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Gehbehinderte Hauswarte oder Frauen ſtehen um 8 Uhr auf dem Kundgebungsplatz vor dem Rathaus. Die Teilnahme muß für jeden L. S. ⸗ Hauswart Ehrenpflicht ſein! Heil Hitler! Der Ortsgruppenführer. Ab heute: Pereins⸗Anzeigei Kyffhäuſerbund. Sämtl. Mitglieder, auch die nicht der SA-Reſerve 2 g ſind, ſtehen heute Abend 7,45 Uhr am Reb⸗ ſtock zur Teilnahme an der Saarkundgebung zum Abmarſch bereit. Die Vereinsführer: Knapp⸗Klee. Wir rufen die deutſche Jugend zum Berufs- wettkampf, um ihr den Weg zu weiſen, der zur Höhe führt. Wir ſuchen den Adel der Leiſtung den einzigen Adel den die neue Jugend kennt. Verl. U.⸗T.⸗Tonfilmſchau „Flechheit sſegt!“ mit Magda Evans, William Heines u. a. 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Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg theimer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernbeimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52. Jahrgang Die Freiheitsſtunde der deutſchen Saar Die Ubergabeſeierlichleiten— Stürmiſcher Jubel begrüßt den Führer und Reichskanzler— Adolf Hitler empfängt im Saarbrückener Rathaus den Dreierausſchuß— Die große Kundgebung vor dem Negierungsgebäude Der Einzug des Führers Saarbrücken. 1. März. Der Führer und Reichskanzler kraf am Jreitag um 12.50 Uhr überraſchend an der Stadtgrenze von Saarbrücken ein und fuhr dann 25 Minuken lang durch die ganze Stadt, durch ein Spalier von SA-Männern, hinter denen ſich eine rieſige Volksmenge drängte, die dem Führer geradezu über⸗ ſchwengliche Huldigungen bereitele. Der Führer war um 7.45 Uhr morgens mit der„D 2600“ auf dem Flughafen Tem— pelhof geſtartet. Gleichzeitig ſtieg der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, mit einer„Ju 52“ auf. Außerdem befanden ſich in der Begleitung des Führers u. a. Herr von Papen, Reichsminiſter Frank, Reichspreſſechef der RS DA Dr. Diet— rich, Reichsleiter Bormann. Obergrup— penführer Brückner, Brigadeführer Schaub, Staatsſekretär Lammers und der Adſutant der Wehrmacht beim Führer, Major Hoßbach. Der Führer landete um 9.45 Uhr mit ſeiner Begleitung auf dem Flughafen Mannheim, wo die Wagen— kolonne des Führers zur Weiterfahrt ins Saargebiet bereitſtand. Die Fahrt ging durch feſtlich geſchmückte Städte und Dörfer der ſchönen Pfalz und überall, wo man den Führer erkannte, jubelnde Begeiſterung, insbeſondere in Bad Dürkheim und Kati— ſerslautern. Kurz nach 12 Uhr mittags paſſierte der Führer die nun gefallene Grenze des Saargebietes. „Freie Durchfahrt zur freien Saar“ lautete die Aufſchrift des dort errichteten Transparentes. In jedem Ort wiederhol— ten ſich die Begeiſterungsſtürme. Bei der Ortſchaft Scheid wurde die Wagenkolonne des Führers vom zweiten Adjutanten des Führers, Hauptmann a. D. Wiedemann, ab— geholt und in die Stadt geleitet. Trotz des ſtrömenden Regens wich und wankte die Menge nicht. Die Häuſerfaſſaden der langen Spalierſtraße, die kreuz und quer durch Saarbrücken führt, ertrank faſt in dem Meer von Fahnen, Grün und Fähnchen, Der Führer wurde in der Tür des Hotels Exelſior, vor dem ein Kommando der Leibſtandarte Adolf Hitlers ſtand, von Reichsminiſter Dr. Frick und Gauleiter Bürckel empfangen. Vorbeimarſch vor dem Führer Als ſich der Führer zum Vorbeimarſch be⸗ gab, begann es wieder in Strömen zu reg⸗ nen, ohne daß die Begeiſterung der Menge gachließ. Am Rathausplatz, gegenüber der Tribüne, nahm der Führer, in ſeinem Wa⸗ gen ſtehend, den Vorbeimarſch der Verbände ab, um ſeinen Wagen der Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel, die hohen Führer der Partei, die Reichsſtatthalter, Miniſter uſw. An der Spitze des Zuges marſchieren drei Bereitſchaften preußiſcher Landespolizei, da— hinter eine Bereitſchaft pfälziſcher Landes- bolizei aus Ludwigshafen. Polizeigeneral Daluege trat an den Wagen des Führers und meldete. Nach Abordnungen der SA⸗ Hruppe Kurpfalz kam unter Führung von Aeichsarbeitsführer Hierl der Arbeitsdienſt mit geſchultertem Spaten Dann meldete der Präsident des Deutſchen Luftſportverbandes Loertzer die deutſchen Flieger. Man jeht einen Sturm pfälziſcher Marine-SA und dann im langen Zuge die Männer, die en Kampf an der Saar getragen haben, die Deutſche Front. 68. Beſchluß machte der Vorbeimarſch Der Führer war völlig durchnäßt, aber ein Geſ 17 zeigte helle Freude. Er begab ſich nun mit ſeiner Begleitung in das Rathaus, um dort den Dreier⸗Ausſchuß zu empfangen. Saarbrücken, 2. März Im Kreisſtändehaus zu Saarbrücken wurde Freitag vormittag um 9.30 Uhr der feierliche Alt der bergabe des Saargebietes an Deutſchland durch den Dreierausſchuß des Völlerbundes an Reichsminiſter Dr. Frick volkogen. Die Nütlgliederung des Saargebietes an Deutſchland war damit offiziell er⸗ ſolgt. Das deutſche Saarland iſt nach der 15jährigen Treuhänderſthaft des Völlerbundes wieder dem Vaterlande einverleibt worden. Am Freitag wurde der Schlußſtrich unter die Völlerbundspolitik in einem deutſchen Ge⸗ biet geſetzt. Ein Kapitel Nachtriegsgeſchichte hat ſeine Erledigung gefunden. Kurz nach 9 Uhr begaben ſich die Herren des Dreierausſchuſſes des Völkerbundes mit ihren Begleitern im Kraftwagen vom Schloß Halberg, wo ſie als Gäſte der Reichsregie— rung Wohnung genommen hatten, nach Saarbrücken Es waren der Kabinetts— chef des italieniſchen Außenminiſters, Ba— ron Aloiſi, der argentiniſche Botſchafter in Rom, Cantilo und der ſpaniſche Ge— ſandte in Bern, Lopez Olivan. Außer⸗— dem war der Saarreferent des Völkerbunds— ſekretariates, der dane Krabbe, anwe— ſend. Von deutſcher Seite nahmen neben Reichsinnenminiſter Dr. Frick Staatsſekre⸗ kär Grauert, Miniſterialrat Vollert und die Legationsräte Braun von Stumm und Strohm keil. Außerdem nahmen Gauleiter Bürckel und ſeikens der Regierungskommiſ⸗ ſion Miniſter Koßmann ſowie Miniſter Ehrenroth keil. Das Freiheitsprotokoll Nach kurzer Vorſtellung und Begrüßung wurde von den Mitgliedern des Dreieraus— ſchuſſes, Reichsinnenminiſter Dr. Frick und Herrn Krabbe ein Protokoll über die Rückgliederung des Saargebietes unterzeich— net, das folgenden Wortlaut hat: „Durch Beſchluß vom 17. Januar 1935 hat der Rat des Völkerbundes den Zeilpunkk der Wiedereinſetzung Deutſchlands in die Regierung des Saarbeckengebietes gemäß dem am 28. Juni 1919 in Verſailles unter- zeichneten Friedensverkrag auf den 1. März 1935 feſtgeſetzt. In Ausführung dieſes Be⸗ ſchluſſes hat der mik den Fragen des Saar gebiekes beauftragte Rechtsausſchuß, beſte⸗ hend aus den Vertretern Italiens. Argenki— niens und Spaniens, Seiner Excellenz Ba ron Aloiſi, Bokſchafter Seiner Maſeſtät des Königs von Italien, Kabinettschef des ita- lieniſchen Miniſters für Auswärkige Angele— genheiten, Seine Excellenz Herr Cankilo, Botſchafter der Argenkiniſchen Republik in Rom und ſeine Excellenz Herr Lopez Os van, ſpaniſcher Geſandter in Bern, mit dem heutigen Tage im Namen des Völkerbundes die Regierung dieſes Gebietes feierlich an Deutſchland, das hierbei durch den Reichs miniſter des Innern, Herrn Dr. Frick, ver⸗ kreten war, übertragen. Ju Urkund deſſen haben die vorerwähnten Vertreter des Völ⸗ kerbundes und der deutſchen Regierung das vorliegende Protokoll errichkel“. Hierbei wurden zwiſchen Baron Aloiſi und Reichsinnenminiſter Dr. Aloiſis lautet: Im Namen des Völkerbundes meiner Eigenſchaft als hat, habe ich die Ehre, heute die tatſächliche Uebergabe des Saargebietes an das Reich zu vollziehen Hiermit ſchließt eine Seite der Nachkriegsgeſchichte und verſchwindet ein Element der Beunru higung der Beziehungen der Völker unter einander. Ich gebe dem Wunſche Ausdruck, daß die Löſung dieſes Problemes, die nach langen und ſchwierigen im Geiſte der Loya⸗ lität und des gegenſeitigen Verſtändniſſes Trennungszeit das Saarland zur und in Vorſitzender des Dreierausſchuſſes, der alle mit dem Saar⸗ gebiet zuſammenhängenden Fragen geregelt ſeit bis tet aufrecht, gerade Jahre 1920 einer wurdet, die war. Deutſchland war ſchwach und machtlos und brach unter der Laſt der Kriegstribute geführten Verhandlungen erzielt worden iſt, von guter Vorbedeutung für die Ruhe und den Frieden Europas ſein möge. Die übernahme des Saarlandes Auf die Anſprache des Barons Aloiſi erwiderte Reichsinnenminiſter Dr. Frick mit folgenden Worten: Eurer Exzellenz danke ich für die Worte, die Sie ſoeben na— mens des Völkerbundes und des Dreieraus— ſchuſſes des Völkerbundsrates an mich als Vertreter der Reichsregierung gerichtet ha— ben. Der heutige Tag bringt die Wieder— einſetzung Deutſchlands in die Regierung des Saarlandes. Damit wird praktiſch ver— wirklicht, was das Saarvolk ſeit 15 Jahren unabänderlich gewollt und was es am 13. Januar 1935 klar und unanfechtbar vor aller Welt bekräftigt hat: die endgültige Wiedervereinigung des Saarlandes mit dem deutſchen Vaterlande. Mit Stolz und Freude feiert ganz Deutſch— land den heutigen Tag. Er iſt aber nicht nur für Deutſchland von Bedeutung. Wie Sie bereits bemerkt haben, wird der Schluß— ſtrich unter ein Kapitel der europäiſchen Politik gezogen, das in den vergangenen Jahren die Beziehungen zweier großer Nachbarvölker belaſtet hat. Die deutſche Regierung iſt überzeugt, daß mit der Er— ledigung der Saarfrage ein wichtiger Schritt zur Beſſerung der allgemeinen politiſchen Lage in Europa und zur Förderung der friedlichen Zuſam menarbeit der Völker getan iſt. Dieſen Sinn und dieſe Bedeutung des heutigen hervorzuheben, iſt mir ein beſonderes Be— Tages dürfnis Mit großer Genugtuung ſtelle ich feſt, daß es in den langen und arbeitsrei— chen Verhandlungen, die vor und nach der Abſtimmung geführt worden ſind, gelungen iſt, die mit der Volksabſtimmung und mit der Rückgliederung des Saargebietes zu— ſammenhängenden Fragen befriedigend zu regeln. Hierbei hat ſich der Dreierausſchuß des Völkerbundsrates unter der unpartei— iſchen und umſichtigen Leitung Eurer Ex— cellenz ein beſonderes Verdienſt erworben. Es iſt mir eine angenehme Pflicht, Eurer Excellenz und den beiden anderen Mitglie— dern des Ausſchuſſes ſowie Ihrem ausge— zeichneten Mitarbeiterſtab und allen zu Rate gezogenen Sachverſtändigen hierfür namens der deutſchen Regierung aufrichtig zu danken. Indem ich nunmehr im Namen des Kei⸗ ches die Regierung des Saarlandes über⸗ nehme, habe ich die Ehre, Sie, meine Her⸗ ren, die Mitglieder des Dreierausſchuſſes und Ihre Mitarbeiter, im deulſchen Saar— lande namens der Reichsregierung herzlich willkommen zu heißen. Die deutschen Flaggen wehen Reichsinnenminiſter Dr. Frick hielt bei der Flaggenhiſſung folgende Anſprache: „Deutſche Brüder und Schweſtern von der Saar! Deutſche Volksgenoſſen! Die Stunde der Befreiung hat geſchlagen! Die Regierung des Saarlandes iſt ſoeben auf die Keichs⸗ regierung übergegangen. Wenn heute die Hoheitszeichen des Deut— ſchen Reiches wieder frei in den Lüften über einer befreiten Saar flattern und aller Welt den Sieg der Freiheit des deutſchen Saar— volkes künden, wenn zur gleichen Skunde in allen Teilen des Reiches, von Konſtanz bis Flensburg, von Beukhen und Tilſitk bis Aachen und Saarbrücken, die Fahnen des Dritten Reiches hoch in den Lüften wehen und die Glockenklänge der deutſchen Dome und Kirchen ſich mit dem kauſendfälkigen Ertönen der Sirenen der Skäkken unſerer Arbeit und der Schiffe unſerer Hafenſtädte zu einem einzigen Jubelklang vereinigen — dann ſoll dies vor aller Welt wie ein 1458 unſeres großen deutſchen Volkes ein: „Wir wollen frei ſein, wie die waren!“ In dieſem geſchichtlichen Augenblick for⸗ dere ich Sie auf, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Unſer großes deutſches Volk. das ewige Deutſchland und unſer geliebter Führer und Reichskanzler Adolf Hikler Sieg⸗heil!“ Väler Staatsalt im Saarbrückener Nathaus Die feierliche Einſetzung des Saarkommiſſars Bürckel Im großen Feſtſaal des Rathauſes in Saarbrücken fand der feierliche Staatsakt der Einſetzung des Saarkommiſſars Bürckel als Reichskommiſſar für das Saargebiet ſtatt. Hierbei hielt Reichsinnenminiſter Dr. Frick folgende Rede: Herr Reichskommiſſar! Deutſche Männer, deutſche Frauen! Mit dem heutigen Tage iſt nach 15jähriger Heimat zurückgekehrt und der Regierungsgewalt der 5 Reichsregierung, die zu vertreten ich die Frick Anſprachen gewechſelt. Die Anſprache 6 0 5 Ehre habe, wieder unterſtellt. Mein erſter Gruß gilt der ſaarländiſchen Bevölkerung. a Ihre Haltung war in den ſchweren Jahren und von vorbildlicher Vaterlandstreue getragen. Hart war es für Euch, Saarländer, als ihr im Verwaltung unterſtellt euch land⸗ und weſensfremd zuſammen. Je größer die Not im Reich war, uUmſo heller leuchtete eure Treue, obwohl es nicht an Verſuchungen und Lockungen fehlte. Das Saarvolk kämpfte unbeirrt für ſeine deutſche Schule, ſeine deutſche Sprache, ſeine deutſche Kultur und ſeine Verbundenheit mit den kirchlichen Organiſationen im Reich. Der Arbeiter und der Bergmann ging, wenn auch mit geballter Fauſt in der Taſche, treu ſeiner Arbeit unter fremdländiſchen Arbeikgebern nach. Er ließ nicht ſein Deutſchtum an— taſten. Eher gab er Arbeit und Brot auf, als daß er ſich von ſeinem Vaterlande ab— wandte. Tauſendfach bewahrheitete ſich hier, daß der ärmſte Sohn des Volkes auch ſein treueſter iſt. Der deutſche Beamte verblieb im Intereſſe des Reiches im Dienſte der ihm fremden Behörde. Das Saarvolk insgeſamt war durchaus loyal gegenüber der ihm auferlegten Verwaltung. Wo dieſe aber verſuchte, über ihre Treuhänderpflicht hin— auszugehen, da gab es keinen Zoll nach Schon ſchien dieſe charaktervolle Haltung jeg— liche, gegen die Heimkehr zu Deutſchland ge— richtete Sonderbeſtrebung unmöglich zu machen, als in den letzten beiden Jahren vor der Ab- ſtimmung ein Häuflein landflüchtiger, internationaler Marxiſten, Kommuniſten und Separatiſten gegen das durch unſeren Führer und durch den Nationalſozialismus geeinte Deutſchland Loltale Nachrichten Viernheim, 2. März E eee eee Der zweite Reichsberufswettkampf der deut- ſchen Jugend findet in der Woche vom 18. bis 23. März 1935 ſtatt. Jungarbeiter! haſt Du Dich ſchon zur Teilnahme angemeldet? Meldeſchluß am 10. März! Anmeldeformu— lare durch die Berufsſchulen und durch die Jugendwalter der Deutſchen Arbeitsfront! Sonntagsgedanken Der letzte Sonntag der Vorfaſte iſt gekom— nen. Mit dem kommenden Mittwoch, dem Aſchermittwoch, beginnt die Faſtenzeit. Es iſt die große Paſſionszeit im Kirchenjahr. Aufs ieue ſtellt ſich uns der Heiland als Schmer— jensmann dar, als derjenige, den die Blind— geit der Menſchen ans Kreuz geſchlagen hat. Sie hatten die Taten Jeſu geſehen, hatten die Wunder ſeiner erbarmenden Liebe miterleben dürfen, hatten ihm zuhören und hatten ſelbſt dekennen müſſen, daß er redete, wie einer, der Macht hatte. Sie ſahen und ſahen doch licht, ſie hörten und hörten doch nicht. Sie »lieben trotz alledem Taube und Blinde. Denn ſie waren verſtockten Herzens. Es fehlte ihnen an Erkenntnis und Einſicht, es fehlte ihnen der gute Wille. Darum kamen ſie nicht zum Glauben an den Heiland. Aber das Kreuz wird nicht ein Zeichen des Todes ſein, ſondern ein Zeichen des neuen Lebens und als ſolches ein Zeichen der Erlöſung für die Welt. Jeru— ſalem ſank in Trümmer, das gewaltige, ſchei—n bar für Jahrtauſende errichtete römiſche Kai— ſerreich ſtürzte unter dem Anſturm der aus dem Oſten und Weſten einwandernden jungen Völkerſtämme in ſeinem Gefüge zuſammen, aber das Kreuz blieb alten wie jungen Völ— kern gegenüber als Zeichen des Heils und der Erlöſung. Seitdem das Kreuz auf Kal⸗ varias Höhen errichtet war, gab die Ge— ſchichte des Abend- und Morgenlandes Zeug— nis von der Göttlichkeit des Chriſtentums. Die Wiederkehr der Faſtenzeit möge uns darum aufs neue mit inniger Liebe zum Schmerzens— mann am Kreuze erfüllen, aber zugleich auch mit froher gläubiger Zuverſicht, daß immer⸗ dar in allem Wechſel der Zeit unzerſtörbar bleibt das Kreuz des Herrn. * Der Faſtnachts⸗Sonntag Nun ſind wir auf dem Höhepunkt des Faſchings 1935 angelangt. Schon ſeit Wochen ſchwingt der närriſche Prinz hier ſein Zepter. Eine Fülle von Kappen-Abende, Maskenbälle uſw. wurden bereits abgehalten. Da der Fa— ſchingstermin in dieſem Jahre ein ſpäter iſt, war die Vorfaſtnacht recht lange. Nun noch 4 Tage der Tollität, die uns wiederum eine Fülle von Veranſtaltungen bringen. Heute Samstag und morgen Sonntag finden wieder zahlreiche Maskenbälle, Kappen-Abende und Konzertunterhaltungen ſtatt. Für Vergnügen in jeder Art iſt reichlich Sorge getragen. Dann noch den Roſenmontag und den Faſtnacht— dienstag, dann iſt es zu Ende mit aller Narre— tei und Scherz. Für die letzten Tage des Kar— nevals ſind die Feierabendſtunden aufgehoben, ſodaß alſo getanzt, gelacht und geſcherzt werden kann bis zum frühen Morgen. Wir wünſchen allenthalben noch recht viel Vergnügen und empfehlen den Anzeigenteil unſerer heutigen Ausgabe zu beachten in welchem alle wichtigen Veranſtaltungen angezeigt ſind. Heute Maskenbälle und Kappen-Abende: Siehe Inſeratenteil! Die Feier der Saar- Heimkehr! Aus Anlaß der Heimkehr des Saar— landes fanden wie in allen Orten unſers deutſchen Vaterlandes, ſo auch hier Feier— lichkeiten ſtatt. Geſtern abend um 8 Uhr formierten ſich die Parteigliederungen am Rathaus, um nach einer kurzen eindrucksvollen, Anſprache des Ortsgruppenleiters in einem Fackelzug der Freude des Deutſchen Volkes Ausdruck zu verleihen. Der Fackelzug bewegte ſich durch verſchiedene Ortsſtraßen und wurde überall freudig begrüßt. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Dr. Kienle den ärztlichen Sonntagsdienſt. * Erbſchaftsſteuer. Mit Wirkung vom 1. April 1935 ab iſt die Verwaltung der Erbſchaftsſteuer für den Bezirk des Finanz⸗ amts Heppenheim dem Finanzamt Darmſtadt⸗ Land in Darmſtadt übertragen worden. Siehe Bekanntmachung des Finanzamts in vorlie— gender Ausgabe. * Kirchliche Betreuung der Land⸗ jahrpflichtigen. Bei der Auswahl der Land— jahrpflichtigen für das Landjahr 1935 iſt bei Eltern katholiſcher Kinder die Meinung ver— breitet worden, den Inſaſſen der Landjahr⸗ heime ſei keine Gelegenheit gegeben, ihren kirchl. Verpflichtungen nachzukommen. Dieſe Bedenken ſind völlig unbegründet. Der Reichs- und Preuß. Miniſter für Wiſſenſchaft, Er⸗ geordnet, daß den Landjahrpflichtigen an Sonn- und Feiertagen die Ausübung ihrer kirchlichen Verpflichtungen regelmäßig ermög⸗ licht wird. Wo ſich Kirchen nicht in unmittel- barer Nähe der Landjahrheime befinden, wer⸗ den andere geeignete Räume, insbeſonders Schulen, Turnhallen uſw. auf Antrag der kirchlichen Behörden für den bezeichneten Zweck zur Verfügung geſtellt. * Verkehrte Welt. Heute wird der alte Fritz mit Widukind Brüderſchaft trinken. Die große Katharina tanzt mit der Micky Maus. Ein Cowboy wird der Thusnelda in die Arme ſinken. Drei Eskimos werden den be— trunkenen Maharadſcha auf Roſen betten. Rot⸗ käppchen wird mit dem Stierkämpfer an einem Tiſch ſitzen. Lohengrin duzt ſich mit der Königin Eliſabeth. Der Teufel ißt mit einer Bajadere ein Vielliebchen. Und eine Geisha wird zu Julius Cäſar ſehr nett ſein. Und Götz von Berlichingen handelt mit Rollen von Krepp Papier. Was iſt das für Unſinn? Was ſoll das heißen? Warum lügen ſie hier ſo ganz unſäglich? Aber bitte die Sache kann ich beweiſen. Denn auf dem heutigen Masken— ball im Freiſchütz iſt ſowas doch möglich! Nur noch drei Tage herrſcht die Prinzeſſin Karne— val und ihren humorvollen köſtlichen Becher wollen wir noch auskoſten bis zum letzten Tropfen. Drum wer noch einmal recht ausge— laſſen ſein will, beſuche heute abend den Maskenball des Cd im Freiſchütz. Huldigt noch einmal unſerm herrlichen Faſching mit der Prinzeſſin Hilda der Erſten und ihrem ganzen Hofſtaate. Ahoi kumm und guck! * Maskenball im grünen Laub. Zum bevorſtehenden Abſchied der Karne— valszeit wo Prinz Karneval in ſeinem Glanze ben letzten Aufruf proklamiert, iſt für alle die Parole: Hinein in die Lokalitäten, Gaſt— haus zum grünen Laub. Das Zepter ſchwing— end, feenhaft mit Ahoi! Ueberraſchungen ſteigt am Samstag abend der große Volksmasken— ball, mit allerniedrigſten Eintrittspreiſen. Siehe Inſerat. Die Original-Stimmungska— pelle Blauweiß mit Großbeſetzung ſpielt auf. Es wird noch darauf hingewieſen, daß am Faſtnachtſonntag ein großer Faſchingstanz ſtattfindet, ſowie am Dienstag großer Ab⸗ ſchiedsrummel. 212 Bunter Abend in der Sporthalle am Lorſcherweg! Großer Junggeſellenrummel mit Tanz! Unter Mitwirkung der Kapelle Hanf— Knauber und des Junggeſellenklubs, der den humoriſtiſchen Teil des Abends übernommen hat, ſteigt in der Sporthalle am Sonntag abend der ſeit einigen Jahren ſehr beliebte bunte Abend. In dauerndem Wechſel folgen Tanz und humoriſtiſche Einlagen, ſodaß Junge und Alte beſtimmt auf ihre Rechnung kommen. Alle, die Sinn und Verſtändnis für ge— ſunden Humor beſitzen, alle, die einmal für kurze Zeit den Alltag vergeſſen wollen, ſind herzlich enigeladen. Wer einmal den Gedanken des Jungge— ſellentums erfahren will, wer einmal die Wahrheit über das ſchönere Geſchlecht kennen lernen will, der beſucht dieſen Abend. Für alle ſchönen Mädchen, für alle Schwieger— mütter, für alle gepeinigten Ehemänner und für alle Junggeſellen gibt es am Sonntag abend nur eine Parole: Auf in die Sporthalle! Oiernheimer Sport Großkampf auf dem Waldſportplatzl! Amieitia 1.— Shian Thung 1. Auf dem Waldſportplatz wird morgen nachmittag wirklich ein intereſſantes Treffen zu ſehen ſein. Eine Chineſen-Mannſchaft, zu⸗ ſammengeſtellt aus guten Viernheimer Fuß— ballern wird gegen die 1. Mannſchaft ſpielen und zwar geht es hier um einen Karnevals— Pokal, den ein Sportbegeiſterter zu dieſem Spiele geſtiftet hat. Trotz allem Humor wird hier ein ſchönes Fußballſpiel zu ſehen ſein. Es wird deshalb kein Sportfreund auf dem Waldſportplatz fehlen, zumal die Grünen ſchon ſeit 3 Wochen nicht mehr hier ſpielten und das nächſte Heimſpiel wohl erſt in 3 Wochen ſein wird. Die Mannſchaften ſpielen in folgender Aufſtellung: Krug Faltermann Martin Mandel Fetſch Kiß Koob Müller K. Müller J. Helbig Erſatz: Nikl. Martin, P. Mandel Rößling Schmitt M. Kopp Martin J. Kiß J. Friedel Ph. Kühlwein Faltermann H. Weidner J. Mandel F. Müller O. Kiß ziehung und Volksbildung hat bereits zu Be⸗ ginn des vorigen Landjahres wiederholt an⸗ nicht geſpielt hätte. Jetzt erſcheint dieſer, ſeit Die Turner vor der Meiſterſchaft! Jahn Weinheim Tv. Viernheim Morgen Sonntag fallen in Weinheim die Würfel. Beide Gegner werden in ſtärkſter Aufſtellung antreten und der Ausgang des Kampfes iſt offen. Hoffentlich gelingt es den Viernheimern Sieg und Meiſterſchaft mit nach Hauſe zu nehmen, damit der Aufſtieg zur Kreisklaſſe 1 ſicher ſteht.— Heute Samstag 5 Uhr ſpielt die 1. Schüler-Handballelf gegen VfR Mannheim auf dem Stadion. Am Sonntag abend 8 Uhr bunter Abend in der Sporthalle. Die aktiven und paſſiven Mit⸗ glieder werden hierauf aufmerkſam gemacht. J. Ojernheimer Tonfilmschau Ein Bomben⸗Jaſchings⸗Schlager Charleys Tante Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Wer herzhaft lachen will, wer in eine richtige Faſchingsſtimmung hineindrudeln will, der beſuche dieſe Tage den Bomben-Faſchings⸗ ſchlager„Charleys Tante“ im Central-Film⸗ Palaſt. Hier wird der ausgelaſſenſte Humor ſerviert, hier brüllt man vor lachen über den köſtlichſten aller Tonfilmſchlager„Charleys Tante“. Der Film für Jung und Alt, männ- lich und weiblich. Ein Feuerwerk des ſprühen— den Humors. Hier erleben Sie die größte Heiterkeit, die ſtärkſte Poſſe des Tonfilms. Auch den neueſten Schlager können Sie hören „Ich hab Dir zu tief in die Augen geſehen Und nun hat mein Herz keine Ruh uſw. „Charleys Tante“ kennt jeder Menſch! Es gibt keinen großen Komiker, der die un— ſterbliche Rolle des weltbekannten Schwankes Jahren vom Publikum ſtürmiſch beklatſchte Schwank als moderner Tonfilm! Ein ausge— zeichnetes Enſemble erſter Darſteller und vor allem Paul Kemp als Charleys Tante ſorgen, daß der Welterfolg des Schwankes auch dem Tonfilm treu bleibt.— Endlich wieder einmal eine große Poſſe, die immer wieder vom Publikum gefragt wird. Die überall den aller— größten Erfolg und Stürme der Heiterkeit auslöſt. Ein Beſuch wird auch Sie köſtlich unterhalten und Sie werden lachen wie Sie noch nie vorher gelacht haben. Wiſſen Sie was das heißt?:„Charleys Tante in Anheim“. Bekanntmachung Betr.: Stromunterbrechung Wegen dringender Reparaturarbeiten an der Zuleitung wird von Seiten des Kraftwerks Rheinau am Sonntag, den 3. März ds. Is. von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 2 Uhr der Strom abgeſtellt. Wir machen die Stromverbraucher darauf aufmerkſam. 0 Betr.: Schweinezwiſchenzählungam 5. März 1935. Am 5. März 1935 findet eine Schwei— nezwiſchenzählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Verbunden mit dieſer Zählung iſt die Ermitte— lung der nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen für die Zeit vom 1.1 zember 1934 bis 28. Februar 1935. Dieſe Ermittelung ſoll dazu dienen, einen Ueberblick über den ſaiſonmäßigen Verlauf der Geſamt⸗ ſchlachtungen an Schweinen zu erhalten. Mit der Schweinezwiſchenzählung iſt eine Ermittelung der Abkalbetermine verbun— den. Hier iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten Dezember 1934, Januar und Februar 1935 lebendig oder tot geboren wurden, gleichgültig ob ſie in der Viehhaltung vorhanden, oder bereits geſchlachtet, verkauft oder ſonſtwie weggebracht ſind. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unvollſtändig Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 10000 RM. beſtraft. Auch kann Vieh deſſen Vor⸗ handenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 27. Februar 1935. Bürgermeiſterei Viernheim 5 Bechtel De⸗ — u.⸗T.⸗Tonfilmſchau Ab heute: „Flechheit siegt!“ mit Magda Evans, William Heines u. a. Selten wurde ein Film gedreht, der ſo viel Frechheit, Frechheit in köſtlichſtem Sinne, in ſich vereinigt, wie hier, wo Frechheit ſogar zum Siege führt. Es iſt ein Filmwerk von Matroſen, Schnellboten u. einem feſchen Mä⸗ del das in einer bunten Bilderfolge uns einen ſchönen, heiteren Film erleben läßt, wo jeder Filmfreund gerne dabei iſt. Ein Matroſe Erſatz: Englert, Helbig Experiment, doch großen Rennen wird zum Siege gef Ein hübſcher Film, der den Beſuchern viel Freude bereiten wird. Im Beiprogramm die Allerweltskomiker Dick und Dof. Sie ſehen dieſe Woche alſo ein heiteres Programm, das dem luſtigen Geiſte des Karnevalendes ange⸗ paßt iſt. Ein billiges und ſchönes Vergnügen finden Sie im U. T.⸗Filmpalaſt! ieee eee eee * Stromunterbrechung. Morgen Sonntag von vormittag 11 05 bis nachm. 2 Uhr findet eine Stromunterbrechung ſtatt. Wir machen die Einwohnerſchaft darauf auf⸗ 10 am. 1 Cottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 2 Uhr: Andacht Nach der Andacht Verſammlung des 3. Orden. 5 4 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauenkongregation bei den Engl. Fräulein. Marienkirche: 8,30 Uhr: heilige Meſſe. 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6.45 Uhr 1 7152. Schloſſer geb. Bugert. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Peter Illert Johann Illert 1. und Kath. Wunderle geb. Illert, Söhne Johann Val. und Michael. Dienstag: 6.45 Uhr 1. 7.15, 2. Seelenamt für Anna Maria Brückmann geb. Müller. Mittwoch: 6.45 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Eliſ. Merkel geb. Diehl, Tochter Magd. geb. Schmitt. 5 7.15 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für Konr. Kirchner, Ehefrau Marg. geb. Lang, Schw.-Tochter Marg. geb. Haas, Tante Marg. Kirchner u. Angehörige Donnerstag: 6.45 Uhr beſt. Engelgamt für die led. verſt. Kath. Pfenning, Eltern Jak. Pfenning Ehe— frau Kath. Eliſ, geb. Müller und Enkel Nikolaus. 7.15 Uhr beſt Engelamt für Nikolaus Bin— ninger. Freitag: 6.45 Uhr 3. Seelenamt für Eliſ. Schloſſer geb. Bugert. a 7.15 Uhr 3. Seelenamt für Anna Maria Brückmann geb. Müller. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joh. Schalk, Krieger Lehrer Karl Gg. Hofmann und Eltern. Samstag: 6.45 Uhr geſt. Amt für Nikolaus Neu— hauſer 2. und Angehörige. 6.45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Kühner und Joh. Martin 7. 7.15 Uhr beſt. Amt für Sabina Pfenning geb. Burkert, Mutter, Schw. Eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den barmherzigen Schweſtern um 6.45 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um 6.45 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Am Mittwoch wird nach beiden Gottes dienſten die geweihte Aſche ausgeteilt. Mor— gen iſt Kollekte für das Mainzer Prieſterſemi— nar, die den Gläubigen warm empfohlen wird. Nächſten Sonntag gemeinſchaftliche Kom— munion für die Schüler der Oberklaſſen Klee und Kumpa, der Rektoren Gillig und Beller und Frl. Sax. Mädchen beichten Freitag um 4.30 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Während der hl. Faſtenzeit, die am Mitt⸗ woch beginnt, ſind Mittwochs und Freitags abends 7.30 Uhr Faſtenandachten. Die Faſtenpredigten Sonntags abends 7.30 Uhr werden von einem Ordensprieſter gehalten. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernhein Sonntag, den 3. März 1935(Eſtomihi) Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Lukas 9, 15 26; Lieder: 267, 258, 184, 295) 11 Uhr: Kindergottesdienſt Dienstag, den 5. März Abends 8 Uhr:„ Mittwoch, den 6. Mä Abends 8 Uhr: 1. Paſſtonsandacht Donnerstag, den 7. März i Seelenamt für Eliſ. macht eine Erfindung, zweimal mißglückt das Abends 8 Uhr: Kirchenchor Jeſchaffene Saarproblem in Wahrheit nie be— Unter der Führung Adolf Hitlers die um Sieg an der Saar beigetragen hat, ſo a die ſo vorbehaltlos das deutſche um 0 der erfüllt iſt, 0 bat die Reichsregierung bereits ſehzt beſchloſ⸗ übernehmen. Die Reichsregierung der Uebernahme der Verwaltung des Saar- die von nun ab unmittelbare oder bare Reichsbeamte ſind. Die Reichsregierung erkannt Sie konnte nahezu alle Beamten in ihren Dienſt übernehmen. Koßmaan, danke ich für die ſeiner Heimat geleiſteten Dienſte. das Saarland Uebergang der Dienſtſtellen ſicherſtellen wer⸗ den; meinen beſonderen Dank herrn Regierungsrat Dr. Saaſſen. Trier, aus, der mit großem Uebernahmeorbeiten geleiſtet hat. Sie ſind als Saar der NSDAP bereits ſeit langem auf das innigſte mit der Saar verwachsen. Für Ihre hingebungsvolle Saar dankt Ihnen ganz Deutſchland RNeichskommiſſar hre Niederlage am 13 Januan w ständig, der deutſche Sieg über⸗ ältigend. Die Abſtimmung ging in muſter⸗ tiger Ordnung vor ſich. Jeder wußte, daß ſich mit der Abgabe ſeiner Stimme vor en kommenden Geſchlechtern verantwortlich dacht. Als am 15. Januar 1935 der aufhorchen⸗ en Welt das Ergebnis der Volksabſtim⸗ ung verkündet war, wurde es der ganzen, urch falſche Berichte vielfach irregeführten Belt klar, daß das durch Verſailles künſtlich anden hat. möge die Volksabſtimmung der Beginn ein für eine Auseinanderſetzung der Völ⸗ über noch ſchwebende Fragen im Wege jedlicher Berſtändigung. Das Saarvolk hat or der ganzen Welt in einer Abſtimmung, je geheimer und neukraler nicht gehandhabt berden konnte, den Beweis erbracht, daß deulſchen über Parteien und Konfeſſionen inweg ein Volk geworden ſind. Die Loſung im Saarkampf war:„Zurück um Reich“ Wenn etwas vom Reiche aus t es die Tatſache, daß es ſeit 1000 Jahren eine Herrſchaft in Deutſchland gegeben hat, Volkstum Angelpunkt ſeiner geſamten Politik achte, wie die Regierung Adolf Hitlers. Nachdem die hiſtoriſche Aufgabe der Län⸗ iſt für dieſe als ſelbſtändige erritoriale Gebilde kein Kaum mehr. So en, die Verwaltung des Saarlandes bis zur Eingliederung in einen Reichsgau ſelbſt zu ſieht in andes, deſſen Bevölkerung nicht unter der Loſung„Preußen“ oder„Bayern“, ſondern eutſchland“ gekämpft hat, eine ehrenvolle Dflicht. Ich begrüße als Reichsminiſter des Innern namens der geſamten Reichsregierung alle Beamten des Saarlandes, mittel hat ihre vorbildliche Haltung an⸗ Dem deutſchen Mitglied der ehemaligen Regierungskommiſſion, Herrn Miniſter Mein Gruß gilt weiterhin den neu in berufenen Beamten. Ein Teil von ihnen hat bereits wertvolle Vor— arbeiten geleiſtet. die den reibungsloſen ſpreche ich und die umfaſſender Sachkunde Verantwortungsbewußtſein Der Führer und Reichskanzler hat Sie, lieber Pg. Bürckel. dazu auserſehen, die Dienſtgeſchäfte der Regierung als Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes zu leiten. Gauleiter des Gaues Pfals— Arbeit unſere Als für die Rückaliederung übernehmen Sie ein hohes und verantwor- um wurde das Saarli geſetzte ö Reichskommiſſar Bürckel antwortete dem Reichs innenminiſter mi folgender Anſprache: „Deutſche Männer und Frauen! Di⸗ Sache des Saarvolkes iſt die Sache der gan. zen Nation. Ich will die Pflicht der Notion, verbunden mit dem treuen deutſchen Willen des Saarlandes, ſo erfüllen, wie es der Fü rer von einem verantwortungsbewußten Na⸗ tionalſozialiſten verlangt. In Verbundenhei und in Gemeinſchaft mit der deutſchen Saar bevölkerung bekräftige ich dieſes Gelöbni⸗ mit dem Ruf: Unſer geliebtes Vaterland. ſeinem herrlichen Führer: Sieg⸗Heil! Die Teilnehmer am Staatsakt wurden beim Verlaſſen des Rathauſes ebenſo wie bei ihrer Ankunft von der Menge ſtürmiſch begrüßt. Feſtfreude im ganzen Neith Stadt und Land in einem Meer von Flaggen. Berlin, 1. März. Zur ſelben Minute wie am Regierungs- gebäude in Saarbrücken ſtiegen in ganz Deutſchland die Banner des nationalſoziali ſtiſchen Deutſchland an den Maſten empor In der Reichshauptſtadt war der Wilhelms— platz mit Menſchenmaſſen angefüllt. Das Zeichen der endgültigen Saarbefreiung wur— de von den in Berlin vor Anker liegenden Schiffen und den vielen Fabriken der größ ten Arbeitsſtadt Deutſchlands und den Autos aufgenommen. Sirenen und Autohupen er— tönten Wie auf ein geheimes Zeichen blieb alles ſtehen, was in Bewegung war: Die Autos und Fuhrwerke auf den Fahrdäm: men, der Paſſant auf dem Bürgerſteig; je— des Rad, das nicht unbedingt in den Fabri ken ſich drehen mußte, hielt an. Und alle fielen ein in das Lied, das aus den Kehlen der Saarländer aus dem Rundfunk heraus- ſchallte:„Deutſchland, Deutſchland, übe: alles“. Mit beſonderer Anteilnahme erlebte die Domſtadt Köln die endgültige Freiheitsſtunde der Saar. Es gab kein Haus. deſſen Bewohner nicht durch die Hiſſung der Fahnen des Dritten Reiches hre Verbundenheit mit der Saar dekundet hätten Das Glockengeläut aer Körner Kig⸗ hen verlieh dem Ganzen eine äußerſt feſt⸗ lich-weihevelle Stimmung. Auch in Koblenz, der Stadt am Deutſchen Eck ruhte füt kurze Zeit das geſchäftige Treiben, während von den Schiffen auf Rhein und Moſel ſowie von den Fabriken die Sirenen ertönten. Im Augenblick der Aufforderung zur Flaggenhiſſung im Rundfunk ſtiegen zu⸗ erſt auf den Zinnen der Feſtung Ehrenbreit⸗ ſtein die Wahrzeichen des Dritten Reiches hoch. Innerhalb weniger Minuten war die ganze Stodt am Deutſchen Eck in ein wahres Flaggenmeer getaucht. 5 Die alte Kaiſer⸗ und Handelsſtadt Frankfurt am Main. die jahrhundertealte wirtſchaftliche und kulturelle Beziehungen zur Saar unterhält, nahm am Jubel, der an der Saar herrſcht, gleichfalls ſtarken Anteil. Zwei völlig aus⸗ verkaufte Sonderzüge hatten Tauſende von Frankfurtern nach der Saar gebracht. Die Feierlichkeiten in Saarbrücken wurden auch tungsvolles Amt. Jetzt. da die Saar für alle Zeiten zu Deutſchland zurückgekehrt iſt. wird ſie, die noch vor wenigen Monaten zu ern⸗ ſten Konflikten mit unſeren weſtlichen Nach⸗ barn hätte führen können, zwiſchen Deutſchland und Frankreich üver⸗ nehmen können. die Mittlerrolle Die vordringlichſte Aufgabe iſt die Angleichung des im Saarland gel- tenden Rechtes an das Reichsrecht. Nur die dringlichſten und notwendigſten Geſetze ſind bereits eingeführt worden. Die weitere An⸗ gleichung wird ſchrittweiſe geſchehan. Em geringer Bruchteil der ſaarlandiſchent Bevölkerung hat, verhetzt und belogen von ihren ſogenannten Führern, die heute jen⸗ ſeits der Grenze weilen, geglaubt, dein Reiche Adolf Hitlers die Stimme verſagen zu müſ⸗ ſen. Zum großen Teil ſtehen ſie heute be⸗ reits in unſeren Reihen; aber auch den We⸗ nigen, die noch abſfeits ſtehen, reichen war freudig 5 die Bruderhand zur Verföhnung, ſoweit ſie guten Willens ſind, als Deutſche an Volk und Reich Aufbauarbeit zu leiſten. Auch im Saarland herrſcht leider noch eine weitgehende Arbeitsloſigkeit. Auf ihre 85 ſeitigung richten wir unſer Hauptaugenmerk. Die Arbeitsbeſchaffung a der Reichsregierung wird in großzügigſter Weiſe von Ihnen, Herr Reichskommiſſar, auch im Saargebiet durchzuführen ſein. Bei den wirtſchaftlichen Maßnahmen zur Förde rung der ſaarländiſchen Induſtrie und zur Gewinnung neuer Abfſatzmöglichkeiten wird Ihnen ganz Deutſchland freudig helfen. Bei einheitlichem Wollen von Volk und Regierung kann an einer glücklichen Cöſung des Problems der völligen Eingliederung gezweifelt werden. 8o führe ich Sie, Pg. Bürckel, namens des Führers und Reichs. kanzlers hiermit in Ihr Amt ein. das Ihnen umfaſſende Befugniſſe gibt. In dieſer weihe⸗ vollen Stunde ſchätze ich mich glücklich, als erſter Vertreter der Reichsregierung die 7 65 Saar im Reich willkommen zu hei en. Die Ne Saar und das kreudeulſch⸗ Sdarnolt Slea-Keil! in Frankfurt in den großen Werken und bei den Behörden in einem Gemeinſchafts⸗ empfang übertragen. Gegen Mittag zog der Muſikzug der Landespolizei mit klingendem Spiel durch die Straßen der Stadt. um auf drei verſchiedenen Plätzen Platzkonzerte zu veranſtalten. Die Nad Ap im Saargebiet Berlin, 1. März. Der„Völkiſche Beobachter“ meldet aus Neuſtadt a. d. H.: Der Gauorganiſationsleiter des Gaues Pfalz teilt in einer Anordnung u. a. mit: „1. Die NS Da beſteht mit dem 1. März auch im Saargebiet. 2. Den Geſamtaufbau der NSDAP und der von ihr betreuten Gliederungen leitet im Auftrage und im Einvernehmen des Gaulei— ters oder des ſtellpertretenden Gauleiters der 9 islelter. Jegliche Maßnahme or. ganiſatoriſcher Art in Bezug auf die Parte! und die von ihr betreuten Gliederungen dar! nur nach ausdrücklicher Anordnung dee Gauleiters bzw. des ſtellvertretenden Gau— leiters erfolgen. 3. Die bisherigen acht verdienſtvollen Kreisleiter der Deutſchen Front des Saar- gebiets, deren Arbeit mit in erſter Linie der überwältigende Sieg vom 13. Januar dieſe⸗ Jahres zu danken iſt, werden ſelbſtverſtänd. lich beim Aufbau der NSDAP im Saarge: biet— ſei es im Saargebiet ſelbſt oder bei der Gauleitung in Neuſtadt a. d. H.— zur Mitarbeit herangezogen.“ Teilnahme des Auslandes Starke Beachtung der Saarfeiern. Paris, 2. März. Die großen Pariſer Blätter bringen lange Berichte ihrer Sonderberichterſtatter aus dem Saargebiet, in denen die Begeiſterung und Freude der Bevölkerung über die end gültige Befreiung der Saar und ihrer Röck— gliederung an das Mutterland geſchilder: werden. Der Sonderberichterſtatter des „Petit Pariſien“ hebt beſonders hervor, daß die franzöſiſchen Journaliſten überall ſehr höflich empfangen wurden und daß man ich trotz der Ueberfüllung der Hotels ſofort um ihre Unterbringung bemüht habe. Auch die engliſche Preſſe zeigt nach Berichten aus London im Zu— ſammenhang mit der Rückkehr des Saarlan des zu Deutſchland ein faſt ebenſo lebhafte Intereſſe wie zu der Zeit, als die britiſchen Soldaten als Kontingent der internationalen Schutztrappe nach Saarbrücken geſchickt wur⸗ den. Ueber den feſtlichen Akt werden lange Berichte veröffentlicht, teils von ſtändigen Berichterſtattern in Saarbrücken, teils von beſonderen an Ort und Stelle entſandten Korreſpondenten. Letzte Nachrichten Adolf Hitler im Nathaus der Führer krägt ſich in da⸗ Goldene Buch der Stadt Saarbrücken ein. Ini Saarbrückener Rathaus trug ſich der Führer am Freitagnachmittag in das Gol⸗ dene Buch der Stadt Saarbrücken ein. An⸗ ſchließend ſchrieben ebenfalls ihren Namen in das Buch die anweſenden Reichsminiſter und Reichsleiter der Partei, der Reichsfüh⸗ rer der SS, Himmler. der Reichsarbeitsfüh⸗ rer Hierl.— Dann empfing der Führer eine Abordnung der alten Sdarkämpfer und unterhielt ſich lange Zeit mit ihnen. Der Führer ließ ſich dann auch auf Wunſch mit ihnen zuſammen photographieren. 15 In der Unterhaltung drückte er ſeine Freude darüber aus, daß es ihm vergönnt gewesen ſei, dieſen Tag zu erleben. Er ſei glücklich darüber, nun im freien Saarland weilen zu können, und er werde ſpäter ein- mal wiederkommen. a Draußen vor dem Rathaus wich und wankte die Menge auch im ſtrömenden Re⸗ gen nicht. Immer ſcholl es zu den Fenſtern des Rathauſes herauf:„Wir wollen unſern Führer ſehen“ und der Führer willfahrte dieſer Bitte gern und erſchien immer wieder mit Reichsminiſter Heß. Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gauleiter Bürckel auf dem Balkon des Rathauſes. Empfang des Dreierausſchuſſes um 17.30 Uhr empfing der Führer im Rathuusſaal die Dreierkommiſſion. den Bol⸗ ſchafter Baron Aloiſi als Vorſitzenden, den argentiniſchen Botſchafter in Rom, Cantilo, ſowie den ſpaniſchen Geſandten Lo- pez Olivan. In deren Begleitung befanden ſich der Geſandte Biancheri vom italieniſchen Außenminiſterium und der argentiniſche Bot, ſchaftsrat in Rom, Oneto Aſtengo. Der Füh⸗ rer ſprach der Kommiſſion für die ſo unpar⸗ teiiſch geleiſtete Arbeit ſeinen aufrichtiger Dank und ſeine Anerkennung im Namen des deutſchen Volkes aus. Hilfszug Bayern in Aktion Die Verpflegung der Maſſen. Die Verpflegung der in Saarbrücken ver ſammelten Maſſen klappte in hervorragen dein Maße Der Hilfszug Bayern mit an näbernd 30 Wagen hatte es übernommen (Deutſches Nachrichtenbüro.] Zum 5. Todestag des Großadmirals von Tirpitz. Am 6. März 1930 ſtarb in Edenhauſen an der Iſar der Großadmiral Alfred von Tirpitz. Das Schickſal hat es gewollt, daß ihr is eine Heimat zurückkehrt, die euer würdig iſt, würdig iſt eurer Haltung in den 15 Jab cen des Leidens, die hinter euch liegen, wür, dig iſt eurer Liebe zu dieſer Heimat, die iht n den Tagen der Entſcheidung der Welt ge⸗ zeigt habt. Vor kurzem noch hieß es, die Saar wolle zu Deutſchland zurück, nicht aber zum deutſchland Adolf Hitlers. Und wir ſind da⸗ her denen dankbar, die neben der Frage, ol die Saar zu Deutſchland oder zu Frankreich volle, bei der Abſtimmung auch die Frage zufgeworfen haben, ob das Saarland vor- erſt den Status quo beibehalten wolle. Wie var das Ergebnis trotz dieſer Möglichkeit der Stimabgabe weder für Frankreich noch ür das neue Deutſchland? Ueber 90 Prozent haben ſich zum Deutſch⸗ land Adolf Hitlers bekannk! Lebhafter Beifall. Die Welt hat die geſchicht⸗ iche Bedeutung dieſer Abſtimmung begrif⸗ en, die geſchichtliche Bedeutung nicht nur ür Deutſchland, ſondern gerade auch für den Nationalſozialismus. Teils ſchwieg die Welt betreten, teils konnte ſie nicht mehr um. hin, ſich vor der Macht der unbeſtreitbaren Tatſachen merkennend zu beugen. Denn auch der letzte Ausweg war ihr genommen: Der Ausweg, vie beiden Wahlen im übrigen Reich zu behaupten, Terror der Nazis habe das Wahlergebnis erzwungen. Dieſe Wahl fand doch ſtatt unter der Kontrolle der Welt, ſelbſi unter der Kontrolle fremder Kommiſſare und n der Machtſphäre fremder Truppen. Eher As von einem Naziterror können wir von einem Terrot der anderen. einem Terror der Status-quo-Ehrenmänner prechen. So war es gut, daß die Gegenſeite has großzügige und hochherzige Angebot des Führers, hie ſelbſtverſtändliche Rückkehr der Saar zu deutſchland ohne Abſtimmung durch einen urzen Vertragsakt zu vollziehen, nicht an, zahm. Der Welt wäre andernfalls niche n ſo klarer und eindrucksvoller Weiſe der virkliche Wille des Saarvolkes und die un, heſtreitbare Tatſache. daß die Deutſchen ns jonalſozialiſtiſch regiert ſein wollen, vo: Augen geführt worden. Durch Adolf Hitler; Politik iſt jener furchtbare Satz, daß die Saar das Pulverfaß Europas ſei, in ſein gegenteil verkehrt worden. Die Saarabſtim., nung iſt von größerer Bedeutung für den Frieden geworden, als es von allen Seiten jorausgeſehen werden konnte. Seit der Saarabſtimmung bleibt der Welt nichts au, eres übrig, als dieſe Tatſache anzuerkennen, die praktiſchen Folgerungen daraus zu ziehen. Dieſe aber ſind: Weg⸗ zu finden, um zu dieſem großen Volk in Nitteleuropa das Verhältnis vertrauensvo! er Zuſammenarbeit herzuſtellen. wenn es hieſes Volk und ſein Führer im Intereſſe hes Friedens wünſchen. Der Führer hat der inderen großen Nationen Wege zu dieſen Ziele gewieſen, und es ſcheint. als ob ſei⸗ her Saarabſtimmung die Bereitſchaft be hnen zugenomen hat, ſolche Wege du gehen im in gemeinſamer Anſtrengung die Be riedung Europas herbeizuführen. 5 15 Jahre lang iſt das Saarland Deutſch ands Sorgenkind geweſen. Aber es iſt ir hieſen 15 Jahren auch deutſchlands Lieb, ingskind geworden. Und es iſt geſchichtlich iymboliſch. daß ihr Saarländer die gleichen 15 Jahre für Deutſchland gekämpft habt. n denen der Führer um Ddeutſchland kämpfte Und wie der Führer ſiegte für Deutſchland ſo habt ihr für Deutſchland geſiegt(Beifatll) Wir grüßen die deutſche Saar! Stimmt mi mir ein: Deutſches Saarland und ſein Jütz rer, der Führer Deutſchlands. Sieg heil, Sieg heil, Sieg Heil! jamtliche Marſchtelnehmer zu verſorgen Ueber den Umfang dieſer Verpflegungstätig⸗ keit erhält man ein Bild, wenn man hört, daß an zwei Tagen 220 000 Portionen aus- gegeben wurden. In dieſer Zeit wurden 250 Zentner Fleiſch, 450 Zentner Wurſt. 600 Jentner Brot, 80 000 Brötchen, 100 Zentner Reis uſw. verbraucht. Deutſchlands Dank Die große Befreiungskundgebung. Saarbrücken, 1. März Auf dem Platz vor dem Kathaus in Saar: brücken begann um 18 Uhr die großze Be freiungskundgebung. Als erſter Redner ſprach der Stellvertreter des Führers. Reichs- miniſter Kudolf Heß. Er führte u. a. aus: Meine deutſchen Volksgenoſſen und-ge— noſſinnen der Saar! Das deutſche Volk begeht heute einen der ſchönſten Feiertage ſeiner Geſchichte. Ich bin glücklich. hier im Saarlande den friedlichen deutſchen Sieg feiern zu dürfen. Welch eine Wandlung, ſeit ich dieſes Land und diebe Stadt zum letzten Male ſah! Wenige Stun⸗ den, bevor der Franzoſe der in Saarbrük— ken einrückte, verließ ich dieſe Stadt in mei⸗ nem Jagdeinſitzer von dem Flugplatz St. Arnual, tieftraurigen Herzen und der Ver⸗ zweiflung nahe ob des Unglücks und der Schande meines Landes. Ich ahnte nicht, welch unerhörtes Glück in mir ſein würde, in dem Tage da ich zum erſten Male dies zeutſche Land hier wiederſehe. D. A. I. 35 1135 Rede des RNeichsminiſters Dr. Goebbels, er u. a. folgendes ausführte: „Deutſche Brüder und Schweſtern von der daar! Ein großer feſtlicher Tag verſinkt hen im Nebel des Abends, ein feſtlicher lag, an dem nicht nur das Saarvolk, an dem ſſe ganze deutſche Nation innigſten und erzlichſten Anteil genommen hat. Mit ver⸗ altenem Atem haben die 66 Millionen in en Grenzen des Reiches euren Kamrf um in aufrechtes und ftolzes Bekenninis zur deutſchen Nation eobachtet und verfolgt. Dieſes Bekenntnis bar um ſo höher zu bewerten, daß es in znem Zeitpunkt abgelegt wurde. da die anze Welt ſich gegen Deutſchland und den Lationalſozialismus verſchworen zu haben chien. Dieſe Provinz war geradezu zu einer zufluchtsſtätte all der Elemente geworden, ie durch die nationalſozialiſtiſche Macht⸗ rgreifung aus dem Reiche vertrieben wur— zen, die bei Nacht und Nebel ihr Vaterland d die von ihnen verführten Klaſſengenoſſen m Stiche ließen, um hier auf dem heißen zoden des Saargebietes erneut ihre Sabo⸗— agearbeit gegen Deutſchland aufzunehmen Welch ein Unrecht man dieſer Provinz an⸗ etan hätte, hätte man ſie dem deutſchen zolke vorenthalten, das kann der ermeſſen, er am heutigen Tage durch die Straßen zeſer deutſchen Stadt gegangen oder gefah— en iſt. In Kälte und Regen harrten viele hunderttauſende aus, ſtanden Stunde um stunde, um nur einen Blick aus den Augen es Führers zu erhaſchen(Beifall), um ihm inen Ruf oder ein Heil darbringen zu kön⸗ ten, um dem Reich, zu dem dieſe Stadt und neſe Provinz zurückgekehrt iſt, zeigen zu zrfen, daß ſie deutſch iſt wie das Reich Beifall), daß ſie es aus innerſtem Herzen ind aus innerſter Berufung die Heimkehr zum Reiche zu vollziehen auch entſchloſſen i. Es war die Abſicht jenes ſogenannten Friedensver⸗ kruges von Verſailles. das Saargebiet als ewigen Zankapfel zwi⸗— chen Deutſchland und Frankreich zu legen Pfui⸗Rufe). Ihr Brüder und Schweſtern on der Saar habt durch euer einmütiges Bekenntnis zum Reich dieſe Abſicht zuſchan⸗ zen gemacht. Ihr habt dem Führer die Möglikeit gege⸗ zen, dieſes Bekenntnis zur Vaſis einer neuen zuropäiſchen Verſtändigung und einer beſſe⸗ en Ordnung Curopas auszugeſtalten Bravo⸗Rufe). Ihr habt dem Reich und dem ganzen Erdteil einen Dienſt getan. So aber wie wir ſtolz ſind auf euch, ſo Män⸗ ner und Frauen könnt ihr ſtolz ſein auf das Reich, zu dem ihr zurückkehrt(Beifall). Denn es iſt nicht mehr jene gedemütigte Geldrepu— „lik, die aus dem Verſailler Vertrag hervor gegangen iſt(Beifall), es iſt ein Reich den Ehre und der Arbeit geworden. Es iſt eine neue Zeit angebrochen, und wir werden dieſe neue Zeit meiſtern. Einer ſtand auf und hat die Nation von Abgrund zurückgeriſſen, einer ſtand auf un! hat ihr wieder Machtbewußtſein eingepflanzt Er gab ihr die Ehre zurück und gab ihr zu rück eine neue Wertung der Arbeit. Zu ihn habt ihr euch bekannt, indem ihr ein Ve denntnis zum unſterblichen Deutſchland ab zegtet, und wenn der Führer zu euch kam jo um euch ſeinen Dank auszuſprechen für Jieſes Bekenntnis(Beifall). Und wenn er nuch dankt. dann dankt euch damit die deut— 2 2 8 0 t nes parlamentariſchen J tereſſenhaufens oder einer demokratiſch⸗mar⸗ xiſtiſchen Partei. Er ſteht vor euch als der Repräsentant eines ganzen Volkes. f Wenn er euch die Hand entgegenhält, ſo iſt es die Hand der ganzen Nation, und wenn er euch in den Beſtand des Reiches zurück nimmt, ſo drückt damit das ganze deutſche Volk euch an ſein Herz. Mit Stolz nimmt es dieſe Provinz in ſeinen Beſtand zurück. Ihr ſollt Brüder werden eines wirklichen Volkes von Brüdern, ihr ſollt eingehen in den Bz⸗ ſtand einer deutſchen Nation, und ihr ſollt Teilhaber werden jenes deutſchen Wunders, das 10 Adolf Hitler Wirklichkeit gewor⸗ den iſt. Volk kehrt nun heim zum Volk, Land wird neu einverleibt im Reiche. Die fremden Fahnen ſind von den Maſten her⸗ untergegangen(Lebhafter Beifall) und hoch⸗ gegangen iſt das ſtolze Banner der deutſchen Revolution, das ſtolze Banner des neu— erwachten deutſchen Volkes. Dieſes Volk iſt im Führer zu euch gekom⸗ men, dieſes Volk vereinigt ſich mit euch ſo⸗ wie ihr euch mit ihm vereinigen wollt. Die⸗ ſem Volk gilt unſer Gruß und gilt unſer Be. kenntnis, indem wir rufen: Es lebe die Nation! Es lebe das ewige Deutſchland! das Bolk und das Reich: Sieg heil, Sieg Heil, rtreler Sieg Heil! Reichslommiſſar Bürckel, der im Anſchluß an Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels das Wort ergriff, führte u. a. aus: Deutſche Männer und Frauen! Wenn man mir die Frage vorlegt, welche Bedeutung der 13. Januar für die Welt und für Deutſch— land hat und welche Schlußfolgerung ſich aus dem 13. Januar für meine künftige Auf— gabe an der Saar ergibt, ſo darf ich diefe Fragen an dieſem hiſtoriſchen 1. März be⸗— antworten, indem ich von dem nationalpoliti. ſchen Zuſammenhang ausgehe, der zwiſcher beiden Fragen und der nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung beſteht. Der 13. Jaguar iſt außenpolitiſch geſehen ein völkiſches Exempel, das die Saar⸗ länder der Geſchichte und der Welt ſta⸗ kuierfen. Der Urteilsſpruch von Verſailles, hinter den der Glaube ſtand, man könnte aus Deutſchen Nichtdeutſche machen, wurde ſo eindeutig al abſurdum geführt, daß er als dauerndes An, ſchauungsmittel in den großen Weltkonfe⸗ renzſälen zur Mahnung für alle Zukunf dargeſtellt werden müßte. Der Friede wir! erſt dann geſichert ſein, wenn von der poli tiſchen Welt anerkannt wird, daß die Ver gewaltigung natürlicher Geſetze immer ein Verbrechen am Frieden bleibt. Die Saa möchte die letzte Beweisführung für dieſ⸗ Behauptung gegeben haben. Es gibt woh kein Mittel. das nicht angewandt wurde, un dort naturgeſetzliche, völkiſche Tatſachen auf, zuheben, wo das Schickſal die Möglichkei nützlicher Spekulationen bot. Das geſteigert. Maß von Haß führte zu einer geſteigerter Beſinnung auf die Stimme des eigenen Blu. tes. Gegen die aufgeſtellte Parole:„Allee für Deutſchland, nie zu Hitler“, erſtand di Gegenparole: „Erſt recht für Deutſchland. weil es einen Hitler hat“. Die Deutſche Front, die urſprünglich die Theſe aufgeſtellt hat, daß es nur zwei Dinge gebe: Deutſchland oder Frankreich, wurde veranlaßt durch den maßloſen Haß der Geg⸗ ner des Nationalſozialismus, die Sache Adolf Hitlers zu ihrer eigenen Sache zu machen. Anna nickte. Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). „Mit allen Stimmen meinte ſie und blinzelte Burger zu. „Oh, ich habe mich nicht verſcheuchen laſſen“, lachte dieſer frohgelaunt.„Wohl bin ich manchmal den falſchen Weg gegangen— aber mein guter Engel hat mich dann Und nun erzählte er den erſtaunt aufhorchenden Frauen von ſeiner erſten Be— gegnung mit Maria, da er nur ihre Hand geſehen und ſich Und dann von ſeinem Beſuch bei der Lobmaiern, worüber Maria höch⸗ lichſt verblüfft war, denn die alte Frau hatte doch ſehr oft von ihrem einſtigen Mieter, dem Doktor Burger, erzählt, doch immer richtig gewieſen.“ auf den erſten Blick in dieſe verliebte. ö der nach Amerika gegangen war, und wenn ſie den aufs Tapet brachte, ſo geſchah es, weil ſie damit irgend jemanden ein Muſterbeiſpiel aufſtellen wollte— ſo durch die Blume, damit ſich der Zuhörer danach richte, was und wie man alles ausführt und ſagt, „Morgen machen wir der Mutter Lobmaier eine feier⸗ „Ich wette, daß ſie die liche Viſite“, erklärte Burger. Hände überm Kopf zuſammenſchlägt.“ Und zu Anna gewandt, fügte er ernſt hinzu: „Wenn ich mit meiner Frau fortfahre, dann müſſen Sie ſich um die Lobmaiern bekümmern; es ſoll ihr gut angenommen“, jubelte Steidler förmlich, als wäre ſie es, die ein köſtliches Ge⸗ ſchenk erhielt. Und dann nickte ſie ihrem Schützling freude⸗ ſtrahlend zu:„Gelt, das is a Mann! Der hat's Herz am rechten Fleck! Und um a Haar hätt' i dir denn vergreint“, 69 Anna bar verſtehen werden.“ wahr, Maka?“ tüchtig ab. neben auf ihre alten Tage— verſtehen Sie!?“* „Ich tät von meiner Frau erſt reden, bis ich eine hab'“, ſprach ſie ſchalkhaft, um ihre Rührung zu verbergen. „In längſtens drei Wochen iſt es ſo weit“, erklärte Burger mit Nachdruck und blickte Maria bittend an.„Ich muß hinüber, aber ich will nicht allein gehen.“ Maria erwiderte nichts, und das iſt auch eine Antwort. Anna Steidler aber ſchlug die Hände zuſammen: „Nach Amerika wollen S' und die Maka mitnehmen— ja freilich, was noch? Was mach' denn nachher ich?“ „Es wird nicht lange dauern und wir find wieder da. Ich will, ſobald es angeht, meinen Wohnort wieder nach Wien verlegen— in die Heimat und in die ſchönſte Stadt der Welt! Und Sie, liebe Frau Anna, Sie haben der⸗ weilen maſſenhaft zu tun. Wir ernennen Sie zu unſerer General bevollmächtigten— nicht wahr, Maka? Sie müſſen nicht nur die Lobmaiern in Ihre Obhut nehmen, ſondern auch die Herrichtung des Hauſes in der Lindengaſſe ſelbſt kontrollieren, und ich bin überzeugt, daß Sie das wunder— „Na und ob— mei Vater war a Hausmaſter— das hab' i no net vergeſſ'n“, erwiderte die Frau, ſtrahlend vor Stolz über die ihr gewordene Vertrauensſtellung.„Da können S' ganz außer Sorgen ſein.“ „Und wenn dann alles in beſter Ordnung iſt, ſo müſſen Sie die Ueberſiedlung von Mutter und Kind aus der Brühl bewerkſtelligen und darauf achten, daß es beiden an nichts fehlt. Und damit die vielgeprüfte Frau ſich recht heimiſch fühlt in der Lindengaſſe und ſich bei ihrer Um⸗ gebung in den nötigen Reſpekt ſetzen kann, ſo werden wir das Haus auf deren Namen umſchreiben laſſen— nicht Aber ehe dieſe vor freudiger Ueberraſchung noch ein Wort hervorbringen konnte, war Anna Steidler auf⸗ geſprungen, umhalſte den gütigen, feinſinnigen Mann, der ſo wundervoll zu geben verſtand— und buſſelte ihn 110 zu V ionalen Idee ht zuletzt die internation. een ut Ideenprediger, die dem Nationaſſozlalismu? voll Haß und Ingrimm gegenüberſtanden Deutſchland hat Jahrhunderte langer Hader, ſozialer Scha. endlich heimgefunden cher, fürſtlicher Machthunger und andere; mehr verhinderten früher die Einheit. Von dieſer Erkenntnis her trat der National ſozialismus in die Geſchichte ein, um die tau. endjährige Sehnſucht, die im deutſchen Vol ke verankert iſt, zu erfüllen. Was die Einigkeit verhinderte, mußte ö vernichtet werden. Um die Einheit voll durchzuführen, brauchte ich Sie, deutſche Männer und Frauen, als SDundesgenoſſen. Ich will es offen reden, daß Sie mich alle verſtehen, Sie tun den heutigen Schritt nach Deutſchland, indem ſie über den Schutthaufen der Parteien hinwegmarſchie⸗ ren. Ich weiß, es fällt ſo manchem Stamm- tiſchbruder ſchwer, ſich vom Alten zu tren⸗ nen. Klaſſendünkel und unerfüllbarer Drang nach Beſſerſtellung, die der Marxismus groß züchtete, haben ihre Rechte im neuen Deutſchland verwirkt. Ich darf in dieſem Zuſammenhang noch einige Gedanken erwähnen. Der National⸗ ſozialismus hat den Totalitätsanſpruch der Macht erhoben und zum allergrößten Tei verwirklicht. Es iſt unmöglich, die Verdienſte im Dritten Reich aufzuteilen und danach die entſprechenden Rechte zu verteilen. Wer ſich nicht zu uns bekennen kann, der ſoll ehrlich ſein. Wer uns nicht liebt, ſo hat der Führer es ausgeſprochen in München, ſoll uns haſſen. Die Partei an der Saar. die nunmehr gegründet wird, iſt nicht anzu⸗ ſehen als die einzige Zuſammenfaſſung der⸗ jenigen. die am deutſcheſten ſich verhielten, ſondern ſie wird in ihrer zunächſt beſchränk⸗ ten Zahl eine einzige große Verpflichtung gegenüber all den anderen gleichwertigen Männern an der Saar darſtellen. Eine letzte Frage, die ſich aus den letzten Kampfmonaten ergibt, iſt die Religions. bzw. Kirchenfrage. Der nationalſozialiſtiſche Staat erkennt die Aufgaben der Kirche auf ihrem Gebiet abſolut an. Er wünſch nur, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung als Träger des Staates ihre Aufgaben er— füllen kann, ohne daß dieſe Aufgabe vor dritter Seite geſtört wird. Ich habe die Zu⸗ verſicht, daß wir hier in dieſem Gau es zu⸗ wege bringen, daß Kirche und Bewegung jede an ihrem Platze zum Segen des Volkes ihre Aufgaben erfüllen. Ich weiß, daß zu dieſer Stunde ſehr viel, mit Schamröte im Geſicht und vorwurfsvol— ler Bitterkeit unſerer Feier zu Haufe wohnen. Dieſe erheben die Frage: Wie ſteh es nun um uns? Ich will dieſe Frage be— antworten: Wir können euch nicht ſo behan— deln, als ob ihr ſchon die unſrigen wäret Aber Rachegefühle können wir bei dieſem überwältigenden Sieg gegenüber dem Unter— legenen nicht. Eure Auftraggeber haben die 30 Silberlinge eingeſteckt und feige das Weite geſucht. Sollten unter den Hinterblie. benen ſich aber noch ſolche Menſchen befin⸗ den, die glauben, den Verrat an den Kin dern und Vätern weiterbetreiben zu können, ſo ſage ich ihnen in dieſer Stunde: Bis hier⸗ her und nicht weiter!(Beifall) Als ich mich am 18. Oktober mit dem Sta. tus quo und der zweiten Abſtimmung vor ihnen befaßte, ſprach ich das Wort von je- nem Kumpel, der noch den alten Soldaten⸗ gürtel trägt mit der Inſchrift:„Gott mii uns. In Treue feſt.“ Dieſer ſchlichte Arbeiter iſt es, um den wir uns in dieſer Stunde Neuyork ſtatt. ſie nicht! ſernen, aber nich fegen! werden! putz gehalten Staub mehr!“ noch wie die königlich⸗ſtolze Braut, Maria Burger, die an der Seite ihres impoſanten Eheherrn ausſah wie der prangende Frühling. „Wie kommt es, daß Miſtreß Burger ſo anders aus⸗ ſieht wie die übrigen Damen— einfach und doch alle überſtrahlend?“ wurde gefragt. „Sie iſt eine Wienerin!“ war die Antwort. zar habt das große Ver dienſt, der Welt am 13. Januar dieſen deu ſchen Willen, dem die deutſche Zukunft ge hört, zu proklamieren. Aus eurem nner ſchütterlichen Bekenntnis heraus ſoll der Et pfeiler im Weſten des Reiches erſtehen. Daz zu vollenden ſei unſer Gelöbnis: Unſer ew ges Gebet aber heißt immer und immer fort. 8910 1 uns den Führer!(Stürmiſcher eifa a Heſſens Landesregierung don Reichsſtakthalter Sprenger übernommen N Darmſtadt, 1. März. Das Staatspreſſeamt teilt mit:„de Reichsſtalthalter in Heſſen über. nimmt ab 1. März 1935 die heſſiſche Landes. regierung. Der Führer und Reichskanzler hat unter dem 28. Februar 1935 an Reichsſtatthalle: Sprenger verfügt: Auf Grund des Para. graph 4 des Aeichsſtatthaltergeſetzes vom 30. Januar 1935 beauftrage ich Sie, nachden ich unter dem heutigen Tage den bisherigen Staatsminiſter Jung aus ſeinen Amt entlaſſen habe, mit der Führung der Landesregierung in Heſſen.“ Reichsſtatthalter Mutſihmamm mit der Führung der Landesregierung in Sachſen beauftragt. Dresden, 1. März. Die Landesſtelle Sachſen des Reichs min. 0 ſteriums für Volksaufklärung und Propa. 1 teilt mit: der Führer und Reichs anzler Adolf Hitler hat mit Wirkung vom 28. Jebruar 1935 den Reichsſtatthalter Mar. lin mutſchmann mit der Führung det Landesregierung in Sachſen beauftragt. Berlin. Zu den Danziger Volkstagswah len am 7. April 1935 ſind auch die am Wahl tag nicht in Danzig ſtändig wohnhaften Dan. ziger Staatsangehörigen wahlberechtigt. Wien. Die Polizeidirektion Wien hat das Vermögen des Vereins Deutſche Nothilfe“ beſchlagnahmt. Ein Verbrechen aufgedeilt Söllingen(Braunſchweig), 2. März„ Das Verbrechen an den beiden zehnjähri! gen Mädchen in Söllingen iſt nunmehr auf geklärt worden. Der Feldhüter Feuer hahn legte ein Geſtändnis ab. Wie er aus ſagte, hatte er von weitem die beiden Kin der bemerkt., die am Damm der Aue Wei 5 ſchlich ſich von! denkätzchen pflückten. Er hinten an ſie heran, um ſie zu züchtigen Als ihn die Mädchen bemerkten, flüchtete ſie. Sie liefen über ein Wehr. Dabei ſtürzt, die kleine Eberhardt und trug eine Verlet zung an der rechten Kopfſeite davon. Darauf ſoll angeblich die kleine Wafleben in ihrer Angſt in die Aue geſprungen un untergegangen ſein. Aus Furcht will nur Jeuerhahn das andere Mädchen hinterher bete haben Die kleine Eberhardt ſei ſo ort untergegangen, während die Wafleber nochmals an die Oberfläche gekommen ſei Jeuerhahn will in dieſem Augenblick nach geſprungen ſein, um wenigſtens dieſes Mäd chen zu retten. Er habe es aber nicht meh faſſen können, da es vom Skrom weggetro gen worden ſei. Die Hochzeit der ſchwerreichen Gwendolen Birming mit dem Attache Amos Slomi fand ein halbes Jahr pater mit dem üblichen Pomp der Fünften Avenue in Alles, was Schönheit und Reichtum der oberen Fünf⸗ hundert bieten konnte, war dabei. Eine der ſchönſten Er⸗ ſcheinungen, angeſtaunt und bewundert, vielleicht mehr, war Miſtreß — Ende. Rund um den Hausputz. „Es gibt auch eine„Putzzucht“— leider aber kennen viele Frauen nur eine„Putzſucht“ Der Hausputz gehört nun einmal in den Augen des Mannes zu den notwendigen Uebeln: man erträgt ſie, aber man liebt Man ſoll Staub und Schmutz aus ſeiner Wohnung ent⸗ t damit zugleich auch die Gemütlichkeit hinaus⸗ So rein kann keine Wohnun nicht doch noch einen richtigen Hausputz darin hält! Der Hausputz ſei der Frau Mittel— in. lichkeit muß ſeſn—. N 1 ſein, daß eine richtige Frau er ſoll ihr aber nile zum Selbſtzweck Wir wiſſen nicht, wer die erſte Frau geweſen iſt, die Haus⸗ g al I. ſo oiel aber wiſſen wir, daß ihr nur die e und nicht die Männer ein Denkmal ſetzen würden! „Bei mir“, erklärte ſtolz eine usfrau,„finden Sie im ganzen Hauſe weder einen Schu eflei 1 ein Körnchen „Und bei mir“, trlümphierte ein ö den Mann nicht mehr!“ 9 e 190. Man ſieht, man kann ub 15 ſegen und uten?! auch 1 1 5 dem Hane eraus⸗ I. Adams, „Fürſorgeverband Knut Tobors, der mächtige Gutsherr, und Ebba, ſeine ſchmale, feingliedrige Tochter, wußten es, ſeit ſie in der Zeitung von der Sitzung der Akademie geleſen hatten: Jetzt würden ſie den Gaſt verlieren, der ſeit zwei Jahren in ſelbſt⸗ gewählter Verbannung ihr Hausgenoſſe geworden war. Im Winter, wenn der Fiſchadler ſein Geſchrei ertönen ließ, jämmerlich und klein für den großen Vogel, hatte er mit ihnen des Abends am Kaminfeuer geſeſſen und des Tages ſtill in ſeinem Zimmer gearbeitet. Und während des kur⸗ zen Sommers hatte er ihre Einſamkeit im rotbraunen Hauſe auf der Schäreninſel geteilt, die ſie, wenige Kilome⸗ ter von dem landeinwärts gelegenen Gutshof entfernt, all⸗ jährlich als Sommeraufenthalt benutzten. Das waren Tage voll Sonne, die flutete breit durch die offenen Fenſter und Terraſſentüren ins Haus, die Möwen ſegelten weiß um den Fahnenmaſt am Landungsſteg, und der Poſtdampfer, der auch Proviant mitbrachte, kam nur einmal in der Woche an der Inſel vorbei. Profeſſor Jverſens Name war bekannt wie kein zwei⸗ ter im Lande ſeit jenem großen Medizinkongreß, auf dem es den beiſpielloſen Skandal gegeben hakte: Aerzte und Wiſ⸗ ſenſchaftler hatten einen Kollegen ausgelacht und ausgepfif⸗ fen, nur weil er ein Heilverfahren gegen eine weitverbrei— tete Volksſeuche gefunden zu haben glaubte, das allen bis⸗ herigen praktiſchen Erfahrungen zuwiderlief. An jenem Tage hatte Profeſſor Thomas Jverſen der Hauptſtadt den Rücken gekehrt und hatte vor dem Hohn⸗ gelächter eines Landes und ſeiner Welt Zuflucht geſucht bei Knut Tobors. dem Jugendfreunde ſeines längſt verſtorbe⸗ nen Vaters. Und niemand im Lande wußte davon, nur ſeine Schweſter, die ſeinen Haushalt in Stockholm weiter⸗ führte, und am allerwenigſten Vivian Oeberg, jenes ſtolze Mädchen, das Profeſſor Deberg ſeinem jungen Kollegen zur Frau beſtimmt hatte, ſolange noch deſſen Ruhm das Land erfüllte. Zwei lange Jahre hatten ein Band des innerſten Ver⸗ ſtehens um die drei Menſchen geſchlagen, die fern von dem Leben der Städte dem Atem des größeren Lebens der Na⸗ tur lauſchten. g 15 Und nun plötzlich die Nachricht von der Akademieſitzung und der Rehabilitation Thomas Iverſens. Als Knut To⸗ bors ihm das Zeitungsblatt reichte— man ſaß gerade beim Abendeſſen auf der Terraſſe, und die Luft war glasklar und der Himmel weit geöffnet— war Jverſen ſehr blaß ge⸗ worden. Ebba ſah ihn mit großen Augen an, und hinter den Linien ihrer Stirn ſtand die Angſt vor einer Entſchei⸗ dung. 1 Tobors ſtreckte die mächtige Hand über den Tiſch. „Dann können wir Ihnen wohl Glück wünſchen, Thomas 1 und nach einer Weile,„und uns bedauern, weil wir einen guten Freund verlieren“. e Iverſen, noch immer in Gedanken und wohl im Geiſte auf jenem ſchlimmen Kongreßtag, an dem er unter dem verſtändnisloſen Gejohle ſeiner Kollegen das Podium verließ, hob abwehrend die ſchmalen Hände:„So weit iſt es denn doch noch nicht.“ 4 8 Doch— es war ſo weit. Als der nächſte Poſtdampfer kam, brachte er einen Stapel von Briefen und Telegram⸗ men, und alle riefen Jverſen wieder zurück. Seine Schwe⸗ ſter hatte— wohl in gutgemeinter Abſicht— das Geheim⸗ nis ſeines Exils verraten. Auch die Zeitungsblätter melde⸗ ten von ſeinem Aufenthalt droben auf der Schäreninſel, und es fehlte nur noch, daß die Reporter ihm einen Beſuch ab⸗ ſtatten würden.„Das aber will ich euch erſparen, dann fahre ich mit dem nächſten Poſtdampfer, der nach Süden geht, lieber ſelbſt dem Unabänderlichen entgegen.“ 5 Das ſollte luſtig klingen, aber die Stimme war dabei rauh, ſo daß Tobors ihn aufmerkſam anſah, während Ebba die Augen niederſchlug. 55 „Unabänderlich? Aber Thomas— Sie fahren doch heim Heimkehr iſt doch etwas ſehr Schönes. Wie ſchwer wiegt dieſes Wort Heimkehr!“ Zverſen ſah Ebba, die dieſe Worte geſprochen hatte, mit einem langen Blick an:„Heim⸗ kehr? Iſt es denn wirklich eine Heimkehr? Habe ich denn ein Heim?“ „Aber Sie vergeſſen Vivign Oeberg. N a Das klang hart, und Jverſen biß ſich auf die Lippen.. 1. 74 Nun war es alſo ſo weit. Das war Stockholm mit der durchbrochenen Spitze der Riddarholmskirche und der wuch⸗ tigen Front des Schloſſes. und hinten vom Mälarſee herüber grüßte der hohe Turm des Stadthauſes. 8 5 Iverſen ſtand am Bug des weißen Dampfers, das Ge⸗ ſich! noch friſch gerötet von der Briſe der Salzſee, und ſah voll Spannung nach dem Pier. Wer würde ihn erwarten? Da kam ihm ſchon die Schweſter entgegen, hager, ein wenig aufgeſchoſſen, lebhaft wie immer, einen großen Strauß bun⸗ ter Blumen im Arm. Und ſie fiel ihm um den Hals, und tauſend Fragen ſtürmien auf ihn ein. Dann hängte ſie ſich in ſeinen Arm und ging mit allzu viel Stolz auf eine Gruppe von Herren zu, die in ſeierlſichem Schwarz und im Zylinder ebenfalls am Pier auf ihn warteten: Abgeordnete Geſpannte Segel auf See Weiſen nach weiten Fernen Mit ſehnendem Meh. * 9* Photo: Vorberg(Mauritzus! Doch, wenn ſie träumend im Hafen Der liebtrauten Heimat Geruhſam ſchlafen, Weiß ſich mein Herz ohne Scr n Glückhaft geborgen. der Königlichen Akademie, die in ihm den großen Forſcher begrüßten. 5 a So der Anfang dieſer Heimkehr, und ſo ging es weiter. Am Abend großer Empfang im Rathaus, am andern Tage zur Audienz befohlen zum König. Aber noch vorher verriet ihm die Schweſter, ſie habe eine Ueberraſchung für ihn. Sie führte ihn in die Stadt, vor das Schaufenſter der größten Buchhandlung. Da ſchrien gelbe Plakate ſeinen Namen über die Straße: Jugenderinnerungen der Schweſter an den kleinen Bruder Thomas Iverſen. i 5 Hier war es, wo Thomas zum erſten Male dies eigen⸗ tümliche Schwindelgefühl befiel; war es der Lärm der Straße, das Geräuſch der Straßenbahnen, der Automobile, war es der Mangel an Grün und das Zuwenig an Luft? Oder war es die Geſchäftigkeit ſeiner Schweſter, die ihn auf einmal den feſten Halt verlieren ließ? Thomas IJverſen konnte wirklich nicht behaupten, daß ihm dies gefiel. Nach der Audienz beim König gab es ein Mittageſſen, zu dem er von einer wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft eingela— den war, der er einſtmals angehörte. Er hörte viel wohl⸗ meinende Worte während des Eſſens, aber er wartete vergeb— lich darauf, daß irgend jemand von dem Skandal beim Kon⸗ greß ſprach. Nicht, als ob er eine Entſchuldigung gewünſcht hätte, aber er wollte hören, daß man jenes Ereignis nicht vergeſſen hatte. Ihn hatte es fortgetrieben von den Men— ſchen, und jetzt war es ſo ausgelöſcht, als ob es überhaupt nie dageweſen. 5 Thomas wartete, und es gefiel ihm gar nicht, daß er vergeblich wartete. Dann aber kam das Schlimmſte. Am Abend die Einladung zu Profeſſor Deberg. Oeberg, den er einſtmals faſt ſeinen väterlichen Freund genannt hatte, Oeberg, der dann einer der ſchlimmſten Rufer im Streit gegen ſeine Therapie war, dieſer ſelbe Oeberg war ja auch der Vater von Vivian Oeberg. Was das bedeutete, merkte er deutlich an den glänzen⸗ den Augen ſeiner Schweſter, die ihn zu Profeſſor Oeberg begleitete und ihm davon berichtete, daß Vivian Oeberg noch ſchöner geworden ſei als früher. f Schon kam ihnen Vivian entgegen, ſtrahlend in einem ſilberweißen Kleid. Beide Hände ſtreckte ſie aus, mit beiden Händen faßte ſie den zögernden JIverſen:„Thomas, Sie ha⸗ ben aber lange auf ſich warten laſſen“. Hinter ihr erſchien das verbindlich lächelnde Geſicht des alten Weißbartes Oeberg, und die väterliche Hand klopfte ihm auf die Schul⸗ ter.„Na, lieber Iverſen, ich habe es ja immer geſagt: auf Sie werden wir noch einmal ſtolz ſein.“ Das war zuviel. Waren das Menſchen, oder waren es leere Masken, die inhaltsloſe Worte ſprachen? Dieſe Vi⸗ J. B. vian Oeberg, von der er zwei Jahre nichts gehört hatte als wäre er geſtern von ihr weggegangen. Und an ihrem Lächeln, dieſem ſchönen, vielbegehrten Lächeln ihres Mun⸗ des, ſah er, daß er nur ein Wort zu ſagen brauchte und... Profeſſor Oeberg hätte mit Selbſtverſtändlichkeit die Ver⸗ lobung ſeiner Tochter mit Thomas Iperſen verkündet. Das war die Heimkehr? Das war es, was in dieſem inhaltsſchweren Wort ſich bergen ſollte? Und wieder fühlte er, wie das Parkett des Zimmers ſich um ihn drehte, er griff nach dem Hals, er ſpürte einen Hunger nach Luft— und auf einmal war Thomas Jverſen nicht mehr im Zimmer. 4 Als das nächſte Mal der Poſtdampfer, weiß und luſtig ſchaukelnd, vom Süden nach der einſamen Schäreninſel kam, war niemand am Steg, ihn zu empfangen. Der Gutsherr und ſeine Tochter waren am Tage vorher im Motorbost hinübergefahren nach der Küſte, dort hatte ſie ihr Wagen erwartet, und ſie waren nach dem Gutshof gefahren, der etwa 20 Kilometer im Innern des Landes lag, um nach dem Rechten zu ſehen. Aber die Türen des rotbraunen Block⸗ hauſes auf der Schäreninſel ſtanden trotzdem weit auf, auch die Fenſterflügel knarrten leiſe im Winde. Wer ſollte hier ſchon etwas ſuchen? Es wohnte ja niemand weiter auf dem kleinen Schärenland, und der Poſtdampfer legte nur zwei Minuten fahrplanmäßig am Landungsſteg an. Am anderen Morgen— er kam mit Tauperlen an den Felsklippen— brummte das Motorboot mit zwei Inſaſſen dem Landungsſteg zu. Ebba Tobors ſprang zuerſt heraus, dann kletterte der mächtige Gutsherr hinterher. Sie waren beide ſehr friſch, waren ſie doch ſchon um fünf Uhr in der Frühe vom Gut aufgebrochen, denn Ebba beſtand darauf, das reichhaltige ſchwediſche Frühſtück ſchon auf der Terraſſe des Blockhauſes einzunehmen. Aber die Terraſſe war nicht ſo einſam, wie ſie gedacht hatte. Da ſtand Thomas Iver⸗ ſen, breitbeinig und gar nicht ſchwindlig und lachte den bei den laut entgegen. Knut Tobors faßte ſich zuerſt von ſei— nem Staunen. a 4 7 1 „Sind Sie ein Geiſt, oder ſind Sie es wirklich, Tho⸗ mas?“ 1 5 Und Ebba fügte leiſer hinzu:„Ich denke, Sie ſind heim⸗ gekehrt, Profeſſor?“. 4 „Jawohl, ich bin heimgekehrt, Ebba, und ich möchte dieſe Heimat nicht wieder verlaſſen.“ 5 Machte es der Morgentau, daß in die Augen des jun⸗ gen Mädchens ein feuchtes Schimmern trat? Aber Knut Tobors war ſo voll innerer Freude wie ſeit Jahren nicht. C. H. Barnick 1 72 727 99 0 4 45 2 ,. 2. 0 2 2 N are,, ß, ee, 2 OE SEN. ,, Urheberrechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) 18 Nachdruck verboten. Eben brachte die Rettungsmannſchaft auch Malte her⸗ auf. Taumelnd ging er, auf die Bretter geſtützt, der Gruppe zu, in deren Mitte Edele wie tot lag. Da trat Sofia auf ihn zu: „Sie dürfen hoffen, Malte Blomberg! Edele lebt. find ihr Retter. Sie wird leben.“ Malte ſah die ſchöne Frau wie aus tiefem Traum er⸗ wachend an. Dann auf einmal war es mit ſeinen Kräften vorbei. Als hätte dieſe Kraft nur noch ausgereicht, dies eine Wort der Hoffnung zu hören. Es waren zwei Ohn⸗ mächtige, die von den Rettern und dem Arzt in das Gaſt⸗ haus„Zum Hirſch“ eingeliefert wurden, wo Seppl angſt— voll auf Nachricht von dem Erfolg der Unternehmungen wartete. Er war ſehr enttäuſcht, daß ſeine Freundin, die dunkle Dame, nicht mit zurückkom. Während der nemühte, ſaß der zimmer. — 1 Sie nachrichtigt, das Auto, ſchrieben. Seppls, hinaus zu dem bunten kleinen Hauſe, in dem Liewen Edele gefangen gehalten. Die erſchreckte Celia wurde verhaftet und unter Be— in dem er geflohen, genau be— wachung ins Gefängnis überführt, wo ſie alles ausſagte, was ſie wußte. Da ſie im übrigen nicht weiter verdächtig erſchien, erlaubte man ihr, in dem kleinen Hauſe bis auf weiteres zu wohnen, gab ihr eine Wache bei und ver⸗ pflichtete ſie, bis zur endgültigen Klärung der Angelegen— heit den Ort nicht zu verlaſſen. Alexander Demidoff konnte den weiteren Gang der Er⸗ Sein Urlaub war nur kurz. Er reiſte ohne Sofia, die bat, ſie zur Pflege für Edele dazu— eigniſſe nicht abwarten. laſſen. „Vielleicht braucht ſie, wenn ſie zu ſich kommt, eine weibliche, mitfühlende Seele“, meinte ſie.„Dann ſoll ſie nicht ganz verlaſſen ſein.“ Und Malte, der nach wenigen Ohnmacht erwacht war und eine kürze Unterredung mit Demidoff hatte, dankte dem jungen Paare für alles, was ie zur Rettung Edeles getan. „Da dürfen Sie höchſtens meiner Frau danken“, meinte Demidoff,„oder dieſer tapferen Frau, Lou de Lormes, um die ich in großer Sorge bin. Ich hoffe nur, daß Liewen gefaßt wird, ehe er ſeine Wut und Rachſucht an Lou de Lormes auslaſſen kann. Nun, wir und Sie, bleiben ja in Verbindung und ich höre auch durch Sofia von Ihnen. Glück auf!, mein Freund! Wie hat der Arzt ge— ſagt?: Wo Leben iſt, da iſt Hoffnung. Alſo müſſen Sie geduldig und mutig ſein.“ „Das will ich!“ verſprach Malte Blomberg, und gab ſeinem neuen Freunde feſt die Hand. Zwanzigſtes Kapitel. Stundenlang hatte Liewen den Wagen kreuz und quer durch das Land jagen laſſen, bis er ſeine Fährte genügend verwiſcht glaubte. Schweigend hatte er im Wagen geſeſſen und nur ab und zu mit einem einzigen Blick Lou geſtreift, die, gelähmt von Angſt, neben ihm ſaß. Vor einem einſamen Berg-Gaſthaus am Wege ließ Liewen endlich halten. „Fahre den Wagen in die Garage!“ befahl er dem Kreolen.„Wir raſten ein paar Stunden!“ Er winkte Lou herriſch, auszuſteigen. „Meine Frau und ich haben einen kleinen Wagenunfall gehabt!“ ſagte Liewen zu dem Wirt.„Bitte, geben Sie uns für heute nacht ein Zimmer. Wir wollen uns waſchen und ein wenig ausruhen. Und bringen ſie uns zu eſſen und zu trinken. Du gehſt wohl vor, meine Liebe!“ wandte er ſich mit ausgeſuchter Höflichkeit an Lou.„Ich komme gleich, möchte nur etwas zum Speiſen auswählen.“ Lou nickte ſtumm und folgte einem Mädchen, das ihr ein großes, einfaches, aber ſauberes Zimmer öffnete. „Werden die Herrſchaften damit zufrieden ſein?“ fragte ſie dienſteifrig. Lou nickte mit müdem Lächeln, und das Mädchen ver⸗ ſchwand. Kaum hatte Lou ſich notdürftig von Schmutz und Staub des Falls gereinigt, als Liewen hereinkam, gefolgt non einem Kellner, der einen kleinen kalten Imbiß herein⸗ hrachte. Liewen trat inzwiſchen auf den Balkon, als wollte er die Ausſicht genießen. Er ſprach kein Wort. Als aber die Schritte des Kellners draußen verklungen waren, ſchloß Liewen die Tür ab und wandte ſich mit funkelnden Augen zu Lou. „Das war eine Komödie, meine Beſte!“ ſagte er mit, ziſchender Stimme. Ueber Lou war eine ſeltſame Ruhe gekommen. Liewen? Aber was konnte er ihr noch anttun, nachdem er ihr Herz zertreten, ihren Stolz gebeugt, ihr Leben ver⸗ nichtet? Es gab keine Marter, die er ihr nicht ſchon an⸗ getan hatte. Nein! Sie brauchte keine Furcht mehr zu baben. „Ja! Es war eine Komödie!“ wiederholte ſie.„Ich wollte nicht, daß noch ein unſchuldiger Menſch dein Opfer wurde. Es iſt genug an Celia und mir und denen, die ich nicht kenne.“ Arzt ſich um die beiden Ohnmächtigen Norweger mit den Gendarmen im Poſt⸗ Bald ſpielte der Draht nach allen Richtungen. Die Grenzſtationen wurden von der Flucht Liewens be Einer der Gendarmen eilte, unter Führung Stunden aus ſeiner Alle Furcht war fort. Wovor hatte ſie eigentlich Furcht? Vor „Woher weißt du, daß dies kleine Mädchen ein Opfer geworden wäre? Vielleicht liebte ich ſie... Ich wollte ſie heiraten!“ Lou ſah Liewen mit einem großen Blick an: „Lieben— du? Du kannſt ja niemanden anders lieben als dich und deine Gier nach Geld. Und heiraten? Wie lonnteſt du das Mädchen heiraten, da wir beide doch noch nicht geſchieden ſind?“ Liewen lachte höhniſch auf. „Aber ich wollte dich ja gerade um die Scheidung bitten, damit die Heirat mit dieſer kleinen Norwegerin ermöglicht wurde. Du ſiehſt, ich bin ehrſam und bürger⸗ lich geworden. Aber nun hat es ja keinen Sinn mehr. Nun, gut! So mußt du noch eine Weile mitmachen!“ Er ſah ſie lauernd an. „Ich mache nicht mehr mit!“ ſagte Lou ſehr ruhig.„Ich habe das Leben der Lüge und Unſauberkeit ſatt! Auf mich rechne nicht mehr!“ „Nun“, ſagte er leichthin,„du wirſt es dir noch über⸗ legen. Wir wollen erſt einmal trinken. Sei doch ſo gut und gib mir einmal aus meinem Mantel die Zigaretten heraus.“ Sie ging gehorſam an den Kleiderhaken. Was war denn mit Liewen, daß er ihre Aufſäſſigkeit ſo ruhig hin⸗ nahm? Irgend etwas ſtimmte da nicht Unwillkürlich ſah ſie in den Spiegel, der über der Kommode neben dem Kleider- haken hing. Da ſah ſie, wie Liewen die Gläſer voll ſchenkte und nun haſtig in das eine Glas etwas aus einem kleinen Büchschen ſchüttete. Ein eiſiger Schauer fuhr ihr ins Blut. Nun wußte ſie, was Liewen ſo ruhig, beinah freundlich, ſprechen ließ. Nun wußte ſie es. Aber ſie floh nicht. Mit ruhigen Händen nahm ſie die goldene Zigarettentaſche; es war noch die gleiche, die ſie ihm einſt geſchenkt, damals, als ſie ihm ge- folgt war— blind, wie in einer Verzauberung.„Dein ſürs Leben!“ ſtand in franzöſiſchen Worten auf der Innen⸗ seite Ja!, dachte ſie erſchauernd. auch dein für den Tod! Dein fürs Leben! Aber Sie ergriff den ſchlauken Kelch mit dem goldigen Wein, den er ihr reichte: „Auf dein Wohl, Lou!“ ſagte Liewen, und ſah ſie mit Raubtieraugen an. Da hob ſie den Kelch und blickte ihm in die Augen, als ſähe ſie ihn zum erſten Male— und die ganze Verruchtheit ſeines ſchönen Geſichtes. Die trübe Leidenſchaft, die ſie zu ſeiner Sklavin gemacht, fiel ab, wie ein läſtiges Gewand. Frei ſtand ſie da und ſah ihn an, ohne Liebe, ohne Haß, mit einer tödlichen Gleichgültig— keit... „Ich trinke“, ſagte ſie,„ich trinke, denn ich habe genung und ich will nicht mehr leben! Du glaubſt mich zu über⸗ liſten—, aber dieſen letzten Triumph gönne ich dir nicht. Dich wird die Strafe auch einmal ereilen. Ich brauche nicht mehr darauf zu warten und dies Leben weiterzu⸗ ſchleppen, dies Leben, das ich allzulange deiner Gnade überantwortet habe. Aber Gott wird mir in Wahrheit gnädig ſein, wenn ich dieſen Wein trinke— obwohl er vergiftet iſt.“ Ehe Liewen eine Bewegung machen kounte, hatte ſie den Wein hinuntergeſtürzt und ſank mit einem kurzen Zucken tot zu Boden. Mit einem Blick ſah Liewen auf die Tote, ging leiſe zur Tür, öffnete ſie— da— er prallte zurück. Schritte klangen auf dem Gang, kamen näher. Er wollte die Tür zuſchlagen, aber ein Fuß ſtellte ſich dazwiſchen— ein Piſtolenlauf war dicht vor ihm: „Hände hoch!“ ſagten die Gendarmen. Mit wilden Satz überrannte er den einen, wollte fliehen— da peitſchte es kurz hinter ihm. Er warf die Arme in die Luft und fiel ſchwer aufs Geſicht. Die Kugel hatte ihn gut getroffen. Wochen waren vergangen. Edele, von Sofia und einer Schweſter treu gepflegt, war körperlich wieder geſundet. Aber ſeeliſch war ſie nicht die, die ſie geweſen. Es war, als ſchliefe ihr Geiſt, als wäre er durch die Schrecken, denen er ausgeſetzt geweſen, in eine tiefe Apathie ver⸗ fallen. Edele erkannte die Meuſchen nicht, die um ſie waren; ſie erkannte ſogar Malte nicht. Alle ihre Sinne ſchienen betäubt. Sie ging umher, geführt von der Kranken⸗ ſchweſten. Sie nahm willig die Nahrung, die man ihr reichte— aber ſie ſprach kein Wort und ſah nur immer mit angſtvoll grübelnden Augen vor ſich hin, So oft auch Malte in ſeiner Verzweiflung verſuchte, ſie aus dieſem lethargiſchen Zuſtand durch liebevolle Worte herauszureißen— es gelang ihm nicht. Edele ſah ihn wie verwundert an, und wieder kam dies angſtvoll Grübelnde in ihre Augen. g Auf Sofias Wunſch war ein berühmter Proſeſſor der Nervenheilkunde aus Wien herübergekommen, um die Kranke zu unterſuchen. „Es gibt zwei Möglichkeiten“, ſagte er hinterher zu Malte und Sofia,„die eine iſt die einer Verletzung des Gehirns, und ſie würde eine ſehr ungünſtige Prognoſe ergeben—, die ande Möglichleit, von der ich noch hoffen möchte, daß ſie die nichtige Diagnoſe iſt, wäre die: die Seele der Kranken har die letzten furchtbaren Erinnerungen einem von ſich abgedrängt, um nicht imme erinnert zu werden, das hinter ihr 1 df können, hat die Seele der Kranken aber eine Art Vergeß⸗ lichkeit auch für die Menſchen miterzeugt, die in der letzten Zeit mit der Kranken zuſammengekommen ſind. Ich möchte das alles als eine Art Schutzwehr der Seele be⸗ zeichnen. Aber dieſe Schutzwehr muß einmal durchbrochen werden. ö 5 Die Kranke muß ſich einmal mit den Ereigniſſen inner⸗ lich auseinanderſetzen, um mit ihnen fertig zu werden. Oft erzielt man ein Wiedererwachen des Bewußtſeins, wenn man an eine weit zurückliegende Erinnerung, an eine tief⸗ greiſende Kindheitserinnerung anknüpft. Wenn Ihnen da etwas einfiele“, wandte ſich der berühmte Arzt an Malte. „Das wäre ein Verſuch, der mir noch ausſichtsreich er⸗ ſcheinen würde.“ Da hatte Maltes Geſicht ſich plötzlich erhellt. „Vielleicht gibt es einen Weg, Herr Profeſſor!“ Malte war nach dem Geſpräch mit dem berühmten Arzt für ein paar Tage verreiſt, ohne daß Edele ſeine Ab⸗ weſenheit mit Bewußtſein aufgenommen hätte. Zwiſchen Furcht und Hoffnung wartete Sofia auf ſeine Wiederkehr. Sie hatte Edele von Herzen liebgewonnen, und ſie hoffte innig, daß ihre ſchlafende Seele wieder erwachen würde. Denn ſie wußte von Lou de Lormes' Opfertod und dem Tod Liewens. Und ſie hatte ehrliche Tränen um dieſe un⸗ glückliche Frau geweint. f E 1 10 211 Es war ein ſtrahlender Sommermorgen. Edele ruhte auf der Loggia. Ihre Hände lagen untätig, ſchmal und blaß im Schoß. Sie ſah mit grübelnden Augen vor ſich hin. Neben ihr ſaß Sofia und blickte unruhig auf die Tür. Jetzt öffnete ſich dieſe Tür leiſe. Schweſter Gertruds Geſicht erſchien— und neben ihr Maltes Kopf. Edele hatte nichts geſehen noch gehört. Da tönte es leiſe und ſilbern, wie mit einer fernen Geiſterſtimme, aus dem Nebenraum. Durch Edeles Körper ging ein heftiger Ruck. Sie richtete ſich auf, weit offen blickten die Augen. Die Hände hielt ſie in höchſter Erregung an die Schläfen gepreßt. Sie erhob ſich, wie von einer unſichtbaren Hand geführt: „Das Lied, das Lied!“ ſtammelte ſie.„Meine Spiel⸗ uhr! Meine Kindheit!“ Wie von den ſanften Tönen ge⸗ zogen, ſchritt ſie weiter. „Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit, klingt ein Lied mir immerdar...“, ſang es ſilbern und zart— mit weit geöffneten Armen ſchritt Edele vorwärts— durch die Tür. N „Malte!“ ſchrie ſie auf und fiel kraftlos in ſeine Arme, die ſich ihr in unendlicher Liebe und unendlichem Glück entgegenſtreckten. „O wie liegt ſo weit, o wie liegt ſo weit!“ ſang es zart mit holder Geiſterſtimme, ſang es zwei Liebenden, die ſich in den Armen hielten, um ſich nie wieder zu trennen. Das kleine Spielwerk tönte weiter. Der Mond ging am Himmel auf, das Schiffchen ſchwankte über die Welle, die kleine Dame breitete ſehnſüchtig die Arme aus... Nun war Stille. Aber die beiden Liebenden hörten nichts mehr— Zeit und Raum waren für ſie vergeſſen. **.* 272 Es war ein heller, lichter Sommertag, aun dem Edele und Malte als Jungvermählte auf Swanebloe ankamen. Der alte Kerſten öffnete ihnen als erſter die Tür. „Möge Gottes Segen auf den jungen Herrſchaften ruhen!“ ſagte er feierlich, und geleitete ſie in das Wohn⸗ zimmer, das, von Blumenduft durchzogen, in der warmen Abendſonne lag. Sonne glänzte auf den alten Möbeln, den alten Bildern. Sonne lag auf der kleinen Spieluhr, die mitten auf dem Kaminſims ſtand. „Soll ich ſie anſtellen, Edele?“ fragte Malte lächelnd. „Ja!“ flüſterte Edele, und ein feuchter Schimmer kam in ihre Augen.„Immer, wenn ich ſie höre, will ich danken dafür, wie glücklich ich wurde, und an die denken, die mein Glück mit ihrem Tode bezahlte.“ Leiſe legte Malte Edeles Kopf an ſeine Bruſt, rührte mit der Hand an das Spielwerk der kleinen Spieluhr: „Aus der Jugendzeit“, ſang die kleine Spieluhr ihr träumeriſches Lied von Glück und Vergehen. Aber für die beiden Menſchen hier, die ſich gefunden, war das Glück Gegenwart, blühende, leuchtende Gegenwart. Ende. Kindermund. Die„feine“ Mama. Leni will immer zu Nachbars Käthe ſpielen gehen. „Aber warum ſoll denn die Käthe nie zu dir kommen?“ will die Mama wiſſen. „Ach, Mutti, die Käthe hat ſo'ne feine Mama!“ „Wieſo eine ſo ſeine Mama? Aber ich habe doch nie ge⸗ ſehen, daß Käthes Mama ſo beſonders fein iſt!“ „Aber. Mutti—— die hat doch keine Nerven!“ ſpielen Liſels Auffaſſung. Liſel ſtehr am Fenſter. Sie beobachtet intereſſiert eine dicke Brummfliege, die andauernd gegen die Scheiben ſchlägt. Bittet Liſei:„Ach, Mutti, mach doch mal das Fenſter auf— die arme Fliege muß mal raus!“ * d Der Erinncrungstag. Maxel hat Geburtstag. Er wird fünf e alt. Stolz erzählt er:„Heute ſind es gerade fün) Jahre. ſeit wir mich gekriegt haben!“ * Beſorgt. Fritzchen fnyrt den Fl ſpazteren Da tobunt ein Mlatz⸗ regen und weicht beide 117 15 5 dt will Mama Frltzchen trockene Schuhe und Strümpfe anziehen. ö N 98 5 1 5 75 7 n n be n 4 1 nur aber der lbs ectalke e diet Be 0 e 1 . 25 W. Wieſebach.) Alk und jung ſchark ſich neugierig und erwartungsfroh um den Tonfilmwagen. (Aufnahme: „Kraft durch Freude“. Das iſt eine ſegensreiche Einrich— tung im neuen Reich. Nichts bleibt unverſucht, denen, die bisher abſeits von den Freuden der Wohlhabenheit ſtehen mußten, frohe Stunden zu bereiten, ſei es durch Erholungs— reiſen. Theateraufführungen, Tonfilmveranſtaltungen oder ſonſt etwas anderes. Dieſe Beſtrebungen erſtrecken ſich nicht nur auf die Städte, ſondern erfaſſen auch das platte Land. Seit Jahres— friſt hat die Reichsleitung„Kraft durch Freude“ 32 Ton— fümwagen in den Ddienſt ihrer Sache geſtellt, die auf ihren Fahrten alle deutſchen Gaue beſuchen. In erſter Linie die Notſtandsgebiete, wo Armut und Not am bitterſten ſind. So ſeltſam es auch klingen mag, es gibt viele Dörfer und Klein— ſtäbte im deutſchen Reich, die keine Kinoveranſtaltungen kennen und wo der Wandervorführer nur Sonntags er⸗ ſcheint. So z. B. in Oſtpreußen, im Erz- und Rieſengebirge. Acht Wochen währt die Fahrt eines Tonfilmwagens. Die Reiſeroute iſt ihm von den Gauleitungen genau vor— geſchrieben. Es iſt jedesmal eine wirre Zickzackfahrt, weil ledes Dorf und jeder Flecken erfaßt werden ſollen. Die An— kunft des Wagens wird neuerdings durch Plakate mehrere Tage vorher bekanntgemacht. Sehnſüchtig wird er von den Dorfbewohnern erwartet. Die Kinder laufen ihm am feſtge— ſetzten Tage oft ſtundenweit entgegen, ſo daß die Fahrer gezwungen ſind, ganz langſam zu fahren, damit die kleinen Trabanten Schritt halten können. Ununterbrochen ſpielt die Muſik. Märſche, Volkslieder und Lieder der neuen Zeit. Weithin dröhnt durch den Laut— ſprecher die Schallplattenübertragung. Sie wollen ſich an Spaziergang in den Modefrühling Neue Hüte bringen der Frauenwelt neue Sorgen um das unvermeidliche gute Ausſehen, es beginnt ein langes Probieren bei der geduldigen Putzmacherin, die alle Beifallsäußerungen mit b g der gleichen Gelaſſenheit quit⸗ tiert wie die Entſetzensſchreie. Sie kennt die Frauen beſſer, ir weiß, daß nach den ſchickſalsſchweren Stunden des qual⸗ vollen Wählens der gute Geſchmack die kleinen Irrwege in das Koſtümhafte und Uebertriebene von ſelbſt ausſchaltet. Die hohen und höchſten Kopfformen ſind auf normalere Höhen abgebaut, man trägt zwar gekantete, gekniffte, vier⸗ ockige und mit neuen Einfällen verarbeitete Hutköpfe, aber in gefälligen Ausmaßen. Die ſtirnfreie Linie des vorigen Jahres unterſtreicht wieder die Reize eines klaren und jungen Heſichtes; aufgeſchlagene Südweſterformen und der rings⸗ herum gleichmäßig hochgebogene Rand des kindlichen Bolero laſſen eine faltenloſe Stirn frei. Dieſe Formen, auch mit der leicht angedeuteten Zuckerhutſpitze ſind der große Triumph des jugendlichen Typs. Wenn man ſich ſchon für die aufge⸗ ſchlagene Krempe begeiſtert, dann nur am Hinterkopf, damit die Lockenpracht allen Blicken und jeder Bewunderung preis⸗ gegeben wird. Beſchattende, nach vorn verlängerte Huträn⸗ der geben den Blick für ein Auge frei, es ſieht ebenſo ge⸗ heimnisvoll aus, und man geht damit entſchieden ſicherer her den Damm, Alle neuen Formen machen eine gepflegte Friſur zur Vorbedingung. Anliegende, ſchräg nach hinten laufende Wellen geben dem Profil die richtige modiſche Betonung. Un⸗ ſere Abbölldung zeigt zwei typiſche Beiſpiele der letzten Hut⸗ moden. Eine damenhafte Kappenabwandlung aus Stroh⸗ 0 oder cellophandurchwirktem Gewebe und eine modiſche chutenform, Marke Heilsarmee, aus Phantaſieſtroh. Alſo, 1 0 Sie nicht länger mit Ihrer Anſchaffung, die früh 6 0 Gebilde ſind nicht nur für den Uebergang gedacht ndern für die erſten Einkäufe im Wintermantel. den Wagen hängen, die großen Bengels, aber da wettert durchs Mikrophon die Stimme heraus:„Wollt ihr wohl!“ So kommen ſie ins Dorf. Die Bewohner ſtehen vor den Türen, vorläufig noch mehr neugierig als freudig über⸗ raſcht. Vor dem Dorfgaſthaus oder der Scheune, wo die Aufführungen ſtattfinden ſollen, wird haltgemacht. Es iſt ſpät am Nachmittag. Die Kinder umdrängen den Wagen und verfolgen mit Spannung die Dinge, die im Wa— gen vor ſich gehen. Was da alles drin iſt! In erſter Linie natürlich das Perſonal, der Vorführer, ein Erſatzmann, der Fahrer und eine Köchin. Dann ſelbſtverſtändlich das wich⸗ tigſte an der ganzen Einrichtung, die Tonfilmapparatur und an der Rückwand des Wagens die„Weiße Wand“. Man ſollte nicht glauben, daß Landkinder für techniſche Dinge etwa kein Intereſſe hätten. Mit ſtirnrunzelnden Ge— ſichtern wälzen die Halbwüchſigen die ſchwierigſten Probleme und machen ſich ihren eigenen Vers, wie dies und jenes funktioniert. Fahrer, Vorführer und Begleiter werden mit Fragen beſtürmt und geben willig über alles Auskunft. So⸗ gar die Köchin wird von Zeit zu Zeit diesbezüglich in An— ſpruch genommen. Aber ſie hat in der Regel keine Zeit. Sie winkt mit dem Kochlöffel ab, weil ſie aufpaſſen muß, daß die Suppe nicht überkocht oder der Reisbrei anbrennt. Denn das iſt das ſchönſte am Ganzen: vor der Aufführung gibt's von den freundlichen Tonfilmleuten etwas zu eſſen, damit die Kinder nicht mit hungrigem Magen die Vorgänge auf der weißen Wand zu verfolgen brauchen. Es gibt ſüßen Reisbrei, Pudding, Schokolade, Zwieback oder ſonſt etwas Schönes. Jedes Kind kann ſo lange eſſen, wie es ihm ſchmeckt. Die Lebensmittel werden von den Gauleitungen geliefert. Die Küche iſt ein Wunder⸗ werk moderner Einrichtungs⸗ kunſt. Winzig klein enthält ſie doch alles, was zur Maſſen⸗ ſpeiſung notwendig iſt: zirka 70 Taſſen, 70 Löffel und 70 Schüſſeln, dazu außer einigen kleineren, einen Rieſenkeſſel, in dem zuweilen auch kröftigere Speiſen gekocht werden, Erb— ſen mit Speck oder weiße Boh— nen mit Rindfleiſch. Selbſtver⸗ ſtändlich wird elektriſch gekocht, doch nur ſo lange, wie der Ton— film nicht läuft. Während der Aufführung müſſen die Hände der Küchenfee am Herde ru— hen. Sie benutzt die freie Zeit, um die Kinder, die infolge Krankheit oder anderer Ge— brechen an der Aufführung nicht teilnehmen können, zu beſuchen, und ihnen im eige— nen Heim wenigſtens Speiſen und Getränke zu beſcheren. Es iſt ſpät geworden. Die Aufführung findet diesmal, da keine günſtigere Gelegenheit vorhanden, in einer Scheune ſtatt. Die geſamte männliche Beſatzung hat alle Hände voll zu tun gehabt, um alles ent⸗ ſprechend herzurichten. Die von einem neuartigen Kleidungsſtück begleitet. Das Cape iſt die Einleitung zu allen neuartigen Complets aus mo— dernen Wollſtofſfen. Als Ergänzung eines vollkommen für ſich gearbeiteten Mantels, mit einigen Griffen abknöpfbar, führt ſich dieſe Form ganz erfolgreich ein. Auch als feſte Hülle für das Mantelkleid an Stelle des Dreiviertelmantels bewährt ſich das elegante Cape mit modernem Clip- oder Knopfverſchluß. Die Länge richtet ſich ganz nach dem Zweck des Complets. In ſportlicher Verarbeitung ſieht das Cape in Ellenbogenlänge recht nett aus und erzielt in der Länge der Dreivierteljacke eine gediegene Note. Auch die Kleider für die Uebergangszeit haben oft Cape⸗Effekte aufzuweiſen. Meiſtens angeſchnitten, loſe die Rückenpartie bekleidend, verdecken ſie gnädig ein Zuviel an körperlicher Fülle und werden für dieſen Zweck gern hüft lang gewählt. Die kurzen Schultercapes bleiben den ju gendlichen Modellen vorbehalten, die die ſchlanke Figur be— ſonders betonen. Wenn man ſich ſeiner Erſcheinung nicht ſo ſehr be— wußt iſt, dann wartet man lieber ab, um zu ſehen, wie die anderen damit ausſehen, und überläßt das Cape, den ausge⸗ ſprochenen Mode⸗ liebling, den expe⸗ rimentierendfreu⸗ digen Damen von einer anſehnlichen Normalgröße auf⸗ wärts. Das Com⸗ plet Nummer 1, welches unſere Zeichnung zeigt, mit neuen, eigen⸗ artig geſchnittenen Revers wird 1 eine an⸗ dersfarbige An⸗ Unſer Spaziergang in den Modefrühling wird darauf U i ee ergänzt. omplet Num⸗ ſo R. d. E un liſeinsten Dor Scheunentenne bildet den Zuſchauerraum. Der Scheune ab⸗ gekehrt ſteht der Wagen, ſo daß die weiße Wand im Scheu⸗ nentorbogen ſteht. Der Lautſprecher kündet den Beginn der Vorſtellung. Die Tenne iſt bis zum letzten Platz beſetzt. Kulturfilme und Luſtſpiele rollen über die weiße Wand. Für viele Alte iſt das ein unvergeßliches Erlebnis, ſehen ſie doch zum erſten Male in ihrem Leben lebendige Bilder über die weiße Wand tanzen. Eine Stunde lang währt die Vorſtellung. Dann wird in Eile abgebrochen. Der Tonfilmwagen rattert vom Hof hinunter, dem Dorfausgang zu, johlend und ſchreiend von der Dorfjugend begleitet. Eine kurze Wegſtrecke läßt ſie der Fahrer gewähren; aber dann gibt er Gas. Es iſt keine Zeit zu verlieren; im nächſten Dorf warten ſie ſchon. Es ſind zwei Vorſtellungen an einem Abend. Und auch dort ſind die Kinder ganz aus dem Häuschen. Der ſonſt ſo energiſche Lehrer iſt kaum imſtande, Zucht und Ordnung unter die Raſſelbande zu bringen. Sie bekommen Schokolade genau wie die anderen und eſſen mit Behagen leckeren Zwieback dazu. Die zweite Vorſtellung verrauſcht. Ruhe und Frieden lehren ins Dorf zurück. Die Tonfilmbeſatzung geht im Pri— vatquartier oder im Landgaſthof zur Ruhe und träumt neuen Dörfern und Städten entgegen. f 32 Tonfilmwagen fahren durchs deutſche Land. So brin— gen ſie Freude ins Land. Mit beſchwingten Armen faſſen die Beglückten wieder den Spaten an, neu geſtählt durch die Freude, die Kraft verlieh. Walter Schumann. „Aufnahme: W. Wieſebach.) And dann die luſtigen Filme! Die Kleinen wollen gar nicht mehr nach Hauſe— viel Spaß macht ihnen der Film. mer 2 nebenſtehender Zeichnung aus glattem Wollſtoff wird zu einem Rock getragen. (Text und Zeichnungen: Hildegard Hoffmann.) Obſtjaft entern Flecken Obſtſäfte, ſobald ſie als leckere und geſunde Beigabe zu unſeren Mahlzeiten erſcheinen, ſind gerne geſehen. Miß— trauiſch werden ſie jedoch betrachtet dank ihrer Fähigkeit, auf ſchönen weißen Kleidern Flecken zu hinterlaſſen, die zu entfernen, oft viel Mühe und Sorgfalt verlangt. Daß man mit Obſtſäften auch Flecken entfernen kann, ja, daß Obſt— ſäfte oder Reſte ein gutes Reinigungsmittel ſind, dürfte we— nig bekannt ſein. Aber man verſuche es einmal: Im allgemeinen wird Zitronenſaft für die Reinigung der von der Küchenarbeit mitgenommenen Hände empfohlen. Die Schalen von Birnen tun die gleichen, vielleicht beſſere Dienſte. Man braucht die Hände nur mit den Scha— len abzureiben, bis alle Flecke verſchwunden ſind. Apfelſchalen reinigen vorzüglich das Aluminium⸗— geſchirr. Die Töpfe brauchen nur mit den Apfelſchalen aus— gekocht und anſchließend gut abgetrocknet zu werden. Schmir— gel und Aluminiumputz werden ſo überflüſſig. Daß der Zitronenſaft vielſeitig verwendbar iſt, dürfte bekannt ſein. Selbſt Schwämme laſſen ſich damit reinigen. Man ſtecke die Schwämme— Natur- oder Gummi⸗ ſchwämme— in eine Schüſſel, beträufele ſie mit Zitronen- ſaft und laſſe ſie ſtehen. Später werden die Schwämme erſt lauwarm und dann kalt ausgeſpült, beſonders die Gummi⸗ ſchwämme, und ſie ſind dann wie neu. Tomatenſaft entfernt aus Stoffen Tintenflecke, Rhabarberſaft, entweder durch Auspreſſen des Sten⸗ gels oder aus dem gekochten Brei gewonnen, iſt ein gutes Mittel gegen Obſtflecke. Der Saft wird in Breiform auf die Flecke aufgetragen und gründlich verrieben. Dann folgt ein Bad mit lauwarmem Waſſer und Seife und anſchließend mit kaltem Waſſer. Nach dem Trocknen iſt der Fleck ver⸗ ſchwunden. Wunder der Vorsehung Ein Offizier langweilte einſt den bei Tiſch neben ihm ſitzenden Profeſſor Virchow mit Geſprächen über die Wun⸗ der der Vorſehung. Um ſeine Anſicht zu begründen, erzählte er, daß ſeine Schwiegermutter hätte nach Amerika reiſen wollen. Schiff und Tag der Abfahrt waren beſtimmt, als ſie im letzten Augenblick verhindert wurde, zu reiſen. Das in Ausſicht genommene Schiff ging unter, Fahrgäſte und Mannſchaften ertranken. Der Erzähler bat den Profeſſor, zu ſagen, ob dies nicht ein Wunder der Vorſehung ſei. „Ich kann das nicht beurteilen, denn ich kenne Ihre Schwiegermutter nicht!“ antwortete Virchow. De Labyrinth-Aufgabe. 117 — 1 710 12 Die 36 Buchſtaben: 3a, 1b, 2c. 8e, 2g, 2h, 2i, Ik, 4l, pn, 10, 1s, it, Zu, 13, ſind in die vorſtehende Figur derart einzuordnen, daß ſie folgende Wörter ergeben: 1—2 Ge— wäſſer, 2—3 Lebensbund, 3—4 Nebenfluß des Neckar, 2 ſtaatliche Abgabe, 5—6 ſumpfige Wieſe, 6—7 Deutſcher Dich⸗ ter, 7—8 Vermächtnis, 8—9 Gerbſtoff, 9—10 Metall, 10—11 große Eidechſe. Buchſtaben-Rätſel. Mit donnerndem Getöſe fiel ich den Berg hinab, Nahm vieles mit vom Wege ins ſtille, tiefe Grab. Bei dieſem Todesſturze zerbrachen mir zwei Lettern: Do ſchätzen wenig kundig mich vom Fach die Vettern. Bilder-Rätſel. — 27*—.h 0 . 9 Silben-Rätſel. Aus den 43 Silben: bert cae da da ke er gard go hal i i irm ka korb ma ma mar maſt na net ni nie nier no o re ro ſar ſe ſet ſo ſpar ſpi ſtaub ſte te te ten to tur wei za zie ſind 16 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. Gewebe, 2. Oper, 3. Apfelart, 4. Wirtſchaftsgerät, 5. Rö— miſcher Staatsmann und Feldherr, 6. Brettſpiel, 7. Stadt in Thüringen, 8. Kleeart, 9. Weiblicher Perſonenname, 10. Stär— kungsmittel, 11. General Friedrichs des Großen, 12. Ver— ſteckter Spott, 13. Philoſoph, 14. Kampfſpiel, 15. Männ⸗ licher Perſonenname, 16. Name aus der griechiſchen Mytho— logie. Nach richtiger Bildung der Wörter ergeben die An— fangsbuchſtaben von vorn nach hinten und Endbuchſtaben von hinten nach vorn ein Zitat von Peter Hille. Rätſel. Mitel da iſt's ein wackrer Mann, Mit em hingegen zieht man's an, Und wird geſchrieben es miter, Iſt's in der Küche nötig ſehr. Schach-Aufgabe. U c 0 e h,,. 5 . N e d, e e Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Scharade. Das eine iſt beliebt im frohen Kränzchen, Und manchem lieber als ein Tänzchen; Oft flüchtet auch ſich in geheime Ecken, Sich vor des Spähers Auge zu verſtecken. Das andere wird dir oft im ſchönen Reigen, Wie Jüngling ſich und Jungfrau ketten, zeigen; Und oftmals knüpfte es ein ewig Band, Wenn ſich das Herz zum Herzen fand. Das ganze wirft die Rechte oft und viel Dir zu im Freien aus der Ferne. O, lieber Freund! Man hat es gerne. Es liegt oft tiefer Sinn im leichten Spiel. „ iid. teich) achho bend Wundervoll die Oeschmock. 222 Auflöſungen aus voriger Nummer. Geographiſches Rebus: Die einzelnen Teile ergeben folgende Namen: 1. Ansbach. 2. England. 3. In⸗ ſter. 4. Mur. 5. Schelde. 6. Eſſen. 7. Lychen.—„Ans Vaterland, ans teure, ſchließ dich an.“(Schiller.) Pflaſterſtein-Rätſel: Gehen— macht— muede — Beine. Silben⸗Rätſel: 1. Defoe, 2. Edler, 3. Rupie, 4. Kümmel, 5. Inſerat, 6. Narziſſe. 7. Dragoner, 8. Erd⸗ beben, 9. Relief, 10. Emir, 11. Harpune, 12. Roßlau, 13. Edmund. 14. Debatte.— Der Kinder Ehre der Eltern Freude. Steckbrief: Theologe— Architekt— Kunſtmaler — Bankdirektor— Schriftleiter— Gerichtsſchreiber. Schach⸗ Aufgabe: 1. Dal— el, Kf4e5, 2. Sez3—85 matt. a) 1.„ Kfa4f3, 2. Dei f1 matt. b) 1.., Kf4—g5. 2. Te5 c f5 matt. bellebig, 2. Del—gs matt. Synonym: 1. liebreizend, 2. albern, 3. unverfro⸗ ren, 4. tiefſinnig, 5. ſtattlich, 6. putzig, 7. rechtlich, 8. ehr⸗ bar, 9. charmant, 10. höflich, 11. erſprießlich, 12. rein.— Lautſprecher. Die deutſche Schiffahrt ruft Fern im Süd ein bunker Frühling. Sehnſucht nach dem Süden!— Wer kennt es nicht, dieſes alte und doch immer wieder aufs neue erwachende Verlangen nach einer buntfarbigen Welt, nach den von der Natur ſo reich geſegneten, in Licht und Farben getauchten Ländern? Dazu blaugoldene Tage auf See an Bord eines ſtolzen deutſchen Schiffes, der„ſchwimmenden Heimat“, in⸗ mitten frohgeſtimmter deutſcher Menſchen! Dieſe wenigen Worte ſchon laſſen vor unſerem geiſtigen Auge eine Fülle verlockender Bilder entſtehen. Spanien, Portugal, die Atlantiſchen Inſeln, Nordafrika— Länder, die im Frühling blühenden Gärten gleichen, die mit den Zeugen vergangener alter Kulturen das bewegte Leben der Gegenwart umſchließen. Sie ſind uns das Erlebnis von Natur und Kunſt. Menſchheit und Geſchichte, Meer und Fremde.— 5 Ja, es iſt wahr: Wir Deutſchen ſollten viel mehr auf unſeren ſchönen Dampfern reiſen! Das deutſche Schiff iſt deutſcher Boden; es iſt die Brücke zum Herzen und zum Verſtande des Auslandes und des Deutſchtums draußen in der Welt. Wenn deutſche Schiffe über die See fahren, finden deutſche Seeleute Verdienſt und Brot. Das iſt einer der Beweggründe mit, um derentwillen die Reichsregierung wie⸗ derholt auf die Lebenswichtigkeit der Schiffahrt und die Not⸗ wendigkeit des Seereiſens hingewieſen hat. An Reizvollem viel bietet die deutſche Schiffahrt ihren Fahrgäſten. Da ſind, nur um ein Beiſpiel zu nennen, die drei Frühlingsreiſen, die Oſter- und Pfingſtfahrt, die der Norddeutſche Lloyd in Bremen mit ſeinem herrlichen Schnelldampfer„Columbus“, dieſem Rieſenſchiff von mehr als 33 500 Bruttoregiſtertonnen, in den Monaten April, Mai und Juni 1935 unternimmt. Gibraltar, Ceuta, Tanger, Madeira, Caſablanca,. Santa Cruz de Tenerife, Las Palmas und ſelbſt das ferne Ponta Del⸗ Villagareia, Liſſabon,! Dosen: 15, 30 d 60 Pfennig Iſt es nicht verheißend, ſchon heute zu wiſſen, daß eines ſchönen Morgens der große Lloyddampfer, in deſſen kulti⸗ vierter Behaglichkeit man ſpielend, ruhend und wundervoll gepflegt, durch Sonne und Seeluft, durch das weiche Wogen⸗ blau des Meeres gefahren iſt, auf der Reede einer Junſel liegt? Das Auge ruht auf einer weiß⸗bunten Stadt, die ſich an grünen Hängen hinaufzieht, von der ſchneelichten Kuppe eines hohen Berges übertürmt. 1 9 8 i Nun werden wir ausgebootet und dem wahrhaften Er⸗ leben des fernen ſüdlichen Frühlings, dem Wunder ener glücklichen Welt zugeführt. Uns überraſcht eine ſubtropiſche Landſchaft mit ihrer vielgeſtaltigen berückenden Pflanzen welt. Seltſame Drachenbäume, Lorbeer⸗ und Erikabäume ragen grün und dunkel empor. Friſche Wieſen ſind da. graue Lavafelder, ſeltſame Wälder, Plantagen, in denen Bananen, Apfelſinen, Zitronen, Zuckerrohr wachſen, Freund; liche Weingärten ziehen ſich an den Hügeln hin. Aus der tropiſchen Vegetation der Täler ſteigt man in die Eisregion des 3700 Meter hohen Pico de Teide hinauf Man freut ſich, die Villa zu erblicken, in der Alexander bon Humboldt gewohnt hat. Der wußte ſchon, wo er das Pa⸗ radies zu ſuchen hatte. Bei ganz klarem Wetter ſtehen die Bergkuppen von Teneriffa in wunderbarer Schönheit vor dem afrikaniſchen Himmel, und wenn man mit dem Auto auf den von hohen Agaven und Opuntien umſäumten Stra ßen durch die blühenden Gärten fährt, an Palmen, Oliven Mangobäumen vorüber, und ſpäter mit Maultieren immer höher hinaufreitet in die romantiſche Bergwelt, dann fällt alle Erdenſchwere wie etwas Fremdes von einem ab. Man ſteht oben in der Milde und Sommerlichkeit des ſüdlichen Klimas, umgeben von der großartigen Landſchaft und ge nießt den traumhaften Rundblick über die maleriſchen Dör fer im ſpaniſchen Bautypus, in denen ſo freundliche Menſchen wohnen, man grüßt die weißen Villen am Hang und ſchaut beglückt über das blaue Meer, das in grenzenloſer Weite mit dem klaren Horizont ineinanderfließt. In Funchal, dem beſuchteſten Ort Madeiras, findet der Fremde wiederum vielerlei Neuartiges, das ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit ſeſſelt. Vor allem gehört ein Ausflug nach Monte zu den Unternehmungen, die den Reiſenden mit einer Be ſonderheit der Inſel vertraut machen. Während man mit einer Bergdrahtſeilbahn zum Ziele gelangt, fährt man zu rück mit einem Rennſchlitten, der unter der Leitung zweier geſchickter Führer, begünſtigt durch das außerordentlich glatte Steinpflaſter, in ſauſender Fahrt den Berg abwärts gleitet Ein gleichfalls recht eigentümliches Gefährt iſt der landes übliche Ochſenſchlitten. auf dem Menſchen und Laſten über die ſteilen Höhen gezogen werden. 1 Die kurze Schil derung kann nur als Beiſpiel ge wertet werden; denn im knappen Maß dieſes Rau⸗ mes iſt der ganze Reichtum des Er lebniſſes nicht zu faſſen, das auch nur eine der fünf 5„Columbus“ b Fahrten bietet. So Schlittengeſpann auf Madeira. e ſteht fest. Der Durſt nach Schauen und Wiſſen wird geſtillt, der Kör⸗ per und der Geiſt erfriſcht und der nationalen Verbunden heit mit unſerer Schiffahrt Genüge getan und ihr Hilfe geleiſtet. Aus Geben und Nehmen geſtaltet ſich hier ein glückliches Verhältnis. Es mögen darum viele kommen gada der Azoren ſind Anlaufplätze der verſchiedenen Fahrten. wenn die deutſche Schiffahrt ruft! 2 2— Arger, daran lasse sich beim besten Willen nichts än⸗ eHAlæe Mklurk, ES Mü ss E S0 SEIN. as Rasieren sei nun mal ein täglich wiederkehrender Hi Besuch von Aheln, an.-Ral. Ur. Wien züdpg's Tnuringer dür— Sasel—daar. Uausenaterum S0 HIMar Ze ON * 711 Hellen. nach verdun dern. Stimmt nicht, Herr Schulze! Gewiß, Sie haben einen prels ab Cöln 68. unangenehmen Bart: hart und borstig und sicher nicht leicht zu rasieren. Aber glauben Sie uns, es gibt heutzutage Rasier-[Unterkunft, seifen, die auch damit spielend fertig werden. Die glyze- Reisepaß nicht er. rinhaltige Kaloderma- Rasierseife z. B. ist speziell für das Rasieren von drahtigem, hartem Barthaar und empfind- licher Haut zubereitet. Da gleitet das Messer leicht und sauber durch die sprödesten, widerspenstigsten Bartstoppeln! 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Prot, und kath.: Kunigunde Sonnenaufg. 6.45 Sonnenunterg. 17.41 Mondaufg. 5.51 Mondunterg. 15.38 Die„unſinnige Woche“ Heute wiſſen ſchon ſehr viele. daß das Wort„Faſtnacht“ nichts mit dem Zeit⸗ vort„faſten“ zu tun hat. Richtig iſt, daß „Fuſtnacht“ von„faſen“ oder„faſeln“ her⸗ geleitet werden muß. Um ſich für die be⸗ zorſtehenden Entbehrungen der Faſtenzeit ſchadlos zu halten, beging man ſchon in früherer Zeit die Tage vor dem Aſchermitt⸗ woch mit Schmäuſen, mit Tänzen, Mumme⸗ reien und„Faſeleien“. Die Gelage und Maskeraden dauerten meiſt eine ganze Woche, die man die „Faſtnachtswoche“ oder„unſinnige Woche“ nannte. Am Donnerstag vor Faſtnacht, dem „Pfaffen⸗“ oder„Weiberfaſtabend“, begann die unſinnige Woche. Es gab dann einen „feiſten“ oder„ſchmalzigen Sonntag“, der auch„Rinneſonntag“ hieß, und einen „Fraß“ oder„Hirsmontag“, der uns Heu⸗ tigen beſſer unter dem poetiſchen Namen „Närrenkirchweihe“ oder„blauer Montag“ genannt wurde. Dieſer„blaue Montag“ hatte jedoch nichts zu tun mit dem, was wir geute mit einem„blauen Montag“ meinen. In manchen Gegenden gilt die Zeit der Faſt⸗ ſacht noch heute als heilige Zeit. Ge⸗ wiſſe Verrichtungen, ſo wichtig ſie auch ſein ögen, meidet man in dieſen Tagen: man oll nicht aufs Feld gehen, wenn es nicht un— hedingt nolwendig iſt, ſoll nicht ſpinnen, Was übrigens das Wort„Karneval“, die Faſchingszeit, die mit der Faſtnacht en— det, betrifft, ſo wird es meiſt ebenſo falſch eoklärt wie das Wort„Faſtnacht“. Man meint im allgemeinen, daß„Karneval“ auf „carne vale“(Fleiſch leb wohl) zurückzufüh— den ſei, weil eben auf die Karnevalszeit die Faſtenzeit folgt. Viel wahrſcheinlicher aber iſt es, daß„Karneval“ mit den lateinitchen Wörtern„carrus navalis“ zuſammenhängt; „carrus napalis“ heißt„ſchiffsartiger Wa— gen“. Iſt die Faſtnacht vorüber, iſt auf dem letz— en Ball der letzte Tanz getanzt, ſo komait der Aſcher mittwoch. Der Tag hat ſei⸗ nen Namen nach der in der Römiſch-Katho— iſchen Kirche üblichen Sitte, daß der Prie— ter vor der Meſſe Aſche weiht und mit die— er geweihten Aſche den vor ihm knienden Gläubigen unter den Worten„Gedeuke, o Menſch, daß du Staub biſt und zum Staube Urückkehren wirſt!“ ein kleines Kreus auf Stirn macht. Aus hebt die d' Alber! * Wettervorherſage: Während ſich einerſeits am ſüdlichen Rande des vor England lagernden Tiefdruckwirbels, der entgegen den Erwartungen zunächſt nicht weiter vorgerückt iſt, über Frankreich eine umfangreiche Störung ausgebildet hat und vor, ehmlich in Süddeutſchland Niederſchläge Herbeiführt, hat ſich andererſeits über Nord europa ein kräftiges Hochdruckgebiet entwik— folt, in deſſen Verfolg durch eine Oſtſtrö— mung über Nord⸗ und Mitteldeutſchland kalte Luftmaſſen vordringen, die ſich auch auf unſer Gebiet ausdehnen. Zeitweilig aufheiternd, ört— iche Niederſchläge; bei vielfach öſtlichen Win— den wieder etwas abſinkende Temperaturen. Neues aus aller Welt Schweres Verkehrsunglück durch ein ſcheuen⸗ des Pferd. Auf der Straße Ebrach-Burg⸗ windheim in Bayern ſcheute ein Pferd v zem entgegenkommenden Laſtkraftwagen und prang direkt in deſſen Fahrbahn hinein. Bei dem Verſuch, auszuweichen, geriet der Laſt⸗ kraftwagen in die Straßenböſchung, ſtürzte um und blieb ſchwer ve chabigt liegen. Wagen⸗ führer und Begleiter blieben unverletzt. Das Pferd war tot. Der Lenker des Fuhrwerks, der Sohn des Erbhofbauern Thomann aus Unterſteinach, erlitt ſchwere Verletzungen. „Unterſchlagungen bei der Ortskrankenkaſſe. Der Geſchäftsführer der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe Völklingen(Saar) iſt wegen Un⸗ terſchlagung und Urkundenfälſchung mit ſo⸗ fortiger Wirkung ſeines Amtes enthoben wor⸗ den. Er hat durch fortgeſetzte, betrügeriſche Handlungen ſeit längerer Zeit die Kaſſe um beträchtliche Summen betrogen. Bis jetzt ſind durch die Reviſion der Aufſſichtsbehörde, die noch nicht abgeſchloſſen iſt, zirka 23 000 Fran⸗ len an Veruntreuungen nachgewieſen. „Billige“ Ausſteuer. Auf billige Weiſe ſuch⸗ zen ſich ein Brautpaar die Ehebetten zu ver⸗ ſchaffen, da ſie in nächſter Zeit zu heiraten beabſichtigten. Die beiden ſtahlen vier Säcke Bettfedern bei dem Bauern in Pirk, wo die Braut früher als Dienſtmagd beſchäftigt war, o daß ſie mit den Verhältniſſen vertraut war. Die polizeilichen Ermittlungen förderten die geſtohlenen Bettfedern in der Wohnung der deiden zutage. Das ſaubere Paar wurde ver⸗ haftet, nach Abſchluß der Ermittlungen je— doch wieder auf freien Fuß deſetzt. Ants und rechts vom Nhein 104 Jahre alt geworden. Wie der„Beiln⸗ zrieſer Anzeiger“ meldet, iſt in Kirchenöden⸗ zart der frühere Gaſtwirt Ferſtl geſtorben. Ferſti hat ein Alter von 104 Jahren erreicht, erfreute ſich aber bis in ſein hohes Alter iner erſtaunlichen Rüſtigkeit. Uebermut mit dem Tode bezahlt. In der Nacht ſtieg in Baſel der in übermütiger Stim⸗ mung in Begleitung zweier Freunde nach Hauſe zurücklehrende Erdarbeiter E. Studhal⸗ er auf das Geländer der Mittleren Rhein⸗ brücke, verlor dabei das Gleichgewicht und türzte in den Rhein, wo er trotz ſofortiger Rettungsverſuche ertrank. Sabotage? Wie aus Kanſas⸗City Miſſouri) gemeldet wird, erklärt Wiley oſt, der einen Stratoſphärenaufſtieg vor⸗ jatte, das Mißlingen ſeines Aufſtiegsber— uchs und der Aufſtellung eines neuen Re— ords für einen transkontinentalen Flug mit Sabotage. Wiley Poſt behauptet, Stahl⸗ taub und Schmirgelpulver ſeien dem Oel eines Motors vor dem Start beigemengt worden. Er fügt hinzu, er ſei im Beſitz ge— nügender Beweiſe für die Sabotage. Er ei überzeugt, daß der Staub abſichtlich in einen Motor hineingetan worden ſei. .. Der abgekürzte Abſchiedsluß— Der Whiſin bringt es an den Tag— Ein geſtrenger Polizeichef Nicht nur in der Natur, ſondern auch im Karnevalstrubel 1935 konnte man in jüng⸗ ſter Zeit wiederholt Windſtärke 12 verzeich⸗ neu.„Links vom Rhein und rechts vom Rhein“ feiert man in dieſem Jahre einen Karneval, wie wir ihn lange nicht mehr erlebt haben ganz abgeſehen von der Tatſache, daß man diesmal ſo ſchön und ausgiebig Zeit zum Austoben gehabt hatte. Der Höhepunkt ſteht überhaupt noch bevor. Für den l rheiniſchen Karneval hat von Alters her Weiberfaſtnacht der Donners⸗ tag vor Faſtnacht eine beſondere Bedeu— tung. Die heiden karnevalverbündeten Städte Mainz und Düſſeldorf trafen ſich im ſchönen Godesberg am Rhein zu einer ein— zigartigen Sitzung. In mal 11 Minuten kamen in der neuartigen Form einer„Blitz— ſitung“ vier Büttenredner, zwei aus Mainz und zwei aus Düſſeldorf, zu Wort. Der Elfer— dat war paritätiſch mit Mainzer und Düſſel⸗ dorfer Elſerräten boſetzt. Das Zepter ſchwang Präſident Mehl von der Prinzengarde der Stadt Düſſeldorf. Auch ſeine Tollität Prinz Franz III. und ſeine Venetia waren mit ihren Garden und den Vertretern zahlreicher Düſſel⸗ vocfer Karnevalsvereine nach Godesberg ge— kommen. Auch im alten Kölle iſt man „eſu glöcklich“ wie noch nie. Das vergnügte Treiben auf den Straßen— im Mittelpunkt ſteht natürlich die berühmte Hoheſtraße und in den Lokalen reißt nicht ab. Daß auch die Reichshauptſtadt, wo ja ohnehin gerade in letzter Zeit„allerhand los war“, in dieſem Jahre eifrig bemüht war, fröhliches Karnevalstreiben aufzuzeigen, iſt ſchon gebührend vermerkt worden. Inzwiſchen vollzieht ſich in der Weltſtadt, die im übrigen immer noch im Zeichen der„Großen Auto— mobilausſtellung“ ſteht, in aller Stille ein großes Werl, ohne das Berlin gar nicht mehr zu denken iſt. Die Stadtbahn wird erneuert und umgebaut. Sie iſt nämlich ſchon über fünfzig Jahre alt. Die Züge ſind inzwiſchen ſchwerer und länger geworden, die Zugfolge iſt dem Tempo der Zeit gefolgt, da wird es Zeit, den geſteigerten Forderun⸗ gen an den Bahnkörper der Stadtbahn Rech⸗ nung zu tragen. Dieſer Uum⸗ und Anbau muß ſich ohne die geringſte Verkehrsbeſchrän⸗ kung vollziehen. Die Fernzüge müſſen auf die Sekunde genau den Bahnhof verlaſſen. Es hat ſich als ein verkehrstechniſcher Uebelſtand herausgeſtellt, daß in der letzten Minute vor Abgang des Zuges ſich manche Paare ſo ſehr mit dem Abſchiedskuß aufhiel⸗ ten, daß der Stationsvorſteher, der ſchließlich auch ein Mann mit Herz iſt, ſich in ſchwere Dienſtkonflikte brachte, weil er noch ein Dutzend Sekunden oder ſo zugab, ehe er das„Abfahren“ ausrief. Das kann nun nicht mehr vorkommen, denn die Uhren der Fern⸗ bahnhöfe haben jezt auch Setun be n 3er⸗ ger, nach denen ſich ſowohl der Mann mit der roten Mütze wie auch die ſich küſſenden Paare zu richten haben. Zugaben ſind nicht geſtattet. Zwei Meiſter des Zei⸗ chenſtifts haben das Berlin, wie es war, in Tauſenden von Zeichnungen verewigt, Adolf von Menzel, und Heinrich Zille. Wo iſt der Zeichner des Berlin von heute, der mit glei⸗ cher Kunſt und gleicher Liebe ſich eine ſolche Aufgabe ſtellte? Leicht iſt ſie nicht, aber ſehr dankbar. Gerade in der ſchönen Karnevalszeit wird man am wenigſten begreiflich finden, daß es Gegenden gibt, in denen ausgerechnet Waſ— ſer als beſondere Koſtbarkeit gilt. Aber wer die„Glücklichen J iſeln“, wie die Kanariſchen Inſeln gern genannt werden, weil eine ver— ſchwenderiſche Natur ihre Gaben über ſie aus— geſtreut zu haben ſcheint, beſucht, wird bald wahrnehmen, daß dieſe wichtige Gabe dort äußerſt ſelten iſt. Wohl leuchtet im herrlich⸗ ſten Blau der Ozean, deſſen Feuchtigkeit die Pflanzen und Bäume üppig gedeihen läßt, doch für Menſchen und Vieh iſt das Meeres- waſſer natürlich ungenießbar. Wie man an— derswo mit Aktien ſpekuliert, ſpekuliert man dort mit Quellwaſſer. Zahlreiche Grund— ſtücke werden gekauft, um dort nach einer Quelle zu bohren. Der Waſſerpreis wird täg⸗ lich von der Behörde feſtgeſetzt, er wird alſo wie an der Börſe notiert. Im Som⸗ mer iſt das Waſſer weſentlich teurer als im ABinter und Waſſerdiebſtahl wird ſchwer beſtraft. Ein regenarmer Winter bedeutet für die Kanariſchen Inſeln eine Kataſtrophe. Zu den Leuten, die dem Waſſer den Vor— zug vor all den anderen Getränken, mit denen man ſich nicht nur im Karneval das Leben verſchönern kann, den Vorzug geben, gehört — wenn auch verſpätet— der Auſtralier George Steers. Er erwarb ſich das zum Leben nötige Geld als Haupt einer Verbre— cherbande, die es verſtand, immer wieder Leute zu finden, die ihnen wertloſe Aktien für teures Geld abkauften. Der Chef dieſer Bande, Miſter Steers, leitete meiſtens nur das Unternehmen, doch wenn ſich eine beſon— ders günſtige Gelegenheit bot, nahm er ſie ſelbſt wahr. In England war ihm der Boden zu heiß geworden, deshalb verlegte er ſeine Zentrale nach Paris und ſchickte von hier ſeine Leute aus. Auf einem Kanaldampfer machte er die Bekanntſchaft eines Kapitäns der auf dem Wege nach Italien war, um dort ein Schiffskommando zu übernehmen Steers nahm ganz richtig an, daß der Kapi⸗ tän eine größere Summe bei ſich haben müſſe und ließ eine Lage Whiſky nach den anderen auffahren, um den Kapitän be⸗ trunken zu machen, wobei ſich der Verbrecher auf ſeine Altoholfeſtigkeit verließ. Endlich Untergrundbahnhof Reichsſporffeld. Die Bauarbeiten auf dem zukünftigen Reichs⸗ ſportfeld in Berlin⸗ Grunewald machen ſchnelle Fortſchritte. Ab 1. März trägt der Un⸗ tergrundbahnhof Sta⸗ dion den Namen Reichs⸗ ſporffeld. Deutſches Nachrichtenbürg. ſchien der Kapuan genug zu haben, setzte ſiq; in eine Ede und ſchlief ein. Steers trank zu⸗ nächſt noch ein Glas Whiſky und holte mit unſicherer Hand die Brieftaſche aus des Ka⸗ pitäns Jacke, der davon erwachte. Es kam zu einer großen Rauferei zwiſchen den beiden, und ſchließlich brachte die herbeige⸗ holte Polizei ſie zur Wache. Während ſich die beiden Männer gegenſeitig beſchuldigten, unterſuchte man ihr Gepäck. Das des Ka⸗ täns war in Ordnung, doch in der Reiſetaſche Steers fand man eine Menge gefälſchter Aktien und auch falſche Hundertpfundnoten. Das Pariſer Verbrecheralbum wies ihn als einen langgeſuchten Betrüger aus. Wie ge⸗ ſagt, er wird jetzt wohl das Waſſer nützlicher als den Whiſky finden. Aber dieſe reſignierte Feſtſtellung hilft ihm nun auch nichts mehr. Er hätte auch nicht gleich ſoviel trinken ſollen. Während dieſer Tage bei uns zu Lande das Tanzbein heftig geſchwungen wird, iſt die tanzluſtige Jugend von Tokio zutzeit ſehr bekümmert. Die Landeshauptſtadt hat einen neuen und ſehr geſtrengen Polizei⸗ chef bekommen, dem der Tanz der Jugend offenbar ein Greuel iſt. Kazuo Oguri, ſo heißt der Geſtrenge, huldigt der Anſicht, daß der Tanz beider Geſchlechter ſich mit den alten japaniſchen Sitten nicht vertrüge, er will aller⸗ dings geſtatten, daß Ehepaare miteinander tanzen dürften. Sehr ſchlecht ſcheint der Po⸗ lizeigewaltige auf die tanzluſtigen Studen⸗ ten zu ſprechen ſein, denen er am liebſten das Tanzen überhaupt unterſagen möchte. Tokio iſt aber eine moderne Stadt mit zahlreichen Tanzlokalen, die nicht einfach aus morali⸗ chen Bedenken geſchloſſen werden können. Aber Kazuo Oguri hat angekündigt, er werde ſämt— iche Tanzlokale ſtreng überwachen laſſen und bei den geringſten Verſtößen gegen die alt⸗ apaniſche Moral exemplariſch eingreifen. In der Tagespreſſe von Tokio hat der Tanzgeg⸗ ner allerdings wenig Freunde. Die tanzfreu⸗ digen Männlein und Weiblein der Hauptſtadt geben, ſo höflich die Japaner ſonſt ſind, ihrem Unmut über die veralteten Anſchauungen Oguris recht kräftig Ausdruck. Aufregung in Monte Carlo In dem Kaſino von Monte Carlo geht es ſeit der Weltwirtſchaftskriſe recht ſtill und bedeutungslos zu. Es wird natürlich noch geſpielt, doch vorſichtig und mit mäßigen Ein⸗ ätzen. Die großen Spieler von einſt ſind berſchwunden. Vergebens würde man ſich im Kaſino nach ruſſiſchen Großfürſten, ſuͤdame⸗ rikaniſchen Plantagebeſitzern oder indiſchen Na⸗ bobs umſehen. N Vor einigen Tagen gab es in Monte nach anger Zeit wieder einmal eine aufregende Nacht. Ein junger, eleganter Engländer hatte es ſich offenbar in den Kopf geſetzt, die Bank zu ſprengen. Er ſpielte mit einer fanatiſchen Gelaſſenheit und verlor jedes Mal. Immer ernſter und bleicher wurde ſein Geſicht. Sech— zehnhundert Pfund hatte er ſchon verloren, da ſetzte er mit müder Handbewegung den Reſt ſeines Geldes, es waren nur noch 13 Pfund, auf Nummer 28. Den Kopf ließ er auf den Tiſch ſinken, ſchloß die Augen und ſchien in dieſer Stellung den Entſcheid des Croupiers abzuwarten. Geſpannt blickten die anderen Spieler auf die Kugel, bis der Crou— pier als Gewinnummer die 28 ausrief, wobei er dem jungen Engländer Spielmarken im Wert von 470 Pfund zuſchob. Doch der rührte ſich nicht, ließ die Marken liegen, das Spiel ging weiter, und wieder gewann der Engländer, der jedoch keine Notiz von dem ihm zugeſchobenen Reichtum nahm. Der Ge— winn blieb alſo wieder liegen und ſchon wollte der Croupier das Spiel fortſetzen, beſann ſich jedoch und ſchickte einen Saaldiener zu dem Engländer, um ſich zu vergewiſſern, ob der Gewinner etwa nochmals auf Nr. 23 ſetzen wolle. Doch der Engländer antwortete auf die an ihn gerichtete Frage nicht, wachte auch nicht auf, als der Diener ihn am Arm ſchüt— telte— er war tot. Als er ſein letztes Geld für ſeine Spielmarke hingab, ereilte ihn der Schlag und bon ſeinen Gewinnen hat er nichts mehr wahr⸗ nehmen können. Da Spieler vielfach abergläu— biſch ſind, entſtand ein Streit um den Platz des Engländers, doch die vier Herren, die auf dem Stuhl, auf dem der Engländer ge— ſeſſen hatte, Platz nahmen, verloren in kür— zer Zeit ihr letztes Geld. Niemand wagte ſich mehr auf den Platz zu ſetzen, bis eine ſteinreiche Amerikanerin ſich ruhig auf ihn ſetzte, ihre Spielmarken auf Nr. 28 legte und in einer halben Stunde ſiebentauſend Pfund gewann. Heizbare schuhe Der Gedanke, die Schuhe auf irgend eine Art zu heizen, iſt keineswegs neu, aber alle Verſuche, die von Erfindern unternommen wurden, bewährten ſich nicht in der Praxis. Jetzt ſoll es aber tatſächlich geglückt ſein, dieſes Problem zu löſen. Es werden Einlege⸗ ſohlen aus einem Trockenelement hergeſtellt, das Schwefelblüte und Magneſium enthal⸗ ten ſoll. Die Wärme der Füße ſetzt das Trol⸗ kenelement in Tätigkeit und die Füße blei⸗ ben auch bei großer Kälte und ſtundenlangem Stehen im Freien warm. Die Tragweite die⸗ ſer Erfindung, wenn ſie das hält, was ſie verſpricht, iſt gar nicht abzuſehen. Der Win⸗ ter würde eine ſeiner unangenehmſten Seſten verlieren, wenn man nicht mehr an den Füßen zu frieren brauchte. Schnupfen und Grippe würden ihre Schrecken einbüßen. Für den Winterſport würden die heizbaren S ſehr willkommen ſein und heizbare Handſchuhe wären der nächſte Schritt. 19 0 0 3 0 Der Führer und Reichskanzler, der im Saarland mit ſtürmiſchem Jubel empfangen purde, nahm am Saarbrückener Rathaus den Vorbeimarſch der Verbände ab und hiel! auf der großen Kundgebung am Regierungs⸗ gebäude eine Rede. Im Rathaus in Saarbrücken fand der ſeierliche Staatsakt der Einſetzung des Saar, ſommiſſars Bürckel durch Reichsinnenmini, ſter Dr. Frick als Reichskommiſſar ſtatt. Zur ſelben Minute, wie am Regierungs⸗ gebäude in Saarbrücken wurden in ganz Deutſchland die Reichsflaggen gehißt. Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsſtatthalter Sprenger mit der Führung der Länderregierung in Heſſen und den Reichsſtatthalter Mutſchmann mit der Füh. rung der Landesregierung in Sachſen be⸗ auftragt. „Times“ meldet zu den Beſprechungen zwiſchen Simon und Laval, daß das Pro, ramm des Berliner Beſuches in Paris volle illigung gefunden habe. Der Untergang eines ſpaniſchen Fiſchkut. ers auf der Höhe von Caſablanca(Marok, ko) forderte 14 Todesopfer. mm...§—r˖—öt. Luftkampf zur See Im nächſten Kriege, der hoffentlich noch eine Weile auf ſich warten läßt, wird der Kampf auf den Meeren nicht nur auf und unter dem Waſſer, ſondern auch in der Luf! ausgefochten werden. Die Taktik des See⸗ kampfes wird ein ganz anderes Ausſeher haben, als es noch im Weltkriege der Fal, war. Sowohl die Seeſchiffe als auch die Flugzeuge ſind imſtande, ſich durch Ablaſſer von Gaſen dem Gegner unſichtbar zu machen Der maritim ſchwächere Gegner wird beſon ders bemüht ſein, durch ſeine Waſſerflug, zeugbombenwerfer noch vor dem Zuſammen. lreffen der beiden feindlichen Flotten, dem Gegner größere Verluſte beizufügen, um ſeine Chancen zu verbeſſern. Doch nicht nur von oben droht das Flugzeug den Schiffen gefähr. ſich zu werden, es droht auch von unten, von U⸗Boot aus. Die modernſten U-Boote den großen Seemächte ſind mit Waſſerflugzeugen ausgerüſtet, die ſich in wenigen Minuten nach dem Auftauchen des U-Bootes in die Luf: erheben können. Die Boote beſitzen alſo eine kleine Flugzeughalle, die gerade noch Plat für ein kleines Flugzeug mit abgenommene! Tragflächen hat, die mit einigen Grifſen ein— geſetzt werden. Daneben gibt es die gro— ßen Flugzeugmutterſchifſe, die gleichzeitig üben 100 Flugzeuge mit ſich führen können. Die Kriegsſchiffe können ſich natürlich mit ihren Flugzeugabwehrgeſchützen gegen den Feind aus der Luft wehren und werden verſuchen, mög— lichſt viele aus der Luft herunterzuholen— wenn der Gegner überhaupt geſichtet werder kann. Allerdings können ſich auch die Kriegs, ſchiffe durch Abblaſen von Gaſen unſichtban machen und es wird dann Aufgabe der Flug zeuge ſein, ſo weit niederzugehen, daß die Um. riſſe der Kriegsſchiffe erkannt werden können um nicht etwa die der eigenen Flotte mi Bomben zu belegen. An die Offiziere und Mannſchaften den Waſſerflugzeuge werden daher große Anfor derungen geſtellt werden müſſen, um durch vielfache Uebung die Leiſtungsfähigkeit zu er halten, die für den blitzſchnellen Kampf in der Luft über dem Waſſer erforderlich iſt. Be den großen Manövern der Amerikaner unt Engländer ſind Flugzeugverluſte an der Ta⸗ gesordnung. Wohin dieſe Entwicklung den Kampftechnit noch führen wird, läßt ſich heut noch gar nicht abſehen. Die Erfindungen und Verbeſſerungen auf dieſem Gebiet tag eſtür gen ſich. Die Viehſeuchen bekämpfung durch die Behörden * Wiesbaden, 2. März. Nach einer Mittei⸗ lung des Regierungspräſidenten in Wiesba⸗ den breiten ſich unter den Viehbeſtänden der ſüddeutſchen und mitteldeutſchen Landwirtſchaft immer mehr übertragbare Krankheiten aus, die zu einer Verminderung der Nachzucht führen. Ganz naturgemäß hat der Rückgang in den Geburtenziffern einen großen Aus⸗ fall in der Milchverſorgung zur Folge, vielfach müſſen unfruchtbar gewordene Tiere vorzeitig der Schlachtbank zugeführt werden. Hierdurch gehen der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft große Werte verloren. Die tierärztliche Wiſ— ſenſchaft und Praxis haben die planmäßige und erfolgreiche Durchführung einer planmä⸗ nigen Verhütung und Herabminderung derar- iger Zuchtausfallſchäden bewieſen. Von der dandesbauernſchaft wird nun eine einheitliche Bekämpfung dieſer Seuchen gefordert. Eine olche iſt aber erfahrungsgemäß nur möglich durch ein behördlich unterſtütztes Vorgehen. Daher bedeutet die vor einigen Tagen von dem Regierungspräſidenten in Wiesbaden er⸗ aſſene Viehſeuchenpolizeiliche Anordnung zur Bekämpfung der durch übertragbare Erreger derurſachten Erkrankungen der Geſchlechtsor⸗ ane bei Rindern eine beſonders beachtliche aßnahme in der Führung der Erzeugungs- chlacht, deren Auswirkungen der heimiſchen Tierwirtſchaft ſicherlich von Vorteil ſein wird. Ueber alle im Zuſammenhang hiermit auftau⸗ henden Fragen erteilen die Tierärzte, insbe⸗ ſondere auch die beamteten Tierärzte jeder⸗ eit Auskunft. Ferner iſt das Staatliche W e ee J ſchleppt haben. dle He. Vetermarunterſuchungsamt in Frautfurt a. M., dedoc Verdacht, daß die Mitbestgeber 0 5 Weſthafen, zu jeder Hilfeleiſtung bereit. Neue Bürgermeiſter u. Beigeordnete Darmſtadt, 2. März. Ernannt wurden zu Bürgermeiſtern: Phil. Mink 13. in. Reichen⸗ bach, Kr. Bensheim; Gg. Chriſt 2. in Gun⸗ dernhauſen, Kr. Dieburg; Aug. Schneider in Oſtheim, Kr. Friedberg; Hch. Lippert 3. in Wernges, Kr. Lauterbach; Joh. Schweikard 7. in Appenheim, Kr. Bingen; Gg. Oskar Grabfeloer in Gonſenheim, Kr. Mainz; Gg. Joh. Röder in Alsheim, Kr. Worms; Friedr. Strub in Nierſtein, Kr. Oppenheim; Joh. Götter in Schwabsburg, Kr. Oppenheim.— Ernannt wurden zu Beigeordneten: Ernſt Lud⸗ wig Schäfer in Langd, Kr. Gießen; Ludwig Scherner in Dalsheim, Kr. Worms; Emil Ludwig Stauffer in Ibersheim, Kr. Worms; Jakob Immel in Leiſelheim, Kr. Worms. Jungen und Mädels im Friſeurgewerbe Der Reichsberufswettkampf für Eure Gruppe findet nicht, wie urſprünglich vorge⸗ ſehen, am Freitag, den 22. März 1935, ſtatt. Zahlreichen Wünſchen entſprechend iſt Euer Wetttampf auf Montag, den 18. März, vorverlegt worden. Jungfriſeure, Jungfriſeuſen! Merkt Euch Euren Wettkampftag! Wer ſeine Anmeldung zur Teilnahme am Reichsberufswettkampf noch nicht abgegeben hat, hole dies ſofort nach! Anmeldeformulare durch die Berufsſchulen, die Jugendwalter der DA. und dee f. leiter. * Friſeurmeiſter! Friſeurgehllſen! Der Reichsberufswettkampf der Lehrlinge des Friſeurgewerbes findet nunmehr am Mon⸗ tag, den 18. März, ſtatt. Damit iſt zahl⸗ reichen Wünſchen entſprochen worden. An Euch liegt es nun, dieſen Wettkampf Eures Berufsnachwuchſes zu einem hundertprozen⸗ tigen Erfolg zu führen. Stellt Eure Kräfte in den Dienſt dieſer gewaltigſten beruflichen Aktion unſerer Jugend! Stellt Euch den Wettlampfleitern als Mitarbeiter zur Ver— fügung! Und Ihr, Meiſter, gebt Euren Lehr- lingen am Montag, den 18. März, frei, da— mit ſie ſich alle am Reichsberuß sse 2 teiligen können! Der Totſchlag in Isenburg Darmſtadt, 2. März. Dart 0 5 Im Neu-Iſen burger Totſchlags-Prozeß, dom die blutigen Bor— gänge der Silveſternacht im Schwimmbad— Reſtaurant zugrunde lagen, wurde vom Schwurgericht das Urteil verkündet. Die beiden Hauptangeklagien, Maier und Schreſber von Buchſchlag, wurden unter Zu- billigung mildernder Amſtände wegen ge⸗ meinſamen Totſchlags zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Acht Wochen Anterſuchungshaft werden den beiden angerechnet. Das Gericht hielt Notwehr fü nicht gegeben und beide gleich verantwortlich, da die tödlichen Schüſſe zwar von Schreiber ausgegangen waren, aber Maier die treibende Kraft geweſen war. Der getötete Rind trage an dem Vorſall eine erhebliche Mitſchuld. Von der Gegengruppe erhielten wegen gefähr⸗ licher Körperverletzung Gg. Bloch und Nik. Zimmer von RNeu⸗Iſenburg Gefängnizfrafen von ſechs und drei Monaten. Aus Heſſen und Naſſau Frankfurt a. M., 2. März.(Friedrich Bethge Landesleiter der Reichs⸗ ſchrifttums kammer.) Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer, Hans Friedrich Blunck, hat den Gauabteilungsleiter für das geſamte Schrifttum des Gaues Heſſen-Naſſau, den Dichter und Chefdramaturgen Friedrich Bethge, zum Landesleiter der Reichsſchrift— kumskammer für Heſſen-⸗Naſſau ernannt. Hanau, 2. März.(Theaterinten⸗ dant geht nach Trier.) Der Jutendant des Stadttheaters Hanau, Rohde, iſt ab näch⸗ ſte Spielzeit zum Intendanten des Grenzland— theaters Trier berufen worden. Intendant Rohde, der auch für mehrere andere bekannte Theater in engerer Wahl ſtand, hat ſich für Trier entſchieden, da dem Grenzlandtheater in Zukunft noch erhöhte kulturelle Bedeutung und ſtaatliche Förderung zukommen ſoll. Darmſtadt, 2. März.(Die Grippe im Odenwald.) Die Grippe hat in letzter Zeit auch auf den Odenwald übergegriffen. So mußte in Gronau bei Bensheim vom Kreis⸗ geſundheitsamt die Volksſchule bis einſchließ⸗ lich 5. März geſchloſſen werden. Im hinteren Odenwald herrſcht in dem beliebten Ausflugs⸗ ort Vielbrunn zurzeit eine ſchwere Grippe⸗ Epidemie, ſo daß die Schule vorübergehend geſchloſſen wurde. Bei Erwachſenen tritt die Grippe beſonders ſtark auf, verſchiedentlich in Verbindung mit Lungenentzündung. Bensheim, 2. März.(Tödlicher Ver⸗ kehrsunfall.) In der verkehrsreichen Adolf⸗Hitlerſtraße wurde der ſtädtiſche Bade⸗ meiſter Blumb von einem ihn überholenden Auto, das von einem hieſigen Geſchäftsmann geſteuert wurde, vom Kotflügel geſtreift und vom Fahrrad geſchleudert. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und wurde ſofort in das Hoſpital gebracht, wo er in den Abend⸗ ſtunden verſtarb. Lampertheim, 2. März.(Eine feine Dienſtherrin.) Eine Hausangeſtellte, die bis vor wenigen Tagen in einer hieſigen Familie beschäftigt war, vermißte vor einiger Zeit ihre Armbanduhr. Nach Anſicht ihrer Arbeitacherin ſnlften die Kinder die Uhr ver⸗ Bie sangeftellie j izei⸗ lichen Ermittlungen inzwiſchen als richtig her⸗ ausgeſtellt hat.. Offenbach, 2. März.(Wäſchedieb⸗ ſtähle.) Im nahen Bieber wurde einer Arbeiterfamilie die über Nacht in einem offe⸗ nen Schuppen aufgehängte Wäſche geſtohlen. — In Kelſterbach fand man am Mainufer einen Haufen Bettwäſche. Man glaubt, daß es ſich um Diebesgut handelt. Mainz, 2. März.(Weinfälſcher vor Gericht.) Der 65jährige Invalide Michael Schäfer von hier und ſein 19jähriger Sohn Joſef ſind der fortgeſetzten Weinfälſchung— der Vater außerdem der Unterlaſſung der Führung der Weinbücher und Nichtmeldung der Zuckerung— angeklagt und ſchuldig be— funden worden. Sie wurden beide zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, der Vater außerdem zu Haftſtrafen von vier und zwei Wochen. Die Verurteilten haben in den Jah⸗ ren 1931 bis 1934 fortgeſetzt„Wein fabri⸗ ziert“, d. h. Hefenwein hergeſtellt und mit Chemikalien gearbeitet. Zum Schutze des reellen und ſchwer um ſeine Exiſtenz ringen⸗ den Winzerſtandes mußten die beiden Fälſcher ſtreng beſtraft werden. Dieburg, 2. März.(Todesſturz vom Fuhrwerk.) Der 70jährige verwitwete Val. Sachs 1. von Klein-Zimmern war im Wald dabei, ſein Holz einzuholen. Auf der Heim⸗ fahrt fiel der alte Mann in der Nähe des ſog. Mainzer Buckels an einer holprigen Stelle ſo unglücklich von ſeinem Fuhrwerk, daß er auf der Stelle tot war. Schweres Schiffsunglück Rettungsboot gekentert.— 14 Todesopfer. Paris, 2. März. Wie aus Caſablanca(Marokko) gemeldel wird, ereignete ſind von der Stadt ein ſch weres Schiffsunglück. Ein Rettungsboot, das dem ſpaniſchen Fiſchtutter„Arſula“ zu Hilfe kommen wollte, iſt gelentert. Die Kataſtrophe hat 1 165 Todes⸗ opfer gefordert. Von der Mannſchaft des franzöſiſchen Rettungsbootes, das der„Ur⸗ ſula“ zu Hilfe eilen wollte, ſind der Kapitän und vier Mann in den Wellen umgekommen. Der ſpaniſche Fiſchkutter ging ebenfalls unter, iachdem ihm von keiner anderen Seite Hilfe zebracht werden konnte. Vier Leichen wurden bereits an den Strand geſpült. Fünf Mann der Beſatzung werden noch vermißt, der Reſt lonnte ſich auf eine kleine Inſel retten, von wo ſie aber wegen des Sturmes noch nicht geborgen werden konnten. Ein Flugzeug der Militärſtation von Caſa⸗ blanca hat den Schiffbrüchigen Lebens⸗ mitte! und Decken abgeworfen, damit ſie die Nacht auf der Inſel verbringen können. Ein Mitglied der Beſatzung rettete ſich auf einen kleinen Felſen unweit des Strandes. Alle Verſuche, ihm Hilfe zu bringen, mußten aber wegen bes See und er here ed Dunkelheit abgebrochen werden. Die Rettungsverſuche ſind am Freitag ſortgeſetzt worden. die Täterin ſei, was ſich durch die po „905“ Newyork, 2. Der Dampfer„City of Hamburg“ teilte der Radio Marine Co, durch Funkſpruch mit, daß er den SOS.-Ruf des ſüdſlawiſchen Frachtdampfers„Boſanka“ aufgefangen habe, der ſich ewa 250 Seemeilen von der franzöſiſchen Küſte entfernt im nördlichen Atlantiſchen Ozean in März. Seenot befindet. Es wird angenommen, daß ſich 30 Perſonen an Bord der„Boſauka“ befinden. Die„City of Hamburg“ und zwei weitere Dampfer eilen dem in Not befindlichen Schiff zu Hilfe. Auch der Kapitän des deutſchen Motorſchif⸗ fes„Cordiltera“ teilte der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie mit, daß er dem beſchädigten Damp⸗ fer„Boſanka“ zu Hilfe eile. Flüchtiger Schwerverbrecher ergriffen. Unruhſtadt(Kreis Meſeritz), 2. März Einer der beiden Ungarn, die am letzten Sonntag im Gefängnis in Unruhſtadt den 55 Jahre alten Unterſuchungsgefangenen Paul Hoyer ermordeten und dann nach dem Ausbruch aus dem Gefängnis über die Grenze nach Polen entkommen waren, konn. te jetzt in Polen feſtgenommen werden. Es handelt ſich um den 23jährigen ungariſcher Staatsangehörigen Jenö Szabo, der von der polniſchen Polizei in Liſſa aufgegriffen und in das dortige Gefängnis eingelefert wurde Der andere Mörder, der ungariſche Staats angehörige Sander Kölner, iſt noch flüchtig Simon nach Moskau eingeladen. bondon, 2. März. Der Sowfetbotſchaftef in London hat jetzt beſtätigt, daß von ſeine! Regierung eine förmliche Einladung an Sin John Simon ergangen iſt, Moskau einer Beſuch abzuſtatten. Vertrauensfrage Flandins. Paris, 2. März. Miniſterpräſident Flan din ſtellte im Verlauf der landwirtſchaftspoll tiſchen Ausſprache am Freitagvormittag in der Kammer den Antrag, die landwirtſchaft lichen Anfragen bis auf weiteres zu vertagen Er knüpfte daran die Vertrauensfrage. Di Kammer entſprach mit 427:126 Stimme: dem Wunſche des Miniſterpräſidenten. * 1 the Montag, 4. März: ö goldene Pierrot, Operette von Wal⸗ ter O. Goetze.— Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben.— Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Dienstag, 5. März: Miete A 16, Sonder⸗ miete A 8: Der goldene Pierrot, Operette von Walter O. Goetze.— Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben. An⸗ fang 19.30, Ende etwa 22.30 Uhr. Mittwoch, 6. März: Miete M 17, Son⸗ dermiete M9: Zum letzten Male: Gre⸗ gor und Heinrich, Schauſpiel von E. G. Kolbenheyer. Anfang 19.30, Ende 22.14 Uhr Donnerstag, 7. März: Miete D 186; Neu einſtudiert: Undine, Oper von Lor zing. Anfang 19.30, Ende etwa 22.30 Uher Freitag, 8. März: Miete G 16, Sonder miete G 8: Was ihr wollt, Oper vog Arthur Kuſterer. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. i Samstag, 9. März: Miete H 15: Urauf, führung: Der Nebell von der Saas Volksſtück von Ritter von Eberlein. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 10. März: Miete B 16, Son dermiete B88: Lohengrin, von RNichars Wagner. Anfang 18, Ende gegen 22 Uhr Montag, 11. März: Miete C 15, Sonder; miete E 8: Die Räuber, von Schiller, Anfang 19.30, Ende gegen 23 Uhr- Dienstag, 12. März: Für die NS⸗Kultus⸗ ge einde Mannheim: Abt. 321(i 323, 345 bis 347, 351 bis 359, 361 bis 369, 39! bis 393, 519 bis 520, 549 bis 550, 560, 57% bis 577, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Don Car⸗ los von Schiller. Anfang 19.30, Ende ge gen 23 Uhr. Im Neuen Theater im Noſengarten: Sonntag, 3. März: Der Raub de Sabinerinnen, Schwank von Franz und Paul Schönthan. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 10. März: Der Mann mi: den grauen Schläfen, Luſtſpiel von Leo Lenz. Anfang 20, Ende nach 22 Uh: * In Ludwigshafen, Afa⸗Palaſt, im Pfalzbau: Donnerstag, 7. März: Für die NS⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen: Abt. 5 bis 6, 46 bis 49, 50 bis 52, 101 bis 104, 11 401 bis 404, 421 bis 427, 431 bis 433, 491 bis 492, 501 bis 502, 521 bis 525. 601 bis 618, 620 bis 627, 905 bis 906 und Deutſche Jugendbühne Ortsgrupp⸗ Ludwigshafen: Die Pfingſtorge, Luſtſpiel von Alois Johannes Lippl. An⸗ ſang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Ueberraſchende Ankunft auf dem Mannheimer Flugplatz. Mannheim, 2. März. Ganz überraſchend raf vormittags der Führer und Neichslanzle: zuf dem Mannheimer Flugplatz ein. Die Nachricht, daß der Führer in Berlin geſtarte! war, traf erſt kurz vor der Landung ein. Zur Begrüßung hatten ſich Oberbürgermei⸗ ter Renninger, Polizeipräſident Dr. Ramſperger ſowie Vertreter der Parte eingefunden. Der Führer wartete die Lau⸗ dung der zwei Begleitmaſchinen ab und fuhr dann im Kraftwagen ſofort nach dem Saarge⸗ biet weiter. Bei der Verabſchiedung bracht: Oberbürgermeiſter Nenninger ein dreifaches Sieg⸗Heil aus. Etwa 20 Minuten ſpäter traf die vierte Regierungsmaſchine ein, in der ſich u. 2 Reichsminiſter Rudolf Heß befand. Auch der Stellvertreter des Führers fuhr ſofort nach der Landung in das Saargebiet. Nächtlicher Mühlenbrand. der Beſitzer der Brandſtiftung verdächtig Brühl(Amt Mannheim), 2. März. In de; am Ortsausgang gegen Ketſch liegenden Kun denmühle(früher Triebskorn) bemerkte nacht. ein nachhauſefahrender Arbeiter Feuer. E. alarmierte mit Hilf evon Anwohnern Polize und Feuerwehr. Das Uebergreiſen des Brandes auf Wohn, haus, Scheune und Stall konnte dank tat kräftigen Eingreiſens der freiwilſigen Feuer wehr verhindert werden, doch iſt die Mü ſelbſt ſamt Maſchinen und ſonſtiger Einrich⸗ tung ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden beläuft ſich auf 12 bis 15 60 Mark. Der Beſitzer der Mühle, Würmſe: iſt wegen dringenden Verdachts der Brau ſtiſtung verhaftet worden. Aus Vaden Mannheim, 2. März.(Dieb im Um her ziehen.) Ein Dieb im Umherziehen ist der 39 Jahre alte Joſef Habermehl aus K n⸗Nippes, eine bekannte Erſcheinung au! der Anklagebank. Von einer Reiſe nach ſeiner Heimat kommend, ſtahl er in Bonn einer Studentin ein Fahrrad und verkaufte es in Aßmannshauſen mit einer gefälſchten Erwerbs⸗ deſcheinigung. In Ladenburg ſtahl er einen nuf einem abgeſtellten Rade liegenden Man: el. Der Staatsanwalt beantragte gegen den chon ſchwer Vorbeſtraften zwei Jahre Zucht. haus und Sicherungsverwahrung. Das Gericht ießz nochmals Milde walten und erkannte auf 2 Jahre 3 Monate Gefängnis unter Ableh⸗ nung der Sicherungsverwahrung ö Miete& 155 det 26. 10. bis 30. 10. nach Berlin legen und gegen eine Sicherheitsgebühr von iſt kein Reiſebüro. Sie vermittelt keine Einzelfahrten oder Geſellſchaftsfahrten und ſtellt daher auch keine Konkurenz für das be— ſtehende Verkehrsgewerbe dar. 1. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ teilt uns nachſtehendes mit: Nachdem uns von der Gauwaltung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ das Jahresprogramm für die einzelnen Urlauber⸗ und Seefahrten gemeldet wurden, geben wir dieſelben der Einwohnerſchaft des Kreiſes Hep⸗ penheim zur gefl. Kenntnis: 15. 3. bis 19. 3. nach Eſſen 23. 3. bis 30. 3. nach Neuſtadt⸗Pfalz 30. 3. bis 7. 4. nach Allgäu⸗Pfronten 18. 4. bis 26. 4. nach Harz-Wenigerode 27. 4. bis 5. 5. nach Sächſ.Schweiz-Schandau 27. 4. bis 5. 5. nach Bremerhafen-Süd⸗Engl. Seefahrt der„Deutſche“ 5. bis 19. 5. nach Schwarzwald-Sigmar. bis 26. 5. nach Bayr. Wald-Zwieſel bil 2. 6. nach Thüringen-Eiſenach bis 12. 6. nach Bodenſee-Meesburg bis 11.6. nach Hämburg-Norwegen Seefahrt„Oceana“ 6. nach Chiemſee nach Oberbayern-Berchtesgad. nach Hamburg-Norwegen Seefahrt„M. Sarmiento“ nach Allgäu-Pfronten nach Buſum nach Borkum nach Hamburg-Norwegen Seefahrt„M. Olivia“ nach Bayr. Wald-Zweiſel nach Erzgebirge-Neuhauſen nach Kieler Bucht nach Hamburg-Norwegen Seefahrt„Sarmiento“ nach Allgäu-Pfronten nach Schleſien, Glatzer Bergl. nach Lübecker Bucht nach Waldeck nach Schwarzwald-Lichtenſt. nach Hamburg-Norwegen Seefahrt„Oceana“ . bis 9. 8 nach Büſum „ bis 9. 8. nach Thüringen-Lauſcha bis 16. 8. nach Schwarzwald-Todtnau bis 22. 8. nach Hamburg-Norwegen Seefahrt„M. Olivia“ 8. nach Bayr. Wald-Zwieſel nach Bodenſee-Meersburg nach Allgäu-Sonthofen 8. bis 1. 9. nach Kieler Bucht 8. bis 1. 9. nach Bremerhaven-Norwegen 8. bis 6. 9. nach Danzig 8. bis 6. 9. nach Spreewald 9. bis 15. 9. nach Schwarzwald-Sigmar. „9. bis 15. 9. nach Kieler Bucht 9. bis 15. 9, nach Büſum 11. 9. bis 19.9. nach Hamburg-Norwegen Seefahrt„M. Olivia“ nach Weſer-Bergland 16. 9. bis 22. 9. nach Harz-Wenigerode 19. 9. bis 29. 9. nach Allgäu-Pfronten 23. 9. bis 1. 10. nach Hamburg-Südengland Seefahrt„Oceana“ 27. 9. bis 1. 10. nach München 28. 9. bis 6. 10. nach Bayr. Wald⸗Zwieſel 5. 10. bis 13. 10. nach Sächſ. Schweiz⸗ Schandau. 12. 10. bis 20. 10. nach Schleswig Holſtein⸗ Malenke 5 bis 16. 3. bis 20. . bis 23. 6 5. bis 28. 6 5. bis 28. 5. bis 5. 7. bis 11. bis 12. bis 12. bis 20. bis 21. 2 bis 26. bis 2. bis 27. bis 2. bis 2. bis 6. 5 9 9 22 . bis 23. bis 23. bis 30. 16. 9. bis 22. 9. Alles nähere leſen Sie im reich illuſtrier- ten Jahresprogrammheft welches auf unſeren Geſchäftsſtellen zum Preiſe von 10 Pfennig zu haben iſt. Anhand dieſer Liſte können ſie ſich ſchon heute auf irgend eine Fahrt feſt— 3 Mark jetzt ſchon anmelden. Teilnahmebedingungen: Wer fährt mit der N. S.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ in den Urlaub? Die NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude Die NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude will in einem zuſätzlichen Verkehr alle die Vielen erfaſſen, denen es bisher mit ihrem Einkommen nicht möglich war auf eigene Koſten ſelbſt oder mit den Angehörigen eine größere Urlaubsfahrt zu machen, einmal fern der alltäglichen Umgebung Erholung zu ſuchen. Die Urlaubsfahrt ſoll für jeden Berufs- und Werktätigen Allgemeingut werden. Deshalb ſoll jeder, der auch ſonſt jährlich ſeine Ur— laubsfahrt gemacht hat, dieſe weiter machen. Verkehrsbüros, Verkehrsgeſellſchaften Reichsbahn bieten ihm die verſchiedenſten Mög⸗ und lichkeiten hierzu. Die NS-⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude aber will nur denen durch ihre verbilligten Tarife die Urlaubsmöglich⸗ 70 00 affen, die bisher zurückſtehen mußten. die niemals herausgeriſſen wurden aus der lätäglichen Umgebung, Erſcheint nur einmal! Bob erbringe ich meinen Urlaub? Die Kreiswaltung Heppenheim der NS- unſerer Heimat nur ein Traum blieb. Nun ſollen Sie im Kreiſe von Kameraden einmal ihre Heimat kennen zu lernen, oder auf den nen von harter Arbeit. Das iſt die Aufgabe die das Urlauberwerk der NS-Gemeinſchaft Kraft durch Freude will und durchführt. Was bietet die N. S.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude den Urlaubern? Die verſchiedenſten Fahrten des Jahres— programmes führen in die ſchönſten Gauen Deutſchlands, wo ihnen Opferſinn und Ka— meradſchaft in Gaſthöfen, Penſionen und Pri— vatquartieren eine gute, ſaubere Unterkunft bereiten. Mit guter Küche werden ſie verſorgt. Spaziergänge und Beſichtigungen bieten täg— lich Abwechslung. Am Abend verſammeln ſich Urlauber und Quartiergeber, Gäſte und Be— völkerung zu den Heim- und Kameradſchafts— abenden. Wo melden ſich die Teilnehmer an? Die Anmeldung zur Teilnahme an den Urlaubsfahrten erfolgt bis zu den angegebe— nen nur bei den zuſtändigen Ortsgr up pen der N. S.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude. Wer ſeinen Urlaub bereits feſtgelegt hat, benutzt die Möglichkeit der Vor anmeldung. Für die endgültige Anmeldung iſt das Anmeldeformular abzugeben und der Fahrpreis zu bezahlen. In dieſem Fahrpreis ſind enthalten das Fahrgeld, die Koſten für Unterkunft u. Verpflegung, für Gemeinſchafts— veranſtaltungen und die im Programm an gegebenen Beſichtigungen. 10 Tage vor An tritt der Fahrt erhalten die Teilnehmer Fahr karten, Unterkunftsausweiſe, Gutſcheine uſw. übermittelt, ebenſo nähere Mitteilung über Fahrtverlauf und die Fahrzeiten. Wie erfolgt die Voranmeldung? Jeder Teilnahmeberechtigte hat die Mög— lichkeit gegen eine Gebühr von 3 Mark die Voranmeldung bei der für ihn zuſtändigen Ortsgruppe der„Kraft durch Freude“ vorzu— nehmen. Er erhält dafür eine Quittung, in die die Fahrt eingetragen wird. Ebenſo wird eingetragen, bis wann die endgültige An— meldung abgegeben werden muß. Eine Er— ſtattung der Voranmeldegebühr wird nur in dringenden Fällen(Krankheit uſw.) vorge— genommen, es ſei denn, daß der Teilnehmer für den von ihm belegten Platz eine Erſatz— perſon ſtellt. Die endgültige Anmeldung muß bei der Stelle vorgenommen werden, bei der die Voranmeldung erfolgt iſt. Die bei der Voranmeldung bezahlte Gebühr wird auf den endgültigen Fahrpreis vollſtändig angerechnet. Wie wird die Teilnahme ermöglicht? Die Deutſche Arbeitsfront hat für die NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude Spar— karten und Sparmarken herausgegeben, die durch die Bank der Arbeit und ihre Neben— ſtellen und alle dem Reichs-Giro- und Spar⸗ kaſſenverband angeſchloſſenen Kaſſen ausge— geben werden. In Betrieben ermittelt der Betriebsobmann für die Belegſchaft die Spar— karten und allwöchentlich die Sparmarken, die in einem Werte von 0,50 RM. gehalten ſind. Die Sparkarte umfaßt 80 Felder, die in be—⸗ liebiger Zahl benutzt werden können. Durch dieſe Sparkarte hat jeder Berufs- und Werk— tätige die Möglichkeit für ſeine Urlauberfahrt die Rücklage zu machen. Was die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ nicht will? Wir wollen nicht, daß die billige Fahrt ausgenutzt wird und dann im Urlaubergebiet größere Ausgaben durch Autofahrten in alle Richtungen uſw. gemacht werden. Die Ge— meinſchaft ſorgt für alle, und nicht für den einzelnen. Wir wollen nicht, daß die Kamerad— ſchaft durch Selbsſüchtige und Ueberanſpruchs— volle leidet oder geſtört wird. Die Kamerad— ſchaft iſt die Grundlage der Gemeinſchaft. Wir wollen nicht, daß kleinlichſte Kri— tikaſter und Meckerer den Urlaubern das Leben verſauern und die Freude ſtören. Der Dienſt am Nächſten, Quartiergeber und Urlauber iſt die Kameradſchaft! Heil Hitler! NB. Anmeldungen werden jeweils Don— nerstags abends von 7. 8 Uhr auf der Ge— ſchäftsſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Lor⸗ ſcherſtraße 4(Traube) entgegengenommen, hinausfahren in die ſchönen Alpenlandſchaften an die See, in die deutſchen Gebirge, um deutſchen Schiffen im hohen Norden ausſpan— Das rühmlichſt bekannte Gpezlal⸗Erzeugnis des Bürgerbrän Ludwigshafen am Nhein, das hervorragende Kräftigungsgetränk für Kranke, Geneſende und ſonſtige der Stärkung bedürftige Perſonen, Danksagung Zurückgekehrt vom Grabe unſerer lieben, guten Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau dhob Schlosser ww. Eliſabeth geb. Bugert ſagen wir für die wohltuende Anteilnahme bei unſerem ſchmerzlichen Verluſte, ferner für das zahlreiche Ge⸗ leite zur letzten Ruheſtätte und die vielen Kranz- und Blumenſpenden unſeren herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der Hochw Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand ſowie den Stiftern von heiligen Seelenmeſſen. aber auch das bekömmliche und wohlſchmeckende Bier für Geſunde, Bürgerbrän⸗ Nährbier iſt in folgenden Geſchäften in Viernheim zu haben: Jakob Faltermann, Kolonialw., Friedrichſtr. 65 Lorenz Adler, Kolonialwaren, Annaſtr. 53 Jakob Winkenbach, Kolonialwaren, z. Vorſtadt Karl Eppel, Kolonialwaren, Kiesſtraße Nikolaus Brechtel, Feinkoſt, Adolf Hitlerſtraße Georg Hook, Feinkoſthaus, Ad. Hitlerſtr. Fritz Lantz, zum Darmſtädter Hof Viernheim, Waldhof, den 2. März 1935. Die trauernden Hinterbliebenen Danksagung Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme bei dem schweren Verluste unserer lieben Entschlafenen, sagen wir Allen herzlichen Dank. Ganz besonderen Dank den Schwestern vom hiesigen und den Schwestern des Theresien- Krankenhauses Mannheim für ihre liebevolle Pflege, sowie für die Kranz- und Blumenspende und Stiktern von Seelenmessen. in tiefer Irauer Johann grüchmann u. Ringer E. Batzmann, Kolonialw., Mannh. Str. 111 Ein starkes Nad ist unser gutes Edelweiß fahrrad. Es trägt den schwersten Fahrer mit dem schwersten Gepäck auf den schlechtesten Wegen bei spielend ſeichtem Lauf und dennoch ist es erstaunlich J bilig. Katalog auch über Nähmaschinen und alen Fahcragzubehsr senden an jeden gratis und franko. Bisber etwa /: Million Edelweiß- rader schon geliefert. Das konnten Wir Wohl nimmermehr., wenn unsel Edelweiß n Fahrradhandlungen nicht Peter Moskopp, Drogerie, Adolf Hitlerſtr. eee eee ee, Ausſchank unſerer Biere bei Fritz Lantz „Zum Darmſtädter Hof“ M ,eigrad Nicht gut und billig Wär. 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Heute Samstag Verbandsſpiel der Schüler auf dem Waldſportplatz. Morgen Sonntag 1 eh in Seckenheim. Abfahrt 9.30 VU, 15 jr per Rad am Lokal. Nachm. 3 Uhr 5 8 en 1 90 1 0 10 bis auf dem Waldſportplatz 1. Mannſchaft geg. 28, Jchruar ſowie Abgabe der Beſchei⸗ Shian-Thung-Mannſchaft. Vorſpiel Hierz nigung der im Monat Februar einbehal— ladet freundlichſt ei Ne 1 1 50 tenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt He e e Sängerbund Flora. Als Abſchluß der Narrenzeit, findet heute Abend 8.11 Uhr eine närriſche Singſtunde ſtatt, wozu ſämtliche Sänger mit Brille und Naſe zu erſcheinen haben. Der närriſche Vorſitzende. Turnverein von 1893 e. V. Morgen Sonntag Fußball-Entſcheidungs— ſpiel gegen Tg.„Jahn“ Weinheim. 1. M. 2.30 Uhr, 2. M. 12.45 Uhr. Abfahrt 11.42 und 12.43 Uhr OCG. Heute 5 Uhr — Steuerterminkalender für den Monat März 1935 Umſatzſteuervoranmeldung und Voraus— zahlung der Monatszahler für den Mo nat Februar. Keine Schonfriſt. Einkommen- und Körperſchaftsſteuervor auszahlung für das 1. Kalenderviertel— jahr 1935 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. . Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. : Lohnſteuer für die Zeit vom 1.15. März ſofern der Steuerabzug den Betrag von 200 RM. überſteigt. An die Ent— richtung der am 15. Februar fälligen Brandverſicherungsbeiträge und die 1. Rate Hundeſteuer wird nochmals erin— nert, da an genanntem Tage die An— forderungszettel noch nicht alle im Be— ſitze der Pflichtigen waren. Schüler-Handballſpiel gegen VfR Mannh. Sonntag 8.11 Uhr bunter Abend in der Sporthalle, hierzu machen wir unſere aktiven und paſſiven Mitglieder aufmerkſam. Der Vorſtand. Club der Gemütlichen Zu der großen karnevaliſtiſchen Sitzung Morgen Sonntag abend 8.11 Uhr im Lokal Anker ſind die Mitglieder mit Angehörigen recht herzlich eingeladen. Der Vorſtand. denen die Schönheit“ Dag want wf 1. 00h 1 dnn Persil por 211 11110 r bop p paket jetzt 60 RPG, nor melpsket jetzt 32 nrfto-