— reise en moen, Kro⸗ ſafran und, unkel⸗ afra woh zemei⸗ Im zum Her n der wirkt uſw Zäcker⸗ Form 5 An⸗ haffen ganzen erkauft „daß ſt be⸗ nn er e ein s den m 12. Wien urden, g hier⸗ Sing⸗ d Be⸗ läßlich Vorſ. raining heinen, ird er⸗ and. Nr. 51 1,40 Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) F täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt A. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pig W Dale. den 1 (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Amtsblatt der Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands — Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36. Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jahrgang Ein Feiertag der Nation Das Saargebiet kehrt zum Deutſchen Neiche zurück— Willkommen in der Heimat! Ein hiſtoriſcher Tag Die Saar kehrt heim! Damit treten am 1. März faſt eine Million deutſcher Menſchen wieder in die Gemeinſchaft des Reichs— eine Million von Volksgenoſſen die ſchwere Jahre hinter ſich haben, die aber in dieſen ſchweren Jahren voll ihren Mann ſtanden, und die in einem Schlußkampf ſon— dergleichen mit Vekennermut ihr Deutſch— tum verteidigten. Nur ein Deutſchland, das getragen wird von einer Bewegung, die in ihrem Ringen um das Reich ebenſo hart ſich bewähren mußte, kann dieſe Verdienſte des Saar— deutſchtums in ihrer vollen Bedeutung wär— digen. Dies umſo mehr, als der Kampf, der drüben ausgetragen wurde, vor allem auch ein Kampf war um die nationalſozia— liſtiſche Idee. Gegen ſie wurde die vereinte Stoßkraft aller Gegner Deutſchlands angeſetzt. Und für ſie hat das Saarvolk am 13. Januar abgeſtimmt. Denn die„Parole“ der Separatiſten: „Für Deutſchland, gegen Hitler“, hat nicht nur die Abſtimmung nicht zu beeinfluſſen vermocht, ſie hat ſogar dem verhaßten Drit— ten Reich einen großen Dienſt erwieſen: Es iſt nicht zuletzt dieſer Parole zuzuſchreiben, daß die Saardeutſchen ſich bereits während des Kampfes um die Abſtimmung mit der Idee Nationalſozialismus innerlich ausein— anderſetzten und ihr Bekenntnis zu Deutſch— land erweiterten zu einem Bekenntnis zum nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. ein großes politiſch-weltanſchauliches kenntnis geworden. Unter dieſem Zeichen ſteht der Tag, an dem die Folge— rung aus dem Ergebnis des 13. Januar ge— zogen wird. So erhält der 1. März 1935 für das Saargebiet auch die nämliche Bedeutung, wie der 30. Januar 1933 für das Reich: die Uebertragung der Regierungsgewalt an die vom Volk gerufene nationalſogialiſtiſche Führung, der Beginn des Weges vom Na— lionalſozialismus der Idee zum National— ſozialismus der Tat. Stolz und entſchloſſen hat ſich das Saar⸗ volk mit ſeinem Bekenntnis zu Deutſchkand abgewandt von dem Irrwahn des Marxis— mus und des Parteienwirrwarrs, von allen den Ideologien des Staates von einſt. Die Freude über die Rückkehr zum Reich ver⸗ bindet ſich mit dem Bekenntnis zu ſeiner Staalsidee, Und das Dritte Reich wird hier ein Grenzland finden, das ſeine Miſſion erkannt hat und ihr leben wird: ein Grenz— land, in dem jeder weiß, daß er gerade hier, wo Deutſchland ſich unmittelbar nach außen zeigt, Nattonalſozialiſt ſein muß in ſeinem ganzen Denken und Handeln, Natio— nalſozialiſt der Idee und der Tat. Im Zeichen des Hakenkreuzes hat die Saar ihren Sieg vom 13. Januar errungen, im Zeichen des Nationalſozialis⸗ mus kehrt ſie am 1. März nach Deutſchland zurück, und im Zeichen des Hakenkreuzes wird ſie in der Gemeinſchaft des Reiches einer ſeiner würdigſten Gaue ſein. Ebenſo wie es am 30. Januar 1933 im Reich war, ſo ſoll es am 1. März im Saar⸗ land ſein: Die Freude über den Sieg ſoll die Kraftquelle für die Zukunft werden, aus dem Dank und der Feier die Tat erwachſen. Am 1 März wird die Saar gleichen Schritt aufnehmen mit uns, die wir in har⸗ ter Arbeit, aber mit heißem Herzen unſeren Weg gehen. —— Be⸗ gleichen 7% gebietes Aus der ſtaatsrechtlichen Entſcheidung iſt Saargebletes Am heutigen Freitag, 1. März 1935, übergab in Saar⸗ brüclen der Bevollmächtigte des Völkerbundes, der italieniſche Varon Aloiſi, dem deutſchen Neichsminiſter des Innern Dr. Frick die Regierungsgewalt über das Saargebiet. Damit iſt das Haargebiet endgültig zum Reich zurückgekehrt. Feſtesfreude im ganzen Land Im ganzen Saarland herrſchte ſchon am Vortag der Feierlichkeiten allenthalben ein ungewöhnlich reger Betrieb. An den großen öffentlichen Gebäuden waren Inſtallateure f den Führer ausgebracht am Werk, um alles für die großartige Feſt⸗ illumination zu richten. Ueberall Lautſprecher ausprobiert. Vor dem Rathaus in Saarbrücken arbeitete man eifrig an den großen Tribünen, an denen vorbei ſich der wurden Aufmarſch vollziehen wird. Zahlreiche Gäſte aus dem Reich waren ſchon frühzeitig ein- getroffen. So kam am Donnerstag ein gon— zer Muſiker-Sonderzug an. In den Mittags— ſtunden trafen zahlreiche Sonderzüge mit den Gäſten aus dem Reiche ein. Beſonders ſtark war der Automo— bilverkehr. Die Hauptſtraßen von Saarbrücken waren in den Mittagsſtunden faſt vollſtändig verſtopft. Durch die Adolf Hitler-Straße fuhr Auto nach Auto. Unge— heure Menſchenmaſſen waren auf den Stra— ßen. Die übernahme der Saarbahnen Zuſammen mit der Reichsregierung hat ſich der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, Dr. Dor pmüller, zu den Feierlichkeiten der Rückgliederung des nach Saarbrücken heren elſaß-lothringiſchen e ſtrecken für die Reichsbahn zu übernehmen. Übergabe der Polizeigewalt Im Kreisſtändehaus in Saarbrücken wur— de die Polizeigewalt des Saargebietes be— reits am Donnerstag durch den Präſidenten der Regierungskommiſſion, Knox, an den Beauftragten der Reichsregierung, Regie— rungspräſident Dr. Saaßen, übergeben. Nach der Uebergabe im Kreisſtändehaus wurde den neuen Leitern der Polizei durch f en re N Gn W geben, wobei ein dreifaches re Corteſe und Marquis d'Aieta. Regierungspräſident Saaßen ihr Amt über— Sieg⸗-Heil auf wurde. Mit der Leitung des Polizeipräſidiums iſt Standar— tenführer Schmelcher betraut worden; Kom— mandeur der Schutzpolizei iſt Major Herf; Kommandeur der Gendarmerie Major Dier— mann. Anlunft des Preier⸗Ausſchuſſes ſes, der Kabinettschef Muſſolinis. Baron Aloiſi, der argentiniſche Botſchafter in Rom, Cantilo, und der ſpaniſche Geſandte in Bern, Lopez Olivan, trafen am Donnerstag gegen 17.30 Uhr mit Kraftwagen in Saarbrücken ein. Sie begaben ſich unverzüglich zum Prä— ſidenten der Regierungskommiſſion, Knox. Zu ihrer Abholung hatte ſich der italieniſche Konſul Cuturi nach Straßburg begeben. In ihrer Begleitung befinden ſich Commendato— Die Her⸗ ren nehmen als Gäſte der Reichsregierung auf Schloß Halberg bei Saarbrücken Woh— nung. Teilnahme des Kyſſhäuſerbundes Berlin, 1. März. Im Auftrage des Kyff— häuſer-Bundesführers, Oberſt a. D. Rein— hard, nimmt deſſen erſter Stellvertreter, Ge— neralmajor a D. von Kuhlwein, an den begeben, um dort die Saarbahnen und die drei frü⸗ Grenzeiſenbahn⸗ Befreiungsfeierlichkeiten im Saarland teil. In den Tagen vom 10. bis 15. März finden unter perſönlicher Beteiligung des Kyffhäu— ſer-Bundesführers Oberſt a. D. Reinhard anläßlich der erfolgten Rückgliederung grö— ßere Veranſtaltungen des Kyffhäuſer-Bun— desverbandes Saar ſtatt. Gleichzeitig hat Oberſt a. D. Reinhard oeranlaßt, daß zum Zeichen der Freude über die Heimkehr des Saarvolkes und mit ihm der 35 000 Kame— raden des Kuyffhäuſer-Landesverbandes Saar das Kyffhäuſerdenkmal als Symbol deutſcher Kriegertreue am Abend des 1. März feſtlich beleuchtet wird. Geichnung Lange.) „Heißt Flagge!“ Reichsinnenminiſtker Dr. Frick wird aus Saarbrücken um 10.15 Uhr vor der feierli⸗ chen Flaggenhiſſung über den Kundfunk eine kurze Anſprache an das deutſche Volk richten. Auf das hierauf folgende Kommando „Heißt Flagge!“ erfolgt auch im Reich die alt gemeine Beflaggung. In demſelben Augen blick wird eine Verkehrsſtille von einer Minute eintreten. In der gleichen Zeit wer⸗ den in ganz Deutſchland die Sirenen aller Fabriken und Schiffe erkönen. Ebenſo ſetzt zu dieſer Zeit das einſtündige Glockengeläut der Kirchen ein. Dr. Goebbels an Pürckel 700 000 RM für notleidende Saarländer. Berlin. 1. März. Der Reichspropagandaleiter der NSDAp, Reichsminiſter Dr. Goebbels, hat an Gauleiter Bürckel folgendes Telegramm gerichtet: Die nationalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung begrüßt ihre heimkehrenden Brüder und Schweſtern von der Saar am Tage der Rückgliederung mit einem Bekenntnis zum deutſchen Sozialismus. Ich ſtelle Ihnen, lie— ber Pg. Bürckel, aus Mitteln der Reichs— propagandaleitung für die notleidenden Volksgenoſſen im Saargebiet den Betrag von 700 000 RM zur Verfügung. Danktelegramm Bürtkels Der Reichskommiſſar für die Rückgliede⸗ rung des Saarlandes, Gauleiter Bürckel, hat daraufhin an Reichsminiſter Dr. Goebbels folgendes Danktelegramm gerichtet:„Für den von der Reichspropagandaleitung über— laſſenen Betrag von 700000 RM k danke ich im Auftrage und namens der notleidenden Bevölkerung an der Saar. Der Betrag wird in erſter Linie dazu verwandt, eine Reihe von Elendswohnungen zu beſeitigen. Heil Hitler! Ihr Bürckel.“ 5 Die Nültlehr ins Vaterland Rückblick und Ausblick in der Saarbrücker Stadtverordnetkenverſammlung. Saarbrücken, 28. Februar. In der vorausſichtlich letzten Sitzung der jetzigen Saarbrücker Stadtverordnetenver— ſammlung wurde der Haushaltsplan für 1935 verabſchiedet. Bei dieſer Gelegenheit gab Oberbürgermeiſter Dr. Neikes einen Rückblick auf die Erlebniſſe der letzten 15 Jahre. Die fremde Regierungskommiſſion habe es für ihre beſondere Aufgabe gehal— ten, alle zwiſchen dem Saargebiet und dem Reiche beſtehenden Verbindungen zu löſen. Sehr oft ſeien Verwaltung und Stadtver— ordnetenverſammlung genötigt geweſen, ſich gegen rechtswidrige Maßnahmen dieſer Re— gierung zur Wehr zu ſetzen. Wenn das Jahr 1935 auch ein ſchwieriges Uebergangs— jahr ſein werde, ſo ſtehe dem gegenüber, daß Saarbrücken jetzt in ein großes Wirtſchafts⸗ gebiet zurückkehre, wo man bereit ſei. zu helfen, wenn Hilfe nok kut. Schon jetzt könne man deutlich feſtſtellen, daß die ſaarländiſche Wirtſchaft eine ſtarke Belebung erfahren werde. Man habe volles Vertrauen zur heuligen Keichsleitung und insbeſondere zu dem Führer des Deut⸗ ſchen Reiches, aber auch zu dem Saarbevoll⸗ mächtigten, Gauleiter Bürckel, und ſeinen Mitarbeitern, die alle den beſonderen Ehr⸗ geiz hätten. dem Saargebiet nach den langen Jahren des politiſchen Kampfes zu helfen. Im Namen der Deutſchen Front wies Stadtverordneter Hillenbrand darauf hin, daß in wenigen Stunden das Regime des Völkerbundes ſein Ende habe, das der Friedensvertrag dem Saarvolk aufgezwun⸗ gen habe. In kurzen Worten Die Beteiligung der geſamten Bevölke⸗ rung an den Befreiungsfeierlichkeiten im Saarland, zu denen große Maſſen von Gäſten aus allen Teilen des Reiches eingetroffen ſind, iſt gewaltig. Das Geſetz zur Aenderung des Finanzaus⸗ gleichs werde veröffentlicht. Der engliſche Außenminiſter, Sir John Simon, traf zu dem angekündigten Beſuch in Paris ein. Infolge der plötzlichen Schneeſchmelze ſind in Alt⸗Serbien faſt alle Flüſſe über die Ufer getreten und haben weite Strecken überſchwemmt. —— Saaramneſtie Großherziger Gnadenerweis des Führers. Berlin, 1. März. Die Gefühle, die Führer, Volk und Vater⸗ land dem Saarland bei ſeiner Rückgliede⸗ rung entgegenbringen, die Freude über die Wiedervereinigung, der Dank an die Volks⸗ geha die in Treue an ihrem Deutſchtum eſtgehalten haben, und der Wille zur Ver⸗ ſöhnuzg mit denen, die bisher irregeleitet, in ehrlichem Bemühen den Weg zur neuen Volksgemeinſchaft zu finden ſuchen, haben auf dem Gebiete der Strafrechtspflege ihren fichtbaren Ausdruck in einem Amneſtiegeſetz gefunden. Für das Geſetz der politiſchen Verfehlun— Nen hat die Reichsregierung bereits vor der ückgliederung Erklärungen abgegeben, die der Sicherſtellung der Freiheit und Aufrich— tigkeit der Volksabſtimmung dienten. Darüber hinaus bringt die Saarlandam— neſtie einen großherzigen Gnadenerweis für Vergehen allgemeiner Art. Die Abtrennung des Saargebietes hat ſo tief in alle Lebens- verhältniſſe eingegriffen, daß manche Straf⸗ kat, ſelbſt da. wo eine unmittelbare wirt⸗ 7055 Not nicht vorgelegen hat, nur aus ieſen Verhältniſſen heraus zu erklären war. Mit Rückſicht auf dieſe beſonderen Verhält— niſſe, unter denen die Saarbevölkerung zu leiden hatte, iſt die Begrenzung der amne— ſtiewürdigen Strafen ihrer Höhe nach er— heblich weiter gefaßt worden als in den letz— ten innerdeutſchen und den im Saarlande rüher ergangenen Amneſtien. Gefängnis— trafen bis zu einem Jahr werden erlaſſen. Anhängige Verfahren, in denen keine höhe— re Strafe zu erwarten iſt, werden eingeſtellt. Dadurch, daß von dieſem weitgehenden Gnadenerlaß erheblich Vorbeſtrafte ausge— nommen ſind, und daß ferner Zuchthaus— ſtrafen ganz ausgeſchloſſen bleiben. wird verhütet, daß die weitherzige Begrenzung volks- ſchädlichen Elementen zugute kommt. Frei⸗ heitsſtrafen bis zu drei Monaten und Geld— Fefe werden ohne Rückſicht auf Vorſtrafen es Täters erlaſſen. Die Amneſtie iſt ihrem Grunde entſpre— chend auf Taten beſchränkt, die von Saar— bewohnern begangen ſind. Entſcheidend iſt dabei, ob der Täter zurzeit der Tat ſeinen Wohnſitz oder grundſätzlichen Aufenthalt im Saarlande hatte. Die Tat muß ferner inner— halb des Saarlandes, oder, ſoweit Deviſen— zuwiderhandlungen in Betracht kommen, im Verkehr zwiſchen dem Saarland und dem übrigen Reichsgebiet begangen worden ſein. Die Erſtreckung der Amneſtie auf ſolche Zuwiderhandlungen ſteht im Einklang mit den Erleichterungen, die die Verordnung vom 13 Februar 1935 für den Deviſenver— kehr mit dem Saarland gebracht hat. Appell der Wehrmacht Ein Saar⸗Erlaß des Reichswehrminiſters. Berlin. 1. März. Anläßlich der Rückgliederung des Saar— gebietes fanden am Freitag vormittag auf Befehl des Reichswehrminiſters, General— oberſt von Blomberg, in allen Standorten Appelle ſtatt, an denen auch die Heeresbe— amten. Angeſtellten und Arbeiter men. Nach dem Spielen des Saarliedes wurde folgender Erlaß des Reichswehrmini⸗ ſters bekanntgegeben: „Nach mehr als kehrt das deutſche Saarvolk am heutigen Tage in das neue Deutſchland heim. An— derthalb Jahrzehnte fremder Herrſchaft, Ver— folgung und Willkür haben die deutſche Ge— ſinnung der Bewohner dieſes Grenggebietes nicht zu brechen vermocht. Eine Lügenhetze, die ein anderes Deutſchland als das Deutſch— land Adolf Hitlers vorſpiegelte, iſt ſchmählich zuſammengebrochen. Der 13. Januar 1935 wurde zu einem beiſpielloſen Triumph für die Stimme des Blutes, der Vaterlandsliebe und der Schickſalsverbundenheit aller Deut— ſchen. Für alle Zeiten unſerer Geſchichte wird dieſer Tag der Volksabſtimmung an der Saar ein leuchtendes Beiſpiel für die ſieghafte Kraft deutſchen Volkstums, deut- ſchen Freiheitswillens und deutſchen Selbſt— beſtimmungsrechtes bleiben. Wir Soldaten wollen uns an dem Sieges⸗ willen und der Zähigkeit des Saarvolkes ein Beiſpiel nehmen. Es ſind die gleichen ſeeli⸗ ſchen Kräfte, die den friedlichen Kampf an der Saar zum glücklichen Ende führten, wie wir Soldaten ſie in der Feuerprobe des Ernſtfalles bewähren müſſen. Wir grüßen in dieſer Stunde unſere Brüder und Schwe⸗ tern an der Saar. Wir danken ihnen für ie Hingabe und die Opfer, die ſie für uns und für Dealſchland brachten. Wir vereini⸗ gen uns mit ihnen in dem Gelöbnis unwan⸗ delbarer Treue zu Volk und Reich. Wir 15jähriger [Regelung des Verkehrs mit Trennung ehren Deutſchland und in ihm das Saarland, indem wir rufen: 8 „UAnſer Führer und Reichskanzler, der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Adolf Hit⸗ ler, und unſer großes deutſches Vaterland: Hurra, Hurra, Hurra!“ An den am Abend im ganzen Reich ſtatt⸗ findenden öffentlichen Kundgebungen betei⸗ ligt ſich die Wehrmacht mit ſtarken Abord⸗ nungen. In Standorten der Wehrmacht marſchiert der Zapfenſtreich an der Spitze der Fackelzüge, nach deren Beendigung der große Zapfenſtreich geſpielt wird. Aebergabe an den Dreierausſchuß Saarbrücken, 1. März. Am Donnerskag nachmittag erfolgte die offizielle Uebergabe des Saargebietes durch die Regierungskommiſſion an den Dreieraus⸗ ſchuß des Völkerbundes. Hierüber wird fol- gende amtliche Mitteilung ausgegeben: Am 28. Februar um 17.20 Uhr hat am Sitz der Regierungskommiſſion des Saarge— bietes die Uebergabe an den Dreierausſchuß des Völkerbundes ſtattgefunden. Nach Erle— digung der Formalitäten gab Präſident Knox einen Ueberblick über das Werk der gegenwärtigen Regierungskommiſſion und der vorangegangenen Kommiſſionen während der letzten 15 Jahre, wobei er dem Dreier— ausſchuß die Anerkennung für das von ihm vollbrachte Werk ausſprach. Den Worten des Präſidenten Knox ſchloſ— ſen ſich das franzöſiſche Mitglied Mauri ce und das ſaarländiſche Mitglied der Re— gierungskommiſſion, Koß mann, an. Der Dreierausſchuß gab in ſeiner Antwort ſei— nem Dank für die Mitarbeit der Mitglieder der Regierungskommiſſion Ausdruck, die das Werk des Dreierausſchuſſes ſehr erleich— tert habe. Uebertragung der großen Kundgebung bereits ab 18 Uhr. Zur Rundfunkübertragung anläßlich der Saarheimkehr am 1. März teilt die Reichs- ſendeleitung mit, daß die große Kundgebung vor dem Regierungsgebäude nicht um 20 Uhr, ſondern bereits um 18 Uhr übertragen wird. Furtwängler bedauert Unkerredung mit Dr. Goebbels. Berlin. 1. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Donerstag mittag Staatsrat Dr. Furtwäng⸗ ler zu einer Beſprechung, in deren Verlauf Dr. Furtwängler erklärte, daß er ſeinen be— kannten Artikel über Hindemith November vorigen Jahres als muſikaliſcher Sachverſtändiger lediglich in der Abſicht ge— ſchrieben habe, eine muſikaliſche Frage vom Standpunkt der Muſik aus zu behandeln. Er bedauere die Folgen und Folgerungen politiſcher Art, die an ſeinen Artikel ge⸗ knüpft worden ſeien, umſomehr, als es ihm völlig ferngelegen habe, durch dieſen Arkikel in die Leikung der Reichskunſt⸗- Politik ein- zugreifen, die auch nach ſeiner Auffaſſung ſelbſtverſtändlich allein vom Führer und Reichskanzler und dem von ihm beauftrag— ken Jachminiſter beſtimmt würde. Ordnung des Viehmarktes Berlin. 1. März. Der Reichsminiſter für gelung des Verkehrs mit Schlachtvieh erlaſ— ſen, die nunmehr auch auf dieſem Gebiet dien, Durchführung einer umfangreichen ordnung bringt. Markt⸗ vom 9. Juni 1934 hatte ſich mit Rückſicht auf die beſonderen Verhältniſſe des Schlachtvieh— N 1 Ordnung der größeren Schlachtviehmärkte(Viehgroß⸗ K märkte) durch Schaffung von teilnah- verkehrs bewußt zunächſt auf die Bezirksvereinigungen für wertung beſchränkt. die in der Hauptvereini— Zum erſtenmal Polizei mit Tſchako an der Saat. vom 25. Ernährung und Landwirtſchaft hat eine Verordnung zur Re- Die erſte Verordnung zur Schlachtvieh Markt⸗ und Schlachtviehver⸗ gung für Schlachtvieyverwertung zuſammen⸗ geiadn wurden. Die neue jetzt getroffene egelung erfaßt nach dem Beiſpiel der be⸗ währten Marktordnung für Getreide, Milch, Zucker uſw. alle an dem Verkehr mit Schlachtvieh beteiligten Wirtſchaftsgruppen vom Schlachtvieherzeuger bis zum letzten Fleiſcher. Zuchthaus für Lohngeldräuber Ein Banditenſtreich findet Sühne. Hamburg, 1. März. Vor dem Hamburger Schnellgericht fand heute der Raubüberfall ſeine Sühne, der am 18. Januar dieſes Jahres in der Reismühle am Bullerhuſerdamm verübt worden iſt. Dort waren der 24jährige Maertens und die beiden 20jährigen Pollok und Kreuſchel in den Kontorraum eingedrungen und hatten den Kaſſierer durch Drohungen mit der Schußwaffe gezwungen, fertig verpackte Lohngelder in Höhe von 7000 RM heraus⸗ zugeben. Die Räuber waren damals uner— kannt entkommen, konnten aber nach abenteuerlicher Flucht in Süd- deutſchland verhaftet werden. Die drei Räuber, die ſich mit zwei weiteren Angeklagten außerdem noch wegen eines Autodiebſtahls, eines Einbruchs in ein Le⸗ bensmittelgeſchäft in Harburg und eines Waffendiebſtahls in Hamburg zu verant— worten hatten, wurden zu hohen Zuchthaus— ſtrafen verurteilt. Maertens erhielt als Hauptſchuldiger 12 Jahre Zuchthaus, Pollok und Kreuſchel 6 Jahre und 6 Monate bzw. 5 Jahre und 6 Monate Zuchthaus. Die bei— den Mitangeklagten wurden zu Gefängnis— ſtrafen verurteilt Autobus verunglückt Ein Toker, elf Verletzte. Recklinghauſen, 1. März. Zu einem ſchweren Verkehrsunglück kam es am Donnerstag nachmittag auf der Hal— terner Straße Ein mit von der Arbeit heimkehrenden Bergleuten beſetzter Autobus aus Duelmen ſtreifte auf der durch eine Dampfwalze ſehr verengten Straße den Perſonenkraftwagen eines Bochumer Arztes, kam ins Schleudern und fuhr ſchließlich ge— gen einen Baum. Eine Seite des Omnibuſſes wurde voll- kommen abgeriſſen, ſodaß Sitze herausfielen. Ein Bergmann aus Haltern wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach dem UAn⸗ glück im Krankenhaus verſtarb. Elf andere Bergleute erlitten zum Teil ſehr ſchwere Jerletzungen. Ein Schlußztrich Die franzöſiſche Advokatenp jahrhundertelang nur ein Ziel: den fun Grenze zwiſchen Frankreich und Deutſch and zu machen. Abgeſehen von Elſaß⸗ Lothringen hat der franzöſiſche Imperialis⸗ mus dieſes Ziel nicht erreicht. Durch den Vertrag von Verſailles curde das Saargebiet vom Reiche losgelöſt und unter die Herrſchaft des Völkerbundes geſtellt. Die Intereſſen Frankreichs am Saargebiet wa⸗ ren groß. Neben den wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen ſtanden die militäriſchen im Vorder⸗ grunde. Als Clemenceau während der Pa⸗ riſer Friedensverhandlungen die Angliede⸗ rung des Saarlandes forderte, leitete er die Anſprüche aus der Geſchichte her. Dieſe Be⸗ hauptung zu beweiſen, iſt aber nie gelungen Die Saar iſt ſeit über tauſend Jahren deutſch, und daran iſt eben nichts zu deuteln und zu rütteln. N Die geſchichtliche Entwicklung der Saar kann man nur dann richtig verſtehen, wenn man ſie nicht von Frankreich, ſondern von Deutſchland aus betrachtet. Denn die Be ſtedlung des Saargebietes wurde von deutſchen Stöm men durchgeführt Schon mehrere Jahrhunderte vor Chriſtu— bewohnten deutſche Stämme, die ſpäter vor den Römern unterworfen wurden, die Ufer der Moſel und der Saar. Die Römer be herrſchten 500 Jahre dieſes Land und wur— den gegen Anfang des fünften Jahrhun derts von den Franken abgelöſt. Als da— Karolingerreich durch den Vertrag von Ver dun(843) aufgeteilt wurde, kam das Saar becken zum Reiche Lothars. Im Jahre 870 (durch den Vertrag von Merſen) fiel das Saarbecken mit Lothringen dem Oſtreich dem ſpäteren Deutſchen Reiche, zu. So blieb es bis zum Regierungsantrit— Ludwig XIV.(16801697). Seine Ausdeh⸗ nungspolitik hatte zur Folge, daß in dieſe— deutſche Land franzöſiſche Soldaten mar— ſchierten und blühende Städte und Dörfer verwüſteten. Die Saar und Elſaß⸗Lothrin gen wurden franzöſiſch. Unter der Regie rung des„Sonnenkönigs“ tauchte nun zun erſtenmal in der deutſch⸗franzöſiſchen Ge— ſchichte die Saarfrage auf. Durch den Frie den von Rijswifk(1697) kam das verloren, Gebiet mit Ausnahme von Elſaß-Lothringer an Deutſchland wieder zurück. Es vergins kaum ein Jahrhundert, und die franzöſiſch Ausdehnungspolitik greift wieder auf da— Saargebiet zurück: 1792 eroberten die Heer der franzöſiſchen Revolution das Gebiet vor neuem und zogen raubend und plündern! durch das Saarland. Die Schlöſſer wurder verbrannt Männer und Frauen aus den e Die verwahrloste Familie Erſchütternde Sachverſtändigenausſagen im Höfeld⸗Prozeß Frankfurt a. M., 1. März. Im Höfeld-Prozeß wurde am 6. Ver— handlungstag zunächſt eine Aſſiſtenzärztin des Städtiſchen Krankenhauſes vernommen, die am 6. Dezember die eingelieferte Hilde behandelte. Die Zeugin ſagt, daß das Mäd⸗ chen für ſein Alter außerordentlich kräftig entwickelt, geiſtig aber nur mittelbegabt ſei. Hilde hatte auf dem Rücken, am Hals und an den Beinen Striemen. Die Patientin litt an einer leichten Rippenfellentzündung. Aus dem Befund ſchließt die Zeugin, daß Hilde im Waſſer gelegen hat. Es erſtattete dann Gerichtsarzt Profeſſor Dr. Hey ein Gutachten. Bei dem Ange⸗ klagten Höfeld kommen neben erbli— cher Belaſtung auch die äußeren Verhältniſſe in Betracht. Er ſtammt von einem jähzor— nigen Vater, der ſeine Kinder und den An— geklagten beſonders viel ſchlug. Die Mutter war eine leicht erregbare Frau. Ein Groß— vater endete durch Selbſtmord. In der Ver⸗ wandtſchaft väterlicherſeits gab es mehrere Lungenleidende. Der Angeklagte hat ein ausgeſprochenes Geltungsbedürfnis. Aus dem abnormen Seelenleben reſultieren auch die Selbſtmordverſuche, die im Alber von 19 Jahren beginnen. In ſeinem Fami— lienleben zeigten ſich dieſelben Sonderheiten Bei den Mißhandlungen kann man zum Teil eine Erklärung in ſeinem leicht erregba— ren Weſen finden. Aber die Art der Miß— handlungen deutet auf kaltes raffiniertes Handeln. Er iſt dabei von dem Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit und von dem Wun⸗ ſche beherrſcht, den Herrenſtandpunkt zu do— kumentieren. Das Haus Höfeld war erfüllt mit Unwahrhaftigkeit, Ehebrüchen uſw., und daraus wird manches erklärlich. Die beiden Schweſtern ſind pſychiſch genau das Gegenteil voneinan— der. Die Minna iſt äußerlich kühl und be⸗ herrſcht, hat aber trotzdem ein ſtarkes In— nenleben. Sie beſitzt aber nicht die Fähig⸗ keit, ſich nach außen anzuvertrauen. Hilde iſt dagegen ein weiches und anſchmiegſawes Mädchen. Als nächſter Zeuge wird Landgerichtsrat Kukuk vernommen, der die Vorunterſu— chung führte und ſich bemühte, die Beweg— gründe aufzudecken. Am ſchwerſten war zu ergründen: Wie kam die Mutter dazu? Er ſagte ſich, ſie hat das aus ganz egoiſtiſchen Gründen gemacht. Es wird dann von dem Verteidiger Hö⸗ felds, Rechtsanwalt Dr. Eberhardt, ein Lokaltermin beantragt. Er begründet dieſen Antrag mit den angeb⸗ lichen Widerſprüchen in den Bekundungen der Hilde Höfeld. Der Verteidiger hält es im übrigen für unwahrſcheinlich, daß ſich die Dinge ſo zugetragen hätten, wie die Hilde ſie ſchilderte. Wenn ſie ſich nämlich von der Brücke heruntergleiten ließ und ſich über⸗ ſchlagen habe, dann hätte ſie ſich von der Abſprungſtelle mindeſtens 8 bis 10 Meter entfernen müſſen, als ſie wieder an die Oberfläche kam. Zu dem Lokaltermin ſoll als Sachverſtändiger der Obermeiſter der Schif⸗ rfer⸗ und Fiſcherzunft zugezogen werden. Der Vorſitzende fragt die Hilde nochmals eindringlich, ob ſich alles ſo zugetragen habe, wie ſie erzählt hat. Sie fängt an zu weinen und meint: Wie ſoh ich darauf kommen, etwas Falſches zu ſa— gen? Der Vorſitzende wirft die Frage auf, Ib bei der Urteilsfindung überhaupt die Ausſage der Hilde gebraucht werden würde, und ob es nicht genüge, das zu verwerten, was man gehört habe. „Das Gericht zog ſich dann zur Beratung über die geſtellten Anträge zurück. g D. A. I. 35 1186 e ie Wirtschaftswoche Die zweite Konverſion.— Die Zinsſpanne. — Der Zuwachs der Spareinlagen.— Gün⸗ ſtiger Ausblick auf die Leipziger Frühjahrs⸗ meſſe. Der Weg der organiſchen Zinsſenkung wird mit klarer Folgerichtigkeit fortgeſetzt. Nachdem im Januar durch die große Kon⸗ verſſon der Zinsſatz für Schuldenverſchrei⸗ bungen in Höhe von 8 Milliarden RM auf 4,5 Prozent herabgeſetzt worden war, folgen jetzt, wie vorauszuſehen war, die öffentlichen Anleihen. Hier handelt es ſich um 2 Milliar⸗ den. Da aber im Gegenſatz zu dem Geſetz vom 24. Januar hier eine überaus große Zahl von Anleiheſchuldnern in Betracht kommt, erſchien es zweckmäßig, das Angebot — denn es handelt ſich ja um keine Zwangs⸗ konverſion— unmittelbar durch das Geſetz ſelbft im Namen der Schuldner zu erklären, während bei der erſten Kon verſion die Schuldner nur die geſetzliche Ermächtigung hatten und das Angebot ſelbſt ſtellen muß⸗ ten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß aus na⸗ tionalen Gründen auch dieſe Konverſion die allgemeine Zuſtimmung findet. Das iſt umſo leichter, als für bedürftige Rentner, die von den Zinſen dieſer Papiere leben müſſen, ein Härtefonds geſchaffen wird. Die aus der Zinsſenkung ſich ergebende Frage der Zinsſpanne wird im Geſchäfts⸗ bericht der Deutſchen Girozentrale, der Zen⸗ trale der deutſchen Sparkaſſen- und Giro— Organiſation, die mit einem Aktienkapital von 30 Millionen arbeitet, behandelt. Ueber die Einſchränkung der Zinsſpanne, die bis— her in ſämtlichen diesjährigen Geſchäftsbe⸗ richten von Banken feſtgeſtellt worden iſt, enthält der Bericht der Girozentrale eine ſehr intereſſante Zahl: die Zinsſpanne belief ſich bei Gegenüberſtellung der geſamten Po— ſition„Gläubiger“ mit den„Anlagen“ auf mur 0,35 Prozent. Der Bericht der Girozen⸗ trale leitet daraus die Folgerung her, daß ſehr ſorgfältig kalkuliert werden müſſe, um dieſe ohnehin ſehr kleine Spanne vor weite— ren Einſchrumpfungen zu bewahren. Der Bericht der Deutſchen Girozentrale enthält weiter einige Feſtſtellungen, die für das Bankgeſchäft der gegenwärtigen Zeit kennzeichnend ſind, ſo wird der reichlichere Ertrag des Effektengeſchäftes hervorgehoben. In dieſer Belebung kommt der inländiſche Wirtſchaftsaufſchwung zum Ausdruck, der eine Folge der Arbeitsbeſchaffung iſt. Die Ertragsſteigerung, die bei zahlreichen Un— ternehmungen einſetzte, führte zu einer Hö— herbewertung der betreffenden Papiere und die erhöhten Einnahmen regten zur Vor— nahme von Wertpapierkäufen an. Als Fol⸗ ge der gemeindlichen Entſchuldung ſtellt der Bericht der Deutſchen Girozentrale einen zeichlicheren Eingang von Zinſen und Til⸗ gungsbeträgen der kommunalen Anleihen feſt. Eingangs des Berichtes erklärt die Giro— zentrale, daß der Spareinlagenzuwachs bei den deutſchen Sparkaſſen für das Jahr 1934 insgeſamt 745 Millionen RM betragen ha— be; die Giroeinlagen ſind gegenüber dem Vorjahr etwas verlangſamt. Das wird als Beweis dafür angeſehen„daß ſich die Spar— kdaſſen wieder mehr dem Effektengeſchäft zu⸗ wenden. Das wieder läßt erkennen, daß die Folgen der Zahlungskriſe von 1931 nun⸗ mehr vollſtändig überwunden ſind. Das Ver- trauen des ſparenden Publikums zu den deutſchen Geldinſtituten iſt wieder herge— ſtellt. Am 3. März eröffnet die Leipziger Früh⸗ iahrgmeſſe ihre Tore. Seit langem hat man ſich daran gewöhnt, die Leipziger Meſſe als Gradmeſſer der Wirtſchaftslage und der wirtſchaftlichen Ausſichten anzuſehen. Denn auf dieſer grandioſen Schau deutſcher Arbeit ſpielen ſpekulative Intereſſen keine Rolle; hier geht es um die tatſächliche Erzeugung und den tatſächlichen Abſatz. Und damit wird die Meſſe ein wichtiges Inſtrument einer nationalen Bedarfsdeckungswirtſchaft. Wenn nicht alles trügt, wird das Barometer„Lein, ziger Meſſe“ diesmal nahezu uneingeſchränk auf Schön⸗Wetter in der Wirtſchaft ſtehen. In Leipzig rechnet man aufgrund der bisher vorliegenden Meldungen mit einem Meſſe⸗ erfolg, der an die großen Meſſen der ver— gangenen Konjunkturjahre erinnert. Das höchſt erfreuliche Anſteigen der Ausſteller⸗ zahlen— in der techniſchen Meſſe ſogar 30 Prozent mehr Ausſteller als im Vorjahre — zeigt, daß die Kriſenwirkungen, von de⸗ nen natürlich auch die Leipziger Meſſe nicht verſchont blieb, heute überwunden ſind. Man kann mit Sicherheit damit rechnen, daß die Meſſe den Beweis für den vollen Erfolg der großzügigen Maßnahmen unſerer Regie⸗ rung zur Belebung der deutſchen Wirtſchaft erbringen wird. Entſprechend dem Plane der Reichsregierung iſt an die Stelle einer Belebung durch die Arbeitsbeſchaffung der öffentlichen Hand nun eine Belebung aus der Wirtſchaft ſelbſt heraus getreten. deutſche Tagesſchan Das Reichsſuſtizprüfungsamt. Der Reichs- und preußiſche Juſtizminiſter hat eine Verordnung über den Aufbau des Reichsprüfungsamtes unterzeichnet. Dieſe Verordnung beſeitigt die ſelbſtändigen Prü— fungsämter für die große juriſtiſche Staats- prüfung in den Ländern, d. h. auch die für Uebergangszwecke geſchaffenen Zweigſtellen und Außenabteilungen. Es werden im Rei— che ſechs Prüfungsſtellen errichtet. Jede Prü⸗ fungsſtelle wird mindeſtens einen haupt— amtlichen Prüfer erhalten. Durchſchnittlich kommt auf 300 Kandidaten ein hauptamtli— cher Prüfer. Düſſeldorf erhält zwei bis drei, Berlin fünf bis ſechs hauptamtliche Prüfer. Außerdem werden Berlin und Düſſeldorf hauptamtliche Vorſitzende erhalten. Eröffnung des Reichsberufswelkkampfes für die Fachſchulen. Der Reichsberufswettkampf wurde an den Fachſchulen des Deutſchen Reiches mit einem e, 1 Appell aller Fachſchüler, die an den Wett. kämpfen teilnehmen, eröffnet. Auf dem Ap⸗ ell in der Reichshauptſtadt, der im Hof der öheren Techniſchen Lehranſtalt ſtattfand. ielten der Reichsführer der deutſchen Fach. chulſchaft, Ziegler, und der Leiter des So— zialamtes im Gebiet Berlin, Oberbannfüh. rer Stadler, Anſprachen über Sinn und Be⸗ deutung des Reichsberufswettkampfes. Nach 14 Stunden geborgen Drei verſchültele Bergleute gerettet. Bochum, 1. März. Auf einer Schachtanlage der Gewerkſchaft Vereinigte Konſtantin der Große wurden drei Bergleute durch Steinſchlag in einem Streb eingeſchloſſen. Nach mühevollen Auf räumungsarbeiten konnke ſchließlich eine Verbindung mit den Verſchütteten durch Klopfzeichen hergeſtellt werden. Später ga⸗ ben die eingeſchloſſenen Knappen durch ein nach außen geführtes Rohr zu erkennen, daß ſie lebten. Er ſtunach 14 Stunden ge⸗ lang es den unermüdlichen Bemühungen der Arbeikskameraden und Reitungsmann⸗ ſchaften, die eingeſchloſſenen Bergleute un— verſehri, wenn auch in ſtark erſchöpftem Zu- ſtande, zu bergen. Die olympischen Spiele 46 Nafſonen gemeldek.— 3500 Wett- kämmfer. Berlin. 1. März. Das Organiſationskomiktee der Olym⸗ piſchen Spiele hat für die vierten olym⸗ piſchen Winterſpiele vom 6. bis 16. Februar in Garmiſch- Partenkirchen und die Som⸗ merſpiele vom 1. bis 16. Auguſt in Berlin von 55 eingeladenen Nationen insgeſamt 45 Juſagen erhalten. Man erwartet etwa 3500 Wettkämpfer. Das Intereſſe in allen Erdteilen iſt ſchon jetzt rieſengroß. Davon legt der am 1. Ja- nuar eröffnete Vorverkauf für Olympia⸗ Stadion-Päſſe, die zu allen Veranſtaltungen berechtigen, ein beredtes Zeugnis ab. In acht Wochen wurden allein für 300 000 RM ſolcher Eintrittsausweiſe verkauft, davon ein großer Teil an deutſche Intereſſenten. Aber auch das Ausland hat ſich bereits ge— meldet, ſo werden von der Columbia-Uni- verſität 200 Studenten mit ihren Lehrern erwartet. 8 Beraleuke aus dem Saargebiek. Urheberrechtschutz: Fünf Türme-Verlag Halle(Saale). „Wie alt iſt das Kind?“ 0 Maria ſenkte traurig den Kopf. f zu ſagen: 6„Oh, ſie war ſo lange krant und iſt zurückgeblieben im Wachstum und auch ſonſt— aber der Doktor ſagt, ſie würde ſich nun bei guter Pflege und Nahrung bald auſ— raffen. Man ſieht es ihr nicht an, daß ſie ſchon zehn Jahre alt iſt— nicht wahr?“ Burger war aufgefahren. „Zehn Jahre?“ wiederholte er ee Faſſungslos ſtarrte er ſie an und hielt immer noch den funkelnden Ring zwiſchen den Fingern. ö„Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt“, erwiderte Maria mit großen Augen.„Schon ein altes Mädchen...“, ver⸗ ſuchte ſie, der die Erregung des Mannes unverſtändlich war, gewaltſam zu ſcherzen. „Ja— aber— wer iſt denn dann eigentlich das Kind?“ kam es atemlos heraus. Wieder traf ihn ein verwunder⸗ ter Blick— aber es regte ſich leiſes Verſtehen und ſie wurde glühend rot. „Mauſi— iſt mein Schweſterchen!“ kam es ſtockend hervor.„Ein— ein Kind meines verſtorbenen Vaters.“ Die Stimme war zum Flüſtern herabgeſunken. den Kopf geſchlagen, ſaß Burger da. Wie ſchämte er ſich. Ah, wie ſchämte er ſich! Da war er daher⸗ gekommen, weil die Liebe zu dem wunderbaren Geſchöpf Wie vo ungläubig. Jahre? Ja, wie alt biſt dann du, Maka?“ Lebemann war er „Zehn ehe er in den Tod ging. mir auch Mühe gab.“ f Verbot der katholiſchen Geſellenvereine in Südtirol. Bozen, 1. März. Durch einen Erlaß de⸗ Präfekten von Bozen wurde die Auflöſung der katholiſchen Geſellenvereine von Bozen Meran, Kaltern, Bruneck und Sterzing ver fügt, weil ſich das Mutterhaus der Geſellen⸗ vereine im Deutſchen Reich in Köln befinde und die Geſellenvereine eine Tätigkeit ent. falteten, die„mit den nationalen Intereſſey der Durchdringung der Provinz Bozen mi italieniſcher Kultur und Sprache in Wider⸗ ſpruch“ ſtehe. In dem Verbot wird auch an⸗ geführt, daß die Geſellenvereine deutſche Vorträge abgehalten und deutſche Theater— ſtücke aufgeführt hätten. Vörſen und Mürkte vom 28. Februar 1935. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 3 Rinder, davon 2 Ochſen, 1 Kuh; zum Schlachthof direkt: 4 Bullen, 65 Kühe, 963 Kälber, 127 Schafe, 372 Schweine. Ueberſtand: 1 Schweine. Preiſe: Kälber: a) 47 bis 50, 39 bis 46, 33 bis 38, 25 bis 32, Hammel: be) 36 bis 37, c) 32 bis 35, Schafe: ) 30 bis 32, g) 26 bis 29, Schweine: a) —, b) 43 bis 52, 46 bis 32, 44 bis 50. Marktverlauf: Kälber belebt, ausverkauft; Hammel, Schafe und Schweine mittelmäßig, Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 7 Kälber, 9 Schafe, 11 Schweine, 299 Ferkel, 500 Läufer. Ferkel bis ſechs Wo⸗ chen 12 bis 15, über ſechs Wochen 16 bis 25, Läufer 26 bis 31. Marktverlauf: Ferkel und Läufer lebhaft. Maunheimer Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Weizen: W'e 15 20.88, W'ü16 21.05, W' 17 21.35, Ausgleich plus 40 Pfennig, Roggen: R 15 17.05, R 16 7.35, R 13 16.65, Ausgleich plus 40 Pfen⸗ nig, Braugerſte inl. 21 bis 22,(Ausſtichware über Notiz) 20 bis 22, Winter- und Indu⸗ ſtriegerſte 19.50 bis 20.50, Futtergerſte Preis- gebiet G 7 16.05, G 8 16.35, G 11 16.85, Ausgleich plus 40 Pfennig, Hafer: H 11 16.05, H 14 16.55, H 17 16.85, Ausgleich plus 60 Pfennig, Raps inl. ab Station 31, Mais mit Sack 21.25, Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack Mühlenfeſtpreis W 17 10.67, Roggenkleie R 16 10.38, Weizenfutter⸗ mehl 13, Weizennachmehl 17, Ausgleich plus 30 Pfennig, Vollkleie 50 Pfennig höher; ſon⸗ ſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.30, Soya⸗ ſchrot 13, Rapskuchen 12, Palmkuchen 13.30, Kokosluchen 15.20, Leinkuchen 15.20, Trok⸗ kenſchnitzel 8.64, Rohmelaſſe 5.92, Steffen⸗ ſchnitzel 10.24, von Erdnußkuchen bis Trocken⸗ ſchnitzel alles Feſtpreiſe der Fabrik, Ausgleich plus 40 Pfennig für ölhaltige Futterartikel, zuckerhaltige(ausgenommen Malzkeime) Aus⸗ gleich plus 30 Pfennig, Rauhfutter: Wieſen— heu loſes 9.80 bis 10.60, Luzernekleeheu 10.50 bis 11, Stroh: Preßſtroh: Roggen und Wei zen 5 bis 5.50, Hafer und Gerſte 5 bis 5.50, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 4.80 bis 5.20, Hafer und Gerſte 4.80 bis 5.20; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 28.45, W 15(Bau⸗ land, Seekreis) 27.35.— Weizenmehl per März plus 10 Pfennig; Roggenmehl: Feſt⸗ preisgebiet 16 Type 997 24.60, N 15 24, R 13 23.60, Mark.— Roggenmehl per März plus 10 Pfennig, zuzüglich 0.50 Mark Fracht⸗ ausgleich frei Empfangsſtation gemäß An⸗ ordnungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark Aufſchlag per 100 Kilogramm. gleich lodernden Flammen ihm überm Haupt zuſammen- ſchlug und wollte den großmütig Verzeihenden ſpielen... Und derweit hatte dieſes zarte, ſchwache Menſchenkind ihm ein Beiſpiet von Opfermut gegeben, daß ihm die Wangen brannten in Scham, als hätte er einen Schlag empfangen. So wie ſie ſchlicht und ſelbſtverſtändlich das märchen⸗ hafte Wunder eines ihr plötzlich zugefallenen Reichtums licht beſſer zu verwenden wußte, als wie die Schulden ihres dahingegangenen Vaters zu tilgen, ſo hatte ſie auch deſſen moraliſche Schuld zu tilgen verſucht— mit Auf- 68[opferung ihrer ganzen Kraft. Burger nickte und dann fragte er, wie nur um etwas ſchier zuſammengebrochen unter der Laſt, die ſie ſich auf— g gebürdet hatte. Er hätte niederſinken mögen vor ihr und ſie um Verzeihung anflehen— für ſeine Kurzſichtigkeit und für die liebloſe Geſellſchaftsordnung ſeiner Welt... „Die Mutter des Kindchens war meine Erzieherin“, erzählte das Mädchen die einfache, alltägliche Geſchichte, mit ihrer lieben, ſanften Stimme. brav, heute wie damals; aber es war eben ihr Schickſal. Und mein Vater— auch er iſt nicht zu verurteilen— ein — und die Gelegenheit... Mutter war ſchon lange tot, damals. Ahnung, was um mich her vorging. Ich war ja noch ſo lung. Eines Tages war Fräulein Schloſſer fort. Ich habe viel geweint um ſie, denn ſie war lieb und gut zu mir. Uleberhaupt lieb und gut und ſo ſanft. Als dann das Furchtbare kam, da war ich ſchon erwachſen, und mein Vater hat mir einen Abſchiedsbrief geſchrieben— ehe— Und er hat mir die Sorge um das Kind— und deſſen kranke Mutter ans Herz gelegt. Ich tat, was ich konnte. Aber es war ſo wenig— viel zu wenig.— Es war ſo ſchrecklich. Aber ich konnte nicht mehr verdienen, ſo ſehr ich Das Letzie kam wie entſchuldigend heraus, und dann ſchwieg das Mädchen, in Rückerinnerung verſunken. Und auch Felix Burger ſchwieg. Was auch konnte er ſagen? Sich anklagen, daß er nicht früher gekommen war — das war alles, was er hätte vorbringen können... Hatte gedarbt und war „Oh, ſie iſt gut und Meine Ich hatte keine Wette. drei Gedecken Er hatte den Arm um das Mädchen gelegt und ſie hielt ihre Wange an ſeine Schulter geſchmiegt. So ſaßen ſie bei— einander, wunſchlos und mit dem herrlichen Gefühl, daß nun alles, alles gut ſei. In dieſer unwirklich zarten Stimmung erſchten Anna Steidler wie das leibhaftige praktiſche Leben. Sie ſtieß die Tür vor ſich auf, und hielt in beiden Händen die dampfende Supzpenſchüſſel: „Einſteigen, meine Herrſchaften! Drittes Läuten!“ rief ſie lachend und ſetzte ihre Laſt inmitten des Tiſches ab. Und nun wußte auch Maria, weshalb eben dieſer Tiſch mit und ganz beſonders werden müſſen. Ein Komplott war da geſchmiedet worden, zwiſchen der guten Anna und— ihrem Bräutigam. „Leberknödl ſein in der Supp'n, nachher Backhendl mit Häupterſalat und an Apfelſtrudl, den was der Hund ſeiner Mutter net gunnt“, zählte die gaſtliche Hausfrau an den Fingern auf,„alsdern einſteig'n.“ Und ſie hob den Schöpflöffel, wie eine Waffe, drohend gegen das Braut paar, ehe ſie ihn in die dampfende Suppe ſinken ließ. „Von der Liab allein kann ma net leb'n.“ Es wurde eine kreuzfidele Tafelrunde. Anna ließ keine ſentimeniale Stimmung aufkommen, und das Paar war nur zu gern bereit, darauf einzugehen. Maria blühte wie ein Röslein, und ihre lange verſchüttet geweſene Lebens freude, ihre Heiterkeit und Schönheit ſtrahlten um die ſchön hatte gedeckt „Was werden die geehrten Herrſchaften heute noch an⸗ ſangen mit dem angebrochenen Tage?“ erkundigte ſich Frau Steidler, als man beim Kaffee angelangt war. Maria blickte fragend auf Felix, und der nickte ihr zu, indem er nach ihrer Hand griff, wo ſchon der koſtbare Ning prangte und damit die zarte Schönheit dieſer zauber⸗ haften Hand doppelt unterſtrich. „Ich werde mich jetzt entfernen, damit die Damen ein wenig ruhen können und dann gegen fünf Uhr wieder⸗ kommen— wir fahren in die Brühl..., erklärte Felix und tauchte ſeinen Blick tief in die aufleuchtenden Augen des jungen Mädchens. Schluß folat.) Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saalc) Nachdruck verboten. „Sofia“, fragte Alexander Demidoff heiſer,„was meint Lou damit, daß du ihr verſprochen haſt, ſie könne ſich an dich wenden? Kennſt du ſie denn überhaupt und woher?“ Da ſah Sofia mit ihren leuchtenden Frauenaugen in die fragenden des Mannes: „Woher ich ſie kenne? Von einer Ausſprache her, die ich mit ihr hatte. Damals, als ich glaubte, ſie hätte dich mir entriſſen.“ „Du, du, Sofia, du biſt hingegangen zu dieſer Frau, die eine—“ g Mit einer gebieteriſchen Bewegung hob Sofia die Hand: „Sprich es nicht aus, Alexander! Siehſt du nicht, daß es ein Mann iſt, der dies aus Lou gemacht hat? Sie iſt ein edler Menſch, Alexander, das ſage ich— und du müßteſt es jetzt nach dieſem Briefe eigentlich auch wiſſen. Wir danken ihr viel, wir danken ihr unſer Lebensglück, und ich vin geſonnen, dieſen Dant nicht ſchuldig zu bleiben und zu helfen, wenn ich es verezing. Und du, Alexander?“ Demidoff küßte die Hand ſeiner Frau.— Dann, ohne ein weiteres Wort, klingelte er dem Diener. „Stellen Sie ſofort den nächſten Zug nach Innsbruck feſt!“ befahl er. Dann wandte er ſich zu Sofia:„Iſt es ſo recht, meine Liebſte?“ fragte er weich— und als ſie, Tränen in den ſchönen Augen, ſtumm nickte, erhob er ſich: „Ich werde ſofort im Auswärtigen Amt um einen kurzen Urlaub bitten, den man mir nicht verweigern wird. Halte dich alſo bereit, daß wir mit dem nächſten Zuge ab— reiſen können. Es ſcheint mir Eile geboten zu ſein. Ich werde aber noch ſofort unſer Amt Recherchen nach dieſem Malte Blomberg anſtellen laſſen, ſowie veranlaſſen, daß ſich die öſterreichiſche Polizei um Liewen kümmert.“ * 1 828 ** Auf ſeiner zielloſen Reiſe war Malte in Tirol an— gekommen. Er nahm Wohnung in Innsbruck. Aber er fühlte, auch hier würde ſeines Bleibens nicht mehr lange ſein. Die furchtbare Angſt um Edele zehrte an ihm. Er hatte es ganz aufgegeben, ſie mit Hilfe der Polizei zu finden. Er fühlte, wie die Angſt um ihr Schickſal ihm die Nerven zermürbte. Nachts fuhr er aus ſchrecklichen Träumen auf, in denen er Edele gemartert, tot vor ſich ſah— dann lief er die ganze Nacht wie ein Irrer auf und ab. Sowie er dunkel machte, kamen die grauſigen Bilder wieder. Er verſuchte es mit langen Wanderungen am Tage— aber überall, wohin er auch ging, Edeles Bild begleitete ihn, fragend, bleich und anklagend. Warum konnte er ihr nicht helfen? Wozu war er auf der Welt, wenn er das Liebſte, das er kannte, nicht ſchützen konnte? Alles, was er getan und erſtrebt hatte, es war ja immer im Hinblick auf Edele geweſen, die er durch ſeine Arbeit und ſeine Tüchtigkeit zu erringen hoffte. Und nun wurde ſie ihm von einem tückiſchen Geſchick entriſſen, in dem Augenblick, in dem er ſie endlich wiedergefunden hatte. Aber wenn ſie ihm wirklich für immer verloren war, dann war das Daſein ohne Sinn für ihn, dann würde er weiter— leben mit einer toten Seele— lebendig tot ſchon jetzt. In dumpfem Brüten ſaß er eines Abends in ſeinem Zimmer, als ein Depeſchenbote ihm ein Telegramm brachte. Er kfnete es in der Annahme, es wäre eine Nachricht wegen einer Anſtellung, um die er ſich beworben hatte. Wie gleichgültig war ihm jetzt dieſe Entſcheidung ge⸗ worden. Was hatte das alles für einen Zweck, wenn Edele ihm entriſſen war!? Seine Augen flogen über die Depeſche, weiteten ſich— ein Laut, wie der eines Menſchen, der aus Todesnot erlöſt wird, brach über ſeine Lippen. Was ſtand da: ö„Sind morgen früh bei Ihnen— haben Nachricht von Edele von Glyn. Alexander Demidoff.“ „Mein Gott!“ ſagte Malte leiſe vor ſich hin, willkürlich falteten ſich ſeine Hände. Er hatte ſich kaum gefaßt, als es wiederum klopfte und ein Herr ins Zimmer trat: „Chriſtianſen!“ ſagte er.„Ich bin norwegiſcher Konſulatsvertreter! Ich habe Auftrag, mich mit Ihnen in Verbindung zu ſetzen, mein Herr! Die bulgariſche Regierung hat uns eine Nachricht zukommen laſſen über ein Fräulein Edele von Glyn, das angeblich in Geſahr ſein ſoll. b Herr Blomverg, was Sie von der Sache wiſſen?“ „Endlich, endlich!“ ſtöhnte Malte, faſſend, begann er zu erzählen. Es wurde eine lange Ge ſchichte, die bei ſeiner und Edeles Kindeszeit und bei ſeinem erſten Zuſammentreffen mit Liewen in der Spielwaren⸗ handlung von Krämer Anderſen begann und mit der Be— negnung in dem Badener Hotel endete. Als er von dem Zuſammenſtoß mit Liewen und der fluchtortigen Abreiſe des Balten mit den beiden Damen bericht„ wurde das Geſicht des Konſulatsbeamten ernſter und ernſter. „Das iſt eine ſehr düſtere Angelegenheit“, ſagte er.„Es ſcheint mir allerdings, als ob dieſe junge Dame in Außerſter Gefahr ſchwebte. Ich hoffe, daß wir noch zurecht⸗ tommen. Heute nacht iſt es unmöglich, einen Wagen zu einer ſolchen Fahrt in die Tiroler Berge zu bekommen: ober morgen früh werden wir losfahren, ſowie dieſer und un⸗ Wollen Sie mir einmal eingehend berichten, und dann, ſich bulgariſche Herr, der ſich für das Schickſal der jungen Dame ſo warm intereſſiert und der uns auch durch Recherchen in Berlin Ihre Adreſſe verſchafft hatte, an— gelangt ſein wird.“ Malte ſtöhnte auf: „Bis morgen früh noch! Begreifen Sie nicht, was das für eine Marter für mich bedeutet?“ „Ich verſtehe das durchaus“, der Konſulatsbeamte ſah Malte teilnehmend an, auf deſſen abgezehrtem Geſicht ſich deutlich alle Qualen ſpiegelten, die er erlitten hatte,„aber Sie haben nun ſo lange ausgeharrt, daß Sie auch noch eine kurze Nacht warten müſſen. Wir können den Weg nachts nicht nehmen— wenn wir eine Panue haben, kommen wir ſpäter hin, als wenn wir morgen früh bei Licht fahren. Es wäre auch für Sie gut, wenn Sie noch ein paar Stunden Ruhe finden könnten— wer weiß, was der morgige Tag für Aufregungen für Sie bringen wird!“ Neunzehntes Kapitel. Malte hatte verſucht, die Mahnung des wohlmeinen— f den Mannes zu befolgen, doch es gelang ihm erſt gägen Schlafes zu Schlafes 5 ¹ Morgen, ein paar Stunden finden. bleiſchweren Er fuhr auf, als es an ſeine Tür klopfte. Er hörte die Stimme des Norwegers: „Ich komme Sie abholen, Herr Blomberg!“ rief er ge— dämpft.„Die anderen Herrſchaften ſind auch ſchon da.“ Mit fliegenden Händen machte ſich Malte ſertig— und war eine Viertelſtunde ſpäter bereits unten. Er fand in dem Frühſtückszimmer einen eleganten Herrn mit einer wunderſchönen blonden Frau, die ſich als Legationsrat Demidoff und Gattin vorſtellten. „Wir wollen keine Zeit verlieren!“ meinte der Kommiſſar.„Sowie Herr Blomberg etwas gefrühſtückt hat, denn darauf beſtehe ich, wollen wir losfahren. Unter— wegs können die Herrſchaften alles beſprechen. Eile iſt geboten. Zwei Gendarmen der öſterreichiſchen Landes— polizei begleiten uns.“ K Es war am gleichen Morgen früh, als Edele aus dem Schlafe auffuhr. Sie hatte das Rattern eines Wagens auf dem Wege gehört. Ehe ſie noch recht zur Beſinnung kam, öffnete ſich die Tür und Mademoiſelle Celia kam eilig herein. „Machen Sie ſich fertig, Kind, in einer halben Stunde ſollen Sie fortfahren!“ „Wohin?“ fragte Edele erſchreckt. Aber Celia ſagte: „Ich habe keine Erlaubnis, darüber zun reden; beeilen Sie ſich!“ Sie griff ſchon nach Edeles Sachen. Als Edele ins Wohnzimmer kam, fuhr ſie mit einem Aufſchrei zurück— vor ihr ſtand Liewen. „Guten Morgen!“ ſagte er leichthin.„Warum erſchrickſt du denn ſo, kleines Mädchen? Ich bin gekommen, um dich aus deiner Einöde hier zu holen. Ich habe alle Papiere zuſammen. Wir fahren gleich über die Grenze.— In Italien werden wir uns trauen laſſen. Dann biſt du meine Frau— und das Leben, nach dem du dich ſehnſt, das Leben in Freiheit und Luxus, kann beginnen.“ Edele wich an die Wand zurück. „Ich will nicht, ich will nicht, ich haſſe Sie!“ ſchrie ſie und hob in angſtvoller Abwehr die Arme gegen Liewen. Bisher war Liewen gegen Edeles Reize gleichgültig geblieben, war ſie ihm nur eine Figur in ſeinem ver⸗ brecheriſchen Spiel, jetzt reizte ihre unverhüllte Angſt ſeine Begierde. Schön, hinreißend ſchön ſah Edele aus mit der Flut der goldenen Locken, den angſtvollen blauen Kindesaugen in ihrer knoſpenden Jugend. Mit flackernden Augen maß er ſie vom Kopf bis Fuß. „So— du haßt mich, kleines Mädchen?“ fragte er mit eiſigem Hohn.„Aber was meinſt du, wenn dieſer Haß dich nur reizvoller macht? Du biſt die erſte Frau, die ſich meinen Wünſchen nicht ſügen will. Gerade das lockt mich.“ N Er ging auf ſie zu, laugſam, ganz langſam, bog ihre Arme zuſammen, als wären ſie ſchwache Kindesarme— und plötzlich fühlte ſie ſeine ſtählernen Hände um ihren Hals und ſeine Lippen ihren Mund ſuchen. Da kam eine wilde Kraft über das bis dahin ſo willen⸗ loſe Mädchen. Was nichts vermocht hatte, das vermochte die Berührung dieſer fremden, gehaßten Lippen. Jetzt kam die Erinnerung an jene Lippen, die ſie zuerſt berührt, an jenen ſcheuen und reinen Kuß, den erſten Kuß, den Malte ihr in dem Wintergarten des Hotels in Baden⸗ Baden gegeben hatte. Jetzt war ſie erwacht— und wußte, daß ſie Malte liebte, ihn lieben würde in alle Ewigkeit. Sie ſtieß Liewen zurück, floh hinter den Tiſch: „Sie können mich töten“, ſchrie ſie,„aber Sie können mich nicht zwingen, Ihnen anzugehören. Ich haſſe Sie, und ich liebe— hören Sie es nur, ich liebe meinen Jugend⸗ freund. Ich werde eher ſterben, als mich Ihrem Willen zu unterwerfen.“ f Eine eiskalte Wut ſprung in den grünen Augen Liewens auf: „Wir werden ja ſehen, ob ich dich zwingen kann, kleine Katze!“ 5 Mit einem Fußtritt warf er den Tiſch um, mit einem Sprung war er uber das waltigen Griff faßte er Edele, Schraubſtock und trug ſie die Treppe hinun. ro ihres Sträubens und Um⸗ſich⸗Schlagens— dem Wagen zu. Angſtvoll, in eine Ecke gedrückt, ſtand Celia da und wagte ſich nicht zu rühren, indeſſen der Kreole mit un⸗ beweglichem Geſicht auf dem Chauffeurſitz wartete und den Motor bereits laufen ließ. 0 f 0 In dem Augenblick, in dem Edele den Wagen erblickte, kam ſie zur Beſinnung. In ihrer wilden Empörung und Augſt hatte ſie den geheimen Brief jener Unbekannten ganz vergeſſen. Nun auf einmal beſann ſie ſich. Die Rettung war vielleicht näher als ſie glaubte. Es hieß, ſeine Kräfte zu bewahren, ſie nicht in nutzloſem Kampf mit dieſen Teufel zu verzetteln. Und nun handelte Edele auf einmal ganz kühl und bewußt. Ihr Körper, der ſich ſoeben noch mit aller Kraft gegen die brutale Umſchlingung Liewens gewehrt hatte, ſchien zuſammenzufallen. Edele ſchloß die Augen, ließ den Kopf ſinken, als hätte ſie ſich in ihr Schickſal ergeben. Es ſchien eine Ohnmächtige zu ſein, die Liewen jetzt brutal in die Ecke des Wagens warf. „Los!“ Ex machte dem Kreolen ein Zeichen. Eine Viertelſtunde mochte der Wagen ſo dahingeſauſt ſein. Liewen ſaß im Wagen und drehte ſich eine Zigarette, ab und zu einen Blick auf Edele werfend, die noch immer mit geſchloſſenen Augen in der Ecke lehnte. Doch unter den geſchloſſenen Lidern ſpähte Edele den Weg entlang. Sie mußte wiſſen, wann der Viadukt ſich nahte. Da mäßigte auch ſchon der Kreole ſeine raſende Fahrt— schien eine Kurve zu kommen. Fin jäges Bremſen. Der Wagen ſtieg förmlich hoch, drehte ſich, der Kreols ſtieß einen Fluch aus, riß am Steuer; knirſchend zogen Sie Bremſen an, der Wagen hielt— aus einem Gebüſch am Wege war eine Frauen⸗ geſtalt geſprungen und gerade vor dem hart haltenden Wagen zu Fall gekommen. Was ſich nun ereignete, Minuten. Der Kreble ſprang vom Führerſitz, Liewen aus dein Fond. Schon beugten ſich beide über die Frau am Boden. die ſich aufrichtete und ein paar haſtige Worte ſagte, die Liewen zurücktaumeln ließen. In dieſem Moment war auch ſchon Edele mit einem Sprung zur anderen Seite heraus und rannte, rannte, was ihre Kräfte hergaben, nach der entgegengeſetzten Richtung. Da hörte ſie einen Wutſchrei— es war Liewen, er hakte ſie geſehen. Da ſchrie auch Edele auf, lief weiter, eine iree Angſt trieb ſie vorwärts, blind lief ſie— da, der Viadukt, da die Brücke. Sie hörte wie raſende Schritte hinter ſich. Oder war es das Knacken des Windes in den Bäumen? Da verlor ſie die Ueberlegung, Wahnſinn ergriff ihre Gehirn— nur Rettung, Rettung vor dem Verfolger war alles, was ſie denken konnte. Mit einem wilden Aufſchrez ſprang ſie von der Brücke hinab in den Abgrund. Liewen lauſchte plötzlich, riß die Frau, die da vor ihm am Boden lag, auf. „Vorwärts“, ſagte er heiſer,„in den Wagen— 23 kommt jemand!“ Er zerrte Lou de Lormes vorwärts. Der Kreole ſprang auf den Sitz, kurbelte an. Vom Wege hörte man das Sauſen eines zweiten Wagens— hoch aufgerichtet ſah man zwei Poliziſten mit erhobenen Revolvern. Da warf Liewen Lou de Lormes ius Auto, der Kreole gab Gas— ein ſcharfes Peitſchen von Schüſſen preſchte hinter ihnen her. Aber ſie erreichten den Wagen nicht, der in raſender Flucht davonfegte. Da bremſte das Polizeiauto— wie ein Wahnſinniger ſprang Malte heraus. Er hörte nicht auf die Zurufe der auderen, er lief, wie von einer ungeheuren Macht getrieben, nach der Richtung, in der Edele davongejagt war, und nun begann er die ſteile Felswand hinabzuklimmen, wie ein Schlafwandler, Stein für Stein, Tritt für Tritt. Er arbeitete ſich hinunter mit Fingern und Zehen; ſchon bluteten die Hände, ſchon hingen die Schuhe in Fetzen, Schweiß und Blut ſtrömten ihm über das Geſicht, guf das Staub und Steine herunterrieſelten. Mit entſetzensſtarren Augen ſahen Alexander Demidoff und Sofia, ſahen der Norweger und die Gendarmen von oben herab— machtlos zu folgen, machtlos zu warnen. Wie von einer magiſchen Kraft beſeelt, kletterte Malte hinunter, hinunter, wo auf einem Felsvorſprung in einein Tannengebüſch der regungsloſe Körper Edeles hing. Endlich hatte er ſie erreicht. Sie hatte ſich mit den Kleidern in den Zweigen einer Tanne verfangen, die hier unten Wurzeln geſchlagen hatte— ihr Kopf hing nach unten. Malte kauerte ſich auf dem ſchmalen Vorſprung hin, riß ſich die Jacke herunter und in Stücke, und band Edele mit ihnen feſt an ſich— dann zog er langſam, ganz langſam den Körper des Mädchens herab, bis er auf dem kleinen Felsvorſprung gebettet war. Aber als er ſie in Sicherheit hatte, als er das geiſter⸗ bleiche Geſicht ſah, über das das Blut von einer tiefen Kopfwunde herabrieſelte, glaubte er nicht anders, als war das Werk weniger Edele wäre tot. Das Auto, das ins Dorf zurückgepreſcht war, kehrte mit einer Rettungskolonne wieder. Zwei Bergſteiger kletterten mit Seilen und Verbandzeug hinunter. Sie fanden die Verunglückten. Neben Edele hockte Malte mit erloſchenen Augen und murmelte nur immer wieder den Namen der Geliebten. Man trug Edele als erſte hoch— und legte ſie oben ſanft ins Gras. Inzwiſchen war auf dem Motorrad auch der Dorfarzt herbeigeeilt. Angſtvoll umſtanden die anderen Inſaſſen des Autos Edele, und Sofia konnte nur mühſam ihr Weinen bezwingen. Der Arzt kniete bei dem Mädchen nieder und lauſchee lange und aufmerkſam am Herzen. Dann ſah er mit einem frohen Geſicht auf: ö 85 „Sie lebt!“ ſagte er tröſtend.„Nur eh ſehr ſchwere Ohnmacht. Was von inneren Verletzungen„ iſt kann lch natürlich ſo nicht ſoütſtellen. Aber wo Leben. ist Hoſl⸗ nung.“ 5 eee t i f 1 Grafſchaft mit Frankreich vereinigt. Aber unter Füh⸗ rung von Heinrich Böcking wurde in der Bevölkerung der Anſchluß an Deutſch⸗ land weiterbetrieben. Nach der Niederlage Napoleons ſchien die Befreiungsſtunde ge⸗ kommen zu ſein. Blücher wurde ſtürmiſch als Befreier des Saarlandes begrüßt. Aber durch den erſten Pariſer Frieden 1814 ka⸗ men infolge dee Bemühungen des ſchlauen franzöſiſchen Unterhändlers Talleyrand die Saarkohlengebjete mit den Städten Saar- brücken und St. Johann ſehr zum Schmerz ihrer Bewohner wieder an Frankreich. Als am 10 Juni 1815 der preußiſche Staats- kanzler Fürſt Hardenberg auf der Reiſe nach Paris in Saarbrücken eintraf, wurde er feierlich empfangen und von den Vertretern der Bürgerſchaft gebeten, bei den verbündeten Monarchen ſich für die Wieder— vereinigung mit Preußen-Deutſchland zu verwenden Eine von 343 Bürgern unter— zeichnete Adreſſe ſprach ſich auch in dieſem Sinne aus. Zwei Abgeordnete wurden nach Paris geſchickt, um dem Wunſche Nach⸗ druck zu geben,„die Bewohner der Graf— ſchaft als Deutſche zu behandeln und von den außerordentlichen Kriegslaſten zu be— freien, da es ungerecht wäre, ſie den Fran⸗ zoſen gleichzuhalten, indem ſie gegen ihren Willen und Wunſch an Frankreich abgetre— ten ſeien“ Im zweiten Pariſer Frieden endlich wur— den die ſaarländiſchen Kantone dann ihren Wünſchen gemäß an Preußen abgegeben, und das Land erlebte nun ſeine große wirt— ſchaftliche Blüte. 5 Die deutſche Geſchichte des Saarlandes, das im ganzen nut etwa 40 Jahre lang— und da auf dem Wege der Gewalt— zu Frankreich gehörte, während es über 1000 Jahre mit Deutſchland verbunden iſt, zeigt deutlich, wie die Verhältniſſe tatſächlich lie⸗ gen Nach dem unglückſeligen Ausgange des Weltkrieges wollte Frankreich im Schand— dertrag von Verſailles ſeine Saarwünſche wieder verwirklichen. Dieſer Plan fand ſe— doch beim Präſidenten Wilſon keine Zuſtim— mung. Clemenceau und Tardieu verfielen dann auf das Märchen von den 150 000 Saarfranzoſen, die es in Wirklichkeit nie— mals geben wird. Im Vertrag von Ver— ſailles wurde dann das Saargebiet auf 15 Jahre mit nachfolgender Abſtimmung von Deutſchland abgetrennt und unter Völker— undsherrſchaft geſtellt. In dieſer Zei das Schloß in Saarbrücken. davor das Ehrenmal der gefallenen Saarbrücker Reiter glaubte Frankreich das Saarvolk zu ſich her— iberziehen zu können. Ein ſchwerer Irr— um Die Franzoſen hatten nicht mit heimat— eſter deutſcher Art und der Verbundenheit Per deutſchen Menſchen mit Blut und Boden gerechnet. Wir im Reiche haben keinen Au— genblick an der Treue der Saar zum deut— chen Mutterlande gezweifelt. Wir im Reiche wußten, daß bei unſeren weſtern und Brüdern an der Saar die Stimme des Blutes und der Heimat ſtärker t als die Verlockungen von fremder Seite, Heute danken wir ihnen für alles das, was gie um ihrer Treue zum Reich willen gelit— en haben und hoffen, daß mit dem Tage der Rückgliederung der Saar eine Jahrjun— derte alte Feindſchaft zwiſchen zwei großen Pölkern zu Ende iſt, um einer neuen Zeit Pes Friedens und des Aufbaues zu weichen. Der Kuß als Verh rechen Während aus China einerſeits faſt täglich Nachrichten über die Fortſchritte der Ziviliſa⸗ ion im Reich der Mitte einlaufen, halten an⸗ zerſeits die Chineſen hartnäckig an ihren An⸗ chauungen feſt. Auf einem holländiſchen Dampfer hatte ein Holländer eine europäi⸗ lerte Chineſin geküßt. Als der Dampfer in hing ſeine Ladung löſchen wollte, konnte ir das nicht, da die Chineſen von dem Vor⸗ all Kenntnis bekommen hatten und die Be⸗ orden die Auslieferung des Holländers ver⸗ angten, die natürlich abgelehnt wurde. Der olländiſchen Dampfergeſellſchaft iſt der Kuß ehr teuer zu ſtehen gekommen. Welches Schick al die junge Ehineſin ereilt hat, war nicht 1 Erfahrung zu bringen. 1 2 Meter schnee Höchſter diesſähriger Schneeſtand im Schwarzwald. Freiburg, 1. März. Nach weiteren kräf⸗ ligen Schneefällen betrug die totale Schnee⸗ höhe auf dem 1500 m hohen Feldbergplatt nach amtlichen Meſſungen am Pegel 180 em. Damit iſt der höchſte Schneeſtand dieſes Winters erreicht Im ſchneereichſten Ab⸗ ſchnitt des Hoͤchſchwarzwaldes, als welchen man die zwergtannenumgebenen Halden zwiſchen Feldberg, Grafenmatt, Herzogen— horn und Silberberg bezeichnen kann, ha die durchſchnittliche Schneehöhe 2 m über— ſchritten. In dieſem Gelände ſchauen Tan— nen, Fichten und Föhren oft nur mehr mi den Wipfeln und Kronen auf der alles weit hin gleichmachenden Fläche heraus. Die Wächtenbildung an den Nord und Oſtſeiten der Kamm⸗-⸗Maſſive hat ſickh gleichfalls gekräftigt, und man behaupte nicht zu viel, wenn man noch für Mai ode ſogar Juni Firnſchneeleiſten vorausgeſagt nachdem die überhängenden Balkone 4 und! Meter Dichtigkeit aufweiſen. Der Hoch ſchwarzwald ſchimmert nun bis tief in ſeine mittlere Zone herab, alſo mit Einſchluß des Höllentales und des Dreiſeengebietes, im neuen Hermelinmantel. Der Froſt hat ſich auf der Kammlinie bis minus 6, im Tal und Flachland bis minus 2 Grad erhöht. In der Höhenregion ober— halb 900—1000 Meter iſt erneut der Ein— ſatz von Bahnſchlitten erforderlich geweſen. Die günſtige Winterſportlage lockt täglich neben den eiheimiſchen zahlreiche auslän⸗ diſche Skifahrer nach dem Schwarzwald. Nach einer bahnamtlichen Feſtſtellung ſind am letzten Wochenende wiederum 2100 Schweizer Skifahrer über Baſel nach dem Belchen⸗ und Feldberggebiet herübergekom— men. Aus Vaden Mannheim, 1. März.(Unterſtützungs⸗ betrüger.) In einem Telefonat mit einem hieſigen Warenhaus gab ſich der 34 Jahre alte Otto Kern aus Ludwigshafen als ein Dr. Emmerich aus und erſuchte um eine Unter— ſtützung der NS-Kulturgemeinde, die ihm auch in Höhe von 30 Mark zugeſagt wurde. Als der„Beauftragte“— Kern ſelbſt— der die Quittung mit dem Namen Hecht unterſchieben hatte, erſchien, um das Geld abzuholen, wurde er verhaftet. Da Kern ſchon einmal wegen Unterſchlagung von Geldern der DA be— ſtraft wurde, ſprach das Schöffengericht 5 Monate Gefängnis aus. Mannheim, 1. März.(Beſtrafter Er⸗ preſſungsverſuch.) Vor 23 Jahren wurden in den IJG-Farben Rezepte für ein Fabrikationsverfahren geſtohlen. Erſt im Ok— tober 1932 kam der Verbleib der Rezepte ans Tageslicht durch eine Verhandlung gegen den 41jährigen Wilhelm Eckert aus Ludwigs— hafen und einen gewiſſen St. aus Ludwigs— hafen wegen unlauteren Wettbewerbs. Eckert wurde damals zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 2. Auguſt vorigen Jahres aus dem Gefängnis entlaſſen, ſuchte er ſofort wie— der die angeblich von ihm vom Original ge— fertigten Abſchriften zur Erpreſſung bei den IG⸗Farben auszunützen. Er ſchrieb der Firma zwei Briefe, in denen er etwa 3000 Mark ver⸗ langte. Die Strafkammer verurteilte ihn we— gen verſuchter Erpreſſung zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis. Pforzheim, 1. März.(Ein Großbe⸗ trüger verurteilt.) Der 37jährige verheiratete Karl Bartenſtein aus Stuttgart wurde wegen umfangreicher Betrügereien zu drei Jahren Zuchthaus. 1000 RM Geld- ſtrafe und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. artenſtein vertrieb für den Schulgebrauch untaugliche Hartfedern. Er veranlaßte die Schreibwarenhandlungen zu großen Be⸗ ſtellungen, indem er ſchriftliche Empfehlun⸗ gen von Schullehrern vorlegte, die er zuvor ebenfalls gründlich getäuſcht hatte 60 Be⸗ trugsfälle in Süd⸗ und Mitteldeutſchland la⸗ gen der Anklage zugrunde. B. dürfte mehr als 100 000 Stück dieſer wertloſen Hartfe⸗ dern abgeſetzt haben, die in den Geſchäften niemals verkauft wurden. Für das Stück hatte der Betrüger 3 bis 5 Pfennig bezahlt und er verkaufte die Federn mit mehrfachem Gewinn Seinen Betrügertrick hat der An⸗ geklagte auch in Frankreich, England, in der Schweiz und in der Tſchechoſlowakei betrie⸗ ben. Aus der Schweiz war er deswegen aus— gewieſen worden. Bruchſal, 1. März.(Die Grippe geht um.) Wegen ſtarken Auftretens der Grippe mußten in Unteröwisheim und Odenheim die 10 7 und Kleinkinderſchule geſchloſſen wer⸗— en. Bühl, 1. März.(Arbeitswiederauf— nahme.) Die Bühler Spankorbfabrik hat ihren Betrieb wieder aufgenommen. Die Be⸗ triebsleitung hat ſich bereiterklärt, nach und nach, bis zur Erreichung einer beſtimmten Zahl, ältere arbeitsloſe Volksgenoſſen, die bis, her in anderen Berufen tätig waren, und die in dieſen eine neue Arbeitsſtelle nicht mehr er⸗ halten können, als Anfänger einzuſtellen. Die neue Schulferienordnung für Heſſen Darmſtadt, 1. März. Die Ferienordnung für das Land Heſſen iſt nunmehr folgender— maßen geregelt: Die Geſamtdauer der Ferien beträgt weiterhin 85 Tage. Die Hſterferien bleiben für dieſes Jahr wie bereits verfügt beſtehen(7. bis 27. April), das neue Schul— ahr beginnt Montag, den 29. April. Die Pfingſtferien dauern eine Woche. Schulbeginn un 17. Juni. Die Sommerferien dauern 40 Tage und erſtrecken ſich für alle Schulen in den Städten Darmſtadt, Mainz. Gießen, Offenbach, Worms, Friedberg, Bad-Nauheim und Bensheim vom 8. Juli bis 17. Auguſt. Die Herbſtferien dauern für alle Schulen der genannten Städte eine Woche. Letzter Schul— tag 12. Oktober, Wiederbeginn des Unter— cichts am 21. Oktober. Die Weihnachts— ferien dauern vom 23. Dezember bis 8. Januar.— Für alle übrigen Orte des Lan— des ſind die Sommer- und Herbſtferien nach dem Stand der Erntearbeiten im Einverneh— men mit den Schulämtern feſtzulegen. Sie dürfen die Zeitdauer von ſieben Wochen ins— geſamt nicht überſchreiten. Der konservative König Im ganzen engliſchen Empire werden ſchon ſeit Wochen umfangreiche Vorbereitungen für das Regierungsjubiläum des eng— liſchen Königs getroffen, das mit einem Pomp gefeiert werden wird, wie man ihn in England ſeit vielen Jahren nicht entfaltet hat. Nicht etwa auf Wunſch des Königs Georg, der ein ſtiller, beſcheidener Menſch iſt, und ſich am wohlſten auf einem ſeiner Landſchlöſſer oder auf ſeiner Jacht„Bri— tannia“ fühlt. Nuß iſt allerdings die Jacht ſchon vier— zig Jahre alt und hätte längſt erneuert werden müſſen. Man beabſichtigte daher im Königlichen Jachtklub, dem König, als dem Ehrenmitglied des Klubs, anläßlich des Re— gierungsjubiläums eine neue Jacht zu ver— ehren, fragte aber vorſichtshalber bei ihm an. Doch der König war recht erſchrocken, als er von der Abſicht hörte und erklärte er— regt:„Schenkt mir, was Ihr wollt, aber laßt mir meine Jacht. meine ſchöne Jacht.“ (Deutſches Nachrichtenbüro). Das Kunſtwerk des Monals März. Als Kunſtwerk für den Monat März 1935 iſt der„Heilige Georg“ aus Tirol beſtimmt worden. Die im Beſitz des Deut⸗ ſchen Muſeums zu Berlin befindliche Holzſtatue des Drachen⸗ bezwingers iſt das Werk eines alpenländiſchen Meiſters um das Jahr 1400. Lokales Viernheim, 1. März Gedenktage 1. März 1668 Der Admiral Adolf von Trotha in Koblenz geboren. 1871 Einzug der Deutſchen in Paris. 1896 Sieg der Abeſſinier über die Italiener bei Adna Sonnenaufg 6.49 0 l Sonnenunterg. 17.37 Mondaufg. 4.55 Mondunterg. 12.34 Der Frühlingsmonat zieht ein Der März, der 31 Tage umfaßt, hat ſei⸗ nen Namen von Mars, dem Gotte des Krie— ges. Am 21. März tritt die Sonne in das Zeichen des Widders und der Au— genblick iſt gekommen, wo Tag ung Nacht gleich lang ſind. Der Früh ⸗ ling hölt ſeinen Einzug. Längſt haben die Schneeglöckchen ihre weißen Häubchen zum Lichte emporgeſtreckt, Krokus und Seilla blühen in den Gärten. Die Sträucher begin⸗ nen ſich zu belauben, Weidenkätzchen und Pappelkatzchen grüßen von da und dort. Da der Februar in dieſem Jahre uns zu einem großen Teil eine milde Temve— datur beſcherte, müſſen wir ſchon damit technen. daß der März, wenn auch die Frühlingsſonne ſchon ziemlich an Kraft ge— vinnt, uns doch noch kältere Tage bringen vird. Von den Frühlingsſtürmen haben wir ja im letzten Drittel des Februar bereits eine kleine Vorahnung bekommen, o daß wir eigentlich in dieſer Beziehung zoll und ganz eingedeckt ſind. * Schmitt's Vergnügungsbahn iſt während den Faſtnachtstagen hier eingetrof— fen und hat auf dem Marktplatz Aufſtellung genommen. Jeder iſt ſein eigener Schaufför, jeder ſteuert ſein Fahrzeug ſelbſt. tenes Vergnügen für Viernheim. Ab morgen Samstag bis Faſtnachtdienstag im Betrieb. Ein ſel⸗ Eine fröhliche Geſchichte in all dem frohen Faſtnachtstrubel. Zur Benützung iſt freund— lichſt eingeladen. Die Feier der Saarrückglieder⸗ ung. Aus Anlaß der Heimkehr unſerer deut— ſchen Brüder und Schweſtern vom Saarland werden heute in ganz Deutſchland Freude— feiern durchgeführt. Insbeſonders wird an den Feierlichkeiten im Saarland durch Rund— funk-Uebertragung regen Anteil genommen. Pünktlich zur feſtgeſetzten Stunde ertönte um 10,15 Uhr von ſämtlichen hieſigen Kirchen feierliches Glockengeläute, das 1 Stunde dau— erte. Die Alarmſirene heulte auf, doch aus— nahmsweiſe nicht zum Schrecken ſondern zur Freude. Im Nu, pünktlich mit der erſten Flaggenhiſſung im Saarland, wurden unſere Ortsſtraßen in ein Flaggenmeer verwandelt. Innerhalb weniger Minuten flatterten von jedem Hauſe die Farben unſeres neuen Deutſch— lands! Heil Hitler! * Zirkus Sarraſanni in Viern⸗ heim! Kommenden Samstag, den 2. März abends 7.91 Uhr findet im prächtig dekorierten Kaiſerhofſaale in Viernheim ein großer öffentlicher Maskenball ſtatt, wo gleich— zeitig närriſche Zuſammenkunft ſämtl. Auguſte ſtattfindet. Die beiden Auguſte Patt und Pitt aus dem Zirkus Sarraſanni haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Die Kapelle Dr. Spring— insfeld aus Ette bei Fehdlaw hat den muſi— kaliſchen Narrentanz übernommen. Wir laden alle der ganzen Umgebung ganz närriſch ein, es iſt alles närriſch willkommen, ob Neger, Zirkusreiter, Auguſte, Clown und andere drol— lige Masken, ſowie Schönheitsmasken. Mas- kenkarten ſind billigſt im Vorverkauf zu haben. Auch für Unterkunft der Stahlroſſe iſt beſtens geſorgt! Strömt herbei zum närriſchen Sarra— ſanni! Ahoi! Ahoi! Eröffnungskonzert. Heute abend findet in der„Starkenburg“ anläßlich der Wirtſchafts- Uebernahme durch die Familie Bücklein Eröffnungskonzert ſtatt. Volksmaskenball im„Grünen Laub“. Niedrige Eintrittspreiſe ermöglichen Jedem den Beſuch des Volksmaskenballs am Samstag, den 2. März, abends 8.11 Uhr im Saftladen zum grünen Laub. Ein verſtärktes Orcheſter, ſowie manche Ueberraſchung ſorgen für eine echtfrohe Faſchingsſtimmung. Masken⸗ karten ſind im Gaſthaus„Zum grünen Laub“ ſowie in der Buchhandlung Franz Hofmann an der Drehſcheibe erhältlich. Wettervorherſage: Obwohl der vom Atlantik ſtoßene Tiefdruckwirbel, der in den Niederungen Re⸗ genfälle, im Gebirge weitere, teilweiſe recht kräftige Schneefälle brachte, vorerſt ſeinen Einfluß auf unſer Gebiet beibehalten wird, zeigt die Witterung keinen durchweg unfreund⸗ lichen Charakter. Es kommt nur noch zu ver⸗ einzelten een e ſonſt wechſelnd be⸗ wölkt bei lebhaften, meiſt ſüdlichen bis ſüd⸗ weſtlichen Winden; wenig veränderte Tem. peraturen.