Nachruf! 0 Nach arbeitsreichem Leben und ge- wissenhafter Pflichterfüllung verstarb unser Beamter, der in Ruhe lebende Hausmeister Herr Jakoh Weidner 8. Ueber 26 Jahre hat der Verstorbene den Dienst bei der Gemeinde versehen und war infolge seiner Gewissenhaftigkeit und Ge- radheit ein sowohl von der Gemeinde als auch der Lehrerschaft gleich beliebter Beamter. Er war getreu, getreu bis in den Tod. Die Gemeinde Viernheim wird ihm ein ehrendes Andenken stets bewahren. Viernheim, den 11. Februar 1935 Bechtel, Bürgermeister. * 2 8—* Todles-Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unſere liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwieger mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau Auna maria Lammer geb. Schmitt geſtern Nacht halb 11 Uhr, nach langem, in Gott er⸗ gebener Geduld ertragenem Leiden, verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 86 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, der Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 12. Februar 1935 Die tieltrauernd Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachm 3 Uhr S 2 vom Trauerhauſe, Weinheimerſtraße 61 aus, ſtatt. jedes lahr muſ der Landwirt der Seite lle von h 1 Turnbepeln U. 1003 Hiernneim neuem sein Brot abringen. So schwer Erworbe- nes ist doppelt wertvoll. dlie dürfen gröhere Rodel Barbeträge zu Hause der Diebstahls- oder Feu- dem ehrlichen ersgefahr ausgesetzt liegen, Bei uns sind die Finder eine gute sicher und verzinsen sich noch! Belohnung Abzugeben: dezirassparhasss Lorsch (Viernbeimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) 1 Diernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) e täglich mit Ausnahme der Sonn und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aumahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Mittwoch, den 13. Februar 1935 Frankreichs politiſche Sorgen Sehnſucht nach einem ſtarlen Staatschef— Flandin gegen die Parteienwirtſchaſt Franzöſiſcher Beſuch in England ſchiedene Berufsabkeilungen er um Rat fra⸗ gen würde, bevor er eine Entſcheidung krifft. „Warum ich an Hitler glaube“ Bekennknis eines engliſchen Pfarrers. Der Oberpfarrer an der Kirche St. Dun⸗ ſtan in the Weſt in London, Dr. A. J. Mac Donald, veröffentlicht in dem bekannten Londoner Blatt„Daily Mail“ unter der Ueberſchrift„Warum ich an Hitler glaube“ einen Aufſatz, in dem es u. a. heißt: Hitler übernahm die Macht im Jahre 1933 zu einer Zeit, wo ein ſchlimmerer Unſere diesjährige, ordentliche Haunt-Versammlung findet am Freitag, den 22. Februar 1935, abends halb 9 Uhr, im Gaſthaus „Zum Freiſchütz“ ſtatt. Tagesordnung: Motto:„Alles macht mit!“ Hommenden Samstag. den 16. feh. abends 8u Uhr, findet in den „Freiſchützſälen“ der große Turner ——— Paris, 13. Februar. Verkaufs- 3. N Das„Echo de Paris“, das dieſe Aeuße⸗ Schon ſeit über einem Jahr iſt die inner— rung Flandins wiedergibt, fügt ſehr vor⸗ ſtatt. Wir laden hierzu die werte Ein⸗ wohnerſchaft unferer Stadt närriſchſt ein. Der Vorstand des lurnvereins 1893 e.. FFC ccc Maskenkarten 1 Rmk., Eintritt für „für Mitglieder 30 Pfg. Maskenkarten-Vorverkauf im Nichtmitglieder! Rmk Freiſchütz und an der Franz Hofmann. Zweigstelle Viernheim Anzeigen finden in dieſer Der Wirt. Luftschutz ist Selbstschutz! 7 8 Zeitung große Beachtung und dadurch gulen Erfolg! Labenlohal mit eiwas Nebenraum ſofort oder ſpäter geſucht. Offerten unter 1 100 an den Ver- lag dieſer Zeitung erbeten. Drehſcheibe bei Vereins-Anzeigei Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mittwoch, 13. Febr., 20 Uhr, Klubabend. 1. Geſchäftsbericht des Vereinsführers u. ſeiner Mitarbeiter. 2. Entlaſtung des Vereinsführers und ſeiner Mitarbeiter. 3. Wahl des Vereinsführers und der Kaſ— ſenprüfer. 5 4. Satzungsänderungen. 5. Genehmigung des Haushaltungsvoran— ſchlags. 6. Verſchiedenes. Wir laden hierzu unſere Mitglieder und Ehren— mitglieder höflichſt ein. Der Vereins führer: J. Lamberth. uneneneenenenmnmenennnmumnmunumnamunangaudummdudadandadtanug Habt Erbarmen! gedenket der frierenden Hofhunde! Schafft ihnen ein warmes Lager! Füttert die hungrigen und frlerenden Vögel! sie leiden bittere Not! nennemunmununnnnmunnimmnaumununmnmnnnsdndümdndngdnu uten 1 Sterbefall. Unſere achtbare Mit⸗ bürgerin Frau Maria Lammer geb. Schmitt Weinheimerſtraße, hat geſtern Nacht halb 11 Uhr, im hohen Alter von 86 Jahren, das Zeitliche geſegnet. Ihr Ehegatte ging ihr vor 5 Jahren, 81-jährig, im Tode voraus. Die Familie Lammer war es, die den erſten Kriegs- gefallenen unſerer Gemeinde zu beklagen hatte. Die Zeit der Beerdigung iſt aus der Todes⸗ Anzeige erſichtlich. Möge ihr die Erde leicht ſein. +Beiſetzung. Geſtern Nachmittag wurden die ſterblichen Ueberreſte von Herrn Jakob Weidner 8., dem vormaligen Haus— Zigarre und Zigarene Wie die beiden Weltberühmtheiten entſtanden. Die großen Kriege an der Wende zum 19. Jahrhundert in Europa hatten die Sitte des Rauchens ſehr gefördert. Die hin⸗ und herziehenden Truppen aller Länder brach⸗ ten die Rauchſitte in ferne Gegenden. Britiſche und franzöſiſche Truppen hatten auf ſpani⸗ ſchem Boden gegeneinander gekämpft. Da lern⸗ ten ſie auch die Zigarre kennen und trugen ſpäter in der Heimat dazu bei, ihren Genuß zu verbreiten. Langſam begann ſich die neue Rauchart in Europa gang zu verſchaffen. Die Zigarre verdrängte das ſtark ver⸗ breitete Schnupfen und machte auch der Ta ⸗ Schlechter Scherz eines amerikaniſchen Scho ners mit einem engliſchen Kriegsſchiff. London, 12. Febr. „Auſtralia“ mit dem Herzog von Glouceſter an Bord iſt möglicherweiſe das Opfer eines ſchlechten Scherzes geworden. Der kleine amerikaniſche Schoner„Seth Parker“ meldete durch Funk⸗ ſpruch, er befinde ſich in der Nähe von Tahiti bei ſchwerer See in großzer Gefahr. Die„Auſtralia“ änderte daraufhin ſofort ihren Kurs und ging unter Volldampf nach der bezeichneten Stelle. Als der Kreuzer 92 Schoner erreichte, zeigte es ſich aber, aß Der Kreuzer Lokales Viernheim, 12. meiſter der Schillerſchule, zur letzten Ruhe gebettet. Die Gemeindebeamten gaben ihrem beliebten Kollegen, der ſtets treu und gewiſ— ſenhaft ſeinen Dienſt verſah, das letzte Geleite. Auch viele andere Leidtragende folgten dem Sarg. Februar Sinnſpruch: g Du ſollſt reden, nicht viel, aber ſennig; Du ſollſt beten, nicht lang, aber innig; Du ſollſt handeln, nicht raſch, aber kräftig; Du ſollſt lieben, nicht laut, aber heftig; Du ſollſt leben, nicht wild, aber heiter; Du ſollſt dir helfen, Gott hilft dir weiter. Friedrich Halm. * Sportler. Es gibt in Deutſchland 14000 Fußballvereine mit 60000 Mann- ſchaften. Es gibt eine Haupt- und 16 Gau⸗ geſchäftsſtellen mit 60 Angeſtellten und 1000 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Außerdem be— ſchäftigt der Deutſche Fußballbund 8 haupt⸗ amtliche Sportlehrer.— Faſt zwei Mil⸗ lionen Mitglieder hat die Deutſche Turnerſchaft nach ihrer neueſten Beſtands— aufnahme. Die genaue Ziffer am 1. Januar 1934 lautete 1732 787 Mitglieder. größte Turngau iſt der Gau Sachſen mit 311000 Mitgliedern. 1. * Volksmaskenball. Am kommenden Samstag wird der C.d. G. im Engelſaale einen großen Volksmaskenball ab⸗ halten. Prinzeſſin„Hilda 1“ wird pünktlich 8,11 Uhr das Parkett zum Tanze freigeben. Wir machen die Einwohnerſchaft ſchon jetzt da⸗ rauf aufmerkſam, daß die Eintrittspreiſe ſo niedrig gehalten ſind, um einem jedem die Beteiligung an dieſem Maskenball zu ermög⸗ lichen. Beſorgen Sie ſich deshalb frühzeitig Maskenkarten zum Preiſe von—.60 Pfg. Zu haben bei Franz Hofmann(Drehſcheibe), im Lokal Anker, ſowie bei den Mitgliedern. Zum Tanze ſpielt auf die kompl. Kapelle Schwarz⸗ Weiß. Zivilperſonen zahlen: Damen 20 Pfg. und Herren 40 Pfg. * Stabhalter Vogler verläßt Stra⸗ ßenheim! Am geſtrigen Tag verließ Stab⸗ halter Vogler die Stätte ſeines Wirkens, um in das Altersheim Schriesheim überzuſiedeln. 28 Jahre lang war er Domä⸗ nenpächter in Straßenheim und nahezu 25 Jahre der dortige Stabhalter. Herr Vog⸗ ler, der heute nahezu 70 Jahre zählt, war ein leidenſchaftlicher Jäger und von ſeinen Weid⸗ enoſſen beliebt und geachtet, ſodaß auch hier fein Abgang allgemein bedauert wird. * Kundgebung der DA. Im Nibe⸗ lungenſaal des Mannheimer Roſengartens fin⸗ det am Freitag, den 15. Februar, 18 Uhr, eine Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront ſtatt, bei der die e Frau Scholtz⸗ Klink und Bezirkswalter Pg. Fritz Plattner Der * Eine Abſtimmungsglocke. Die Gemeinde Oberlinxweiler(Saar) hat in einer Kaiſerslauterer Glockengießerei eine Abſtim⸗ mungsglocke gießen laſſen. Eine JInſchrift weiſt darauf hin, daß ſie im Saarabſtimmungs⸗ monat Januar 1935 angefertigt wurde. Dann heißt es weiter:„Nur Deutſchen klinge mein Geläut. Heil dem Führer Adolf Hitler!“ * Der Film kommt in die Schule. Etwa 100 Filmapparate werden in dieſen Wochen in den Schulen Badens aufgeſtellt. * Beförderung. Herr Juſtizinſpektor Stroh ſ vom Lampertheimer Amtsgericht wur⸗ de mit Wirkung vom 1. März zum geſchäfts—⸗ führenden Oberjuſtizinſpektor ernannt. Lunschufzhauswarte(Bezirk 2) Heute Abend polizeil. Verpflicht⸗ un g. Punkt 8 Uhr anweſend ſein! Es darf niemand 1 8 da Unterſchriftsleiſtung not⸗ wendig iſt! ſprechen werden. an Bord alles in beſter Ordnung war, die ausgeſpannten Segel, die Ret⸗ tungsboote und alles übrige zeigten keiner⸗ lei Beſchädigung. 5 Der Kapitän des Schoners dankte mil folgendem Funkſpruch:„Wir wünſchen, dem Herzog von Glouceſter zu huldigen und dem Kapitän, den Offizieren und der Mannſchaft der„Auſtralia“ für ihre Ireundſchaft und ihre Hilfe zu danken. Wir ſind jekt allright und ihre Hilfe iſt jetzt nicht länger nökig. Ihre Ankunft hat wie die eines Arztes ge wirkt: Die Beſchwerden ſind kurz vor ſeinet Ankunft vorüber.“ Da der Schoner Berichte über ſeine Erleb niſſe für den amerikaniſchen Rundfu nf liefert, herrſcht an Bord der„Auſtralia“ dei Verdacht, daß die„Seenot“ des Schiffes nur ein Trick war, um dem amerikaniſchen Publikum einen dramatiſchen Bericht über die Begeg⸗ nung mit dem Kreuzer mitteilen zu können. bakspfeife ſtarke Konkurrenz. Letzteres brauchte freilich längere Zeit, ſchon weil man auf die Meerſchaumköpfe und die künſtleriſch bemalten Porzellanpfeifen nicht gern verzich⸗ ten mochte. Als der ſpätere Feldmarſchall Fürſt Windiſchgrätz bei ſeinen mütterlichen Verwandten, der Ahrenberg'ſchen Familie, weilte, erhielt er von einem ſpaniſchen Diplo⸗ maten Zigarren zum Geſchenk, die er nach Oeſterreich mitbrachte. In Oeſterreich er⸗ ſchien die Zigarre zum erſtenmal 1818 als „Zigari“. Wie in vielen anderen Ländern war auch in Preußen das Rauchen auf den mei⸗ ſten Straßen, beſonders in Berlin, als feuer⸗ gefährlich und„unanſtändig“ verboten. Erſt das Jahr 1848 brachte die Aufhebung des Rauchverbotes. Im allgemeinen waren die Widerſtände von geiſtlichen und ſtaatlichen Behörden gegen die„Truckene Trunkenheit“ ſehr ſtark und nachhaltig, ohne allerdings auf die Dauer den neuen Brauch aufhalten zu können. Die Landbevölkerung machte ſich, ſchon aus Gründen der Sparſamkeit, vijel weni⸗ ger ſchnell mit der Zigarre bekannt. Eben hatte ſich die Zigarre in den bemit⸗ telten Kreiſen eingeführk, als ſchon eine neue Form des Rauchens auftrat, die darin be⸗ ſtand,„Tabak in feine Papierhülſen zu ſchüt⸗ ten und das ſo entſtehende Gebilde anzuzün⸗ den und zu rauchen“. Nach den Berichten von Miſſionaren war das Zigaretten⸗ rauchen bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Südamerika, beſonders in Braſilien, bekannt. Schon 1844 wurde die Zigarette in Frankreich hergeſtellt. In be⸗ ſonderem Maße bereitete ſie ſich nach dem Krimkrieg 1856 in den europäiſchen Ländern aus: türkiſche, engliſche, franzöſiſche und pie⸗ monteſiſche Truppen lernten den Gebrauch der Zigarette voneinander. In England fand ſie bald Beifall und 1865 wurden die erſten Zigaretten in Oeſterreich hergeſtellt. In Deutſchland hatte es die 105 rette am ſchwerſten. Dem Deutſchen ſagte damals die Zigarre mehr als dem Bewoh⸗ ner aller anderen Länder zu. Noch in den goer Jahren kannte man auf dem Lande 0 0 5 die Zigarette faſt nur vom Hören⸗ agen.. 5 N i a Feind, als jemals den Rhein bedroht hat, bereits über die Weichſel vorgedrungen war. Als Hitler losſchlug, gab es ſechs Millionen Kommuniſten in Deutſchland, von denen eine Million organiſiert und bewaffnet war. Ich glaube an Hitler, weil er nicht nur Deutſchland vor dem Schickſal Rußlands bewahrte, ſondern auch Europa gerettet hat, nicht nur durch ſein Beiſpiel, ſondern auch durch ſein Eingreifen. Aber die Größe Hitlers wird enthüllt nicht nur durch den Erfolg ſeiner Gegen— revolution, ſondern auch durch ihre Milde. Keine Revolution mit ſolchen Ergebniſſen iſt jemals mit ſo wenig Blutvergießen durch— geführt worden. Zwei Gründe gibt es für dieſe erſtaunliche Neuerſcheinung in einer Revolution: erſtens hatte Hitler die Mehr— heit des deutſchen Volkes hinter ſich, und zweitens war ſeine Revolution, auch wenn ſie den Kommunismus unter— drückte, nicht radikaler Art. Er mag Tüchtigkeit, Schnelligkeit und unerſchütter⸗ liche Treue verlangen; aber wenn dieſe Ei⸗ genſchaften vorhanden ſind, wird er nichts in Deutſchland verbrechen, was dazu beitra— gen kann, bei Deutſchlands Erneuerung mit— zuhelfen. * 0 5 e NM 1„5 e 155 Was Du erſpart durch Einkopfkoſt— Gib gegen Hunger, gegen Froſt. Die Religion iſt ein Beiſpiel hierfür. Hitler iſt der erſte große revolutionäre Füh⸗ rer, der die chriſtliche Religion als Hilfe für ſeine Politik unterſtützt. Er ſehe das deut⸗ lich wie ein erfahrener Paſtor, daß es ohne Religion keine ſoziale Moral, keinen erha— benen politiſchen Idealismus und keine wirkliche Reform geben kann. Somit ſchloß er ein Konkordat mit dem Vatikan ab, und er verſuchte, ſich die Mitarbeit einer geeinig⸗ ten evangeliſchen Kirche in Deutſchland zu ſichern. Die beſte Gewähr für die Stabili⸗ tät des Regimes iſt vielleicht in dem ein⸗ dringlichen ſittlichen Eifer und dem enthalt⸗ ſamen moraliſchen Leben dieſes Mannes zu finden. Zeichen der ſittlichen Erneue⸗ rung Deutſchlands ſind überall zu ſehen. Das Hitler-Regime hat den unreinen Filmen ein Ende gemacht, die nächtlichen Straßen geſäubert und die Nachtklubs ge⸗ ſchloſſen. Es ſtellt durch ſeine Propaganda die untadelhaften alten deutſchen Ideale wieder her. Bisher hat die Hitler-Regie⸗ rung als einzige europäiſche Regierung das Problem der Nachkriegsſugend in Angriff genommen. Anſtatt es zuzulaſſen, daß die Generation, die die Schule verlaſſen hat, aher noch nicht von der Induſtrie aufge⸗ nommen worden iſt, beim Bezug einer Ar⸗ beitsloſenunterſtützung verkommt. oder ohne Arbeitsloſenunterſtützung verhungert, hat Hitler die deutſche Jugend in Organiſa⸗ tionen eingereiht, die den Geiſt mit geſun⸗ der Politik und moraliſchem Unterricht be⸗ ſchäftigt, den Körper durch geſunde Uebun⸗ gen ermüdet und die den jungen Menſchen gleichzeitig Nahrung, Kleidung und Woh⸗ nung gibt. Einer der ſtärkſten Eindrücke, den der Beſucher des neuen Deutſchlands empfängt, iſt die fröhliche Stimme und das geſunde Geſicht des jungen Mannes, der in dem lrbeitsdienſt eingereiht iſt. Dasſelbe gilt von den Kindern. Im letzten Som⸗ mer wurden 1 200 000 Kinder nach den von der Regierung organiſierten Lagern ent⸗ ſandt, um ihnen eine Sommerferienzeit zu eben. Ueberall ſah man geſunde braune eſichter, glückliche, klare Augen, ſtarke ge⸗ ſchmeidige Gliedmaßen. Ja! Weil der Füh⸗ rer ſagt, die Jugend ſei der koſtbarſte Veſitz einer Nation, weil er für internatio- nolen Frieden eintritt und nicht für politiſche Atmoſphäre Frankreichs ſtark ge— ſpannt. Man iſt in weiten Kreiſen der Be— völkerung unzufrieden mit dem überſtei— gerten Parlamentarismus, der zu einem Regiment der Parteien und Klüngel geführt hat und die Initiative der Regierung lähmt. Dieſe Stimmung führte ſchon am 6. Februar vorigen Jahres zu den großen Straßenkundgebungen in Paris, die, wie man ſich erinnert, ſehr ſtür— miſch verliefen, ſo daß viel Blut dabei floß. Dieſes Jahr hat deshalb die Regierung alle Straßendemonſtrationen für den 6. Februar verboten— es waren urſprünglich Gedächt— niskundgebungen für die im vorigen Jahre gefallenen Demonſtranten geplant geweſen. So verlief der diesjährige 6. Februar ruhig, aber die Mißſtimmung dauert fort. Es lie— gen dafür neuerdings verſchiedene Anzei— chen vor. Zunächſt ein Artikel in dem Blatt „La Victoria“. Wenn auch der Einfluß dieſer Zeitung nicht groß iſt, ſo kann man einen Artikel ihres Direktors Guſtave Herve, der die Sehnſucht gewiſſer Franzoſen nach einer Perſönlichkeit zum Ausdruck bringt, als Zeitkerſcheinung verzeichnen. Es heißt in dem Aufſatz, man könne in Frankreich keine Volksabſtimmung veranſtalten, um etwa Marſchall Petain oder General Weygand auf den Schild zu erheben. Man könne aber bei den Kam— merwahlen im nächſten Jahre einfach fol— gendes Programm aufſtellen: „Wir wollen nicht mehr von einem poli— kiſchen Parlamenk und von Politikern re⸗ giert werden. Wir wollen von einem natio⸗ nalen Führer befehligt werden, der mit po⸗ litiſchen Vollmachten verſehen iſt und dem ein Staatsrat zur Seite ſteht, deſſen ver⸗ den Krieg. Er mag den deutſchen Delegier— ten befohlen haben, den Völkerbund zu ver— laſſen, aber nur deshalb, weil dies der ein⸗ zige Weg war, um Deutſchland gerechte Be⸗ handlung zu ſichern. Er mag das Recht vom Aufrüſten in Anſpruch nehmen, aber nur deshalb, weil die Alliierten den Ver⸗ ſailler Vertrag hinſichtlich ihrer eige— nen Aufrüſtung nicht erfüllt haben. Rom, 13. Februar. Von amtlicher Seite wird erklärt. daß die im Hinblick auf die Ereigniſſe an der italie⸗ niſch-abeſſiniſchen Grenze angeordnete Mo⸗ biliſierung von zwei Diviſio⸗ nen etwa 25 000 Mann umfaßt. Es beſtä⸗ tigt ſich, daß die Verſchiffung dieſer Truppen vorerſt nicht vorgenommen wird. Die zu⸗ ſtändigen Stellen treffen jedoch alle Vorbe⸗ reitungen, um im Falle einer weiteren Häu⸗ fung der Zwiſchenfälle und der Verſchärfung der Beziehungen dieſe vollſtändig ausge⸗ rüſteten Truppen ſofort in die Grenzgebiete von Italienſch⸗Oſtafrika entſenden zu kön. nen, wo an den Hauptpunkten bereits ſeit löngerer Zeit Material und Proviant für große Truppenverbände angeſammelt wor den ſind. Von ilalieniſcher Seite wird größter Wert auf die Jeſtſtellung gelegt, daß die getroffe⸗ nen Maßnahmen ausſchließlich vorbereiten. den und Abwehrcharakter kragen und daß darüber hinaus weder über diplomaliſche Schritte noch über eine militäriſche Aklion elwas beſtimmtes geſagt werden könne. Was die Möglichkeit eines Ultima⸗ tums betrifft, ſo wird ausdrücklich ver⸗ ſichert, daß zurzeit keine Abſicht in dieſer Richtung beſtehe. Sollten ſich aber die Er⸗ Der Staatschef muß durch eine Volksabſtim- mung gewählt werden.“ Nach einer enk⸗ ſprechenden Aenderung der Verfaſſung müßte man Pekain oder Weygand als Kan⸗ didaten für dieſen Poſten aufſtellen. Soweit der erwähnte Artikel. Er zeigt deutlich, daß man ſich in Frankreich nach einer ſtarken Hand ſehnt. Das geht aber auch aus der nachſtehenden Aeußerung des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Flandin ſelber hervor. „Man hindert mich daran, zu regieren“ Miniſterpräſident Flandin empfing eine Abordnung von Senatoren und Abge— ordneten, die ihn über die ſchlechten Finanz— verhältniſſe der Gemeinden unterrichteten, deren Kaſſen durch die immer mehr zuneh— mende Arbeitsloſigkeit ſtark in Anſpruch ge— nommen ſeien. Miniſterpräſident Flandin verſprach ſofortige Hilfe und gab in dieſem Zuſammenhang eine Erklärung ab, die für die augenblicklichen innerpolitiſchen Schwie⸗ riglriten und Parteimanöver bezeichgend iſt. „Ich habe mich, ſo erklärte Flandin u a., immer vom allgemeinen Intereſſe leiten laſ⸗ ſen. Ich bin aber verpflichtet, feſtzuſtellen, daß man mir heute nicht mehr freie Hand laſſen will, ſo zu handeln, wie ich es gern möchte. Die Parlamentsintrigen, die wieder be⸗ gonnen haben, haben als Ziel und Wirkung, unſere Tätigkeit zu lähmen. Um es eindeu. tig zu ſagen, man hindert mich daran, zu regieren. Wie kommt es, daß in einer Zeit der Kriſe, die wir augenblicklich durchma⸗ chen, die Parteien nicht die Notwendigkeit einſehen, den Burgfrieden ehrlich zu wah⸗ ren. Ohne Burgfrieden iſt in der Tat keine Löſung möglich.“ Der Aufſatz ſchließt: Tatſächlich ſind die Handlungen dieſes bemerkenswerten Mon— nes ſo folgerichtig geweſen, daß die Zeit gekommen iſt, wo die britiſche Nation, die für ihre faire Behandlung Anderer be— rühmt iſt, ihm ihre uneingeſchränkte Billi⸗ gung und ihr uneingeſchränktes Vertrauen ſchenken ſollte. Der Konflikt um Abeſſinien Die ſtalieniſchen Vorbereitungen— Der Eindruck im Ausland eigniſſe weiter zuſpitzen, ſo ſei es durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß Italien im weite⸗ ren 5 zu dieſem Verfahren greifen werde. Echo aus London London, 13. Februar. Die Nachrichten aus Rom über militäri⸗ ſche Vorſichtsmaßnahmen in Zuſammen— hang mit den abeſſiniſch⸗italieniſchen Schwierigkeiten werden von der Londoner Preſſe ausführlich beſprochen. Die Lage wird allgemein zwar als unfreundlich, aber doch nicht als beſorgniserregend betrachtet. „New Chronicle“ bezweifelt, daß Italien, deſſen finanzielle Lage erſchüttert ſei, auf einem fernen Kriegsſchauplatz mit ſchwie⸗ rigem Gelände alles aufs Spiel ſetzen werde und daß es ſich in Gegenſatz zu den Intereſſen Frankreichs und Großbritan⸗ niens bringen werde, der beiden Länder, auf deren Freundſchaft Italien neuerdings ſo viel Wert lege. Abgeſehen davon be— ginne in Abeſſinien bald die Regenzeit, die Operationen umfangreicher Art unmöglich mache. Italiens Schritt ſei wohl nur als Warnung aufzufaſſen.— Das Blatt der op⸗ poſitionellen Arbeiterpartei,„Daily Herald“, kritiſiert das italieniſche Vorgehen. liens gegenüber ſichtig hinzu, die Zukunft werde lehren, ob man dem Miniſterpräſidenten Gehör ge— ſchenkt habe oder nicht. Beſuch in London Der Führer der großen franzöſiſchen Frontkämpferbewegung„Feuerkreuz“, Oberſt de la Rocque, iſt am Dienstag im Flugzeug nach London gereiſt. Ueber den Zweck ſeiner Reiſe iſt nichts bekanntgewor— den.— Die„Feuerkreuzler“ ſind bekannt— lich die lauteſten Rufer im Kampfe gegen die Auswüchſe des Parlamentarismus. 8 Das franzöſiſche Flugweſen Paris, 13. Februar. Luftfahrtminiſter General Denain hielt einen Vortrag über den Stand des franzö⸗ ſiſchen Flugweſens. Er ſetzte ſich für die Förderung aller Flugſportarten ein, die ge⸗ eignet ſeien, die Begeiſterung des Volkes für die Luftfahrt zu heben. Der Miniſter gab dann einen Ueberblick über die franzö— ſiſche Poſt⸗ und Verkehrsluftfahrt im ver— gangenen Jahre und vertrat hinſichtlich der Zukunft die Anſicht, Frankreich werde Ende 1936 über eines der beſten, wenn nicht ſo— gar das beſte Flugweſen Europas verfügen. Die geſteigerten Leiſtungen des franzöſi⸗ ſchen Flugmaterials ſeien, ſo meinte Denain, in dieſer Hinſicht ein ſtichhaltiger Beweis. Die Geſchwindigkeit der Leichlflugzeuge ſolle von 240 auf 370 Stundenkilomeker ge— ſteigert werden. Bei den ſchweren Flugzeu⸗ gen würden Reichweite und Geſchwindigkeit nahezu verdoppelt werden können. Das Ausland verfolge die franzöſiſchen Anſtren⸗ gungen mit großer Aufmerkſamkeit. Frankreich rät zur Mäßigung Paris, 13. Februar. Die franzöſiſchen politiſchen Kreiſe ver— folgen die Entwicklung der italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Spannung mit größter Aufmerk— ſamkeit und unverkennbar auch mit großer Beſorgnis. Außenminiſter Laval hat bekanntlich vor den auswärtigen Ausſchüf— ſen des Senats und der Kammer zu dem Abſchluß der franzöſiſch-italieniſchen Ver⸗ handlungen in Rom erklärt, daß die Be— lange Abeſſiniens in keiner Weiſe durch das franzöſiſch⸗italieniſche Kolonialabkommen be— einträchtigt würden, daß Frankreich zu Abeſſinien freundſchaftliche Beziehungen un— terhalte Man hofft deshalb, daß ein bewaffneter Streil vermieden werde und begrüßt wärm⸗ ſtens die engliſchen Vermikklungsverſuche. Zweifellos wird auch Frankreich zur Mäßi⸗ gung raten, ſchon, da man hier eine kriege⸗ riſche Auseinanderſetzung in Afrika als eine Verzettelung der Kräfte anſieht, die ſich für die Bereinigung der ungeklärten euro päiſchen Lage zuſammenfinden müßtken. Der Eindruck in Japan Tokio, 13. Februar. Die italieniſchen militäriſchen Vorberei⸗ tungen gegen Abeſſinien haben die größte Aufmerkſamkeit der japaniſchen Preſſe er⸗ regt. Das ſapaniſche Außenminiſterium hat es aber abgelehnt, im gegenwärtigen Augen⸗ blick zu der Lage Stellung zu nehmen, da bisher noch kein Bericht aus Rom eingetrof— fen ſei, der es geſtatte, einen Ueberblick über die Verhältniſſe zu gewinnen. In ſapaniſchen politiſchen Kreiſen werden die Sympathien für Abeſſinien nicht ver heimlicht. Die italieniſche Politik habe in der letzten Zeit kein großes Berſtändnis in Ja- pan gefunden und die unklare Haltung Ia. Japan mit Bezug auf Rußland und die italieniſche Politik in En ropa könne von den ſapaniſchen volikiſche Kreiſen nicht ganz gebilligt werden. In lurzen Worten Ein bedeutender engliſcher Geiſt⸗ licher veröffentlicht in der„Daily Mail“ unter der Ueberſchrift„Warum ich an Hitler glaube“ ein eindrucksvolles Bekenntnis zu Hitler. Der Leiter der Reichswirtſchaftskammer hat an die geſamte gewerbliche Wirtſchaft einen Aufruf gerichtet, in dem er die Ge⸗ ſichtspunkte darlegt, die Uebergangsſchwie⸗ rigkeiten bei der Rückgliederung des Saar⸗ landes vermeiden. Der Beſatzung des Rettungsbootes des Dampfers„Dresden“, die im Mai die Be⸗ ſatzung eines franzöſiſchen Marineflugboo⸗ tes in ſtürmiſcher See gerettet hatte, wurde vom franzöſiſchen Konſul die franzö⸗ ſiſche ſilberne Rettungmedaille Erſter Klaßze verliehen. In der Pariſer„Victoria“ tritt Guſtave Herve für die Wahl eines nationalen Füh⸗ rers ein, der mit politiſchen Vollmachten verſehen iſt und dem ein Staatsrat zur Seite ſteht, der ihn berät, bevor er eine Entſcheidung trifft. Der Oberkommandierende der japaniſchen Truppen in Mandſchukuo erklärt. Japans Ziel ſei die Vereinigung aller aſiatiſchen Völker zu friedlicher Zuſammenarbeit. Todesurteil gegen Naubmörder Wegen 2 Mark erſchlagen. Wiesbaden, 13. Februar. Das Schwurgericht Wiesbaden verurkeilte den 28jährigen Heinrich Roſt aus Wiesba⸗ den Biebrich wegen Raubmordes zum Tode und lebenslänglichem Ehrverluſt. Roſt hatte am letzten Silveſtertag im Biebricher Schloßpark die bei ihrer Schwe— ſter zu Beſuch weilende Eliſabeth Peiſchl mit einem Veil erſchlagen und ihr die Geld— börſe mit 2 Mark geraubt. Zuchthaus für Direktor Mehl Ein Schädling des Wirtſchaftslebens. Zweibrücken, 13. Februar. Ein Strafprozeß, wie er im neuen Deutſchland zu den großen Seltenheiten ge— hört, wurde vor der Großen Strafkammer in mehrſtündiger Sitzung gegen den aus der Haft vorgeführten, 1877 geborenen Wal— ter Mehl durchgeführt, der bis zu ſeiner Feſtnahme kaufmänniſcher Direktor und Vorſtandsmitglied einer altangeſehenen Zweibrücker Firma war. Der in Königsberg geborene Angeklagte wandte ſich nach Abſolvierung des Real— gymnaſiums der Induſtrie zu, wo er eine erfolgreiche Laufbahn zurücklegte. Sein An— fangsgehalt als kaufmänniſcher Direk— tor betrug 12 000 Mark jährlich und ſtieg auf 20000 Mark bei freier Wohnung, Brand und Licht. Dazu kamen noch jährliche Vergütungen bei Geſchäftsſchluß in namhaf⸗ ter Höhe. Schließlich ſchwankten ſeine Jah— reseinnahmen zwiſchen 40 000 bis 80 000 Mark. Im Jahre 1930 ſtieg das Jah— reseinkommen ſogar auf 100000 Mark. Trotzdem war die Sucht nach Reich⸗ tum bei dem Angeklagten nicht geſtillt. Er ſchritt zu erheblichen Schädigungen ſeiner Firma durch Unterſchlagungen, wo⸗— rüber er auch noch Aufzeichnungen machte, die eine Hausſuchung ans Tageslicht brachte. Mehl gab Veruntreuungen in ech von etwa 185 000 Mark zu. Auch unberech— tigt bezogene Tantiemen im Betrage von nahezu 24000 Mark kamen in Frage. Zur Verſchleierung ſeiner hohen Einnahmen gab er falſche Steuererklärungen ab und betrog den Staat um hohe Beträge, die die Steuerbehörde auf rund 90 000 Me ſchätzt, eine Summe, die zum größten Tei! nachbezahlt wurde. Schließlich ſchaffte er auch noch Staatspapiere in beträcht— lichem Nennwert neben Bargeld über di— ſaarländiſche Grenze. Während der Staatsanwalt eine Zucht hausſtrafe von insgeſamt 10 Jahren be antragte, lautete das Urkeil auf fünfeinhall Jahre Zuchahtus als Geſamtſtrafe: da neben wurde auf 41000 Mark Geldſtraf, und ſechs Jahre Ehrverluſt erkannt. die Motpriſſerung Deutſchlands Skaaksſekretär Funk über die Inkernallo⸗ nale Aukomobilausſiellung 1935. Berlin, 13. Februar. Anläßlich der bevorſtehenden Eröffnung der Internationalen Automobilausſtellung 1935 in Verlin veranſtaltete der Reichs ver⸗ band der Automobilinduſtrie am Dienstag- nachmittag im„Kaiſerhof“ einen Preſſe⸗ empfang, an dem auch zahlreiche führende Männer des öffentlichen Lebens und der Automobilinduſtrie teilnahmen. Nach Eröffnungsworten des Geheimrats Allmers überbrachte Staatsſekretär Funk die Grüße der Reichsregierung. Er erinnerte im Hinblick auf den großen Aufſtieg der Automobilwirtſchaft im nationalſozialiſti— ſchen Deutſchland. Wenn der Nationlaſozia— lismus die nationale Automobwirtſchaft fördere und dafür eintrete, daß Deutſchland als Induſtrieland zunächſt ſeine eigene Automobilwirtſchaft ſtärke, dann habe das nichts mit wirtſchaftlichem Chauvi— nismus zu tun. Ein Induſtrieland könne ſich nicht gerade in Bezug auf eine der wichtigſten Induſtrieerzeugniſſe, deſſen Er— findung ſchließlich aus Deutſchland ſtammt und auf deſſen Gebiet es geradezu bahnbrechend geweſen iſt, plötzlich von der Wirtſchaft anderer Länder abhängig ma— chen. Seit der großen Rede des Führers im Frühjahr 1933 bei der Eröffnung der Auko⸗ mobilausſtellung befinde ſich die Mokori⸗ ſierung Deutſchlands in einem gewalligen Aufbruch. Dazu komme das gewaltige Stra- ßzenbauprogramm des Führers und die Na⸗ kionaliſierung der Treibſtoffwirkſchaft. Man wolle dabei nicht alle ausländiſchen Treibſtoffe vom deutſchen Markt fernhalten, ſondern nur den durch die erhöhte Motori— ſierung entſtandenen Mehrbedarf ſelbſt herſtellen, da natürlich die Deviſen zur Einführung einer mehrfachen Menge an Treibſtoffen, als ſie früher benötigt wurde, fehlen. Deutſchland ſei auf dem Gebiete der Motoriſierung in den letzten zwei Jahren ganz außerordentlich vorangegangen. Noch vor drei Jahren ſei auf 111 Einwohner ein Automobil gekommen, im Jahre 1935 wer— de ſchon auf 70 Einwohner ein Auto kom— men. Trotzdem habe Deutſchland den Stand anderer Staaten noch lange nicht erreicht. Die diesjährige inkernakionale Automo- bilausſtellung ſei nicht nur die größe, die Deukſchland bisher geſehen habe. ſonde u wahrſcheinlich die größte, die es bisher in der Welt gab. Auf der Ausſtellung werde man auch das Werden des großen Reichs autobahn— programmes des Führers ſehen, und er freue ſich, mitteilen zu können, daß die erſte Reichsautobahn demnächſt dem Ver— kehr werde übergeben werden können. Noch im Jahre 1935 würden weitere 500 Kilo⸗ meter fertig werden. So werde die Automobilausſtellung eine große Schau des Aufbaues im neuendeutſch⸗ land ſein, und jeder, der ſie beſucht habe, insbeſondere aber auch die Ausländer, würde ſie hoffentlich mit einem nachhalti⸗ gen Eindruck von dem, was in Deutſchland in den letzten Jahren geleiſtet worden iſt, verlaſſen. Anſchließend ſprach Direktor Dr. Scholz vom Reichsverband der Automobilinduſtrie, der darauf hinwies, daß die internationale Automobilausſtellung keine Senſationen bringe. Das letzte Jahr habe im Zeichen in— tenſivſter Kleinarbeit geſtanden, im Zeichen des techniſchen Fortſchritts. Nückgliederung der Haar Eine Mahnung des Leiters der Reichswirlk⸗ ſchaftskammer an die gewerbliche Wirkſchaft. Berlin, 13. Februar. Der Leiter der Reichswirtſchafts⸗ kammer, Regierungsrat a. D. Ewald Hecker wendet ſich an die geſamte gewerb⸗ liche Wirtſchaft mit der Aufforderung, ins⸗ beſondere durch Achtung der nachſtehenden Geſichtspunkte dazu mithelfen, daß Ueber⸗ gangsſchwierigkeiten bei der Rückgliederung Saarlandes vermieden werden: 0 1. g durch die Verlegung der Zollgrenze großen Teil ihres bisherigen Abſaßg Hierfür muß auf dem innerdeutſchen Mar Erſatz geſchaffen werden, damit die arbei⸗ beſchäftigungs⸗ tenden Volksgenoſſen nicht los werden. Bei der Größe des deutſchen Marktes bleibt für den Abſatz der ſgarlän⸗ diſchen Erzeugung Raum, ohne daß hier⸗ durch irgend jemand in dem übrigen Deutſchland aus ſeinem Abſatzgebiet ver. drängt zu werden braucht. Die Saarindu⸗ ſtrie kann vielerlei liefern. Ich bitte daher gerade den Einzelhandel, Aufträge auf ſaarländiſche Fertigerzeugniſſe bereits jetzt zu vergeben und ſpäterhin ihren Abſatz durch erhöhte Werbung zu fördern. Ich bitte aber auch die Induſtrie und den Groß⸗ handel, auf jeden Fall Aufträge in das Saarland zu legen. Jede Beſtellung hilft mit, die Uebergangszeit zu erleichtern. 2. Andererſeits muß dringend davor ge⸗ warnt werden, eine Ueberfülle von Angeboten in das Saargebiet zu legen, insbeſondere, ſoweit hier Waren zu Preiſen angeboten werden, die unter den entſpre⸗ chenden Preiſen im ſonſtigen Deutſchland liegen. Die Erfahrung der letzten Zeit hat gezeigt, daß in deutſchen Wirtſchaftskreiſen die Aufnahmefähigkeit des ſaarländiſchen Marktes ganz außerordentlich überſchätzt wird. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen. daß dieſer zunächſt ſchonungsbedürftig iſt und die dort lagernden Vorräte und Erzeugniſſe der Saarinduſtrie ſelbſt aufnehmen muß. Dieſe würde aber zum Erliegen kommen müſſen, wenn ſie einem hemmungsloſen Wettbewerb derſenigen Induſtrien aus den übrigen Tei— len des Reiches ausgeſetzt würde, welche ſich bereits ſeit zwei Jahren der Vorteile er— freuten, die ihnen die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik geſchaffen hat. Zurück⸗ haltung bei Angeboten nach dem Saarge— biet iſt daher geboten. Die Rückkehr der Saar wird für die deutſche Wirtſchaft große Vorteile mit ſich bringen, aber ſie darf nicht zu einem undiſziplinierten Wettrennen der Geſchäftemacherei von einzelnen führen. Auch hier muß der Einzelne ſich des Vor— ranges bewußt ſein, den der Gemeinnutz der deutſchen und damit auch der Saarwirt— ſchaft vor dem Eigennutz des Einzelnen hat— Keine Standesſchulen mehr Die Sonderſchulen für Wohlhabende müſſen verſchwinden. Berlin, 13. Februar. Im Intereſſe der einheitlichen Erziehung des deutſchen Nachwuchſes erhebt Stadtrat Dr. Hirtz in dem amtlichen Organ des Deutſchen Gemeindetages die Forderung nach Beſeitigung der privaten Vor⸗ ſchulen. Vom Standpunkt des National⸗ ſozialismus ſeien ſie nicht länger tragbar. Mit dem Aufbau geſunder Volksverbunden⸗ heit ſei es unvereinbar, wenn den wirt⸗ ſchaftlich beſſergeſtellten Schichten auch heute noch Gelegenheit gegeben werde, ihre Kin⸗ der in die Sonderſchulen der Wohlhaben— den, als die man die Vorſchulen bezeichnen könne, zu ſchicken und ſie damit vom erſten Schultage an von den übrigen abzuſondern. Die Volksſchule ſei in erſter Linie die Schule des geſamten Volkes und berufen, ihren Charakter als Volksſchule vor allem in den vier Grundſchuljahren zu bewahren. Gegenwärtig ergebe ſich die betrübliche Er⸗ ſcheinung, daß die Jahl der Schüler an den privaten Anſkalten vielfach größer ſei als an den öffenklichen. Auf Grund eines neuen Geſetzes müßten alle dieſe privaken Sonder⸗ ſchulen zum Abbau von einem beſtimmten Termin ab verpflichtet werden. Marxiſtenterror in öſterreich Sprengſtoffanſchlag und Sabokageakt. Wien, 13. Februar. Das elektriſ Transformatorenwerk in Eberſchwang(Oberöſterreich) iſt am Diens⸗ kagvormittag in die Luft geflogen. Der Wärter der Anlage erlitt bei der Exploſion lebensgefährliche Verletzungen. der Sach. ſchaden iſt außerordenklich groß. Bei den Tätern, die zunächſt entkommen ſind, han. delt es ſich um Marxiſten, die am Jahres. tage der aroßen Revolte vom 12. Februqi Appell des BDM. in Berlin. Blick in den Berliner Sportpalaſt während des gemeinſamen Appells von 15 000 An⸗ gehörigen des Bundes deutſcher Mädel. Der Obergau der Reichs⸗ hauptſtadt verſammelte ſich zum erſten Mal in dieſer Stärke zu einer Sonntags⸗Morgenfeier. Für die Sortenwahl ist der Verwendungszweck entscheidend. Spelse⸗, Futter⸗ und Fabrikkartoffeln sind in ihren Eigenschaften unterschledlich. Da⸗ tum überlege erst, zu welchem Zweck Du die Rartoffeln anbauen willst. Wähle hier⸗ für nur eine Sorte, die Dir Deine Landes- bauernschaft oder Dein Landwirtschafts- veratet empllehlt. des Hauptvorſtandes des deulſchen Kultur deinen fanzleichef der Abordnung erklären, 0 1934 den Sprengſtoffanſchiug ais ſtration verübten. Kommuniſten beſchädigten die Ueberland, leitung, die die Stadt Ried in Oberöſter. reich mit elektriſchem Licht verſorgt. Dit Stadt lag mehrere Stunden in völligem Dunkel. Dies benutzten die Marxiſten, um die Straßen der Stadt mit Propaganda— zetteln zu überſäen. Auch in Wien wurder 1 marxiſtiſche Flugblätter et. Reichsberufswettlampf der Fugen! Eine großangelegte Veranſtaltung der Hitler Jugend zur beruflichen Ertüchtigung. Berlin, 13. Februar. Am 17. Februar wird der Reichsbe⸗ rufswettkampf der deutſchen Ju- gend mit einem Schaufenſterwettbe⸗ werb für junge Kaufmannsgehilfen eröff. net. Wie Gebietsführer Axmann kürzlich ausführte, will die Hitler⸗Jugend mit den Reichsberufswettkampf dem Hrundſatz den Leiſtung im Berufe dienen. Sie erbring Veinon. Horbrei damit den Beweis, daß die Arbeit in der Jugendbewegung in keiner Weiſe das Fort- kommen und die berufliche Leiſtung des Ein⸗ zelnen beeinträchtigt. In dieſem Jahre iſt die Teilnehmerzahl auf eine Million feſtgelegt worden. In erſter Linie werden bei der Teilnahme diejenigen berückſichtigt, die Mitglied der Bewegung und der Staats- jugend ſind. Jeder Einzelne ſoll von dem Gefühl durchdrungen ſein, daß es auf ſeine Arbeitsleiſtung ankommt. Deshalb werden in Mannſchaftswettkämpfen Gaue gegen Gaue, Kreiſe gegen Kreiſe, Städte gegen Städte aufgeboten werden. Bei den Ausſcheidungskämpfen ſoll aber nicht nur der berufliche Wettbewerb, ſondern auch der ſport⸗ liche Wettbewerb durchgeführt werden. Auch die Studierenden an den Fachſchulen werden dieſes Jahr teilnehmen. Da die Aufgaben in erſter Linie dem praktiſchen Beruf angehören, ſoll der junge Mann ſeine Arbeiten am Arbeitsplatz löſen können. Deshalb wird man auf die Anterſtützung der Betriebsführer und Meiſter angewieſen ſein. Durch die Schaf⸗ fung eines Reichsausſchuſſes ſind alle maßgebenden Kräfte zuſammengebracht, die für die Beſetzung mit geeigneten Fachkräften erforderlich ſind, alſo die Reichsſtände des Handwerks und der Induſtrie, die Miniſte⸗ rien uſw. ſind eingeſchaltet. Der Vorkampf umfaßt 1 bis 4 Stunden ſchriftliche Arbei⸗ ten. Der Vorwettkampf vom 18. bis 23. März legt das Schwergewicht auf das beruf⸗ lich praktiſche Gebiet. Der Zwiſchenkampf vom 6. bis 7. April verſammelt aus allen Gauen die 500 Beſten. Bei der erſten Vor⸗ entſcheidung werden die drei Beſten aus jeder Berufsgruppe ermittelt. Dabei ſollen auch die körperlichen und charakterlichen Eigenſchaften mit herangezogen werden. Vier Leiſtungsklaſ⸗ ſen ſollen den vier Lehrjahren entſeachen. So wird dann der Endkampf entſchieden, zu dem die einzelnen en ter der Reichsſtellen zur Beurteilung der Auf⸗ aaben der 500 Beſten zufammentreten wer⸗ D. A. 1. 35 1135 1 ZJurch die Kehle zuerſt dem Leben ihres zehn beimnis Letzte aer ten erufen d Verſchloſene Türen zo wno, 13. Jebr. Im Juſammenhang nit der Ausweiſung von vier Mitgliedern bandes aus Kowno wollte am Dienskag . der Deulſchen Litauens beim Staatspräſidenten und beim Miniſter⸗ weüftbenlen wegen der rigoroſen Maßnah- uell das Deutſchtum vorſtellig wer ⸗ u. Der Minſſierpräſident ließ aber durch man wegen der Prüfung der Ange N 11 die zuſtändigen Miniſterſen en ſelle. Auch vom Staatspräſidenten vurde die Abordnung nicht empfangen. beben Das Verbrecherunweſen in Barcelona. Madrid, 13. Febr. Wegen der unglaub⸗ ichen Frechheit der Verbrecherbanden in Barcelona iſt vom Polizeipräſidium die Be⸗ ohnung für Anzeigen von 500 auf 2000 Pe⸗ eten hinaufgeſetzt worden. Der polizeiliche leberwachungsdienſt in⸗ und außerhalb der Stadt iſt verſtärkt worden. Viele Wach⸗ nannſchaften durchfahren fortgeſetzt die Straßen der Stadt. Aus anderen ſpaniſchen Provinzen ſind polizeiliche Verſtärkungen ingetroffen. Trotz dieſer Maßnahmen wurde ein Omnibus in Varcelona von einer Bande angehalten. Die Inſaſſen wurden mit vorgehaltener Piſtole zum Verlaſſen des Wagens aufgefordert und dieſer in Brand zeſteckt. Die Täter konnten entkommen. Saarkinder in der Nordmark Altona, 13. Februar. Nachdem erſt am Freitag voriger Woche 500 Saarkinder nach ſechswöchigem Aufent⸗ halt in Schleswig⸗Holſtein in die Heimat zurückgefahren waren, traf am Dienstag- morgen ein Sonderzug aus Saarbrücken zuf dem Altonaer Hauptbahnhof ein, der veltere 500 Kinder aus dem Saargebiet zur Erholung in die Nordmark führte. Auch ie werden ſechs Wochen lang von Schles⸗ wig⸗Holſteiniſchen Pflegeeltern betreut wer⸗ den. Die Kinder, die im Alter von ſechs bis bdierzehn Jahren ſtehen, werden in Dith⸗ narſchen und Südtondern untergebracht merden. Zum Papſtkrönungstag Berlin, 13. Februar. Ats Anlaß der Wiederkehr des Krö⸗ nungstages Seiner Heiligkeit des Papſtes Pius XI. zelebrierte am Dienstag der apo⸗ ſtoliſche Nuntius Cäſare Orſenigo in der St. Hedwigs⸗Kathedrale ein feierliches Ponti⸗ fitkalamt. Als Vertreter des Führers und Reichskanzlers wohnte Reichsoerkehrs⸗ miniſter und Reichspoſtminiſter Freiherr don Eltz⸗Rübenach der Feier im Al⸗ klar raum auf dem Ehrenplatz unmittelbar dor dem Hochaltar bei. Außerdem bemerkte man auf den Ehrenplützen Vertreter der Miniſterien, der Wehrmicht ſowie einen Vertreter des Saarbevollmächtigten Bürk⸗ del. Ferner nahm faſt das geſamte Diplo⸗ matiſche Korps an der Feier teil. Familientragödie i Saarbrücken, 13. Februar. Ein blutiges Familiendrama hat ſich in Prebach abgeſpielt. Die 23 Jahre alte Frau Türk machte durch einen Schnitt zehnte in Kind“ ſcheine Monate alten Kindes und ſodann ihrem eigenen Leben ein Ende. Der Grund zu der areimſigen Tat ſcheint in Auseinanderſetzun⸗ 8 jepaares Türk ö durch Vorfälle auf einer eſuchten Tanzveranſtaltung. Der Ehemann machte der Frau wegen ihres Vorwürfe, die ſie ſich ſo zu daß ſie beſchloß, mit ihrem Kinde aus dem Leben zu ſcheiden. während der Tat in einer Wirtſchaft befand, wurde vorerſt in Schutzhaft genommen. Deutſche Tagesſchan Vr. Gobdels degtücktwünſcht Gauleiter Julius Streicher. Anläßlich des 50. Jahrestages des Fran⸗ ſenführers Gauleiter her hat Reichsminiſter Telegramm ieber Pg. Streicher, zum heutigen 50. Ge⸗ zurtstage meine und meiner ganzen Fa⸗ milie herzlichſte zütiges Geſchick uns Sie, der Sie uns allen in der Treue zum Führer und in der Lei⸗ denſchaftlichkeit und des Kampfes Vorbild ſind, noch viele Jahr⸗ Geſundheit und Manneskraft erhalten. Mit Hitler Heil und herzlichem Gruß Ihr Dr. Göbbels.“ Halber Fahrpreis für hilfsbedürftige Mütter Hilfsbedürftigen a Rahmen des Hilfswerkes„Mutter und ſel. verſchickt Reichsbahnverwaltung Fahrpreisermäßigung. Die dürfen Volkswohlfahrt ausgeſtellt werden. Deshalb müſſen alle Behörden und Verbände, die im In Rahmen des d Mütter verſchicken wollen, vorher eine na⸗— mentliche Anmeldung an das Volkswohlfahrt einreichen. liegen, hervor⸗ n beiden Verhaltens Herzen nahm, Eleonore Groeder, ihren Der Ehemann, der ſich dem Ratskeller. Julius Strei⸗ Dr. Göbbels „Ihnen, werk in geſandt: Arbeiter heiratete Alfons Glückwünſche. zum anderen überſteigen. Möge ein wurde. Beharrlichkeit 1 ktind ködlich verbrüht. zähen ungebrochener Mutter zu. auf dem Stuhl den Halt Müttern. die im Der gewährt die 50 prozentige Ermäßigungs— Hauptamt für werden, N 8 eine Verbrühungen in das Einlieferung geſtorben iſt. Flammenkod Vorheide nur vom ſpielte Hilfswerkes hilfsbedürftige Amt für plötzlich Feuer fingen. Der Staatsbeſuch Görings in Dresden. Meiniſterpräſident Göring und Reichsſtatthalter Mutſchmann auf der Fahrt vom Bahnhof zum Hotel. Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). 154 Ste errötete und wandte ſich ab. „Frau Steidler hat mir aufgetragen, Sie für einen Tag, wann es Ihnen beliebt, zu uns zum Mittageſſen ein⸗ Inladen.“ 5 Das kam etwas unvermittelt heraus. Hurgers Lider zuckten. 5 Mit Frau Steidler zuſammenzutreffen, wenigſtens vor⸗ ufig, daran lag ihm wenig. Nicht, daß er die herzens⸗ gute Frau etwa nicht mochte, ſondern weil ſie die einzige war, die das Lügennetz, mit dem er Maria und ihr Ver⸗ kauen gewonnen hatte, durchſchauen konnte. Gewiß, ſeine Abſichten waren ehrlich, und vielleicht kam ein Tag, da er ſelbſt darüber mit dem jungen Mädchen ſprach. Aber, wie die g a die Dinge lagen und wie er Maria nun ſchon kannte, würde namenloſes Unheil daraus erwachſen, wenn das Ge⸗ 1 zu früh gelüftet würde. Sie war ſtolz und mpfindſam, und wenn ſie erfuhr, daß ſie kein wirkliches Anrecht an das Geld hatte, das ſie aus Not und Sorge be⸗ HFfreit, wäre ſie ohne weiteres imſtande, ihm alles vor die Füße zu werfen. Mehr noch, ſie würde einfach zuſammen⸗ brechen in der namenloſen Enttäuſchung. Ie ihre Einladung hin, hatte er eine Geſte gemacht, 0 8 0 e de konnte, und es blieb ungewiß, g ie es auffaßte. Jedenfalls kam ſie nicht no al Darauf zurück. e f e ⸗Wiſſen Sie, Herr Burger, daß ich ein böſes, undank⸗ 8 Akates Ding bin?“ meint 0 mmert. 9 nie ſie halb lachend und halb be „Nein! lachend.„Was haben Sie denn angeſtellt?“ er iſt. Möchten Sie nicht ſo lieb ſein, Herr Burger, und — Es kam wie Erleuchtung über Felix. „Machen Sie ſich keine Sorge, Fräulein Maka!“ er— aber hob ſie den Blick zu ihm: und ſeine Stimme klang verdächtig widerte er langſam, heiſer,„Der Mann, der Ihres Vaters Schuldner war, lebt nicht mehr.“ f Sie waren langſamen Schrittes durch die Allee zum Teich geſchlendert. Jetzt blieb Maria ſtehen und blickte defremdet auf den Sprecher. „Wie? Er lebt nicht mehr? nichts geſagt? Ich verſtehe nicht? Was ſoll das heißen?“ Etwas wie Mißtrauen glaubte Burger aus den Worten herauszuhören, und es wurde ihm ſiedend heiß. Nichtsdeſtoweniger blieb ſeine Miene unbewegt, als er antwortete: „Nein, mein Onkel lebt nicht mehr! Er iſt ſchon ſeit Jahren tot, und es iſt kaum ein paar Monate her, daß ich durch Zufall in ſeinen hinterlaſſenen Papieren kramte und Aufzeichnungen vorfand, die jene Schuld be⸗ treffen. Seither ſuchte ich Sie, wie ich Ihnen ſchon ſagte. Und was meinem Bevollmächtigten lange nicht gelungen iſt: ich fand Sie ſchon wenige Tage nach meiner Ankunft in der alten Heimat. Sie ſind demnach niemand Dank ſchuldig!“ ſchloß er ſeine Ausführungen. Sie waren beim Teich angelangt, die Sonne ſchien warm und ſpiegelte ſich in dem klaren Waſſer. Ein ſchwarzer Schwan ſchwamm herzu, langſam und maje⸗ ſtätiſch. Marta ſchöpfte nief Atem, daß es faſt wie Schluchzen klang. Erſchrocken wandte ſich Felix ihr zu: „Was iſt Ihnen? Habe ich Sie verletzt?“ Sie ſchüttelte das Köpſchen: Sie haben mir davon gar Neues aus aller Welt Eine 102jährige feiert Geburkskag. Dienstag den 12. Februar, beging die älte⸗ ſte Bürgerin Münchens, Bezirksarztswitwe 102. Geburtstag. Die Greiſin, die ſogar noch Lola Montez, die bekannte Tänzerin, die 1848 die Geliebte König Ludwigs J. von Bayern war, geſehen hat, iſt noch recht rüſtig. Oberbürgermeiſter Fiehler brachte in einem Schreiben namens des Stadtrates die herzlichſten Glückwünſche zum Ausdruck und übermittelte mengebinde mit einer kleinen Probe Der kodbringende Schritt. Der im Eiſen⸗ Burglengefeld bayern) im Eiſenbahndienſt beſchäftigte ver⸗ Radlbeck von Burglengenfeld wollte von einem Waggon Dabei aus und kam unter die Räder des Zuges, wobei ihm der Kopf vom Rumpf getrennt In Libur bei Köln ſtellte ſich ein 2jähriges Mädchen auf einen Stuhl am Küchenherd und ſchaute der Als dieſe die Küche verlaſſen wollte, ſuchte ihr das Kind zu folgen, verlor und griff einem mit kochendem Waſſer gefüllten Keſ⸗ Keſſel ſchlug um und das Waſſer ergoß ſich über das Kind, das mit ſchweren Krankenhaus ver⸗ bracht wurde, wo es kurze Zeit nach ſeiner eines 6jährigen Mädchens die ſechsjährige Tochter des Arbeiters Faſchinsky am offe⸗ nen Herd mit dem Feuer, als ihre Kleider[ Als das Das Kind lief laut um Hilfe ſchreiend auf die Dorfſtraße. Do Das wußte ich bisher nicht!“ erwiderte Felix die Leute aber aue auf dem Hofe arveiteten, wurde es nicht gehört und rannte wieder in die Wohnung zurück. Hier verſuchte die ſchon ſehr betagte Großmutter, ihre Enke⸗ lin durch Uebergießen mit Waſſer zu retten, Die Hilfe kam jedoch zu ſpät. Großer Juwelendiebſtahl. In einem Ju⸗ welengeſchäft in Mülhauſen(Elſaß) wurde ein Einbruch verübt, bej dem die Diebe einen zementierten Stahlkoffer auf⸗ ſchweiſten und Schmuckwaren im Werte von 350 000 Franken mitnahmen. Man nimmt ein Blu⸗ an, daß es ſich um eine Pariſer Diebes⸗ aus bande handelt, die ab und zu eine Reiſe in die Provinz macht. Teures Händewaſchen. Nach einem Vieh⸗ markt in Schöftland(Schweiz) hatte ſich ein Viehhändler in einem Bache die Hände gewaſchen. Dabei fiel ihm unbemerk! ſeine Brieftaſche und über 4000 Franken Bargeld in das Waſſer. Der Mann bemerk⸗ te den Verluſt ſeines Geldes erſt ſpäter. Er ging zurück zu dem Bach, wo er auch ſeine Brieftaſche wieder herausfiſchen konnte. Zu— ſammen mit Privatperſonen und amtlichen Organen ſuchte der Viehhändler nun das Bachbett ab, mit dem Erfolg, daß von dem verlorenen Geld 2800 Franken wieder auf— gefunden werden konnten. Mit den etwa 1300 Franken, die nicht mehr gefunden wur⸗ den, iſt das Händewaſchen teuer bezahlt. Schuljahr und Ferien Zur einheitlichen Reichsregelung des Schuljahres und der Ferien gibt der Sachreferent im»ieichserziehungsminiſterium, Miniſterialrat Dr. Benze, in der„Amtlichen deutſchen Erziehung“ wichtige Erläuterungen. deutſche Bildungsziel bezeichnet ei die Aufgabe, die Jugend fähig zu machen Leben und Kultur ihres Volkes zu erhalten und zu erhöhen. Die Neuregelung des Schul— jahres ſei ſo erfolgt, daß dieſes Ziel unter Vermeidung jeglicher Ueberanſtrengung der Schulkinder erreicht werde. Für die Juſam⸗ menballung der Hauptferien im Som mer führt er u. a. an, ausführliche Unter: ſuchungen hätten ergeben, daß die geiſtige Leiſtungskraft im Herbſt anſteigt, am ſtärk— ſten von November bis Januar iſt, ſich bis zum Mai noch auf der Höhe hält und in den Sommermonaten am niedrigſten iſt. Da⸗ für ſeien aher Frühjahr und Sommer als Hochzeiten des Sports, Wandern und Lager— leben vom Schulunterricht zu entlaſten. Die 40⸗tägigen Sommerferien ſeien in drei große Gruppen geſtaffelt worden, aber ſo, daß die Ferien aller drei Gruppen wenigſtens noch zum Teil zuſammenfallen und den Volksge⸗ noſſen der verſchiedenen deutſchen Landſchaften geſtatten, die Ferien teilweiſe gemeinſam zu verleben. Die Oſterferien nach Schluß des Schuljahres ſollten 18 Tage dauern und grundſätzlich im März beginnen, damit den in einen Beruf oder in das Landjahr und den Arbeitsdienſt übertretenden Schulentlaſ— ſenen noch eine Zeit zur Entſpannung und Vorbereitung aufe die neue Arbeit bleibe. Es ſei bedauerlich, daß die bis zu 35 Tagen ſchwankende Lage des Oſterfeſtes in dieſe Regelung immer noch Unruhe hineintrage. Es wäre daher zu begrüßen, wenn die Kirchen ſich endlich entſchlöſſen, das Oſterfeſt auf einen beſtimmten Jahrestag zu verlegen. Die Weihnachtsferien ſollten etwa vom 22. Dezember bis 6. Januar dauern. Die von der Geſamtferienzeit von 85 Tagen dann noch bleibenden 12 Tage ſollten auf Pfingſten und den Herbſt verteilt werden, wobei eine beſondere Berückſichtigung der landwirtſchaft⸗ lichen Arbeiten für die ländlichen Volkstchulen erfolgen könne. Am (Nieder⸗ glitt er nach „Alſo Ihnen— Ihnen allein danke ich alles? Warum den Si 5 5 n 1 5 „Nein! Ganz im Ernſt! Ich nehme alles hin, wie ſelbſt⸗ ce ant hen e verſtändlich, und dem gütigen Manne, der mir alle Herr⸗ lichkeiten durch Sie vermittelte, habe ich noch keinen Dank⸗ Onkels brief geſchrieben; weiß nicht einmal, wie er heißt und wo ſeine Schuld zu begleichen. Daß ich nicht ſofort von ihm ſprach— es war eigentlich, wenn Sie ſich deſſen ent⸗ mir helfen, daß ich damit zurecht komme?“ bat ſie kindlich. ſinnen, ſo gar keine Gelegenheit dazu...“ Er ſchüttelte wie erſtaunt den Kopf. „Wo iſt der Unterſchied? Als alleiniger Erbe meines hätte es mir unter allen Umſtänden obgelegen, In ihr Geſichtchen trat ein grübelnder Zug. Dann „Sie tun viel mehr, als Ihrs übernommene Pflicht iſt“, meinte ſie ehrlich.„Ich fühle das mehr, als ich es er⸗ klären könnte. Und ich danke Ihnen von ganzem Herzen. Aber— aber— nehmen Sie es nicht als Mißtrauen. Bitte, bitte!“— ſie ſtockte. 10„Nun?“ Sein Herz klopfte unruhig bei dieſer kurzen Frage. „Laſſen Sie mich jene Aufzeichnungen Ihres Oheims ſehen— das iſt es, um was ich Sie bitte!“ kam es zaghaft. Felix riß ſich gewaltſam zuſammen. Fiel jetzt das Ge⸗ bäude ein? Begrub es unter ſeinen Trümmern ſein Glück? Scheinbar unbewegt, nickte er mit dem Kopf Zuſtimmung: „Gewiß, wenn Sie es wünſchen!“ entgegnete er mit ruhiger Stimme.„Sobald ich wieder in Neuvort bin, ſende ich Ihnen die Papiere ſofort.“ Zeit gewonnen— alles gewonnen!, dachte er dabei. Maria zuckte heftig zuſammen und blickte erſchrocken zu ihm auf: „Sie gehen wieder ſort?“ Das kam atemlos heraus und erfüllte Felix mit namenloſem Entzücken. Ihr Schrecken war unverkennbar, mochten ihm die Gründe auch verborgen ſein. ⸗„Gewiß muß ich wieder hinüber— ich lebe ja dort“, meinte er und zwang ſich zur Ruhe, damit das Beben ſeiner Stimme ſie nicht ſtutzig machte.„Ich wollte ſchon lange die alte Heimat begrüßen, aber es war unmöglich, auf längere Zeit abzukommen. Nun bin ich froh, daß es ſo kam, denn ſonſt hätte ich Sie vielleicht nicht ſo bald aufgefunden!“ lenkte er ab.(Fortſetzung folgt.) Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Malte kam zur Beſinnung. Er wachte aus ſeinem wilden Jähzorn auf. Mit bleichem Geſicht kniete er nieder zund öffnete behutſam den Karton, indeſſen Edele, mit Tränen auf dem ſchönen, kindlichen Geſicht, daneben ſtand. Maltes Hände zitterten, als er die Verpackung jetzt ganz löſte. Da lag die Spieldoſe; das kleine Fräulein lag kläglich am Boden, das Schifſchen war abgebrochen. „Weine doch nicht, Edele!“ bat Malte bedrückt.„Ich werde es ſchon wieder ganz machen, dann bringe ich es dir wieder.“ a Da beugte ſich Edele, außer ſich vor Zorn, zu Malte hernieder, und ihre kleine Hand ſchlug mit raſender Wut auf Maltes Wange. f 5 „Nie wieder ſollſt du zu mir kommen! Behalte die toputte Spieluhr! Nie will ich wieder etwas von ihr hören— und von dir auch nicht, damit du es nur weißt.“ Damit wandte ſie ſich um und lief, ſo ſchnell ſie konnte, den Weg hinab. Malte kniete noch immer im Schnee bei dem zerſtörten kleinen Kunſtwerk, und ſah ganz ſtill der Geſpielin nach. Dann rieb er ſich die geſchlagene Wange. Aber er wußte nicht, ob ſie es war, die wirklich ſo ſchmerzte, oder ob es etwas anderes war, was er nicht verſtand. Drittes Kapitel. Malte ſaß in ſeinem kleinen Zimmer. Es war ſpät nachts, und alles im Hauſe ſchlief längſt. Er hatte das Schlüſſelloch dicht verſtopft. Niemand ſollte aus dem Licht⸗ ſchein ſchließen, daß er zu ſo ſpäter Stunde noch auf war. Vor ihm auf dem Tiſch ſtand die kleine Spieluhr und lagen allerlei Geräte ſeines großen Werkzeugkaſtens, den er zum Geburtstag von dem Vater erhalten. Mit heißem Kopf mühte ſich Malte, das zerbrochene Spielwerk in Ord⸗ nung zu bringen. Er war von klein auf leidenſchaftlichen Baſtler geweſen. Sein Lebensziel ſtand ſchon jetzt unver⸗ rückbar feſt: er würde Ingenieur werden. Behutſan, iaſteten ſeine Finger an dem zarten Mechanismus des Uhrwerks herum, löſten Schrauben, unterſuchten— und bald lag die ganze Spieldoſe, in einzelne Teile zerlegt. vor ihm. Jetzt hatte er es. An dieſer Schraube mußte man anſetzen, um den Mechanismus wieder in Ordnung zu be⸗ kommen. Vorſichtig packte er das auseinandergenommene Werk ein. Anderntags würde er weiterarbeiten, und es würde gelingen, wenn es auch noch ſo ſchwierig war. Bald, bald würde er Edele ihre geliebte Spieluhr heil und ganz wieder zurückbringen, dann würde ſie ihm nicht mehr böſe ſein. Er kannte ja ihren Jähzorn, den ſie vom Vater, dem Baron, geerbt— aber ebenſo ſchnell war ſie auch wieder gut. 0 Ein heißes Leuchten kam in ſeine Augen, machte ſein Geſicht über ſeine Jahre reif. Kleine, liebe Edele!, dachte er.. Seit ſein Vater zu bibliographiſchen Forſchungen für ein Jahr aus Deutſchland hierher gekommen, ſeit er auf Swaneboe in der Schloßbibliothek arbeitete, kannte Malte Edele von Glyn. Eine Jugendfreundſchaft war zwiſchen den beiden jungen Menſchen entſtanden, die von Maltes Seite aus immer tiefer geworden. Seine Freundſchaft würde bleiben, mochte auch Edele im Zorn törichte Worte geſprochen und ſich ſo weit— bis zu einem Schlage 5 vergeſſen haben. Einmal würde ſie ihm das abbitten, ein⸗ mal, wenn ſie ſeine Frau geworden war. Noch lange lag Malte Blomberg wachend in der dunklen Winternacht, und träumte davon, daß er erwachſen wäre, reich und mächtig, und Edele als ſeine Fran heimführte. 27.** * ich nicht lache! Schöne Herrſchaft, die ihr Geld im Spiel verdient oder verliert. Voll Zorn und Wut war Edele nach der Trennung von Malte zum Gaſthaus von Holgerſen hinuntergelaufen. on der Kirche ſchlug es ſchon ſechs Uhr. Kerſten mochte in ſchöner Angſt warten. Und der Vater würde auch ſchon lange fertig ſein mit ſeinen Geſchäften. Das war ein ver⸗ dorbener Nene Und wie hatte ſie ſich auf ihn gefreut! Wie auf Malte gefreut, den ſie ſeit Tagen nicht geſehen hatte, ſeitdem die beiden Väter das unverſtänd⸗ liche Verbot ausgeſprochen! 5 Aber auch ſie wollte ihn nun nicht mehr ſehen. Sie haßte ihn. Haßte ſie ihn wirklich? Aber wie traurig hatte et ausgeſehen, wie er da im Schnee kniete und ſich be⸗ mühte, das Spielwert in Ordnung zu bringen, das dieſer unangenehme neue Freund des Vaters ihr geſchenkt. Ja, Malte hatte recht. Eigentlich war dieſer Herr von Liewen ein ſchrecklicher Menſch. Sie mochte ihn nicht, mit ſeinem eigentümlichen Lächeln, von dem man nicht wußte, ob es freundlich oder drohend gemeint war. Viel⸗ leicht hätte ſie wirklich das Geſchenk nicht von ihm an⸗ nehmen ſollen? Malte hatte wieder einmal recht— wie ummer lt Und nun hatte ſie ihn gekränkt und war davon⸗ elaufen, hatte ihn allein gelaſſen! 1 . 1 ihr Zorn verflog, wenn ſie an ſeinen Geſichtsaus⸗ druck dachte. Heiße Reue kam in ihr kleines, trotziges Mädchenherz Am liebſten wäre ſie zurückgelaufen und väne Malte getröſtet. Aber nun war es zu ſpät. Schon batte Kerſten ſie geſehen. Gerade wollte er jammernd auf ſie zutommen, da hielt er erſchrocken inne Aus dem Gaſthaus über die Straße tam der Vater, kam Herz von Giyn mit einem finſteten und verzweifelten Geſicht. 0 5 1 2— 1 r. Y XT 2 CVVT 0 YC, Wortlos winkte er Edele, ſich in den Schlitten zu ſetzen, und rief dem Kutſcher zu:„Losfahren!“ Dann ſetzte er ſich in die eine Ecke des Schlittens und ſchloß die Augen. Sein Geſicht ſah ganz verfallen und verſtört aus. Mit einem ſcheuen Blick auf den Baron und einem mitleidigen auf die kleine Edele, kletterte Kerſten auf den Bock, ſah ſich noch einmal um, ob Edele auch warm ein⸗ gepackt war; aber ſie hatte ſich, ganz erſchreckt über des Vaters finſteres Geſicht, tief in ihre Bärendecke gekuſchelt und ſaß ganz ſtill und kleinlaut da. g Mit einem leiſen Aufſeufzen ergriff Kerſten die Zügel, und bald ſauſte der Schlitten mit fröhlichem Schellen⸗ geläut durch die Straßen der Stadt und hinaus auf die nächtlich ſtille Chauſſee, die im Weiß des reinen Schnees glänzte. 5 Edele lag ſchon lang in ihrem roſafarbenen Himmel⸗ bett. Das ganze Haus war ſtill geworden, nur in der Küche hockte die Dienerſchaft beieinander und ſprach von dem kommenden Weihnachtsfeſt. 0 „Mager genug wird es diesmal werden“, ſagte die Wirtſchafterin, eine blonde, dralle Perſon mit kecker Naſe und flinken Augen.„Es pfeifen ja ſchon die Spatzen von den Dächern, daß hier nichts mehr zu holen iſt. Unſeren Lohn haben wir auch noch nicht bekommen. Wenn's nicht vor Weihnachten geweſen wäre, hätt' ich ſchon gekündigt.“ „Das hätten Sie auch ruhig tun ſollen, Mamſell!“ klang aus der Ecke die Stimme des alten Kerſten.„Sie paſſen auch nicht hierher; hier auf Schloß Swanboe iſt es nicht Sitte, über die Herrſchaft zu klatſchen.“ „Du mein je“, verſetzte die Mamſell ſchnippiſch,„tun Sie doch nicht ſo vornehm, Kerſten! Die Herrſchaft?, daß Na— hab' ich vielleicht nicht recht?“ fügte ſie ſchnippiſch hinzu, als der Kerſten auf⸗ jahren wollte.„Denken Sie, ich habe keine Augen im Kopfe und die anderen auch nicht? Der feine Herr von Liewen kommt doch nicht umſonſt jetzt immer hier herumſchnüffeln; er weiß genau, daß der Baron es nicht lange mehr macht, und daß er ſelbſt bald der Herr auf Swanebloe ſein wird. Na— mir kann's egal ſein, vielleicht wird dann das Leben hier ein wenig luſtiger, Gäſte und Trinkgelder und ſo. Neugierig bin ich nur, was aus der Prinzeſſin Habe⸗ nichts wird, aus der kleinen, hochnäſigen—“ Aber ſie konnte nicht weiterſprechen. Der alte Kerſten ſtand vor ihr; ſeine müde, zuſammengeſunkene Altmännergeſtalt richtete ſich plötzlich, wie von ungeahnter Kraft erfüllt, auf. „Schweigen Sie, Mamſell!“ grollte ſeine Stimme. „Sonſt, ſo wahr ich Kerſten heiße, vergreife ich mich an Jynen, wenn nur ein einziges böſes Wort über Fräulein Edele von Ihren Lippen kommt. Haben Sie denn kein Herz im Leibe, daß Sie das Schickſal dieſes unſchuldigen Kindes nicht dauert?“ „Da han der alte Kerſten recht!“ tönte es von der Bank, wo die anderen Diener ſaßen.„Fräulein Edele iſt zwar manchmal hochmütig; aber was kann ſie dafür? Das iſt ja auch keine Erziehung mehr, ſeit die Gnädige tot iſt— und das Kind kann einem wirklich leid tun.“„ Mit trotzigem Geſicht zuckte die junge Mamſell die Achſeln. 180 euch mit eurer Bettelherrſchaft einpökeln“, ſchrie ſie wütend,„ihr werdet ja ſehen, wohin ihr kommt. Mir ſoll's egal ſein, ich finde jeden Tag eine Stelle.“ Sie ſchwieg, denn von draußen klang das Hupen eines Wagens.. „Aha?“ ſagte die Mamſell mit einem häßlichen Lachen. „Das iſt der Herr von Liewen. Na— bald wird er ja auch Ihr Herr ſein, Kerſten, wenn Sie ihm noch genügen! Sie ſind ſchon alt, ich aber“, ſie ſah eitel an ſich und ihrer drallen jungen Geſtalt hinunter,„ich werde ihm vielleicht aenügen.“ Mit einem Ausdruck des unverhüllten Ekels ging der alte Kerſten an ihr vorbei und in die Halle, um zu öffnen. Baron Hammerfkjöld fuhr aus tiefem Brüten auf, als es klopfte. Er erſchrak, wie er die hohe, elegante Geſtalt mit den ſpähenden Augen ins Zimmer hineinſchauen ſah, entgelten, obwohl ich wirklich doch nichts da Habe ich immer weiterſpielen wollen— oder Sie? ich nicht ehrlich gewonnen?“ 1 9 Lauernd ſah er auf das verſtörte Geſicht des Barons und fuhr, als der ſchwieg, fort: 5 „Na ja, ſchließlich kann ich es Ihnen ja nicht verdenken, daß Sie ſich nicht in der beſten Stimmung befinden. Keine Kleinigkeit, die Sie mir ſchuldig ſind; ich habe es eben während der Autofahrt ausgerechnet. Wollen Sie die Summe wiſſen?“ Mit rauher Stimme erwiderte der Baron: „Ich will ſie gar nicht wiſſen— was kommt es auf zehntauſend Kronen mehr oder weniger an?!— ich kann weder hunderttauſend Kronen noch fünfhunderttauſend Kronen bezahlen. Das wiſſen Sie ſo genau wie ich.“ 5 Er ſchwieg und ſah ſtarr vor ſich hin. 2. den ſchwieg eine Weile. Triumph und Grauſamkeit lagen auf ſeinen Zügen. Aber ſeine Stimme klang teilnahmsvoll, als er nach einer Weile ſagte: „Alſo haben Sie in der Stadt kein Geld auftreiben können? Auch keine Bürgſchaft?“. Der andere lachte bitter auf: „Bürgſchaft? Geld? Nichts, nichts!“ „So hat Sie auch Blomberg, der Jugendfreund Ihter verſtorbenen Gattin, im Stiche gelaſſen? Oder waren Sie gar nicht mehr bei ihm, ſeitdem er Ihnen vor einer Woche den Korb gegeben hat?“ 8 „Meinen Sie, ich verſuchte es zum zweiten Male? Ele wenig Ehrgefühl habe ich mir doch noch erhalten!“ gat der Baron grimmig zur Antwort.„Und übrigens kann ich es Blomberg nicht verdenken— wer wird denn in eln hohles Faß ſchöpfen?! Er hat mir ſchon ein paarmal geholfen— ſchließlich muß der Mann auch an ſich und ſeinen Sohn denken. Mit mir iſt es aus—“, und er ver⸗ grub ſein Geſicht wieder in den zuckenden Händen. Der andere betrachtete ihn eine Weile, dann zündete er ſich eine Zigarette an, deren Duft ex mit Wohlbehagen einſog. „Und wenn es doch noch eine Rettung für Sie gäbe, Baron?“ fragte er plötzlich in das Schweigen hinein. „Wenn ſogar ich eine Rettung für Sie wüßte?“ Der verzweifelte Mann fuhr aus ſeinem Brüten auf „Sie eine Rettung für mich? Der Sie mich ganz ii der Hand haben? Eher würde der Teuſel mich retten alß Sie, Liewen!“ Ein häßliches Lächeln glomm in den Augen Lieweng. „Sie haben ja von jeher keine gute Meinung von mir gehabt, Baron! Aber damit Sie ſehen, wie unrecht Sle mir tun: Ich bin bereit, mit der Einlöſung Ihrer Ver bindlichteiten eine Reihe von Jahren zu warten— ſagen wir zehn Jahre. Ich bin bereit, Sie, als wären Sie noch immer der Herr auf Swanebloe, hier wohnen zu laſſen, unter einer einzigen Bedingung—“ Er vollendete nicht. Der Baron war aufgeſprungen und rüttelte den ſprechenden Mann an den Schultern: „Unter welcher Bedingung, Liewen? Sprechen Sie! Um der Barmherzigkeit willen—“ ö „Unter der Bedingung, daß Sie mir Ihre Tochter Cdele, wenn ſie ſiebzehn Jahre alt iſt, zur Frau ver ſprechen!“ Ein unartikulierter Laut des Schmerzes und der Empörung kam von den Lippen des Barons— dane ſchrie er: 95 „Lump, Sie Lump! Wußte ich doch, daß irgendeine Infamie dahinterſtecken müſſe, die ſich der Teufel ſelhſſt nicht ausdenken kann. Mein Kind, mein Kleinod ſoll ich Ihnen verſprechen? Sind Sie wahnſinnig, Menſch! Schon der Gedanke allein erniedrigt Edete. Niemals, hören Sie, niemals werde ich das tun! Lieber gehe ich betteln.“ „Dann gehen Sie betteln!“ kam es mit eiſiger Stimme zurück.„Aber dann geht Edele mit Ihnen. Bedenken Sie, was Sie ausſchlagen! Wenn Sie auf meinen Vor⸗ ſchlag eingehen, werden Sie hier weiterleben, als wäre nichts geſchehen— zehn Jahre lang, Baron! Und daß ich ſpäter meinen Schwiegervater nicht ins Unglück bringen werde, das verſteht ſich doch von ſelbſt. Sie können Edele in allem Luxus erziehen, in aller Sicher heit, deren ſie bedarf— von unſerem Plan kommt kein Sterbenswort über meine Lippen. Sie erhalten Edele eine glückliche Jugend. Und wer kenm ſein eigenes Schickſal? Ich bin auch nicht mehr der Jüngſte. Kriegs jahre, das heißt Spielerjahre, zählen doppelt— wer garantiert Ihnen denn, daß ich in zwei Jahren noch da ſein werbe, um Sie an Ihr Verſprechen, Edele betreffend, zu mahnen? Ueberlegen Sie es ſich, Baron! Wenn Sie ja ſagen, tauſchen Sie Sicherheit für Jahre ein. Wenn Sie nein ſagen, müſſen Sie morgen von Swanebloe ziehen— ärmer als einer Ihrer Diener. Und da Sie ja, wie Sie ſelbſt ſagen, keinen Menſchen haben, ber Ihnen helfen würde, brauche ich Ihnen das Schickſal nicht auszumalen, das Ihnen und Edele bevorſtehn, Ich habe Kaum, daß er es fertig brachte, ſich zu erheben und ſeinem ſpäten Gaſt entgegenzugehen. Der ſchien aber nichts zu merken oder merken zu wollen von der Abwehr des Barons. noch anzutreffen. Aber Sie waren ſchon auf und davon Angelegenheiten ordnen können.“ a 5 Oyne zu fragen, zog er ſich einen Seſſel näher an das Kaminfeuer, goß ſich aus der auf dem niedrigen Tiſch ſtehenden Kriſtallflaſche einen Kognat ein.„Sie auch einen, Baron g“ fragte er, als wäre er hier ſchon zu Hauſe. „Ein guter Kognak! Haven Sie noch mehr von dieſer Sorte im Keller, wenn ich fragen darf?“ „Für ein paar Monate wird's für Sie ſchon langen!“ gab der Baron. mit einem höhniſchen Ton in der Stimme, zul Antwort.„Das meinten Sie doch mit Ihrer Frage?“ Der andere blickte kurz auf: „Sie find verſtimmt, mein Beſter, Und da bin ich Ihnen nachgefahren, damit wir unſere und laſſen es me ja nicht das Glück, eine ſo ſchöne und reizende Tochter zu beſitzen wie Sie. Aber wenn ich eine hätte: um meines Kindes willen würde mir die Entſcheidung nicht ſchwer⸗ fallen.“ „n Abend, Baron“, ſagte er unbefangen,„ich bin noch einmal im Gaſthof von Swerdrup geweſen, dachte Sie Mit ſtarren Augen ſah der Baron vor ſich hin— el wollte nicht, aber er mußte doch auf die Worte hören, die der andere mit leiſer, eindringlicher Stimme ihm in die Seele hineinſprach. Er wollte ſich aufraffen, irgend etwas zu erwidern, den Bann abzuſchütteln, den das Grauen über ihn warf— aper er vermochte es nicht, Unter den klug gewählten Worten Liewens tauchte ihm plötzlich eine Viſion auf: er ſah eine endlos lauge Straße, einſam, dunkel, kalt. Und auf dleſer Straße zogen er und Edele, abgeriſſen, in Lumpen, müde Er hörte das leiſe, hilfloſe Schluchzen ſeines Kindes, ſah ſein blühen“ des Geſichichen verhärmi und abgezehrt, das ſeigenweiche, gepflegte Haar raub und vom Winde zerriſſen. eln nein!“ flüsterte er vor ſich hin und ſah mit irren Augen zu Liewen auf. 5 4. N Kung iſt geſichert. niſation im neuen Deutſchland. dem Liberalismus und Kapitalismus der ver⸗ 0 Fortes agg total.“ ſtverſtändli ie Vorarbeiten Wettlampf in vollem Gange. Ein blauf der ſehon gelegten Veranſtal⸗ 1. Die 25 beſten Leiſtungsträ⸗ ger werden mit den inzwiſchen ermittelten uter beſten Fachſchülern am 1. Mai dem Führer in Berlin vorgeſtellt. l Reichsminiſter Ru ſt hat in einem Erlaß bereits die Gemeinden uſw. zur Unterſtützung des Berufswettkampfes aufgefordert. Der Reichsminiſter erwartet außerdem, daß die Leiter und Lehrperſonen der Berufsſchulen 85 freudig und tatkräftig in den Dienſt die⸗ es begrüßenswerten Wettkampfes der deut⸗ ſchen Jugend ſtellen. Soweit die Veranſtal⸗ tungen innerhalb der Berufsſchulen ſtattfinden, iſt dafür Sorge zu tragen, daß Leiter und Lehrer der Schulen zur Verhütung von Per⸗ ſonen⸗ und Sachſchäden die Aufſicht führen Anläßlich des Berufswettkampfes hat an der gewerblichen, kaufmänniſchen, hauswirtſchaft⸗ lichen und den landwirtſchaftlichen Berufs, ſchulen der Unterricht in dem erforderlicher Umfang auszufallen. die Pflichten des Beamten Gemeinſchaftskundgebung der Deutſchen Arbeitsfront. Frankfurt a. M., 13. Februar. Im Hippodrom fand eine Kundgebung für die Reichs-, Staats⸗ und Gemeindebetriebe und Verwaltungen in der Deutſchen Arbeits— front ſtatt. Bürgermeiſter Lindner trat für die Kameradſchaft ein und wetterte gegen das Spitzeltum, das auch im dritten Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution noch nicht vollkommen verſchwunden ſei. Er überbrachte die Grüße des Gauleiters. Der Redner kam in der Hauptſache auf die heutigen Pflich— ten des Beamten zu ſprechen, der ſich als der Vertreter des neuen Staatsgedankens zu betrachten habe. Er habe die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß bei allen Geſetzen und Ver— ordnungen der nationalſozialiſtiſche Geiſt zum Durchbruch gelange. Das gehe nicht von heute auf morgen, aber das Fundament ſtehe heute und das Haus müſſe auch bald fertig werden. Pg. Meyer⸗Berlin gab ein anſchauliches Bild über die Entwicklung der Beamtenorga— Gegenüber gangenen Zeiten wies er auf die heutigen Ideale hin, die durch den Nationalſozialis⸗ mus verkörpert werden. „Ein Wirtſchafts⸗ äyſtem erkennen wir nicht an, denn kein Syſtem kann die Wirtſchaft regieren, ſondern nur der Menſch, und es gilt, den Menſch zu erziehen zu einer neuen Menſchheitsordnung. Staat beſtimmt der Wirtſchaft die Ziele, die iie zu erreichen hat und damit kann ſie nicht mehr die Staatspolitik beeinfluſſen.“ Der In ähnlichen Ausführungen erging ſich auch 1 Pg. Ritz⸗Berlin, der ebenſo wie Bürgermeiſter Lindner namentlich an das Kameradſchafts⸗ gefühl der Zuhörer appellierte. Alle deut⸗ ſchen Menſchen müßten wie ein Mann zuſam⸗ menſtehen, damit das von dem Führer ge⸗ ſteckte Ziel bald erreicht werde. Und die Be⸗ aqamten hätten hier beſonders vorbildlich vor⸗ anzugehen. Luftſchutzausſtellung in Frankfurt * Frankfurt a. M., 13. Febr. Am 26. Februar wird im Beiſein des Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger und des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Krebs die Deutſche Luft⸗ ſchutzausſteilung auf dem Feſthallengelände er⸗ öffnet. Für das Publikum öffnet die Aus⸗ ſtellung Mittwoch, den 27. Februar, vormit⸗ tags 9 Uhr ihre Tore. feſtgeſtellt werden, daß dieſe in zahlreichen Schon jetzt kann Städten Deutſchlands gezeigte Ausſtellung auch in Frankfurt ſtärkſte Aufmerkſamkeit fin⸗ det. Die Fragen des Schutzes der Zivilbe⸗ völkerung, die Aufklärung und Belehrung des Volkes über die aus der Luft drohenden Ge⸗ fahren und die Durchführung eines wirkungs⸗ vollen Luftſchutzes ſind für Gegenwart und Zukunft eines jeden Volkes von beſonderer Bedeutung. Die Große Deutſche Luftſchutz⸗ ausſtellung bietet eine Fülle neuen und un⸗ gewöhnlichen Anſchauungsmaterials. Von be⸗ usſtellung darunter viele ſind vertreten. der Raubmord im Schlobpwart Der Täter vor dem Schwurgericht. Wiesbaden, 13. Februar. Der 28jährige L rich Roſt aus Wies⸗ baden⸗Biebrich hatte am 31. Dezember v. J die bei ihrer Schweſter zu Beſuch weilende Eliſabeth Peiſchl im Biebricher Schloßparf überfallen, ſie mit einem Beil erſchlagen und beraubt. Die Ermordete war ſeit Novem— ber 1934 bei ihrer Schweſter, die einen Zei. tungsverkauf betreibt, zu Beſuch und wollte am 31. Dezember nachmittags noch einige Neujahrskarten einkaufen. Sie nahm den Weg durch den Park und hatte wegen des Regen den Schirm offen. An einer einſamen Stelle des Parks ſchlich ſich Roſt an die Peiſch heran und ſchlug ihr mit einem Beil durch den Schirm auf den Hinterkopf. Die Ueber⸗ ſallene ſchrie um Hilfe und Roſt ſchlug aber⸗ nals mit dem Beil auf den Hinterkopf. Nun⸗ nehr ſank die Peiſchl in die Knie, hatte aber noch die Kraft, weiter um Hilfe zu ru⸗ fen. Als Roſt zum dritten Schlag ausholen wollte, fiel die Frau mit dem Geſicht auf die Erde und ihre Hilfe- und Klagerufe ver⸗ ſtummten. Der Unmenſch hob die Frau auf and legte ſie neben einem Baum nieder. Et nahm ihre Geldbörſe, in der ſich 4 Mark befanden, ab und begab ſich in ſeine Woh— gung. Die Ueberfallene wurde ſpäter von Paſſanten noch lebend aufgefunden, ſtarb aber dald im Krankenhaus. Der Täter wurde noch im gleichen Abend in einem Tanzlokal er⸗ nittelt und feſtgenommen. Die Verhandlung gegen Roſt findet zur⸗ jeit vor dem Schwurgericht unter großem An— drang des Publikums ſtatt. n. Meyr als 30 Firmen, rankfurter Unternehmen gen, 1 ſonderem Intereſſe dürfte die Induſtrieſchav Aus Heſſen und Naſſau Sprechzeit des Landeshandwerksmeiſters Heſſen. Frankfurt a. M., 13. Febr. Die Sprech⸗ zeiten des Landeshandwerksmeiſters Gamer ſind bis auf weiteres wie folgt feſtgeſetzt: Montags vormittags 9—12 Uhr und nach— mittags 2—5 Uhr. Geſchäftsſtelle: Frankfurt a. M., Schaumainkai 101⸗103, Fernſprecher Frankfurt a. M. 63 243. Heſſen frei von Maul⸗ und Klauenſeuche. Darmſtadt, 13. Febr. Nach der amtlichen Nachweiſung waren in Heſſen am Stichtag des 1. Februar ſämtliche Kreiſe frei von Maul- und Klauenſeuche. Einführung von Fibeln zu Oſtern 1935. Darmſtadt, 13. Febr. Die heſſiſche Mini⸗ ſterialabteilung für Bildungsweſen hat die Einführung folgender Fibeln im neuen Schul⸗ lahr genehmigt:„Von drinnen und draußen“ Audgabe B(mit Schreibſchrift— Vorkurs auf ſynthetiſcher Grundlage). Preis 1,60 Rm. (Kart.), 1,95 Rm.(Halbleinen), Verlag Mo⸗ citz Dieſterweg, Frankfurt a. M.„Deutſche Jugend“. Neubearbeitung der Fibel„Aug der Jugendzeit“, von Schulrat i. R. Dietrich, Verlag Emil Noth, Gießen. * Frankfurt a. M., 13. Febr.(Wert⸗ oolle Stiche geſtohlen.) Aus einer hie⸗ ſigen Kunſthandlung ſind zwei wertvolle Stiche entwendet worden. Es handelt ſich um einen Stich mit dem Kopf Napoleons J., der an⸗ dere ſtellt die Enthauptung des Königs von England aus dem Jahre 1634 dar. An der unteren Stelle des letzteren Stichs ſind annähernd 30 Namen in engliſcher Sprache eingezeichnet. Von dem„Kunſtfreund“ hat man noch keine Spur. ** Frankfurt a. M., 13. Febr.(Eine Frau überfallen.) Abends wurde vor einem Hauſe in der Adalbertſtraße eine Frau, als ſie das Haus in der Abſicht betreten wollte, einkaſſierte Gelder abzuliefern, von einem bisher unbekannten Mann von hinten überfallen. Der Täter entriß ihr ein Paket, in dem ſi, Kaſſenbücher und Belege befan⸗ den. Das einkaſſierte Geld, etwa 40 Mark, das ſich in der Handtaſche der Ueberfallenen befand. fiel nicht in die Hände. des Räubers. Der Ueberfall geſchah derart überraſchend, daß die Frau die Annäherung des Täters nicht bemerkt hatte. Auf ihre Hilferufe ließ der Täter von ſeinem Opfer ab und ergriff unerkannt die Flucht. Frankfurt a. M., 13. Febr.(Fort⸗ gesetzter Diebſtahl in einem Werk) In einem Frankfurter Werk wurden ſeit län⸗ gerer Zeit fortgeſetzt Diebſtähle ausgeführt, ohne daß es bisher gelang, den Täter zu faſ⸗ ſen. Jetzt konnte der Dieb endlich auf fri⸗ ſcher Tat ertappt werden. Es handelt ſich um einen 28jährigen Mann, der ſeit ſieben Jahren in dem Werk beſchäftigt iſt. Bei ſei⸗ ner Vernehmung gab er zu, die Diebſtähle ſeit Herbſt 1933 fortgeſetzt begangen zu haben. Wie hoch ſich der Schaden beläuft, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Am Sonntag Großkampf in Sandhofen! Am kommenden Sonntag findet in Sand— hofen wohl der größte Fußballkampf der dies— jährigen Saiſon ſtatt. Es iſt wohl das ent— ſcheidenſte Spiel um die diesjährige Meiſter— ſchaft. Wer wird gewinnen? Dieſe Frage kann nicht durch Vorausſagen oder (wieder auf Montag verlegt. ö Wünſche entſchieden werden. Die Mannſchaft mit den beſſeren Nerven und dem größeren Stehvermögen wird wohl den Sieg für ſich buchen können. Die Grünen haben ſchon ſehr große Kämpfe geliefert, wir wollen deshalb 1 8 e:—. hoffen, daß ſie uns auch am Sonntag nicht enttäuſchen werden. Kein Viernheimer Sportfreund wird ſicham Sonntag das Spiel in Sandhofen entgehen laſſeen! Mit den Autos der Mannſchaften (können noch etwas 40 Sportfreunde mitfahren. Fahrpreis 60 Pfg. Fahrkarten ſind im Schil— ler-Cafee, bei Vorſtandsmitglied Klee, zu haben. * Maunheimer Schlachtviehmarkt Wie wir erfahren, wird auf Antrag des badiſchen Finanz- und Wirtſchaftsminiſters Pg. Köhler der Schlachtviehmarkt in Mannheim, der im April 1933 auf Dienstag verlegt wurde, künf tig wieder Montags ſtattfinden. Die Verleg— ung auf Dienstag hat ſich für den Markt Mannheim ſehr ungünſtig ausgewirkt, da die benachbarten außerbadiſchen Viehmärkte am Montag-Markt feſthalten. * Nach der Entlaſſung aus dem Krankenhaus in Lampertheim feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis Mannheim ein— geliefert wurde ein 17=jähr. Mädchen aus Weinheim, das ſich bei ſeiner Dienſtherrſchaft in Lampertheim Unredlichkeiten hat zuſchulden kommen laſſen und an ſeiner früheren Ar— beitsſtelle in Viernheim für 400 Mk. Schmuck geſtohlen hatte. Auch ein Fahrraddiebſtahl wird ihr zur Laſt gelegt. Pereins⸗Anzeiger Katholiſcher Kirchenchor„Cäcilia“. Die Singſtunde findet nun doch heute Mittwoch abend ſtatt. Sportvereinigung Amieitia 09. Morgen Donnerstag Hallentraining im Freiſchütz. Die Hand- und Fußballer, eben— ſo die Jugendmannſchaften ſind hierzu ein— geladen. Insbeſonders hat die 1. Fußball- mannſchaft reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand. Freiwillige Feuerwehr Viernheim Am kommenden Freitag, den 15. Februar abends 8 Uhr findet in der Schillerſchule eine Mitglieder-Verſammlung ſtatt Alle Aktiven, Muſik und Spielleute haben zu erſcheinen. Das Kommando. gen mit dem Aus der heimat Fedenttage b 13. Februar 1419 Stiftung der Univerſität Roſtock. 1511 Herzog Albrecht von Preußen wird Hochmeiſter des Deutſchen Ritteror⸗ dens. 1754 Der Diplomat Fürſt Talleyrand in Paris geboren. 1883 Richard Wagner in Venedig geſtorben. Prot. und kath.: Benignus Sonnenaufg. 7.22 Sonnenunterg. 17.07 Mondaufg. 11.47 Monduntera 4.53 Wahrſcheinlich hat die Saatheilige die Erbſchaft einer älteren Ackerbaugott⸗ heit angetreten. Darauf deutet die Tat— ſache, daß ſie in Begleitung einer Kuh mit fettem Euter dargeſtellt wird. Das Brauch⸗ tum des Tages verlangt, daß der Sack voll Saatgut mit dieſem Euter in Berührung ge— bracht wird. Das Rind hat früher in einem beſonderen Zuſammenhang mit der Frucht⸗ barkeit der Getreidefelder geſtanden. wes⸗ halb urſprünglich auch mit Rindern, ſtatt mit Pferden gepflügt wurde. Dieſe Saat⸗ gutweihe hatte ehedem eine große Bedeu⸗ tung: Oft genug verſuchte man den armen Bauern ſogar ihr letztes Getreide zu erpreſ— ſen, ſo daß ſie nichts zur Ausſaat behielten. War aber das Getreide einmal durch die Be⸗ rührung mit dem Bilde der Saatheiligen geweiht, ſo traf jeden ſchwere Strafe, der es ſeinem eigentlichen Zwecke, der Ausſaat, zu entziehen verſuchte. ** Bon der Handwerkskarte. Nach der dritten Verordnung zum Aufbau des deut⸗ ſchen Handwerks haben die Handwerks⸗ kammern über die erfolgte Eintragung in die Handwerksrolle eine Handwerks⸗ karte als Beſcheinigung auszuſtellen. Hierzu teilt der Reichsſtand des deutſchen Handwerks mit, daß dieſe Handwerkskarte nach Form und Inhalt einheitlich für ſämtliche Handwerkskammern geſtaltet wer⸗ den würde. Es werde daher den Kammern unterſagt, von ſich aus die Form eines Dauerausweiſes feſtzulegen. Ueber die Aus- geſtaltung der Handwerkskarte werde der Reichsſtand nach Abſchluß der Verhandlun⸗ Reichswirtſchaftsminiſter un⸗— verzüglich Mitteilung machen. Setteroorherſage: Aus Südweſten iſt Warmluft in unſer Ge⸗ biet eingedrungen. Es iſt weiterer Temperatur⸗ anſtieg mit Bewölkung zu erwarten. Stellen⸗ weiſe Niederſchläge. Vörſen und Märkte Vom 12. Februar. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 18 Ochſen, 32 Bullen, 46 Kühe, 120 Färſen, 339 Kälber, 811 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 36 bis 38, 32 bis 35, 28 bis 32; Bullen 35 bis 36, 32 bis 35, 28 bis 32; Kühe 28 bis 30, 24 bis 28, 18 bis 24, 12 bis 18; Färſen 36 bis 40, 32 bis 36, 28 bis 32; Kälber 45 bis 48, 40 bis 45, 35 bis 40, 30 bis 35; Schweine—, 52 bis 53, 50 bis 52, 47 bis 50, 45 bis 46, —, 40 bis 42.— Mannheimer Pferdemarkt. Auftrieb: 49 Arbeits- und 40 Schlacht⸗ pferde. Preiſe pro Stück in Rm.: Arbeits⸗ pferde 450 bis 1100, Schlachtpferde 30 bis 125. Marktverlauf: in Arbeitspferden ruhig, Schlachtpferden lebhaft. Mannheimer Großviehmarkt. Auftrieb: 120 Ochſen, 117 Bullen, 228 Kühe, 248 Färſen, 728 Kälber, 42 Schaſe, 2052 Schweine, 5 Ziegen. Preiſe: Ochſen 37 bis 38, 32 bis 36, 27 bis 31; Bullen 35 bis 36, 30 bis 34, 20 bis 29; Kühe 31 bis 35, 27 bis 30, 21 bis 26, 15 bis 20; Färſen 36 bis 40, 32 bis 35, 27 bis 31; Kälber 47 bis 51, 41 bis 46, 35 bis 40, 27 bis 34; Schweine 51 bis 53, 47 bis 52, 47 bis 52, 44 bis 49; Sauen 42 bis 46. hier macht die Wahl mal keine Qual! Wer„Salem“ raucht, der weiß beſtimmt, daß er da ein für allemal des Tabakkenners Marke nimmt!