Im zweiten Reichsberufswettkampf werden 1 Million Jugendlicher um die beſte berufliche Leiſtung ringen. Welcher rechte Junge und welches rechte Mädel wollte da fehlen? Lokales Viernheim, 6. März Karnevals⸗Auskehr! Nun ſind ſie verklungen die Geigen und Trompeten. Er hat Abſchied genommen, der närriſche Prinz, der ſo lange ſein tolles Zep⸗ ter über uns ſchwang. Nochmals wurde ge— tollt, gelacht. Das letzte Reſtchen des Karne— vals wurde fröhlich genoſſen. In verſchie— denen Lokalen wurden Schlußrummels abge— halten. Während des Tages war der Betrieb auf der Straße nur mäßig im Vergleich zu den früheren Jahren. Schuld mag daran ge— weſen ſein, daß eine ziemlich kalte Temperatur herrſchte. Doch ſah man hier und da ſchöne Gruppen- und Einzelmasken, die voll Fröh— lichkeit ihren Mummenſchanz trieben. So wol— len wir uns verabſchieden von ſr. Exzellenz. Flitter und Tand verſchwindet wieder in Schachteln und Truhen, es iſt aus mit der bunten Herrlichkeit. Schneefall. Während der Nacht zum „grauen“ Aſchermittwoch ſetzte heftiger Schnee— fall ein, ſodaß der Aſchermittwoch nicht grau, ſondern„ſchneeweiß“ iſt. Der Winter iſt noch keineswegs beſiegt. Er trotzt und behauptet ſeine Macht. Doch der Frühlingsmonat März wird ihm ſchon heftig zuſetzen. Die weiße Herrlichkeit wird nicht lange brauchen um ſich in grauen Schmutz zu verwandeln. Zumal ſchon bereits jetzt der Schnee zu ſchmilzen be— ginnt. Hoffen wir, daß der Frühling recht bald kommen möge. Die Erträge der Allmenden, die ſich im Gemeinderegie befinden, werden mor— gen Donnerstag durch die Gemeindekaſſe aus— bezahlt. Die Nutznießer haben perſönlich zu erſcheinen. Siehe Bekanntmachung der Ge— meindekaſſe. * Ambulantes Gewerbe. Zwiſchen dem Reichsnährſtand und der Wirtſchafts— gruppe ambulantes Gewerbe wurde mit Zu— ſtimmung des Leiters der Reichsgruppe Han— del eine Vereinbarung getroffen, nach der alle ambulanten Gewerbetreibenden, die gemäß An— ordnung des Reichsbauernführers vom 25. 6. 34 mit Lebensmitteln handeln und zum Reichs— nährſtand gehören, ſich unverzüglich bei den Dienſtſtellen der Wirtſchaftsgruppe Ambulan— tes Gewerbe anzumelden haben. Hiermit iſt allen Gewerbetreibenden, die bisher ihrer Au— meldepflicht nicht nachgekommen ſind, eine letz— te Möglichkeit zur Anmeldung gegeben. Nicht— befolgung dieſer Anordnung kann mit Geld— ſtrafe, mit Gefängnis und gegebenenfalls auch mit der Schließung des in Frage kommenden Betriebes geahndet werden. Dieſe Anordnung findet keine Anwendung auf reichsnährſtands⸗ angehörige Markthallenſtandinhaber. * Sparſinn der Heſſen. In den 36 Sparkaſſen Heſſens betrugen die Spareinlagen am 30. November v. J. 279 148 000 R. M. Die Gutſchriften im Dezember beliefen ſich auf 12000 000 R. M., davon 4 433000 RM. Zur Auszahlung gelangten 7287000 R. M., ſo daß am Ende Dezember 1934 ein Beſtand von 283 861000 R. M. vorhanden war. Im Depoſiten-, Giro- und Kontokorrentverkehr fielen die Einlagen im Dez. von 29 166 000 R. M. auf 28 301000 R. M. Banknotenhamsterer schaden dem Volksganzen und sich selbst! Zum 31. 3. 1935 ſind die Reichsbank⸗ noten über 20.— RM. mit dem Datum vom 11. Oktober 1924 aufgerufen worden; d. h. dieſe Reichsbanknoten verlieren nach Ablauf einer gewiſſen Friſt ihre Kursfähigkeit. Wer dieſe Scheine alſo nach Ablauf der geſetzten Friſt noch beſitzt, hat einen empfindlichen Ver⸗ luſt zu tragen. Jedermann trachtet alſo da⸗ nach, die bei ihm befindlichen Scheine mit dem Ausgabedatum vom 11. Oktober 1924 weiter⸗ zugeben und vor allem bei in Frage kommen⸗ den Stellen, z. B. bei der Sparkaſſe, ein⸗ zuwechſeln. Gar nicht ſelten iſt es nun in den letzten Tagen vorgekommen, daß einer Spar⸗ kaſſe kleinere oder größere Bündel dieſer dem— nächſt ungültigen 20.— RM.⸗Scheine vor⸗ gelegt wurden, denen man anſah, daß ſie ſeit Jahren im Schubfach des Eigentümers gelegen haben. Die Volksgenoſſen, die jetzt ihre ſau⸗ ber gebündelten und Jahre hindurch in der Truhe ſorgſam gehüteten 20.— RM. Scheine zur Umwechslung bringen, haben ſich ſicher nicht genügend klar gemacht, welchen Gefahren ihr gehamſtertes Geld jederzeit ausgeſetzt war. Diebſtahl, Feuersgefahr, Unachtſamkeit und manches andere haben ihr Geld bedroht, auch Zinſen ſind ihnen verloren gegangen. Und vor allem eins, der Güterumlauf in der Volks⸗ Aus mangelndem Verantwortungsbewußtſein, aus Bequemlichkeit oder aus anderen Gründen ha⸗ ben es Beſitzer von 20.— RM. Scheinen viel⸗ fach unterlaſſen, ihr Geld einem berufenen Kreditinſtitut, etwa einer Sparkaſſe, anzuver⸗ trauen. Wenn es auch im Einzelfall nur kleinere Beträge ſein mögen, die auf dieſe Weiſe untätig zu Hauſe ſchlummern, ſo ſpielen ſie doch in ihrer Geſamtheit eine Rolle, gerade in der jetzigen Zeit, in der die weitere Arbeits⸗ beſchaffung durch Kredite an den Mittelſtand uſw. weitergeführt werden muß. Möge die jetzt vorgenommene Außerkursſetzung von 20.— RM. ⸗Scheinen dazu beitragen, daß die betreffenden Geldbeſitzer ihr Geld bei der Um— wechslung auf den berufenen Sparinſtituten belaſſen, zum eigenen Nutzen und zum Beſten der Volksgeſamtheit. Platzſperre bis zum 30. April Die Strafe für den FC. Kaiſerslautern. In Kaiſerslautern hatten ſich am 27. Januar nach dem Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen FC. Kaiſerslautern und Saar Saarbrücken anerhörte Szenen abgeſpielt, die jetzt zu einer chweren Beſtrafung des FC. Kaſſerslautern führten. Der Verein erhielt eine Platzſperre bis zum 30. April, der für den Spielbetrieb Verantwortliche, Dr. Müller, wurde bis 31. März aus dem DFB. ausgeſchloſſen. Außer- dem wurde gegen einige Mitglieder bezw. Nichtmitglieder des Pfälzer Vereins Ausſchluß aus dem DFB. bezw. Platzverbot ausge⸗ ſprochen. ö Die vom FC. Kaiſerslautern geforderte Streichung des nach dem Spiele ſchwer miß⸗ handelten Ludwigshafener Schiedsrichters Panzer von der Schiedsrichterliſte wurde ab⸗ gelehnt. Abgelehnt wurde außerdem der Antrag Kai— ſerslauterns, das Spiel wegen der am glei⸗ chen Tage erfolgten Abſtellung des Vertei⸗ digers Conrad nach Luzern zu wiederholen, da Conrad, der ſich bekanntlich der Frankfur⸗ ter Eintracht angeſchloſſen hat, zu dieſem Zeitpunkt bereits lein Mitglied bei Kaiſers⸗ lautern mehr war. Wer wird Handball⸗Meiſter? Drei von ſechzehn Gaumeiſtern ſtehen feſt. Genau wie im Fußball reifen auch im Handball die Entſcheidungen heran. In drei Gauen ſtehen bereits die Meiſter feſt, in faſt allen anderen kann ſchon der nächſte Sonn⸗ tag die Entſcheidung bringen, zumal faſt durch— weg nur noch zwei Vereine für den Meiſter⸗ titel in Frage kommen. Das Ziel erreicht haben bereits Polizei-Sportverein Magdeburg als Meiſter des Gaues Mitte, dann Hinden— burg Minden im Gau Weſtſalen und der TV. Siegburg-Mülldorf als Meiſter des Gaues Niederrhein. Das Rennen im Gau Niederrhein liegt nach wie vor zwiſchen Tura Barmen und Raſenſport Mülheim-Ruhr. Die Mülhei⸗ mer haben bei 26:6 Punkten noch zwei Spiele ausſtehen, die Barmer mit 25:5 Punkten noch drei rückſtändige Treffen. Sonſt kommt für die Meiſterſchaft niemand mehr in Frage. Im Gau Nordheſſen konnte ſich Tuſpo 86⸗09 durch einen 9:7-Sieg über den Tabel⸗ lenführer CT. Kaſſel auf gleiche Höhe mit dem Lokalrivalen bringen, während Tuſpo Bettenhauſen durch eine Heimniederlage gegen Wetzlar den Anſchluß verpaßte. Die beiden Kaſſeler Vereine haben mit je 22:6 Punkten noch zwei Spiele ausſtehen. Eine ſenſationelle Niederlage erlitten die Darmſtädter Poliziſten in Haßloch. Der deut⸗ ſche Meiſter hat dadurch gegenüber ſeinem alten Ripalen SV. 98 Darmſtadt zwei Punkte eingebüßt. Die 98er führen mit 26:4 Punk⸗ ten vor dem PSV. mit 24:6 Punkten. Beide haben noch drei Spiele auszutragen. In Baden hat der Meiſter SV. Wald⸗ hof gute Chancen, während im Gau Würt— temberg dem Turnerbund Göppingen die Meiſterſchaft kaum zu nehmen ſein dürfte. Der Gau Bayern hat in der SVg. Fürth ſeinen klaren Favoriten. Der Meiſter hat bei allerdings noch ſechs ausſtehenden Treffen einen glatten Vorſprung von ſechs Punkten gegenüber Milbertshofen. Schwerathletik Europameiſterſchaften der Amateurringer. Für die Europameiſterſchaften der Amateur⸗ ringer im griechiſch⸗römiſchen Stil, die in der Oſterwoche in Kopenhagen abgehalten wer⸗ den, liegen bereits die Zuſagen von 11 Natio⸗ nen vor. Der Meldeſchluß iſt aber erſt Ende März abgelaufen, ſo daß mit einer noch grö⸗ ßeren Beteiligung gerechnet werden kann. Deutſchland, Schweden, Finnland, Eſtland, Italien, Oeſterreich, Tschechei, Ungarn, Hol⸗ land und ſelbſtverſtändlich Dänemark haben die Entſendung einer kompletten Mannſchaft in Ausſicht geſtellt. England ſchickt nur Ver⸗ treter im Feder⸗ und Leichtgewicht. Große Ausſtellungen Die nächſten großen Ausſtellungen auf dem Berliner Meſſegelände. Eben erſt hat die große Internationale Automobilausſtellung in Berlin ihr Ende ge⸗ funden, die ſchönen Sportwagen, Motorräder und Laſtwagen haben das Feld geräumt und ſchon wird fieberhaft daran gearbeitet, die rieſigen Hallen am Kaiſerdamm für eine Imatbarteit, Mllchertrag pbheſſer mit„Calviſal“⸗ Fütterung, billiger als Futterkalk, weil ge⸗ ringer Verbrauch, keine Mangel⸗ krankheiten mehr. Paket 75 Pfg. und 1.30 nur in der Apotheke Weitzel. regelmäßig zu bringen. Nicht was Du sparst, sondern daß Du sparst, entscheidet, ob Du Deive Pflicht als Deutscher tust. Hernhelmer Hredltusreln 0. d. m. b. H. Mernhelm 1 — Bekanntmachung Morgen, Donnerstag Vormittag, werden die Nettberträge aus den Groß⸗All⸗ menden und Schlothſtücken, inſoweit ſolche im Gemeinderegie ſind, an die Nutz⸗ nießer ausbezahlt. Perſönliches Erſcheinen iſt erforderlich. Gemeindeſteuerzettel und evtl. ſonſtige unbezahlte Forderungszettel ſind zur Verrechnung mitzubringen. Gemeindekaſſe Viernheim. Zöller. Bekanntmachung Die für morgen Donnerstag, den 7. 3. angeſetzte Laubſtreu-Verſteigerung wird bis auf weiteres verſchoben! Hess. Forstamt Viernheim Schnell verkauft ſchnell vermietet ſchnell bekannt gemacht iſt alles, was die große Oeffentlichkeit wiſſen ſoll.— Der einfachſte, billigſte und beſte Wegweiſer hierzu iſt das Zeitungs ⸗Inſerat! — Marinaden: Bismarkheringe Ltrd. es Pfg. Rollmops„ 6s„ Heringe in Gelee„ os eben gude Bratheringe„ 60 falls rauſchts. Marin. Peringe Stck. 1a 05 Rronsardinen Pfd. Heringsstücke in pikant. Tunke Pfd. ferner empfehle: Heringe Stck. z u 7 Pfg. milch Heringe Stck. 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Ausnahme wenig. Artikel Verkaufe nene ne Füflerbeiten mit dauniger Füllung nur 110 f. lee Ste ndecken Verlag dieſer Zeitung erbeten. Aeltere tagsüber für ehrliche Frau den Haushalt Neue Schulſtr. 51 geſucht. neue große Schau herzurichten. Vom 8. bis 17. März werden die Waſſerſportler und die, die es werden wollen, die Ausſtellungs⸗ gebäude bevölkern. Berlin iſt mit dem Waſ⸗ ſerſport von jeher beſonders eng verbunden. Auf der Waſſerſportausſtellung findet jeder, der dieſen ſchönen und geſunden Sport ſchätzt, alljährlich neue Anregungen. Mit der ſtän⸗ digen Ausbreitung des Waſſerſportgedankens ſind die Beſucherzahlen für dieſe Ausſtellung von Jahr zu Jahr geſtiegen, und viele Be⸗ ſucher, das haben die Erfahrungen der letz⸗ ten Jahre gezeigt, kommen nicht nur als „Sehleute“, ſondern ſie kommen mit dem Vorſatz hin, ſich ein neues Boot zu erwer⸗ ben. Sei es nun ein Faltboot oder ein Mo⸗ torboot, eine Segeljolle oder ein Kanu. In dieſem Jahre wird es auf der„Großen Berliner Waſſerſportausſtellung“ ungeheuer viel zu ſehen geben. Neben den vielen Stän⸗ den der einzelnen Firmen intereſſieren beſon⸗ ders die Sonderſchauen. Hier wäre zu er⸗ wähnen die große Ehrenhalle des deutſchen Waſſerſportes, dann eine Abteilung, in der die Entwicklung vom Einbaum bis zum moder⸗ nen Waſſerſportgerät in intereſſanten Bildern vor Augen geführt wird, weiter werden die Modelle der Ozeanrieſen ge⸗ zeigt und ſchließlich iſt zu ſehen, wie unſere Reichsmarine den Waſſerſport pflegt. Bei den Induſtriegruppen erweckt beſonderes Inter⸗ eſſe das ſogenannte Volksmotorboot, deſſen Preis ſo niedrig gehalten iſt, daß die An⸗ ſchaffung vielen möglich iſt, die bisher nur mit neiderfüllten Blicken die kleinen flinken Boote auf dem Waſſer umherflitzen ſahen. Sonſt werden natürlich alle Arten von Waſ⸗ ſerfahrzeugen, wie ſie der Binnenländer braucht, zu ſehen ſein. Angefangen vom win⸗ zigen Einer⸗Faltboot bis zum luxuriös ausge⸗ ſtatteten Motorkreuzer. 1* Die nächſte Großausſtellung wird den Na⸗ men„Wunder des Lebens“ erhalten. Dieſe Schau, die vom 23. März bis 5. Mai ezeigt wird, iſt die größte und intereſſanteſte Ausſtellung, die wohl jemals in Deutſchland gezeigt worden iſt. Selten war eine Schau von einem ſo umfaſſenden Kreiſe hervorragen⸗ der Perſönlichkeſten und Verbände getragen, wie dieſe. Den Vorſitz des Ehrenpräſidium: übernahm Reichsminiſter Dr. Frick. Sinn und Charakter dieſer Ausſtellung ſprengen jeden herkömmlichen Rahmen. Die Ausſtel lung hat ſich ein ſehr hohes Ziel geſtellt.“ Im Mittelpunkt ſteht der Menſch. In vier großen Gruppen werden die Lehre vom Leben die Träger des Lebens, die Erhaltung d? Lebens und die Stätten des Lebens herau⸗- gearbeitet und faßbar gemacht. Das Wiſſen um die wundervolle Organiſation des menſch⸗ lichen Körpers ſoll vertieft und der Menſch als die höchſte Organiſationsform der Nati„ e in den Mittelpunkt 90 möglich, in kurzen? dieſer Rieſenſchau zu ſchildern. tiſche Arbeit war nötig, Werk überſichtlich laſſen. Schwere Bluttal. Im Laufe einer e 1. alter Reiſender in Dijon, ſeine Frau und ſeine drei Kinder zu erſchießen. Er traf jedoch nur ſeine 5jährige Tochter, die tödlich ver letzt wurde, während ſeine Frau und die bei- ſuchtsſzene verſuchte ein 32 Jahre den anderen Kinder ſich durch ein Fenſter ins Freie retten konnten. Als die erſchien, ſchoß der Reiſende auf die Beamten und verwundete einen von ihnen tödlich und einen zweiten leicht. Darauf richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und beging Selbst. mord. Gefängnisſtrafen für ſowjetruſſiſche Eisen, bahnbeamte. Das Gericht in Tam bo w hal in dem Prozeß wegen des Eiſenbahnunglücks vom 4. Februar, das acht Tote und zwanzig Verletzte forderte, das Urteil geſprochen. Ach Eiſenbahnbeamte wurden zu zehn Jahren, fünf zu ein bis acht Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. Von der Verhängung der Todes⸗ ſtrafe hat das Gericht, wie in der Urteilsbe⸗ gründung hervorgehoben wird, abgeſehen, weil die ſo ſchwer beſchuldigten Angeklagten ſich im Dienſt der Roten Armee ausge zeich net haben und für ihre Verdienſte durch Or densverleihung geehrt worden waren mit weißer Füllung nur 40 ll. Angebote unter( 1494 an den 1 Wo, ſagt der Verlag 5 tellt werden. Es iſt un orten die Vielfältigken Eine giga, um dieſes große und plaſtiſch erſtehen zu Polizei 5 Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſ 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frantfurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. a Emzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Nr. 56 Donnerstag, den 7. März 1935 Nembelner Ante Viernheimer Zeitung Viernbeimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit verückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 86, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52. Jahrgang Splitter und Ballen Die engliſche Regierung hält eine Ver— ſtärkung der britiſchen Rüſtungen für nötig und hat daher dem Parlament eine entſprechende Vorlage zugehen laſſen. Das iſt ihr gutes Recht, wenn auch eine ſolche Rüſtungsvermehrung in einem merk— würdigen Gegenſatz ſteht zu der oft betonten Abrüſtungsfreundlichkeit des britiſchen Ka⸗ binetts. Es iſt auch das gute Recht der engliſchen Regierung, ihre Aufrüſtungsvorlage dem Parlament gegenüber zu begründen. Die Art und Weiſe, in der ſie das tut, muß aber in Deutſchland ſtärkſten Widerſpruch finden. Der Premierminiſter Macdonald hat nämlich ein Weißbuch vorgelegt, in dem geſagt wird, daß die nationale Si⸗ cherheit in erſter Linie durch Rüſtun⸗ gen(alſo nicht durch internationale Ver— träge) erreicht werde und zwar wird dabei vor allem auf die angebliche Aufrüſtung— Deutſchlands hingewieſen. Wohlge— merkt Deutſchlands. Daß Frank— reich gerade im Begriff iſt, die zweijährige Dienſtzeit wieder einzuführen, daß Ruß- land durch den Mund verantwortlicher Machthaber erklären ließ, die Rote Armee werde auf eine Friedensſtärke von nahezu einer Million Mann gebracht— davon ſagt die engliſche Regierung in ihrem Weiß⸗ buch nichts. Dafür muß Deutſchland herhalten, das durch den Verſailler Diktat⸗ vertrag völlig entwaffnet wurde und das nichts anderes als Gleichberechtigung will, weil es gar nicht daran denkt, ſich auf Zeit und Ewigkeit als Staat minderen Rechts be— handeln zu laſſen. Iſt es ſchon merkwürdig, daß Macdo⸗ nald, der als früherer Arbeiterparteiler eif⸗ riger Pazifiſt war, jetzt nur noch in der Rüſtung eine Sicherheitsgewähr ſieht, ſo berührt es noch eigenartiger, daß er ſich zur Begründung dieſer Theſe ausgerechnet Guf Deutſchland beruft, deſſen Führer und Kanzler jetzt doch wahrlich oft genug ſeine Friedensbereitſchaft und ſeine Bereitschaft zu Abkommen, die dem Frieden dienen, feier⸗ lich erklärt hat. An wen iſt denn die Gen- fer Abrüſtungskonferenz ge⸗ ſcheitert? Etwa an Deutſchland? Auch Herr Macdonald wird das nicht behaupten wollen und können! Trotzdem ſpricht er jetzt von deutſchen Aufrüſtungen und begründet ſeine Wehrvorlage ſogar— man höre und ſtaune — mit einem Hinweis auf die deutſche Jugenderziehung. Höher geht's wirklich nimmer! Sie ſehen die Splitter in des Nächſten Auge, aber die Balken im eigenen Auge nicht! Deutſchland kennt keine militäriſche Ausbildung der Jugend, aber England ſel⸗ ber kennt ſie, ebenſo Frankreich Italien, Tſchechoſlowakei, Rutzland uſw. Kein Wun⸗ der, daß die engliſche Denkſchrift in Deutſchland ſtark verſtimmt hat. Die Berli ner Blätter weiſen alle mit Naendruck. auf den einſeitigen Charakter dieſer amtlichen britiſchen Auslaſſung hin, in der Deutſch⸗ land nicht mit dem gleichen Maße gemeſſen werde, wie die anderen Mächte. 1 Alfred Roſenberg betont im„Völki⸗ ſchen Beobachter“, daß das Weißbuch in ganz Deutſchland ſtarkes Befremden und große Enttäuſchung hervorgerufen habe. Geradezu groteſk ſei es, daß ausgerechnet die Hitler⸗Jugend und ihre Erziehung als Grund für die Gefährdung des Weltfriedens hingeſtellt werde. Während in faſt allen Staaten die Jugend ſtreng militäriſch am Gewehr und am Maſchinengewehr ausgebil- det werde, ſei die deutſche Hitler⸗Jugend un⸗ bewaffnet, und da man das offenbar auch in London wiſſe, verlege man das Schwer⸗ gewicht des Vorwurfes auf den viel zitier⸗ ten„militäriſchen Geiſt“ der deutſchen Ju⸗ gend. Es ſei einigermaßen beſchä⸗ mend, dieſe Argumente in einer amtli⸗ chen Urkunde eines großen Reiches zu fin⸗ den. Der Verſuch, die Schuld für die an ſich verſtändliche Verſtärkung der britischen Streitkräfte auf Deutſchland zu laden, ſei umſo verſtändlicher, als gerade in den letz. ten Wochen aus Rußland im 0 0 Anterſchied zu den aktiven Friedensbemü⸗ hungen des Führers die ſtärkſten Kampffan⸗ faren ertönten. n. a An anderer Stelle ſchreibt der„Völkiſche deobachter“: Wenn die engliſche Regie⸗ Zwei Jahre Reichsreform Die Geſetzgebung des nationalſozialiſtiſchen Staates Berlin, 7. März. Der Staatsſekretär des Reichs- und Preu— ßiſchen Miniſteriums des Innern. Dr. Pfundtner, beantwortete dem innenpo— litiſchen Hauptſchriftleiter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Reihe von Fragen, die ſich auf die Neugeſtaltung des Reiches bezogen. Am 24. März 1933 nahm der Reichstag mit 441 gegen 94 Stimmen das Ermächtigungsgeſetz an und gab damit der Regierung Adolf Hitler eine weitgehende Vollmacht auf dem Gebiete den Rechtsſet— zung. In dieſer ogenannten„Ermächti⸗ gung“, ſo erklärte Dr. Pfundtner, lag mehr als das Beſtreben, das ausgeleterte Verfah⸗— ren der Weimarer Geſetzgebungsmaſchine neuzugeſtalten. Einzigartig in der Geſchichte war der Umfang der bereits durch dieſes Ermächtigungsgeſetz an die Reichsregierung erteilten Vollmacht. Dieſe Vollmacht hatte nur geringe, mehr formale Grenzen, die in— zwiſchen durch das Neuaufbaugeſetz vom 30. anuar 1934 reſtlos beſeitigt ſind. Bereits eine Woche nach dem erwähnten Ermäch⸗— tigungsgeſetz erging das ſogenannte Erſte Gleichſchaltungsgeſeßz. Heute iſt auch dieſes Geſetz durch die ſtaats⸗ rechtliche Entwicklung überholt: die durch das Gleichſchaltungsgeſetz mit dem Reichs⸗ tag„gleichgeſchalteten“ Landesparlamente ſind inzwiſchen abgeſchafft; die gleichfalls durch dieſes Geſetz„gleichgeſchalteten kom⸗ munalen Selbſtverwaltungskörperſchaften ſind im Zuge der Verwirklichung des Füh⸗ rerprinzips auch bei der Kommunalverwal⸗ tung ihrer Bedeutung entkleidet und durch die Deutſche Gemeindeordnung vom 30. Ja⸗ nuar 1935 nach dem Führerprinzip neu ge⸗ ordnet. Unmittelbar nach dem Ermäch⸗ tigungsgeſetz und dem Erſten Gleichſchal⸗ tungsgeſetz erging das ſogenannte Reichsſtalthaltergeſetz, das durch Einſetzung von Statthaltern als Vertrauensleuten der Reichsgewalt die Ein⸗ heit der Staatsführung in Reich und Län⸗ dern ſicherſtellte und damit den deutſchen Einheitsſtaat in wirkſamſter Weiſe vorberei⸗ tete. Das Zweite Reichsſtatthaltergeſetz vom 30. Januar 1935 führt die ſo begonnene Ent⸗ wicklung konſequent fort. e Die tatſächlichen Verhältniſſe, wie ſie ſich ſeit dem Tage der Machtübernahme zwangs⸗ läufig entwickelt hatten, legte das am 1. Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution vom Reichstag und Reichsrat einſtim⸗ mig beſchloſſene 5 Geſetz über den Neuaufbau des Reiches taatsrechtlich feſt. Im zweiten Jahre der fallen chen Staatsführung iſt für das einheitliche Reich auch das einheit ⸗ liche Staatsoberhaupt geſchaf⸗ Der zweite Jahrestag des nationalſozia⸗ liſtiſchen Staates brachte zwei neue. eben be⸗ reits erwähnte ſtaatsrechtliche Grundgeſetze, das neue Reichsſtatthaltergeſez und die Deutſche Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935. Der Gemeindeordnung, die am 1. April 1935 in Kraft treten wird, wird ſehr bald eine ähnliche geſetzliche 4 Regelung für die Kommunalverbände . fen worden. rung von der Notwendigkeit ſpricht, ihre Mittel zur Selbſtverteidigung ſichern zu müſſen, da das Vertrauen auf internatio⸗ nale Bindungen heute noch verfrüht ſei, mit welchem moraliſchen Recht könnte man dann Deutſchland Vorwürfe machen, nachdem man ſelber feſtgeſtellt hat, daß ſeine Ver⸗ tragspartner ihre Verpflichtungen verletzt hatten? Oder ſoll der Begriff Sicherheit noch heute, im März 1935, verſchiedene Auslegungen erfahren, je nachdem, um welche Nation es ſich handelt? Dann könn⸗ ten wir nur darauf verweiſen, daß auch das Ausland ſich darüber klar ſein muß, daß es eute zu tun hat mit dem nationalſozialiſti⸗ 195 Deutſchland und nicht mehr mit dem der Jahre von 1918 bis 1933. Für dieſes neue Deutſchland iſt der Begriff Gleichberech⸗ (Kreiſe uſw) folgen. Im Zuſammenhang damit wird an eine Beſeitigung lei⸗ ſtungsunfähiger Zwerggemeinden herangegangen werden. Im weiteren Verfolg ſeiner Ausführun— gen wies der Staatsſekretär darauf hin, daß in kurzem auch mit dem Erlaß eines neuen deutſchen Beamtengeſetzes und einer neuen deutſchen Dienſtſtrafordnung zu rech— nen ſei. Durch ſie werden alle Beamten— gleichgültig ob Reichs⸗, Landes- oder Kom— munalbeamte. in einheitlicher Eigenſchaft als Reichsbeamte — unmittelbar oder mittelbar— geſetzlich feſtgelegt. An die Stelle des bisherigen Landesbeamtenrechts tritt einheitl⸗ liches Reichsrecht. Auf die Frage, wann mit der territoria— len Neugliederung des Reiches zu rechnen ſei, erklärte Dr. Pfundtner: Den Zeitpunkt hierfür beſtimmt ausſchließlich und allein der Führer und Reichskanzler. Die Entwicklung wird in keiner Weiſe überſtürzt werden. Sie wird ſich* unter Berückſichtigung aller geographi⸗ ſchen. völkiſchen und wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkte ſo vollziehen, wie es dem Wogle des deut⸗ ſchen Volkes und Reiches am beſten ent⸗ ſpricht. Auch die Zahl der künftigen Reichs- gaue kann heute noch nicht feſtgelegt wer⸗ den. Doch werden es in ſich geſchloſſene, lei⸗ ſtungsfähige Gebilde ſein, die zur Löſung der ihnen zu übertragenden wichtigen Selbſt⸗ verwaltungsaufgaben fähig und imſtande ſind. Die Kämpfe in Griechenland Entſcheidungsſchlacht an der Struma durch ſchlechtes Wetter verzögert Athen, 7. März. In der griechiſchen Hauptſtadt herrſcht jetzt völlige Ruhe. Die Bevölkerung hat Kundgebungen veranſtaltet, in denen ſie die Aufſtandsbewegung ablehnt. In Athen und in Piräus ſind etwa 1000 Perſonen in Schutzhaft genommen worden, dar⸗ unter der Parteiführer Papanaſtaſiu und Mylonas Der Direktor der Staatsbahn, Koronis, iſt ſeines Amtes enthoben worden. Alle Offiziere des griechiſchen Heeres, die nicht das Vertrauen der Regierung genoſ— ſen, wurden durch Vertrauensleute erſetzt. Auf die Aufſtändiſchen werden vorläufig keine weiteren Luftangriffe unternommen werden, weil die Schiffe der Aufſtändiſchen, wie von Regierungsſeite erklärt wird, plan⸗ los herummanövrieren und keine Kampf⸗ handlungen unternehmen. In der Nähe der Inſel Ikaria ſichteten Flugzeuge den Kreu⸗ zer„Aweroff“, der anſcheinend in ſeiner Beweglichkeit ſtark behindert war. Während ſich die Torpedoboote der Aufſtändiſchem auf offenem Meer befinden, kreuzen die U-Boote in der Suda⸗Bucht.. 1 In Saloniki, wo General Kondylis mit regierungstreuen Regimentern eintraf, herrſcht Ruhe. Der General trifft hier ſeine weiteren Vorbereitungen. Luftangriffe ſo⸗ wie Aufklärungsmanöver der Reiterei führ⸗ ten zu den erſten Gefechten am Strymon⸗ luß. 8 Gene Kondylis hat eine Erklärung ab⸗ gegeben, daß zwar durch das in den letzten Tagen in Mazedonien herrſchende Winter⸗ wetter 4 die Operationen verzögert worden ſeien. Dies ſei jedoch kein 5 Grund zur Beunruhigung. Er garantiere für einen Sieg der Regierungstruppen. Die Regierung hat das Geſetz zur Be⸗ ſchlagnahme des Vermögens der Aufſtän⸗ diſchen und ihrer Angehörigen unterzeichnet. Allen griechiſchen Schiffen iſt das Auslaufen tigung nicht nur eine Forderung, ſondern eine unumſtößliche Bedingung.. Die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“ nennt die Denkſchrift eine„einſeitige Arbeit“, die alles verſchweige, was die an⸗ deren belaſten könnte, und alles zuſammen⸗ trage, was ſich gegen Deutſchland richte. Wir wollen nicht, ſo ſagt das Blatt, daß die⸗ ſes unfreundliche Dokument die Politik der europäiſchen Entſpannung belaſtet. Die in dem Weißbuch erhobenen Belaſtungen ſind nicht geeignet, die politiſche Linie zu ändern, die wir eingeſchlagen haben, und die in vie⸗ len Reden Hitlers aller Welt eindeutig offen. bart worden iſt.. Die„Germania“ ſchreibt unter der Ueberſchrift„Im Ton vergriffen“: wenn man ſagt, das engliſche Weißbuch enthalte aus den griechiſchen Häfen verboten wor⸗ den. Ausländiſche Schiffe werden einer ſtrengen Kontrolle unterzogen. Rings um die griechiſche Grenze Die Nachbarn ſtehen Gewehr bei Fuß. Budapeſt, 7. März. Auf Grund der letzten Berichte über die Lage in Griechenland werden in diploma⸗ kiſchen Kreiſen internationale Verwicklungen nicht mehr für ausgeſchloſſen angeſehen. Die bulgariſche Regierung hat nach den Trup⸗ penzuſammenziehungen die Grenze für drei Tage geſper rl. Jerner ſoll die kürkiſche Re⸗ gierung beſchloſſen haben, mit allen Mitteln den Auskritt Griechenlands aus dem Bal⸗ kanbund zu verhindern. Man erwarket, daß auch die ſüdſlawiſche Regierung ſich gezwun⸗ en ſehen werde, vorbeugende militär iſche Maßnahmen zum Schutze der Grenze zu er⸗ greifen. Die Hauptſorge bildet in internationalen Kreiſen der Frage der weiteren Aufrechter— haltung des Balkanbundes, deſſen Grund— lage durch die Vorgänge in Griechenland als bedroht angeſehen wird. Es verſtärkt ſich ferner der Eindruck, daß die von Venizelos geführten Aufſtändiſchen Unterſtützung von einer anderen Macht erhalten. Flugzeuge nach Oſtafrila? Italieniſche Verhandlungen mik Aegpyten. Kairo, 7. März. Die italieniſche Regierung beabſichtigt an⸗ geblich, eine große Anzahl von Flugzeugen nach Italieniſch⸗Oſtafrika zu ſchicken. Jeden. falls verhandelt ſie gegenwärtig mit der ägyptiſchen Regierung über das Ueber liegen ägypliſchen Gebiekes, Die Anzahl der Flugzeuge, die angeblich nach Italieniſch-Oſtafrika gehen ſollen, iſt nicht bekannt. Es ſind jedoch Gerüchte ver⸗ breitet, in denen von 400 geſprochen wird. eine Spitze gegen Deutſchland, ſo iſt das die höflichſte Form, in die wir das Urteil über dieſes amtliche Londoner Schriftſtück faſſen können. Die Londoner Regierung hat eine wenig glückliche Hand gehabt. Wenn man wirklich Wert auf die unmittelbare Aus⸗ ſprache zwiſchen London und Berlin gelegt hat, ſo wie es bei uns der Fall war, dann beſchließt man die Lektüre des Weißbuches mit dem Eindruck, daß London ſich hier im Ton vergriffen habe.. a Soweit die Berliner Blätterſtimmen. Man braucht dem nicht mehr viel hinzu⸗ zufügen. Nur ſoviel ſei noch geſagt: mit Ve. ſchuldigungen, wie ſie von der engliſchen Regierung erhoben werden, würde der Ver⸗ ſtändigung unter den europäiſchen Groß⸗ mächten veſtimmt nicht gedient. In kurzen Worten Der Reichsernährungsminiſter erließ eine Verordnung über den Zuſammenſchluß der Bartenbauwirtſchaft. Der bayeriſche Miniſterrat hielt anläßlich des Ablebens des Staatsminiſters und Gau⸗ leiters Schemm eine Trauerſitzung ab. Die erſten Beſprechungen über die Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit im Saarge⸗ biet führten bereits zu einem bemerkenswer⸗ ten Ergebnis. Im engliſchen Unterhaus äußerte ſich Außenminiſter Simon über die Verſchiebung ſeiner Berliner Reiſe Die Offenſive der griechiſchen Regierungs⸗ truppen in Mazedonien wurde durch ſchlech⸗ tes Wetter verzögert. In den Vereinigten Staaten werden nach einer amtlichen Schätzung 22 Millionen Perſonen öffentlich unterſtützt. In Madrid ſtürzte ein Sportflugzeug auf ein Schulgebäude. — Halbmaſt am Samstag Berlin, 7. März. Wie die NSK mitteilt, hat der Führer folgende Anordnung erlaſſen: Am Samstag, den 9. März, dem Tage der Beiſetzung meines tödlich verunglückten Gauleiters Hans Schemm, haben die Ge⸗ bäude ſämtlicher Dienſtſtellen und Gliede⸗ rungen der NSDAP und ihrer Nebenorga⸗ niſationen die Flaggen auf Halbmaſt zu ſetzen! Der Nevolutionsappell abgeſagt Der für den 9. März angeſagte Revolu— tionsappell des Traditionsgaues München⸗ Oberbayern der NSDAP iſt infolge des Ab⸗ lebens des Gauleiters der Bayeriſchen Oſt— mark, Staatsminiſters Pg. Hans Schemm, abgeſagt worden. Arbeit für das Saarland Oeffentliche Arbeiten werden in Gang ge⸗ bracht. Saarbrücken, 7. März. Unmittelbar nach der Uebergabe des Saargebietes an die deutſche Regirung be— gannen in Saarbrücken Beſprechungen über beſchleunigte Einleitung von Maßnahmen der Reichsregierung zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit im Saargebiet. Die Beſpre— chungen wurden in Fühlung mit dem Be— auftragten des Reichskommiſſars für die Rückgliederung des Saargebietes vom Prä— ſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsbeſchaf— fung und Arbeitsloſenverſicherung, Dr. Syrup, perſönlich geführt. U. a. war auch der Präſident des Landesarbeitsamtes Rheinland, Dr. Beisegel-Köln zugegen. Dank des verſtändnisvollen Zuſammenarbei— tens aller Beteiligten iſt es gelungen, eine große Anzahl öffentlicher Arbeiten in Gang zu bringen. Sie werden es ermöalichen, in kurzer Zeit über 5000 arbeitsloſe Volksge⸗ noſſen im Saargebiet wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Die Auswirkungen, die die Arbeiten auf die ſaarländiſche ſchaft haben werden, ſind hierbei noch nicht eingerechnet. Schwere Kerkerurleile. Wien, 7. März. In Klagenfurt ging ein mehrtägiger Hochverrats-Prozeß gegen So⸗ zialdemokraten zu Ende, die nach den Fe⸗ bruar⸗Unruhen ihre Waffen vergraben und nicht abgeliefert hatten. Der Hauptange⸗ klagte wurde zu 18 Jahren ſchweren Ker⸗ kers, ein Angeklagter zu 2 Jahren, zwei Angeklagte zu je einem Jahr und ein Ange⸗ klagter zu ſechs Monaten ſchweren Kerkers verurteilt. 22 Millionen Anterſtützte Die Arbeitsloſigkeit in US A. Waſhington, 7. März. Die Nothilfsverwaltung ſchätzt die gegen— wärtige Zahl der von den Amtsſtellen un⸗ terſtüßten Perſonen in den Vereinigten Staaten auf 5 400 000 Familien mit Wirt⸗ 21 600 000 e dern. Hierzu kommen noch 775 000 Einzelperſonen. Allein die Unterſtützungen der Bundesregierung betragen 5 Millionen Dollar täglich. Neuer König von Siam Ein Knabe von 11 Jahren. Schanghai. 7. März. Einer Meldung aus Bangkok zufolge hat die ſiameſiſche Nationalverſammlung Prinz Ananda, den elfjährigen Neffen des vor kurzem abgedankten Königs, gebeten, den ſiameſiſchen Thron zu beſteigen. Der Prinz hat hierzu ſeine Bereitwilligkit ausgeſpro⸗ chen. Bis zur Mündigkeitserklärung wird ein Regenlſchaftsrat die Staatsgeſchäfte führen. Abſturz auf eine Schule Berhängnisvoller Flugzeugunfall. Madrid, 7. März. In einer belebten Straße ſtürzle ein mit zwei Mann beſetztes ſehr lief fliegendes Sportflugzeug ab. Das Flugzeug hakte mit einem Flügel ein Transſormatorenhaus ge⸗ ſtreift und kam über einer Schule zu Jall. Das Dach des Schulgebäudes wurde zer ⸗ ſchlagen, wobei ein Flieger auf der Stelle getöfet und ſein Begleiter ſchwer verletzt wurde. Von den Schulkindern liegt eines im Sterben, die Lehrerin und 12 weitere Kinder ſind ſchwer verlekt. ier Weniger Brotſorten Markenbrot ähnlich wie Markenbutter. N Berlin, 7. März. Präsident Grußer vom Zentralverband deutſcher Bäckerinnüngen weiſt darauf hin, daß nunmehr in allernächſter Zeit die Brotmarkt⸗ ordnung zu erwarten ſei. Sie ſoll die Sorten⸗ bezeichnung und Zuſammenſetzung der wichtig⸗ ſten Brotarten kegeln, während das Pro⸗ blem der Feſtpreiſe für Brot nur im Rah⸗ men der Geſamtwirtſchaftsentwicklung gelöſt werden könne. Das Ziel der Brotmarktordnung wird darin liegen, den bisherigen Sortenwirrwarr auf dem Brotmarkt zu beſeitigen. Es würden Phantaſienamen für Brot verwendet, die durch gar nichts auch nur eine annähernde Begrün⸗ dung aufwieſen. So werde im Rhein land an einem Ort„Berliner Landbrot“ verkauft, Die Neuordnung wolle eine weſentliche Ver⸗ ringerung der Brotbezeichnungen und eine Feſtlegung beſtimmter Brotſorten bringen, ſo daß die Hausfrau möglichſt bald auch beim Broteintauf ohne weiteres ſo klar ſehen kann, wie ſie es jetzt ſchon beim Buttereinkauf zu tun vermag. Dabei dürfte auch die Frage grundſätzlich geklärt werden, unter welchen Vorausſetzungen jemand eine ſpezielle Brotbe⸗ zeichwing wählen darf. Denn immerhin ſind in der Zwiſchenzeit beſtimmte Brotſorten ſchon unter beſtimmten Artbezeichnungen bekanntge⸗ unter beſtimmten Artbezeichnungen bekannt ge— worden. Die Gartenbauwirtſchaft Zuſammenſchluk in Wirtſchaftsverbünden Die nationalſozialiſtiſche Marktordnung hat einen erneuten bedeulſamen Ausbau er⸗ fahren. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat eine Verordnung über den Juſammenſchluß der deutſchen Gartenbauwirkſchaft erlaſſen. Der neue Zuſammenſchluß iſt ebenſo wie die Marktordnung für Getreide. Vieh, Milch uſw. aufgebaut. Alle an der Garten- hauwirtſchaft beteiligten Gruppen, alſo Er— zeuger. Verarbeiter und Verteiler. werden zu Garten-Wirtſchaftspverbänden zuſammen— geſchloſſen, und zwar wird für das Gebiet ſeder Landesbauernſchaft ein Wirtſchafts⸗ berband gebildet. Die Gartenbauwirtſchafts⸗ verbände werden ihrerſeits wiederum zur Hauptvereinigung der deutſchen Gartenbauwirkſchaft vereinigt. die Verordnung über die Regelung des Marktes für Erzeugniſſe des Gartenbaues bom 22. Juni 1934 und die Verordnung über den Zuſammenſchluß der Obſt⸗ und Ge⸗ müſeverwertungsinduſtrie vom 5. Novem⸗ ber 1933 bzw. 13. Oktober 1934 werden nun- ſbſt durch die neue Marktordnung abge⸗ öſt. Im einzelnen gehören zu den Gartenbau- wirtſchaftsverbänden: 1. die Betriebe, die Gartenbauerzeug⸗ niſſe, Gewürzpflanzen, ſowie Heilpflag⸗ zen oder Arzneikräuter anbauen und in den Verkehr bringen. Ferner die Be⸗ triebe, die Tabak anbauen und ihn als Rohtabak in den Verkehr bringen.(Er— zeugergruppe); 2. die Betriebe, die Obſt und Gemüſe aller Art einſchließlich der Südfrüchte und Pilze verarbeiten.(Verarbeiter⸗ gruppe.) Zu dieſer Gruppe gehören ferner die Herſteller von Rübenſaft, Li⸗ monaden, Tafelwaſſer(mit Ausnahme ſtaatlicher und gemeindlicher Betriebe), Eſſig und Speiſeſenf. 3. die Betriebe, die mit den genann⸗ ten Erzeugniſſen handeln.(Verteiler⸗ gruppe.) Ausgenommen iſt aus nahe: ſiegenden Gründen der Handel mit aus— ländiſchem Rohtabak, ſowie der Handel mit den genannten Erzeuganiſſen Apotheken. durch f Gurtenbau im Sinne dieſer Verordnung iſt der Anbau von Obſt, Gemüſe, Blumen und Zierpflanzen, ſowie von Gemüſe- und Blumenſamen. Zum Gartenbau gehören auch die Baumſchulen mit Ausnahme der forſtlichen Baumſchulen Aufgabe dieſer Juſammenſchlüſſe iſt, äebenſo wie bei den Marktverbänden an⸗ derer Bodenerzeugniſſe, die Durchführung der Marktordnung durch Regelung der Er— zeugung, des Abſatzes und der Verwertung, ſowie der Preiſe und Preisſpannen für die Erzeugniſſe der Gartenbauwirtſchaft. Selbſt⸗ verſtändlich haben die Zuſammenſchlüſſe da⸗ bei die Belange der Geſamtwirtſchaft und des Gemeinwohles zu wahren. Um den Abſatz zu regeln, können Gütebeſtimmungen getroffen, Markt⸗ ordnungen für einzelne Gebiete erlaſſen, eine angemeſſene Vorratshaltung vorge- ſchrieben, Mindeſtumſatzmengen für die Ver⸗ teilergebiete feſtgeſetzt werden uſw. Die Feſtſetzung von Preiſen und Preisſpannen bedarf der Zuſtimmung des Reichsminiſters für Ernährung. Schließlich ſieht die Verordnung noch vor, daß die Neuerrichtung von Betrieben der Verarbeiter- und Verteilergruppe mit Aus- nahme des Einzelhandels genehmigungs- pflichtig iſt. Die Verordnung tritt am 15. März 1935 in Kraft gtaatsminiſter schemm f Jum Ableben des Gauleiters der Bayeriſchen Oſtmark. Gauleiter und Staatsminiſter Hans Schemm, der ſeinen bei dem Flugzeugunfall erlittenen Verletzungen erlegen iſt, war gleichzeitig Führer des Nationalſozialiſti⸗ ſchen deutſchen Lehrerbundes, Leiter des Hauptamtes für Erziehung bei der Reichs⸗ leitung der NSDAP und bayeriſcher Mini⸗ ſter für Unterricht und Kultus. Er wurde am 6. Oktober 1891 in Bayreuth geboren, heſuchte das Lehrerſeminar und war zu⸗ gächſt Lehrer in Neufang bei Wirsberg. Während des Krieges übernahm Schemm als nicht voll verwendungsfähig eine beſon⸗ dere Aufgabe, er wurde in bakteriologiſchen Laboratorien und Seuchenlazaretten einge⸗ Deutſches Nachrichtenbüro. Die Hanſeatenhalle in Hamburg. die am 10. März für den Weltmeiſterſchafts⸗ Ausſcheidungskampf Schmeling— Hamas ihre Pforten öffnet, ſteht kurz vor der Vollen⸗ dung. Die neue Halle iſt die größte Sporthalle der Welt. 392 nes ns Thale ein Jahr ſpäter wiederum Lehrer in Bay, reuth. Hier wurde er Mitglied der RSD Af und gründete 1925 den Gau Oberfranken der Partei. 1932 wurde der Gau Oberfran⸗ ken mit dem Gau Oberpfalz⸗Niederbayern zum Gau Bayeriſche Oſtmark verſchmolzen, an deſſen Spitze Schemm bis zuletzt ſtand. 1928 zog er als Abgeordneter in den Baye. riſchen Landtag ein, 1930 in den Reichstag. Schemm hat auch den Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Lehrerbund gegründet. Er führte ferner die Gaupreſſe ſeines Gaues und die Preſſe des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Am 13. April 1933 wurde Lehrerbundes. er bayeriſcher Miniſter für Unterricht und Kultus. Zahlreiche Beileidskundgebungen Berlin, 7. März. Außer dem Führer und Reichskanzler Hitler, der in einem Tele- gramm an Frau Schemm ſeiner tiefſten Er. ſchütterung über das Unglück ſeines alten Parteigenoſſen und Mitkämpfers Ausdruct gab, ſandten u. a. die Reichsminiſter Dr. Frick, Dr. Göbbels und der Reichswehrmin ſter der Witwe des verunglückten Gauleiter; Schemm Beileidstelegramme. amt für Erzieher, der Nationalſozialiſtiſche Lehrerbund und der ſtellvertretende Gaulei ter des Gaues Bayeriſche Oſtmark veröffem. lichten für den Verunglückten Nachrufe. Die britische Anfrüſtung die Floltenverſtärkung.— Insgeſamt 120 b Millionen Rm Rüſtungsmehrausgaben. London, 7. März. Jetzt iſt auch der Voranſchlag für den Ma, rinehaushalt, den letzten der drei engliſchen Wehrhaushalte, veröffentlicht worden. Da nach iſt für 1935 für die Flotte ein Betrag von 60 050 000 Pfund angeſetzt worden, was gegenüber dem Vorjahr eine Vermeh. rung von 3,5 Millionen Pfund bedeute 535 000 Fefund ſollen für die Verſtärkung! der Seeflugſtreitkräfte verwandt beſſerung und Moderniſierung der Großkampfſchiffe, die auf Grund des Londoner Flottenvertra⸗ ges eine längere Lebensdauer haben als un ter normalen Verhältniſſen. Der Perſona beſtand der Flotte wird um 2000 Mam vergrößert, was teils aus dem Erſatz alta Schiffe durch neue Schiffe, teils auf den Ausbau der Seefliegerei zurückzuführen it! Das Neubauprogramm für 1935 ſieht folgendes vor: Drei Kreuzer, ein Zer ſtörer-Führerſchiff und drei Zerſtörer, draß Unterſeeboote und ein Unterſeebootmutte r ſchiff, vier Schaluppen, ein Wachſchiff ſowe ſieben kleinere Fahrzeuge. Dieſes verhäl— nismäßig kleine Bauprogramm wird nog von den Grundſätzen beſtimmt, die der noch bis zum 31. März 1936 geltende Londone Flottenvertrag aufgeſtellt hat. Nach der Veröffentlichung des Marin voranſchlages ſteht nunmehr feſt, daß d Geſamterhöhung der drei engliſchen Wehr haushalte ſich auf 10,5 Millionen Pfund ben läuft. Das würde nach deutſcher Währung einem Betrage von etwa 120 Millionen Nuß entſprechen. * Der Einoruck in der Schweiz. Genf, 7. März. Die ſchweizeriſche Preſiſg 5 ſpiegelt den tiefen Eindruck, den die Abſage des engliſchen Miniſterbeſuches auch hill hervorgerufen hat. So erblickt man in da Veröffentlichung des Weißbuches den Aus druck einer neuen Tendenz in der engliſche verſpr ech 50 die ſich etwas davon eutſchland einmal die Zähne zu zeigen Der Berichterſtatter der„Neuen Zürich 0 n nennt das engliſche Weißbuch ell okument des Mißtrauens Acht männliche und weibliche gerichtshofs Wie erinnerlich, war Otto Straſſer nal dem nationalen Umbruch ins Ausland. 1 65 und hatte ſich in Prag nieder gel en. Hier ließ er bis zum Juli 1934 ei große Anzahl von Hetzſchriften erſcheinel bei deren Verbreitung und Einführung! Deutſchland die Angeſchuldigten nach den Ergebnis der Vorunterſuchung behilflich 90 weſen ſind. Die Angeklagten erhielten 5 Schriften in verſchloſſenen und bereits n Anſchriften verſehenen Umſchlägen bei u gelmäßigen„Treffs“ ausgehändigt, zu d. nen ſie ſich in der Tſchechoſlowakei einfalſ den. Bei der Strafzumeſſung wird vorausſich lich der Umſtand, daß ſich unter den Sch ten auch an deutsche Reichswehroffiziere g richtetes Hetz⸗ und Propaganda waterial b. fand, eine Rolle ſpielenn. . U fl. 85 1186 Das Haupt. 5 werden weitere 2,5 Millionen Pfund für die Aus- gegenübe Deutſchland, das ſich bis zur Anklage ſteigen Kuriere der schwarzen Fron Verhandlungen vor dem Volksgerichtshof Berlin, 7. März. Anhänge der„Schwarzen Front“ Otto Straſſers 9% ben ſich vor dem zweiten Senat des Vol wegen Verbreitung illegal Hetzſchriften in Deutſchland zu verantwortel ung des Boa weile Sammlung des Volksbundes für das Deulſchtum im Auslande findet am Sams lag, 9. März 1935, ſtatl. Der Opferkag wird diesmal im Zeichen verſchiedener künſt⸗ leriſcher Sinnbilder ſtehen, die von den Mit⸗ gliedern des DD verkauft werden. In Stadt und Land ſollen zwei verſchiedene Aurten von Abzeichen von der volksdeutſchen Gefinnung Zeugnis ablegen: deln. Bildniſſe von Kindern mit Sammel- Bernſteinng⸗ mit deren Herſtellung verſchiedene büchſen, deutſche Grenzgebiete, wie etwa Oſtpreußen und das Erzgebirge, betraut wurden. Jeder erwerbe und krage ſolch ein Abzeichen als Bekenntnis der Gemeinſchaft, die ſich in Not und Härle ebenſo bewähren muß wie in Glück und Freude. Er erwirbt damit zu- gleich ein gefälliges kleines Kunſtwerk, dus ihm an ſich ſchon Freude bereiten wird. Letzte Nachrichten Erklärungen Simons Die Verſchiebung der Berliner Keiſe. Londe rn 7. MA Der Führer der Oppoſition, Lansburn, fragte im engliſchen Unterhaus den Staats⸗ ſekretär des Aeußeren, ob er eine Erklärung über die Verſchiebung ſeines Beſuches nach Berlin abzugeben habe. Simon erwiderte: „Das deutſche Auswärtige Amt hat dem bri⸗ tiſchen Botſchafter in Berlin mitgeteilt, daß der deutſche Kanzler, da er ſich während ſei⸗ nes Beſuches im Saargebiet eine Erkältung zugezogen hat, unter großer Heiſerkeit leidet und daß daher auf Anordnung ſeiner Aerzte die Beſprechungen mit den britiſchen Mini⸗ ſtern in Berlin auf einen ſpäteren Zeitpunkt verſchoben werden müßten.“— Lansbury fragte hierauf:„Iſt irgendwie bekannt, wann die Zuſammenkunft ſtattfinden wird?“ Simon erwiderte:„Ich ſtehe mit der deut⸗ ſchen Regierung über dieſe Frage in Ver⸗ bindung.“— Hierauf fragte Lansbury wei— ter:„Darf ich fragen, ob Simon ſeinen Kol legen anraten wird, das Weißbuch bis nach Abhaltung der Beſprechungen zurück— zuziehen?“ Simon verneinte dies energiſch und fügte hinzu: Ich kann mir kaum vor⸗ ſtellen, daß irgend jemand den Vorſchlag ernſt nehmen würde, eine Erklärung, die man abzugeben hat, zurückzuhalten, bis die vorgeſehenen Beſprechungen ſtattgefunden haben.“ Auf eine Frage, ob Simon die Ge⸗ legenheit ergreifen werde, Moskau zu beſu⸗ chen, gab Simon keine Antwort. die Nütklehr des Winters Anhalten der Kälte in Oſtdeutſchland. Breslau, 7. März. Bei heiterem Wetter hat die Kälte in Schleſien nachts wieder ungewöhnlich tiefe Werte erreicht. Der Reichswetterdienſt meldet aus Breslau⸗Krietern minus 20 Grad, aus Hirſchberg minus 28 Grad und aus Groß⸗ Eser ſogar 34 Grad Kälte als nächtlichen Tiefſtand.. Schneeſtürme in Rußland. Moskau, 7. März. Nach einer Meldung aus Kurtſk herrſchen dort außerordentlich ſtarke Schneeſtürme, die den geſamten Verkehr lahm⸗ gelegt haben. 36 Züge ſind auf offener Strecke in den Schneewehen ſteckengeblieben. Die Rei⸗ zenden ſind ſehr knapp mit Lebensmitteln ver⸗ +** Urhebertechtsschuse: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) „Was geht's mich an?! Das hat nichts mit der Liebe zu ſchafſen, Herr! Und“, ſetzte ſie langſam hinzu,„haben nicht ſogar preußiſche Offiziere unter Napoleon gedient?“ „Nicht als Spion.“ „Wer ſagt denn, daß Jens einer iſt? Ich ſchwör's, bei meiner ewigen Seligkeit, davon weiß ich nichts, Herr! und er kommt zu mir“, ſenkte ſie wie Wir lieben uns in Scham den Kopf. „Hierher?“ Er hielt im Zimmer Umſchau. Wieder ein ſtummes Nicken. „Warum ſtellſt du ein rotes Licht auf?“ „Unſer Zeichen, daß... brach ſie ab und legte beide Hände über die Augen. „Nun, weiter!“ drängte er. „Daß der Müller und die Frau zu Bett ſind“, endele ſie Asgernd. „So? Wo lebt denn dieſer Jens Holſten jetzt?“ „In Hamburg!“ kam die prompte Antwort. „Ohne Wiſſen ſeiner Eltern?“ „Sie wollen nichts von ihm wiſſen, für ſie iſt er tot“, ſagte ſie bitter,„und daß er ein armes Mädchen liebt, balten ſie für eine Schuld. Aber, Herr, wer kann für Liebe?“ „Wiſſen die Müllerleute um euer Verhältnis?“ „Rein! Für ſie iſt er auf dem Kriegszug in Rußland vetſchollen.“ „Warum ſagt er ihnen nicht, daß dem nicht ſo iſt?“ „Es wäre zwecklos; er der Sohn des reichen Holſten⸗ ſehen. Auf Veranlaſſung der Regierung f zahlreiche Truppen aufgeboten worden, um den Eiſenbahnverkehr wenigſtens zu einem klei⸗ nen Teil aufrechtzuerhalten und die Reiſen⸗ dh mit Lebensmikteln und Brennſtoff zu ver⸗ ehen. Deutſche Tagesſchen Die einzige Hoheitsgrenze. Reichsminiſter Dr. Frick betont in einer Verfügung an die nachgeordneten Behörden, daß nunmehr in Deutſchland als einzige Ho⸗ heitsgrenze nur noch die Reichsgrenze be⸗ ſteht, die durch das Reichsinnenminiſterium betreut wird. Der Miniſter erſucht, ihm künftig alle Vorgänge, die ſich auf die Klar⸗ ſtellung, Feſtſtellung und Aenderung det Reichsgrenzen beziehen, vorzulegen. Nationalſozialiſtiſche Finanzpolitik. Mehr als 7 Millionen RM ſchwebender Schuld fand die nationalſozialiſtiſche Staats⸗ regierung nach der Machtübernahme in Braunſchweig vor, dazu einen Fehlbetrag im Staatshaushalt in Höhe von 3.6 Millto⸗ nen RM. Innerhalb weniger Monate konnte dieſe gewaltige Laſt beſeitigt werden. Am 2. März 1935 wies das Staatskonto be⸗ reits wieder ein Guthaben von mehr als 2,5 Millionen RM auf. Auch die Umſchuldung der Gemeindefinanzen konnte im Lande Braunſchweig faſt reſtlos durchgeführt wer⸗ den. die Winterhile der Auslands deutſchen Schickſalsgemeinſchaft der Tat. Berlin, 7. März. Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes, das in ſo vorbildlicher Weiſe durchgeführt wird, hat auch außerhalb des Rei⸗ ches in ſeinen großen Grundgedanken die ſtärkſte Beachtung gefunden. Mit Staunen und Bewunderung ſah man in den benach— barten Ländern auf die Sammlungen im Reiche und auf den Opfermut der Bevölke⸗ rung. Ein Gedanke, ſo groß in ſeiner mo- raliſchen Kraft und ſo genial in ſeiner Durch⸗ führung wie der des deutſchen Winterhilfs— werkes, mußte auch beiſpielgebend jenſeits der Grenzen werden und hat tatſächlich in allen path u bei den Deulſchen zu ſtürtſtem Nachhall In Polen etwa bis zur Ein⸗ ührung des Eintopfgerichtes, in der Tſchechoſlowakei zur ſudetendeut⸗ ſchen Volkshilfe, im Banat zu Aachbar einem eigenen Winterhilfswerk uſw. Gerade aus ſtarkem nationalen Empfinden gehen dieſe Deutſchen den Weg einer Schickſalsgemeinſchaft, die im Opferwillen des Winterhilfswerkes klarſten Ausdruck gefunden hat. An Not und Treue in den Grenzgebieten mahnen beim zweiten Opfertag des VDA für das Win⸗ terhilfswerk— am 9. März— allein ſchon die Abzeichen, die zum Kauf angeboten werden: die Bern⸗ ſteinnadeln und Kinderfiguren aus Oſt. preußen. dem Erzgebirge und anderen be⸗ drängten Grenzgebieten, die ſchon durch die Arbeit an dieſen Abzeichen eine wärtſchaft⸗ liche Unterſtützung fanden. Der Abſtummungsnathweis Regelung der Gebührenfrage. Berlin, 7 März. Der Reichs⸗ und preußi⸗ ſche Miniſter des Innern hat die Gebühren⸗ freiheit bei der Ausſtellung von Urkunden zum Nachweis der ariſchen Abſtammung zu⸗ ſammenfaſſend neu geregelt. Es ſei grund⸗ ſätzlich Aufgabe jedes Volksgenoſſen, den Nachweis ſeiner ariſchen Abſtammung ſelbſt zu führen Infolgedeſſen wird beſtimmt, daß, von einigen geſetzlich geregelten Son⸗ derfällen abgeſehen, Urkunden zum Nach⸗ weis der ariſchen Abſtammung nur bei Un⸗ vermögen des Antragſtellers gebührenfrei auszuſtellen ſind. Damit wird der Irrtum richtiggeſtellt, daß für alle Urkunden zum Nachweis der ari⸗ ſchen Abſtammung Gebührenfreiheit beſtän⸗ de. Die Gebühr für jede Urkunde iſt auf 60 Rpfg. feſtgeſetzt worden. Daneben dürften beſonders Such-, Schreib- uſw. Gebühren nicht erhoben werden. Gebührenfreiheit bleibt wie bisher beſtehen bei Anforderung von Urkunden durch den Sachverſtändigen für Raſſeforſchung beim Reichs- und preußi⸗ ſchen Miniſterium des Innern oder das Amt für Sippenforſchung der NSDAP, ferner bei Durchführung des Reichserbhofgeſetzes ſowie für Bewerber um Eheſtandsdarxlehen und für Verſorgungsanwärter. Die Durch— führung des Geſetzes zur Wiederherſtellung (Deutſches Nachrichtenbüro.) Der griechiſche Kriegsminiſter Kondylis erhielt vom Miniſterrat außerordentliche Vollmachten zur Unterdrückung des Aufſtandes. ſetzte ſie traurig hinzu. „Wer biſt du?“ Er ſah ſie feſt an. „Wieſo?“ „Ja!“ „Niemals geboren.“ müller, und ich bin arm, bettelarm. Mir gehört nichts, als was ich auf dem Leibe trage an Kleidern.“ „Warum biſt du als Magd hergekommen?“ „Der Holſtenmüller und ſeine Frau ſollen mich kennen⸗ lernen. Und dann— vielleicht vergeben ſie Jens und mir“, „Du biſt keine Magd?“ ſagte er kühl. „Hier bin ich Magd, Herr!“ „Ich heiße Antje, Herr, wie Ihr gehört habt! Und nun, Herr“, wurde ſie unruhig,„nun wißt Ihr alles! Ver⸗ ratet mich den Müllerleuten, wenn Ihr wollt. Mein Schickſal liegt in Eurer Hand.“ „Weißt du, was dieſer Jens Holſten geworden iſt?“ „Haſt du den Schuß gehört?“ „Jens Holſten hat ſeinen Bruder erſchoſſen.“ nein!“ preßte ſie die Hände gegen den Mund.„Niemals, er nicht... es fielen zwei Schüſſe!“ „Wer war denn mit ihm?“ „Niemand!“ murmelte ſie dumpf. „So iſt er der Mörder.. „Wie furchtbar!“ ſtöhnte ſie auf, warf in jähem Wechſel den Kopf in den Nacken, ſtrich mit der Hand das wirr ge⸗ wordene Haar glatt.„Geht, Herr, ſagt es dem Müller!“ Damit glitt ſie aus der Tür, lief die Treppe hing“ Am Geländer taſtend, ſolgte er ihr nach unten. An ſeinem Ohr flüſterte ſie: „Geht hinein, es würde auffallen, wenn wir zuſammen⸗ kommen. Ich gehe zum Brunnen, Waſſer holen.“ Sie öffnete den Spalt der Tür für ihn, und er trat ins Zimmer zurück, verwundert über ihre Geſchicklichkeit. 5 „Weiberliſt!“ murmelte er in ſich hinein.„Das iſt an⸗ In dem kleinen Raum neben der Diele ſaß der Holſten⸗ müller und brütete dumpf vor ſich hin. Ein faſt irrer Ausdruck hatte ſeine Züge verwüſtet. Er jammerte wie gärte in ihm. der Tod.“ Kopf hebend. Stirn. „Ich ſehe Unglück „Schweig!“ krächzte er heiſer vor Entſetzen, denn er kannte ihre hellſeheriſche Begabung und fürchtete ſie. Seine Stimme rief ſie zurück. Aufſchluchzend ſtützte ſie die Hand auf ſeine breite Schulter: „Der Fritz— er— unſer Fritz mußte es ſein.“ „Laß“, wehrte er aus Angſt, weich zu werden,„ich werde ihn rächen.“ „Die Rache iſt mein, ſpricht der Herr!“ Sie faltete die Hände. Ihre Züge wurden ruhiger, als ſie fortſuhr, immer im gleichen Ton:„Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn ſei gelobt. In Ewigkeit, Amen!“ „Auge um Auge, ſo ſteht's in der Bibel“, trotzte der Müller und wiſchte ſich den Schweiß mit der Hand von der 9 5 des Berufsbeamtentums, das gleichfalls Ge⸗ bührenfreiheit für den Nachweis der ariſchen Abſtammung von Beamten, Angeſtellten und Arbeitern im öffentlichen Dienſt vorſah, iſt im weſentlichen abgeſchloſſen. Neu in den öffentlichen Dienſt eintretende Beamte, An⸗ geſtellte und Arbeiter haben keinen Anſpruch auf Gebühre heit. Hunderttauſend Ri Gewinn. In der Nachmittagsziehung der Preußiſch⸗Süddeut⸗ ſchen Klaſſenlotterie in Berlin wurde ein Haupttreffer in Höhe von 100 000 RM auf das Los Nummer 296 583 gezogen. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in Berlin, in der zweiten Abteilung gleich⸗ falls in Achteln im Rheinland geſpielt, ſo daß alſo auf jeden Losinhaber ein Anteil von 10 000 RM entfällt. Eine Hauswand eingeſtürzl. Wie aus Caſtrop⸗Rauxel gemeldet wird, ſtürzte die ſüdliche Giebelwand eines Hauſes in Oberſpredey zuſammen, als die Bewohner des Hauſes beim Mittageſſen ſaßen. Schränke und andere Einrichtungsgegen⸗ ſtände wurden mitgeriſſen. Wie durch ein Wunder kamen die Hausbewohner mit dem Schrecken davon, Sportallerlei Sonja Henie, die mehrfache Weltmeiſterin m Eiskunſtlaufen, ſtellt ſich am kommenden Samstag und Sonntag in Amſterdam vor ind wird auf der Sportfondſen-Kunſteisbahn hr Können zeigen. Eintracht Braunſchweig erfuhr eine weitere Verſtärkung ſeiner erſten Fußballelf. Klein, der Linksaußen von Holſtein Kiel, iſt beruf⸗ ich nach Braunſchweig übergeſiedelt und ſpielt für Eintracht. * Ludwig Koch, der Sportſchriftleiter der Königsberger Allgemeinen Zeitung und des „Oſtpreußens Sportwart“ wurde als Nach— folger Guido von Mengdens zum Preſſewart des Deutſchen Fußball-Bundes ernannt. Schäfer⸗Schifferſtadt, der Deutſche Meiſter im Weltergewichtsringen, beteiligte ſich ein zweites Mal in Paris an einem Turnier. Schäfer wurde Geſamtsieger, da er den Fran⸗ zoſen van der Siepen nach fünf Minuten ent⸗ ſcheidend und deſſen Landsmann Claverie nach Punkten beſiegte. In Brüſſel wurden die belgiſchen Hallen⸗ tennismeiſterſchaften zum Abſchluß gebracht. Bei den Herren ſiegte Lacroix im Schlußkampf über Ewbank mit 6:1, 6:3, 5:7, 2:6, 6:0. Die Titel im Herrendoppel holten ſich de Borman-Lacroix und im„Mixed“ Frl. Adam⸗ ſon⸗de Borman. * Bayerns Borſtaffel, die am 8. und 9. März in München bezw. Würzburg gegen eine franzöſiſche Auswahl antritt, hat folgendes Ausſehen(vom Fliegengewicht aufwärts): Reidl, Ziglarſki, Wagner, Frei, Schlachter, Dreher, Franz und Dorſch(ſämtlich aus München und Würzburg). * 4 Als Rekorde wurden die Höchſtleiſtung von Scott und Black bei„London-Melbourne“ im Oktober mit 71:18 Stunden und die Schnel⸗ ligkeitsbeſtleiſtung des Franzoſen Delmotte in Iſtres mit 505,848 Std.⸗Km. anerkannt. * Der 22. Turntag der DT. findet am 8. Juni in Coburg ſtatt. Neben dem Führer⸗ ſtab der DT. und den Fachwarten werden Vertreter der deutſchen Gaue anweſend ſein. ein Kind, ſchluchzte, weinte, betete und fluchte. Sein Inneres war von Schmerz zerriſſen, wilde Verzweiflung Neben ihm ſtand, hoch aufgerichtet, die üppige, kräftige Geſtalt der Müllerin, das Geſicht totenblaß, von jähem Schmerz zerfurcht. Mit ſeltſamer Gebärde ſtrichen ihre Hände in regelmäßigem Streichen die ſteif geſtärkte Schürze entlang, von oben nach unten— immer wieder. In der Eintönigkeit dieſer ausdrucksloſen Bewegung lag etwas Erſchütterndes. Sie war Symbol einer unendlichen Ferne der Gegenwart. „Tot!“ murmelten die blaſſen Lippen.„Der Fritz iſt tot. Anfang und Ende iſt eins. Was bleibt? Nun ſind wir wieder allein, immer allein. Was tut es, alles iſt dasſelbe. Den einen hat das Leben geholt, den anderen Mit fremdem Ausdruck ſah ſie den Müller an; es war, als ſähe ſie ihn und ſähe doch ein ande, 8: eine Zukunft. „Noch mehr Einſamkeit—“, erſchauerte ſie, als treffe ſie ein neuer Schlag.„Du, Mann und griff vor ſich, als wolle ſie etwas feſthalten. „Frau, was ... nein!“ ſchrie ſie auf iſt dir?“ fragte der Müller, den ſchweren .. noch mehr. Du (Fortſesung folat.) ee 11 e SON IANE SAN DEN. 2 Urheberrechtschutz: Fünf Türme⸗Verlag Halle(Saale). Nachdruck verboten. „He, meine Guten, ſchlaft ihr ſchon?“ ruft er das Ochſengeſpann an.„Denkt ihr nicht an das Heu, an das gute, duftende Heu, das Tamara euch in den Stall legen wird? Vorwärts, meine Guten!“ i Der Himmel iſt ſeidige Bläue. Die Sonne flimmert über den Feldern, den Schluchten. Am Waldrand blüht es weiß, roſa. Die Feigenbäume duften, und die Mandel- bäume ſtehen in Roſa wie Mädchen, die ſich zum Kirch⸗ gang ihr beſtes Kleid angezogen haben. Die Arba poltert weiter. Hügel auf und ab begleiten den Weg. Unten ſchäumt grün und glaſig der Fluß. Am Hang blühen die weißen Sterne der Waldbeeren. Naſid ſchnalzi leiſe mit der Zunge. Das Waſſer läuft ihm im Munde zuſammen. Er fühlt ſchon den kühlen, duftenden Geſchmack der reifen Beeren. Ein paar Wochen noch, dann wird man mit Tamara Beeren ſammeln, nicht hier am Rande, wo das ganze Dorf zuſammenläuft. Naſid weiß Stellen, ganz tief innen, tief verſteckt, weit hinter der Schlucht. Die anderen Jungens fürchten ſich: Luchſe ſollen da ſein, Wildkatzen, und der große Bär, der im Winter bis an ihr Dorf herankommt, ſoll dort hauſen, erzählen die Mädchen. . Aber Naſid fürchtet ſich nicht. Er hat ein Kinjal, einen kaukaſiſchen Dolch, ſo ſcharf und ſo koſtbar, wie kein Junge. Umſonſt macht er auch nicht jedes Jahr die Wanderung nach dem Badeort Borſchom. Verkauft dort Obſt und Handgewebtes von Mariat, ſeiner Ziehmutter. Kein Junge aus dem ganzen Aul verkauft ſo gut wie Naſid. Woran es liegt, weiß er nicht. Vielleicht daran, daß er nicht zerlumpt an der Ecke des Baſars ſteht wie die anderen Jungen aus ſeinem Aul, daß er ſich wäſcht, nicht bloß bor jedem Feiertag wie ſein Ziehvater, der alte Wachtang, und Mariat, ſondern täglich. Das letztemal hatte er ſo viel Geld mit heimgebracht aus Borſchom, daß er Tamara ein ſchönes Stück Schemacha aus dem Baſar 517 mitbringen können. Schmuck hatte ſie ausgeſehen 5955 e feierfarbenen Seide. Freilich nicht ſo Er ſeufzte. Er war ärgerlich über ſich ſelbſt. Er fühlte dumpf, es tat nicht i ri it Tan a1 en cht gut, immer Maria mit Tamara zu Die Lehmhäuſer kamen aus der Wegbiegung hervor Nun bedurfte es keines Zurufes mehr, das Geſpat eßte die Steine auf die 15 e we 5 „He, Naſid!“ ſchrie ein Tulchtſch ik, der, mit Waſſer— ſchlauch über dem Rücken, en Ae ant Brüderchen, warum ſchmierſt du deine Arba nicht? Die e ja, daß man ſein eigenes Wort nicht verſteht. Deshalb hörſt du wohl auch nicht das Schreien der alten Mariat! Mach nur, daß du nach Hauſe tommſt. Wachtang iſt gerade im Begriff, ſie totzuſchlagen, und Tamara dazu.“ Naſid war kreideweiß geworden. Er ſprang ab und ſchoß in langen Sprüngen die Dorfſtraße entlang. Die Ochſen trotteten den bekannten Weg auch allein. 0 Naſids lange Beine flogen wie die eines edlen Tieres im geſtreckten Lauf. Und ſchon klang ihm Geſchrei, Weinen eine tobende Männerſtimme entgegen. 5 5 Das Zimmer war viereckig; der Fußboden, die Wände aus Lehm. An einer Wand ſtand Tamara. Ihr braunes Geſicht war vor Schreck aufgeriſſen, ihr Mund ſtand halb offen. Aber kein Schrei kam. Auf dem Boden lag die alte Maria, wie ein hingeworfenes Bündel. 5 Wachtang, der Mann, ſtand mit blutunterlaufenen Augen im Zimmer. Sein Schnabelſchuh ſtieß in be⸗ ſinnungsloſer Wut nach dem Bündel. Jedesmal, wenn er 155 ene es leiſe. i Mit einem Sprung war id i. i barg 97 1 9 Naſid im Zimmer, warf ſich „Du Sohn von tauſend Schweinen“ ri Wie ein Stier, der ſtoßen i e er ſich faber Na hatte ihn ſchon genommen und mit einer wilden Wut gegen die Wand geworfen. Oben von dem Wandbord 11 90 955 5 1 und ein weißes Rinnſal der geſäuer i ö Futte en 9 ten Dickmilch, ergoß ſich auf den a Tamara bekreuzigte ſich. „Laß, laß, Naſid!“ flüſterte ſie angſtvoll. 6 0 alte Wangtang ſaß betäubt von dem ſchweren Naſids Ziehmutter richtete ſich zitternd auf.„Laß, laß, J, affe E 5 0 1 Wirklich, Wachtang war nach torkelnden Schritten auf die Tachta, die Schlafbank, gefallen. Seine Beine hingen lang herunter. Sein ſchwerer Oberkörper lag halb auf der Schlafbank, ſein rotes, gedunſenes Geſicht auf dem Mutak, der Schlummerrolle. Er murmelte noch einige drohende Worte. Das Murmeln ging über in unverſtänd⸗ liches Lallen. Ein röchelndes Schnarchen. Er ſchlief Tamara hatte Naſid nach draußen gedrängt. 1 1100 0 ee Der Morgenſtern i uen Himmel, als Naſid ethob. Er N einem kleinen Verſchlag für dc e. 0 ſein Bündel zuſammenpackte. In einem Erdloch, im Lehmfußboden, hatte er ſeine Habſeligkeiten. Zwei Tumans hatte er ſich erſpart, zehn Abbas und eine Haud⸗ voll Schaur. Sie kamen zu unterſt in das Bündel. Oben drauf ein Laib Tſchureck, das flache, georgiſche Brot Am nächſten Tage wollte Tamara friſches Brot bachen. Aber er konnte es nicht abwarten; er weiß, wenn er nuch einmal mit Wachtang zuſammengeriet, gab es Totſchlag Nun war das Bündel fertig. In der Hand trug er die Schuhe mit ihren ſpitzen Schnäbeln. Barfuß ſchlich 15 aus dem Hauſe. Er lauſchte. f Drinnen aus dem Schlafraum hörte m 8 e 5 e d Alten. Dee che scare Atmen der alten Mariat. T ſchlief ſ ütlos wie ein n amara ſchlief ſo lautlos wie Als er an Tamara dachte, wurde ihm 3 Er ließ ſie hier allein. Was würde. N Hütte Wachtangs war verſchuldet, das Feld auch. Der Alte würde Tamara verkaufen an den Armenier. 5 ſilbern allt f der 0 Erfüllung gefunden. Ein Bauingenieur aus lungsgeſellſchaft die Arbeiten, während eine Pfeddersheimer Baufirma das Material lie⸗ ferte. Die Vorarbeiten begannen im Novem⸗ 1934 konnte bereits der größte Teil der Häu⸗ ſer bezogen werden. iſt beſonders günſtig geregelt. Kein Siedler braucht vorerſt irgend welches Kapital auf⸗ zubringen. Erſt wenn er ſein Haus bezieht, befähigt iſt, d. h. daß er in der Lage iſt, das ihm zur Verfügung geſtellte Gartenge⸗ 0 Was habt ihr denn wieder gehabt, Tamara?“ fragte ee„Der alte Säufer wird euch noch einmal aus dem Bündel hervor, wickelte ihn ein. Dann ſetzte er a N ſich hin. Und im erſten Morgen. a5 8 N e f 1 5 b h 1 9 grauen, das dur 2 ein ee ſo reden von ihm, Naſid. Er iſt doch winzige Fenſter hineinſchaute, malte er mühſam W er.. ſtaben an den alten Wachtang: e 1„Wollte Gott, er wär's nicht. Vielleicht wäre es beſſer, e 7 2 88 2* 2— N 45 unn umgekommen, als kleines Kind, ſtatt alten Karapet laßt. 5 1 über das e ee e e mi feiner dand gehe fort. Ich werde ein reiche Woch e 5 Asche Genc doe e 0 eicher Paſcha. Ich werde Was hast vu denn das“ fragte er plößlich mißtrauisch 0 ee und Euch für Tamara bezahlen. Laßt Tamara legte ſchnen ihre Hand um den Hals ſie nicht zu dem Karapet. Die Heiligen mögen Tamara Der dae de e und Mütterchen Mariat ſchützen.“ g Nii 5 2 1 8 2 11 1 1 9 ſtieg 10 Wut in Naſids blauen Augen auf. Damit war ſein Brief beendet. Ant liebſten hätte er „Der! arapet? Was wollte er, der alte Gauner?“ noch eine Verwünſchung für den alten Wachtan hinzu⸗ 140% e Achten— in ſeinem Laden helfen“, gefügt. Aber dieſer Brief war ſchon Arbeit 3 7 N agte Tamara furchtſam.„Er hat dem Vater eine Flaſche Den Brief l it ei beſchm. 8 5„ 2 egte er, mit einem Feldſtei 5. mit beſtem Kachetiner mitgebrach i e di ür. Feloſtein beſchwert, vor 0 gt, und mir eine bunte die Schlafkammertür. Der Pope wi i 8 l 0 15 7 N a e würde ihn n Alten ie e 105 1 1 5 erlaſſen, wenn er vorleſen. Aber vielleicht fand ihn als erſte a 0 ſeinen Laden bekommt.“ dann mochte ſie den T für n 5 5 Ai„ 17% b Tuman für ſich behalten. a.“ höhnte Naſid.„Der Laden wird. Ehe das Dorf erwachte, marſchierte Naſid ſchon auf Mit e 5 k riß er 7 7 der Straße. Der Himmel war ſilbergrau. Ueber den schönen 8918 uck riß e agi die Kette von dem Bergen lag die erſte zarte Röte des Tages. Noch einmal auf N fade Klirren verſprühten die Steine blickte Naſid auf ſein Aul zurück, das Dorf, in dem er V + 8 4 7 7 4 Meine eh ane 0 augewachſen war. Die Gemüſegärten trugen das erſte 816 0105 fich jammerte Tamara.„Oh, Naſid!“ Grün. Mandelbäume leuchteten auf, die Maulbeerbäume — N 0* 61 3 8 2 2 0 91 N 50 f bedeckten ſich mit den erſten Knoſpen. Alles war fruchtbar Willſt 8 haſt du ſie genommen? fragte Naſid raſend. aber alles auch ohne Ordnung. Zerfallene Holzgilter Hei 105 5985 15 Age wie die Boti 08 Nachbar? trennten Gehöft von Gehöft. Dazwiſchen tamen Siechent 8 gefangen mit einer Kette.“ Wieſen, wild und üppig. D ine Pater 2 115 a l. 8„ ig. Dann wieder kleine Waſſerläufe „Ich will ja gar nicht zum Karapet, zu dem krumm⸗ tiefe Löcher, in denen es geheimnisvoll von 1 Käſern 0 Schwer ſeufzend holte er ſeinen ſauer erſparten Tuman ö ö „Wenn Ihr die Tamara nicht in die Stadt zu dein 2 2 9.** 0 2 2— 7 3 baren f will es auch nicht. Und inte Die erſten Lerchen ſtiegen in den erwachenden 0 de r die Mutter verprügelt, aber die Morgen. Keinem Me 5. ſid, der ine eee, ich doch nehmen.“ e beanie ende Vr 10 noch immer auf der Erde, ihr braunes Geſicht b Taktmäßig marſchierte er. Seine nackten Füße gaben ich und doch mit einer gewiſſen Gier zu Naſid einen leiſen, klatſchenden Ton auf dem Boden. ö auf. Unter dem weißen Scheitel lag das ſchwarze Haar. i 955 hatte einen braunen Glanz, wie das Gefieder der Bachſtelze, wenn ſie am Bergquell trinkt. Schön war eee ſchön war ſeine kleine Ziehſchweſter. 1„Laß die Kette, Tamara“, ſagte er leiſe und befehlend. „Ich werde dir eine ſchönere kaufen, eine viel ſchönere.“ Tamara lachte ſpöttiſch auf. Sie liebte Naſid. Sie 5 ihn mit der ganzen ungeſtümen Leidenſchaft eines Me i Aber ſie liebte auch Schmuck und Tand „Du wirſt mir kaufen? Wovon? Haſt ja ſelber ni 8 Betteljunge!“ e 1 a„Du et es ſchon ſehen“, ſagte Naſid.„Ich geh fort in die Berge. Ich werde den Schatz des Selim⸗Chan finden.“ Tamara erſchrak. „Heilige Mutter Gottes! Wer hat dir den Kopf ver⸗ n Naſid? In die Berge? Den Schatz des Selim⸗ an? Weißt du nicht, daß die böſen Gei wachen?“ f„ „Leid dort, Freude hier! Kleie dort, Mehl hier! Meinen Sattel ließ ich in Mzchet, Der ſchönen Stadt an der Aragwa.— Allen verleih euch Gon den Segen, die ihr zuhört“, 11 4 8 ſich Mut zu machen. Es hörte ihm zwar ier zu. Aber ſchon, daß er ſeine eigene Stimme hörte. 8 7 8 7 le 5 gab ihm Zuverſicht. 0 1 1* „Tamara ſtand in der Morgenfrühe am Backoſen. Di Wr lag golden auf ihrem braunen Geſicht 5 Brotteig war fertig zum Backen. Wo war Naſid? Aufs Feld hinaus war er nicht, denn die Arba und die Ochſen ſtanden noch im Stall. Drinnen im Hauſe hörte ſie die i in der Küche klappern. Wo war Naſid? Sonſt half er ihr ſteis beim Backen 01 e 1 Nun angeſteckt. Er war 5 1„ W 2 e halb in die ö b 0 1 ee belehrte Naſid ſie. Er hat es drüben Tamara blickte hinein. Unten 0 e 00 119 wandern, Bahren„Es gibt keine Geiſter. 11 80 Holz ſchon knatternd. Tamara hielt den Brotteig den allmächtigen Gott.“ n der Hand. Mit einem S übe eee iſt ein richtiges Weibchen. Sie fühlt ſofort, Maſſe an die Wandung b e 0 ge der Mut kommt, ſo verächtlich von Geiſtern beſonderer Schwung. Naſid halte ihn ſchön berauß, Nun hen. b mochte der Teig mit Gottes un Hei ilfe 0 Aa den Riemzi, den Deutſchen, Tamara deckte den Ofen 11 Nach ene 995 11 5 eile 5 cht, kaſid, ſie werden dich unglücklich machen, ſie ihn aufmachen. Dann würde das Brot heraustommen. 9 euiſchen, und die Blonde, mit ihren ſcheinheilkgen Es würde ausſehen wie ein Schiffchen, das auf dem fich at lie du, die denkt im Ernſt an dich? Die macht Flüßchen fuhr— Tamaras Brot war berühmt. Locker Aae 0 5 über ſolch einen dummen georgiſchen war es wie Kuchen, den man zum heiligen Oſterſeſt böckt 17„ 5 1 5 und außen braun und berbe wie Naſid, wenn er verbrannt 0 erſtummt entſetzt. Naſid, außer ſich, hat ſich vom Felde heimkam. i ee tes klatſcht einmal durch den Raum. Naſid, wie ſie ihn liebte! Es brannte in ihr 7 11 11 dein Schandmaul“, ſagt Naſid.„He, Tamara“, rief es vom Nachbargehöft. Es war 0 hält ſich jammernd ihre rot angelaufene Thawiſi, der junge Nachbarsſohn. Sein braunes, ver⸗ ane e i f ſchmitztes Geſicht lachte zu Tamara hinüber:„Guten id erſchrickt. Was haf er da gemacht? Man iſt Morgen, Seelchen— wie haſt du geſchlafen!“ ſonſt nicht ſehr gefühlvoll hierzulande. Ein Schlag, wenn dann geht das Anweſen in ſein Eigentum ſer haben meiſt drei Zimmer und Küche, eine ſchöne Waſchküche, einen Strohſchuppen und ö a. 8 Der vom Reichsbund Kinderreichen ſchon längſt gehegt Wunſch, iedeln, hat durch die Gründung der Fach⸗ chaft der Kleinſiedler in Pfeddersheim ſeine Frankfurt a. M. leitete im Auftrag der Sied⸗ ber 1933, im März 1934 wurde mit dem Ausſchachten begonnen und am 1. November Die Koſtenfrage iſt eine Miete von monatlich 15 Mark fällig. Dieſen Betrag hat der Siedler gewiſſermaßen als Anwärter drei Jahre lang zu zahlen. Zeigt er in dieſer Zeit, daß er zum Siedler lände von 500 bis 700 qm zu bepflanzen und Kleinvieh aufzuziehen, daß die Haus⸗ frau und Mutter ihren Pflichten nachkommt, und daß auch die Miete bezahlt werden kann, über und der ſeitherige Mietbetrag gilt als Verzinſung und Abtragung des Kapitals. Das 1274 Der italieniſche Scholaſtiker Thomas 1855 Der eng Karl v. d. Steinen in 1866 Der Philoſoph und Dichter Paul Sonnenaufg. 6.35 Mondaufg. 6.57 Notenhamſterer ſchaden ſich ſelbſt! ganze Anweſen ſtellt ſich ungefähr auf 2250 Mark. Zur Anſchaffung von Kleinvieh und Obſt⸗ bäumen g wird von der Siedlungsgeſellſchaft ein klei⸗ ner Betrag zur Verfügung geſtellt. Die Häu⸗ eine Stallung. Sie ſind mit Waſſerleitung und elektriſchem Licht verſehen. Alle Gebäude 1 ind unterkellert und bieten noch Platz für ten 20 Rm. ⸗Schein unnötig gehemmt wor⸗ den. Aus mangelndem Verantwortungsbe— wußtſein, aus Bequemlichkeit oder aus anderen die Gerätekammer. Neufeſtſetzung der Eierpreiſe “ Frankfurt a. M., 7. März. Der Eier- berwertungsverband Heſſen teilt mit: Die Erzeugermindeſtpreiſe für Hühnereier werden mit Wirkung vom 4. März 1935 auf Grund der 2. Verordnung über, die Regelung des Eiermarktes vom 3. Mai 1934 im Einverneh⸗ men mit dem Reichskommiſſariat für die Vieh⸗, Milch- und Fettwirtſchaft für das Wirtſchafts⸗ gebiet Heſſen auf 1,10 Mark je Kilo feſtge⸗ ſetzt. Der Preis verſteht ſich ab Hof des Erzeugers. Der feſtgeſetzte Preis iſt Erzeu⸗ germindeſtpreis und darf ſeitens der Aufkäu⸗ fer nicht unterboten, wohl aber überboten wer⸗ den. Stückweiſes Aufkaufen iſt nicht ſtatthaft. Die Preisfeſtſetzung vom 26. Februar d. J. wird durch die Anordnung aufgehoben. Gleich⸗ zeitig werden die Kommiſſariatspreiſe entſpre— chend ermäßigt werden. Anz Heſſen und Naſſau Frankfurt a. M., 7. März.(Bilder⸗ diebſtahl.) Bei einem in der Beethoven⸗ ſtraße verübten großen Wohnungseinbruch ind mehrere wertvolle Bilder geſtohlen wor⸗ den. Einſchlägige Geſchäfte werden hierauf aufmerkſam gemacht und gebeten, beim Auf⸗ tauchen der Bilder(Damenbildniſſe auf Elfen⸗ bein gemalt) die Polizei zu benachrichtigen. Frankfurt a. M., 7. März.(Endlich geſtan den.) Die Verhandlung gegen den wegen vorſätzlicher Brandſtiftung mit drei Jahren Zuchthaus vorbeſtraften 31jährigen Franz Körbs, der ſich vor der Großen Straf⸗ kammer wegen zahlreicher Betrügereien, Un⸗ terſchlagung, Urkundenfälſchung und Erpreſ⸗ ſung zu verantworten hatte, ging wider Er⸗ warten raſch zu Ende. Nach Erörterung des 5 dritten Falles bequemte ſich K. zu einem um⸗ faſſenden Geſtändnis, nachdem der Staatsan⸗ walt dem Beſchuldigten zu verſtehen gegeben hatte, daß er Gefahr laufe, auch noch in Sicherungsverwahrung genommen zu werden. Durch das Geſtändnis erübrigte ſich ein lang⸗ wieriges Zeugenverhör. Körbs wurde zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von vier Jahren ver— urteilt. Offenbach, 7. März.(Noch rechtzei⸗ tig gerettet.) Ein 60jähriger Frankfurter 5 kant an die Offenbacher Schleuſe und wollte vom Schleuſenmeiſter die Stelle gezeigt haben, wo im vorigen Jahr ſeine Frau ſich ertränkt hatte. Kurze Zeſt ſpäter wurde er von einem Polizeibeamten zum Teil im Waſſer liegend aber noch lebend in der Nähe dieſer Stelle ren im Schubfach des Eigentümers gelegen wechſlung bringen, haben ſich ſicher nicht ge— von Aquino— 1323 heilig geſprochen — in Foſſanuovo geſtorben. Mülheim a. d. Ruhr geboren. Ernſt in Elbingerode geboren. Prot.: Felicitas Kath.: Thomas von Aquino Sonnenunterg. 17.48 1 Mondunterg. 21.41 Zum 31. 3. 35 ſind die Reichsbank⸗ noten über 20 Rm. mit dem Datum vom 11. 10. 24 aufgerufen worden; d. h. dieſe Reichsbanknoten verlieren nach Ablauf einer gewiſſen Friſt ihre Kursfähigkeit. Wer dieſe Scheine alſo nach Ablauf der geſetzten Friſt noch beſitzt, hat einen empfindlichen Ver⸗ luſt zu tragen. Jedermann trachtet alſo dar⸗ nach, die bei ihm befindlichen Scheine mit dem Ausgabedatum vom 11. 10. 24 weiter⸗ zugeben und vor allem bei in Frage kommen⸗ den Stellen, z. B. bei der Sparkaſſe, einzu⸗ wechſeln. Gar nicht ſelten iſt es nun in den letzten Tagen vorgekommen, daß einer Spar⸗ kaſſe kleinere oder größere Bündel dieſer dem⸗ nächſt ungültigen 20 Rm.⸗Scheine vorgelegt wurden, denen man anſah, daß ſie ſeit Jah⸗ haben. Diejenigen, die jetzt ihre ſauber ge⸗ bündelten und Jahre hindurch in der Truhe ſorgſam gehüteten 20 Rm.⸗Scheine zur Um⸗ nügend klar gemacht, welchen Gefahren ihr gehamſtertes Geld jederzeit ausgeſetzt war. Diebſtahl, Feuersgefahr, Unachtſamkeit und manches andere haben ihr Geld bedroht, auch Zinſen ſind ihnen verloren gegangen. Und vor allem eins, der Güterumlauf in der Volkswirtſchaft iſt durch jeden gehamſter⸗ Gründen haben es Beſitzer von 20 Rm. Scheinen vielfach unterlaſſen, ihr Geld einem berufenen Kreditinſtitut, etwa einer Spar⸗ kaſſe, anzuvertrauen. Wenn es auch im Ein⸗ zelfall nur kleinere Beträge ſein mögen, die auf dieſe Weiſe untätig zu Hauſe ſchlummern, ſo ſpielen ſie doch in ihrer Geſamtheit eine Rolle, gerade in der jetzigen Zeit, in der die weitere Arbeitsbeſchaffung durch Kredite an den Mittelſtand uſw. weitergeführt werden muß. Möge die jetzt vorgenommene Außer⸗ kursſetzung von 20 Rm.⸗Scheinen dazu bei⸗ tragen, daß die betreffenden Geldbeſitzer ihr Geld bei der Umwechſlung auf den berufenen Sparinſtituten belaſſen, zum eigenen Nutzen und zum Beſten der Volksgeſamtheit. % Einheitliche Verkäuferinnenprüfung. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat an die Handwerks⸗ und Gewerbekammern ein Rundſchreiben über eine einheitliche Regelung der Verkäuferinnenprüfungen ergehen laſſen In den Verordnungen über den vorläufigen Aufbau des Handwerks iſt den Innungen u. a. die Aufgabe zugewieſen, Prüfungen einzurichten und abzunehmen für die Ver⸗ käuferinnen, die in den Ladengeſchäften des Handwerks tätig ſind. Der Reichsſtand erklär ſich bereit, falls entſprechende Wünſche be⸗ ſtehen, Rahmenrichtli rien für die Durchführune dieſer Prüfungen auſzuſtellen. Wettervorher lage: Im Gegenſatz zu der Froſtzunahme in Oſt: und Mitteldeutſchland wirkt ſich in Weſt⸗ und Süddeutſchland eine plötzliche Tiefdruckſtörung aus, die verbreitete Schneefälle und anſtei⸗ gende Temperaturen verurſachte; jedoch iſt eir erneutes Anſteigen bes Luftdrucks zu erwar— ten. Ueberwiegend bewölkt und tagsüber mil— der. in den Niederungen leichter Froſt. Vörſen und Märkte vom 6. März 1935. (Ohne Gewähr.) Franlfurter Produktenmarlt. Alles unverändert, Stimmung ruhig. Fut⸗ termittel ſtark gefragt, bei geringem Ange⸗ bot. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Karlsruher Getreidegroßmarkt. Amtlich notierten: Inlandweizen W 17 24/50, Mühlenfeſtpr. 21,90, Großhandelspr. 21,90; Inlandroggen R 16 17,50, Mühlen⸗ wer alles würdigt und vergleicht, kehrt immer gern zu ihr zurück. Denn„Salem“ bleibt doch unerreich als vorbild, als das Meiſterſtück! 2 Gut“, ſagte Tamara kurz. T. ö rein hü „ 5 T z. Thawiſi war ein hübſcher Junge, aber Tamara dachte nur an Naſid. 8 e Thawiſi halb ſingend, halb ſprechend, wie gut erſt hätteſt du geſchlafen, hätte ich deinen S ohüten dürfen.“ 5 e Tamara drehte ſich kurz um:„Da würde ich dich gerade Naſid!“ wiederholte ſie mit ſchleppender Stimme. Sie kroch auf allen vieren zur Tür. Sie ſchien Angſt zu haben, den 99089 9 5 1 0 noch einmal auf ſich zu ziehen. „Du Hundeſohn!“ Wachtang erhob ˖ ande el 105 g erhob ſich taumelnd und Mit einem Ruck riß der ſeinen Dolch aus dem Gürtel „Kühr mich nicht an! Rühr mich nicht anl. 1 „Hinaus“, ſchrie Wachtang,„hinaus, du Hundeſohn! 1 0 11 0 1 10 dir. Wenn du dich noch einmal blicken 5 4 n i ich um. Verreck auf de 6 eck auf der Landſtraße, wo „Beſſer uf der Landſtraße, als in deinem Sauſta 0 N l, du Menſchen Hinder!“ brüllte der Junge zurück. Er 11 1 0 auf Wachtan( zu. Tamara warf ſich dazwiſchen. „Willſt du, aß er dich totſchlägt, und uns alle dazu?“ flüſterte ſie an tvoll.„Gib Ruhe, Naſid! Er meint es nicht ſo. Siehſt du nicht— er iſt berauſcht!“ gefunden. Er wurde ſofort ins Stadtkran⸗ deenhaus gebracht. N Lmieder⸗Saulheim, /. März.(Fünſzehn⸗ Jährige läßt ſich überfahren.) Auf 9 f der Strede Mainz Alzey wurde die Leiche 17, Großhandelspr. 17,30; Weißhafer plus der an Oſtern 1934 aus der Schule entlaſ⸗ 70 Pfg.) Weizenmehl Type 190 Großhan⸗ ſenen Anni Brand aus Udenheim aufgefun⸗ delspr. W 17, März⸗April 28,55, Mai 28,65, en. Das Mädchen hat ſich vom Zug über- plus 50 Pfg. Frachtausgl., mit 10 Proz. fahren laſſen. Am Bahnkörper fand man Ausl. plus 1,50, Type 563(0) plus 2, Hut und Mantel, die das Mädchen vorher[ Type 405(00) plus 5, Type 502 plus 3,50, abgelegt hatte. Ein Zettel mit ſeiner Adreſſe Type 1600(Weizenbrotmehl) minus 5; Rog⸗ lag dabei. Die Beweggründe zu dieſer Tat genmehl Type 997 Großhandelspr. Geb. 16, ſind unbekannt. März⸗April 24,70, Mai 24,80, plus 50 Pfg. Gimbsheim, 7. März.(Im Streit Frachtausgl.; Weizennachmehl 17,50 bis 17,90; 1 1016 abgebiſſen.) Wegen Weitenbollmehl 14,50;(Futtermehl) 14,50 bis einer alten Familienfeindſchaft entſpann ſich 16, Weizenkleie W 17 10,75 bis 11,05 Rog⸗ abends auf der Straße zwiſchen einer An⸗ genkleie* 16 10,50 bie 10,80 Speiſekar⸗ zahl älterer und jüngerer Männer eine Rau⸗ koffeln weile 2355, rote 2,55, blauſchalige 2,55, rei. Dabei kam einem Burſchen etwas zwi- gelbflei cine(Induſtrie und ähnliche Sorten) ſchen die Zähne, er biß im Eifer des Ge⸗ 2,75; Wieſenheu, loſe 5,30; Luzernekleeheu 0 g. 6; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 2,75 9 i Schreck das ab ⸗ ö eee en im Mund. bis 3, Gerſte⸗ und Haferſtroh 3 bis 3.10. ſeſtpr. 17,90, Großhandelspr. 17,90 Som⸗ mer⸗ und Induſtriegerſte 21 bis 22; Futter⸗ gerſte G 9 16,70; deutſcher Hafer Geb. 17 er nicht ans Leben geht, iſt nichts. Warum hat er plötzlich ein o jammervolles Geſicht? Wie er Tamaras Geſicht ſieht? Er hat ſich herumgeprügelt mit den Jungens auf der Dorfſtraße. Er hat den alten Wachtang gegen die 100 i daß es nur ſo gekracht hat. Aber er hat och nie eine Frau geſchlagen. Auch das hat er hier vor dazu ausſuchen, Thawiſt. Ich brauche kei i f e Aber irgend etwas ſteigt ich habe Naſid im Hauſe.“ 1 I ee e, r auf. Das hier durfte nicht ſein. Er muß Thawiſis Geſicht bekam einen verſchmitzten 5 175 105 Sonſt endet er ſchließlich auch einmal wie der„Schau einmal die Fußtapfen an, Tee die 1 e Wachtang. b Hauſe deines Vaters hinausführen auf die Landſtraße!“ e Thawiſi verſtändnislos an. „Wer iſt in der Morgenfrühe vom Hauſe Wachtangs fortgegangen? Tamara, es ſind nicht die Fußtapfen eines Diebes. Dazu ſind ſie zu gleichmäßig. Es ſind nicht die Fußtapfen eines verliebten Mädchens, dazu ſind ſie zu groß. Sieh zu, ob es nicht die Fußſpuren Naſids ſind!“ (Foriſetzung folgt) Sechſtes Kapitel. Das Dorf war ſtill. In den Lehmhütten lagen die Menſchen im ſchweren Schlaf. In der Schänke 150 es ſtill geworden; die Drehorgel war verstummt, und die gröhlenden Stimmen der Männer. Nur ab und zu muhte