dur brobe Klug in Laura Fm Pd Das Spitzenfilmwerk f Ein Volksschauspiel l. Ranges Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß der Herr über Leben und Tod meinen guten Mann, unſern ſtets treuſorgenden Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Jjakoh Weidner 8. Hausmeister I. R. 0 am Samstag nachmittag, nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 69 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abgerufen hat. Um ein Gebet für den Verſtorbenen bitten Die trauernden Hinterbliebenen Viernheim, den 11. Februar 1935 Die Beerdigung findet heute Montag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Alexanderſtraße 43, aus ſtatt. Zu den Vier Jahreszeiten Heute Montag 8.11 Un 11e teen f Mappen-Abend Eine fahrbare trächtige K u h die- noch etwas Milch gibt, zu kaufen geſucht. OMPIA-AISSTELUUNG 5 8 EN L. N. OM.nl 81s 20. HAN Ein eindrucksvolles Plakat. Für den Beſuch der Olympia⸗Ausſtellung in Berlin wirbt 98. das oben abgebildete eindrucksvolle Plakat. 0— Jodes- Anzeige Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe iſt heute vormittag meine liebe Frau, unſere herzensgute, treu⸗ beſorgte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwe ⸗ ſter, Schwägerin und Tante, Frau Margareta Sax geb. Gutperle nach langem, tückiſchem, mit großer Geduld ertragenem Leiden im 64. Jahre ihres Lebens, nach dem Empfang der hl. Sterbeſakramenten ſanft im Herrn entſchlafen. Wir bitten, der lieben Verſtorbenen im Gebete zu gedenken. g Viernheim, 10. Februar 1935. Die trauern Hinterbliebenen Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag 4 Uhr vom Sterbehauſe Wieſenſtraße 1 aus ſtatt. — Milchabſatzgenoſſenſchaft Viernheim 119 5 1 1 U 1 gebr. Möbel Herrenzimm. Speiſezimmer Schlafzimmer Couch, Vertiko, Kom⸗ moden und Kachttiſche, Dienstag, den 12. Februar 1935 abends 8 Uhr findet unſere Hierzu ladet die Nachbarſchaft, Freunde u. Gönner freundlichſt ein Famillie Mandel Die Kapelle Wo? zu erfrag. 8 Druckarbeiten im Verlag. J. d. Dr. d. Bl. Motto: Meinen werten Gäſten, Freunden und Bekannten binge ich zur Kennt- ö nis, daß ich meine Gaſtſtätte 11 laudschen Abel Mannheim, P 4-5 unverändert unter meiner Leitung weiterführe und „urg Mindech verſchiedene Schränke, Schreibtiſche, Tiſche und Stühle Betten Matratzen bei Rennert G 4.7 Mannheim Generalverſammlung im Gaſthaus„Zum Engel“ ſtatt. Inſerieren „Du wirſt Augen machen, lachſt dich g'ſund! Komm und guck Heute Montag 8. Uhr närriſch wozu freundlichſt einladet agesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht. 2 „Vorlage der Bilanz. Entlaſtung des Vorſtandes und Auf ſichtsrates. 4. Verteilung des Reingewinns. 5. Statutenänderung. Wahl des Vorſtandes und Aufſichts rates. Verſchiedenes. Gewinn! Haldschlönchen Montag 8.11 Uhr groß. närrischer bitte ich, das ſeither bewieſene Vertrauen mir be— wahren zu wollen. Mit deutſchem Gruß Margareta hb WI W. geh. Kuhn famille Honrad Brechlel 8 Happ Un- Abe nd N N ee, deli ure? N Aelmalvenung eu! Wir bitten pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Roos wozu freundl einladet Familie Martin Hanelle WIIli Rant Hofmann Der Rerrhchste Gronlum. „Greta Garbe— Königin Christine“ Heute im U. J.— Infaug 8 Uhr Aan müssen lcsgs Meisterwerk sehe ſtraße 43 aus, ſtatt.— Am Sonntag vormit—⸗ tag verſchied nach langem tückiſchem Leiden Frau Margareta Sax geb. Gutperle im 64. Lebensjahre. Die Beerdigung findet morgen Dienstag vom Trauerhauſe, Wieſenſtraße 1, aus ſtatt. Möge ſie ruhen in Frieden. * Die Gaſtſtätte„Haus der deutſchen Arbeit“ in Mannheim wird, wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen iſt, nach wie vor von Frau Margareta Abb Wtw. geb. Kuhn, einer Viernheimerin weiterbetrieben. Den Gäſten, Freunden und Bekannten wird dies zur Kennt— nis gebracht. Lokales Viernheim, 11. Februar Merkſpruch: Ich bitte nicht um Ehr und Ruhm, So ſehr ſie Menſchen rühren; Des guten Namens Eigentum Laß mich nur nicht verlieren! * Und in Nächten, ſchlummerloſen, Tönt es mir dann immer zu: Heimat, Heimat, ewig liebe, Ach, wie einzig ſchön biſt du! * * Kappenabende finden heute ſtatt im„Waldſchlößchen“, in der„Burg Windeck“ und im Lokal„Zu den vier Jahreszeiten“. Für Stimmung und Humor iſt geſorgt. * * Ein neuer Roman beginnt heute in dem Viernheimer Anzeiger.„Aus der Ju— gendzeit, aus der Jugendzeit“. Dieſer Roman ſoll unſeren Leſern wieder eine kleine Freude und Unterbrechung in den Alltagsſorgen ſein. Auch dieſer Roman wird die Herzen der Romanfreunde ſehr ſchnell erobern. * Brennſtoff⸗Ausgabe. Am kommen— den Freitag, 15. Februar, werden durch die N. S. V.(Büro im Fürſt Alexander) Brenn- ſtoff-Bezugsſcheine ausgegeben. Die Reihen⸗ folge der Ausgabe iſt an den bekannten An— ſchlagſtellen zu erſehen. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Vergehen degen die Verordnung über Reinhaltung der Ortsſtraßen, 5 wegen Verſtoß gegen das Gaſt⸗ ſtättengeſetz(Ueberſitzzj, 2 wegen Vergehen Vom Sonntag Wir ſind nunmehr mitten im Winter. Harter Froſt, eiskalte Winde und Schnee ſind an der Tagesordnung. Die letzten Tage der vorigen Woche war es beſonders kalt. Am geſtrigen Sonntag, insbeſonders gegen Nach— mittag ließ die Kälte nach. Am Himmel hatten ſich Schneewolken gebildet, die auch verfloſſene Nacht ihre weiße Herrlichkeit auf uns nieder⸗ fallen ließen. Die Natur hat über Nacht wie⸗ der ein weißes Kleid angezogen. Prinz Karneval zieht ſo langſam alles in ſeinen Bann. Ueberall wird fröhlig Faſching ge— feiert. Zum Wochenende und am geſtrigen Sonntag hatten wir wieder eine große Zahl von Kappenabende bei denen überall närriſches Faſtnachtstreiben herrſchte. Ueberall war Be⸗ Veranſtaltungen. Zahlreiche Büttenredner ver⸗ zapften wieder einen blühenden Unſinn und löften wahre Lachſtürme bei den zahreichen Beſuchern aus. Es war wieder eine gelungene Veranſtaltung. Auf dem Waldſportplatz Bekanmmachung ſtanden die Grünen im letzten Heimſpiel der[ Betreffend: Abhaltung von Sprechſtunden für! laufenden Verbandsrunde gegen Hockenheim. Kriegsbeſchädigte u. Kriegshinterbliebene! Das Vorſpiel endete 2:2. Beinahe wäre es durch die Kreisfürſorgeſtelle Heppenheim den Hockenheimern gelungen wieder ein 22 in Viernheim. 8 zu erzielen. Doch kurz vor Schluß gelang es Am Dienstag, den 12. Februar 1935 den Grünen den Siegestreffer zu landen, ſo- nachmittags von 2—4 Uhr findet ein Amtstag daß das Spiel 3:2 endete. Die Viernheimer für die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter⸗ behalten hiermit die Tabellenführung. bliebenen auf dem Rathaus ſtatt. 5 Auf dem Stadion mußten die Turner in ihrem Viernheim, den 9. Februar 1935 2. Spiel um den Vereinspokal eine 0:4⸗Nie⸗ Bürgermeiſterei Viernhein derlage hinnehmen und ſomit aus dem Pokal⸗. Bechtel wettbewerb ausſcheiden. Leider hatten die Viernheimer nicht ihre komplette Mannſchaft zur Stelle, ſodaß ſie dieſe bedauerliche Nieder- lage erleiden mußten. worauf der Erfinder ſchließlich doch zu einem finanziellen Erfolg gelangte. 4 Ortsgruppe Süd- Ried viernheim. * Achtung, Privatautobeſitzer! Von amtlicher Handwerkerſeite wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Privatautobeſitzer Kundenfahrten machen. So viele Kunden glau- ben bei einem Geſchäftsmann, der ein Auto hat, Anſpruch erheben zu können, daß er ſie bei Hochzeiten oder ſonſt einem Anlaß koſten⸗ los oder billiger fährt. Das iſt als eine Zu⸗ gabe geſchäftlicher Art anzuſehen und iſt ver⸗ boten! Darunter fallen auch Fahrten gegen Erſtattung des Benzinverbrauchs. Zu Kun⸗ hauswarte. g f Die Verpflichtung der Hauswarte finde tatt: Montag, 11. Februar im Freiſchütz 1. Bezirk Dienstag, 12. Februar im Kaiſer 2. Bezirk Donnerstag, 14. Februar im Löwen 3. Bezirk Freitag, 15. Februar im Karpfen 4. Bezirk Wir bitten aber diesmal punkt 8 Uhr! — vermietungen mit angemeldetem Gewerbe zur Verfügung. Die Privatautobeſitzer werden da— her davor gewarnt, ſolche Fahrten auszu- führen, andernfalls ſie zur Anzeige gebracht Greta Garbo: „Königin Chriſtine“ werden und 1 iernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) kae Krieg um Abeſſinſen? leichsluftschutzbund, 79 Betr.: Verpflichtung der Luftſchutz⸗ 1 1 anweſend zu ſein, da vor der Verpflichtung noch eine praktiſche Vorführung gezeigt werden denfahrten ſtehen einzig und allein die Auto⸗ ſoll. 1 gegen die Straßen- und Verkehrsordnung (Fahren ohne Licht), 2 wegen Ruheſtörung und 1 wegen Teppiche und ähnliches nach der Straße ausklopfen. Sterbetafel. Am Samstag nachmit⸗ tag wurde nach ſchwerem Leiden Herr Jakob Weidner 8., Hausmeiſter i. R., im 69. Lebensjahre von Gott in die ewige Heimat abgerufen. Herr Weidner war lange Jahre Hausmeiſter in der Schillerſchule und erfreute ſich allgemeinen Anſehens und Wertſchätzung. Die Beerdigung findet heute Montag nach⸗ mittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Alexander⸗ trieb, Stimmung und Humor.— Am Sams⸗ tag abend wurde in dem närriſch dekorierten Saal des„Fürſt Alexander“ durch die fröh— ligen Sänger des Liederkranz ein Maskenball abgehalten, der ſehr gut beſucht war und einen glänzenden Verlauf nahm. Die Eiſen⸗ bahner der O. E.G. hatten am Samstag im „Deutſchen Kaiſer“ Maskenball der einen ſchönen, harmoniſchen Verlauf nahm. Es ſoll ſehr Früh geweſen ſein, als ſich die letzten der Narrengeſellſchaft Club der Gemütlichen nach Hauſe begaben.— Die Fremdenſitzung geſtern abend im„Karpfen“ war wieder ein beſonderer Clou in der Fülle der karnevaliſt. 5 eine Beſtrafung zu erwarten haben. * Der Revolver 100 Jahre alt. In dieſem Jahre kann der Revolver ſein hundertjähriges Beſtehen„feiern“. Im Jahre 1835 hat der junge Amerikaner Colt die von ihm konſtruierte Waffe in London, Paris und in den Vereinigten Staaten patentieren laſſen. Er gründete im gleichen Jahre die Colts Pa⸗ tent Firearm Company, die im Jahre 1842 ihre Produktion einſtellen mußte. 5 Jahre ſpäter erkannte die Regierung der Vereinigten Staaten die„Nützlichkeit“ der neuen Waffe an, und ſehr zahlreiche Amerikaner kauften ſie, Ein hiſtoriſcher Großfilm im Union⸗Film⸗Palaſt In dieſem hiſtoriſchen Monumentalge-! mälde ſteigt die Garbo zu ihrer herrlichſten Leiſtung. Sie, die als„Königin Chriſtine“ die große Einſamkeit des Herzens offenbart, ſie iſt ja, wie wir längſt wiſſen, heute die ein— ſamſte aller Schauſpielerinnen. Es iſt etwas Verklärtes, etwas Myſtiſches um dieſe Frau. Eine ſeltſame Kühle umgibt ſie, und doch iſt ſie herrlich, ſtrahlend ſchön, ehrfurchtgebietend, jeder Zoll eine Majeſtät. Sie iſt wahrhaft die„göttliche Garbo! Heute letzte Aufführung! Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Man erinnert abeſſiniſchen ſich noch des italieniſch⸗ Zwiſchenfalles bei der Oaſe Ral⸗Ual, über den vor einigen Wochen berichtet wurde und mit dem ſich dann auch der Völkerbundsrat— auf abeſſi⸗ niſchen Antrag— befaßte. Es handelte ſich um eine Grenzſtreitigkeit: Italieniſch⸗So⸗ maliland grenzt an Abeſſinien, aber die Grenze iſt nicht überall genau feſtgelegt. Der Völkerbundsrat hat ſich dadurch aus der Affäre gezogen, daß er einer Entſcheidung einfach auswich. Er empfehle den beiden ſtreitenden Parteien,„die Regelung des Grenzkonflikts auf dem Wege direkter Ver⸗ handlungen zwiſchen beiden Regierungen vorzunehmen“. Dieſe Entſcheidung war zwar für den Völkerbundsrat ſehr bequem, aber praktiſch völlig wertlos, wie ſich bald zeigen ſollte. Es kam nämlich bald zu neuen Zwiſchen⸗ fällen: erſt an der Grenze zum franzöſiſchen Kolonialgebiet und neuerdings hat ſich wie⸗ der ein italieniſch⸗abeſſiniſcher Zuſammen⸗ ſtoß ſüdlich von Ual⸗Ual ereignet, bei dem fünf Italiener getötet und ſechs verwundet wurden. Der italieniſche Bericht ſpricht von einem„abeſſiniſchen Ueberfall“ auf italie⸗ niſche Poſten. Und gleichzeitig verlautet aus Rom, daß die italieniſche Regierung ent⸗ ſchloſſen ſei, ſetzt endgültig Ordnung zu ſchaffen. Sie plane eine Reihe militäriſcher Maßnahmen im öſtlichen Afrika und habe auch ſchon die nötigen Vorbereitungen dazu getroffen. Alſo Krieg um und gegen Abeſſinien? Als der Zwiſchenfall von Ual⸗Ual anfing, die Welt zu beſchäftigen, neigte man drau⸗ ßen dazu, von einem„Kampf um Wü⸗ ſtenbrunnen“ zu ſprechen. Es ſcheint, daß dieſe Kennzeichnung der Auseinander— ſetzungen um Abeſſinien nur dann als zu— treffend bezeichnet werden kann, wenn man den Begriff der„Wüſtenbrunnen“ ſo aus⸗ weitet, daß die tatſächlichen Größenordnun⸗ gen erfaßt werden: Abeſſinien umfaßt einen Raum von 1120 400 Quadratkilometer, be⸗ ſitzt 10 Millionen Einwohner und iſt ſeit dem 23. September 1923 Mitglied des Völ⸗ kerbundes! Die Sache iſt alſo keineswegs einfach, zu⸗ mal auch England und Frankreich an Abeſſinien ſtark intereſſiert ſind und auch Japan ſich neuerdings durch Handels⸗ konzeſſionen in Abeſſinien feſtſetzt. Ueber die Stimmung in Abeſſinien ſelber orientiert der nachſtehende Bericht, der aus Addis-Abeba, der abeſſiniſchen Haupt⸗ ſtadt in London eingegangen iſt: In Abeſſinien iſt die Abneigung gegen die Fremden geſtiegen. Auf die Nachricht von dem Abſchluß des fran, öſiſch⸗italieni⸗ ſchen Abkommens hat ſich dieſe Stimmung noch um Vieles verſchlechtert. Der durch⸗ ſchnittliche Abeſſinier macht dabei keinerlei Unterſchied zwiſchen den verſchiedenen fremden Nationalitäten. So iſt vor einigen Tagen eine Automobilgeſellſchaft, die die amerikaniſche Flagge führte, in ſehr unan⸗ genehmer Weiſe beläſtigt worden. In Flug⸗ blättern wird ſeit einiger Zeit die offene Feindſchaft gegen die Fremden propagiert. Wer an den Grenzzwiſchenfällen die Schuld gehabt hat,— ſo ſagt der Bericht aus Addis⸗Abeba weiter— mag in Europa eine umſtrittene Frage geweſen ſein. Hier aber herrſcht der unausrottbare Glaube, daß Italien allein verantwortlich zu machen war, zumal es ſeit Jahren aus ſeinen Ab⸗ ſichten auf Abeſſinien kein Geheimnis ge⸗ macht hat. Man iſt überzeugt, daß im ita⸗ lieniſchen Somali-Land langſam aber ſicher der Weg für die Verwirklichung der italieni⸗ ſchen Pläne vorbereitet wird. Tatſächlich liegen die Dinge ja auch ſo, daß Aheſſinien eine italieniſche„Intereſſen⸗Sphäre“ wer⸗ den ſoll oder ſchon geworden iſt. Es führen bereits jetzt zwei, nicht gerade glänzende aber ſtrategiſch wichtige Straßen egen die abeſſiniſche Grenze, geeignete zoſten werden eingerichtet und die Trans⸗ port⸗Erleichterungen eifrig vermehrt. Es kann ſich hierbei um keine kommerziellen Zwecke handeln, denn es exiſtiert in dieſen Landſtrichen kein Kandelsverkehr. Auch die im römiſchen Vertrag erreichte Beteiligung der Italiener an der einzigen, in franzöſi⸗ ichen Händen befindlichen Eſſenbahn, die von ernbelmer Anelger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jabrgang Italien und Abeſſinien Italien mobiliſfert zwei Diviſionen für Afrila— Wieder ein Zwischenfall an der abeſfiniſchen Grenze— Die Intereſſen Japans Rom, 12. Februar. Nach einer amtlichen Mitteilung ſind in der Zeit zwiſchen dem 5. und 11. Februar zwei italieniſche Diviſionen mobiliſiert wor⸗ den. Die als Vorſichtsmaßnahme bezeich⸗ nete Einberufung dieſer Konkingente aus der Jahresklaſſe 1911 habe ſich, wie das Kommunique hinzufügt, in größter Ordnung vollzogen. Die Mobiliſierung von zwei ita⸗ lieniſchen Diviſionen wird in unkerrichteten italieniſchen Kreiſen als eine Vorſichtsmaß⸗ nahme bezeichnet, die ausſchließlich wegen der ſich häufenden Zwiſchenfälle im abeſſini⸗ ſchen Grenzgebiet erfolgt iſt. Wie man weiter zuverläſſig erfährt, wird eine Verſchiffung der italieniſchen Di⸗ viſionen vorerſt nicht vorgenommen. Die italieniſche Regierung will aber für den Fall weiterer abeſſiniſcher Angriffe ſofort uͤber zur Verſchiffung bereitſtehende Trup⸗ penverbände verfügen können. In der ſchärfſten Form werden in dieſem Zuſam⸗ menhang die Gerüchte über die angeblich bereits erfolgte Zuſammenziehung großer italieniſcher Streitkräfte in den beiden ita⸗ lienſchen Kolonien Eritrea und Somaliland dementiert. Die abeſſiniſchen Angviffe, die nur zum Teil öffentlich be⸗ kannt geworden ſeien, hätten freilich in den letzten Monaten in beunruhigender Weiſe zugenommen und Italien davon überzeugt, daß es auf die Verteidigung der beiden Kolonien beſ⸗ ſer bedacht ſein müſſe. Richtig ſei, daß Ita⸗ lien bei der deutlich erkennbaren Gärung an der abeſſiniſchen Grenze und der Ueber⸗ raſchungsgefahr, die damit verbunden ſei, ſeit einiger Zeit bewaffnete Kräfte zuſammengezogen und entſprechende Bewegungen eingeleitet habe. Dieſe aber hätten nur den Zweck der der Küſte zur Hauptſtadt führt, ſteht auf demſelben Blatt. Dieſe Bahn war immer ein Zuſchußbetrieb, ſo daß die italieniſche Beteiligung in erſter Linie politiſche Bedeu— tung hat. In Abeſſinien hat man keinen Zweifel, datz die Vertragsmächte— alſo Italien und Frankreich— Hand in Hand auf ſeine ſchließliche„Abhängigkeit“ hin arbeiten, wo⸗ bei Frankreich unter gewiſſen Bedingungen Italien freie Bahn gegeben hat. Daß im Lande ſelbſt der Wille zur und zu ihrer Verteidigung alles beherrſcht, darüber iſt kein Zweifel. Doch beſteht in der ſtaatlichen Organiſation, die in den Stam⸗ mesfürſtentümern ein Gegengewicht Zentralgewalt beſitzt, ein Nachteil, der von den Gegnern des Landes wohl ausgenutzt werden kann. Die Kaiſer-Gewalt wird bei der Unerſchloſſenheit des Verkehrsweſens nicht ſtark genug ſein, um ſich in ſchwierigen Lagen überall durchzuſetzen. Sollte es nicht gelingen, in Genf die Spannung auszuglei⸗ chen, ſo iſt es durchaus möglich, daß Abeſ⸗ ſinien ſeine Verteidigung gegen fremde Ein⸗ flüſſe in ſehr eindeutiger Form in die Hand nimmt. Seine Einwohner ſind ſich der Stärke ihre Poſition hinter uneinnehm- baren Bergen am Rande der Wüſte wohl bewußt. Der Kaiſer Selaſſie gibt ſich alle mögliche Mühe, die erregten Gemüter zu be⸗ ruhigen, aber er befindet ſich in keiner ein⸗ fachen Lage und da er der großen Mehr⸗ heit ſeiner Untertanen nur dem Namen nach bekannt iſt, ſo iſt ſeine eigene Poſition in keiner Weiſe geſichert. Soll er ſich der nationalen Strömung entgegenſtemmen? Das iſt ſehr ſchwer. Soll er mit ihr ge⸗ hen, ſo iſt es gefährlich. Soweit der Bericht aus Abeſſinien. Man ſieht, die Lage iſt ſchwierig, ſehr ſchwierig, ſo daß es allerhand Ueberraſchungen geben kann. Unabhängigkeit zur Abwehr, für die ſein müſſe. Ein neuer Zwiſchenfall Nach Mitteilung der offiziöſen italie⸗ niſchen Telegraphenagentur hat der durch die ſtändige Zuſammenziehung von bewaff⸗ neten abeſſiniſchen Gruppen hervorgerufene Druck im Gebiet von Ual-Ual und in der Umgebung einen neuen Zwiſchenfall hervor— gerufen. In der Frühe des 29. Januar überfielen bewaffnete Abeſſinier den bewaffneken ika⸗ lieniſchen Poſten Afdub ſüdlich von Ual⸗Aal. Es enkſtand ein Gefecht, in deſſen Verlauf fünf Italiener gelötet und ſechs verwundel wurden. Die Verluſte der Abeſſinier ſtehen nicht feſt, ſollen aber größer ſein. Die italieniſche Geſandtſchaft in Addis Abeba hat Anweiſung erhalten, wegen die— ſes neuen Zwiſchenfalles bei der Regierung von Abeſſinien formellen Proteſt zu erhe— ben.(Die Mobiliſierung zweier italieniſcher Diviſionen iſt wohl gerade durch dieſen neuen Zwiſchenfall veranlaßt worden.— Schriftleitung.) Vor einem italieniſchen Ultimatum? London, 12. Februar. Wie das engliſche Nachrichktenbüro Reuter aus Rom meldet, beſteht nach einer Aeußsc⸗ rung des Workführers im italieniſchen Mi⸗ niſterium des Aeußeren durchaus die Mög⸗ lichkeit, daß Italien an Abeſſinien ein Alki⸗ matum richtet, falls die Beziehungen zwi⸗ ſchen den beiden Ländern ſich weiterhin zu⸗ ſpitzen ſollten. Japan und Abeſfinien Wie erinnerlich, haben die Japaner in Abeſſinien Handelskonzeſſionen erwor⸗ ben. Der Vertreter eines römiſchen Blattes hat nun vor einiger Zeit den japaniſchen D Italien rechtzeitig bereit Botſchafter in Rom, Sugimur a, befragt. ob die japaniſchen Intereſſen in Abeſſinien etwa zu einem italieniſch-japaniſchen Gegen⸗ ſatz führen würden. Die ſehr vorſichtigen Aeußerungen von Sugimura klingen in einer Unterſtreichung der Tatſache aus, er, der Botſchafter des Kaiſers von Japan, ſehe keinen Intereſſenkonflikt zwiſchen Ita⸗ lien und Japan hinſichtlich Abeſſiniens. Es iſt nun aber noch garnicht lange her, daß die Japaner lebhafte Anſtrengungen zu machen ſchienen, um in Abeſſinien wirtſchaftlich feſten Fuß zu faſſen und dieſes Handelsintereſſe auch po⸗ litiſch zu untermauern. Die Verſuche, durch Militärmiſſionen Einfluß zu erlangen, die Bemühungen zur Herſteilung verwandt— ſchaftlicher Beziehungen zwiſchen den beiden Kaiſerhäuſern durch Vermählung eines abeſſiniſchen Prin⸗ zen mit einer japaniſchen Prinzeſſin und viele andere Nachrichten über die Akti⸗ vität Japans in Abeſſinien ſind nicht ohne weiteres als„Gerüchte“ abzutun. Uebrigens ſind in dieſer Hinſicht die Erklärungen des japaniſchen Botſchafters in Rom eher be— ſtätigend als dementierend. Er beſtreitet zwar die Behauptung, daß„japaniſche Offi⸗ ziere ſich zu Ausbildungszwecken in Abeſſi— nien“ aufhalten; er verſucht ferner die Han— delsbeſtrebungen Japans in Abeſſinien zu bagatellieren; auch das Heiratsprojekt, von dem Sugimura behauptet,„es ſei bis jetzt noch nichts daraus geworden“, wollen die Japaner als eine harmloſe Angelegenheit betrachtet ſehen— alles in allem iſt trotz des Interviews, dem doch zweifellos ein amtlicher Charakter zukommt, die Frage nicht geklärt, welches Intereſſe Japan an Abeſſinien nimmt und wie ſich dazu die franzöſiſch⸗italieniſchen Pläne in Zukunft verhalten ſollen. Die Nückgliederung des Saarlandes Gauleiter Vürckel Reichskommiſſar für die Nückgliederung Sonstige Vorbereitungen Berlin, 12. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: Der Führer und Reichskanzler hat den Gauleiter Joſef Bürk⸗ kel zum Reichskommiſſar für die Rückgliede⸗ rung des Saarlandes beſtellt. Das Reichsgeſetzblatt veröffent⸗ licht das vom Führer und Reichskanzler, vom Reichsaußenminiſter Freiherr v. Neu— rath und vom Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk für den Reichsinnen⸗ miniſter unterzeichnete Geſetz über die Ab⸗ rede zwiſchen der deutſchen Regierung und der Regierungskommiſſion des Saargebie— tes über Beamtenfragen. Sagarzollablommen unterzeichnet Wie aus Rom gemeldet wird. iſt das deutſch⸗franzöſiſche Zollabkommen über die Zuſammenlegung der Zollgrenze mit der po⸗ litiſchen Grenze des Saargebietes am Mon⸗ tag im italieniſchen Außenminiſterium von den Botſchaftern Deutſchlands und Frank- reichs unterzeichnet worden. Die Aenderung der Jollhoheit kritt um Mitternacht zum 18. Februar in Krafk. Der Wortlaut des Abkommens wird im Saar⸗ land baldigſt veröffenklicht werden. Jum gleichen Jeilpunkt wird die Währungsver⸗ ordnung in Kraft kreten. Eine tapfere Saardeuiſche geſtorben Merzig, 12. Februar. Die Witwe Johannes, die ihres Stimmrechtes verluſtig gegangen war, weil ſie bei der Abſtimmung im Schweſternhaus in Mettlach erklärt hatte:„Ich bin deutſ geboren und will auch deutſch ſterben!“ i im Alter von 85 Jahren in ihrem Heimatork Beſſeringen bei Merzig geſtorben. Ihr Ausſpruch war zu einem geflügelten Wort im Abſtimmungskampf geworden. Kommuniſt ſchießt Saardeutſchen nieder Saarbrücken, 12. Februar. In der Wirtſchaft„Zur Stadt Straß⸗— burg“ in der Nähe der Polizeidirektion kam es zu einer Schlägerei mit bekannten Sepa— ratiſtenhäuptlingen, in deren Verlauf der ehemalige Leiter des Abſtimmungsbüros der Einheitsfront im Gebäude der Arbeiter— wohlfahrt— von dem die 100 000 Ein⸗ ſprüche gegen die Abſtimmungsberechtigung von Mitgliedern der Deutſchen Front aus⸗ gingen— der Kommuniſt L'Hoſte, einen jungen Mann durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt. Die Wirtſchaft„Jur Stadt Straßburg“ iſt ein bekanntes Separatiſtenlokal. An einer Wand der Wirtsſtube ſind Hammer und Si- chel angemalkl. Hieran nahmen am Sams⸗ kagabend gegen 8 Uhr einige ſunge Leute Anfkoß; ſie fanden Widerſpruch bei den Skammgäſten, einer Reihe bekannker Kom⸗ muniſten und Separatiſten. Es kam zu einer Auseinanderſetzung. Schließlich zog L'Hoſte einen Revolver und ſchoß den 20 jährigen Joſeph Hubertus nieder. Die inzwiſchen alarmierte Polizei ſchritt ein und nahm ei⸗ nige Verhaftungen vor. L'Hoſte wurde in Haft behalten. Hubertus iſt im Kranken- haus ſofork operiert worden; die Kugel wurde aus der Bruſt enkfernt. In kurzen Worten Der Führer und Kanzler hat Gauleiter Bürckel zum Reichskommiſſar für die Rück⸗ gliederung des Saarlandes ernannt. Das deutſch⸗franzöſiſche Zollabkommen über die Zuſammenlegung der Zollgrenze des Saargebietes mit der politiſchen Grenze iſt unterzeichnet worden. Die Stiftung für die Opfer der Arbeit hat den Hinterbliebenen des Grubenunglückes bei Aachen einen Betrag von 4000 RM zur Linderung der erſten Not überwieſen. Der Volksgerichtshof hat verſchiedene ſchwere Zuchthausſtrafen wegen Vorberei— tung zum Hochverrat ausgeſprochen. Die italieniſche Regierung hat zwei Divi⸗ ſionen mobiliſiert, die, wenn nötig, gegen Abeſſinien eingeſetzt werden ſollen, In Tirol haben Lawinen neue Verhee— rungen angerichtet. In der Gegend von Oran(Marokko) ha— ben außergewöhnlich ſtarke Schneefälle ein⸗ geſetzt. Eiſenbahnzüge und Autobuſſe ſind zum Teil eingeſchneit. Stellenweiſe liegt der Schnee zwei Meter hoch. der Führer in Nürnberg Zum Geburkskag Julius Skreichers. Nürnberg, 12. Februar. Der Führer ſtattete am Monkag überra— ſchend, von München kommend. Nürnberg einen Beſuch ab. um den Frankenführer Ju— kus Streicher am Vorabend ſeines 50. Ge- burtskages perſönlich zu beglückwünſchen. Da Streicher dieſen Abend mit den 100 älteſten und ärmſten Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen verbrachte, die er zu einer ſchlichten Feier geladen hatte, ließ es ſich der Führer nicht nehmen, ſeinem Glückwunſch gerade in dieſem Kreiſe der Treueſten Aus— druck zu geben Nach der Anſprache Julius Streichers, der auf die ſchweren Jahre des gemeinſamen Kampfes zurückblickte, ſprach der Führer in zu Herzen gehenden Worten zu ſeinem alten Kampfgefährten und ſeinen Getreuen. Der Führer beglückwünſcht den Papſt Berlin, 12. Febr. Der Führer und Reichs— konzler hat Seiner Heiligkeit dem Papſt zum Krönungstage drahtlich herzliche Glück— wünſche übermittelt. gchnelle Sühne Gefängnis für Beleidigung Flandins. Paris, 12. Februar. Die Pariſer Strafkammer verurteilte am Montag den Pariſer Induſtriellen Alain de la Rochefordiere wegen Beamtenbeleidi— gung zu einem Jahr Gefängnis. Der Ange— klagte hatte gelegentlich der Gedenkfeier für die Opfer des 6. Februar in der Notre— Dame⸗Kirche den franzöſiſchen Miniſterprä— ſidenten in gröbſter Weiſe beſchimpft und ihm zugerufen:„Dein Platz iſt nicht hier; Du gehörſt zu den Mördern!“ In der Gerichtsverhandlung erklärte er, er habe nicht Flandin perſönlich. ſondern den Mini— ſterpräſidenten gemeint, denn er habe nicht als Anhänger der Rohyaliſtiſchen Partei, ſondern als ehemaliger Frontkämpfer ſeiner Meberzeugung Ausdruck gegeben. Eleltrizitätswerk zerſtört erheerungen einer Steinlawine. Wien, 12. Februar. In Steinfeld in Kärnten ging eine Slein⸗ lawine von außerordentlichem Umfang nie— der. Das Elektrizitätswerk des Orkes wurde vollkommen zerſtört. Der Pächter des Wer⸗ 17 iſt unter den Trümmern begraben und t kol. Ein Pionier-Bataillon aus Klagenfurt iſt an die Unglücksſtelle abgegangen. Das anze obere Drau-Tal iſt ohne Licht. Der chaden wird auf mindeſtens 100 000 Schil⸗ ling beziffert. Wieder ein Toter durch eine Lawine. Innsbruck, 12. Febr. Im Paznautal wurde der Wirt der Jamtalhütte Joſeph Seilner don einer neben der Hütte nieder— gehenden Lawine verſchüttet und getötet. 300 Skiläufer verunglückt Ein Rekord an Anfällen. Wien, 12. Februar. Wie die Rettungsſtellen mitteilen. war der geſtrige Winter-Sportſonntag ein Re. kordtag an Unglücksfällen. In den Bergen der näheren Umgebung Wiens verunglückten rund 300 Skifahrer. 150 von ihnen erlitten ſchwere Verletzungen. An dieſer Rieſenziffer war vor allem die Vereiſung des Geländes ſchuld, wodurch ſich zahlreiche gefährlich. Stürze ereigneten. Großfeuer in einer Lederfabrik. Hirſchberg a. d. Saale, 12. Febr. In einen. fünfſtöckigen Gebäude der Lederfabrik Hirſchberg brach in der Nacht ein Großfeuer aus Die Lederhäute und die für die Bear⸗ beitung benötigten Materialien. Oele und Fette gaben dem Brande reiche Nahrung, und es entwickelte ſich bald ein rieſige⸗ Feuer. Die Feuerwehrleute hatten durch Kälte und Schneegeſtöber außerordentlich ſchwere Arbeit. Der Verluſt iſt durch Ver— nichtung wertvoller Maſchinen und Be— triebsſtoffe ſehr groß. Aus der Pfalz Landſtuhl, 12. Febr.(VJ̃erkehrsun⸗ fall.— Autoflucht.) Montag ereignete ſich auf der Kaiſerſtraße ein Verkehrsunfall. bei dem der Fabrikarbeiter Peter Weimer von Ramſtein ſchwer verletzt wurde. Ep; auswärtiger Kraftfahrer überrannte Wel mer, der mit ſeinem Fahrrad zum Arbeits amt fuhr. Nach dem Unfall fuhr der Führe: des inzwiſchen bekanntgewordenen Kraft— wagens weiter, ohne ſich um den Verletzten zu kümmern. Badisches Sonderge ruh Mannheim, 12. Februar. Dem Badiſchen Sondergericht lagen Mon, tag nur zwei Fälle zur Aburteilung vor. Acht in Heidelberg wohnende Angeklagte, mit Ausnahme einer geſchiedenen Frau ver— heiratet, waren der Verbreitung der mittels Photo hergeſtellten KPD Taſchenausgabe des„Neuen Vorwärts“ und einer auf dem gewöhnlichen Wege hergeſtellten Zei— tung angeklagt, mit denen ſie ſich gegenſei— tig verſorgten, ohne daß es bis jetzt möglich war, die eigentlichen Lieferanten feſtzuſtel— len. Das Gericht verurteilte die bis auf zweie unvorbeſtraften, faſt ausnahmslos ge— ſtändigen Angeklagten: Friedrich Fuchs zr einem Jahr vier Monaten, Ernſt Hagin zu einem Jahr einem Monat, Frau Wirth müller zu einem Jahr, Johann Fink aus Handſchuhsheim zu ſieben Monaten. Heinz Bonſack aus Wandsbeck zu acht Monaten, Peter Buſch aus St. Ilgen und Friedrich Zuber aus Edingen zu je ſieben Monaten Gefängnis. Nachmittag wurde gegen den 34 Jahre ziten verheirateten Franz Wiegand aus Weinheim verhandelt. Bei einer Haus— iuchung fand die Gendarmerie eir. Schwarzhemd, wie ſie die kommuniſti— ſche Arbeiterjugend trug und noch in der le— galen Zeit hergeſtellte Matrizen von Schrift— ſtücken der kommuniſtiſchen Jugendbewe— aung, außerdem einen alten unbrauchbaren Revolver. Zu einem 18 jährigen Burſchen, dem er beim Umziehen half, äußerte er ſie im Auguſt vorigen Jahres in beleidigende; Weiſe über den Führer. Was das Vermi:“ ter-Ehepaar an Aeußerungen des Angeklas— ten wiedergab, erſchien ſo von Haß gegen den Angeklagten eingegeben, auch ſo hirn— berbrannter Natur, daß das Gericht die Vereidigung unterließ und die angeblichen Aeußerungen nicht im Urteil verwertete. Der Angeklagte wurde zu einer Gefängnis— ſtrafe von einem Jahr verurteilt. Allerland aus Einöde Ein großes Kulturwerk bei Mannheim. Mannheim, 12. Februar. Wer vor zwei Jahren noch das Oed⸗ und Sumpfgelände ſah, das ſich zwiſchen dem Käfertaler Wald, dem Scharhof und Lampertheim ausbreitete., das die Mannheimer als den„Sandtorfer Bruch“ kennen, der wird heute ganz ge— waltig ſtaunen. was die fleißigen Arbeits- dienſtmänner in ſo rurzer Zeit aus dieſer für die Volkswirtſchaft damals noch ver⸗ loren ſcheinenden Gegend gemacht haben. In emſiger Arbeit wurden rund hun ⸗ dert Hektar Boden entwäſſert und durch Umſchichtung des Geländes ein wachstumreicher Boden geſchaffen, der weit und breit ſeinesgleichen ſucht. Ein hervor⸗ ragend angelegtes Entwäſſerungs⸗ ſyſtem ſorgt dafür, daß das gerade hier ſtark vorhandene Waſſer in geordneten Bah⸗ nen durch zahlreiche Gräben nach einem Sammelbecken abläuft und oon einem Pumpwerk aufgenommen wird, das für den Abfluß in den Rhein ſorgt. Bis zum Herbſt iſt dieſe ehemalige Wüſte voll. ſtändig dem Verfall ente ſſen, urbar gemacht. Dann werden den Arbensmännern, den jetzt noch im Sandtorfer Veuch beſchäftig⸗ ten zwei Abteilungen unter der Leitung ihres Feldmeiſters Pag. Nyapp. deren eine ſchon in den nächſten Tagen zur Pfinz⸗ Saalbach- Regulierung abkomman⸗ diert wird neue Aufgaben zugewieſen.. 12 400 Hektar Gelände ſind hier zu ku. kivieren, wozu 15 Abteilungen des Arbeiks⸗ dienſtes herangezogen werden; acht davon ſtellt der Arbeitsgau 27 Baden⸗Pfalz, die übrigen ſieben enkſendet das Reich. Das geſamte ſtadteigene Gelände wurde 52 Siedlern zugewieſen. die mit ihren Familienangehörigen etwa 250 Köpfe ausmachen und die hier Brot und Heimat gefunden haben. Jedem Siedler werden etwa 70 bis 80 Ar zur Verfügung geſtellt, außerdem für das noch fehlende Frühgemüſe ein beſonderes Gelände— ſtück Die im letzten Jahr erzielte Ernte an Wirſing, Weißkraut und dergleichen wies eine außerordentlich hervorragende Güte auf, wie man ſie ſonſt wohl kaum findet. Krautköpfe von 12 bis 20 Pfund, die man als Erfolg der Arbeit mit nach Hauſe neh⸗ men konnte, beweiſen das zur Genüge. Auch der Frühgemüſebau verſpricht erſtklaſſige Ergebniſſe. Man iſt jetzt ſchon eifrig mit dem Bau von Ge⸗ wächshäuſern beſchäftigt, um hier et— was nachzuhelfen. Im übrigen iſt der fette Moorboden des Sandtorfer Bruchs außer— ordentlich ertragreich. In den nächſten fünf bis zehn Jahren iſt nach fachmänniſcher An⸗ ſicht keinevlei Düngung erforderlich. Für Mannheim bedeutet die Kultivie— rung des Bruchs eine ſehr große Erleich⸗ terung in der Gemüſeverſorgung. Man iſt bald nicht mehr auf die zum Teil recht weit aus der Pfalz erüberkommenden landwirtſchaftlichen Er— zeugniſſe angewieſen, während auf der an— deren Seite wiederum der Pfalz durch die Rückgliederung des benachbarten Saarge— biets neue Abſatzgebiete erſchloſſen ſind. Der Ueberſchuß der Ergeugniſſe des Bruchs findet in anderen deutſchen Gauen, wie letz⸗ kes Jahr beiſpielsweiſe in Sachſen, wo- zin große Mengen geliefert wurden. guten Abſatz. Der Transportverbeſſerung dient ein m Entſtehen begriffenen Bahnhof mit Beleis für den Güterverkehr, ſodaß ſich zuch hier dem Siedler zukunftsreiche Aus⸗ ichten bieten. Und alles das iſt der ſelbſtloſen Arbeit un⸗ erer braven Arbeitsmänner zu danken. Ein Arbeitsfront⸗Dorf Gleiwitz, 12. Februar. Im Rahmen des großen Siedlungspro⸗ gramms der DAF im Notſtands⸗ und Grenzgebiet Oberſchleſien ſind in dem Glei⸗ witzer Vorort Zermik bereits 80 Siedler. 05 im Rohbau fertiggeſtellt. Insgeſamt ind hier 400 Siedlerſtellen geplant, wäh⸗ rend ſich in Beuthen weitere 459 Stockwerk⸗ wohnungen im Bau befinden. Die Sied⸗ lungshäuſe werden nicht nach Schablone in langweiligen Reihen errichtet, ſondern grup⸗ pieren ſich, von einem großen Garten umge⸗ ben, in lockerer Aufteilung und in verſchie⸗ dener Bauart um einen gemeinſamen Dorf⸗ anger herum. Die neuen Siedler, die in ihrer Freizeit auf ihrer Stelle für den häuslichen Bedarf an Obſt, Gemüſe und Viehfukter ſelbſt ſor⸗ gen ſollen, werden vorher in einer Lehr⸗ ſiedelei geſchult und von einem Gartenfach⸗ mann bekreut, ſo daß ſie vor Enktäuſchungen und wirkſchafklichem Schaden bewahrt blei⸗ ben und Freude an ihrem Grund und Bo- den behalken. n Der erſte dreiachſige Dampfwagen. In Hamburg iſt jetzt der erſte dreiachſige Dampf⸗ laſtwagen der Welt in Betrieb genommen worden. Zur Dampfer⸗ zeugung wird Braun⸗ Teeröl, ein deutſches Produkt, verwandelt. Der Dampfkeſſel befin⸗ det ſich hinter dem Füh⸗ rerſitz. en Habrung unseres Volkes Schütze das neue Pflanzgut vor Ansteckung! Deshalb baue das neu bezogene Pflanzgut nicht in oder neben berelts erkrankten Kar- tokfelbeständen an.— Entferne aus dem Acker mehrmals alle nicht vollig gesunden Stauden und dränge darauf, dass Dein ach- bar auch gesundes Pflanzgut verwendet, dalait Deine eee nicht angesteckt werden. Wenn jede deutſche Hausfrau die vielen guten Eigenſchaften der Kartoffel erkennen würde und ſie ſich zu Nutzen machte, dann wären wir ein gutes Stück weiter auf dem Weg geſunder, ein⸗ facher Lebensführung und praktiſchen Wirtſchaf⸗ tens. Wir tragen zum Gelingen der Erzeu⸗ gungsſchlacht bei, wenn wir die Kartoffeln nicht I wie es auch vielfach heute noch geſchieht— als minderwertig gegenüber den anderen Nah⸗ rungsmitteln anſehen, ſondern ſie wie ein koſt⸗ bares Gut behandeln, das ſie in Wirklichkeit iſt. Im Frühjahr verliert die Kartoffel, wie viele andere Nahrungsmittel auch, an Nährwert und Geſchmack. Die umſichtige Hausfrau muß ſie dann auf jeden Fall mit kaltem Waſſer auf⸗ ſetzen, um ſo alle darin enthaltenen Nährwerte voll aufzuſchließen.„Fingerſpitzengefühl“ gehört dazu, um ſchmackhaft zu ſalzen und mit Sorg⸗ falt gut zu dämpfen. Die meiſten Nährſtoffe werden erhalten, wenn die Kartoffeln in der Schale gekocht werden. Als Beilage gibt man friſchen Quark(Topfen, Weißkäſe) mit Milch, Salz und Kräutern angemacht. Ein Schüſſel⸗ chen brauner Butter oder gebräuntes Fett und Gurt 1 h oder e angemachte agu, ergibt ein vorzügliches und ⸗ haftes Eſſen. 1. Bei Kartoffelreſten zeigt ſich erſt die gute Hausfrau, denn in ihrer vielſeitigen Verwen⸗ dung zeigt ſich die wahre Kochkünſtlerin.— Für ſelbſtändige Kartoffelgerichte ſei erinnert an Kartoffelklöſe mit Obſt, Zwetſchgen⸗ oder Pflaumenknödel, Schinkenkartoffeln, Kräuter⸗ kartoffeln, Peterſilienkartoffeln, Heringskartof⸗ feln, Pilzkartoffeln, Käſekartoffeln und Kar⸗ toffelpuffer. Alles Gerichte, die der Familie beſonders ſchmecken. Kartoffelſuppen ſind ebenſo zahlreich in der verſchiedenſten Herſtellung, wie es deutſche Hausfrauen aus den verſchiedenſten Gegenden gibt.. „Darum ehret und achtet die Kartoffel. Sie ſättigt uns und war in Notzeiten eine große Ernährungsxeſerve für das Volk. Ihre jähr⸗ liche Ernte in Deutſchland beträgt rund 44 Mil⸗ lionen Tonnen mit einem Werte von 1,5 1,75 Milliarden Reichsmark. Sie nimmt mit einer Flächennutzung von 10—18 Prozent des Acker⸗ landes in der Reihe der Kulturpflanzen einen beachtlichen Platz ein. In der Erzeugungsſchlacht wird nun ein höherer Ertrag aus derſelben, womöglich gar aus einer geringeren Anbau⸗ fläche erſtrebt. Dies im Intereſſe der ſicheren Ernährungsgrundlage unſeres Volkes zu er⸗ reichen, iſt das Ziel aller ihrer Maßnahmen für den Kartoffelbau. 5 1 Schlachtſteuerſenkung bei Ueberſchreitung des Voranſchlages. Der zuſtändige Abteilungsleiter im Reichsfinanzminiſterium, Miniſterialdirek⸗ tor Ernſt, hat in einem Vortrage u. a an- gedeutet, daß eine Ermäßigung der Schlacht⸗ ſteuer nicht ausgeſchloſſen ſei. Der Referent erklärt, es ſei, als die Schlachtſteuer zur Reichsſteuer wurde, kein Zweifel darüber geweſen, daß der neue einheilliche Reichs- tarif, wenn er zu erhöhten Einnahmen führt, einer Korrektur untermorfen werden ſolle. An dieſe Arbeit werde im Benehmen mit den Ländern herangegangen werden, ſobald ſich ein Jahresergebnis überblicken läßt. Bei dieſer Arbeit werde eine Erleich⸗ terung für die Konſumenten ſich ergeben. Hierzu teilt das amtliche Organ des Deut— ſchen Fleiſcherverbandes mit, daß aach ſei⸗ nen Feſtſtellungen das Mehraufkommen aus der Schlachtſteuer bereits mit rund 20 Millionen RM geſchätzt werden könne. Der Deutſche Fleiſcherverband werde zu geeig⸗ neter Zeit Gelegenheit haben, dem Reichs⸗ finanzminiſterium ſeine Vorſchläge zur Her⸗ abſetzung des Schlachtſteuertariſes zu unter- breiten. * D. A. I. 35 1135 Reinigt die Niſtkäſten 1 0 das Reinigen der Niſtkäſten im Winter beſtehen die verſchiedenſten Anſich⸗ len, Man iſt vielfach der Anſicht, daß das Reinigen aller Käſten und Höhlen unnatür⸗ lich wäre, weil die natürlichen Höhlen im Wadde auch nicht gereinigt würden. Bis zu einem gewiſſen Grade mag dieſe Anſicht berechtigt ſein; man muß aber bedenken, daß in der Nähe der Stſdte und Dörfer, wo bie Käſten oder 1 ausgehängt werden, bieſe natürlichen Verhältniſſe auch nicht vor⸗ banden ſind. So kommt es oft vor, daß in dem Geniſt ſich allerhand ſchmarotzende Mil⸗ ben feſtſetzen, die ſich in dem Neſtwerk ſtark verwehren und im Frühjahr, wenn die ſun⸗ Brut auf einer neuen Neſtunterlage vor⸗ reg iſt, den Jungvögeln verderblich wer⸗ u. Außerdem ſind die künſtlichen Höhlen meiſt räumlich nicht ſo groß., wie hohle Bäume uſw. ſodaß es oft vorkommen kann, daß ſchon in zwei bis drei Brutperioden die Höhle mit Neſtmaterial ſo angefüllt iſt, daß der Brutraum verſtopft wird. Außerdem kommt es in der Nähe von Städten zu un⸗ liebſamer Konkurrenz zwiſchen dem Sper⸗ ling und den ehemaligen Neſtinhabern der Sperling hat ſich über den Winter in dem Raſten feſtgeſetzt und iſt im Frühjahr ſchwer zu vertreiben, ja es iſt beobachtet worden. daß der Sperling Singvögelgelege und Neſt⸗ junge einfach überbaut. Durch das Reini⸗ zen der Höhlen bietet ſich aber gute Gele⸗ genheit, die Beſitzer feſtzuſtellen und, wenn es Spatzen ſind, ſie nötigenfalls zu vertrei⸗ ben. Vorausſetzung iſt natürlich. daß die Spatzen überhandnehmen. Ein von Sper⸗ lingen beſetzter Kaſten wird ſtets ein buntes Beniſt aufweiſen, in dem man Zeug und Papierfeßen, Stroh und größere Federn ſeſtſtellen kann. Durch die Entfernung des Niſthöhleninhaltes wird der Spatz oft zum Ausziehen bewogen. Das iſt für ihn nicht ſo ſchlimm, da er überall leicht ein Unterkom⸗ men findet, weil er auf die Beſchaffenheit des Neſtraumes nicht ſo angewieſen iſt, wie die weit nützlicheren in Höhlen brütenden Kleimvögel. Die Stadt der tauſend Irren In der belgiſchen Provinz Antwerpen liegt die kleine Stadt Gheel, die ſchon über nuſend Jahre alt iſt und ſich vor allen an⸗ deren belgiſchen Städten durch eine Eigen. heit auszeichnet, die ihr ben Beinamen, Stadt der Irren“, eingebracht hat. Nicht etwa als ob es ſich hier um eine große Irrenanſtalt handelte, deren zahlreiche Ge⸗ bäude den Eindruck einer Stadt hervorru— ſen, nichts derartiges iſt vorhanden, auch ſonſt gleicht das Leben in den Straßen, Gaſthäuſern und Kaffees dem jeder anderen Stadt. Das Eigenartige von Gheel beſteht darin, paß weit über tauſend Irre ſich in der Stadt in völliger Freiheit bewegen und in den Fa⸗ milien der Bürgerſchaft untergebracht ſind. Es handelt ſich natürlich um ungefährliche Geiſteskranke, die ſich auch nützlich im Haus, in Werkſtätten. Büros. Gärten und eldern beſchäftigen. Sie fühlen ſich in heel ſehr wohl, da ſie von den Einwoh⸗ nern behandelt werden, als ob ſie geſund wären, und ſie bedeuten für die Stadt eine recht bedeutende Einnahmequelle durch die Penſion, die ſie zahlen müſſen. Nicht jede Familie iſt berechtigt, Irre auf⸗ zunehmen, das Recht haben ſich 1800 Fa⸗ milien durch eine oft ſchon jahrhundertealte Tradition und Erfahrung im Umgang mit Irren erworben. Jede dieſer Familien muß 51 höchſtens zwei Anſpruch ſich eines gewiſſen Wohlſtanden erfreuen, Irre aufnehmen, die auf ein ruhiges, behagliches Heim und gute und kräftige Ernährung haben. Gefällt es einem Irren in ſeiner Penſion nicht, ſo kann er ſie wechſeln Die Familien, die Irre als Penſionäre aufnehmen. tragen für deren Wohlergehen die volle Verant⸗ wortung. Seit 12 Jahrhunderten ſoll dieſe Einrich⸗ tung angeblich ſchon beſtehen Eine Legende führte zum Bau einer Kirche, in der die hei⸗ lige Dymphna, die Schutzpatronin der Ir⸗ ren, ruht. Zu ihr pilgerten die Geiſtes⸗ kranken, für die eine Herberge neben der Kirche errichtet wurde, in der die Kranken ſo lange blieben, bis die Heilige ihre täg⸗ lichen Gebete erhörte und ſie heilte Da die Herberge bald nicht mehr für den ſtarken Beſuch ausreichte, übernahmen Familien der Stadt die Aufnahme von Irren als Penſionäre. Das Wunderteleſlop Kühne aſtronomiſche Hoffnungen. Mit großer Spannung hofft man in Krei⸗ ſen der Aſtronomen auf das diesmalige Gelin⸗ gen des Glasguſſes des größten Teleſkopſpie⸗ gels der Welt, der zurzeit in den Glaswerken von Corning(Newyork) vor ſich geht. Zwar iſt der Guß ſelbſt ohne Zwiſchenfall vollendet, ſodaß es ſetzt darauf ankommt, den Abküh⸗ lungsprozeß, der nur ganz langſam erfolgen darf, ſorgfältig zu beobachten, worüber ein Zeitraum von etwa 10 Monaten verſtreichen dürfte. Nach dieſem Abkühlungsprozeß ſetzt alsdann das Polieren des Glaſes ein, was eine ungeheuer ſchwierige und infolgedeſſen zeitraubende und koſtſpielige Aufgabe bedeu⸗ tet, mit deren Beendigung erſt im Jahre 1939 zu rechnen iſt. Die Stärke des neuen Teleſkops, das für die Mount Wilſon⸗Sternwarte beſtimmt iſt, würde dann auf das Einmillionfachſte des Menſchenauges geſteigert werden. Was dies bedeutet, darüber hört man aus Kreiſen der amerikaniſchen Aſtronomen, daß vermittels dieſes neuen techniſchen Hilfsmittels die Aſtronomen der Sternwarte im Stande ſein werden, unſeren Nachbarplanet, den Mond, bis auf 40 Kilometer Entfernung an den Beſchauer heranzubringen. Dieſe Mög⸗ lichkeit der Betrachtung des Mondes aus die— ſer geringen Entfernung gibt aber wiederum den Gelehrten ganz neue Forſchungsmöglichkei⸗ ten. Man glaubt u. a., durch das neue In⸗ trument genauere Einzelheiten bezüglich der ogen. Mars⸗Kanäle erkennen zu können. Wathstum 5 einer Welliſtadt Ein kleines ſtatiſtiſches Buch, das unter dem Titel„London County Council“ in dieſen Tagen erſchienen iſt, gibt über das Wachs⸗ tum der größten Stadt Europas Angaben, die auch über England hinaus Beachtung verdienen. Das Inner⸗London, wozu auch die„City“ gehört, zählte im Vorjahre 48 Millionen Einwohner, es hat ſich ſomit ſeil 1901 um 200 000 Menſchen verringert, da es damals ſchon 4,5 Millionen zählte. Das geſchah auf Koſten Groß⸗Londons, das eine unheimliche Bevölkerungsſteigerung auf⸗ zuweiſen hat. 1981 zählte es 4,7 Millionen, 1921 über 7,6 Millionen und heute hat es wahrſcheinlich ſchon die zehnte Million über⸗ ſchritten, wobei zu beachten iſt, daß die Sterb⸗ lichkeit in Groß-London zunimmt. Im Inneren London gab es 1923 an Räu⸗ men aller Art 59 897 Zimmer, dagegen 1933 ſchon 227857 Räume, was einem Wachs⸗ tum von 280 Prozent entſpricht. Ido Kern— wollen. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). daß er rief— und daß ſie kam Raſch bog er durch das weite Gittertor und nahm allerhand Richtwege, um ohne Zeitverluſt zu dem bezeich⸗ neten Treffpunkt zu gelangen. Er nahm ſich nicht einmal die Zeit, um auf die Uhr zu blicken. Was zur Folge hatte, daß er ſo ziemlich eine volle Stunde zu früh da war und un die Reize des Wartens auskoſten konnte, wie er mit gutem Humor endlich feſtſtellte. Schön benahm er ſich da, der Herr Doktor Burger aus 2 Lebensglück werden ſollte. glücklich. glücklich. bemerkte ſie dazu. Sie lachte. geſtern abend?“ 5 * Neuyork. Seine Geſchäftsfreunde und ganz beſonders ſein zahlreiches Perſonal hätten ihn da ſehen ſollen... Be⸗ nahm er ſich lächerlich? Vielleicht! Aber nicht um alle Welt hätte er das ſüße Gefühl dieſer Lächerlichkeit miſſen Während er ſo in Gedauken verſunken auf und ab ſchritt und den Weg immer im Auge behielt, woher Maria kommen mußte, gedachte er des geſtrigen Tages in allen ſeinen Einzelheiten und fand, daß es ſich ſchier wunder⸗ ſam fügte. All die kleinen und ganz nebenſächlichen Dinge (53 fügten ſich zu einem Ganzen, zu dem Ganzen, das ſein Es hatte vielleicht einen eruſtlichen Zwiſt gegeben, denn ſonſt wäre die ſtolze Gwendolen nicht auf ſolche Ver⸗ ſtiegenheiten gekommen, um dem Nächſtbeſten, der in dieſem Falle er war, gleich einen Heiratsantrag zu machen. Mit ausgreifenden Schritten überquerte er den Fahr⸗ damm der Ringſtraße und beeilte ſich, in den Stadtpart zu kommen. Hoffentlich hatte er ſich nicht verſpätet und Maria warten laſſen. Das hätte er der ſchönen, launiſchen Gwen⸗ dolen nicht verziehen. Am vergangenen Tage hatte er ſich übrigens wie ein Gymnaſiaſt benommenl, dachte er, ein wenig beſchämt über ſich ſelbſt. Hatte einen Vorwand geſucht und gefunden, damit er das junge Mädchen aus ihrem Bau lockte. Sie war auch richtig in das bezeichnete Kaffeehaus in der Praterſtraße gekommen— und, wie es ſchien, nicht eben ungern. Sie fragte nicht einmal, weshalb er ihr durch den Dienſtmann ſo eilige Botſchaft geſchickt, nachdem man kaum zwei Stunden vorher noch beiſammen geweſen. Sie ſchien es ganz in der Ordnung zu finden, Er hatte das Vertrauen des Mädchens erringen wollen und es flog ihm nur ſo zu. Er wollte ſie reich und glücklich machen— und er wurde dadurch ſelbſt reich und unendlich Als er ſie dann mit leichten, beſchwingten Schritten ſchon von weitem herankommen ſah, da war er reſtlos Maria hatte ihn gleichfalls erblickt und beſchleunigte ihre Schritte. Wie hatte ſich das junge Mädchen in dieſen wenigen Tagen verändert! Das ſüße Geſichtchen bekam eine ſanfte Rundung und die blühende Farbe der Jugend. Was für Zaubermacht lag doch in der Sorgloſigkeit! Er ſchwenkte ſeinen Hut und trat auf ſie zu. Man ſchüttelte ſich die Hände, und als ſich Felix niederbeugte, um die zarte Hand an die Lippen zu führen, da wehrte ſie ihm mit einem herzigen Lachen: „Nicht nötig unter guten Freunden— nicht wahr?“ „Gut geſchlafen?“ erkundigte er ſich, ganz im Bann ihres Liebreizes, der ſie einhüllte, wie der Duft die Roſe. „Wie eine Ratte! Und Sie? Haben Sle noch gedraht, Sie ſprachen und neckten ſich wie alte Freunde, und ihre Scheu war der harmloſen Heiterkeit gewichen. „Ich habe den ganzen Abend im Hotel geſeſſen“, gab er Die e e Straßenkreuzung Tondons iſt der Hyde Park Corner. Im Jahre 1923 wurden dort an einem Junitage 51454 Autos gezählt, zehn Jahre ſpäter waren es 81 857. Mit der Zunahme des Ver⸗ kehrs haben leider auch die Verkehrsunfälle 170 zugenommen. 1933 wurden in Groß⸗Lon⸗ on durch Verkehrsunfälle 1441 Menſchen ge⸗ tötet und 56 912 verletzt, was eine Zunahme von 100 Prozent in 10 Jahren bedeutet. Merkwürdig iſt, daß im Jahre 1933 nur 13 Millionen Telegramme in Groß⸗London aufgegeben wurden, zehn Pobre zuvor jedoch 20 Millionen. Erklärt wird dieſe Erſcheinung mit der ſtarken Zunahme der Fernſpre⸗ e Zahl ſich in 10 Jahren verdop⸗ pelt hat. Waren die Aufwendungen Groß⸗Londons für ſeine Verwaltung im Jahre 1923 nur 25,5 Millionen Pfund, ſo betrugen ſie zehn Fahre darauf ſchon 36,5 Pfund. Von Seeräubern überfallen Schanghai. 10. Februar. Wie die hieſigen japaniſchen Behörden er⸗ fahren, iſt der japaniſche 2000⸗Tonnen⸗ Dampfer„Kamuri Maru“, der ſich auf dem Wege von Hongkong nach Japan befand, in der Nähe der berüchtigten Biasbucht von chineſiſchen Seeräubern überfallen worden. Das augenblicklich in chineſiſchen Gewäſſern kreuzende dritte japaniſche Geſchwader iſt angewieſen worden, dem Dampfer ſofort zu Hilfe zu eilen. Vuntes Allerlei Der älteſte Erbhof. Die Familie Paterno in einem kleinen Ort der italieniſchen Provinz Ancona kann durch Dokumente nachweiſen, daß ſie über 1000 Jahre auf demſelben Grund und Boden lebt. Stets übernahm in dieſer Friſt der Sohn den Hof vom Vater. Die Familie iſt von Muſ⸗ ſolini mit dem Ehrenabzeichen„Glauben an den Boden“, das alle Bauern erhalten, die nachweiſen können, daß ihre Familie min⸗ deſtens ein Jahrhundert auf dem Boden ſitzt, ausgezeichnet worden. Die weißen Spatzen von Charlois. Weiße Spatzen ſind eine ſehr große Sel⸗ tenheit, doch die Vorſtadt Charlois, ein Teil Rotterdams, kann ſich rühmen, eine ſtatt⸗ liche Anzahl ſolcher Vögel zu beſitzen, die natürlich eine große Sehenswürdigkeit ſind und Naturfreunde von weither zu einem Be⸗ ſuch Charlois' anlocken. Die weißen Spatzen unterſcheiden ſich von ihren grauen Brüdern und Schweſtern dadurch, daß ſie noch dreiſter und lauter ſind als die gewöhnlichen Spat⸗ zen. Sie brauchen ihr Futter nicht mehr zu ſuchen, denn ſie werden wie die Tauben auf dem Marcusplatz von Venedig gefüttert und freſſen aus der Hand. Was die Tierchen ver⸗ anlaßt hat, ſich in Charlois anzuſiedeln, hat die Wiſſenſchaft noch nicht feftſtellen können. Wiſſen Sie das? Der Flecken Tay bei Manila, der Haupt⸗ ſtadt der Philippinen, wo bekanntlich ein aus⸗ gezeichnetes Klima herrſcht, kann ſich rühmen, der langlebigſte Ort der Welt zu ſein; wäh⸗ rend das Durchſchnittsalter der weißen Raſſe in den verſchiedenen Ländern zwiſchen 30 und 37 Jahren ſchwankt, ſtellt ſich der Durch- ſchnitt für die Bewohner von Tay auf 60 bis 70 Jahre; im letzten Jahr haben in Tay nur acht Bewohner, die das 80. Lebens⸗ jahr erreicht haben, das Zeitliche geſegnet. zurück. ſagte. gehen.“ Die kleinſte Zeitung der Welt iſt die Sab⸗ melas, die nur vier Seiten ſtark iſt und meer in jedem Jahr viermal erſcheint, zur Erbhau⸗ ung der in Finnland lebenden Lappländer. Die kleinſte Zeitung der Welt iſt die Sab⸗ melas, die nur vier Seiten ſtark iſt und nur in jedem Jahr viermal eeſcheim, zur Er⸗ 1 der in Finland lebenden Lapplän⸗ er. Lutterverſorgung auf eigener Scholle. Um unſeren Viehbeſtand ausreichend mit Futter zu verſorgen, führen wir alljährlich noch große Mengen von Futtermitteln— insbeſondere eiwe ltige— ein und ſind ſomit hinfichi⸗ lich der tieriſchen Erzeugniſſe noch ſtark vom Auslaude abhängig. Da unſere Deviſenlage uns aber zwingt, mit ihren Beſtänden ſparſam umzu⸗ ehen, müſſen wir verſuchen, utterverſorgung auf eigenem Voden zu ſichern. Deshalb fordert die Er⸗ e e u. a.: mehr und eſſeres wirtſchaftseigenes utter, d. h. Menge und Güte des in der Wirtſchaft erzeugten Futders ſoll für die Ernährung unſerer Tiere aus⸗ reichen. Wie kann dies nun geſchehen? Eine Ausdehnung des Feldſutterbaus kommt nicht in Frage; denn Brotgetreide⸗, Oel⸗ und Geſpinſtpflanzenbau dürſen nicht ein⸗ geſchränkt werden. Aber die vorhandenen Flächen können und müſſen beſſer genatzt werden. Dies geſchieht durch den An bau von nährſtoffleiweiß⸗ reichen flanzen, durch verbeſſerte flege und Düngung, durch ene und durch eſſere Gewinnung und Halt⸗ barmachung des Erntegutes. 1 el D 08 Want VO nAT AN SAH Funk. I G bel Töeendbte ots runkgs 00 Fats oer! tunen A0 die ange W d FA bcbk s Tn TAT UL dab pch pgo bort beim VEU ME Ac none tte tha 1— Auf dem Acker ſind innerhalb der Fruchtfolge die eiweißhaltigen Pflanzen zu bevorzugen, vor allem alſo Luzerne und Kleearten, ferner Bohnen, Erbſen, Peluſchken und Wicken. Daneben iſt aber der Zwiſchenfruchtbau in Form der Unter⸗ oder Stoppelſaat vielmehr als bisher aus⸗ zudehnen. Durch ihn erhalten wir von derſelben Fläche in 2 Jahren Ernten. Nach frühreifen Früchten (Wintergerſte, Raps, Frühkartoffeln uſwz „Nachdem Sie es abgelehnt hatten, mit mir in die Oper zu gehen.“ ö „Ach— und ich wäre doch ſo gern gegangen. In die Oper. Wiſſen Sie deun auch, was das für mich heißt?, Wo ich doch ſeit Jahren nicht mehr dazu kam.“ i Das Geſichtchen war ganz ernſt geworden, als ſie das „Aber dann begreife ich erſt recht nicht, weshalb Sie mir geſtern geradezu entwiſcht ſind?“ gab er zurück. Treuherzig ſah ſie zu ihm auf: „Wiſſen Sie. Herr Doktor, mein Reichtum iſt noch ſo neuen Datums, daß ich keine Zeit hatte, mir ein neues Kleid zu kaufen.“ Dies ſagte ſie durchaus nicht geziert, ſondern einfach als Feſtſtellung. Burger verſtand ſie auch diesmal. „Ja, das iſt denn doch— daß ich nicht daran gedacht habe!“ ärgerte er ſich über ſich ſelbſt. Er war aber auch zu unbedacht. Selbſtverſtändlich hätte dies das erſte ſein müſſen. Und das ſagte er ihr auch, ſo, als ob er ſich ent⸗ ſchuldigen wollte. Mit großen und erſtaunten Augen blickte ſie zu ihm auf: „An was ſollten Sie noch denken? Ein Haus und ein Kleid?“ Da mußten ſie beide lachen. Und er erkundigte ſich, wann ſie dieſem Mangel nachhelfen wollte. „Frau Steidler hat mich geſtern darauf gebracht, und wir wollen heute nachmittag nach Mariahilf und mir ein ſchönes Kleiderl ausſuchen. Dann kann ich auch in die Oper „Kaufen Sie doch lieber zwei!“ ſchlug er gutgelaunt vor.„Oder beſſer, gleich mehrere— für gutes und böſes Wetter und für gute und ſchlechte Laune“ N „Wenn ich das ſo machen würde, dann ſind wir bald fertig mit den Moneten!“ neckte ſie.„Ich werde Sie jeden⸗ falls nicht zu meinem Schatzmeiſter ernennen. Sie ſind mir zu verſchwenderiſch!“ 4 „Ich werde mir ſchon ſelbſt eine Stellung bei Ihnen ausſuchen!“ meinte er und neigte ſich ein wenig, um ihr in die Augen zu ſchauen. f ö ortſetzung folgt.) 105 Urheberrechtsschutz: Fünf Pürme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Schon ſetzte ſie ſich in Bewegung und ging vorſichtig in ihren kleinen, pelzgefütterten, hohen Ruſſenſtiefeln den glatten Weg hinab. Malte ſtand einen Augenblick lang unſchlüſſig da, dann lief er mit ein paar großen Jungen⸗ ſprüngen hinterdrein. „Sei nicht böſe, Edele!“ Er war ein wenig außer Atem. „Ich meine es doch nur gut mit dir.“ „Und darum verdirbſt du mir die Freude!“ war Edeles Antwort.„Predigten hab' ich ſchon genug zu Hauſe— darum komm' ich nicht zu dir.“ 0 Er ſchwieg bedrückt. Sie ſah ihn von der Seite an, und plötzlich ſtahl ſich ihre kleine Hand in die ſeine. „Dummer Malte! Haſt du es noch nicht gelernt, daß ich immer meinen Willen durchſetze?“ Er ſeufzte, aber er widerſprach nicht mehr. Stumm gingen beide durch die abendlichen Straßen der kleinen nordiſchen Stadt, die ſchon alle Lichter angezündet hatte. An der Ecke der Langeſtraße lag der Laden von Kauf. mann Anderſen. Er ſtrahlte hell unter dem Licht eines Scheinwerſers, den ſich Kaufmann Anderſen von einem Elektriter aus Chriſtiania hatte aufmachen laſſen. Vor der Ladenſcheibe drängte ſich die Straßenſugend des Städtchens. Die rotgefrorenen Naſen eng an das Glas gedrückt, muſterten ſie all die Herrlichkeiten, die Kauf⸗ mann Anderſen zur Weihnachtszeit ausgeſtellt hatte. Puppen, Bleiſoldaten, Spiele, Bücher, Puppengeſchirr, kleine Handwerkskäſten— alles durchzogen von Ketten aus Engelshaar und überglänzt von bunten Baumkugeln im Silber und Gold, Rot und Grün und Weiß. Dahinter Vaſen, Schalen, bunte Käſten und billige Schmuckſachen. Malte wollte ſich auch an die Fenſterſcheibe ſtellen, aber mit einer hochmütigen Bewegung ſchob Edele ein paar von den gaffenden Kindern zur Seite. „Wir gehen hinein, Malte. Wir werden doch nicht unter den ſchmutzigen Straßenkindern ftehen!“ „Aber haſt du denn Geld, Edele, etwas zu taufen?“ Edele warf den Kopf in der weißen Pelzmütze zurück. „Geld— nein! Aber deswegen kann ich mir doch alles da drinnen anſehen. Und übrigens, wenn ich kaufen wollte, Anderſen gibt es mir auch ſo. Hier im Ort iſt es doch für jeden eine Ehre, wenn vom Gut Swanebloe jemand kaufen kommt!“ 1 Malte wollte etwas erwidern; ihm war, als wäre in Edeles hochmütigen Kindesworten etwas, was nicht richtig war. Er hatte von ſeinem Vater gelernt, daß man nie, niemals etwas kaufen dürfe, wenn man das Geld nicht in der Taſche hätte. Aber es mochte wohl bei einer Herrſchaft wie dem Baron auf Swanebloe etwas anderes ſein 1 Die Ladenklingel klang hell, wie ſie beide durch die Tür hineintraten. Und ſchon kam aus dem Hintergrunde Kaufmann Anderſen. Er nickte Malte freundlich zu, und als er das kleine Fräulein von Swanebloe ſah, machte er eine Verbeugung. 90 0 „Aha! Die jungen Herrſchaften wollen ſich gewiß etwas für den Wunſchzettel zu Weihnachten anſehen!“ ſprach er mit triechender Freundlichkeit!„In dieſem Jahre habe ich wirklich beſondere ſchöne Sachen!“ f Und mit einer Handbewegung, ſie nach hinten in die Auslagen weiſend, wandte ſich Kaufmann Anderſen einem Käufer zu, der jetzt hereinkam. 15 Malte und Edele verſchwanden in dem hinteren Teil des Ladens, wo die Weihnachtsausſtellung aufgebaut war. Da ſtanden Puppen in allen Größen und lächelten mit roſigen Wachsgeſichtern; kleine Wiegen, blau und weiß ausgeſchlagen, bargen winzige Puppenkinder; Hampel⸗ männer hingen an langen Schnüren, und tauſenderlet Spielwerk lockte im Schein der elektriſchen Lampen. Da⸗ kinter Nippſachen, Arbeitskäſtchen und vieles andere. Mit einem hochmütigen Geſichtichen ging Edele an alledem vorbei. 5 5 „Hier in dieſem Neſt gibt es auch nichts Neues. Im nächſten Jahre muß Vater aber mii mir zur Weihnachts- ausſtellung nach Cöbriſtiania fahren, da wird man endlich etwas Neues ſeben. Das iſt hier ja ein Krämerladen, gut genug für kleine Bürgersleute.“ Malte gab ihr einen plötzlichen Stoß: 0 „Schweig doch, Edele!“ flüſterte er haſtig. Aber es war zu ſpät. Kaufmann Auderſen, der vorn um Laden den Käufer abgefertigt halte, war unhörba: nahe gekommen und hatte die hochmütigen Worte gehört Auf ſeinem roten, liſtigen Geſicht erſchien ein böſer Zug „Ach“, ſprach er,„das iſt alſo hier nur für die kleinen Bürgersleute? Daß ſich das Fräulein Edele nut nicht ver ⸗ ſündigt. Vielleicht würden das Fräulein Edele manches anz gern haben, wenn es der Herr Vater nur kaufen unte.“ Seine Augen waren gar nicht mehr freundlich wie vor⸗ her, ſondern funtelten böſe und drohend, ſo daß es Malte kalt überlief. „Fräulein Edele hat es ſicherlich nicht böſe gemeint, Herr Anderſen!“ ſagte er begütigend.„Nicht wahr, Edele! — und nun wollen wir Sie nicht länger beläſtigen!“ „Bletven Sie, junger Herr, bleiben Sie!“ ſagte Kauf⸗ mann Anderſen mit ſeiner Fiſtelſtimme.„Ich möchte dem Rolzen Fräulein von Schloß Swanebloe doch eiwae zeigen, darauf mit einem großen Karton zurück, den er mit äußerſter Behutſamkeit auf den Ladentiſch ſtellte. Krämer Anderſen in ſeinem Laden nicht auch etwas Apartes hat.“ hüllte einen großen Kaſten, deſſen vordere Wand er ſorg⸗ fältig in die Höhe ſchob. dem Meer, am bergigen Ufer ſtand die Ruine eines alten an Edele herangekommen war: Malte wuß genau, was es war, aber die Blicke des Fremd über Edeles Geſtalt hin, wie— wie eine Spinne Malte widerwillig denken. „Mit Puppen ſpiele ich ſchon lange nicht mehr, Herr von Liewen!“ gab Edele ſchnippiſch zur Antwort.„Die 5 intereſſieren mich nicht mehr!“ „Und was intereſſiert dann das Fräulein Edele?“ fragte der elegante Herr ſchmeichleriſch zurück. Edele zuckte mit den Achſeln und drehte ſich um Sie konnte dieſen neu aufgetauchten Freund des Vaters, der Eilig kletterte er eine Leiter hinauf und kam gleich „Nun paſſen Sie einmal auf, gnädiges Fräulein, ob Er befreite den Karton von ſeinem Papier und ent⸗ Unter einer Glaskuppel ſah man ein Schifſchen auf Schloſſes. Hinter einer gemalten Wolke ſah die Mond⸗ eibe hervor. N 15 n d Kaufmann Anderſen auf einen Knopf des Unterſatzes. „Aufgepaßt!“ Stimme. 9 Aus dem Unterſatz vernahm man ein leiſes Schnurren, und dann erklang plötzlich ſilbrig, zart und geheimnisvoll das Lied:„Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit, klingt ein Lied mir immerdar. O wie liegt ſo weit, 0 wie liegt ſo weit, was mein, was mein einſt war.. Zu dieſen ſanften Tönen begann ſich das Schiffchen auf einer gemalten Waſſerflut leiſe zu ſchaukeln. Aus dem Tor der Ruine trat ein kleines, rotgekleidetes Fräulein und legte mit einer traurigen Gebärde die Hand über die Augen. Ueber allem aber erſchien ein großer. ſilberner Mond, der langſam über den gemalten Himmel wanderte. Atemlos hatten die beiden jungen Menſchenkinder auf die kleine Spieldoſe geſehen. Edele erwachte wie aus einem Traum, als Herr Anderſen nun mit kichernder Stimme fragte: „Nun, auädiges Fräulein Edele— iſt das etwas?“ Entzückt hingen Edeles Augen an dem kleinen, gra— ziöſen Spielwerk, das nun wieder verſtummt war. Das kleine Fräulein war in der Schloßruine verſchwunden. Der Mond hatte ſich hinter dem Turm verborgen, das Schiffchen ſtand ſtill— und die ſüße Melodie war ver⸗ klungen. Witte noch einmal, Herr Anderſen!“ ſagte Edele von Glyn atemlos. Da lächelte Herr Anderſen höhniſch. 5 „Das geht nicht! Das nützt mir das Spielwert zu ſehr ab! Ich zeige es nur noch dem vor, der es wirklich kaufen will!“ „Ich will es kaufen, Herr Anderſen!“ Edeles Stimme klang herriſch. 3 1 „Ohl, Sie wollen es kaufen, gnädiges Fräulein Edele? wiederholte Herr Anderſen, und in ſeiner Stimme lag wieder dies Eigentümliche, das Malte ſchon vorher be⸗ unruhigt hatte, ohne daß er wußte, warum. Schon fuhr Herr Anderſen fort: 9 5 „Haben Sie denn Geld da, es zu kauſen, gnädiges Fräulein Edele? Es iſt teuer, ſehr teuer!“ ö „Ich habe kein Geld hier. Aber mein Vater wird es bezahlen.“ 0 „So? Wird er es bezahlen?“ fragte Herr Anderſen hämiſch zurück.„Dann bitten Sie ihn vielleicht auch, daß er mir die anderen Rechnungen bezahlt, die hier ſchon. Er unterbrach ſich, denn die Ladentür hatte geſchnurrt. ſagte er mit ſeiner unangenehmen Zweites Kapitel. Ein Herr kam aus dem vorderen Teil des Ladens ſchnell nach hinten. Herr Anderſen dienerte tief und be⸗ achtete die jungen Menſchen nicht mehr, die durch ſeine Worte in leiſe Augſt verſetzt worden waren. „Was mag er haben!“ flüſterte Edele, die letzt gar nicht mehr hochmütig ausſah, ſondern wie ein ängſtliches. kleines Mädchen.„Er ſprach ſo ſonderbar, ſo, als ob er etwas Böſes gegen mich oder meinen Vater ſagen wollte Malte hatte das gleiche Gefühl wie Edele. Aber er mußte ſich wohl täuſchen Die Andemungen von Krämer Anderſen konnten doch nicht richtig von ihm verſtanden worden ſein Es war doch nicht möglich, daß der Baron auf Swanebloe hier etwas ſchuldig war. Das war a Unſinn! Sicherlich hatte ſich Kaufmann Anderſen einen Scherz erlaubt. Malte kam nicht weiter zum Nachdenken, denn der Herr, der in den Laden getreten war, kam jetzt im Geſpräch mit Kaufmann Anderſen auf Edele zu Es war ein großer. ſchlanter Mann mit einem ſchönen, aber markanten Geſicht in das die Zeit und vermutlich auch das veven viele häß⸗ liche Linien eingegraben hatte. Dennoch war dieſer Mann noch nicht alt— vielleicht Ende der Zwanzig. Er war mit äußerſter Eleganz gekleidet, wie man ſie hier in der norwegiſchen kleinen Stadt ſonſt kaum kannte; ein ſchwarzen Mantel, mit Pelz reich verbrämt, lag um ſeine ſchlanke Geſtalt, die etwas vorgebeugt ging, als wollte der Mann mit dem ſcharfen, ſpähenden Blick immer auf irgendeine Beute zuſtoßen. 5 „Oh, ſieh da, Fräulein Edele!“ Er ergriff mit einer übertrieben höflichen Verbeugung die Hand des jungen Mädchens.„Was machen wir denn hier 7 Suchen wir uns eine hübſche Puppe aus, die uns das Chriſttind bringen oll?“ f Sein Ton war ſcherzend, aber es lag eine Ueberheblich⸗ teit darin, die Edele das Blut in das Geſicht trieb. Doch Schlimmeres lag in ſeinen Augen, und das ſah nur Malte ſich ſeit einiger Zeit auf Schloß Swanebloe dreit machte, ö nicht leiden. i Aber hier griff der geſchäſtstüchtige Herr Anderſen ein. „Ich wüßte ſchon etwas, was das gnädige Fräulein Edele intereſſiert!“ ſagte er dieuſtfertig und öffnete raſch den Kaſten, in den er das Wunderwerk der kleinen Spiel⸗ 0 doſe eingepackt hatte. Schnell ließ er das Uhrwerk wieder ſchnurren. i 9 100 ö Das Zauberwerk bewegte ſich, während die ſilberfeine Melodie ertönte.. a Edele hatte all ihren Widerſtand gegen den unan⸗ genehmen Herrn von Liewen vergeſſen. Mit glänzenden Augen und lächelndem Munde folgte ſie der Bewegung ö des kleinen Schifſchens, über dem der Mond aufging, und der Bewegung des kleinen, bunten Puppenfräuleins, das ſchmerzlich die Arme ausbreitete. Liewen ſtand halb neben Edele. Seine Augen taſteten ihr Geſicht ab, jeden einzelnen Zug, glitten herab zu ihrer noch kindlichen Geſtalt und den ſchmalen Füßen. Dies Kind würde einmal eine Schönheit werden, vor der die a ganze Welt auf den Knien liegen würde. Schon beim erſten Male, als er ſie geſehen, hatte er das mit dem Blick g des Kenners erfaßt. Er lächelte, aber es war ein böſes Lächeln, das die beiden jungen Menſchen nicht verſtanden. „Sehr ſchön!“ ſagte Liewen mit ſpöttiſcher Stimme, als das Wunderwerk ſtill ſtand.„Und das gefällt Ihnen ſo gut, Fräulein Edele?“. 5 Ihr„Ja!“ klang ſehr ſehnſüchtig und überzeugend. „Das gnädige Fräulein Edele meint, der Herr Vater ſoll ihr das teure Spielwerk zu Weihnachten ſchenken!“ warf Kaufmann Anderſen ein. Seine Blicke trafen die Augen des Herrn von Liewen. Der kniff die Lider zu⸗ ſammen. e. „Der Herr Baron wird vielleicht nicht ſoviel Geld aus⸗ geben wollen, mein kleines Fräulein Edele.— Wieviel koſtet es denn, Anderſen? Aber das iſt gleich. Schicken Sie mir die Rechnung ins Hotel und packen Sie die Spiel⸗ uhr für Fräulein Edele ein.“ 5 ö Dann, als wollte er ein Danteswort gar nicht ab warten, grüßte er freundlich das kleine Mädchen, nickte dem Kaufmann von oben herab zu. Malte beachtete er gar nicht. Und ſchon war er aus dem Laden herausgegangen. Kaufmann Anderſen hatte einen lauernden Blick hinter dem Fremden hergeworfen, und der gleiche lauernde Blich traf nun die kleine Edele. a „Ein nobler Herr! Ein feiner Herr, der Herr von Liewen!“ murmelte er und packte eilfertig die Spieldoſe ut ein. 1 Ehe Edele und Malte noch irgend etwas zu ſagen ver⸗ mochten, ſchlang ſchon Herr Anderſen einen Bindfaden um das Paket. N „Hier!“ ſagte er zu Malte.„Der junge Kavalier wird ſicherlich ſo freundlich ſein, dem gnädigen Fräulein Edele das Paket zu tragen. Hab' die Ehre! Hab' die Ehre!“ Er dienerte und lächelte. Sein rotes, pfiffiges Geſicht ſtrahlte eitel Freundlichkeim und Ergebenheit. 0 Edele und Malte gingen ſtumm aus dem Laden. Edeles glänzende Augen waren nur auf den Karton gerichtet, den Malte mit einem wütenden Geſicht ſo ſteif von ſich fort trug, als wäre irgendein böſes Gift darin. 5 „Sei vorſichtig, Malte, ſchlenkere nicht ſo. Da, jetzt baft du an die Mauer geſtoßen! Sei doch nicht ſo un⸗ geſchickt. Du wirſt mir meine Spieldoſe noch kaputt machen.“ Mit einem Ruck blieb Malte ſtehen: „Du ſollteſt das Zeug dem Manne zurückgeben!“ ſagte er auf einmal. Ein wütender Zug war in ſeinem mageren und offenen Jungengeſicht. „Was fällt dir ein!? Warum ſoll ich denn das Ge⸗ ſchenk zurückgeben?“ 0 „Weil das ein böſer Menſch iſt, Edele. Ich habe es an ſeinen Augen geſehen. Du ſollteſt von ihm keine Ge⸗ ſchenke annehmen. Gib die Spieldoſe zurück!“ „Nein! Ich denke ja gar nicht daran!“ Auch Edeles Geſicht wurde böſe„Keine Freude gönnſt du mir.“ „Edele! Ich gönne dir ja alles, alles, nur nimm von dem Menſchen nichts. Ich kann mir nicht helfen: er meint es nicht gut mit dir. Aber ich meine es gut mit dit, Edele Das weißt du doch?! Wenn ich groß ſein werde, wenn ich ein berühmter Mann ſein werde, kaufe ich dir alles, was du dir nur wünſcheſt.“ „Jetzt wünſche ich mir aber die Spieldoſe!“ war die Antwort dee Mädchens.„Die kannſt du mir doch nicht ſchenken; und gerade die will ich jetzt haben!“ In die grauen Augen des Jungen kam etwas Wildes, Gefährliches: ö „Wirſt du das Zeug dem Kerl zurückgeben oder nicht?“ Er trat hart vor ſie hin. In dem Licht der vor ihnen ſtehenden Straßenlaterne war ein Funkeln in ſeinem Blick. Edele ſtampfte mii den Füßen auf den Boden: „Nein! Gib mir meine Spieldoſe her!“ 1 Sie verſuchte, ihm den Karton aus der Hand zu winden. Da riß er an der Schnur, daß ſie in ihre Hand ſchnin und ſie mit einem leiſen Aufſchrei losließ. Mit einem wilden Wurf ließ Malte den Karton auf die Erde ſauſen Hart ſchlug er auf den gefrorenen Schnee auf. „Da haſt du deine Spieldoſe!“ 9 5 Es gab einen feinen Klang, wie wenn etwas zer⸗ ſpringt— der Karton öffnete ſich unter dem wuchtigen. Aufprall. Edele ſchrie auf: N was ſie vielleicht noch nie geſehen hat, und was iht auch deſallen würde.“ 5 der beſcheiden zurückgetreten war, als der elegante Ftemde „Nun haſt du ſie kaput gemacht! mußte erlitten und war ertrunken. (deriſebune eue 1 12. Febr. Am Sonn⸗ rſonenkraftwagen, der beſetz r, auf der Stra ilbel in einer Kurve ins Scene e mit vier Perſonen be 1 w Fra kürt g 0 dern und ſauſte mit großer Vaum. Der Fahrer des Dr. Rabe, wurde getötet, während die drei anderen Inſaſſen mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht ein⸗ wandfrei geklärt. 165 1 5 iſt der andarte 81, Oberſturmbannführer Dr. Nabe. Die drei Scheee ind ſein Adſutant, Scharführer Adolf Heilhecker, und die Scharführer Karl Zutt und Reinhold Kehl. Die Verunglückten kamen von einer Unterführerprüfung auf dem Vilbeler Ge⸗ lände. Alls Heſſen und Naſſau Darmſtadt, 12. Febr.(264 Meter Bettkattun geſtohlen.) Am Dienstag, den 29. Januar, wurde aus dem Treppen⸗ haus des Grundſtücks Schulſtraße 14 ein dort lagerndes Paket mit 264,7 Meter Bettkattun⸗ ſtoff geſtohlen. Das Paket war 95 Zenti⸗ meter breit. Es enthielt 6 Stück rot' und weißgeblümt, in lilageblümt und einige Stücke lilageblümt mit Engelsfiguren und der Auf⸗ ſchrift„Erwache froh“. Der Täter wird ver— ſüchen, den Stoff anderweitig abzuſetzen. Vor Ankauf wird gewarnt. Sachdienliche Mittei⸗ lungen auf Zimmer 29 des Landeskriminal— polizeiamts. Darmſtadt, 12. Febr.(40 Jahre Süd⸗ deutſche Eiſenbahngeſellſchaf 70 Die Südvdeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, die im Odenwald die Bahnlinien Reinheim ⸗Reichels⸗ heim und Hetzbach-Beerfelden betreibt, in Ba⸗ den und Thüringen Bahnen unterhält, vor allem aber die Straßenbahnen von Eſſen beſitzt, feierte in einem Kameradſchaftsabend im Motorhaus ihr vierzigjähriges Jubiläum. Direktor Dr. Ing. e. h. Kern gab einen Ueberblick über das Werden und Wachſen der Geſellſchaft. Unter den zahlreichen Glück— wünſchen von Behörden uſw. wurden auch diejenigen des Herrn Reichsſtatthalters, der Heſſiſchen Regierung und der Techniſchen Hoch— ſchule Darmſtadt übermittelt. N Offenbach, 12. Febr.(Klavier ſtürzt auf die Straße.) In der oberen Wald— ſtraße ſtreiften zwei jüngere Männer, die einen Drückarren ſchoben, einen Straßenbaum. Durch den Ruck brach das Seitenbrett des Karrens ab, ſo daß die Ladung, ein Kla- vier, auf die Straße ſtürzte und in Trümmer ging. Der Schaden beträgt etwa 200 Mark. Neu⸗Iſenburg, 12. Febr.(Großes Pri vatbau⸗ Vorhaben.) Ein großes Bau⸗ vorhaben von privater Seite iſt in der weſt⸗ lichen Gemarkung zwiſchen Odenwald- und Gabelsbergerſtraße geplant. Das zur Verfü⸗ gung ſtehende, zuſammenhängende Gelände ſoll in Plätze von je 450 Quadratmeter aufge⸗ teilt werden und groß genug ſein, um etwa 40 Ein⸗ und Zweifamilienhäuſer mittlerer Größe zu errichten. Die Lage des Geländes iſt zweifellos günſtig; ein weiterer Vorzug iſt der, daß für die Bauten erſtes Hypothe⸗ kengeld zur Verfügung ſtehen ſoll und ſchließ⸗ lich ſogar die Hälfte des Bauplatzpreiſes in Form einer zweiten Hypothek ſtehen bleiben Wucht gegen einen Wagens, der Arzt Standartenarzt der des Profeſſors boykottiert. Letzte Nachrichten Naubmord— der Täter verhaftet Riedlingen(Oberſchwaben), 12. Febr. Im benachbarten Erisdorf wurde die etwa 60 Jahre alte ledige, allein in ihrem Hauſe wohnende Kreszentia König mit eingeſchla- gener Schädeldecke im Bett tot aufgefunden. eingedrückt und alle Behältniſſe in der Woh⸗ nung waren durchwühlt, Kramladen, den die Frau inne halle. Der Mörder konnte durch einen Förſter in einem Walde in der Umgebung feſtgenommen und der Staatsanwaltſchaft übergeben werden. Es handelt ſich um den mehrmals vorbe— ſtraften Bruno Weißhaupt aus Erisdorf: Weißhaupt hat die Tat bereits geſtanden. Zwei Knaben ertrunken. Hadersleben, 12. Febr. Der zehnjährige Frede Nielſen brach auf dem„Damm“ durch das Eis. Ein zwölfjähriger Schul⸗ freund verſuchte ihn zu retten, verſank aber ebenfalls in den Fluten. Die Leichen beider Kinder ſind geborgen worden. Dienſtſtrafverfahren gegen einen Jenger Profeſſor. Jena, 12. Febr. Gegen den Ordinarius an der Friedrich Schiller-Unioerſität in Jena, Profeſſor Dr. Johannes Albert )ebrunner, iſt ein Dienſtſtrafverfahren eingeleitet worden, bis zu deſſen Erledigung Profeſſor Debrunner auf Beichluß der thü⸗ ringiſchen Staarsregierung von keinem Lehr⸗ amt entbunden wurde. Debrunner wurde beſchuldigt, ſich am Tage der nationalen Solidarität über das Winterhilfswerk ab— fällig geäußert zu haben. Die Jenger Stu— dentenſchaft hatte deshalb die Kapitän Polack. kann. Lauterbach, 12. Febr. Feuerſchutz im Kreis.) Auf der Kreis⸗ verbandstagung der Freiwilligen Feuerwehr wurde von Regierungsrat Keſſel anerkannt, daß ſich das Feuerlöſchweſen des Kreiſes in gutem Aufſchwung befinde. 37 Pflichtwehren wurden in drei Monaten zu Freiwilligen Weh⸗ ren umgeſtellt, ſo daß heute jeder 4. Kreis⸗ einwohner Feuerwehrmann iſt. 30 Feuerwehr⸗ männer des Kreiſes erhalten auf der Feuer⸗ wehrführerſchule in Mainz Ausbildung. Der Kreis Lauterbach ſtehe heute hinſichtlich ſeiner Feuerwehrorganſſation an zweiter Stelle im Heſſenland. Michelſtadt(Odenw.), 12. Febr.(Selbſt⸗ mor d.) Auf ſeiner Arbeitsſtätte in der Arzt⸗ ſchen Tuchfabrik hat ſich der 39jährige Lohn⸗ buchhalter Chriſtoph Meyer erſchoſſen. (Vorbildlicher Bremerhaven, 12. Febr. Montagmittag wurde bei Bagger⸗Arbeiten im Vorhafen zur Kaiſerſchleuſe die Leiche des Kapitän Po— lack an die Oberfläche geſpült und geborgen. Polack wurde ſeit dem 16. November v. J. vermißt. Er hatte damals an der Feier⸗ ſtunde auf dem Lloydſchnelldampfer„Bre⸗ men“ teilgenommen, die anläßlich der Zu⸗ rücklegung von 100 Rundreiſen über den Nordatlantik und des 60. Geburtstages des Kapitäns der„Bremen“, Kommodore Zie— genbein, ſtattfand. Er hatte ſich ſicherlich auf dem Heimwege im Dunkeln verirrt und war bei einem Schleuſenübergang in den Hafen geſtürzt. Polack, der im 75. Lebens⸗ jahr ſtand, war zuletzt der Kapitän des Lloyd⸗Schnelldampfers„Kronprinzeſſin Cä— cilie“, mit der er bei Kriegsausbruch auf der Heimreiſe von Neuyork überraſcht die be⸗ rühmten Fahrten vom engliſchen Kanal Lampertheim, 12. Febr.(In der Bade⸗ wanne ertrunken.) Der 23jährige Adam Schneller war von der Grippe befallen und wollte deshalb ein Schwitzbad nehmen, wozu er ſich ins Badezimmer begab. Nachdem er längere Zeit nicht zurückkam, riefen die An⸗ gehörigen nach ihm, ohne jedoch Antwort zu erhalten. Als man daraufhin die verſchloſſene Tür eindrückte, fand man den jungen Mann leblos in der Badewanne. Der Unglückliche hatte in der Wanne einen Ohnmachtsanfall keit der lei. nach Amerika und zurück machte, die ein Beiſpiel kühnen Seemannsgeiſtes ſind. Tolle Zustände Moskau, 12. Februar. Zu dem Eiſenbahnunglück bei Tambow erklärte, Staatsanwalt Ljubimow der Preſſe, daß dieſes Unglück ein Beweis fur die Diſgiplinloſigkeit und Verantwortungsloſig— ſowjetruſſiſchen Eiſenbahnbeamten Die Haustür ſtand offen, das Fenſter war ebenſo der kleine Vorleſungen; ö Beſſelmann Mittelgewichtsmeiſter. Durch einen k. o.⸗Sieg über den Berliner Erwin errang der Kölner Joſeph Beſſelmann zum zweiten den Titel eines Deutſchen Mittelgewichtsmeiſters im Boxen. Bruch Male Gute Winterſportverhältniſſe. Karlsruhe, 12. Februar. den mittleren und höheren Schwarzwaldlagen ö als ein weſentlich günſtigerer Sporttag als aufgrund der Tage zuvor aufgetretenen hef⸗ tigen Oſtſtürme angenommen wurde. Bei nach⸗ den Winden milderte ſich die ſtrenge Kälte von Freitag und Samstag, ſo daß Sturm⸗ ſtärke 8—9 und bis minus 19 Grad Kälte gemeſſen wurden. Im Nord- und Südſchwarz⸗ wald wurden zwar nochmals ſehr tiefe Früh⸗ temperaturen am Sonntag verzeichnet, aber am Tage ſetzte ſich eine mäßige Erwärmung durch. Der Schnee war in den Hochwäldern pulorig und für den Skilauf ſehr günſtig. Die totale Schneehöhe bewegte ſich im Feldberggebiet zwiſchen 140 und 160 cm, im Hornisgrinde⸗ Bereich zwiſchen 80 und 120 om. Der Skiſportverkehr ging durchweg lebhaf⸗ ter als am Vorſonntag. Die Mehrzahl der Höhenzufahrtsſtraßen konnte mit Kraftwagen befahren werden, mit Ausnahme der Strek— ken Baiersbronn— Ruhſtein— Mummelſee — Hornisgrinde und einigen Linien im Süd— ſchwarzwald. Im nördlichen Schwarzwald dürften ſich etwa 10—12 000 Sportler eingefunden ha— ben. Der mittlere und ſüdliche Schwarzwald war von etwa 15—20 000 Sportlern aufge⸗ ſucht worden. Ueber 2000 Sportler hatten ſich von der Schweiz aus Richtung Baden Was erreicht man dur Bei Ihrem Kaffeegetränk— es einen kräftigen Geſchmack, herz eine weſentliche Erſparnis im Mühlen Franck wenige nach dem Skigelände des ſüdlichen Gebirgs— teiles begeben Aus der Heimat Gedenktage 12. Februar 1804 Der Philoſoph Immanuel Kant in Königsberg in Preußen geſtorben. 1809 Der engliſche Naturforſcher Charles Darwin in Shrewsbury geboren. 1813 Der Dichter Otto Ludwig in Eisfeld geboren. 1834 Der Theolog Friedrich Schleiermacher in Berlin geſtorben. 1870 Der Induſtrielle Hugo Stinnes in Mülheim a. d. Ruhr geboren. Hochbetrieb im Schwarzwald Der zweite Februarſonntag erwies ſich in laſſenden, teilweiſe nach Südoſten abdrehen der anſtürmenden Blurmaſſen ausgehalten ha⸗ ben, können einen Druck 10 8 Atmosphären aushalten. Im Vergleich dazu kann angeführt werden, daß 4 Atmoſphären Dampf voll⸗ auf genügen, um einen Zug wohltuend zu er⸗ wärmen. Das Blut, deſſen Geſamtmenge auf ungefähr fünf Liter zu veranſchlagen iſt, ent⸗ hält in jedem Kubikmillimeter 5 Millionen rote und etwa 5000 weiße Blutkörperchen. er Organismus beſitzt insgeſamt die aſtrono⸗ miſche Zahl von 25 Millionen roten Blut⸗ körperchen. Das Blut gefriert bereits bei minus einem halben Grad und würde bei 60 Grad Hitze zerſtört werden. Der Menſch atmet ungefähr 18mal in der Minute; dabei nimmt er 6 Liter Luft auf. In 24 Stunden werden zirka 500 Liter Waſſerſtoff verbraucht und mehr als 400 Liter Kohlenſäure ausge⸗ ſtoßen. Galle und Magen produzieren unge⸗ fähr 800 bis 1000 Kubikzentimeter Säfte, * Die Einkopfgerichte der Gaſtſtälten. Der Reichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtättengewerbes teilt ſeinen Mitglie- dern mit. daß für den kommenden Ein [topfſonntag, den 17. Februar, fol⸗ 0 gende drei Einvopfgerichte für die Gaſtſtät⸗ ten vorgeſchrieben ſind: Suppentopf mit Einlage nach Belieben, Wirſingkohl oder Mohrrüben oder Kohlrüben mit Schweine⸗ oder Rindfleiſcheinlage, Vegetariſches Ge⸗ müſegericht Die Feſtlegung dieſer Eintopf— gerichte gilt nur für Gaſtſtätten. Den Hausfrauen bleibt die Auswahl ihrer Eintopfgerichte überlaſſen. NRNadio in aller Welt. Nach einer jetzt ab— geſchloſſenen Zählung befinden ſich heute auf der geſamten Erde 1630 Radioſender im Be— trieb. Rundfunk⸗Empfangsapparate gibt es ungefähr 42,5 Millionen, die ſich auf die einzelnen Erdteile wie folgt verteilen: Europa 18 570 000, Nordamerika 19 77000„ Süo⸗ amerika 910 000, Aſien 2 530 000, Afrika 93 000, Ozeanien 639 000. Wettervorherſage: Bei jortdauerndem Froſt ſind»ſtellenweiſe ausgiebige Schneefälle eingetreten. Mit an⸗ haltender Kälte iſt edoch nicht zu rechnen. 97 iſt Anſteigen der Temperaturen zu erwar⸗ en. Börſen und Märkte (Ohne Gewähr.) Franlfurter Schlachtviehmarkt. zufuhr: 1214 Rinder, darunter 370 Ochſen, 113 Bullen, 380 Kühe, 351 Färſen; ferner 456 Kälber, 138 Schafe, 3636 Schweine. Preiſe: Ochſen 36 bis 39, 31 bis 35, 26 bis 30, 22 bis 25; Bullen 33 bis 35, 29 bis 32, 26 bis 28, 23 bis 253 Kühe 33 bis 36, 27 bis 32, 21 bis 26, 13 bis 20; Färſen 37 bis 40, 32 bis 36, 26 bis 313 22 bis 25, Kälber 46 bis 48, 38 bis 45, 31 bis 37, 23 bis 30; Hammel—, 36 bis 37, 33 bis 35: Schweine 50 bis 53, 50 bis 53, 48 bis 53, 47 bis 52, 45 bis 51,— 44 bis 47, 37 bis 43. ö Frankfurter Produktenbörſe. Heu ſüdd. 10,50, ſonſt alles unverändert. Stimmung ruhig, Futtermittel gefragt bei geringem Angebot. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Mannheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen W 15 20,85, W 16 25, W 17 21,35, plus 40 Pfg. Ausgl.; Roggen R 15 17,05, R 16 17,85, R 13 16,65, plus 40 Pfg. Ausgl.; Braugerſte inl. 21 bis 22; Winter- und Induſtriegerſte 7 1894 Der Muſiker Hans von Bülow in Kairo geſtorben. Prot. und kath.: Eulalia Sonnenaufg. 7.24 Sonnenunterg. 17.05 Mondaufg. 10.52 Mondunterg. 3.57 Was wiſſen wir von unſerem Körper? Nur wenigen iſt bekannt, daß das Maß des menſchlichen Körpers im Liegen größer iſt und daß wir am Morgen länger ſind als am Abend. Das Herz ſchlägt durchſchnitt— lich 72mal in der Minute. In einer Minute geſchieht folgendes: 0.085 Sekunden werden für jede Zuſammenziehung, eine Zehntelſe⸗ kunde für jede Entſpannung, 0.4 Sekunden für die Ruhepauſe benötigt. Der kleine Herz⸗ muskel leiſtet in 24 Stunden eine Arbeit, die einem Kraftaufwand entſpricht, um 19 Kilo 1000 Meter hochzuheben. Pro Stunde jagt das Blut 32 Kilometer durch den Kör— per; das iſt ungefähr die Durchſchnittsge— ſchwindigkeit eines Perſonenzuges. Die Ar— 19,50 bis 20,50; Futtergerſte G 7 16,05, G 8 16,35, G 9 16,55, G 11 16,85, plus 40 Pfg. Ausgl.; Hafer H 11 16,05, H 14 16,55, H 17 16,85, plus 60 Pfg. Ausgl.; Raps inl. 31; Mais m. S. 21,25; Weizen⸗ kleie W 17 10,67: Roggenkleie R 16 10,38; Weizenfuttermehl 13; Weizennachmehl 17, plus 30 Pfg. Ausgl., Vollkleie plus 60 Pfg.; Erdnußkuchen 14,30; Soyaſchrot 13; Raps⸗ kuchen 12; Palmkuchen 13,30; Kokoskuchen 15,20; Leinkuchen 15,20; Trockenſchnitzel 8,64; Rohmelaſſe 5,92; Steffenſchnitzel 10,24; Von Erdnußkuchen bis Leinkuchen alles Feſtpreis der Fabrik; Ausgl. plus 40 Pfg., für ölhal⸗ tige Futterartilel, zuckerhaltige, ausgenommen Malzkeime, Ausgl. plus 30 Pfg.; Wieſenheu 9,80 bis 10,60; Luzernekleeheu 10,50 bis 11; Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. 5 bis 5,50, geb. 4,80 bis 5,20; Hafer und Gerſteſtroh gepr. 5 bis 5,50, geb. 4,80 bis 5,20; Weizen⸗ mehl Geb 47 Type 790 28,45, W'ö 15 27,85; Roggenmehl Geb. 16 Type 997 24,60, R 15 24, R 13 23,60; plus 50 Pfg. Fracht⸗ terienwände. die den jahrzehntelangen Druck Haushalt, ausgl.; Weizenm. mit 10 Proz. Ausl. plus 1,50 per 100 Kg. ch Mühlen Franck! ſei aus Malzkaffee oder aus Bohnenkaffee— haftes Aroma und herrliche Farbe! 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