ver welt gigautischster und spannender Curluslüm dle dewalſiaste Sensation nur heute freitag im 68.fl. FA. 211101 Mtee Anleb Mestee u. Jabeto ts 22.50 27 E 1 97⁵ 9 00 Steclsseg Pige, 5225. t ut. cf Sete 27 Abet, 2. late Steasse,, 255 SOU. Keruf 3.80 5.50 7.80 9.80 We 0e Breltestr. Alle Sorten Obstbäume ſowie Bekanntmachung Die Freiherr Heyl zu Herrns⸗ heim'ſche Geſamt⸗Güter⸗Verwaltung Worms a. Rh. hält am Montag. 11. Februar 1035 von 10-12 Uhr in der Wirtſchaft von Brückmann (Löwen) einen Leupin-Creme und Feife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Rehen⸗ Fiechle. Haulucken Stöcke Ausſchlag, Wundſein uſw. liefe 4 elend ſchneder Flup ä-UrOg. K. Riehler Gärtnerei Gy uber Hebetermin ab, auf welchem letztmalig Zahlungen mit einem Ein 10% gen Nachlaß geleiſtet werden können. Obstgarten Zum Broteinschlagen im Ortsäther, 9 ar groß, zu N 5 5 verkaufen. haben wir ſtets alte Zeitungen vor- f rätig. Druckerei Viernheimer Anzeiger. Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekanntgemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein⸗ fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerot! Zu pachten gesucht cker in guter Lage, z. Anbau v. Dick⸗ rüben geeignet. Von wem, ſagt der Verlag. Dick. Tuben zu verkaufen. Friedr. Martin Heddesheim Unterdorſtr. 33 „Tum deulscheg fuchel' Morgen Samstag 8.11 Uhr groß närriſch. Es ladet freundlichſt ein Famllie Hugert. Die Musik. Das lustige Vögelein. Zu mieten ge ſucht 5 Zimmer und Küche von jungen kin ⸗ derloſem Ehe⸗ paar per 1. März 1935. Von wem ſagt, der Verlag. —— Aahäng Tülle vorrätig in der Exp. ds. Blattes schätzen unge- zählte Famillen als unentbehrli- ches Hausmittel. Union-Film-Palast ber Welt größter Fün-Triungi! Greta Garbo letzte Schöpfung die Krönung ihrer Schauspielerkuns! Hönigin Christine mit John Gilbert und Lewis Stone Ein Brofltilm von unerreichbarer Schönheit! Ab hente täglich Anfang /8 Uhr Sonntags von 7 Uhr bis 12 Uhr. Sonntag große Jugendvorstell. Verſäume kein Filmfreund Greta Garbos Meiſterwerk Arxtlich erprobt ok 15: u. verordnet, hilft 55.40 075 ßes 0% durcb: serkeltu. Katar 9 1 5 54158 rasch und sicher. ö LARS Zu haben bei Apoinehe H. Weſtzel Ralhaus-Drogerle Feier oskopp. und wo Plabate slentbar verkauls- Anzeigen dadurch finden in dieſer Zeitung große Beachtung und guten Erfolg! Zur gefl. Beachtung! Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch in 5 Einzelverkauf bezogen werden. Bis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. Samstags 10 Pfg. Ins Haus gebracht koſtet die Zeitung monatlich 1.40. lebend, herrenlos aufgefunden. Der Eigen— tümer wird erſucht, ſich auf dem Polizeiamt zu melden. Kappenabend unter Mitwirkung einer Apachengeſellſchaft. Morgen abend um 19,99 Uhr findet in dem Sportpalaſt(Lor⸗ ſcherſtraße) auf dem Stadion ein Apachenabend ſtatt. Wir weiſen heute ſchon darauf hin. Inſerat folgt morgen. * Karneval Ahoi! Heute Freitag, morgen Samstag und Sonntag finden wieder verſchiedene Faſtnachtsveranſtaltungen ſtatt. Die bis jetzt bekannten ſeien hier angeführt: Heute Freitag abend findet ein Kappenabend im„Cafee Schiller“ ſtatt. Der morgige Sams— 4 5 12858 8 e tag ſieht folgende Veranſtaltungen vor: Im „ Mais⸗Diebſtahl. Heute Nacht kurz Gasthaus 15 Ochſen 10 im Spro auf nach 2 Uhr wurden in der Horſt Weſſolſtraßen] dem Stadion finden Kappenabende ſtatt, im von der Polizeiſtreife zwei Radfahrer, dien Fürſt Alexander hält der Geſangverein Lieder⸗ gefüllte Säcke auf ihren Rädern mitführten, kranz einen Maskenball ab. Am Sonntag angehalten, da ſie den Beamten e hält der C. D. GG. im Karpfen ſeine 2. Fremden— ſchienen. Beim Anruf warfen die zwei Verdäch ſitzung ab, und an Kappenabenden iſt bis jetzt Auf ihre en und pe Flad einer bekannt und der findet im Stern ſtatt. Auf einen Schuß, den ein Polizeibeamter ab Näheres morgen durch die Inſerate! Adreſſe an den Lokales Verlag. Viernheim, 8. Februar. Mutter Kein Lied ſo ſüß, kein Gruß ſo warm Als einer Mutter Wort, So ſicher als der Mutter Arm Auf Erden iſt kein Ort. Wie Mutteraug' kein Adler ſchaut, Kein Stern am Himmel ſteht, Der wie der Mutter Blick ſo traut Zum tiefſten Herzen geht. * Volkes und Vaterlandes einzutreten. Dies um ſo mehr, als unſere waffen⸗ und wehrloſe Heimat einer Welt von hochgerüſteten Staaten gegenüberſteht. An Deutſchlands Grenzen bal— len ſich gewaltige Luftflotten zuſammen, die jederzeit ſtartbereit ſtehen. i So ſehr das ganze deutſche Volk mit ſeinem Führer an der Spitze den Frieden will, heißt es jedoch drohende Gefahren rechtzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Nur wer im Frieden und von langer Hand ſich vorbereitet, die Heimat zu ſchützen, wird im Falle der Not die Gefahren meiſtern können. Der deutſchen Frau und Mutter, dem deutſchen Mädel erwachſen damit Aufgaben, die weit über die alleinige Sorge für die Fa⸗ milie hinausgehen. Sich mit dem geſamten Ideengut des Luftſchutzes vertraut zu machen, im ganzen deutſchen Volk den Willen wach⸗ zurufen, mit für den Schutz von Heimat, Fa⸗ milie, Herd und Scholle anzutreten, das iſt jetzt Pflicht der deutſchdenkenden Frau. Deshalb, deutſche Frauen und Mädels, tretet ein in die Front des Landſchutzes! Betätigt Euch als Luftſchutzhauswarte u. Lajenhel⸗ ferinnen, erwerbt die Mitglied⸗ ſchaft des Reichsluftſchutzbundes! Der Reichsluftſchutzbund benötigt für ſeine nationale Arbeit nicht nur die Unterſtütz⸗ ung der Männer, ſondern in gleicher Weiſe auch die der Frauen. Einen geringen Monats⸗ beitrag für den Reichsluftſchutzbund wird auch das Haushaltungsgeld noch abwerfen. Es gilt dem Führer bei ſeiner gab, warf der eine auch ſein Fahrrad weg und flüchtete in das Feld. Die ſofort aufgenom⸗ 1 Deutſche im Schutze der Dunkelheit entkommen. In Volksgenoſſinnen 1 den Säcken befand ſich gelbes, abgeplättetes 0, f Mais, das durch das Polizeiamt ſichergeſtellt 1 Der Reichs luftſ ch utzbu nd ruft in wurde. Wer Mitteilungen über die Täter, ſo⸗] Stadt und Land zur tätigen Mitarbeit und auf dem hieſigen Polizeiamt melden. Strengſte] mit dem Mann für die Belange des ganzen Verſchwiegenheit wird zugeſichert. * Der geſtohlene Perſonenkraft⸗ wagen, welcher geſtern früh auf der Wein— iſt von ſeiner Beſitzerin durch Verſtändigung des Polizeipräſidiums Mannheim noch im Laufe des Tages, hier wieder abgeholt worden. Der Wagen wurde am Mittwoch abend in erm; Wem gehört der Stallhaſe? Von Paſſanten wurde geſtern nachmittag in der Adolf Hitlerſtraße ein etwa 1012 Pfund mene Verfolgung verlief ergebnislos. wie die Herkunft des Maiſes machen kann,[zur Einreihung in ſeine Gliederungen auf. Mannheim vor einem Lichſpieltheater weg ge— ſchwerer Stallhaſe, ſchwarz und weiß gefleckt, Diebe, denn um ſolche handelt es ſich, konnten möge ſich zwecks Aufklärung des Diebſtahls] Im dritten Reich hat die Frau Seite an Seite heimerſtraße unbeſchädigt vorgefunden wurde, ſtohlen. Der oder die Täter ſind noch nicht . r 1 e* 3 i ieee eee eee r e — loben, ſollten Sie D Wes auch erproben! Hergesfeſſt in den dersſwerhen ſchweren Arbeit, dem deutſchen Volke Ehre und Freiheit wieder— zugeben, zur Seite zu ſtehen und an einer großen nationalen Aufgabe mitzuſchaffen! Gauamtsleiterin der N. S.⸗Frauenſchaft, Leiterin des deutſchen Frauenwerkes im Gau Heſſen-Naſſau. . Uiernbeimer Tonſilmschau Der gigantiſchſte Zirkusfilm der Welt: Der große Käfig mit Beatty, dem König der Dompteure nur heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt! Die Welt ſpricht davon: i In der ganzen Welt läuft zur Zeit ein Film, der ſo große Bewunderung auslöſt, wie ſie bisher nur ſelten ein Film auszulöſen ver mochte. Es iſt ein Spitzenwerk der Univerſal. Mit Anita Page und Clyde Beatty, dem König der Dompteure in den Hauptrollen. Durch monatelange Arbeit und unendliche Geduld iſt es dem berühmten Tier-Dreſſeur gelungen, im Rahmen einer packenden Spielhandlung Raubtier⸗Szenen zu zeigen, wie ſie bisher weder in einem Zirkus noch überhaupt noch in irgendeinem Film zu ſehen waren. Clyde Beatty iſt der Einzige, der es vermag, gleich zeitig eine große Anzahl von Raubtieren ver ſchiedener Raſſen in einem Käfig vorzuführen, ein Kunſtſtück, das bisher trotz vieler Ver, ſuche noch keinem ſeiner Kollegen gelungen iſt. Beatty führt in einer extra für den Film ein gerichteten Dreſſurnummer gleichzeitig dre undvierzig Löwen und Tiger vor, und zwar nicht in der Gefangenſchaft geborene, ſondern in der Wildnis gefangene Tiere. Nichts u dieſem Film iſt Trick, was man auch bei der Beſichtigung ohne weiteres feſtſtellen kann Der Film, in dem Anita Page die weiblich Hauptrolle ſpielt, gelangt nur heute Freita im Central⸗Film⸗Palaſt zur Aufführung. Ein Tonfilmwerk von Weltformat mit unübel troffener Spannung, raſendem Tempo um herrlicher Raubtierdreſſuren. Sie ſehen, daß auch an den Freitagen erſtklaſſige und well berühmte Tonfilmwerke zur Aufführung kon men, daher iſt ein Beſuch heute aufs beſte zi empfehlen. g 1 iernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) N täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht. — Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sumeage halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandka ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel-Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 34 Stag Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 35 Fiasko der Emigrantenpolitil Das Verfahren gegen die Führer des Saardeutſchtums eingeſtellt— Die Hintergründe des Veſchluſſes— Das Emigrantenſchickſal erfüllt ſich Sdarbrücken, 9. Februar. Der Oberſte Abſtimmungsgerichtshof des Sdargebietes hat den ſeinerzeit wegen an⸗ geblicher Verleumdung, Beleidigung und übler Nachrede auf Veranlaſſung Heimbur⸗ gers und der Emigrantenbeamlen der Re⸗ gierungskommiſſion angeklagten Führern des Sdardeutlſchtums Pirro, Kiefer, Schmel⸗ zer, Röchling und Levacher mitgeteilt, daß das Verfahren gegen ſie eingeſtellt ſei, da es ſich um eine vor dem 17. Januar begangene politiſche Sache handele und keine höhere Strafe als Geldſtrafe oder Freiheitsſtrafe bis zu ſechs Jahren() allein oder nebenein⸗ ander zu erwarken ſei. Die„Verbrechen“ der Führer der Deutſchen Front fallen alſo demnach unker die Amneſtieverordnung der Regierungskommiſſion vom 22. Februar. Wie erinnerlich, hatte die Regierungs- kommiſſion ſeinerzeit wegen einer Denk⸗ ſchrift der Deutſchen Front Straf⸗ antrag geſtellt. Die Verfaſſer der Denk⸗ ſchrift hatten es außerordentlich bedauert, daß der bereits gegen ſie angeſetzte Prozeß in letzter Stunde auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ ſchoben wurde, da ſie ſehr gern den Wahrheitsbeweis für die in der Denkſchrift enthaltenen Be⸗ hauptungen erbracht hätten, die ſich mit dem Treiben gewiſſer Beamter in der Re⸗ gierungskommiſſion befaßten. Die Saar⸗ regierung hatte jedoch bald einſehen müſſen, daß bei dieſem Prozeß aller Vorausſicht nach nur ihr ſehr unangenehme Dinge zur Sprache kommen würden. Der Vrozeß wurde ohne Angabe näherer Gründe abgeſeßzt. Den Führern des Saardeutſchtums war da⸗ mit die Möglichkeit genommen, ſich von den ſchweren gegen ſie erhobenen Vorwürfen zu rechtfertigen. Allerdings hat ſich auch ohne die Durchführung dieſes Prozeſſes die Emigrantenpolitik des Herrn Heimburger als ein Fiasko erwieſen. Durch den Polizeiputſch des 15. Januar iſt gerade der Perſonenkreis neu belaſtet worden, gegen den ſich ſeinerzeit die An⸗ ſchuldigungen der Denkſchrift der Deutſchen Front richteten. Die Regierungskommiſſion hätte daher in ihrem eigenen Intereſſe wei⸗ ſer gehandelt, die Beſchwerden der Deut⸗ ſchen Front näher zu prüfen, als ſich ſchüt⸗ zent vor Leute zu ſtellen, die ſich wenige Wochen ſpäter als Meuterer entpuppten. Das wahre Geſicht der Emigranten Die Abneigung des Auslandes gegen die einſt ſo viel bedauerten armen deutſchen Emigranten wächſt von Woche zu Woche. In Frankreich ſind gleich nach der Saarabſtimmung warnende Stimmen laut geworden, ſich endlich gegen die Emi⸗ granteninvaſion zur Wehr zu ſetzen; ſelbſt die Schweiz, die von jeher als ein mild— tätiges Aſyl politiſcher Flüchtlinge galt, ſah ſich zu Abwehrmaßnahmen genötigt; auch in England mehren ſich die Proteſte ge⸗ gen das Emigrantentum. Die neueſte Nach⸗ richt, die auf der gleichen Linie liegt, iſt aus Holland gekommen, in deſſen Haupt⸗ ſtadt Amſterdam 22 ehemalige deutſche Kommuniſten wegen umſtürgleriſcher Um⸗ triebe hinter Schloß und Riegel gebracht wurden. Es iſt für dieſe Elemenle, zu denen auch der ehemalige kommuniſtiſche Agitator und Reichskfagsabgeordnete Kreutzburg gehörk, bezeichnend, daß ſie nicht nur an der Errich- tung geheimer kommuniſtiſcher Organiſatio⸗ nen in Deutſchland arbeiteten, ſondern dar⸗ über hinaus auch dem holländiſchen Kom⸗ munismus für einen Vernichtungskampf ge⸗ gen die holländiſche Regierung und Staats⸗ ordnung Inſtruktionen erteilten. Dieſer lan⸗ desverräteriſche Abſchaum der Menſchheit ſcheut ſich nicht, die Sicherheit des Landes, deſſen Gaſtrecht er dankbar und beſcheiden genießen ſollte, in verbrecheriſcher Weiſe zu unkerminieren, um bei einer evtl. Auflö⸗ ſung ſeder Ordnung aus der Konkursmaſſe ramſchen und den eigenen Säckel gierig fül⸗ len zu können. Wir können den Emigranten nur dank⸗ bar ſein, daß ſie langſam aber ſicher der Welt ihr wahres Geſicht und ihr wahres Intereſſe gezeigt und den Beweis geliefert haben, daß ſie keine unglücklichen Opfer einer deſpotiſchen nationalſozialiſtiſchen Staatsführung, ſondern Verbrecher ſind, deren ſich jede ehrbewußte Nation entle⸗ digen muß. Auch die Länder, die großzügig Asylrecht gewährten, ſehen nun ein. daß ſie dieſe Elemente ausmerzen müſſen, wenn ihre eigene Staatsordnung nicht gefährdet werden ſoll. So erfüllt ſich eben das Emi⸗ grantenſchickſal. Die wirkſchaftliche Rückgliederung. Der Leiter der Abteilung Wirtſchaft im veröffentlicht in der Saarpreſſe einen auf⸗ ſchlußreichen Artikel über die wirtſchaft⸗ liche Rückgliederung des Saargebietes, der ſich zunächſt ſcharf gegen die Beſtrebungen gewiſſer deutſcher Firmen richtet, ſetzt Ge⸗ ſchäftsverbindungen im Saargebiet anzu⸗ Nur laufen, was man bezahlen kann! Dr. Schacht über wirtſchaſtspolitiſche Fragen der Gegenwart Breslau, 9. Februar. Auf Einladung der Induſtrie- und Han⸗ delskammer Breslau ſprach im Breslauer Konzerthaus vor etwa 1700 Vertretern der ſchleſiſchen Wirtſchaft der mit der Füheung des Reichswirtſchaftsminiſteriums veauf⸗ tragte Reichsbankpräſident Dr. Schacht über„Wirtſchaftspolitiſche Fragen der Ge⸗ enwart“. Dr. Schacht geißelte ſcharf die rühere Wirtſchaftspolitik fmit ihrer Pump⸗ wirtſchaft. Die Folgen davon ſeien geweſen herabgedrückte Löhne, Anwachſen der Ar⸗ beitsloſenzahl auf 6 Millionen, eine rui⸗ nierte Landwirtſchaft und eine ruinierte Volkswirtſchaft überhaupt. Dieſe Politik habe ſich zwangsläufig totgelaufen, ſie en⸗ dete mit dem Umſchwung, indem der Na⸗ tionalſozialismus an die Macht kam. Dr. Schacht ſprach dann über den neuen Plan und 11 0 darüber u. a.: Auf eine einfache Formel gebracht, iſt der Sinn dieſes Planes folgender: nicht mehr kaufen, als man be⸗ len kann, und ſo viel verkaufen wie nur möglich. Um das Ziel zu erreichen, daß tatſächlich nur hereinkommt. zahlt werden kann, ſind die bekannten Ueberwachungsſtellen eingerichtet worden, die die Einfuhr ausnahmslos kontrollieren, Das Ganze baſiert auf einem Syſtem des Vordringlichen, das heißt weniger wichtige Einfuhr wird gegen lebensnotwendige ab— gewogen. Eine Aufwerkung der Währung ſo, wie es andere Länder gelan haben, kommt für uns nicht in Frage. Wir haben den Beweis erbracht, daß man eine Währung auch ohne Gold aufrechterhalten kann. Dieſem Ziel dient auch der neue Plan. Er muß das eine zeigen: Bedeutet der deulſche Markt noch etwas für das Ausland oder bedeutel er nichts mehr? Sind dieſe 65 Millionen Kon- ſumenten im Herzen Europas etwas. wofür ſich die Welt intereſſierk? Die Kompenſationsgeſchäfte, die ſo oft mißverſtanden worden ſind, haben den wich⸗ tigen Kern, daß nämlich das Ausland, das an Deutſchland verkaufen möchte, ſich nun auch Mühe geben muß, für den Abſatz der deutſchen Waren auf dem Weltmarkt zu was be⸗ knüpfen, um vermehrten Abſatz und größe— ren Gewinn für die einzelnen Firmen zu er— reichen. All die Induſtriezweige, die früher der ſaarländiſchen Wirtſchaft das Gepräge gaben, ebenſo wie die in der Zeit der Ab— ſchnürung neu entſtandenen Induſtrien, müßten das unbedingte Vertrauen beſitzen können, daß ihnen die Exiſtenzfähigkeit erhalten und garantiert bleibe. Gerade in den erſten Monaten der Rückgliederung dürfe in den beſtehenden Betrieben des Saargebietes kein Arbeitsplatz verloren gehen. Der Ab— ſatzmarkt, der durch die Rückaliederung des Saargebietes Deutſchland zufalle, ſei nicht dazu geeignet, zum Tummelplatz der Intereſſen ſo zahl reicher Firmen gemacht zu werden, wie es jetzt den An⸗ ſchein beſitzt. Insbeſondere ſei nicht zu er— warten, daß jetzt ſofort neue Geſchäftsver— bindungen in einem Maße aufgenommen werden können, das auch nur halbwegs den Erwartungen entſpreche, die in den außer ordentlich zahlreichen Anfragen nach Vertre— tern zum Ausdruck kommen. Es müſſe von der geſamten deukſchen Wirtſchaft die größte Zurückhaltung, die größe Diſziplin verlangt werden. damit nicht der Eindruck enkſtehen könne. als häkte ein Teil der deutſchen Wirtſchaft bei der Rückkehr des Saargebietes nach Deukſchland verſagt. 50 ſehr eine Ueberſchwemmung des Saarlandes in ſaarländiſchem Inkereſſe verhület werden wird, ſo ſehr wäre es zu begrüßen, wenn dieſer Appell an die deut⸗ ſchen Wirtſchaftskreiſe, die ſich für die Saar wirtſchaftlich intkereſſieren wollen, genügen würde, um alle Handlungen von einem größeren Inkereſſe aus zu beſtimmen, als dem des perſönlichen Gewinnes. Saar⸗Aypelle Berlin, 9. Februar. An allen deutſchen Hochſchulen fanden am Freitagvormittag Appelle der Stu⸗ dierenden zum Gedenken der deutſchen Brüder von der Saar ſtatt. Gleichzeitig 4 lung haft wurde der Verkauf des Saarabzeichens der Büro des Saarbevollmächtigten. Böſing, deutſchen Studentenſchaft eröffnet. Auf dem Appell der Berliner Friedrich Wilhelm— Univerſität ſprachen vom Balkon des Uni⸗ verſitätsgebäudes aus der Reichsführer der deutſchen Studentenſchaft, Pg. Feickert, und der Kreisführer und Studentenſchaftsführer der Univerſität Berlin, Zapke. ſorgen. Es gibt eine ganze Reihe von Wa— ren, die auch ohne Kompenſationsgeſchäfte abgeſetzt werden.— Dr. Schacht zählte ſo⸗ dann die übrigen wirtſchaftspolitiſchen Maß⸗ nahmen der Reichsregierung auf und ſchloß: Es iſt alles getan worden, um das Ver— trauen der Volksgenoſſen zum Staat zu feſtigen. Den nicht ausführbaren Plänen hat der Führer eine Politik der Ordnung und des Vertrauens entgegengesetzt mit der Ueberzeugung, daß man aus keiner Volkswirtſchaft mehr her⸗ ausholen kann, als in ihr iſt. Es kommt nicht ſo ſehr darauf an, unter welchen Ve⸗ dingungen man hierbei vorgeht, ſondern vielmehr darauf, daß die Geſamtheit weiß, die Erſparniſſe des Volkes werden ſo ange⸗ legt, daß dem Einzelnen kein Unrecht ge— ſchieht und die Geſamtheit doch eine Förde⸗ rung erfährt. Wir müſſen erkennen, daß wir in einer Nofzeit leben und daß wir für ein Jahrzehnt auf Annehmlichkeiten des Lebens, wie wir ſie vor dem Kriege hatten, zu verzichten haben. Wir befinden uns auf der richtigen Bahn und wir werden unter der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Führung unſere Lage meiſtern, auch wenn ſie noch ſo ſchwierig iſt. 52 Jahrqanq Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Das Geſetz über die Zinsſen⸗ kung hat einen vollen Erfolg gebracht und iſt damit zu einem neuen Vertrauensbeweis für die Reichsregierung und den Führer ge— worden. Auf dieſe Weiſe wird die innen⸗ politiſche Aufbauarbeit Schritt für Schritt fortgeführt. Aus Anlaß des zweiten Jahres— tages der Machtübernahme weiſt eine Ver⸗ öffentlichung darauf hin, daß im Jahre 1934 die ſtaatliche Anzahl von 202 Reichs⸗ geſetzen und 436 Verordnungen innerpoliti⸗ ſcher Art erlaſſen worden iſt. Dieſe unge— heure geſetzgeberiſche Arbeit erſtreckte ſich auf alle Gebiete des öffentlichen Lebens. Reichsreform. Rechtspflege, Neuaufbau der Sozialpolitik, Steuerweſen, Schul- und ſon⸗ ſtige Kulturpolitik, Straßenweſen. Agrar— politik, Wirtſchafts- und Finanzfragen(die oben erwähnte Zinsſenkungsaktion gehört hierher)— um nur einiges anzudeuten— auf all' dieſen und vielen anderen Gebie— ten hat es grundlegende Reformen gege— ben. Ueberall blüht neues Leben. überall geht es vorwärts und aufwärts! 1 Im Vordergrund der außenpolitiſchen Er— örterungen ſtanden und ſtehen wohl für ge— raume Zeit die Vorſchläge, die anläßlich des Beſuchs des franzäſiſchen Miniſterpräſiden— ten Flandin und ſeines Außenminiſters La— val bei der engliſchen Regierung beſchloſſen worden ſind. Neu daran iſt wohl nur der ſogen.„Luftpakt“. Es ſoll alſo zwiſchen Deutſchland, England, Frankreich. Italien und Belgien ein Vertrag abgeſchloſſen wer— den, der jeden dieſer Staaten verpflichtet, dem anderen mit der Luftflotte zu Hilfe zu kommen, falls dieſer von einem dritten taat angegriffen wird. Nehmen wir alſo an, Frankreich würde uns aus der Luft an— greifen— dann müßten uns die engliſche, italieniſche und belgiſche Luftflotte zu Hilfe kommen. Oder ſetzen wir den Fall, ein ita⸗ lieniſches Luftgeſchwader griffe Frankreich an— dann müßten Deutſchland. England und Belgien Frankreich Hilfe leiſten. Aber Deutſchland darf nach dem Verſailler Dik— tet ja gar keine Militärflugzeuge haben! Schon hier zeigt ſich, wie eng jeder derartige Vorſchlag mit der deutſchen Forderung auf unbedingte Gleichberechtigung zuſammen— hängt. Deshalb kann die deutſche Regierung auch ſolchen Vorſchlägen nicht ohne weiteres zuſtimmen, ſondern muß ſie ſorgfältig prü⸗ fen. Es wird daher noch einige Zeit ver— gehen, bis eine Stellungnahme von deut— ſcher Seite vorliegt. Selbſtverſtändlich wer⸗ den auch noch vielfach Rückfragen und Be⸗ ſprechungen über Einzelheiten des Planes auf diplomatiſchem Wege nötig ſein, ehe ſich Berlin entſcheiden kann. Jedenfalls kann nur eine ruhige und ſachliche Prüfung des Ganzen das gewährleiſten, worauf es den Teilnehmern an der Londoner Konferenz nach ihren Erklärungen ankommt: nämlich eine ſtetige Fortentwicklung zur Befriedung Europas und der Welt. ** Aus dem Geſagten erhellt, daß das Ev— gebnis der Londoner Miniſter⸗ beſprechung nicht in poſitiven Abma⸗ chungen, ſondern nur in Vorſchlägen und Anregungen beſteht. Das gilt außer dem Luftpakt auch für die übrigen Gegenſtände, die dabei beſprochen wurden. Es hat ſich dabei um die anderen Paktvorſchläge ge⸗ handelt, die Frankreich betreibt. Dazu kann man nur immer wieder ſagen: Rüſtungs⸗ pakt, Nichteinmiſchungspakt gegenüber Oeſterreich, Oſtpakt, Sicherheitspakt, Locar— nopakt, Kelloggpakt...„Mir wird von alle⸗ dem ſo dumm, als ging' mir ein Mühlrad im Kopfe herum!“ Warum nicht den viel einfacheren Weg gehen, den der deutſche Führer und Kanzler wiederholt vorgeſchla⸗ gen hat: eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich aufgrund gegen⸗ ſeitiger Gleichberechtigung und unler An⸗ erkennung der derzeitigen Grenzen. Eine ſolche Verſtändigung, zu der Deutſchland ohne weiteres bereit wäre, wäre zweifellos die beſte Sicherung des europäiſchen Frie⸗ dens. Weit beſſer als die vielen Pakte. In Frankreich ſcheinen das bis jetzt nur die Frontkämpferorganiſationen einzuſehen, de⸗ ren volitiſcher Einfluß aher nach nicht ſtarf Lokale Machrichten Viernheim, 9. Februar * Mar. Jüngling ⸗Sodalität. Alle Mitglieder werden zur Generalkommu⸗ nion in der 8 Uhr-Meſſe morgen und zur Verſammlung um 1 Uhr dringend und herzlich eingeladen. * Entwendet wurde geſtern nachmittag einem bei der hieſigen Gemeinde beſchäftigten Arbeiter ſeinen Wochenlohn. Die Polizei iſt mit der Aufklärung dieſes Diebſtahls beſchäftigt. * Sterbetafel. Geſtern abend 10 Uhr wurde unſer geſchätzter Mitbürger, Herr Jo⸗ hannes Rohrbacher 1., Kreuzſtr. 7, im Alter von 71 Jahren von Gott in die ewige Heimat abgerufen. Möge er ruhen in Frieden. * Die 2. Fremdenſitzung der Karne⸗ valsgeſellſchaft Co. findet morgen Sonntag im Rahmen einer Prunkſitzung im Karpfen— ſaale ſtatt. Die Sitzung läuft mit völlig neuem Programm vom Stapel und wird wieder für alle Beſucher viele Ueberraſchungen bringen. Verſäume deshalb niemand den Be— ſuch dieſer wahren karnevaliſtiſchen Veran— ſtaltung. * Närriſche Kappenabende finden ſtatt: Heute Samstag im„Deutſchen Michel“, im„Schwarzen Peter“ und in der Sporthalle auf dem Stadion. Morgen Sonntag in der „Gambrinushalle“ im„Stern“ im„Ochſen“ in der„OëEG-Bahnhofswirtſchaft“, im„Eich— baum“ und im„Neuen Bahnhof“, am Mon— tag in den„Vier Jahreszeiten“ und im „Waldſchlößchen“. Es iſt alſo genügend Ge— legenheit ſich im Reiche des närriſchen Prinzen zu amüſieren. Wir wünſchen überall viel Ver— gnügen. 21 * Sonntagsdienſt. Bei des Hausarztes verſieht morgen Sonntag, den 10. Februar, Herr Dr. med. Rudershauſen den ärztlichen Dienſt. Achtung! Achtung! Der Reichsſender Frankfurt meldet: Seine Narrheit Prinz Karneval wird heute abend punkt 8.11 Uhr mit ſeinem Rake— ten⸗Stratosphärenluftſchiff eintreffen und mit Gefolge den großen Sängermaskenball beſu— chen. Eine Kompagnie Grenadiere iſt bereits eingetroffen, um die Abſperrungsmaßnahmen am Fürſt Alexander durchzuführen. Um allen Bevölkerungskreiſen die Möglichkeit zu geben, das grandioſe Schauſpiel mit zu erleben, hat die Leitung der Veranſtaltung niedrige Volkspreiſe feſtgeſetzt. Alſo, alles auf heute abend zum„Fürſt Alexander“. * Das letzte Heimſpiel Viernheim Hockenheim Auf dem Waldſportplatz wird morgen Sonntag das letzte Heimſpiel in der laufenden Verbandsrunde ſtattfinden. Es geht gegen die ſich gut in Fahrt befindlichen Hocken— heimer. Das Vorſpiel in Hockenheim endete 2:2. Die Grünen werden ſich alſo feſt ran— halten haben, damit Sieg und Punkte hier in Viernheim bleiben. Für die Sportfreunde wird dieſes letzte Heimſpiel ſeine beſondere Anzie— hungskraft haben. Es wird deshalb keiner auf dem Waldſportplatz fehlen, um einen neuen Sieg der Grünen mitfeiern zu können. Dieſes Spiel gegen Hockenheim muß als Generalprobe angeſehen werden zu dem entſcheidenden Spiel am kommenden Sonntag gegen Sandhofen, wobei wohl die Entſcheidung über die Meiſter— ſchaft fallen wird. Die Grünen ſtarten, da Valentin Koob verletzt iſt, in folgender Auf— ſtellung: Krug Kiß Faltermann Martin Mandel Fetſch Kiß Müller 2 Müller 1 Pfenning Helbig I. Uiernbeimer Tonfilmschau Der ſchönſte deutſche Heimatfilm Das Spitzenfilmwerk der Bavaria Taschen H mmel und krde oder: Die feindlichen Brüder Dieſe Woche im Central-Film⸗-Palaſt Allen Filmfreunden zur Freude kommt ab heute Samstag eines der ſchönſten deutſchen Tonfilmwerke zur Aufführung der beſtimmt alle Beſucher, ſogar den verwöhnteſten ins ſtaunen verſetzt.„Zwiſchen Himmel und Erde“ vollzieht ſich das Schickſal zweier ungleicher Brüder die die gleiche Frau lieben. Eine ans Herz greifende und packende Handlung. Ein Film der durch ſeine wundervolle Auf⸗ faſſung allen zu einem Erlebnis wird. Ein Stoff der packt, den man erlebt, der auch Verhinderung Sie intereſſieren wird, mit Karin Hardt, Heinz Klingenberg, Attila Hörbiger, Joe Stöckel und Otto Wernicke uſw. Ein deutſches Volksſtück das überall wo es gezeigt wird mit großer Begeiſterung aufgenommen wird. Der Höhe— punkt dieſes deutſchen Heimatfilms bildet ein Kampf den die zwei Brüder hoch droben auf einem Kirchturm austragen, wobei der eine, der dem Bruder die Lebensarbeit und das Herz einer Frau geſtohlen hat umkommt.— Auch das Beiprogramm bringt dieſe Woche beſondere Sehenswürdigkeiten. Ein Beſuch der überaus erſtkl. Darbietung wird wieder für alle das ſchönſte Vergnügen ſein und wird lange in Erinnerung bleiben. Filmfreunde beſucht den deutſchen Heimatfilm„Zwiſchen Himmel und Erde“ den man wirklich allen zeigen möchte. eee aaggaaggaggggggagaggggggaggangggaaggaggaggaddanga Deutſche Volksgenoſſinnen! Der Reichs luftſchutzbund ruft in Stadt und Land zur tätigen Mitarbeit und zur Einreihung in ſeine Gliederungen auf. Im dritten Reich hat die Frau Seite an Seite mit dem Mann für die Belange des ganzen Volkes und Vaterlandes einzutreten. Dies um ſo mehr, als unſere waffen- und wehrloſe Heimat einer Welt von hochgerüſteten Staaten gegenüberſteht. An Deutſchlands Grenzen bal— len ſich gewaltige Luftflotten zuſammen, die jederzeit ſtartbereit ſtehen. So ſehr das ganze deutſche Volk mit ſeinem Führer an der Spitze den Frieden will, heißt es jedoch drohende Gefahren rechtzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Nur wer im Frieden und von langer Hand ſich vorbereitet, die Heimat zu ſchützen, wird im Falle der Not die Gefahren meiſtern können. Der deutſchen Frau und Mutter, dem deutſchen Mädel erwachſen damit Aufgaben, die weit über die alleinige Sorge für die Fa— milie hinausgehen. Sich mit dem geſamten Ideengut des Luftſchutzes vertraut zu machen, im ganzen deutſchen Volk den Willen wach— zurufen, mit für den Schutz von Heimat, Fa— milie, Herd und Scholle anzutreten, das iſt jetzt Pflicht der deutſchdenkenden Frau. Deshalb, deutſche Frauen und Mädels, tretet ein in die Front des Landſchutzes! Betätigt Euch als Luftſchutzhauswarte u. Laienhel⸗ ferinnen, erwerbt die Mitglied⸗ ſchaft des Reichsluftſchutzbundes! Der Reichsluftſchutzbund benötigt für ſeine nationale Arbeit nicht nur die Unterſtütz⸗ ung der Männer, ſondern in gleicher Weiſe auch die der Frauen. Einen geringen Monats- beitrag für den Reichsluftſchutzbund wird auch das Haushaltungsgeld noch abwerfen. Es gilt dem Führer bei ſeiner ſchweren Arbeit, dem deutſchen Volke Ehre und Freiheit wieder⸗ zugeben, zur Seite zu ſtehen und an einer großen nationalen Aufgabe mitzuſchaffen! Luftſchutz iſt Volksſchutz! gez.: Frau J. Brinkhoff Gauamtsleiterin der N. S.-Frauenſchaft, Leiterin des deutſchen Frauenwerkes im Gau Heſſen-Naſſau. aggaggagggaggagagggagggggggngggagggagggggggggggagg FFP Greta Garbo: „Königin Chriſtine“ Ein hiſtoriſcher Großfilm im Union-Film-Palaſt In dieſem hiſtoriſchen Monumentalge— mälde ſteigt die Garbo zu ihrer herrlichſten Leiſtung. Sie, die als„Königin Chriſtine“ die große Einſamkeit des Herzens offenbart, ſie iſt ja, wie wir längſt wiſſen, heute die ein⸗ ſamſte aller Schauſpielerinnen. Es iſt etwas Verklärtes, etwas Myſtiſches um dieſe Frau. Eine ſeltſame Kühle umgibt ſie, und doch iſt ſie herrlich, ſtrahlend ſchön, ehrfurchtgebietend, jeder Zoll eine Majeſtät. Sie iſt wahrhaft die„göttliche Garbo! Der hiſtoriſche Großfilm, in den dieſe Königin der Leinwand hineingeſtellt worden iſt, iſt eigentlich nur Hintergrund für die Gar⸗ bo. Ihre Darſtellung wird zu einer ſo vollen⸗ deten Kunſtform, daß man alles Gepränge, all das erſtaunliche Aufgebot eines mittelalter⸗ lichen Barockhofſtaates vergißt und nur ſie ſieht, die hinreißend und bezaubernd iſt. Die Garbo erweckt hier eine Geſtalt aus dem 17. Jahrhundert zu neuem, wundervoll echten Leben. Sie gibt die junge Königin Chriſtine von Schweden, der übelwollende Zeitgenoſſen den Charakter einer Meſſalina angedichtet haben, ganz im Sinne der Welt des Sonnenkönigs von Verſailles, in enger, inniger Verbindung mit weſteuropäiſcher Geiſt⸗ lichkeit. 5 Der ſchwediſche Hof, dem ſie nach dem Tode ihres Vaters Guſtav Adolf als Herr⸗ ſcherin vorſteht, verlangt, daß ſie dem Natio⸗ nalhelden Prinz Karl die Hand zum ewigen Bunde reicht. Die Königin aber lehnt in ironiſcher Haltung dieſes Verlangen nach einer Heirat mit einem von ihr ungeliebten Manne ab. Da kommt für ſie in der Geſtalt des ſpaniſchen Geſandten das große Liebeserlebnis. Der Geſandte, nicht ahnend, wen er vor ſich hat, ladet den vermeintlichen jungen ſym⸗ pathiſchen Kavalier, den er in einem verſchnei⸗ ten Dorfkrug beim Wein kennengelernt hat, ein, mit ihm das einzige noch freigebliebene Zimmer zur Nacht zu teilen. Die als Mann verkleidete Königin ſtimmt zu, entflammt von der ſüdlichen Leidenſchaftlichkeit und dem be— zaubernden Weſen des Spaniers. Als ſie al— lein ſind, bekennt ſie ſich als Frau. Und wäh— rend draußen ein Schneeſturm durch das Haus heult, feiert oben im ſtillen Zimmer die Liebe ihr ſchönſtes Feſt. Dann geht die Königin un— erkannt davon. Wie der Geſandte nach Stockholm kommt, von der Königin empfangen wird, die Empör⸗ ung des Volkes, Abdankung und Flucht der Königin u.ſew. ſehen ſie in dieſem ſpannenden Film. Greta Garbos Spiel rückt die tragiſche Geſchichte der Königin aus dem Lande der Mitternachtsſonne in die hohe Syhäre eines monumentalen Seelengemäldes, das ganz ihr eigenes Ich, ihre große verinnerlichte, ver— geiſtigte Kunſt wiederſpiegelt. Schafft Arbeitsstellen für Lehrlinge! Dieſer Ruf iſt ſchon ſo oft ergangen. Im— mer und immer wieder ertönt er. Wir müſſen für Lehrſtellen Sorge tragen um eine gute und gründliche Ausbildung der Schulentlaſſe— nen zu gewährleiſten. Auch auf dieſem Ge— biete zeigen ſich die Auswirkungen der unheil— vollen Jahre nach dem Kriege. Heute in der Zeit, in welcher es noch ſo viele Arbeitsloſe gibt, mangelt es auf verſchiedenen Arbeitsge— bieten an gelernten Facharbeitern. Dieſe Tat— ſache allein erhellt am beſten, wie notwendig es iſt, in der Jugend einen Beruf zu erlernen. Den zur Entlaſſung kommenden Schülern muß dann aber auch Gelegenheit gegeben werden, in eine Lehrſtelle einzutreten. An alle Meiſter und Geſchäftsleute ergeht daher beſonders der Aufruf, ſich für Errichtung einer Lehrſtelle für einen Jugendlichen bereit zu finden. Auch auf dieſe Weiſe muß am Wiederaufbau mit⸗ gearbeitet werden. Der Ruf des deutſchen Qualitätsarbeites war früher draußen in aller Welt bekannt. Auch in Zukunft muß man wieder in Ehre und Achtung von dem deutſchen Arbeiter ſowohl der Fauſt als auch der Stirn, ſprechen. Trage darum auch ein Jeder dazu bei, dieſes Ziel zu erreichen. Die Tore auf und die Bahn frei für die an Oſtern zur Entlaſſung kommenden Schüler. Alle Lehrherrn, welche einen Lehrling einſtellen können, melden dies umgehend bei dem Ortschef der Innungen, der das Erforder⸗ liche im Benehmen mit dem Arbeitsamt ver— anlaſſen wird. Durch die Berufsberatungsſtelle beim Arbei samt Mannheim, weſche die Vermittlung übernimmt, iſt die Gewähr gegeben, daß nur Lehrlinge zugeteilt werden, die den an den jeweiligen Beruf geſtellten Anforderungen ent— ſprechen. Das Arbeitsamt macht nur Vor⸗ ſchläge, der Betriebsführer allein entſcheidet über die Einſtellung. Wir weiſen noch darauf hin, daß alle Schüler vom Kreisarzt auf ihre Geſundheit unterſucht ſind. Die nächſte Beratungsſtunde findet am 14. Februar 1935 in der Goethe⸗ ſchule dahier ſtatt. Deutſcher bedenke! Wir haben den Bau begonnen, die Jugend muß ihn vollenden, der Jugend iſt die Zukunft. Deshalb hilf Du mit, die Jugend zu erziehen und zu ertüchtigen. Helfen Sie unſeren Jungen! Heil Hitler! Ortschef der Innungen Wunderle Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel der katholiſchen Gemeinde. 5. Sonntag nach Erſcheinung des Herrn Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. ö 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 1 1.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht; 4 Uhr: Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauenkongregation bei den Engl. Fräuleins. 4 Uhr: General⸗Verſammlung des Kath. Arbeitervereins im Schützenhof. Marienkirche: 8,30 Uhr: heilige Meſſe. 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 7.15 Uhr 3. Seelenamt für Martin Schu⸗ 14 1 8 6 7.45 Uhr Requiem für H. H. Pfarrer Franz Molitor. Dienstag: 7.15 Uhr beſt. Amt für Kath. Hofmann geb. Adler, Tochter Kath, geehl. Winkler und Pflegekind Maria Kraſtel 7.45 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Hoock geb. Adler, Eltern und Schwiegereltern. Mittwoch: 7.15 Uhr beſt. Amt für Anna Adler geb. Bildſtein beiderſ. Eltern und Anverwandte. 7.45 Uhr Singmeſſe anſtelle eines Amtes für Adam Dewald 2. Ehefrau Eliſ. geb. Weinlein und Angehörige. Donnerstag: 7.15 Uhr beſt Engelamt für Valtin Kempf Vater Gg. Kempf 11., Schweſter Eva geehl. Renner und Angehörige. 7.45 Uhr beſt. Engelamt für die beiden Brüder Karl und Walter Schweikart und Großeltern. Freitag: 7.15 Uhr beſt. Seelenamt für Michael Knapp, Ehefrau Kath. geb. Winkenbach Söhne Leonhard und Joh. und Gg. Hoock und Ehefrau Kath. geb. Hofmann und Sohn Georg. 7.15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien Jakob Knapp und Matth. Beyer. 7.45 Uhr beſt. Seelenamt für Gg. Adler 13. Eltern Stefan Adler und Angehörige. Samstag: 7.15 Uhr beſt. Amt für Kath. Ruland geb. Gutperle, deren Mutter und Schwieger- vater. 7.15 Uhr geſt. hl. Meſſe für Philipp Wink⸗ ler, Franz Gg. Paff, Valtin und Adam Martin. 7.45 Uhr beſt. Amt für Friedrich Binninger Ehefrau Anna Maria geb. Beikert und Joh. Alter und Ehefrau Marg. geb Radner. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um 7,15 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Mittwoch gemeinſchaftl. hl. Kommunion der diesjährigen Erſtkommunikanten. Beicht 1 und wird den Kindern noch mitge⸗ teilt. 5 Nächſten Sonntag gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jung⸗ frauenkongregation und alle chriſtenlehrpflicht. Jungfrauen. Zugleich gemeinſchaftl. Kommu⸗ nion der Herrn Lehrer Riebel und Baldauf, Kärcher und Krimmel. Beicht Mädchen Freitag 4.30 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 10. Februar 1935. 5. Sonntag nach Epiphanias. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Joh. 8, 3136; Lieder: 371, 265, 295) 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 11. Februar Abends 8 Uhr: Kirchenchor und Mäd⸗ chenabend Dienstag, den 12. Februar Abends 8 Uhr: Frauenabend MAS GI fleischbrüh-Würfel N 3 4* 17 in 0 Ai 4 GU N= 1 (Fortſetzung der 1. Seite) 1 ſt, um ch auf die Entſchliezungen r Regierungen auszuwirken. * Uebrigens zeigt ſich gerade in den Tagen, daß die Regierung Flandin doch nicht mehr ganz ſo feſt im Sattel ſitzt, wie es den Anſchein hatte, als Flandin und Laval aus London zurückkehrten und ob ihrer außenpolitiſchen Erfolge lebhaft ge⸗ ſelert wurden In der franzöſiſchen Kammer gab es nämlich am Donnerstag ſo etwas wie eine Kriſenſtimmung Den Anlaß dazu gab das Verhalten der Regierung zum 6. Februar, dem Jahrestag der Pariſer Stra⸗ henunruhen von 1934 Damals demonſtrier— len, wie man ſich erinnert, die franzöſiſchen Frontkämpfer für ein ſauberes Frankreich. (Es war die Zeit des Staviſky Skandals). Dieſes Jahr hatte die Regierung alle Kund— gebungen zur Erinnerung an dieſen Tag verboten, aber Miniſterpräſident Flandin nahm an dem Gedächtnisgottesdienſt für die beſ den vorjährigen Kundgebungen gefalle— nen Demonſtranten teil und nun ergab ſich folgendes: Die Rechtsparteien opponierten gegen die Regierung wegen des diesjäh⸗ kigen Demonſtrationsverbotes. und die Einke opponierte wegen Flandins Kirch⸗ gang. Ob die Verſtimmung weitere Konſe. quenzen hat, wird ſich bald zeigen Sonſt wird in Frankreich zurzeit eifrig die Frage der Wiedereinfüh ung der zweiſahrigen Dienſtzeit diskutiert. Bereits die Regierung Daladjer hatte ein Uebergangsprogramm zusgarbeitet, nach dem durch Zurückhaltung zon Rekrutenreſerven das rekrutenärmſte Jahr 1936 ausgeglichen werden ſollte Aus den urſprünglichen vier Monaten wurden äber durch Kompromiß ſchließlich nur noch uin einziger Damit erklärte ſich der Gene⸗ ralſtab jedoch nicht zufrieden und er brachte das ganze Proſekt zu Fall Sein Gegenvro⸗ ekt ſieht nachdem man auf alle Zwiſchen⸗ 6ndien verzichtet hat, einen Uebergang von 18 Monaten für die gegenwärtig dienenden Truppen vor Der Jahrgang, der im Okto— ber dieſes Jahres wieder unter die Fahne tritt, hätte bereits zwei Jahre Dienſt zu leiſten Für die Regierung Flandin bedeu— tet die neue Regelung zweifellos eine Be— laſtung Es muß aber wieder darauf hin⸗ gewieſen werden daß im nächſten Jahr Kammerwahlen ſtattfinden und daß es für jede fran zöſiſche Regierung nicht einfach iſt. ein ſolches Programm vo der Oeffentlich⸗ keit zu vertreten Zweifellos hat die fran— zäſiiche Regierung durch die Abkommen von London und Rom Trümpfe in die Hand bekommen, die ſie auch in der Politik aus— niltzen wird Es wird nun darauf ankom— men daß vorerſt eine Einigung zwiſchen dem Generalſtab und der franzöſſſchen Re⸗ gierung ſtattfindet Aber auch ſelbſt wenn dieſe Einigung erzielt iſt, muß damit ge— rechnet werden daß es keineswegs leſcht ſein wird. das Projekt in der Kammer durchzubringen Die Frage der zweijöhri⸗ gen Dienſtzeit wird aber in ſehr weſent⸗ licher Meiſe mit entſcheidend ſein für Frank— reichs Stellungnahme zu den ganzen Wehr⸗ fragen. Poſitſſches Allerle Berlin. Die Geſamtzahl der Rundfunk⸗ teilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. Februar 1935 6439 232 gegenüber 6 142 921 am 1. Januar. Im Laufe des Mo⸗ nats Januar iſt eine Zunahme um 296311 Teilnehmer(4,8 v. H) eingetreten. Berlin. Die Richtzahl der Großhan⸗ delspreiſe ſtellt ſich im Monatsdurchſchnitt Januar auf 101,1(1913 gleich 100); ſie iſt gegenüber dem Vormonat(101,0) wenig ver⸗ andert. Moskau. Im Zuſammenhang mit der Ver⸗ ſchlechterung der ſowjetruſſſſamerikaniſchen Beziehungen wird Jalbamtlich mitgeteilt, daß der erſte Botſa Staaten, Chen on rufen worden it die Kroaten Wahlbündnis mit der Land wirkeparlei. Belgrad, 9. Februar Die innenpolitiſche Entwicklung nimm angeſichts der für Mai angeſetzten Neuwah⸗ len für die Skupſchtina die Aufmerkſamken der Oeffentlichkeit ſo ſehr gefangen, daß d' gußenpolitiſchen Vorgänge ſtark in den Hin— tergrund gedrängt werden. i Größtes Aufſehen erregte die Nachrſcht, daß die Kroaten die Abſicht haben, ihre Zu. rückholtung aufzugeben und in die Politik 1 Der kirogtenführer Ddr. alſchek, der Nachfolger des erſchoſſenen Stephan Raditſch, richtete nämlich einen Brief an den ehemaligen Führer der ſer⸗ biſchen Landwirte, Dragolſub Jomano⸗ wilſch, in dem er ihm mifkeilte, daß er deſ⸗ n Angehol als gemeinſamer Liſtenträger er Krogten und ſerbiſchen Landwirte ange, nommen habe. Wie bekannt, ſtand Dr. Matſchek in den lezen fünf Jahren unter ſtrenger Polizei⸗ aufſicht Zweimal war er in Prozeſſe ver⸗ wickelt worden, wobei er beim zweiten Pro⸗ zeß zu drei Jahren Gefängnis verufteilt wurde r mußte zwei Jahre abbüßen Das dritte Jahr wurde ihm nach dem Tode des ſeönige Aexander im Gnadenwege erlaſſen „Rache für den 12. Februar.“ Wien, 9. Februar. Am Freitagmittag wurden in Wien luablätter gefunden mil 'on ſeinem Poſten abbe⸗ letter sekretär der Vereinigten dem Text „mache fur ven 12.. Rach unbeſtätigten Gerüchten ſollen die en de aus einem Flugzeug abgewor⸗ fe n worden ſein. Am 12. Februar vergan⸗ genen Jahres begannen bekanntlich in Deſterreich die marxiſtiſchen Unruhen.— Einer großangelegten Fälſchung, die zum Zweck der illegalen Propaganda für die zufgelöſte ſozialdemokratiſche Partei began⸗ zen wurde, iſt die Wiener Polizei auf die Spur gekommen In einer geheimen Druk⸗ zerei der Marxiſten wurden in Maſſen Fäl⸗ chungen von Arbeiterwochenkarten der Wiener Straßenbahn hergeſtellt Dieſe arten wurden von den Vertrauensmän⸗ nern der aufgelöſten Partei zu ganz billi⸗ gem Preiſe an ehemaſige hauptſächliche ar⸗ zeitsloſe Parteimitglieder abgegeben. Da⸗ durch ſollte bei dieſen den Glaube erweckt werden, die ſozjaldemokratiſche Partei ſorge zus geheimen Geldquellen noch immer für ſie, da ſie natürlich in der Meinung b'siſſen wurden, die„Liebesgaben“ ſeien echte Fahrtausweiſe. Trauerparade für die Reichswehrſoldaten. München, 9 Februar. Die feierliche Trauerparade für die vier am Krottenkopf tödlich verunglückten Reichs- wehrſoldaten fand Freitag in Landsberg am Lech unter rieſiger Anteilnahme auf dem Friedhof ſtatt Nach der kirchlichen Auskegnung und einem dreifachen Ehren— ſalut erfolgten an den Särgen zahlreiche Kran:niederlegungen. Unter den Klängen des Liedes vom Guten Kameraden wurden die Särge ſodann in die bereitſt henden Leichenkraftwagen getragen, die die Per— unalſickten in ihre Heimatorte brachten 12 000 RM unterſchlagen Paſſau. 9g Febr Wie von der Bezirks⸗ ſparkaſſe Paſſau mitgeteilt wird. hat nder ſeit 15 Jahren bei dieſer Sparkaſſe be. tiqte Max Kürzel durch Unterſchlog en un Beträgen, die ihm von befreundeten K. n zur Einzahlung verſönlich übergehen 5 den und durch Abhebungen bei den r ſich ahnungslos Dritter bediente. de Summe von rund 12000 Ru verunerent. Kürzel iſt ſofort ſeines Dienſtes enthoben worden Der entſtandene Schaden siſt durch Verſicherung gedeckt Froße Zollhinterzlehungen Dunkle Geſchäfte einer Emdener Firma. Emden, 9. Februar. Seit Oktober iſt die Zollfahndungsbe— hörde ununterbrochen mit der Aufdeckung von Zollunregelmäßigkeiten im Emdener Hafen beſchäftigt. Es handelt ſich dabei, ſo— weit feſtgeſtellt worden iſt, um viele Zent⸗ ner eingeſchmuoggelter Waren, mit denen ein ſchwunghafter Handel getrieben wurde Die Nerhendungen reichen bis weit in das Hinterland von Emden, ſo daß ein außer— ordentlich großer Perſonenkreis ſich ſtra'bar gemacht hat. Die Fäden führten immer wieder zu neuen Verhaftungen Zum Teil liegen die Verfehlungen bis 19332 zurück, Nachdem vor 14 Tagen vier Angeſtellte einer Schiffsausrüſtunasfirma in Emden in Haft genommen waren, erfolate aleichzeſtig eine eingehende Unterſuchung der Geſchäfts. bücher dieſer Firma Daraufhin iſt die Zoll. fahndungsſtelle zu einer Verhaftung des Geſchäftsinhabers, ſeines Bruders und ver— ſchiedener Angeſtellten geſchritten. Zugleich wurden die Geſchätsbücher. Papfore, die Geſchäftsboote. ein Kraftwagen und das ge— ſamte Vermögen der Firmeninhaber ſicher— geſtellt. Ende des Schwurgerichls im Saargebiet. Saarbrücken, 9g Febr Nach 86 jährigem Beſtehen hat das Schwurgerichtsverfahren auch im Saargebiet ſein Ende gefunden Dieſes im Jahre 1848 in den meiſten deut— ſchen Landern eingeführte Laiengericht das durch Verordnung des Raichsjuſt'zminiſtere Emmingel bereits im Jahre 1924 im Reich durch das ſogenannte Große Schö'fengericht abgelöſt worden iſt, beſtand im Saargebiet bis zum heutigen Tage weiter. VBlͤluttat auf der Straße Ehemann erſchießt ſeine Frau und ſich ſelbſi i Kaiſerslautern, 9. Februar. Am Freitagabend zwiſchen 6 und 7 Uhr klötete der Jabrikarbeiter Oswald Leſchmar don Wieſenthalerhof in der Schneiderſtraße 1 65 Ehefrau durch einen Piſtoleuſchuß in ie Bruſt und gleich darauf ſich ſelbſt durch einen Kopfſchußz. g Die Eheleute Leſchmar kamen von einem Termin in ihrer Eheſcheidungsſache und ge⸗ rieten unterwegs in einen Wortwechſel. Im Verlaufe der Auseinanderſetzungen zog der Fhemann Leſchmar eine Piſtole, richtete ſie gegen ſeine Frau und drückte ab Dieſe Ku⸗ zel ging jedoch fehl durchſch'ug auf der ge⸗ zenüberliegenden Straßenſeite ein Schau⸗ ſenſter und drang knapp am Kopf einer Verkäuferin vorbei in die Decke Die zweite fugel erſt hatte bei der Ehefrau die tödliche Wirkung Gleich darauf brachte ſich der Fhemann ſelbſt einen Schuß in den Kopf hei. n 7 f Eiſenbahnungfün jn Fronkreich Zwei Toke, mehrere Verletzte. Paris, 9 Februar. Wie aus Tarbes(Hautes Pryeneer) be⸗ zichtet wird. hat ſich auf der Strecke Arreau⸗— Zamnemazan ein Eiſenbahnunfall ereignet, zei dem zwei Perſonen ums Leben gekom— men ſind. Bei ſchlechter Sicht, die infolge ſtarker Schneefälle eingekreten war, fuhr ein Trieb⸗ wagen in voller Fahrt gegen einen halten⸗ den Güterzug auf. Ein Bahnhofsvorſteher and ein Bahnbeamter wurden gelötet. Mehrere Reiſende und zwei weitere Eiſen⸗ bahnangeſtellte wurden verlegt. Famnferzufammenſtoß Neun Verletzte. Philadelphia, 9. Februar. London kommende Dampfer „London Corporation“ ſtieß an der Küſte von Delaware mit dem Frachtdampfer „Cape May“ zuſammen. Der Zuſammen⸗— ſtoß war ſo heftig, daß der Bug des einen Dampfers dem anderen tief in die Seite drang Die London Corporation“ nahm mehr als 100 Perſonen, unter denen ſich 9 Verletzte befanden, von der ſchwer rierten„Cape May“ auf. Der au haya— 27 Negerinnen verſchütet. Londen. 9. Febr Mie aus Fort Mall in der britiſchen Kolonie Kenya(Oſtafrika) ge— meldet wird. wurden 27 Frauen vom Stamme der Kikuyu bei der Gewinnung von Töpferſohm verſchüttet. Die ſofort ein. geleiteten Rettungsmaßnahmen blieben be ſämtlichen Verſchütteten vergeblich. gchweres Brandung lick Wien, 9 Februar. Ein ſchweres Brandunglück ereignete ſich im niederöſterreichiſchen Waldviertel In Neunkirchen an der Wild brannten mehrere Bauerngehöfte nieder Während der Löſcharbeiten wurden vier Feuerwehr— leute unter den Trümmern eines zuſammen- ſtür zenden Hauſes begraben Einer wurde tot geborgen Die anderen drei ſind lebens⸗ gefährlich verletzt. Unagriſcher Kommunist verucicin Budapeſt, 9. Febr. Nach mehrwöchiger Verhandlung fällte das Strafgericht am Freitag das Urteil gegen den ehemaligen kommuniſtiſchen Bolkskommiſſar Mathias Rakoſi. Er wurde des Verbrechens des Hoch. berrats, des Aufruhrs. des 27fachen Mor. des, der Mittäterſchaft an l7fachem Mord ſowie der fortgeſetzten Geldfälſchung für chuldig erklärt und zu lebensſänglichem zuchthaus als Geſamtſtrafe verurkeilt. Andreas Hofer. Vor nunmehr 125 Jahren, am 20. Februar 1810, wurde der Tirotet Freiheitskampfer een Hofer zu Mantua er⸗ oſſen. 15 Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach u 11 über wirtſchaftspolitiſche Tages agen. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring wird am heutigen Samstag und Sonntaf Dresden und am Mittwoch Bremen einen Staatsbesuch abſtatten. Er wird dabei au den großen Kundgebungen für das Winter hilfswerk ſprechen. Am Freitag wurde vom Reichsſport führer die Olympiaausſtellung in Verl eröffnet. Der Oberſte Abſtimmungsgerichtshof de des Saargebietes hat das Verfahren, das gegen die Führer des Saardeutſchtums ein. geleitet worden war, eingeſtellt, da die „Verbrechen“ der Führer der Deutſcher Front unter die Amneſtieverordnung dei Regierungskommiſſion vom 22. Januar fallen. Das Marinearſenal von Vreſt allernächſter Zeit erweitert werden. In Oberitalien iſt nach frühlingsmäßigem Wetter erneut der Winter hereingebrochen. Starke Schneefälle haben zu Verkehrsſts⸗ rungen geführt. wird in Dank an die Norweger Auszeichnungen für die Hilfe beim Unker⸗ gang der„Dresden“. Berlin, 9. Februar. In Anerkennung der hervorragenden Verdienſte und der Hilfsbereitſchaft der nor— wegiſchen Bevölkerung bei dem Seeunfall des Dampfers„Dresden“ im Juni vorigen Johres an der norwegiſchen Küfte hat der Führer und Reichskanzler einer Anzahl von Norwegern aus den Orten Stavanger, Haugeſund. Skudesnes und Kovervik die Rettungsmedaille. das Perdienſtkreuz des Ehrenzeichens des Roten Kreuzes und das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes verliehen. Außerdem erhielten weitere 15 normegf— ſcho Mürger dieſer Ortſchaften beſondere Dankſchreiben und die Fiſcher Teger J. Ko- vik und Sohn je ein Geldgeſchenk. Veſuch in Paris Paris, 9. Februar. Der engliſche Außenminiſter Sir John Simon iſt am Freitag in Paris einge⸗ troffen. Er führte den Vorſitz beim Bankett der engliſch-franzöſiſchen Handelskammern und kehrt am Samstagnachmittag auf dem Luft wege nach London zurück. Familientragödie Bater und Schweſter mit der Axt niederge⸗ ſchlagen.— der Täter verübt Selbſtmord. Lübben(Spreewald). 9 Februar. Eine furchtbare Familientragödie ſwpielts ſich in der Wohnung des Polizeihaupt naht 5 ſters im Ruheſtand Joſeph Nonnaſt ab. Der etwa 30 jährige Sohn Gerhard bedrohte Vater und Schweſter mit der Art und ver— letzte ſie ſo ſchwer daß eine ſofortioe Ueber- führung in das Kranke nha is Wibben nor— wendig war Die Verletzungen des Polizei— hauptwach'meiſters ſind id echwer. daß er kaum mit dem Leben davonkommen wird. Datauf ſchloß ſich der Sohn Gerhard in ſein Zimmer ein, begoß die Möbel mil Spi. ritus und ſetzte alles in Flammen Die ſo⸗ fort alarmierte Feuerwehr konnte den Brand nach angeſtrengter Tätigkeit toka. ſieren. Bei den Aufräumungsarbeiten wurde die völlig verbrannte Leiche des ſun⸗ gen Mannes geborgen. Gerhard Nonnaſt ſtand kurz vor ſeinem Doktorexamen. 1 Mordtat aufgellürt Bremen, 9. Februar Der Mord an der 16 jährigen Anno Glander in Schwarme iſt aufgeklärt In der benachbarten Scheune, die kurz nach der Aufdeckung der Mordtat in Flammen auf— ging, wurde die Leiche des 18 jährigen Heinrich Blome gefunden. Blome, der zweifellos den Mord begangen hat, hat ſick erhängt Inzwiſchen haben die ärztlichen Unterſuchungen ergeben, daß Anng Glander durch Erwürgen und durch eine Rauchver⸗ giftung getötet worden iſt. gachweres Kraſtwagenunglütk Koblenz, 9. Februar. Auf der Landſtraßzſe zwiſchen Bad Ems und Dauſenau ereignete ſich ein ſchweres Kraftwagenunglück. dem drei Polizeibeamte zum Opfer fielen. Bier Beamte der Kob. lenzer Polizei befanden ſich in einem Laſt,⸗ kra'twagen auf der dienſtlichen Rückfahrt nach Koblenz. Sie begegneten einem Perſo⸗ nenkraftwagen, deſſen Lichter nicht abge⸗ blendet waren. Der Führer des Polizeiwa⸗ gens wollte einen Juſammenſtoßz vermeiden, gerjel dabei jedoch in den Straßengraben, Der Wagen ſtieß ſchließlich gegen eine Wein. bergsmauer. Die im Wagen ſitzenden Be⸗ amten wurden in hohem Bogen herausge⸗ schlendert. der Oberwachtmeiſter Brachſchoß und die Wachtmeiſter Henzel und Kaiſer fan⸗ den dabei den Tod. Der vierte Beamte trug Bein und Rippenbrüche davon. Die Pflichten des Beamten Eine Rede des Miniſterpräſidenlen Köhler. Karisruhe, 9. Febr. In einer Beamten⸗ kundgebung in der Feſthalle ſprachMiniſter⸗ Hräſident Köhler. der Miniſterpräſident ſchilderte die Erfolge in den verfloſſenen 2 Jahren nationalſozialiſtiſcher Regierung und wies darauf hin, daß das nächſte große Ziel des Führers die außenpolitiſche Gleich⸗ berechtigung iſt. Wir kennen nur eine Sehn⸗ ſucht, in friedvoller Arbeit das zuſammenge⸗ hrochene Volk und die Wirtſchaft wieder Kiſfzubauen Sodann wandte ſich der Miniſterpräſident an die Beamtenſchaft ſelbſt. Unendlich viel für den Staat und ſein Anſehen hänge da⸗ von ab, wie der einzelne Volksgenoſſe den Beamten beurteilt, und die Beurteilung hänge davon ab, wie der Volksgenoſſe von don Beamten behandelt wird. Wir wünſchen, daß man in dem Beamlen den Freund und Berater ſiehl. den Mann, der vom Staat eingeſetzt iſt, um Rat und Hilje zu leiſten. Reich und Staat danken Beamlen, die in den letzten zwei Jahren veſilos ihre Pflicht getan haben. Die Beamtenſchaft müſſe Fühlung halten mit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Die Beamten müſſen auch un er ſich den Geiſt der Kameradſchaft pflegen, der die Vorausſetzung für den Erfolg der Ar⸗ zeit überhaupt iſt. Das weſentlichſte für den deutſchen Beamten erblickt der Miniſterprä⸗ ident darin, daß er nicht mit der Feder und den Akten für den arbeitet. der gerade vegiert, ſondern daß er ein getreuer So! ⸗ dat Adolf Hitlers iſt. Er, der Mi⸗ niſterpräſident, vertraue darauf, daß die Beamtenſchaft ihre Pflicht tut. Er ſeiner⸗ ſelts werde auch die Pflichten des Staates gegenüber der Beamtenſchaft erfüllen, ſo⸗ weit er dazu irgendwie in der Lage ſei. Wenn jo auf allen Seiten der aute Wille vorhanden ſei, werde man mit Freude an dem großen Gemeinſchaftswerk bauen und ſtolz ſagen können: Wir haben ſchweres er⸗ ſebt, am Ende aber ſteht ein größeres, beſ⸗ eres und ſchöneres Deutſchland. Aus Baden Schulzahnklinik auf Nädern. Karisruhe, 9. Febr. Eines der wichtigſten Gebote der Vollsgeſundheit iſt die geordnete yftematiſche Schulzahnpflege. Da liegt auf dem flachen Lande manches im argen. Man hat feſtgeſtellt, daß 95 Prozent der Schulkin⸗ der katastrophale Zahnverhältniſſe aufweiſen. Im Kreis Mosbach ſind nur fünf Gemeinden gon der Schulzahnpflege erfaßt. Auch in an⸗ deren Kreiſen des Landes ſteht es ſehr ſchlecht. Die Spenden einer großen Reihe von Firmen und Unternehmungen haben es ermöglicht, zinen Schulzahnklinikwagen zu ſchaffen und aufs Modernſte auszuſtatten. Es iſt dies der erſte derartige Wagen in Süddeutſchland, nach⸗ dem ſolche bereits in Preußen laufen. Er wird in dieſen Tagen bereits ſeine Tätigkeit auf⸗ nehmen. Hilfe in der Futtermittelnot. Karlsruhe, 9. Febr. Der badiſche Finanz⸗ ind Wirtſchaftsminiſter teilt mit: In vielen Teilen des Landes hereſcht infolge des ſchlech⸗ en Ausfalles der Futtermittel⸗ und Stroh⸗ unte in der Landwirtſchaft eine außerordent⸗ iche Notlage. Nachdem ſchon im vergangenen Sommer Verhandlungen mit der Landes⸗ zauernſchaft ſtattgefunden haben, die ein Ent⸗ Zzegenkommen der Landesforſtverwaltung in der Frage der Waldſtreuabgabe ergaben, rich⸗ et der Finanzminiſter angeſichts der gerade etzt beſonders großen Not an alle Beteilig⸗ en das Erſuchen. in den Notſtandsgebieten den Landwil Mondaufg. 9.38 ſandwirten, ſoweit es irge intgegenzukommen. Die ſtaakliche- er erhalten von ihren vorgeſetzten Dienſtſtel⸗ en entſprechende Weiſungen. Heidelberg, 8. Febr.(Ehren volle Auszeichnung.) Die hier lebende Schrift⸗ tellerin Irma von Drygalſti erhielt für ihr Volksſtück„Das brotloſe Mahl“ den Diet⸗ zich⸗Eckart⸗Preis, der im letzten Herbſt vom Berlag Philipp Reclam jun. Leipzig ausge⸗ chrieben worden war. Neulußheim, 9. Febr.(Bibelforſcher derhaftet.) Durch die Gendarmerie wurde wiederum ein Mann feſtgenommen, der die Ziele der verbotenen Bibelforſcher⸗Vereini⸗ gung weiterverfolgte. N Wertheim, 9. Febr.(Schulſchluß we⸗ gen Grippe.) Infolge ſtarken Auftretens der Grippe mußte die Volksſchule in Walden⸗ hauſen vorläufig geſchloſſen werden. Von 66 Schulkindern müſſen 46 das Bett hüten. Die Krankheit ſelbſt iſt bis jetzt nicht bösartig derlaufen. Walldürn, 9. Febr.(Führer als Pate) Die tinderreichſte Familie hal hier Oberſtra⸗ zenwart a. D. Lorenz Mechler. Kürzlich wurde ihm das 24. Kind geboren. Der Führer und Reichskanzler hat die Patenſchaft übernom⸗ nen und ein Geldgeſchenk überwieſen. Aus der Heimat Gedenktage 10. Februar 1918 Rußland beendet den Kriegszuſtand mit den Mittelmächten. 1923 Der Phyſiker Wilhelm Konrad Rönt⸗ gen in München geſtorben. 1933 Der Schriftſteller Fedor v. Zobeltitz in Berlin geſtorben. Prot. und kath.: Scholaſtika Sonnenaufg. 7.28 Sonnenunterg. 17.01 Mondunterg. 1.33 Finder und Verlierer Von zahlreichen bei amtlichen Fundſtellen eingelieferten Fundſachen können die Eigen⸗ ümer oder Verlierer nicht ermittelt werden, weil meiſtens der Verluſt dieſer Gegenſtände nicht angezeigt wird. Fund und Verluſt⸗ anzeigen ſollten ſobald wie möglich unter Angabe von Verluſttag und Verluſtort dei der Polizei erſtattet werden. Der Finder muß nach den geſetzlichen Vor⸗ ſchriften einen Fund im Werte von mehr als 3 RM, wenn er die Empfangsberechtig— ten oder ihren Aufenthalt nicht kennt. unner⸗ Uns bei der Polizeibehörde anzeigen Die nſchauung, man könne gefundene Sachen ohne Anzeige behalten, bis nachgefragt wird oder in der Zeitung eine Nerluſt anzeige er⸗ ſcheint, iſt irrig Unterlaſſuna der Anzeige ſchließt den Anſpruch auf Finderlohn und das Recht zum Erwerb des Gegenſtandes aus der Finder hat dann außerdem Straf— anzeige wegen Verdachts der Unterſchla⸗ gung zu gewärtigen Funde, die in den Geſchäſtszäumen einer öffentlichen Behörde oder in den Beförderungsmitteln einer öffentlichen Ver⸗ tehrsanſtalt gemacht werden müſſen unver- züglich der zuſtändigen Polizeibehörde abge⸗ liefert werden Das Recht auf Finderlohn oder auf Erwerb des Eigentums an der Sache wird durch die Ablieferung nicht herührt Meldet ſich innerhalb einjähriger Friſt kein Empfangsberechtigter, ſo wird die Sache an den Finder, ſofern er ſich das Eigentums- recht vorbehalten hat, wieder herausgege⸗ ben; im übrigen darf eine Polizeibehörde eine Sache nur mit Zuſtimmung des Fin⸗ ders herausgeben ſchönen Menſchen gegenüber. Beide blaß und atemlos Und dann geſchah etwas Unerhörtes. Amos Slomi maß Gwendolen Birming mit einem Blick, herriſch und hoch⸗ ttagsgedan 9005 Evangelium vergleicht das Himmel reich mit einem Manne, der guten Samen auf ſeinen Acker ſäte, deſſen Feind aber Un⸗ kraut mitten unter den Weizen ſäte und ſo der Entfaltung und dem Aufgehen der gu⸗ ten Saat Hemmniſſe und Schwierigkeiten zu bereiten verſuchte. 0 Im Sinne des Heilandes iſt hier das Him melreich das von ihm begründete Reich Got⸗ tes auf Erden, die Kirche Chriſti. Von An- beginn der Kirche hat Chriſti Reich auf Er⸗ den ſtets Unkraut neben dem Weizen gehabt. Schon in der Apoſtelſchar Jeſu hat es einen unglückſeligen Verräter und Abtrünnigen gegeben. Das Böſe ſoll das Gute läutern, in ſeiner Feſtigkeit erproben. Das Böſe ſoll den chriſtusliebenden Menſchen Antrieb und Anſporn ſein, chriſtusförmiger zu werden, immer mehr zu wachſen in der Tugend, im⸗ mer feſter zu wurzeln in der Gnade. immer mehr nach Höherem zu trachten in heiliger Unruhe zu Gott. Wenn er das Böſe gewäh⸗ ren läßt, Freiheit dem Guten wie dem Bö⸗ ſen auf Erden läßt, ſo kann ſeine Abſicht da⸗ bei nur eine gute ſein. Gott iſt die Liebe! Stoßen wir uns darum nicht an ſeiner Geduld gegenüber dem Böſen. Danken wir vielmehr dieſem gütigen Gott, daß er auch unſerer eigenen Schwachheit und Sündhaftigkeit gegenüber immer wieder Geduld und Barmherzigkeit an den Tag legt! Seien wir demütig, denn wenn Guͤtt unſerer Sünden gedenken wollte, wer dürfte da vor ihm beſtehen! Seien wir voll Vertrauen, denn dieſer gütige, geduldi⸗ ge Gott iſt und bleibt der allmächtige Gott, der die Oberhand behält auch dem Böſen ge⸗ genüber. 5 „Dorftage“ In den Dörfern des Bezirks Mannheim. Mannheim, 9. Februar. Zur Gewinnung des Landvolks für tä⸗ lige Mitwirkung an der Volkstumsarbeit ſollen ſetzt regelmäßig„Dorftage“ in den Gemeinden des Amtsbezirks Mannhein durchgeführt werden. Dieſe ſollen als Volks und Heimatfeſte nur in den Dörfern abge⸗ halten werden. Jeder Volksgenoſſe iſt au den„Dorftagen“ willkommen. Die prak tiſche Durchführung derſelben muß den ein zelnen Ortsvorſtänden überlaſſen bleiben Die„Dorftage“ erſtrecken ſich durchweg au den Samstag, den Sonntag und eventuel noch auf den Montag. Der Aufbau des Reichsnährſtandez Eine neue Verordnung. Berlin, 9. Februar. Reichsminiſter Darre hat die vierte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährſtandes erlaſſen, die beſon. ders die auf dem Gebiet der Marktordnung gebildeten Zuſammenſchlüſſe betrifft. Die auf dem Gebiet der Marktordnung gebilde⸗ ten Zuſammenſchlüſſe gehören nunmehr dem Reichsnährſtand an und ſind ihm unterſtellt Dem Reichsnährſtand ſteht nunmehr das Recht zu die Finanzgebarung, die Personal, und Reviſionsverhältniſſe der Zuſammenſchlüſſe einheitlich zu ordnen der Reichsbauernführer gibt den Zuſammen⸗ chlüſſen die Satzung die der Genehmigung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft bedarf. Im übrigen wacht er darüber daß hei Durchführung det zung in Einklang befindet un die ſtändiſchen Marktordnu e kiſſe 100 ein zelnen elnen derückſichtigt werden, daß Zuſammenſchlüſſe ſich mit G 0 en daß e üfgaben des Reichspähr⸗ ſtandes und die Notwendigkeiten bon Ge⸗ amtwirtſchaft und Gemeinwohl Ber ückſich⸗ nigung finden Unberührt hiervon bleibt elbſtverſtändlich die ſtaatliche Oberaufſicht des Reiches und die Zuſammenarbeit des Reichsnährſtandes mit anderen ſtaatlichen ind politiſchen Stellen 8 e Briefmarken nicht„ablecken“!! Auch Leute, denen es niemals einfallen würde, aus einem von einer anderen Perſon benützten Glaſe zu trinken oder ein Meſſer im Gaſt⸗ haus zu benützen, ohne es nochmals zu ſäu⸗ bern— auch dieſe Leute führen oft noch Briefmarken vor dem Aufkleben einfach zun Munde, um ſie„abzulecken“. Erſt der ſelt⸗ ſame fade Geſchmack auf der Zunge erinnert den Unvorſichtigen an ſeine Unart, die auch hygieniſch durchaus nicht unbedenklich iſt. Man bedenke, daß Schmutz und Bazillen durch das Ablecken der Marken auf die Zunge ge⸗ bracht werden können. Man feuchte alſo Mar⸗ ken ſtets mit einem Schwamm oder Lappen vor dem Aufkleben an oder mache ſie wenig⸗ ſtens mit dem angefeuchteten Finger klebe⸗ fertig. e Lärmbelämpfungswoche. Vom Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda wird in Gemeinſchaft mit dem Reichs arbeitsminiſterium und Reichsverkehrsmim⸗ ſterium, getragen vom Amt für Schönheit der Arbeit in der Deutſchen Arbeitsfront und der Reichsgemeinſchaft der techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeit(RT A.), eine Lärmbekämpfungs⸗ woche im ganzen Deutſchen Reich aufgezogen, die vorausſichtlich in der Woche vom 7. bis 13. April d. J. ſtattfinden wird. Aeber nähere Einzelheiten wird noch berichtet. Die Arbeit eines Jahrzehnts Die Uhrmacherkunſt ſtand im Laufe des 18. Jahrhunderts zeitweiſe in höchſter Blüte und Kunſtwerke der Uhrentechnik er⸗ regten in der ganzen Welt größte Bewun⸗ derung, welche heute vielfach noch in den Muſeen zu ſehen ſind. Ein beſonders umfang⸗ reiches Wunderwerk der Uhrmachertechnik ziert u. a. das Straßburger Münſter. Häufig ge⸗ nug wurde ſie als die techniſch vollendetſte und künſtleriſch an hervorragendſter Stelle ſtehende Uhr bezeichnet. ungeheure Ar⸗ beit, zum Teil der ſchwierigſten Art, über ⸗ aus genaue Feinmechanik und ſorgfältigſte Be⸗ rechnung des Zuſammenwirkens der verſchie⸗ denſten Beſtandteile zu einem einzigen Gan⸗ zen erforderte eine auf Jahre und vielleicht ſogar auf ein paar Jahrzehnte zu veranſchla⸗ gende unermüdliche Arbeitstätigkeit. Es wäre nun verfehlt, anzunehmen, daß es unter den Künſtlern der Jetztzeit ſolch⸗ Talente und ſolche, eine derartige Geduld auf. bringende Perſonen nicht mehr gibt. In dem tſchechiſchen Orte Witkowitz lebt ein Tech. giker namens Johann Maſchek, der weit un! breit in der ganzen Tſchechoſlowakei durch ſei: hervorragendes Können auf techniſchem Ge biet bekannt iſt. Den Gipfel ſeiner Arbeits leiſtung bildet eine aſtronomiſche Uhr, die zußer den Stunden, Minuten und Sekunden auch die Planetenzeiten ſowie die Tage, Wo⸗ hen, Monate und Jahre aufzeichnet. Man glaubt in ein kleines Planetarium zu blicken venn man in dem feingegliederten Räderwer das Kreiſen der Planeten um die Sonne ver⸗ folgt. Ohne jegliche fremde Hilfe hat der Künſtler das ganze Wunderwerk, aus rund 2500 Einzelteilen beſtehend, in raſtloſer Arbei in zehn vollen Jahren aufgebaut. Die Uhr nißt in der Höhe 135 Zentimeter und wieso einen Zentner. man erregt iſt und es um keinen Preis zeigen wil. 2 5 unter dem Einfluß des belebenden Trunks wurden Gwen⸗ dolens Züge wieder glatt und hochmütig, wie zuvor. Als Wen 2 Se 1. 5 Daene Ils Urheberrechtschutz: Fünf Türme-⸗Verlag Halle(Saale). 51 Dieſer Abend war einem Ausflug zum Stelzer nach Rodaun gewidmet, und es hatten ſich noch einige Damen und Herren der amerikaniſchen Kolonie eingefunden. Die Stimmung war animiert, und die Bowle aus koſtbaren Früherdveeren tat ein übriges. Zwiſchen Jauſe und dem Abendbrot erging man ſich in der reizenden Umgebung; da hatte es Slomt ſo einzurichten gewußt, daß er mit Gwendolen allein zurückblieb. Und als er ſich vergewiſſert haite, daß die Allee, in die man eben eingebogen, von der übrigen Geſellſchaft bereits wieder um eine Weg⸗ biegung vertaſſen war, da wagte er einen entſcheidenden Vorſtoß, denn die Situation— oder wenn man will— die Liebe und der Wein, waren ihm über den Kopf gewachſen. Noch einmal vergewiſſerte er ſich, ob niemand kam.— Alles war menſchenleet. Da legte er plötzlich und unwider⸗ ſtehlich beide Arme um die völlig ahnungsloſe und darum ſehr erſchreckte Gwendolen und küßte ſie in ſtürmiſcher Leidenſchaft mitten auf den Mund, ſo, daß ſie nicht einmal zum Hilfe ruſen konnte, ſelbſt wenn ſie es gewollt hätte. Sekundenlaug ruhte das ſchöne Geſchöpf mit ge⸗ ſchloſſenen Augen an der Bruſt des Mannes. Dann aber riß ſie ſich heftig los, ſtieß ihn mit anſehnlicher Kraft vor eben dieſe Bruſt, und als er daraufhin ſie noch feſter an ſich preßte, hob ſie die ſchlanke, nervige Rechte— und. Nein! Dazu kam es nicht. Mit einem Ruck, daß ſie taumelte und um ein Haar das Gleichgewicht verloren hätte, ließ er ab von ihr. Zornſprühend, mit lodernden Augen und bebenden Nüſtern, ſo ſtanden ſich die beiden mütig, wie auch ſie es nicht beſſer getroffen hätte, wäre ſie nicht ſo völlig außer ſich geweſen. Maß ſie von oben bis unten— drehte ſich auf dem Abſatz um— und ließ ſie ſtehen, indem er einfach in entgegengeſetzter Richtung da⸗ von ging. Sekunden ſpäter war er ihren Blicken ent⸗ ſchwunden. Und Gwendolen? Die ſtand wie eine Statue da. Un⸗ beweglich, ſtarr und mit ſchneeweißem Geſicht, die Lider geſenkt. Dann hob ſie den Blick und ſah um ſich, ſtaunend und ungläubig. Nein, die Welt war nicht aus den Fugen gegangen. Alles war wie ſonſt. Grüne Wieſen, blühende Bäume und der Himmel war blau und voll Sonne, wie vordem. Dort aber, halb verſteckt im Unterholz, ſtand eine Bank — kaum einige Schritte weit. Dorthin ſtrebte die ſtolze Gwendolen, ließ ſich auf dieſe Bank fallen, legte beide Arme an; die Lehne, ließ das ſchöne Antlitz auf dieſe ver⸗ ſchränkten Arme ſinken— und dann begann ſie zu weinen, haltlos und lau ſchluchzend, wie jedes andere junge und faſſungsloſe Mädchen. Im Gezweig des Baumes, unter dem ſie ſelbſtvergeſſen ſchluchzte, ſaß wiegend und nickend eine Amſel Aeugte ein Weilchen auf das zuckende Menſchenbündel da unten. Dann pfiff ſie ſich eins, hob und ſpannte die zierlichen Flügel, flog auf und davon... Wie Spott ſah das aus. Gwendolen nahm ihr Taſchentuch, trocknete ſich die Augen, holte Riechſalz aus dem Täſchchen und hielt es an das wunderfeine Näschen. Damals gab es noch keine Lippenſtifte. Um ſich ins Gleichgewicht zu bringen, benutzte man Riechſalz. Eine Weile darauf ſchritt ſie mit hocherhobenem Haupt die Straße zurück, bis ſie wieder in dem Gartenetabliſſe⸗ nient anlangte, von wo die Geſellſchaft ausgegangen. Sie ſetzte ſich an einen kleinen leeren Tiſch im Vordergrund der Veranda, und obwohl es nicht die Zeit dazu . 900 die Geſellſchaft im langſamen Trott zurückkam und die junge Dame allein vorfand, da hätte niemand vermutet, was vorgefallen. Gwendolen erhob ſich läſſig und meinte, wie obenhin:. „Miſter Slomi läßt ſich entſchuldigen. Er mußte nach der Stadt. Er bekam heftiges Naſenbluten!“ „Weshalb in aller Welt ſitzeſt du hier allein? Du hätteſt uns doch nachkommen können?“ erkundigte ſich Miß Dawes mit verwunderten Augen. Gwendolen maß ſie mit einem Blick unter hochgezogenen Brauen. Die Geſellſchaft unterhielt ſich auf ihre Weiſe ganz gut. Das Eſſen war vorzüglich. Dann fuhr man nach der Stadt zurück. Unterwegs machte jemand den Vorſchlag, den Abend im Makim zu beſchließen. Einige mochten lieber nach Hauſe fahren und ſchützten Müdigkeit vor, denn die Frühlingsluft wirkte erſchlaffend. Wiewohl auch Gwen⸗ dolen zu jenen gehörte und lieber zur Ruhe gegangen wäre, ſchlug ſie ſich dennoch auf die Seite derer, die da noch ein wenig Muſik und Champagner genießen wollten. Es blieb immerhin noch eine anſehnliche Geſellſchaft beiſammen, die im Maxim zwei Logen füllte. Gwendolen ſaß in der bevorzugten Ecke der einen im Fond, ſo daß ſie⸗ die fremde Nachbarſchaft halb im Rücken hatte Von dort⸗ her klangen luſtige Stimmen, Lachen und Gläſerklingen. Langeweile herrſchte dort keineswegs. Jemand in der eigenen Loge hielt Gwendolen den Kelch entgegen und wollte mit ihr anſtoßen. Sie hob den ihren, freundlich einzigen erſtaunten nickend. Da klang eine dunkle volle Männerſtimme aus jener fremden Loge herüber. Lachend und in überſprudeln⸗ dem Wortſchwall. Gleichzeitig kippte das Glas der ſchönen Ameritanerin und der Inhalt floß übers Tiſchtuch und verſprühte auf ihrem hübſchen, lichten Seidenkleid. Große, dunkle Flecke weiteten ſich 7 und 1 0 Im Jahre 1894 knatterten auf der Straße Rouen— Paris etwa hundert ſeltſame Vehikel daher: Räder wie eine Kutſche, Chaſſis wie ein Jagd⸗ wagen, und ſelbſt die Karoſſerie erinnerte an die damals üblichen Chaiſen, nur daß die Deichſel fehlte und daß auf dem Kutſcherbock vermummte Geſtalten ſich an einem kleinen Steuerrad und unzähligen Hebeln zu ſchaffen machten. Die Vehikel vollführten einen gewaltigen Lärm und raſten ohne ſichtbaren Antrieb mit etwas mehr als 20 Kilometer Geſchwindigkeit dahin. Männ⸗ lein und Weiblein auf den Straßen retteten ſich fluchtartig vor dieſen Ungeheuern. Das erſte Autorennen der Welt wurde hier ausgetra⸗ gen. Ein deutſcher Daimlerwagen gewann es mit 24 Kilo⸗ meter Durchſchnittsgeſchwindigkeit! Vierzig Jahre ſpäter. Auf der Autorennbahn bei Ber⸗ lin ſtehen an der Nord⸗ und Südſchleife wenige Männer. Einige tragen den Straßenanzug und ſind bewaffnet mit Meßinſtrumenten, Bleiſtiften und Zetteln; andere im Monteurkittel halten Werkzeuge in den Händen. Sie ſtar⸗ ren auf die glatte Fläche der Straße. Ein feines Summen hebt an es ſchwillt wird zum Brauſen und Heulen; ein dunkler Schatten ſpringt aus dem ſtumpfen Grau der Straßendecke, und mit Toſen raſt ein Ungetüm vorbei. Spannung löſt ſich in den Geſichtern der Männer. Blei⸗ ſtifte eilen über das Papier. Hier wurden Weltrekorde aufgeſtellt, zwei— drei— vier. 320.855 Stundenkilometer ſteht der eine. Daim⸗ ler und Auto⸗Union heißen die„Ställe“. Caracciola und Stuck die Fahrer. Am Anfang und Ende der Weltrekorde ſtehen die deutſchen Farben. Wozu dieser Geſchwindigkeitswahnfinn? Im Jahre 1906 meldeten die Zeitungen in großer Auf⸗ machung daß ein Kraftwagen 120 Kilometer pro Stunde gefahren ſei.„Wozu dieſer Geſchwindigkeitswahnſinn?“ entrüſtete ſich damals eine Zeitung. Wollen wir wetten daß die Nachricht von der Erhöhung des Rekords auf 320 Kilometer ähnliche Fragen veranlaßt hat? Nun, dieſer „Geſchwindigkeitswahnſinn“ hatte damals ſeine Berechti— gung und heute. Wir wollen vergleichen: 1906 galten 120 Kilometer Stundengeſchwindigkeit beim Rekordverſuch als eine unerhörte Leiſtung; heute kauft niemand einen ſtarken Serienwagen der nicht 100 Kilometer als Reiſegeſchwindig— keit ſtundenlang durchhält. Soviel ſteht feſt. daß die mit den neuen deutſchen Rekordfahrzeugen geſammelten Erfah— rungen ſich im Kraftfahrzeugbau der nächſten Jahre aus⸗ wirken werden, ſo wie ſich das Auto von vor 25 Jahren Aus den techniſchen Erkenntniſſen des Rekordwagens des Jahres 1906 entwickelt hat und wie das Gebrauchsfahrzeug bon 1935 auf die Erfahrungen mit den Rekordwagen von 1926 und 1927 zurückgeht. Alſo hat der„Geſchwindigkeitswahn⸗ ſinn“ den gleichen „Sinn wie vor 7 . 30 Jahren: Die Rekordgeſchwindigkeit iſt nicht Selbſtzweck, iſt nicht eine beſtenfalls ſportliche Angelegenheit, ſondern iſt eine Zerreißprobe für das Mate— rial und zeigt den jeweiligen Höchſtſtand techniſcher Ent⸗ wicklung, der in abſehbarer Zeit Durchſchnitt ſein wird. Daß der erſte und letzte Weltrekord im Autorennen den Schild Deutſchlands ziert, ſollte uns beſonders einſichts— voll machen. Denn die Berufenen in Deutſchland haben das Erbe ſeiner großen Erfinder Daimler und Benz wohl gehütet. Davon zeugen nicht nur die Rekorde. Am 14. Februar wird in Berlin die Internationale Automobil- und Motorrad- Ausſtellung eröffnet. Auf dieſer Ausſtellung tritt die deutſche Automobilinduſtrie mit der wirklich ſtarken ausländiſchen Konkurrenz in die Schranken und kann hier ihre Leiſtungs— fähigteit unter Beweis ſtellen. Mokor heißt Bewegung! Teufelskarren nannte man den erſten Wagen Daim— lers. Dem alten Benz beſcheinigte die Polizei, daß er ent⸗ weder ein ſchrulliger Querkopf oder ein Phantaſt ſei. Po— pulär war der Kraftwagen in Deutſchland bis vor wenigen Jahren niemals. Man gefiel ſich darin, ihn als Attribut der Reichen zu brandmarken. Erſt die nationale Regierung leitete die Motoriſierung Deutſchlands ein und die Ausſtel— lung wird beweiſen, daß alle Vorausſetzungen für die Mo— toriſierung geſchaffen worden ſind: Dadurch, daß die natio— nale Regierung die geſamte Kraftverkehrswirtſchaft in den Rahmen der allgemeinen Wirtſchaftspolitik einfügte daß ſie dem Auto jenen häßlichen Stempel als Inſtrument eines überſteigerten Luxusbedürfniſſes nahm und durch den Bau von Autoſtraßen für eine Intenſivierung des Kraftverkehrs Bert Die Ausſtellung wird aber auch den erheblichen Beitrag der Induſtrie zur Motoriſierung bekunden. Motor heißt Bewegung— Motorſierung eines Landes iſt gleichbedeutend mit Ankurbelung ſeiner Wirtſchaft. Nichts bringt ſinnfälliger den Stand der Ankurbelung zum Aus— druck als dieſe Ausſtellung. Sie dient längſt nicht mehr den Propagandaintereſſen einer einzelnen Fabrik oder Marke, ſondern iſt zum Symbol geworden, gibt Anlaß zu nützlichen rückſchauenden Betrachtungen und läßt Ausblicke für das kommende Jahr offen. Auch in der Zeit eines 320-Kilometer-Rekordes kann eine rückſchauende Betrachtung angebracht ſein. Im Jahre 1928 betrug die Produktion der deutſchen Kraftfahrzeug— induſtrie allein an Perſonenwagen rund 70000 Stück, und 1929 wurde der bis dahin höchſte Stand mit 96000 Wagen erreicht, darunter allerdings 22000 Wagen aus ausländi— ſcher Montagearbeit; dieſe Wagen gibt es heute nicht mehr Das Depreſſionsjahr 1932 ſah nur noch 42 200 Perſonen— wagen aus den deutſchen Fabrikhallen rollen. In dieſen Zahlen erſcheint deutlich der Leidensweg der deutſchen Wirt— ſchaft. Im Jahre 1933 dem erſten Jahre der nationalſozia— liſtiſchen Regierung begann wieder das Leben zu pulſte— ren, und 92 600 deutſche Perſonenwagen wurden gebaut. Die Internationale Automobil- und Motorrad-Ausſtellung im März 1934 war der Auftakt für das nationalſozialiſtiſche Programm, und die jetzt am 14. Februar zur Eröffnung kommende Ausſtellung iſt die erſte Kontrollſtation und neuer Start zugleich. Noch iſt Deutſchland nicht motoriſiert im Sinne des Führers aber im Jahre 1934 wurden ſchon 140 700 Perſonenkraftwagen inländischer lange Lebensdauer auszeichnet Produktion hergeſtellt, 48 000 Wagen mehr als im Jahre 1933 und doppelt ſoviel wie im bisherigen Rekord⸗ jahr 1929. Laßt zahlen ſprechen! Das ſind Zahlen, gewiß trocken und nüchtern und doch von einer plaſtiſchen, einprägſamen Sprache. Sie umſaſſen nur die Perſonenkraftwagen, aber gelten ſinngemäß für alle Kategorien des Kraftfahrzeugbaues. Und weil wir bei den Zahlen ſind. ſeien noch einige herausgegriffen aus der Fülle. Der Umſatzwert der Produktion nur der; Kraftfahrzeugfabrikation iſt von 300,5 Millionen im Jahre 1932 auf 718,8 Millionen im Jahre 1934 geſtiegen, mit anderen Worten: 418 Millionen Mark mehr ſind durch die Steigerung der Produktion ins Rollen gekommen, nur aus der Neuproduktion und nicht gerechnet die laufende Umſag⸗ ſteigerung, die ſich aus dem Betrieb und der Unterhaltung der mehr zugelaſſenen Kraftfahrzeuge aller Art ergibt, die allein bei den Perſonenwagen um etwa 129 000 höher liegt als im Jahre 1932 Was bedeutet dieſe Umſatzſteigerung? Sie iſt beileibe kein Geſchenk für die Induſtrie ſie drückt ſich nicht aus ier einer Steigerung der Gewinne, ſondern erfährt ihre ſinn⸗ fällige Illuſtrierung durch die Tatſache, daß in der Kraft⸗ fahrzeuginduſtrie heute wieder rund 350 000 Volksgenoſſen beſchäftigt ſind daß die Wagenherſtellung im engeren Sinne im Jahre 1934 wieder 96 000 Volksgenoſſen beſchäftigte gegen 32 000 im Jahre 1932. Hier tritt die wechſelſeitige Befruchtung des Wirtſchaftslebens durch die Kraftfahrzeug⸗ induſtrie beſonders in Erſcheinung, und der Vergleich iſt eine Beſtätigung dafür daß ſie weſentlichen Anteil an der Ankurbelung der Geſamtwirtſchaft und damit verbunden der Arbeitsbeſchaffung hat Selbſtverſtändlich war die vorjährige Ausſtellung nicht die Urſache der Belebung denn nichts kann eine gut durch⸗ dachte und planmäßig vorbereitete Wirtſchaftspolitik er— ſetzen. aber die Ausſtellung war der Impuls und half pſychologiſch die Ankurbelung einleiten Und wenn die deutſche Wirtſchaft vor der Eröffnung der diesjährigen Aus⸗ ſtellung mit Stolz auf die ſichtbaren Erfolge zurückblickt. dann verbinden ſich damit Hoffnungen für das nächſte Jahr. Kein Sieg ohne Kampf Die Entwicklung ſteht nicht ſtill. Die Siege deutſcher Wagen in den klaſſiſchen großen Rennen gegen ſtarke aus⸗ ländiſche Konkurrenz und die Bewährung in den großem Gebrauchsprüfungen wie 2000 Kitometer lange Fahrt durch Deutſchland werden hre Wederholung und Erweite— rung erfahren; immer wieder wird der Preis errungen werden müſſen. Und wenn die deutſchen Weltrekordwagen heute 320 Kilometer halten wenn das Jahr 1934 die bis— herigen Höchſtproduktionsziffern um 100 Prozent übertrof— fen hat die Zahl der beſchäftigen Volksgenoſſen gegenüber dem niedrigſten Stand um rund 200 Prozent geſtiegen iſt. ſo bedeutet das nicht daß damit das Ziel erreicht iſt: Sieg in der Schlacht gegen die Arbeits'oſſakeit Matoriſierung und Ueberwindung von Zeit und aum 5 Das Ziel liegt noch in weiter zerne angriff bringt uns ihm näher wie etwa der ſagenhafte Volkswagen. die deutſche Kraftkahrzeuginduſtrie baut übrigens ſchon lange Voſkswigen wenn wir die bekann— ten Kleinwagen als ſoſche gelten ſaſſen wollen. Aber unter dem Vegriff Volkswagen“ wird heute ein Fahrzeug vee— ſtanden das als Serien'abrefaten großen Mengen auf den! Markt geworfen wird und ſich durch einen beſonders nied— rigen Anſchaffungspreis ger enge Unterha'tungskoſten und Das Fahrzeug des kleinen Mannes“. Hier müſſen wir uns noch»twas gedulden, denn dieſer Volfswagen darf erſt dann guf den deutſchen Stra— ßen erſcheinen wenn aus der Arbe en den Kalk nations— büros den Laporatorien Konſtroetionsſälen und auf den Prüfungsſtreten ein Fahrzeug ge— funden worden iſt das bei einem Mindeſtmaß von Koſten ein Höchſt— maß von Leettungaskfähigkeit und Le⸗ bensdauer nicht nur verſpricht ſon— dern auch hält. Die Motoriſierung iſt nicht denkbar ohne die Popula— riſierung des Autos durch den Volks— wagen, aber das Ziel wird nur erreicht durch den ſyſtematiſchen und geſchloſſenen Einſatz aller Kräfte auf allen Gebieten ohne Verzettelung in Teilangriffen. Das Ziel um eine Etapve näherzubringen iſt Aufgabe der Internationalen Automobil- und Motorrad⸗Ausſtelleng. Kurt Winkle c.. Nicht ein Teil— ROM VON GERT ROHHEE RE Urbeberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). 171 Nachdruck verboten. Ganz betümmert ſah die alte Dame aus, und das graue Spitzenhäubchen war ihr ſchief gerutſcht. Farnhorſt hatte ihr die Hand geſtreichelt. „Liebe Tante Greta, ich liebe Helge, und ich bekomme genz beſtimmt die Einwilligung Noras. Ich kenne ſie doch!“ „Ja, Helge ſagte mir ſchon ſo etwas. Aber trotzdem: Sie haben doch Helge hier kennengelernt, weil das un⸗ gehorſame Kind den Garten verlaſſen hatte“, ſagte Tante Greta. Aber ein wenig erleichtert fühlte ſie ſich doch, als Farnhorſt ſo beſtimmt verſicherte, er werde die Ein⸗ willigung Noras ſchon bekommen zu ſeiner Heirat mit Helge. Und ſchließlich hatte ihn Tante Greta ſogar noch eingeladen, zum Kaffee und zum Abendbrot dazubleiben Und darüber war er nun doch ſehr glücklich. Aber ſie bat ihn ängſtlich, ſeine Beſuche einſtweilen einzuſtellen. Erſt müſſe Nora hier ſein. Doch ſie könnten ſich ab und zu einmal ſehen und ſprechen, Helge und er. Sie würde einfach öfters ihre alte Freundin, die Frau Paſtor Holm, beſuchen. Dort könne man an neutralem Orte ſich unterhalten. Darüber waren nun Helge und Farnhorſt ſehr froh, und Helge fiel der Tante Greta Rürmiſch um den Hals. 55 15 Woche um Woche verging. Aber Nora kam noch immer nicht. Es waren nun nicht ſechs Wochen des Wartens geworden, ſondern elf. Und es war nun Herbſt! Ein wundervoller Spätherbſt! f Die Roſen blühten uch in voller Pracht. Vielleicht, daß zwiſchen ihnen ſchon welke Sommerblumen ſtanden, daß an dem roten Taubenkraut die Blätter dürr und hellgelb waren. Aber ſonſt hatte der Garten kaum etwas von ſeiner Pracht eingebüßt. Da kam an einem Abend Nora Nordſtröm! i Sie hatte den Wagen ſchon eher verlaſſen, um ein Stück zu Fuß zu gehen. Und aufatmend blieb ſie ab und zu ſtehen. Wie ſchön doch ihre Heimat war! Wie un— endlich ſchön und voll Frieden! Und nun wollte ſie acht länge Wochen hierbleiben! Und ſie wollte dieſen Frieden genießen in vollſten Zügen. Wie ſie ſich auf Helge freute! Und auf Tante Greta! Und auf den Garten! Nora Nordſtröm wandte ſich um. Dort unten fuhr langſam der Wagen, der ihre Koffer nach Haus Omslö hinaufſchaffte. Dämmerung! a Drüben auf dem Felſen, der dicht am Meer hochſtieg, ſchimmerte ein helles blaues Licht. Es ſtrahlte ſternen⸗ förmig, wurde langſam rötlich und war plötzlich ver— ſchwunden. Das Berglicht grüßte mich!, dachte Nora Nordſtröm und faltete die Hände. Man ſoll ſich etwas wünſchen. wenn man das Berglicht ſieht. Ich wünſche mir, daß ich noch ein einziges Mal im Leben Fritz Farnhorſt wieder- ſehe. Auch wenn er an der Seite einer andern Frau iſt.— Große ſchwere Tränen tropften auf Nora Nordſtröms gefaltete Hände. Und doch wußte ſie fetzt ſo gut wie damals, daß die Trennung von Farnhorſt ſein mußte. Oder— würde ſie ſich ein zweites Mal nicht von ihm trennen? Würde ſie ein zweites Mal ni ht kühl und ver⸗ Rünftig ihr Alter neben ſeine blühende junge Männlich— keit ſtellen und einfach vom Schickſal das unerhörte Ge— schenk ſeiner Liebe annehmen? „Käme er ein zweites Mal auf meinen Weg, dann würde ich ihn nicht fortſchicken. Dann würde ich denken: Das Schickſal ſelbſt will es ſo.“ Die ſchlanke, ſchöne Frau ging weiter. Immer weiter. Kam gerade vor dem Hauſe an, als der Wagen hielt und Tante Greta höchſt verwundert zum Verandafenſter heran sſpähte. „Nora! Du biſt gekommen. Kind, warum ſchriebſt du nicht noch mal? Nun hat dich niemand erwartet. Keine Blumen ſind in deinem Zimmer. Nein, aber auch ſo etwas!“ Tante Greta rief ins Haus hinein: „Helge, Helge— ſchnell. Nora iſt gekommen!“ Und da kam es im nächſten Augenblick den ſchmalen Gartenweg entlang geſtürmt. Helge warf ſich der Schweſter an die Bruſt. Schluchzte vor Freude. Küßte und liebkoſte. 5 5 „Nora, daß du endlich gekommen biſt! Diesmal hab ich doch ſo ſehnſüchtig auf dich gewartet!“ i Glühende Röte lag auf dem reizenden Geſicht. Und der Schweſter Hände legten ſich um den feinen Kopf Helges. „Verbirgſt du etwas, Helge?“ „Nein! Tante Greta weiß alles.“ „Dann iſt es gut, Kindskopf!“ Nora Nordſtröm war beruhigt. Irgendein Wunſch. Vielleicht ein Reitpferd? Die Kleine ſprach mir ſchon einmal davon. Aber dieſen Wunſch erfülle ich ihr nicht, beſtimmt nicht! Denn ich hätte keine Nuhe mehr, weil ich ſie immer verunglückt liegen ſehen würde!, dachte ſie. Kindskopf!, dachte ſie noch einmal lächelnd. Lieber, diger Kindskopf!— 8 Deine 160 800 es ſehr gemütlich. Vorläufig mußte Nora erzählen. Und Tante Gretas alte Getreue packte inzwiſchen droben in Noras Stube die Koffer aus Lieb⸗ koſend ſtrich ihre Hand über die ſeidene Wäſche, über die wundervollen Kleider. 3 Drunten im traulichen Wohnzimmer fragte Nora, nach⸗ dem man gegeſſen und ſie von ſich ſelber alles Weſentliche erzählt hatte: i f „Nun, Helgekind, deine Neuigkeit! Was willſt du mir ſagen?“ 4 Da wurde das junge Geſicht ernſt. Seltſam gereift ſah es aus. Helge ſagte: „Nora, hier iſt jemand, der dich gut kennt. Er hat ſo ſehnſüchtig auf dich mit mir zuſammen gewartet. Morgen wird er kommen. Denn ich ſoll ihn doch gleich be— nachrichtigen, wenn du kommſt.“ Nora erſchrak: N „Doch nicht— Halmar Bergen? Es hätte keinen Zweck. Ich will keine Verſöhnung. Und— Halmar würde ſich nie ändern Was ſollte es alſo? Ganz abgeſehen davon, daß ich ihn nicht mehr liebe.“ „Nein, Nora— Fritz Farnhorſt will dich ſprechen.“ Nora Nordſtröm war gufgeſprungen. Das Zimmer drehte ſich um ſie. Die ſchönen, blaugrünen Augen waren unnatürlich weit geöffnet. Sie zitterte am ganzen Körper „Helge, Fritz Farnhorſt iſt hier? Er wartet auf mich?“ Helges junges Geſicht war traurig. In den großen Kinderaugen lag ein unendliches Weh. Helge aber war in dieſem Augenblick kein Kind mehr Sie verſtand auf einmal alles! Alles! Heiß ſtrömte ihr das Blut zu Herzen. Laut und anklagend ſagte ſie: „Du— haſt Fritz Farnhorſt ſehr gut gekannt?“ „Ja! Sehr gut. Ich ſchickte ihn fort, weil ich glaubte —— Helge, ich kann das mit dir nicht beſprechen Du biſt ein harmloſes, fröhliches Kind. Was verſtehſt denn du von den Stürmen des Lebens! Aber ich freue mich, Fritz Farnhorſt wiederzuſehen. Und nun möchte ich zur Ruhe gehen. Die Reiſe war anſtrengend genug. Morgen früh ganz zeitig machen wir zwei einen weiten Spazier- gang. Ja, Kleine?“ „Ja, Nora, ich werde zeitig fertig ſein. Und der Morgen iſt am ſchönſten. Gute Nacht, Nora. Tante Greta bringt dich ſicherlich hinauf. Ich werde es ihr gleich ſagen“ „Gute Nacht, Helgekind. Schlaf s 285 Strahlend ſchön kam der neue Tag herauf. Und ſtrahlend ſchön und jung ſtand Nora Nordſtröm im Garten und wartete auf die Schweſter. Blaß und müde kam ſie endlich. a N „Kind, wie ſiehſt du denn aus?“ fragte Nora erſtaunt. Sie ſtrich liebkoſend über den blonden Kopf Und dabei dachte ſie: Wie ähnlich ſie mir wird! Iſt es nicht, als ſei meine eigene Jugend noch einmal auferſtanden?— Aber Nora, dieſe kluge, feinſinnige Frau, dachte nicht ein einziges Mal daran, daß ſie in einem furchtbaren Irrtum befangen ſein könne. Sie ahnte nicht, daß gerade dieſe von ihr ſo abgöttiſch geliebte junge Schweſter ihr den Stempel unter das eigene Alter drücken würde. 5 Ein weiter Spaziergang. Gegen neun Uhr waren die Schweſtern wieder daheim. Und gegen elf Uhr erwartete man Doktor Farnhorſt. 4 Nora kleidete ſich ſehr ſorgfältig an. Und als ſie im Wohnzimmer erſchien, da ſchloß Helge die Augen und dachte ergeben: Wer kann mich neben ihr noch beachten. Wer?— 5 ö Helge trug ein einfaches weißes Leinenkleid mit ſchwarzem Schlips und breitem, weißem Kragen. Aber ſie ſah ſo unendlich liebreizend aus in ihrer Schlichtheit neben der merhörten Toilettenkunſt ihrer ſchönen Schweſter, daß es einem Frauenkenner ſchwergefallen wäre, zu wählen. f ö „Ich möchte Doktor Farnhorſt zuerſt allein empfangen“. entſchied Nora. Und Helge ſchlich hinaus. 5 Punkt elf Uhr erſchien Doktor Farnhorſt. ſofort zu Nora geführt. „Sie wiſſen, weshalb ich komme, Nora?“ „Ich glaube es zu wiſſen!“ „Und darf ich hoffen, Ihre Einwilligung zu be⸗ tommen? Tante Greta behauptete nämlich, ſie hätte nichts zu ſagen. Alles, was Helge anbetrifft, beſtimmten Sie. Und ſo habe ich eben voll Sehnſucht gewartet und meine kleine Helge auch.“ ö Nora Nordſtröm wankte. Dann hatte ſie ſich wieder in der Gewalt. Sie lächelte. Aber es war ein ſolch rätſel⸗ haftes Lächeln, daß Farnhorſt ganz beſtürzt in das ſchöne rauengeſicht ſah. 8 1 Helge Ihnen geſagt, daß wir uns lieben?“ „Ja! Ich weiß es. Und— Fritz Farnhorſt, ich gebe Ihnen Helge. Aber ſie braucht viel Liebe und Sonne. Sturm verträgt ſie nicht. Und ich habe Helge immer ſehr, ſehr lieb gehabt.“ f Da riß Farnhorſt die ſchlanken Frauenhände an ſeine Er wurde Helge lief ins Haus hinein. Und Nora folgte lächelnd. Lippen. 5 * Nora— ich liebe in Helge Sie! Sie und elge ſin eins für mich. Ich habe ſchwer gelitten damals. Aber i fand den Frieden, als Helge ihr junges Herz mir erſchkoß. Und Sie haben ſelbſt damals die Trennung gewollt. Ich hätte Sie niemals verlaſſen. O ute aber gehört 1 0 Herz Helge. Und ich werde ſie glücklich machen. Me ue Stellung bei Baringſen iſt ſo, daß ich Helge für alle Zeiten ein geſichertes Daſein zu bieten habe.“ a „Bei Baringſen ſind Sie? Gerade bei ihm? Schlingen ſich denn alle Fäden geheimnisvoll ineinander?“ „Nora, Baringſen hat Sie geliebt!“ „Er ſprach mit Ihnen?“ „Ja! Weil er ſah, wie ich Helge küßte. Und da wünſchte er mir mehr Glück auf dem Gange ins Haus Omslö, wie er ſelbſt gehabt hatte, als er ſich eine Braut aus Haus Omslsö holen wollte“, ſagte Farnhorſt ernſt. Noras Lippen zuckten. Ihr ſchönes Haupt war leicht zurückgeworfen. l „Baringſen! Ja! Er! Aber ich konnte es nicht. Und ich hatte inzwiſchen Halmar Bergen kennengelernt. Der Menſch baut ſich ſein Schickſal ſelber. Man ſoll dieſes Schickſal nicht immer verantwortlich machen.“ Schweigen! Nach dieſem Schweigen ſagte Nora: „Fritz, mache die kleine Helge glücklich! Heute ſoll Ver⸗ lobung ſein Und iſt es nicht natürlicher, wenn du die junge Helge-Nora liebſt als die andere Nora, die der Sturm des Lebens längſt zerbrach, und die noch einmal ein herrliches Weihnachtsmärchen erlebte? Ich bleibe acht Wochen. In dieſer Zeit ſoll auch die Hochzeit ſein. Und dann kann ich beruhigt ſein. Bei dir iſt Helge gut auf⸗ gehoben, Fritz Farnhorſt. Und nun will ich Helge holen.“ Da neigte ſich der Mann tief, tief vor der Größe dieſer Frau . Draußen auf der Steinterraſſe ſaß noch immer Helge und hatte den Kopf an die Silberſtauden der Königsglocke geſchmiegt. Da trat Nora zu ihr. „Helge? Fritz wartet auf dich. Kleine Helge, ſei glück⸗ lich! Ich bin mit deiner Wahl einverſtanden. Und ich bleibe acht Wochen hier. In dieſer Zeit ſoll auch eure Hoch⸗ zeit ſein. Ich reiſe nachher ſofort nach Südamerika. Und in zwei Jahren komme ich wieder!“ „Nora!“ Ein einziger, glückdurchzitterter Ruf. Dann ſtürmte Helge davon. Nora aber ſah in den ſonnigen Herbſttag. und ihr Geſicht war ſtolz und weiß. g Herbſt! Man muß auch den Herbſt zu ertragen wiſſen und den Winter erſt recht!, dachte ſie, und ihre Hand ſtrich liebkoſend über die Königsglocke. Drinnen aber küßten ſich zwei junge Menſchen, und ein großes, übergroßes Glück machte ſich breit in Haus Omslö und niſtete ſich ein. „Helge, ich habe dich lieb, ſo lieb“, ſagte der Man leiſe und ſah tief hinein in die wunderſchönen blauen Augen, die doch die Augen Noras waren. i Helge legte beide Arme um ſeinen Hals, ſagte leiſe: „Ich war kurze Zeit ſo unendlich töricht. Ich glaubte, du könnteſt neben Nora mich nicht mehr lieben.“ „Soll ich dir alles ſagen. Helge?“ „Nein! Das iſt Noras und dein Geheimnis. Ich will nichts wiſſen. Wir wollen Nora immer, immer lieb be⸗ halten, Fritz.“ Ganz feſt nahm er ſie in ſeine Arme, und Helge legte beſeligt den blonden Kopf an ſeine Bruſt. Als Nora den Weg hinabſchritt, ſtand am Wege die wuchtige Geſtalt Baringſens. Er hatte den Hut in der Hand und ſtand da wie ein Bettler. Nora blieb ſtehen: „Baringſen, verzeihen Sie mir! Aber es ſollte wohl nicht ſein! Meine Schweſter heiratet in acht Wochen. Sie ſind es, der Doktor Farnhorſt dieſe geſicherte Stellung gab. Ich danke Ihnen!“ „Es gibt nichts zu danken, gnädige Frau. Farnhorſt iſt mein Junge. Mein lieber Junge! Er— wird— hier alles weiterleiten— wenn ich— mal nicht mehr bin.“ „Baringſen, Sie haben Farnhorſt auch lieb?“ „Ja! Ich bin froh, daß er kam. Und ich hab' gemerkt, daß ich doch ein gut Teil deutſch bin. Das deutſche Blut iſt treu! Ich hab' Deutſchland immer als zweite Heimat betrachtet. Und meine Mutter hat ihr altes Vaterland nie vergeſſen. Ich hab's ihr, als ſie ſtarb, in die Hand hinein verſprechen müſſen, daß ich in Deutſchland Not lindere. Nun iſt Farnhorſt gekommen. Und ich hab' ihn immer mehr ſchätzen und lieben gelernt. Einſam bin ich nicht. Ich hab' ja nun einen Jungen. Leben Sie wohl, Nora Nordſtröm.“ „Leben Sie wohl, Baringſen, und Gott mit Ihnen! Sie müſſen noch lange dableiben als Symbol der nor⸗ diſchen Berge. Man liebt und verehrt Sie überall.“ Da wandte er ihr ſein häßliches Geſicht voll zu, und in ſeinen Augen war ein weher Ausdruck. Aber Gunnar Baringſen lächelte. Mit dieſem Lächeln ſchied er von ihr. Und Nora ſchritt weiter. Nach Hauſe mochte ſie noch nicht. Sie mußte noch ein Weilchen mit ſich allein ſein. Und dann wollte ſie ſtolz und freundlich nach Haus Omslö zurückkehren. 9 Nach acht Wochen reifte ſie ab. Und ein ſtrahlendes, junges Geſicht ſchmiegte ſich an das ihre. „Alles Glück für dich, meine kleine Helge!“ ſagte Nora zärtlich, aber ihr Blick ruhte dabei in demjenigen Jarn⸗ horſts. Der nickte ihr zu. Es war ein ſtummes Gelöbnis. Helges Glück und ſomit das ſeine immer und immer wieder hochzuhalten. f Der Wagen fuhr davon, und eng umſchlungen ſtauden Farnhorſt und ſein junges Weib. Er hob ſein Glück zu ſich empor. Und dort unten fuhr der Wagen mit Nora davon. Neuer Ruhm, neue Eyre warteten auf eine große Künſtlerin. Und Nora Nordſtröm dachte: Schweig fein, du törichtes Herz! Große Künſtier ſind immer einſam. Die Vorſehung will es nicht, daß ein einziger Monſch alles beſitzt. 0 1 — Gade.— 15 ch 0 In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde im Südoſten Italiens, unweit der Hafenſtadt Brindisi, dle junge Frau eines Bauern von einer merkwürdigen Krank⸗ heil befallen. Ihr Geſicht entfärbte ſich plötzlich, ſie zitterte am ganzen Körper und verlor für Stunden die Sprache. Der Anfall wiederholte ſich bald in ſtärkerem Maße, und in kurzer Zeit erſchien der ganze bis zum Auftauchen der Krankheit überaus heitere und lebensluſtige Menſch von Grund auf verwandelt. Die Frau bekam ein immer ge⸗ drückteres Weſen, verzichtete auf jeden Schmuck, an dem die Schönen Apuliens ſonſt viel Gefallen finden, und all⸗ mühlich gewann die völlig ratloſe Umgebung den Eindruck, 2 eine ſchwere Melancholie gar die Vernunft der jungen uerin gefährdete. a Vergeblich bemühten ſich die berühmteſten Heilkundi⸗ gen des Landes, das Geheimnis der Krankheit zu enthül⸗ len. Die Familie der inzwiſchen völlig Schwermütigen war recht vermögend und bot alles auf, um das Schickſal der Unglücklichen günſtiger zu geſtalten. Man hatte ſchon jede Hoffnung aufgegeben, als die Kranke, die mit faſt keinem Nenſchen mehr zu ſprochen pflegte, einem Hirten erzählte, zie hätte ihr Leiden dem Biß einer Wolfsſpinne zu verdan⸗ ken. Die olfsſpinne, in Italien Tarantel genannt, kommt bis um heutigen Tage im ganzen Mittelmeergebiet vor; ſie iſt etwa vier Zentimeter lang und pflegt ſich meiſt in Hühlen und Erdritzen zu verkriechen. Die Erzählung von der gefährlichen Wirkung des Ta— vantelbiſſes verbreitete ſich ſchnell im ganzen Dorf und auch darüber hinaus. Aus Brindiſi kam ein reicher Kaufmann, un ſich perſönlich nach den Erſcheinungen der ſeltſamen Krankheit zu erkundigen. Dieſer Beſuch hatte beſondere Gründe. Die Tochter dieſes reichen Bürgers wurde offen⸗ bar ſeit einiger Zeit von ganz ähnlichen Beſchwerden ge— plagt; in den letzten Tagen hatte ſich das Uebel derart ver⸗ ſchlimmert. daß man bereits mit einem völligen Verluſt der ruche rechnete. Aus allen Teilen des Landes hörte man kurz darauf von zahlloſen weiteren Fällen; eine Seuche ſchien im An⸗ zug, und ſie wirkte um ſo be— drohlicher, als der eigentliche Krankheitsherd mehr im See— Das iſt eine echte Tarankella, 1 Mie die Jarante ga entstœndesn Typiſche Figur einer Tarantella. nur Frauen wurden von der Epidemie heimgeſucht, auch Knaben und Greiſe blieben nicht verſchont, und man ſah Zehnjährige mit Neunzigjährigen wild im Kreiſe tanzen. Es entwickelten ſich allmählich ſechs verſchiedene Arten jener Heilmuſik, die ganz nach dem jeweiligen Charakter freilich eine kultivierte und bühnenfähige. liſchen als im Körperlichen zu liegen ſchien. Aber überall machte man die Spinne für den Ausbruch verantwortlich, und es begann eine wilde Jagd auf die Tarantel. 18 Im Frühling des folgenden Jahres kam aus Neapel eine Muſikbande nach Apulien und auch in die Umgebung don Brindiſi, deren munterer Geſang und deren Spiel auf der Gitarre ſich raſch größter Beliebtheit erfreuten. Ihre elodien begannen im Sechsachteltakt und ſteigerten ſich 15 raſender Geſchwindigkeit. Und babei geſchah nun das erkwürdige; Die ſonſt durch nichts aus ihrer Teilnahms⸗ loſigkeit zu weckenden Kranken begannen, plötzlich aufzu⸗ ſpringen und in wilden Sprüngen nach der Muſik zu tan⸗ den. Sie tanzten mit dem Aufwand aller Kräfte, bis ſie erſchöpft zu Boden fielen. Vor allem eine damals oft ge⸗ hörte Weſſe—„La paſtorale“— ſchien es ihnen anzutun. Als die ſchwermütige Bäuerin in dem Dorf bei Brindiſi wieder aus ihrer Erſchöpfung erwachte— ſie hatte nicht weniger als acht Stunden ununterbrochen und mit den ſelt⸗ amſten Verrenkungen der Arme und Beine getanzt— hlte ſie ſich wie neugeboren. Was die tüchtigſten Aerzte . konnten, bewirkte die Muſik einer herum⸗ ziehenden Truppe. Die Kunde von der eigentümlichen Heilung eilte durch dos ganze Land. In jeder Gemeinde wurden die Muſikan⸗ ten feſtlich begrüßt und fürſtlich bewirtet; denn überall waren von der Tarantel gebiſſene Kranke, und überall hatte die wilde Tanzkur den gleichen Erfolg. Inzwiſchen ſchien es 1 ſelbſtverſtändlich, daß die Wolfsſpinne ein gefährliches Gift in ſich barg, das die Seele der Menſchen zerſetzte. Aber obwohl man bereits Tauſende von Spinnen ge⸗ Wiet hatte, kamen immer neue Nachrichten von ſchweren Krankheitsfällen, und da die Neapolitaner nicht überall zu Eteicher Zeit ſpielen konnten, bildeten ſich raſch neue Muſik⸗ n, die kreuz und quer durch das Land fete und, wo es nötig war, ihren muſikaliſchen Beiſtand leiſteten. Nicht 7 und der Schwere der Krankheit angewendet wurden. Als beſonders wirkungsvoll erwies ſich eine alte, im Hafen von Tarent viel geſungene Melodie:„La tarantola“. Hatte man ſich erſt vor der Ausbreitung der Krankheit gefürchtet, ſo bekam man allmählich gegen die Art der Heilung Bedenken. Das ſelbſtbewußte Auftreten der Muſikbanden wurde zu einem immer größeren Aergernis; die von den Kranken Für die Badezimmen Für das Badezimmer gibt es farbenfreudige Badegarnituren, die man in kurzer Zeit ſelbſt anferti— gen kann, ohne das Wirtſchaftsgeld durch große Ausgaben zu verrin⸗ gern. Aus alten Bademänteln oder Tüchern ſchneidet man die brauch⸗ baren Reſte heraus und verarbeitet ſie mit einfarbigem Material. Zur Umrandung des doppelt gearbelte— ten Vadeteppichs, des Handtuchs und für den Seiflappen genügt ein ge⸗ ringes Maß Frottierſtoff, der in der gleichen Farbe dazugekauft wird. Einfarbige Reſte ſetzt man in 1 0 oder drei Schattierungen zu— ammen oder belebt die Garnitur mit großen Zierſtichen aus dickem Perlgarn oder Baumwolle. Die Anzahl der Seiflappen kann nicht groß genug ſein. Man umſäumt ſie mit farbigen Paſpeln oder Hä— kelkanten. Mit einer kräftigen Maſſagebürſte, erpraltem Körperöl und mit einer Streudoſe Talkum— puder vervollſtändigen Sie die Ausſtattung des hygſeniſchen Bade zimmers. Zur Abwechflung: Die Bluse Für einen einzigen Rock bringt die Mode eine große Anzahl ſchöner Bluſen, die den Anzug mit gerin⸗ gen Mitteln ſehr abwechſlungsreich geſtalten. Mit einem Rock kann man alſo von morgens bis abends gut angezogen ſein, wenn man ſich auf das Verwandeln eines Kleidtyps verſteht und für die nerſchiedenſten Stoffe die paſſende Verarbeitung weiß. Zu⸗ erſt muß eine elegante, dem Zweck entſprechende Form be⸗ ſtimmt werden. Der Vormittag beginnt mit einer ziemlich W Bluſe aus Jerſey, feiner Angorawolle oder wei⸗ chem Wollſtoff; Karos, Streifen, alles Lebhafte hat hier 428„ Sein 80% gemeinſam genommenen Kuren wurden zu Volksfeſten, an denen ſich auch die geſunde Bevölkerung beteiligte. Aus Deutſchland vernahm man von einer ganz ähnlichen Epi⸗ demie, dem ſogenannten Veitstanz. Wurden aber die Veits⸗ tänzer durch rote Farben gereizt wie ein Stier, ſo erklärten die vom Tarantismus Befallenen grade Rot zu ihrer Lieb⸗ lingsfarbe. Bald flatterten Fahnen den Kapellen voran. An der Küſte kam es vor, daß Kranke ſich im Tanzrauſch ins Meer ſtürzten. Die Heilung durch Muſik war jedoch nicht endgültig. Manche Frauen hatten dreißig Jahre lang regelmäßig je— des Jahr ihren Anfall und mußten ſich immer neuen Kuren unterziehen. Spöttiſch ſprach man ſchon vom„kleinen Kar⸗ neval der Frauen“. Inzwiſchen machte die ärztliche Kunſt Fortſchritte. Ein angeſehener italieniſcher Arzt, Nicolaus Perottus, unterſuchte das Leiden und überdachte ernſthaf⸗ tere Heilmethoden. Wie ſpäter der berühmte Paracelſus, ließ er einige Kranke iſolieren und bei einem Anfall mit — kaltem Waſſer überſchütten. Es ſtellte ſich auch heraus, daß der Biß der Tarantel zwar ſchmerzhaft, aber völlig un⸗ gefährlich war. Die Wolfsſpinne erwies ſich bei genauerer Beobachtung als viel zu harmloſes Tier, als daß ſie ſo viele Menſchen gebiſſen und ins Unglück gebracht haben könme Somit ließ ſich die Krankheit nur als eine Art Maſſenſug⸗ geſtion erklären. Schließlich verebbte ſie. Aber die Freude an der eigen⸗ artigen Muſik, bei der nun auch Tambourins und Kaſtagnet⸗ ten eine Rolle ſpielten, blieb im ganzen italieniſchen Volk. Aus den Rhythmen des einſtigen„Heiltanzes“ wurde einer der temperamentvollſten und anmutigften Volkstänze Euro⸗ pas, von dem ſchon Goethe eine ſehr anſchauliche Schilde— rung gegeben hat. Die leidenſchaftlichſte Form der Tarantella iſt heute noch in Neapel lebendig, in Sizilien wird ſie weit zurück— haltender, aber auch zärtlicher getanzt. Mit der Oper„Die Stumme von Portici“ machte dann Auber die Tarantella bühnenfähig, und heute iſt die Ekſtaſe von einſt einem tra— ditionellen Tanzſtil gewichen. In der Neuzeit hat man Tarantella auch einfach als den Tarantiner Tanz, den Volkstanz von Tarent, zu er⸗ klären verſucht; aber dieſe Erklärungen laſſen meiſt jene ſeltſamen und krankhaften Erſcheinungen des Tarantismus ganz außer acht. Noch 1840 veröffentlichte die deutſche„All⸗ gemeine muſikaliſche Zeitung“ einen Beitrag„Ueber den Tarantismus und ſeine Kur, vorzüglich mit Muſik“. Und weit über Italien hinaus iſt bis zum heutigen Tage die Le⸗ gende vom Biß der Wolfsſpinne verbreitet; heißt es auch bei uns: Er ſprang auf wie von der Tarantel ge— ſtochen! Werner Suhr. tung paßt ſich der unauffälligen Ta⸗ geskleidung gut an. Am Nachmit⸗ tag wird die ſtrenge Bluſe von graziöſeren For⸗ men abgelöſt. Die weiche Linie in garniertem, aber nicht überladenem Stil braucht nicht mehr empfohlen zu werden; ſie hat ſich ſchon durchgeſetzt. Be⸗ merkenswert ſind die zahlreichen Vo⸗ lants, Jabots, Raffungen am Ausſchnitt und an den Aer⸗ meln und die altmodiſch anmutenden Kragenſchnitte. In der Abbildung bringen wir zwei Bluſen aus Crepe Satin (Nr. 1) mit Smockarbeit und aus changierendem Taft (Nr. 2) mit ſpitzenverziertem Jabot und Manſchetten. Etwas Neues für die Külthe Geſchmortes Rinderherz. Das ausgenommene Rinder⸗ herz(1—1½ Pfd.) wird einige Stunden in Eſſigwaſſer ge⸗ legt, dann gewaſchen, geklopft und von Häuten und Seh⸗ nen befreit und in Würfel geſchnitten. Man beſtäubt es mit Mehl, brät es in heißer Butter an, füllt Waſſer auf und gibt Salz, Gewürz und Zwiebel zu. Zuletzt fügt man Gurkenſcheiben bei und ſchmeckt das Gericht mit Maggis Würze und Eſſig ab. Reisfleiſch. 1 Pfd. Kalbfleiſch oder Schweinefleiſch in Würfel ſchneiden, in heißem Fett eine feingewiegte Zwiebel mit ebenfalls feingewiegtem Suppengrün und einem Stück⸗ chen Zitronenſchale anlaufen laſſen, dann das Fleiſch darin eine halbe Stunde ſchmoren, ſalzen, etwas pfeffern. Den Reis brühen, über das Fleiſch geben und darüber Fleiſch⸗ brühe, bis der Reis gut bedeckt iſt. Das Gericht nun an der Herdſeite unter öfterem Schütteln eine knappe Stunde ſchmoren laſſen. Krautſalaf. 2 Pfd. Rot⸗ oder Weißkraut werden geputzt, fein gehobelt, mit Salz und p gemengt und in 30 Gramm Schmalz langſam gedämpft. 50 Gramm geräucher⸗ ter Speck werden in kleine Würfel geſchnitten, in einer Pfanne ausgebraten und nebſt dem ausgebratenen Fett etwa 4—6 Löffel e ee Eſſig an das gedämpfte Kraut ge⸗ den Vorzug. Auch Herrenhemdſeide in aparter Verarbei⸗ geben. Der Salat wird gut gemengt und heiß oder kalt auf⸗ getragen. 1 5 Dau, uud „Herr Doktor, bitte kommen Sie ſchnell zu uns, die Leiſtenrätſel. Werden die Buchſtaben in obiger Figur anders in dieſe eingeſtellt. ſo ergeben ſowohl die Querleiſte als auch die vier Längsleiſten je einen weiblichen Perſonennamen. Wie lauten dieſe? Silbenrälſel. del do due e e ern eu feu gel gie gon hud ko le lis men na ne ne nier oe rie ro ſon ſtein ßen te troms un ver. Aus vorſtehenden 30 Silben wolle man 15 zweiſilbige Wörter mit folgender Bedeutung bilden: 1. Ruderboot, 2. griechiſche Landſchaft. 3. natürlicher Seedamm, 4. Raub⸗ vogel, 5. Weinort in Rheinheſſen. 6. Bergkuppe. 7. Schling⸗ pflanze 8. Stadt in Norwegen 9. engliſche afenſtadt, 10. Einſammeln von Früchten 11. ſchmaler Lederſtreif, 12. nordamerikaniſcher Strom. 13. Stadt in Weſtfalen, 14. römiſcher Kaiſer 15. Stadt in Oberheſſen. Iſt die Bildung der Wörter richtig vorgenommen worden, ergeben zwei Buchſtabenreihen, und zwar die erſte von vorn nach hinten und die dritte von hinten nach vorn, eine Bitte an unſere Leſer. VBerwandlungs-Aufgabe. Durch ſtufenweiſe Umänderung ſoll das Wort Naſe in Butz. Heft. Leib und Ruhm umgewandelt werden, und zwar ſoll immer nur ein Buchſtabe durch einen andern erſetzt werden. Jedes Wort darf auch nur einmal erſcheinen. Bilder-Rätſel. Möbel- Verſteckrätſel. Ich habe keine Zeit alſo faß dich kurz! 1 Um den Buſch rankten ſich allerlei Schlinggewächſe. Mutti, ſchenk' mir doch einen neuen Schirm! Er ſchrieb an Klara einen längeren Brief. Lisbet telephonterte an ihren Verlobten. Sein Geburtsort iſt Ühlenhorſt bei Hamburg. In jedem der vorſtehenden ſechs Sätze iſt ein Möbelſtück verſteckt enthalten. Welche ſind dies? Scharade. Führt dich die eine in das Paradies,. Das heimlich dir der andern Mund verhieß, So leit'. o Menſch, dich nicht das große Ganze, Das vielen imponiert mit ſeinem Glanze. Vierſilbige Scharade. Gegen Krankheit wendet man Oft eins-zwei erfolgreich an; Stets zum Zweck die rechten wählen. Hilft dir nie ihn zu verfehlen; Wer ſie reichlich hat, ſei froh! Manchmal ſeufzt der Studio: „Ach, die mein drei-vier mir ſendet. Die ſind immer bald verwendet!“ Ja, weit mehr verſchlingt das Jahr. Als im Ganzen nötig war, Jenen längſt verſchwundnen Tagen. Wo die Preiſe anders lagen. Scherzrätſel. 1. Sag' an, in welcher Taſche man Sein Schlüſſelbund nicht bergen kann? 2. Und weißt du, welche Verſe nicht Verwenden kann man zum Gedicht? Schach- Aufgabe. 2 U c d e 1 h WIA e eee a eee ,,„ 8 1 4 8 U Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Roſe, 5. Blut, 6. Gurt. 7. Teer, 8. Peru, 9. Steg, 10. Eger. 11. Rabe. 12. Napf. 13. Garn, 14. Park, 15. Bank, 16. Kran. „Etage, 3. Etzel. 4 Eſſig. 5. Ilſe, 6. Inge. 7. Irma, 8. Olga. Tau⸗Wind, Wind⸗Stoß, f Zahl, Zahl-⸗Brett, Brett⸗Spiel. Spiel⸗Buch. Auflöſungen aus voriger Nummer. Waben⸗Rätſel: 1. Gold, 2. Brot, 3. Ebro, 4. Flügel⸗Rätſel: 1. 1. Aſta, 2. Elſe, 3. Erna, 4. Eva. Magiſches Nepos. 2. Kapſel⸗Rätſel. Doppel⸗Rückläufer: Adda: Lido(Idol). Schach⸗ Aufgabe: 1. Db4—b8s, Kda4cc5. 2. DbS—d6 matt. Iii anne 2. Db§S—b?2 matt. b) 1... Kd4—ez. 2. Db—f4 matt. c) 1...... beliebig. 2. DbS8—es matt. Kettenrätſel: Buch⸗Holz. Holz⸗Mehl, Mehl⸗Tau. Stoß⸗Kraft, Kraft⸗Stück, Stück⸗ Neueſtes vom Kleinauto: Der Tunnel! Nichte:„Tantchen, willſt du nicht auch Mitglied vom Verſchönerungsverein werden?“ i. Tante:„Gott ſei Dank, ich habe das nicht nötig! Vater Schlagzu verbindet mit allem einen Zweck. Haut er eins ſeiner Kinder, dann will er die Moral des Delin— quenten ſchärfen. 5 f Vater Schlagzu haut. Und ſagt:„Nun, mein Junge. weshalb habe ich dich beſtraft?“ Sein Sohn findet folgende Antwort:„So muß es kom— men. Erſt prügelſt du mich, und dann weißt du nicht, wes⸗ halb du geprügelt haſt!“ 8 — Ahnungsvoll. Ihre Tochter, Herr Schlemihl, hat mir ihr Herz ge— ſchenkt!“ N 1 „Sehr erfreut— und was koſtet mich dieſes Geſchenk? „Da ſteht nu ſone Blechkiſte mit zig Pferdekräften und nich eenem Aeppelchen!“ eee * Ohne Humor. „Der Müller hat wohl keinen Humor?“ 8 N „Nicht in die Tüte! Ich habe ihm denſelben Witz wie⸗ der und wieder erzählt. Der Idiot hat höchſtens einmal ge⸗ lächelt!“ 1 EKH Probates Mittel. „Was ſoll ich bloß machen, Frau Dippel, daß ich mei⸗ nen Mann aus den Federn kriege?! Da nützt keine Weck⸗ uhr und kein Rufen; er ſchläft. wie ein Toter.“ 1 „Machen Sie's doch mal bei Ihrem Mann, wie ich bei meinem!“ „Nun, wie denn?“ N „Ziehen Sie vor ſeinem Bett einen Korken aus der Flaſche!“ „Und wie weit iſt Ihr Haus ſchon fertig?“ „Wir haben eben die zweite Hypothek erreicht! 15 8 i id. lech e hOοονον⁰. dee Oescheck Tür iſt zugeknallt!“ du doch zu einem Schloſſer ge 9 ſchaffner, Schaffner! Ein fallen!“ „Iſt alles in Ordnung, er Farben ausgeſchmückt. Die der Bräutigam eine ſolche um e e! „Da kann ich doch nicht helfen, mein Junge, da mußt hen!“ „Ja— aber Vaters Finger iſt doch dazwiſchen!“ Ae Mann iſt vom Autobus ge⸗ hat ſein Fahrgeld bezahlt!“ „„ Eigentümliche Neigung. Der einſtige Direktor des Zoologiſchen Gartens in Neu⸗ york, Raymond Dittmars, war ein leidenſchaftlicher Schlan⸗ genſammler und heiratete eine Dame, welche dieſe eigen⸗ tümliche Neigung mit ihm teilte. Dieſer Marotte entſpre⸗ chend war der Hochzeitsſaal mit Schlangenhäuten in allen Braut trug eine lebende Schlange von ſieben Fuß Länge um den Hals, während den Arm gewunden trug. Schluß des redaktionellen Teils eigenen Maſchinenräumen gepflegt Anſprüche an die Unempfindlichkeit lung und im ſparſamen Betrieb mehr gelungen, nicht nur den Verbrennungs— vorgang in Kleindieſel⸗ motoren zu vervoll— kommnen, alſo die Wirtſchaftlichkeit zu er⸗ höhen, ſondern auch die hohen Drücke im Zylin⸗ der ſowie in der Brennſtoffpumpe und 7. den Brennſtoffleitun— gen herabzuſetzen und damit die weſenlichſte Störungsquelle nach beſter Möglichkeit auszuſchalten. 5 werke. Aſchaffenburg) hat einen ſondern kann transportabel auf De Jortſchritte im Bau von Kleindieſelmotoren Während größere Kraftmaſchinen, insbeſondere Dieſelmotoren, in der Regel eine eigene fachmänniſche Bedienung haben und in und inſtand gehalten werden können, müſſen an den Kleinmotor im Kleinge⸗ werbe, Handwerk und in der Landwirtſchaft viel größere gegen rauhe Behand⸗ unabhängig von der Geſchicklichkeit der Bedienung geſtellt werden Durch das ſogenannte Lanova-Verfahren iſt es nun⸗ 1 neue Klein-Dieſelmotor(Herſteller Güldner-Motoren⸗ ſehr ruhigen Lauf. Er braucht nicht einmal auf einem feſten Fundament aufgeſtellt zu werden. einer Schleife oder auf einem Karren, der durch einen Mann gezogen werden kann,(vergl das Bild) jederzeit überall hintransportiert werden. Man kann alſo, wenn man will, den Dieſelmotor dem Nachbar ausleihen, der Landwirt kann ihn in den Hof oder auf das Feld mitnehmen Fan- Hal. Dr. Wiededurg's Tnuringer Ubaasanatonum Sofa zeck aud dlantenuura(Thdc.-Walch NReichbehild. esam ptospekt abel alle Vegetat. Dia- Kobkost- degenerations- und Fastenkuren Lenende Aerzte San.-Hat Dr, Wiedeburg, Dr. Weitz, Dt. Gebhardt. It. Wiedeburgz li. Di. B. W Möller, mu neuertichtetor Ab- teilung tür Naturheilkunde(Biologie) unter alztlich. Leitung von Ut. B. W. Mölſee. Wasserheilvertahren— Schrothkuten Paychotherapie. Kuteinricungen dutch die Verwaltung. Stoffes lür Damen) und Herren. Muster kostenl, u. unverbindlich von der 1815 gegründet luchtabrik J. Van binnen K.-G. Aachen 11 Veik aul eigener un temd kityeuenisse „Natürlieh War ich Win HG. J0*5 erste Mal, daß sie sich ernsthaft durch ihn verletzt fühlte- um 80 tieſer gekränkt als sie ihm nicht ganz Unrecht geben konnte. Gewiß, ihre Hände hatten gelitten. Aber war ihr Haushalt, in dem sie ſast alles selbst besorgte, nicht Entschul- digung genug? War es nicht selbstverständſich, dab ihre Hände nicht mehr so ſein und gepflegt waren wie da- mals als sie sich kennenlernten? Oder hatte er recht und war es nur Nachlässigkeit— hätten wenige Mi- nuten täglicher Pflege mit dem rich- tigen Mittel genügt, sie zurt und glatt zu erhalten?— Es gibt ein sicheres Mittel: ein wenig Kaloderma- Gelee abends vor dem Schlafengehen auſ⸗ F WOI FF& 50 getragen, verhindert jedes Rot- und Rauhwerden, ganz gleich wie sehr the Hände angreifender Tätigkeit in klaus halt und Beruf oder ungünstiger Wit⸗ terung ausgesetzt waren. es erhält sie zurt und jung und macht auch be reits angegriffene Haut über Nacht wieder weich, glatt und geschmeidig. VB. Kaloderma · Gelee futtæt niolit undi iat dafer besonders angenthm im Ce hrauch KALO DE DAS SPEZIALM ITT E!. zun brirek hen uin In Tuben zu RM 30—5⁰0 und 1.— R U NH HN K AR L 5 ——— die Schriſttenung Kurt Winkler, fü tagsblatt Deutſcher Probinz⸗Verieger, ſauuiich in wernn mee, Mauerſtt. 6. „Zum Wochenende!„Die Jamie? und„Zum gert etteſb, t 6 erſcheinen als Beilage D& 4 i 34:(2 52 Für die auf dieſen Seite erſchetnendes Anzeigen ift der Verlag der vor! genung nicht zuſandig Verantwortlich flit Anzeigen ten Car arg Verlag Soun⸗ Ans Heſten und Mu- An 5 Zufammenarbelt zwischen Handwerk und Berufsgruppenamt der DA. Fronkfurt a. M., 9. Febr. Der Landes⸗ Handwerksmefſter Heſſen teilt mit: Die Hit⸗ terſugend und die Deutſche Arbeitsfront ha⸗ dei ſeit Oktober vorigen Jahres eine um⸗ ſangreiche zusätzliche Berufsſchulung der -werktätigen Jugend begonnen. Zu der or⸗ gentlichen Berufsausbildung in Meiſter⸗ ehre und Berufsschule treten damit als frei⸗ willige Ergänzung in der Freizeit der Ju⸗ gend zuſätzliche Berufsausbildungmaßnah⸗ auen hinzu. Der Landeshandwerksmeiſter Heſſen hat gemeinſam mit der Reichsbe⸗ brlebsgemeinſchaft 18(Handwerk), Gau Heſſen, und dem Jugendamt der Deutſchen Arbeisfront praktiſche Vorſchläge über ein Zuſammenwirken zwiſchen Handwerk. Deutſcher Arbeitsfront und Hitlerfugend im Gau Heſſen⸗Naſſau aufgeſtellt. die nunmehr Durchgeführt werden ſollen. Der Reichs- tand des Deutſchen Han„Veran- affung genommen, bieſe Landeshandwerksmeiſters Heſſen ſämtlichen Handwerks, und Gewerbekammern zur Kenntnis zu übermitteln. Lendjahr 1935 beginnt am 16. April. Berlin, 9. Febr. Reichserziehungsminiſter Ruſt teilt in einem Erlaß an die Regierungs⸗ präſidenten mit, daß er den Beginn des Landjahres 1935 allgemein auf den 16. April ſeſtgeſet habe. Die Verteilung der Land⸗ zahrpflichtigen einſchließlich der Kamerad⸗ ſchaftsführer auf die Entſendebezirke wurde wie folgt geregelt: Rheinprovinz 3250, Brandenburg 6375, Weſtfalen 4275, Ober⸗ und Niederſchleſien 5950, Sachſen 3225, Heſ⸗ ſen⸗ Naſſau 2250, Stadt Stettin 225, Städte Hannover und Harburg gleichfalls 225, o daß insgeſamt 31000 Landjahrpflichtige nus den genannten preußiſchen Gebieten ge⸗ Arnüber rund 20000 im Vorfahr in Betracht bommen. * Franifurt a. M., 9. Febr.(Vom Domturm geſprungen.) Eine 24 Jahre alte Hilfslehrerin, die ſeit einigen Tagen in einer Nervenanſtalt untergebracht war und ſich von dort entfernt hatte, ſtürzte ſich von der Falerie des Frankfurter Domes aus 40 Meter Höhe in die Tiefe. Sie blieb völlig zerſchmet⸗ tert auf dem Pflaſter des Domhofes liegen. In den Kleidern des Mädchens fand man einen Abſchiedsbrief an ihre Mutter. Schon ende des Jahres hatte das Mädchen einen Selbſtmordnerſuch durch einen Sprung in den Main unternommen. TLamperiheim, 9. Febr.(Beanſtan⸗ dungen bei der Brotkontrolle.) Im Zuge der Preisüberwachungsaktion wurden die hieſigen Bäckereien einer poli⸗ zeilichen Kontrolle unterzogen, die ſich ins⸗ ſeſondere auch auf die Ermittlung des vor— geſchriebenen Gewichtes ausdehnte. Dabei wurden verſchiedene Beanſtandungen zu Protokoll genommen. Die Schuldigen ha⸗ nen nunmehr die weiteren Konſegrunzen zu tragen. Lampertheim, 9. Febr.(Ein die biſche Elfter.) Nach der Entlaſſung aus dem Kran⸗ jenhaus feſtgenommen und in das Bezirks⸗ gefängnis Mannheim eingeliefert wurde ein jähriges Mädchen aus Weinheim, das ſich bei ſeiner hieſigen Dienſtherrſchaft Unredlich keiten hat zuſchulden kommen laſſen und an einer früheren Arbeitsſtelle in Viernheim für 70% Marf Saua geſtohlen hatte. Schaffe Rlelaung füt unser Volk aus eigener Scholle— Bauer! Fort mit der unnötigen Milliardeneinfuhr au Faſer⸗Rohſtoffen! Als Gespinstpflanzen baue 95 Naehs und Hank an! Für unſer Volk ſchaffſt Du dadurch Arbeit und Kleidung— fir Deinen Hof Geld und wertvolles Futter.— Has Bln aber vaß wiſſen, daß der beulſche Bauer in der eug cht f r uns alle kämpft. Venrſchrr des Darmſtadt, 9. Febr(Auf der ſchle⸗ en Ebene.) Der 28 jährige Bruno Oe. aus Frankfurt hat als Vertreter einer weckſparkaſſe im vorigen Jahre durch windeleien drei Offenbacher Kaufleute um etwa 5000 RM gebracht Wie er ſelhet zugibt, hat er über 1000 RM davon Rennwetten angelegt. war, verübte er auf der Flucht in Heidel⸗ berg noch einen Zechbetrug. Mit Rückſicht auf ſeine Jugend und Unbeſtraftheit wurde er unter Anrechnung von vier Monaten Un- terſuchungshaſt zu zwei Jahren und ſechs Monaten Gefän ene noruxteilt Walldorf, 9 Febr. Wermigter irrer krank umher) Seit Dienstag wird der im Ruheſtand lebende Vorarbeiter Andr. Kreuzer von hier vermißt Kreuzer iſt nahezu 80 Jahre alt, etwa 1.75 Meter groß, von kräftiger Geſtalt, hat friſches Ge⸗ ſicht, meliertes Hoar, graue Augen, geſtutz⸗ ten Schnurrbart, lückenhafte Zähne. Er trägt graue Mütze mit Lederſchild, ſchwarz⸗ fütter Lodenjoppe, dunkelgeſtreifte Hofe ge⸗ ütterte ſchwarze Schnallenſchuhe, rötliche Strickjacke. Der Vermißte iſt krank und irrt umher. Lorſch, 9. Febr.(Todesopfer eines Autounfalls.) Auf der Rückfahrt von einem Dorf an der Bergſtraße verunglückte der Spenglermelſter und Inſtallateur Franz Loch aus Worms töglich. Auf der Strecke Bensheim— Lorſch, kurz hinter dem Bahn⸗ übergang, etwa 1500 Meter von Lorſch, fuhr der Wagen gegen einen Baum. Dabei wurde Loch ſo ſchmer vertoht. daß er ſtarb. Kurz Als die Beute alle vor dem Unfall fuhr ein alter gruner Opel⸗ wagen in Richtung Bensheim an dem Auto des Loch vorüber. Der Führer dieſes Opel⸗ wagens, oder Perſonen, die über dieſen Wa⸗ en Angaben machen können, werden gebeten, ich als Zeugen zu melden. g Mainz, 9 Febr(Das Nachtlager in der Friedhofgruft.) Der ſchon längere Zeit von der Polizei geſuchte 38jäh⸗ rige Jakob Trautmann aus Mainz, dem zahlreiche Fahrradbiebſtähle in Mainz, Darmſtadt und Wiesbaden nachgewieſen werden, wurde jetzt unter ſonderbaren Um⸗ ſtänden verhaftet Er hatte längere Zeit, da er ohne Obdach war, in einer leerſtehenden Gruft auf dem Wiesbadener Friedhof ge⸗ nächtiat. Dentſche Tagesſihan Staetsbeſuche des p'euß' ſhen Miniſter⸗ präſibenten. Der preußiſche Miniſterpräſident Göring wird am Samstag und Sonntag der ſächſi⸗ ſchen Hauptſtadt Dresden und am Mitt⸗ woch der nächſten Woche der Freien Hanſeſtadt Bremen einen Staatsbeſuch abſtatten. Bei dieſer Gelegenheit wird er auch in großen Kundgebungen für das Winterhilfs⸗ wert ſprechen. Im Laufe des Monats wird Miniſterpräſident Göring auch in ſüddeut— ſchen Städten bei großen Kundgebungen füe das WH W. das Wort ergreifen. — Eifersucht maust bund— Voltszählung mit Hinderniſſen— Preisſturz in Elefanten Prinz Karneval! hat ſeinen Einzug ge⸗ halten, und überall iſt wachſen. Hochbe⸗ trieb in Faſchingsbällen. Diesmal haben wir wenigſtens etwas von der Karnevalszeit, denn bis Faſtnacht iſt es ja noch ſobo lange hin! Eine Anzahl fröhlicher Feſtivitäten iſt ſchon geſtartet worden, wenn die Hauytſache natür⸗ lich erſt noch kommen wird. Am ſchönen Rhein ſind ſchon alle„Jecken“ losgelaſſen. In der Domſtadt war man beſonders vom „Bunneball“ im Gürzenich begeiſtert, auf dem os hoch hergegangen ſein ſoll. Die Bun ne⸗ lönigin— das war nach altem Brauch die Dame, die in ihrem Pfannkuchen eine Bohne fand— wurde nach ihrer unter rieſigem Hallo vorgenommenen Krönung vom Ausſchuß Köl— ner Karnepal zu einer richtiggehenden Frei— ballonfahrt eingeladen. Es war„en Pääds⸗ fteud“. Eine beliebte Damenmaskerade ſcheint in dieſem Karneval die doppelſeitige Koſtſimie— rung zu ſein— links als komiſche Alte, rechts als ſugendliche Sentimen⸗ tale. Sehr in Schwang gekommen ſind Aus- tauſchbeſuche zwiſchen berühmten Karnevals— zentren. Am bekannteſten ſind die nun ſchon traditionellen Gegenſeitigkeitsbeſuche der hohen Narrenabordnungen von Köln und Mün— chen. Düſſeldorf und Mainz wollen auch hierin nicht nachſtehen. In der Garten⸗ ſtadt Düſſeldorf bereitete die Inthroniſation des Prinzen Franz des Dritten ſogar ſchon einen gewiſſen Höhepunkt der Narrenfreude, der nur noch durch den Noſenmontags⸗ zug übertroffen werden ſoll. Einen Karne— balszug wird es diesmal wieder nach 30, fähriger Unterbrechung zum erſten Mal wie⸗ der in Kleve geben. Der herkömmliche Roſenmontagszug ſteigt natürlich auch wieder in Aachen, wo im übrigen beſonders am „Fett⸗ Donnerstag“ allerhand gefällig ſein ſoll. Sogar die nüchterne Reichshauptſtadt ergeht ſich im Karnevalstrubel. So ſchön wie bei uns zu Lande iſt es da natürlich nicht, aber wir gönnen den Berlinern natür— lich auch ihren Spaß. Alaaf! Es lebe das Leben. Ein wenig nach Karneval klingt eine Ge⸗ ſchichte, die aus Madrid berichtet wird. In einem dortigen Kaffeehaus trat dieſer Tage eine junge und hübſche Tänzerin auf der klei⸗ nen Bühne auf, als plötzlich aus dem Publi⸗ kum ein junger Mann ſich erregt von ſeinem Stuhl erhob und auf die Bühne ſtürzte. Mit den Worten:„Habe ich Dich endlich!“ packte er die erſchrockene Tänzerin und wollte ſie von der Bühne ſortreißen. Mehrere Kell— ner warfen ſich auf den wutſchnaubenden ſun⸗ gen Mann und bald erſchien auch die Polizei, die den Wütigen, die Tänzerin und deren Mutter auf das Polizeirevier brachte. Der funge Mann, ein Landwirt aus Eſparraguere, erzählte dort ſeine Leidensgeſchichte. Er ſei noch nicht lange verheiratet und vor einem Vierteljahr ſei ihm ſeine Frau Antonia ein⸗ fach fortgelaufen. Nun habe er ſie endlich als Tänzerin, die früher behauptet hatte, nicht tanzen zu können, wiedergefunden und wolle ſie mit nach Hauſe nehmen. Damit war aber die junge Tänzerin ganz und gar nicht einverſtanden, da ſie niemals im Leben verheiratet geweſen ſei, was ihre Mutter ohne weiteres beſchwören wollte. Der Bauer ſchalt die Tänzerin eine Lügnerin, worauf dieſe mit ihrer Mutter die Antwort nicht ſchuldig blieb. Der das Protokoll aufnehmende Beamte wußte ſich keinen Rat, in kam ihm der Zu⸗ fall zu Hilfe. Mlötzlich ſtand vor den beiden ſtreitenden Parteſen eine junge Frau, die der Tänzerin zum Verwechſeln glich— es war die wirkliche Frau des Landmannes, die zufällig von der Scene im Kaffee gehört batte und ſich daran fort 1 5 häuter begab. Sie erzählte, wie ihr Mann tyr vas Leben durch ſeine Eiferſucht unerträglich ge⸗ macht habe, weshalb ſie einfach fortgelaufen ſei. Sie habe in einer Madrider Fabrik Beſchäftigung gefunden, ſei aber bereit, wie⸗ der nach Hauſe zu kommen, wenn ihr tem⸗ peramentvoller Gatte hier vor der Polizei das heilige Verſprechen gebe, ſie nicht wieder mit ſeinen ganz unbegründeten Eiferſüchteleien zu quälen. Der junge Gatte ſchwor bei ſämt⸗ lichen Heiligen, daß er nie wieder Arg⸗ wohn gegen ſeine Antonia ſchöpfen wolle; das wurde alles zu Protokoll genommen und im Anſchluß daran gab es ſelbſtredend eine große Verſöhnungsfeier. Eine ernſte Sache ſind Volkszählungen. Sie erfreuen ſich allgemein keiner Beliebtheit. Es iſt nicht jedermanns Sache über ſich eingehende und wahrheitsgemäße Auskunft zu geben, 3. B. über das Alter. So fehlt es denn auch bei keiner Volkszählung an heiteren Zwiſchen⸗ fällen und merkwürdigen Auskünften. Für die Bewohner der Balkanſtaaten bedeutet eine Volkszählung einen Vorwand zu großen, wenn auch heutzutage unberechtigten Aufregungen, denn man entſinnt ſich noch gar zu gut, daß nach Volkszählungen, die früher vorgenommen wurden, etwa noch in der Türkenzeit, regel⸗ mäßig Rekrutenaushebungen oder Steuererhe— bungen erfolgten. Daher war auch die Volks⸗ zählung, die kürzlich in Bulgarien nach neunjähriger Pauſe ſtattgefunden hat, ein gro— ßes Ereignis für die Bevölkerung, und die Durchführung der Zählung ſtellte an die Ge— duld und Geſchicklichkeit der damit Beauftrag⸗ ten keine geringen Anforderungen. Die Be⸗ völkerung wurde ſchon Wochen vor dem Be— ginn der Zählung über den Zweck und die Aufgabe dieſer Maßnahme aufgeklärt und beruhigt. Da vielfach die Bevölkerung Bul— gariens noch des Leſens und Schreibens un— kundig iſt, müſſen die Zähler die Eintragung übernehmen, wobei ſie auf manchen Wider⸗ ſtand ſtoßen. So gab eine zwar nicht mehr ganz ſunge, aber noch rechk hübſche Dorf⸗ ſchöne, ſie war auch bereits Witwe, auf die Frage nach ihrem Alter dem Zähler die Ant⸗ wort, es wäre noch niemand ſo ungalant ge⸗ weſen, ſie nach dem Alter zu fragen. Als der Zähler aber auf der Angabe beſtand, ſchlug ſie ihm vor, er möchte ihr Alter ſchätzen und nach ſeinem Gutdünken eintragen. Mit den 30 Jahren, die er ihr höflicherweiſe zubilligte, war ſie anſcheinend ſehr einverſtanden. Ein Bauer hatte bei dem Beruf ſeiner Frau ver⸗ merkt:„Hausdrache“. Eine Mutter von drei erwachſenen Söhnen, die beim Erſcheinen des Zählers fortlieſen, beſchwor den Zähler, er möchte ihre Söhne nicht eintragen, ſie wüßte von ihrem Vater, daß es ſtets nach ſolchen Zählungen bald Krieg gäbe und ſie wollte ihre Söhne dazu nicht hergeben. In einem Formular hatte ſich als Haushaltungsvor— ſtand die Frau eingetragen und als Beruf ihres Mannes nur angegeben:„Ehegatte“. Als der Zähler mit dieſem Formular zur Be⸗ richtigung bei ihr erſchien, erklärte ſie mit einer Stimme, die keinen Widerſpruch duldete: „Der Haushaltungsvorſtand bin ich, denn ich zahle die Miete, ich arbeite und ernähre mei⸗ nen Mann und meine Kinder.“ Sie war nicht zu bewegen, ein neues Formular aus⸗ zufüllen, da ſie vor den Behörden nicht falſche Angaben machen wolle. Dabei blieb es. Inſerate, wie man ſie vorher noch nie ge⸗ ſehen hat, findet man jetzt in den Zeitungen Indiens und Ceylons. Elefanten werden darin angeboten und die Leſer werden aufgefordert, den günſtigen Zeitpunkt W und lich jetzt mit Elefanten einzudecken. Tatſäch⸗ li iind die geforderten Preſſe für die Dick⸗ rſtaunlich gering. Man preiſt ihre 1 Zuverläſſigkeit an, ihre Stärke, die größer als die eines Laſtautos ſei, man weiſt auf die Lebensdauer der Elefanten hin, die dop⸗ pelt und dreimal ſo alt wie ein Traktor wür⸗ den. Natürlich wird auch die Treue und die e der Tiere gerühmt, die z. B. die erkehrsregeln in den Städten ſicher beherrſch⸗ ten.— Die Erklärung für die Maſſenange⸗ bote in Elefanten liegt in der ſtarken Ver⸗ mehrung der Tiere, die in manchen Gegen⸗ den ſchon zu einer großen Landplage ge⸗ worden ſind, weil ſie die bebauten Felder niedertrampeln und dadurch unermeßlichen Schaden anrichten. Greifin als Giſtmörderin Die Giſtmordſeuche in Ungarn. In der Debreziner⸗Gegend treten ſeit Jah⸗ ren rätſelhafte Todesfälle auf, die gewöhnlich auf Arſenikvergiftung beruhen. Da die Ver⸗ wendung des Giſtes in ganz geringer Menge in gewiſſer Hinſicht ſtärkend wirkt, ſo hat ſich in der Bevölkerung dieſe Unſitte in geheim⸗ nisvoller Weiſe ausgebreitet und ſcheinbar auch zu Verbrechen Anlaß gegeben, weil das für die Beiſeiteſchaffung unliebſamer Perſonen fee wirkende Gift allzu gute Dienſte eiſtet. In dem Dorfe Sookmo in der ungariſchen Tiefebene in der Nähe des Waldes von De⸗ brezin haben neun Bauern und Bäuerinnen im Laufe von zehn Jahren elf Dorfbewohner, zumeiſt Verwandte, durch Arſenik vergiftet. Vorteile aus Erbſchaftsangelegenheiten, Ehe⸗ zwiſtigleiten oder ſonſtige Umſtände ſind in der Regel die Leitmotive der Mordtaten, die in der Weiſe vor ſich gehen, daß den dem Tod Geweihten Arſenik in Speiſe und Ge⸗ tränke vermiſchi werden. Zurzeit verhandelt das Gericht wiederum gegen neun Angeklagte, darunter eine 75 jährige Frau, wegen ſolcher Mordtaten; letztere hal ihren Mann und ihre Tochter durch Arſenil getötet, während andere ent⸗ weder ihre Brüder oder ſonſtige Verwandte durch Arſenikvergiſtung beſeitigten. Luſtige Eike „Ich träumte heute nacht, 78 Du mir einen neuen Hut geſchenkt haſt, Waldemar!“ „So, das iſt der erſte— Traum von einem Hut—, der kein Geld gekoſtet hat!“ (For Alle.) „Mein Bruder iſt ein richtiger Stimmungs⸗ menſch!“ meinte die 18jährige Jutta. „Ach— könnte er dann nicht mal zu uns kommen und unſer Klavier ſtimmen? fragte die hübſche Freundin.(Lektyr.) „Sie können alſo wählen, acht Tage Ge⸗ fängnis oder 200 Mark!“ „Ja, wenn es dem Herrn Richter gleich iſt, nehme ich lieber das Geld!“ (Tidens Tegn.) „Ich bin darum Vegetarier geworden, weil ich es roh und unziviliſiert finde, arme un⸗ ſchuldige Tiere zu töten!“ „Findeſt Du es denn geſitteter, ihnen das Futter wegzueſſen?“(Hemmets Journ.) Genügend P'fanzenkette aus eigener Scholle. Das braucht unſere Volkswirtſchaft wiedet! Die Erzeugungsſchlacht wird dazu führen! der Anbau lohnt wedelt. ü esche Werforgung * Als Oelfrüchte müssen vor allem Raps und RNübsen angebaut werden! Ihr richtiger Anbau bringt dem Bauer Geld— und Kraftfutter für ſein Vieh. Sie ſind gute Vorfrucht für Weizen. Für leichtere Böden iſt Oellein die zukünftige Oelp 5— Das Volk braucht Deinen Erfolg, Bauer! 15 Der Stand der Bauarbeiten. Es wird immer noch nicht genügend be— achtet, welch ein ungeheures Unternehmen der Bau des Netzes der Reichsautobahnen iſt. Die ganz Angeduldigen unter unſeren Volksgenoſſen werden es vielfach nicht be⸗ griffen haben, daß bisher erſt zwei verhält⸗ nismäßig kleine Teilſtrecken fertiggeſtellt worden ſind, die im Frühjahr dem Verkehr übergeben werden ſollen, und zwar ein Stück der Strecke München— Landesgrenze und die Straße von Frankfurt a. M. nach Darm⸗ ſtadt auf der Strecke nach Mannheim, beide in der Länge von etwa 21 km Es darf aber nicht überſehen werden, welch ein ge— waltiger Aufwand an den verſchiedenſten Arbeiten mit dem Bau dieſer Straßen ver⸗ bunden iſt. Da der Verkehr auf den Reichs— autobahnen durch eine Kreuzung und durch übermäßige Windungen nicht behindert werden darf, ſo müſſen nicht wur für alle Waſſerläufe, ſondern auch für alle Wege, Landſtraßen und Eiſenbahnen, Brücken oder Unterführungen angelegt werden. Es müſſen Dämme gebaut, Schluchten zugeſchüttet und Hügel teilmeiſe beſeitigt werden, ganz ab— geſehen von der Rodung der Wälder und der Feſtigung des Bauuntergrundes Es iſt berechnet worden, daß für den Bau ſämt⸗ licher bisher vorgeſehenen Reichsautobahnen eine Erdbewegung von rund 260 Millionen Kubikmetern erforderlich iſt. Das entſpricht etwa dem Amfang eines Berges von der Größe des Montblanc. Die ägyptiſchen Pyramiden, ſo bewundernswert ſie auch ſein mögen, er⸗ ſcheinen neben dieſer Leiſtung der deutſchen Technik ſo winzig wie ein Kinderſpielzeug. Wenn man dies beachtet, ſo erſcheint das innerhalb der erſten Baumonate bereits Ge— ſchaffene als eine anerkennenswerte Leiſtung, die ſelbſt erfahrenen Fachleuten Achtung ab— nötigt. Sie wäre nicht möglich geweſen ohne die jahrelangen Vorarbeiten der Geſellſchaft zur Vorbereitung der Reichsautobahnen, kurz„Gezuvor“ genannt. Sie hat dafür geſorgt, daß die Bahnen der Landſchaft ſorg⸗ fältig angepaßt werden, ohne ihre Schönheit zu beeinträchtigen. Sie hat die zweckmäßig⸗ ſten Kreuzungen an Ort und Stelle erforſcht und dabei häufig Luftaufnahmen zu Hilfe genommen. Sie hat Vermeſſungen vorge- nommen und hat die Verhandlungen mit den Behörden, mit den Berg- und Forſtver⸗ waltungen, den Bauernführern und den Induſtrie⸗ und Handelskammern geführt. Sorgfältig iſt in ſedem Einzelfall die gün⸗ Fipſte Lintenführung überlegt worden. Die Vorentwürfe ſind Bände, die je etwa 25 bis 30 km der Linie aufzeigen. Sie umfaſſen Ueberſichtspläne, dee Gutachten, Skizzen von Bauwerken uſw. Für die vor⸗ geſehenen 7000 km Reichsautobahnen ſind etwa 1500 ſolcher Bände erforderlich. Die Vorentwürfe der„Gezuvor“ ſind die Grundlage für die Freigabe zum Bau der einzelnen Strecken. Bis zum November 1934 waren bereits 1500 km zum Bau freige⸗ geben worden. Weitere 300 km ſind zu Be⸗ ginn des Jahres in Angriff genommen wor⸗ den: etwa 900 km werden demnächſt folgen. Nach der Fertigſtellung dieſer insgeſamt kann der Kraftwagen eiſenbahnferne Gebiete erſchließen. Wir haben in Deutſchland 50 000 politiſche Gemeinden; nur 12 000 haben Bahnanſchluß. Der Kraftwagen bedient alle, die Eiſenbahn nur ein Viertel. Die ver⸗ ſtärkte Siedlungstätigkeit in den unterbevölkerten Gebieten und die Errichtung von ge⸗ ſunden Siedlungen für Kurz⸗ und Halbtagsarbeiter im weiten Umkreis der Städte macht den Ausbau und die Beſchleunigung des Kraftver⸗ kehrs erſorderlich. Die Errichtung der Reichs⸗ autobahnen iſt ein wichtiger Beſtandteil des Arbeitsbe⸗ ſchaffungsprogramms. Am 1. November 1934 wurden auf den Bauſtellen bereits 80 000 Arbeiter beſchäftigt; ihre Zahl dürfte inzwiſchen auf 100 000 Köpfe angeſtiegen ſein. Außerdem werden in den Steinbrüchen, Lieferwerken, Brückenbauanſtalten, in der Bauſtoffinduſtrie, in den Bau⸗ maſchinenfabriken und als zu⸗ ſätzliche Kräfte in der Lebens⸗ mittel⸗ und Bekleidungsin⸗ duſtrie rund 1½mal ſo viel Arbeiter Beſchäftigung fin⸗ den. Der reine Lohnbetrag, der auf den Bauſtellen und in den Lieferwerken ausgegeben wird, beträgt beim Geſamt⸗ unternehmen innerhalb der fiebenjährigen Bauzeit rund 2,5 Milliarden Reichsmark. Nicht zu vergeſſen iſt aber, daß der Bau der Reichsauto⸗ bahnen die Motoriſierung Die neue Mtuinbröcke der Neichsautobahn bei Frankfurt a. M. 2700 km, mit der bis Ende 1936 zu rechnen iſt, ſtehen im weſentlichen zwei große Nord⸗Süd⸗Verbindungen und je eine Oſt⸗Weſt⸗Verbindung in Nord⸗ und Süddeutſchland dem Verkehr zur Verfügung. Es ſind dies die Linien: Hanſeſtädte—-Hannover—Frank⸗ furt a. M.— Karlsruhe und Stettin— Berlin — Leipzig München in der Nord⸗Süd⸗ richtung und die Linien Ruhrgebiet—Han⸗ nober— Berlin— Frankfurt a. O. bzw. Bres⸗ lau ſowie Karlsruhe— Stuttgart— München — Landesgrenze in der Oſt-Weſt⸗Richtung. Die Reichsautobahnen ſollen die Möglich⸗ keit ſchaffen, die zunehmende Motoriſierung Deutſchlands auch wirtſchaftlich auszunützen. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß zu Beginn des Jahres 1933 67% aller deutſchen Straßen in ihrer Ausbaubreite für einen modernen Kraftverkehr nicht genügten. Schon ſeit einiger Zeit machen ſich in der Umgebung größerer Städte Verſtopfungen des Kraft⸗ verkehrs bemerkbar, denen unbedingt abge⸗ holfen werden muß. Die Verdichtung unſe⸗ res Kraftwagenbe⸗ Alle Bodenbewegungen werden mit der Hand ausgeführt. Bic von einem Bauabschnitt der Strecke Franklurt Mannheim. ſtandes macht raſche Fortſchritte Aber noch immer beſitzt Deutſchland erſt auf je 100 Einwohner einen Kraftwagen, während in Eng⸗ land und Frank⸗ reich ſchon auf rund 30 Einwohner und in Amerika auf rund 8 Einwohner ein Kraftwagen trifft. In zweiter Linie darf der Kraftwagen ſeinen Anteil am Verkehr auf Grund ſeiner Ueberlegenheit ge⸗ genüber der Eiſen⸗ bahn fordern, da er das Zubringen, Sammeln, Fahren und Verteilen in einem Arbeitszug vollzieht. Endlich a An der eingefriedeten Stelle(Vorn) tat der Führer den ersten Spatenstich. ſtark fördern und damit für die Zukunft arbeitsbeſchaffend wirken wird. Welcher Ent⸗ wicklungsraum auch hier noch zur Verfügung ſteht, beweiſt die Tatſache, daß in Deutſch⸗ land vom Kraftwagen nur 2,877 der Geſamt⸗ bevölkerung leben, in Frankreich dagegen 4,4, in England 475 und in Amerika 10. Der Bau von Auloſtraßenbrücken Der Bau von Autoſtraßen bedeutet auf weite Sicht geſehen wohl das größte Akti⸗ vum der wirtſchaftlichen Aufbaupolitik. Da⸗ her bedarf die techniſche Durchführung der peinlichſten Beobachtung wiſſenſchaftlicher Analyſen für die Zweckmäßigkeit. Mit der geplanten Höchſtgeſchwindigkeit von 180 Stundenkilometern erwachſen dem Brücken⸗ bau Probleme, die in mancher Beziehung den für Eiſenbahnen ähneln. Andeutungs⸗ weiſe ſei auf die Steigerung des Laſten⸗ verkehrs, die Ueberſichtlichkeit der Fahr⸗ bahnen, verkehrsfreie Unter⸗ und Aeber⸗ führungen verwieſen. Die zur Verwendung kommenden Bauſtoffe müſſen allerhöchſten techniſchen und wirtſchaftlichen Anſprüchen genügen. Es iſt bekannt, daß für ſolche Ueberbauten der Werkſtoff Stahl in be⸗ ſonders hohem Maße geeignet iſt; einer der vielen Vorzüge derartiger Stahlüberbauten beſteht darin, daß ſie ohne Dieser Betonblock ist der Rohbau einer Wegekreuzung Die Fahrbahn wird später aufſgeschüttel. Stahlbrückenbau nutzbar gemacht, und es werden bereits geſchweißte Brücken mit recht erheblichen Stützweiten ausgeführt. Die Verminderung der Bauhöhe, die für Auto⸗ bahnbrücken von beſonders großer Bedey⸗ tung iſt und ſich auch in weſentlicher Herab⸗ ſetzung der Koſten für Widerlager und Pfeiler, ſowie für Rampenanſchüttungen auswirkt, wird nicht nur durch die Stahl⸗ tragkonſtruktlon erreicht, ſondern kann über⸗ dies durch Verwendung der Stahlroſtſtraße für die Fahrbahndecke gefördert werden. Dieſe Straßendecke ſetzt außerdem das Brückeneigengewicht herab. Die Poſtſtäbe ſorgen für Verteilung der Einzellaſten auf einen großen Bereich, ſo daß mit ſeht langer Liegedauer dieſes widerſtandsfähigen Ma⸗ terials gerechnet werden kann.— Nicht zu⸗ letzt ſei auf die nicht ſaiſonbedin gte Be⸗ lebung des Arbeitsmarktes bei der ontage von Stahlbrücken verwieſen. Und endlich Stahlbrücken mit ihren großen Spannweiten und geringen Bauhöhen ergeben durch die ſtarke Betonung der Horizontalen eine voll⸗ kommene Harmonie von Technik und Land⸗ ſchaft. der Menſch im Vordergrund Unvergeßlich iſt für jeden, der es erlebt hat, der Augenblick, als der Führer am 23. September 1933 den erſten Spatenſtich zum Bau der Reichsgutobahnen tat und tauſend Arbeitsloſe längs des Mainufers bei Frankfurt ſtanden, in der Hand die Schaufel oder die Spitzhacke. Mit leuchten⸗ den Augen hörten ſie, daß ſie von bieſer Stunde an keine Arbeitsloſen, ſondern ſchaffende Menſchen waren, die an dem ge⸗ waltigſten Werk des nationalſozialiſtiſchen Staates mitarbeiten durften. Die hin⸗ reißende Rede des Führers hinterließ bei allen Hörern einen tiefen Eindruck. So er⸗ füllt von der ſozialen Verantwortung gegen⸗ über dem einfachen Arbeiter hatte noch kein Menſch in Deutſchland geſprochen. Der Geiſt, in dem die Arbeit begonnen wurde, lebt bei der Errichtung der Reichs⸗ autobahnen weiter fort. Die Verwaltung hat es ſich zur Aufgabe gemacht, für eine würdige Unterkunft der Tiefbauarbeiter zu ſorgen. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen hat mehr als einmal ſelbſt in den verſchiedenſten Barackenlagern übernachtet, und da Abhilfe geſchaffen, wo er noch Mängel fand. Schwierigkeiten gehoben oder verbreitert, demontiert und an anderer Stelle wieder aufge⸗ baut werden können, und ſolche Arbeiten werden ſich im Laufe der Zeit häufig als not⸗ wendig erweiſen. So iſt zum Beiſpiel vor kurzer Zeit in Hanau eine Stahlbrücke über den Main mit fünf Oeffnun⸗ gen von je 50 Meter Stütz⸗ weite um 8 Meter verſchoben worden. Neben dem hohen Nutzungswert der Stahlkon⸗ ſtruktion müſſen aber in erſter Linie die hervorragenden Werkſtoffeigenſchaften, Feſtig⸗ keit, Elaſtizität, Zähigkeit, Ar⸗ beitsvermögen erwähnt wer⸗ den, die außerordentlich hohe Beanſpruchungen erlauben. 8 ortſchritte der Schweißtechnik hat man für den dahinter die 0 Der»Straßzenferſigere, Beton- Michmasghine und das laufende Band, dae iht Ries, Zement und Splitt eufuhrt. Volksgenossen! es deutſchen Volkes gebrochen werden kann. een heroiſchen, nationalen Aufgaben. f chutzbundes an alle: Pedem Volksgenoſſen iſt es möglich gemacht ereus Auger Mäunergeſang⸗Verein 1846. Sonntag nachmittag 1 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand Sänger⸗Einheit. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Morgen Sonntag, 13 Uhr, ordentliche General- Verſammlung im Lokal. Hierzu lade ich alle Mitglieder ein. Zöller, Vorſitzender Sängerbund Flora. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Erwarte dringend vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand Brieftaubenverein Samstag, den 9. Februar, abends 8 Uhr, im Lokal„Zum Saftladen“ I ahres⸗ Hauptverſammlung Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue. Heute abend 8.10 Uhr Singſtunde. Voll— zähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitig 09. 2 f Spielplan für Sonntag, 5 und gegen Hockenheim. Beg. 1.15 und 3 Uhr. 3. M. geg. Waldhof. Beg. 11 Uhr A! Jugend gegen Feu— denheim Beg. 9 Uhr. 1. Handballelf gegen Seckenheim. Abfahrt 2 Uhr an den vier Jahreszeiten. Gem. Ju— gend gegen Ilvesheim. Abfahrt 9 Uhr per Rad am Lokal. Zu dieſen Spielen lader wir die werten Sportfreunde herzlich ein. den 10. Febr. 1. 2. Mannſchaft Der Vorſtand. 1 Piano wenig gebraucht, 225. Mk. Gelegenheitskauf bei Manansche nonnos eule Alle Mitglieder werden zur General-Hommunion in der 8 Uhr⸗Meſſe morgen und zur Ver⸗ ſammlung um 1 Uhr dringend und herzlich eingeladen. 5 ee Union-Film- Palast P Kd ² A 0 her Welt grönter Film-Triumpf! Greta Garbo letzte Schöpfung die Krönung ihrer Schausplelerkunst 61 Gehr. Trau Machf. Hugo Reiher Heidelberg, Brückenſtraße 51. 1118 Reichsluftschutzbund, Urtsgrunne Süd- Ried Viernheim. Betr.: Verpflichtung der Luftſchutz⸗ hauswarte. Die Verpflichtung der Hauswarte findet ſtatt: Montag, 11. Februar im Freiſchütz 1. Bezirk Dienstag, 12. Februar im Kaiſer 2. Bezirk Donnerstag, 14. Februar im Löwen 3. Bezirk Freitag, 15. Februar im Karpfen 4. Bezirk Wir bitten aber diesmal punkt 8 Uhr anweſend zu ſein, da vor der Verpflichtung noch eine praktiſche Vorführung gezeigt werden ſoll. schätzen unge- zählte Familſen als unentbehrli- ches Hausmittel. Arztlich erprobt v. verordnet, hilft es b. Husten, Hei- serkeitu. Katarrh rosch und sicher. oN E15: 557300758 ERHNUTU MM Abo tmenfMoRogkn. u LAN SNHR. Zu haben bei Apotheke H. Weitzel Häthaus- Drogerie peter foskopp, und wo Plahate sichibar Schnell verkauft ſchnell vermietet Betr.: Kaſſierung der Mitgliedsbei⸗ träge für 1935. Um den Mitgliedern die Zahlung zu erleichtern, erfolgt die Kaſſierung der Beiträge ab ſofort. Es wird nur monatlich gegen Markenausgabe kaſſiert. Auf höhere Anord nung wurden für Heſſen folgende Beitrags— ſätze feſtgeſetzt: Königin Christine mit John Gilbert und Lewis Stone Ein Grofifilm von unerreichharer Schönheit! Ab hente täglich Anfang /8 Uhr Sonntags von Deutsche Der Reichs luftſchutzbund 1 krneut zur Mitarbeit an ſeinen Zielen auf. Die unfünſtige geographiſche Lage un— ſeres Vaterlandes zwingt, bei der ungeheueren uuftrüſtung aller Nachbarſtaaten, das deutſche Volk zur Einrichtung des zivilen Luftſchutzes. S6 Millionen deutſcher Männer u. Frauen 60 Jungens und Mädels kämpfen heute in den Reihen des Reichsluftſchutzbundes, damit nie— mals der Lebens⸗ und Selbſterhaltungswille Aber dieſe Millionenfront genügt nicht! Nicht nur ein Teil, nein, das ganze Volk uß es ſein! 5 Des Führers Kampf für Volk und Vater⸗ and um Ehre und Freiheit verpflichtet einen eden wahren Deutſchen zur Mitarbeit an die- Deshalb ergeht der Ruf des Reichsluft⸗ Neiht Euch ein in die Front des Reichsluftſchutzbundes! Schutz jedem Volksgenoſſen! Werdet mit zum Bannerträger der Volks⸗ gemeinſchaft durch Vorbereitung und Er⸗ ziehung zur ſelbſtl. gegenſeitigen Hilfs⸗ bereitſchaft im Selbſtſchutz! Arbeitet mit im aktiven Dienſt des Reichs⸗ luftſchutzbundes als Amtsträger oder er⸗ werbt im inaktiven Dienſt die Mitglied⸗ ſchaft des Bundes em Reichsluftſchutzbund beizutreten. Für nbemittelte Volksgenoſſen be⸗ trägt der Beitrag monatlich nur nige Pfennige, diejenigen, die in Irbeit und Brot ſtehen, ſchätzen hren Monatsbeitrag entſprechend hrem Einkommen, ſelbſt ein! Deutſche Volksgenoſſen! In engſter Zuſammenarbeit mit den maß⸗ benden Behörden geht die Arbeit des Reichs⸗ ttſchutzbundes, getreu dem Befehl des Führ⸗ „ die Wege, auf denen der Bevölkerung ittel und Möglichkeiten zu einem wirkſamen elbſtſchuz gewieſen werden. Wer dem Luftſchutz hilft, hilft m Vaterland! Sprenger und Reichsſtatthalter. uft die geſamte Bevölkerung eindringlichſt Allgemein 20 Pfg. monatl. Erwerbsloſe und Minderbemittelte 10 Pfg. monatl. Wir erwarten, daß die Viernheimer Be— völkerung in Erkenntnis der Notwendigkeit des zivilen Luftſchutzes ohne Schwierigkeiten die entſpr. Beiträge entrichtet. ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffent⸗ lichkeit wiſſen ſoll.— Der ein— fachſte, billigſte und beſte Weg⸗ weiſer hierzu iſt das Zeitungsinſerot! 7 Uhr bis 12 Uhr. Sonntag groge Jugendvorstell. Verſäume kein Filmfreund Greta Garbos Meiſterwerk Heil Hitler! Der Ortsgruppenführer Mutterond Kin *» e. sind 5 e kgstbarstes Bekanntmachung dolke Die Bauleitung des Rheiniſch-Weſtfä⸗ liſchen Elektrizitätswerkes ſucht gedeckte und ungedeckte Lagerräume zur Unterbringung des Baumaterials. Diesbezügliche Angebote ſind umgehend bei der Bürgermeiſterei einzureichen. Auch für Räume, nach Möglichkeit mit Telefonanſchluß, die als Büro in Frage kom— men, werden Angebote gewünſcht. Schließlich werden noch eine größere Anzahl Zimmer für Arbeiter und Ingenieure geſucht. Wir geben hiermit der Bevölkerung von dieſer Nachfrage Kenntnis und bitten die An— gebote mit dem Vermerk auf dem Umſchlag: „R We- Hochſpannungsleitung“ hier abzu— geben. BRN GLUcK- DEN GEWINNERN UND bENM ARMS TEN DEINER VOLK SSENHOS SEH ſaggggggaggggaggaggagagggaggggdaagggaaaggggggggmgg Zur gefl. Beachtung! Der„Viernheimer Anzeiger“ kann auch im Einzelverkauf bezogen werden. Bis einſchl. Freitags koſtet die Zeitung 5 Pfg. Samstags 10 Pfg. Ins Haus gebracht koſtet die Zeitung monatlich 1.40. gchũtzt sie vor Opfert für das linterhitfowerk Viernheim, den 9. Februar 1935. Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel Tub 0 STECNMA NN. N 50 1 8 — N * 9 Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Klingt ein Lied mir immerdar. O wie liegt ſo weit, o wie liegt ſo weit, Vas mein, was mein einſt war. . — 8 Ne —. N Eine Spieldoſe ſingt mit ſilbernem Klang das ſehnſüchtige, wehe Lied. Zwei junge Menſchen, faſt Kinder noch, empfinden erzitternd den erſten Liebeshauch. Sie ahnen nicht, mit welcher Strenge das Schickſal in ihr Leben eingreift, welchen Leidensweg ſie gehen müſſen, welcher Unſtern ſie voneinander trennt.„Was mein einſt war—“, das leiſe verklingende Liedchen iſt das Symbol dieſes erſchütternden Romans, der zwei ringende Seelen nach unſäglichem Leiden zu⸗ einander führt.