g 1 werden Samstag, den 23. Februar 1935 in den feſtlich dekorierten Narrenſälen des Freiſchütz. Mitwirkende: Sänger⸗Einheit Kapelle: Schwarz⸗ Weißt. 0 2 ſagt der Verlag — 1 ersgefahr ausgesetzt liegen. Bei uns sicher und verzinsen sich noch! jedes Jahr muſi der Landwirt der Scholle von neuem sein Brot abringen. So schwer Erworbe- nes ist doppelt wertvoll. Nie dürfen gröſlere Barbeträge zu Hause der Diebstahls- oder Feu- Perlrkssparkasse Lorsch Zweigstelle Viernheim Es laden recht närriſchſt ein: Der Freiſchützwirt Die Sänger⸗Einheit— Kapelle Schwarz-Weiß. Eintrittspreiſe: Herren 60 Pfg., Damen und Mitglieder der Sänger⸗ Einheit gegen Vorzeigen der neuen Mitgliedskarte 30 Pfg., Masken 80 Pfg.— Karten im Freiſchütz, bei Hofmann(Drehſcheibe), Laiſt (Schillerſtraße) u. Zöller(Bismarckſtraße) im Vorverkauf erhältlich. zu verkaufen. Künnerstr. 14 4 Meter Frugelnolz (tannen) zu verkaufen. De Malserhotwärt u. de Elferrat Motto: Bei uns geds därgiſch här! Eine Nacht in Stambul! um Samstag, den 23. fehruar abends 19.99 findet im ſchön dekorierten Kaiſerhoſſaale ein öffentlicher Maskenball mit Prämierung ſtatt. Eintrittspreiſe: Masken: 60 Pfg. Zivil: Herren 50, Damen 20 Pfg. Vorverkaufsſtellen: Kaiſerhof, Friſeur Hans Froſchauer, Bismarckſtr. Es ladet närriſchſt ein Wo? ſagt der Verlag ruck Arbei aller Apt liefert prompt und billig Buchdruckerei 95 Hanelle Legor-Elenad! don. Malin sind sie verwogen. TJabakabia werden morgen Donnerstag, von ½9 Uhr ab im Lager, Mühle Heſſ. Haus, reſtlos Tabakfachſchaft lle bal Feechlel Morgen Donnerstag- Abend ab 8.11 Uhr, großer närriſcher Es ladet närriſchſt ein Familie Konrad Brechtel Donnerstag, den 21. Februar 20 Uhr im Central FEIlm. Palas! Eintritt frei! Eintritt frei! MB. Den Kraftfahrern ist Sperrsitz reserviert 2 ͤ ² K Zur gefälligen Beachtung! Reklamationen über unregelmäßige Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſofort gemeldet werden, damit wir für deren Abhilfe ſorgen können. Der Verlag. Lokales Viernheim, 20. Februar * Der reſtliche Tabak, bezw. die Ta— bakabfälle, werden morgen Donnerstag von halb 9 Uhr ab im Lager(Mühle Heſſ. Haus) verwogen. Es iſt dies die letzte Gelegenheit. Siehe Inſerat. * Verſammlung der Neuhausbe⸗ ſitzer. Die hieſige Notgemeinſchaft der Neu- hausbeſitzer hält am Samstag Abend halb 9 Uhr im Saale des„Fürſt Alexander“ ihre Hauptverſammlung ab, zu der alle Mitglieder eingeladen ſind, auch die Neuhausbeſitzer, die bisher Mitglied waren und ſich zum 1. Jan. 1935 abgemeldet haben. Bei dieſer Ver⸗ ſammlung spricht der Vorſitzende des heſſiſchen Landesverbandes Herr Bauinſpektor Dörr, Worms und der Verbandsgeſchäftsführer Herr Schneider, Darmſtadt, über die eintretende Zinsſenkung ſowie andere den Neuhausbeſitz berührende Fragen. Auf dieſe Verſammlung werden die Mitglieder zwecks zahlreichen und pünktlichen Beſuches aufmerkſam gemacht. * Von der Bezirksſparkaſſe Wein⸗ heim. Die Bilanz auf 31. Dezember 1934 der Bezirksſparkaſſe Weinheim ſchließt mit 15 264 081.44 RM. in Aktiva und Paſſiva. Das Geſchäftsjahr 1934 hat ſich wiederum zum Segen für den ganzen Bezirk ausgewirkt. * Achtung, wichtig! Beiträge an Bauſparkaſſen ſind ſteuerfreil Da in den nächſten Tagen die Steuererklärungen abgegeben werden müſſen, bittet uns die Ge— meinſchaft der Freunde Wüſtenrot, nochmals darauf hinzuweiſen, daß die Beiträge an Bau- ſparkaſſen neuerdings als Sonderleiſtungen am ſteuerpflichtigen Einkommen abgeſetzt werden dürfen. Auch aus dieſer Maßnahme erſieht man, welch große Bedeutung die Regierung dem Bauſparen beimißt. Wer ſich über dieſe wichtigen Fragen näher unterrichten will, er⸗ kundigt ſich am beſten bei den Bauſparkaſſen ſelbſt, die hierüber jedermann bereitwilligſt und koſtenlos ausführliche Auskunft erteilen. * Sänger⸗ Maskenball. Der am vergangenen Samstag im„Karpfen“ ſtatt⸗ gefundene Sänger-Maskenball hatte ſich eines gewaltigen Beſuches zu erfreuen. Mit ſteigen— der Ungeduld erwartete man um 8,11 Uhr den Einzug des Prinzen mit ſeiner Gefolg— ſchaft. Um halb 9 Uhr erſchien dieſer in einem prächtigen Prunkwagen, welchem ſich die lange Kette der Masken anſchloß. Nach⸗ dem der bekannte kleine Prinz ſeine ſaftige närriſche Anſprache gehalten hatte, war ſofort eine gewaltige Stimmung vorhanden, die bei einem Sängermaskenball, wie man ihn vom Sängerbund-Flora kennt, nicht fehlen konnte. Die Kapelle Hanf-Knauber ſpielte bezaubernde Weiſen, und trug dazu bei, die Stimmung ſtändig zu ſteigern. Bei Tagesdämmerung trennte man ſich mit dem Bewußtſein, einmal einen echten ſtimmungsvollen Sänger-Masken⸗ ball erlebt zu haben. * Man muß es immer wieder den Müttern ins Gedächtnis rufen: Seid vor— ſichtig! Hört wieder folgenden Vorfall, der aus Böchingen gemeldet wird: In einem un— bewachten Augenblick fiel das zweieinhalb Jahre alte Söhnchen der Eheleute Rummel in heißes Waſſer. Obwohl das Kind nicht ſchwer verbrannt war, ſtarb es an den Schmerzen. * Was menschen vergessen! Der Weinheimer Wach⸗ Sicherheitsdienſt berichtet: Im letzten Quartal 1934 wurden: 606 Hoftüren, 174 Haustüren, 18 Kellertüren, 4 Wirtſchaftstüren, 5 Ladentüren, 4 Büro⸗ türen offen angetroffen und geſchloſſen. Ge— löſcht wurden 120 Ladenlichter, 25 Keller— lichter, 49 Hoflichter, und 20 Ganglichter. 10 ſteckengebliebene Schlüſſel wurden den Eigentümern zurückgegeben. Ferner wurden 30 Fenſter und 3 Kaſſenſchränke offen an— getroffen und gemeldet. 3 Fahrräder wurden aufgefunden und zurückgegeben und ebenſo 3 ausgehängte Hoftüren gefunden und dem Ei gentümer zurückgegeben. Ferner wurden 2 Waſſerrohrbrüche gemeldet, 4 Anzeigen wegen Ladenverunreinigung gemacht, ein Einbrecher überraſcht und 11 Betrunkene aufgeleſen. Bei ſämtlichen Unregelmäßigkeiten wurde durch die Wachleute für Abhilfe geſorgt. Wie wir hören, beabſichtigt der Wein- heimer Wach- und Sicherheitsdienſt, der ſich in Weinheim bereits ſeit einer Reihe von Jahren des uneingeſchränkten Vertrauens des dortigen Kundenkreiſes erfreut, auch hier bei uns in Viernheim einen derartigen Wachdienſt ins Leben zu rufen. und 282 Oiernheimer Fechiklub v. 1032 Durch die Neuordnung des deutſchen Sportes fand am vergangenen Sonntag, erſt⸗ malig, ein vom Reichsverband für Leibes⸗ übungen, Fachamt Fechten, ausgeſchriebenes Juniorenfechten um den Aufſtieg in die Senio⸗ renklaſſe für den Bezirk Unterbaden in Feuden— heim ſtatt. Neben den Jungmannen der be— kannten Fechtabteilungen des To. 46 Mann⸗ heim, Weinheim, Bruchſal, Heidelberg und Feudenheim, beteiligten ſich die Jungmannen des Mannheimer Fechtelubs 1884 und vier Mann des Viernheimer Fechtelubs v. 1932. Unter 16 Teilnehmern im Florettfechten gelang es 3 Viernheimern ſich bis in die aus 8 Mann beſtehende Endrunde durchzuſetzen. Schon die⸗ ſer anfängliche Erfolg läßt auf intenſive Trai⸗ ningsarbeit und gute Schulung ſchließen. In der Endrunde erwies ſich L. Knapp vom Viern⸗ heimer Fechtelub neben E. Luz vom Mann⸗ heimer Fechtelub 1884 als der beſte Fechter des Tages. Eine zum Schluſſe erhaltene Nieder⸗ lage machte ein Entſcheidungsgefecht zwiſchen Knapp und Lutz notwendig. In einem über 14 Minuten dauerndem äußerſt intereſſanten Ge⸗ fecht erlag Knapp dem kleinen wendige Mann⸗ heimer, einem Schüler M. Angelinis, und mußte ſich mit dem 2. Platz begnügen. Auch die übrigen Viernheimer hielten ſich ausgezeichnet. L. Hofmann erkämpfte ſich, vor den Leuten des Tv. Mannheim, Heidelberg Aufſtieg in die höchſte Klaſſe. J. Hanf verlor einige Gefechte ſehr unglücklich und konnte ſich nur als 7. placieren. Der Viernheimer Fechtelub kann mit die— ſem Tournier, das unter Leitung von Bezirks- Fachamtsleiter Höfler, Mannheim, einwand— frei verlief, ſehr zu frieden ſein, haben doch die Viernheimer Fechter erneut bewieſen, daß ſie hinter ihren Kameraden aus den ſtädt. Großvereinen um nichts zurückſtehen. Kampf durch Kraft Die Motoriſierung Deutſchlands bedingt für alle Kraftfahrer und Kraftfahrerinnen und die es noch werden wollen ſich in die Materien des Motors, ſowie ſeine Arbeitsweiſe und ſeinen richtigen Betriebsſtoff kennen zu lernen. Jeder Deutſche ein Kraftfahrer! Bald kommt das Volksauto. Alle Intereſſenten werden zu der morgigen Filmvorführung des hoch— intereſſanten Tonfilms„Rampf um Ge— fahr“ eingeladen. Eintritt frei! Der Tonfilm läuft im hieſigen Central— Film⸗Palaſt am 21. Februar 1935, abends 8 Uhr! Iſt der Winter überwunden? Man konnte anläßlich der letzten Kälte⸗ periode hier und dort von einem„Rückfall in den Winter“ leſen. Das Wort„Rück ⸗ fall“ muß darauf ſchließen laſſen, daß man im allgemeinen den Winter bereits für überwunden gehalten hatte, und daß man ſich nun darüber wunderte, daß er mit be⸗ trächtlicher Härte und Kernfeſtigkeit noch einmal auftauchte. Hätte ſich das alles im Lenzmonat, im März, abgeſpielt, ſo hätte man mit gutem Recht von einem Rückfall ſprechen dürfen, für den Hornung aber ſcheint das Wort denn doch nicht recht zu paſſen. Man darf nicht vergeſſen, daß der Hornung— ſchon ſein Name ſagt es— in unſeren Breiten immer noch als ein Monat „hornharter“ Fröſte gilt und daß eine„Februarwärme“ darum eigent⸗ lich nicht als Regel, ſondern als Ausnahme zu gelten hätte. Wahr iſt allerdings etwas anderes! Wahr iſt, daß der Hornung, ob⸗ wohl er noch zu den richtigen Wintermona⸗ ten gehört, in den letzten Jahren bei uns häufig ſchon einen kleinen Vorfrühling brachte. Es gab dann ſchon oft eine ganze Reihe von ſonnigen, lenzwarmen Tagen, und wenn dieſe Tage in die Februarmitte fielen, war es gut möglich, daß der frühe Frühling ſich verlängerte und in den echten Frühling überging. Es gab dann alſo kei⸗ nen„Rückfall in den Winter“ mehr, wenn nicht die Märzmitte noch eine kleine oder große Enttäuſchung brachte; denn in der zweiten Märzhälfte, kurz vor der Nacht⸗ gleiche, ſind kalte Tage nicht allzuſelten. Ein „Rückfall in den Winter“ im Hornung iſt aber keinesfalls mit ſolchen Rückfällen im Mai— zur Zeit der Eisheiligen— oder gar im Juni zu vergleichen. Im übrigen war ja die Kälte, die der Hornung brachte, durchaus zu ertragen. Sie hielt ſich zwar nicht überall in beſcheidenen Grenzen, aber ſie war, wie man ſo hört, durchaus nicht all⸗ zurauh und zeigte nirgends Neigung, ſich zu einer ſtrengen dauerkälte zu entwickeln. Einen neuen„Polarwinter“ brauchen wir In der Erzeugungsſchlacht wird der deutſche Vauer auch Oel⸗ pflanzen, Flachs und Hanf in geſteigertem Maße hervorbrin⸗ gen. Der Staat hilft ihm dabei zen hat unſer ganzes Volk in rung! Bekanntmachung Betreffend: Mietunterſtützung 1934 Rj. Diejenigen Perſonen, die für das 2 Halfjahr 1934 Rj. noch Mietunterſtützung be— antragen, können am kommenden Mittwoch, den 27. Februar 1935, vormittags von 8—12 Uhr bei uns, Zimmer Nr. 16, einen ſolchen Antrag ſtellen. Hierbei ſind folgende Angaben zu machen: 1. ſeit wann der Antragſteller erwerbslos iſt (Stempelkarte); 2. Höhe der zu zahlenden Miete(Mietbuch oder Beſcheinigung); 3. Einkommen der im Haushalt lebenden Kin— der(Verdienſtbeſcheinigungen, Lohnſtreifen etc.) Nach dem 27. Februar 1935 können Anträge nicht mehr entgegengenommen werden Perſonen, denen bereits für das 1. Halb jahr Mietunterſtützung bewilligt wurde, er Ladung zur Stellung des Ergänzungsantrages Im Falle des Nichterſcheinens wird auge nommen, daß ſie auf Mietunterſtützung e das 2. Halbjahr verzichten. Ernte. Gemäߧ 24 Abſatz 1 des Tabakſteuer geſetzes vom 12. September 1919 hat die Wi wiegung des im Inlande geernteten Taba vor Beginn der Vergärung, ſpäteſtens jedoc bis zum 1. März des auf die Ernte folgende Jahres ſtattzufinden. Sollten einzelne Tabakpflanzer jetzt nel im Beſitze von Tabak ſein, ſo werden ſie zu Vermeidung von Weiterungen hiermit all gefordert, denſelben ſpäteſtens am Donnets tag, den 28. Februar 1935 zwiſche ſtelle(Rathaus) zur Verwiegung zu ſtellen. Viernheim, den 19. Februar 1935 Bechtel Sänger⸗Einheit. 0 Heute Mittwoch abend, punkt 8 Uhr, ſammenkunft zwecks Darbringung ee Ständchens. Treffpunkt im Brauhaus! wohl kaum noch zu fürchten. ete. den 4. Platz und damit ebenfalls den Bitte pünktlich. mit allen Kräften. And den Nut⸗ ſeiner Bekleidung und Ernäh⸗ halten im Laufe dieſer Woche noch beſondene! Betreffend: Verwiegung des Tabaks 193 le 8 und 10 Uhr an der amtlichen Verwiegunges! Bürgermeiſterei Viernhe Berells⸗ Anzeige Zöller, Vorſitzende, d Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 5 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5d Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 44 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 90 7 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichteit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim Donnerstag, den 21. Februar 1935 52. Jahrgang Diplomatische Geſuräche Ueber die Zukunftsentwicklung Europas haben nunmehr die internationalen diplomatiſchen Geſpräche begon— nen. die deutſche Antwort auf die Verlaut— barung von London iſt die Einleitung. Diplomatiſche Geſpräche, wie die gegen— wärtig beginnenden, ſind ein Vorſta⸗ dium von Verhandlungen; ſie die⸗ nen der Klärung der Lage. Das große Rät— ſelraten, ob dieſe deutſche Antwort nun eine „Note“ oder nur ein„Aide-memoire“, alſo eine Aufzeichnung einer mündlich gegebenen Erklärung iſt, führt zur Betrachtung der Gepflogenheiten des diplomatiſchen Ver— kehrs. Aus allen Preſſe-Aeußerungen iſt jedenfalls ſo viel zu entnehmen, daß die Ueberreichung der deutſchen Antwort ſich nicht ſo abgeſpielt haben kann, daß der deut— ſche Außenminiſter, Freiherr von Neurath, den großbritanniſchen und den franzöſiſchen Botſchafter zu ſich gebeten hat, um ihnen wortlos das Schriftſtück zu überreichen, ſon⸗ dern man muß es als Tatſache anſehen, daß die mündlichen Erläuterungen dem ganzen Akt erſt den Charakter des diplomatiſchen Geſprächs gegeben haben. Im übrigen iſt es doch ſo, daß im Grunde der Geſprächsfaden zwiſchen großen Mächten, die gemeinſame Intereſſen oder aber auch Gegenſätze haben, nie abreißt. Denn dazu ſind die diploma⸗ tiſchen Vertretungen da, daß ſie die Verbin⸗ dung mit den die auswärtigen Intereſſen vertretenden Aemtern und Perſönlichkeiten aufrechterhalten. der Draht und der Kurier ſind die Mittler zwiſchen Heimat und deutſcher Vertretung. Dazu tritt als ausſchlaggebendes Moment die Perſön⸗ lichkeit des diplomatiſchen Vertreters, das heißt des Votſchafters oder Geſandten bzw. ſeines Vertreters, des ſogenannten „Geſchäftsträgers“. Die Tatſache, daß bei den Verhandlungen zwiſchen Muſſolini und Laval der deutſche Botſchafter in Rom bei einem Abendempfang Gelegenheit hatte, ſich im perſönlichen Geſpräch zu informie⸗ ren, daß die beiden verhandelnden Parteien Wert darauf legten, die deutſche Regierung zu unterrichten, zeigt, daß im Grunde ge— nommen, die„Geſpräche“ über die zur Er⸗ örterung ſtehenden Fragen nie aufgehört haben. Zurzeit, alſo nach dem Vorliegen der deut⸗ ſchen Antwort, gehen die internationalen Erörterungen auf der ganzen Linie in ver⸗ ſtärktem Tempo weiter. Es iſt nicht Auf⸗ gabe einer diſziplinierten Preſſe, hinter die Kuliſſen der Amtszimmer der Diplomatie zu ſehen und hinter den Türen der verant⸗ wortlichen Stellen zu lauſchen. Dieſe Art, der Diplomatie und Staatsmannskunſt ins Handwerk zu pfuſchen, war leider in Deutſch⸗ land zur Zeit des parlamentariſchen Regi⸗ mes üblich. Die Verbreiterung der Baſis des diplomatiſchen Handwerks durch den Reichs⸗ tag, in deſſen Auswärtigem Ausſchuß die Sendlinge Moskaus ebenſo vertreten wa⸗ ren, wie die verantwortungsbewußten Kräfte der Nation, hat manche diplomatiſche Aktion behindert, wenn nicht verhindert. Da war ein Intriegieren und ein indiskretes Wichtigtuen, ein Zerreden und Zerſetzen der Regierungsaktionen an der Tagesord— nung, daß man ſich heute rückſchauend wun⸗ dern muß, wie damals überhaupt diploma⸗ tiſche Verhandlungen erfolgreich durchzufüh⸗ ren waren. Diplomatiſche Geſpräche ſind keine Ge⸗ heimdiplomatie im Sinne der ver⸗ gangenen Zeiten, in denen die Betreuung der auswärtigen Intereſſen des Volkes das Privileg einer kleinen Kaſte und einiger we⸗ niger Geheimräte oder„grauer Eminenzen“ war. Dem„Zuwenig“ folgte im Parlamen. tarismus das„Zuviel“. Ein Volk muß mit ſeinem Schickſal bekannt und mit den lau⸗ fenden Ereigniſſen ſeiner diplomatiſchen Aktionen vertraut ſein. Betrachtet man die »diplomatiſchen Geſpräche“ um die Saar- frage, ſo zeigt ſich an dieſem Beiſpiel in geradezu vorbildlicher Weiſe, wie hier Di⸗ plomatie und Volk bis in die letzten Gliede⸗ rungen bewußt oder auch inſtinktiv zuſam⸗ mengearbeitet haben. Man ſtelle ſich die dagrabſtimmung und alles, was damit in diplomatiſcher Arbeit zuſammenhing, in einem Deutſchland vor, in dem hemmungs⸗ loſer Parlamentarismus und bedenkenfreie Preſſe⸗Agitation der Parteien und„In⸗ Hemmende Vorbehalte Hollen Frankreichs komplizierte Paktvorſchläge den Vorrang vor der Verwirklichung der Luftkonvention erhalten?— Etikettefragen anſtelle zweckmäßiger Erwägungen Paris, 20. Februar. Von franzöſiſcher Seite wird betont, daß die Meldungen über die Beratungen des engliſchen interminiſteriellen Abrü⸗ ſtungsausſchuſſes, die eine Vorberatung für die Sitzung des britiſchen Geſamtkabinetts darſtellten, in Paris eine günſtige Aufnahme gefunden haben, zumal der Ausſchuß die Auffaſſung vertreten habe, daß die franzö— ſiſch⸗engliſchen Vorſchläge ein Ganzes bil— den und daß die intereſſierten Regierungen daher einem Punkt der Erklärung vom 3. Februar keine größere Aufmerkſamkeit wid— men ſollten als den anderen Punkten. Die Reichsregierung habe ſich in ihrer Antwort nur mit dem Luftabkommen befaßt, ohne ihre Anſicht über die anderen Punkte, wie den Donaupakt und den Oſtpakt, ſowie über die Rückkehr Deutſchlands zum Völkerbund und zur Abrüſtungskonferenz, bekanntzuge— ben. Die entſcheidende Auslegung des eng— liſchen Ausſchuſſes beſtätige den Grundſatz des engen Zuſammenhangs zwiſchen den einzelnen Punkten der Londoner Vorſchläge und ihrer gleichzeitigen Löſung. Die franzöſiſche und die engliſche Regie⸗ rung müßten ſich jetzt darüber ſchlüſſig wer⸗ den, ob ſie auf die deutſche Antwort eine gemeinſame Antwortnote richten oder nur den Empfang beſtätigen würden, da es zu einer tatſächlichen Verhandlung erſt nach der deutſch⸗eng⸗ liſchen Juſammenkunfl kommen werde. Es ſei aber nicht anzuneh— men, daß in allernächſter Zeit ein Entſchluß hierüber gefaßt werden würde. Es ſei mög— lich, daß eine Entſcheidung erſt am 28. Fe⸗ bruar fallen werde da Sir John Simon zu dieſem Zeitpunkt in Paris einen Vor— trag halten will und bei dieſer Gelegenheit die Möglichkeit haben wird, mit dem franzö— ſiſchen Außenmmiſter Laval zu ſprechey Un— ter dieſen Umſtänden würde die Antwort an Deutſchland erſt zu Beginn des nächſten Mo— nats zu erwarten ſein, und die Zuſammen— kunft der engliſchen und deutſchen Miniſter würde ebenfalls auf dieſen Zeitpunkt ver— ſchoben werden. Simon ſoll nach Verlin fahren Konkrele Vorſchläge der„Times“. London, 20. Februar. Ein möglichſt baldiger Beſuch briti⸗ ſcher Miniſter in Berlin wird in einem Leitaufſatz der„Times“ unter der Ueberſchrift„Gleichheit bei Ver⸗ handlungen“ befürwortet. Bei dieſer Gelegenheit geht das Blatt mit großer Gründlichkeit noch einmal auf den ganzen Umkreis der durch den franzöſiſchen Mini⸗ ſterbeſuch in London zur Erörterung geſtell⸗ ten Fragen ein. Es bemüht ſich dabei, den Anſichten der verſchiedenen Lager gerecht zu werden. Die erſte Schwierigkeit beſtehe dar⸗ in, daß Deutſchland, das die Londoner Vor⸗ ſchläge zwar recht freundlich, aber ſehr neu⸗ tral aufgenommen habe, einen höflichen Einwand gegen das Feſthalten an der engliſch⸗franzöſiſchen Grundlage erhebe, von der ſie ausgegangen ſei und anrege, daß der nächſte Schritt in einem bri⸗ tereſſentenhaufen“ wären! Die Geſpräche über die Fortführung der europäiſchen Befriedungsaktion werden ihren Fortgang auf verſchiedenen Wegen finden. Sie ſind begleitet von einem Trom⸗ melfeuer der internationalen„öffentlichen Meinung“, der Preſſe. Die Selbſtdiſziplin der deutſchen Preſſe macht es erfreulicher weiſe nicht erforderlich, dieſes Spiel von deutſcher Seite mitzumachen. Außerdem iſt mit Genugtuung feſtzuſtellen, daß im Aus⸗ lande ſchon mancher Stimmungsumſchwung gegenüber Deutſchland erfolgt iſt. Aber, die 0 als Schrittmacher der Intereſſen des andes iſt deshalb von Bedeutung, weil da⸗ beſtimmend geweſen tiſchen Beſuch in Berlin beſtehen ſollte. In Deutſchland herrſche offenbar die Empfin— dung, daß beſonders die Verhandlungen über das vorgeſchlagene Luftlocarno zumin— deſt im Geiſt von Locarno geführt werden ſollten, und daß dies nicht der Fall ſei, wenn Frankreich und Großbritannien zwiſchen dem Empfang und der Abſendung von No— ten beſondere Beratungen unter ſich abhal— ten. Es ſei tatſächlich außerordentlich wün⸗ ſchenswert, daß ein Mitglied oder mehrere Mitglieder des britiſchen Kabinetts einen Beſuch in Berlin abſtakten. wo allein eine vertrauliche Beſprechung mit dem Manne möglich ſei, der in Deutſchland die Entſcheidung in der Hand habe. Ebenſo wichtig aber ſei es, den Eindruck zu beſei— tigen, daß hinter dem engliſch-franzöſiſchen Urſprung des neuen Planes irgendwelche dunklen Abſichten zu ſuchen ſeien. Demgemäß bemüht ſich„Times“ denn auch, die Vor⸗ geſchichte noch einmal aufzurollen und zu erläutern. Daß die franzöſiſchen und briti— ſchen Miniſter in London zuſammengetrof— fen ſeien, ſtelle beinahe das Ergebnis eines Zufalles dar. Das Ergebnis der Londoner Februarbeſprechung ſei bei weitem wichtiger geworden als die Urheber je gehofft hätten. Für die Deutſchen ergebe ſich freilich der Eindruck, daß Deutſchland ausgeſchaltet bleibe, während andere Länder auf Grund fortgeſetzter Zuſammenkünfte dauernd beſ— ſere Freunde würden.„Times“ bemüht ſich nun, dies als Folge des deutſchen Wegblei— bens von Genf und einer nach ihrer Darſtel— lung angeblich in den erſten Tagen der na— tionalſozialiſtiſchen Regierung betriebenen „chauviniſtiſchen“ deutſchen Propaganda er— ſcheinen zu laſſen. Anſchließend daran aber führt das Blatt auch die Kundgebungen Hit— lers an, in denen er die Hand zu friedlicher Zuſammenarbeit bot. Nunmehr wünſche Hit⸗ ler den ganzen Umkreis europäiſcher Fra— gen mit einem Vertreter des Landes durch— zuſprechen, das der Garant des Locarnopak— tes ſei Deshalb müſſe der engliſche Beſuch in Berlin Tatſache werden, und zwar je eher, deſto beſſer, beſonders da Sir John Si— mon in ungefähr einer Woche wiederum zu einem nicht politiſchen Beſuch nach Paris gehen werde. Vor einem Jahr ſei es noch ſehr viel leichter geweſen, auf Grund eines deutſchen Angebots zu einer Einigung zu kommen. Heute werde Deutſchland ſich ſicherlich nicht mit dem Zahlenverhältnis etwaiger deutſcher Luftſtreitkräfte zu denen anderer Länder begnügen, das es ſelbſt vor einem Jahre vorgeſchlagen habe. Heute ver— lange es Gleichheit in jeder Bezie⸗ hung. Deutſchland ſei bereit, ſofort über die vor⸗ geſchlagene Lufkkonvenkion zu verhandeln, und es ſei klar, daß der Abſchluß ſelbſt für ſich allein einen ungeheuer ſtabiliſierenden Wert haben würde. Im Anſchluß an dieſe wichkige Feſtſtel⸗ lung widerlegt„Times“ dann das von fran— zöſiſcher Seite vertretene Argument. wonach angeblich keine europäiſche Regelung geſund ken könne, die nicht einen oſteuropäiſchen Pakt einſchließe. Ein verhängnisvoller Irr— tum, der ſoviel zum Fehlſchlag der Abrü— ſtungskonferenz beigetragen habe. Was verhandlungsreif ſei, darüber müſſe auch verhandelt werden. wenn auch mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß kein einzelner Teil in Kraft treten werde, bevor die Geſamk⸗ regelung beendet iſt. Triumph deutſcher Wertarbeit Die Neulonſtruktionen der Automobilinduſtrie Berlin, 20. Februar. Wie der„Deutſche Handelsdienſt“ mitteilt, iſt die Internationale Autemobilausſtel⸗ lung, wie bereits jetzt feſtgeſtellt werden kann, zu einem großen Erfolg für die deut⸗ ſche Automobilinduſtrie geworden. Bisher wurde ſie an den erſten ſieben Tagen von über 350 000 Perſonen beſucht. Die gleiche Veranſtaltung im Vorjahr, die man allge— mein als ſehr günſtig angeſprochen hat, brachte es dagegen insgeſamt nur auf 400 000 Beſucher. Es iſt damit zu rechnen. daß die diesjährige Schau in den Ausſtel⸗ lungshallen am Kaiſerdamm es auf die doppelte Beſucher zahl bringen wird wie die vorjährige. Der Auftrieb, den die Automobilinduſtrie im vorigen Jahr zu verzeichnen hatte, wird nach den Verkäufen, die bisher am Kaiſer⸗ damm abgeſchloſſen wurden, ſomit weiter anhalten zum Nutzen nicht nur dieſer Schlüſ⸗ ſelinduſtrie, ſondern der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft. Die Beſucher auf der Aus⸗ ſtellung haben nämlich nicht nur die za. al vorzüglichen Wagen beſehen, ſondern au umfangreiche Aufträge durch die Grundlage des Handelns der Re— gierungen nicht unbeeinflußt bleibt. Des— halb werden die diplomatiſchen Geſpräche gelegentlich auch in den Spalten der Preſſe geführt. Die Frage, wann man aus den diploma— tiſchen Geſprächen“ herauskommt zu inter⸗ nationalen Verhandlungen, wird zurzeit er⸗ örtert. Vielfach findet man in einem be— ſtimmten Teil der Auslandspreſſe die ver⸗ ſteckte Hoffnung, daß es zu ſolchen Verhand⸗ lungen nicht kommen möge. Oder aber, es wird die alte Melodie geſpielt, daß dieſe Verhandlungen nur in Genf geführt wer⸗ den könnten. In Deutſchland iſt die Lage inſofern einfach und eindeutig, als das an die einzelnen Firmen verteilt. Faſt auf der ganzen Linie iſt die Zahl der bis zum heutigen Tag auf der Ausſtellung abgeſchloſ⸗ ſenen Käufe, ſowohl an die Händler als auch an Privatkundſchaft, größer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Es gibt Firmen, die einzelne Serien von Wagen ausverkauft haben Allgemein wird erklärt, daß der jetzt vorliegende Auftragsbeſtand für die augen— blickliche Belegſchaft Beſchäftigung auf Mo⸗ nate hinaus ſichert. Mehrere Werke glauben auch, ohne Arbeiterneueinſtellungen nicht auskommen zu können. Beachtlich iſt der ſtarke Auslandsbeſuch. Trotz der durch Währungsentwertungen be⸗ günſtigten ausländiſchen Konkurrenz ſind Wagen, Traktoren uſw. ins Ausland abge⸗ ſetzt worden, ein ſchöner Beweis für die Wertſchätzung deutſcher Präziſſonsarbeit. Bei den Laſtkraftwagen finden die Typen, die nicht mehr Benzin, ſondern Trrebgas verwenden, großes Intereſſe. Zwei Vor— teile bieten dieſe Neukonſtruktionen: Der Kraftſtoffverbrauch iſt billiger; außerdem werden, da dieſe Treibſtoffe in Deutſchtand hergeſtellt werden, Deviſen für die Einfuhr von Benzin geſpart. deutſche Volk ſich ſehr raſch an den Zuſtand gewöhnt hat, daß die Außenpolitik in den Händen von Staatsmännern lieat, die das Vertrauen gerechtfertigt haben, das in ſie geſetzt worden iſt. Aus den„diplomatiſchen Geſprächen“ werden ſich im Laufe der Zeit politiſche Ent⸗ wicklungen ergeben, die für das Zukunfts⸗ ſchickſatl des deutſchen Volkes von Bedeutung ſind. Die wachfende politiſche Erziehung des deutſchen Volkes zum Grundſatz, daß die Geſamtintereſſen vor den Eigenintereſſen zu ſtehen haben, wird auch auf dem Gebiete der internationalen Politik ein gewichtiges Hilfsmittel der deutſchen Diplomatie werden In kurzen Worten Die Berliner Auto⸗Ausſtellung weiſt ſchon jetzt einen Erfolg auf, der die Ergebniſſe des Vorjahrs noch weit übertrifft. Die mit der Preisüberwachung beauftrag⸗ ten Behörden wurden ermächtigt, Höchſt⸗ preiſe für Ziegeleierzeugniſſe feſtzuſetzen. In einer Entſcheidung des Volksgerichts⸗ hofs wird die Schwarze Front Otto Straſſers als hochverräteriſch gekennzeichnet. In den italieniſch-abeſſiniſchen Verhand⸗ lungen einigte man ſich grundſätzlich über die Errichtung einer neutralen Zone an der Somali⸗Grenze. Das Flugzeug der Lufthanſa„Junkers 52“ hat die 3300 Kilometer betragende Strecke Kairo Berlin an einem Tage zu rückgelegt. 5 Bei Futſchau ſank ein chineſiſcher Küſten. dampfer, der überladen war: 250 Menſchen ertranken. Die britiſche Auffaſſung neue engliſch-franzöſiſche Fühlungnahme, London, 21. Februar. Unker dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Macdonald tagte das engliſche Kabinett, um ſich eingehend mit der deulſchen Ankworl auf die engliſch⸗franzöſiſchen Paktvorſchläge zu befaſſen. Dem Kabinett lag die Stellung ⸗ nahme des Abrüſtungsausſchuſſes der Re⸗ gierung vor, der bereits am Vortag über die weitere Behandlung der mit dem Londoner Protokoll zuſammenhängenden Fragen be⸗ raten hatte. In unterrichteten Kreiſen hingewieſen, daß als nächſter Schritt eine erneute engliſch⸗franzöſiſche Fühlung⸗ nahme auf diplomatiſchem Wege zu erwar— ten ſei. Simon, der bekanntlich am 28. Fe⸗ bruar in Paris weilt, dürfte die Gelegenheit zu einer Ausſprache mit den für die fran— zöſiſche Außenpolitik verantwortlichen Per— önlichkeiten benutzen, falls die diplomati— ſchen Beſprechungen über die deutſche Ant— wort bis dahin nicht zum Abſchluß gekom— men ſein ſollten. In ſachlicher Hinſicht wird die Lage in engliſchen Kreiſen wie folgt beſchrieben: be— dor der vorgeſchlagene Luftpakt näher er— örtert werden könnte, ſei es notwendig die Hintergründe der Geſamtheit der Londoner Paktvorſchläge in ein klareres Licht zu ſtellen. Die allge— meine Befriedung Europas hänge von der erfolgreichen Behandlung der folgenden vier Fragen ab: 1. Die Stabiliſierung der poli— iſchen Lage im Oſten Europas. 2. die Siche⸗ cung Oeſterreichs, 3. die Stärkung des Völ— kerbundsgedankens, 4. die Rückkehr Deutſch— ands auf den Platz, den einzunehmen es berechtigt ſei. Sollten die Verhandlungen äber dieſe Fragen mit Erfolg weitergeführt verden, ſo ergibt ſich nach engliſcher Auf— zaaſſung die Notwendigkeit einer Präziſierung des deutſchen Standpunktes hinſichtlich der im Londoner Protokoll aufgeworfenen Si— herheitspaktfragen. Politiſche Beobachter vertreten die Auf— ſaſſung, daß angeſichts der Stellung Hitlers ein Beſuch Simons oder möglicherweiſe eines anderen britiſchen Miniſters in Berlin wahrſcheinlicher ſei, als eine Reiſe des deut— chen Außenminiſters nach London. Uebri— zens habe der franzöſiſche Botſchafter dem engliſchen Außenminiſter verſichert, daß ſeine Regierung an einer engliſch-deutſchen Zu— ſammenkunft nicht den geringſten Anſtoß nehmen werde. Hofer⸗Gedenkfeier Die Feſtlichkeiten in Innsbruck. Innsbruck, 20. Februar. In Innsbruck fand die 125-Jahrfeier des Todes Andreas Hofers ſtatt. Zunächſt wurde die Leiche des Kampfgefährten Andreas Ho— ers und ſpäteren Kaiſerjäger-Offiziers Ge— org Hauger in die Hofkirche überführt, wo die Beiſeßzung neben dem Grabe Andreas Hofers ſtattfand. Hieran ſchloß ſich das feier⸗ iche Requiem für Andreas Hofer und Pe— zer Mayr, den Wirt an der Mahr. die vor 125 Jahren ſtandrechtlich erſchoſſen wurden. Die Feſtgäſte begaben ſich dann auf den Berg Iſel, wo vor dem Andreas-Hofer— Denkmal die weltliche Gedenkfeier ſtattfand. Landesſtatthalter Ingenieur Gerber hielt eine Anſprache, in der er die Bedeutung Andreas Hofers und ſeines Kampfes wür— higte. Bundespräſident Miklas legte einen Kranz im Namen des öſterreichiſchen Volkes nieder. Mit einem Vorbeimarſch vor dem Bundespräſidenten fand die Feier ihr Ende. Eine neue Glanzleiſtung Junkers⸗Maſchine fliegt an einem Tag von Aairo nach Berlin. Berlin, 21. Februar. Das Lufthanſa⸗Flugzeug„Junkers 52“, das in der vorigen Woche zu einem Beſuchs⸗ und Vorführungsflug nach Kairo geſtartet war, hat auf dem Rückflug den Weg Kalro — Berlin, 3300 Kilometer, an einem Tage zurückgelegt. wird darauf Das Flugzeug war Mittwochfrüh um 2 Uhr deutſcher Zeit in Kairo geſtartet. Auf dem Flug über das Mittelländiſche Meer hatte es mit ſchwerem Gegenwind zu kämpfen, ſo daß es bis Athen über ſechs Stunden brauchte, ſtatt vierdreiviertel Stun⸗ den wie auf dem Hinflug. Nach dreiviertel⸗ ſtündigem Aufenthalt wurde Atben wieder berlaſſen, und in einem Flug die etwa 1500 Kilometer lange Strecke bis Wien be⸗ wältigt. Die Landung in Berlin erfolgte 18.30 Uhr. An Bord des Flugzeugs, das von Flug⸗ kapitän Untucht geführt wurde, befanden ſich außer ſeiner Beſatzung Direktor Wronſky bon der Lufthanſa und eine Anzahl Flug⸗ gäſte, darunter ein Neffe des Königs von Aegypten. Hochverräteriſche Ziele Eine Enkſcheidung des Volksgerichtshofs gegen die Schwarze Front Okto Stkraſſers. Berlin, 21. Februar. Nachdem bereits gegen eine Anzahl von Anhängern der Schwarzen Front Hochver— ratsanklage erhoben worden iſt, hatte ſich der Erſte Senat des Volksgerichtshofs mit dem erſten dieſer Fälle zu befaſſen. Es han⸗ delt ſich dabei um einen 22jährigen Ange⸗ klagten, der Ende Februar und Anfang März 1934 dreimal in Prag am damaligen Sitz der Schwarzen Front geweſen iſt und bon dort rund 70 Briefe mit Propaganda⸗ material nach Deutſchland gebracht und hier zur Poſt befördert hat. Er wurde vom Volks⸗ gerichtshof wegen Vorbereitung zum Hoch⸗ verrat zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Vertreter der Reichsanwaltſchaft hatte fünf Jahre beantragt. Dieſer Entſcheidung kommt grundſätzliche Bedeutung zu, da hierin zugleich die Beſtä— tigung des hochverräteriſchen Charakters der Schwarzen Front liegt. Dieſe von dem nationalen Bolſchewiſten Otto Straſſer ins Leben gerufene Bewegung erſtrebt unter ſchärfſter Ablehnung des legalen Kurſes Hit— lers einen revolutionären Kampf mit außer— parlamentariſchen Mitteln. Dieſe Zielſet⸗ zung führte bereits im Jahre 1930 zu einer Trennung von der NSDAP. Die Schwarze Front wurde nach der Machtergreifung ver- boten. Otto Straſſer flüchtete ins Ausland und leitete von Wien und ſpäter von Prag aus den Kampf gegen das neue Deutſchland Der Vorſitzende betonte in der Urteilsbe— gründung, die Beweisaufnahme laſſe er— kennen, daß Otto Straſſer und die von ihm geleitete Schwarze Front hochverräteriſche Ziele verfolge. Treibt Leibesübungen! Kurſe der NSG„Kraft durch Freude“!— Ein Aufruf an alle ſchaffenden Volksgenoſſen Berlin, 21. Februar. Zur Sportwerbewoche der NSG„Kraft durch Freude“ ver⸗ öffentlichen der Leiter der Deutſchen Ar— deitsfront, Dr. Ley, und der Reichsſport— führer, von Tſchammer⸗Oſten, einen gemeinſamen Aufruf, in dem es heißt: Männer und Frauen der deutſchen Arbeit! In dieſen Tagen treten die Sportämter der NS„Kraft durch Freude“ mit einer gro— zen Werbeaktion vor die Oeffentlichkeit. Es gilt, den Feierabend des deutſchen Arbei— ters durch fröhliche Leibesübungen zu einem Quell der Freude und geſunder Lebens⸗ kraft werden zu laſſen. Bereits Hunderttauſende deutſcher Volksgenoſſen finden regelmäßig den Weg zu den Uebungsſtätten der Sport⸗— ämter. Aber es ſind noch immer— an der Maſſe des ſchaffenden deutſchen Volkes ge⸗ meſſen— wenige, die die Bedeutſamkeit einer 8 regelmäßigen körperlichen Bekäkigung für ſich ſelbſt und für die Gemeinſchaft des Volkes erkannt haben. Noch immer ſtehen dung der NSDAP. Millionen abſeits, die meinen, ſie ſeien zu alt oder zu ungeſchickt, zu dick oder zu ſchwach, als daß ſie Leibesübungen treiben könnten. Mit dieſem volksgefährlichen Irr⸗ tum gilt es jetzt aufzuräumen. Gerade die, die meinen, es ſei ein unabänderliches Schickſal, mit den Jahren Fett und Kalk an⸗ zuſetzen, haben Leibesübungen nötig. In einer Fülle von Kurſen bietet das Sportamt der NSG„Kraft durch Freude“ ſedem billig Gelegenheit, in fröhlicher Uebungsgemeinſchaft unter Leitung beſtaus⸗ zebildeter Lehrkräfte dieſer Gefahr zu enk⸗ rinnen. Jeder findet die ſeinem Alter und ſeiner Körperverfaſſung enkſprechenden Uebungen. Die Leibesübungen ſollten zur Cebensgewohnheit des ganzen Volkes wer⸗ den. * Das Sportamt in der NSG„Kraft durch Freude“ gibt ergänzend bekannt, daß wäh⸗ rend der Werbeaktion(vom 21. Februar bis 27. Februar) alle Volksgenoſſen an den allgemeinen Körperſchulungs⸗- und Gymna⸗ ſtikkurſen des Sportamtes unentgeltlich, an den Schwimmkurſen gegen eine Gebühr von 20 Rentenpfennig teilnehmen können. Flüchtlinge in Frankreich Gegen den Mißbrauch des Aſylrechtes. Paris, 20. Februar. In der franzöſiſchen Kammer richtete der marxiſtiſche Abgeordnete Moutet an der Innenminiſter eine Anfrage wegen der Maß ſenausweiſungen von Ausländern aus Frankreich und der vom Innenminiſterium erlaſſenen Vorſchriften über die Behandlung politiſcher Flüchtlinge. Innenminiſter Regnier antwortete, Frank, reich habe vollkommen offenſtehende Gren— zen. Unerwünſchte Elemente, von denen die anderen Länder nichts wiſſen wollten, ſtröm ten fortgeſetzt nach Frankreich. Das Land habe das Vorrecht und die Ehre, politiſcher Flüchtlingen Aſylrecht zu gewähren; es wünſche aber keinen Mißbrauch. Ausländer die nicht politiſche Flüchtlinge ſeien, würder weiter geduldet, wenn ſie im Beſitz der Ar beitskarte ſeien; andernfalls würden ſie aus gewieſen. Die politiſchen Flüchtlinge würden die normale Behandlung erfahren. Sie dürf ten in Frankreich bleiben unter der Bedin gung, daß ſie ſich anſtändig aufführen un! der 24. Februar in Verſin Dr. Goebbels ſpricht im Luſtgarken. Berlin, 21. Februar. NS meldet: Anläßlich der 10. Wieder⸗ kehr des Tages der Neugründung der NS. DAP findet am Sonntag, den 24. Februar im ganzen Deutſchen Reich die feierliche Ver⸗ eidigung der politiſchen Leiter der Partei und ihrer Gliederungen ſtatt. In der Reichshauptſtadt wird die Ver⸗ eidigung im Luſtgarten, dem Platz der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Freiheitskundgebungen, im Rahmen der Reichsſendung aus dem hiſtoriſchen Hofbräuhausſaal in München durchgeführt. Ungefähr 80 000 politiſche Lei⸗ ter der Partei, Amtswalter und Warte der Gliederungen, ſowie HJ-Führer und BdM⸗ Führerinnen werden in zehn Marſchſäulen gegen 17 Uhr im Luſtgarten aufmarſchieren. Hier wird der Berliner Gauleiter Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels zu ſeinen politi— ſchen Leitern ſprechen. Danach folat die feier⸗ (Photo: Heinrich Hoffmann Zum 27. Jebruar. Ein Porträt des Führers aus den Tagen der Wiedergrün⸗ m 27. Februar vor zehn Jahren ſprach der Führer zum erſtenmal wieder nach ſeiner Feſtungshaft in München. beſonders Rettungskommando vermißt Die Bemühungen um die Bergung des zweiten Begleiters Golſubews. Archangelſk, 20. Februar. Der ſowjetruſſiſche Flieger Janatow war nach dem Goljubew⸗Flugzeug entſandt wor⸗ den, das, wie gemeldet, 40 Kilometer von Archangelſk im Sumpf notgelandet iſt. Igna⸗ tow ſollte den dort noch befindlichen Paſſa⸗ gier Kusnezew an Bord nehmen. Er teilte jedoch mit, daß er zwar bis zu dem Stand⸗ ort des Flugzeugs gelangte, aber trotz aller Verſuche wegen des ſtarken Schneeſturmes nicht habe landen können. Es ſei ihm nur möglich geweſen, Lebensmittel abzuwerfen, ohne daß er aber habe feſtſtellen können, ob ſie ihr Ziel erreicht hätten. Die von Ar⸗ changelſk entſandte Skirettungsmannſchaft in Stärke von 60 Mann iſt noch nicht am Standort des Flugzeugs eingetroffen. Der ſtarke Schneeſturm hat auch ihr bisher jeden Rettungsverſuch unmöglich gemacht. Inzwi⸗ ſchen iſt ein zweites Skikommando entſandi worden, um das vermißte Kommando und den Inſaſſen des Flugzeugs zu bergen. Der Zuſtand Goljubews und ſeiner Ge. fährten, die im Krankenhaus liegen, hat ſich gebeſſert. Die Lohngelder blieben aus Ein Bahnbau muß eingeſtellt werden. Moskau, 20. Februar. Der Bau der Eiſenbahnlinie Penſa(im gleichnamigen Gouvernement)— Balaſchom (Gouvernement Saratow) mußte, wie amt⸗ lich mitgeteilt wird, eingeſtellt werden, ob⸗ wohl dieſe Verbindung wirtſchaftlich und po— litiſch bedeutſam ſein ſoll. Die Unterſuchung hat ergeben, daß die Arbeiter und Angeſtell⸗ ten ungefähr ſeit zwei Monaten keine Löhne erhalten haben. Da auch die von der Sowijetregie⸗ rung verſprochenen Gelder bisher noch nicht eingetroffen ſind, mußten die 3000 Ange⸗ ſtellten und Arbeiter von der Leitung der Bauarbeiten entlaſſen werden. Die Sowijet— regierung hat nunmehr erneut eingegriffen und angeordnet, ſofort eine halbe Million Rubel an Gehältern auszuzahlen. Die Be⸗ amten, die die pünktliche Gehaltszahlung verhindert haben, ſollen verhaftet werden. Wieder ein Eiſenbahnunglück Moskau, 20. Februar. In der Nähe non Tiflis ſtieß ein Perſonenzug mit einem Gü— zerzug zuſammen. Drei Perſonen wurden dabei getötet und neun ſchwer verletzt. Die Feſtſtellungen ergaben. daß das Unglück urch die Nachläſſigkeit eines Stationsvor⸗ tehers verſchuldet worden iſt, der nach bei⸗ 101 Seiten das Freifahrtſignal gegeben hatte. Zurüdweiſung falſcher Berichterſtattung Berlin, 20. Februar. Die Schweizer De⸗ peſchen⸗Agentur veröffentlicht am 18. Fe⸗ bruar 1935 eine angebliche DNB⸗Meldung über die Todesurteile im Spionageprozef Sosnowſki, die Wahres und Falſches ver⸗ miſcht. Sie verſucht dabei, dieſe Meldung wahrheitswidrig dem Deutſchen Nachrichten- büro zu unterſchieben. Es wird hiermit feſt⸗ geſtellt, daß das Deutſche Nachrichtenbüre dieſe Meldung nicht ausgegeben hat und auch nicht ausgeben konnte, weil ſie in mehreren Punkten nicht den Tatſachen entſpricht. Höchſtpreiſe für Ziegel Der Preisſtand im Bauweſen. Berlin, 21. Februar. Um die Preiſe im Bauweſen auf einen Stand zurückzuführen, der die Durchführung der aus öffentlichen Mitteln beſtrittenen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen in vollem Umfange gewährleiſtet, hat der Reichskom—⸗ miſſar für Preisüberwachung die zuſtän⸗ digen Behörden ermächtigt, Höchſtpreiſe für Ziegeleierzeugniſſe feſtzuſetzen. Dies erſtreckt ſich ferner auf die Feſtſetzung von Höchſt. preiſen für Dachziegel, Hohlziegel, Kalkſand⸗ ſteine und Fuhrleiſtungen, ſofern die Ver⸗ hältniſſe im Bezirk dies erfordern. Für die Feſtſtellung des Höchſtpreiſes gill als Grundlage der Preisſtand des betreffen⸗ den Bezirks am 1. Juli 1933. Ausnah- men ſind nur zuläſſig, wenn nachweislich eine Verteuerung der Produktionskoſten durch eine vom Treuhänder der Arbeit nach dem genannten Termin angeordnete Lohn ſteigerung ſtattgefunden hat oder aus den Verhältniſſen in dem Bezirk entſcheidende Anzeichen dafür vorliegen, daß die zu die⸗ em Termin vorliegenden erzielten Preiſe Kampf- und Schleuderpreiſe waren. Im all⸗ 8 darf die Steigerung die durch Lohnerhöhung verurſachten Mehrkoſten nicht überſteigen. Es bleibt dann noch zu prüfen, ob einer ſolchen Steigerung nicht auch eine Senkung von Betriebskoſten durch vermehr⸗ ten Abſatz entgegenſteht. mehr D. A. J. 35 1135 N wie des 1. Deutſchen Turn⸗ und wee und der Gründung der deut Jahrleier der D Fgeſtaufeuf des Jührerſtabes. In den Pfingſttagen dieſes Jahres, am 9. und 105 unf 1935, begeht die deuk⸗ Turnerſchaft in Coburg die Feier der chen Turnerſchaft. Dieſen Tag gilt es wür ig zu begehen. Wir rufen daher alle deut ſchen Turner und Turnerinnen auf, zahl. teich nach Coburg zur Feier dieſes kurneri⸗ ſchen Feſtes zu kommen. Die 75⸗Jahrfeier der Deutſchen Turner⸗ ſchaft in Coburg weckt die 1 an ene wackeren Männer, die in Zeiten deut⸗ cher Uneinigkeit feſthielten an den erprob⸗ ten Grundfätzen eines Friedrich Ludwig Jahn und ſich nicht hinreißen ließen in das Fahr- waſſer demokratiſch⸗republikaniſcher Veſtre⸗ bungen, die zu gefährlicher Abirrung und Abtrennung wankelmütiger Elemente auf dem Hanauer Turntag geführt hatten Je⸗ der an ſeiner Stelle hat in der Stille ſeine Pflicht getan, ob er im Norden, Oſten oder Süden des deutſchen Vaterlandes beheima⸗ tet war, bis die entſcheidende Stunde ſchlug und der Ruf zur Sammlung an die Turn- vereine erging. N Wieder iſt eine Zeit gekommen, in der ſich Neues gewaltig anbahnt und in der ſich Turner vor der Aufgabe ſtehen, ihre beſten Kräfte einzuſetzen für des Deutſchen Reiches Einheit und Erſtarkung in einem Bunde, ber alle deutſchen Gaue umfaßt, im Deutlſchen Reichsbund für Leibes⸗ übungen. an dem die Ideale und Ziele aus der Grün. berzeit der Deutſchen Turnerſchaft weiterge⸗ tragen und im Geiſte der nationalſozialiſti⸗ ſchen Weltanſchauung gefördert werden. Deutſche Turner und Turnerinnen: Kommt alle nach Coburg und helft mit, im Geiſte bieſes hohen Zieles das Feſt würdig zu ge⸗ alten. Der Führerſtab der Deutſchen Turner, ſchaft von Tſchammer und Oſten, Steding, Toyka, Münch, Becker. a Feſtordnung Für die Feiler des 75 jährigen Beſtehens der Deutſchen Turnerſchaft in Coburg vom . bis 10. Juni wurde folgende Feſtordnung wufgeſtellt: Samstag, 8. Juni: 10.00 Uhr Feier iche Eröffnung der 75⸗Jahrfeier im Rah, nen des Deutſchen Turntages: 1400 Uhr 22. Deutſcher Turntag im Kongreßſaal der Beſte Coburg; 20.00 Uhr Jugendfeier in Burghof der Veſte; 20.30 Uhr Feſtabenk guf dem Anger. Sonntag, 9. Juni: 7.00 bis 10.30 Ihr Volkstümliche Mehrkämpfe für die männliche und weibliche Jugend, Turne! Schiſtskataltrophe bei Futſchal Uleberladener Dampfer geſunken.— 25 Menſchen ertrunken. Schanghai, 20. Februar. Nach Meldungen der chineſiſchen Preſſ⸗ hat ſich bei Fulſchau ein zweites ſchwe tes Schiffsunglück ereignet. Nachden erſt Anfang der Woche der chineſiſch⸗ küſtendampfer„Julung“ auf der Höhe vor ame mit rund 100 Perſonen unkerge fang ſt, kenterte noch ein kleiner Küſten ampfer, da er überladen war. Sämt liche Jahrgäſte und die Beſatzung, zuſammer rund 250 Perſonen, kamen in den Fluter um. Unter den Jahrgäſten befand ſich auch eine Abteilung Soldaten. Ein Zwergvolk der Vorzeit? Aufſehenerregender Fund in Indien. London, 20. Februar. Wie Reuter aus Bombay meldet, ſind ir Vadnagar im Bezirk Mehſana(Staat Baro— da, Vorder⸗Indien) foſſile Ueberreſte einen Menſchenraſſe von nur 40 Zentimeter Größe entdeckt worden. Die Foſſilien ſtammen von einem Pygmnen-⸗Menſchen von 40 Zenti meter Größe und einer Pygmäen-Kuh von 45 Zentimeter. Die bisher hinzugezogenen Sachverſtän— digen ſind der Anſicht, damit ein neues For ſchungsgebiet für die ausgeſtorbene Raſſe der Pygmäen gefunden zu haben, die kleiner ſind als die Pygmäen Mittelafrikas, die 100 bis 125 Zentimeter groß ſind. Die Entdek— kung des kleinſten Pygmäen-Menſchen ſtimmt auch überein mit der Anſpielung Homers auf Pygmäen von 35 Zentimeter Größe, denen die nach der Reuter-Meldung ſoeben gemachten Funde an Größe entſpre— chen würden. Nach einem Vericht des Deutſchen Nach⸗ richtenbüros aus Berlin wird vorſtehende Reutermeldung in deutſchen wiſſenſchaft, lichen Kreiſen„mit großer Zurückhaltung aufgenommen“. 8 Der griechiſche Ausdruck Pygmäen— auf deutſch„Fäuſtlinge“— bezeichne ein ſagenhaftes Zwergvolk, das Homer in der Ilias erwähnt. Nach Homer wohnten die Pygmäen am Okeanos, der nach älteſter griechiſcher Ueberlieferung als ein mächtiger, die ganze Welt umfaſſender Strom ange— ſehen wurde. Spätere Ueberlieferungen be— richteten von Pygmäen am oberen Nil, wo auch tatſächlich Zwergvölker exiſtieren, und in Indien, wo ihr einſtiges Vorkommen durch die gemeldeten Funde beſtätigt worden ſein ſoll. Die gegenwärtige Wiſſenſchaft hat den Namen Pygmäen für Volksſtämme von auffällia kleinem Wuchs—»tma bis 1.5 Meter— übernommen. Solche degene⸗ rierten Reſte kleinwüchſiger Urraſſen wer⸗ den außer den erwähnten Zwergvölkern in Mittelafrika, die Akka und Wadwa heißen, auch noch in Südafrika(Bäſchungsmer), auf Ceylon, den Andamanen, Malaka, in Weſtchina, auf den Philippinen(Negritoo) und im Innern von Neuguinea angetroffen. Die ſüdafrikaniſchen Buſchmänner ſind ſogar ſehr kriegeriſch und heimtückiſch. Vorge⸗ ſchichtliche Zwergvölker haben in den ver⸗ W Gegenden Europas und Aſiens gelebt. Das in dem engliſchen Bericht genannte Maß von 40 Zentimeter iſt allerdings er⸗ ſtaunlich klein. Berufung im Prozeß Hauptmann Neuyork, 21. Februar. Nachdem Richter Trenchard den Antrag der Verteidiger Hauptmanns bewilligt hat, die koſtſpielige Drucklegung des Prozeßpro⸗ lokolls für die Berufungsverhandlung auf Staatskoſten durchzuführen, ſtellten die Ver⸗ leidiger den Berufungsankrag. Der Antrag geht automatiſch an das höchſte Gericht New Verſeys. Die Berufungsverhandlung wird wahrſcheinlich am 21. Mai beginnen. Letzte Nachrichten Mörder zum Tode verurteilt Berlin, 20. Februar. In dem Mordprozeß gegen den 23jährigen Willi Gehrke aus Steinau a. O., der in der Nacht zum 30. Dezember des vergangenen Jahres die 49 Jahre alte Schankwirtin Anna Kabus in deren Lokal in der Gollnowſtraße im Nordoſten Berlins ermordet und beraubt hatte, fällte das Berliner Schwurgericht folgendes Urteil:„Der Angeklagte wird we— gen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verur— teilt.“ Gehrke nahm das Urteil gefaßt ent— gegen. Blutiger Zuſammenſtoß in Kroatien Belgrad, 20. Februar. Im Dorf Sebinje bei Slawoniſch⸗Brod(Kroatien) kam es ver mutlich in Zuſammenhang mit der Wahl⸗ agitation zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Bauern und Gendarmerie. der acht Tote und ſechs Schwerverletzte forderte. Nach der amtlichen Darſtellung war eine Gruppe von Bauern vor die Gendarmerie⸗ ſtation gezogen und hatte die Freilaſſung dreier Berhafteter verlangl. Die Gendarme⸗ rie hatte darauf den Workführer dieſer Gruppe gleichfalls verhaftet. Daraufhin kam es zu einer neuen Bauernkundgebung unter ührung eines Geiſtlichen, in deren Ver⸗ olg es zu dem Bluibad gekommen iſt. Gedenkfeiern im Rundfunk Horſt⸗Weſſel⸗FJeier und Nationalſozialiſii Weiheſtunde. f ſch⸗ Berlin, 21. Februar. Die Reichsſendeleitung teilt mit: Am Samstag, den 23. Februar veranſtaltet der Deutſche Rundfunk von 19 bis 19.30 Uhr eine Horſt⸗Weſſel- Gedenkfeier. Zu Beginn der Sendung ſpricht der Chef des Stabes Lutze aus der Jahrhunderthalle in Breslau Am 24. Februar, vormittags von 11—12 Uhr übernehmen alle deutſchen Sender aus der Tonhalle in München die„Nationalſo⸗ zialiſtiſche Weiheſtunde: 15 Jahre deutſcher Freiheitskampf“. Es ſpricht der Gauleiter des Traditionsgaues München-Oberbayern Pg. Adolf Wagner. Das Reichsſymphonie orcheſter ſpielt unter Leitung von Pg. Adam. In der Zeit von 20—21.45 Uhr übernehmen alle deutſchen Sender die Gründungsfeier anläßlich des 15jährigen Beſtehens der NS. DAp aus dem hiſtoriſchen Hofbräuhaus⸗ Feſthaus in München. In dieſer Feierſtunde werden durch den Stellvertreter des Füh⸗ rers, Reichsminiſter Rudolf Heß, vereidigt: ſämtliche politiſchen Leiter, Führer der HJ, des Jungvolks, BdM und des Arbeitsdien⸗ ſtes, ſoweit ſie nach dem 24. Februar 1934 ernannt wurden. Die Veranſtaltung wird umrahmt mit muſikaliſchen Darbietungen. die Dienstzeit in Frankreich Skufenweiſe Erhöhung auf zwei Jahre. Paris, 20. Februar. Die franzöſiſche Heeresleitung ſoll ſich da— mit einverſtanden erklärt haben, nicht die ofortige Einführung der zweijährigen Dienſtzeit zu fordern, ſondern allmählich die Dauer der Dienſtzeit von 12 auf 15. ſpäter auf 18 und ſchließlich auf 24 Monate zu erhöhen. Begründet wird dieſer Beſchluß da⸗ nit, daß man die Oeffentlichkeit nicht unnütz erregen wolle. Das„Oeuvre“ rechnet kaum mit der Einbringung einer entſprechenden Vorlage vor dem Monat Juni. Die Sozia⸗ liſten erklären in ihrem Parteiorgan„Po— pulaire“, daß dieſes geringfügige Nachgeben des Generalſtabes ſie nicht von ihrer grund— ätzlich ablehnenden Haltung abbringen könne. Neues aus aller Welt Hitlerjunge als Lebensretter. Zwei etwa vierjährige Kinder, ein Junge und ein Mäd⸗ chen, ſpielten in den Anlagen an Schloß Moos in Lindau. Dabei geriet der Knabe dem Schloßteich zu nahe, rutſchte an der Umfaſſungsmauer aus und fiel in den Ain einem Atemzuge.“ 0*. and Turnerinnen und Altersklaſſen; 8.00 uhr Singen auf dem Marktplatz; 11.30 Uh. Neſtgottesdienſt auf dem Theaterplatz; 14.1! Ahr Antreten zum Feſtzug. Gedenkfeier au dem Marktplatz, Feſtzug durch die Stad zum Anger; Schauturnen auf dem Anger Turnen der Coburger Turner und Turne rinnen, Turnen der Jugend, Turnen def Turnerinnen, Turnen der Nationalmann ſchafl, Turnen der Turner und Altersriegen 20.30 Uhr Volksfeſt auf dem Markt und au dem Anger. MRontag, 10. Juni: Bega der ein und mehrtägigen Turnfahrten. Die neue Zollgrenze im Saarland errichtet. Bei der Grenzſtelle an der Goldenen Bremm wurde dieſes einfache Holzhaus errichtet. us 5 We 0 6 W 1 1 Urbeberrechtschutz: Fünf Türme-⸗Verlag Halle(Saale). 0 61 Und daun ſenkte er die Stimme wieder zu einem anſern und begann ſtockend und ſchier zaghaft ſeine Beichte. Als er mit der Schilderung jener kurzen Szene fertig war, da er Gwendolen keck in ſeine Arme geriſſen Und geküßt hatte, blieb er, tief atmend, ſtehen. Mit gefurchter Stirn blickte Burger ihn an: .»Nun, du haſt dich nicht eben gut benommen, das muß ich ſchon ſagen; aber ſchließlich iſt das einzig deine Sache. Aber wieſo dein Vorgehen Gwendolens freie Ent⸗ ſchließung beeinträchtigen kann, das verſtehe ich wirklich nicht.“ Bei ſich aber dachte er: Schau, ſchau, Miß Gwen⸗ dolen hat es nicht für nötig erachtet, mehr zu geſtehen, als es ihr für den Zweck dienlich erſchien. ch ſagte dir vorhin, daß mitunter eines Atemzugs Länge entſcheidend ſein kann“, meinte Slomi, und in ſeine ſchönen Augen trat ein Leuchten. „Willſt du nicht erklären?“ „Es iſt vielleicht nicht ritterlich— aber die Situation wingt mich dazu“, erwiderte Slomi und atmete tief und ebend.„Alſo— zwiſchen dem— dem geraubten Kuß— und— und der Abwehr, da entſchied ſich das Schickſal 75* Während ſich ſolches in der vornehmſten Gegend der Stadt begab, ging es in dem ſchmalen Vorſtadthauſe im een Bezirk viel freundlicher und friedlicher zu. Anna Steidler ſtand vor dem altmodiſchen Steh⸗ Teich. Auf die Hilferufe des Mädchens eilte der in der Nähe weilende zwölfjährige Hit⸗ lerjunge Otto Steinhauer an die Unglücks⸗ ſtelle, ſprang in den nicht ungefährlichen Teich trotz des eiſigen Waſſers und brachte ſchließlich den Kleinen wieder an Land, be⸗ vor dieſer weiteren Schaden genommen hatte. Verbrannt. In Dreiſtädten bei Landshut hatte ſich der 67 Jahre alte Haus⸗ beſizer Peter Berger mit einer Stallaterne auf den Dachboden ſeines Anweſens bege— ben. Der Greis kam zu Fall und die um⸗ ſtürzende Kerze ſetzte das auf dem Dachbo— den befindliche Heu in Brand. Veraer fand dabei den Tod piegel ihrer beſcheidenen, aber urgemütlichen Wohnung und Maria hatte zugeſtimmt, daß ſie dann miteinander Geſichtchen ſtrahlte in einer ſchier kindlichen Freude über das Bild, das der Spiegel ſoeben zurückgab. Es war ein Kleid von feinem Stoff, vorzüglich gearbeitet, und auch Schuhe und Handſchuhe ſowie ein paſſender Sonnen— ſchirm durften nicht fehlen. „So, jetztn kannſt dich anſchau'n laſſen“, meinte ſie mit befriedigtem Kopfnicken.„Kannſt überall hingeh'n, auf vie feinſt'n Plätz'.“ So, jetzt war ſie fix und fertig, und wenn es auch noch zu früh war, ſo wollte Maria doch ſchon gehen, zu Fuß natürlich, damit ſie die Freude ſo recht auskoſtete. Zuerſt einen kleinen Umweg über die Praterſtraße, dann über die Brücke zum Franz⸗Joſefs⸗Kai und quer durch die innere Stadt über die Freyung und die Teinfaltſtraße in den Volksgarten. Die Sonne ſchien leuchtend und ſpiegelte ſich in den frohen Mädchenaugen, die, wer weiß wie lange, nicht mehr ſo lachend in die ſchöne Gotteswelt geſchaut hatten. Bewundernd ruhte mancher Männerblick auf der reizen⸗ den Erſcheinung, die ſo apart und dennoch zurückhaltend ihren Weg ging, das Urbild eines ſchönen Wiener Mädels und des leuchtenden Frühlings. Der lange Weg erſchien Maria viel zu kurz, denn was hatte man nicht alles zu denken und zu überlegen. Und auch nicht ein trauriger Gedanke brauchte mehr ausgeſponnen zu werden, ſeit der Stunde, da der Zauberer erſchienen war, Felix Burger, und die Tore des Glücks vor ihr aufgetan hatte. Wohl, er behauptete, nur eine Pflicht zu erfüllen, indem ex ihr zu dem vielen Geld und der Sorgloſigkeit verholſen hatte. Aber dennoch wat er es, der es getan hatte, und f ber kein anderer. Allezeit galt der Bote für die Botſchaft und zupfte und putzte an Maria herum, die ſoeben ihr neues Kleidchen, das ſie ſich am Tage zuvor am frühen ſo mußte ſich Felix Burger auch die Dankbarkeit gefallen Nachmittag gekauft hatte, zum erſten Male anzog, um ſich laſſen, mit der das junge Mädchen an ihn dachte, weil ſie zu dem vereinbarten Wiederſehen mit Burger zu begeben. zu ſchüchtern war, um ihm das immer wieder zu ſagen. Für jetzt war der Volksgarten in Ausſicht genommen, verantwortlich, ob das nun gerecht war oder nicht. Und Und plötzlich überkam Maria ein Gedanke, der ſie zu— a ſammenzucken ließ, ſo daß ſie atemlos den Schritt ver⸗ im Rathauskeller zu Mittag ſpeiſen würden. Ihr liebes hielt, als wäre ſie zu raſch gelaufen und müßte raſten. Wenn er— Felix Burger— wenn er nun vor ſie hinträte und ſagen würde— Ja, was denn eigentlich? Man konnte etwas denken und fühlen und dennoch nicht in Worte faſſen. Liebe Worte hatte er zu ihr geſprochen— ſtebe, freundliche, innige Worte der Teilnahme, der Be— ruhigung, und ſo gütig, wie noch niemand zu ihr ge— ſprochen hatte. Aber— Liebesworte waren es nicht, Liebesworte— das war es. Oder doch? War nicht in allem, was er tat und ſprach, geheimes Leben, das keiner Worte bedurfte? War es ſo? So übermächtig waren dieſe neuen und lauten Stimmen, die plötzlich in den Jubelchor des Vogelfanges mitſchwangen, daß ſie erſt jetzt gewahr wurde, ſchon längſt in den ſchönen, blühenden Garten eingetreten zu ſein, wo der Flieder im üppigen Flor ſtand und die Tulpen⸗ beete leuchteten, jauchzendes Kinderlachen vom Theſeus— tempel herüberkam— alles zuſammen wie eine herrliche Symphonie der Lebensfreude wirkend, einer Lebensfreude, in die ſie— Maria— mit eingeſchloſſen war und nicht mehr abſeits ſtehen mußte als unbeachteter Zaungaſt wie bisher. So voll Hoffnung war ſie plötzlich, ſo voll Jubel, als ob ſie auf roſenroten Wolken dahinfliegen würde. 101**. Ein Blick hinüber auf die Rathausuhr belehrte Maria, daß ſie noch viel zu früh gekommen war. Aber das machte nichts. Sie wollte gern warten, es war ſo wundervoll hier inmitten der junggrünen Bäume und der lauen und doch friſchen Luft.(Fortſetzung folg 2 r 0 NA Vo HO. b Nachdruck verboten. Dann fuhr ſie entſchloſſen fort: „Es gibt nur ein Mittel, gnädige Frau, um Alexander Demidoff von ſeiner törichten Schwärmerei loszulöſen. Ich ſelbſt muß ihm das Geſtändnis machen, das ich Ihnen gemacht habe— und ich will es tun. Nur weiß ich nicht, ob Sie ſo viel Vertrauen zu mir haben werden, ihn noch einmal zu mir zu laſſen?“ Da ſah Sofia mit ihren klaren Augen die Madame de Lormes an: „Ich vertraue Ihnen!“ gab ſie ſchlicht zur Antwort. Und dann, als wäre nun nichts mehr zu ſagen, gaben ſich die beiden Frauen aus den verſchiedenen Welten die Hand mii einem verſtehenden, erbarmenden, ſchweſter⸗ lichen Druck. Gleich darauf verließ Sofia das Zimmer. Madame de Lormes ſah ihr mit einem weichen, nach⸗ denklichen Blick nach. Dann ſetzte ſie ſich an den Schreib⸗ liſch, ſchrieb haſtig ein paar Zeilen auf die eleganten Seiten eines malvenfarbigen Brieſpapiers und klingelte der Zofe. „Der Chauffeur möchte dieſen Brief ſofort zu Miſter Demidoff beſorgen.“ Mit ſtarren Augen ſah ſie dem Mädchen, das flink hinausging, nach. N Elftes Kapitel. Nun war die Entſcheidung gefallen. Welch ein Glück, daß dieſe tapfere Frau bei ihr geweſen war, welch Glück für Demidoff! Aber was würde es ihr, der Madame de Lormes, für Unglück bringen? Das hatte ſie Sofia verſchwiegen. Unruhig ſtand ſie auf und ging in ihrem Salon auf und ab. Dann blieb ſie ſtehen, eine flackernde Angſt flog über ihr Geſicht: ſie hatte hinter dem Kleiderſchrank nebenan das leiſe dreimalige Klopfen gehört, das ſie kannte. Sie preßte die Hände auf die Bruſt, ſah ſich mit irren Augen um, als wollte ſie fliehen— aber wieder ertönte leiſe, aber ungeduldiger das Klopfen. Da ſchloß ſie raſch die Türen zum Korridor ab und öffnete den ein⸗ gebauten Kleiderſchrank. Gleich darauf ſchob ſich Liewens Geſtalt durch die Kleider hinein ins Zimmer. „Wie lange ſoll ich denn warten?“ fragte er brüsk. „Warum machſt du denn nicht auf, wenn ich klopfe?“ „Ich habe geſchlafen“, gab Madame de Lormes ge— preßt zur Antwort und wich ſeinen Blicken aus. Er ſah ſie mißtrauiſch an, dann fuhr er fort zu ſprechen: „Alſo paß auf! Heute abend wird Gimpel Demidoff gerupft. Du ſpielſt zuerſt gegen mich und wirſt verlieren, viel verlieren. Dein Geld wird zu Ende ſein. Ich nehme an, daß Demidoff ſich als Kavalier bewähren und dir ſein Portefeuille zur Verfügung ſtellen wird. Durch einen unſerer Leute, die ich im Hotel von Demidoff ſitzen habe, weiß ich, daß er ſich geſtern Geld aus Bulgarien hat kommen laſſen. Er iſt alſo reif. Wenn du viel verloren haſt und ich dir das verabredete Zeichen gebe, dann hörſt du auf und ſagſt zu Demidoff: Ich habe heute Unglück; aber vielleicht gelingt es Ihnen beſſer!— Daraufhin wird Demidoff ſelbſt zu ſpielen beginnen, und ich mache das Ende mit ihm. Morgen verſchwindeſt du. Ich folge in einigen Tagen nach. Wir gehen dann nach Cannes; dort werden wir einige von dieſen amerikaniſchen Millionären finden, die geſtern abgereiſt ſind. Ich habe die Nachricht von unſeren Leuten aus Cannes. Die ganze Rechnung iſt richtig und wird glatt aufgehen.“ „Ja! Sie wird glatt aufgehen!“ wiederholte Lou mit einem eigentümlichen Ton, der Liewen außblicken ließ. „Was meinſt du denn damit, daß du meine Worte wiederholſt? Du biſt ſonderbar!“ Sie lachte unnatürlich laut und grell auf. „Wieſo ſonderbar? Ich meine doch nur, daß du ein ſehr, ſehr geſchickter Rechenmeiſter biſt, und daß dir ſo leicht nichts mißlingt.“ „Wenn ihr Weiber nicht patzt, dann natürlich nicht!“ gab Liewen ſiegesſicher zur Antwort.„Alſo, du haſt ver⸗ ſtanden? Ich gehe ſchon um zehn Uhr in den Spielſalon. Du kommſt, wie immer, gegen elf Uhr.“ „Könnte es nicht heute ausnahmsweiſe etwas ſpäter werden?“ fragte Lou mit unſicherer Stimme.„Ich habe dem Conte d'Eſtrelle zum Souper zugeſagt.“ „Nun, meinetwegen! Komm eine halbe Stunde ſpäter, das wird ſchließlich auch nichts ausmachen.“ Er ging mit einem kurzen Kopfnicken wieder auf dem gleichen Wege hinaus, auf dem er, ungeſehen von allen Menſchen, zu Lou de Lormes gekommen war. Niemand wußte ja von den dunklen Beziehungen zwiſchen dieſen beiden, denn niemals ließen ſie ſich in der Oeffentlichkeit zuſammen ſehen. Lou ſtand mit ſtarren Augen da. „Wenn er es erfährt, iſt es aus mit mir!“ flüſterte ſie vor ſich hin. 1. In dem Blauen Salon war das Spiel in vollem Gange Es hatte ſich in ganz Rom herumgeſprochen, daß man hier die waghalſigſten und beſten Spieler aus aller Welt antraf, und daß ungeheure Summen umgeſetzt wurden. So war es kein Wunder, wenn ſich in dieſem Klub die Blüte der Geſellfchaft zuſammenfand, um ſo mehr, als man nur durch beſondere Empfehlungen und Verbindungen hineinkommen konnte. Liewen ſtand an einem Pfeiler und beobachtete das * 22 2 DEV O Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) ſpielte noch nicht. Er mußte jetzt ſeine Kräfte für den großen Schlag aufſparen, den er gegen Demidoff zu führen gedachte. Er ſah auf die Uhr. Halb elf Uhr. Noch eine Stunde, dann würde Lou erſcheinen, und hinter ihr, wie ein ge⸗ treuer Trabant, dieſer Dummkopf von Demidoff. Da ſtutzte er. In der Tür war die zierliche Geſtalt des Marquis d'Eſtrelle aufgetaucht.— Allein?! Liewen ſah ſchärſer hin. Kam Lou de Lormes noch? Aber nein, der Marquis ſchlenderte, nach allen Seiten grüßend, allein an den Tiſch heran. „Guten Abend, Herr Marquis!“ grüßte Liewen. Der andere erwiderte den Gruß und ſagte zu einem anderen Herrn der Geſellſchaft: „Ich bin doch eher von meiner Fahrt nach Florenz zurückgekommen, als ich dachte. Urſprünglich wollte ich ja bis morgen bleiben.“ Dann entnahm er ſeiner Bruſttaſche eine Handvoll Ships und ſetzte ſich an einen freien Platz des Spieltiſches, um zu ſpiel en. Liewen hatte die Worte des Franzoſen gehört. Ein gefährliches Glitzern kam in ſeine ſchmalen, grünen Augen. Lou hatte ihn alſo belogen, als ſie ihn an eine Ver— abredung mit dem Marquis zum Abendeſſen glauben machen wollte. Sie hatte gewußt, daß der Marquis ver⸗ reiſt geweſen, aber ſie hatte nicht berechnet, daß er früher zurückkommen könnte. Aus welchem Grunde aber hatte ſie ihn belogen? Doch nur, um ſich mit jemandem zu treffen. Wer war dieſer Jemand? Nun, er würde es bald genug heraus— bekommen. Unauffällig verließ er den Spielſaal und ſuhr in ſeinem Selbſtfahrer, ſo ſchnell er konnte, zurück ins Hotel. Schon von weitem ſah er hinter den Spitzenvorhängen Licht! Ein Zeichen, daß Lou daheim war. Er fuhr mit dem Lift hinauf und eilte in ſein Zimmer. Geräuſchlos öffnete er den Wandſchrank von ſeiner Seite. Lou ahnte nicht, daß er es längſt fertiggebracht hatte, auch von ſich aus die Tür mit Hilfe eines beſonders kon⸗ ſtruierten Schlüſſels zu öffnen. Man mußte bei Frauen immer noch vorſichtiger ſein, als dieſe ſelbſt zu wiſſen brauchen. Im Salon hörte er erregte Stimmen, die von Lou und — eine Männerſtimme. Jetzt erkannte er ſie: es war die Stimme Demidoffs, die lauter und lauter anſchwoll und plötzlich wie mit einem ſchluchzenden Laut abbrach. In den Kleidern des Wandſchranks verborgen, lauſchte Liewen, aber er hörte nur noch, wie Demidoff ſchrie: „Dieſen Verrat werde ich nie überwinden!“ Dann knallte eine Tür zu, und Stille war. Der Lauſcher hörte, wie Lou tief aufſeufzte, dann vernahm er einen leiſen Laut, wie wenn ein Telephonhörer abgenommen wird, und Lous Stimme, die in franzöſiſcher Sprache eine Nummer verlangte. Dann war eine Weile Stille eingetreten. wieder Lous Stimme: „Sie ſind es, Madame? Ich wollte Ihnen nur ſagen, ich habe Ihrem Gatten alles geſtanden. Er wird ſich mir nie wieder nähern. Seien Sie nun klug, Madame, und gut! Ich wünſche Ihnen alles Glück, das Sie verdienen!“ Ihre Stimme ſchwankte wie von Tränen, dann ſchien ſie noch in den Apparat hineinzuhören. Gleich darauf fuhr ſie mit einem erſtickten Aufſchrei in die Höhe. Mit einem Sprung, wie ein Raubtier, war Liewen aus dem Wand⸗ ſchrank auf ſie zugekommen. „Du!“ raunte er, und ſeine Augen funkelten drohend in die ihren.„Was haſt du mit Demidoff zu reden ge⸗ habt? Was haſt du ihm geſagt? Haſt du ihm unſer Ge⸗ heimnis verraten? Leugne nicht! Ich habe deinen feinen Plan durchſchaut. Der Herr Marquis d'Eſtrelles, mit dem du angeblich ſoupierteſt, iſt ſoeben erſt aus Florenz ge⸗ kommen und verſucht bereits ſein Glück im Klub, indeſſen du— du...“ Er ſchüttelte ſie wütend, daß ſie unter den brutalen Händen des Mannes hin und her ſchwankte. Nun tönte geſtehſt!“ Dann ließ er ſie ſo unvermutet los, daß ſie mit einem leiſen Aufſchrei in die Knie fiel. Dort blieb ſie liegen, die Hände angſtvoll gegen das Geſicht gehalten, um ſeinen drohenden Fäuſten zu entgehen. Aber er riß ſie wieder empor und ſchlug ihr mit der geballten Fauſt auf den Kopf. „Du brauchſt mir nichts mehr zu erzählen“, ſagte er mit unheimlich leiſer Stimme.„Ich weiß genug. Das wird dich teuer zu ſtehen kommen, verlaß dich darauf. Ich gehe jetzt in den Klub; du folgſt mir in einiger Zeit nach. Kein Meuſch darf etwas ahnen. Ich werde meine Leute aufſtellen und dafür ſorgen, daß dieſer Demidoff, an dem du anſcheinend einen Narren gefreſſen haſt, unſchädlich gemacht wird, wenn er ſich etwa auf den Weg zur Polizei machen ſollte, um uns anzuzeigen.“ „Das wird er nicht tun!“ ſtammelte die Frau mit ſchmerzverzerrtem Geſicht.„Er hat mir ſein Ehrenwort gegeben.“ Eine ſichtliche Befreiung ging über Liewens Züge. „Nun, das wird er halten. Ich verſtehe mich auf die ſogenannten Gentlemen der Geſellſchaft. Alſo du kommſt dann nach. Mache dich ſo ſchön wie möglich, vielleicht beißt der Marquis d'Eſtrelle endlich an, damit du die Scharte das ſich an den Fiſchen entwickelte. Er ſelbſt „Ich bringe dich um, wenn du nicht augenblicklich alles fügte er drohend hinzu.„Weiber, auf di verlaſſen kann, werden abgehalftertlLL“L Er ging hinaus, ohne ein weiteres Wort zu ſagen. Lou blieb am Boden liegen, wohin der brutale Griff Liewens ſie geworfen hatte. Sie fühlte den ſchmerzenden Kopf kaum noch vor der namenloſen Angſt der Seele. Sie konnte nicht mehr weinen; alles in ihr war tot und aus⸗ gebrannt. Hätte ſie ſich doch freimachen können, frei von dieſem furchtbaren Menſchen. Aber ſie wußte, ſie würde es diesmal ebenſo wenig können wie vor Jahren, als ſie ſeine Frau wurde. Sie war ihm verfallen, und ſie würde an ihm zugrunde gehen. Mit ſchmerzenden Knien erhob ſie ſich endlich und wankte ins Ankleidezimmer, um ſich fertig zu machen. Sie lehnte die Hilfe der Zofe, die aus dem Dienerſchaftszimmer herauskam, ab. Sie wollte dem Mädchen mit den neu⸗ gierigen, wiſſenden Augen ihre Verſtörtheit nicht zeigen. So ſaß ſie denn bald allein vor dem dreiteiligen Spiegel, deſſen Fläche überglänzt war von den hellen elektriſchen Kerzen zu beiden Seiten. Sie ſchminkte ſich lange und ſorgfältig, legte mehr Rot auf, als es ſonſt ihre Gewohnheit war; ſie verſtärkte den Glanz der Augen durch ein paar Tropfen Atropin, puderte ſich ſorgfältiger denn je. Sie mußte ſchön ſein, ſchöner noch als ſonſt, damit der Mann, dem ſie mit Leib und Seele gehörte, und der ſie für ſeine Zwecke ausnützte, mit ihr zufrieden war. Als eine Stunde ſpäter eine traumhaft ſchöne Frau in einem glitzernden, weißen, langſchleppenden Perlen⸗ gewande die Stufen zu der großen Halle herunterhuſchte, und, eingehüllt in einen blonden Zobelpelz, in ihr Auto ſtieg, ahnte keiner der bewundernden Zuſchauer, was hinter dieſem lächelnden, roſigen Geſicht für eine bange, verzweifelte Seele lebte. 1*. Alexander Demidoff war nach der niederſchmetternden Eröffnung, die ihm Lou gemacht, wie ein Wahnſinniger aus dem Hotel geſtürzt. Er rannte durch die Straßen Roms, Stunden um Stunden. Wie ein Peitſchenhieb war ihm die Erkenntnis geweſen, was für ein Spiel man mit ihm getrieben. Brennende Scham war es, unter der ſich ſein Stolz und ſeine Leidenſchaft aufbäumte. Er raſte gegen ſich ſelbſt, gegen Lou, gegen die ganze Welt! Der Schlag, den Lou ihm verſetzt— er konnte ihn nicht über⸗ leben... Wie lange er ſo in den Straßen Roms herumgeirrt war, er wußte es nicht. Als er ins Hotel zurückkehrte— todmüde und zerſchlagen—, war die Halle leer. Nur der Nachtportier wachte noch und ſah den Verſtörten ver⸗ wundert an. Leiſe ſchlich ſich Demidoff in ſein Zimmer, ſchaltete die Lampe ein; auf dem Schreibtiſch lag noch der malven⸗ farbige Brief Madame de Lormes, den er vor wenigen Stunden noch mit ſo wildem Entzücken geöffnet und ge⸗ leſen hatte. Hatte er doch nichts anderes geglaubt, als daß Madame de Lormes ihn mit dieſen Zeilen endlich zu einem geheimen Rendezvous aufgefordert hätte. Er nahm das Blatt in die Hand. Der ſchwache Duft von lris noir, Lou de Lormes Parfüm, ſtieg ſüß und lockend aus den Zeilen zu ihm empor— da warf er mit einem wilden Laut der Verzweiflung den Brief von ſich. Mit irren Augen öffnete er die Schublade des Schreib- tiſches. Metall klirrte hart auf Holz... Da wurde die Tür aufgeriſſen. Er fuhr herum. Mit einem Auſſchrei ſtürzte Sofia herein— und riß Alexander die Waffe aus der Hand. 3 „Du!“ ſtammelte er und brach in dem Seſſel zuſammen. Sofia atmete tief auf: „Ja, ich bin es!“ wiederholte ſie, ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend.„Ich bin es, und ich habe dir nur eins zu ſagen, Alexander— überlege, bitte, was mutiger iſt: weiter zu leben und mit dieſer Verirrung deines Herzens fertig zu werden, oder davonzugehen und zwei Frauen als Opfer zurückzulaſſen— jene mutige Frau, die ſich nich: ſcheute, ſich ſelbſt eines ſchweren Unrechts zu bezichtigen, um dich vor dir ſelber zu retten— und“, ihre Stimme wurde heiſer—„mich ſelbſt zu opfern, die trotz dieſer Wochen des Leides nicht aufgehört hat, dich zu lieben.“ Der Mann ſah mit einem erſchütternden Blick auf das weiße, reine Geſicht Sofias: „Sofia! Du haſt recht! Es wäre ſeige von mir, ſehr feige! Ich will verſuchen, zu überwinden, Sofia!“ Da nahm ſie ſtatt einer Antwort ſeinen Kopf in die Hände. Er lehnte ſich an ihre Bruft, wie ein Kind, das ſich verirrt und heimgefunden hat. N. 4 1. Am nächſten Morgen reiſten Alexander Demidoff und Sofia in ihre Heimat ab. Alexander wollte an ſeine Arbeit. Er wußte, nur ſo konnte er ſich ſelbſt wiederfinden. Es trieb ſie von hier fort, ſort aus dem blühenden Lande, unter deſſen Schönheit ſich ſo viel Wurmſtichigkeit der Menſchen verbarg. 5 Ehe ſie abreiſte, ſchickte ſie an Lou de Lormes einen Rieſenkorb herrlichſter Edelroſen mit ein paar Zeilen: „Sofia Demidoff denkt in Dankbarkeit und mit innigſten Wünſchen Ihrer.“ Dieſe Blumen erhielt Lou de Lormes, als ſie nach einer ſchlafloſen Nacht ſich endlich auſ⸗affte. Sie tauchte ihr Geſicht in die duftende, glühende Roſenpracht, und eine heiße Träne glänzte wie Tau auf einem der Roſenblätter. Dann lief ſie leiſe, auf nackten Füßen, über den weichen Teppich ihres Schlafgemachs ins Ankleidezimmer und lauſchte. Nebenan hörte ſie Schränke öffnen, das Rücken wie von einem Koffer, dann Raſcheln von Papier.. Was hatte Liewen vor? Am vergangenen Tage hatte ſie keine Möglichkeit mehr gehabt, ein Wort mit ihm zu ſprechen. Er hatte ſie nur ab und zu ſo drohend angeſehen, daß ihr das Blut in den Adern erſtarrt war. Nun aber hörte ſie die Zofe mit dem Frühſtſck kommen. Haſtig ſchlüpfte ſie ins Bett zurück. auswetzen kannſt. Ueber das andere ſprechen wir noch!“ (Gortſetzung ſolgt.) kennung der Eidesfähigkeit verurteilt. 2155) Ausländer, gezählt. 143 704), davon 4816(31 106). Pahres in Wald bei Forſthaus der den Tod einer par der ſchuldige Fahrer von Mörfelden zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Heylshof in Darmſtadt dem pbeſſen⸗Naſſau zur unentgeltlichen Benutzung 5 Heidelbergerſtraße, raße und Rennbahn, verübt. Es heppenheim a. d. B., 21. Febr. e erfinder, Frankfurt d. M., 21. Febe.(Im Wie deraufnahmever fahren freige⸗ proch en.) Im November 1933 wurde der 26jährige Friz Nau vom Schwurgerich wegen Meineids zu einem Jahr Zuchthaus drei Jahren Ehrverluſt und dauernder Aber— Der Angeklagte war Arbeitsgehilfe in eine Gärtnerei in Homburg, die einem Witwen gehörte, der ſeine Haushälterin heiratete, Zwei Jahre ſpäter ſtarb der Gärtnereibeſit. zer und die Witwe bekam auf Grund ſeines Vermächtniſſes Wohnrecht, eine Rente und einen Barbetrag. Zwiſchen der Witwe und dem Sohn des Gärtners aus erſter Ehe gal s infolge der Erbauseinanderſetzungen ortgeſetzt Streitigkeiten, die zu verſchlede⸗ nen Prozeſſen führten. Nau war in einen Beleidigungsprozeß der Parteien als Zeuge vernommen worden und ſollte über einer Wortwechſel ausſagen, der ſich in ſeinei Gegenwart auf dem Gärtnereigrundſtüc abgeſpielt hatte. Er beſchwor, die Stiefmut⸗ ſer habe beleidigende Aeußerungen ge⸗ macht, der Stiefſohn aber nicht. Dieſe Aus- age ſollte wiſſentlich falſch abgegeben wor⸗ den ſein. Nach der Verurteilung betrieb der ngeklagte ein Wiederaufnahmeverfahren, dem auch ſtattgegeben wurde. So mußte ich erneut das Schwurgericht mit der Ma- erie befaſſen. Der Angeklagte wurde frei⸗ geſprochen und die Koſten des Verfahrens wurden der Staatskaſſe auferlegt. Wiesbaden, 21. Febr.(Zunehmen⸗ der Fremdenverkehr.) Im letzten Biertelſahr hatte der Fremdenverkehr in Wiesbaden einen weiteren Anſtieg zu ver⸗ eichnen. Die Zahl der Gäſte war um 3880 dder 18,1 v. H. größer als im Vergleichs⸗ biertelſahr 1933. Es wurden 19 312(16 431) euangekommene Fremde, darunter 2514 Die Uebernach⸗ ungszahlen ſämtlicher in der Berichtszeit anweſenden Fremden haben ebenfalls ſtark ugenommen. Sie betrugen 169 254 entfielen auf Ausländer Naſſau, 21. Febr.(Bei Notſtands⸗ arbeiten tödlich verunglückt.) Von nem ſchweren Unfall wurde ein hieſiger Ar— beiter betroffen. Er befand ſich mit mehreren Arbeitskameraden bei den Wege- und Ro⸗ dungsarbeiten im Weinbergsdiſtrikt Nieder— berg, als plötzlich ein ſchwerer Steinblock von Etwa einem Zentner ins Rollen kam und den Arbeiter traf. Der Bedauernswerte, der im Alter von 51 Jahren ſtand, wurde auf der Stelle getötet. Darmſtadt, 21. Febr.(LVerkehrsun⸗ all in der Berufung.) Wegen des Notorradunfalles am 9. September vorigen Mitteldick, Frau zur Folge hatte, die Große Strafkammer beſtätigte als Be— 1 zufungsinſtanz dieſe Strafe. der Mörfelder zatte trotz eines entgegenkommenden Offen— acher Motorradfahrers einen Radfahrer ö überholt und war dabei über die Straßen. mitte gekommen. Im gleichen Augenblick wurde er von dem Fahrzeug des Offenba— 1 gers geſtreift und ſeine Begleiterin fiel vom Sozius. Sie erlag den ſchweren Verletzun— gen. Darmſtadt, 21. Febr.(Heylshof darmſtadt wird HJ⸗Heim.) Der ö mit dem ſchönen bark iſt von ſeinem Beſitzer, Freiherrn zudwig Heyl zu Herrnsheim in Worms. Gebietsführer der Hitlerjugend von iberlaſſen worden. Der Heylshof iſt im 10 Jahre 1890 von dem Münchener Architekten Pabriel von Seidel erbaut worden 5 Darmſtadt, 21. Febr.(Rohlinge am Perk.) Eine gemeine Tat wurde in der zwiſchen b wurde eſtgeſtellt, daß an zwei dort angepflanzten Eindenbäumen etwa 1 Meter über der Erde gie Stämme faſt durchgeſägt ſind. 5(Neue Rückſtrahler erfunden.) Zwei hie⸗ Artur Ende und Walter ßperhake, haben ein neues Warnſignal zur ſückendeckung marſchierender Abteilungen Pergeführt. Das Signal, das auf dem Rück rahlerſyſtem beruht, wird an dem Träger Porſchriftsmäßia 40 em über de Erdboden Landskron⸗ e E angebracht und leuchtet bei abgeblendetem Licht ſchon bei 300 Meter Entfernung auf Beim Näherkommen iſt man von der ſtar ken Rückſtrahlung überraſcht. Mainz, 21. Febr.(Schwätzer.) Da Bezirksſchöffengericht verurteilte den 25jäh rigen Willy Strieder wegen Vergehens ge gen die Verordnung zur Abwehr heimtücki ſcher Angriffe auf die Reichsregierung zu zwei Monaten Gefängnis. Stieder hatte einer bekannten Frau gegenüber uawahr— Behauptungen aufgeſtellt. Das Gericht lies aber Milde walten, weil aus den ganzer Umſtänden hervorging, daß es ſich wenigen um eine böſe Abſicht, als vielmehr um ein Renommiergeſchwätz eines ſchwärmeriſch veranlagten Menſchen handelte. Bensheim, 21. Febr.(Die Grippe eht um.) Im ſüdlichen Ried ſind die rippe⸗Epidemien immer noch nicht erlo— ſchen. In Lorſch und Klein⸗Hauſen ſind die Schulen geſchloſſen. In der großen Ge— meinde Lampertheim iſt faſt kein Haus ohne Grippekranken. In manchen Schulklaſſen fehlen bis zu 40 Prozent der Schüler. Auch in Groß-Rohrheim herrſcht zurzeit eine Grippe⸗Epidemie mit Neigung zu Lungen- entzündung. Bei einer Schulklaſſe von 75 Schülern fehlten in den letzten Tagen 45 Kinder. Für dieſe Klaſſe wurde der Unter richt auf eine Woche ausgeſetzt. In mehre— ren Schulklaſſen der Gemeinde Stockſtadt fehlen bis zu 20 Kinder. Lorſch, 21. Febr.(Kloſter Lorſch als Thingſtätte.) Die Karolingiſche Königs— halle des alten Kloſters wird zurzeit in ihren früheren Zuſtand verſetzt und ſoll als Zu— gang zum Kriegerehrenmal dienen, während im Obergeſchoß ein Heimatmuſeum unterge— bracht wird. Neuerdings iſt nun der Plan aufgetaucht, das anſchließende Gelände des ehemaligen Kloſters zur Thingſtätte auszu— geſtalten. Worms, 21. Febr.(Gedenkſtätte deutſcher Geſchichte erneuert.) Der alte, liedberühmte Kaiſerſaal im ehemaligen Prunk⸗Rathaus zu Worms, das 1689 mit der ganzen Stadt von den Franzoſen vernich— tet wurde, iſt an hiſtoriſcher Stätte wieder⸗ erſtanden: der untere Saal des Cornelianums hat jetzt durch Archivdirektor Dr. Illert eine Ausſtellung erhalten, die das Andenken an jene berühmte Stätte deutſcher Geſchichte er— neuert. Der Wormſer Kunſtmaler Hans Hek— ker ſchuf als Schmuck ſieben lebensgroße Bil— der deutſcher Kaiſer des Erſten Reichs, die zuſammen mit zahlreichen Wappen, 11 Fah- nen, darunter mehreren alten Reichsfahnen, und koſtbaren, mit Kaiſerſiegeln verſehenen Urkunden ſinnfällig die Geſchichte der Stadt in der Zeit des Erſten Reichs veranſchaulichen. Seligenſtadt, 21. Febr.(Schwerer Auto⸗Zuſammenſtoß.) Auf der Landſtraße Seligenſtadt—Aſchaffenburg ſtieß der Gemüſehändler Ritter von Zell hauſen mit ſeinem Lieferwagen mit einem ſchweren Perſonenwagen zuſammen. Beide Wagen wurden buchſtäblich zertrümmert. Im Lieferwagen erlitt eine ältere Frau von Zellhauſen ſehr ſchwere Verletzungen und mußte ins Kreiskrankenhaus eingeliefert werden. Ein weiterer Mitfahrer, der hin— ken auf dem offenen Lieferwagen ſaß, flog im Bogen über den Wagen kam ober mit »inigen Prellungen davon. Mainzer Schlachtviehmarkt. Mainz, 21. Febr. Auftrieb: Ochſen 23 zum Schlachthof direkt 6), Bullen 28, Kühe 444(10), Färſen 152(3), Kälber 260(16), Schweine 710(37). Notiert wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in RM: Ochſen 28, 31 bis 36, 27 bis 30; Bullen 33. 29 bis 32, 24 bis 28, 21 bis 23; Kühe 23 bis 35, 27 bis 32, 21 bis 26, 13 bis 20; Färſen 38 bis 40, 33 bis 37, 25 bis 32; Kälber 38 bis 45,31 bis 37, 25 bis 30; Schweine 49 bis 52, 47 bis 51, 44 bis 50. Marktverlauf: Groß⸗ vieh belebt, ausverkauft, Kälber mäßig be⸗ ſebt, geräumt, Schweine ruhia. Ueberſtand. Sportallerlei Berlins Amaleurboxer trafen auf ihrer Reiſe durch Dänemark in Helſingör erneut auf eine däniſche Auswahlmannſchaft, die auch diesmal geſchlagen wurde, und zwar eindeutig mit 2:14 Punkten. Nur der Kampf im Leichtgewicht ging verloren. Einen Amakeurbox-Länderkampf trugen Norwegen und Dänemark aus. Die Norwe— ger ſiegten im Geſamtergebnis mit 1472 Punkten und verloren nur durch Madſen zwei Punkte. Weltmeiſter Max Baer trug in San Fran cisco einen Kampf über vier Runden gegen den zur zweiten Klaſſe zählenden Stanley Poreda aus. Max Baer ſiegte verdient nach Punkten. * Die Deukſchlandriege der DT wird am 17. Mai in Hamburg ihre große Kunſt zeigen Männerturnwart Schneider hat für dieſen Tag u. a. Schwarzmann-Fürth. Winter⸗ Frankfurt und Sandrock-Immigrath in die Riege genommen. * Erwin Casmir⸗Frankfurt, der mehrfache deutſche Fechtmeiſter, traf im Rahmen einer Fechtgala in St. Moritz in einem Degen— kampf auf den franzöſiſchen Meiiter Schmetz. der mit 10:4 Treffern erfolgreich blieb. das Flugzeug des Nahkampf: Rampfeindecker in der britiſchen Luftflotte. London, 21. Februar. Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der engliſchen Luftſtreitkräfte iſt noch vor Ab⸗ lauf dieſes Jahres zu erwarten. Zum erſten Male ſeit dem Kriege wird jetzt der Bau von ſehr ſchnellen Kampfeindeckern geplant, die eine Geſchwindigkeit von 440 Stunden- kilometer erreichen ſollen, während bisher der Zweideckertyp die ausſchlaggebende Rolle in der engliſchen Luftflotte ſpielte. In engliſchen Fachkreiſen vertritt man im— mer mehr die Anſicht, daß im nächſten Kriege nicht mehr die für den Nahkampf am beſten geeigneten Zweidecker, ſondern vielmehr die ſchnellen Bombenflugzeuge und daneben die Jagd- und Verfolgungsflugzeuge den wichtig⸗ ſten Platz einnehmen werden. Man glaubt, daß ſich der Eindeckertyp beſſer zum Jagd— flugzeug eignet als der Zweidecker. Das engliſche Luftminiſterium wendet in letzter Zeit auch dem Typ der großen Militärflugboote mit ſtarkem Aktionsradius eine erhöhte Auf— merkſamkeit zu. Daran hat auch die Kata⸗ ſtropge des„Short Singapore“-Flugbootes bei Meſſina nichts geändert. Die engliſche Firma Saunders-Roe hat ſoeben einen neuen Auftrag auf eine größere Anzahl von Mili⸗ tärflugbooten mit einer Reichweite von 1600 Kilometer erhalten. Ihre Beſatzung beträgt fünf Mann; ſie wird mit drei Maſchinenge— wehren ausgerüſtet. Eine neutrale Zone? Die Vermittlungsvorſchläge im abeſſin'ſch⸗ italieniſchen Konflikt. Paris, 21. Februar. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat den abeſſiniſchen Geſandten empfangen. Nach dem„Journal“ bemühen ſich England und Frankreich um eine Entſpannung im italie— niſch-abeſſiniſchen Streit. Sie ſetzen ſich für die Schaffung einer neutralen Zone an der Grenze zwiſchen Abeſſinien und den ita— lieniſchen Kolonien ein, die Laval bereits in Genf angeregt hatte. Laval habe bei ſeiner Beſprechung mit dem abeſſiniſchen Geſandten hierauf beſonders beſtanden. Schmelings Gegner eingekroffen. Unſer Bild zeigt die An⸗ kunft des amerikaniſchen Boxers Steve Hamas in Cuxhaven. Am 10. März wird er in Hamburg gegen Max Schmeling antreten, dem er bereits einmal eine Niederlage beigebracht hat. Deutſches Nachrichtenbüro. Allmen Bekanntmachung Betreffend: Verſteigerung von All— mendgrundſtücken. Am kommenden Samstag, den 23. Februar 1935, vormittags 10 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rathauſes nachgenannte Allmendgrundſtücke öffentlich meiſtbietend ver— ſteigert: Oberlück 13. Alter Garten J. Gewann Nr. 4 Sandgaben Nr. 40 Klein-Bruchfeld 2. Gewann Nr 50 Kl. Neuenacker i. Kl. Nr. 81 Groß-Bruchfeld 1. Gewann Nr. 73 Allmen Nr. 78 Allmenfeld 1. Gewann Nr. 2 Rothfeld(a. d. Vierruhten) 1. Gew. Nr. 6 Dreiruthen Nr. 62 Mittlere lange Teilung Nr. 52 Krottenwieſe(Acker) Nr. 5 Oberbruchweide 7. Gewann Nr. 28 Oberlück 10. Gewann Nr. 31 Oberlück 11. Gewann Nr. 18 Alter Garten 2. Gewann Nr. 12 Am Kirſchenweg(links) Nr. 31 Kleinbruchfeld 2. Gewann Nr. Großbruchfeld Gewann Nr. 7 Kl. Neuenacker i. Gr. Nr. 5 Allmenfeld Gewann Nr. 6 Rohtfeld(auf d. Erlen) 2. Gewann Nr. 27 Vierruthen Nr. 114 Dreiruthen Nr. 57 Mittlere lange Teilung Nr. 107 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 25 Oberbruchweide 1. Gewann Nr. 25 Oberlück 10. Gewann Nr. 26 Oberlück 11. Gewann Nr. 32 Alter Garten Nr. 56 Brunnenacker 3. Gewann Nr. 3 Am Kirſchenweg(links) Nr. 32 Kleinbruchfeld 2. Gewann Nr. 25 Kl. Neuenacker i. Kl. Nr. 32 Großbruchfeld 2. Gewann Nr. 24 Allmen Nr. 7 Allmen Nr. 112 Dreiruthen Nr. 103 Mittlere lange Teilung Nr. 37 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 11 Oberbruchweide 2. Gewann Nr. 17 Oberlück 10. Gewann Nr. 22 Oberlück 11. Gewann Nr. 12 Alter Garten 2. Gewann Nr. 52 Brunnenacker 1. Gewann Nr. 17 Lande Striethen Nr.? Sandgaben Nr. 59 Winterkiſte Nr. 11 Großbruchfeld 2. Gewann Nr. 69 Kl. Neuenacker i. Gr. Nr. 31 Nr. 23 Vierruthen Nr. 9 Große lange Teilung Nr. 3 Krottenwieſe(A) Nr. 59 Oberbruchweide 1. Gewann Nr. 19 Oberlück 7. Gewann Nr. 7 Oberlück 2. Gewann Nr. 13 Alter Garten Gewann Nr. 78 Kleinbruchfeld Gewann Nr. 78 Kl. Neuenacker i. Kl. Nr. 77 Großbruchfeld Gewann Nr. 26 Gr. Neuenacker i. Gr. Nr. 10 Allmen Nr. 31 Allmen Nr. 125 Dreiruthen Nr. 99 Kl. lange Teilung Nr. 24 Krottenwieſe(Acker) Nr. 96 Oberbruchweide Nr. 14 Schloth Nr. 53 Großbruchfeld 2. Gewann Nr. 25 Krottenwieſe(Acker) Nr. 76 Brunnenacker Gewann Nr. 14 Allmen Nr. 66 Krottenwieſe(Acker) Nr. 64 Oberlück 10. Nr. 24 Dreiruthen Nr. 20 Oberlück 6. Gewann Nr. 20 Oberlück 11. Gewann Nr. 28 Oberlück 13. Gewann Nr. 69 Oberlück 4. Gewann Nr. 14 Kleinbruchfeld 1. Gewann Nr. 40 Oberbruchweide 1. Gewann Nr. 12 Großbruchfeld 1. Gewann Nr. 36 252 Gewann Nr. 66 5. Gewann Gewann Betreffend: Steuerſprechtag des Finanzamts N Heppenheim. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts wird am Donnerstag, den 7. März 1935 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Die— jenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tag vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 4. März 1935, mittags 12 Uhr, bei uns, Zimmer 21, melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erle— digung ihrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprechtag nicht rechnen. Viernheim, den 20. Februar 1935 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel