind!“ Starr ſah ihn Kreloff an, dann verbeugte er ſich tief. „Ein dringendes Telegramm; ich muß noch heute nacht abreiſen.“ „Warum ſo eilig? Reiſen Sie binnen drei Tagen“, ſagte der Lord liebenswürdig und brannte ſich eine ſeiner langen, dünnen Zigarren an. Kreloff ging davon. Und der Lord wandte ſich lächelnd um. Für Uneingeweihte war es ein harmloſes Geſpräch, nach dem jeder ſeiner Tagesordnung nachging. Die Lady Lymor aber preßte die Handflächen ineinander. Es iſt ſchade um ihn! Schade iſt es um ihn!, dachte ſie und ſah Kreloff noch lange nach. 5 * *. Kreloff trat bei ſeiner Frau ein, die ſich auf die Ghaiſe⸗ longue gelegt hatte und in einem engliſchen Roman las. „Aſſen?“ Sie legte das Buch ſofort beiſeite und blickte zärtlich zu ihm auf. Aber entgegen ſeiner ſonſtigen Gewohnhelt ſetzte er ſich nicht zu ihr. Er blieb, ſteif aufgerichtet, ſtetzen und ſagte: N „Doris, wir müſſen abreiſen! Ich erhielt ein Tele⸗ gramm, das mich zwingt, noch heute— das heißt, binnen drei Tagen—— abzureiſen. Ich halte den morgigen Tag für den beſten. Und ſo muß ich dich bitten, deine Sachen packen zu laſſen.“(Fortſetzung folg“ * e kKales Viernheim, 7. Februar. Unſer Herz iſt eine Harfe, Eine Harfe mit zwei Saiten; In der einen jauchzt die Freude, Und der Schmerz wohnt in der zweiten Und des Schickſals Finger ſpielen Kundig drauf die ewigen Klänge, Heute frohe Hochzeitslieder, Morgen dumpfe Grabgeſänge. * Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: In letzter Zeit wurden in einer Stadt Norddeutſchlands Klagen über die in Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften aufgeſtellten Geldſpiel⸗ automaten geführt. Hiernach wurden meiſt junge Leute ein Opfer dieſer Spielautomaten, indem ſich dieſe in Geldverlegenheit gekom- menen jungen Menſchen ſogar zu ſtrafbaren Handlungen hinreißen ließen. Um insbeſon⸗ dere die Jugend vor moraliſchen uſw. Schädig⸗ ungen durch Geldſpielautomaten zu bewahren, erſuchen wir die Einwohnerſchaft Viernheims, etwaige Beſchwerden unmittelbar bei uns vor— zubringen. Bekanntlich ſind ja in Viernheim auch, 4 Geldſpielautomaten aufgeſtellt worden. * Holzverſteigerung. Morgen Frei- tag, den 8. Februar, vormittags 8,30 Uhr findet im Saale des„Kaiſerhof“ in Viernheim durch das Forſtamt Viernheim eine Holzver— ſteigerung ſtatt. Wir machen die Intereſſenten hierauf beſonders aufmerkſam. * Militär⸗Kriegerverein Haſſia. Die für heute Donnerstag(7. Februar) ein— berufene Komitee-Sitzung fällt wegen wichtigen Gründen aus und findet beſtimmt am Diens— tag, den 12. Februar im Gaſthaus„Zum Deutſchen Michel“ ſtatt. * Auto gefunden. Heute Vormittag wurde auf der Weinheimerſtraße ein noch neuer Perſonenwagen Mercedes-Benz mit den Kenn— Nr. IV B 29025 aufgefunden. Der Benzin— tank war leer. Der hinten am Wagen aufmon— tierte Koffer war aufgebrochen und ſcheinbar ſein Inhalt entwendet, da derſelbe leer war. Es iſt anzunehmen, daß der Wagen geſtohlen wurde und von den Dieben, nachdem das Ben- zin verbraucht war, einfach ſtehen gelaſſen wurde. Die im Wagen vorgefundenen Papiere lauten auf einen Mannheimer Fahrberechtigten. 1 Sterbetafel. Von herbem Leide wurde die Familie des Herrn Adam Ringhof 5., Hindenburgring 112, betroffen. Heute vor— mittag iſt ihr 11jähriger Sohn Karl nach längerem, ſchmerzlichen Leiden in die ewige Heimat abgerufen worden. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. * Kappenabend! Morgen Freitag abend 8,11 Uhr findet im Cafee Schiller ein großer närriſcher Kappenabend ſtatt. Alle ſind recht närriſchſt eingeladen. Für Humor und Stimmung iſt geſorgt! * Achtung! Den größten öffentlichen Sänger⸗ Maskenball veranſtaltet un⸗ zweifelhaft der Gaſtwirt„Zum goldenen Karp⸗ fen“ am Samstag, den 16. Februar 1935, abends 8,11 Uhr, unter dem Motto: „Wann ich da ruf, pfeif ich da,. Wem ſind nicht die traditionellen Maskenbälle des Ge— ſangvereins„Flora“ und„Sängerbund“ noch in beſter Erinnerung? Deshalb wird am 16. Februar im Karpfen unter der Mitwirkung, des Geſangvereins Sängerbund-⸗Flora der hiſtoriſche Maskenball ſteigen, der eine ge— waltige Stimmung hervorrufen wird, den ſich daher keine humor⸗ und tanzliebende Perſon entgehen laſſen wird, zumal die Preiſe derart niedrig gehalten ſind, daß es ſich jedermann erlauben kann, ſich einmal köſtlich zu amü⸗ ſieren. Für Ueberraſchungen, daß ſich die Balken biegen, werden die Vereinshumoriſten Sorge tragen. Daher geht alles zum größten % in den Karpfen. Inſerat olgt! U. T.⸗Filmpalaſt. Ab morgen Frei⸗ tag wird im Union⸗Film⸗Palaſt wohl das erſte und größte Filmwerk des Jahres gezeigt. Die beliebte und ſehr bekannte Filmſchauſpielerin Greta Garbo, die göttliche Greta Garbo, ſpielt die Hauptrolle in dem Film„Königin Chri⸗ ſtine“, Ein ganz großes Filmwerk, das ſich kein Filmfreund entgehen laſſen darf. Näheres folgt noch. * Das letzte Heimſpiel wird am Sonntag auf dem Waldſportplatz ausgetragen. Und zwar geht es gegen Hockenheim, die im Vorſpiel den Grünen ein Unentſchieden ab⸗ trotzten. Hockenheim iſt eine Mannſchaft die ſehr gut iſt. Sie haben auf eigenem Gelände erſt ein Spiel verloren. Den Viernheimer Sportfreunden wird hier alſo wieder eine be⸗ portliche Delikateſſe geboten. Kein dere s Freund e Leders wird deshalb am Beſuch des. ver⸗ umal es das letzte Spiel auf eigenem lus der eiuat Gedenttage 8. Jebruar 1587 Hinrichtung der Königin Maria Stuart von Schottland in Fothering⸗ hay. 1871 Der Maler Moritz von Sckwind in München geſtorben. 1920 Der Dichter Richard Dehmel in Blan- keneſe geſtorben. rot.: Salomon— Kath.: Johann v. Matha onnenaufg. 7.32 Sonnenunterg. 16.57 Mondaufg. 8.54 Mondunterg.—.— die Naſe als Vorwärmer Vernunftmäßige Bewegung in der kalten, teinen Winterluft— ſie braucht natürlich nicht gleich„rauh“ zu ſein— bringt viel Se⸗ zen für unſere Geſundheit an Leib und See⸗ e, daß wir auch kältere Wintermonate gut überſtehen können, wenn wir unſer Leben gur ſo einrichten, daß wir den„Winterſtür⸗ nen“ Trotz bieten können. Und das können, wenn ſie nur richtig wollen, ſelbſt ſolche Leu⸗ e. die ſich gern als„anfällig“ ausgeben, d. ) eine beſondere Anlage zu krankhaften An⸗ ällen zu haben glauben. Man weiß, daß eine beſonders große Gefahr durch die Käl— e unſeren Atmungsorganen droht. die Atmungsorgane haben, weil ſie tief im Innern unſeres Körpers geborgen ſind, tets die gleiche normale Körperwärme. Wird nun in vollen Zügen kalte Luft einge⸗ itmet, ſo kann an den Atmungsorganen ein ehr ſtarker Temperaturunterſchied erzeugt verden, und das führt dann, wenn auch nicht immer, ſo doch ſehr häufig zu einer tarken Abkühlung der zarten Gewebe; die Folge iſt gewöhnlich ein heftiger Schnupfen — aber es kann natürlich auch ſchlimmer verden. Nun beſitzen wir jedoch einen gu⸗ zen Schutz gegen plötzliche Abkühlungen der Atmungsorgane: dieſer Schutz iſt unſere Naſe. Die Naſe mit ihrer blutreichen und daher ſtets warmen Schleimhaut iſt ein aus⸗ zezeichneter„Vorwärmer“: nur muß von hr auch der richtige Gebrauch gemacht wer⸗ den. Zur Uebung für den Winterſport, aber zuch zur Vorbereitung auf jeden anderen ängeren Aufenthalt in der Winterkälte ge— hört unbedingt die Uebung in Naſenatmung bei geſchloſſenem Munde; das ſollte man nicht nur den Sportsleuten, ſondern ſchlecht⸗ hin jedem Menſchen, beſonders aber den Kindern für das tägliche Leben dringend anraten. Durch Erkrankungen der Naſen— ſchleimhaut oder durch Wucherungen der Rachen⸗ und Gaumenmandeln kann die Na⸗— ſenatmung natürlich erſchwert oder verhin⸗ dert werden. Solche Störungen muß man unbedingt beſeitigen laſſen, wenn man ſich der Kälte ausſetzen will, ohne gleich zu er⸗ kranken. Aber wer mit ſeiner Naſe richtig atmen kann, braucht, wie geſagt, auch bei größerer Kälte nicht gleich zu fürchten, daß er ſich„erkältet“.. d Anſchlagtafeln in den Gemeinden. Eine Bekanntmachung des Werberates der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, die das Anſchlagweſen regelt, ſieht vor, daß in Gemeinden mit weni⸗ ger als 5000 und mehr als 100 Einwohnern Freianſchlagſtellen einzurichten ſind, falls lein geordnetes Bogenanſchlagweſen be⸗ ſteht. Freianſchlagſtellen im Sinne dieſer Be⸗ kanntmachung ſind, wie der Reichsinnenmini⸗ ſter in einem Erlaß feſtſtellt, ſolche, die eigens zur Veröffentlichung von Bogenanſchlag be⸗ ſtimmt ſind, für deren Benutzung keine Ge⸗ bühr erhoben wird und an denen deutlich die Bezeichnung„Freianſchlagſtelle“ ange⸗ bracht iſt. Auf je 1000 Einwohner ſoll tun⸗ lichſt eine Freianſchlagſtelle entfallen. In Ortſchaften mit mehr als 100 Einwohnern muß auch dann mindeſtens eine Anſchlagſtelle beſtehen, wenn darauf weniger als 1000 Ein⸗ wohner entfallen. Der Miniſter erſucht die in Frage kommenden Gemeinden, die Errich— tung von Freianſchlagſtellen in dem ange⸗ ordneten Ausmaß vorzunehmen. Pon Mozart bis Richard Strauß Muſikaliſcher Komödienabend in Mannheim Mannheim, 7 Februar. Ein Muſika⸗ liſcher Komödienabend, den das National⸗ theater Mannheim veranſtaltete, fand dank, baren Beifall des ausverkauften Hauſes Auf dem Programm ſtanden in bunter Folge die bekannte Tanzſuite von Ri⸗ chard Strauß„Der Bürger als Edelmann, der kleine Einakter d' Alberts„Die Abreiſe“, die berühmte Mozartſche Pantomine„Die Flöte des Pan“(aus„Les petits riens“), ein Reigentanz aus Franz Schuberts „Deutſchen Tänzen vom Oktober 1824“ und endlich die Ungariſche Rapſodie Nummer 1 von Franz Liſzt. Die wohlgelungene muſi⸗ kaliſche Leitung führte mit Ausnahme des d'Albertſchen Luſtſpiels, für das Karl Klauß verantwortlich zeichnete, Guſtav Semmelbeck, die Tanzleitung Gertrud Steinweg. Die Tanzgruppe wies fleißig vorbereitete, einwandfreie Leiſtungen auf. Es gefielen insbeſondere Anni Heuſer durch ihr friſches Temperament, Bianca Rogge, Käthe Pfeiffer, Eliſabeth Böhm und Inge Ziecter durch liebenswürdige Grazie. Haltet nicht zurück mit den Auftragserteilungen, denn be⸗ denkt, daß der kleinſte Auftrag mithilft, um die Wirtſchaft zu beleben! die sommergälte 1 in heſſiſchen VBadeorten Die höchſte Zahl an Beſuchern im Som- mer 1934 hatte mit 54651(1933 42 611 Mainz unter den heſſiſchen Städten aufzu⸗ weiſen; die entſprechende Uebernachtungs. zahl für Mainz im Sommer 1934 iſt 71787. Darin wird jedoch Mainz von Bingen über— troffen, das mit 84746 im Sommer 1934 die Zahl der Uebernachtungen gegenüber dem Sommer 1933 mehr als verdreifacht hat(24 430). Beſucher hatte Bingen 26 112 1933 20 755). Darmſtadt kann an Som⸗ mergäſten 22 087(1933 23 890), an Ueber- nachtungen im Sommer 1934 34 420(1933 34 499) aufweiſen; Gießen: Sommer 1934 13 409(1933 12 188) Fremde und 24329 (26 600) Uebernachtungen; Worms: Som⸗ mer 1934 8 764(1933 8 836) Gäſte und 9197(„9 461) Uebernachtungen; Offenbach: Sommer 1934 2114(1933 4845) Fremde und 2343(5 823) Uebernachtungen. In der Zahl der Uebernachtungen ſteht Vad⸗Nauheim weitaus an der Spitze in ganz Heſſen mit 477795 im Sommer 1934(1933 442 492); die Zahl der Fremden betrug im Sommer 1934 22 158(1933 21 216). Auch Bad⸗Salzhauſen hat eine ſtattliche Ueber— nachtungsziffer mit 33 441 im Sommer 193à (1933 30 613), Fremde: Sommer 1934 2 048(1933 1928). Bad⸗Wimpfen weiſt fol⸗ gende Zahlen auf: Uebernachtungen: Som— mer 1934 12 974(1933 11839), Sommer⸗ gäſte 1934 2 840(1933 2 880): Bad König i. O.: Uebernachtungen: Sommer 1934 36 687(1933 34 542), Sommergäſte 1934 2 967(1933 2 602). Die Gefahr iſt vorüber Die Hochwaſſerlage am Rhein und den Nebenflüſſen. * Frankfurt a. M., 7. Febr. Die Rhein⸗ ſtrombauverwaltung hat am Mittwoch morgen den amtlichen Hochwaſſerdienſt eingerichtet. Von Maxau wird Mittwoch morgen ein Waſ⸗ ſerſtand von 5.93 Meter gemeldet gegenuver einem Pegelſtand am Dienstag morgen von 4.87 Meter. Der Pegel in Mannheim zeigte 6.22 Meter. Damit iſt hier der Rhein im Laufe eines Tages um 1.60 Meter geſtiegen. Der Koblenzer Pegel ſtand Mittwoch morgen 6 Uhr auf 5.09 Meter. Während hier der Rhein im Laufe der Nacht noch ſtündlich um zirka vier Zentimeter ſtieg, hat ſich das Anwachſen der Waſſerfluten in den Vormit— tagsſtunden des Mittwoch auf ſtündlich 2 Zentimeter verringert. Vom Oberrhein wird noch langſames weiteres Anſteigen der Fluten gemeldet, ſo daß nach den bis jetzt vorliegen⸗ den Meldungen bei Koblenz ein weiteres An⸗ ſteigen des Rheins bis auf 5.75 bis 6 Meter Höchſtſtand zu erwarten iſt. Die Nebenflüſſe. Der Neckar iſt im Fallen. Von Tier wird ebenfalls ein Fallen der Moſel ge⸗ meldet. Vom Höchſtſtand mit 4,34 Meter iſt der Waſſerſtand nach dem Pegel bereits auf 4,15 Meter weiter geſunken. Die Hoch- waſſerfluten von Nahe und Lahn gehen ebenfalls zurück. Der Main iſt noch langſam. am Steigen. Durch das Fallen der Ne⸗ benflüſſe kann man die Hoffnung haben, daß das Hochwaſſer des Rheins bald ſeinen Höchſtſtand erreicht hat. Auf der Matte Gau Südweſt. Die ate gpſe um die Bezirksmeiſterſchaft ind noch in vollem Gange. Im Bezirk Main-Hel⸗ ſen errang ſich der ASV. Mainz durch einen überlegenen 14:4⸗Sieg als Erſter im Gau die Meiſterſchaft. Für den zweiten Plaß, deſſer Inhaber ebenfalls um die Gaumeiſterſchaßt kämpft, kommen Hanau und Dieburg mit e 21:11 und Großzimmern mit 16:12 Punkien noch in Frage. Eckenheim weiſt 16:18 Punkte auf, Polizei Darmſtadt 13:13, Neu⸗Iſenbuꝛg 12:20, Frankfurt 10:20, Weiſenau 8:24 und Darmſtadt 1910 6:20.— Eine hohe 16:3 Packung holte ſich der ASV. Frankfurt bein: SV. Viktoria und 1912 Eckenheim. KSV 98 Neu-Iſenburg fertigte den AC. 04 Wei⸗ ſenau nach prachtvollen Kämpfen überlegen mit 14:4 Punkten ab.— Eiche Hanau triun:⸗ phierte über die ohne Liſt und Siebert an⸗ tretenden Darmſtädter Poliziſten nach hoch intereſſantem Verlauf vor 400 Zuſchauern mit 15:6. Durch dieſen Sieg rückten dr⸗ Hanauer zu Dieburg auf den zweiten Tabel. enplatz aus. Ziemliche Ruhe herrſchte in den beiden an⸗ deren ſüdweſtdeutſchen Bezirken. Der Bezirk Pfalz trug überhaupt keine Kämpfe aus und im Bezirk Saar fanden nur zwei Treffen tatt. Saarbrücken Weſt behielt die Spitze nach einem 17:3⸗Sieg über Heusweiler mit nunmehr 24:4 Punkten. Dicht auf den Fer⸗ ſen blieb Saar 05, das bei Pirmaſens über⸗ raſchend ſicher mit 13:4 ſiegte und auf 21:5 Punkte kam. Gau Baden. Die Badener ermitteln in zwei Conven, in denen die Bezirksmeiſter ſtehen, je fer Beſte, die die letzten Kämpfe um den Meiſter⸗ titel beſtreiten. In der Gruppe Nord ſteht Eiche Sandhofen unangefochten an der Spitze nach einem 12:5⸗Sieg gegen Mannheim 84. Den zweiten Platz hält noch Germania Wein⸗ garten, die bei Germania Karlsruhe ein 9.9 erzwang. Den Beſchluß bilden Mannheim 84 und Germania Karlsruhe. In der Gruppe Süd iſt Hornberg 50 Meiſter. 7 7 um den zweiten Platz ſieate Germania Kub⸗ vach gegen den S. Freiburg⸗Haslach 1335. Die Entſcheidung bringt hier jedoch erſt der Rückkampf. Gau Württemberg. Die Vorrunde um die Gaumeiſterſchaft wurde am Sonntag abgeſchloſſen. Der TSV. Münſter beendete ſie als einziger Verein un⸗ geſchlagen und gilt als Favorit für den Titel. Der TSV. beſiegte nach Königsbronn auch den ASV. Tuttlingen. 10:6 lautete das auf der fremden Matte erzielte gute Reſultat. Der Tuttlinger Kampfabend war ein großer Erfolg. Es waren nicht nur 1200 Zuſchauer, eine überraſchend hohe Zahl, anweſend, ſon⸗ dern es gab auch prächtige Leiſtungen. Kindermörder gefaßt. Der Mörder der neunjährigen Tochter des Landwirts Beck. mann aus Schwagstorf bei Osnabrück wurde vom Landjäger feſtgenommen und iſt geſtändig. Es handelt ſich um einen 21jäh⸗ rigen Burſchen, der vor einigen Tagen von dem Landwirt Beckmann wegen Diebſtahls entlaſſen worden war. Großfeuer auf einem Gut. Das Gut Liſ⸗ ſow in Pommern wurde von einem Groß feuer heimgeſucht. Zwei große Scheunen, in denen noch Getreidevorräte lagerten, ein maſſiver Getreideſpeicher und das zum Gut gehörende Sägewerk wurden von den Flam⸗ men ergriffen und zum größten Teil zer- ſtört. Der Schaden geht in die Hundertau— ſende. Deutsche Volksgenossen! er Reichsluftſchutzbund D 2 ruft die geſamte Bevölkerung eindringlichſt erneut zur Mitarbeit an ſeinen Zielen auf. Die ungünſtige geographiſche Lage un— ſeres Vaterlandes zwingt, bei der ungeheueren Luftrüſtung aller Nachbarſtaaten, das deutſche Volk zur Einrichtung des zivilen Luftſchutzes. 5 Millionen deutſcher Männer u. Frauen Jungens und Mädels kämpfen heute in den Reihen des Reichsluftſchutzbundes, damit nie— mals der Lebens- und Selbſterhaltungswille des deutſchen Volkes gebrochen werden kann. Aber dieſe Millionenfront genügt nicht! Nicht nur ein Teil, nein, das ganze Volk muß es ſein! Des Führers Kampf für Volk und Vater— land um Ehre und Freiheit verpflichtet einen jeden wahren Deutſchen zur Mitarbeit an die— ſen heroiſchen, nationalen Aufgaben. Deshalb ergeht der Ruf des Reichsluft— ſchutzbundes an alle: Reiht Euch ein in die Front des Reich luftſchutzbundes! Schutz jedem Volksgenoſſen! Werdet mit zum Bannerträger der Volks- gemeinſchaft durch Vorbereitung und Er— ziehung zur ſelbſtl. gegenſeitigen Hilfs— bereitſchaft im Selbſtſchutz! Arbeitet mit im aktiven Dienſt des Reichs- luftſchutzbundes als Amtsträger oder er— werbt im inaktiven Dienſt die Mitglied— ſchaft des Bundes! Jedem Volksgenoſſen iſt es möglich gemacht dem Reichsluftſchutzbund beizutreten. Für unbemittelte Volksgenoſſen be— trägt der Beitrag monatlich nur einige Pfennige, diejenigen, die in Arbeit und Brot ſtehen, ſchätzen ihren Monatsbeitrag ſentſprechend ihrem Einkommen, ſelbſtein! Deutſche Volksgenoſſen! In engſter Zuſammenarbeit mit den maß— gebenden Behörden geht die Arbeit des Reichs— luftſchutzbundes, getreu dem Befehl des Führ— ers, die Wege, auf denen der Bevölkerung Mittel und Möglichkeiten zu einem wirkſamen Selbſtſchutz gewieſen werden. Wer dem Luftſchutz hilft, hilft dem Vaterland! Sprenger Gauleiter und Reichsſtatthalter. Veteins⸗Anzeiger Brieftaubenverein. Samstag, den 9. Februar, abends 8 Uhr, im Lokal„Zum Saftladen“ Jahres- Hauptverſammlung. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Fe Donnerstag Hallentraining im 29 Vollzähliges Erſcheinen ſämt⸗ licher Aktiven wird erwartet. Der Vorſt. „