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Wahl des Vorſtandes und Aufſichtz Wir bitten pünktlich und vollzählig Hofmann 1 Name (Wiernheimer, Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Montag den 11. Gemeinde und Partei In der neuen Gemeindeordnung, die am 1. April in Kraft treten wird, iſt die Verbin⸗ dung zwiſchen Partei und Gemeindeverwal⸗ tung geſetzlich feſtgelegt. Danach wird der NSDAP ein weitgehender Einfluß einge⸗ näumt. In der Einzelbegründung wird das Verhältnis wie folgt klargeſtellt: Die NSA iſt die den Staat tragende Partei. Die Staatsführung kann deshalb nicht anders als nach den politiſchen Zielen dieſer Partei ausgerichtet ſein. Was für die Staatsführung gilt, muß ſelbſtverſtändlich auch für jede im Staate ausgeübte Verwal⸗ tungstätigkeit gelten. Daraus ergibt ſich von ſelbſt die zwingende Notwendigkeit, im Bereich der Gemeinden den Ein⸗— Hang der Gemeindeverwaltung mit der Partei zu ſichern, und zwar in einer Form, die dem Charakter der Selbſtverwal— zung der Gemeinden beſonders Rechnung trägt. Ausſchlaggebend für die Sicherung dieſes Einklangs iſt die Beſetzung der Stel⸗ len der leitenden Gemeindebeamten mit Perſönlichkeiten, die unbedingte Gewähr da— für bieten, daß ſie das ihnen übertragene Amt in ſteter Ausrichtung auf die politi⸗ ſchen Ziele der NSDAP zu führen gewillt und befähigt ſind. Deshalb erfolgt die Be⸗ rufung dieſer leitenden Gemeindebeamten, der Bürgermeiſter und Beigeordneten, in Zukunft unter weitgehender Einſchaltung der zuſtändigen Parteidienſtſtellen. Die Ge⸗ meindeordnung gibt darüber hinaus in der Linie der oben angedeuteten Zielſetzung dem Beauftragten der NSDAP, der durch Verordnung des Stellvertreters des Füh⸗ rers beſtimmt wird, in gewiſſen Fällen ein Mitwirkungsrecht in Angelegenhei⸗ ten der Gemeindeverwaltung. Dabei muß⸗ ten für die Abgrenzung dieſes Rechtes fol⸗ gende Geſichtspunkte maßgebend ſein: Die neue Gemeindeordnung beruht auf dem Grundſatz der ausſchließlichen Füh⸗ rer verantwortung. Mit dieſem Ge⸗ danken iſt eine dualiſtiſche Geſtaltung der Gemeindeverfaſſung grundſätzlich unverein⸗ bar, da ſie ſowohl die einheitliche und ſtraffe Führung als auch die klare Verantwortung zerſtört. Deshalb verbot es ſich von ſelbſt, den Bürgermeiſter, der durch das Ver⸗ trauen auch der Partei in ſein Amt gelangt iſt, in der eigentlichen Gemeindeverwaltung bei jeder Betätigung an die Mitwirkung einer anderen Stelle zu binden. Auf der anderen Seite iſt jedoch nicht zu verkennen, daß auf beſtimmte Entſchließungen des Bürgermeiſters zufolge ihres eigenartigen Charakters dem politiſchen Willen der Be⸗ wegung Einfluß eingeräumt werden muß. Das gilt vor allem für den Erlaß der Hauptſatzung, des Verfaſſungsſtatuts der Gemeinde, das auf lange Zeit hinaus die ihm nach dem Geſetz zugewieſenen Fragen abſchließend regelt. Das gilt ferner auch für 11 5 Entſchließungen, bei denen es ſich um ie Anerkennung beſonderer Verdienſte um Volk, Staat oder Gemeinde handelt. In dieſen Fällen hat deshalb das Geſetz die Entſchließung des Bürgermeiſters ausdrück⸗ lich an die Zuſtimmung des Beauftragten der NSDaAqßß gebunden und damit ſein Mitwirkungsrecht ſowohl feſtgelegt als auch begrenzt. Wenn das Geſetz in dieſem Umfange Entſchließungen des Bürgermeiſters von der Zuſtimmung des Beauftragten der NS D A P abhängig macht, ſo muß eine Regelung für den Fall getroffen wer⸗ den, daß der Beauftragte ſeine Zuſtimmung verſagt. Das Verſagen der Zuſtimmung durch den Beauftragten der NSDAP wird in politiſchen Erwägungen ſeinen Grund haben, während die Enkſchließung des Bür⸗ germeiſters in erſter Linie von verwal⸗ fungsmäßigen Erwägungen beſtimmt ſein wird. Der Ausgleich abweichender politi⸗ ſcher und verwaltungsmäßiger Erwägun⸗ gen kann grundſätzlich nur von einer Stelle e werden, die ihrer funktionellen tellung nach beide Intereſſen zu wahren 1 Das iſt der Reichsſtatthalter, der einer⸗ its eines der höchſten Staatsümter und Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pf ennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheun Februar 95 52 Jabraang Einheitliche Gnadenordnung Strafausſetzung nur noch ausnahmsweiſe— Auch Sicherungsverwahrung unterliegt dem Berlin, 10. Februar. Der Reichsjuſtizminiſter hat im Anſchluß an den Erlaß des Führers und Reichskanz⸗ lers über die Ausübung des Gnadenrechts für den Bereich der Strafrechtspflege eine reichseinheitliche Gnadenordnung erlaſſen. Als Gnadenbehörde gilt die Voll⸗ ſtreckungsbehörde. Die notwendigen Er— mittlungen hat die Gnadenbehörde be— ſchleunigt vorzunehmen. In der Gnaden— ordnung wird feſtgeſtellt, daß Maßregeln der Sicherung und Beſſerung nicht grundſätzlich dem Begnadigungsrecht ent⸗— zogen ſind. Bei dieſen Maßnahmen über⸗ wiege jedoch der Zweck, die Allgemeinheit vor Gefahren zu ſchützen ſo ſehr, daß ein Anlaß zur Milderung des Urteilsſpruches nur in ſeltenen Ausnahmefällen eintreten N Die Gnadenordnung regelt weiter ie bedingte Strafausſetzung, zu der die Gnadenbehörden ermächtigt wer⸗ den, wenn es ſich um Freiheitsſtrafen von nicht mehr als ſechs Monaten handelt. Die Bewilligung der Strafausſehung ſoll nur ausnahmsweiſe erfolgen, da die Ach⸗ kung vor den Geſetzen gebietet, daß die an⸗ gedrohte Strafe regelmäßig voll zur Ver⸗ wirklichung kommt. Deshalb darf Strafausſetzung nur ge⸗ währt werden, wenn die begangene Ver⸗— fehlung nicht durch Verdorbenheit und ver— brecheriſche Neigung, ſondern durch Leicht⸗ ſinn, Unerfahrenheit, Verführung oder Not veranlaßt worden iſt und wenn mit Sicher- heit erwartet werden kann, daß ſich der Verurteilte während der Bewährungsfriſt eines künftigen Gnadenerweiſes würdig er⸗ zeigen wird. andererſeits eines der höchſten Parteiämter, das des Gauleiters, in ſeiner Perſon ver— einigen wird. Er iſt deshalb auf Anrufen des Bürgermeiſters zur Entſcheidung der⸗ artiger Streitfälle in Zukunft inſoweit zu⸗ ſtändig, als ſie ſich in Stadtkreiſen ergeben. Wenn abweichend von dieſen Grundgedan— ken die Entſcheidung in den übrigen Fäl⸗ len, alſo in den kreisangehörigen Gemein— den, nicht dem Reichsſtatthalter, ſondern der Aufſichtsbehörde übertragen worden iſt, ſo waren hierfür ausſchließlich Gründe ver— waltungsmäßiger Zweckmäßigkeit durch⸗ ſchlagend. Die Zuſtändigkeit des Reichsſtatt⸗ halters auch in dieſen Fällen hätte zu einer unerträglichen Zentraliſierung und Ver⸗ waltungserſchwerung geführt, die in keinem Verhältnis zu der erheblich geringeren Ve⸗ deutung dieſer Fälle in kleineren Gemein⸗ den geſtanden hätte. Die Hauptſatzung bedarf der Genehmi⸗ gung der Aufſichtsbehörde. Wenn im Falle der Verſagung der Zuſtimmung der Reichsſtatthalter zur Entſcheidung zu⸗ ſtändig iſt, ſo ergibt ſich damit die Notwen⸗ digkeit einer Klärung, inwieweit die Ent⸗ ſcheidung des Reichsſtatthalters, der ſelbſt nicht Kommunalaufſichtsbehörde iſt, ſpäter die zur Genehmigung berufene nachgeord⸗ nete Aufſichtsbehörde binden ſoll. Dabei entſtehen inſoweit keine Schwierigkeiten, als der Reichsſtatthalter und die Aufſichtsbehör⸗ de den einzelnen Fall übereinſtimmend be⸗ urteilen. Glaubt der Reichsſtatthalter je⸗ doch, der Stellungnahme der Aufſſichtsbe⸗ hörde zu der von dem Bürgermeiſter bean⸗ tragten Entſcheidung nicht folgen zu können, ſo erfordert es die unbedingt notwendige Einheitlichkeit der Kommunalaufſicht, auf die das Geſetz größten Wert legt, dieſe Mei⸗ nungsverſchiedenheit durch die oberſte Auf⸗ ſichtsbehörde, den Reichsminiſter des hn⸗ nern, auszugleichen. Unter dieſen Voraus⸗ ſetzungen iſt gegebenenfalls nach Zuſtim⸗ mung des Reichsminiſters des Innern die Entſcheidung des Reichsſtatthalters für die Aufſichtsbehörde in allen Fällen bindend. Vegnadigungsrecht Die Strafausſetzung kann von beſon⸗ deren Maßnahmen abhängig ge— macht werden, von der Unterbringung in einer paſſenden Lehr- oder Dienſtſtelle, von der Fürſorgeerziehung oder der Unterſtel— lung unter die Schutzaufſicht einer Vertrau— ensſtelle. Bei Bewilligung bedingter Straf— ausſetzung kann dem Verurteilten die Auf⸗ lage der Zahlung einer Geldbuße zugunſten der Staatskaſſe gemacht werden. Schließlich behandelt die Gnadenordnung den ſogenannten Strafausſtand, die vorübergehende Ausſetzung der Voll— ſtreckung einer Strafe, die nur ausnahms— weiſe gewährt werden darf, wenn ſie zur Vermeidung beſonderer Nachteile notwendig iſt und keine überwiegenden Gründe für die ſofortige Durchführung der ſtreckung ſprechen. Zwei Verräter hingerichtet Begnadigung abgelehnt. Berlin, 10. Februar. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Die vom Volksgerichtshof am 9. Auguſt bzw. am 16. Oktober 1934 wegen Verrates militäriſcher Geheimniſſe zum Tode verur- teilten Kurt Boehm aus Ludwigsha⸗ fen a. Rh. und Paul Merz aus Stutk⸗ 49 ſind, nachdem der Führer und Reichs⸗ anzler von ſeinem Begnadigungsrecht kei⸗ nen Gebrauch gemacht hat, in Berlin hinge⸗ richtet worden. Strafvoll⸗ Gegen kein Land gerichtet sir John Simon in Paris— Das Londoner Aebereinkommen Paris, 10. Februar. Die engliſche Handelskammer in Paris hielt unter dem Vorſitz des engliſchen Au— ßenminiſters Sir John Simon ihr Jahresbankett ab, an dem franzöſiſcherſeits Miniſterpräſident Flandin und Han⸗— delsminiſter Marchandeau teilnahmen. In ſeiner Anſprache wies Sir John Simon auf die Bedeutung der franzöſiſch-engliſchen Wirtſchaftsbeziehungen hin. Er habe keines— wegs die Abſicht, Fragen der europäiſchen Politik anzuſchneiden, wolle aber die Gele— genheit benutzen, um zu ſagen, mit welcher Freude der kürzliche Beſuch des franzöſi— ſchen Miniſterpräſidenten und des franzöſi— ſchen Außenminiſters in London aufge— nommen worden ſei. „Wir glauben“, fuhr Sir John Simon fort,„nicht nur zum Wohle unſerer beiden Länder, ſondern auch zum Wohle der Welt und des Friedens gearbeitef zu haben. In Anweſenheit von Miniſterpräſident Flandin, der mir nicht widerſprechen wird. darf ich ſagen, daß das von uns in der bergangenen Woche in London vollbrachte Werk gegen kein Land gerichtet iſt. Unſere Abſicht iſt nicht, zu einem be⸗ ſchränkten Abkommen zu gelangen, ſondern wir ſuchen im Gegenteil durch die Anre⸗ gung eines Planes, der als die Grundlage einer freien und gleichen Ausſprache zwi⸗ ſchen allen intereſſierten Nationen dienen kann, für den Frieden und das Wohlerge⸗ hen Aller zu arbeiten und das Friedens⸗ ebäude auf feſtere Grundlage zu ſtellen. enn man erkennt, daß uns dieſer Geiſt beſeelt, und wenn die, die wir zur Beratung eingeladen haben, uns ihre Mitarbeit im gleichen Geiſte gewähren, dann kann im Jahre 1935 ein großer Schritt zur politiſchen Befriedung und Wiederherſtel⸗ 19295 des Wirtſchaftswohlſtandes vollzogen werden.“ Als Vertreter der franzöſiſchen Regie⸗ rung erwiderte Handelsminiſter Marchandeau. Er beſchäftigte ſich im weſentlichen mit den franzöſiſch⸗engliſchen Wirtſchaftsbeziehungen, ſtreifte aber auch 5 n Beſprechungen in ondon. Miniſterpräſident Flandin habe nach ſei⸗ ner Rückkehr aus London als einen ent⸗ ſcheidenden Schritt für den Frieden der Welt die Bekräftigung des franzöſiſch⸗eng⸗ liſchen Willens bezeichnet, gegen den Luft⸗ krieg die Schutzwehr der Allianz der friedlich geſinnten Völker zu errichten, die aus grauſamen Erfahrungen gelernt hätte, daß das Wohlergehen nicht von eigen⸗ ſüchtigen engherzigen Ausleoune eines Autarkieregimes zu erwar Das Luftablommen Ikalien will dabei ſein. Londog, 10. Februar. In der Frage der engliſch-franzöſiſchen Vorſchläge für eine europäiſche Regelung wenden einige Blätter ihre Aufmerkſamkeit der Haltung Italiens zu. Anlaß dazu geben Meldungen aus Rom, wonach die italieni⸗ ſche Regierung bereit iſt, an dem Luftab⸗ kommen teilzunehmen, falls die von dem Botſchafter in London, Grandi, gemachten Anregungen angenommen werden. Dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Te⸗ legraph“ zufolge beſagt der italieniſche Vor⸗ ſchlag im weſentlichen folgendes: Da Groß⸗ britannien nicht wünſcht, die Luftgarantie auf den Fall eines Angriffes einer Signa— tarmacht auf Italien auszudehnen, beab⸗ ſichtigt auch Italien nicht, ſeine eigenen Ver⸗ pflichtungen auf entſprechende Hilfeleiſtung auf Großbritannien auszudehnen. Da indeſſen vorgeſchlagen wird, daß Großbritannien eine Garantie Frankreichs. Deulſchlands und Belgiens gegen einen An- griff einer dieſer Mächte erhalten ſoll, wird Italien ſeinerſeits erwarken, daß die drei Länder ähnliche gegenſeitige Garankieab⸗ machungen mit ihm abſchließen. Beiträge zur„Abrüſtung“ Schöne Friedensreden und die Wirklichkeit. Berlin, 10. Februar. Es iſt bisher ſtets ſo geweſen, daß in der Zeit, da die Abrüſtungsfrage im Mittel⸗ punkt des politiſchen Weltintereſſes ſtand, ſtets von den verſchiedenſten Ländern auch zwar recht intereſſante, meiſt aber unge— wollte Beiträge in die Diskuſſion geworfen werden. Während der Vorbereitungen zu den Londoner Beſprechungen gab Sowjet⸗ rußland Rüſtungszahlen bekannt, die an ſich ſchon überraſchend hoch waren, von der Wirklichkeit aber noch übertroffen werden. Die Londoner Beſprechungen ſind vor⸗ über, da meldet die franzöſiſche Preſſe, daß mit einer Verlängerung der Mili⸗ tärdienſtzeit auf zwei Jahre ernſthaft zu rechnen ſei und daß die Frage demnächſt die Kammer beſchäftigen werde. Eng⸗ land kann natürlich nicht zurückſtehen, ſo meldet gleichzeitig die Londoner Preſſe, daß für das Finanzjahr 1935/36 mit einer Er⸗ höhung des Heereshaushaltes um 39,6 Millionen Pfund Sterling gegenüber dem Vorjahre zu rechnen ſei. Ein ebenſo intereſſanter Beitrag zur Ab⸗ cüſtungsdebatte iſt eine Ueberſicht über den Stand der europäiſchen Heere, an deren Spitze Sowjetrußland mit einer „ von 1,3 Millionen Mann eht Die Techniſierung des Heeresweſens, die E Menſchen- und Malerialmaſſen, ungeheuren Geldſummen, die heute— aneinhalb Jahrzehnte nach der Uebernahme zer Verpflichtung, Deutſchland in der Ab. bülſtung zu foigen— für die Aufrüſtung ausgegeben werden, über all dieſes Jahlen⸗ makerial gibt eine ſolche Aufſtellung Klar zeit und iſt damit auf ihre Ark ein unge⸗ wollter Beitrag zur Abrüſtungsdebakke. Ausbau von Hawai Berſtätlung der Küſtenverkeidigung der Luffflokte. London, 10. Febr. Wie Reuter aus Waſhington meldet, wurde auf einer gemeinſamen Sitzung der amerikaniſchen Armeeoberkommandos unter Führung des Generalſtabchefs General Douglas Mac Arthur und des Militäraus⸗ 5 des Repräſentantenhauſes ein Plan erörtert, der auf Errichtung eines Flugzeugſtütz⸗ punktes auf Hawaii mit einem Koſtenauf⸗ wand von 11 Millionen Dollar und auf eine Verſtärkung der Küſten verteidigung, darun⸗ ter der Arkillerie von Hawaii, Alaska und anderen Bezirken abzielt. Der Vorſitzende des Militärausſchuſſes, der Abgeordnete Me. Swain, betonte, daß jede Maßnahme, die unternommen werden ſollte, nur dem Zwecke der Verteidigung dienen werde. Der Generalſtabschef empfahl dem Ausſchuß noch, den Ankauf von 800 gepanzerten Flugzeugen für 90 Millionen Dollar zu befürworten, um der Armee eine Luftſtreitmacht von insgeſamt 2320 modernen Flugzeugen zu geben, wie ſie bereits ein anderer Ausſchuß empfohlen hatte. Göring in Dresden „Wir ſind keine Nation zweiten Ranges mehr“. Dresden, 11. Februar. Anläßlich des Staatsbeſuches des preußi ſchen Miniſterpräſidenten fand in der gro, en Straßenbahnhalle eine Kundgebung att, an der mehr als 25 000 Volksgenoſſer eilnahmen. Stürmiſch begrüßt nahm Miniſterpräſi. dent Göring das Wort. Er erinnerte zu. nächſt daran. daß er vor faſt zwei Jah. ren zum letztenmale in Dresden geſprochen habe, um ſodann auf die Ereigniſſe dieſer letzten zwei Jahre einzugehen. Es ſei not. wendig, immer wieder jedem Einzelnen ins Bedächtnis zurückzurufen, wie es damals in Deutſchland ausgeſehen habe. Im übrigen ſei die Bewegung, die eineinhalb Jahrzehnte eines einzigartigen heroiſchen Kampfes durchlebt habe, hart geworden. Ihre Füh⸗ ret hätten ſtählerne Nerven bekommen. Sie ſeien gewohnt, ohne Kompromiſſe ihren Weg zu gehen, und ſie würden das auch in aller Zukunft ohne Kompromiß tun. Der Miniſterpräſident richtete an die Maſ— ſen den Appell, die kleinen Sorgen des Alltags einmal zu vergeſſen und in das große Geſchehen hineinzuſehen, an dem jeder an ſeinem Plat teilnehme. Wir wiſſen genau, es gibt noch vieles zu tun. Es iſt unmöglich, alle Fragen auf einmal zu löſen. Zuerſt müſſen die Vorausſetzungen geſchaffen werden. Niemand weiß es beſ⸗ ſer als wir, daß der deutſche Arbei ter heute noch nicht das Leben lebt, das ihm zukommt, daß er heute noch auf vieles verzichten muß; aber wir ſind erfüllt von dem leidenſchaftlichen Willen, die ſchweren Aufgaben zu löſen, die die Jahre des Auf⸗ baues an uns ſtellen. Die Einheit des Willens hat uns ſtark ge⸗ macht. Wir ſind keine Nation zweiten Ran. 25 mehr. Niemals hat man früher die eulſche Regierung gefragt. Wir waren im⸗ mer nur der Ambos, auf dem die anderen herumgehämmert haben. Damit iſt es heute endgültig vorbei. Mit Recht bezeichnet man Adolf Hitler als Friedenskanzler. Hitler hat fürwahr für den Frieden mehr getan als jeder andere. Wenn er dio Gleichberechtigung Deutſchlands verlangt, ſo tut er es, um den Frieden zu er⸗ halten. Wir wollen den Frieden. Aber die Welt ſoll wiſſen, daß wir ſtark genug ſind, ihn uns ſelbſt zu erhalten. Unzähligemale und hat unſer Fuhrer ſeinen Friedenswillen kundgegeben. Genf haben wir nur verlaſſen, weil man uns dort die Gleichberechtigung verweigert hat nicht aber ſind wir von Genf weggeblieben, um uns ſetzt wieder von Genf diktieren zu laſſen. Deutſchland liebt den Frieden, Deutſchland braucht den Frieden, und darum wird Deutſchland, was auch immer kommen wird, einen Frieden ſich erhalten auf der Baſis der vollſtändigen Gleichberechtigung. Das deutſche Volk iſt wieder frei geworden. Nicht alles iſt erreicht; aber wenn ſo man⸗ her Nörgelnde an Euch herantritt. dann überlegt und geſteht, daß Großes geſchaf⸗ fen iſt, aber niemand kann alles auf einmal machen. Was heute noch nicht erreicht iſt, wird morgen geſchaffen werden. Glaubt Ihr etwa, daß der Führer oder ſeine Mitarbei⸗ zer überhaupt noch ein Privatleben führen können? Glaubt Ihr etwa, daß überhaupt noch etwas in uns iſt, das uns gehört? Alles ilt dem deutſchen Volk. Deshalb müßt Ihr Vertrauen haben! Der Blutsgedante Reichsbauern fahrer Darre ber die agrar⸗ politiſchen Aufgaben. Weimar, 11. Februar. Auf einer großen agrarpolitiſchen Kund⸗ ebung, die hier ſtattfand, hielt Reichsmini⸗ der Darre eine programmatiſche Rede über ole agrarpolitiſchen Aufgaben. Er wies ein. leitend auf die Desorganiſation hin, die die deutſche Landwirtſchaft früher gezeigt habe. Der Auftrag des Führers, das Bauerntum zu organiſieren, wäre hoffnungslos geweſen ohne die Weltanſchauung des Nationalſozia-⸗ lismus. Im Augenblick, da man die Frage nach der Bedeutung des Landvolks natid. nalſozialiſtiſch ſtelle und nicht mehr rein natitonaliſtiſch bzw. faſchi⸗ ſtiſſch, wirke ſich ſofort die eindeutige fahrungstatſache der Geſchichte aus. daßz der ewige Blutſtrom des Volkes nur aus der Landbevölkerung heraus lebendig zu erhalten ſei. So trete zu dem ernährungspolitiſchen In⸗ tereſſe des Staates an der Erhaltung ſeiner Landwirtſchaft das lebensgeſetzliche In⸗ tereſſe an der Erhaltung der für den Staat in Zukunft unumgänglichen Blutsquelle, Mit dieſer Erkenntnis war für mich der Weg zur Bewältigung der mir vom Füh— rer geſtellten Aufgabe ohne weiteres vorge— zeichnet. Die konſequente Voranſtellung des Blutsgedankens in der Agrarpolitik iſt durchaus kein privates Steckenpferd von mir, ſondern das grundſätzliche Kennzeichen nationalſozialiſtiſcher Agrarpolitik. Der agrarpolitiſche Apparat hat nach wle vor die Aufgabe, das Gedankengut nakional⸗ ſozialiſtiſcher Agrarpolitik, und das heißt, einer ſich auf den Blutsgedanken aufbauen⸗ den Agrarpolitik, im deutſchen Landvolk zu propagieren. Es iſt nicht die Aufgabe des agrarpoliti⸗ ſchen Apparates, Fragen der Agrarwirt— ſchaft und Agrartechnik dem Landvolk zu vermitteln; dies iſt eine Angelegenheit aus⸗ ſchließlich der berufsſtändiſchen Körperſchaf! des Reichsnährſtandes. Aus der Betrachtung des in der nationaſlozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung ergibt ſich auch ein neues Begriff der deutſchen Volksgenoſſen. Denn nunmehr kann ich unter dem Begriff des deutſchen Volksgenoſſen denjenigen verſte— hen, der deutſchen Blutes iſt und auf Grund dieſes Blutes ſich zum Deutſchtum bekennt Der Bauer und der echte Arbeiter in der Stadt, wobei ich hierbei durchaus nicht nur an den Handarbeiter denke. unter⸗ ſcheiden ſich aber grundſätzlich von einer Er⸗ ſcheinung des ſtädtiſchen Lebens, die ich hier kurz ſtreifen will: ich meine den Bürger. Entſcheidend iſt hier, daß ſich im Laufe eines Jahrtauſends langſam aber ſicher ein Men⸗ ſchentyp entwickeln konnte, dem das ei⸗ gene wirtſchaftliche Wohlerge⸗ hen wichtiger war als die Mühe und Not echter Arbeit und ihrer Behauptung im Kampf gegen Feinde und Elemente. Zwei⸗ erlei kam bei dieſer Entwicklung zu kurz. Einmal wurde die ehrliche Arbeit des Arbei⸗ ters und Handwerkers nur noch gewertet von den wirtſchaftlichen Geſichtspunkten des reinen Handels her, und zum anderen Blutgedankens wurde der Bauer mißachtet Er⸗ Die Krönung dieser Einwicklung war auf dem Gebiet des Rechtslebens das Bürgerliche Geſetzbuch. f Während der Blutsgedanke des National⸗ ſozialismus zur Ueberwindung der Gegen⸗ ſätze von Bauer und Arbeiter führte und den neuen Begriff des deutſchen Volksge⸗ noſſen ſchuf, ſtellt ſich das Bürgerliche Ge⸗ ſetzbuch dar als der ſichtbarſte Exponent einer Volksentwicklung, wie ſie durchaus un⸗ erwünſcht iſt. So wächſt aus dem Blut und dem uns vom Herrgott überlaſſenen Boden das Ethos der Arbeit im deutſchen Bauerntum und Arbeiterkum herauf, um ſich zuſammen⸗ 8 in der Ueberwindung des vom Ar⸗ e lebenden Spießbürgerbegrif⸗ es. — Zur neuen Einkommenſteuen Skaalsſekretär Reinhardt über die Durch führungsverordnung. Berlin, 11. Februar. Vor Vertretern der deutſchen Preſſe ſprach der Staatsſekretär im Reichsfinanz⸗ miniſterium Reinhardt über die im neuen Reichsgeſetzblati veröffentlichte Erſte Veror⸗ nung zur Durchführung des neuen Einkom⸗ menſteuergeſetzes.— In dem Einkommen⸗ ſteuergeſeß vom 16. Oktober 1934 iſt eine Beſtimmung enthalten über erhöhte Ab⸗ ſetzungen für kurzlebige Wirtſchaftsgüter des Anlagevermögens. Die Aufwendungen hierfür können im Jahre der Anſchaffung oder Herſtellung bereits voll vom Gewinn abgeſetzt werden. Dieſe Zuläſſigkeit erhöh⸗ ter Abſetzungen iſt im Geſetz beſchränkt auf Vollkaufleute und auf buchführende Land⸗ wirte. Durch Paragraph 9 der erſten Durch— führungsverordnung wird jetzt dieſe Vor⸗ ſchrift auch ausgedehnt auf Minder⸗— kaufleute, das heißt alſo auf Kleinge⸗ wer betreibende und Handwer⸗ ker ſowie Angehörige der freien Berufe, die Bücher nach den Vorſchriften des Han⸗ delsgeſetzbuches führen, ohne dazu verpflich⸗ tet zu ſein. Die Vorſchrift des Geſetzes er⸗ ſtreckt ſich, wie Staatsſekretär Reinhardt weiter ausführte, nicht nur auf ſolche Wirt⸗ ſchaftsgüter, die im Jahre 1934 erſt ange⸗ ſchafft oder hergeſtellt worden ſind, ſondern auch auf diejenigen, die bei Beginn des Wirtſchaftsjahres 1934 bereits vor⸗ handen waren. Ermäßigung auch für volljährige Kinder Nach Paragraph 32 Ziffer 2 des neuen Einkommenſteuergeſetzes iſt eine Steuerer⸗ mäßigung auf Antrag auch für volljährige Kinder bis zum 25. Lebensjahr zu gewäh⸗ ren, ſofern dieſe Kinder auf Koſten des Steuerpflichtigen für einen Beruf ausgebildet werden, auch dann, wenn die Kinder nicht zum Haushalt des Steuer- pflichtigen gehören. Die neue Durchfüh⸗ rungsverordnung beſagt in Paragraph 23, daß eine Ausbildung der Kinder auf Koſten des Steuerpflichtigen dann gegeben iſt, wenn der Steuerpflichtige die Koſten der Berufsausbildung einſchließlich des Unter- haltes ganz oder überwiegend trägt. Als Berufsausbildung gilt auch Ausbildung in der Hauswirtſchaft gegen Lehr⸗ oder Schul⸗ geld.— Nach der Durchführungsverordnung wird nunmehr als außergewöhnliche Belaſtung auch der Unterhalt von Kindern oder be⸗ dürftigen Angehörigen, ſelbſt wenn ſie nicht zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehö⸗ ren, angeſehen und die ſteuerliche Ermäßi⸗ gung gewährt, wenn es ſich um Angehörige handelt, die das 25. Lebensjahr bereits über⸗ ſchritten haben. Ebenſo kann ein Unverheirateler, der ſeinen Vater, ſeine Mutter, ſeine Schwe⸗ ſter oder andere Angehörige unterhalten muß, eine Ermäßigung nach Paragraph 32 des Einkommenſteuergeſetzes beantragen. Ein anderes Problem iſt die Frage der Anrechnung auf die Steuerſchuld für 1934, die insbeſondere die großen Lohn und Gehaltsempfänger intereſſiert. Bekanntlich iſt die Arbeits⸗ loſenhilfe in die Einkommenſteuer, allerdinas zu einem kleineren Betrag. ein⸗ Olympiſche Schulung. Als wichtiges Mittel der Olympia⸗Vorberei⸗ tung und Werbung wurde in Berlin die Olympia⸗Ausſtellung 1935 eröffnet, die ſpäter auch in den größeren Städten des Reſches gezeigt werden ſoll. Die Ausſtellung ſoll durch viele plaſtiſche Darſtel⸗ lungen, Schrifttafeln, Gemälden uſw. über die Geſchichte, Entwick⸗ lung und das Ziel der olympiſchen Spiele un⸗ terrichten. Unſer Bild zeigt das Modell der ne aus dem künſtleriſchen Rei 1 portſiim. 7 elg eigener 8 Es muss wieder werden, wie es einst war! Deutſcher Bauer, Du mußt wieder dasſelbe leiſten wie Deine Väter. Milliarden deut⸗ ſchen Volksvermögens wandern jährlich ins Ausland für Fukter, Fett und Kleidung. Brauchen wir dieſe Milliarden Reichsmark nicht im eigenen Land? Eigener Anban macht Deutſchland frei und ſchafft für viele Volksgenoſſen Arbeit und Brot. 100 00 deutſche Arbeiter mit ihren Familien leben von der Induſtrie, die dieſe Rohſtoffe ver⸗ gebaut worben. Wenn nun die neuen Be⸗ ſtimmungen Anwendung finden würden, ſa ergäbe ſich der Fall, daß die Arbeitsloſen⸗ hilfe doppelt erhoben würde. Die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe wird deshalb bei der Veranlagung zur Einkommenſteuer 1934 eingerechnet, und zwar nach beſtimmten Grundſätzen. Dieſe Anrechnung beträgt bei einem ledigen Steuerpflichtigen 4.5 Prozent ohne Rückſicht auf die Höhe des Gehaltes bel einem kinderlos Verheirateten iſt ſie auf 5,5 Prozent beſchränkt, da in der Steuer des Ledigen ein größerer Hundertſatz der Abga⸗ ben zur Arbeitsloſenhilfe enthalten iſt als in der Steuer des kinderlos Verheirateten. Außerdem werden Junggeſellen über 55 Jahren den kinderlos Verhei⸗ rateten gleichgeſtellt, ſo daß ſie nicht unter 10 erhöhte Einkommenſteuer der Ledigen fallen. Auf eine an ihn geſtellte Frage erklärte der Staatsſekretär, daß die Grund⸗ ſteuer für den älteren Neuhausbeſitz, die vor anderthalb Jahren geſenkt worden iſt. ab 1 April 1935 keine Erhöhung erfahren wird. Zum Schluß teilte er mit, daß die Ver⸗ anlagungsrichtlinien vorausſichtlich am 16. Februar herauskommen werden. Er empfehle, daß die Steuerpflichtigen, insbe⸗ ſondere die Großunternehmer und Gewerbe— treibenden, mit der Ausfüllung und Abgabe ihrer Steuererklärung warten, bis dieſe Veranlagungsrichtlinien erſchienen ſind. Grubenungliict bei Aachen 8 Bergleute eingeſchloſſen, 7 kot. Aachen, 11. Febr. Der Vergrevierbeamte des Bergreviers Düren teilt mit: Am Samstagabend gegen 20 Uhr ſind auf der Grube Laurweg beiſtohlſcheid im Berg cevier Düren aus einer Störung große Waſſermaſſen in den Streb durchgebrochen. Von den hier beſchäftigen acht Fergleuten konnte ſich nur einer retten. Mit dem Tode der übrigen muß aller Wahrſcheinlichkeil nach gerechnet wreden. der Berliner Knabenmors Der Täter verhaftet. Berlin, 11. Februar. Der Mordkommiſſion iſt es nach nahezu zehntägiger Arbeit gelungen, den Mord an dem Schüler Paul Herms in Niederſchönhau⸗ ſen aufzuklären und den Täter feſtzunehmen. Er iſt ein 25jähriger Mann, der die Tat be⸗ reits geſtanden hat. Nach Schluß ſeiner Ar⸗ beitszeit hatte er ſich heimlich aus der Woh⸗ nung ſeines Arbeitgebers geſchlichen, um ein Lichtſpieltheater aufzuſuchen. Unterwegs traf er den ihm bekannten Jungen Paul Herms. Unter der Vorſpiegelung, noch einmal nach Hauſe zurückkehren zu wollen, lockte er den Knaben nach dem einſamen und dunklen Weg, wo er den Mord beging. Am Bretterzaun holte er aus ſeinem Mankel ein Taſchenmeſſer und brachte damit dem Knaben eine töd⸗ liche Halsverletzung bei. 1 7 beſuchte er in aller Gemütsruhe das Lichtſpielhaus mehr düngen— mehr erntea! 50% Boden im Rahmen der ſchaſſt er die Vorausſetzungen zu einem keichen Batterienleben und zu einer guten Boßengare. übrerſeits je einen aufbau der Düngung. ine ber wichtigſten Maßnahmen, Erzeugungsſchlacht höhere und ie Erträge abzugewinnen, iſt die An⸗ zwendung einer richtigen Düngung, gleich gülti 95 es ſich um die Erzeugniſſe des Ackers, der Wieſe oder Weide, des Obſt⸗ oder Gemüſevbaus handelt. Denn jede Pflanze und jede Frucht, die nach der Ernte von ihrem Standorte entfernt wird, entzieht dem Boden Nährſtoſſe. Auch durch Auswaſchung infolge der Niederſchlaäge entſtehen alljährlich ſtarke Verluſte. Dieſe Kaäbrſtoſſe zu erſetzen und ſie den Kultur⸗ pflanzen in genügender Menge und in der richtigen Zuſammenſetzung zuführen, iſt Aufgabe der Düngung. Ebenſo wie der Menſch verſchiedener Stoſſe zum Aufbau ſeines Körpers bedarf, chenſo gebraucht auch die Pflanze ver⸗ ſchlebene Arten von Dünger und zwar in der Hauptſache Kalk, Kali, Phosphorſäure und Stick⸗ ste j. Dieſe Stoffe können entweder alle zuſagmmen in Form der organiſchen Dünger(Stallmiſt, Kompoſt, Jauche, Gründüngung) oder jeder einzeln in Form der, anorganiſchen oder Handelsdünger (fälſchlih auch Kunſtdünger genannt) gegeben werden. zu⸗ Im unqepfleqtæn daist- u. Kompostſfwufen qehen die Nöhrstoffe verloren Gade Düngpflæcze sbeicgert NMufzus Der ompostthaufen muss 8 umqestochen, 5 e off qeſaucm und mit n l 8. N N Grundſätzlich iſt der Stalldung zu ö bevorzugen, der denn neben Nährſtofſanreicherung Die Bakterien dienen dazu, bie Nährſtoſſe ſo umzuarbeiten, daß ſie für die Pflanzenwurzeln aufnehmbar ſind, und die Gare ſorgt für das richtige Ver⸗ hältnis von Waſſer und Luft im Boden. Der Stallmiſt ſelbſt kann nun aber luczerordentlich verſchieden wirken, je nachdem, wie er behandelt wird. All⸗ jährlich gehen durch falſche Be⸗ Landlung un d Verwendung t Wa 300 Mill. RM allein an Kärſtofjen im Stallmiſt ver⸗ dren. Der Banu koſtſpieliger Dung⸗ hätten iſt durchaus nicht erforderlich, ſondern es genügt, den Dung auf kleinſter Flache ordnungsgemäß hochzuſtapeln und Eſtzutreten. Auf dem Felde und im arten muß er nach dem Ausfahren ſoſert ausgebreitet und untergepflügt werden. Aehnlich verhält es ſich mit der Jauche. Sie iſt auf dem Hofe in geſon⸗ derten Jauchegruben aufzufangen und nur bei trübem Wetter auszufahren. Außer einer ordnungsgemäßen Dünger⸗ ſtätte und Jauchegrube wird jeder ſpar⸗ ſame Wirt noch einen Kompoſthauſen an⸗ ade auf dem alle pflanzlichen und erdigen Abfälle des Hofes geſammelt und durch häufiges Umſtechen und unter Zuſatz von Jauche und Kalk zu einem wertvollen Wieſen⸗ und Weidendünger verarbeitet werden. Dort, wo der Stall⸗ miſt nicht ausreicht, wird man auf dem Acker durch Anbau und Unterpflügen von Gründüngungspflanzen verſuchen, den Humus⸗ und Nährſtoffgehalt, ſowie die Gare des Bodens zu verbeſſern. Zweck⸗ mäßig wählt man hierzu die Schmetter⸗ lingsblütler, die durch ihre Knöllchen⸗ bakterien den Boden auch mit Stickſtoff, dem teuerſten Düngemittel, anreichern. Dies hat beſonders für die leichten, humushungrigen Sandböden große Be⸗ deutung. Damit die wirtſchaftseigenen Dünger im Boden durch die Bakterien auch richtig zerſetzt werden, muß in ihm ein genügender Kalkgehalt vor⸗ handen ſeiu. Der Kalk bindet nämlich die ſchädlichen Bodenſäuren und ſchafft auf ſchweren Böden die erforderliche Krümel⸗ ſtruktur. Durch ihn kommen auch die Handelsdünger erſt zur vollen Wirkung. Deshalb iſt alle 3—4 Jahre eine Kalkung⸗ mit Mergel oder Aetzkalt erforderlich, um ſo mehr, als über 50 v. H. unſerer Böden kalkarm ſind. Wirtſchaftseigene Dünger und Kalt bilden die Grundlage jeder Düngung. Um aber Höchſternten zu erzielen, werden die Handelsdünger hinzugegeben;: ſie bilden keinen Erſatz, ſondern eine notwendige Ergänzung. Grund⸗ ſätzlich iſt eine Volldüngung mit Kali, Phosphorſäure und Stickſtoff zu geben. Fehlt einer dieſer Nährſtoffe, ſo werden die anderen nicht voll ausgenutzt. Aller: dings wird le nac W fianzenarr und Bobengnte das eine oder andere Dünge⸗ mittel bevorzugt werden müſſen. Die An: wendung von Handelsdüngern gibt uns ferner die Möglichkeit, die Qualität der. Erzeugniſſe in eine beſtimmte Richtung zu lenken und ihre Haltbarkeit zu ver. 1 ß nicht ehr, ſondern ghalb muß n nur mehr, 415 richtiger gedüngt werden als bisher, damit wir die Nahrungs⸗ freiheit des deutſchen Volkes auf eigener Scholle jetzt vad für alle Zeit ſicher n. Sport vom gonntag Fußball. Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: FK 03 Pirmaſens— Spfr. Saarbrücken Kickers Offenbach— 1. FC K'lautern Phönix L'hafen— Union Niederrad Wormatia Worms— Boruſſia N'kirchen Eintracht Frankfurt— Saar 05 Saarbr. Gau Baden: SW Waldhof— Karlsruher FV VfB Mühlburg— VfR Mannheim FC 08 Mannheim— Freiburger Fe Gau Württemberg: VfB Stuttgart— Umler FV 94 1. SSV Ulm— Sportfr. Stuttgart Sportfr. Eßlingen— Union Böckingen Gau Bayern: Bayern München— Wacker München Be Augsburg— Schwaben Augsburg Jahn Regensburg— 1860 München SpVg Fürth— 1. FC Nürnberg FC 05 Schweinfurt— SpVg Weiden Skaatsbegräbnis für Marſchall von Bieberſtein. 3 . Der bei dem Stettiner Flugzeugunglück ums Leben gekom⸗ mene Freiherr Marſchall von Bieberſtein, einer der älteſten Mitglieder der NSDAP., wurde im feierlichen Staatsbe⸗ gräbnis in der Nähe von Freiburg zur letzten Ruhe be— GovV uv Im kleinen Salon, Gwendolen war blaß geworden, wie es zu dem Anlaß in keinem Verhältnis ſtand; aber ſie blieb äußerlich völlig ruhig. Sie ließ ſich wieder einſchenken und trank artig Be⸗ cheid. Sie hatte vorhin die Stimme Slomis erkannt. ö Der Abend rückte vor und die Geiſterſtunde hatte ſchon geſchlagen. Der Champagner hatte ſeine Schuldigkeit auch bei den zurückhaltenden Herren und Damen der amerikani⸗ ſchen Geſellſchaft getan. Man war munter und wohl⸗ gelaunt. Aber endlich mußte man doch aufbrechen, denn morgen war auch noch ein Tag. Auch in der Nachbarloge, wo es mehr gegangen war, wo man trank und ſang und zwitſcherndes Frauenlachen rollte und perlte, ſchien man der gleichen Anſicht zu ſein. Geräuſchvoll ging dort der Aufbruch vor ich. Und im Augenblick, da unſere Geſellſchaft durch den Vorraum der Loge dem Ausgang zuſtrebte, mit Gwen⸗ dolen Birming an der Spitze, trudelte auch von nebenan, weniger geordnet, dafür beſſer in Stimmung, eine Welle beller Frauenkleider und engliſcher Herrenanzüge heraus, junge Menſchen (in denen alleſamt quietſchvergnügte, ſteckten. Beide Arme um ebenſo viele ſehr hübſche, maßen auffallende junge Mädchen geſchlungen, die wieder um ſeine Schultern gelegt, ſo ſtand Doktor Amos Slomi plötzlich vor Gwendolen und ihrer nachfolgenden Geſellſchaft. 5 Urheberrechtschutz: Flinf Türme⸗Verlag Halle(Saale). verändert. gramvoller Zug. nur mit halbem Ohr zu. als laut zu⸗ ruhig und kühl, wie ſtets. Jetzt lachte Felix. aber einiger⸗ 1 ſtehen?“ Stebzehntes Kapttel. den die Damen gemeinſam bewohnten, ſaßen ſich den Vormittag drauf, zu ziemlich früher Stunde, Miß Gwendolen und Doktor Burger gegenüber. „Ich habe Sie rufen laſſen, Miſter Burger, weil ich fürchtete, Sie könnten ausgehen, und man ſieht Sie wieder den ganzen Tag nicht!“ meinte Gwendolen und hielt die Augen geſenkt. Sie war ſehr blaß und trug, wie ſtets um dieſe Stunde, den bunten Kimono, und die leuchtenden 52 Haare zu langen Zöpfen geflochten, loſe hängend. Aber Burger kam es dennoch vor, als ſei ſie irgendwie Die Augen waren umſchattet und um den ſtolzen, ſchöngeſchwungenen Mund lag ein ausgeſprochen Miß Gwendolen ſprach und erzähtte. Aber plötzlich ſchnellte er empor und ſtieß dabei an den Stuhl, auf dem er geſeſſen, ſo daß der polternd rücklings fiel. Träumte er— oder war er nicht ganz bei Troſt? Was hatte Gwendolen ſoeben geſagt? Entgeiſtert ſtarrte er in das ſchöne, unbewegte Geſicht. „Wollen Sie mich heiraten, Miſter Burger?“ Das war es, was Gwendolen Birming ſoeben ge— ſprochen, mit eintöniger, etwas belegter Stimme, aber ſonſt Aber ſchon hatte ſich Felix gefaßt. Etwas von der Wahrheit der Geſchehniſſe dämmerte ihm auf, und nun lächelte er ein wenig. Dann neigte er ſich vor und faßte nach beiden Händen des Mädchens, hielt ſie ſanft und wie beruhigend in den ſeinen ſeſt, indem er leiſe fragte: „Was iſt denn geſchehen?“ i „Oh! Sie dürfen nicht fragen!“ proteſtierte ſie. „Sie ſtellen die ſchwierigſte Vertrauensfrage an mich, die eine Frau nur ſtellen kann, Miß Gwendolen. Aber Vertrauen haben Sie keines zu mir. Wie ſoll ich das ver⸗ Gwendolen biß ſich auf die Lippen. Nun eben, das war ſtattet. beiden amerikaniſchen die ſeinen: Burger hörte 1 1 Eintracht Frankfurt— Saar 05 Saarbrücken 2:0(1:0). In einem außerordentlich fairen Treffen wurde Saar 05 mit 2:0(1:0) verdient ge⸗ ſchlagen. Die Eintracht beherrſchte faſt wäh⸗ rend der ganzen Spielzeit den Kampf. Nur ir der arſten Viertelſtunde und in den letzten 10 Minuten konnte Saar 05 etwas gefährlich werden. Bei Eintracht ſah man wieder auf Rechtsaußen Diefenbach, der aber nicht über, zeugen konnte. Saar 05 hatte in dem Halb- rechten Mieck einen vielverſprechenden jungen Mann. Nach 19 Minuten führte ein Vor⸗ ſtoß Leis⸗Lindner, den Ehmer mit Kopfball abſchloß, zum erſten Eintracht⸗Tor. Nach den Pauſe gab Tiefel in der 22. Minute einen Strafſtoß zu Monz, der auf 2:0 erhöhte. Bis zum Schluß änderte ſich am Ergebnis nichts mehr. Die Eintracht hat den Sieg vor allem der Läuferreihe zu verdanken. Keßler(Mainz) amtierte ſehr gut. Kickers Offenbach— 1. FC Kaiſerslautern 1:0(0:0). Die Lautringer waren dem Gaumeiſter voll, kommen ebenbürtig, ein Unentſchieden hätte dem Spielverlauf eher entſprochen. In der erſten Halbzeit waren die Gäſte ſogar leicht überlegen. Die Kickers kamen erſt in Fahrt, als Lindemann in der 10. Minute der zweiten Halbzeit auf Vorlage Kühnles den einzigen Treffer des Tages erzielen konnte. In der Offenbacher Mannſchaft erwies ſich der ſonſt ſo durchſchlagskräftige Sturm als ſehr ſchwach. Bei den Gäſten ſpielte der Torhüter Geb⸗ hardt ganz ausgezeichnet, ebenſo der flinke Sturm mit dem ſchnellen Rechtsaußen Mar⸗ kert. Fink⸗Seckbach bot eine vorzügliche Schiedsrichterleiſtung. BfB Mühlburg— UfR Mannheim 0:2(0:0) Der VfR Mannheim brachte es als erſter Verein in dieſer Meiſterſchaftsrunde fertig, die Mühlburger auf eigenem Platze zu ſchlagen und zwar vollkommen verdient. Die Platzherren hatten es nur ihrem großen Glück zu verdanken, daß das Ergebnis nicht höher ausfiel. Bei den Platzherren machte die Fünferreihe durch ihr engmaſchiges Spiel einen troſtloſen Eindruck. Die Bewe⸗ gungsſpieler trugen außerdem eine voll⸗ kommen unnötig harte Note ins Spiel. In der Läuferreihe fiel Mungenaſt durch ſeine Sonderaufgabe vollkommen aus. In der Verteidigung war Dienert nicht ſo ſicher wie ſonſt. An den beiden Toren war Schön- maier ſchuldlos. Su Waldhof— Karlsruher JB 1:11: Der Sportverein Waldhof konnte ſeinen knappen Vorſpielſieg über den Karlsruher FW nicht wiederholen, obwohl er einmal mehr rein ſpieleriſch dem Gegner glatt überlegen war und dieſen faſt ſtändig in der Verteidigung hielt. Die hinteren Reihen dei Gäſte waren aber ganz ſamos auf dem Po- ſten und ließen die etwas verſpielten Wald. hofſtürmer nie zum Schuß kommen. In der zweiten Hälfte wurde die Ueberlegenheit des badiſchen Meiſters drückend, aber der ſieg bringende Treffer wollte ſich nicht einſtellen Ja, beinahe wäre die Partie noch vom KF gewonnen worden, denn eine Minute val Schluß hatte der Gäſte⸗Mittelſtürmer Dam, minger die geſamte Waldhof⸗Abwehr über⸗ ſpielt, um dann mit ſeinem Schuß den Po. ſten zu treffen. Die beiden gültigen Treffen fielen bereits in der erſten Halbzeit.— Da Spiel fand im Mannheimer Stadion ſtat—⸗ 15 wurde von Schiedsrichter Dietz-Durlach geleitet. kein Amerikaner, ein ſolcher hätte nichts geſagt und ge⸗ fragt, ſondern er hätte»infach zugegriffen. Dol Birmings einzige Tochter ſtand auf dem Spiel. Aber er war ja kein Amerikaner, dieſer Miſter Burger— er war ein Wiener. Felix Burgers Frage blieb zunächſt ohne Antwort. Dann meinte Gwendolen, während ſie verdächtig ſchluckte: „Sie wollen nicht?“ i Wieder nahm der Mann die Hände des Mädchens in „Ich will Ihnen einen Vorſchlag machen, Miß Gwen⸗ dolen. Laſſen Sie die Sache jetzt auf ſich beruhen und in drei Tagen wollen wir weiter darüber ſprechen...“ Leiſe Röte ſtieg in das blaſſe, ſchöne Geſicht. Hilflos blickte ſie zu dem Sprecher auf und das war ein ſo un⸗ gewohnter Zug in dem ſtolzen, kalten Antlitz, daß Burger ein wenig unſicher wurde. Sie erhob ſich: „Gut, Miſter Burger— es ſoll ſein, wie Sie jagen. Alſo in drei Tagen...“ „Was werden Sie heute unternehmen?“ ertundigte er ſich, in dem Beſtreben, ſie nicht ſich ſelbſt zu überlaſſeu. „Oh! Ich haben allerlei vor: Muſikſtunde und nach dem Lunch müſſen wir zu die Schneiderin mit Betſy..“ „Schneiderin! „Das iſt das beſte, was Sie tun können! Das erfriſcht und zerſtreut die Damen! Alſo es bleibt dabei!? Und wenn in der Zwiſchenzeit— wenn etwas— etwas vorfällt, Miß Gwendolen, dann denken Sie daran, daß ich Ihr guter Freund bin— nicht wahr? Und laſſen es wiſſen— Hand drauf!“ . Ausgezeichnet!“ lachte nun Burger. mich ſofort Burger lächelte vor ſich hin, als er die Treppen im Hotel hinabſchritt. Einen Moment lang dachte er daran, ſich Slomi vorzunehmen und ihn auf den Zahn zu fühlen. Was mochte der wohl angeſtellt haben? Aber er verwarf den Gedanken ſogleich. Man ſoll ſich in fremde Liebes⸗ angelegenheiten nicht einmiſchen. (Fortſetzung folgt.) 1 Denen een Alle l egen Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. Die Glocke der kleinen Holzkirche von Serrebro läutete zur Adventsandacht. Ganz hoch und klar ſtand der reine, feierliche Klang in der Winterluft. Die Frauen von Serrebro gingen, in dunkle, weite Mäntel gehüllt, das Geſangbuch in den ge⸗ falteten Händen, langſam über den Kirchplatz, dem licht⸗ erhellten Gotteshauſe entgegen. Die Männer folgten lang⸗ ſam, ſchwerer. Ihre halblauten Geſpräche waren noch in den alltäglichen Sorgen gefangen: dem Fiſchfang, dem Verkauf, den Geſchäften der kleinen norwegiſchen Stadt, die ihren Winterſchlaf hielt. Vor der Kirchtür verſtummten ſie, nahmen die Pelz— kappen von den Köpfen und gingen hinein in den rötlichen Lichterglanz der weihnachtlichen Kirche. Aber nicht überallhin ſchien der Klang der Advents- glocken zu dringen.— In der Herrenſtube des Gaſthofs von Holgerſen wußte man nichts von dem reinen Winter⸗ frieden, der draußen über Land und Stadt lag, der aus der lichterhellten kleinen Holzkirche ſich in die Gemüter ergoß, die zur Adventsandacht bereit waren. Hier lagerte ſchwerer, beizender Rauch im Raum, ver⸗ hüllte halb die Geſichter, die aus dem Dunſt herausſahen. Es waren verzerrte, gierige Geſichter, die ſich über den Tiſch beugten, verkrallte Hände, die die Karten hielten.— Ein ſchaler Dunſt von Wein, Bier und Likör miſchte ſich mit dem kalt gewordenen Rauch.— Hier in dem Gaſthauſe von Holgerſen wurde geſpielt wie nirgends ſonſt in der kleinen norwegiſchen Stadt.— Hier vergaßen die Bürger und die Edelleute die Länge des norwegiſchen Winters— hier vergaßen ſie aber auch über ihren Karten nur zu oft ihre eigene Exiſtenz und das Glück ihrer Familien. An einem kleinen Extratiſch ſaß Baron von Glyn, ein breitſchultriger, kräftiger Mann, einem zweiten gegenüber. Dieſer andere war ſehr groß, ſehr ſchlank— in ſeiner leicht vorgebeugten Haltung lag etwas wie von einem. Raubtier, das ſich vor dem Sprung zuſammenduckt— in ſeinen grünlichen, ſcharfen Augen, die ein wenig zu eng an der ſcharf gebogenen Hakennaſe ſtanden, war etwas, was an einen Raubvogel erinnerte. Seine Hände waren lang, aber ſehr mager; ſie hatten gleichfalls etwas an ſich, das das Bild des Raubtierhaften verſtärkte. N Sehr ruhig ſaß dieſer Mann da und blickte aus halb geſchloſſenen Augen auf den Baron von Glyn. Deſſen Geſicht war von einer beängſtigenden, fleckigen Röte— die blauen Augen blickten wie die eines Irren auf die Karten, die er in den Händen hielt. Jetzt warf er mit einem unterdrückten Fluch die Karten auf den Tiſch: ö „Sie haben gewonnen, Liewen!“ kam es dumpf, wie ein Aufſtöhnen aus ſeinem Munde. „Ja— ich habe gewonnen!“ wiederholte der andere höflich— und nach einer kleinen Pauſe fuhr er fort: „Nun— und wie denken Sie es mit der Bezahlung zu halten, Baron Glyn?“ ö Der Baron von Glyn ſah den Fragenden mit einem Blick der nackten Verzweiflung an: „Wie ich es zu halten gedenke? Wozu höhnen Sie noch, viewen! Sie wiſſen ebenſogut wie ich, daß ich fertig bin— daß es aus iſt. Daß ich nicht zahlen kann.“ „Oh!“ Liewens Geſicht drückte ein kühles Bedauern aus.„Das würde mir leid tun, Glyn, aufrichtig leid! Sie wiſſen doch, Spielſchulden ſind-“ „Jawohl!“ ſchrie der verzweifelte Mann ſo laut auf, daß ſelbſt die anderen Spieler an den Nebentiſchen, die ganz in ihrer Spielleidenſchaft gefangen waren, zur Wirk⸗ lichteii zurückkehrten und aufſahen.„Jawohl, ich weiß, Spielſchulden ſind Ehrenſchulden— ſie müſſen in vier⸗ undzwanzig Stunden bezahlt werden! Aber wenn ich doch nicht kann—“ Vom Nebentiſch kam einer der Herren herüber: 0 „Nun, nun, Herr Baron“, ſagte er begütigend,„viel⸗ leicht findet ſich doch noch eine Hilfe! Sie haben doch Freunde in der Stadt?! Verſuchen Sie es einmal, Geld aufzutreiben!“ Liewen erhob ſich langſam: „Ja, verſuchen Sie es, Herr Baron!“ ſagte er zu⸗ rebend.„Ich kann mir nicht denken, daß man den Baron von Glun abweiſen wird. Ich warte bis heute abend, um zu hören, ob Sie etwas erreicht haben. Dann können wir weiterreden—“ 1705 Er wollte noch etwas ſagen, aber der Baron von Glyn war bereits aufgeſprungen, riß Pelz und Hut vom Kleivper⸗ Urheberrechtsschutz: Fünf Türme Verlag, Halle(Saale) Draußen auf dem Marktplatze vor dem Gaſthauſe ſtanden die Schlitten. Die Pferde dampften vor Kälte. Die Kutſcher waren abgeſtiegen, gingen in hohen Schaft⸗ ſliefeln hin und her, ſchlugen die Arme um ſich, um ſich Wärme zu verſchaffen. Einer oder der andere ſtahl ſich auch einen Augenblick hinein in das Gaſthaus von Niels Holgerſen, um die erfrorenen Lebensgeiſter mit einem Grog oder einem norwegiſchen Korn wieder anzufachen. In einem großen, eleganten, ſchwarz lackierten Schlitten, vor dem zwei ausgeſucht ſchöne Pferde geſchirrt waren, ſaß ein junges Mädchen von vielleicht fünfzehn Jahren. Aus einem weißen Pelzkäppchen ſah ihr roſiges Geſichtchen wie eine Apfelblüte heraus. Goldene Locken ſtahlen ſich übermütig aus der verhüllenden Kapuze. Die ſchlanke Geſtalt in dem Mantel aus dem gelblich weißen Pelz war tief in ein dunkles Bärenfell gehüllt. Der ſchwarze Schlitten wartete immer noch auf dem Markt. Der alte Kutſcher auf dem Kutſchbock drehte ſich um: „Wird Fräulein Edele auch nicht kalt?“ fragte er be⸗ ſorgt.„Dann ſoll ich, hat der gnädige Herr geſagt, die Pferde einſtellen und mit dem Fräulein Edele ein wenig ſpazierengehen.“ Ein ungeduldiger Ausdruck prägte ſich auf dem lieb⸗ lichen Geſicht des Mädchens aus und gab ihm einen Zug von Eigenſinn. „Ich will aber nicht mit dir Kerſten— ich will allein gehen!“ Der Kutſcher ſchüttelte den greiſen Kopf. „Das gebt nicht, Fräulein Edele! Der gnädige Herr haben es ſtreng verboten— Fräulein Edele ſoll nur mit mir gehen!“ Eine trotzige Falte grub ſich in Edeles Geſicht, ſie ſchien nachzuſinnen— dann glitt ein übermütiges Lächeln in ihre blauen Augen. „Na— dann bleiben wir eben hier im Schlitten, Kerſten, bis mein Vater kommt! Aber weißt du, du könnteſt mir aus dem Gaſthauſe ſchnell eine heiße Schoko⸗ lade holen!“ Der alte Kutſcher machte ein bedenkliches Geſicht. „Werden Fräulein Edele auch beſtimmt hier warten?“ Statt einer Antwort hatte ſich das junge Mädchen aus dem ſchwarzen Bärenfell herausgeſchält, griff über den Kopf des alten Kutſchers und nahm ihm einfach die Zügel aus der Hand. „Nun geh ſchon, Kerſten“, befahl ſie ſcharf,„ich halte die Pferde!“ ö Schwerfällig ſtand der alte Kutſcher auf und kletterte mit ſeinen ſteifen Beinen herunter. Bald war er in der Tür des Gaſthauſes von Serrebro verſchwunden, nicht ohne ſich noch einmal mißtrauiſch nach dem Schlitten um⸗ zuſchauen. Aber Edele ſaß ganz ſtill und ſah mit aufmerkſamem Geſicht auf die beiden Pferde, deren Leine ſie in den kleinen, weißbehandſchuhten Fäuſten hatte. Kaum aber war der alte Kerſten in der Haustür ver⸗ ſchwunden, da gab Edele den Pferden ein Zeichen durch einen kleinen ſchnalzenden Laut— ſie ſetzten ſich in Be⸗ wegung, fuhren auf dem weichen Schnee lautlos an dem Gaſthauſe vorüber. Edele lenkte ſie an die Stallung, wo ein Burſche erſtaunt herauskam. Mit einer hochmütigen Bewegung winkte Edele den Stallburſchen heran: „Halte die Pferde, bis unſer Kutſcher aus der Gaſt⸗ ſtube herauskommt!“ befahl ſie mit heller Stimme. Dann kletterte ſie leichtfüßig aus dem Schlitten und war im nächſten Augenblick um die Ecke des Hauſes ver⸗ ſchwunden. g a Schnell lief ſie den verſchneiten Weg hinab, durch einige Gaſſen, bis ſie auf einem großen Platze angelangt war, an deſſen Ecke ein großes, reich geſchnitztes Bürger⸗ hous ſtand. Es lag dunkel da, nur aus einem ſchmalen Fenſter ſchimmerte Licht. Da zog ſie ſchnell ihren kleinen Pelzhandſchuh aus und bückte ſich. Aus dem Schnee, der dart den Boden bedeckte, löſte ſie einen kleinen Brocken, den ſie zu einem Ball zuſammenzukneten ſuchte. Nun reckte ſie ſich auf die Zehenſpitzen und warf mit aller Kraft das Geſchoß hinauf zu dem erhellten Fenſter. Aber es verfehlte ſein Ziel— und ſie mußte ſich noch mehrmals bücken, um neuen Schnee loszulöſen und einen Ball zu formen. Endlich, beim dritten Male, gelang es. Der kleine Schneeklumpen flog gegen die erhellte Fenſter⸗ ſcheibe. Kaum batte das Wurigeſchoß mit einem leiſe klirren⸗ den Klang die Scheibe getroffen, da öffnete ſich das Fenſter. ſpazierengehen, alter vaten und ging, wie ein Truntener ſchwantend, zur Tür vinaus. 14850 29 9 9 f Ein Jungenskop ah heraus und verſuchte die Dunkel ⸗ den des winterlichen Kachmmiags zu durchgringen. 4 0 „Iſt da jemand?“ rief er herunter. Da kam ein leiſer Pfiff zu ihm herauf, ein Signal— von oben antwortete es ebenſo— und das Fenſter wude haſtig geſchloſſen. Edele ſtand, in die dunkle Türniſche gelehnt, wartend da— ſchon kamen laute, ſchnelle Schrktte die Treppe hinab, die Haustür wurde aufgeriſſen. „Edele?“ ſagte Malte Blomberg atemlos, mit eigen glücklichen Leuchten in ſeinen grauen Augen, und drückte mit ſolcher Kraft Edeles Hände, daß ſie leiſe aufſchrie. „Oh— hab' ich dir weh getan?“ fragte Malte er⸗ ſchrocken.„Ich freue mich nur, ich freu' mich ſo unbändig, Edele, daß ich dich wiederſehe! Wie haſt du es nur ge macht, fortzukommen?“ Edele lachte leiſe, es klang wie eine kleine, feine Silber⸗ glocke. „Wie ich es gemacht habe, Malte? Mußt mal den alten Kerſten fragen. Der ſteht jetzt ſicherlich mit einer heißen Schokolade vor Holgerſens Gaſthauſe und ſucht mich— ich hab' ihn nämlich reingeſchickt und bin dann ausgeriſſen. Nun— mag er ſtehenbleiben.“ Ueber das offene, klare Jünglingsgeſicht Maltes kanten Unruhe und Unbehagen. „Aber Edele, du kannſt doch den alten Maun nicht da draußen ſtehen laſſen, bei der Kälte. Und wie wird er ſich ängſtigen, wenn du auf einmal fort biſt! Gleich gehen wir hin und beruhigen ihn!“ Er wollte Edeles Hand nehmen und ſie in Richtung des Gaſthauſes fortziehen. Mit blitzenden Augen machte ſich Edele frei. „Was geht es dich an, Malte, ob Kerſten ſich ängſtice oder nicht? Ein Diener iſt es gewohnt, zu warten!“ Ihr reizendes Mädchengeſicht ſah hochmütig aus. „Auch ein Diener iſt ein Menſch, Edele!“ war die Aut⸗ wort des Freundes„Mein Vater hat mich gelehrt, gegen Menſchen, die uns dienen, doppelt höflich und rückſichte⸗ voll zu ſein Er ſagt immer, wir müſſen ſie ſo wenig wie möglich fühlen laſſen, daß wir ihnen befehlen können.“ „Richteſt du dich immer nach deinem Vater. Malte! Dann dürfen wir doch jetzt eigentlich auch nicht zuſammen ſein. Unſere Väter haben es doch verboten.“ Sehr ernſt ſah Malte aus, wie Edele dies ausſprach. „Du haſt recht, Edele!“ Seine Stimme klang gepreßt. „Aber in dieſem Punkt kann ich meinem Vater nicht ge⸗ horſam ſein Ich kann es mir einfach nicht denken, daß ich nicht mehr mit dir zuſammen ſein ſoll. Die Sonntage. auf die ich mich ſonſt die ganze Woche über gefreut habe, weil ich zu euch aufs Gut kommen konnte, ſind mir un ganz vergäll. Ich muß mich ſehr zuſammennehmen, un meinen Vater nichts davon merken zu laſſen. Ein Glück. daß ich heute zu Hauſe war. Wenn ich dich verfehlt hätte Er legte leiſe ſeine Hand auf ihren Arm und ftreichelte ſie. Da verging das hochmütig Trotzige auf Edeles reizen⸗ dem Geſicht. Sie lachte ihn aus ihren blauen, ſchelmiſchen Augen ſtrahlend an, daß die Grübchen in dem weichen Apfeſ⸗ blütengeſicht ſich vertieften. „Und ich vin froh, Malte. Es iſt ja jetzt auf dem Gut bei uns zum Sterben, ſeitdem du nicht mehr kommſt. Der Vater iſt den ganzen Tag in Geſchäften weg, oder er hat Herren da, mit denen er ſtundenlang hinter verſchloſſenen Türen reden Und ich muß mich mit der Gouvernante langweilen Weißt du vielleicht, Malte, warum ſich eigen! lich dein und mein Vater erzürnt haben?“ „Nein, ich weiß es nicht Vater hal mir nur ſehr eruſt geſagt, daß es mit meinen Beſuchen auf Gut Swanebloe vorüber ſein müßte, und daß auch er nicht mehr heraus- fahren würde Er ſah ſehr traurig dabei aus, denn er weiß ja ganz genau, was er mir damit uimmt Ich fragte ibn, was dei Grund zu ſeiner Anordnung wäre. Da ſaß er mich ſeltſam an und ſprach: 5 „Das verſtehſt du noch nicht, mein Junge. Da muß du dich ſchon mit meinem Gebot abfinden.“ „Aber du tuſt es nicht...“ In der Stimme des kleinen Mädchens ſchwang etwas wie ein Triumph. i 5 f Der lang aufgeſchoſſene Jüngling mit dem ernſthaften Mund und den grauen Augen ſah ſeine Gefährtin an: „Ich kann es nicht!“ war ſeine Antwort. Als wollte er weitere Worte unterdrücken, nahm er Edele nun wieder bei der Hand. 5 5 „Komm, Edele, wir wollen nun langſam zu Kerſten binuntergehen.“ M 5 „Geh du allein zu Kersten!“ ſagte Edele böſe.„Ich gehe in die Stadt und ſehe mir bei Kaufmann Anderſen die Weihnachtsausſtellung an. Du brauchſt ja nicht mie zukommen, wenn du nicht willſt.“ 8 l ſelbſtändigen Betrieb ihres Handwerks ginnen wollen, können werksrolle der Handwerkskammer eingetra— 5 0 meindebehörde angemeldet 4 5 enen rige Dur 20 nat Wichtig für das Handwerk! Mitteilung der Handwerkskammer Darmſtadt. Die bisher in der Preſſe veröffentlichten Mitteilungen über den Inhalt der 3. Ver⸗ ordnung über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 18. 1. 35(Reichs⸗ zeſetzblatt 1, S. 13) ſind in den Kreiſen der handwerklichen Gewerbetreibenden vielfach nißverſtanden worden. Um Unklarheiten zu zeſeitigen, ſeien di. wichtigſten Beſtimmun— gen der Verordnung, die die künftige Aus— übung eines Handwerks und die Eintragung in die Handwerksrolle betreffen, kurz dar— gelegt: Vom 24. 1. 1935 an iſt die Ausübung eines Handwerks abhängig von der Eintra— zung in die Handwerksrolle der zuſtändigen Handwerkskammer. Perſonen, die nach dieſem Termin den ſelbſtändigen Ve— trieb eines Handwerks anfangen, können die gemäß Paragraph 14 der Gewerbeordnung erforderliche Anmeldung bei der zuſtändigen Gemeindebehörde wenn ſie die Handwerkskarte oder einen vor— nur vornehmen, läufigen Ausweis vorlegen. Handwerker, die nach dem 24. 1. 35 den be⸗ nur in die Hand— gen werden, wenn ſie die Meiſterprüfung 1 abgelegt haben oder die Befugnis zur An- leitung von Lehrlingen beſitzen. Ausnahmen zurch die höheren Verwaltungsbehörden 110 nach Anhörung der Handwerkskammer. Für die ſelbſtändigen Handwerker, die zor dem 24. 1. 35 ihr Gewerbe bei der zu⸗ ſtändigen Gemeindebehörde ange⸗ meldet hatten und ihr Gewerbe . ſem Tage ſelbſtändig ausübten, die jedoch die N Meiſterprüfung nicht abgelegt haben und die Befugnis zur nicht beſitzen, gelten folgende an die⸗ Anleitung von Lehrlingen Uebergangsbeſtimmungen: Sind dieſe Handwerker vor dem 1. Januar 19332 in die Handwerksrolle eingetragen, ſo bleiben ſie von der Verordnung unberührt. Sind dieſe Handwerker in der Zeit vom 1 Januar 1932 bis 23. Januar 1935 in die 5 Handwerksrolle eingetragen worden ſo müſ⸗ 5 ſen ſie, wenn ſie nach dem 31. 12. 1899 ge⸗ boren ſind, bis zum 31. 12 1939 die Meiſter⸗ 1 prüfung ablegen oder die Befugnis zur An⸗ leitung von Lehrlingen erlangen, andern⸗ As iſt ab dieſem Termin die weitere Aus⸗ ung des Handwerks nicht mehr möglich. Alle ſelbſtändigen Handwerker, dem 24. 1. 1985 ihr Gewerbe bei der Ge⸗ n hatten und an jeſem Tage ausübten, die jedoch nicht in die Handwerksrolle eingetragen ſind, 1 ſind von amtswegen einzutragen. Sind dieſe Gewerbetreibenden nach dem 31. deboren. ſo müſſen ſie bis zum 31. 12. 1939 12. 1899 die Meisterprüfung ablegen oder die Veſug⸗ nis zur Anleitung von Lehrlingen erlangen. Weitere Ausführungsbeſtimmungen ſind zu erwarten. Heſſiſche Juverläſſigkeits⸗Jahrt des DDA. Mit Unterſtützung der Motorbrigade Heſſen des NS veranſtaltet der Gau 3 im DDA(Heſſen) am 23. und 24. eine Gauzuverläſſigkeits⸗Fahrt, die auch für den Gau Weſtmark offen iſt. Die Geſamtveran— ſtaltung gliedert ſich in eine Startprüfung, eine Beleuchtungsprüfung und eine Zuver⸗ läſſigkeits⸗Fahrt mit Bergprüfung Bei der Zuverläſſigkeits⸗Fahrt, die in zwei Etappen mit der Kontrollſtelle in Kaſſel durchgeführt wird, ſind Durchſchnitts⸗Geſchwindigkeiten zwiſchen 35 und 60 Stkm einzuhalten Wenn, die Witterung, Schneefall oder Glatt— eis, die Einhaltung dieſer Mindeſt- Durch⸗ ſchnitts⸗Geſchwindigkeiten unmöglich macht, tritt eine gleitende Wertung ein, bei der in jeder Werkungsgruppe— insgeſamt elf— die beſte Zeit als Grundlage für die Berech⸗ nungen der Ergebniſſe dient. J. Uiernheimer Tonfümschau Der ſchönſte deutſche Heimatfilm die vor Das Spitzenfilmwerk der Bavaria Talscnen Aanmel ung Eye Die feindlichen Brüder Roch heute Moutag im Central Allen Filmfreunden zur Freude kommt ab heute Samstag eines der ſchönſten deutſchen Tonfilmwerke zur Aufführung der beſtimmt alle Beſucher, ſogar den verwöhnteſten ins ſtaunen verſetzt.„Zwiſchen Himmel und Erde“ vollzieht ſich das Schickſal zweier ungleicher Brüder die die gleiche Frau lieben. Eine aus Herz greifende und packende Handlung. Ein Film der durch ſeine wundervolle Auf— faſſung allen zu einem Erlebnis wird. Ein Stoff der packt, den man erlebt, der auch Sie intereſſieren wird, mit Karin Hardt, Heinz Klingenberg, Attila Hörbiger, Joe Stöckel und Otto Wernicke uſw. Ein deutſches Volksſtück das überall wo es gezeigt wird mit großer Begeiſterung aufgenommen wird. Der Höhe— oder: punkt dieſes deutſchen Heimatfilms bildet ein Kampf den die zwei Brüder hoch droben auf einem Kirchturm austragen, wobei der eine, der dem Bruder die Lebensarbeit und das Herz einer Frau geſtohlen hat umkommt.— Auch das Beiprogramm bringt dieſe Woche beſondere Sehenswürdigkeiten. Ein Beſuch der überaus erſtkl. Darbietung wird wieder für alle das ſchönſte Vergnügen ſein und wird lange in Erinnerung bleiben. Filmfreunde beſucht den deutſchen Heimatfilm„Zwiſchen Himmel und Erde“ den man wirklich allen zeigen möchte. Achtung! Heute Montag letzter Tag Sport und Spiel Viernheim— Hockenheim 32 So wurde auch dieſer Sieg errungen. Leider nicht in einer ſo überzeugenden Weiſe wie man es gerne geſehen hätte. Die Grünen hatten natürlich bedeutend mehr vom Spiel und drängten die Hockenheimer zeitenweiſe ganz in ihre Hälfte zurück. In der 1. Halb⸗ zeit konnten die Hockenheimer nur vereinzelnd gefährlich werden und doch gelang es durch einen Durchbruch das 1. Tor zu erzielen. Die Viernheimer Stürmer ſchoſſen aus allen Lagen doch der glänzende Torhüter und ein unge⸗ meines Schußpech vereitelten alles. Es ge— lang jedoch noch vor der Pauſe den Ausgleich zu erzielen. Bald in der 2. Halbzeit wurde der Führungstreffer errungen, doch 5 Minuten vor Schluß gelang es Hockenheim auszuglei— chen. Nun wurde das Spiel dramatiſch. Unter der toſenden Anfeuerung der Zuſchauer dreh— ten die Grünen gewaltig auf und gleich darauf war durch einen glänzenden Kopfball wieder der Vorſprung hergeſtellt, der den Viern⸗ heimern Sieg und Punkte brachte. Das Spiel Seckenheim Sandhofen iſt wegen ver⸗ eiſtem Platz ausgefallen. Friedrichsfeld ſiegte gegen Ilvesheim, ſodaß Sandhofen auf den 3. Platz zurückgefallen iſt. Viernheim führt nunmehr mit 3 Punkten vor Friedrichsfeld und 5 Punkten vor Sandhofen. Allerdings hat Sandhofen 3 Spiele weniger. Die Reſultate: Hockenheim Friedrichsfeld— Ilvesheim Käfertal Altrip 4: Neulußheim— Feudenheim 4: Phönix Mannheim— Oberhauſen 12:0 Seckenheim Sandhofen Die Tabelle: 18 13 Viernheim (ausgefallen) Viernheim Friedrichsfeld 18 11 Sandhofen 15 11 Ilvesheim 16 8 Feudenheim P TGW Altrip 1 Hockenheim 17 Neulußheim 16 Ph. Mannheim 16 SCC Käfertal 18 Seckenheim 98 16 Oberhauſen 18 — Feldbereinigung in Mannheim 82 Mannheim, 11. Febr. Der Bau der Reichs⸗ autobahnſtraße Mannheim— Heidelberg— Frankfurt macht auch für Mannheim umfang⸗ reiche Feldbereinigungsarbeiten erforderlich. Dieſe Arbeiten, die vor nunmehr etwa Jah— resfriſt aufgenommen wurden, ſind in vol— lem Gange. Es werden aber immerhin noch etwa drei bis vier Jahre vergehen, bis man die Feldbereinigung Mannheims voll durch— geführt haben wird. Jedem Grundſtücksbeſit— zer ſoll möglichſt der gleiche Boden wieder zur Verfügung geſtellt werden, damit er ſich in ſeiner Bearbeitungstätigkeit nicht koſtſpieligen Umſtellungen unterwerfen muß. Auf der an— deren Seite aber iſt auch erſichtlich, daß die zu bereinigende Geſamtfläche recht erheblich groß iſt. So kommen für Mannheim 2700 ha, für Ilvesheim 290 ha, für Heddesheim, Hohenſachſen und Lüt⸗ zelſachſen zuſammen 350 ha in Frage. Das zu bereinigende Gelände in der Gemar— kung Hockenheim— durch die Kraich— bach-Regulierung veranlaßt— beträgt nur etwa 15 bis 16 ha. Intereſſant iſt auch die Tatſache, daß die Gemarkungen ſüdlich der Stadt, ſo beſonders Seckenheim wegen ſeines Tabakbaues, einen Hektar in der erſten und oberſten von als die nördlichen. Der höchſte Werterſatz für ein Hektar in der erſten und oberſten von neun Wert⸗ und ſieben Lageklaſſen beträgt im Norden 80 Mark, im Süden dagegen 86 Mark, während er in der niedrigſten Klaſſe bis auf 20 Mark beiderſeits herabgeht. Die Wertklaſſenfeſtſetzung wird durch einen Voll⸗ zugsausſchuß vorgenommen, der ſich aus meh— reren Sachverſtändigen(Landwirte und Geo— meter) zuſammenſetzt. Der Winter im Schwarzwald Wieder ſtrenge Kälte. Karlsruhe, 10. Februar. Auf dem Hochſchwarzwald hat der eiſige Oſtwind in den letzten 36 Stunden wieder⸗ bolt Sturmſtärte angenommen, ſodaß ein Vorwärtskommen auf den exponierten Hal— den der ſüdlichen Gebirgsmaſſive faſt un— möglich war, zumal ſich die Kälte auf 16— 17 Grad minus geſteigert hat. Die niedrig— ten Temperaturen werden auf dem Hö— heabſchnitt Feldberg— Silberberg— Stu— benwaſen— Schauinsland mit minus 17 Grad gemeldet. Seit 50 Stunden iſt auf dem Feldberagipfel die Temperatur nicht mehr über minus 10 Grad geſtiegen. Der 48:27 42:30 42:12 35:28 31:29 32733 913 36:3 39:3 31:3 22:49 76 24: 2 0 — U== 8 ——— 0 ö 0 Hochkamm des Schwarzwaldes zeiat in dei Feldberg⸗Kandei⸗ uno Hornisgrinde⸗Zone nicht unbeträchtliche Verwehunger hurch den Eisſturm. Stellenweiſe iſt das Nanke Eis zutage getreten, während ſich der Sturmſchnee zu noch mächtigeren Wächter an den Bergrändern zuſammenverkruſtet ha— In den Mittellagen des Gebirges iſt der zum Wochenbeginn aufgetaute. aber nu zeilweiſe geſchmolzene Schnee verharſcht und dielfach vereiſt, ſodaß er in bedrohlicher Weiſe die Bäume beſchwert. Man muß ir manchem Hochwald infolge des Eis⸗ und Schneedruckes mit Wipfel- und Aſtbrücher kechnen. Der ununterbrochenen Tätigkeit der großen, meiſt von den Gemeinden eingeteil— ten Schneeſchauflerkolonnen iſt die Säube rung faſt aller verſchneiten, teilweiſe auck ſchon verſchütteten Höhen- und Paßſtraßer 9957 rechtzeitig vor dem Wochenende zu ver anken. Neue Reichsautobahnſtreiken Vorbereitungen in Mittelbaden. Karlsruhe. 10. Februar Nach einer amtlichen Bekanntmachung de— Landeskommiſſärs für die Kreiſe Karlsruht und Baden beabſichtigt das Unternehmer Reichsautobahn die Kraftfahrbahn im Zug der Linie Heidelberg— Bruchſal— Karls cuhe von Teilpunkt 106,0 bis 116 in An ariff zu nehmen. Es werden auf dieſe⸗ Strecke folgende Gemarkungen berührt: Forſt, Karlsdorf, Bruchſal, Büchenau, Un⸗ tergrombach, Weingarten. Zur Prüfung und Begutachtung der Baupläne wurde Termin beſtimmt auf Donnerstag, den 21. Februar 1935, 14,30 Uhr im Bezirksratsſaal des Be— zirksamtes Bruchſal. Läufer das Stück 17 Es handelt ſich im vorliegenden Verfah— ren lediglich um die Feſtlegung der Auto— bahnlinie. Entſchädigungsfragen bleiben dem ſpäteren Verfahren vorbehalten. Aus der Heimat Gedenktage 11. Februar Der Phyſiker Thomas Alva Ediſon zu Milan in Ohio geboren. Der Dichter Rudolf Hans Bartſch in Graz geboren. Der Dichter Otto Erich Heinrich Hart— leben in Salo am Gardaſee geſtorben. Prot.: Euphroſyna— Kath.: Deſiderius Sonnenaufg. 7.26 Sonnenunterg. 17.03 Mondaufg. 10.09 Mondunterg. 2.50 Ehrenkreuz kann auch Ausländern und Staatenloſen verliehen werden. In einer neuen Verordnung des Reichsinnenminiſters wird beſtimmt, daß den Reichsdeutſchen die Angehörigen eines fremden Staates und Staatenloſe gleichzuſtellen ſind, die im Welt⸗ krieg als Angehörige der deutſchen Wehr⸗ macht Kriegsdienſte geleiſtet haben. Perſonen, die die Reichsangehörigkeit durch die Ab— erkennung oder Widerruf der Einbürgerung verloren haben, kann das Ehrenkreuz nicht verliehen werden. Zugleich wird ein Erlaß bekannt, nach dem das Ehrenkreuz für Kriegs- teilnehmer anſchließend an die deutſchen Kriegsauszeichnungen, alſo hinter allen von deutſchen Ländern verliehenen Kriegsauszeich⸗ nungen zu tragen iſt. * Reichsbanknoten zu 20 Rm. vom 11. Oktober 1924 auſgeruſen. Das Reichsbank direktorium hat eine Belanntmachung über den Aufruf und die Einziehung der Reichs— banknoten zu 20 Rm. mit dem Ausferti⸗ gungsdatum vom 11. Oktober 1924 erlaſſen. Dieſe 20⸗Mark-⸗Scheine zeigen auf der Vor⸗ derſeite die Nachbildung eines Frauenkopfes. Mit dem Ablauf des 31. März 1935 ver⸗ lieren dieſe Noten ihre Eigenſchaft als geſetz⸗ liches Zahlunasmitte:. 1847 1873 1905 Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 373 Stück. Verkauft 221 Stück. Milchſchweine das Stück 10—15 Mark. 30 Mark.— Markt⸗ verlauf mittel. worum es bei der„Salem“ geht, erkennen ſchmunzelnd gleich die Meiſten. Denn, wer ſein eignes Fach verſteht, der würdigt auch, was anoͤre leiſten! 1 —