Väter und Mütter! Auch Ihr könnt ſtolz da⸗ rauf ſein, wenn Eure Jungen und Mädel im Reichsberufswettkampf beweiſen, daß ſie et— was gelernt haben! Habt Ihr ſie ſchon zur Teilnahme aufgefordert? Meldeſchluß am 10. März! Vereins- Anzeiger Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Am Samstag abend halb 9 Uhr bei Mitglied Joh. Lantz, Gaſthaus zum Rhein⸗ gold Monatsverſammlung. Voll⸗ zähliges Erſcheinen iſt erwünſcht. Der Vorſitzende. Geſangverein Liederkranz. Heute Freitag Singſtunde für den Frauen⸗ chor. Samstag Singſtunde für Männerchor. In Anbetracht des kommenden Gaukritik⸗ ſingens erwarte ich reſtloſes Erſcheinen. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 e. V. Sonntag Verbandsſpiele: Fußball auf 2 10 Stadion: 1. M. Spv. Laudenbach 82 1 tel. Von Aailtonen um halb 3 Uhr. Vorher Handballſchüler Mannheim, N 1,5 n sxeite straße ee e 10 0 1 Handball in Sand⸗ eee hofen: M. 3 Uhr, vorher 2. M. Heute abend Spe Die Leitung. Tabanplanzertachs phat Samstag vormittag 9. 11 Uhr Aus⸗ zahlung der Tabakabfälle in der Milchzen— trale.— Montag von 185 Uhr Ausgabe des beſtellten Oelpapier für die Gruppen 1—8. Die Gruppen 9 16 holen das Oel— papier am Dienstag nachmittag ab. Hofmann, Rechner. Eins emu den lauen Anzug Kein deutſcher Jungarbeiter, keine deutſche Jungarbeiterin fehlt beim Reichsberufswett— kampf vom 18. bis 23. März 1935! Lokales 8. März * 75 Jahre alt. Heute Freitag, den 8. März begeht Frau Peter Roſchauer Wiw. Johanna geb. Kiß, die in den Kreiſen der hie— ſehen Einwohnerſchaft beſtens bekannte lang⸗ jährige Wirten„Zur Kanone“ in noch 5 geiſtiger und ee Rüſtigkeit die Vol⸗ lendung ihres 75. Lebensjahres. Das greiſe Geburtstagskind verbringt ihren Lebensabend im Hauſe ihrer Tochter Annaſtraße 29, und nimmt an den Geſchehniſſen im öffentl ichen Leben noch recht regen Anteil. Zum Wiegen— feſte unſere herzlichſten Glück- und Segens— wünſche und alles Gute zu einem geruh— 100 Lebensabend. Mernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung in Kammgern und Neiton 1 l Erſcheint täglich mit Ausna 1 der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 43., 34.-, 29. 23. 19. 8 140 W frei 15 Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Tuzel-Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pg ö Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung. Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim e b Samstag, den 9. März 1935 Apotnehe M. Weitzel.— ee, an meh b 3 Die Kämpfe in Nordgriechenland und wo Plakate sichtbar Politiſche Wochenbekrachkung. Munitionsmangel bei der Regierungsarmee— In bedrohten Städten wird das Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg. — Viernh. Volksblatt) in elegentet form und Schnitt, Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ö 5 Folgen vor. Wind Viernheim, vnd Wetter trotzen Sie mit diesem un- pREIS 557 00759 übertroffenen Mit Leupin-Creme und Seife vorzügliches Hautpflegemittel ſeit langen Jahren bewährt bei Fibonlg.Hauflocken Ausſchlag, Mundſein uſm. Flora- rod. E. RICE le f Makulatur 52 Jabrgang Kaufe und ſammle jedes Quantum Lumpag u. Auelsen Möchte die geſchätzte Einwohner- ſchaft bitten mein junges ein: heim iſches Unternehmen zu unterſtützen. 6g. Marlin(Lache) Das Saarland gehört nun wieder end— gültig zum Reich. Und zwar iſt es— eine Tatſache, die von der Allgemeinheit noch nicht ſo recht gewürdigt wird— wirklich Zum, 5 Einweichen, Waschen, * Nach Friedrichsfeld! Sport-An⸗ hänger, die mit nach Friedrichsfeld fahren wollen, löſen ſich ſofort ihre Fahrkarte zum Preiſe von 70 Pfg. im Schillerkaffee. Ab fahrt um 12 Uhr am Schillerkaffee. Kein Sportfreund wird dieſen Großkampf verſäu— men, in welchem ſich die Grünen, wie wir feſt hoffen, die Meiſterſchaft erobern werden. Die langen harten Kämpfe neigen ſich ihrem Ende zu, am vorletzten Großkampf nimmt deshalb jeder teil. Die Handballer der Sportvereinigung ſpielen nachmittags 3 Uhr auf dem Waldſportplatz gegen Waldhof. Betreffend: Die d Hausſchlachtungen grundſäßzlich ſte üerpflichtig ſind. über alle die Steuerpflicht betreffenden Fragen Auskunft erteilt. Bekanntmachung Wir weiſen wiederholt darauf hin, daß Steuerſtelle iſt die Gemeindekaſſe, die Viernheim, den 6. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim zu haben im Mernkeimer Inzerger Aufzucht, Ar beitsleiſung, Fruchtbarkeit, Milchertrag heſſer mit„Calviſal“⸗ Fütterung, billiger als Futterkalk, weil ge⸗ ringer Verbrauch, keine Mangel— krankheiten mehr. Uaket 75 Pfg. und 1.30 nur in der Bechtel Apotheke Weitzel. Acker in guter Lage zu pachten ge- ſucht. Von wem, ſagt der Verlag. Dich rüben zu verkaufen. Lammert- heimerstralle 12 Gelbfleiſchige chrubhen, Speise- Kartoffeln falixen, bersien- DrIhompsons ee Schwan 1e buleer Joh. Schmitt. Sandſtraße 9 Sei klug inserlere Martha Eggert in„Ihr gröffter Erfolg“ Das Schicksal der Therese MHrones ah heute im Ce-fi-Pa Ein Spitzenfilmwerk der Europa. Eines der allerbesten Filme des Jahres. Ueberall vauschender Beifall Anſere Nindviehſtälle Auch hier gilt es, die Leiſtung zu ſteigern! Jedermann iſt ſich wohl im Grunde dar⸗ über klar, daß aus unſeren Rindviehſtällen noch allerhand herausgeholt werden muß und auch herausgeholt werden kann. Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht iſt es die Aufgabe der deutſchen Viehwirtſchaft, das auf deut— ſchem Boden erzeugte Futter unter beſſerer Ausnützung durch den Tierkörper in möglichſt große Mengen von Fleiſch, Milch und Fett zu verwandeln, um dadurch die deutſche Wirt⸗ ſchaft von ausländiſcher Einfuhr weitgehend unabhängig zu machen. Es ſind durchaus noch nicht alle Möglich- keiten, die eine Leiſtungsſteigerung bewirken können, reſtlos ausgeſchöpft; bei manchem ſind wir noch nicht über 11 05 5 e An⸗ fänge hinausgekommen. So ſtellt uns die Er⸗ zeugungsſchlacht bunch der Leiſtungsſteige⸗ rung in der Rindviehhaltung vor Aufgaben füttertechniſcher und züchteriſcher Art, die in den nachſtehenden 10 Anweiſungen zuſammen— gefaßt ſind: 1. Halte nicht mehr Vieh, als Du in Dei— nem Betrieb ernähren kannſt. Nicht die Zahl Deiner Kühe und Rinder, ſondern deren Lei⸗ ſtungen machen ihren Wert aus. 2. Teile Deine Futtervorräte ſo ein, daß Du Dein Vieh Sommer wie Winter gleich— mäßig gut ernähren kannſt. Vergeude nicht während des Sommers nährſtoffreiches, be— ſonders eiweißreiches Futter. Bedenke, daß Du dies im Winter ſehr notwendig gebrauchen kannſt. 3. Halte bodenſtändiges Vieh. Glaube ja nicht, daß Du mit einem fremden, den bäuer⸗ lichen Verhältniſſen nicht angepaßten Vieh⸗ ſchlag höhere Erträge aus Deinem Stalle erzielſt. Denke daran, daß ſolche Tiere in ihrem Urſprungsgebiet nur deshalb gute und vielleicht auch höhere Einzelleiſtungen als Dein Vieh erzielen, weil ſie dort beſſere natürliche Haltungs⸗ und Fütterungsverhältniſſe genie— ßen, als Du ihnen zu bieten vermagſt. 4. Bedenke, daß Vorausſetzung für jede Leiſtungsſteigerung ein geſunder und frucht⸗ barer Viehbeſtand iſt. Halte Deinen Stall frei von ſchwachen und zur Unfruchtbarkeit neigenden Tieren. 5. Halte vor allem Vieh, das das wirt⸗ ſchaftseigene Futter in vollem Umfange aus⸗ zunützen vermag. Haſt Du alſo eine Kuh, die auch bei beſter Fütterung eine geringe Milchleiſtung aufweiſt, ſo merze ſie aus und züchte auf keinen Fall mit ihr weiter. Bedenke, daß das Milchleiſtungsvermögen eine Eigen⸗ ſchaft iſt, die auf die Nachzucht weitervererbt wird. Dein Bauernbetrieb braucht leichtfut⸗ terige Tiere, alſo Tiere, die möglichſt 5 ringe Nährſtoffmengen für die Erhaltung nötigen. 6. Wiſſe, daß Du es weitgehend in der Hand haſt, Eigenſchaften, wie Geſundheit, Fruchtbarkeit und Leichtfutterigkeit durch ent⸗ ſprechende Aufzucht in Deinen Tieren zu wek⸗ ken und zur Entfaltung zu bringen. Beklage Dich nicht über geringe Leiſtungen, wenn Du jede Sorgfalt und Pflege während der Auf⸗ fac. der Tiere in Deinem Stalle vermiſſen äßt. 7. Pflege und behandle Dein Vieh gut. Beherzige die alte Bauernregel:„Gut geputzt iſt halb gefüttert.“ Du entfernſt damit nicht nur den Schmutz, ſondern förderſt auch die Tätigkeit der Haut. der Drüſen und reaſt dadurch den geſamten Stoffwechſel an. Wende der Klauenpflege größere Aufmerkſamkeit zu. 8. Prüfe regelmäßig die Leiſtungen Deiner Tiere. Das gilt nicht nur für die Milch- kühe, ſondern auch für die Maſttiere. Stelle den Milchertrag in regelmäßigen Zeitabſtän⸗ den, beſonders aber bei Aenderung der Füt⸗ terung nach Literzahl oder Gewicht feſt. Stelle bei Deinen Maſttieren d das Ge⸗ wicht feſt, nur dann erfährſt Du rechtzeitig, ob der Futteraufwand für die Weitermaſt lohnend, oder ob die Maſt abzubrechen iſt. 9. Füttere die trockenſtehenden Kühe ſo gut, wie die in Milch ſtehenden. Bereite ſie in den ſechs, noch beſſer acht bis zehn Wochen, in denen ſie trocken ſtehen, auf die folgende Milchzeit vor und zwar umſo gründlicher, je höhere Leiſtungen das Tier aufgebracht hat und' in der nächſten Milchzeit aufbringen ſoll. 10. Sei Dir ſtets bewußt, daß Du mit all dieſer Kleinarbeit im Viehſtall nicht nur Dir ſelbſt einen Dienſt erweiſt, ſondern auch Deine Pflicht der Gemeinſchaft gegenüber erfüllſt, nämlich durch Erzeugungsſteigerung mitzuhel⸗ fen an der Sicherſtellung der Nahrungsfrei⸗ heit des deutſchen Volkes. Und das iſt das Gebot der Stunde. der Goldſchatz im Küchentoyf 19 000 Mark ſichergeſtellt. Mittelwalde(Glatz), 7. März. Daß Geldbeträge zu Hauſe im Spar⸗ ſtrumpf aufbewahrt werden, iſt auch heute leider noch nicht ganz ſelten. Einen Son⸗ derfall dürfte aber die Auffindung von 19 000 Mark bei einer alten Witwe in Mittelwalde darſtellen. Bei einer Haus⸗ ſuchung wurden dort über 4000 Mark in Gold und etwa 15 000 Mark in Silber und Wertpapieren gefunden, die ſie in Säcken und Küchentöpfen aufbewahrte. Die Orts- polizeibehörde ordnete mit Rückſicht auf die drohende Gefahr eines Einbruchsdiebſtahls bei der alleinſtehenden alten Frau und auch die dadurch gefährdete öffentliche Sicherheit die Sicherſtellung des Geldes bei der Spar- kaſſe an. Gegen die Frau wurde ein Ent⸗ mündigungsverfahren eingeleitet. Martha Eggert lichſten und Leo S fte Martha Eggert— „Ihr größter Erfolg“ lender Geſang Schönheit Muſik ſind die großen? roman der Thereſe Krones. J. Oiernheimer Tonfilmschau lezak in dem herr— Spitzenfilm der Europa: Ihr größter Erfolg Das Schickſal der Thereſe Krones! Dieſe Woche im Central-Film-Palaſt! Mit großer Spannung und Freude er— warten alle Filmfreunde das ſchönſte und ent— Filmwerk. hat man dieſem Filmwerk nicht den Titel gegeben. iſt ein Film gedreht worden, der alles das was das Publikum ſehen und hören will in ſo glänzender Weiſe in ſich vereinigt, wie ge— rade dieſer Film„Ihr größter Erfolg. Strah— bezaubernde Jugend intereſſante Männlichkeit— kende menſchlich Darſtellung 5 mor ſprühender Wigz und einſchmeichelnde Vorzüge dieſes Films! Ein ſpannender Film vom Schickſal der be— rühmten„Wiener Nachtigall“ der Wohl Umſonſt ſelten und pak⸗ goldener Hu⸗ Herzens⸗ Ein Spitzenfilm⸗ werk, das ſich jeder Filmfreund anſehen wird. Ueberall Ihr größter Erfolg! werk: U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Der Film auf den alle warten: 2 Schwarzer Jäger Johanna Ein ganz gewaltiges Filmwerk! Ab heute ſehen ſie im Union⸗Film⸗Pa⸗ laſt ein gewaltiges, aufſehenerregendes Film⸗ „Schwarzer Jäger Johanna“ mit den bekannten und beliebten Filmdarſtellern: Hart— ſteht das Mädel in Huſarenuniform, das bei allerlei Streichen mit dabei ſein muß. Dieſes burſchikoſe Allerweltsmädel weiß keine andere als Marianne Hoppe ſo wahrhaft zu verkör— pern. Draufgängeriſch und verwegen, herb und milde zugleich, aber auch wieder fraulich und rückhaltend iſt ſie in jeder Phaſe gleich ſtark. Daneben Paul Hartmann, der todesmutige Major Korfes, ein ganzer Mann, Soldat und Kämpfer vom Scheitel bis zur Sohle. Das Intrigenſpiel des Dr. Froſt hat in Guſtaf Gründgens den beſten Interpreten und Dar— ſteller gefunden, eine Rolle in der der Künſtler geradezu meiſterhaft iſt. Zu erwähnen wäre noch Paul Bildt als Herzog. 1 5 und Spiel Das letzte Verbandsſpiel de Meiſterelf des Turnvereins 1105 1893 auf dem Stadion! Nachdem das entſcheidungsvolle Fußball⸗ treffen am letzten Sonntag gegen Jahn Wein⸗ heim vor 1200 Zuſchauern mit 11:2 für die Viernheimer Turner beendet wurde, iſt die Meiſterſchaft ſicher geſtellt. Der Turnverein Viernheim ſteigt auf zur 1. Kreisklaſſe. Am nächſten Sonntag findet auf dem Stadion das letzte Verbandstreffen gegen Sportverein Lau⸗ denbach ſtatt. Trotzdem dieſe beiden Punkte über flüssig ſind, wird unſere Elf alles daran ſetzen, um mit einem ſchönen Sieg dieſe Ver— bandsrunde zu beenden und um hiermit Ab⸗ ſchied zu nehmen aus der Kreisklaſſe 21 Des⸗ halb Mitglieder und Freunde des Turnvereins zeigt am Sonntag eurer Meiſtermannſchaft durch zahlreichen Beſuch des letzten Verbands⸗ ſpieles in der Kreisklaſſe 2 euer Intereſſe und mann, Hoppe, Gründgens. Die geſamten beglückwünſcht ſie zu dem ſchönen ſportlichen Preſſeſtimmen Deutſchlands ſtempeln dieſen Erfolg. Film zu einem der beſten der Terra und der N Produktion 1934 35. Die Handballer des Turnvereins Dieſer hiſtoriſche Film ſtellt eine Spit⸗ in Sandhofen! zenleiſtung der Filmkunſt dar. Darſtelleriſch, Die 1. Handballelf, die ebenfalls der wie regietechniſch iſt Hervorragendes erzielt J Meiſterſchaft entgegengeht, gaſtiert am kom⸗ worden. Die Maſſenſzenen von dem Anſtür- menden Sonntag in Sandhofen. Obwohl das men der ſchwarzen Reiter wirken faszinierend,[ Vorſpiel gegen den Tv. Sandhofen in Viern⸗ laſſen Begeiſterung aufflammen für jene hel- heim mit einem 12:2⸗Sieg beendet wurde, iſt denhaften Geſtalten des ſchwarzen Freikorps. doch Vorſicht geboten, um nicht noch dicht vor Den Darſtellern gelingt es, mit dem Einſatz dem Ziel in eine Falle zu geraten, die die ihrer ganzen Perſönlichkeit, den Geiſt jener Meiſterſchaft koſten könnte. Die letzten drei Zeit zu neuem Leben zu erwecken. Ein Stück Spiele ſind die härteſten Begegnungen: in Geſchichte rollt über die Leinwand Mannheim gegen Grünweiß; in Viernheim Franzoſen im Land. Ein geknechtetes Volk gegen Käfertal und in Seckenheim. Eine wei⸗ ſchreit nach Freiheit. Da zieht es die Mannen tere Erklärung iſt hier überflüſſig. Es gibt hinaus Im Mittelpunkt des Ganzen J nur eine Parole; kämpfen und 5 U. J. Schwarzer Jäger dohannea- Der deutsche„ Ein Mädchen wird Soldat um N Geliebten in den Krieg zu folgen U. I. zum Reich zurückgekehrt. Zum Reich— nicht zu Preußen und Bayern, wohin es früher gehörte, ehe die Verſailler Gewalt politik es vom Reiche losgeriſſen hat. Es iſt alſo Reichsland geworden. So etwa, wie es bis zu dem unglücklichen Ausgang des Weltkrieges Elſaß-Lothringen geweſen iſt. Das Saarland iſt der erſte deutſche Gebiets— teil, der keiner Landesregierung mehr unter— ſteht, ſondern vom Reich unmittelbar ver— waltet wird. Es ſcheint uns ein ſchönes Symbol, daß gerade die deutſchen Menſchen an der Saar, die man uns im Jahre 1918 einfach entriß, die aber trotz aller Bedrük— kungen, Drangſalierungen und Verſprechun— gen an ihrem Deutſchtum ſo wacker feſtge— halten haben, jetzt die erſten nurdeutſchen Staatsbürger geworden ſind. Sie ſind nicht wie früher Preußen und Bayern, ſondern ganz einfach: Deutſche. Selbſtverſtändlich er— folgte dieſe Regelung im Zuge der großen Reichsreform, die zielbewußt und folgerich— tig weitergeführt wird. So ſind jetzt in Sach— ſen und Heſſen die Reichsſtatthalter mit der Führung der Landesregierungen beauftragt worden. In Heſſen war zuletzt nur noch ein Miniſter im Amte, deſſen Befugniſſe nun der Reichsſtatthalter übernommen hat. Miniſter Jung⸗Darmſtadt hat das Amt eines Regie⸗ rungspräſidenten im Saargebiet übernom— men, wo er übrigens als Stellvertreter des Reichskommiſſars Bürckel der erſte Reichs⸗ regierungspräſident iſt. Man ſieht, es geht auf dem Wege zum Einheitsſtaat Schritt für Schritt vorwärts. Staatsſekretär Pfundtner vom Reichsminiſterium des Innern hat aber in einer Unterredung mit einem Preſſever— treter mit Nachdruck hervorgehoben, daß die territoriale Neugliederung des Reichsgebiets ohne Uebereilung durchgeführt wird und daß den Zeitpunkt hierfür lediglich der Führer und Kanzler zu beſtimmen hat. * In der geſamteuropäiſchen Lage hat ſich eine Art Aſchermittwochskaterſtimmung ein⸗ geſtellt. Die Urſache iſt das engliſche Weißbuch, mit dem die Regierung Mac⸗ donald ihre Forderung auf erhebliche Rü⸗ ſtungsverſtärkung dem Parlament gegen— über begründet. Zweierlei fällt an dieſem Weißbuch auf. Erſtens die Tatſache, daß die engliſche Regierung, an deren Spitze der frühere Pazifiſt Macdonald ſteht, erklärt, ſie halte von internationalen Verträgen zur Ga— rantierung der Sicherheit des Landes nichts mehr, ſondern ſehe die beſte Sicherheits⸗ garantie in den Rüſtungen. Zweitens, daß ſie dieſen Standpunkt— und damit ihre Aufrüſtungswünſche— ausgerechnet mit angeblichen Rüſtungen Deutſchlands zu begründen ſich erlaubt. Dieſe Unfreundlich⸗ keit gegenüber Deutſchland hat im deutſchen Volke höchſtes Befremden erregt. Umſomehr, als die Veröffentlichung des Weißbuches ge⸗ rade in dem Augenblick erfolgte, da der eng⸗ liſche Außenminiſter Sir John Simon nach Berlin abreiſen ſollte, um dort mit der deut⸗ ſchen Regierung über die Organiſation des europäiſchen Friedens zu verhandeln. Auf Wunſch des deutſchen Führers und Reichs⸗ kanzlers, der ſich bei den Saarfeiern eine Erkältung zugezogen hat, iſt der engliſche Beſuch mittlerweile verſchoben worden. Er hätte ja auch infolge der Unfreundlichkeit, die das engliſche Weißbuch gegenüber Deutſch⸗ land bedeutet, in einer höchſt ungemütlichen Atmoſphäre ſtattgefunden. Aber nicht nur in Deutſchland iſt man verſtimmt, ſondern auch anderswo, vor allem in England ſelber. Die engliſche Oeffentlich keit war nach Bekannt- werden des Weißbuches zunächſt überraſcht. Das wandelte ſich ſehr ſchnell zu Verwir⸗ rung und ſchließlich iſt aus der Verwirrung Verärgerung, um nicht zu ſagen, Entrüſtung geworden Man ſpricht bereits von einer Ka⸗ binettskriſe. Die Arbeiterpartei hat im Par⸗ lament ſchon einen Mißtrauensantrag gegen das Kabinett Macdonald eingebracht und Lord Snowden, der einſtige Schatzkanzler und frühere Freund Macdonalds, faßte ſein Urteil über das Weißbuch in dem vernſch⸗ tenden Satz zuſammen:„Das ganze Doku⸗ ment feht ſo aus, als ſei es vom franzöſß⸗ Papiergeld verbrannt— Vulgariſcher Schritt beim Völkerbund Alhen, 8. März. Nach Meldungen aus Oſt⸗Thrazien und Mazedonien haben im griechiſchen Auf- ſtandsgebiet weitere Gefechte ſtattgefunden, die für beide Teile verluſtreich verlaufen ſein ſollen. In Akhen kreffen forkgeſetzt Ber⸗ wundeken⸗Transporke ein. Die Ho⸗ ſpitäler ſind bereits überfüllt. Die Ver zö⸗ gerung der angekündigten großen Of⸗ fenſive der Kegierungskruppen, die zu⸗ nächſt mit der ſchlechten Witterung, danach mit der Abſicht, unnötiges Blutvergießen möglichſt zu vermeiden, begründet wurde, ſoll kalſächlich auf Mmunitionsmangel zu⸗ rückzuführen ſein. Die Armee der Aufſtän⸗ diſchen in Nordgriechenland unker dem Kommando des Generals Kamenos ſoll da- gegen gut ausgerüſtet ſein und auf einer Front von 350 Kilometer alle ſtrategiſch wichtigen Punkte beſetzt halten. Wie weiter bekannt wird, hat der grie⸗ chiſche Wirtſchaftsminiſter angeordnet, daß in allen Städten, die von Aufſtändiſchen be⸗ droht werden, die Banknoklen ver⸗ brannkt werden. Nach Telegrammen von den Inſeln Chila und Syrop ſind die dor⸗ tigen Bankleiker der Anordnung nachgekom⸗ men. Sie haben insgeſamt Banknoten in Höhe von 150 Millionen Drachmen den Flammen übergeben. Allein dieſe Summe enlſpricht ekwa einem Wert von dreieinhalb Millionen RM. Augenzeugenbericht aus Kreta Von der in Alexandria eingetroffe- nen Jacht„Imperia“, die der britiſchen Luft— fahrtgeſellſchaft„Imperial Airways“ gehört, iſt ein Bericht über die Lage auf Kreta ver— öffentlicht worden. Die„Imperia“ war bei Kreta ſtationiert und durfte mit beſonderer Erlaubnis die kretiſchen Gewäſſer verlaſſen. Nach dieſem Bericht ſollen zwei Regierungs— flugzeuge während des Fliegerangriffes auf die Kriegsſchiffe der Aufſtändiſchen von dem Kreuzer„Aweroff“ getroffen und in Flam— men gehüllt abgeſtürzt ſein. In einer Unter— redung mit dem Reuter-Vertreter erkläcte der Kapitän der„Imperia“, die Bevölke— rung von Kreta ſei bereit, Venizelos bis zum Ende zu unterſtützen. Wenn die Auf— ſtändiſchen in Mazedonien beſiegt würden, ſo beabſichtige Venizelos, Kreta als un- abhängigen Staat zu erkläcen und ſich in dieſer Angelegenheit an den Völker— bund zu wenden. Ein Zwiſchenſpiel in Genf Bulgariſch⸗kürkiſche Auseinanderſetzung vor dem Völkerbund. Genf, 8. März. Der ſtändige Vertreter Bulgariens in Genf, Ankonoff, hat den Generalſekretär des ſchen Außenminiſterium aufgeſetzt.“ die liberale Oppoſitionsgruppe hat ſich ſcharf gegen das Weißbuch ausgeſprochen und im Parlament eine Entſchließung ein⸗ gebracht, die es„tief bedauert, daß die Ver⸗ handlungen der Regierung, die das Ziel der Befriedung Europas hatten, von einem auf den andern Tag eine neue Aera des Wettrüſtens einleiten.“ Man kann ſagen, daß die Entrüſtung über das Vorgehen der Regierung die weiteſten Kreiſe in England erfaßt hat, ſodaß man ſich im engliſchen Kabinett zurzeit wenig wohl fühlt. Das geht deutlich gaus den gewundenen Er⸗ klärungen hervor, mit denen Regierungs⸗ mitglieder die Herausgabe des Weißbuches zu erklären, oder beſſer geſagt, zu entſchul⸗ digen verſuchen. Stimmen der Ablehnung und des Proteſtes kommen aber nicht nur aus Deutſchland, ſondern auch aus anderen Staaten, ſo vor allem aus Italien. aus der Schweiz, aus Polen, aus Halland uſw. Nur die Pariſer Chauviniſten freuen ſich dar⸗ über, daß ſich England auf den Weg des allgemeinen Wettrüſtens begeben will. Ein Auch Völkerbundes auf gewiſſe Gefahren hinge⸗ wieſen, die durch milikäriſche Vorbereitungen der Türkei in Thrazien enkſtanden ſeien. Man könne in der Provinz eine fieberhafte Tli⸗ kigkeit feſtſtellen, wie am Vorabend eines Krieges. Schließlich wies der bulgariſche Vertreker noch darauf hin, daß in der kürkiſchen Preſſe gegen Bulgarien ge⸗ hetzt werde. Der kürkiſche Geſandte in Bern und ſtändige Vertreter beim Völkerbund, Kemal Huſni, gab daraufhin der inkernatio⸗ nalen Preſſe und auch dem Generalſekretär des Völkerbundes gleichlautende Erklärun⸗ gen ab, wonach der Schritt des bulgariſchen Völkerbundsoertreters in kürkiſchen Kreiſen ſtarkes Erſtaunen hervorgerufen habe. We⸗ der die Türkei noch einer ſeiner Nachbarn hegten kriegeriſche Abſichten gegenüber Bul⸗ garien. Bulgarien habe an der griechiſchen Grenze milikäriſche Maßnahmen ergriffen und die Türkei habe als Mitglied des Bal⸗ kanbundes und als Teil der griechiſch⸗kürki⸗ ſchen Enkente gegenüber dieſen Maßnahmen nicht gleichgültig bleiben können. Die Türkei krete unter allen Umſtänden für den kerritko⸗ rialen Statfus quo ein, der durch den Bal kanpakt gewährleiſtet werde. Die Intereſſen der Mächte Rom, 8. März. Das britiſche Linienſchiff „Royal Sovereign“ iſt in der Bucht von Phaleron bei Athen eingetroffen. Das Schiff ſoll die britiſchen Intereſſen ſchützen, wenn irgend ein Ereignis im Zuſammenhang mit der griechiſchen Revolution dazu Anlaß ge— ben ſollte Im Hinblick auf die Ereigniſſe in Griechenland ſind auch der italieniſche Kreuzer„Trento“ und die Zerſtörer„A. da Moſto“ und„A. Pigafetta“ nach dem Aegä— iſchen Meer ausgelaufen. Sie werden zu— nächſt einen Hafen des Dodekanes anlaufen. Litauens Willkürjuftiz Fünf Todesurteile im Memelländer⸗Prozeß beantragt Kowno. 9. März. Im Memelländer-Prozeß ergriff General— ſtaatsanwalt Monſtavicius das Wort. Er beſchäftigte ſich beſonders eingehend mit den Angeklagten aus der Neumann-Partei. Im weſentlichen hielt er ſich an die Behauptun— gen der Anklageſchrift. Dann ſtellten Gene— ral Wiener und Generalſtaatsanwalt Mon— ſtavicius die Strafanträge Es wurden beankragk: gegen die Haupt- angeklagten aus der ſogenannten Jeſuttis⸗ Gruppe(ein Fall, der bekannklich durch die Verhandlung nicht geklärt iſt, in dem aber die Anklage einen ſogenannken Feme-Mord erblickt hat) Prieß, Wannagat, Boll. Gokt⸗ ſchalk und Leva, die Todesſtrafe durch Er⸗ ſchießen. Gegen den Mitangeklagten dieſer Gruppe, Jakſchtat, wurde lebenslängliches Zuchthaus beantragt. Lebenslängliches Zuchthaus wurde ferner beantragt gegen die beiden Angeklagten der ſogenannten Waat-Gruppe, wobei es ſich um einen Bauernſtreit handelt, der aber von der Anklage als ein politiſcher Anſchlag hinge— ſtellt wurde. Gegen die Hauptangeklagten aus der ſo— genannten Neumann-Gruppe, das heißt die Mitglieder der Sovog, Neumann, Bertuleit, Rademacher und ſechs weitere Hauptführer dieſer Partei wurden je 15 Jahre Zuchthaus eigenartiges Bild: Macdonald, der frühere Arbeiterparteiler und Pazifiſt, Arm in Arm mit den franzöſiſchen Kriegshetzern.„Es tut mir in der Seele weh, wenn ich dich in der Geſellſchaft ſeb'...“ Dergeſtalt hat ſomit die politiſche Geſamtlage Europas durch das ge— radezu unbegreifliche Vorgehen der engli— ſchen Regierung einen ſchweren Schock erlit— ten. Man muß dazu aber vom ſpezifiſch deutſchen Standpunkt aus noch einige Be— merkungen machen. Wie kommt die engliſche Regierung dazu, ihre Aufrüſtungsforderun— gen ausgerechnet mit einem Hinweis auf Deutſchland zu begründen? Auf dasſelbe Deutſchland, das durch den Mund ſeines Führers und Kanzlers nun ſchon ſo und ſo oft feierlich erklärt hat, daß es zu jedem vernünftigen Abkommen zur Sicherung des Friedens bereit iſt. Warum hat die Regie⸗ rung Macdonald nicht auf Frankreich verwieſen, das die Arbeiten der Abrü⸗ ſtungskonferenz ſabotiert hat und gerade jetzt daran geht, ſeine ſchon heute geradezu gigantiſche Rüſtung durch beantragt, gegen die ſogenannten Gruppen— führer je 12 Jahre und gegen alle übrigen Mitglieder der Neumann⸗-Partei einſchließ— lich des litauiſchen Spitzels Molinnus je 8 Jahre Zuchthaus. Gegen die Mitglieder der ſogenannten Saß⸗Gruppe, das heißt die chriſtlich-ſozia⸗ liſtiſche Arbeitsgemeinſchaft(CSA) wurden folgende Anträge geſtellt: gegen die Haupt— angeklagten Saß und von der Roppe je 12 Jahre Zuchthaus, gegen die Kreisleiter je 10 Jahre Zuchthaus und die Führer der ſo— genannten Stammeskreiſe je 10 Jahre Zucht— haus und die anderen von 6 bis 9 Jahre Zuchthaus. Ein trauriger Nekord 1358 Eiſenbahnunfälle in zwei Monaten. Moskau, 9. März. Der neue Verkehrskommiſſar der Sowjet⸗ union, Kaganowitſch, hat einen Sonderaus⸗ ſchuß eingeſetzt, der die unhaltbaren Zuſtände an der Perm⸗Eiſenbahnlinie unterſuchen und abſtellen ſoll. In den Monaten Januar und Februar haben ſich auf dieſer Linie nach amt⸗ licher Mitteilung 13538 kleinere und größere Unglücksfälle ereignet, die auch Menſchenleben forderten. So ſtürzte kürzlich infolge Unacht⸗ ſamkeit der Beamten ein Güterzug mit 30 Waggons in die Tiefe. Die geſamte Verwal⸗ tung der Bahn ſoll neu organiſiert und eine große Reihe neuer Beamter berufen werden. die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit noch weiter zu verſtärken? Warum nicht auf Rußland, das ſeine Rote Armee weiter vergrößert, warum nicht auf Amerika, auf Japan, wo überall neue We hrvorlage n angekün⸗ digt oder ſchon in der Durchführung ſind? Die Regierung Macdonald hat ſich auch nicht geſcheut, in ihrem Weißbuch zu ſagen, die deutſche Jugend werde in militäriſchem Geiſte erzogen. Daß aber anderwärts— in England ſelber, in Frankreich, in Polen, in Italien, um nur einige Beiſpiele zu nen⸗— nen— die Jugend vollkommen militäriſch ausgebildet und im Waffengebrauch geübt wird, davon weiß die engliſche Regierung offenbar nichts! Man braucht ſich alſo in England nicht zu wundern, daß die Ver- öffentlichung des Weißbuches in Deutſch⸗ land den denkbar ſchlechteſten Eindruck ge⸗ macht und nicht dazu beigetragen hat, das Vertrauen auf einen guten Ausgang der von der engliſchen Regierung angeregten in⸗ ternationalen Verhandlungen zu ſtärken. Lokale Nachrichten Viernheim, 9. März Sonntagsgedanken Wie wir für unſeren Leib Sorge tragen, ſo bedarf auch die Seele der täglichen Pflege, bedarf geiſtiger Speiſe, ſoll ſie nicht ver⸗ kümmern, erkranken und ſchließlich tödlichen Schaden nehmen. Neben Leibespflege tut uns auch tägliche Seelenpflege not. Denn Leib und Seele— das erſt iſt der ganze Menſch. Im Laufe des Jahres aber ſucht der Menſch einmal einige Tage vder Wo- chen ſeinem Leib mehr Sorge angedeihen zu laſſen als ſonſt. Man nimmt den Leib ir⸗ gendwie in Kur, entweder auf eigene Fauſt oder unter ärztlicher Führung. Man will den Leib auffriſchen und ſeine Kräfte er— neuern. Die einen tun es im Frühjahr oder Sommer, die anderen im Herbſt oder Win⸗ ter, ohne indeſſen die übrigen Tage des Jahres eine regelmäßige Leibespflege außer Acht zu laſſen und für die körperliche Er⸗ tüchtigung Sorge zu tragen. Aehnlich muß es auch mit unſerer Sorge um unſere Seele beſtellt ſein. Die kommenden Wochen ſollten eine beſondere Zeit der Seelenpflege ſein. In der Faſtenzeit geht es gleichſam um eine intenſive Seelenpflege. Der Apoſtel Paulus ſpricht die Mahnung aus:„Brüder, ich er— mahne euch, daß ihr doch nicht vergeblich die von Gott dargebotene Gnade empfanget. Jetzt iſt die Gnadenzeit. Jetzt iſt der Tag des Segens!“ Es geht um Vertiefung un- ſeres Chriſtſeins, um Vreankerung unſerer Kindſchaft Gottes, es geht ums Beiſpiel ech. chriſtlichen Lebens. Es geht darum, daß wir immer mehr den Werken der Finſternis ent— ſagen, die Waffen des Lichtes anlegen und echte Chriſten werden. Unſere Aufgabe, un— ſere Verantwortung iſt es, die chriſtlichen Tugenden zu pflegen. »Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes verſieht Herr Dr. Rudershauſen den ärztlichen Sonntags— dienſt. 1000 Ehrenkreuze. Das Poli- zeiamt Viernheim teilt mit: Beim Polizeiamt iſt nunmehr der 1000ſte Antrag auf Verleihung eines Ehrenkreuzes geſtellt worden. Dies gibt Veranlaſſung, nochmals auf den Schlußtermin zur Antragſtellung am 31. März 1935 hinzuweiſen. * Staatliche mittlere Reifeprüf⸗ ung. Am Dienstag, den 26. Februar 1935 nahm Herr Miniſterialrat Herbert Kraft an der Höheren Privatlehranſtalt Inſtitut Schwarz, Mannheim M. 3, 10 am Ar- beitsamt die Prüfung zur ſtaatlichen mittleren Reife ab. Sämtliche 16 Inſtitutsſchüler(13 Real- und 3 Gymnaſialſchüler) die ſich der Prüfung unterzogen, konnten vom Prüfungs— kommiſſar für beſtanden erklärt werden. Die letzte Holzabgabe. Am Mon- tag, den 11. März wird durch die hieſige Ge— meinde der Reſt des diesjährigen Bürgerholzes abgegeben. Näheres ſiehe Bekanntmachung der Gemeindekaſſe. * Die Muſiker machen wir beſonders auf die Bekanntmachung der Ortsmuſikerſchaft Bensheim, zu welcher auch Viernheim gehört, aufmerkſam und empfehlen deren Beachtung. * Diebe ermittelt. Der Polizei iſt es gelungen, die Täter, welche am Samstag, den 3. März, nachts in einem hieſigen Ge— ſchäft einen Einbruchsdiebſtahl verübten und einige Mark Bargeld erbeuteten, feſtzuſtellen. Es handelt ſich um zwei 18 und 19 jährige Burſchen von hier, die auch zwei Fahrraddieb— ſtähle auf dem Gewiſſen haben. Die Fahr— räder konnten ſicher geſtellt werden. Die beiden Täter wurden verhaftet und dem Amtsgericht in Lampertheim zugeführt. Flugzeug im Dienſt der Forſchung Der amerikaniſche Polarforſcher Byrd hat auf ſeinen letzten Flügen mit dem Flugzeugen am Südpol die Entdeckung gemacht, daß der ſog. 6. Kontinent nicht eine geſchloſſene Feſt⸗ landsmaſſe iſt, ſondern daß er durch eine Waſſerpaſſage zwiſchen dem Roßmeer und dem Wedellmeer in zwei Hälften geteilt wird. Admiral Byrd und der Auſtralier Willins ſind es geweſen, die die ausgezeichnete Ver⸗ wendbarkeit des Flugzeuges zur Erforſchung der Arttis bewieſen haben. Mit dem Flugzeug ſind auch in Afrika wertvolle Entdeckungen ge⸗ macht worden, erſt mit ihm gelang es, Kennt⸗ nis von Gebieten zu erlangen, zu denen zuvor kein Weißer dringen konnte. Auch in Süd⸗ amerika verwendet man das Flugzeug mit großem Erfolg zu Forſchungszwecken, und wertvolle Funde, die über die Vergangenheit der Staaten und Völker Auskunft geben, ſind ſchon dadurch gemacht worden. Auch der Zep⸗ pelin hat ſich bei ſeiner Fahrt über Spitzber⸗ gen hinaus ſehr gut bewährt und der neue Zeppelin iſt ſchon für Forſchungszüge in Süd⸗ amerika in Ausſicht genommen. Denn noch weite Gebiete der Erde, z. B. auch in Aſien, find noch wenig oder gar nicht erforſcht wor⸗ den. Opferbuch Das Opferbuch liegt auf. Volksgenoſſen, es gilt erneut unter Beweis zu ſtellen, daß die Viernheimer Bevölkerung zum Gelingen eines guten Werkes beizuſteuern bereit iſt. Im Sinne des Führers wollen wir handeln und jeder nach ſeinen Kräften geben. Das Opfer⸗ buch, das Buch der Gemeinde, ſo wollen wir es nennen, muß der einſt⸗ malige Künder von dem Zuſammen⸗ ſtehen in Deutſchlands großer Zeit werden! Für jeden Viernheimer Einwohner iſt es deshalb Ehrenſache, der Aufforderung nach⸗ zukommen. Wer hier abſeits ſteht, ſtellt ſich bewußt aus der Reihe der Volksgemeinſchaft und es wäre beſchämend, wenn ſich jemand, der aufgrund ſeines Einkommens und Ver⸗ mögens zur Abgabe einer entſpr. Spende in der Lage wäre, beſonders ermahnen laſſen würde. In anderen Gemeinden, wie Pfung⸗ ſtadt, Ober-Ramſtadt, haben es ſich ſelbſt erwerbsloſe Volksgenoſſen nicht nehmen laſ⸗ ſen, durch Abgabe eines kleinen Betrages, ihre Einzeichnung vorzunehmen. Volksgenoſſen, bedenkt, daß der Gang zum Opferbuch am morgigen Sonntag, neben dem Gang zur Kirche, ſeine Vergeltung finden wird. Die Auflage und der Abſchluß des Opfer— buches müſſen Marktſteine in der Geſchichte Viernheims werden. Es wird hierbei nochmals gebeten, daß all diejenigen, die einer Gliederung oder For— mation nicht angehören, den Nachmittag zur Einzeichnung wählen, damit ein reibungsloſer Verkehr gewährleiſtet iſt. Um evtl. Zweifel zu beheben, ſei beſonders darauf hingewieſen, daß der gezeichnete Betrag ſofort an den dort ſtationierten Zellenwalter der RSV zu ent— richten iſt. Oiernheimer Sport Der Meiſterſchaft entgegen Friedrichsfeld Viernheim! Morgen Sonntag findet wohl das wich— tigſte Spiel des Bezirkes Unterbaden-Weſt in Friedrichsfeld ſtatt. Iſt es doch das ent— ſcheidenſte Treffen um die Meiſterſchaft. Ge— winnt Viernheim, ſo iſt es wohl ohne Zwei— fel als Meiſter anzuſehen. Gewinnt hingegen Friedrichsfeld, ſo liegen die 3Z Rivalen: Sand— hofen, Friedrichsfeld und Viernheim noch im Rennen. Die elf grünen Huſaren müſſen ſich alſo wohl bewußt ſein, um was es morgen geht. Es muß ein Eifer, ein nie erlahmender Siegeswillen gezeigt werden, damit die zahl— reichen Zuſchauer keine Enttäuſchung erleben. Wenn das Können gezeigt wird, mit welchem Sandhofen geſchlagen wurde, dann werden die Grünen als ſicherer Meiſter Friedrichs feld verlaſſen. Ihr Sportfreunde! Begleitet die Mannſchaft recht zahlreich auf dieſem ſchweren Gange. Seid mit dabei, wenn es gilt Meiſterlorbeeren zu erringen. Fahrkarten zur eilnahme an der Fahrt nach Friedrichsfeld um 12 Uhr ab Schillerkaffee ſind noch dort zum Preiſe von 70 Pfg. erhältlich. Die Kar⸗ ten noch heute löſen, da ſonſt die Plätze ver— geben ſind. 65 Leichtathleten antreten! Am Sonntag(17. März) 1. Waldlauf in Rheinau! Wie aus dem Vereinsanzeiger zu er— ſehen iſt, ruft der Turnverein von 1893 ſei⸗ nen Mitgliedern zu: Leichtathleten an⸗ treten! Denn die Jahreszeit iſt gekommen mit der das Platz- und Geländetraining be⸗ ginnen muß, um im Laufe des Jahres eine Leiſtung zu erzielen. Deshalb, Turnfreunde, meldet euch recht zahlreich am morgigen Sonn⸗ tag vormittag halb 10 Uhr beim diesjährigen Trainingsbeginn, damit der Turnverein auch in dieſer Sparte große Leiſtungen erzielen kann. Selbſtverſtändlich ſind auch Anfänger und ganz beſonders auch die Raſenſpieler (Fuß- und Handballer) ſehr willkommen. Sonntag, den 17. März findet der erſte Wald⸗ lauf(ausgeſchrieben vom Leichtathletik-Ver⸗ band) in Rheinau ſtatt, bei dem auch vom Turnverein einige Aktiven ſtarten müſſen. Deshalb nochmals: Leichtathleten antreten! Bekanntmachung Betreffend: Das Heimfahren des Gemeinde— Brennholzes. Das Heimfahren von 50 Rm. Scheit⸗ holz wird öffentlich vergeben. Angebotsvor⸗ drucke ſind bei uns, Zimmer 5, erhältlich. Die Angebote ſind bis ſpäteſtens Dienstag, den 12. März 1935 auf der Bürgermeiſterei einzureichen. Viernheim, den 7. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. Verbrecherwelt wird unruhig— Ein Apparat, der Lügner entlarvt. 5 Geſtändniſſe auf techniſchem Wege 05 os Nette Zu⸗ kunftsausſichten. Ein Detektor hat die Aufgabe, die ſonſt nicht hörbaren Wellen für uns ver⸗ nehmbar zu machen. Wie nun, wenn es gelänge, auch Geheimniſſe, die der einzelne wohlverwahrt in ſeinem Buſen mit ſich herumträgt, auf techniſchem Wege der Mitwelt zu enträtſeln? Ein ſchreck⸗ licher Gedanke, der aber ſeine Berechtigung hat, wenn ein Intereſſe der Allgemeinheit vorliegt. Und tatſächlich ſcheint es ſo weit zu ſein; ein neues Mittel zur Be⸗ kämpfung von Verbrechen iſt ge⸗ funden. Drei Gelehrte einer amerika⸗ niſchen Univerſität, die ein Inſtitut zur Erforſchung von Verbrechen an der North⸗ weſtern Univerſity School of Law leiten, Mr. Marston, Larſon und Prof. Keeler, haben einen ſolchen Apparat konſtruiert, der die Bezeichnung„Leeler Polygraph“ erhielt. Man weiß ja ſeit langem, daß Nervoſität innere Unruhe, Angſtzuſtände, phyſiologiſche Veränderungen im menſchlichen Körper hervorrufen. Das war ſchon im alten China bekannt, wo man wußte, daß Auf⸗ regungszuſtände, Schreck uſw. die Speichel⸗ bildung im Munde verhindern. Hatte man einen hartnäckig leugnenden Verbrecher im Verhör, ſo ließ man ihn Reis lauen und wieder ausſpucken—, blieb der Reis trocken, ſo wurde das als Indizien⸗ beweis für das Schuldbewußtſein ge— wertet. Die Amerikaner hatten in lang⸗ jährigen Unterſuchungen feſtgeſtellt, daß derartige Furcht⸗ und Schreckzuſtände vor allem zwei Körperfunktionen beeinfluſſen: die Atmung und den Blutdruck, daneben finden ſich häufig auch dem Auge gar nicht wahrnehmbare Reflexbewegungen auf der Haut. Darauf bauten ſie nun die techniſchen Konſtruktionen auf. Sie erfanden einen Apparat, der wie ein Seismograph in Kurven dieſe Veränderungen aufzeichnet. Eine Anzahl feiner Schläuche, wie man ſie ja von der üblichen Meſſung des Blutdrucks kennt, wird an Armen und Beinen an— geſetzt, andere umſchließen den Bruſtkorb, um die Atmung zu kontrollieren, und wieder andere dienen der Erfaſſung der Hautreflexe. Damit werden dieſe Körper— funktionen auf eine mit Metallſtiften ver— ſehene Trommel geleitet, und dieſe Stifte zeichnen nun die Bewegungen kurvenartig auf ein Blatt Papier, das mit Hilfe eines kleinen Elektromotors unter ihnen hinweg— gezogen wird. Die Unterſuchung vollzieht ſich nun ſo, daß dem Verſuchsobjekt eine Reihe von Fragen vorgelegt wird, auf die es nur mit ja oder nein zu antworten hat. Zuerſt ganz harmloſe wie:„Eſſen Sie gerne Käſe?“,„Nönnen Sie Ski laufen?“ uſw., denn man will zunächſt den normalen Kurvenverlauf des Be— treffenden kennenlernen. Dann geht man zu peinlicheren Fragen über, die ſich mit dem Verdacht beſchäftigen, der auf dem Unter⸗ ſuchungskandidaten laſtet. Die Kurven zeigen dabei ſo deutliche Ausſchläge, daß man nachher einfach ableſen kann, durch welche Fragen der„Patient“ ſich beſonders in die Enge getrieben fühlte. Natürlich kann das Ergebnis nicht allein zur Überführung genügen, Keeler ſetzt den Wahrſcheinlich— keitsgrad mit 80 Prozent an und in einer großen Zahl von Fällen haben die Schuldi— gen unter dem Eindruck der Reſultate ein Geſtändnis abgelegt. Bisher haben die Gelehrten insgeſamt etwa 3500 Fälle unterſucht, von denen fol⸗ gende wiedergegeben ſeien: Als in Rock Is⸗ land(Illinois) ein junges Mädchen er⸗ mordet wurde, das Beziehungen zur Unter— welt unterhalten hatte, wurden vierzehn Männer verdächtigt, aber mit den üblichen Unterſuchungsmethoden war nichts herauszubekommen. Keelers Polygraph wurde nun angeſetzt; bei einem dieſer Männer trat eine ſehr deutliche„Schuld kurve“ zutage. Unter dieſem Eindruck geſtand der Täter die Tat ein. In eini⸗ gen Chikagoer Großbanken waren Dieb— ſtähle vorgekommen, die auf eine verzweigte Diebesorganiſation ſchließen ließen. Man ließ Prof. Kelly und ſeine Mitarbeiter kom⸗ men, unterſuchte 2000 Bankangeſtellte, der Detektor ergab bei über zehn Prozent be⸗ trügeriſche Veranlagung und Unzuverläſſigkeit in Geldangelegenheiten. Zwölf wurden durch das Kurvenbild be⸗ ſonders belaſtet, und neun von dieſen ge⸗ ſtanden ſchließlich, darunter auch Diebſtähle, die das Unternehmen überhaupt noch nicht bemerkt hatte! Die Verbrecherwelt von Chikago iſt, wie man ſich denken kann, in lebhafte Unruhe verſetzt, nicht minder aber, wie berichtet wird, die Jugend der höheren Gymnaſial⸗ klaſſen und Lyzeen! Wie etwa, wenn ſich der Vater einen Lügendetektor anſchaffte und bei ſpätem Heimkommen der Tochter experimentell die Frage vorlegte, ob ſie wirklich mit einer Freundin zuſammen war, um Schularbeiten zu machen? Nun, einſt⸗ weilen dürften die Anſchaffungskoſten noch zu hoch ſein— aber iſt der Radiodetektor nicht auch in jedes Heim gedrungen? Und 10 0 0 4 das Licht der wie die er irrtümlich meinten aber Keelers Polygraph die Wahrheit an den Tag bringt, das Lügen überflüſſig wird, weil es doch nichts nutzt, und ſomit die ganze Welt nur noch aus ehrlichen Men⸗ ſchen beſteht, ſo iſt dieſer Effekt ja au arkreulieh, wenn auch nicht gerade für die Durchſchlaaskraft moraliſcher Forderungen Jugend in der Stadt! Jugend auf dem Land! Ihr gehört zuſammen! Auch der Reichsbe⸗ uſswen laß ſehen! muß Euch in einer Front Vereins⸗Anzeiger Kath. Kaufm. Verein Donnerstag, den 14. ds. Mts. halb 9 Uhr abends im„Löwen Hauptverſamm⸗ lung. Alle Mitglieder und Jung⸗KKVer ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Männergeſang⸗Verein 1846. Heute Abend halb 9 Uhr Singſtunde. Voll⸗ zähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Sing⸗ ſtunde. Ich erwarte nun wieder vollzähliges Erſcheinen. Zöller, Vorſitzender Sängerbund Flora. Heute Abend punkt halb 9 Uhr Singſtunde. In Anbetracht des Kreis-Kritikſingens hat alles reſtlos zu erſcheinen. Wer 3 Mal unentſchuldigt fehlt, kann an demſelben nicht teilnehmen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue. Heute Samstag abend halb 9 Uhr Sing⸗ ſtunde. Ich bitte die Sänger, für das kom⸗ mende Gauſingen alle zu erſcheinen. Der Vorſitzende. Kyffhäuſerbund(Reſ. 2). Bitte Aufruf betr. Opferbuch genau beachten. Die Ka— meraden ſtehen 9,15 Uhr am Rathaus ab⸗ marſchbereit. Der Wille gilt, nicht die Größe der Spende. Deshalb fehlt niemand. Klee-Knapp Turnverein von 1893 e. V. Abfahrt der Handballer: 1. und 2. Mann⸗ ſchaft 12,45 Uhr per Rad am Freiſchütz. 1. Jugend gegen 08 Mannheim, Abfahrt 11,45 Uhr(Drehſcheibe). Morgen Sonntag beginnt das Platz⸗ und Geländetraining für Leichtathleten. Antre⸗ ten um halb 10 Uhr auf dem Stadion. Alle Leichtathleten(auch Anfänger) werden hier— rauf aufmerkſam gemacht. Beikert, Leichtathletenwart. Sportvereinigung Amieitia 09. Morgen Sonntag Verbandſpiele in Fried- richsfeld. Abfahrt 2. Mannſchaft mit Teil⸗ nehmer um 12 Uhr am Schillerkaffee. Die 1. Mannſchaft um 2 Uhr an der Gambri⸗ nushalle.— Handballer nachm. 3 Uhr auf dem Waldſportplatz gegen Tv. Wald⸗ hof. Gem. Jugend vorm. halb 11 Uhr gegen Neckarhauſen.— Schüler heute in Weinheim. Abfahrt wie bekannt. Wir laden die Sportfreunde zu dieſen Spielen freund⸗ lichſt ein. Der Vorſtand. Unſeren Mitgliedern empfehlen wir, ſich an den Eintragungen in das Opferbuch zahl- reich zu beteiligen. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Am Samstag abend halb 9 Uhr bei Mitglied Joh. Lantz, Gaſthaus zum Rhein⸗ gold Monatsverſammlung. Voll⸗ zähliges Erſcheinen iſt erwünſcht. Der Vorſitzende. Letzte Hrennnolz Versteigerung Mittwoch, den 13. März 1936, vormittags 8½, Uhr, werden im Gaſthaus„Zum Deutſchen Kaiſer“ zu Viernheim aus hieſigem Staatswald verſteigert: Stämme Fichte: 29 St., I. u. II. Kl., 11,19 m. (Alter Eichwald 9 Nr. 10101 29); Derbſtangen Kiefer: 225 St.(Tabakſtangen) Doſen 15, Nr. 1149811516); Autzſcheit Ri.: 190 Kiefer 3 lang rund 14. 20 em. ſt.(Poſtſtraße 8/9, Freie Heide 34/39, Heide 8, Ameiſenlache 7); Autzknüp⸗ pel Rm.: 42 Ekiche(Gartenpfoſten 2,5 m lg.) (Kirſchengaxten, Schafwieſen, Ameiſenlache); Scheiter Rm.: 74 Buche(Seeſchlag 1 Nr. 82658339, 02 Eiche(Ameiſenlache 7 Nr. 79978094), 174 Kiefer (Am kalten Loch Nr. 85008710); Unüppel Rm. 31 Buche, 60 Kiefer(Am kalten Loch Nr. 8361 bis 8708); Stöcke Rm. 45,5 Kiefer(Freie Heide 47 Nr. 7664— 7740). SJahlungsunfähige, ſowie rückſtändige Schuldner aus 1933 und früher, ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen. Laubstrau- Versteigerung. Dienstag, den 12. März 1936, wird die Laubſtreu von Wegen und Schneiſen des hieſigen Staatswaldes losweiſe verſteigert. een vorm. 8½ Uhr an Kreu⸗ zung Klippſteinſchneiſe(Rennweg) Sellſchneiſe Heſſ. Jorſtamt Viernheim Berlin, 8. März. Die Reichsſendeleitung leilt mit: Am Samstag, den 9. März, über⸗ trägt der Reichsſender München von 11 bis 18 Uhr die Trauerfeierlichkeiten vom Staats⸗ begräbnis des Staatsminiſters und Gauleiters Hanns Schemm aus Bayreuth. Dieſer Ueber⸗ tragung ſind die Reichsſender Berlin, Bres⸗ lan, oe Leipzig, Stuttgart und Köln ungeſ ſeierlichteiten, den der Reſchsſender München am Samstag von 22.20 bis 22.40 Uhr ſen⸗ det, wird von den Reichsſendern Hamburg, Königsberg und dem Deutſchlandſender über⸗ nommen. Arie eaguug des Sdaatsbegräbuſſes Schemms im Rundfunk. 010 loſſen. Ein Ausſchnitt der Trauer⸗ Halbmast auf den Amtsgebäuden. Berlin, 3. März. Am Samstag, den 9. März, dem Tage der Beiſetzung des tödlich verunglückten bayeriſchen Staatsminiſters und Gauleiters Schemm, fla gen die Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Kör⸗ perſchaften des öffentlichen Rechts und der Üfentlichen Schulen Halbmaft. Dieſe Anord⸗ nung wird hiermit amtlich mit dem Hinzu⸗ ſugen bekanntgegeben, daz eine ſchriftliche Be⸗ nachrichtigung der Behörden nicht erfolgt. Hoher Geiſtlicher verſchwunden Mexiko-Stadt. 8. März. Nach übereinſtimmenden Zeitungsmeldun⸗ dungen iſt der Erzbiſchof von Mexiko-Stadt, Pascual Diaz, bei ſeiner Rückkehr von einem religiöſen Jeſt, das in Cuautitlan, etwa 50 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt, ſtatt⸗ fand, angeblich von der Polizei verhaftet worden. Demgegenüber erklären das In⸗ nenminiſterium, die Generalſtaatsanwalt⸗ ſchaft und das Polizeipräſidium. daß ſie nichis von einer Jeſtnahme des Erzbiſchofs wüßten. Die Zeitung„Prenſa“ gibt ein Ge⸗ rücht wieder, nach dem der Erzbiſchof ins Ausland abgeſchoben worden ſei. Maſſenverginung auf Java Amſterdam, 9. März. Nach Meldungen aus Semarang auf Java ſind in der Ort⸗ ſchaft floboemen 80 Perſonen nach dem Ge⸗ — vergifteter Lebensmittel geſtorben. Die verdorbenen Waren ſind beſchlagnahmt und zur eingehenden Unterſuchung nach Batavia in ein Laboratorium gebracht worden. Deutſchland der Leiſtung und der Anerken- wolle der Wagen ſtürzten um. einem Achſenbruch. Ein Zugſchaffner wurde leicht verletzt. der Treue, der Kameradſchaft, das nung dieſer Leiſtung und ſei das Deutſch⸗ land einer gemeinſamen Ehre. Wir wollen in Frieden unſerer Arbeit nachgehen, wir wollen aber ebenſo frei und gleichberechtigt unter den Völkern der Erde leben. Feuer im Vallſaal Niemand verletzl.— Schnelle Arbeit der Jeuerwehr. Düſſeldorf, 8. März. Im großen Saal des Düſſeldorfer Zoo brach während einer Jeſilichkeit morgens gegen 4 Uhr ein Brand aus, der ohne die Beſonnenheit der nahezu 1800 An we⸗ ſenden, insbeſondere auch des Perſonals und ohne die raſche Arbeit der Feuerwehr leicht zu einer Kalaſtrophe hätte führen kön⸗ nen. Das Feuer kam auf der linken Bühnen⸗ ſeite des Saales zum Ausbruch. Beim Ein⸗ treffen der Feuerwehr wurde die Dekora⸗ tion der Bühne und ein Teil der aus akuſti— ſchen Gründen angebrachten Deckenſchürzen drennend vorgefunden. Die Entleerung des Saales, wo der Hausball(früher Köcheball) ſtattfand, vollzog ſich ohne Panik, ſogar ziemlich geordnet dank der zahlreichen Ausgänge und dank des Eingreifens des Perſonals. ſo daß kei⸗ nerlei Verletzungen der Beſucher vorgekommen ſind. Der Feuerwehr gelang es innerhalb von einer halben Stunde unter Vornahme von vier Schlauchleitungen, die Gefahr für den großen Zoo-Saal vollkom⸗ men abzuwenden. die eingeſetzten Löſch⸗ züge hatten dann noch etwa drei Stunden zu tun. In der Anglücksgrube Das Bergwerk mit den 261 Tolen. London. 9. März. Aus Gresford in Nord⸗Wales wird berichtet, daß zum erſten Male etwa 20 Bergleute in die Martin⸗Grube einſtiegen, in der am 22 September v. J. 261 Berg⸗ leute den Tod gefunden haben. Auf dem Schachtboden in 720 Metern Tiefe angekom⸗ Die Deutſche Arbeltsfront Eine Rede Dr. Lens. Berlin. 8. März. Auf einem Empfangsabend der Deutſchen Arbeitsfront und des Außenpolitiſchen Am les der NSDAP im Hotel Kaiſerhof ſprach der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, über Weſen und Ziel der Deutſchen Arbeitsfront. Er gab zunächſt einen Üeber⸗ blick über die Entwicklung der Gewerkſchaf⸗ len, die zu rein materiellen, ja zum Teil ve⸗ kügeriſchen Verſicherungsunternehmungen derabgeſunken ſeien. Es ſei ſicherlich eins der größteg Wunder aller Zeiten, daß der deutſche Arbeite! in dem Zusammenbruch eines Staates. ſeiner Gewerkſchaften, all jeiner Organiationen, nicht ſelber zerbro⸗ hen ſei Es hätte ſchon ein ungeheurer Mut bazu gehört, vor dem wirtſchaftlichen und inanziellen Zuſammenbruch der Gewerk⸗ ſchaften nicht ſelbſt den Mut zu verlieren. Und doch hätte die Deutſche Arbeitsfront dem Arbeiter erklärt:„Wir werden alle eine Rechte wahren“. Wenn die Arbeitsfront überhaupt einen Sinn und einen Zweck haben ſollte. ſo ge- zügte es nicht allein den Arbeitnehmer zu jewinnen, ſondern im gleichen Sinne habe 2s gegolten, den Arbeitgeber zu wer⸗ den. Die Arbeitsfront ſei eine völlige Ein⸗ zeit geworden mit einer zentralen Verwal- ung. Die Vetriebsgemeinſchaft ſei ihr Fun⸗ zamtent. Die Finanzen der Arbeitsfront eien nicht nur geſund, ſondern ſie nenne zeute große Vermögen ihr Eigen. Ihr Geſamtjahreseinkomme betrage bei über 2b Millionen Mitgliedern und 300 Millionen Unter den neuen Ein⸗ zichtungen, die die Gewerkichaften nicht hat⸗ en, zählte der Reichsleiter die Rechtsbera⸗ ungsſtellen, die Volksgeſundheitsſtellen und chlleßlich die Nationalſozialiſtiſche Gemein- chaft„Kraft durch Freude“ auf und kenn⸗ jeichnete dieie Einſſchtung in ihrem Wirken and ihren Erfolgen, Die vornehmſte Aufgabe ſei der Werbe⸗ eldzug durch die breite Maſſe der Arbeits⸗ ront geweſen Als Erfolg könne man feſt⸗ tellen duß ein neuer Geiſt in den Betrie- zen hertiche. Der Arbeiter fühle ſich ſelber ticht mehr als Prolet und als Kuli. und chenſo wagt es kein Unternehmer mehr, ihn ils ſolchen zu betrachten. Der Lohn iſt zu⸗ dem gehalten worden. Solange noch zwei Millionen arbeits as ſeien könne man nicht in eine Lohnerhöhung denken 5 Tautende don Fabriken eien menſchenwürdig gemacht worden Ebenſo ſei das weitere Ziel: Schaf⸗ ſung eines neuen Typs eines Sozialführers. veileſtgehend durchgeführt. Und auch das letzte ſei erreicht worden: die Maſſe der chaffenden Menſchen habe ö eine neue Blickrichtung bekommen Wirtſchaftskömpee gehörten in Deutſchland der Nergangenheit an. ö Pyr allem aber webe 795 dale Lahr f then, die Unterlagen für eine wirk⸗ ende Soziaſpolitik zu ſchaffen. 0 men. drangen ſie in die beiden Hauptſtol⸗ len ein und gingen zu Erkundungszwecken in weſtlicher Richtung 150 Meter weit und in öſtlicher Richtung 70 Meter. Es wurden keine Einſtürze und keine Waſſereinbrüche feſtgeſtellt. Nach fünf Stunden kehrten ſie wieder ans Tageslicht zurück. Da die Grube ſeit mehr als fünf Monaten luftdicht abgeſchloſſen war, muß noch eine Reihe von Tagen darauf gewarkel werden, daß die Ventilation wieder in Gang kommt. Gegenwärtig iſt der Aufenthalt in der Grube nur bei ſtändiger Benuhunng von Suuer⸗ ſtoffmasken möglich. Man nimimk an. daß es noch einige Zeit dauern wird. bis man an die Bergung der Leichen gehen kann. Der nächſte Tote, ein Mitalied der Rettungs⸗ mannſchaft, befindet ſich noch 200 Meter jenſeiſts des vorderſten geſtern erreichten Punktes... Die Stelle, wo am 22. September die Rettungsabteilung von einer Feuergarbe überraſcht wurde, iſt noch einen Kilometer vom Schachtboden entfernt. Neues aus aller Welt Ehetragödie. In Weſel ſchlug ein pen⸗ ſianiertei Beamter ſeine 39 Jahre alte Ehe- frau mit einem Veil nieder. Nach dieſer ſchrecklichen Tat verließ er die Wohnung und lief zum Rhein, wo er ſich zu ertränken verſuchte Er wurde jedoch an ſeinem Vor⸗ haben gehindert und feſtgenommen Auf der Polizeiwache geſtand er den Mord ein. Todesſturz vom Kirchturm. An der Turm⸗ Duisburg⸗ Hamborn naar der Dachdecker Lambi aus der Krefelderſtraße in Duisburg mit Aus⸗ Plötzlich, man geriſſen ſein— ſtürzte Tiefe und ſpitze der Ludgeri-Kirche in beichäftigt. a Umſtand.— wie beſſerungsarbeiten durch irgendeinen hört, ſoll das Seil f ber Ungluckliche kopfüber in die e blieb mit zerichmelterten Gliedern auf den Straßenplaſter ſiegen Raubmörder Franz Böck und Alois Sedlak, dengeſuch an cher ſofort hingerichtet In He ſenheim(Elſaß) guſtraliſchen Getreides handeln. geliefert Giſenvaynunfau. Auf dem Vahnhof Lehrte entgleiſten die vier letzten Wagen eines durchfahrenden Güterzuges. Drei Die Urſache lag an Der Perſonenverkehr nach Hannover wurde durch Umleitung der Züge im Bahnhof aufrechterhalten. f Zwei Raubmörder hingerichtel. Die die eine Goſtwirtin in Oberſtinkenbrunn (Niederöſtereich) ermordet hatten, wurden durch ein Standgericht in Wien zum Tode durch den Strang verurteilt. Da das Gna⸗ den Bundespräſidenten ver⸗ worfen wurde, wurden die beiden Verbre⸗ Hochzeitsſchießen. wollten junge Burſchen anläßlich einer Hochgeit das junge Paar nach alter Sitte durch Schießen be⸗ glückwünſchen. Der Fuhrmann Heininger hantierte dabei ſo ungeſchickt mit einem Ge⸗ wehr, daß der Schuß ſich löſte und die ganze Schrotladung ihm in den Kopf drang. In bedenklichem Zuſtand wurde der Mann ins Spital verbracht. Schwerer Unfall beim Gerichte beſchäftigen ſich Unterſuchung Die Patriſer augenblicklich mit der Franken betrogen worden ſein ſollen. Es ſoll ſich um Scheinverkäufe großer Mengen die niemals wurden Die Geſchädigten bauptſächlich Mühlenbeſitzer. Dachpappefabrik in Flammen Jolgenſchwere Exploſion.— Schwierige Löſcharbeilen. Kaſſel, 8. März. In der unmittelbar an der Bahnſtrecke Jrankfurt a. M.—Kaſſel liegenden Mittel. deulſchen Teerprodukte- und Dachpappen⸗ fabrik Grifte erfolgte in den frühen Mor⸗ genſtunden eine folgenſchwere Explo⸗ ſion. Nach der Detonation ſchoß aus dem Jabrikgebäude eine haushohe Stich- flamme. Die ganze Fabrikanlage war in kurzer Zeit ein einziges Flammenmeer. Da die Ortsfeuerwehr und die Wehren der Umgebung zur Bekämpfung des Feuers nicht ausreichten. wurde der Ueberlandlöich⸗ zug aus Kaſſel herbeigerufen. Den verein⸗ ten Bemühungen der Wehren geiang es, ein Uebergreifen des Feuers auf einen großen Getreideſchuppen und eine Ziegelei zu ver— hindern Die Löſcharbeiten waren wegen der großen Rauchentwicklung, der ſchlechten Waſſerverhältniſſe und der großen Hitze ſehr ſchwierig 5, daß die Schlauchleitungen unter Bahngleiſen hindurchge⸗ legt werden mußten, um den Eiſenbahn⸗ verkehr nicht zu unterbrechen. Das Feuer dürfte an den leicht brennbaren Materialien, die auf dem Favrikgelände liegen, noch ta⸗ gelang Nahrung finden. Eine ungeheure Rauchwolke zeigte auf viele Kilometer den Brandherd on. Ein Teil des Gebäudes ſtürzte ein. Wäre das Feuer nicht von dem Getreideichuppen ferngehalten worden, ſo wäre über den Ort Grifte ſchweres Unglück hereingebrochen. Auch die Gefahr. die zuerſt für die Eiſen— bahnlinie Kaſſel— F ankfurt a. M. beſtand. wurde beſeitigt, nachdem ſich der Wind ge— dreht hatte. Die Belegſchaft der Fabrik, die zur Zeit der Exploſion glücklicherweiſe noch nicht an der Arbeitsſtätte weilte, war 20 Mann ſtark. 13 4 5 7 Abele ee Ang ands⸗ Nunmehr Luft ahr tte prechungen in Par s Der Vi emarſca! des weſens, John Sal tig in J um a digen franzö iſchen Zirillu t ahrt zu ver a sollen bioſe“ he eriontet. Mann a5 eines neuen graß angelegten Schwindels, bei dem zahlreiche Opfer um etwa hundert Millionen ſind ausgedehnt worden ſein und in gewiſſem Sinne eine Fortſetzung der Fühlungnahme gebildet haben, die zuerſt General Weygand und ter Flandin gelegentlich ihres Londoner N ſuches mit den engliſchen Luftfahrtkreiſen ge nommen haben. Der Prozeß gegen Dr. Nintelen. Die Fortſetzung der Zeugenvernehmung im Rintelenprozeß brachte nichts Neues. Die Sen ſation des Tages war, wenn man* ſagen darf, daß nach kaum einſtündiger Verhand- lung wiederum ein militäriſcher Poſten im Ge⸗ richtsſcal ohnmächtig wurde. Der Staatsan- walt wandte ſich dagegen, daß durch verſchie dene Zeugenaus'agen der Eindruck entſtehen könne, als ob das geſpannte Verhältnis zwi ſchen Rintelen und Dollfuß einſeitig von Doll fuüß' Seite aus beſtanden habe. Erhöhter Heereshaushalt in USA. Nachdem der amerikaniſche Senat einer E höhung des ſtehenden Heeres von 118 760 165 000 Mann zugeſtimmt hatte, hat er nunmehr den Heereshaushalt um 20 Millionen Dollar erhöht. Der Heereshaushalt beträgt hiermit rund 400 Millionen Dollar, ein bisher in Friedenszeiten ſelten erreichter Wieder ein Rieſenſchwindel in Frankreich. Betraa. f Mannheimer Theaterſchan Im Nationaltheater. Montag, 11. März: Miete C 15, Som dermiete C8: Die Räuber, von Schil⸗ ler. Anfang 19.30, Ende gegen 23 Uhr. Dienstag, 12. März: Für die NS⸗ Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 321 bis 323, 345 bis 347, 351 bis 359, 361 bis 369, 391 bis 393, 519 bis 520, 549 bis 550, 560, 574 bis 577, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600. Don Carlos, von Schiller. Anfang 19.30, Ende gegen 23 Uhr. Mittwoch, 13. März: Miete G 17: Der Rebell von der Saar, Volksſtück von Auguſt Dr. Ritter von Eberlein. Anfang 20, Ende etwa 22. Uhr. ö Donnerstag, 14. März: Miete A 17: Die Pfingſtorgel, Luſtſpiel von Alois Johannes Lippl. Anſang 20, Ende nach 22.30 Uhr. Freitag, 15. März: Miete F 17, Sonder ⸗ miete F 9: für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim, die Abt. 221 bis 223: Ari adne auf Naxos, Oper von Richard Strauß. An'ang 20, Ende 22 Uhr. Samstag, 16. März: Miete E 16, Son⸗ dermiete E 8: Carmen, Oper von Ge⸗ orges Bizet. Anfang 19.30, Ende 22.4 Uhr. i Sonntag, 17. März: Miete C 18: Gaſt⸗ ſpiel Margarete Bäumer, Opernhaus Leip⸗ zig: Triſtan und Iſolde von Richard Wagner.— Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben.— Anfang 18, Ende gegen 22.30 Uhr. M 1 tag, 18. März: Miete H 16, Sonder⸗ miete H 8: Die Räuber, von Schiller. Anfang 19.30, Ende gegen 23 Uhr. Im Neuen Theater im Noſengarten: Sonntag. 10. März: Der Mann mit den grauen Schläfen, Luftſpiel von Leg Lenz. Anſang 20, Ende nach 22 Uhr. Mittwoch, 13. März: Für die NS⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim, Abt. 142 bis 147, 327 bis 332 und Jugendbühne Ortsgruppe Mannheim und Gruppe D Nr. 1 bis 400: Der goldene Pierrot, Operette vo Malter Goetze. Anſang 19.30, Ende nach 7 Uhr. a Samstag, 16. März: Die endloſe Straße, Scha l ſpiel von Sigmund Graff und Carl Ernſt Hintze. Anſang 70. Ende 22.30 Uhr. E Ju Ludwigshafen: Aa Palaſt im Pfalzbau⸗ Donnerstag, 14. März: Für die NS⸗ Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 1 bis 9, 13 bis 17, 41 bis 42, 405 bis 419, 4. 435 bis 436, 451 bis 452, 471 bis 601 bis 618, 620 bis 627: Undine, r von Albert Lortzing. Anfang 19.30, 22.30 Uhr. ädel in den Betrieben, Hit⸗ end und Deutſche Arbeitsfront rufen uch zum zreten Nelcheberufsweltkampf. Mel⸗ Euch ſofort zur Teilnahn Jeierliche Aufbahrung des Miniſters Schemm. Der mitten aus dem Schaffen herausgeriſſene bayeriſche Staatsmini⸗ ſter Hans Schemm wur⸗ de in der Ehrenhalle des Hauſes der Deutſchen Erziehung in Bayreuth feierlich aufgebahrt. Deutſch. Nachrichten⸗Büro 1 kurzen Worten ernährungsminiſter regelte ec e Jahresleiſtungen der Neu⸗ Im Memelländer⸗Prozeß in Kowno wur⸗ Den ungeheuerliche Strafen, darunter fünf Todesurteile, beantragt. Für die Reiſe des engliſchen Lordſieget⸗ rers Eden nach Moskau iſt eine Dauer von vierzehn Tagen in Ausſicht genommen. Die Kämpfe in Griechenland dauern an: dei den Regierungstruppen herrscht Munt⸗ Hionsmangel, bei der Aufſtändiſchenarmee Mangel zan Lebensmitteln. Angeſichts der militäriſchen Maßnahmen Bulgariens und der Türkei wird in inter⸗ mationalen Kreiſen befürchtet, die inner⸗ ae Verwicklungen könnten zu au⸗ enpolitiſchen Konflikten führen. Die Mitteldeutſche Teerprodukte⸗ und Dachpappenfabrik in Grifte ging nach einer Exploſion in Flammen auf. Arbeitskräfte für das Land Die Mithilfe der Induſtrie. Berlin. 9. März. In einer Verfügung an die Wirtſchafts⸗ 1 der Leiter der Reichsgruppe duſtrie Stellung zur Frage des landwirt⸗ ftlichen Arbeiterbedarfs für die Durch⸗ rung der landwirtſchaftlichen Erzeu⸗ gungsſchlacht. Es heißt in dieſer Verfügung u. d.: Die Durchführung der Erzeugungs⸗ e mit ihrem vermehrten Bedarf an dwirtſchaftlichen Arbeitskräften wird in den nächſten Wochen und Monaten erhöhte Anforderungen an die Vermittlung land⸗ wirtſchaftlicher Arbeitskräfte ſtellen. die eine weitgehende Mitwirkung der induſtriellen Betriebe verlangen. Der Erfolg der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugungsſchlacht hängt Fan weſentlichen Teil davon ab. daß der ndwirtſchaft ausreichende Arbeitskräfte wach Zahl und Eignung zur Verfügung ge— Rellt werden. Die Reichsgruppe Induſtrie richtet daher den dringenden Aufruf an alle induſtriellen Betriebsführer, von der Ein⸗ Rellung von Arbeitskräften, die für die Eandwirtſchaft geeignet ſind. unter allen Umſtänden Abſtand zu nehmen. Aus gleichem Grunde werden in dieſem Aufruf die induſtriellen Betriebe außerdem aufgefordert, ſich für die Durchführung des Geſetzes zur Befriedigung des Bedarfes der DSandwirtſchaft an Arbeitskräften vom 26. Februar 1935 weiteſtgehend zur Verfügung u ſtellen. Vegen Hochverrats verurteilt Juchihausſtrafen für fünf Kuriere der Schwarzen Front. Berlin. 9. März. Im Progeß gegen die acht männlichen und weiblichen Anhänger der„Schwarzen Front“ wurde vom Volksgericht das Urteil fällt. Die 125 99 Angeklagten erhiel⸗ gen ausnahmslos Zuchthausſtrafen. und zwar der 32 jährige Müller 3 Jahre 3 Mo⸗ nate, der 29 jährige Kramer, der 40 jährige Gepp und der 29 fährige Kahlert je 3 Jahre und der 21 jährige Zieslak 2 Jahre 8 Mo⸗ mate. Die Unterſuchungshaft wird angerech⸗ net. Bei den mitangeklagten Frauen hielt der Senat nur eine Fahrläſſigkeit für vor⸗ liegend. Er ſtellte daher bei zwei von ihnen das Verfahren ein, während die dritte 7 Mo⸗ nate Gefängnis erhielt, die aber als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gilt. In der Urteilsbegründung betonte der Vorſitzende, für das Gericht ſtehe außer Zweifel, daß Otto Straſſer als Leiter der Schwarzen Front das Ziel verfolge, die Re⸗ gierung Hitlers auf gewaltſamem Wege zu beſeitigen und an ihre Stelle eine Regie⸗ fung zu ſetzen, die die Verwirklichung der mationalbolſchewiſtiſchen Endziele Straſſers bedeuten würde. Ein ſolches Unternehmen müſſe als hochverräteriſch angeſprochen wer⸗ den. Mit Rückſicht auf die außerordentliche Wefahr der rückſichtsloſen Angriffe, die von Otto Straſſer gegen das Staatsweſen Adolf Hitlers gerichtet werden, ſeien für die Hel⸗ ſer und Anhänger der Schwarzen Front machdrückliche Strafen am Platze, die zu⸗ Kleich abſchreckend wirken ſollen. Hohe Zuchthausſtrafen 0 Kommuniſten wegen Hochverrats ver⸗ urkeilt. Düſſeldorf, 9. März. Nach zehntägiger Verhandlung wurde in einer in Düſſeldorf vor dem zweiten Straf⸗ ſenat des Oberlandesgerichts Hamm gegen 1 Angeklagte verhandeltlen Hochverrats ſache das Urteil gefällt. Unter Freiſprechung von 11 Angeklagten wurde ein Angeklagter zu lebenslänglichem Juchthaus, ſe ein weite rer Angeklagter zu 15 Jahren bzw. 10 Jah. ren Zuchthaus und 13 weitere Angeklagte zu Juchthausſtrafen von 9 bis 4 Jahren ver ⸗ urteilt. Die reſtlichen Verurteilten erhielten Strafen von 4 Jahren Juchthaus bis zu 5 Monaten Gefängnis. Die Hauptbeſchuldigten waren als Funk⸗ nonäre vom Ausland aus mit dem illegalen Aufbau der KPd in Weſtdeutſchland beauf⸗ tragt worden und haben einen organiſato⸗ riſchen Zuſammenhalt aufzubauen verſucht. Weitere Verurteilten hatten ſich hierin in der Neubildung der kommuniſtiſchen Ge⸗ werkſchaftsbewegung, der ſogenannten Ein⸗ beitsfront. in Meſtdeutſchland betätiat. der (MagenborgBilderdienf 9 Die erſte Stromlinienlokomotive der Reichsbahn. Die Borſigwerke haben in Zuſammenhang mit der Deutſchen Reichsbahn die Stromlinien-Dampflokomotive erſte gebaut, die jetzt ihre erſten Verſuchsfahrten macht. Die Maſchine leiſtet 2800 PS und wird einen 250 Tonnen ſchweren D-Zug mit einer Ge— ſchwindigkeit von 150 Kilometer in der Stunde befördern, kann jedoch bis 175 Stunden— kilometer erreichen. Die Lokomotive iſt über 26 Meter lang und vollkommen ſtrom— linienförmia verkleidet. Ne ubauern Die Verpflichtungen des Siedlers im nationalſozialiſtiſchen Staat Berlin, 9. März. Der Reichs und preußiſche Miniſter füt Ernährung und Landwirtſchaft. Darre, hat einen Erlaß herausgegeben, der die Jahres- leiſtungen der Neubauern regelt. Hierin heißt es u. a.:„Die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung hat den in früheren Jahren ange— etzten landwirtſchaftlichen Siedlern durch Erlaß ihrer Leiſtungen für die Dauer von zweieinhalb Jahren und im Anſchluß daran durch beträchtliche Senkung der Jahreslei— tungen für 1934 aus ihrer bedrängten wirt— ſchaftlichen Lage geholfen. Sie hat darüber hinaus durch Marktordnung und Feſtpreis— bildung die Verhältniſſe auf dem landwirt— ſchaftlichen Murkt gefeſtigt und dadurch auch die Leiſtungsfühigkeil der Siedler gehoben. Trotz der hierdurch eingetretenen Veſſerung der wirtichaftlichen Lage habe ich mich im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen entſchloſſen, 1 Apri' 1924 bis 31. Dezember 1933 ange- ſetzten Siedlern auch noch für das Jahr 1935 gewiſſe Erleichterungen zu gewähren, damit ſie die Leiſtungsfähigkeit ihrer Höfe noch weiter ſteigern und vom Jahre 1936 an ihren Verpflichtungen in vollem Um⸗ fange nachkommen können. Während in früheren Zeiten die Leiſtun⸗ gen des Siedlers Ausdruck rein geldlicher Verpflichtungen aus einem Kaufvertrag wa— ren, iſt im nationalſozialiſtiſchen Staat die Jahresleiſtung des neuen Bauern ein Maß— ſtab ſeiner Pflichterfüllung gegenüber der Volks gemeinſchaft. Durch Witterungseinflüſſe bedingte Minder— erträge des einen Jahres müſſen in den Mehrerträgen guter Erntejahre ihren Aus— gleich finden. Die allgemeine Feſtſetzung der Forderung der Jahresleiſtuna wird nur dann Ausnahmen in zeitlicher Vegrenzung zulaſſen, wo unabwendbare Naturereigniſſe eine beſondere Regelung erfordern. Wet ſeinen Verpflichtungen gegenüber der Volks gemeinſchaft nicht pünktlich und gewiſſenhaft nachkommt, wird ſeinen Platz einem wür— digeren Volfsgenoſſen einräumen müſſen.“ Im einzelnen werden den in der Zeit vom 1 April 1924 bis 25. Dezember 1933 ange⸗ ſetzten Neubauern für die Zeit vom 1. Ja- nuar bie 31 Dezember 1935 noch folgende Erleichterungen gewährt: Beiſetzung des Berliner Viſchofs Bares. en in der Zeit vom: 1. Die Jahresleiſtung für die Siedlerkre— dite beträgt in Zone 1 zweieinhalb. in den Zonen 2 und 3 drei Prozent. Den Neu— bauern ſtehen die Anliegerſiedler gleich. 2 Ausbauſiedler ſowie Moor- und Oed— landſiedler haben die Hälfte der unter 1. an— gegebenen Sätze zu zahlen. 3. Anliegerſiedler haben vom 1. 1. 1935 ab mit Ausnahme derjenigen nach Ziffer 43 der Richtlinien vom 10. November 1935 die volle Jahresleiſtung zu entrichten. Deutſche Tagesſchan Die Zahl der Rundfunlteilnehmer. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer iin Reich betrug am 1. März d. J.: 6599 721 gegenüber 6439 232 am 1. Februar. Im Laufe des Monats Februar iſt eine Zunahme um 160 489 Teilnehmer(2,5 v. H.) eingetre— ten. Unter der Geſamtzahl am 1. März be⸗ ſanden ſich 477 312 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebühren erlaſſen ſind, darunter 324 306 Arbeitsloſe. 6,9 Millionen ha Neulandgewinn möglich. Der Reichsfachwart für Landeskultur, Staatsminiſter Riecke, gibt einen Ueberblick über die in Deutſchland mögliche Gewinnung oon Neuland für die landwirtſchaftliche Nut zung. Er kommt zu dem Schluß, daß die Durchführung des geſamten Landeskulturpro⸗ gramms einem Neulandgewinn von rund 9,9 Millionen ha gleichtkommen würde. Der Waſſerſport flellt aus Eine neue ſehenswerte Schau in den Ber liner Ausſtellungshallen. Berlin. 8. März. In Deulſchlands größtem Ausſtellungs⸗ kaum, in der Halle 1 ͤ am Kaiſerdamm, vurde die große Berliner Waſſerſportaus⸗ kellung 1935 feierlich eröffnet. 8 Der Staatskommiſſar der Hauptſtadt Ber— in Dr. Lippert begrüßte die Gäſte, un⸗ er denen man Vertreter der auswärtigen Diplomatie, den Regierung, der Bewegung, der Reichsmarine, der Stadt Berlin und führende Perſönlichkeiten aller an der Aus— ſtellung beteiligten Stellen ſah. Er erklärte U. a., der Waſſerſport habe in unſerem Va⸗ terland einen geradezu ſtürmiſchen Auf ſchtwung genommen. In volitiſcher Hinſicht (Vagenborg⸗Bildmaterndienſt) Ein Bild von der Beiſetzung des Berliner Bischofs Dr. Nikolaus Bares, der in der Krypta der Hedwigskathedrale zur letzten Ruhe gebettet wurde: der Trauerzug in den 5 SItraßon der Reichehgupkſtadt. el die Einſteuung de en portler, von wenigen At men zen, immer gut geweſen. Zäh habe d Mehrheit der waſſerſporttreibenden Ver- bände an den ſchwarz,weiß⸗ roten Sumboken feſtgehalten, auch in den Zeiten, da dieſe offiziell als verächtlich galten. 8 Nach den mit lebhaftem Beifall aufge⸗ nommenen Ausführungen des Staatskom⸗ miſſars Dr. Lippert ſprach Er führte u a aus: Die Männer. die vor nunmehr 50 Jahren angefangen haben, das deutſche Volk für den Waſſerſport zu gewin⸗ nen, ſeien mehr geweſen als Männer des Sports; ſie hätten Naturverbundengeit, Heimatliebe und Mannesmut groß ziehen helfen. Mit beſonderer Freude ſei feſtzuſtet⸗ Staat ſichtbarlich vielfältig aufgegangen ſei Im Segel-, Ruder-, Kanu⸗ und Mokor⸗ hachtſport habe die Beteiligung gewaltig zugenommen Im gleichen Maße haben ſich beachtlich. 1 0 0 Erfolge im Inland ſowohl wie in usland eingeſtellt. In ſteigendem Maße hat ſich auch das Ausland an den deutſchen Veranſtaltungen beteiligt. Mit herzlichem Dank ſei es zu begrüßen, daß die Reichsmarine ihrer Verbundenheit mit dem Waſſerſpoct und gleichzeitig mit dem deutſchen Sport überhaupt durch eine Sonderſchau Ausdruck gibt. In dieſen Hallen ſollten die Bedeutung des deutſchen Waſſerſports, der Charakter und die Haltung der ihm dienenden Männe und Frauen, aber auch die Schaffenskraft und der Gewerbefleiß des deutſchen Vakkes gleicherweiſe ſichtbar Ausdruck finden. Im Anſchluß daran fand die erſte Füh⸗ rung der Ehrengäſte durch die Schau untere ſachkundiger Leitung ſtatt. Studium und Arbeitsdient Vor Beginn des Studiums iſt ein halbes Jahr Arbeitsdienſt Pflicht. Berlin, 9. März. „Das Amt für Arbeitsdienſt in der Reichs führung der Deutſchen Studentenſchaft gibt die Verfügung des Reichsminifters für Wiſ⸗ enſchaft, Erziehung und Volksbildung be⸗ kannt über das Arbeitsdienſtfahz der Abiturienten und Abitu⸗ rientinnen 1935 mit ſpäterer Studium. abſicht Für den Eintritt reichsdeutſcher Abiturien⸗ len innen) ariſcher Abſtammung in eine Univerſität oder andere Hochſchule iſt de⸗ Nachweis der Teilnahme am Arbeitsdien verbindlich. Daher ſind die Abiturſenten innen) von Oſtern 1935, die zu ſtudieren beabſichtigen, verpflichtet, zum 1. April 1933 bis 30. September 1935 mit Juſtimmung des Reichsarbeitsführers ein halbes Jahr Ar⸗ beitsdienſt zu leiſten. N Die Abiturienten und Abiturientinnen, die zu ſtudieren beabſichtigen, erhalten nach Af, heft der Deutſchen Studentenſchaft. welche; zuſammen mit dem Abiturientenzeuanis als Ausweis für die Julaſſung zur Hochſchule zilt. Alle Abiturienten von Oſtern 1935 die zu ſtudieren beabſichtigen, müſſen ſich bis zum 10. März 1935 bei den Meldeäm⸗ ern für den Freiwilligen Arbeitsdienſt hres Heimatortes melden. Diejenigen Abitu⸗ zienten Einnen) 1935 mit Studiumabſicht, zie bei der Unterſuchung durch den Arbeits- hienſtarzt als unkauglich befunden werden, haben umgehend das Unterſu⸗ hungsergebnis mit einem Lebenskauf und Lichtbild an das Amt für Arbeitsdienſt der Deutſchen Studentenſchaft, Berlin SW'68, Friedrichſtraße 235, einzuſenden. Zurück⸗ a bzw. Befreiungen vom Arbeits- ienſthalbjſahr für die tauglichen Abiturien⸗ ten Einnen) 1935 mit Studiumabſicht wer⸗ den in keinem Falle vorgenommen Tragischer Tod Kopenhagen, 9. März. Der däniſche Fallſchirmſpringer Tra⸗ mum wollte aus einem Flugzeug abſprin⸗ gen, um einen neuen Weltrekord aufzuſtel⸗ len. Das Flugzeug ſtieg, begleitet von zwei anderen Flugzeugen, Lufthafen Kaſtrup bei Kopenhagen auf. Um 17.20 Uhr kehrte das Flugzeug mit dem be⸗ wußtloſen Trauum nach Kaſtrup zurück. Wie der Flugzeugführer mitteilte. befand ſich der Apparat in über 8000 Meter Höhe, als Tranum ihm auf die Schulter klopfte, zum Zeichen. daß er niedergehen ſollte. Der Führer ging daraufhin ſo raſch nieder, daß das Flugzeug ſich bereits in eineinhalb Mi⸗ nuten in niedrigeren Luftſchichten befand. Nach Ankunft auf dem Lufthafen Kaſtrup kam der bewußtlofe Tranum ſofort in är zi ⸗ liche Behandlung. Ueber eine Stunde lang wurden Wiederbelebungsverſuche angeſtelſt. Darauf wurde Tranum nach dem Kranken- haus gebracht. Bei der Ankunft war er je ⸗ doch bereits kol. Man nimmt an. daß Tra⸗ num den Inhalt der Sauerſtofflaſche zu ſchnell verbraucht hat und das Bewu teln verlor, ehe er eine Reſerveflaſche in Ge⸗ brauch nehmen konnte. 8 1 i Tranum hielt den Höhen weltre⸗ kord im Abſprung aus dem Flugzeug mit 7850 Metern und den Weltrekord im 5 mit geſchloſſenem Fallſchirm mit 5900 Me Reichsſportführer von Tſchammer und iter len, daß dieſe Saat im nationalſoziakiſtiſchen eiſtung des Arbeitsdienſtes das Pflichten⸗ gegen 15 Uhr vom Maria Broggle, die Frau vom Furtenslandhof, ſteht auf dem ratternden Wagen und peitſcht die Pferde. „Ein Weib wie ein Mann!“ ſagt einer der beiden Bauern, die ihr an dieſem ſtillen, lauen Feierabend be⸗ gegnen und ſich vor dem dahinſauſenden Gefährt mit einem Sprung auf den Feldrain nebenan in Sicherheit bringen. „Na, die hält den Hof in feſten Händen! Dieſe Hände ſind auch ganz danach!“ lächelt einer der Männer vergnügt hinter ihr her.„Weißt du, Peter, hm, ſo eine habe ich mir immer gewünſcht!“ Peter, der älter iſt als ſein Begleiter, ſchmaucht erſt noch ein paar Züge aus ſeiner langen Pfeife, ehe er ant⸗ wortet.„Meinſt du, die iſt gut zum Heiraten? Ich hätte ſie nicht wollen. Die Hand hätte ich mir abſchlagen laſſen und hätte keine ſolche genommen!“—„Keine ſolche? Was iſt denn ſchlecht an ihr?“ lächelt der andere. „Schlecht gerade nicht, aber ein Weib wie Stein, ſtreng und hart. Nein, nichts für mich.“—„Was weißt dul Sei getroſt übrigens, dich hätte ſie ohnehin nie genommen! Mich auch nicht. Leider. Die bleibt ſchon weiter Witwe, obwohl keiner das begreifen kann.“ Nein, keiner begreift, warum Maria Broggle nicht wieder heiraten will. Es war ja ein ſo ſchroffer, trauriger Zufall, der ihr damals den eben angetrauten Mann neben dem Altar tot niederriß und ſie, die noch den Hauch des Jawortes im Munde hatte, zur Witwe machte. Jahrelang hatte Stefan Broggle um ſie geworben, und als er ſie endlich bekam, der Herzkranke, da hatte die Freude ihn vor dem Altar getötet. Die Wege des Lebens ſind verſchlungen.— Die von Furtensland ho! Eile gehabt, zum Bahnhof zu kommen, wo eben der Zug hält, der ihr zwei Säcke Mehl mitnehmen ſoll, die dem Kaufmann von Heidmühl ſchon längſt verſprochen ſind. Nun tritt ſie aus dem Bahnhofs⸗ gebäude, tätſchelt die heiß gelaufenen Pferde und fährt ohne Eile heim. Der Zug drüben dampft ab. Der Stationsvor⸗ ſteher erſcheint gleich nachher am hinteren Ausgang des Bahnhofes, um der von Furtensland nachzuſchauen. Er ſchnalzt mit der Zunge. Alle Männer, wohin ſie auch kommt. ſchauen ihr gern nach. Sie hat's an ſich. Braunes ſtarkes Haar, gla te Stirn, glatte Wangen, große blaue Augen, etwas kühle Augen mit feſtem Blick. So eine wie die zieht die Blicke an, wohin ſie kommt. Und jung iſt ſie auch: wäre ihr Geſicht nicht herb, man könnte ſie für fünfundzwanzig halten, aber vielleicht iſt ſie noch nicht einmal fünfundzwanzig. Als die Furtensland weiterfährt kommt ihr ein Wagen entgegen. Vier fremde Männer ſitzen darin. Es mag dort, wo ſie zu Hauſe ſind, wohl Brauch ſein, daß man Vorbei⸗ fahrende grüßt, und ſo grüßen ſie die Frau auf dem Wagen. Sie nickt zurück. In dieſem Augenblick ſteht der eine von ihnen im Wagen auf, hoch wie eine Tanne ſteht er dort und ſchaut die von Furtensland an, als ſeéi ein Wunder an ihm vorbeigezogen. Diesmal kann ſie ein Lächeln kaum verbeißen, aber zum Glück iſt der fremde Wagen ſchon an ihr vorbei. Sie iſt wohl an dieſes Anſtarren gewöhnt, aber daß ihr Anblick einen vom Sitz hochzieht, das hat ſie doch noch nie geſehen, und ſie findet, es ſei recht zum Lachen. Die Räder ihres Wagens haben noch keine zehn Drehungen gemacht, als ſie es auch ſchon vergeſſen hat. Aber der im Wagen hat es nicht vergeſſen. Die drei anderen fragen ihn, ob er die Frau dort kenne.„Ja“, lügt er ſchnell. Es dämmert ſchon, und der Wagen mit den vier fremden Landsleuten macht im Dorf vor dem Wirtshaus halt. Sie gehen in die Stube, die nach der Kühle der langen Wagenfahrt mit ihrer ſtickigen Wirtshausmuffigkeit an⸗ genehm warm iſt. Sie beſtellen zu eſſen und laſſen ſich Schlafſtätten ſichern. Abends, gleich nach dem Eſſen, geht der vierte vors Haus und fragt den Wirtsſohn, der ſich dort herumtreibt:„Ihr habt hier in der Gegend eine— Frau oder ein Mädchen, ich weiß nicht. Sehr groß und ſehr ſtark— hm— braune Haare und ſo große Augen? „Ach, die von Furtensland meinſt du wohl.“ Der Burſche weiſt mit der Hand in die Richtung des Furtens⸗ landhofes. i „Ja, ja, dort!“ ſagt der Fremde haſtig. „Die Witwe Furtensland iſt das. Was willſt du von ihr wiſſen?“ 5 0 0 4 „Nichts, nichts weiter.“ r Mann geht ins Haus zurück. 25 Bursche ſteht im Finſtern und lächelt. Wieder einer, den die von Furtensland bezaubert hat. In dee lchtgefüllten Türöffnung verſchwindet der Fremde. Groß und ein ganzer Kerl, dem könnte man die Furtensland gönnen, meint der Burſche und pfeift im Dunkeln vor in.. 0 1 8 8 die finſtere Landſtraße geht eine Weile ſpäter der Fremde in der Richtung des Furtenslandhofes. Heute aütnahllte: weltbilderdienht FF 0 Die Sflagerzn Ich ſchreite beſinnlich pflügend leber das weite Land, Selbſt nur ein Körnlein Samen In Gottes Hand. Und wenn die Pflugſchar die dunkle Scholle zerbricht, It es, als ob die Erde Selbſt zu mir ſpricht: Sl — eee 00 en 100 1 0 l 11 1 1 10600 10 IN U een eee dt tte dt und nicht morgen. Es iſt keine Zeit zu verlieren, morgen, l wenn der Hahn kräht, fahren ſie weiter ins Land hinein. Aufſchieben gibt es nicht, denn es iſt eine verzwickte Erb⸗ ſchaftsſache zu oednen dort tief im Süden. Im Furtenslandhof iſt Licht. Er glaubt, ſo uz, ſo klar hat er noch nie in ſeinem Leben ein Licht ins Dunkle hinausleuchten geſehen. So, nun ſteht er vor dem Hauſe. Sein Atem geht ſchneller. Dann legt ſich ſeine Hand auf den ſchweren Türgriff und drückt ihn nieder. Die Stuben⸗ helle quillt ihm entgegen, daß er blinzelt. Aus dem Stubeninnern kommt eine warme, Stimme:„So ſpät? Wer biſt du?“ Er hat ſich an das Licht gewöhnt und geht geradeaus auf die hohe Frauengeſtalt zu, die dort drinnen ſteht und ihn anblickt. „Ich bin Johann Ende, Bauer auf Ulbrichshof. Ich habe dich heute geſehen.“ Mehr ſagt er nicht. Sie ſchiebt ihm etwas zögernd einen Stuhl hin, bleibt ſelbſt ſtehen. Er ſchaut ſich in der Stube um. Ein guter Hof wohl, und eiſerne Ordnung. Jedes Ding hat ſeinen Platz hier, die Frau auch, das merkt man gleich. „Ja, weiß du“ ſagt er und fährt ſich mit dem Zeige⸗ finger zwiſchen Rockkragen und Hals.„Es kommt manch mal ſo eigentümlich im Leben. Sagen kann man das nicht ſo genau. In ſieben Tagen werden wir wieder hier vor⸗ überfahren. Wir haben jetzt dort unten eine Erbſchafts⸗ ſache zu erledigen.“ Er weiſt mit der Hand nach Süden. „Dann kann ich mich hier länger aufhalten. Ich wollte dir nur ſagen, bis dahin— hm, haſt du einen?“ „Was habe ich?“ fragte ſie zwiſchen Lachen und Staunen. „Einen— ich meme einen, den du heiraten willſt?“ ſtarke Dich hat in Mutterſchmerzen Das Schicgſal gepflügt. Du biſt wie die heilige Erde, Die keinen betrügt. In dir weben Blut und Boden Des Lebens Kleid. Du biſt wie der Erde Odem a Selbſt Ewigkeit. J. VB. een ee N fiihrt te lunge 1 UI eee U ne MHH Wild 1 8 A fh fie in tnt ent ala, ed ee „Nein, und habe auch gar keine Luſt!“ „So, ja, hm. Vielleicht wirſt du dir das in den ſieben Tagen überlegen. Ein wenig darüber nachdenken könnteſt du während dieſer Zeit.“ Er zupft an den Franſen der gewürfelten Tiſchdecke. Sie ſchaut auf ihn herunter wie auf einen Jungen 5 „Ja, wer biſt du denn? Was willſt du denn?“ fragt ſie, gutmütig lächelnd, und ſtemmt die Hände in die Seiten. „Verſtehſt du's denn noch immer nicht?“ Er iſt auf⸗ geſprungen.„Dich heiraten! Ich habe dich geſehen. und das war wie ein Riß im Herzen. Nun ja, erklären kann ich da nicht viel. Ich habe einen Hof. der noch größer iſt al⸗ deiner, und Vieh und Geſinde und keine Schulden. Mir fehlt eine Frau wie du.“ „Warum muß gerade ich das ſein?“ lächelt ſie eugig. „Ich habe gar keine Luſt. Es geht mir gut hier. Seit fünf Jahren wirtſchafte ich da und will es auch weiter ſo halten. „Du willſt nicht?“ Er tritt nahe zu ihr, ſchaut ſie genau an, jeden Zug in ihrem Geſicht.„Du willſt nicht— aver ich will! Doch du ſollſt nicht glauben, daß ich dich zwinge, denke darüber nach, aber ich komme in ſieben Tagen wieder Und ehe ſie etwas erwidert, iſt er hinaus. Damals, als ſie dem Steffen Broggle ſo lange abſagte, damals hatte ſie ſich in ihrem jungen heißen Herzen einen gewünſcht, der kein Schwächling war, ſondern einer wie der von heute abend. a Sieben Tage ſchleifen hin. Langſam und ſchnell zugleich. Am ſiebenten Abend kommt er. Er öffnet die Tür und ſieht die Frau an. Sie hat das Nein ſchon bereit, ſie braucht nur den Mund zu öffnen, aber ſie öffnet ihn nicht. Der da geht ihr ſo mit ſeinem ganzen Herzen und mit ſeinem ganzen Winen eulgegen, daß ihre Lippen ſich nur ſtumm zu einem Lächeln öffnen und ihre Hand ſich ihm entgegen ſtreckt.— we eV WN ü N N 5 1 e NE SAN DEN Urheberrechtschutz: Fünf Türme-“ Nachdruck verboten. Sie hatte ſich einen Poſten Literatur mitgenommen: Geſchichte, Kulturgeſchichte, Bodengeſchichte des Kaukaſus; ſie wollte mehr von dieſem Lande wiſſen, als es dem ober⸗ flächlichen Betrachter offenbarte. Meredith hatte ſonſt immer über ihre„Blauſtrumpf⸗ neigung“ geſpottet, wie er es nannte, und gemeint, in jedem Deutſchen ſtecke doch ein Stück Schulmeiſter. Aber hier kümmerte er ſich nicht um ſie und ließ ſie gewähren. Freilich, ſie hätte einmal einen Menſchen haben mögen, mit dem ſie über ihre Eindrücke hätte reden können, ſo einen Menſchen wie... Sie zwang ſich mit Gewalt, an etwas anderes zu denken. Sie war Beate Meredith, die Frau John Merediths. Das alles war nur erträglich, wenn man nicht einmal in Gedanken aus dem Kätkig Kushrach. Es war vielleicht aut ſo, daß Retzow in Europa ge— blieben war. Hier in dieſem Lande, in dem die Kon— vention weniger Bindungen ſchuf, in einer Zeit, in der Meredith ſich nicht um ſie kümmerte, ſie wenig beanſpruchte, wäre alles vielleicht noch ſchwerer geweſen Achtes Kapitel. Ein wunderbarer blauer Tag lag über Borſchom, als Beate den Frühſtücksſaal des Hotels betrat. Der kleine Diener in orientaliſcher Tracht, weite Pluderhoſen unter dem bunten Kaftan, ſchob ihr unter tiefſter Verbeugung den Seſſel zurecht. Schon ſtürzte auch der weißgekleidete Kellner herbei. Beate wollte gerade beſtellen, da ſah ſie eine hohe Geſtalt in der Tür auftauchen. Sie ſuhr mit der Hand zum Herzen. Der da in der hellen Sonne des Morgens auf ſie zukam, war niemand anders als Retzow. „Sie?“ fragte ſie mühſam. Die Stimme verſagte ihr. „Ich habe Sie erſchreckt? Verzeihung!“ Joachim von Retzow beugte ſich über eine kühle, ſchlanke Hand— wie leblos lag ſie in der ſeinen. „Erſchreckt— nein!“ ſagte Beate Meredith mühſam. „Ich wußte nur nicht— ich vermutete Sie in London. Mein Mann hat mir nichts geſagt.“ „Miſter Meredith har mich hierher nach Borſchom beſtellt, er wünſchte mich zur direkten Information. Wegen der deutſchen Geſchäfte. Ich bin heute hier angekommen.“ „Natürlich, wegen der deutſchen Geſchäfte— ich beſinne mich!“ Beate trat ein paar Schritte zurück, wandte ſich zum Fenſter, wies hinaus. „Dort draußen finden Sie meinen Mann, Herr von Retzow!“ 5 Joachim zögerte einen Augenblick. Das war nun der Augenblick, auf den er gewartet, für den er gelebt hatte, ſeit Wochen. Dieſer Augenblick, allein mit der geliebten Frau. Und nun war es ſchon wieder vorbei. Sein Leben hätte er hingeben mögen für Beate Meredith, und war iht doch nichts anderes als ein Angeſtellter, dem gegenüber man die Formen der äußerſten Höflichkeit wahrte. In ihren Gang hatte er ſich zuerſt verliebt, als er im „May-Fair“-Hotel in London ſich Meredith vorſtellte. Er ftieg aus dem Fahrſtuhl, ſie war die Treppe zum Veſtibül heruntergekommen. Vom Fenſter fiel das volle Licht auf blondes Haar und ein ſtilles, hochmütiges, ſchönes Geſicht. So gingen die Mädchen und Frauen ſeiner Heimat, ſo verſchloſſen in ſich, mit der herben Schmalheit ihrer Glieder. Genau ſo ſchwer wie Aehrenreife war ihr Haar, io ſchmal die Brauen, hochgewölbt in ſchönem Abſtaud von der langrückigen, ſchmalen Naſe. Das war das erſte Zuſammentreffen geweſen mit Beate Hollings. Erſt als er den Kontrakt mit Meredith unterzeichnet hatte, wußte er, daß dieſe Frau aus dem Treppenhauſe die Frau Merediths und eine Deutſche war., Er hörte auch ihren Mädchennamen— ein alter Name aus altem Geſchlecht, früher reichsunmittelbare Fürſten. Nie vergaß er den geradezu faſſungsloſen Schreck, daß dieſe Frau zu Meredith gehörte. Meredith, brutalſtes Format, nicht nur im Geſchäftlichen. Man hatte ihm den Millionär ſchon vorher geſchildert, und er fand beſtätigt: dieſer Mann dachte nur an Geld! Geld war alles Mittel zur Macht! Mittel zum Leben, wie Meredith es verſtand. Joachim von Retzow wußte auch, was Geld war. Die Retzows durch die ruſſiſche Revolution um den Beſitz gebracht— waren die reichſten der baltiſchen Barone oben in der Heimat geweſen. Aber die nackte Freude am Geld galt nicht bei ihnen. Geld war Mittel, das Leben reicher zu machen, nicht an materiellem Lebensgenuß allein, vor allem an verfeinerten Freuden. Kunſt und Wiſſenſchaft waren bei den Retzows ebenſo wichtige Lebenselemente wie Eſſen, Trinten und Jagd. Ihr Stadthaus in Riga war immer Treffpunkt aller künſtleriſchen Beſtrebungen. Reichs deutſche Muſiker fanden bei ihren Tourneen durch die Oſtſeeſtaaten immer Gaſtfreundſchaft bei den Eltern. Es gab kaum einen berühmten Muſiker aus der Vorkriegs⸗ zeit, der nicht auf Gut Seehof abgeſtiegen wäre. Zum erſten Male trat Joachim in Meredith der Typ des geldraſſenden Menſchen enigegen— ein Typ, der all ſeine geiſtigen Kräfte und Fähigteiten auf das Geld konzentriert hatte. Der nichts anerkannte als Geld und die brutale Macht deſſen, der es beſaß. Damals hatte er ſich zum erſten Male gefragt: Wie war Beate Holling zu dieſem Manne gekommen? Und dieſe Frage war in ihm immer wieder wie eine Wunde, die nicht zur Ruhe kam. Die immer wieder brannte und blutete. In den vierzehn Tagen ſeit Beates und Merediths Abreiſe aus London hatte Joachim Retzow verſucht, mit dieſer Leidenſchaft für Beate fertig zu werden. Beinah hatte ex geglaubt, es wäre ihm geglückt. Er hatte es ja ſchwer genug im Leben gehabt, und er mußte dankbar ſein, jetzt wenigſtens Boden unter den Füßen zu haben Sollte dieſe unſinnige, hoffnungsloſe Liebe ihm alles ver⸗ derben? Beate hatte ihn im letzten Augenblick noch in ſeine Schranken zurückverwieſen. Wie aber, wenn Meredith irgend etwas ſpürte von dem, was in ihm vorging? Er wußte, mit welch brutaler Beſitzesetferſucht John Meredith an dieſer Frau hing. Wenn man ſich mit einem Blick, mit einem Wort verraten hätte— nicht auszudenken, was ge⸗ ſchehen würde. Es war gut ſo, daß man hier zurück⸗ bleiben mußte in Europa, und daß man Zeit gewann, ſich ſelbſt wieder in die Hand zu bekommen. So war Joachim geradezu erſchreckt, als Meredith ihn nach Borſchom beorderte. Sollte dieſe Qual wieder be⸗— ginnen, mit der er ſo lange gerungen hatte? Und doch, als er jetzt Beate wieder gegenüberſtand, war die ganze Arbeit dieſer einſamen Wochen umſonſt geweſen. Er wußte nichts weiter, als daß er bei ihr war, und daß ſie ſein Leben war. Tief verbeugte er ſich. Beate wandte ſich nicht um, bis die Tür ging. Aber dann legte ſie mit einem leiſen Laut die Hand über die Augen. Und ſie beobachtete nicht die erſtaunten Geſichter der Hotelgäſte um ſie herum. 220 N: Die armeniſche Karawanſerei lag in einer Gaſſe von Borſchom-Dorf. Drüben in dem Bäderviertel von Borſchom war alles frei, weit. Faſt tropiſch grüne Raſenflächen lagen zwiſchen den Villen und Hotels. Dort wucherten Feigen, Maulbeer— bäume, die ſüß duftenden Bäume der Tutta and Chartutta, mit ihren weißen und roten, ſüßen Beerenfrüchten. Wie in dem Märchen aus„Tauſendundeiner Nacht“ glänzten die Villen von Marmor und edlen Hölzern des Kaukaſus, ſaugen die Springbrunnen. In Borſchom⸗Dorf aber drängten ſich verfallene Häuſer aneinander. Die Luft war erfüllt von Schwaden Staubes Kamele gingen wiegend, trugen Laſten von Stroh. Es roch nach Tieren und— Orient. Ueber die engen Gaſſen Teppichfetzen geſpannt. Aus der Grelle der Südſonne trat man in enge, kleine Schatten.— Der Wagen Ambarzums hielt an der Ecke des Baſars. Ambarzum ging ſchnell durch das bunte Gewirr. „Schöne Teppiche, Herr!“ rief es ihm von den Ständen entgegen.„Schöne Ketten aus Edelſteinen! Kauft, Herr!“ Aus allen den kleinen Verſchlägen lockten und riefen die Händler. Ambarzum hörte nicht hin. Nur einen allzu Dreiſten wies er mit einem armeniſchen Wort ab. Der Händler verſtummte. Dies war kein Fremder, dem man Ware für teures Geld anpreiſen konnte. Das war einer der Ihren und verſtand das Geſchäft. Am Ende des Baſars lag die Karawanſerei. Ein niedriger, langgeſtreckter Raum. An den Wänden Bänke mit Kiſſen belegt. Kiſſen auch auf der Erde. „Sei gegrüßt, o Vetter!“ Karapet legte nun ſeinen Tſchubuk, die lange Pfeife, fort. „Sei gegrüßt, Karapet!“ ſagte Ambarzum und ſetzte ſich mit gekreuzten Beinen ſeinem Vetter gegenüber. „Du haſt meine Botſchaft bekommen?“ „Ich habe ſie bekommen— und du ſiehſt, ich bin da.“ „Du weißt, worum es ſich handelt.“ „Ich weiß. Wann?“ „Bald. Du weißt den Weg? Da iſt wirklich Gold? Und die Diamanten?“ „Gold iſt da. Diamanten werden da ſein. Dein Freund wird zufrieden ſein.“ Ambarzum lächelte höhniſch: „Mein Freund— nun ja!“ Er ſprach nicht weiter, ſeine dunklen Augen ſchloſſen ſich zuſammen. „Was machen unſere anderen Geſchäfte, Vetter? Wie geht der Handel nach Suez herüber?“ „Schwer, Ambarzum! Die Waren werden immer rarer. Die Menſchen immer mißtrauiſcher. Sanum Effendi ſchreibt ſchon böſe Brieſe. Die letzte Lieferung reichte längſt nicht aus. Und war auch nicht nach dem Geſchmack dort. Dunkel kann ich liefern. Ich habe da in der Nähe meiner Stadt ein Dorf und etwas Paſſendes aber auch wieder dunkel. Helle Wuce hält ſchwer. Wenn wir nicht bald beſſer arbeiten, wird unſer Geſchäft drüben nicht viel Geld mehr abwerfen. Aber vielleicht brauchſt du die kleinen Gewinne nicht mehr?“ Ambarzum lächelte. i N „Geld iſt Geld, Veiter! Man muß immer mehrere Eiſen im Feuer haben Unſere Geſchäfte drüben müſſen nur für den Augenblick zurückſtehen. Jetzt iſt Meredith wichtiger. Du haſt gur vorgeſorgt?“ „Er wird ſo viel Diamanten finden und Gold, wie nötig iſt. Sowie du mich rufſt, bin ich bereit, Vetter!“ * 15* Naſid ſtand an der Ecke des Basar „Beeren, ſchöne reife Beeren!“ rief Naſid an Ecke des Baſars— vor ihm ſtand der Korb mit duftenden Früchten. 5 e e „Reif und ſchön, aus den Wäldern der Heimat— kauft, ihr Freunde, kauft!“ f i „Na, du Hübſcher!“ ſagte ihm eine alte Frau, die prüfend von Stand zu Stand ging.„Was koſten deine Früchte?“ ö. „Weil du es biſt, o Labung des Auges, nur zehn Kopeken.“ „Zehn Kopeken?“ verſetzte die alte Georgierin erboſt. „Gott hat dich mit Irrſinn geſchlagen, du Grünſchnabel! Zehn Kopeken! Viel zu teuer. Das ſind ſie nicht wert.“ „Und was biſt du wert, du alte Großmutter?“ fragte Naſid ſchlagfertig.„Lieber will ich meine Beeren nicht verkaufen, als daß ſie in dein boshaftes Maul wandern.“ Die Umſtehenden lachten. Und eine hübſche junge Tſcherkeſſin ſagte kokett: „Nun, und mir würdeſt du ſie verkaufen?“ „Natürlich!“ Naſid lächelte verführeriſch; die blauen Augen blitzten um die Wette mit den weißen Zähnen. „Schön biſt du, o Herrin, und ſicher die Frau eines reichen Paſcha. Gönne einem armen Jungen einen Verdienſt, und Gott wird nicht nur deinem Gaumen Freude geben, ſondern auch deinem Herzen.“ Während die Alte ſchimpfend und keiſend weiterging, drängten ſich um Naſids Stand die Käufer, und die Körbe waren im Nu leer. f Wieder hatte er ein paar Tumans verdient. Sorgſam packte er ſie in ſein Bündel. Was nun beginnen? Er wollte in die Berge. In allen alten Liedern des Landes, wie die Mädchen ſie am Brunnen ſangen und die alten herumziehenden Troubadours mit den Dudel⸗ ſäcken— immer wieder klang es von verborgenen Schätzen und ungehobenem Gold. Nur den Weg mußte man finden. „He, du— kannſt du nicht aufpaſſen, Tölpel?!“ klang eine grobe Männerſtimme hinter ihm. Er wandte ſich um; ſein nachdenkliches Geſicht wurde weiß, dann feuerrot vor Zorn. Er erkannte Karapet, den Feind. Karapet war nicht minder faſſungslos. Was tat der Bengel hier? Der Störenfried im Hauſe des alten Wach⸗ tang? Kein anderer als er hatte Tamara aufſäſſig ge⸗ macht, und die alte Hexe Mariat dazu. Ohne ihn hätte er Tamara ſchon längſt in der Stadt. Und, erſt einmal bei ihm, würde er die Begehrlichkeit des Mädchens ſchon ge⸗ ſteigert haben. Er kannte ſie, die georgiſchen Mädchen. Hatten ſie einmal gelernt, wie man Geld und Schmuck er⸗ warb, wurden ſie gelehrig. Was tat Naſid hier? Man mußte es herausbekommen. „Gott gebe dir ein langes Leben, Naſid!“ ſagte er mit falſcher Freundlichkeit.„Was ſuchſt du hier in Borſchom?“ „Arbeit!“ antwortete Naſid kurz. „Arbeit? Wieſo? Biſt du denn nicht mehr in eurem Aul bei Wachtang?“ „Biſt du mein Ziehvater, Karapet, daß du mich aus⸗ frägſt? Warum biſt du denn hier in Borſchom?“ gab Naſid biſſig zurück. „Ich habe Geſchäfte hier.“ „Beſſer hier als in unſerem Aul“, verſetzte Naſid heftig, „Das ſage ich dir, Karapet, wenn du nicht aufgibſt, den alten Wachtang zu beſchwatzen, daß er dir das Mädel ins Geſchäft gibt, dann reiße ich dir deinen Bart aus!“ Er ging auf Karapet zu, als wollte er ſeine Drohung ſofort wahrmachen. Erſchreckt zog ſich Karapet zurück. Ein Gedanke blitzte in ihm auf. „Wie häßlich du immer zu mir biſt, Naſid! Und dabei habe ich es doch immer gut gemeint mit dir. Oft habe ich gedacht: der arme Naſid, kein ſchönes Leben, das Gott ihm beſchert hat be dem alten Trunkenbold von Wachtang. Haſt es nun wohl auch ſatt bekommen? Suchſt dir dein Brot für dich allein? Schwer iſt das heute für einen Menſchen.“ „Willſt du mir helfen, Karapet?— Vielleicht willſt du mir auch Arbeit geben in deinem Laden wie der kleinen Tamara, meiner Ziehſchweſter?“ höhnte Naſid.„Ich bin aber kein dummes Mädchen, Kkarapet! Ich kenne dich und gehe dir nicht auf den Leim wie ein Bachſtelzchen.“ „Wie du mich verkennſt, Naſid!“— der Karapet hatte eine tiefe Kummerſalte um die Augen.„Wohl weiß ich etwas für dich. Ich habe eine Karawane zu führen in die Berge Geſchickte Jungens wie du können gut dabei ver⸗ dienen; wir brauchen noch ein paar Träger. Willſt du? Schlag ein, ich gebe dir zehn Tuman Lohn. Wir reiſen mit einem reichen Herrn, dem kommt es nicht darauf an.“ Er hielt Naſid ſeine große, magere Hand hin. Naſid ſah auf die Hand, dann auf das freundlich lächelnde Geſicht Karapets.— In den Kaukaſus— dort⸗ hin, wohin er auch wollte? Gut wäre es, einen Teil des Weges unter ſicherem Schutz zu machen. Aber unter dem Schutz Karapets? Was führte der im Schilde, daß er freundlich war wie eine Kuppelmutter, die ſich den Winter⸗ pelz verdienen will? Er mußte das herausbekommen.— „Ich will es mir überlegen“, ſagte Naſid großartig, „Ich kann dir ja Beſcheid geben! Wo trefſe ich dich! Uebermorgen wieder hier an der Ecke des Baſars, zum Sonnenuntergang?“ 5 „Gut!“ Kaum war er außer Sehweite des Armeniers, ſo ſetzte Paſid ſich an die Ecke des Baſars auf ſein Bündel. Er war ſoweit Georgier, daß er nur eins zugleich tun konnte: wandern oder nachdenken. Was wollte dieſer falſche Kerl, det Karapet, von ihm? Katzenfreundlich war er geweſen, obgleich er ihn daheim im Aul am liebſten hätte auffreſſen mögen? Wieſo kam er zu dem Angebot? Ein Armenier verſchentt nichts— das alte Wort kannte er gut. Was alſo ſteckte dahinter? Einmal wollte er ihn aus dem Dorfe weghaben— vielleicht war da aber noch ein anderer Grund. Man mußte erſt einmal herausbekommen, nur der grope Herr war, der in die Berge gehen wollte, und was es mit ihm auf ſich hatte.(Foriſetzung folgt. n berdhahn kräht auf dem oliſt ee als Wefterpropheten Das Gefühl für die Vorherbeſtimmung der Witterung iſt dem Kulturmenſchen und beſonders dem Großſtädter faſt vollkommen verlorengegangen. Nur Leute, die ſehr viel im Freien ihrem Beruf nachgehen und auf das Wetter an⸗ gewieſen ſind, haben noch Reſte dieſer Fähigkeit bewahrt. So die Landleute, die Jäger und vor allem die Seeleute Jedoch die Fähigkeit, kommendes Wetter und Witterungs⸗ 5 3 umſchläge vor⸗ herzubeſtimmen und dann das Verhalten danach einzurichten, iſt im Tierreich noch weit verbreitet. Der unglück⸗ liche Laub⸗ roſch, der in einem viel zu en⸗ gen Einmache⸗ glas häufig ge⸗ halten wird, um das Wetter an⸗ zuzeigen, iſt nur ein ſehr ſchlechter Wetterprophet. Das kann der Rundfunk viel beſſer, und dann ſtimmt es auch nicht immer, Der nn Volksmund be— hel. hauptet, wenn die Hunde Gras freſ— zen, gäbe es Regen doch das hat meiſtens auch ganz andere Gründe, Durch aufmerkſame Beobachtung vieler Tiere kann man aber einen Witterungsumſchlag ſchon zeitig erkennen. Beſtändiges Wetter iſt zu erwarten, wenn die Ler— chen ſchon ganz früh ſingend ſehr hoch in die Luft ſteigen uder die Spinnen eifrig lange Fäden weben. Die Spin— nen ſind überhaupt ausgezeichnete Wetterpropheten. Ver— * Der Froſch iſt kein guter Wetterprop bergen ſie ſich, ohne zu weben, tritt ſicher bald ſchlechtes! Wetter ein. Bei einem Umſchlag zum Schlechtwetter zeigen faſt alle Tiere eine fieberhafte Tätigkeit. Alles Wild tritt abends dann zeitiger zur Aeſung aus, wenn zur Nacht Regen oder Hauhreif zu erwarten iſt; die ſcheuen Wildkaninchen ſieht man dann häyfig ſchon am hellen Nachmittag umherhuſchen. Katzen pflegen ſich dauernd zu putzen, wenn Regen be— barſteht. Am auffallendſten aber merkt man den bevorſtehenden Witterungsumſchwung an den Vögeln; auf ſie wirkt ein Wechſel des Luftdruckes oder der Luftfeuchtigkeit am ſtärk len. Die Hähne krähen viel, die Pfauen ſchreien dauernd; der Buchfink, der ſonſt ſeinen ſchönen Schlag ſchmettert, hat einen beſonderen Regenruf, der wie ein lautes Riep-Riep ingt. Das Heer der Rohrſperlinge vollführt einen Heiden— ärm, und ununterbrochen ertönt der Ruf des Regenpfeifers, her ja daher ſeinen Namen hat. Die Schwalben fliegen be— ſonders tief vor dem Regen, wie ja ollgemein bekannt iſt; aber ſie tun das nicht wegen des drohenden Regens, fon⸗ lern weil bei zunehmender Luftfeuchtigkeit die ſonſt hoch— liegenden Inſekten dicht über dem Boden fliegen. Denn die Schwalben fliegen nicht zu ihrem oder unſerem Vergnügen o fleiſeg hin und her, ſondern ſie ſind dauernd auf der Inſektenſagd Bei den Inſekten haben wir wieder eine Tiergruppe, auf die herannahende Witterungsumſchläge ſehr frühzeitig einwirken. Vor einem herannahenden Gewitter ſind bekannt— ſch Mücken und Bremſen beſonders lebhaft und blutdürſtig. Selbſt auf die Fiſche im Waſſer wirkt die elektriſche Span— nung herannahender Gewitter Das beſte Beiſpiel hierfür ift der Schlammpeitzger, im Volksmunde auch Wetterfiſch genannt Dieſer Fiſch beſitzt eine Darmatmung und ſchluckt Daher atmoſphariſche Luft, wobei ker die verbrauchte Atem— juft in Blaſenform aus dem After entweichen läßt. Der Wetterfiſch zeigt ſich nun bei herannahendem Gewitter be— anders unruhig; er ſchießt wild hin und her und ſteigt ſehr wiel häufiger als ſonſt zum Atemholen an die Oberfläche Der Angler weiß aus Erfahrung, daß die Fiſche vor dem Regen beſonders gut beißen, alſo auch lebhafter ſind Daß hie Hühnervögel dann häufig ihre mißtönende Stimme er— challen laſſen hatte ich ſchon erwähnt; die Perlhühner voll— führen einen infernaliſchen Lärm, und auch die Fajanen aſſen ſich abends häufiger als ſonſt hören, Wer wußte, daß das Wildkaninchen Schlechtweller a ankündigt? Viele Menſchen meinen, daß man aus dem feüheren Der ſpäteren Kommen oder Gehen von Zugvögeln auf die Strenge oder Milde der kommenden Jahreszeit ſchließen 5 könne. Doch dieſe ſcheinbaren Zuſammenhänge ſind meiſt mehr zufällig. Manche Menſchen aber ſind untrügliche Ba⸗ rometer für Witterungsumſchläge und machen ſo den Tieren Konkurrenz. Ich meine ſolche, bei denen ſich Wetterum⸗ ſchläge im Auftreten von rheumatiſchen Schmerzen oder Schmerzen in alten Narben ankündigen und die durch dieſes Dangergeſchenk uns anderen Sterblichen in dieſer Hinſicht überlegen ſind. Bei den Amphibien gibt es gleichfalls eine ganze Anzahl, die ſich aufs„Wettermachen“ verſteht. Droht Regen, ſo kommen Kröten, Fröſche, Molche und Salamander aus ihren Verſtecken hervor. Da dann auch die Naktſchnecken Unterwegs ſind, begibt ſich ihr erbittertſter Feind, die ſo nütz⸗ liche Blindſchleiche, gleichfalls dann auf die Pirſch. In bezug auf die Zuverläſſigkeit der Wettervorausſage durch Tiere ſagt ſchon ein altes Sprichwort:„Wenn der Hahn kräht auf dem Miſt, ändert ſich das Wetter, oder es bleibt, wie es iſt.“ Im Pflanzenreiche finden wir noch Beiſpiele für den Einfluß bevorſtehender Wetteränderung. Die Kienäpfel und Tannenzapfen, die bei gutem Wetter weit geöffnet ſind, um die Samen herausfallen zu laſſen, ſchließen ſich bei zu⸗ nehmender Luftfeuchtigkeit und zeigen ſo abſolut ſicher be⸗ borſtehenden Regen an. Dieſe Beiſpiele ließen ſich noch beliebig vermehren. Sogar ein ſo tief verborgen lebendes Tier wie der Maulwurf wird in der Erde vom Wetter be— einflußt; wenn wir vor einem Gewitter an einer Wieſe ſte⸗ hen, können wir die Maulwürfe dann in lebhafteſter Tätig⸗ keit beim Aufwerfen der Haufen beobachten. Für die Gau if em Comphe. Md. Die erſten Frühjabrs— N moden bringen wieder viel Abwechſlung in das Straßenbild. Das fängt bei der ſchlichten Tages— kleidung an, die ja eine neue Moderichtung am ſicherſten kennzeichnet. Dagegen ſind die Kleider bes Nachmittags und Abends eher für einpra— lige Verſuche und als Vorläufer umwälzender Modelinien anzuſehen. Bei dem Anzug, den die Frau für den Beruf oder für die Straße wählt, muß man das Gefühl haben, in richtiger Form für den ganzen Tag ausgerüſtet zu ſein. Dieſe Sicherheit geben der Frau die modernen Complets, unter denen man Kleidcomplets und Rockcomplets unter— ſcheidet. Sie zeichnen ſich vor allem durch große Einfachheit im Schnitt aus, laſſen alſo nur das Material und die Farbe wirken. Das Rockcomplet wird durch verſchiedene Bluſen aus neuen und bekannten Stoffen, darunter Taft, Jerſey, für die erſten Sonnentage auch Glasbatiſt, ergänzt. Als neu ſind die auffallend länger gewordenen Jacken und die ver— ſchiedenen Kragen und Reversformen zu verzeichnen. Die Jacken haben meiſtens Hüftlänge erreicht und unterſcheiden ſich nur durch ihre Weite. Loſe fallende, gürtelloſe Formen haben einen ſaſt glockig wirkenden Schnitt und ſind manchmal noch durch Falten im Rückenteil erweitert. Auch der Um— fang der Aermei iſt erheblich beſcheidener geworden. Im Gegenſatz dazu ſtehen die halblangen Jacken, die, in der Taille anliegend, mit oder ohne Gürtel gehalten ſind und nach unten leicht geſchweifte Form zeigen. Das breite, betonte Herrenrevers iſt zugunſten weicher fallender Kragen etwas zurückgetreten. Der gerade eingeſetzte Aermel des Complets Nr. 1 verzichtet auf die übertriebene Weite im Oberarm und iſt ganz ſchlank gehalten. Ein großer vier— eckiger Kragen ſchließt die weite abſtehende Jacke von Nr. 2, die in der Rückenmitte eine tiefe, bis zur Taillenhöhe ge— ſteppte Falte hat. Nr. 3 iſt ein Kleidcomplet mit einer weit Werde schön durth Eulengehien! Berſchönerungsmittel der Nürnbergerinnen vor vierhundert Jahren. noch vorhandenen Familienchronik vom Jahre 1502 hervor— geht, bedienten ſich die Nürnberger Damen oft merkwür— diger Mittel, um ſich ihre Jugendfriſche zu erhalten. Be— ſonders beliebt waren bekannklich ſchon von jeher Bäder und Waſchungen mit Eſelinnenmilch; auch Schlangenblut, Ei⸗ dotter und die Aſche einer verbrannten Maus, mit Baumöl gemiſcht, wurden damals in Nürnberg verwendet. Ein an⸗ deres Rezept lautet: Man nehme einen weißen Kapaun, füttere ihn drei Wochen mit in Ziegenmilch gequollenem Reis, erwürge ihn darauf, hacke ihn klein und ſtelle daraus ein Waſchwaſſer her.— Um Runzeln zu vertreiben, empfahl man Einreibungen mit Eſelsfett oder Eulengehirn. Gegen Ver allerbeſte Barometer aber bleibt ſelbſt in den ver⸗ zweifeltſten Fällen der allbekannte Eſelbarometer nach dem Rezept: Wenn Schwanz trocken, ſchön; wenn Schwanz naß Regen; Schwanz heftig bewegt, Sturm, und wenn Schwanz unſichtbar, Nebel. Aufnahmen(3): Dr. H. Schmidt. Der Goldregenpfeifer krägt ſeinen Namen zu Recht: er meldet den drohenden Regen. nach unten ausfallenden Jacke aus dem gleichen Material. Der Verſchluß liegt genau in der Mitte. die modernen Rötke ſind in ihrer Linie ſehr gerade und einfach geblieben. Bei der großen Bluſenmode ſpielt eine vorteilhafte Rockform eine große Rolle. Den größten Wert legt man dabei auf die ſchlank machende Wirkung, von der ja ſoviel abhängt. Aus Wolle und Seide iſt ein Rock für mehrere Bluſen in unſerem Garderobenbeſtand unerläßlich geworden. Wir können wäh— len zwiſchen einer anliegenden geraden Form mit drei durch— gehenden Längsnähten, die am Rockſaum einen modernen wenig geſchlitzten Saum ergeben, oder einem Rock, der mit einer eleganten Bluſe zu einem Nachmittags- oder Abend⸗ anzug zuſammengeſtellt wird. Er iſt ebenfalls eng geſchnit⸗ ten, der ſeitliche Schlitz wird auf viele kleine, bezogene Knöpfe geſchloſſen. Als Material eignet ſich ſchwarzer Erepe Satin oder Mattkrepp, der zu allen Bluſen, auch aus Spitze, Lame oder Brokat, paßt. Für die ſportliche Form des Rockes kommen Steppereiverzierung und aufgeſetzte Taſche in Frage. Cn ab 9055 SHulze. Neue Garnierungen helfen immer. eine Machart ausdrucksvoller zu ge— ſtaſten. Ein Schal, etwas Spitze oder irgendein farbiger Aufputz verwandeln und verbeſſern den Eindruck. Aber auch mit ſchneider— techniſchen Künſten läßt ſich außer den üblichen Kragen und Manſchet⸗ ten eine neue Garnierungsmöglich— keit finden. Augenblicklich ſind es neben den verſchiedenſten Steppereien die vie— len Kräuſeleien, die als einzige Gar⸗ nitur ein Kleid ſchmücken. Das Ober⸗ teil und die Aermel ſind am beſten dafür geeignet, die Kräuſelei inter— eſſant anzuwenden. Dasſelbe gilt für die beliebten Volants, die mehr oder weniger zahlreich auch als Hüftſchoß angebracht werden. Aus— wechſelbare Garnierungen dürfen ruhig manchmal einen farblichen Kontraſt bringen. Zum einfarbigen Wollkleid paſſen ſtoffreiche Jabots aus Taft changeant, der auch wieder gern für Bluſen und Abendkleider verarbeitet wird. Der ſchmeichelnde Seidenſamt eignet ſich für Schals und Kravatten oder auch für eine Schärpe am dunklen Nach- mittagskleid. ö 5 eee Sommerſproſſen gab es mehrere Mittel Man machte ſich. wenn man nicht das Fell eines gefleckten Leoparden erhalten konnte, entweder eine Salbe aus Bockstalg mit Schwefel oder eine ſchleimige Suppe aus zerſchnittenen Wegſchnecken Auch wurde Kuhmilch mit Hirfehhorn oder Rehgalle ange⸗ wendet. Haarpomade machte man aus Bärenfett oder Aal⸗ ſchmalz, Uhublut ſollte krauſe Haare geben, Ziegengalle zu ſtarke Augenbrauen mindern. Zahnpulver bereiteke man aus Aſche von einem Haſenſchädel und Fenchelſamen, ein Enthaarungsmittel aus dem Blute der Fledermäuse. Ziem⸗ lich kompliziert war die Herſtellung von Lippenpomade. Man nahm dazu das„Netz“ eines Zickleins, legte es dreizehn Tage in Roſenöl, nahm es dann heraus, breitete es auf einem Zinnteller aus, ſetzte es in den warmen Sonnenſchein und ließ das Fett herausbraten. Da das Geheimnis einer Frau ſelten ein Geheimnis bleibt, darf man annehmen, daß die Nürnberger Rezepte recht weite Verbreitung gefunden haben. Silbenkreuzwork-RKälſel. 2 f 8 77 75 Die Wörter bedeuten: Waagerecht: 1. Frauengeſtalt der griechiſchen Sage, 3. Negerſtamm, 6. Muſe, 7. anderes Wort für Armſeligkeit, 9. Schneidewerkzeug, 11. Lehrſatz, 12. Or⸗ densbruder, 14. Hafenſtadt in Italien, 15. griechiſcher Buch⸗ ſtabe, 16. Angehöriger einer europäiſchen Völkerfamilie, 17. höhere Schulklaſſe, 18. Vergnügungsreiſender, 19. italieniſche Hafenſtadt, 20. Singſtimme, 22. Kraftmaſchine, 23. Markgraf der Oſtmark. 25. weiblicher Perſonenname, 27. Südfrucht, 29. Mitglied des Rates der Alten. 30. Eingeborener Neuſee⸗ lands.— Senkrecht: 1. Längenmaß. 2. Eilnachricht, 4. Wa⸗ genſchuppen, 5. Gartenblume, 6. Erdteil, 8. ſportliche Ver⸗ anſtaltung, 10 Wärmeſpeicher, 11. Schauſpielhausplatz, 13. Anhäager der Schreckensherrſchaft. 15, weiblicher Perſonen⸗ name, 18. franzöſiſche Hafenſtadt, 21. ehemaliger Bewohner Nordfrankreichs, 22. Stadt in Italien, 24. Held eines Dramas von Shakeſpeare, 26. Hülſenfrucht, 28. Halbaffe. Rätſel. Enz, 4—5 Tannin, 9—10 Nickel, 10—11 Leguan. mit Grauſen. ie „eee ,,,, K 22 e 118 b Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Wr — 25 e e Auflöſungen aus voriger Nummer. 8 Labyrinth⸗ Aufgabe: 1—2 See, 2—3 Ehe, 8 Zoll, 5—6 Luch, 6—7 Hebel, 7—8 Legat, 8—9 Buchſtaben⸗Rätſel:— Lawine— Laie.— Bilder⸗Rätſel: Borgen und Schmauſen endet 1. Einkreisempfänger m. Hochfrequenzpenthode mit eingebautem Frei⸗ ſchwinger⸗Lautſprecher oder mit eingebautem Dynam. Lautſprecher 1 nahme eines Empfängers des 1 5 Rienzt vertrieben wird und der in ſeiner Bedienung infolgedeſſen ben Superhets gleicht Was koſtet heute ein guter Radiofernempfänger? Nachdem Jahre bindurch ein verläßlicher Fernempſang nur unter Auf bendung eines Betrages von 300 bis 500 Ren zu erhalten war, iſt es der Funkwirtſchaft ſeit— Funkausſtellung 1934 gelungen, Empfängertypen zu ſchaffen, die, ausgerüſtet mit einem ſogenannten Hedienungskomſort, alſo it , aufgezeichneten und geeichten Stationen, mit Tonblende, die den Klang je 6 N. 25 a nach Geſchmack dunkler oder heller färbt, gleichzeitig auch Störungen verhan dert, einen Empfang nicht nur mehrerer inländiſchen, ſondern auch eine Ai zahl ausländiſcher Sendeſtationen gut und ſtark aufnehmen, ohne daß der Geldbeutel über Gebühr angeſtrengt zu werden braucht. Man unterſcheidet heute nachfolgende Preisklaſſen, bei denen ver ein erreichbare Empfang von Stationen am Tage und abends angeführt ift „Lrombabour J. Superhet⸗Empfauger (6 Kreisempfänger) „Rienzt“ L. Zweikreisempfänger mit eingebautem Dynam. Lautſprecher cu. Rm 208.— Tagesempfang; 6—10, abends: 16-25 Sendeſtat. „Andine“ eg. Rm 200, vis Rm 285,— Tagesempfong: 812, abends: 200 Senheſtat Rm 157,— m 162,50 Tagesempfang: 34 4. Geoßſuperhet⸗Empfänger(7 Kreisemplänger! abends: 8 14 Sende⸗ ſtationen. ca. Rm Zo,- bis Rm 400, Tagesempfang: 12—14, abends: 20—40 Sendeſtattogen. Alle dieſe Empfänger ſind Fernempfänger, die die angegebene Anzahl von Sendeſtationen unter normalen Verhältniſſen an einſachen Außenantennen etwa erhalten. An immerantennen reduziert ſich der Empſang etwa Gn bie Hälfte. Mit geübter Hand können die Ergebniſſe noch meſenklich erhüht werden. Empfänger der niedrigeren Preisttaſſen bedürfen einer genaueren we⸗ dienung ſchon durch die hier noch erforderliche Einſtellung der Rückkopplung. die indes ſchnell zu erlangen st. Die Mehrzahl der Zweitreiſer beſitzt auch noch Rückkopplung mit Aus- Fabrikates„Nora“, der unter dem Namen Die Superhet⸗Empfänger, die nicht viel mehr Fernſtattonen erreichen, wie ein Zweikreiſer, haben ſchon beſonderen Vorteil in der Trennſchärſe lowie und Mädel in den Betrieben, Hit⸗ Ferfigend und Deutſche Arbeitsfront rufen Guß zum zweiten Reichsberufswettkampf. Mel⸗ del Guch sofort zur Teilnahme an! EEC ˙ ˙ AAA Aus Heſſen und Naſſau Aßmaunshauſen, 9. März.(Scha den⸗ ſenet in einem Hotel.) In der Frühe tiſtand im Dachſtuhl des Parkhotels Feuer, von dem das geſamte Traggebälk erfaßt wurde. Die Feuerwehr traf um aſſende und wwergiſche Bekämpfungsmaßnahmen, und es galang ihr, ein Uebergreifen des Brandes uf die Schlaſzimmer des erſten Stockwerks zu verhüten. Die zum Teil in den Schlaf⸗ zünmute rn ſich aufhaltenden Faſchingsgäſte konn⸗ den fich glücklicherweiſe alle in Sicherheit brin⸗ gen. Der Sachſchaden iſt erheblich. Marienberg(Weſterw.), 9. März.(Das Wewiſſen ſchlug.) In einem Geſchäfts⸗ e eines Weſterwalddorfes wurden 150 N entwendet, ohne daß es gelang, den Deb zu ermitteln. Groß war die Ueberra⸗ ſchung, als ein e ſpäter auf der Treppe des Hauſes ein Hundertmarkſchein lag und kurze Zeit darauf auch der Fünfzigmarkſchein. Starke Gewiſſensbiſſe dürften den Dieb zur Nückerſtattung des Geldes veranlaßt haben. „Offenbach, 9. März.(Diebſtähle eines Ausbrechers.) Der Fr. Aug. Diehl aus Offenbach wurde im März vorigen Jahres en Halle nach Verbüßung ſeiner letzten Strafe aus dem Gefängnis entlaſſen. Schon einen Monat ſpäter wurde er in Friedberg feſtge⸗ nommen, nachdem er in Hanau einen Fahr⸗ rabdiebſtahl verübt hatte. Bei ſeiner Feſt⸗ nahme in Friedberg leiſtete er dem Polizei⸗ beamten Widerſtand und als man ihn in Bad Nauheim im Unterſuchungsgefängnis un⸗ lergebracht hatte, gelang es ihm, zu ent⸗ fliehen. Eine Reihe von Einbruchsdiebſtählen in Oberheſſen führten die Polizeibehörde bald weittetlung des Neichsnayrſtandes ist im Nay⸗ men der Marktordnung für dieſes Jahr eine Bewirtſchaftung der Frei andgurken vorge⸗ fue das heißt, daß der geſamte Ernteanfall, oweit nicht Anbauverträge von Seiten der Induſtrie beſtehen, über die ſogenannten Be⸗ zirksabgabeſtellen dem Handel angeboten wird. Um die erforderlichen Vorarbeiten für den Abſatz treffen zu können, ſind auf Anordnung der Landesbazernſchaft umgehend Feſtſtellun⸗ gen über den Umfang des für dieſes Jahr beabſichtigten Gurkenanbaues zu 15 Trebur, 9. März.(Tödlicher Ver- kehrsunfall.) Ein ſchwerer Verkehrsun⸗ fall ereignete ſich auf der Rüſſelsheimer Chauſ⸗ ſee unweit der Opelſchen Rennbahn. Ein Ein⸗ fahrerauto erſaßte den von Rüſſelsheim kom⸗ menden Erwerbsloſen Johannes Hillgärtner von hier und ſchleuderte ihn auf die Straße, wo er bewußtlos liegen büeb. Mit dem Sani⸗ tätsauto wurde der Schwerverletzte rach Mainz ins Krankenhaus gebracht. Der Verunglückte, der im Alter von 49 Jahren ſtand und ver⸗ heiratet war, iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Gimbsheim, 9. wWarz.(Sonntagsar⸗ beit verboten.) Um den Rohrdiebſtäh⸗ len vorzubeugen, hat die Bürgermeiſterei die Sonntagsarbeit am Altrhein verboten. Wer bei Rohrdiebſtählen ertappt wird, wird 10 5 von der Rohrverſteigerung ausgeſchloſ⸗ en. Büdingen, 9. März.(Beim Reinigen eines alten Vorderladers ſchwer verletzt.) In dem Kreisort Nieder⸗Grün⸗ dau wollte der Bäckermeiſter Georg Emmel einen alten Vorderlader reinigen. Er hielt den vom Schaft gelöſten Lauf über eine oſſene Flamme, um ihn zu dehnen. Er hatte allerdings nicht bemerkt, daß noch eine La⸗ dung im Lauf ſteckte, die ſich bei der Erhit⸗ zung entlud und zu beiden Seiten aus dem Lauf flog. Der Bäckermeiſter erlitt dabei eine ſchwere Unterleibsverletzung, die ſeine ſofor⸗ tige Ueberführung ins Gelnhäuſer Kranken⸗ haus erforderlich machte. Aus der Heimat Gedenktage 9. März 1152 Krönung Friedrichs I. von Hohenſtau. benkräl j a 15 mar, hen dem Landwirt durch Verzehren von fen„Barbaroſſa“, als Deutſcher König allerlei Inſelten, en und Manſen in Aachen. 1850 Der Generaloberſt Joſias von Heerin. gen in Kaſſel geboren. 1879 Die Dichterin Agnes Miegel in Königs. berg in Preußen geboren. 1888 Kaiſer Wilhelm J in Berlin geſtorben. Prot. und kath.(7): Franziska Sonenaufg. 6.31 Sonnenunterg. 17.52 Mondaufg. 7.40 10. März 1772 Der Schriftſteller Friedrich von Schle⸗ gel in Hannover geboren. 1788 Der Dichter Joſeph Freiherr v. Eichen⸗ dorff in Lubowitz geboren. 1933 Der Schriftſteller Manfred Löwenſtein in Württemberg geſtorben. Prot.: Henriette— Kath.: Vierzig Märtyrer Sonnenaufg. 6.28 Sonnenunterg. 17.53 Mondunterg. 0.31 Mondaufg. 8.09 Die Krähen Unter den Krähen— der Name kommt von Krächzen— unterſcheiden wir die gemeine Krähe oder Rabenkrähe, die Saatkrähe und die Nebelkrähe, ſo benannt wegen ihter grauen Farbe. Die Nabenkrähe iſt in allen wal⸗ digen Gegenden anzutreffen. Der ganze Vogel iſt ſchwarz und hat einen geraden oder nur wenig gerundeten Schwanz. Die Saatkrähe unterſcheidet ſich von der gemeinen Krähe durch ſchlankeren Schnabel und prachtvollen, ſtahlblauen Glanz der Hals⸗ und Rückenfedern. Sie hat eine kahle, gräulich-weiße umgebung der Schnabelwurzel. die bei älteren Vögeln Mondunterg.— Kyber in dadurch entsteht, daß ſie mit dem Schnabel viel in der Erde nach Saatkörnern bohrt, wo⸗ her ſie auch ihren Namen hat. Durch dieſe Bohrungen richtet die Saatkrähe manchen Schaden an. Es ſoll nicht in Abrede geſtellt werden, daß die gemeinen Krähen oder Ra⸗ ſehr gute Dienſte leiſten. Bei der Ja-; gerwelt machen ſie ſich dadurch verhaßt, daß ſie die am Boden befindlichen Vogelneſter Plündern, auch ſind ſie gefährliche Feinde der Junghaſen, der Rebhühner und des jungen Hausgeflügels. Im Winter vereinigen ſich die gemeinen Krähen zu großen Scharen und ver⸗ zehren eine Menge des auf den Feldern aus⸗ gebreiteten friſchen Stalldüngers. Die Saak⸗ klrähen leſen lr. 0 vielfach Raupen und andere Schädlinge von den Feldfrüchten ab, holen Inſektenlarven aus der Erde, fangen Heu⸗ ſchrecken, Maikäfer, Mäuſe und namentlich nackte Schnecken in großer Menge und nützen hierdurch allgemein. * „ Heldengedenktag in den Schulen am 138. März. Reichserziehungsminiſter Ruft hat an⸗ geordnet, daß mit Rückſicht darauf, daß an dem eigentlich vorgeſehenen Samstag durch die Einführung des Staatsjugendtages eine An⸗ zahl Schüler im Unterricht fehlt, die Gedent⸗ feier für die Toten des Weltkrieges in den Schulen alljährlich am Montag nach Re⸗ miniſcere, diesmal alſo am 18. März, ſtatt⸗ zufinden hat. Radiport Die Sieger in Antwerpen. Das Antwerpener Sechstagerennen wurde zu Ende geführt. Sieger wurden Guerra mit van Nevele, die am Nachmittag noch mit zwei Runden Rückſtand hinter der Spit⸗ zengruppe fuhren. Den zweiten Platz beleg⸗ ten Smeets/ Martin vor Huys/ Bonduel und dann erſt folgte mit Rundenrückſtand die dem Vorhandenſein eines„Schwundausgleiches“, der das Schwanken von Empfangslautſtärken ausgleicht ſowie„Schattenviſieren“, wie 3. B. beim Rora⸗ wieder auf ſeine Spur. Diehl wurde nach deutſche Paarung Schön/ Lohmann. einem Einbruch in Rumpenheim zum zweiten⸗ mal feſtgenommen, um endlich dem Richter vorgeführt werden zu können. Er wurde zu einer Geſamtſtrafe von zwei Jahren Zucht⸗ baus verurteilt. Deinem Bruder liegt's am Herzen, Auch dem Vater tut's ſo gehen; f Gibſt du Kopf und Hals und Fuß ihm, Wird die Schweſter draus entſtehen. Silbennamen-Rätſel. Troubadour und Nora 600, die dem Auge geräuſchlos anzeigen, ob man die gewünſchte Station auch wirklich richtig eingeſtellt hat. Silben⸗Rätſel: 1. Damaſt, 2. Ernani, 3. Re⸗ nette, 4. Staubkorb, 5. Caeſar, 6. Halma, 7. Weimar, 8. Eſparſette, 9. Irmgard, 10. Somatoſe, 11. Zieten, 12. Iro⸗ nie, 13. Spinoza, 14. Turnier, 15. Dagobert, 16. Jokaſte.— Der Schweiß iſt die Traene der Arbeit.— Neuyorker Sechstagerennen. Im Neuyorker Sechstagerennen behaup⸗ teten ſich zuletzt Letourneur/ Giorgetti allein an der Spitze. Mit nur einer Runde Rück⸗ Die Stromlinienlokomotive Dopfer die schnellte Dampflokomotive der Welt ſertiggeſtellt 1. a a be del heid la na re re ſe ſu ta ta the ur. 2. a an as bert de dre dus li man phi rich ro. Aus den unter„1“ angeführten Silben ſind 5 dreiſilbige weibliche Perſonennamen und aus den unter 2 angeführten Silben 4 dreiſilbige männliche Perſonennamen zu bilden. Werden nun dieſe 5 bezw. 4 Namen, und zwar l jede Art für ſich, richtig geordnet, ſo erfahren wir aus den Anfangsbuch⸗ ſtaben dieſer, was der erſte weibliche und der erſte männ⸗ liche Perſonenname zuſammen ſind. geger spr de fſauf Verſteck-Rätſel. In jeder der folgenden Dichterſtellen iſt ein Wort, das einen geographiſchen Namen bedeutet, verſteckt enthalten. Die Grazien ſind leider ausgeblieben.(Goethe.)(Stadt in Steiermark.) 5 f HBiſt du nicht auch zugrunde gerichtet?(Goethe.)(Stadt im arz.) 19 5 . 824 gicht Amboß deinem Leid, nein, ſei deines Leides Hammer.(Morggraf.)(Stadt in Weſtfalen.) Der Dichter ſteht auf einer höhern Warte Als auf den Zinnen 1 1 8 (Freiligrath.)(Nebenfluß der Donau. 5 Ui d e nützlich Wort aus ſchlechtem Munde. (Schiller.)(Nebenfluß der Donau.) das Bein zu brechen?“ führen?“ Gute Gelegenheit. „Vati, darf ich auf die Straße gehen und mit Maxe 22 2 7“* Wil 5 n. Will. ich mag den Max Müller gar nicht leiden!“ i a „Au fein, Vati. Kann ich dann hinuntergehen und den Maxe Müller verhauen?“ WWosvon leben Sie?“ f 5 „Ich lebe von der Hand in den Mund! N ü „Machen Sie gefälligſt keine Witze! Ich will wiſſen, was Sie von Beruf ſind!“. „Na, Zahnarzt, ſelbſtverſtändlich! Rätſel: Held— Hemd— Herd. Schach⸗-Aufgabe. Des hz, Kds dec, 2. Dh3—d7 matt. a. 1.., Kd—e4, Dh3— dz matt. b. 1...., Kd5—e4, 2. Dh3—f3 matt. Schar ade:— Kußhand.— „Wie hat der Lämmerſchwanz das bloß angeſtellt, ſich „Lieber Freund, ſiehſt du die Stufen, die in den Keller „Ja, natürlich!“ b 1 g „Ja du, aber der Lämmerſchwanz hat ſie eben nicht ge— Mißzverſtändnis. „Deine großen A und B ſind ganz gut, aber nun zeige mir, wie die großen C ausſehen.“ i „Ach, Herr Lehrer, ich ſchäme mich ſo, wo ich doch ſo große Löcher in den Strümpfen habe!“ ö Küche und Haushalt Es bleibt beim Obſtgenuun Man genießt Obſt— ſo will es die neuzeitliche Ernäh⸗ rungslehre— heute zu jeder Mahlzeit, weil das Obſt in ſeinem Mineralſtoff⸗ und Vitaminreſchtum lebensnotwendige Nährſtoffe enthält, die ſofort in das Blut dringen, es auf⸗ feiſchen 000 1 die dem Organismus Spannkraft ge⸗ ben und ihn vor Stoffwechſelkrankheiten bewahren. Wer vom Obſtgenuß eine beſondere Förderung der Verdauung erwar⸗ tet, ißt es am frühen Morgen auf nüchternen Magen. Ein Apfel oder eine Apfelſine vor dem Zubettgehen wirkt nerven⸗ beruhigend und dadurch ſchlaffördernd. Obſtgenuß bleibt nie⸗ mals ohne günſtige Folgen; man ſoll Obſt aber regelmäßig eſſen, nicht etwa nur als gelegentliche Näſcherei. f Obſt in jeder Form iſt dem Körper dienlich, das Friſch⸗ obſt wie die Süßmoſte, die Obſtſalate wie die Säfte. Man achte im täglichen Obſtgenuß auf Abwechſlung, vermeide alſe Einſeitigkeit, die imme abſtumpfend wirkt. Nun beſteht je die Möglichkeit einer Abwechſlung nirgends mehr als beim Obſt. Der Sommer bietet eine große Auswahl aus den Mannigfaltigkeit der heimiſchen Ernte. Im Winter greifen wir zu Südfrüchten, die bei ihrem unter dem heißen üdſichen Klima entſtandenen Vitaminreichtum beſonders in 5 Zannenormen, kalten Monaten unſeres Landes zur Vor⸗ — beugung gegen die ſogenannten Mangelkrankheiten ein un⸗ entbehrliches Mittel ſind. Vielfach hört man gegen die Südfrüchte den Einwand, man ſoll ſich von ihrem Genuß fernhalten, weil ſie aus dem Auslande kommen und ihr Bezug eine Vergeudung von Volksvermögen bedeutet. Dieſe Ueberlegungen ſind falſch. Abgeſehen davon, daß wir im Intereſſe der Erhaltung der Volksgeſundheit im Winter und Frühfahr auf Südfrüchte ücht verzichten können, ſteht ihre Einfuhr in keinem Gegen⸗ atz zu volkswirtſchaftlichen und nationalen Intereſſen. Die Züldfruchte kommen aus Ländern, mit denen wir uns urch Handelsverträge, die genau erwogen ſind, in einem eregelten Austauſchverhältnis befinden. Wir nehmen alſo Züdfrüchte in den Grenzen unſeres Bedarfs herein und chaffen dafür unſeren induſtriellen Erzeugniſſen Exportab⸗ az. Wer ans Ausland verkaufen will, muß nämlich auch ort kaufen. Zudem darf nicht vergeſſen werden, daß der überragende Teil des Ladenpreiſes für Südfrüchte als hei⸗ niſche Frachten, Löhne, Handelsverdienſt uſw. im Inlande leibt und Hunderttauſenden von Volksgenoſſen Arbeit und Eier Verraf 2 5 4 7 Hef 4 den 6 2 Tee nee Bederſ in Gecaatel einlegen, Kleinste Hackung in Apotheken gat Drogerien 1 freudig für dus Winzer ⸗ Hils Anzeigen helfen kaufen FEC ˙ AA(... Wer Richt und verkaufen if mie⸗ IAF NEN riert, wird ver⸗ geſſen 5 482 15 PO rEennences Hoch- u. Iietbau, aschinenbau, Betriebs- Technik, Elektrotachnik, ing.-Raufmann Auto- u. Flugzeugbau, tehrwerkstälien tell anerkannt.- Dructsachen trol. AER GB H Ab en Singen eee urtlard Sia ungrhA dl. Bat. Wer will im Frühjahr eim Sahrras kaufen?: Weinleiden Krampfadern Flechten, ſchwerhellende Wunden cut Srl Naf 5 Dr. Struhts Haugfalwa aühlend und jucktreizſtillend dor Sie bsgeistert.] Doſe Ram 1.13 u. Rom 2.07. Literatur N be d Chemische Fabrib b. u. f. Stedteg el 28% eee eee ruactwede- Bieleſo. Schreiben Sie uss, 5 wir cnachen ihnen 9 einen Vorschlag, Seppenheim a. d. B., 9. März.(Pferd im Kalt verbrannt.) Die Fuhrwerke der Firma Jakob Hamel fuhren an einer Bauſtelle Kalk. Beim Anfahren an den Kalk⸗ . 2 rutſchte ein Pferd und trat in den 8 liegenden bereits gelöſchten Kalk. An⸗ ſcheinend bekam das Pferd ſofort ſtarke Schmerzen und fiel durch den aufgeweichten Boden auf die Seite. Mit ſtarken Brand- wunden konnte das Pferd in den Stall ge⸗ bracht werden. Die Verletzungen waren aber groß, daß es erſchoſſen werden mußte. Heppenheim, 9. März.(Heimatſpiei.) Als diesjähriges Feſtſpiel kommt im Juni und Juli das Holzamerſche Heimatſpiel„Jörg Ankel“, das im Feſtjahr 1635 ſpielt, in etwa acht Aufführungen auf dem hiſtoriſchen Marktplatz zur Darſtellung. „Zwingenberg, 9. März.(Die Grippe in Kreis Bensheim.) Da infolge der un der Gemeinde Zwingenberg beſonders ſtark Kufgetretenen Grippeerkrankungen mit einer weiteren Verbreitung der Krankheit gerechnet werden muß, wurde vom Kreisamt zur Ein— dämmung hung der Volksſchule und der Kleinkinderſchule in Zwingenberg bis einſchließlich Mittwoch, den 13. März, angeordnet.— In Gronau, wo die Grippe⸗Erkrankungen noch nicht merk⸗ lich nachgelaſſen haben, bleibt die Volksſchule wefter bis 3. März geſchloſſen. Aus dem Ried, 9. März.(Be wi rtſchaf⸗ tung der Freilandgurken.) Nach er Anſteckungsgefahr die Schlie⸗ Vie fortſchreitenbe Entwickung in der Ei⸗ ſenbahntechnik hat in den letzten Jahren zu beträchtlichen Veränderungen beſonders im Perſonenverkehr geführt. Als vor einiger Zeit die Deutiche Reichsbahn den Schnell⸗ kriebwagen, den bekannten„Fliegenden hamburger“, einführte, fand dieſer Wagen ſchnell überall in der Welt Nachahmungen, allerdings längſt nicht überall mit dem glei⸗ chen Erfolg. Der Dieſelwagen ſchien immer- hin einen beträchtlichen Schritt zur endgül⸗ tigen Vorherrſchaft gegenüber der Dampf- lokomotive getan zu haben. Die Reichsbahn machte aber eine neue Erfahrung: Da der„Fliegende Hamburger“ ab und zu infolge von kleinen Defekten außer Betrieb geſetzt werden mußte, mußte ſich ein geeig⸗ neter Erſatz finden. Man ſetzte eine der ſchnellſten D.Zug⸗Lokomotwen ein. mit der es gelang, einen Zug mit 140 Stundenkilo— meter Geſchwindigkeit über die bringen. Verſuche im Windkanal führten zu der Erkenntnis, daß alſo die Dampflokomotive durchaus noch entwick⸗ lungsfähig iſt, wenn man eine geeignete äußere Form findet. Die Reichsbahn hatte ſich daher entſchloſ⸗ ſen, bei Vorſig drei Lokomotiven in Auftrag zu geben, die durch ſtromlinienförmige Ver⸗ kleidung einen beträchtlichen Leiſtungsge⸗ Strecke zu winn ermöglichen. Die maschinen ſouen auftragsgemäß eine fahrplanmäßige Dauer- geſchwindigkeit von 150 Stundenkilometer und eine— zur Einholung von Verſpätun— gen notwendige— zeitweilige Höchſtgeſchwindigkeit von 170 Stunden⸗ kilometer haben. Die neuen Maſchinen haben eine im Windkanal gefundene Stromlinienverklei— dung erhalten, die bei einer Geſchwindigkeit von 150 Stundenkilometer eine Erſparnis von 500 PS bringt, bei einer Geſamtleiſtung der Maſchine von 2800 PS! Das bedeutet alſo einen Leiſtungsgewinn von faſt 20 v. H. Die erſte der neuen Maſchinen hat be. reits ihre Probefahrten angetreten Sie wird wahrſcheinlich eine Höchſtleiſtung von 175 Stundenkilometer er- reichen und damit dem Dieſeltriebwagen an. nähernd gleichkommen. Dabei muß aber be— dacht werden. daß der Triebwagen immer nur an den vorhandenen kleinen Raum ge— bunden iſt. während die neuen Dampfloko⸗ motiven einen beträchtlich größeren Zug⸗ raum mitnehmen können. Vor allen Dingen können alſo Spezialwagen, wie Speiſewa⸗ gen, Schlafwagen und dergleichen. ange— hängt werden, Bequemlichkeiten. die den Paſſagieren der Triebwagen in ihrer jetzi⸗ gen Form nicht geboten werden können. ſtand bilden Debaets/ Wiſſel, Rodak/ Ritter, Me. Namara Lands, die zwei Stunden lang jogar die Führung innehatten, ſowie die Deutſchen Ehmer /Korsmeier die Haupt⸗ gruppe der Verfolger, der eine weitere Bahnlänge zurück das deutſch⸗amerikaniſche Paar Hürtgen/ Spencer folgt. Hürtgen hatte am Nachmittag dauernd neue Vorſtöße ein⸗ geleitet und wurde vom Publikum ſtark ge. feiert. 8 Ru del ert Dortmunder Reit- und Fahrturnier. Das Dortmunder Reit- und Fahrturnier in der Weſtfalenhalle hatte einen verhältnis mäßig guten Beſuch aufzuweiſen. Die Wett⸗ bewerbe des dritten Tages enthielten eine Eignungsprüfung für Jagdpferde Klaſſe L. o. M. in zwei Abteilungen: a) ohne Min⸗ deſtgewicht, b) mit Mindeſtgewicht 85 kg. Hier hatten die Pferde einen Jagdgalopp über 1000 me zu abſolvieren und außerdem ſechs jagdmäßige Hinderniſſe im Einzelnen und in Gruppen zu nehmen. In der Klaſſe a ſiegte Frau Käthe Franke auf Donar, während in der Klaſſe b Guſtav Lange auf Columbus den erſten Platz belegte. Ein Tandemfahren brachte gute Leiſtungen. Ein Dreſſurwettkampf um den Preis des Ober⸗ präſidenten der Provinz Weſtfalen beſchloß den Nachmittag. Sieger wurde hier Haupt⸗ mann Viebig auf Fels. Ihre Hände brechen 55 Ihren Händen geht der erste Eindruck Ihrer Persönlichkeit aus. Jie dürfen ihre natürliche Anmut nicht verlieren— nicht rauh und reizlos wer- den. Kaloderma-Gelee, das Spezialmittel zur Pfle- ge der Hände, verhindert mit Sicherheit jedes Rot- und Raubwerden, ganz gleich wie sehr Ihre Hände angreifender Tätigkeit in Haus und Beruf oder ungünstiger Wit⸗ tzt werden. Es erhält sieren und kneten Sie tüchtig einc Minute lang. Sie werden bemerken, daß bereits in dieser kurzen Zeit die Haut das Gelee vollständig in sich aulgesaugt hat und merklich glatter und elastischer geworden ist. Lassen Sie Kaloderma-Gelee uber Nacht wir- ken und beobachten Sie den Erfolg! ot gibt, während der Reſt ſogar in Geſtalt von auslän⸗ ichen Aa Agen für unſere Induſtriefabrikate nach Jeutſchland zurückfließt. 5 1 Wohldurchdachte Ueberlegungen verlangen alſo, daß wir auch im 118 und Frühjahr beim Obſtgenuß bleiben; denn Obſt iſt zur Erhaltung der Geſundheit unentbehrlich. VB. Kalodernia · Ge les ſettet niofit usul ist daher bas unters angenehm im Cebrauo. KALODFE DAS SFEZIALMITT EI. Zun Prize bn UANbn in Tuben 2u RM 30, 50 und 1.— lie Hände zart und jung und macht auch bereits angegriſſene Haut über Nacht wieder weich und geschmeidig. X Machen Sie einmal diesen ein- lachen Versuch: Verreiben Sie ein wenig Kaloderma-Gelee auf Hand- rücken, Gelenk und Fingern. Mas. B WOol FFA SOHN KARLSRUHE 2 nde“,„Die Familie“ und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 10 erſchetnen zie Hellas b.. 4. Bl. 5 663 604. Für die auf dieſer Seite e e Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. e 0 1 5 die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigentell Carl Görg. 1 5 W e tagsblatt Deulſcher Provlns⸗Verleger, ſämtlich in Berlin Wi, Mauerſtr. 80, 55 rheberrechtsschutz: Fünf Fürme-Verlag, Halle(Saale) ſeine Angſt unter äußerlicher Grobheit. „Zwei Söhne habe ich hergegeben“, ſprach ſie unent⸗ wegt mit derſelben Miene weiter,„und nun du Mann?!“ „Schweig!“ Wie ein Schrei war das. Da öffnete ſie i Augen und ſah mit neuem Ausdruck um ſich. Es ſah als müſſe ſie ſich erſt wieder zurechtfinden in der wirklichkeit. „Haſt du zugehört?“ fragte der Müller. Sie nickte ſtumm. „Kein Wort über alles!“ warnte er. „Mit wem ſollte ich ſprechen?“ „Antje!“ ſagte er. Mit verächtlicher Gebärde hob ſie Schultern.„Die Magd? Damit ſpreche ich nicht!“ „Weiber ſind neugierig und ſchwatzhaft, Frau!“ Sie lächelte ſeltſam. Sie war eine verſchloſſene Natur, und es kränkte ſie, daß der Mann ihr von Schwatzhaftig⸗ keit ſprach, gerade ihr. Glaubte er etwa, ſie, die Holſten⸗ müllerin, würde mit einer Magd vertrauliche Geſpräche führen? Und dann wieder ſah ſie das Bild von ſoeben, erſchrak und ſagte wie abbittend: 5 a„Es iſt nur... ich habe Angſt um dich!“ Sonderbar UHang dies Bekenntnis von den harten Lippen. Ruhig erhob ſie ſich, ein wenig ſchwerfällig; ſich mit beiden Händen auf den Tiſch ſtützend, ſat ſie ihn an. Einen Augenblick. Dann verließ ſie, hoch aufgerichtet, ohne ein Wort zu ſagen, den Raum. Innerlich graute ihr vor der Einſamkeit. Ueberall war die um ſie herum. i 6 „Laß das Unken!“ ſagte der Müller barſch und barg Fur einen Mann war alles ſo viel leichter, da waren hundert Anforderungen, die das Leben an ihn ſtellte und den Schmerz ableiteten. Sie aber— was hatte ſie? Arbeit, gewiß. Aber die wat immer dieſelbe— nichts, was ablenkte, was den Geiſt beſchäftigte, immer nur die Hände. Es iſt die Beſtimmung der Frau, Leid zu tragen!, arübelte ſie und ließ ſich mit müder Bewegung im Ohren⸗ ſeſſel am Kamin nieder. Scheu ſahen die jungen Leute das veränderte, ſchmerz⸗ zerfurchte Geſicht der Frau an und dachten der eigenen Mutter. Mitleid war in ihnen und Ehrfurcht vor der Er⸗ kenntnis ſolchen Schmerzes. Ihr Blick hob ſich, glitt über die jungen Geſichter. Waren dieſe jungen Leute nicht alle Söhne von Müttern? Warum gingen ſie von Heim und Hof, kämpften todes⸗ mutig und todesfreudig? Und eine innere Stimme ſagte ihr Antwort: Um deinetwillen, um der Mutter und Kinder willen, für die Freiheit der Zukunft. Hart war es, grauſam, das zu wiſſen, und doch be⸗ ſeligend, groß, wenn auch die Kinder nichts wußten von den Opfern, die ihre Mütter brachten. Langſam rannen ein paar heiße Tränen auf die unbewegten Hände, die ſonſt nie ohne Bewegung waren und ſtrickten. Jetzt, in dieſer Stunde, hatte ſie es vergeſſen. „Frau! Sollen die Leute noch Brote bekommen?“ klang Antjes helle Stimme. Das brachte ſie zu ſich. Pflicht und Arbeit ſind ge⸗ geben, um Schmerzen zu heilen. Wie hatte ſie verſäumen können, den Pflichten des Gaſtrechts nachzukommen k, ſchalt ſie ſich ſelbſt, und wußte, immer läuft das Leben weiter und vergißt nur den, der hinter ihm zurückbleibt. Arbeit iſt Kraft, iſt Wille zur Zukunft, iſt Sorge für andere. Mit ruhiger Würde erhob ſie ſich. „Hol' Brot aus dem Vorrat!“ befahl ſie und nahm mit eigener Hand eine pralle Wurſt aus dem Rauchfang, ſchnitt die Pelle auf, ſchob ſie zurück und ſchnitt dicke Scheiben und belegte mit ihnen das derbe Bauernbrot reichlich. „Soll ich dem Müller auch welche bringen?“ fragte An tie. i „Ja!“ Sie legte in fraulicher Sorge ein paar Scheiben geräucherten Schinken dazu; der Müller aß ihn beſonders gern, und ihr war, als müſſe ſie ihm etwas Liebes tun. Bei Antjes Eintritt ſah ſie Zeichnungen und koſe Blätter auf dem Tiſch vor den Männern ausgebreitet, und der Leuinant erklärte:„Die Mühle iſt unſer beſter Signalpoſten. Unſer Beobachtungspoſten kann ihn bei klarer Sicht vom Michaelisturm aus ſehen. Alſo ſtudiert ſie gut, zweimal das Rad...“ „He! Was willſt du hier?“ herrſchte der Müller zorn⸗ rot die Magd an. g „Die Müllerin ſchickt mich!“ ſagte ſie verſchüchtert, mit zitternder Stimme, ſetzte die Brote auf den Tiſch, zwei Gläſer mit heißem Grog daneben und nahm das geleerte Geſchirr fort. Schweigen herrſchte im Raum, nur das klappernde Geräuſch von Antjes Tun war hörbar. Aufmerkſam folgte Heemſtede ihrem Gebaren. „Woher kommt das Mädchen?“ fragte er den Müller als ſie wieder allein waren. „Aus Holland! Sieht zart aus— aber arbeiten kann ſie, muß man ihr laſſen. Auch wird ihr nichts zuviel, und die Frau verlangt viel. Sie hat's nicht leicht, aber ſie ſchafft's!“ Der Leutnant zögerte. Sollte er von der Entdeckung des roten Lichts ſprechen? Was aber würde die Folge ſein? Auch tat ihm der Gedanke weh, von dem„verlorenen Sohn“ in eben dem Augenblick zu ſprechen, wo der andere tot war. Und doch fiel ihm wieder die Sonderbarkeit mit dem roten Licht ein. Aber Liebe hatte immer Geheimniſſe, und Antje war jung und— die Müllerin war hart und fromm, das wußte er. Sein Wort würde das Mädchen ihrer Stelle berauben. Was ſollte ſie dann tun? Dienſt war in dieſer Zeit des Niedergangs nur ſchwer zu finden. Durfte er ein Mädchen der Verzweiflung in die Arme treiben, weil ſie liebte? Liebe war keine Schuld. Das hatte ſie richtig geſagt, denn er ſelbſt... Er dachte an die ſchöne Amalie Geeſtenbrück, die Tochter des Senators. 5 (Fortſetung folgt.) Eine neue Allion der 18„Schadenverhülung“ Am 3. März 1935 wird von der NSDAP, Keſcheleitung. Hauptamt für Volkswohl⸗ fahrt, Abteilung„Schadenverhütung. eine Aufklärungsaltion über Schädlingsbe⸗ kämpfung eingeleitet. Die Schädlings⸗ bekämpfung wird im Einvernehmen mit dem Reichsminiſterium für Vollsaufklärung und Propaganda und der Stabsleitung des Reichsnährſtandes durchgeführt. Mitwirkende Organiſationen ſind der Reichsnährſtand, die NS DA Reichsleitung, Hauptamt für Erzieher, NS⸗Lehrerbund, der Reichsbund der Kleingärtner und Klein⸗ ſiedler, die Pr. Landesanſtalt für Waſſer⸗, Voden⸗ und Lufthygiene u. a m. Jährlich gehen im Deutſchen Reich durch Schädlinge aller Art Werte von rund Iwei Milliarden NM. verloren. Jahr für Jahr werden 1525 des Durchſchnittsertrages der deutſchen Getreideernte vernichtet; allein die Ankrautſchäden betragen jährlich 600 Mill. Reichsmark. Durch richtigen,„Saatſchutz könnte nach Auffaſſung der Bayeriſchen Landesanſtalt für Pflanzenbau und Pflan⸗ zenſchutz eine jährliche Mehrernte im Werte von 900 Millionen RM. in Deutſchland er⸗ zielt werden. Ein einziges Ungeziefer, der winzige Kornkäfer, richtet auf den Getreide- böden 100 Millionen RM. Schaden an. WAnzählige Schädlinge bedrohen auch die Geſundheit des Menſchen. Fliegen ſind z. B. ſchlimme Verbreiter anſteckender Krank⸗ heiten Im Kampf gegen die Tuberkuloſe iſt das Ausrotten dieſer Schmarotzer eine zwingende Notwendigkeit. Die Wanzen. deren Bedeutung in geſundheitlicher Hinſicht faſt allgemein d wird, müſſen rück⸗ slos ausgerottet werden. 5 von ver NS Volkswohlfahrt durchge⸗ führte Schädlingsbekämpfung verlangt des⸗ halb Mitarbeit von jedem einzelnen Volfs⸗ genoſſen. Jeder Einzelne ſoll durch Kampf gegen Schädlinge das deutſche Volksvermögen vermehren und das Leben des deutſchen Men⸗ ſchen und ſeine Geſundheit erhalten helfen. Vor allem: Reinlichkeit! s beſte Mittel zur Fernhaltung von Siegen iſt peinliche Sauberkeit und Ordnung. Die ganze Hygiene fängt ſa schließlich doch beim Scheuerlappen und beim Schrubber an. Wenn wir unſeren Körper täglich reinigen und die Zimmer ſauber halten, wenn in Haus und Hof kein Unter⸗ ſchlupf für Ungeziefer und Schädlinge niög⸗ lich iſt, dann iſt das die beſte Schadenver⸗ hütung. Jede Unſauberkeit und Unordnung ruft Schädlinge herbei. Eine unter einen Schrank geratene offene Schuhbüchſe kann z. B. zur Quelle der Vermilbung einer ganzen Küche werden, und nichts bietet den Ratten beſſeren Unterſchlupf als Gerümpel in Keller und Hof. Das gute alte Drahtfenſter, das man früher viel in der Küche zur Fernhaltung von Fliegen und Weſpen benutzte, verdient auch heute noch Anwendung, wenn man ſich gegen Fliegen und Hausmücken nicht anders elfen kann. Unentbehrlich ſind Gazefenſter ei Luftſchächten und Fenſtern von Waſſer⸗ verſorgungsanlagen. Das Schließen der Fenſter hält ebenfalls Fliegen und Mücken Tiertcadaver liegen immer in Wald und Flur um- not. Sle werden von der»Seuchenpollzei des Peldese, den Käfern, Motten und Maden, restlos * t. 1 ned aber ist es, wenn diese nützlichen Tiere in unsere Wohnungen eindringen ung sich auf unsere Kleider und Teppiche stürzen. Auch da kennen sie kein Hrbarmer, wenn wir ihnen nichr Einhalt gebieten. fern, die beſonders leicht ins Zimmer ein⸗ dringen, ſolange die Sonne auf der betref⸗ fenden Hausſeite liegt oder ſobald am Abend Licht angezündet wird. g Waſſer und Seiſe allein genügen nicht zur Reinigung des Hauſes. Darum ſollte man auch im Haushalt Desinfektionsmittel ver⸗ wenden, möglichſt ſolche, die keinen Geruch hinterlaſſen. Namentlich auf den Aborten muß regelmäßig mit Desinfektionslöſungen aufgewiſcht werden, um den Geruch zu be⸗ ſeitigen und die Uebertragung von Ruhr und anderen Darmkrankheiten zu verhindern. Ein gefährlicher Feind des Menſchen iſt der Staub. Staubwiſchen beſeitigt ihn nur unzureichend; feuchtes Abwiſchen iſt beſſer, und am beſten ſind Staubſauger. Am ge⸗ fährlichſten iſt aber der Stiefelſchmutz, der von der Straße hereingebracht wird, weil er Anſteckungskeime von menſchlichem Aus⸗ wurf, Hundekot und dergl. birgt. Teppiche und Matten müſſen daher von Zeit zu Zeit gründlich geklopft werden, da der Staub⸗ ſauger allein den feſtgetretenen Schmutz nicht entfernen kann. 5 1 85 N Nees 5 1 Wenn die Hausfrau wüßte, wie viele Krankheiten und Gefahren ſie ihren Lieben durch peinliche Sauberkeit fernhalten kann, dann würde ſie noch weit mehr als bisher darauf bedacht ſein, ihre Wohnung, das Haus und alle Nebengebäude rein zu er⸗ — 5 75 7 aaa 5 1 9 e N 772 2 * Im der Schaden, AGurech halten und ihre Angehörigen zur größten Sauberkeit anzuhalten. Jeinde unſerer Kleider und Pelze Der Verluſt, den die deutſche WMirtſchaft durch die Kleidermotte erleidet, kann auf 30 bis 40 Mill. RM. im Jahr geſchätzt werden. Wenn man bedenkt, daß ſchon kleine Mottenlöcher große Klei⸗ dungsſtücke unbrauchbar machen können, dann wird die Höhe die⸗ ſer Zahl nicht überraſchen. Die Raupe der Kleidermotte zerſtört ſehr viel, mehr als ſie zur Ernäh⸗ rung gebraucht. Ganz harmlos und unſchädlich iſt dagegen die Motte ſelbſt. Es hat darum auch gar keinen Zweck, auf herumflie⸗ gende Motten Jagd zu machen, denn die umherflatternden Mot⸗ ten ſind entweder Männchen oder Weibchen, die ihre Eier ſchon gelegt haben. Aus den Eiern aber kommen die Raupen, und darum muß man die Wollſachen und Kleidungsſtücke, in denen noch größhe⸗ auf anderen der deutschen . 7. 7 die Raupen leben, vor Motten ſchützen und nach Raupen, Eiern und Motten ab⸗ fuchen. 5 0. ö Leider gibt es bisher kein Mittel, die Motten von unſeren Wohnungen e ten. Wir müſſen uns daher darauf be⸗ ſchränken, die gefährdeten Stofſe zu ſchützen. Gefährdet ſind vor allem alle Stoffe, die aus Tierhaaren oder Federn beſtehen, ſo⸗ weit ſie nicht ſtändig gebraucht werden doer mit einem beſonderen Schutzmittel getränkt ſind. Schützen können wir dieſe Stoffe da⸗ durch, daß wir ſie etwa alle 8 Tage kräftig klopfen oder bürſten, um die Eier zu be⸗ ſeitigen, die von der Motte glücklicherweiſe nicht angellebt, ſondern nur loſe aufgelegt werden. Beſſer und bequemer iſt es, Klei⸗ dungsſtücke, die längere Zeit nicht gebraucht werden, mottenſicher aufzubewahren, etwa in Säcken aus kräftigem Papier oder in einer dicht ſchließenden Moftenkiſte. Nußer der Motte hat ſich in den letzten Juhren ſehr ſtark der Teppichkäfer ein⸗ gebürgert, der im Freien lebt und ſeine Eier in den Wohnungen ablegt. Seine ge⸗ drungene Larve iſt dicht mit dunkelbraunen oder ſchwarzen Haaren beſetzt, ſtellt ſich bei Erſchütterungen tot und wird dann oft gar naht für ein Tier gehalten. Eine ganz ahn⸗ liche Lebengweiſe hat der ſogen. Pelz⸗ käfer. Er iſt etwa: en slang, ſchwarz wit zwei weißen Punkten auf den Flügeln. Seine Larve iſt braun und trägt am Hinter⸗ ende einen langen Haarſchopf. Beide Tiere, die ſehr gefräßig ſind und ſehr raſch laufen, werden mit den gleichen Mitteln bekämpft. Schädlinge angerichtet wird als die Schägen deutschen Obstbau ist; der jährlieh aller Art womöglich Hinzelgehieten Wirtschaft. . Auslands- Obsfte 113 Mill. Mk. 2— N Der Kampf des Wigzers mit den Schädlingen des Weinbvaues it ce. raderu sprichwörtlich geworden Der Ausfall durch Krankheites und Ge kahl linge im Pfalzweinbau beträgt 20 Mil lionen Mark im Jahr. Die Obstarsde verniehtet jährlien Bestände von 1 Min Mark Wert. Der Obstschaden v beute gröber als die Obsteinfubr; tale anderen Worten: Würden die 120 Mix. Mark Verlust an deutschem Obe be seitigt,. dann könnte die volle Summe für die Einfuhr von Auslandsehst, jünrlieh üver 100 Mill. Mark, ola ge. spart werden. Das Ungeziefer als Seuchenfräger Wanzen, Natten, Flöhe und Läuſe ind ein ſo 100 Ungeziefer, daß reinliche Menſchen ſie ſicherlich ſchon aus dieſem Grunde energiſch bekämpſen. Leider genügt aber das Vorgehen des Einzelnen nicht, weil dieſe Schädlinge immer wieder Gllf⸗ treten, ſolange ihnen noch in einzelnen Wohnungen, Kellern oder Löchern Lebens. möglichkeiten geboten werden. Darum it es notwendig, auch den letzten Volksgenoſſen über die Gefahren dieſer Schädlinge auſzu⸗ klären. Selbſt wenn es Menſchen geben ſollte, denen es nichts ausmacht, von UAn⸗ gezieſer gebiſſen zu werden, ſo würden ſte das wahrſcheinlich weniger geduldig er⸗ tragen, wenn ſie wüßten. welche Geſund⸗ heitsgefahren das Körperungezieſer mit ſich bringt. Wanzen ſind nachgewieſenerweiſe Ueberträger von Tuberkelbazillen. Fliegen übertragen Eiterbakterien und Typhus. bazillen, Matten und Flöhe bringen Zest und andere in 1 das Fleck fieber, Krätzmilben die Krätze. l fees ist verantwortungslos, aus falſcher Scham zu verſchweigen, daß man von Wan⸗ zen oder anderem Ungeziefer beläſtigt wird. Es iſt keine Schande, Ungeziefer zu bekämpfen, 1 iſt 6770 eine Schande, Ungeziefer nicht zu bekämpfen. Bei 10 großen Umfang, den die Wanzen⸗ plage in manchen Städten angenommen fer werden ſich dieſe Schädlinge auch bei beſter Zuſammenarbeit von Wobnungsinhabern und Kammerfjagern nicht ganz beſeitigen laſſen, wenn der Kampf nicht gleichzeitig von der Stadtverwaltung geführt wird Das gleiche gilt erſt recht von Ratten und Mäuſen, weil dieſe ſich im allgemeinen nicht in Wohnräumen aufhalten, ſondern in Kel⸗ lern, Kanälen. unbewohnten Grundſtücken Bodenräumen und dergl Beſonders geführ lich ſind die Ratten darum. weil ſie alles Mögliche und Unmögliche anfreſſen, ſelbſt elektriſche Kabel, Leitungsrohre und dergl., ſo daß ſchwere Unglücksfälle entſtehen können Eine Vertilgung aller dieſer Schädlinge kann mit vollem Erfolg im allgemeinen Rwr durch einen Kammerjäger vorgenommen erden. Die im Handel käuflichen Vernich⸗ tungemittel ſind zwar teilweiſe recht wirk⸗ ſam, aber mun kommt mit ihnen nie reſtlos an die Anterſchlupfräume des Angezieſer heran, ſo daß die ſicherſte Bekämpfungsart das Vergaſen iſt. Entſcheidend iſt imme, daß alle Volksgenoſſen gleichzeitig guſam⸗ menwirken, um dieſe gefährlichen Feinde des ganzen Volkes auszurotten. Kammerjäger fordern Sfaafsauffſicht Im Kammerjägerweſen haben ſeit langen Jahren große(Mißſtände geherrſcht. denn dieſes Gewerbe konnte jedermann ohne irgendwelche Vorbiſdung ausüben. Damit wurde der Jfuſcherei und der Beutelſchnei⸗ derei Tür und Tor geöffnet. Die ehrlichen Kammerfäger, die ſich in freiwilligen In nungen und dieſe wieder im Zund der Kammerjäger innungen zuſammengeſchloſſe/ hatten, konnten dagegen nicht anfkomm. Runmehr ſind die Kammerſäger als 00. logiſche Desinfektoren in die Reichs achſchaft 1 der Wofafeltnren aufgenommen worden und 1 bereits einige San ungsnaznaf, nen eee 8 0 wie die geregel Rusbildung und die Ablegung inet, Pri fung. Ferner ſordern ſie ollgeſſionjerung ihres Gewerbes und Stellung unter Staats⸗ aufſicht. 9 605 werk, das ſich jeder Filmfreund anſehen wird. Betr. Verteilung der Tabakanbauflächen für gefüllt bis ſpäteſtens Montag, den 11. ten, daß ihre diesjährige Anbaufläche die⸗ Reiehsmusikkammer Ortsmufikerſchaft Bensheim Bergſtraße⸗Ried Am 1. März 1935 iſt eine neue An⸗ ordnung zur Befriedung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe im deutſchen Muſikleben in Kraft getreten. Die Beſtimmungen vom 19. März und 26. April 1934 ſind außer Kraft geſetzt. a Berufs muſiker haben als Voraus⸗ zung für die Berufsausübung die Mitglied⸗ ſchaft der„Reichsmuſikerſchaft“ in der Reichs⸗ muſikkammer zu erwerben. Der Nachweis dieſer Mitgliedſchaft wird durch ein Mitgliedsausweis, welcher die mu⸗ ſikaliſche Betätigung enthält, erbracht. Perſonen, die Muſiknebenbe— ruflich auszuüben beabſichtigen, werden auf Antrag von der Verpflichtung der Reichs⸗ muſikkammer anzugehören befreit. Den Antrag auf Befreiung entſcheidet der Präſident der Reichsmuſikkammer. Anträge ſind bei der Ortsmuſikerſchaft zu ſtellen. Die in die Liſte für nebenberuflich muſikausübende Perſonen Eingetragenen ſind zur nebenberuflich Muſikausübung nach be⸗ ſonderer Vorſchrift berechtigt. Unter dieſe Anordnungen entfallen: Orcheſter, Enſemble— muſiker, Einzelſpieler. Perſonen, welche Pri— vatunterricht in Muſik erteilen. Chorleiter. Leiter von Volksmuſikvereinen, Laienkapellen, Laienorcheſter. Jede Ausübung einer gemeinnützi⸗ gen muſikaliſchen Tätigkeit bedarf der Ge— nehmigung des Landesleiters der Reichsmuſi— kerſchaft. Anträge auf Genehmigung ſind ſpäteſtens 10 Tage vorher unter Darle- gung der Gründe bei der Ortsmuſikerſchaft einzureichen. Jegliche muſikaliſche Betätigung wird von Kontrolleuren der Reichsmuſikkammer ſowie den Polizeiorganen überwacht. Dienſtſtunden der Ortsmuſikerſchaft Bensheim täglich von 11— 13 Uhr, Bensheim, Kaiſer⸗Wilhelmſtraße 57. (gez:) Apfel. Leiter der Ortsmuſikerſchaf Bensheim a. d. B., Bergſtraße-Ried CC ³ĩVNçꝗ7, Betriebsführer! Handwerksmeiſter! Habt Ihr ſchon veranlaßt, daß ſich Eure Lehrlinge zum Reichsberufswettkampf vom 18. bis 23. März angemeldet haben? Meldeſchluß am 10. März! Anmeldeformulare durch die Berufsſchulen und die Jugendwalter der DAF. 1. Ulernheimer Tonfilmschau Martha Eggerth und Leo Slezak in dem herrlichſten Spitzenfilm der Europa Ihr größter Erfolg Das Gchickſal der Thereſe Krones! Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Mit großer Spannung und Freude er- warten alle Filmfreunde das ſchönſte und ent— zückenſte Martha Eggert⸗Filmwerk. Umſonſt hat man dieſem Filmwerk nicht den Titel „Ihr größter Erfolg“ gegeben. Wohl ſelten iſt ein Film gedreht worden, der alles das was das Publikum ſehen und hören will in ſo glänzender Weiſe in ſich vereinigt, wie ge— rade dieſer Film„Ihr größter Erfolg. Strah— lender Geſang— bezaubernde Jugend und Schönheit— intereſſante Männlichkeit— pak⸗ kende menſchliche Darſtellung— goldener Hu— mor— ſprühender Witz und einſchmeichelnde Muſik ſind die großen Vorzüge dieſes Films! Ein ſpannender Film vom Schickſal der be⸗ rühmten„Wiener Nachtigall“ der Herzens— roman der Thereſe Krones. Ein Spitzenfilm⸗ Ueberall Ihr größter Erfolg! Bekanntmachung. 1935. Die Formularien auf Zuteilung einer Tabakanbaufläche für 1935 ſind bei uns, Zimmer 13, erhältlich und müſſen genau aus⸗ Ma rz wieder zurückgegeben werden. Das Geſamtkontingent der Gemeinde wird vorausſichtlich keine Veränderung erfahren. Wir empfehlen deshalb den Pflanzern, bei der Beantwortung des Fragebogens darauf zu ach⸗ jenige von 1934 nicht überſchreitet. Viernheim, den 5. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim U.⸗T.⸗Tonfilmſchau Der Film auf den alle warten: Schwarzer Jäger Johanna Ein ganz gewaltiges Filmwerk! Ab heute ſehen ſie im Union⸗Film⸗Pa⸗ laſt ein gewaltiges, aufſehenerregendes Film— werk:„Schwarzer Jäger Johanna“ mit den bekannten und beliebten Filmdarſtellern: Hart- mann, Hoppe, Gründgens. Die geſamten Preſſeſtimmen Deutſchlands ſtempeln dieſen Film zu einem der beſten der Terra und der Produktion 1934— 35. Dieſer hiſtoriſche Film ſtellt eine Spit⸗ zenleiſtung der Filmkunſt dar. Darſtelleriſch, wie regietechniſch iſt Hervorragendes erzielt worden. Die Maſſenſzenen von dem Anſtür— men der ſchwarzen Reiter wirken faszinierend, laſſen Begeiſterung aufflammen für jene hel— denhaften Geſtalten des ſchwarzen Freikorps. Den Darſtellern gelingt es, mit dem Einſatz ihrer ganzen Perſönlichkeit, den Geiſt jener Zeit zu neuem Leben zu erwecken. Ein Stück Geſchichte rollt über die Leinwand Franzoſen im Land. Ein geknechtetes Volk ſchreit nach Freiheit. Da zieht es die Mannen hinaus...... Im Mittelpunkt des Ganzen ſteht das Mädel in Huſarenuniform, das bei allerlei Streichen mit dabei ſein muß. Dieſes burſchikoſe Allerweltsmädel weiß keine andere als Marianne Hoppe ſo wahrhaft zu verkör— pern. Draufgängeriſch und verwegen, herb und milde zugleich, aber auch wieder fraulich und rückhaltend iſt ſie in jeder Phaſe gleich ſtark. Daneben Paul Hartmann, der todesmutige Major Korfes, ein ganzer Mann, Soldat und Kämpfer vom Scheitel bis zur Sohle. Das Intrigenſpiel des Dr. Froſt hat in Guſtaf Gründgens den beſten Interpreten und Dar— ſteller gefunden, eine Rolle in der der Künſtler geradezu meiſterhaft iſt. Zu erwähnen wäre noch Paul Bildt als Herzog. eee Der Reichsberufswettkampf iſt das Symbol der Hitlerjugend, ſagt Baldur von Schirach. Hitlerjungen und Mädel im BdM, dieſes Wort Eures Reichsjugendführers verpflichtet Euch! Aufruf! zur Bauernkundgebung am 16. März 1935 in Heppenheim! Der theoretiſche Teil der Erzeugungs- ſchlacht iſt vorüber, und nun beginnt die praktiſche Arbeit des Bauern. Die Bauern haben nun zu beweiſen, ob ſie würdig ſind, das Vertrauen des Führers zu haben, und ſomit die Ernährung des deutſchen Volkes ſicher zu ſtellen. Bevor die Frühjahrsoffen— ſive voll und ganz einſetzt, ruft die Kreis— bauernſchaft Starkenburg-Süd ihre Bauern, Bäuerinnen und Landjugend noch einmal zu— ſammen, um vor dem Reichsſtatthalter Pg. Sprenger und Landesbauernführer Pg. Dr. Wagner durch eine Maſſenkundgebung am 16. März in Heppenheim Zeugnis abzulegen, daß die geſamten Bauern hinter den Maßnahmen des Führers ſtehen und gewillt ſind, voll und ganz ihre Schuldigkeit zu tun. Der Vormittag der Kreisbauernſchafts— veranſtaltungen iſt mit Sondertagungen der Landjugend, der Hausfrauen, des agrarpol. Apparates und der Ortsbauernführer uſw. ausgefüllt. Nachmittags um 3 Uhr beginnt die große Kundgebung. Das Programm der Kreisbauernſchaftsveranſtaltung wird den Bauern durch die Ortsbauernführer zugeſtellt. Um Jedem Gelegenheit zu geben, die Kund— gebung beſuchen zu können, werden Sonder- züge mit verbilligtem Fahrpreis eingelegt. Wir erwarten, daß von dieſen günſtigen Be— förderungsmaßnahmen von einem jeden Bau— ern der Kreisbauernſchaft Starkenburg-Süd Gebrauch gemacht wird. Heil Hitler Reinheimer Kreisbauernführer Kreisleitung Heppenheim Dr. Hildebrandt Kreisleitung Bensheim Brückmann Kreisleitung Erbach echtel N Möglichkeit, Froſtſchäden mit Sicherheit zu Aus unſerer Aktenmappe. Können einem Erwerbsloſen Zeugen⸗ gebühren gezahln werden? In der Juriſtenzeitung wird die Frage aufgeworfen, ob einem Erwerbsloſen Zeugengebühren gezahlt werden können. Von einer Seite wird ſie verneint mit der Begründung, daß einem Arbeits⸗ loſen neben einer aus öffentlichen Mitteln gezahlten Unterſtützung nicht noch eine weitere Zahlung aus öffentlichen Mitteln gewährt werden könne. Dieſer Anſicht wird von anderer Seite widerſprochen mit dem Hinweis darauf, daß ſie nicht der Billigkeit entſpreche und daß die Art der erwähnten Zahlungen doch ſehr verſchieden ſei. Das ergebe ſich ſchon daraus, daß die dem Erwerbsloſen gezahlte Wohlfahrtsunter— ſtützung unter Umſtänden zu rück- gezahlt werden müſſe, während die Zeugengebühr in jedem Falle dem Zeugen verbleibe. Auch ſei zu berückſichtigen, daß, wenn von einer Auszahlung der Zeugen— gebühr mit Rückſicht auf die Wohlfahrts- unterſtützung abgeſehen würde, der erwerbsloſe Zeuge, der eine Unterſtützung beziehe, ſtets um die Entſchädigung kommen würde. Aus dieſen Gründen ſei auch dem erwerbsloſen, Unterſtützung beziehenden Zeugen eine Entſchädigung zu zahlen. Neues aus der Technik. Gefrierſichere Waſſerleitungsrohre? Um die Frage zu klären, ob es möglich iſt, innerhalb der gegebenen wirtſchaftlichen Grenzen Rohrleitungen zu bauen, die wirklich roſtſicher ſind, hat man bei der Fachſtelle Haustechnik beim Verein Deutſcher Ingenieure Gefrierverſuche durch— geführt, zu denen Rohre aus Blei, weichem und hartem Kupfer, weichem und hartem Aluminium verſchiedener Legierung, ſowie geſchweißte und nahtloſe Stahlrohre be— nutzt wurden. Dabei ergab ſich, daß inner— halb des wirtſchaftlich Vertretbaren keine Möglichkeit beſteht, Rohrleitungen allein durch die Wahl des Werkſtoffes vollkommen froſtſicher herzuſtellen, ſo daß ſie den Ge— frierpunkt aushalten. Die einzige vermeiden, beſteht immer noch in der Be— achtung folgender Regeln: alle Waſſer— leitungen müſſen ſo verlegt werden, daß ſie Temperaturen unter Null Grad nicht aus— geſetzt ſind. Sofern dies nicht möglich iſt, muß für ausreichende Abdämmung Sorge getragen werden. Gut iſt endlich die An— wendung von ſelbſttätigen Entleerungsvor— richtungen, während bei Waſſerleitungen, die nur während der Sommerzeit benutzt werden, auch von Hand zu betätigende Ent— leerungsvorrichtungen genügen. Ein Türſchalter, der Licht ſpart. Es iſt immer eine mißliche Sache, wenn man nach Stunden zufällig bemerkt, daß man wieder einmal vergeſſen hat, das Licht abzudrehen, nachdem man einen Keller- oder Bodenraum, das Bad oder ein Lager verlaſſen hat. Am beſten iſt ſchon, man hat eine Vorrichtung, die das Licht automatiſch ausſchaltet, wenn man es nicht mehr braucht. Man kennt bereits eine An— zahl ſolcher Lichtſpartürſchalter, die vor allem gern in franzöſiſchen Hotels ver— wendet werden. Nun wird eine neue Bau— art eines lichtſparenden Türſchalters deut— ſcher Herkunft bekannt, der an jeder Tür leicht und raſch angebracht werden kann, ohne daß an der Lichtleitung, auch wenn ſie unter Verputz liegt, irgendwelche Verände— rungen vorgenommen werden müſſen. Beim Offnen der Tür ſchaltet ſich das Licht von ſelbſt ein und wird erſt durch das Schließen der Tür nach dem Verlaſſen des betreffenden Raumes wieder ausgeſchaltet. Der Schalter beſteht aus zwei zuſammen— wirkenden Teilen: einem an der Tür be— feſtigten Schubarm und einem Hebelſchalter am Türrahmen, der vom Schubarm bei der Bewegung der Tür betätigt wird. Man muß allerdings die Tür immer hinter ſich ſchließen, wenn man den Raum betritt, ſonſt klappt es nicht; denn erſt beim noch— maligen Offnen der Tür wird der Stromkreis unterbrochen und das Licht ausgeſchaltet, in dem Augenblick, in dem man den Raum wieder verläßt. Man wird abzuwarten haben, ob ſich dieſes Schließ⸗ und Offnungsſpiel im praktiſchen Gebrauch bewähren wird. Ein neues Hilfsmittel zur Strecken überwachung. Mit der Heraufſetzung der Fahrgeſchwin— digkeit im Eiſenbahnverkehr iſt eine ſchärfere überwachung des Oberbaues notwendig geworden. Ein neues Hilfs— mittel der Streckenkontrolle iſt der von einem deutſchen Werk gebaute„Loko⸗ motivlaufſchreiber“, der die Be⸗ wegungen der Fahrzeuge, die ſich aus dem Zuſtand der Gleisanlage ergeben, während der Fahrt ſelbſttätig aufzeichnet. Die Auf⸗ zeichnungen werden als gegenſeitige Be— wegungen zwiſchen Lokomotive und Tender abgenommen. Durch ein beſonderes über- tragungsſyſtem können die Nick⸗ und Schlingerbewegungen durch zwei Schreib— ſtifte zwangsläufig auf einen Papierſtreifen transportiert werden, deſſen„Bild“ leicht ablesbar iſt. Mit einem dritten Stift wer⸗ den mit der Hand beſtimmte Kennzeichnun⸗ gen eingetragen wie Kilometerſteine, Sta⸗ Schwinn tionen, Brücken und anderes. Gonlesdlenst-Oranung der katholiſchen Gemeinde. Apoſtelkirche: 6,30 Uhr: 1. hl. Meſſe. 8 Uhr: 2. hl. Meſſe. 10 Uhr: Hochamt mit Predigt. 1 Uhr: Verſammlung der Jünglingsſo⸗ dalität. 2 Uhr: Andacht 4 Uhr: Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen-Congregation bei den Engl. Fräulein. 7,30 Uhr: Faſtenpredigt durch einen Or— densprieſter. Marienkirche: 8,30 Uhr: heilige Meſſe. 10,30 Uhr: Kindermeſſe. 1 Uhr: Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen Montag: 6,45 Uhr Requien für den in Mannheim verſtorbenen Joſef Abt. 6,45 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Wunderle 2., Anna Maria Wunderle, El— tern Joh. und Marg. Niebler. 7,15 Uhr beſt. Seelenamt für Eliſe Thomas geb. Hofmann, Eltern, Schwiegereltern und Geſchwiſtern. Dienstag: 6,45 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Werle 1. Ehefrau Eliſe geb. Stefan, Schwiegereltern Nikolaus Mandel 3. Ehefrau Franziska geb. Binninger, Kinder und Angehörigen. 7,15 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Neudörfer Eltern, Schwiegereltern und Angehörigen. Mittwoch: 6,45 Uhr beſt. Amt für Marg. Dewald geb. Martin, Großeltern Anna Maria geb. Schmitt, Gg. Faltermann, Ehefrau Anna Maria geb. Schmitt und Johann Dewald 10. 7,15 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Lammer 2., Ehefrau Anna Maria geb. Schneider, Sohn Johann und Schwiegerſohn Jakob Braun. Donnerstag: 6,45 Uhr beſt. Seegensmeſſe für Nikolaus Helbig 7. und Angehörige. 7,15 Uhr beſt. Engelamt für Mich. Bugert Ehefrau Julianna geb. Buſalt, Kinder und Angehörigen. Freitag: 6,45 Uhr beſt. Amt für Cornelius Bauer 2. Ehefrau Marg. geb. Rohrbacher, Söhne Philipp und Heinrich, Tochter Apollonia geehl. Bollmann und Angehörigen. 6,45 Uhr geſt. hl. Meſſen für Familien Joh. Heckmann 1. und Gg. Schneider 2. 7,15 Uhr beſt. Jahresgedächtnis für Gg. Winkler 7. und Auguſt Winkler. a Samstag: 6,45 Uhr beſt. Amt für Adam Weidner 6. Ehefrau Barbara geb. Brechtel und Sohn Jakob. 6,45 Uhr geſt. hl. Meſſen für Familien Nikolaus Bugert 5. und Johann Neu— dörfer. 7,15 Uhr beſt. Jahresgedächtnis für Jakob Kirchner 4. und Sohn Jakob. Am Montag um 6,45 Uhr und Mittwoch um 6,30 Uhr iſt bei den Engl. Fräulein; am Dienstag und Donnerstag um 6,45 Uhr bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſen. Am Dienstag und Freitag iſt um 6.45 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag beginnt die öſter— liche Zeit. An dieſem Tag empfangen die Oſterkommunion alle chriſtenlehrpfl. Jung— frauen. Der Beichtſtuhl in der öſterlichen Zeit beginnt Samstags um 4 Uhr für die Erwach— ſenen. Zugleich am nächſten Sonntag Oſter— Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Baldauf und Riebel; Fräulein Kärcher und Krimmel. Beicht der Mädchen Freitag halb 5 Uhr, der Knaben am Samstag um 2 Uhr. Mittwoch und Freitag abend halb 8 Uhr Faſtenandacht. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 10. März 1935.(Invocavit) Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Jeſ. 54, 10; Lieder: 279, 311, 295). 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 11. März 1935: Abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, den 12. März 1935: Abends 8 Uhr: Frauenabend Mittwoch, den 13. März 1935: Abends 8 Uhr: Zweite Paſſionsandacht. Anſchließend Mädchenbund.