Lehtung! Das grünte Tontum- Ereignis des lahres. Ein Grollhiim der mit größter Snannung erwartet wird. I heute Freltag Sentral- fülm-Palast Ueberall grüne Begeisterung Al. Massenandrang. knee„LU Stern“ finden in dieſer[ Motto:„Ich häbb gemaant Du Zeitung große keemſcht ämol, biſcht awwer Beachtung und net kumme“ dadurch Sonntag ab 8,11 Uhr guten Erlolg1] großer, närriſcher Empfehle: a. Kräftige lufnehmer Stück 20, 25, 30, 35 u. höher fensterleder Stück 35, 70, 1,—, 1.30 und höher Union-Film-Palast Ab heute bis Sonntag. Mulor de Nowa — Ulane Hald. In dem gewaltigen deutſchen Detektiv⸗ u. Kriminaltonfilm dener Auzeier Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) (Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Danksagung. 8 ſene Anteilnahme bei dem H Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, ür erwieſene Anteilnahme bei dem Heimgange unſerer lieben Verſtorbenen, ſagen wir allen tief⸗ empfundenen Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den tröſtenden Beiſtand, den ehrw. Barmh. Schweſtern für ihre aufopfernde Pflege, für die große Blumen- ſpende und den Stiftern von hl. Seelenmeſſen. Viernheim, den 15. Februar 1935 Ule trauernd Hinterbliebenen: Deschulster Lammer ung angenbrige .. Druckarbeiten 8 lad zeriſchſt ei 1. d. Dr. d. Bl. 100 1 närriſchſt ein Putzschwämme in großer Auswahl 3% Rabatt Die Musik 7 7 Rechnungen Quittungen Motto:„Alles macht mit!“ Hommenden Samstag. den 16. feb. abends 8 Uhr, findet in den „Freiſchützſälen“ der große Turner ſtatt. Wir laden hierzu die werte Ein⸗ wohnerſchaft unferer Stadt närriſchſt ein. Der Vorstand des Turnvereins 1893 e.. Maskenkarten 1 Rmk., Eintritt für Nichtmitglieder 1 Rmk., für Mitglieder 30 Pfg. Maskenkarten⸗Vorverkauf im Freiſchütz und an der Drehſcheibe bei Franz Hofmann. 8 decem Mitteillungen Briefhogen liefert schnell u. billig Viernheimer Unzeiger Adolf Hitlerstr. 36— ſelefon 117 agaggaaaapaagagaagaaggaggaggaaggaggaagaggagaggagagggggg Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Lieferscheine eventl. auch 2 Zimmer per ſofort oder Immer Iserfepan Il e küche Zum Erfolg! Leupin-Creme und Seife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei ffechle.Haufuchen Ausſchlag, Wundſein uſw. flora- Org. f. Nichte: 1.3. z mieten geſ. Von wem, ſagt 9 der Verlag Filler Narlollel ner ir. 150 zu haben 8 bl. Masenbaft S V Motto: Wenn ich da ruf, peif ich da am Samstag, den 16. Februar, abends 8,11 Uhr im Goldenen Karpfen Unter mmitwirkung des„Sängerbund-flora“ Hierzu lade ich die ganze Einwohnerſchaft recht närriſcht ein Illlch. Fallermann 2. Ul. Maskenkarten 80 J— Zivil 40 4 Der Karpfenwirt Hansſtraße 17 Maskenkarten zu haben im Karpfen und bei den Sängern Lokales Viernheim, 15. Februar * Altersjubilarin. Frau Apollonia Beikert 7. Witwe begeht heute Freitag, den 15. Februar, in noch ſtaunenswerter kör— perlicher und geiſtiger Friſche ihren 80. Ge— burtstag. Möge ihr auch noch weiterhin viele geſunde und ſonnige Tage beſchieden ſein. Unſeren Glückwunſch! * Kappenabende. Heute Freitag fin— den wieder zwei närriſche Kappenabende ſtatt und zwar im Gaſthaus„Zum Rheingold“ und im Gaſthaus„Zum grünen Haus“. Für gute Stimmung und Humor iſt geſorgt. * Die Steuererklärungen für die Veranlagung zur Einkommen-, Körperſchafts— und Umſatzſteuer für das abgelaufene Kalen— derjahr 1934 und die Vermögenserklärungen auf den 1. Januar 1935 ſind in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1935 abzugeben. * Kein Tritthalten auf Brücken! Im Hinblick auf die Tatſache, daß in der Reichs⸗Straßenverkehrsordnung ein ausdrück— liches Verbot des Tritthaltens marſchierender Abteilungen auf Brücken nicht vorgeſehen iſt, hat der Reichsinnenminiſter die Polizeibe— hörden erſucht, die Führer geſchloſſener Ab— teilungen gegebenenfalls darauf aufmerkſam zu machen, daß das Tritthalten auf Brücken unterbleiben muß. * Achtung, Bauhandwerker! Wie wir ſchon vor einigen Tagen berichteten, wurde vom großen Schöffengericht in Darm— ſtadt ein Maurermeiſter der in Unter-Flocken— bach ein Wohnhaus baute, welches infolge ſeiner ſchlechten Bauweiſe ſchon im Rohbau einſtürzte, zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Zu dem Urteil iſt noch nachzutragen, daß ihm auch für 1 Jahr die ſelbſtändige Ausübung des Maurerhandwerks entzogen wurde. Die 3 Maurer, die das ſchlechte Mauerwerk aus— geführt hatten, erhielten je 2 Wochen Gefäng⸗ nis mit 3 Jahren Bewährungsfriſt. Dieſes Urteil mögen ſich alle Maurermeiſter, aber auch die Geſellen merken, denn wie ſie ſehen ſind ſie auch für das pon ihnen ſchlecht aus— geführte Mauerwerk verantwortlich, was ſeit— her nicht bekannt war, da man allgemein an— nahm der Maurermeiſter, eventl. Bauleiter ſei allein verantwortlich. Vorſicht bei Neubauten! Vor dem Krieg hat man mit Recht verlangt, daß Bau— holz bei der Verwendung nicht mehr wie höch— ſtens 15 Prozent Waſſer enthalten dürfte. Ebenſo ſollte ſeinerzeit die Zimmerdielung erſt dann erfolgen, wenn der Feuchtigkeitsgehalt ö des Gebälk auf mindeſtens 5s Prozent ge— ſunken war. Heute hört man oft Klagen, daß völlig trockenes Bauholz nur ſchwer erhältlich ſei. Tatſächlich trifft man eingebautes Ge— bälk mit über 30 Prozent Feuchtigkeitsgehalt. Dazu dann noch mitten im Winter völlig naſ— ſer Strohlehm zur Füllung der Zwiſchen— decken zwiſchen dem Gebälk. Alſo unter Miß— achtung der wichtigſten biologiſchen Grund— forderungen, der reinſte Brutherd für die be— rüchtigten holzzerſtörenden Pilze. Strohlehm als Zwiſchendeckfüllung iſt uns ſeit Jahr— hunderten überkommen und tatſächlich eine anerkannte Wärme- und Schalldichtung, aber angepaßt an die Bauweiſe längſt vergangener Zeiten; als man jahrelang gelagertes Holz verwandte und der Rohbau vom Spätſommer bis faſt zum nächſten Sommer Gelegenheit hatte, auszutrocknen. Heutzutage bei einer von der Haſt der Zeit beſtimmten Bauweiſe ſollte man nur trockene Zwiſchendecken-Fül— lungen verwenden und dieſe Füllung auch dann erſt einbringen, wenn das Gebälk auf den oben angeführten Feuchtigkeitsgehalt herunterge— kommen iſt. Die Verwendung geſunden Holzes iſt natürlich eine Selbſtverſtändlichkeit. Der mit Recht zu fördernden Propagierung des deutſchen Holzes iſt am beſten gedient mit der weitgehendſten Aufklärung über die möglichen Holzſchäden und ihre unbedingte Verhütung. Der alte Soldat und der Reichsluftſchutzbund Die Erkenntnis, daß der Luftſchutz zu einer der wichtigſten Lebensfragen für unſer deutſches Volk geworden iſt, fordert, daß in dem geſamten deutſchen Volke das weitgehendſte Verſtändnis für dieſe hohe Aufgabe geweckt wird. Der Reichsluftſchutzbund ruft die ge— ſamte Bevölkerung zur eifrigen Mitarbeit auf. So ſehr das deutſche Volk mit ſeinem Führer an der Spitze den Frieden will, ſo heißt es dennoch eine drohende Gefahr rechtzeitig zu erkennen und die ſchützenden Maßnahmen zu ergreifen die gegen Angriffe auf unſer waffen— u. wehrloſe Heimat aus einer Welt von hoch⸗ gerüſteten Staaten erfolgen können. Die um⸗ faſſenden organiſatoriſchen u. techniſchen Maß⸗ nahmen der Behörden reichen bei weitem nicht aus, um den Luftſchutz wirkſam werden zu laſſen. Die volle Wirkſamkeit kann erſt er⸗ reicht werden, wenn die geſamte Bevölkerung zum Selbſtſchutz greift. Aus dieſer Erkennt⸗ nis und dieſem Verantwortungsgefühl heraus iſt der Reichsluftſchutzbund entſtanden, um dem deutſchen Volk in ſeinem eiſernen Willen zur Selbſterhaltung die Wege und Mittel zu zei⸗ gen, wie den Gefahren aus der Luft getrotzt werden kann. Die alten Soldaten des Weltkriegs, die — 2 J . ö N „Polizelakten 909“ (Der Fall Tokeramo) Wer war der Täter? Die ganze Pariſer Polizei ſteht vor einem Rätſel? Senſation! Hochſpannung! — Ulktor de Nowa als melsterdetahév— Achtung! Im Beiprogramm! Der Tonfilm für alle Viernh. Sportler Carnera— Faolino im Hampf um dle weltmeisterschalt im Schwergewicht Und wieder ein Bombenprogramm, das keinem Kinobeſucher entgehen darf. Anf. Werktags 8 Uhr. Sonntags 7 Uhr Sonntag ah 3 Uhr Hindervorstellung! Alles geht zu Carnera— Paolino! In Vorbereitung! Wiegenlied im Deutſchen Reichsgriegerbund„Kyffhäuſer“ als der größten Organiſation ehemaliger Sol— daten der Welt zuſammengeſchloſſen ſind, wer— den beſtrebt ſein, die hohen Zielen des Reichs- luftſchutzbundes auf das Wirkſamſte zu för— dern und zu unterſtützen. Der alte Soldat, der den Weltkrieg ge— ſchlagen hat, der die Schreckniſſen eines vier— jährigen kriegeriſchen Fronterlebniſſes täglich und ſtündlich zu erleben hatte, iſt beſonders dazu berufen, in vorbildlicher Aufbauarbeit ſich einzuſetzen, die deutſche Familie, das deut— ſche Volk, die Heimat und Scholle gegen ver— heerende Verwüſtungen ſchützen zu helfen. Die alten Soldaten betrachten die Mit- arbeit im Reichsluftſchutzbund als einen ſol— datiſchen Dienſt an unſerem Volke und als die Erfüllung eine der wichtigſten vaterlän— diſchen Pflichten.“ Um einem jedem alten Soldaten die Ein— reihung in den Reichsluftſchutzbund zu ermög— lichen, iſt der Beitrag ſo feſtgeſetzt, daß jeder ihn aufbringen kann. Erwerbsloſe und Unter⸗ ſtützungsempfänger geben monatlich einige Pfennige. Wer in Arbeit und Brot ſteht, ſchätzt ſich je nach ſeinem Einkommen ſelbſt ein. In alter ſoldatiſcher Treue ſtehen die Schützer deutſcher Erde zu dem Führer Deutſch— lands! Der Führer befiehlt, der Soldat gehorcht. Deutſcher Neichskriegerbund „Kyffhäuſer“ Landesverband Kurpfalz Der Landesführer: von Oidmann J. Uiernheimer Tonfilmschau Hans Albers in ſeinem beſten Filmwerk „Peer Gynt“ Das gewaltigſte Tonfilmwerk des Jahres! Dieſe Woche im Central-Film⸗Palaſt! Ganz Viernheim ſpricht ſchon von dem kommenden Ereignis. Wahrhaftig! Hans Albers hat einen Film geſchaffen, der der deutſchen Filminduſtrie alle Ehre macht.„Peer Gynt“ mit Hans Albers iſt überall das Tages- geſpräch. In Stadt und Land wo auch das Spitzenfilmwerk deutſcher Filmkunſt gezeigt wird iſt große Begeiſterung über das einzigar— tige und ſpannende Tonfilm-Ereignis. Ueber— all iſt Maſſenandrang. Noch nie war die Schauluſt beim Volke ſo groß wie bei dieſem Meiſterwerk„Peer Gynt“ Auch die dem Film fernſtehenden wollen dieſen Tonfilm ſehen, der bis jetzt die Höchſtleiſtung deutſchen Ton ſchaffens darſtellt, und Hans Albers übertrifft ſich ſelbſt, deshalb er mit Recht der größte Film des Jahres genannt wird.„Peer Gynt—' ſieht ſich jeder an.„Peer Gynt“ iſt der Filn auf den auch ſie warten. Hans Albers in „Peer Gynt“ iſt das größte Tonfilmereigni des Jahres. Der Bedeutung des Films wegen iſt ſchon heute Freitag die erſte Vorſtellung ab 8 Uhr. Ein Beſuch iſt für jeden ein be ſonderes Erlebnis. Lufiſchutzhauswarte Bezirk 4(Karpfen) Heute Abend polizeiliche Ver pflichtung. Beginn der prakt. Vorführ ung punkt 8 Uhr. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß derjenige der heute abend fehlt, nicht verpflichtet wird und zu einem ſpäteren Kurſus nochmals einberufen wird. Der Bezirk 4 muß genau ſo reſtlos anweſend ſein, wie die anderen 3 Bezirke Wer ohne Grund fehlt, kennt keine nationale F Pflicht. Diejenigen Hauswarte vom 1 2. und 3. Bezirk, die bisher am Erſcheinen ven hindert waren, wollen heute Abend auch 5 1 anweſend ſein. — Vereins- Anzeiger! Sänger⸗Einheit. Die Singſtunde heute Freitag nicht ver geſſen. Samstag abend Treffpunkt beim Sangesbruder Sommer im Brauhaus. Zöller, Vorſitzender. Geſangverein Liederkranz. Samstag abend halb 9 Uhr Singſtunde für Männerchor. Die Singſtunde der Frauen! fällt bis nach Faſtnacht aus. Der Vorſtand. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonntag, 17. Februar Wanderung: Wein heim. Wachenburg Buchklingen. Abfahrt mit der O. E. G. um 1,43 Uhr. Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstag Abend halb 9 Uhr im Lokal zun gold. Stern Jahresverſammlung. Pünkt liches und vollzähliges Erſcheinen erwarte Der Vorſtand. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 18838 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21977 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 40 Samstag, den 16. Februar 1935 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbelrachtungen. Am Donnerstag iſt in Berlin die In- ter nationale Automobil⸗Aus⸗ ſtellung 1935 feierlich eröffnet worden. Wenn wir dieſes Ereigniſſes im Rahmen einer politiſchen Betrachtung gedenken, ſo deshalb, weil es ſich hier um mehr als eine der üblichen Ausſtellungen handelt. Schon die Tatſache, daß der Führer und Reichs⸗ kanzler ſelber den Eröffnungsakt vorge⸗ nommen hat, weiſt auf die beſondere Bedeu— tung der großen Schau hin. In der Tat: die Autoausſtellung, die, nebenbei bemerkt, die größte iſt, die die Welt bisher geſehen, iſt der ſinnfälligſte Ausdruck des deutſchen Aufbauwillens. Der deutſche Techniker, der deutſche Arbeiter, der deutſche Kaufmann und— nicht zuletzt— der deutſche Unter⸗ nehmer haben die Parole von der Moto— riſierung Deutſchlands, die der Führer ſo— fort nach der Regierungsübernahme aus— gab, mit einem wahren Feuereifer aufge⸗ nommen. Der Erfolg blieb nicht aus. Die deutſche Autoinduſtrie gibt heute direkt und indirekt einer Million Menſchen Beſchäf— tigung. Deutſchland, das noch vor zwei Jahren im Kraftfahrweſen den übrigen Großſtaaten nachhinkte, iſt heute zum Vor⸗ bild geworden. In der Produktionszu— N Hausfrau! Morgen Eintopfgericht! nahme übertraf Deutſchland ſchon im Vor⸗ jahre den Weltdurchſchnitt um faſt das Doppelte. Dabei ſtehen wir noch im Anfang des Wegs der Motoriſierung. Von dieſen Geſichtspunkten aus betrachtet, gewinnt die Berliner Ausſtellung auch eine politiſche Bedeutung: ſie zeigt der Welt, daß das deutſche Volk entſchloſſen iſt, in zielbewuß⸗ tem friedlichen Schaffen an ſeinem Wieder⸗ aufſtieg zu arbeiten, bis es wieder jenen Platz in der Welt einnehmen darf, der ihm angeſichts ſeiner großen Leiſtungen auf allen Gebieten des Kulturlebens gebührt. Die deutſche Antwort auf die engliſch⸗franzöſiſchen Londo⸗ ner Vorſchläge iſt den Berliner diplo⸗ matiſchen Vertretern Frankreichs, Englands, Belgiens und Italiens durch den deutſchen Außenminiſter jetzt übergeben worden. Ueber den Inhalt dieſer Antwort haben ſich ausländiſche Senſationsblätter, die in ſol⸗ chen Fällen immer das Gras wachſen hö⸗ ren, ſchon Tage vorher den Kopf zerbrochen und dann alles mögliche und unmögliche darüber zuſammenphantaſiert. In Wirk⸗ lichkeit enthält die deutſche Note natürlich keinerlei Senſationen. Ihr Inhalt entſpricht vielmehr der klaren Stellungnahme, die der Führer und Kanzler von Anfang an den großen Problemen der europäiſchen Politik gegenüber annahm: Deutſchland, ſo hat er wiederholt feierlich erklärt, will den Frie⸗ den und zwar einen Frieden, der auf die Gleichberechtigung aller Staaten und Natio⸗ nen gegründet und darum um ſo dauerhaf⸗ ter iſt. Um zu einem ſolchen Frieden zu ge⸗ langen, iſt Deutſchland jederzeit bereit, alle Vorſchläge auf internationale Zuſammen⸗ arbeit, die von anderer Seite gemacht wer⸗ den, ſorgſam und wohlwollend zu prüfen. Es liegt in der Linie dieſer klaren Außen⸗ politik, daß ſich Deutſchland nunmehr be⸗ reiterklärt, auch über die Londoner Vor⸗ ſchläge, insbeſondere über den Vorſchlag eines Luftpaktes, zu verhandeln. Irgend etwas abſchließendes konnte in der deut⸗ ſchen Note natürlich noch nicht geſagt wer⸗ den, da die Londoner Vorſchläge, auf die ſie ſich bezieht, ſa nur Anregungen bedeuten, die erſt durch gegenſeitige Verhandlungen feſte Forwen gewinnen müſſen. Zu dieſen Verhandlungen aber iſt Deutſchland bereit und gibt damit erneut einen Beweis für ſeinen Friedenswillen. Ob die Londoner Vorſchläge dann zu konkreten Abmachun⸗ gen führen werden, wird vom Verlauf der nun beginnenden diplomatiſchen Verhand⸗ lungen abhängen. Wenn alle daran betei⸗ ligten Staaten ſie mit demſelben guten Wil⸗ len aufnehmen wie Deutſchland, kann es an einem Erfolg nicht fehlen. Frankreich hat wieder einmal Regie⸗ rungsſorgen. Einer Abordnung von Par- Zur Zuſammenarbeit bereit Der Wortlaut der deutſchen Antwort— Die Grundlage für freie, gleichberechtigte Verhandlungen— Der Vorſchlag eines Luftverteidigungspaktes wird begrüßt Berlin, 16. Februar. Die Ankwort auf das Londoner Kommunique, die der Reichsminiſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, dem engliſchen Botſchafter Sir Eric Phipps und dem franzöſiſchen Bokſchafter Francois⸗ Poncet gegeben hat, hat folgenden Wort- laut: Die deulſche Regierung weiß ſich mit der königlich-britiſchen Regierung und der franzöſiſchen Regierung einig in dem aufrichtigen Wunſch, die Sicherung des Friedens zu fördern, deſſen Erhaltung ebenſo im Inkereſſe der Sicherheit Deutſch⸗ lands wie im Inkereſſe der anderen euro⸗ päiſchen Skaaten liegt. Die deutſche Regie⸗ rung begrüßt den Geiſt verkrauensvoller Ausſprache zwiſchen einzelnen Regierungen, der in den Mitteilungen der königlich⸗briti⸗ ſchen und der franzöſiſchen Regierung zum Ausdruck kommk. Sie wird den ihr vorge⸗ legten geſamten Komplex der in dem erſten Teil des Kommuniques von London aufge⸗ worfenen europäiſchen Fragen einer ein⸗ gehenden Prüfung unkerziehen. Dieſe wird ebenſo vom Geiſt überzeugten JIriedenswillens wie von der Sorge um die Sicherheit des deukſchen Reiches in ſeiner geographiſch beſonders exponierten Lage im Herzen Europas ge⸗ kragen ſein. Die deulſche Regierung wird insbeſondere prüfen, mit welchen Miktein künftig die Gefahr des Wektrüſtens vermieden werden kann, die durch den Verzicht der hochgerüſteken Staaken auf die verkraglich vorgeſehene Abrüſtung enkſtan⸗ den iſt. Sie iſt überzeugt, daß nur der in dem britiſch-franzöſiſchen Kommunique zum Ausdruck kommende Geiſt freier Vereinbarung zwiſchen ſouveränen Staaten zu dauerhaften internationalen Regelungen auf dem Gebiete der Rüſtungen führen kann. Die deulſche Regierung begrüßt den Vor⸗ ſchlag, die Sicherheit vor plötzlichen Angriſ⸗ fen aus der Luft zu erhöhen durch eine bald⸗ möglichſt abzuſchließende lamentariern gegenüber beklagte ſich der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin offen darüber, daß man ihn daran hindere, zu regieren. Er zielte dabei auf die Parteien⸗ und Klüngelwirtſchaft ab, die wir ja auch in Deutſchland von früher her kennen, aber jetzt glücklich los ſind. In Frankreich aber ſteht dieſe Wirtſchaft noch üppig in Blüte, obwohl das Miniſterium Flandins eigent⸗ lich eine Regierung des politiſchen Burgfrie⸗ dens ſein ſoll. Immerhin hat der Miniſter⸗ präſident ein ſtarkes Druckmittel in der Hand: das iſt die Drohung mit der Parla- mentsauflöſung. An Neuwahlen hat näm⸗ lich in Frankreich niemand Intereſſe, am wenigſtens die zurzeit immer noch aus⸗ ſchlaggebende radikale Partei des Herrn Herriot. Sobald ihm die Parlamentarier Schwierigkeiten machen, droht Herr Flan⸗ din daher mit der Auflöſung. Die Abgeord⸗ neten fürchten ſie, weil ſie genau wiſſen, daß auch die franzöſiſche Bevölkerung die ganze Intrigenwirtſchaft des Parlamenta⸗ rismus gründlich ſatt hat. Auch die wirt⸗ ſchaftlichen Schwierigkeiten, die beſonders in der franzöſiſchen Bauernwirtſchaft ſehr ſtark empfunden werden, haben dazu beigetra⸗ gen, daß das franzöſiſche Volk eine tatkräf⸗ tige Regierungspolitik wünſcht, der nicht Konvention, die den unmiktelbaren Einſatz der Luftſtreit⸗ kräfte der Unterzeichner zugunſten des Op⸗ fers eines nicht herausgeforderken Luftan⸗ griffes vorſieht. Sie iſt grundſätzlich bereit, ihre Luftſtreitkräfte als Abſchreckungsmikkel gegen Friedensſtörungen einzuſetzen. Sie iſt daher geneigt, in freier Vereinbarung mit den in Frage kommenden Regierungen als— bald Mittel und Wege zu finden, mit denen eine ſolche Konvenkion verwirklicht werden kann, welche die größtmöglichſte Sicherheit aller Unterzeichner verbirgt. Die deulſche Regierung iſt der Auffaſſung. daß Verhandlungen in größerem Kreiſe, die nicht genügend vorbereitet ſind, erfahrungs⸗ und naturgemäß Reibungen mit ſich brin⸗ gen, die im Inkereſſe des Abſchluſſes einer ſolchen, in ihren Auswirkungen völlig neu— arkigen Luftkonvenkion vermieden werden ſollten. Bevor die deutſche Regierung an ſolchen Verhandlungen keilnimmk, hält ſie es für wünſchenswerk, eine Reihe grundſätz⸗ licher Vorfragen in Einzelbeſprechungen mit den beleiligten Regierungen zu klären. Sie würde es deshalb begrüßen, wenn— nach den vorangegangenen franzöſiſch⸗briki— ſchen Berakungen— zunächſt die königlich⸗ brikiſche Regierung als diejenige Teilnehme⸗ rin an den Londoner Beſprechungen, die zu⸗ gleich Garant von Locarno iſt, bereit wäre, hierüber in einen unmittelbaren Meinungs— auskauſch auch mit der deufſchen Regierung zu kreten. Die deukſche Regierung iſt ſich eins mit der königlich-britiſchen und der franzöſiſchen Regierung in der Auffaſſung, daß der Ab⸗ ſchluß einer Lufkkonvenkion ein bedeulſamer Schritt auf dem Wege zur So— lidarität der europäiſchen Staaten wäre und geeignet ſein kann. auch die anderen euro⸗ päiſchen Probleme einer alle Staaten befrie— digenden Cöſung entgegen zu führen. Der afrikaniſche Konflikt Eine ſcharfe abeſſiniſche Erklärung Rom, 16. Februar. Die abeſſiniſche Geſandſchaft in Rom hat eine ſchriftliche Mitteilung an die Preſſe er— gehen laſſen. Sie erklärt darin, Abeſſinien habe nach dem Zwiſchenfall von Ual-Ual keine Truppen im dortigen Grenzgebiet zu— ſammengezogen. Den Soldaten ſei befoh— len worden, jeden weiteren Zwiſchenfall zu vermeiden. Dieſer Befehl ſei pünktlich ein— gehalten worden. Weiter heißt es donn wörtlich: „Die Sicherheit von Italieniſch- Somali iſt durch Abeſſinien nicht bedroht worden. Die Mobilmachung von zwei italieniſchen Divi⸗ ſionen iſt durch keine militäriſche Maßnahme Abeſſiniens gerechtfertigt. Die Nacheicht von dieſer Mobilmachung iſt nicht geeignet, die Almoſphäre des Verkrauens für eine zu⸗ friedenſtellende Fortführung der gegenwär⸗ kigen Verhandlungen zur Bildung einer Vergleichs- und Schiedskommiſſion zur Löſung der ilalieniſch⸗abeſſiniſchen Skreitfrage zu erhalten.“ aus dem Parlament heraus dauernd Hem— mungen bereitet werden. * Die italieniſche Regierung hat durch die Mobiliſierung von zwei Dipviſio— nen eine unmißverſtändliche Warnung an die Adreſſe Abeſſiniens gerichtet. Sie hat damit aber auch andere europäiſche Großmächte auf den Plan gerufen. Wäh— rend das afrikaniſche Kaiſerreich Abeſſinien ſich zunächſt zurückhält und erneut erklärt, daß es die ganze Frage vor den Völkerbund bringen wolle, bemüht ſich England um eine Vermittlung in den ſtrittigen italie— niſch⸗abeſſiniſchen Grenzfragen. England hat nun einmal gewichtige koloniale In⸗ tereſſen in Afrika und weiß aus langer Er— fahrung, daß ein Krieg zwiſchen Europäern und Farbigen nur geeignet ſein kann, neue Unruhe in den ſchwarzen Erdteil zu tragen und den Geiſt des Widerſtandes der Ein⸗ geborenen gegen alle Kolonialmächte neu zu beleben. Aus dieſem Grunde möchte man in England gerne eine friedliche Beilegung des italieniſch⸗abeſſiniſchen Konfliktes ha⸗ ben. Eine ſolche iſt freilich nicht ganz ein⸗ fach. Der Streit iſt bekanntlich entſtanden, weil es an der Grenze zwiſchen dem italie⸗ niſchen Koloniglgebiet in Afrika und Abeſſi⸗ Italieniſche Zurückhaltung Rom, 16. Febr. Die Entwicklung des ita— lieniſch⸗abeſſiniſchen Streifalles wird wei⸗— terhin in der italieniſchen Preſſe ausſchließ⸗ lich im Spiegel der ausländiſchen Preſſe⸗ ſtimmen dargeſtellt. Eigene Kommentare liegen weiterhin noch nicht vor. Die rufliſche geemacht Der Marinemitarbeiter der„Morning Poſt“ ſchreibt: In vielen Kreiſen ſei eine vor einiger Zeit von japaniſcher Seite ge— machte Anregung, wonach Sowietrußland zur Teilnahme an der diesjährigen Flotten— konferenz eingeladen werden ſollte. ungün⸗ ſtig aufgenommen worden. Dies ſei auf die Anſicht zurückzuführen, daß die Sowietflotte, verglichen mit den Flotten der fünf großen Seemächte, unbeträchtlich ſei. Es miſſe dem aber entgegengehalten werden, daß nicht nur die Tonnage⸗ und die Geſchützziffern, ſondern auch die ſtrategiſche Lage und die Konzentration auf einen beſtimmten Schiffs— typ Bedeutung hätten. nien Zwiſchenfälle gegeben hat, bei denen italieniſche Soldaten ums Leben kamen. Italien verlangt nun von der abeſſiniſchen Regierung Genugtuung und die Garantie, daß derartige Zwiſchenfälle ſich künftig nicht mehr ereignen. die abeſſiniſche Regierung, die in Addis Abeba, alſo weit im Innern des Landes ſitzt, ſcheint aber auf die Häuptlinge der Grenzſtämme nur ge— ringen Einfluß zu haben, ſo daß es ihr ſchwer fällt. die von Italien geforderten Garantien zu geben. Andererſeits ſteht feſt, daß es Italien ſchon lange nach abeſſini⸗ ſchem Gebiet gelüſtet. Im Jahre 1896 iſt es deshalb auch zu einem Krieg gekommen, in deſſen Verlauf die Italiener bei Adua vernichtend geſchlagen worden ſind. Nun iſt bas Italien von 1935 freilich ein ande⸗ res als das von 1896. Trotzdem wird ſich Italien hüten, die Dinge ohne weiteres auf die Spitze zu treiben, denn man weiß auch in Rom, daß heute jeder Konflikt zwiſchen zwei Staaten zu unüberſehbaren Folgen führen kann. Und an Abeſſinien ſind außer Italien nicht nur England und Frankreich als ebenfalls benachbarte Kolonialmächte in⸗ tereſſiert, ſondern auch die— Japaner, die in Abeſſinien allerlei Handelskonzeſſionen erworben haben. Lokale Nachrichten Viernheim, 16. Februar Zum Eintopſſonntag Dieſer Tage ging durch die Preſſe die Mitteilung, daß die Schüler einer Klaſſe der Darmſtädter Ludwigs-Oberrealſchule das rück⸗ ſtändige Schulgeld eines Mitſchülers im Ge— ſamtbetrag von RM. 150.— durch Umlage beglichen und ſo ihrem Kameraden den Weiter— beſuch der Schule ermöglichten. Das iſt Nächſtenliebe am rechten Platze, das iſt Opfer— geiſt im Sinne Adolf Hitler! Sollte die Bekun— dung eines ſolchen Geiſtes nicht die angenehme Pflicht eines jeden deutſchen Volksgenoſſen ſein können? Gelegenheiten hierzu bieten ſich täglich. Und der kommende Eintopfſonntag iſt wieder eine ganz beſondere Gelegen- heit für die Bekundung wahren Opfergeiſtes. Noch iſt der Ruf nicht ver— ſtummt: Keiner ſoll hungern und frieren. Noch gibt es nicht wenige Volks— genoſſen, denen es auch am Nötigſten fehlt, ihr Leben zu friſten. Denk am Sonntag an ſie und verzichte einmal wieder auf Deinen gewohnten Sonntagsbraten! Begnüge Dich mit dem einfachen Eintopfgericht! Du bekundeſt damit, daß Du in echter Volks— gemeinſchaft auch zu den Aermſten Deines Volkes ſtehſt und hilfſt außerdem mit dem Betrag, den Du erſparſt und für die Ein— topfſammlung ſpendeſt, die traurige Lage Deiner notleidenden Brüder und Schweſtern lindern. Volksgenoſſen erfüllt morgen Eure Pflicht!! 15 Anmeldung der kaufmännſschen Lehrlinge zur Gehilfenprüfung Alle Lehrherrn, die kaufmänni— ſche Lehrlinge halten, deren Lehre in der Zeit vom 1. Juli 1934 bis zum 30. Juni 1935 zu Ende gegangen iſt bzw. zu Ende geht, ind verpflichtet, dieſe Lehrlinge zu der im März 1935 ſtattfindenden Kaufmannsgehilfenprüfung bis zum 20. Februar 1935 unter Benutzung der bei der Induſtrie- und Handelskammer Worms erhältlichen Formblätter dem ört— lichen Prüfungsausſchuß für die Kaufmannsgehilfenprüfung, Ge— ſchäftsſtelle bei der Heſſiſchen Induſtrie- und Handelskammer Worms, anzumelden. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht der Vertreter von Herrn Dr. Blaeß, Herr Dr. Jung morgen den Sonntagsdienſt. Wer ſich zur Gefolgſchaft des Führer weiß, der ißt am Sonntag Eintopfſpeis! Faſchings⸗Veranſtaltungen Sultan, Salem, Paſcha aus Skutari in Viernheim Unter aſſiati⸗ ſchem Himmel„Eine Nacht in Stam⸗ bul“ findet am Samstag, den 23. Februar 1935 im ſchön dekorierten Kaiſerhofſaale ein ſpielt die türkiſche Hofkapelle, Dirigent Legor ſpielt die türkiſche Hofkapelle, Dirigent Legov Effendi aus Stambul zum Tanz auf. Sultan Salem Paſcha aus Skutari wird mit ſeinem Hofnarr Lullu und Gefolge erſcheinen. Ein⸗ trittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten. Sorgen ſich alle rechtzeitig für eine Maskenkarte, da jetzt ſchon große Nachfrage. Alles Nähere ſiehe Inſerat. Auf Gehts! Zum Maskenball des C. D. G. im Engelſaale Dieſen letzten Appell richten wir an alle diejenigen, welche heute Abend einige frohe, ausgelaſſene Stunden ver- leben wollen. Ein Volksmaskenball mit volks— tümlichen Preiſen. Maskenkarten 60 Pfg., Zivilperſonen, Damen 20 Pfg., Herren 40 Pfg. Für Stimmung ſowie Ueberraſchungen wird ſorgen, Kapelle Schwarz-Weiß, wie auch der Klub der Gemütlichen. Ahoi! * Heute abend Faſching in den Freiſchützſälen! Die närriſche hieſige Turn— gemeinde, ſowie deren Freunde und Gönner treffen ſich heute abend in den idealgeſchmück— ten Freiſchützräumen zur großen diesjährigen Redoute!„Alles macht mit!“ Bemerken möch— ten wir noch, daß der Eintritt für ſämtliche Damen als Nichtmasken 30 Pfg. beträgt. * Maskenball der Sänger-Einheit Heute über 8 Tage ſteigt der„Einheitler— Maskenball“ im Freiſchütz. Die Kapelle Schwarz-Weiß gibt hierbei den Ton an. Alles nähere im Laufe der Woche. * Die Berliner Papst⸗Krönungsfeſer Am nächſten Sonntag werden ſich die Berliner Katholiken im Sportpalaſt verſam— meln, um im Rahmen einer großen Kundge— bung den Papſt-Krönungstag zu feiern. Be— reits ſind für dieſe Veranſtaltung über 14000 Karten verkauft; die ſtürmiſche Nachfrage nach denſelben kann man als eine Senſation be— zeichnen. * Vor 6 Jahren war der Rhein zugefroren. Während die Queckſilberſäule des Thermometers weit über Null ſteigt und die Kälte der erſten Februarhälfte gebrochen zu ſein ſcheint, erinnert man ſich, daß in dieſen Tagen vor 6 Jahren bei uns eine ge— radezu ſibiriſche Kälte herrſchte. Bei einer Kälte bis zu 28 Grad froren Stein und Bein zuſammen; das abſolute Minimum der letzten 100 Jahre war Mitte Februar 1929 nicht nur erreicht, ſondern unterſchritten. Der Rhein war von einer 70 em. ſtarken Eisdecke in Feſſeln geſchlagen. Auf dem Eis tummelten ſich Fußgänger, man fuhr dort Rad und spielte Fußball auf dem zugefrorenen Strom. An vie⸗ len Stellen fuhren ſogar beladene Müller⸗ wagen und Autos über das Eis ans andere Ufer. Ein findiger Fotograf mitten auf dem Fluß verewigte Beſucher mit der Polarland⸗ ſchaft im Hintergrund, und mancher Zeitge⸗ noſſe zeigt heute noch ſtolz dieſes Andenken. 1. Uiernheimer Tonfilmschau Hans Albers in ſeinem beſten i Filmwerk „Peer Gynt“ Das gewaltigſte Tonfilmwerk des Jahres! Dieſe Woche im Central-Film⸗-Palaſt! Ganz Viernheim ſpricht ſchon von dem kommenden Ereignis. Wahrhaftig! Hans Albers hat einen Film geſchaffen, der der deutſchen Filminduſtrie alle Ehre macht.„Peer Gynt“ mit Hans Albers iſt überall das Tages- geſpräch. In Stadt und Land wo auch das Spitzenfilmwerk deutſcher Filmkunſt gezeigt wird iſt große Begeiſterung über das einzigar— tige und ſpannende Tonfilm-Ereignis. Ueber⸗ all iſt Maſſenandrang. Noch nie war die Schauluſt beim Volke ſo groß wie bei dieſem Meiſterwerk„Peer Gynt“ Auch die dem Film fernſtehenden wollen dieſen Tonfilm ſehen, der bis jetzt die Höchſtleiſtung deutſchen Ton— ſchaffens darſtellt, und Hans Albers übertrifft ſich ſelbſt, deshalb er mit Recht der größte Film des Jahres genannt wird.„Peer Gynt“ ſieht ſich jeder an.„Peer Gynt“ iſt der Film auf den auch ſie warten. Hans Albers in „Peer Gynt“ iſt das größte Tonfilmereignis des Jahres. Der Bedeutung des Films wegen wird gebeten, des Andranges am Sonntag wegen, möglichſt die Werktagsvorſtellungen zu beſuchen. — Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 17. Februar 1935. 6. Sonntag nach Epiphanias. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Markus 1241— 44; Lieder: 3, 277, 295. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 18. Februar Abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 19. Februar Abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 20. Februar Abends 8 Uhr: Mädchenabend der katholiſchen Gemeinde. Sonntag Septuageſima Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht Nach der Andacht Müttervereinsver⸗ ſammlung. 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauenkonkregation Marienkirche: 8,30 Uhr: heilige Meſſe. 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6.45 Uhr 1., 7.15 2. Seelenamt für Johann Rohrbacher 1. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Jakob Kaufmann Ehefrau Anna geb. Pfützer. Dienstag: 6.45 Uhr 1., 7.15 Uhr 2. Seelenamt für Jakob Weidner 8. Mittwoch: 6.45 Uhr 1., 7.15 Uhr 2. Seelenamt für Marg. Sax geb. Gutperle. Donnerstag: 6.45 Uhr 1., 7.15 Uhr 2. Seelenamt für Anna Maria Lammer geb. Schmitt. Freitag: 6.45 Uhr 3. Seelenamt für Joh. Rohr- bacher 1. a 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Winkler 9. Nikol. und Heinrich Filbeck und Geſchwiſter. 7.15 Uhr Jahresgedächtnis für Jakob Hoock 12. Samstag: 6.45 Uhr 3. Seelenamt für Jakob Weid⸗ ner 8. 6.45 Uhr hl. Meſſe für Gg. Michael Adler 1. Sohn und gefallener Krieger Lehrer Adam Adler. 7.15 Uhr 3. Seelenamt für Marg. Sax geb. Gutperle. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um 6.45 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche Kom⸗ munion der Klaſſen des 6. Schuljahres Lehrer Nau und Lipp, Frl. König und Eckert. Mädchenbeicht Freitag 4.30 Uhr, Kna⸗ ben Samstag 2 Uhr. 8 Gemeinſchaftskommunion des Männer⸗ apoſtelats. Freitag von 5—7 in der Harmonie Sprechſtunde des Sekretär Even. Aus der katholiſchen Welt Generalversammlung des Kathol. Arbeſtervereins. Bei gutem Beſuche hielt der katholiſche Arbeiterverein am letzten Sonntag, den 10. Februar im„Schützenhof“ ſeine diesjährige General-Verſammlung ab. Der Ehren-Vor⸗ ſitzende Faber eröffnete die Verſammlung. Die Verſammlung gedachte zunächſt der im letzten Jahre verſtorbenen Mitglieder: Phil. Hofmann, Georg Renner, Mich. Hoock. Den Tätigkeitsbericht erſtattete darauf Adam Kühlwein. Aus ſeiner reichen, bildenden Arbeit ſeien erwähnt: Generalverſammlung; Familienabend(Mit Lichtbildern. Thema: „Das Kind“.) Paſſionsabend(mit Lichtbildern, gehalten von Sekretär Even.) 3 Monatsverſammlungen. 1)„Dürer und ſeine Kunſt“(mit Lichtbild.) 2) Aus der Geſchichte Viernheims. 3) Familie und Volk(Eugenik) Toten⸗Gedenkfeier. Adventsfeier(mit Lichtbildern gehalten von Sekretär Even.) Zum Mitgliederſtand: Bei 14 Abmeldungen waren 20 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Den Rechenſchaftsbericht erſtattete Math. Beikert. Der Vorſitzende Faber erteilte Entlaſtung.— Die Vorſtandswahl brachte die Wiederwahl, per Akklamation, der drei aus⸗ ſcheidenden Mitglieder: Alois Fath, Adam Kühlwein, Georg Hofmann.— Der ſeitherige Vorſitzende Schloſſer hat 95 Amt niedergelegt, iſt in den Vorſtand aufge⸗ nommen und an ſeiner Stelle führt den Vor— ſitz der ſeitherige Ehrenvorſitzende Faber.— Punkt„Verſchiedenes“ brachte wertvolle An- regungen.— Danach ging man zum 2. Teil über, Vortrag durch den Präſes, Kaplan Schwarz. Er ſprach über das Thema: „Chriſtentum und Natur⸗ wiſſenſchaft“. Nach einem kurzen Einblick in die Ge⸗ lehrtenlaufbahn der verſchiedenſten Wiſſen⸗ ſchaftler und Entdecker, zeichnete der Redner deren Stellung zum Chriſtentum. In Kürze ſoll hier ein Auszug folgen.— Ausgehend von dem Satze des Univerſitätsprofeſſors Dwight an der berühmteſten Hochſchule Nordamerikas zu Cambridge:„Es wird oft von ſolchen, die außerhalb der Kirche ſtehen, geſagt, ſie begriffen die Möglichkeit nicht, daß ein Katholik ein Mann der Wiſſenſchaft oder umgekehrt ein Mann der Wiſſenſchaft Katholik ſein könne“, zeigte der Vortrag, daß gerade mit die berühmteſten Gelehrten, ob Katho— liken oder Proteſtanten, dem Chriſtentum gün⸗ ſtig gegenüber ſtanden, ja geradezu kindlich gläubig waren. Dwight ſelber gibt ſich „als einen entſchiedenen und konſequenten Kat⸗ holiken, der ſich eine Ehre daraus macht, ſich den Dogmen der Kirche zu unterwerfen.“ Der berühmte Mathematiker Cauehy faßt ſein Glaubensbekenntnis in die Worte:„Ich bin ein Chriſt, d. h. ich glaube an die Gottheit Jeſu Chriſti mit Tycho Brahe, Kopernikus, Descartes, Newton, Fermat, Leibniz, Pas⸗ cal mit allen großen Aſtronomen, mit allen großen Phyſikern und mit allen großen Mathematikern der vergangenen Jahrhunderte. Ich bin auch Katholik mit der Mehrzahl von ihnen.... Meine Ueberzeugungen ſind nicht das Ergebnis von ererbten Vorurteilen, ſon⸗ dern von tiefgehender Unterſuchung.“— Der weltbekannte Entdecker der ſtrömenden Elek— trizität Volta, war ein tiefreligiöſer Katho⸗ lik, der in Paris ohne Scheu zur hl. Meſſe und zu den Sakramenten ging, der in Como an ſeinem Haus ein Marienbild hängen hatte, vor dem jeden Samstag ein Lämpchen ange⸗ zündet werden mußte, der den Kindern von Como den Katechismus erklärte und täglich den Roſenkranz betete.— Auch der große Naturforſcher Ampere, der die Natur als Weg zu Gott auffaßte, beugte ſich ohne Vorbehalt vor den Geheimniſſen des Glaubens und bis unter die Linie, die das kathol. Lehramt ge— zogen.— Der größte Phyſiolog aller Zeiten Joh. Müller an der Berliner Univerſität, hat„wie am Orte gemeinſamer Gottesverehr— ung, ſo auch zu Hauſe ſeinem Gotte treu ge⸗ dient und ſeine Weisheit und Größe um ſo mehr bewundert, je weiter er in die Tiefen der Wiſſenſchaft eingedrungen war.“— Ein Name allererſten Ranges iſt Paſteu r. Land⸗ läufig geworden iſt ſeine Antwort auf die Frage, wie er denn nach ſo vielem Nachdenken und Studium noch gläubig ſein könne.„Eben weil ich nachgedacht und ſtudiert habe, bin ich gläubig geblieben wie ein bretoniſcher Bauer. Und wenn ich mehr nachgedacht und mehr ſtu⸗ diert hätte, ſo würde ich gläubig geworden ſein wie eine bretoniſche Bäuerin.“— Welt⸗ berühmt war der Münchener Arzt Nußbaum. „Er war ein glaubensſtarkes Glied ſeiner Kirche; ohne dieſe Kraft des Glaubens, ohne das Poſitive desſelben wäre ſeine ganze Per⸗ ſönlichkeit gar nicht zu denken und zu ver⸗ ſtehen“, ſo ſchrieb die„Allgemeine Zeitung“ bei ſeinem Tode. Er ſtarb mit den Worten: „Gelobt ſei Jeſus Chriſtus“. Wenn heute ſo viel von Vererbung und Eugenik geſprochen wird, ſo wiſſen viele nicht, daß als erſter der Auguſtinerabt Gregor Mendel die immer wiederkehrende Geſetzmäßigkeit der Vererbung * an mehr als 10000 Einzelverſuchen feſtge⸗ ſtellt hat. Seine Ideen über die Vererbung haben derart Boden gewonnen, daß man in wiſſenſchaftlichen Kreiſen heute von„Mende⸗ lismus“ redet. Im Jahre 1907 unterſchrieben 150 Gelehrte aus allen Weltteilen einen Auf⸗ ruf, den beſcheidenen, aber großen Forſcher durch ein Denkmal in Brünn zu ehren. Das Denkmal wurde am 2. Oktober 1910 enthüllt. Im Kloſterhof ſelbſt ragt aus Blumen ein Ge— denkſtein, auf dem in 4 Sprachen dem Wan⸗ derer verkündet wird, was an dieſer Stätte Erde einſt für die Menſchheit gewonnen wurde. Die Inſchrift lautet:„Prälat Mendel machte hier Verſuche zu ſeinem Geſetz“. Nach einigen weiteren Beiſpielen ſchloß der Redner mit den Worten Kneller's:„Die Naturwiſſenſchaften haben durch chriſtusgläu⸗ bige Katholiken und Proteſtanten eine ſolch ergiebige Befruchtung erfahren, daß eine Aus⸗ merzung dieſer Forſcher-Arbeiten gewaltige Lücken reißen würde. Mit köſtlicher Ironie weiſt Kneller darauf hin, daß in dieſem Falle ein Chemiker ungefähr die ganze moderne Che⸗ mie erſt erfinden müßte. Ein Phyſiker müßte in der Elektrizität abſehen von Galvani, Vol⸗ ta, Ampere, Faraday, etwa ungefähr von al⸗ lem, was vorhanden iſt. Der Aſtronom müßte auf alles verzichten, was mit Fraunhoferſchen Fernrohren entdeckt worden iſt. Auf dem Fel⸗ de des Beleuchtungsweſens muß der Unglück⸗ liche wieder zur Unſchlittkerze greifen— die elektriſchen Flammen auslöſchen.— Alu⸗ minium nicht mehr gebrauchen— Waſſerglas und Zement nicht mehr benutzen— in der Medizin auf Chinin verzichten— in der Bak⸗ terienforſchung die Errungenſchaften beiſeite laſſen, die ſich an den Namen Pasteur knüpfen“. Nach warmen Dankesworten des Vor⸗ ſitzenden an alle Anweſenden, war die Ver⸗ ſammlung beendet, mit dem Gruße„Gott ſegne die chriſtliche Arbeit“. 0 ö wirtſchaftlichen eine normale Ausnutzungskraft erreicht. mit, d rag, Agramonte, zum Botſchafter Spa⸗ ewunderung en„Graf Zeppelin.“ c London, 16. Februar. Unverhohlene Bewunderung für die deut⸗ ſche Luftſchiffahrt äußert das bekannte eng⸗ iſche Blatt„Mancheſter Guardian“ in ei⸗ nem Artikel über das Unglück der„Ma⸗ don“. In weiten Kreiſen frage man ſich erſtaunt, auf welche geheimnisvollen Ein⸗ flüſſe es zurückzuführen ſei, daß die Luft⸗ schiffe überall, nur nicht im Lande ihrer Ge⸗ burt, verſagt hätten. Die andauernden Wifolge des„Graf Jeppe 5 n“ ſeien vielfach als„Glücksfälle“ hingeſtell! vorden, aber dieſe Theorie werde durch die Tatſachen nicht geſtützt. Der„Graf Zeppe⸗ lin“ ſei beute ſieben Jahre alt. Er babe den atlantiſchen Ozean nicht ein⸗ oder zweimal aus„Senſation“ überquert, ſondern genau 17 mal. Das ſei öfter als mancher Ozeandampfer, der ſchon ſeit Jahren im Dienſt ſtehe. Das deutſche Luftſchiff habe bis heute mehr als 5 600 000 Meilen zurückgelegt und ſeine Rei⸗ ſen völlig unabhängig vom Wetter und fahr⸗ zlanmäßiger Regelmäßigkeit ausgeführt. Wohl ein Dutzend mal habe der„Graf Zeppelin“ Skürme bis zu 80 Meilen Stun- Fengeſchwindigkeit überſtanden. die oft ſe heftig waren, daß der Flugzeugdienſt und ü leitweiſe auch die Schiffahrt eingeſtellt wer⸗ den mußten. Auf einen ſolchen Rekord, ſo agt der bekannklich im allgemeinen nicht rade deutſchfreundliche„Mancheſter Guar⸗ dian“,„muß die übrige Welt mit Neid und Bewunderung blicken“. Au der Verwaltung Preußens Berlin, 16. Februar. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der Miniſterprüſident Göring den Landrat Graf von Bismarck-Schönhau ſen zum Regierungspräſidenten in Stettin ernannt. Zu Landräten ſind ernannt: Privat bberförſter Marquardt in Arolſen, Haupt⸗ Nnann a. D. Schlenzig in Ueckermünde, Re⸗ gierungsrat Dr. von Geſcher in Monſchau Regierungsrat Hundrieſer in Sensburg. Landrat Dr. Krummacher in Gum mersbach iſt auf Grund des Paragrapt 5 der Verordnung vom 26. Februar 1916 unter Gewährung des geſetzlichen Warte— geldes ſofort einſtweilen in den Ruheſtand perſetzt worden. In den Ruheſtand verſetzt ſind: Re⸗ gierungsvizepräſident Dr. Kramer in Raſſel, Landrat Dr. zur Nieden in We⸗ ſermünde. Regierungsrat Dr. Lamwe in Merſeburg infolge ſeiner Berufung zum Bürgermei— ter der Stadt Beuthen(Oberſchleſien die Entlaſſung auf Nachſuchen erteilt worden. Deutſche Tagesſchan Trotha wird Ehrenführer der Marine⸗§ J. Am Dienstag, den 19. Februar, wird der Reichsjugendführer Baldur von Schirach dem Führer des Reichsbundes deutſcher Seegel— lung, Staatsrat Admiral von Trotha, die Ehrenführerſchaft der Marine- Hitler-Jugend übertragen. Die Feier, die im Sitzungssaal der Reſchsjugendführung ſtattfindet, ſoll ihre ſondere Bedeutung durch die Anweſenheit boher Vertreter der Reichsmarine, der Poli⸗ zer und der Gliederungen der Bewegung er⸗ halten. „Reichswart“ und Deutſche Glaubensbewegung. Jum Verbot der Wochenſchrift„Der Reichs⸗ bart“ teilt die„Deutſche Glaubensbewegung“ niit, daß ihr jeweils nur die als ſolche ge⸗ f dennzeichnete Beilage des„Reichswart“ zur Verfügung geſtanden habe. Das Verbot der Vo chenſchrift iſt wegen eines in dem übri⸗ gen politiſchen Teil erſchienenen Artikels er⸗ 5 f folgt, mit dem ſich die„Deutſche Glaubens⸗ 1 bewegung“ in keiner Weiſe identifizieren kann. Zeichen der Wiriſchaltsbeſebung Beuthen, 16. Febr. Auf dem großen aber⸗ bleſiſchen Stahlwerk Julienhütte der Ver. einigten Oberſchleſiſchen Hüttenwerke Ach in Bobrek⸗Karf konnte ein zweiter Hochofen vieder in Während noch im letzten Jahr der eine Ofen licht ganz ausgenutzt wurde. können dank der Wirtſchaftsbelebung jetzt beide Hochöfen oll ausgenutzt werden. Damit hat der Hoch. Betrieb genommen werden ſofenbetrieb auf der Julienhütte ſeit den Niedergang nun wiede Auslands⸗Nundſchan Neuer Botſchafter Spaniens in Berlin. Der ſpaniſche Außenminiſter teilte der Preſſe aß der bisherige ſpaniſche Geſandte in zutens in Berlin ernannt worden ſei. Der neue Botſchafter war bereits als Botſchaftstat län⸗ gere Zeit in Deutſchland tätig. Das Rüattittsgeſuch des Bundesrats Schultheß vom Bundesrat angenommen. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat von dem Aucktrittsgeſuch des Bundesrats e Fenntnis genommen und ihm für die Schweiz geleiſteten Dienſte ſeinen Dank aus⸗ geſprochen. Bundesrat Schultheß wird jedoch och auf Wunſch des Bundesrates in der e eee Ram 7 0 0 1 ig zur Bekämp⸗ Sturm an der Nordſeeküſte Ungeheure Verwüſtungen auf der Inſel Borkum. Emden, 15. Februar. An der nordfrieſiſchen Nordſeeküſte und auf den Inſeln herrſchte ſtarker Nordweſt ſturm. der Waſſerſtand erreichte ein außergewöhnliche Höhe und ſlieg im Emde ner Außenbafen faſt bis an die Oberkank der Kaimauer. Ver höchſte Stand war un 22,15 Uhr mit einer Höhe von 2.45 Metern über Normal erreicht. Auch der Waſſer ſtand auf der Ems, in die durch den Skurn das Waſſer des Dollart hineingedrück wurde, hatte eine außergewöhnliche Höhe uufzuweiſen. Auf Borkum wurde um 21 Uhr Wind ſtärke 11 gemeſſen. Der Sturm richtete hie; abermals ungeheure Verwüſtungen an. Die Strandmauer der Inſel wurde weiter ſtark beſchädigt. Das bishe 40 Meter große Loch wurde um das Dope pelte vergrößert, die obere Plattform voll ſtändig verſchoben. Schon anderthalb Stun den vor Hochwaſſer ſchlug die See ununter brochen in die gleich hinter der Mauer lie genden Buhnen. Das oben auf der Strand, mauer liegende Gleis wurde ſtark mitge nommen und liegt verbogen da. Die anderen oſtfrieſiſchen Inſeln haber weniger ſtark gelitten. Letzte Nachrichten Verwarnung des Danziger Jenkrums⸗ organs. Danzig, 16. Febr. Der Danziger Polizei— präſident hat das Zentrumsorgan, die „Danziger Volkszeitung“, verwarnt. da das Blatt während der Verbotszeit der ſozialde— mokratiſchen„Danziger Volksſtimme“ den Leſern dieſes Blattes zugeſtellt worden ſei. Der Polizeipräſident weiſt darauf hin, daß er von dem an ſich verwirkten Verbot der „Danziger Volkszeitung“ nur mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Wahlkampf abgeſe— hen habe. Razzia in Amſterdam Jahlreiche ausländiſche Kommuniſten feſt⸗ genommen. Amſterdam, 16. Februar. Die Amſkerdamer Polizei hat in verſchie⸗ denen Teilen der Stadt eine Razzia gegen ausländiſche Kommuniſten veranſtalket. Da⸗ bei wurde wieder eine Anzahl ausländiſcher Kommuniſten, von denen die meiſten aus Deukſchland ſtammen, feſtgenommen. Es wurde feſtgeſtellt, daß zehn der Feſt— genommenen als Inſtrukteure für hollän⸗ diſche kommuniſtiſche Organiſationen tätig waren. Ihre politiſche Agitation richtete ſich ſowohl gegen die deutſche wie auch ge⸗ gen die niederländiſche Regierung. Bei eini⸗ gen der Verhafteten, die ſich zunächſt wei⸗ gerten, ihren richtigen Namen anzugeben, in der Befürchtung, daß ſie möglichſt direkt über die deutſche Grenze abgeſchoben wer⸗ den könnten, fand man eine Anzahl Schrift⸗ ſtücke, die noch unterſucht werden. Der griechiſche Generalſtabschef gemaßregell Alhen, 16. Februar. Erklärungen des griechischen General⸗ ſtabschefs über die Vefeſtigung der griechn⸗ ſchen Grenze gegenüber Bulgarien haben offenſichtlich nicht die Billigung des Kabi⸗ netts gefunden. Zunächſt hat der Kriegs— miniſter eine Erklärung abgegeben, daß ſich die geplanten Maßnahmen nicht gegen Bul⸗ garien richteten Ferner wurde der griechi⸗ ſche Geſandte in Sofia beauftragt, der bul⸗ gariſchen Regierung gegenüber eine beruhi⸗ gende Erklärung abzugeben. Schließlich hat der Miniſterpräſident dem Generalſtabschef ernſtlich nahegelegt, in Zukunft beunruhigende Aeußerungen zu unterlaſſen Im übrigen wird ſogar von einem bevor⸗ ſtehenden Rücktritt des Generalſtabschef⸗ geſprochen. Holland und der Luftpaltplan Eine Ausſprache in der Kammer. Haag, 16. Februar. In der Erſten Kammer entſpann ſich bei der Behandlung des Haushaltsplanes des Außenminiſteriums eine Ausſprache, bei der u. a die Zulaſſung Sowjetrußlands zum Völkerbund ſcharf kritiſiert wurde. Ferner kam die Entſendung holländiſcher Truppen ins Saargebiet und der Londoner Luftpakt zur Erörterung.— Der der Partei dee Miniſterpräſidenten angehörende Abgeord— nete Briet(Antirevolutionär) bezeichnete die Entſendung holländiſcher Truppen ins Saargebiet für einen Fehler. Nur dem Um⸗ ſtand, daß die Saarbevölkerung ſich ſo mu—⸗ ſterhaft benommen habe, ſei es zuzuſchrei. den, daß Holland nicht in unerwünſchte in⸗ kernationale Händel hineingezogen worden ſei Der Abgeordnete trat ferner für den Ab⸗ ſchluß eines Nichtangriffspaktes mit Deutſch⸗ land ein.— Sowohl ein Redner der Demo kratiſchen Partei wie auch der katholiſche 1 van Lanſchat hielten ſedoch den Abſchluß eines Nichtangrifſspaktes für un⸗ zweckmäßig. ———— l Nin derartige Und immer wieder zeigt es ſich aufs neue: Wer„Salem“ raucht, der hält auch an ihr feſt, die„Salem“ weiß, daß ſolche Kauchertreue ſich nur durch Qualität erhalten läßt. In kurzen Worten Der Wortlaut der deutſchen Antwort auß die Vorſchläge des Londoner Kommuniques nom 3„Februar wurde veröffentlicht; hierin wird die grundſätzliche Bereitwilligket Deutſchlands zu gleichberechtigten, freien Verhandlungen, zum Abſchluß eines Luft⸗ verteidigungspaktes und zur baldigen Auf⸗ nahme von Einzelverhandlungen zum Aus— druck gebracht. Der Reichsarbeitsminiſter legte vor Preſ— ſevertretern die neuen Grundſätze für die Fortführung der Kleinſiedlung dar; er äu— zerte ſich im einzelnen über die Ablöſungs— aktion, die Reichsbürgſchaft, die Siedleraus— leſe und die Frage der Finanzierung. i In der franzöſiſchen Kammer ſtellte Mini— ſterpräſident Flandin am Ende der Aus— ſprache ühr die Arbeitsloſigkeit und ihre Be— kämpfung die Vertrauensfrage. Die abeſſiniſche Geſandtſchaft in Rom hat eine ſchriftliche Mitteilung an die Preſſe ge— geben, in der ſcharf gegen die Mobiliſierung von zwei italieniſchen Diviſionen Stellung genommen wird. In der Turnhalle zu Kohlſcheid fand die Trauerfeier für die ſieben Toten des Un— glücks auf der Grube Laurweg ſtatt. die deutſihe Antwort wird geprül Condon, 16. Febr. Die dem engliſchen Botſchafter in Berlin überreichte deutſche Antwort auf die engliſch-franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge wird zurzeit im Foreign Office mit größter Sorgfalt geprüft. Wie an maßgeben— der Stelle verlautet, dürften die Erwägun— gen über den Inhalt der Antwort unter Umſtänden mehrere Tage in Anſpruch neh— men. Eine„amtliche Meinung“ iſt daher na— turgemäß noch nicht erhältlich. Eine Rede Edens. London, 16. Februar. Auf einer Verſammlung der engliſchen Völkerbundspereinigung hielt Lordſiegelbe— wahrer Eden am Freitag eine Rede, in der er ausführlich das Völkerbundsproblem be— handelte. Er wies eingangs darauf hin, daß de deutſche Antwort am gleichen Tage in London eingegangen ſei, daß er ſich aber im dieſem Stadium der Verhandlungen nicht hierüber verbreiten könne. Je weniger über die verſchiedenen Stadien geſprochen werde, orm ſo beſſer ſei es für das ſchließliche Ver— handkungsergebnis. Niemand werde behaupten wollen, daß der Völkerbund vollkommen ſei, aber er ſei entſchieden ſtärker als vor ſechs Monaten. Die Vorſtellung eines kollektiven Friedens jyſtems habe zweifellos Fuß gefaßt. Es ſei der einzige Erſatz für ein Mächtegleichge— wicht, das niemals endgültig den Frieden gewährleiſten könne. Solange die Mitglieds liſte, des Völkerbundes nicht vollſtändig ſei — und ſie ſei heute noch weit davon ent— ßſernt— werde der Völkerbund nicht in der Lage ſein, diejenigen Ergebniſſe zu erzielen, die ſonft erzielt werden könnten. Eden bezeichnete die Behandlung des Saarproblems und des ungariſch-ſüdſlawi⸗ ſchen Streitfalles im vergangenen Dezember als Beiſpiel für die Möglichkeiten der Genfer Einrichtung. Militärflugzeug brennend abgeſtürzt. London, 16. Febr. Ein dreimotoriges eng— liſches Militärflugzeug, das ſich auf dem Fluge von Neapel nach der Waſſerflugzeug— ſtation Calafrang auf Malta befand, iſt kurz vor Meſſina im Nebel gegen eine Hügelkette geſtoßen und brennend abgeſtürzt. Nach den bisherigen Meldungen fanden von den neun Inſaſſen drei den Tod. Ein Erfolg Flandins Rammermehrheit ſpricht das Verkrauen aus Paris, 16. Februar. Die franzöſiſche Kammer ſetzte am Frei⸗ ſagnachmittag die Ausſprache über die Ar⸗ geitsloſigkeit in Frankreich fort. Verſchiedene Abgeordnete von den Radikalſozialiſten bis zur rechten Mitte hatten folgende Entſchlie⸗ zung eingebracht: Die Kammer billigt die Erklärung der Regierung und vertraut dar— auf, daß die Regierung den Arbeitsloſen zur Hilfe kommen wird, indem ſie ihnen nicht nur die Mittel zur Sicherſtellung ihrer Exi⸗ ſtenz und der Exiſtenz ihrer Familien, ſon⸗ dern auch, und zwar vor allem, Arbeit ver— ſchafft. i Miniſterpräſident Flandin beantragte die“ Annahme dieſer Entſchließung und be⸗ nutzte die Gelegenheit zu einer ausführlichen Erklärung über die Haltung der Regierung. Vor allem müßte man der Regierung die Möglichkeit zum Handeln geben und ihr fer⸗ ner eine ausreichende Zeit zur Arbeit ge⸗ währen. Die Entſchließzung wurde ſchließlich von der Kammer mit 444 gegen 125 Stimmen ange⸗ nommen. Das Münthener Kindl in Köln Begeiſterter Empfang der Münchener Jaſchingsgäſte in der Domſtadt. Köln, 16. Februar. Die Kölner Bürgerſchaft bereitete den Münchener Faſchingsgäſten einen begei⸗ ſterten Empfang. Pünktlich um 18.04 Uhr lief der Sonderzug auf dem Haupt; bahnhof ein. Kaum hatten Oberburgermet⸗ ſter Dr. Rieſen und Beigeordneter Ebel mit den Führern der Gäſte die erſten herzlichen Händedrücke gewechſelt, als ſich der Fa⸗ ſchingszug auch ſchon in Bewegung ſetzte. Die Begrüßungsworte des„Münchener Kindl“ vor dem Mikrophon 5 gingen im brauſenden Jubel völlig unter. Nicht viel beſſer erging es Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Rieſen, der dem Schirmherrn des Münchener Faſchings, Staatsminiſter Eſſer, den Vertretern der Stadt München und der Münchener Narrhalla den Will. kommensgruß der Stadt Köln überbrachte Staatsminiſter Eſſer dankte aufs herz. lichſte für den überwältigenden Empfang. Der Zug mit dem Ehrengeleit der Abord⸗ nungen aller Kölner Karnevalsgeſellſchaften zog dann, überall von ſpontanem Jubel be⸗ grüßt, zu den einzelnen Hotels, wo die Mün, chener Gäſte Aufenthalt nahmen. Am Abend fand im Gürzenich eine fröhlich ver⸗ laufene Begrüßungsfeier ſtatt. Todesſtrafe für drei Bankräuber. Budapeſt, 16. Febr. Im Budapeſte: „Gangſter-Prozeß“ wurden die drei Haupt, angeklagten wegen Mordes zum Tode durch den Strang verurteilt. Es handelt ſich hier. bei um den nach amerikaniſchen Methoden durchgeführten Ueberfall auf eine der gro. ßen Zweigſtellen der Budapeſter Commer⸗ cial⸗Bank. Die drei Hauptangeklagten waren mit vorgehaltenem Revolver in den Kaſſen, raum der Bankfiliale eingedrungen und hat; ten den Kaſſierer erſchoſſen. Im Kaſſenraum entſpann ſich ein lebhaftes Feuergefecht, in deſſen Verlauf zwei weitere Bankbeamte le. bensgefährlich verletzt und eine unbeteiligte Perſon getötet wurden. Erdbebenpanik auf den Marmara-Inſeln. Inſtanbul, 16. Febr. Von den Inſeln de— Marmara-Meeres, die Anfang Januar vor mehreren ſchweren Erdbeben heimgeſuch worden waren, werden neue ſtarke Erd— ſtöße gemeldet. Die Bevölkerung, ſoweit ste an ihren damals verwüſteten Wohnplätzen geblieben iſt und ſich notdürftig Unterkunft geſchaffen hat, flüchtete aufs nahe Feſtland Neue Kleinſiedlungsaltion Ablöſung, Keichsbürgſchaft und Liedler⸗ ausleſe.— Mitarbeit der Wirtſchaft. Berlin, 15. Februar. Reichsarbeitsminiſter Seldte empfing Vertreter der Tages- und Jachpreſſe, um ſie mit den neuen Grundſätzen für die Klein⸗ ſiedlung bekanntzumachen. die Maßnah⸗ men, die er hiermit bekannkgebe, ſollten ei⸗ nen neuen Bauabſchnitt der Kleinſiedlung nach neuen Grundſätzen einleiten. Am wichkigſten davon ſei die Ablöſungs- aktion. Sie ſei geregelt in dem ſogenannten Abl ſungserlaßz Er ſolle die Möglichkeit eröffnen, beträchtlichen, bisher zur Förderung der Kleinſiedlung gewährten Keichsmiktel— rund 195 Millionen KAM— zu einem mög⸗ lichſt großen Teil für neue Siedlungsvorha— ben nochmals nutzbar gemacht werden. Dies ſolle in der Weiſe geſchehen, daß von den Verfahrensträgern nachträglich eine Umfinanzierung der bisher errichteten Sied— lungen in der Weiſe vorgenommen werde, daß ſie die für beſtimmte Siedlungsvorhaben gegebenen Reichsdarlehen ganz oder teil— weiſe durch Fremddarlehen(Ablöſungsdar— lehen) erſetzten und die ſo freigewordenen Reichsmittel für weitere Siedlungsvorhaben als nachſtellige hypothekariſch zu ſichernde Darlehen erneut zu verwenden. Die Ablöſungsmaßnahme ſolle werden durch eine Reichsbürgſchaſtsaltion für Kleinſiedlungen. Die neuen Beſtimmungen darüber würden vorausſicht— lich in der nächſten Woche ebenfalls veröf— fentlicht werden. Sodann gab der Miniſter noch weitere Einzelheiten der Neuregelung bekannt. Hiernach ſeien künftig grundſätzlich alle ehr⸗ baren. minderbemittelten deutſchen Volksge⸗ noſſen als Siedler zugelaſſen, die ebenſo wie ihre Angehörigen national zuverläſſig, raſ⸗ ſiſch wertvoll, geſund und erbgeſund ſind. Insbeſondere ſeien ſetzt auch Vollbe⸗ ſchäftigte— ohne Rückſicht auf die Kin⸗ derzahl— bis zu einem Einkommen von 200 RM monatlich einbezogen. So ſei die Fortentwicklung der vorſtädtiſchen Kleinſied⸗ lung zur Vollbeſchäftigtenſiedlung, damit zur Kleinſiedlung, und zwar zur Gemeinſchaftsſiedlung daß die ergänzt ſchlechthin vollzogen. Bei der Durchführung ſeien wirtſchaftliche Geſichtspunkte entſchei⸗ dend zu berückſichtigen. Zur Vermeidung von Fehlinveſtitionen ſei daher vorgeſchrieben, daß künftig neue Siedlungen nunmehr dort errichtet werden dürften, wo die wirtſchaftliche Exiſtenz det Siedler dauernd geſichert erſcheine. Die Siedlerausleſe ſolle unter Mitwirkung der Heimſtälten. ämter beſonders ſorgfältig durchgeführ werden. Innerhalb des zugelaſſenen Perſo⸗ nenkreiſes ſollten Fronkkämpfer und Kämp fer für die nationale Erhebung, Opfer de⸗ Krieges, der nationalen Erhebung und der nationalen Arbeit, in allen Fällen kinder 2 7 Familien, bevouzugt berückſichtig wer en. ſolle über mindeſtens 1000 qm Nutzland ver⸗ Um die Daſeinsgrundlage des einzelnen Siedlers unbedingt zu ſichern, Koſten der einzelnen Siedlerſtellen und die danach ſich ergebende Geſamtbelaſtung den Siedler auch künftig ſo gering wie nur ir, gend möglich gehalten werden. Der Siedler fügen. In der Frage der Finanzierung wolle die Reichsregierung neue Wege ge⸗ hen. Ziel ſei. die Weiterentwicklung, abge⸗ ſehen von einer zweckvollen Leitung, all⸗ mählich der Wirtſchaft zu überlaſſen. Des, halb ſollten in Zukunft die Geſamtkoſten der Siedlerſtelle möglichſt auf dem privaten Ka⸗ pitalmarkt. durch private erſte und zweit! hypotheken aufgebracht werden. Es ergehe daher der Appell an die Finanzierungs⸗ nſtitute aller Art, Realkreditinſtitute. Spar⸗ kaſſen, Lebensverſicherungsgeſellſchaften, Feuerverſicherungsgeſellſchaften uſw. mög⸗ ichſt große Mittel für die Zwecke der Klein⸗ ſiedlung herzugeben. Die Siedler ſelbſt ollen künftig mindeſtens 20 v. H. des Bau- and Bodenwertes aufbringen. Insbeſon⸗ dere dürfe auch von der Induſtrie er⸗ wartet werden, daß ſie ſich künftig in gro⸗ zem Umfange an der Finanzierung der Kleinſiedlung beteilige. Großer Erfolg der Autoſchau Am erſten Tage 20 000 Beſucher.— Aner⸗ kennung des Auslandes. Berlin, 16. Februar. Die Internationale Automobil⸗ und Mo. lorrad⸗Ausſtellung in Berlin konnte bereits am erſten Tage einen großen Erfolg auf— weiſen. Außer den 400 Ehrengäſten wurden von 3 Uhr ab, dem Zeitpunkt der allgemei⸗ nen Eröffnung für das Publikum, etwa 16 000 Beſucher gezählt. Reichsaußenmini⸗ ſter Freiherr von Neurath erſchien am Freitag auf dem Ausſtellungsgelände und betrachtete bei einem Durchgang durch ſämt⸗ liche Hallen eingehend die Ausſtellung. Von ausländiſcher Seite äußert man ſich über die große Autoſchau außerordentlich anerkennend. So macht der Sonderbericht— erſtatter der Pariſer Sporttageszeitung „L' Auto“, Charles Faroux, in ſeinem Be— richt über die Eröffnung der Autoausſtel— lung aus ſeiner Bewunderung kein Hehl. „Was ein Mann zuſtandebringen konnte“, ſo lautet die vielſagende Ueberſchrift dieſes Artikels. Der Verfaſſer beſchreibt das Er— ſcheinen Hitlers und erklärt, er ähnele kei— neswegs den in Frankreich über ihn ver— breiteten Karikaturen; er mache einen er— ſtaunlich jungen Eindruck und löſe eine Ar dionyſiſcher Begeiſterung aus. Gewiſſe Leute würden Hitlers Redeweiſe als die eines Volksredners verächtlich machen wol, len. Er, Faroux, halte Hitler für einen wah⸗ ren Redner, denn er reiße die Maſſen mit, Der Artikelſchreiber weiſt darauf hin, daß Deutſchland Frankreich auf dem Gebiete des Automobilbaues überflügele und nach Ame. rika, England, Kanada vor Frankreich, das Fünfter geworden iſt, den vierten Platz ein- nehmen. Auch in Dänemark intereſſiert man ſich ſehr für die Berliner Automobilaus— ſtellung.„Berlingske Tidende“ ſchreibi „die Ehre dafür, daß Deutſchland heute das Land iſt. das aller Wahrſcheinlichkeit nach innerhalb Europas Aukomobilinduſtrie führend ſein werde, komme Hitler zu, der in einem Augenblick, da man in Europa nicht mehr mit Deutſchland als mit einem Faktor im Kampfe um den internationalen Automobil bau rechnete, eine Induſtrie„in Gang zwang“, die nun von gewaltigen Ausmaßen ſei.„Dagens Nyheter“ ſtellt feſt, daß die Eröffnung der Ausſtellung von rieſigem Ausmaß geweſen ſei. Das Blatt veranſtal⸗ tet vom 17. bis 20. Februar eine Sonder— fahrt zum Beſuch der Berliner Automobil— Ausſtellung. Belgiens Regierung wehrt ſich Brüſſel, 16. Februar. Die belgiſche Regierung hat die von den Marxiſten für den 24. Februar feſtgeſetzten großen Straßendemonſtrationen verboten. Die Kundgebung war von den Marxiſten ſchon weitgehend vorbereitet worden. Die Regie⸗ rung hat ſich zum Einſchreiten entſchloſſen, nachdem der Führer der Sozialiſten, Vander⸗ velde, in einer Rundfunkanſprache die Politik der Regierung aufs ſchärfſte angegriffen hatte. Die Regierung ſcheint entſchloſſen zu ſein, den Kampf mit den Marxiſten mit Entſchie⸗ denheit zu führen. Aus der Welt des Wiſſens Der Niagarafall iſt keineswegs der höchſte der Waſſerfälle; an erſter Stelle ſtehen in die⸗ ſer Beziehung die Sutherland⸗Fälle in Neu⸗ ſeeland, die etwa ſechsmal ſo hoch ſind wie der Niagarafall. Der zweithöchſte Waſſerfal! der Welt iſt der Ribbon⸗Fall im Poſemite⸗ park in Kalifornien; dann folgt der Kalambo⸗ Fall in Südafrika, hierauf der Gervarnie⸗ fall in Frankreich und dann der Takkekow⸗ Fall in Britiſch⸗Columbia. 8 xR*õ Die Vereinigten Staaten haben rund 17,5 Millionen und damit die meiſten Fernſprecher; an zweiter Stelle ſteht Deutſchland mit an⸗ nähernd 3. Millionen. Dann folgen Groh⸗ ſollten die“ britannien, Frankreich und Kanada. gebrannt, mit roten Backen un leuchtenden Augen kamen im vorigen Jahr die 19 000 Kinder zurück, die von der NSV inner, halb unſeres Gaues aufs Land zur Echolung geſchickt wurden, Aber nicht nur körperlich geſundeten anſere Kinder draußen in freier Natur. Die Staot. kinder haben auf dem Lande ſchon in ihrel früheſten JIngend dem deutſchen Batiern be ſeiner Arbeit helfen dürfen und von Tag u Tag ehrten ſie dieſen Mann, der ſeinem Volle das Brot ſchafft, mehr. Jetzt erſt wußten! ſie, welch ungeheuer ſchwere aber auch ſchon Arbeit der bäuerliche Beruf mit ſich bringe Wie anders war es in früheren Zeiten, wa der Städter mit 20 Jahren kaum das Kar- toffelkraut von Gerſte unterſcheiden konnte, In dieſem Jahre wollen wir mindeſtens die doppelte Zahl unſerer Stadtkinder hin⸗ aus zur Erholung aufs Land ſchicken! Dazu iſt es notwendig, daß von allen Seiten mit- geholfen wird, unſerer Jugend eine Som merfreude, aber auch Verſtändnis für unſer! deutſches Bauerntum zu bereiten. Ihr alle müßt mithelfen! Stellt für unſe Jungens und Mädels aus der Stadt Pflege⸗ 1 ſtellen im Sommer zur Verfügung! In der Zeit vom 25. Februar bis 2. 1 März 1935 werden Tauſende von RSV. Helfern an jeder Tür anklopfen und um eine! Pflegeſtelle bitten. Laßt ſie nicht vergeblich b 1 kommen! 3 Außerdem können bei jeder Dienſtſtelle det NSW Pflegeſtellen angemeldet werden. Heil Hitler! gez. Müller⸗Scheld. Kauft nur gegen Barzahlung * Frankfurt a. M., 16. Febr. Die Lau desbauernſchaft Heſſen-Naſſau teilt mit: Alles ſteht unter dem Zeichen der Erzeugungsſchlacht, die geſchlagen werden muß, um unſer Va. terland, das arm an Raum aber reich an Voll iſt, in der Ernährung und in allen ſonſtigen 7 ehrlich⸗draſtif Leben Lebensnotwendigkeiten unabhängig vom Aus. lande zu machen. Die geſamte Erzeugungs, ſteigerung iſt auf einer breiten Grundlage aufgebaut worden. Vom allerkleinſten bis zum größten Beſitz marſchiert alles in einer Front. Jeder in der Landwirtſchaft Tätige, ſei er Bauer, ſei er Landwirt, Landarbeiter oder Landhelfer, tut ſeine Pflicht. N Auch der Handel tut ſein größtes, um einen vollen Erfolg in der Erzeugungsſchlacht herbei zuführen. Die Marktordnung iſt ihm hier eil großer Helfer. Die einzelnen Ladengeſchäfte tragen ebenfalls ihr gut Teil zum Gelingen dieſer Schlacht bei. 5 Dich, deutſche Hausfrau, der Appell, die Wa⸗ ren, die Du bei Deinem Händler kaufſt, auch bar zu bezahlen. Es geht nicht an, Ware zu entnehmen ohne ſie bar zu bezahlen. Zu einem ordnungsgemäßen Handel geholt es, daß auch ordnungsgemäß bezahlt witd, Aus dieſen kleinen Schönheitsfehlern ergeben ſich für die Geſamtheit große Schäden, die das Gelingen der Erreichung der Nahrung? freiheit des deutſchen Volkes in Frage ſtek len. Neben einer vernünftigen Vorratshaltug muß es das Beſtreben der Hausfrau ſei keine Schulden bei ihren Händlern zu machen. Es kommt alſo auf beiden Seiten, ſowohſ beim Erzeuger wie auch beim Verbraucher da auf an, auf jeden Fall das für die Allge meinheit Notwendige und Wünſchenswerte ſchaffen, um ſo die Ernährung aus eigenen Erzeugniſſen ſicherzuſtellen und richtig damit 9 hauszuhalten. Keiner darf zurückſtehen, jeden muß ſich nach beſten Kräften beteiligen ud die Gebote der Erzeugungsſchlacht befolgen Aus geſſen und Naſſan Frankfurt a. M., 16. Febr.(„Rhein. Mainiſche Volkszeitung“ ſtellt ih! Erſcheinen ein.) Wie der Verlag dan „Rhein⸗Mainiſchen Volkszeitung“ mitteilt, ſieht er ſich infolge des Mißverhältniſſes zul ſchen Abonnentenſtand und den nicht weiter abbaufähigen Koſten für den Apparat eier Großſtadtzeitung gezwungen, die Zeitung au 28. Februar d. J. zum letzten Mal erſcheinen zu laſſen. * Frankfurt a. M., 16. Brand in dem Uhrenge Febr. Seilerſtraße 2 durch Verſchulden des Ladel, inhabers Kurt Thiele entſtanden iſt. wurde in Haft behalten. Darmſtadt, 16. Febr.(Taufe bn Segelflugzeugen.) Als Auftakt d Freiballons gemeldet ſind, findet am Salle tag in der Feſthalle ein bunter Abend ſtat. Im Rahmen dieſes bunten Abends werde drei Segelflugzeuge durch den Herrn Reich ſtatthalter getauft. K tatthalter Sprenger und Obe Wamboldt unterſtreichen die Bedeutung, g der Deutſchen Freiballonmeiſterſchaft duke, Rüſſelsheim, 16. Febr.(Reue Sie, 1 Jung.) Am Schützenhaus wird zurzeit 40 neue Siedlung erſtellt. Die erſten 26 Oe. ſer wurden jeßt zum Bau vergeben. 1 lautet werden im April weitere 26 Han eee 10 geb 68 uphel⸗ Zwingenberg, 16. Febr. zugendhe. berg 90 nd uüd Gemein debe aft.) Im Gemeinderat wurde folgende 1 Darum ergeht aber au (Der ſchäft.) D kriminalpolizeilichen Ermittlungen haben f 5 geben, daß der Brand in dem Uhrengeſcha Die Er mittlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Thielt ſoll müſſen. blieb e ſchon ſagen—“ nich f ie Arme e 5 päter er Wint Spitz mich. 1 gli 1 eben. 8 il Flag tes Knie. Am ic,. Frühſtück von Reich- rbürgermeiſe de nicht bö 1 cheid! 11 Mein Freund Thomas S reichen Mann geworden. ihm Vermögen und Beſitz „Zwar ſollte ich Dich Dickkopf“, ſchrieb f chen Art im Begleitbrief zum gum Erben meines geſamten Nachlaſſes haſt mir mit Deiner vertrackten Fliegerei Deinem verrückten Sportfanatismus und Sorgen bereitet——“ Wallenbrunn gehört ein Mann, der mit geſunden Knochen und klarem Kopf auf der Erde bleibt und dafür ſorgt, daß Schluß⸗N war dreimal dick unter⸗ verſtehſt Du michd! geſunde Nachkommen(das ſtrichen) hier einziehen, Deinen 33 Jahren genug ben geſchlagen. Darum Heat ich. Er 1055 An dieſem Abend und ſchrieben zahlloſe auf den Park fiel. Schon nach wenigen Tagen kamen auf unſere Schreiben die erſten Antworten. Rückfragen, anerkennende Worte. gnügt die Hände. Thomas' Arbeits Verwalter, der Förſter, die und Schlüſſelbewahre knecht wurden dauernd wiſperte es im Hof. Es ſollte ein großes ſämtliche Fremdenzimmer herzurichten, Todesurteile über eine fette Jolanthe. Gänſe, Girlanden zu winden und tauſend Dinge mehr. lief umher wie ein übermüti Einige Tage ſpäter warf Thomas das Gewehr über und dem Hund. Nach zwei Stunden ſehe f herunterkommen. a 1 trägt doch ſchwer einen Menſchen auf ſeinem Rücken. Ja— was iſt denn ch ſie nicht gefunden hätte, nnkraut vergeht nicht ſo ſchnell“, ſtimme.„So! Nun ſetzen Sie ſich i feſt um unſern Hals enbruch in rühſt er E Du biſt wohl verliebt in ch.“ Krach ſchmiß er die Türe hinter ſich zu. ch dem Feſt blieb morgens beim ſein. e i n einem en an den Ma vierten Tage na „ihr“ Stuhl leer. ach n een ſchickte Es kam aufgeregt mit an etwas. . zählt uns Sigrid Engelbrecht, da f erurlaub drüben in eh 9 0 e ee morgen mit den Skiern los te ſie m dauernd ie findeſt du Sigrid?“ konnte er ſo ganz nebenbel a b Jg de) fd ie ainſac wunder wich em 2* inde ſie einfach wunderbar, wirkli 5 Ackend, ſeit ſie im Hauſe iſt 0 ar wirklich ent daß ich ausgekratzt bin. 5 elen. vielen Dank für ales Ich weiß ſett Be ekratzt“, knirſchte Thomas. 58 was ſoll denn 125 paß auf, wir ſind Purzelbäume in der Luft und im ſage ich es hier zum letzten Male: Thomas und ich ſaßen zur Ordnung des der großen Halle des Schloſſes hell heraus„Haſt du geleſen, ihr altes Steckenpferd, heiraten Nee, nee, nee, Tanteken, Preußen nicht.“ Und nach einer Weile:„Nein, was aber weit bitterer für mich ſein wird— und her überlegt— hinter die geliebte Sportbetätigung wird wohl der Erbhofbauer Schott einen dicken Punkt machen Was meinſt du, Karl?“ ſehr!“.„Soooo——? Hm!“ ging mit großen Schritten lange auf und ab. Dann bor mir ſtehen:„Schön, ich ſehe es ſelber ein. Wenn Abſchied, denn ſchon. Aber— das eine kann ich dir Und erneut begann er ſeine Wanderung. lich ſchlug er mich auf die Schulter: Willſt du mir behilflich ſein?“ ſaßen wir bis tief in die Nacht hinein Briefe, während draußen der Schnee Freudige zimmer glich einem Hauptquartier. Der rin, die Köchin, der Gärtner, der Groß⸗ 0„befohlen“. anz langſam ſickerte es dann durch: Feſt ſtattfinden. a 5 Wie ſieht er bloß aus, denke ich. Er ezogen ſei. Dabei ſei's paſſiert ſcharfer Fahr anſtändiger Sturz. r „Nun werden Sie Junggeſellen fürlieb neh 1 ütend. aber o auf die Bettdecke. „ Einige Ta geſtützt, 00 beſſer. Er führ Morgens ins 7 für den janſt. cſeliger Nervoſität. 1„W. alt zue fragen. Austragung der Deutſchen Ballonmeiſterſcha, ten am Sonntag, 17. Februar, zu der U nehmen müſſen“, hnmächtig trommelten die kleinen Fäuſte e ſpäter konnte ſie ſchon, auf Thomas' Arm umpeln, von Stunde zu Stunde wurde es ſie jetzt durch Haus und Hof, er eilte früh⸗ reibhaus und ſchnitt eigenhändig Blumen ückstiſch, er kleidete ſich noch peinlicher als chwam Allein ſchon der A Ich weiß ſetzt Beſcheid. Menſch. da mächtig reingefallen. Die ganze ein ganz gemeiner Schwindel!“— ihm bei und lächelte. Wintermorgen ſten hoch. Durch letztwillige Verfügung waren ſeiner alten Tante Adele zugefallen. einſetzen, denn Du erei und überhaupt mit im Leben genug Angſt und wenig ſpäter:„Auf Gut Du haſt mit Nachlaſſes in Wallenbrunn. Thomas lachte ſo ſchnell ſchießen die ich hab mir's ſchon hin —„Ich? Ich meine ſogar lötz⸗ „Du ich hab eine Idee! —„Natürlich. warum denn Zuſagen, Dankeszeilen, Thomas rieb ſich ver⸗ alte Walpurga als Hausdame „Was iſt denn los?“ Wild war zu ſchießen, Hühner und Enten zu fällen, Thomas ger Junge. ihn den Berg Donnerwetter, er ſchleppt ja Ich eile ihm entgegen. „Los, red nicht. faß an! Wenn wäre ſie erfroren“—„Na. tönt eine kecke Mädchen⸗ auf den Gewehrlauf und gelegt. Los!“ brummt Hinterau verbringe und heute vorläufig wohl mit uns beiden meinte Thomas. in einem roſigen Meer von 4. — Ein giftgelber Blick traf ſie? ziſchte er.„Leicht Wir ſahen uns fragend an. Thomas das Mädchen nach einem Zettel zurück:„Bitte. Grabesſtille.„Aus⸗ usdruck! „Beſtimmt“, einge auf Wallenbrunn die ie u. a. in ihrer Teſtament,„nicht Winter und ritten zum Bahnhof der Kleinbahn. da quoll es auch ſchon in Scharen aus dem ſchnaufenden, kleinen Ungetüm. Lauter prächtige junge Geſtalten mit lachenden Geſichtern und blitzenden Augen. Thomas ſtrahlte. Seine Idee war in Erfüllung gegan— gen. Von jeder Fachgruppe des deutſchen Sports hatte er ſich einen fröhlichen. lieben Gaſt ausgebeten. Mit ihnen ian die dreißig waren gekommen— wollte er Abſchied nehmen von ſeiner Aktivitas. Sieg Heil! Händeſchütteln. Herzliche Begrüßung. Uebermütige Stimmung. Verfrachtung in geſchmückte Schlitten. Glöckchengeläut durch den kirchenſtillen Hochwald. ge Schnee, lachende Sonne, blaueſter Himmel. Die ugend. das Glück. Singen und Lachen waren auf Wallen⸗ brunn eingezogen. Nach der Mittagstafel war die Jugend ſchon völlig„zu Hauſe“ Jauchzen, Jodeln, Jubel und Ge⸗ ſang klangen durch die hereinbrechende Dämmerung. Am Abend kam Thomas im Frack die Treppe herunter ins Veſtibül.„Na. ſo allein? Iſt ſchon alles verſammelt?“ Er deutete auf die Halle.„Alles verſammelt!“ ſagte ich lächelnd und ſchlug die Flügeltüren auf.„Himmel, welch eine Pracht?“ entfuhr es Thomas. Eme Kerzenflut ſprang uns entgegen.„Wundervoll habt ihr das gemacht, wunder⸗ voll. aber. und jetzt merkte er erſt mit Schrecken, daß er vor völlig leeren Stühlen ſtand.„Was ſoll das?“ Ich führte ihn oben an die Mitte der Tafel.„Dein heutiger Ehrenſitz. Bitte, nimm Platz!“ Gleichzeitig gab ich ein heimliches Zeichen zur Galerie. Die Türen zum Nebenſaal prangen auf. Lachende Geſichter mit ſtrahlenden Schelmen⸗ augen klopfende junge Herzen voller Lebensluſt, Uebermut und unbelaſtetem Frohſinn— die geſamte Gäſteſchar er⸗ 1005 Thomas ſaß wie verſteinert— jeder im Sportdreß einer Fachgruppe. ö Schon während der Tafel begann die Stimmung auf⸗ zuleben. und als der dampfende Punſch hereingefahren wurde und ſein Aroma ſich mit dem feierlichen Geruch des Ker zenwachſes miſchte, ſprangen die erſten Lieder von den Lippen. Reden wurden gehalten. Eben hatte ſich wieder einer Gehör verſchafft. Da unterbrachen ihn drei kräftige Schläge an die Flügeltür des Saales. Aufhorchen. Stille Die Flügel öffneten ſich und im Rahmen der Tür erſchien ſalutierend die ſchlanke Geſtalt einer Fliegern.„Heil Hitler!“ kam es von ihren Lippen. Dann ſchritt ſie keck durch das erwartungsvolle Schweigen in das Hufeiſen der 1 0 hinein 1095 0 e Die Hacken klappten zu⸗ en:„Melde gehorſamſt, Fachgruppe 7 wee e Wale een e riß die Brille und die Lederkappe herunter, ſchüt⸗ telte ſich die blonden Locken vom Kopf 19— he 1 505 ſchelmiſch an. Der ſprang mit jähem Ruck vom Stuhl. „Sigrid!“ ſchrie er.„Verzeihung. Fräulein Engelbrecht. wollte ich ſagen. Ja— la— ſa. wie kommen Sie—“ Alles andere Neo unter in einem ungeheuren Begeiſterungs⸗ tumult. Die 10 ſode mit dem durchgebrannten Skimädchen war natürlich längſt bekannt geworden. Sigrid griff unbekümmert nach einem braunen Leb⸗ kuchen und bi erzhaft hinein.„Nicht böſe ſein ir ſtiegen in den Sattel nein?“ wandte ſie ſich an Thomas. Ich wollte mir doch im Walde war ich gekommen. Das mit dem Sturz war außer Pro⸗ gramm und wirkliches Pech.“„Na, und wie ſind Sie denn heute hierhergekommen?“„Wie meinen Sie denn das? Meine Kiſte ſteht drüben auf der großen Wieſe.“ Allſeitige Bewegung.„Was?! Aber reden Sie doch nicht. jezt mitten in der Nacht?“„Bitte, überzeugen Sie ſich ſelbſt, ſchönſter Mondenſchein.“„Ja— aber—“„Tja, wenn man einen lieben Bruder hat, der einen bis fünf Kilometer von hier in Schlepp nimmt— das andere war wirklich kein großes Kunſtſtück.“ g Ich trat hinter ihn und flüſterte:„Mach den Thomas! Haben wir das nicht fein gemacht?“ Verräter!“ Er hatte hatte. Da dröhnten mitten in den wirbelnden Taumel fröhlich⸗ ſter Stimmung vom Park her plötzlich Böllerſchüſſe herein. Alles erhob ſich von den Plätzen. Gläſer und Herzen klangen. zuſammen. Thomas beugte ſich tief zu Sigrid herunter und blickte ihr in die Augen:„Den erſten Schluck auf Ihr Wohl. Fräulein Sigrid!“ Ich ſtand daneben und räuſperte mich vernehmbar. Fianfarenſtoß. Achtung! Alles warm anziehen! einer Viertelſtunde antreten auf der Freitreppe. Fackeln und Lampions wurden verteilt, der verdutzte Thomas wurde mit verbundenen Augen in die Mitte genommen, und unter Vorantritt der Kapelle ging es mit Marſchgeſang in den Park hinein. e Achtung! Halt! Geheimnisvolles Flüſtern. Hine und Herrennen. Dann lautloſe Stille, und nun wurde die Binde gelöſt. Thomas ſah ſich vor eine rieſige denkmalartige Pyra⸗ mide aus Schnee geſtellt. Rührige Kameraden hatten in den Abendſtunden dies heimlich aufgeführt. Drel Stufen führten zu einer Plattform, auf der ein ſchnell gezimmertes Flugzeug mit gebrochenen Flügeln ſtand. links und rechts vom Denkmal flankierten im offenen Halbkreis die Gäſte mit Fackeln die Feierſtätte. und oben auf der abgeſtumpften Spitze ſtand. in weiße, kunſtvoll geraffte Tücher gehüllt, eine goldene Papierkrone auf den Locken. Sigrid Engelbrecht! Aer mit einer Pflugſchar und einem Aehrenbündel im. ee und ſo nimmſt du heute Abſchied von der Luft und widmeſt dich nunmehr mit Freude und Liebe der Erde, ein echter deutſcher Bauer zu werden.“ 2 8 In dieſem Augenblick geſchah es. Erſt ſah es ſo aus. als wollte ſich Ceres“ gnädig lächelnd zu Thomas herunter⸗ neigen. Aber grauſame Naturgeſetze waren am Werk und griffen ſtörend in den Feſtakt ein. Der Schnee war nämlich für ſo viel ſüße und ſchwere Laſt nicht feſt genug geſchüttet. 1 en und 15 nach. Sigrids Vorwärts⸗ wegungen wurden immer ſchneller. Ihre Arme griffen plötzlich hilfeſuchend in die Luft. Thomas 0 ber Sill fie ic 5 1 0. ſie an ſeinem Hals. Und ehe noch rühren konnte, hatte er ſie genom äft! 05 55 a gerügt ſie g men und kräftig n das Knattern und Ziſchen des Feuerwerks miſchte ſich das dröhnende Hallo der e Auf den— tern trug man beide im Feſtzug in die Halle zurück, und ein Mund zu, 8 N„Satan. du! gemerkt, daß ich die Hand em Spiele In neulich heimlich einen Landungsplatz ausſuchen, des wegen köſtliches Abſchiedsfeſt und eine unvergeßli eine glückliche Verlobung. g W Der neue Ju 0 mũdchentup 9 Schulung im B DN „Führerinnenſchule.“ Schwarz auf weiß leuchten die Buchſtaben an der Pforte zum Reich der Mädchenjugend. Gepflegt ſind die Wege und verwunſchen das Haus, das iauſend Geheimniſſe birgt. Wo ſind die Mädels? Still iſt es ringsumher. Nur im Keller hört man Teller⸗ geklapper. Da werkt die Jugend am Abwaſchtiſch und Herd. Froh und unverdroſſen. Was gibt es heute zu eſſen? Auf hölzernen Schemeln ſitzen ſie im Kreiſe; die Lieſe, Lotte und Annemarie. Mit flinken Händen ſchälen ſie Kartoffeln. Einen Rieſenkochtopf voll. „Wißt ihr. wie man Fleiſchklöße bäckt?“— Kunſtſtück! Sie haben es ja alle in der Schule gelernt und viele bei Mutter zu Haus. „Kinder. heute morgen hatte ich doch ein hölliſches Lampenfieber, als ich zum erſtenmal das Gedicht beim Hiſſen der Fahne aufſagen mußte“, ſagt die blonde Hella. Jeden Tag wird die Fahne gehißt. Punkt ſechs Uhr vor dem Beginn des Frühſports. „Rumpf beeeeuuugt„Habt ihr es beobachtet? Die Ilſe knickt immer noch mit den Knien zuſammen. Das Beinedurchdrücken ſcheint ihr doch hölliſch chwerzufallen.“ Und die kleine ſchwarze Margot iſt beim Wettlauf immer die erſte. Wie ſie das nur macht? Iſt ſpringlebendig wie ein Wieſel; ganz gleich, ob an den Kletterſtangen oder beim Spiel.“ a So reden ſie. Und munter fließt die Arbeit fort. Licht und ſonnig iſt es in dem großen Hauſe, die helle Diele, der ſchlichte Speiſeſaal, die luſtige. bunte Bauernecke, das Schreib⸗ und Leſezimmer, die weißen Schlafſäle. die Waſch⸗, Duſch⸗ und Arbeitsräume. Bilder hängen an den Wänden. Große Kunſtdrucke vom Führer und Baldur von Schirach. Ich ſpreche mit der Schulungsleiterin.„1934 iſt mit dem Aufbau der Führerinnenſchulen begonnen worden“, er⸗ zählt ſie.„42 ſind es an der Zahl Sie ſind alle muſter⸗ gültig. Die Lehrkräfte ſind aus den Reihen des BDM. hervorgegangen. Das Jahr 1935 ſoll zur Vertiefung der Schulungsarbeit führen. In verſtärktem Maße ſoll auf die ſportliche Ertüchtigung hingearbeitet werden.“ Die umfangreiche Arbeit des BM. gründet ſich auf Schulung ſeiner Mädels. In den beiden Reichs⸗ ſchulen Potsdam und Godesberg am Rhein, die in dreiwöchigen Kurſen durch⸗ ſchnittlich dreißig Teilnehmerinnen jchulen. werden jährlich 400 Mä dels erfaßt Die 23 Obergauſchu— jen, die im Vier⸗ jeljahr fünf vier— zehntägige Lehr— gänge für je 30 Mädels durch⸗ führen, ſchulen zuſammen im Jahr etwa 13 800 Mädchen Weiter nehmen in den 17 Gauſchulen die vierteljährlich acht zehn⸗ bis vierzehntägige Schulungen ab⸗ halten, Jährlich 16300 Mädels eil. Außerdem werden in den Obergauen bei Kurzſchulungen am Sonnabend Selbſt iſt das BDM.⸗Mädel. Alle Ar- beiten werden mit Sachkenntnis aus- geführt. und Sonntag monatlich etwa dreißig Gruppen, Schar⸗ und Mädelſchaftsführerinnen(im Jahr etwa 36 000) zuſammen⸗ gefaßt. Jeder Obergau hält etwa einmal im Vierteljahr eine große Arbeitstagung mit 100 bis 150 Teilnehmerinnen ab, wo weltanſchauliche Schulung in Form von Vorträgen, Feier⸗ und Singſtunden getrieben wird. Im Laufe jedes Sommers ziehen die Oben gaue Sommerlager auf. die größ⸗ jenteils der Erholung der Mädchen dienen, wo aber neben weltanſchaulicher und kultureller Schulung beſonderer Wert auf die ſportliche Durchbildung gelegt wird Die Schulung der Sportwartinnen wurde in etwa 500 Sport⸗ jehrgängen durchgeführt Bisher ſind etwa 50 000 aus dieſer Schulung hervorgegangen. Geſang tönt durch das weite Haus. werden Lieder geübt. Am Flügel ſitzt ein brauner Bubi⸗ kopf und ſpielt. Der ſchwarze Schlips auf weißer Bluſe wippt den Takt dazu. Alte Volksweiſen werden geſungen, und leiſe begleiten Lauten, Geigen und ſelbſtgefertigte Flö— den aus Bambusrohr die Melodie. Immer möchte man in dieſem Hauſe weilen. Es iſt ſo recht geſchaffen, alle Sorgen des Alltags zu vergeſſen. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſingt und krällert es aus allen Winkeln und Ecken. In allen Stockwerken. Das ſtimmt froh und heiter und läßt keine trüben Gedanken auf⸗ kommen Und warum jollten ſie auch nicht ſingen, unſere jungen Führerinnen mit den hellen klaren Stirnen und den Augen voll Hilfsbereitſchaft und Kameradſeinwollen, den Händen, die zupacken und führen, wenn es an der Zeit iſt? „Tapp⸗tapp und tapp⸗tapp⸗tapp!“ Was iſt denn das? Tanzt da nicht was? Im großen Saal werden Volkstänze einſtudiert. Reigen und Ländler, die vergeſſen waren und jetzt zu neuem Leben erweckt werden. Schade! Im nüchter⸗ nen Saak kommen die Figuren nicht zur Geltung. Es wird Zeit, daß die Sonne höher ſteigt und den Maf herbeizaubert. Dann wird draußen auf der Wieſe getanzt. Zum Geſang der Droſſeln und Nachtigallen. Von weit her kommen die Mädels Aus Pommern und aus Franken, aus Schleſien und der Mark. Von der Unter⸗ gauführerin an aufwärts Auf drei Wochen nur. Drei Wochen Sport, Gymnaſtik, Volkstanz und Wandern, drei Wochen weltanſchauliche Schulung, Diskuſſionen und Reſe⸗ rale ſtber alle politiſchen und ſpezielle Frauenfragen über Im Muſikzimmer Geſchichts⸗, Raſſen⸗, Vererbungs⸗ und Heimatprobleme, drei Wochen Werks und Heimarbeit, aber vor allem drei Wochen herrlichſte, opferbereite Kameradſchaft. Luſtig iſt es in der Reichsführerinnenſchule, wo ſich alle Dialekte des großen deutſchen Reiches ein Stelldichein geben. Streit gibt's hier nicht. Wäre auch noch ſchöner, wo es ſowieſo„gehorchen“ und„einfügen“ heißt. Und wenn ſie auch in der Heimat ſelbſt zu kommandieren haben, hier laſſen ſie ſich gern etwas befehlen. Sie wiſſen, daß ſie dieſe wert⸗ volle Schulungsarbeit nicht nur zu ihrem eigenen Beſten leiſten, ſondern für ihre Mädels draußen im ganzen Reich. die auf ihre Führerinnen warten und auf das Neue und Starke, das ſie mitbringen wer⸗ den. Denn außer der Vertiefung weltanſchaulicher Ideen lernen ſie eine ganze Menge bei der Schulungs⸗ leiterin. Da ſchaue man nur einmal hinein in den Werkſtatt⸗ ſaal, und Wunder⸗ dinge werden of⸗ fenbar. Da gibt es kaum ein Werk⸗ gebiet, das hier nicht vertreten wäre, Da ſitzen die Drahtſchüle⸗ rinnen und baſteln Lampenſchirm⸗ gerippe und kleine Tanzfiguren, die mit bunten Stof⸗ fen künſtleriſch umſponnen wer⸗ den. Die Tochter eines Ingenieurs, der der Maſchinen⸗ Reigen und Ländler werden zu neuem Leben erweckt. In der Leſeſtunde unterrichtet man ſich über wichtige Tagesfragen. ſinn in Fleiſch und Blut übergegangen zu ſein ſcheint, ſteht über ein Metallſtück gebeugt und feilt einen modernen Lichthalter zurecht. Tauſend Dinge werden im Werkſtatt⸗ ſaal gebaſtelt. Flechtereien, Holz» und Lederwaren. Baſt⸗ arbeiten, Schattenſpiele. Kaſperlefiguren für das eigene Theater und viele andere Dinge für den praktiſchen Ge⸗ brauch oder zur künſtleriſchen Ausſtattung der Schule. Auf den geſcheuerten Tiſchen ſtehen die Produkte ihrer Leiſtungen: Arzneiſchränkchen. Briefkäſten, bunte Baſt⸗ teppiche, wertvolle Stickereien, und was es ſonſt noch gibt. Daneben werden alle hausfraulichen Arbeiten gepflegt: Kochen, Plätten, Schneidern. Scheuern. Waſchen uſw. uſw. Im Sport machen alle eme Leiſtungsprüfung, bei der ſie das Sportabzeichen erhalten. Im Unterricht werden ſie mit dem Karten- und Kompaßleſen vertraut gemacht und lernen auf mehrtägigen Fahrten das Lagerleben mit Abkochen und allem Drum und Dran kennen In dieſem Sinne wird in den Führerinnenſchulen des BDM. gearbeitet. Dort ſollen die Mädel zu einer ſtarken und innerlich klaren Haltung gelangen. Nicht weltfremde, unpolitiſche Mädel kann Deutſchland gebrauchen, ſondern einen Jungmädchentyp, der zielbewußt und kämpferiſch ganz dem großen Geſchehen angehört. Damit werden ſie berufen ſein. die Zukunft des Volkes zu ſichern. Denn auch ſie werden einſtmals Mütter werden, Mütter eines geſunden und ſtarken Geſchlechts, das ſich im Wett⸗ ſtreit der Völker zu behaupten hat. Fir die aus frau Eger gnel-A Auch der vorſichtigen Frau iſt es ſchon paſſiert, daß ſie eingeregnet und mit unanſehnlich gewordenen Kleidungs— ſtücken verzweifelt nach Hauſe kam. Nun kommt es darauf an, ſo ſchnell wie möglich alle Vorkehrungen zu treffen, um entſtandene Schäden wiedergutzumachen. Für naſſe Anzüge und Ueberkleider heißt die erſte Forderung: Auf Bügel zum Trocknen hängen! Man ziehe alles ſogleich in die richtige Form und ſtreiche es glatt. Wenn ſich trotzdem unerwünſchte Falten einſtellen. bügle man in noch halbnaſſem Zuſtande. Flecke laſſe man ruhig antrocknen und verſuche, ſie dann vorſichtig durch Reiben und Bürſten herauszubringen. Hier ſei bemerkt. daß für alle Kleidungsſtücke— auch Schuhe und Hüte ſind damit gemeint— ein Grundſatz ſtändig zu gelten hat: frei von Staub! Vor allem dürfen naſſe Wollkleider nie ſchnell getrocknet werden, da hierdurch das„Blankwer⸗ den“ gefördert wird. Georgette-Seide, die Regen abgekriegt hat, bügle man unter einem nicht zu feuchten Tuch, wobei man nicht vergeſſen darf, ſich vorher von der Farbenechtheit des Stoffes zu überzeugen. Naſſe Hüte werden nicht, ein⸗ fach über den Haken geſtülpt, denn dadurch verzieht ſich der Filz. Der regennaſſe Hut wird am beſten mit der Garni⸗ tur nach unten über warmer Stelle aufgehängt. Seine Form bleibt, zumal, wenn er innen gut mit Papier ausge⸗ ſtopft wurde, erhalten. Der Rand iſt dann mit einem feuch⸗ ten Tuch leicht zu bügeln und in die gewünſchte Form zu bringen. Samt oder Velourshüte verlieren die Regenflecke, wenn man ſie über den Dampf kochenden Waſſers hält. NRaſſe Schuhe ſollen nicht ſofort auf den Leiſten geſpannt und niemals gleich an den warmen Ofen geſtellt werden. Am beſten iſt es, wenn man ſie mit weichen Papier ausſtopft, das die Feuchtigkeit aufſaugen kann. Sind ſie tropfnaß dann ſind er⸗ wärmte Lappen zum Ausſtopfen noch beſſer. Iſt das Oberleder erſt trocken, dann kann der Leiſten genommen wer⸗ den, auf dem die Sohle— nach oben gekehrt— trocknet. Der Schmutz wird auch bei den Schuhen erſt nach dem Trocknen ent⸗ flache Regen⸗ flecke auf brau⸗ nem Schuhwerk verſchwinden, wenn man ſie mit einem in Benzin getauch⸗ ten Wollappen abreibt. Um die Sohle vor dem Durchweichen zu ſchützen, laſſe Salz nach Geſchmack zwiſchen die Schichten. man ſie in neuem Zuſtande mit Oel oder Firnis behandeln. Sehr fleckig und unanſehnlich gewordene Handtaſchen müſſen mit Lederfarbe aufgefärbt werden. Auch der Gummimantel wird nach vielem Ein regnen leicht unanſehnlich. Um ihn neu aufzufriſchen, reibt man den ganzen Mantel mit einem in eine Miſchung von Waſſer und Salmiakgeiſt getauchten Schwamm ab. Der Mantel ſieht dann wieder tadellos aus, und ſeine Haltbar— keit iſt größer Gewiß iſt der Regenſchirm für den Regen da. aber wenn er einen tüchtigen Guß abbekommen hat, dann trägt es durchaus nicht zu ſeiner Haltbarkeit bei, wenn man ihn aufſpannt, hinſtellt und ſo abtrocknen läßt. Der naſſe Schirm darf nur halb aufgeſpannt trocknen Die Gelenke der Stan⸗ gen wird man gelegentlich einölen müſſen, jedoch unter Be— obachtung beſonderer Sorgfalt, damit man den Schirm⸗ bezug nicht betropft, was Fettflecke verurſachen könnte. Sorgfältig eingerollt ſoll kein Schirm im Schrank, verwahrt werden, weil dadurch der Stoff des Bezuges an den Kniff— rändern zu leicht brüchig wird. Wintethüſe durch Eintopfgericht Einige neue Vorſchläge. Sauerkraut mit weißen Bohnen. Geſchälte und in Würfel geſchnittene Kartoffeln werden 15—20 Minuten ge⸗ kocht. Das ausgezogene Sauerkraut gibt man hinzu, ferner Salz und 0 und läßt weichkochen. Dahinein ſchütte! man gekochte Bohnen und gibt ſtatt Fett Salatöl hinzu Ausgebratener fetter Speck folgt als letztes Dann läßt man alles noch einmal gut aufkochen Reis, Nieren und Tomaten./ bis/ Pfund Reis wird ziemlich gar gekocht. Dann ſchmiert man eine feuer feſte Form mit Butter aus und beſtreut ſie mit geriebener Semmel. Man gibt zuerſt eine Schicht Reis hinein, dann in Scheiben geſchnittene Nieren. Auf ſedes Stück kommt ein Flöckchen Butter oder Speck. Dann folgt eine Schicht in Scheiben geſchnittene Tomaten, und das wiederholt ſich, bis der Vorrat zu Ende iſt. Zum Schluß muß Reis ſein Darauf legt man in dünne Scheiben geſchnittenen Speck und ſtreut ge⸗ riebenen Parmeſankäſe darüber. Backzeit etwa eine Stunde. ee auf pommerſche Art. Aus dem Grünkohl werden die Blattrippen entfernt und darauf die Blätter in Salzwaſſer weich gekocht. Man läßt ſie nun durch die Hack⸗ maſchine gehen. Hierauf ſetzt man den Kohl mit eräucher⸗ tem Speck wieder aufs Feuer und kocht ihn, bis der Speck weich iſt, indem man noch eine Taſſe Hafergrütze und einen Teller geriebener Mohrrüben zuſetzt. Man kann ſchließlich den Kohl noch mit ein wenig Zucker abheben bon n eee Man ſollte wiſſen daß gekochte Stärke erſt dann gar iſt, wenn ſie blau gerinnt; daß man noch nicht aufgebrochene 10 mit Salz und Moſtrich— in gleichen Mengen gemiſcht— behandelt daß Tintenflecke auf der Hand ſchnell ve chwinden, wenn die Flecke mit der Schnittfläche einer Tomate ou werden; auch von weißen Stoffen laſſen ſich Tintenflecke auf dieſe 9 de ene ö 5 daß der läſtige Geruch nach dem Genuß von Zwiebeln ſehr ſchnell verſchwindek, wenn man einige Kaffeebohnen zerkaut. ü a Aphabetiſch geordneten Zwiſchenſtufen? Illuſtriertes Kreuzwort-Rälſel. Die in die waagerechten und ſenkrechten Felder-Reihen einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellungen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in bem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil des Bides zu ſuchen Wortbildungs-Rätſel. aar dorf enz erſt finſter gut horn kar kunſt land micht ob ſchaft ſchau ſpiel tu wirt zeit.— Aus ic drei der vorſtehenden 18 Wörter ſoll ein drei- oder vier⸗ ſilbiges Hauptwort gebildet werden. Wie ſind die Wörter guſammenzuſtellen? Schach Aufgabe. 3. ,, ,,.,. ch,,, e 155 7 72 8 Weiß zieht und ſetzt mit dem dritten Zuge matt Silben-Rätſel. Aus den 40 Silben: a a a ad an chen da dae de der mes due es gen gran he hoi kno kra la lei ler litt lur ma mar mel ne ra rer ri rich ring ſe ſen ſpern tau thad us ſind 17 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Anſchrift. 2. Maler. 3. Königsname. 4. Raubvogel. 5. Fiſch. 6. Harte Gerüſtteile des Körpers. 7. Amerikaniſches Territorium. 8. Pflanzenkrankheit. 9. Bibliſcher Prieſter. 10. Romandichterin. J. Felſen am Rhein. 12. Schlachtort bei Wien. 13. Männ⸗ licher Perſonenname. 14. Seemacht. 15. Spaniſcher Adliger. 6. Halsbekleidung. 17. Märchendichter. Sind die Wörter richtig gebildet, ergeben die zweite und vierte Buchſtaben⸗ reihe, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Zitat von Vongfellow Ergänzungs⸗Rätſel. Y 0 — N e 5 N Nach Ergänzung der angedeuteten Zeichnungen ergeben u Anfangsbuchſtaben der Gegenſtände in den einzelnen We recken, hintereinander geleſen, ein Schauſpiel von Shake⸗ pa re. Rätſel. Bin ich im Rätſelwort zu ſehn, Ein kleiner See ſofort entſteht; Rückt er jedoch an dieſe Stell', Ein chemiſches Produkt ihr ſeht. 5 VBerwandlungsrätſel. Wie aus„Eins“ durch Vermittlung von Zinn„Zehn“ wird, ſo verwandele man von folgenden Hauptwörtern jedes erſte durch ein Hauptwort als Zwiſchenſtufe mit Aenderung e zweier Buchſtaben in jedes zweite: 1. Amſel— Adler. 2. Laden— Bafar. 3. Diele— Bühne. 4. Kantor— Rek⸗ or. 5. Garbe— Hocke. 6. Gras— Korn. Wie lauten die U. Auflöſungen dus voriget Nummer. Leiſtenrätſel: Erneſtine— Berta— Adele— Betti— Hanna. Silbenrätſel: 1. Gondel, 2. Elis, 3. Duene, 4. Eule, 5. Nierſtein, 6. Kogel, 7. Efeu. 8. Tromsoe, 9. Do⸗ ver, 10. Ernte, 11. Riemen, 12. Hudſon, 13. Unna, 14. Nero, 15. Gießen.— Gedenket der hungernden Voegelein! Verwandlungs⸗ Aufgabe: Nutz Butz— Naſe Haſe Haſt Haft Heft— Naſe Laſe Laie Laib Leib— Naſe Nahe Rahe Rahm Ruhm. Bilder⸗Rätſel: Nütze den Augenblick, denn er kehrt nie wieder. Möbel ⸗Verſteckrätſel: 3. Tiſch, 4. Bank, 5. Bett, 6. Stuhl. Scharade: Brautſchatz. Vierſilbige Scharade: Mittelalter. Scherzrätſel: 1. Pottaſche, 2. Avers und Revers. Schach⸗ Aufgabe. Sc2—b4, Ke da. 2. Lg5—f6 matt. Tds c d6. 2. Tda4—ed matt. 9.55 brech, Sb Nc matt. c 1.„ Le2—c4(3), verliert!“ Mann ſitzt darin. Fluglehrer!“ d. Müller lernt fliegen. 2. Sd2—f3 matt. Beliebig, . Tda—d5 matt. 5 ach def Hausarbeit 1 5 Das Wunder. Der Sauerſtoff iſt zum Leben unbedingt notwendig. Er wurde im Jahre 1773 entdeckt.“ „Und wie lebten denn die Menſchen vor dieſer Zeit?“ Poeſie mit Wirklichkeit. a„Der leuchtende Mond am Himmel ſoll Zeuge ſein, daß ich dir ewig treu bleiben werde!“ „Sollten zwei Trauzeugen nicht noch beſſer ſein?“ —.— Je nachdem. „Iſt denn Kartenſpielen wirklich ein Laſter?“ „Das kommt ganz darauf an, ob man gewinnt oder Er ſteigt ein. Müller denkt, es iſt der Pilot, dem er mit ſeinen theo— retiſchen Kenntniſſen imponjeren kann. Start frei, Vollgas, die Kiſte ſteigt. rutſcht die Maſchine ab. „Um Himmels willen“, brüllt Müller. „Wieſo“, ruft der andere zurück,„ich denke, Sie ſind der NokA- Troubadour „ e eee 285.* NOoRA-Riena ebe 4 208. Noka- Undine „r eee entre; „16 2.0. rate bm. Edelhelsgef NORA-· o 7 ee eee e ee Naſe 1. Sofa, 2. ernt lie Die Theorie iſt bewältigt. ſoll das praktiſche Fliegen an die Reihe kommen. Tag auf dem Flugplatz. Ein Flugzeug ſteht dort. Ein In der erſten Kurve Naß Nuß Schrank, Jetzt Der erſte „Was nun?“ e, . tor hervorragenden. eleven und kelangschönen Fomeenplang „„Siehſte, Hein, det rechts hier is det Mutterſchiff, und det hier is meine kleene Flotte!“ 2 5 n 7 Im Zoo. Eine mitleidige Dame interviewt den Wärter im Raubtierhaus. „Sie haben wohl einen ſchweren Beruf?“ „Na,“ ſagt der Mann,„es ginge ſchon, wenn nur die Leute nicht ſo viel fragen würden!“ Aeltliches Fräulein zum Tiſchnachbarn:„Sie dürfen es mir glauben, ich habe in meinem Leben ſchon viele Körbe ausgeteilt!“ „So? Nun, Sie hatten ja reichlich Zeit dazu!“ Anekòͤoten Das geht mich nichts an. Eine Gräfin, die mit ihrem Gatten in Eheſcheidung 9 und mit ihrem Eheſcheidungsgeſuch in letzter Inſtanz abge⸗ wieſen wurde, kam zu Friedrich dem Großen, um dieſen fußfällig zu beſtürmen, die Scheidung von ihrem verhaßten Eheherrn zu befürworten.„Ew. Majeſtät ſollten nur wiſſen, zu welchen Szenen es zwiſchen mir und meinem böſen Manne gekommen iſt!“ ereiferte ſich die Dame. Friedrich verſetzte gelaſſen:„Das geht mich nichts an.“ Darauf glaubte die ſchlaue Gräfin, die richtige Taktik einzu⸗ ſchlagen, indem ſie verſicherte:„Auch über die geheiligte Perſon Ew. Majeſtät hat der Graf, mein Gemahl, ſchlimme Reden gebraucht!“ Friedrich der Große lächelte, die Abſicht der Klägerin durchſchauend, und ſagte:„Das geht Sie nichts an!“ Die Eniſtehung einer Landwehrdeviſe. Bei Errichtung der preußiſchen Landwehr im Jahre 1813 hatte man für die Kopfbedeckung der Wehrmänner die Inſchrift„Ehrlos— wehrlos!“ in Vorſchlag gebracht. Der König genehmigte dieſen Wahlſpruch nicht, bemerkte viel⸗ mehr in einem Schreiben an das Kriegsminiſterium:„Dieſe Inſchrift geht zu weit und iſt unbillig. Wie viele tüchtige. wackere Männer gibt es im Lande, denen ihr Alter, Beruf Krankheit oder Familienverhältniſſe nicht geſtatten, die Waffen zu führen und unmittelbar an dem Kampfe teilzu— nehmen, die aber zu Hauſe durch ihren Einfluß vielfach nützlich werden können: alle dieſe kann man doch nicht ehr— los nennen. Daher befehle Ich. daß die Inſchrift lauten ſoll:„Mit Gott für König und Vaterland!“ Stoffe tür Damen und Herren. Bauhandwerker dle den„Nauen Weg“ lagen, b 0 sehnell vorwärts, Gratis von Ur. Ing. Christiani. Franz furt(M)-Süd 17 Muster kostenl. u. unverbindlich von der 1815 gegründet. Tuchfabrik J. Jan Cülpen.- ö. Aachen 11 Verkauſ eigenet und ſremd. Erzeugnisse. eee eee erſcheinen ii hellage 55. A. 4. V. 34: 663 604. Für die auf dieſer Zelte erſcheinenden Angeigeniſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Borantwortlich für „Zum Wochenende?„Die Familte“ und Bum Zeitvertreib“ t die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeſgenteil Carl ür g. Verlag Sonn- ſagsblatt Ddeutſcher Provinz Verleger, fämtlich in Bertin 8 8, Mauer. 0, Irheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) Nachdruck verboten. Aber hier dachte man nur daran, ſelbſt glücklich zu ſein, beneidet, gefeiert und jung... Unter den ſchönen Frauen, die jetzt langſam von ihren Wagen her dem Strande zugingen, fiel eine beſonders auf. Es war eine hochgewachſene, nicht mehr ganz junge Frau von vollendetem Wuchs. Sie trug ein weißes Koſtüm von raffiniertem Schnitt, der in ſeiner gewollten Einfachheit jede Linie des vollendeten Körpers beim Gehen nachzeichnete. Die weiße, eng anliegende, hoch gegürtete Jacke war verziert mit einer Krawatte aus echtem, weißem Zobel, und die Aermel ſchmückten weite Fechtermanſchetten aus dem gleichen koſtbaren Rauchwerk. Eine duftig weiße, ſeidene Bluſe kam in weichen Volants aus dem Jäckchen heraus. Der hohe Kragen wurde von einer koſtbaren Nadel mit einer erbſengroßen, grauen Perle abgeſchloſſen. Graue Perlen hingen wie ſilberne Regentropfen von den kleinen Ohren herunter. Das blauſchwarze, wie Seide glänzende Haar bauſchte ſich in Wellen unter dem kleinen Hütchen, das nach Jägerinnenart ſchräg auf dem einen Ohr ſaß und von einem koſtbaren, feuerroten Reiher ge— ziert war, der wie eine Feuerflamme von dem Weiß her— unter auf das Blauſchwarz der Locken lohte. Die Füße ſteckten in hochhackigen roten Schuhen, die, ſeitlich tief aus— geſchnitten, den weißen Seidenſtrumpf und den langen, ſchmalen Fuß mim der ſchmalen Feſſelung und dem ſehr hohen Spann mehr enthüllte als verbarg. Ein roter Sonnenſchirm und lange, rote Handſchuhe vervoll— ſtändigten den raffinierten Anzug der ſchönen Frau. Sie ging läſſig zwiſchen zwei eleganten Kapalieren, und während ſie anſcheinend den Erzählungen der beiden Herren zuhörte, wandte ſie immer wieder ihre Augen über die flanierende Menge— Augen, tief und lockend, wie ein Bergſee. Die Lippen, ſehr geſchminkt, brannten wie eine glühende Blüte in dem ſehr weißen Geſicht, das, im Gegen— ſatz zu dem Munde, kaum Schminke trug. Es wäre auch ſchade geweſen, die elfenbeinerne Schönheit des ſanft getönten Teints zu verändern. Ein für andere kaum ſichtbares Aufblitzen in den veilchenblauen Augen galt einem ſehr eleganten, ſchlanken, großen Herrn mit ſcharfen Augen und einer Habichtsnaſe, der, ohne ſcheinbar auf die ſchöne Frau zu achten, an ihr vorüberſchritt. Im Kaſino von Venedig waren alle Lampen an— gezündet. Ihr Glanz fiel auf die grünen Tiſche. Er fiel auf die bleichen und verzerrten Geſichter der Spieler, auf ihre gierigen Hände, die Ships und Geld zuſammen⸗— rafften, hinwarfen, an ſich riſſen und wieder fortwarfen, fiel auf die gleichmütigen Geſichter der Croupiers in dem tadelloſen Abenddreß, die mit ihren kleinen Schaufeln Geld, Glück, Schickſale an ſich riſſen, fiel auf die entblößten Schultern und Hälſe ſchöner Frauen, die hier am Spiel- tiſch, ſo ſchön ſie auch ſein mochten, doch nur die zweite Rolle ſpielten. Denn hier regierte ein Götze, der ſogar über ihre Schönheit triumphierte— hier regierte das Geld ö An einem der grünen Spieltiſche ſaß der junge bul— gariſche Attache Demidoff neben Madame de Lormes. Die ſchöne Frau war in einer Toilette aus mattroſa Chiffon, der ſich wie eine Abendwolke um ihre Geſtalt ſchmiegte. Sanfte weiße Perlen lagen in vielen Reihen um ihren ſchlanken Hals und den königlichen Nacken. Ein Perlen⸗ diadem krönte das blauſchwarze Haar, und ein Hermelin⸗ mantel lag läſſig um die marmorweißen Schultern. Sie ſaß untätig da, die ſchönen Hände, an deren Fingern Perlen und Brillanten funkelten, leicht auf dem Spieltiſch zuſammengelegt und beobachtete aufmerkſam das Spiel ihres Nebenmannes. Der junge Attaché ſpielte nervös. Seine langen, vom Zigarettenrauch leicht gelblichen Finger zitterten, wenn er ein Häuſchen Ships nach dem anderen dahinſchmelzen ſah. Wieder rollte die Kugel, wieder griff die raffende Harke des Croupiers nach der Zahl, auf die Demidoff einen großen Betrag geſetzt. Schweißtropfen perlten auf ſeiner Stirn. Gerade wollte er wieder ſetzen, da legte ſich die ſchlanke, kühle Hand Madame de Lormes leicht auf den hebenden Arm des jungen bulgariſchen Diplomaten: „Hören Sie jetzt auf, Demigoff!“ flüſterte ſie leiſe, aber ſcharf.„Wollen Sie ſich denn mit Gewalt ruinieren? Sie ſpielen ja um Kopf und Kragen! Und das alles bei dieſem blödſinnigen Roulette, wo nicht die Geſchicklichkeit ent⸗ ſcheidet, nicht der Kopf und das Denkenkönnen, ſondern nur der Zufall. Ich bin Ihnen ernſtlich böſe, Demidoff! Wenn Sie nicht ſofort aufhören, haben wir uns das letzte⸗ mal geſehen.“ Der junge Mann, der bis dahin wie gebannt auf die rollende Kugel geſtarrt hatte, ſchrak zuſammen. „Das kann nicht Ihr Ernſt ſein, Lou!“ flüſterte er ihr jetzt zu. „Mein voller Ernſt, Demidoff!“ Mit dieſen Worten ſtand die Frau auf und ging, ohne ach umzuſehen, aus dem Saal hinaus, ſcheinbar nicht dar⸗ auf achtend, daß ihr viele Blicke folgten. In einer Ecke des Saales ſtand der elegante Herr mit dem Raubvogelgeſicht, der durch ſeine Länge alle anderen überragte. Madame de Lormes ſchien ihn in der Menge, die ſich am Eingang drängte, nicht zu ſehen. Aber als ſie an ihm vorüberging, ſtrich ſie ſich wie mit zufälliger Be⸗ we, ang über das Haar.„„ ——j—ͤ—ä—— Der Herr mit dem ſchönen Raubvogelgeſicht nickte un⸗ merklich. Madame de Lormes verließ ruhig den Spielſaal. Als ſie gerade zur Garderobe ging, kam der junge Bulgare ihr nach. „Alſo, da ſind Sie ja!“ ſagte die Frau und lächelte den jungen Mann an.„Gut, daß es noch ein Mittel gibt, Sie zu Verſtand zu bringen, Demidoff.“ „Nachdem Sie mich um den Verſtand gebracht haben, Lou!“ raunte der junge, ſchlanke Mann heiſer.„Warum ſpiele ich denn ſo verzweifelt? Doch nur, weil ich Sie er⸗ ringen will, Lou! Sie kann man nur erringen, wenn man reich iſt, viel reicher, als ich es bin.“ „Kommen Sie nun, Demidoff!“ Madame de Lormes legte ihren Arm in den des jungen Mannes.„Weil Sie ſo brav ſind und auf mich gehört haben, dürfen Sie mich zu Nitz begleiten und mich zum Abendbrot einladen. Das wird immer noch billiger, als wenn Sie weiter in dieſem törichten Roulette verlieren.“ „Haben Sie denn niemals dieſe wahnſinnige Spiel- leidenſchaft gefühlt, Lou?“ fragte Demidoff im Auto, das ihn neben Madame de Lormes in das Hotel Ritz tragen ſollte.„Sie, eine Frau, die das Leben und ſeine Senſationen kennt— Sie ſollten ſo kalt dem Spiel gegen⸗ über bleiben?“ In der halben Dämmerung des Wagens lächelte die ſchöne Frau ein rätſelhaftes Lächeln. „Ob ich dem Spiel gegenüber kalt bleibe? Wenn es Roulette iſt— ja! Denn ich verachte jedes Spiel, das nur durch den törichten Zufall entſcheidet, und das die menſch⸗ liche Intelligenz ausſchließt. Aber ich bin eine leiden⸗ ſchaftliche Kartenſpielerin— und ich habe mich ſchon beim Portier erkundigt, ob er nicht einen feinen, kleinen Privat⸗ zirkel weiß, in dem man ſpielen kann. Es iſt auch viel an⸗ genehmer, privat zu ſpielen, als mit weiß der Himmel welchen Menſchen an dem Tiſch im Kaſino Schulter an Schulter zu ſitzen.“ Sie ſchauerte zuſammen, wobei ſie wie aus Verſehen die Schulter des jungen Mannes berührte. Dieſe leiſe Berührung war wie ein elektriſcher Schlag für Demidoff. Mit einer leidenſchaftlichen Bewegung griff er nach der Hand der ſchönen Frau, die wie eine koſtbare, bleiche Blüte auf dem fließenden Chiffon des roſenfarbenen Kleides ruhte. „Lou“, ſagte er leidenſchaftlich und heiß,„alles iſt mir gleich, alles iſt mir recht, was mich meinem Ziele, Sie zu gewinnen, näher führt. Wünſchen Sie, daß ich nicht mehr am grünen Tiſch ſpiele, ſo gehorche ich. Zeigen Sie mir einen anderen Weg, reich zu werden, um Sie zu erringen, um dich zu erringen, Lou, Geliebte, Schönſte!“ Seiner Sinne nicht mehr mächtig, ſchlang er ſeine Arme um den Hals der verwirrend ſchönen Frau. Einen Augenblick duldete Madame de Lormes die Hände des jungen Mannes um ſich, duldete einen heißen Kuß auf ihre Lippen— aber gleich darauf ſchob ſie Demidoff mit einer energiſchen Bewegung zurück. „Haltung, Demidoff!“ ſagte ſie ſcharf.„Wir ſind gleich da! Ich habe alſo Ihr Verſprechen, daß Sie Ihr Geld nicht wieder dieſem Moloch Roulette opfern werden. Wenn Sie durchaus dem Glück den Finger reichen, wenn Sie corriget la fortune! machen wollen— ſchön, gehen wir einmal in einen Spielzirkel, der ſolide und privat iſt. Dort können Sie Ihrer Leidenſchaft einmal die Zügel ſchießen laſſen, vorausgeſetzt, daß Ihr Kopf kühl bleibt. Dann haben Sie auch die Chance, zu gewinnen, denn ich bin überzeugt, Sie ſind ein guter Kartenſpieler.“ Sie ſchwieg. Der Wagen hielt vor dem Hotel„Ritz“— und der in Scharlach und Gold gekleidete Portier eilte herbei, um dem eleganten Paar aus dem Wagen zu helfen. 1. 6** „Zimmer Nummer dreiundvierzig“, ſagte der elegante Herr mit dem Raubvogelkopf nachläſſig und ſtreckte die Hand aus. „Sehr wohl, Monſieur!“ Der Angeſtellte hinter der Schranke reichte Liewen reſpektvoll den Zimmerſchlüſſel. Liewen legte flüchtig die Hand an den glänzenden, ſpiegelnden Zylinder und wollte dem Lift zuſchreiten, den der Page ſchon für ihn aufgeriſſen hatte. „Ach, hören Sie“, ex wandte ſich um, als hätte er etwas vergeſſen,„ich möchte gern einige Partner zum Spiel haben, wenn jemand fragen ſollte; aber natürlich nur ganz einwandfreie Perſönlichkeiten— ſelbſtverſtändlich. Ich ſpiele ſelbſt in einem Zirkel— hier iſt die Adreſſe.“ Dabei reichte er dem Angeſtellten einen Zettel und eine größere Dollarnote, die dieſer mit einem devoten Ver⸗ neigen entgegennahm. „Ich werde mich bemühen, Monſieur“, war ſeine ehr⸗ furchtsvolle Antwort,„Sie zufriedenzuſtellen!“ Liewen nickte und war bald darauf im Fahrſtuhl verſchwunden, gerade als der junge bulgariſche Attache Madame de Lormes ins Hotelveſtibül begleitete. „Nummer vierundvierzig!“ ſagte Madame de Lormes und ſah mit einem Blick nach dem Schlüſſelbrett. Dann verabſchiedete ſie ſich mit einem verheißungs⸗ vollen Lächeln von dem jungen Bulgaren. -Alſo auf morgen, beim Lido zum Baden, elf Uhr, mein Freund! Und erkundigen Sie ſich einmal wegen eines privaten Spielzirkels, damit Sie nicht um Ihre Gewohnheit kommen.“.„ Demidoff zog die Hand der ſchönen Frau an ſeime Lippen; er ließ ſeinen Mund länger auf den duftenden Fingern ruhen, als es ſchicklich war, bis ſie ihm die Hand ſanft entzog. Sie nickte ihm noch einmal zu und ging auf den hockhackigen, roſafarbenen Schuhen graziös und ſchlank dem Lift zu— an en hohen Abſätzen blitzte es von* bunten, eingelaſſenen Edelſteinen. Demidoff blickte ihr in verzückter Träumerei nach. Er mußte dieſe Frau gewinnen, der man den Reichtum der Welt zu Füßen legen mußte— er mußte ſie gewinnen, oder er würde zugrunde gehen an dieſer wahnwitzigen Leidenſchaft, die ſie in ihm entfeſſelt hatte. Wie ein Trunkener ſchritt er dem Ausgang der Holel⸗ halle zu, als er von der Stimme des Angeſtellten hinter der Schranke aus ſeinen Träumen geriſſen wurde. „Verzeihung, mein Herr, ich habe vorhin gehört, daß Ihnen vielleicht mit der Adreſſe eines guten privaten Spielklubs gedient wäre; jedenfalls glaubte ich Madame ſo verſtanden zu haben.“ „Können Sie mir eine ſolche Adreſſe geben?“ „Sehr wohl, mein Herr! Darf ich ſie Ihnen notieren? Ich bin heute ſchon von einem Herrn gefragt worden, ob ich nicht ein paar gute Kartenſpieler wüßte, aber nur aller⸗ erſte Geſellſchaftskreiſe— und ſo habe ich mich erküßhnt, mich an Monſieur mit dieſer Frage zu wenden.“ Demidoff nahm den Zettel, den der andere ihm reichte. „Bon! Ich werde Madame de Lormes morgen darüber verſtändigen, daß wir dieſen Klub beſuchen wollen.“ Er nickte dem Angeſtellten zu, und ging durch dle blitzende Tür, hinaus in die milde, blütendurchduftete venetianiſche Nacht. In ſeinen Gedanken war nur eine einzige Frau, in ſeinem Blut nur eine Sehnſucht. * Madame de Lormes war in ihrem Zimmer aun⸗ gekommen. Sie verriegelte ſorgfältig die beiden Türen, die zu dem Korridor führten, und hing vor jedes Schlüſſel⸗ loch einen ſeidenen Kimono. Dann öffnete ſie die Tür ihres Kleiderſchrankes, der in die Wand des Ankleide⸗ raumes eingebaut war. Sie klopfte mit dem Finger zwet⸗ mal ganz kurz und leiſe an die Wand des Schraukes. Gleich darauf hörte ſie ein vorſichtiges Knacken, als würde ein Schlüſſel im Schloß herumgedreht. Sie ſchob die Neihen der Kleider und Pelze fort, die an ſeidendeſpannten Bügeln in dem Schrank hingen: ein Geſicht tauchte auf, eine übergroße Geſtalt, die ſich hier zuſammenducken mußte— gleich darauf war Liewen durch den Kleiger⸗ ſchrank hindurch ins Zimmer gekommen. „Nun“, fragte ex ſofort,„wie wei: biſt du?“ „Den Bulgaren habe ich und den jungen Lord Hemminghay ſowie den Marquis de Deridans“, war die Antwort Lous.„Sie kommen alle in den nächſten Tagen.“ „Iſt auch höchſte Zeit!“ gab Liewen zur Antwort. „Mein Bankkonto nimmt ab, ſtatt zu. Du arbeiteſt in letzter Zeit ſchlecht, meine liebe Lou!“ 0 Die ſchöne Frau ſuhr auf: „Mach' du mir auch noch Vorwürfe!“— ihre Stimme war heftig.„Was kann ich dafür, wenn die Männer fetzt ſo mißtrauiſch ſind und aufpaſſen? Das Geſchäft iſt ehen nicht mehr ſo wie früher.“ 1 Liewen maß die ſchöne Frau mit einem kalt prüfenden Blick. „Das Geſchäft iſt noch wie früher“, erwiderte er lang⸗ ſam; aber er vollendete nicht— doch ſein prüfender, grau⸗ ſamer Blick, der über Lous Geſicht und ihre Geſtalt kroch, ſprach mehr, als Worte konnten. Die Frau ſchien zu ver⸗ ſtehen. Eine glühende Röte flog über Hals und Antlitz: „Willſt du damit ſagen, daß ich nicht mehr ſchön genug bin, um die Männer alles vergeſſen zu laſſen? Willſt du das ſagen?“ Sie trat dicht an Liewen heran; ihr ſchönes Geſicht bog ſich ihm in leidenſchaftlicher Frage entgegen, ihre blauen Augen ſprühten Feuer— ihre ganze herrliche Ge⸗ ſtalt mit den Formen einer antiken Göttin bebte in Er⸗ regung. Hinreißend ſchön war ſie in dieſem Augenblick— das empfand auch der Mann vor ihr. Aber er empfand es nicht für ſich, er empfand es nur als Lockmittel für ſene. die er durch ſie in ſeine Netze ziehen wollte. „Wenn du ſo tempers⸗mentvoll ausſiehſt wie jetzt, liebe Lou, ſo kannſt du es getroſt mit allen Frauen aufnehmen“ gab Liewen zur Antwort.„Aber leider zeigft ou deln Temperament nur noch ſelten— und doch iſt es nötig, denn wir werden nicht jünger, liebe Lou— und leicht können Schönere kommen, die dich ausſtechen. Alſo ſtreuge dich mehr an, meine Liebe! Die Männer dürfen, wenn du neben ihnen ſitzt, nichts anderes mehr ſehen und fühlen als dich, damit ich ungeſtört arbeiten kann.“ Das Geſicht der ſchönen Frau verzog ſich zu einem Ausdruck des tiefen Schmerzes. ö ö „Dimitri“, flüſterte ſie flehend,„wie kann ich Jahre um Jahre eine veidenſchaft heucheln, die ich nie, nie empfinden kann? Du weißt, Dimitri, wen ich liebe, wem meine Leidenſchaft gilt.— Laß uns doch aufhören! Haben wit nicht genug, um irgendwo in er Stadt, die uns gefällt, ein ſorgenloſes Leben führen zu können? Laß es genug ſein, Dimitri; ich bin manchmal ſo müde, ſo grenzen⸗ los müde— ich möchte weiter nichts, als ſtill mit dir zuſammenleben und dich lieb haben.“ Liewen lachte brutal auf: 8 „Aber ich möchte es nicht, meine gute Lou! Zum Spieß⸗ bürger bin ich nicht geſchaffen, der ein idylliſches Glück an der Seite einer Frau in einer kleinen Provinzſtabt ſucht. Mein Weg iſt vorgezeichnet— und der deine auch. Wenn du mich liebſt, wirſt du dich bemühen, deine Arbeit beſſer zu machen als in der letzien Zeit.“„ „Ich kann nicht mehr“, gab die Frau finſter zut Aus⸗ wort,„ic ekle mich vor mir ſelbſt— ich mache nlch⸗ mehr mit.“ 0 55 n, Fortſebung ole 19 Verband der Oeutſchen d end⸗ dher * hetbergen, der auch hier eine Jugendherberge hat, iſt ſtark verſchuldet und ſoll ſaniert wer⸗ den. Von der Regierung iſt daher angeregt worden, daß die Gemeinde Zwingenberg, die seinerzeit eine Bürgſchaft für den Verband übernommen hatte, dieſe Bürgſchaft herauf⸗ ſetzen ſolle. Da jedoch die finanzielle Lage der Gemeinde ſelbſt keineswegs gut iſt, konnte der Gemeinderat dieſer Bitte nicht entſpre⸗ chen. a Gernsheim, 16. Febr.(Vor 6 Jahren war der Rhein zugefroren.) Während die Queckſilberſäule des Thermometers weit über Null ſteigt, und die Kälte der erſten Fobruarhälfte gebrochen zu ſein ſcheint, erin⸗ nert man ſich, daß in dieſen Tagen vor ſechs Jahren bei uns eine geradezu ſibiriſche Kälte herrſchte. Bei einer Kälte bis zu 28 Grad froren Stein und Bein zuſammen; das ahſolute Minimum der letzten 100 Jahre war Mitte Februar 1929 nicht nur erreicht, ſon⸗ dern unterſchritten. Der Rhein war von einer 70 Zentimeter ſtarken Eisdecke in Feſſeln ge⸗ ſchlagen. Auf dem Eis tummelten ſich Fuß⸗ gänger, man fuhr dort Rad und ſpielte Fuß⸗ ball auf dem zugefrorenen Strom. An vielen Stellen fuhren ſogar beladene Müllerwagen und Autos über das Eis ans andere Ufer. Ein findiger Photograph mitten auf dem Fluß verewigte Beſucher mik der Polarland⸗ ſchaft im Hintergrund, und mancher Zeitge— naſſe zeigt heute noch ſtolz dieſes Andenken. Gernsheim, 16. Febr.(Rheinſchla mm as Dünger.) Der Waſſerſtand des Rheins ift in den letzten Tagen ſtark zurückgegangen, der Strom hat wieder ſein normales Aus— ehen. Beim Hochwaſſer wurde viel Schlamm an beiden Uſern abgeſetzt. An mehreren Stel— en iſt man dabei, den Schlamm wegzuſchaf— feu, der als gutes Düngemittel für Obſt— bäume gilt. Mainz, 16. Febr.(Rückfälliger Be⸗ krüger.) Als Rückfallbetrüger wurde der jährige Gg. Stilgenbauer(Flonheim) von dar zweiten Großen Strafkammer zu einem Jahr Zuchthaus und 25 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Stilgenbauer erſchien im Oktober 1934 unter falſchem Namen bei einer Witwe in Mrnsheim, angeblich, um Weine zu kaufen. Im Laufe der Unterhaltung mit dieſer Frau erfuhr er, daß die Witwe noch Pachtgeld von Landwirten in Nack zu bekommen habe, aher nicht hereinbekommen könne. Stilgen— bauer ging bald darauf nach Nack, ſpielte ſich als Kriminaliſt der Geheimpolizei der Partei und Standartenſührer-Beauftragter auf und berſprach den Leuten, die Angelegenheit mit der Arnsheimer Witwe zu regeln. Er ver— ſangte 15 Mark Gerichtsſpeſen, die er dann er ſich ſelbſt verbrauchte. Ein andermal ver— cherte er einem Manne, dieſen wieder in die Vartei zu bringen. Allerdings müſf er 10 Mark für rückſtändige Beiträge erheben. Das Feld wurde ihm abermals gegeben, und aber⸗ nals behielt der Betrüger das Geld für Aus Vaden Hründung eines Saatgut⸗Erzeugungsringes. Oberdielbach, 16. Febr. Hier wurde die ründung des„Bäuerlichen Saatgut-Erzeu— gangsringes Odenwald in Oberdielbach“ voll— gen. Der Ring ſtellt ſich die Aufgabe, im Rahmen der Erzeugungsſchlacht hochwertiges Saatgut in gemeinſamer Arbeit auf bäuer— cher Grundlage zu erzeugen. Die hieſige gatzuchtaußenſtelle der Landesbauernſchaft zaden ſtellt zum Zwecke ordnungsmäßiger zurchführung, der Arbeit ihre techniſche Ein⸗ zichtung zur Verfügung. Die ausgeſprochene aziale Arbeitsgemeinſchaft der Gründung läßt den perſönlichen Vorteil des einzelnen Mit⸗ arbeiters in den Hintergrund treten.— Als Ringführer iſt der Bauer Peter Henrich be⸗ timmt worden. 4 6 Mannheim, 16. Febr.(Betrunkener Kraftfahrer.) Einem betrunkenen Füh⸗ rer eines Perſonenkraftwagens, der in der Nacht mit ſeinem Fahrzeug auf dem Kaiſer⸗ ring fuhr, wurde zur Verhinderung weiterer Gefährdung des übrigen Verkehrs die Weiter⸗ fahrt unterſagt. Das Fahrzeug wurde ſicher⸗ geſtellt. Der Fahrer hat die Entziehung des Führerſcheins zu gewärtigen. Mannheim, 16. Febr.(Betrüger am Werk.) In einem Radiogeſchäft hat ſich ein Mann einen Radioapparat, Marke wiende 248, Nr. 14 663, erſchwindelt, indem er ſich das Gerät in ein lun vorher gemietetes Zim. mer in die K⸗Quadrate bringen ließ unter dem Vorgeben, daß er den Apparat ausprobieren wolle. Noch am gleichen Abend iſt der Täter unter Mitnahme des Apparates verſchwun⸗ den. Der Täter iſt etwa 40 Jahre alt und iſt unter dem Namen Karl Schmitt aufgetre⸗ ten. Bei Ausführung der Tat trug er eine ſtädtiſche Dienſtmütze. Sachdienliche Mittei— lung an die nächſte Polizeiwache oder Kripo. Fernruf 35 851 erbeten. Heidelberg, 16. Febr.(Geheimrat Rohrhurſt 75 Jahre alt.) Einer der bekannteſten Bürger Heidelbergs, der Geheime Hofrat Dr. h. c. Rupert Rohrhurſt, früherer Stadtſchulrat und Präſident der einſtigen Zweiten Badiſchen Kammer, feierte ſeinen 75. Geburtstag. Der Jubilar ſtammt aus Witt⸗ nau bei Freiburg. Plankſtadt, 16. Febr.(Verſuchsweiſer Anbau von Zigarrentabak.) In der Generalverſammlung der Tabakfachſchaft und der NS.⸗Bauernſchaft hielt Landwirt Heinr. Seßler einen lehrreichen Vortrag über den Anbau von Zigarrentabak, der im kommenden Jahre auf der hieſigen Gemarkung verſuchs⸗ weiſe unternommen werden ſoll. Die nähe⸗ ren Anbaubeſtimmungen ergehen noch. Sandhauſen, 16. Febr.(Schulſchlie⸗ ungen wegen Grippe.) Da auch unter den hieſigen Schulkindern die Grippe ſtark auftritt, mußte die Volks- und Fortbildungs— ſchule auf Anordnung des Bezirksarztes bis einſchließlich 24. Februar geſchloſſen werden. Tauberbiſchofsheim, 16. Febr.(Brand⸗ ſtüfter gefaßt?) Kürzlich brannte die Scheune des Ortsgruppenleiters Schad in Königshofen nieder. Den Umſtänden nach kommt nur Brandſtiftung in Frage. Jetzt wurde ein Königshofener Einwohner, Karl! Mohr, unter dem dringenden Verdacht, den Brand gelegt zu haben, feſtgenommen. Eine Hausſuchung bei Mohr förderte größere Men— gen leicht breunbarer Flüſſigleiten zutage. Tauberbiſchofsheim, 16. Febr.(Bei der Poſtſte lle.) Bei der hieſigen Poſtſtelle wur⸗ den bei einem Einbruch ungefähr 70 Mark und verſchiedene Gegenſtände im Werte von etwa 80 Mark geſtohlen. Für die Ergreifung des Täters oder ſachdienliche Angaben iſt eine Belohnung von 50 Mark ausgeſetzt. Karlsruhe, 16. Febr.(KRommuniſtiſche Hetzer verurteilt.) Die Kommuniſten Artur Wieſemann, Albert Kropf und Willi Stauch, alle aus Karlsruhe, hatten ſich an der Herſtellung von illegalen kommuniſtiſchen Hetzſchriften beteiligt. Wieſemann hatte außer⸗ dem hochverräteriſche Verbindungen mit Pfäl⸗ zer Kommuniſten unterhalten. Das Oberlan⸗ desgericht Karlsruhe ſprach gegen Wieſemann eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, gegen Kropf und Stauch Gefängnisſtrafen von je— weils einem Jahr und ſechs Monaten aus. Des weiteren hatten die Kommuniſten Franz Franl, Max Sprendel, Friedrich Mattes, Karl Steiner, Otto Fleig, Karl Brucker und Fr. Schädler es unternommen, rund. 4000 bochver⸗ Es war eben gar nicht ausgeſchloſſen, daß Maria oder räteriſche Vructſchriſten in der Rahe von Sin⸗ gen aus der Schweiz nach Deutſchland ein⸗ zuführen. Die Haupttäter Franz Frank und Max Sprendel erhielten Zuchthausſtrafen von drei Jahren vier Monaten und drei Jahren. Wegen der Gefährlichkeit ihrer Handlungs⸗ weiſe wurde Polizeiaufſicht für zuläſſig er⸗ klärt. Die anderen Angeklagten erhielten Ge⸗ fängnisſtrafen von einem Jahr zwei Mons⸗ ten bis zu zwei Jahren ſechs Monaten. Karlsruhe, 16. Febr.(An das Staats⸗ theater verpflichtet.) Nach einem über⸗ aus erfolgreichen Gaſtſpiel als Sieglinde in Richard Wagners„Walküre“ wurde Vilmar Fichtmüller vom Deutſchen Opernhaus in Berlin von Intendant Dr. Thur Himmighof— fen an das Badiſche Staatstheater als Zwi— ſchenfachſängerin verpflichtet. Aus der Heimat Gedenktage 16. Februar 1497 Der Reformator Philipp Melanchthon in Bretten geboren. 1826 Der Dichter Joſeph Viktor in Karlsruhe geboren. 1834 Der Naturforſcher Ernſt Potsdam geboren. 1864 Der Schriftſteller Hermann Habelſchwerdt geboren. 1871 Kapitulation von Belfort. 1915(bis 20. März) Winterſchlacht in der Champagne. 1920 Koburg wird Bayern einverleibt. Prot. und Kath.(5): Juliana Sonnenaufg. 7.16 Sonnenunterg. 17.13 Mondunterg. 6.27 Mondaufg. 15.19 17. Februar v. Scheffe! Haeckel in Stehr in 1478 Der engliſche Staatsmann und Huma⸗ niſt Sir Thomas More(Morus) in London geboren. 6600 Der Philoſoph Giordano Bruno aus Nola wird in Rom verbrannt. 673 Der franzöſiſche Luſtſpieldichter Jean Baptiſte Poquelin Moliere in Paris geſtorben. 854 Der Großinduſtrielle Friedrich Alfred Krupp in Eſſen geboren.. 14934 Albert J., König der Belgier, abgeſtürzt vom Marche-les-Dames bei Namur. Prot.: Konſtantia— Kath.: Donatus Sonnenaufg. 7.14 Sonnenunterg. 17.15 Mondaufg. 16.25 Mondunterg. 6.4“ * Sonntagsgedanker Ob das für uns Menſchen überhaupt mög⸗ lich iſt Gott haben können? Die, welche Gott am tiefſten erlebt und gefunden haben, ihm alſo in gewiſſem Sinne„haben“, die reden gerade am wenigſten davon. Man merkt es nur an ihrem ganzen Weſen und Handeln. Wie jener Weiſe auf die unaufhör⸗ lichen Fragen nach Gottes Weſen beſtändig ſchwieg und ſchließlich den Fragern erwiderte: „Merkt ihr denn gar nicht, daß ich euch dau— ernd antworte? Ueber Gott kann man nur reden durch Schweigen.“ Und doch dürfen wir gewiß auch von Gott reden, ſowie der Mund davon überläuft, wes das Herz voll iſt. Wie auch Jeſus von Gott geredet hat, weil ſein Geiſt voll war von ihm. „Wer etwas in der Welt mag ſüß und lieblich nennen, Der muß die Seligkeit, die Gott iſt, noch nicht kennen.“ Oder was der fromme Pſalmiſt in den Wor— ten ausſpricht: Wenn ich nur dich habe, ſo frage ich nichts nach Himmel und Erde... So reich kann ſich der Menſch ſchon hier auf Erden fühlen in Gott. Und doch iſt damit noch nicht das Letzte und Höchſte ausgeſpro— chen. Wenn ein Menſch Geld und Gut dieſer Welt hat, dann iſt es dech oft ſo, daß nicht er das Geld hat, ſondern baß vielmehr das Geld ihn hat und mit ihm macht, was es will. So iſt es im guten Sinne auch mit unſerem„Gott⸗Haben“. Nicht bloß, daß wir Gott haben, nein, daß Gott nun uns hat, das iſt das wichtigſte. Daß er uns zu ſeinen Werkzeugen macht, mit denen er ſein Reich in dieſer Welt bauen will, durch die er in der Welt Segef ſchaffen kann, das iſt die große Herrlichkeit, die Gott uns ſchenkt, wenn wir ihn„haben“ dürfen. Darum nicht bloß: „Wenn ich nur dich habe“, ſondern noch viel⸗ mehr:„Wenn du nur mich haſt“... Das iſt unſer ſeliges„Gott⸗-Haben“, das uns dann nicht mehr genommen werden kann. M. Eine halbe Stadt an Influenza erkrankt. Die Hälfte der Bevölkerung der Stadt St. Johns(Neufundland) iſt an Influenza er— krankt. Es gibt kaum ein Haus, wo nichl ein Kranker liegt. Eine Anzahl Todesfälle iſt bereits zu verzeichnen. Es macht ſich ein fühlbarer Aerztemangel bemerkbar. ſodaß vielfach Medizinſtudenten zur Behandlung Mane herangezogen werden müſſen. Vergeßt nicht den Tierſchutz Die milde Witterung, die in den letzten Ta⸗ zen wieder eingetreten iſt, ſoll uns nicht deranlaſſen, weniger an das Wohlergehen un⸗ erer Freunde in Haus, Hof und Flur zu den⸗ zen. Plötzlich eintretende harte Nachtfröſte bringen große Gefahren für die Tiere. Ver⸗ ichert Euch doher immer wieder, daß Eure Haustiere ein Lager haben, das genügenden Schutz gegen Kälte, Wind und Näſſe bietet! Sorgt für Euren Hofhund, den treuen Wächter Eures Hauſes! Es iſt eine geringe Mühe, ſeine Hütte durch eine Decke vor dem Eingang ſo gegen Zug zu ſchützen, daß ſie dem Tiere eine ausreichende Zuflucht gegen die Witterung gewährt. Scharfem Wind ollte die Hütte nie ausgeſetzt ſein, veil der Wind durchpfeifen kann. Bei ſtarkem Froſt gehört der Hund ins Haus oder in einen Stall. Vergeßt unſere gefiederten Freunde in Feld und Flur nicht! Sie werden es Euch im Sommer danken durch eifriges Vertilgen don Inſekten. Denkt an unſere zierlichen Mei⸗ en! Nach Feſtſtellung der biologiſchen Reichs⸗ anſtalt Dahlem verzehrt ein Meiſenpärchen mit ſeinen zwei Bruten jährlich eineinhalb Zentner Inſekten. Sie müſſen Fütteranlagen haben, an die andere Vögel nicht heran kön⸗ nen. In große Not geraten die in milden Wintern ſchon frühzeitig zurückkehrenden Zug⸗ bögel. Zum Beiſpiel die Bachſtelzen ſtellen ich ſehr früh wieder bei uns ein, ſie wandern oft fern von den Ortſchaften und können ſich ſchlecht mit den üblichen Fütterungsgeräten vertraut machen. Für dieſe Vögel errichte man Notfutterplätze. Auf dem Felde, an ge⸗ gen Wind und Schnee geſchützten Stellen ſtreue man Fütter und ſchirme den Futter⸗ platz mit Fichtenäſten oder Stroh ab. Ueber⸗ haupt iſt es nützlich, wenn man Reiſighaufen errichtet, damit die kleinen Vögel Schutz vor Raubvögeln finden. * Wettervorherſage: Ein vorübergehender Temperaturrückgang, der auf den Vorſtoß polar-maritimer Kalt⸗ luft an der Rückſeite eines nordiſchen Tief— druckwirbels zurückzuführen iſt und ſich vor allem im Gebirge ausgewirkt hat, wird durch einen von England her neu herandringenden Tiefdruckwirbel ausgeglichen; bei zunehmenden Bewölkung und verbreiteter Niederſchlags tätigkeit neuerliche Erwärmung. V IN VV Je DVV P PEOLEDU DOI Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). 90 Einen Augenblick erwog Slomi, ob er nicht kaltblütig eintreten und ſich als geladener Gaſt girieren ſollte. Es war nicht anzunehmen, daß Gwendolen ihn angeſichts der verſammelten Geſellſchaft bloßſtellte. Aber er verwarf den Gedanken ſofort. Man durfte die Sache nicht zum äußer⸗ ten treiben— aus Standesrückſichten— und dann war es durchaus nicht ſicher, daß Gwendolen Gnade walten ließ. Ein Affront aber konnte ihm auch dienſtliche Un⸗ annehmlichkeiten eintragen. Alſo hieß es den Rückzug antreten. Einſtweilen— denn geſechenkt blieb es Gwen⸗ dolen Birming nicht, was ſie ihm, Amos Slomi, angetan. Er war glücklich ſchon ſo weit— als echter Mann—, daß er alle Schuld dem Widerpart zuſchob. Achtzehntes Kapitel. Inzwiſchen hatte Doktor Burger die kleine Reiſe mit der Südbahn nach Mödling abſolviert und war dann zu Fuß nach der Brühl hinausgewandert. Mit Hilfe eines Situationsplanes wollte er die Gaſſe finden, die er ſuchte. Seit früher Jugend war er nicht mehr hier geweſen; aber zer hatte weder Sinn noch Auge für die liebliche Gegend, denn ſeine Unruhe trieb ihn vorwärts, wenn er auch deineswegs genau wußte, was er da wollte. Er hatte es auch vermieden, mit der elektriſchen Bahn nach der Brühl hinauszufahren, vielmehr machte er einen Umweg und wollte über einen weiten Wieſenplan nach der Rückſeite der geheimnisvollen Villa fahnden. etwa Frau Steidler jetzt den gleichen Ausflug unter— nommen, und eine Begegnung mußte dann nicht nur auf— fallen, ſondern ſeinen Plan zunichte machen. Seinen Plan? Eigentlich hatte er gar keinen. Er Wieſe dem Anweſen zuzuſtreben. Der abſoluten Stille entſprechend, mußte auch dieſes Sommerheim unbewohnt erfuhr, wer die Villa ſeit wenigen Tagen bewohnte— mußte ſich damit begnügen, wenn er nur wenigſtens und auch das war nicht ſo einfach. Denn ſo zeitig im Frühjahr geht der Wiener noch nicht aufs Land, und je an bas Haus gelangt und wollte ſchon rechts ablenken, dum wieder auf den Weg zu gelangen, als er merkte, daß Mödling entfernte und in die Gegend der Villen der an einem der Fenſter, das mit noch drei anderen die Rück⸗ front des kleinen Hauſes bildete, die Läden zurückgeſchlagen Menſchen. Die meiſten Sommerhäuſer waren feſt ver- ſchloſſen, und die Veranden und Balkone trugen noch ihre weiter ſich Felix von der wunderlieblichen, alten Stadt Vorderbrühl einbog, um ſo ſeltener begegnete er einem Winterſchlafröcke aus Brettern. Da fiel ſein Blick wie von ungefähr auf eine auf— gerichtete Tafel, die in verwaſchenen, primitiv eingezeich— neten Lettern die Aufſchrift trug:„Wieſenweg zur B.- Gaſſe.“ Tatſächlich ging ein ausgetretener Pfad, den nur der Eingeweihte als ſolchen erkennen konnte, zwiſchen Geſtrüpp und Unterholz nach der Richtung der geſuchten Gaſſe, und Felix beſchloß, dieſem Fingerzeig nachzugehen, denn die Gegend war weit und breit in Stille und Ein⸗ ſamkeit gehüllt. Er ging mit ausgreifenden Schritten den Rain ent⸗ lang und war ſo verſonnen, daß er faſt über ein niedriges Gatter geſtolpert wäre, das unvermittelt den ſchmalen Weg abſchloß. Eine mit primitiver Schlinge befeſtigte Lattentür war nur der Form halber da, denn man konnte ſie leicht überſteigen. Damit aber ſtand man auch ſchon in einem ver⸗ wilderten Garten, eigentlich mehr einer Wieſe, mit Obſt⸗ bäumen bepflanzt, die, in ihr zartes, duftiges Frühlings⸗ kleid gehüllt, wie rieſige Schneebälle in der Luft zu ſchweben ſchienen. Wilde Bienen umſchwärmten die aufſprießen⸗ den Wieſenblumen, und Vogelſtimmen unterſtrichen die friedliche Stille ringsum. Felix war ſtehengeblieben und blickte um ſich. Hier war es wirklich ſchön. Zwiſchen den Baumſtämmen konnte man undeutlich eine hellgetünchte Hauswand unterſcheiden. Der ausgetretene Pfad aber führte mehr rechts. Etwas, wovon er ſich keine Rechenſchaft gab, lockte den Mann, den ſchmalen Fußweg zu verlaſſen und quer über die ſein. Kein Wachthund bellte, kein Hühnergegacker war za hören in dieſer ländlichen Umgebung. So war Felix nahe waren. Es war ein kleiner, giebeliger Bau ohne Stock— werk und wurde ſeitlich von einer ſchmalen Veranda geſäumt. Kein Laut drang heraus. Der Beobachter war näher getreten, und da ſich nichts regte, neigte er das Haupt vor und blickte in die Stube, die ſich vor ihm zeigte. Denn das offene Fenſter lag kaum in Mannshöhe, und er konnte bequem die Ellbogen auf⸗ ſtützen, um hineinzublicken. Und es war nötig, daß er 185 feſten Halt gegeben. ö Dort, an der Rückwand, ihm gegenüber, ſtand ein ſchmales Bett, und darin, zwiſchen Polſtern und Decken, lag ein ſchlafendes Kind. ö Schmale, ſehr bleiche Wangen und tiefe, dunk Schatten um Augen und Naſenwurzel ließen erkennen. daß es ein krankes Geſchöpfchen war, das da in tiefe Schlummer lag. Neben dem Kind, gleichfalls mit ge⸗ ſchloſſenen Augen, lehnte eine ſchlanke— ach, ſo wohl⸗ bekannte Frauengeſtalt. Es war Maria Weidinger... Sie hielt die Arme wie ſchützend um das Kind ge⸗ ſchlungen, und beider Köpfe lagen nebeneinander in den Kiſſen. Die Aehnkichtetk war ſo ins Auge ſpringend, daß kein Zweifel aufkommen konnte— es war Mutter und Kind. (Fortſetzung folgt.) Rolumbus-Eier für die Küche Wer kennt nicht die alte Geſchichte vom Ei des Kolumbus? Sie beweiſt ſchlagend, daß ein kluger Kopf durch ſyſtematiſches Nachdenken auf ganz einfache, aber bisher unbemerkte Einfälle geraten kann, bei denen ſich dann jeder fragt: Warum bin ich nicht längſt darauf gekommen? Mit der erwähn⸗ ten Erfindung kann man leider in der Praxis nicht viel anfangen; nachdem ſie einmal bekanntgeworden iſt, kann man nicht einmal mehr ſeine Tiſchgenoſſen damit ver⸗ blüffen. Aber es gibt noch eine ganze An— ah ſolcher„Kolumbus-Eier“, die in der echnik zu ungeheuren Umwälzungen ge— führt haben. Da iſt z. B. die Erfindung der erſten Eiſenbahn. Es war ſchon lange be— kannt, daß man Laſten leichter befördern könnte, wenn man ſie auf glatten Eiſen— bahnen oder hölzernen Schienen rollte. Man kannte auch im 18. Jahrhundert ſchon den Dampfwagen; aber auf den ſchlechten Straßen der damaligen Zeit kam er nicht recht vorwärts. Bis eines Tages ein aus⸗ geruhter Kopf auf die Idee kam, den Dampf⸗ wagen, den es ſchon gab, auf die Schienen zu ſetzen, die es ſchon gab— und die erſte Lokomotive war geboren! Auch heute noch werden immer wieder ſolche einfachen, aber umwälzenden Erfin⸗ dungen gemacht. Eine der überraſchendſten iſt die Erfindung des Tomaten meſſers. Die Haut der Tomate iſt glatt und feſt. Ein gewöhnliches Meſſer rutſcht leicht ab. Drückt man feſter zu, dann zerquetſcht man die ganze Tomate. Eines Tages kam jemand auf den Gedanken, ein Meſſer mit feinen Zähnen zu verſehen wie eine Säge. Und ſiehe da— mühelos kann man die dünnſten „Hund zarteſten Scheiben ſchneiden! Den glei— chen Gedanken hat man auf das Brot⸗ meſſer angewandt. Wenn man weiches Brot mit einem gewöhnlichen Meſſer zu ſchneiden verſucht, dann zerbröckelt es oder ballt ſich zuſammen. Mit der modernen Brotſäge kann man ſelbſt ganz friſches Brot in dünne, appetitliche Scheiben zerlegen. Wie viel Aerger und Mühe werden der Hausfrau durch dieſe einfache Erfindung er⸗ ſpart! Auch für Wurſtmeſſer iſt ſie nutzbar gemacht worden, und vielleicht taucht das gleiche Prinzip eines Tages noch auf einem ganz anderen Gebiet auf, an das man bisher nicht gedacht hat. Aber die Solinger Meſſerfabrikanten haben ſich mit dieſem einen Einfall nicht begnügt. Unnötig zu erwähnen, daß jetzt alle Arten von Meſſern aus nicht roſten⸗ dem Stahl hergeſtellt werden. Dieſer Stahl iſt einmal ganz zufällig im Labora⸗ torium der Firma Krupp entdeckt worden. Er iſt heute von hohem Nutzen für unſere Volkswirtſchaft. Viele Geräte, die man wegen der Roſtgefahr früher nur aus nicht eiſernen Metallen herſtellen konnte, werden jetzt aus nicht roſtendem Stahl angefertigt. Uebrigens haben vernickelte und verchromte Meſſer den Nachteil, daß ſich der galvaniſche Aeberzug an der Schneide leicht abnutzt; an dieſer Stelle ſind ſie alſo nicht mehr gegen Roſt geſchützt, 88 8 Eine andere Erfindung, die man ſich bei der Meſſerfabrikation nutzbar gemacht hat, iſt der moderne Preßſtoff, aus dem man heute die Griffe herſtellt. Er iſt unlösbar mit der Klinge verbunden. Da kann ſich nichts mehr lockern, Schmutz oder Speiſereſte, die eine Gefahr für die Geſundheit ſind, wenn ſie in Fäulnis übergehen, können ſich nicht mehr einklemmen. So wird das Leben immer leichter und angenehmer. So arbeitet der Orangenschäler! Apfelſinen kann man auf dreierlei Art ſchälen. Einmal mit der Hand und mit den Fingernägeln; aber das iſt unſauber und unſchicklich. Oder: man ritzt mit einem ein⸗ fachen Meſſer die Schale in Viertel und zieht dieſe Viertel mit dem Meſſer ab. Das iſt ſchon beſſer, aber recht umſtändlich. Mit dem neuen Apfelſinenſchäler geht es am ſchnellſten: ſchmale Streifen abſchneiden, dann den Schäler flach unter die Schale ſchieben und einfach abheben. Eine weitere Hilſe im Hauſe, nur durch gründliches Nachdenken gefunden, iſt der moderne Korkenzieher. Beim alten Korkenzieher war das ſo: das Ding wurde eingedreht, dann klemmte man die Flaſche zwiſchen die Beine, dann bekam man einen roten Kopf, weil es nicht ganz einfach war, den Korken herauszuziehen, und wenn man Pech hatte, ging er dabei doch kaputt. Die neuen Korkenzieher ſetzt man einfach auf. Dann braucht man nur zu drehen. Erſt dreht ſich die Spirale des Bohrers hinein, dann hebt ſie, ohne daß man umzuſchalten braucht, den Korken langſam heraus— man muß nur immer ruhig weiter drehen. Ganz leicht geht das, ohne Stöhnen, Schimp⸗ fen und Fluchen, nur weil einmal jemand daran gedacht hat, das Prinzip der Hebel⸗ wirkung auf das Stopfenziehen zu über⸗ tragen, und weil man ſelbſt vernünftig genug war, ſich dieſe Erfindung nutzbar zu machen. Darauf freilich kommt es Früher muble sich die Hausfrau mit Putzstein ung Sehmirgel quien. Sind die rostfreien Messer iin Handumdrehen gereinigt. an: man muß ſich auch ent⸗ ſchließen, dieſe Dinge im eige⸗ nen Hauſe anzuwenden, die deutſcher Erfindergeiſt für uns geſchaffen hat. Viele Hausfrauen machen ſich und ihrer Familie das Leben da⸗ durch ſauer, daß ſie glauben, nur mit einer Art von Meſ⸗ ſern auskommen zu können. Als ob man die gleiche Bürſte zum Flaſchenſpülen wie zum Zähneputzen verwendete! Manche Frau, die ſich jahre⸗ lang mit unzweckmäßigen Küchengeräten herumgequält hat, wird ſtolz auf ihren Einfall ſein, ſich ein moder⸗ nes Werkzeug anzuſchaffen, mit dem alles ſo viel leichter geht. Und das iſt dann das feld. 1 ſie el gefunden hat. enn aber der Vater oder der Sohn auf den Gedanken kommt, ihr ein ſolches Gerät zu ſchenken, dann kann er den Erfinderruhm für ſich in Anſpruch nehmen, und wenn wir die Männer richtig kennen: er wird nicht zögern, es zu tun! Die Pflege der Kochtöpfe Die verſchiedenen Stoffe, aus denen Koch⸗ geſchirre hergeſtellt werden, erfordern auch eine verſchiedene Behandlung. Die Haus⸗ frau muß ſorgſam mit ihnen umgehen, denn dadurch ſpart ſie nicht nur ſelbſt Geld, ſon⸗ dern erhält auch der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft wertvolle Rohſtofſſe. Für die Er⸗ haltung unſerer Küchengeräte wäre es gut, wenn man mit allen Gegenſtänden ſo vor⸗ ſichtig hantieren würde wie mit Porzellan oder Glas. So iſt z. B. für alle Kochtöpfe ein zu ſchneller Uebergang vom Kalten zum Heißen ſchädlich und umgekehrt. Ein email⸗ lierter Topf, der ſtark erhitzt iſt. darf nicht plötzlich durch Eingießen von kaltem Waſſer abgeſchreckt werden, denn Emaille iſt Glas und daher ſpröde. Ohne Inhalt ſollte man kein Geſchirr aufs Feuer ſetzen. Selbſt Eiſengeſchirre ſollte man nicht fallen laſſen oder anſtoßen, und Emaillegeſchirre und Steingut erſt recht nicht. Vor dem erſten Gebrauch ſollte jedes Emaillekochgeſchirr mit Waſſer min⸗ deſtens bis zur Hälfte gefüllt auf dem Feuer erſt langſam erwärmt und dann eine halbe Stunde lang im Kochen erhalten werden. Nach langſamer Abkühlung iſt das Geſchirr gebrauchsfertig. Keſſelſtein darf auf keinen Fall mit Hammer und Meißel ent⸗ fernt werden; das hält das beſte Geſchirr nicht aus. Man behandelt ihn mit ver⸗ dünnter etwa 10% iger Eſſigſäure oder ver⸗ dünnter Salzſäure. Bildet der Keſſelſtein eine beſonders glatte und feſt anhaftende Schicht, ſo genügt es, die Löſung auf etwa 50“ zu erwärmen. Fett muß ſtets bei kleiner Flamme erhitzt werden. Eiſenlöffel dürfen zum Umrühren nut bei blankem Eiſen⸗ oder Stahlgeſchirr verwendet werden; beſſer iſt ein Löffel aus Holz oder Aluminium. Die verſchiedenen Arten von Kochgeſchirren reinigt man folgendermaßen: Emaille⸗ geſchirr mit heißem Sodawaſſer und Bürſte, nicht mit Sand. Blanke Stellen nach dem Trocknen ſofort einfetten. Stahl⸗ blech: innen und außen mit heißem Soda⸗ waſſer und feinem Putzſand reinigen, trock⸗ nen und ſofort einfetten. Bei Alumi⸗ nium darf man keine ſcharfen Putzmittel, keine Soda und keine Drahtbürſte anwen⸗ den. Stahlgeſchirre mit ſiliziumhalti⸗ ger, nicht ſplitternder Innenglaſur ſoll man einfach ohne Waſchmittel, nur mit Bürſte und nicht zu ſcharfen Sodawaſſer ſpülen und gut trocknen. Stahlgeſchirr mit Innen⸗ plattierung aus nicht roſtendem Stahl darf nur heiß abgeſpült werden; durch Ueber⸗ hitzen angelauſene Stellen dürfen nur mit den nicht mit Sand gereinigt werden. Plätte im Sitzen! Die Hausfrau iſt eine Schwerarbeiterin. Gerade darum hat ſie die Pflicht, ſich jede einzelne Arbeit ſo leicht wie nur irgend möglich zu machen. Auf dieſem Gebiet wer⸗ den aus Gedankenloſigkeit noch die ſchlimm⸗ ſten Fehler gemacht. Eine der anſtrengend⸗ ſten Arbeiten iſt z. B. das Waſchen. Was macht die Wäſche ſo anſtrengend? Es iſt das gebückte Stehen. Viele Hausfrauen glauben, daß man zu einer anſtrengenden Arbeit unbedingt krumm ſtehen muß. Dar⸗ um werden die Waſchgefäße im allgemeinen viel zu niedrig aufgeſtellt. Bei älteren Perſonen hat das den Nachteil, daß ein Blutandrang zum Kopf eintritt, der oft ein Weiterarbeiten unmöglich macht. Gebücktes Stehen und Gehen iſt viel anſtrengender als aufrechtes Stehen oder Gehen. Darum muß die Höhe der Waſchwanne den Körper⸗ maßen der asbeitenden Frau angepaßt werden. gute und raſche Heilung geg Richtige Höhe ſes Waschgefäbes er- lelchitert die Arbeit Ju niedrig stehendes Waschgeläh erzwingt gebückte Haltung. Anstrengende Arbeit. Stehen iſt aber auch in jedem Fall drei⸗ mal anſtrengender als Sitzen. Warum müſſen wir beim Bügeln ſtehen? Sitzen iſt beſſer. Es iſt zwar richtig, daß das Plätten im Sitzen bei ganz großen Stücken nahezu unmöglich iſt, aber bei allen kleine⸗ ren kann man ſehr gut ſitzen. Wenn man im Sitzen plätten will, dann muß das Plätt brett freilich niedriger ſein als ein gewöhn⸗ licher Tiſch, und zwar nur 65 bis 75 Jenti⸗ meter vom Erdboden entfernt. In dieſer Höhe kann das Eiſen auch genügend ſtark aufgedrückt werden, beſonders dann, wein der Stuhl recht nahe am Bügelbrett ſteht Stehen strengt an. Sitzen is dem Haus wirtschaftlichen Lehrdiengt (Nr. 1) des Reichskuratotiums für Wirtschaftlichkeit. Aus Das ſtändige Anheben des Bügeleiſens kaun dadurch vermieden werden, daß man ein Eiſen mit einer Aufſtellvorrichtung benutzt Dieſe geſtattet es, das Bügeleiſen durch loſes Ankippen aufzuſtellen. Vunden nicht auswaſchen! Immer wieder hört oder lieſt man, daß Wunden ausgewaſchen oder desinfiziert werden ſollen. Die Erfahrung aber lehrt, daß Auswaſchen und Desinfizieren auch ber kleinen Verletzungen, die ſonſt eine glatte Heilung erfahren hätten, der Ausgangs⸗ punkt einer langwierigen und ſchmerzhaften Wundeiterung werden kann. Jedes Berühren, Betaſten oder Auswaſchen der Wunde muß vermieden werden. Eine Rei⸗ nigung und Ausfpülung der Wunden, aue wenn ſie ſchmutzig ſind, iſt äußerſt ſchädlich und gefährlich. Die in der Wunde befind⸗ lichen Krankheitskeime werden durch da⸗ Ausſpülen in die Blutbahn hineingetrieben, ſetzen ſich dort feſt und rufen dann Eut⸗ zündungen hervor. Ferner beſteht die Ge⸗ fahr, daß die an der Hautoberfläche außzer⸗ halb der Wunde haftenden Krankheitskeime durch Auswaſchen in die Wunde hineinge⸗ langen. 1 Aehnlich ſteht es auch mit der Desi fektion von Wunden. Die Anſicht, man könne dadurch die Krankheitskeime wirkſan⸗ bekämpfen, iſt trügeriſch. Allerdings können wir auf die Krankheitsteime in der Wunde einwirken und ſie abtöten, aber gleichzeitig ſchädigen wir auch die Abwehrkräfte, die der Körper dem e von Krankheits⸗ keimen entgegenſetzt. Die Geſundheitspolthei des Körpers, die weißen Blutkörperchen, ſtellen ſich in einem geſchloſſenen Wall dem Keim entgegen und gebieten einem weiteren Vordringen in die Blutbahn Halt. Das Desinfektionsmittel ſchädigt dieſen Schutz wall und auch die Widerſtandsfähigkeit de⸗ Gewebes. Außerdem tötet es nur einen Teil der Keime ab; die tiefer eingedrungenen erreicht es nicht. ö Man muß ſich daher merken: Wunden, auch ſchmutzige, niemals auswaſchen. Jede Wunde iſt mit einem Verbandpäckchen, das vom Heilgehilfen oder aus dem Verbandkaſten* holen iſt, zu bedecken. Empfehlenswert es, vorher die Wundumgebung mit 9 Jodtinktur zu beſtreichen. 0 e r eben. aus, um den Luftſchutz wirkſam werden zu 5 Selbſterhaltung die Wege und Mittel zu zei— gen, wie den Gefahren aus der Luft getrotzt m Deutſchen Reichsgriegerbund„Kyffhäuſer“ als der größten Organiſation ehemaliger Sol— 0 uftſchutzobundes auf das Wirkſamſte zu för— 5 urbeit im Reichsluftſchutzbund als einen ſol⸗ 1 diſchen Pflichten. zeihung in den Reichsluftſchutzbund zu ermög— ihn aufbringen kann. Erwerbsloſe und Unter— flützungsempfänger geben Pfennige. Wer in Arbeit und Brot ſteht, ſchätzt ſich je nach ſeinem Einkommen ſelbſt n. ſands! Am Sonntag, den 17. Hornung iſt Pflicht: In jedem Hauſe:„Eintopfgericht!“ Jungarbeiter, herhören! 4 chen Berufsſchulungskurſen der DAF. den ungen gegeben wurde, wird in die Tat um⸗ keſetzt werden. Pir in dieſem Jahre beweiſen werden und kweiſen müſſen, daß die Jugend gewillt iſt, gangel“ muß in einigen Jahren nur noch dem kamen nach bekannt ſein. Die Jugend hat id wird unermeßliche Arbeit leiſten. Inpf in Euren Betrieben und in den Schulen . g eſelbe direkt bei der Kreisjugendwaltung der Pen Deutſchland 0 wurde. Wir, die Der alte Soldat und der Reichsluftſchutzbund Die Erkenntnis, daß der Luftſchutz zu einer der wichtigſten Lebensfragen für unſer deutſches Volk geworden iſt, fordert, daß in dem geſamten deutſchen Volke das weitgehendſte erſtändnis für dieſe hohe Aufgabe geweckt wird. Der Reichsluftſchutzbund ruft die ge— ſamte Bevölkerung zur eifrigen Mitarbeit auf. o ſehr das deutſche Volk mit ſeinem Führer an der Spitze den Frieden will, ſo heißt es dennoch eine drohende Gefahr rechtzeitig zu erkennen und die ſchützenden Maßnahmen zu ergreifen die gegen Angriffe auf unſer waffen⸗ u. wehrloſe Heimat aus einer Welt von hoch⸗ gerüſteten Staaten erfolgen können. Die um⸗ aſſenden organiſatoriſchen u. techniſchen Maß⸗ nahmen der Behörden reichen bei weitem nicht laſſen. Die volle Wirkſamkeit kann erſt er⸗ reicht werden, wenn die geſamte Bevölkerung zum Selbſtſchutz greift. Aus dieſer Erkennt— nis und dieſem Verantwortungsgefühl heraus iſt der Reichsluftſchutzbund entſtanden, um dem deutſchen Volk in ſeinem eiſernen Willen zur werden kann. Die alten Soldaten des Weltkriegs, die daten der Welt zuſammengeſchloſſen ſind, wer— den beſtrebt ſein, die hohen Zielen des Reichs— dern und zu unterſtützen. Der alte Soldat, der den Weltkrieg ge— chlagen hat, der die Schreckniſſen eines vier— ährigen kriegeriſchen Fronterlebniſſes täglich und ſtündlich zu erleben hatte, iſt beſonders hazu berufen, in vorbildlicher Aufbauarbeit ich einzuſetzen, die deutſche Familie, das deut— ſche Volk, die Heimat und Scholle gegen ver— heerende Verwüſtungen ſchützen zu helfen. Die alten Soldaten betrachten die Mit— hatiſchen Dienſt an unſerem Volke und als die Erfüllung eine der wichtigſten vaterlän— Um einem jedem alten Soldaten die Ein— ichen, iſt der Beitrag ſo feſtgeſetzt, daß jeder monatlich einige In alter ſoldatiſcher Treue ſtehen die Schützer deutſcher Erde zu dem Führer Deutſch— Der Führer befiehlt, der Soldat gehorcht. Deutſcher Reichskriegerbund „Kyffhäuſer“ Landesverband Kurpfalz Der Landesführer: von Didmann N Was während des Winters in den zuſätz⸗ Es ſteht für uns heute ſchon feſt, daß beweiſen, daß ſie in ihrem Berufe auf em Poſten iſt. Das Wort„Facharbeiter⸗ Willen, ſich für die Arbeit einzuſetzen Jungarbeiter, in den nächſten Tagen wer⸗ Euch die Anmeldeformulare für den Wett⸗ dergeben werden. Wer bis zum 16. Februar cht im Beſitze der Anmeldung iſt, fordere eutſchen Arbeitsfront, Heppenheim, Kreis⸗ utsgebäude, an. e täglich von 7 Uhr abends, außer Samstags. Der Reichsberufswettkampf 1934 iſt noch len in guter Erinnerung. Die ganze zivili⸗ te Welt ſah damals auf das gigantiſche erk, das von dem jungen nationalſozialiſti⸗ ir 95 der Organiſation des Wettkampfes den, oder als Teilnehmer mitmachten, ſſen, daß nicht alles ſo klappte, wie es vor⸗ ehen war. Im Jahre 1935 wird j es bi N„Jahr jedoch alles bis t 4055 in den Schatten geſtellt werden. 1 N On! 7 26 d für 1935 weiter abgegeben: Gr. Losholz von Herm. Weißmann Kiefern Wellen von Jakob Heinz 1. Bekanntmachung Montag, den 18. Februar 1935 wird an Reeeßholz 8. 7. 59 bis Adam Faber 1. geb. 7. 12. 66. 21 Kl. Losholz(K. Sch.) von Georg Baureis 2. geb. 2. 10. 52 bis Georg Grammig 2. geb. 30. 3. 55. Kl. Losholz(K. K) von Jakob Koob 5. geb. 15. 6. 68 bis Cornel. Fiſcher 1. geb. 23. 2. 76. Windfallholz von Karl Ad. Weidner 2. geb. 4. 11. 96 bis Peter Schmitt 9. geb. 30. 6. Eichen⸗Knüppel von Friedr. Alter 1. geb. 13. 5. 05 bis Franz Herbert 1. geb. 13. 5. 06. Kiefern Stöcke von Peter Hoock 8. geb. 30. 6. 01 bis Phil. Mandel 7. geb. 27. 8. 01. 11. 99 bis Joh. Helbig 16. geb. 24. 1. 03 Kiefern ⸗Knüppelreiſig von Heinr. Mandel 1. geb. 26. 1. 03 bis Valt. Babylon 2. geb. 23. 2. 03 Eichen⸗Wellen von Leonh. Knapp 7. geb. 31. am Schiller-Kaffee, 2 10. 10 bis Nikl. Wilh. Kempf 2. geb. 28. 1. 11 1 Gemeindekaſſe Viernheim Zöller Auflage R. M. 1. geb. 2 97. geb. 5. Allr 85 W 8 e e ae e reich zu begleiten. ſchaften ſiehe Schaukaſten. Vereins- Anzeiger Männergeſang⸗Verein 1846. Sonntag vormittag 10.30 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende Geſangverein Sängertreue. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Voll zähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstag Abend halb 9 Uhr im Lokal zum gold. Stern Jahresverſammlung. Pünkt— liches und vollzähliges Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09. Das Schülerſpiel heute Samstag und das Jugendſpiel morgen Sonntag fällt Sonntag entſcheidungsvolle Meiſterſchafts— ſchaftsſpiele gegen Sandhofen. Abfahrt 3. M. mit Begleiter vorm. 10 Uhr per Auto 2. Mannſchaft mit Be— gleiter 12 Uhr per Auto am Schiller-Kaffee, 1. Mannſchaft wie bekannt. Auf dem Wald ſportplatz nachm. 3 Uhr Handballſpiel geg. Turnverein. Vorher 2. Mannſchaften. Wir laden unſere werten Sportfreunde zu dieſen Spielen freundlichſt ein. Insbeſonders bit— ten wir, unſere Mannſchaft zum entſchei dungsvollen Spiele nach Sandhofen zahl— Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Morgen Verbandsſpiele: 1. Handballelf geg. Amicitia 1. um 3 Uhr. Die anderen Mann— gegen DIn Weinheim 2.30 Uhr. Abfahrt 1.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Das rühmlichſt bekannte Gpezial⸗ Erzeugnis des Bürgerbrän Ludwigshafen am Rhein, das hervorragende Kräftigungsgetränk für Kranke, Geneſende und ſonſtige der Stärkung bedürftige Perſonen, aber auch das bekömmliche und wohlſchmeckende Bier für Geſunde, Bütgerbrän⸗ Nährhier iſt in folgenden Geſchäften in Viernheim zu haben: Jakob Faltermann, Kolonialw., Friedrichſtr. 65 Corenz Adler, Kolonialwaren, Annaſtr. 53 Jakob Winkenbach, Kolonialwaren, z. Vorſtadt Karl Eppel, Kolonialwaren, Kiesſtraße Nikolaus Brechtel, Feinkoſt, Adolf Hitlerſtraße aus. 1. Fußballelf + * . W 1 * n — 2 10 W 2228 10. 4 U e 54 1 100. b 1 1 N 5— 22 N 5 8 rie ſu(lopfſpuudi 5 Georg Hook, Feinkoſthaus, Ad. Hitlerſtr. Fritz Cantz, zum Darmſtädter Hof E. Batzmann, Kolonialw., Mannh. Str. 11 Peter Moskopp, Drogerie, Adolf Hitlerſtr. Ausſchank unſerer Biere bei Fritz Lantz „Zum Darmſtädter Hof“ Leſt und unterſtützt den „Viernheimer Anzeiger“ 5974000060 rufsgruppen werden antreten, um ſich in ehr— lichem Wettkampfe zu meſſen. In allen grö— ßeren Städten werden Kundgebungen aufge- zogen werden, bei denen die jungen Propagan⸗ diſten unſerer Bewegung die Werbetrommel für den Wettkampf rühren werden. In allen Betrieben wird die Jugend aufgerüttelt werden, damit ſich alles reſtlos für das Gelingen dieſes gewaltigen Kampfes einſetzt. Hinein in den Oerkehrsverein Der Kölner Verkehrsverein hat an An— ſchlagſäulen und in der Preſſe einen Werbe— aufruf in Verſen erſcheinen laſſen, der auch für andere Städte Beachtung verdient. Das Ge— dichtchen lautet: Der Kaufmann, den die Sorgen quälten, der Gaſtwirt, dem die Gäſte fehlten, das Handwerk voll der Sorgen Laſt Jetzt wieder Mut und Hoffnung faßt. Denn alle haben längſt erkannt, daß Werbung Not und Elend bannt, Gemeinſam Not und Arbeit ſchafft, doch Eigennutz vergeblich rafft. Nutznießend ſich beiſeite drücken, das mag nur rechten Lumpen glücken. Der KVV tut ſeine Pflicht er wirbt für dich vergiß es nicht! Beim Aufbauwerk dabei zu ſein, heißt: Mitglied im Verkehrsverein! bu woil ſis ſo gut ſchmechen- deshbalb sind Mcd: Suppen „— 1 bei groß und klein so beliebt Mehr als 90 Sorten 000 Jungarbeiter aus allen Be⸗ Sport und Spiel Die Entſcheidung naht! Sandhofen Viernheim Nun geht auch die diesjährige Verbands— runde ihrem Ende entgegen. Nach einem mä— ßigen Start gelang es den Grünen doch bis bis zur Halbzeit ſich die Tabellenführung zu erobern. Seit über 4 Monaten wurde kein Spiel mehr verloren. Die Mannſchaft kam in Schwung und blieb es. Die Tabellenführung, nach welcher viele anſtürmten konnte inne— gehalten werden. Nun gilt es morgen Sonn— tag ein ſehr harter Strauß zu fechten. Sand— hofen, das nach Verluſtpunkten gerechnet 1 Punkt beſſer ſteht wie Viernheim, will unbe— dingt den Meiſtertitel holen. Doch auch die Grünen ſind, angeſpornt durch ihren Erfolg bei Erringung der Gaupokalmeiſterſchaft wie— der meiſterſchaftslüſtern geworden. Die Mann— ſchaft hat wieder den alten guten Geiſt in ſich, der ihnen einſt den Ruf der„grünen Gefahr“ und„die grünen Huſaren“ einbrachte. Sie werden deshalb den Sandhöfern die Hölle ſchön heiß machen und werden uns gewiß nicht enttäuſchen. Unſere Mannſchaft hat den unbedingten Siegeswillen. Und es dürfte ſchon ſo kommen, wie es in den Sportblättern heißt: Die Tagesform und das beſſere Steh⸗ vermögen werden den Sieg erringen. Und daß unſere Mannſchaft ein gutes Stehvermögen Kämpfen bewieſen. Die Mannſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung: Krug Kiß Faltermann Martin Mandel Fetſch beſitzt, das hat ſie ſchon in unzähligen harten Auf dem Waldſportplatz Amicitia— Turnverein Morgen nachmittag treffen ſich die Viern— heimer Handballer bei dem Rückſpiel Amicitia gegen Turnverein. Es wird ein intereſſantes Spiel zu erwarten ſein, weshalb kein Hand— ballfreund fehlen wird. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau „Ganz Paris iſt in Aufregung! Auf der Polizeipräfektur raſt das Telefon. Die Hafen— behörden der franzöſiſchen Küſtenſtationen ru— fen an und bringen Meldung, fragen zurück, verlangen den Polizeipräfekten.— Großer Diebſtahl in den Gatton-Werken! Man weiß nicht, was eigentlich geſtohlen wurde. Die Polizei hält den Diebſtahl ſtreng geheim, und der vielgeplagte Kriminalrat Morree hat mal wieder mal alle Hände voll zu tun, um zu verhindern, daß die Oeffentlichkeit davon er- fährt, daß ein halbfertiges Serum geſtohlen wurde. Dieſes Serum, das zur Bekämpfung den Peſtſeuchen in den aſiatiſchen Kolonien dienen ſollte, bedeutet in ſeinem halbfertigen Zuſtande eine große Gefahr für die damit behandelten Menſchen“. Dieſer Film und ſeine Aufklärung wird uns in einem packenden Filmgeſchehen geſchil— dert. Nach langer Zeit wieder ein Kriminal- Tonfilm wie ihn das Publikum wünſcht. Ge⸗ heimnisvoll, ſpannend, fieberhaft. Ab heute im Union-Film⸗Palaſt. N Auf Deinen Braten mal verzicht! Am Sonntag heißt's Eintopfgericht! Kiß K. Koob Müller 1 Müller 2 Helbig