2 ee e Bauern! Die Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗ Süd rechnet auf Euch am 16. März! eee Lokales Viernheim, 14. März. Zur Bauernkundgebung! Es iſt Pflicht eines jeden Tabakpflanzers, Zuckerrübenbauers und Milchanlieferers, ſich 3 Stunden am 16. März freizumachen und an der Tagung teilzunehmen. Da der Ortsbauernführer zur Sonder⸗ tagung bereits vormittags in Heppenheim ſein muß, wird Herr Ortsgruppenleiter Franzke die Bauern perſönlich nach Heppenheim begleiten und hoffen wir, daß die Bauernſchaft durch zahlreiche Beteiligung beweiſt, daß ſie treu zum Führer ſteht. Jeder Bauer mache ſich daher am Samstag frei! * * Hauptverſammlung des K. K. V. und Jung-K. K. V. Wer ſich noch als KKVer fühlt, muß an der heutigen Hauptverſammlung teilnehmen. Kein Mitglied fehle! Nur völlig Gleichgültige finden Entſchuldigungen. * Gebt den Blinden Arbeit! Ab heute wird ſich ein Vertreter der Blinden— Arbeitshilfe von Darmſtadt erlauben bei den hieſigen Einwohnern vorzuſprechen. Wir bitten höflichſt dieſen Herrn nicht ab— weiſen zu wollen, ſondern ihm eine kleine Beſtellung in Beſen, Bürſten, Matten oder Körbe mitzugeben, um den Blinden, die doch von dem härteſten Loſe betroffen ſind, Arbeit zu geben. Rohſtoffen hergeſtellt und bieten daher Gewähr für gute Beſchaffenheit und Lebensdauer. Auch für die kleinſte Beſtellung wird Ihnen der Blinde ſehr dankbar ſein. * Schacholympiade 1936. Die Schacholympiade dürfte ſo gut wie geſichert ſein. Zum Trainer der deutſchen Mannſchaft, die aus 10 Spielern beſtehen wird, iſt vom Großdeutſchen Schachbund unſer Großmeiſter Bogoljubow, Triberg, ernannt worden. Dieſe Olympiade wird kein Einzelkampf um die Schach- Weltmeiſterſchaft ſein, ſondern ein Mannſchaftsringen der führenden Schachna— tionen der Welt. Der badiſche Schachverband hat ſich ſtets für die Förderung der interna— tionalen Beziehungen im Schachleben eingeſetzt, und daher iſt die Entſcheidung des Großdeut ſchen Schachbundes beſonders begrüßenswert und wird ſicherlich viel dazu beitragen, die Die Waren ſind aus nur guten WMeinungsverſchiedenheiten zwischen Berlin u Baden auszugleichen. Es iſt damit zu rechnen, daß der Riß im deutſchen Schachleben ſchon im Hinblick auf die Olympiade in allernäch⸗ ſter Zeit überbrückt werden wird. f * In Bensheim ſoll, wie es heißt, ein Denkmal zu Ehren der Frau von Bens⸗ heim errichtet werden. Dieſe ſoll dann das Wahrzeichen dieſer Stadt werden, ſo wie ſich ſeit langem die ſprichwörtliche Redensart ein⸗ gebürgert hat:„Der kommt hinten herum wie die Fraa vun Benſem!“— Wie kam die Stadt zu dieſem mit ihr verbundenen Merk⸗ mal? Im dreißigjährigen Krieg war Bensheim eine Zeitlang in der Hand der Franzoſen. Aber ſchließlich rückten Bayern unter ihrem be⸗ kannten Reitergeneral Johann von Weerth heran und belagerten die Stadt. Und nun ſoll eine Frau von Bensheim, wie die Sage er⸗ zählt, den Bayern einen unterirdiſchen Ein⸗ gang in die Stadt gezeigt haben, der vom Schönberger Tal aus durch den Mühlgraben unter einem langen Hausgewölbe hindurchge— führt habe. Auf dieſem Wege drangen die Bayern, alſo von hinten, in die Stadt ein und warfen die Franzmänner hinaus. Seit dieſer Zeit hat ſich die Wendung von der „Frau von Bensheim“ genau ſo gehalten, wie die vom„Brettener Hündle“ und vom „Enderle von Ketſch“. * Kinder im Wald verirrt. Zwei Geſchwiſter, ein 13jähriges Mädchen und ein 5jähriger Bub aus Lorſch waren dieſer Tage nachmittags in den Jägersburger Wald ge— gangen, wo man ſie auch geſehen hatte. Als ſie nach Eintritt der Dunkelheit noch nicht heimgekehrt waren, wurden ſofort Polizei und Arbeitsdienſt zur Suche aufgeboten, die zu— nächſt ergebnislos verlief. Erſt am anderen Morgen konnten die Kinder, die die kalte Nacht unter einer Eiche ſchlafend im Walde verbracht hatten, gefunden und wieder zu ihren Eltern heimgebracht werden. * Arbeiter erhalten Gewinnan⸗ teile ihres Betriebes. Die General-Ver⸗ ſammlung der Vereinigten Deutſchen Metall- werke A.-G. hat in ihrer letzten Bilanzſitzung beſchloſſen, die Gefolgſchaftsmitglieder des ganzen Konzerns an dem Gewinn aus dem Jahre 1934 zu beteiligen. Aus dieſem Anlaß wurden am vergangenen Freitag bei den Hed— dernheimer Kupferwerken, Werk Mainz⸗ Guſtavsburg, ſämtlichen Gefolgſchaftsmitglie— dern drei Prozent des jeweiligen Jahresver— dienſtes ausbezahlt. In dieſem Gewinnanteil ſieht die Betriebsgemeinſchaft dieſes Werkes wieder eine Erfüllung ihrer Hoffnung, und wünſcht, daß auch den Arbeitskameraden an— derer Betriebe baldigſt ähnliche Freude zuteil wird. e Bauernkunagebung am l. märz in Heppenheim! Die tauſendjährige Kreisſtadt Heppen⸗ heim ſteht am Samstag, den 16. März im Zeichen der großen Bauernkundgebung Star⸗ kenburg⸗Süd. Die Kreisbauernſchaft Starken⸗ burg⸗Süd umfaßt die drei politiſchen Kreiſe: Bensheim, Erbach und Heppenheim. Der Vormittag wird durch Sondertagungen der einzelnen Hauptabteilungen ausgefüllt, die auf die ſtädtiſche Turnhalle, den„Halben Mond“ den„Saalbau“ den„Goldenen Anker“ verteilt ſind. An dieſem Tage ſoll die Bauern⸗ ſchaft das letzte thebretiſche Rüſtzeug für die nun beginnende Erzeugungsſchlacht mit auf den Weg bekommen. Unſer Vaterland braucht Nahrungsmittelfreiheit, der deutſche Bauer wird beweiſen, daß die Bedeutung der Unab⸗ hängigkeit in ihm feſt verwurzelt iſt. Der Führer weiß, daß er ſich auf den fleißigen Bauer verlaſſen kann.— Den Höhepunkt des Tages bildet die große Kundgebung auf dem Sportplatz am Schwimmbad, die um 3 Uhr beginnend durch die Anweſenheit des Gau⸗ leiters und des Landesbauernführers eine be⸗ ſondere Bedeutung erhält.. Zur Zeit iſt man eifrig bemüht, den Platz würdig herzurichten. die Stadt wird den vielen Bauern, den vielen Abordnungen der SA, SS, HJ, PO und des Arbeitsdienſtes ihre gaſtliche Seite zeigen und beſtrebt ſein, allen Beſuchern einige ange— nehme Stunden zu bereiten.— Den Abſchluß des Tages bildet ein kameradſchaftliches Bei— ſammenſein im„Halben Mond“. 255 Uiernheimer Sport Das letzte Verbandsſpiel! Phönix Amicitia Zum letzten Spiele in der Verbandsrunde müſſen die Grünen am Sonntag gegen Phönix Mannheim in Mannheim antreten. Der neue Meiſter wird ſich gewaltig anſtrengen müſſen, um auf dem Phönixplatz Sieg und Punkte zu erobern. Die ſchon ſeit Monaten unge⸗ ſchlagene Viernheimer Elf muß ſchon aus Preſtigegründen dieſes Spiel gewinnen, denn der Abſchluß der Verbandsſpiele darf keine Niederlage ſein. Deshalb ihr elf tapferen Streiter, nochmals mit aller Kraft an dieſes letzte Verbandsſpiel in der Bezirksklaſſe, die zahlreichen Viernheimer Begleiter wollen einen Sieg ſehen. Alle Viernheimer Sportfreunde werden ſich am Sonntag auf dem Phönipplatz ein Stelldichein geben, um die Viernheimer Meiſtermannſchaft ſiegen zu ſehen. Heute abend im Freiſchütz Hallentraining, wozu alles insbeſondere die 1. Mannſchaft reſtlos zu erſcheinen hat. Das größte Sportereign Viernheim! 1 5 Am 24. März auf dem Waldſportplatz; Amicitia Viernheim gegen d ü V. f. R. Mannheim! Der Vereinsleitung der Sportvereinig⸗ ung iſt es gelungen zum 24. März den voraus⸗ ſichtlichen badiſchen Gaumeiſter V. f. R. Mannheim mit ſeiner 1. Mannſchaft zu einem Freundſchaftsſpiel auf dem Waldſport⸗ platz zu verpflichten. Badiſcher Gaumeiſter gegen Gaupokal⸗ und Bezirksmeiſter! Dieſes Spiel wird alle Fußballfreunde von Viernheim und der Umgebung ſehr intereſſieren. Es wird wieder ein Großkampf geben, wie ihn der Waldſportplatz in ſeinen beſten Tagen geſehen hat. Wir machen alle Sportfreunde heute ſchon auf dieſe ſportliche Delikateſſe aufmerkſam. EE Opferbuch Tragt Euch noch dieſe Woche in das W. H. W.⸗Opferbuch ein! Bei der Eintragung in das Opferbuch am letzten Sonntag mußten infolge der übergroßen Beteiligung viele Volksgenoſſen und Volks— genoſſinnen umkehren. Das Opferbuch bleibt daher noch die ganze Woche über zum Eintragen offengelegt, und zwar: 5 vom Dienstag, den 12. März ab jeden Tag von mittags 2—7 Uhr in der NSV⸗ Dienſtſtelle(neben dem Gaſthaus Fürſt Alexander); und am Sonntag, den 17. März von morgens 9 bis 6 Uhr abends. Die NS⸗Frauenſchaft beteiligt ſich ge ſchloſſen an der Eintragung. Daher richten wir auch an alle Frauen und Mädchen ſowie die jungen Männer die Aufforderung, durch ihre Eintragung in das Opferbuch ihren So⸗ zialismus der Tat zu beweiſen, ſich damit einzureihen in die deutſche Volksgemeinſchaft und mitzuhelfen durch ihre Opfergabe an der Linderung der Not, die noch bei vielen unſerer Volksgenoſſen beſteht. Kein Name darf in dem Opfer— buch fehlen! 9 Die Einzeichnungen für das Opferbuch findet nur einmalig ſtatt und nicht all⸗ monatlich, wie hier irrtümlicherweiſe das Ge— rücht kurſiert. Aufruf an die Bauern⸗ schaft Oiernheims zur Bauernkundgebung am 16. ds. Mis. in Heppenheim! Bauer und Bäuerin, es iſt Deine Pflicht dafür zu ſorgen, daß wenigſtens ein Mitglied Deiner Familie(Bauer, Bäuerin, Jungbauer und Töchter ſind eingeladen) ſich an der Kund— gebung beteiligt. Der Landesbaueruführer erwartet, daß die Tagung nicht nur von den Vertretern der Ortsbauernſchaften beſucht wird, ſondern daß die geſamte bäuerliche Bevölkerung ſich an der Veranſtaltung beteiligt und ſich zur be— vorſtehenden Frühjahrsarbeit neuen Mut und Kraft holt. Große finanziellen Auslagen entſtehen nicht, da die Genoſſenſchaften zur Fahrt uſw. einen größeren Zuſchuß leiſteten. Die Abfahrt erfolgt mit Sonderzug gegen 1 Uhr mittags. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenführer. Roos, L. O. F. Aufruf! An alle Landhändler und Mitglie⸗ der der Hauptabteilung IV des Reichsnährſtandes! Am Samstag, den 16. März findet in Heppen⸗ heim eine Kundgebung des Reichs⸗ nährſtandes ſtatt, wozu alle Landkauf⸗ leute eingeladen ſind. Beſonders auch zu der Sondertagung der Hauptabteilung IV in Hep⸗ penheim„Halber Mond“ um 10 Uhr lade ich alle Angehörigen der H.A. IV innerhalb der Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Süd dringenſt ein. Heil Hitler! gez. Michel, Beerfelden. Hauptabteilungsleiter Sonderzug nach Frankfurt! 600% Fahrpreisermäßigung! kommenden Sonntag, den 17. März zur Luftſchutzausſtellung! 11.39 Uhr 13.02 Uhr ab Viernheim an Frankfurt Rückfahrt: ab Frankfurt 19.38 Uhr an Viernheim 20.59 Uhr Fahrpreis(Hin- und Rückfahrt) Meldung ſofort nötig! Jeder kann ſich beteiligen! Anmeldung und Auskunft bei Moskopp. Reichsluftschutzbund. Bekanntmachung. Betreſfend: Brennholzverſteigerung. Am Freitag, den 15. März 1935, vormittags 10 Uhr werden im Sitzungsſaal des Rathauſes 85 Stück Derbſtangen(Kiefer) 220 Stück Reißſtangen(Kiefer) 24 Rm. Knüppel(Kiefer) 57 Rm. Knüppelreiſer(Kiefer) (in den Wingertsbückeln). ſowie cirka 200 Rm. Kiefern- und Eichen⸗ brennholz aus dem Domanialwald an die Meiſtbietenden öffentlich verſteigert. Viernheim, den 12. März 1935 Bürgermeiſterei Viernheim: Bechtel. Verelus⸗ Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09. Heute Donnerstag Hallentraining, wozu alle Aktiven, insbeſonders die 1. Mannſchaft komplett zu erſcheinen hat. Sonntag Ver⸗ heim Bohnen 50 6 Lu bicht niclit pagen Fra daspe Se sowie eichene Barlen Flossen 0 hat zu verkaufen e Joh. Niebler, Adolf Hitlerſtraße 65. Im Einkauf liegt der Vorteil! Haferflocken Hühnerfutter Speiſe⸗Reis 6 Grieß weißer, grob„ Pfund nur 179 13 7 7 Fische zu haben Kempf Hbgeis tr. 12 Ca. 30 Zentner Fuller. Naplolleln gesucht Repsgaſſe 3 Dich- rüben bandsſpiele gegen Phönix 1 Der Vorſtand zu verkaufen. 2 1 0 0 ee gehen Gemüſe⸗Nudeln Pfund nur 323 Makkaroni⸗Nudeln„„ 32„ Suppen ⸗Nudeln(alle Sorten) / Pfund nur 10 3 Miſchobſt 40, 50 u. 60 das Pfd. Zwetſchen von 35 9 an„ dq 1uge Heringe 10 Stück 28 3 (auch leihw.) extra ſchöne große Bismark billig Stück nur 6 3 An- und Bratheringe in 1 Ltr.⸗Doſ. 60. Bismark u. Rollmops„ 65 3 1 1* 18 U Rae feinſchmeckenden Heringe in ˖ 2 Means omatenſoße Doſe 35 3 Tätigk. v. eig Büro. eee Alols Walter Verdienſtmöglichkt. 400, Mk. monatl. u] Aeltere Frau tagsüber für mehr Anfragen an N Ludw. Dolle, Wol' ehrliche den Haushalt eng, At 161 6 55 geſucht. Wo, ſagt der Verlag. Hussennelden Gut erhaltene nz ge, ſRün tel. Schuhe. Hochzeits- 77 Vornehme Mlavier- Unterricht nach erprobter. schnell fördern⸗ der Methode Lissi Schlatter langj. Lehrerin an der Mann- heimer Hochsch. f. Musik. Näheres ſlannnelmerstad. 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Sternheimer Tageblatt— Biernheimer Nachrichten) 1,40 Er e täglich mit Ausna me der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wbchentlich en„Illuſtrierten e halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandka ender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Frantfurt . M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Nr. 63 Die Wirtschaftswoche Sleigende Einzelhandelsumſähe.— Die Er⸗ ſparniſſe durch die Zinsſenkung.— Spar⸗ raſſe oder Wertpapiere?— Die Sparein⸗ lagen.— Die Regelung der Gartenbauwirk⸗ ſchaft. Die Aufſtiegskurve der Einzelhandelsum— ſätze nimmt in den letzten Monaten einen ſtetigen Verlauf, und das iſt nach dem ra⸗ ſchen Anſteigen ſeit Sommer 1933 das beſte Zeichen für die Echtheit der Konjunktur. Die Umſätze des Einzelhandels lagen nach den Unterſuchungen der Forſchungsſtelle für den Handel im Januar 1935 im Ge⸗ ſamtdurchſchnitt um 9 Prozent über Vor— jahrshöhe. Nachdem das Weihnachtsgeſchäft vielfach nicht ganz den Erwartungen ent— ſprochen hatte— die Dezember-Umſätze wa⸗ ren bei einer 12 prozentigen Umſatzſteige— rung im Jahresdurchſchnitt 1934 nur um 6 Prozent höher als im Vorjahr— iſt alſo nunmehr der Umſatzzuwachs wieder etwas ſtärker. Er erreicht nicht mehr ganz das Ausmaß des Vorjahres, doch konnte eine ſo günſtige Entwicklung auch nicht ohne weite⸗ res vorausgeſetzt werden, 2 Denkt an den Eintopffonnt EETCCCCCCCCCCCcCCCcCcccccccccc 9 ſonders ſchnellen Umſatzſteigerung von 1934 hatte der Einfluß zahlreicher Regierungs⸗ maßnahmen ebenſo beigetragen wie zeit⸗ weilige Voreindeckungen der Verbraucher. Staatliche Maßnahmen, wie etwa die Ehe⸗ ſtandsdarlehen, konnten die Hausratumſätze einmalig auf ein erheblich höheres Niveau bringen, können aber bei einer Gewährung in gleichbleibendem Umfang nicht Jahr für Jahr neue erhebliche Umſatzſteigerungen be⸗ wirken. Im Textilhandel mußte nach der Periode der Voreindeckungen ſogar ein ge⸗ wiſſer Rückſchlag erwartet werden. ſobald die Verbraucherſchaft, ſtatt neue Vorräte zu bilden, zum Verbrauch der vorhandenen überging. Andere Handelszweige, bei denen keine derartigen Sonderentwicklungen vor— lagen, zeigen weiterhin ein relativ ſtetiges Anſteigen der Umſätze. Eine Sonderkonjunk— tur haben auch jetzt noch die Kraftfahrzeug⸗ handlungen und andere durch ſteuerliche Maßnahmen in ihrer Abſatzentwicklung be— günſtigte Handelszweige(Büromaſchinen). Die allgemeine Zinsſenkung, die ſo er⸗ folgreich durchgeführt wurde, wird auch die Lage des Einzelhandels weiter erleichtern. Der Geſamtbetrag, der bei dem zweiten Teil der Konverſion in die Zinsumwandlung ein⸗ bezogenen Papiere beträgt rund 2,1 Mil⸗ lialden. Da die jetzt umgewandelten Schuld- verſchreibungen öffentlicher Stellen bisher einheitlich mit 6 Prozent verzinslich waren, wird ſich, wie das Konjunkturinſtitut feſt⸗ ſtellt, der jährliche Zinsaufwand von rund 128 Millionen auf etwa 96 Millionen er⸗ mäßigen. Freilich wird dieſe Entlaſtung nicht unmittelbar eintreten, da den Obliga⸗ tionenbeſitzern ein einmaliger Bonus von 2 Prozent zugeſtanden wurde, der Aufwen⸗ dungen von 43 Millionen RM bedingt. Für das laufende Jahr haben die Schuldner alſo 11 Millionen RM mehr aufzubringen ais bisher. Da die Hälfte der Konverſion auf Reichsſchuldbuchforderungen entfällt. wird ſich dieſe Mehrbelaftung vor allem in den Reichsfinanzen niederſchlagen. Die Senkung der Bankenzinſen, die im Laufe 1935 all⸗ mählich wirkſam wird, wird nach Schätzung des Konjunkturinſtituts für kurzfriſtige Kre— dite bei Unterſtellung gleichbleibendem Kre⸗ ditvolumens von 1,35 bis 1.60 Milliarden, den Zinsaufwand auf 1,28 bis 1.409 Milliar⸗ den ermäßigen. Die Zinsentlaſtung würde alſo in der Größenordnung von 70 bis 110 Millionen liegen. Ein nicht unhebeutendes kreditpolitiſches Problem iſt mit der Zinsſenkung zur Tages- frage geworden, nämlich die Senkung des Spareinlagenzinſes. Teilweiſe ſind Befürch⸗ tungen geäußert worden, daß gewiſſe Spa⸗ rerſchichten künftig die höher verzinsliche Wertpapieranlage der weniger ertragrei⸗ chen Sparanlage vorziehen würden. Das allerdings würde nicht allein die Sparkaſſen, ſondern das Sparen bei den Kreditinſtikuten allgemein betreffen, wenn auch die Spar⸗ kaſſen an der Auswirkung der Ansſenkung im beſonderen Maße intereſſiert ſind. eber die Entwicklung der Spartäligkeit eſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg Freitag, den 15. März 1935 ſrnzelner Amel Viernheimer Zeitung (Viernbeimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichteit verückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 38, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin. Viernheim 52 Jahrgang Nachllänge der Juli⸗Nevolution Dr. Nintelen zu lebenslänglichem Kerler verurteilt— Er beteuerte bis zuletzt ſeine Anſchuld Wien, 14. März. Im Prozeß gegen den ehemaligen öſter— reichiſchen Geſandlen in Rom, Dr. Rinke- len, wurde das Urkeil gefällt. Der Ange⸗ klagte Dr. Rintelen wurde zu lebensläng— lichem Kerker verurteilt. Dr. Rinkelen ſei ſchuldig, im Jahre 1934 in Wien und Rom den ihm bekannten Anſchlag auf das Bundes⸗ kanzleramt gebilligt und dadurch gefördert zu haben, daß er ſich als Chef der neuzubil⸗ denden revolutionären Regierung zur Ver⸗ fügung ſtellte. Er habe damit das Verbre⸗ chen der entfernten Mitſchuld am Hochverrat begangen. Die Unkerſuchungshaft vom 26. Juli bis zum 14. März wird für den Fall einer ſpäteren Begnadigung eingerechnet. 13 Rintelen nahm das Urteil lächelnd auf. In ſeinem Plädoyer hatte Staatsanwalt Dr. Tuppy auf ſeine zu Beginn des Pro— zeſſes gehaltene Anklagerede hingewieſen. Zu den damaligen Beweiſen ſeien noch die wichtigen Bekundungen der Zeugen Dr. Ri— poldi und Dr. Reilinger gekommen, aus denen hervorgeht, daß Rintelen in enger Verbindung mit Dr. Weidenhammer, alias Williams, und dadurch alſo auch mit den Verſchwörern geſtanden habe, obwohl er zu Beginn der Verhandlung erklärt habe, den Namen Weidenhammer oder Williams überhaupt nicht zu kennen. Rintelens Ver⸗ halten an dem kritiſchen Tag ſei außeror⸗ dentlich verräteriſch. Auch der Selbſtmord⸗ verſuch ſpreche für ſeine Schuld. Der Ab— ſchiedsbrief, den der Angeklagte verfaßt habe, ſei ein eigenartiges Dokument. Es überraſche der hierin zuſammengetragene un⸗ geheure Wuſt geweſen; er habe nur aus ethiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Gründen das Verhältnis zu dem Brudervolk beſſern wollen. Der Verteidiger ging darauf auf die einzelnen Beweiſe ein. Er erklärte, daß die eindringlichſte Verneh— mung des geſamten Geſandtſchaftsperſonals nichts Belaſtendes ergeben habe. Man habe dann das keineswegs erhebende Schauſpiel erlebt, wie im letzten Augenblick der Kammerdiener des Geſandten in Rom zur Zeugenbarriere geſchleift wurde. Der Verteidiger erklärte mit erhobener Stimme, daß Ripoldi gelogen habe. Man habe den öſterreichiſchen Geſandten in Rom vom erſten Tage ſeines Amtsantritts be— ſpitzelt. Der Verteidiger entwickelte dann ein Bild des Angeklagten als Politiker und ſtellte feſt, daß er ein armer Mann geblieben ſei, was man nicht von allen Politikern ſagen könne. Er verwies auch nachdrücklichſt auf D Litaulſches Willkürregiment das ſchöne Zeugnis des Fürſtbiſchofs von Seckau. Der Verteidiger verlangte den Frei⸗ ſpruch des Angeklagten. Der Staatsanwalt ergriff hierauf das Wort zu einer Antwort, in der er erneut ſeine Argumente unterſtrich. Dr. Rintelen erklärte ſodann in einem Schlußwork. das ihm auf Verlangen eingeräumt wurde: „Ich bin unſchuldig. Ich habe immer offen für meine Ideale gekämpft. Ich wollte nie etwas anderes als ein gutes Einvernehmen Oeſterreichs mit Deutſchland. Ich habe mich dabei in einer Linie mit dem größten öſter— reichiſchen Staatsmann Dr. Seipel befunden. In dieſer Ueberzeugung ſehe ich mit Ruhe Ihrem Urteilsſpruch entgegen.“ Der Gerichtshof zog ſich ſodann zur Bera— tung zurück, als deren Ergebnis der Vor⸗ ſitzende das eingangs gemeldete Urteil ver— Ein neuer ſchwerer Verſtoß gegen das Memel⸗Statut Kowno. 14. März. Der litauiſche Staatspräſident hat das ſeit langem in Vorbereitung befindliche ſoge— nannte Statutgeſetz für das Memelge— biet erlaſſen. Es iſt am gleichen Tage in Kraft getreten. Durch dieſes Geſetz ſollen alle Streitigkei⸗ ten über die Anwendung des Memelſtatuts, der Memelgeſetze, der Akte des Gouver— neurs und dergleichen beſeitigt werden. Das Gericht beſteht aus dem Vorſitzenden und vier Richtern. Vorſitzender iſt der Präſident des Kownoer Obertribunals. Zu Richtern werden litauiſche Staatsbürger, die eine ent— politiſcher Ereigniſſe; ſelbſt auf ſo entfernte Dinge wie auf die Emſer Depeſche aus dem Jahre 1870 werde einge— Widerſprüche gangen. Der Staatsanwalt ging dann zum! Strafantrag über, der inſofern allgemeine Ueberraſchung erregte, als der Staatsanwalt ſehr eindring— lich bat, der Gerichtshof möge von der ihm durch das Militärgerichtshofgeſetz gegebenen Möglichkeit, über den Strafantrag hinaus- zugehen und den Angeklagten als Rädels— führer zu verurteilen(Strafſatz lebensläng— licher Kerker oder Tod) keinen Gebrauch machen. Die Feſtſetzung des Strafmaßes überließ der Staatsanwalt dem Gerichtshof. Der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Klee, ſtellte in ſeinem anſchließenden Plä⸗ doyer zunächſt feſt, daß der Prozeß in keiner Richtung eine Klärung über die Geheimniſſe und Hintergründe des 25. Juli gebracht habe. Er kritiſierte das Verhalten des Skaatsanwalks, weil er die wichtigſten Beweismittel nicht ſchon in der Vorunterſuchung aufgerollt habe. Dr. Rintelen ſei nie Nationalſozialiſt ſeit Anfang des laufenden Jahres liegen noch keine ſtatiſtiſchen Daten vor. Nach den Sparkaſſenzahlen für 1934 wurde im ver- gangenen Jahre nicht ſo viel geſpart wie 1933. Im Dezember 1934 waren die Aus⸗ zahlungen ſogar ſeit längerer Zeit wieder höher als die Einzahlungen. Sicher iſt im vergangenen Jahre die Spartstigkeit nicht unerheblich durch die Hamſterwelle beein- flußt worden, Gerade ö nachdem bie Angſtkäufe aufgehört haben, ja, die Ausgabefreudigkeit wieder vielfach der Neigung zu vorſichtigerem Disponieren ge⸗ wichen iſt, eine Verſtärkung der Spartätig⸗ keit wenigſtens in den erſten Monaten des laufenden Jahres erwarten. Freilich genügt dieſer Hinweis nicht, um die Fragen der Konkurrenz zwiſchen Spar⸗ depoſiten und Wertpapieranlagen zu klären; man muß es zunächſt nur als unwahrſchein⸗ lich anſehen, daß infolge der Zinsherab⸗ ſetzung Spargelder von den Kreditinſtituten abgezogen und der Werkpapieranlage zuge— deshalb darf man,! ſprechende Eignung beſitzen, auf ſieben Jahre ernannt: Das Gericht entſcheidet u. a. über zwiſchen den litauiſchen Staatsgeſetzen und dem Memelſtatut. Der neue Gerichtshof kann natürlich nur als einſeitige Einrichtung betrachtet werden, da es unmöglich iſt, daß über Beſchwerden nur von litauiſcher Seite entſchieden wird. Es handelt ſich abermals um eine Maß⸗ nahme, die im offenen Gegenſatz zum Memelſtatut ſteht. Die Einſeitigkeit des neuen Geſetzes geht auch daraus hervor, daß das Statutgericht nur von drei Inſtan— zen angerufen werden kann, und zwar dem Präſidenten des Direktoriums, der jetzt der Litauer Bruwelaitis iſt, dem Memelgouver— neur und dem litauiſchen Juſtizminiſter, während dem Memelländiſchen Landtag und den anderen autonomen Behörden oder Parteien dieſer Beſchwerdeweg verſchloſſen bleibt. Der eigentliche Zweck des„Statut-Gerich⸗ tes“ geht ohne jeden Zweifel dahin, daß die Litauer, da ſie auf die Dauer den Landtag führt werden. Auch dieſe Feſtſtellung ſchließt freilich nicht aus, daß künftig eine Bevorzu⸗ gung des Wertpapierbeſitzes eintreten kann. Jedoch wird der Zinsfuß als treibende Kraft dabei nur ſchwerlich in Erſcheinung treten, zumal auch der Wertpapierzins ſtärker ge⸗ ſenkt worden iſt als der Einlagenzins. Darüber hinaus aber iſt dieſes Problem eine Frage der Diſziplin aller Sparer, und wir haben, ſo bemerkt der Wirtſchaftspolitiſche Dienſt der NS, vorerſt keinen Grund, die Auswirkungen der Zinsſenkung als übel an— zuſehen. In die planvolle Marktregelung iſt nun auch die Gartenbauwirtſchaft einbezogen worden. Der Reichsbeauftragte für Garten⸗ bauerzeugniſſe, Johannes Boettner, ſtellt in einer grundſätzlichen Aeußerung feſt, daß die Reichweite dieſer Maßnahme gegenwär⸗ tig wohl nur denen bewußt ſei, die ſeit lan⸗ gem an der organiſatoriſchen Zuſammenfaf⸗ fung aller an der Volksernährung beteilig⸗ ten Wirtſchaftskreiſe mitarbeiten. Die Durch⸗ nicht übergehen können, etwaige Beſchlüſſe des Landtages durch das neue Geſetz von vornherein gegenſtandslos machen wollen und daß die Memelländer in allen autono— men Streitfragen ins Unrecht geſetzt werden ſollen. Trauerbeſlaggung a Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels, hat zum Heldengedenktag folgenden Erlaß veröffent— licht: „Am Sonntag, den 17. März, gedenkt das deulſche Volk der Gefallenen des Weltkrie- ges. In allen Orten des Reiches werden würdige Gedenkfeiern ſtattfinden. Ich for⸗ dere die Bevölkerung auf, an dieſem Tage zu Ehren der kotken Soldaten Trauerbeflaggung E Der a f Eine ſcharfe Noke Abeſſiniens. London, 14. März. Der Korreſpondent des„Dailn Telegraph“ in Addis Abeba meldet, im italieniſch⸗abeſſi⸗ niſchen Streit ſei eine heikle Lage enkſtan⸗ den. Die ſeik zwei Wochen geſührken Ver⸗ handlungen über die Frage einer neutralen Zone und Italiens Schadenerſatzforderungen ſeien ergebnislos geblieben. Abeſſinien ſchiebe die Schuld auf Italien. Inzwiſchen dauerten die milikäriſchen Vorbereitungen der Italiener in Afrika an. Es verlautet, daß die abeſſiniſche Regie⸗ rung eine Note nach Rom geſandt hat, in der ſie ſich weigert, die italieniſchen Forde— rungen weiterhin zu erörtern. —— führung der Marktordnung im Gartenbau vollziehe ſich ähnlich der Marktordnung auf den anderen Gebieten der Ernährungswirt⸗ ſchaft. die Form des Zuſammenſchluſſes biete ein vollkommen neues Bild. Die Zu— ſammenfaſſung ſei nicht nach der Art der ausgeübten Tätigkeit erfolgt, ſondern nach der Art des Erzeugniſſes, mit dem das ein⸗ zelne Mitglied ſich befaßt. So werde der Ge⸗ müſebauer mit den an der Verteilung des Gemüſes beteiligten Händlern und Abſatz⸗ genoſſenſchaften und der gemüſeverarbeiten⸗ den Induſtrie ſowie der am Abſatz der Dauerware beteiligten Wirtſchaft zuſammen⸗ gefaßt. In gleicher Weiſe würden die Sa⸗ menzüchter und verteiler, Blumengärtner, Blumenhändler und Blumengeſchäftsinha⸗ ber uſw. ſinngemäß eingeordnet. Der alte Gegenſatz zwiſchen Anbauern. Verteilern und Verwertern finde ein 8 Die ange⸗ ſpannte Lage der Garten auwirtſchaft ver⸗ biete jegliche Experimente. So werde das Neue nur Schritt für Schritt Platz greifen. Vor 15 gahten erschlagen Dem Gedächtnis des friegsfliegers und Jreikorpsführers Rudolf Berthold. Ein furchtvares Geſchick entriß uns vor 15 Jahren einen der bekannteſten Lufthel⸗ den des deurſchen Heeres, den Hauptmann Rudolf Becthol d. Am 15. März des Jahres 1920 fiel dieſer unerſchrockene Kämpfer dem Meuchelmord zum Opfer. Ehrenpflicht iſt es heute, dieſes Mannes zu gedenken, der einer unſerer Tapferſten war. „Erſchlagen von deutſchen Brüdern am 15. März 1920“, ſo mahnt der Grabſtein, unter dem Rudolf Berthold, Hauptmann und Füh— rer des Jagdgeſchwaders 2, Sieger in 44 Luftkämpfen, ruht. Berthold war aus dem altbrandenbur— giſchen Infanterieregiment Nummer 20, „Graf Tauentzien von Wittenberg“, hervor— gegangen. Als 23 jähriger Leutnant rückte er mit der jungen deutſchen Fliegerwaffe 1914 ins Feld. Schon während der Marne— ſchlacht konnte Berthold dem General von Bülow die ſchickſalſchwere Meldung zukom— men laſſen, daß die Franzoſen in die Lücke zwiſchen der 1. und 2 deutſchen Armee ein— gedrungen waren. Bald darauf erkannte er rechtzeitig einen feindlichen Flankenangriff, der im entſcheidenden Augenblick durch ſchnell eingeſetzte Reſerven zum Scheitern gebracht werden konnte. In den folgenden Kriegsjahren war er den Feinden ein ge— fürchteter Gegner. Nicht weniger als 44 feindliche Flugzeuge brachte er zur Strecke. Aber er ſelbſt kam oft nur hart am Tode vorbei. Trotz ſchwerſter Verletzungen trieb es ihn ſtets wieder an die Front. Und konnte er ſein Flugzeug nicht mehr mit dem zerſchoſſenen rechten Arm lenken, ſo lenkte er es eben mit der linken Hand. Im Lazarett wird Berthold vom Waffen— ſtillſtand überraſcht: Zu den körperlichen Schmerzen treten die ſeeliſchen! Aber auch das hält ihn nicht vom Handeln ab. Mit dem von ihm aufgeſtellten„Fränkiſchen Bauerndetachemen'! Eiſerne Schar Berthold“ tritt er zum Kampfe gegen Spartakus an, hilft mit daran, den Aufſtand in Mün— chen niederzukämpfen, führt ſchließlich ſeine Eiſerne Schar zur Eiſernen Diviſion nach Kurland und kämpft mit gegen die Letten. In Harburg wird er von Kommuniſten in einen Hinterhalt gelockt und von der aufge— hetzten Menge erſchlagen. So endete das Heldenleben, dem General Göring, Reichsminiſter für Luftfahrt, das Nachwort widmete:„Sein Kriegsruhm kündet für alle Zeiten deutſchen Sieg über feindliche Uebermacht und das Hohelied äußerſter Pflichterfüllung trotz Blut und Wunden!“ — Anerkennung, wenn Halbamtliche franzöſiſche Auslaſſungen.— Der Köder für den Oſtpakt. Paris, 15. März. Havas veröffentlicht eine Auslaſſung aus London, in der zu der diplomatiſchen Lage Stellung genommen wird. Es heißt in dieſer Meldung, man habe guten Grund zu der Annahme, daß Sir John Simon und Eden beauftragt würden, dem Reichskanzler perſönlich zur Kenntnis zu bringen, daß das Londoner Kabinett das Sicherheitsproblem im Weſten wie im Oſten Deutſchlands als voneinander un— lösbar betrachte. Jede Anregung, die Si— cherheit in Oſteuropa unabhängig von Frankreich zu organiſieren, würde daher in London als nicht den Erforderniſſen der Lage entſprechend angeſehen. Die Sicherheit ſei im übrigen nur durch gegenſeitigen Bei— ſtand zu erreichen. Wenn dieſe Anſicht in Berlin gebilligt würde, würden die engliſchen Beſucher alle Freiheit haben, um mit den deutſchen Unker⸗ händlern über eine Anerkennung der deut— ſchen Aufrüſtung zu verhandeln, die der Ge⸗— nugtuung enkſprechen würde, die ſie auf dem Gebiete der Sicherheit erreichen werden. Dieſe Anerkennung dürfe ſedoch nicht ſoweit gehen, Deukſchland die gleichen Streitkräfte wie Sowjekrußland zuzuſtehen. Schritt wegen der Militärfliegerei? Im übrigen bedaure man in Kautunter— richteten Lonvoner Are eilen, daß Veurſchuns vor dem Beſuch der engliſchen Miniſter in Berlin zur Militariſierung der Zivilflieger ſchreite, die eine ſeht deutliche Verletzung des Teiles 5 des Verſailler Vertrages dar⸗ ſtelle. In London glaube man, daß eine Verhandlung zur Schaffung eines neuen ver traglichen Sicherheitsſyſtems nicht einer Maßnahme hätte vorausgehen ſollen, die einer einſeitigen Kündigung des früheren diplomatiſchen Werkzeuges gleichkäme. Man wiſſe noch nicht, ob deswegen ein di⸗ plomatkiſcher Protkeſt erfolgen werde oder ob Sir John Simon die Angelegenheit ſelbſt in Berlin behandeln werde. Jedenfalls ſei aber ſicher, daß ſie nicht mit Stillſchweigen über⸗ gangen werde. * Die Meldung der Havas-Agentur iſt ein deutliches Zeichen für die franzöſiſchen Ver⸗ ſuche, bereits jetzt die im engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Abkommen vom 3. Februar vorgeſe— henen freien Verhandlungen zu präjudizie⸗ ren oder ihnen zum mindeſten eine be— ſtimmte Richtung aufzuzwingen. Daß Deutſchland ebenſo den Frieden für den Oſlen wie für den Weſten wünſcht und dieſen für notwendig hält, bedarf nicht erſt einer Sondierung der engliſchen Staats⸗ männer in Berlin. Inwieweit hierzu aber gerade die Bei— ſtandspakte notwendig ſind, wie man ſie ſich in Frankreich und auch anderswo denkt, das werden eben die kommenden Berliner Un— terhaltungen zu erweiſen haben. Wenn Havas die Notwendigkeit einer ge⸗ wiſſen Relation zwiſchen den Skreitkräfken Rußlands und denen Deutſchlands aner- kennt, ſo bedeutet dies gewiß einen Jork⸗ ſchrikt. Es wäre im Sinne einer allgemeinen Rü— ſtungsbeſchränkung nur zu wünſchen, daß auch Rußland gewiſſe Anregungen gegeben würden, die dortigen, bisher uferloſen Rü— ſtungsvorbereitungen und»beſtrebungen zu mäßigen, um notwendige Reaktionen an— derer, in Reichweite dieſer Rüſtungen lie— gender Länder zu vermeiden. Daß gerade der von Havas bemängelte deutſche Entſchluß hinſichtlich des mili't ä⸗ riſchen Flugweſens durch ſolche— aber auch durch andere— Zuſammenhänge zu einer unabwendbaren Notwendigkeit wer— den mußte, iſt im Grunde von der Weltöf— fentlichkeit— ſoweit nicht anders gerichtete taktiſche Gründe maßgebend bleiben— längſt anerkannt worden. Edens Moslanreiſe Am 26. März von Berlin aus. London. 15. März. „Der Zeitpunkt für den Beſuch des Lord. ſiegelbewahrers Eden in Moskau iſt nun— mehr feſtgeſetzt worden. Eden, der bekannt— lich den Außenminiſter Simon auf ſeiner Reiſe nach Berlin begleitet, wird nicht, wie in engliſchen Kreiſen noch geſtern berich— tet wurde. gemeinſam mit Simon nach Lon— don zurückkehren, ſondern am 26. März von Berlin aus nach Moskau weiterrei— ſen, wo er am 28. eintrifft und bis zum 31. März bleiben wird. In Moskau wird er Ve— ſprechungen mit Stalin haben und auf der Rückreiſe Warſchau ebenfalls einen Ve⸗ ſuch abſtatten. Arbeiterwohnungen! Eine dringende Forderung.— Entſchließung der Induſtrie. Berlin, 15. März. Bekanntlich ſind durch die Maßnahmen der Reichsregierung, insbeſondere durch die Eheſtandsdarlehen, in den letzten zwei Jah— ren früher aufgeſchobene Haushaltsgrün— dungen nachgeholt worden. Die Errichtung neuer Wohnungen in den letzten beiden Jah— ren hat mit dieſer Entwicklung nicht Schritt halten können, ſodaß im Jahre 1935 mit einem außerordentlich hohen Fehlbetrag an Wohnungen, insbeſondere für Minderbemit— telte, zu rechnen iſt. Infolgedeſſen wird die Schaffung von Wohnungen, insbeſondere Arbeiterwohnungen, zu den vordringlichſten wirtſchaftlichen Fragen der nächſten Zukunft gehoren die einer Lofung entgegengeführt Werden müſſen n Deshalb hat die Reichsgruppe Induſtrie eine große Zahl induſtrieller Unternehmun⸗ gen aus dem Reich zu einer Ausſprache ge⸗ beten. Das Ergebnis dieſer Sitzung fand in nachſtehender Entſchließung ihren Ausdruck: Die an der Sitzung beteiligten Induſtrie⸗ kreiſe ſind bereit, die Beſtrebungen der Reichsregierung auf Förderung des Arbei⸗ ae ee, Nebenerwerbsſiedlung, Gemiſchtſiedlung) nach Möglichkeit zu unter⸗ ſtützen. Sie erklären ſich daher bereit, an der Aufbringung der nach den bisherigen Erfah⸗ rungen meiſt fehlenden Mittel für die Spit⸗ enfinanzierung im Rahmen ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit mitzuwirken. Zur Verwirklichung des erſteren Zieles bittel die Induſtrie die Reichsregierung, dafür Sorge zu kragen, daß ausreichende Mittel ſür die Gewährung der erſten und zweiten Hypothek auf dem Ka⸗ pitalmarkt zur Verfügung geſtellt werden. Es muß ferner ſichergeſtellt werden. daß der im Beſitz der öffentlichen Körperſchaften, ins⸗ beſondere der Gemeindeverwalkungen, be⸗ findliche Grund und Boden zu angemeſſenen Preiſen bereitgeſtellt wird. Politisches Allerlei Oslo. Der norw ene Miniſterpräſident Mowinckel hat im Storting die Kabinetts⸗ frage geſtellt, da er es ablehnte, den von der Arbeiterpartei und der Agrarpartei vor⸗ geſchlagenen neuen Steuern zuzuſtimmen. Genf. In der Sitzung des Chaco-Aus⸗ ſchuſſes erklärte der Vertreter Boliviens, daß ſein Land alles tun werde, um zu einer Rege⸗ lung des Konflikts beizutragen, jedoch könne ſeine Regierung einer Abänderung der Völ⸗ kerbundsempfehlungen nicht zuſtimmen. Brüſſel. Der König hat den flämiſchen Ab⸗ geordneten von Gent, de Schryver, als Nach⸗ folger des Abgeordneten van Cauwelaert zum Landwirtſchaftsminiſter ernannt. Bukareſt. Die rumäniſche Kammer geneh⸗ migte den von der Regierung vorgeſchlagenen Geſetzentwurf, der eine Verlängerung des in gewiſſen Gebieten Rumäniens beſtehenden Ausnahmezuſtandes und Zenſurrechtes um ſechs Monate vorſieht. Buenos Aires. Der Vizegouverneur der Provinz Buenos Aires, Dr. Paul Dla“, ſetzte den Gouverneur Martinez de Hoz von dem Beſchluß der geſetzgebenden Körperſchaft auf Suspendierung vom Amt offiziell in Keunt⸗ nis und verlangte die Amtsübergabe, die der Gouverneur verweigerte. Der Haushalt der Stadt Köln. Der neue Haushaltsplan der Stadt Köln ſchließt nach dem Voranſchlag in Einnahme mit 226 736 000 Rm. und in Ausgabe mit 230 322 000 Rm. ab und weiſt mithin einen Fehlbetrag von 3 586 000 Rm. aus. Dieſer Fehlbetrag bezieht ſich nur auf das Rech⸗ nungsjahr 1935, da die Fehlbeträge bis ein⸗ ſchließlich 1932 aus umgeſchuldeten Zinsrück⸗ ſtänden, umgeſchuldeten ae Schulden, umgeſchuldeten nicht abgelieferten Staatsſteu⸗ ern und aus Fondsbeſtänden gedeckt wurden und ferner der Fehlbetrag des Etatsjahres 1933 in Höhe von rund 17,5 Millionen eben⸗ falls durch umgeſchuldete Kredite und Zins⸗ rückſtände und aus Fondsbeſtänden völlig ge⸗ deckt werden kann. Aus Italien ausgewieſen. Die„Weſtfäliſche Landeszeitung“ berichtet, daß ihr Vertreter in Rom, Arnim Richard, auf Anweiſung des italieniſchen Innenmini⸗ ſteriums aus Italien ausgewieſen worden ſei mit der Begründung, er habe über den ita⸗ lieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt in ſubjektiver und einſeitiger Weiſe berichtet. Richard ſei inner⸗ halb 36 Stunden nach 32ſtündiger Siſtierung abgeſchoben worden. Deutſche Zeitungen in Oeſterreich für weitere drei Monate verboten. Das öſterreichiſche Bundeskanzleramt hat das Verbot der Verbreitung aller im Deut⸗ ſchen Reiche erſcheinenden Tageszeitungen und gewiſſer Zeitſchriften im gleichen Umfange für den Zeitraum von weiteren drei Monaten, Endtag 16. Juni 1935, verlängert. Ueber⸗ tretungen werden mit Verwaltungsſtrafen bis 0 Fachin oder drei Monaten Arreſt ge⸗ ahndet. Rege Bautätigkeit in Braunſchweig. In einer Sitzung der Kreisleitung Braun⸗ ſchweig der NSDAP. konnte der Leiter des Arbeitsbeſchaffungsamtes der Partei die er⸗ freuliche Mitteilung machen, daß aus der braunſchweigiſchen Wirtſchaft mehr als 2000 Freiſtellen nachgewieſen wurden. Im Lande Braunſchweig ſind im vergangenen Jahre 1259 Wohnungen in Neubauten und 496 durch Umbau erſtellt worden. Der Ausländerbeſuch in Hamburg. Seit der Machtübernahme durch den Na⸗ tionalſozialismus iſt der Fremdenverkehr Ham⸗ burgs in dauerndem Steigen begriffen. Für das Sommerhalbjahr 1934 betrug dieſe Stei⸗ gerung mehr als 50 v. H. gegenüber dem Sommerhalbjahr 1933. Das Jahr 1935 ſoll eine Steigerung bringen. Frankreichs Wehrmachtverſtärkung Der Kampf um die Verlängerung der Militär dienſtzeit Paris, 14. März. Verſchledene Kammerfraktionen haben Sitzungen abgehalten, um zu der umſtritte— nen Frage der Militärdienſtverlängerung Stellung zu nehmen. Beſondere Bedeutung kommt dabei der Sitzung der radikalſozia⸗ liſtiſchen Fraktion zu, in deren Verlauf die Meinungen heftig aufeinanderprallten. Der ehemalige Miniſterpräſident Daladier, der den linken Flügel der Radikalen vertritt, war der Anſicht daß die Frage der Landes⸗ verteidigung nicht allein durch die Militär⸗ dienſtzeit gelöſt werden könne, ſondern vor allem durch eine moderne Organiſierung des Heeres und der Materialbeſchaffung. Er wies außerdem auf die Möglichkeit der Neuverpflichtungen von ausgedienten Re⸗ kruten hin Staatsminiſter Herriot ver⸗ trat den Standpunkt der Regierung und ſtellte dabei zwiſchen dem deutſchen und dem franzöſiſchen Heere Vergleiche an. Er glaube außerdem nicht, daß man jemals durch Neuverpflichtungen bei noch ſo hoher Löhnung das jährliche Loch von 120 000 Rekruten werde ſtopfen können. Der ehemalige Luftfahrtminiſter Pierre Cot lenkte die Aufmerkſamkeit auf die Not⸗ wendigkeit einer Verſtärkung der Luftflotkte. Die Brüſſeler Weltaus⸗ ſtellung. Die Brüſſeler Weltaus⸗ ſtellung ſteht kurz vor der Vollendung. Unſer Bild 1 einen Blick auf die Hauptallee während der letzten Bauarbeiten. Im Hin⸗ tergrund das Grand Palais. Deutſches Nachrichtenbilro Er ſchloß ſich im übrigen den Ausführungen Daladiers an. Die Fraktion nahm ſchließlich eine Ent⸗ ſchließung an, in der es heißt, daß die Frage der Landesverteidigung nicht nur durch die Verlängerung der Militärdienſtzeit gelöſt werden könne, ſondern daß man ſich auch mit anderen Maßnahmen zur modernen Organiſierung des Heeres beſchäftigen müſſe. Die Fraktion habe Vertrauen zur Regie- rung, daß ſie dieſe Maßnahmen prüfe und entſprechende Vorſchläge unterbreite. In die⸗ ſem Sinn ſei die Fraktion bereit, die Regie⸗ rung zu ermächtigen, Artikel 40 in dem Maße anzuwenden, wie es die Beibehaltung der normalen Effektivbeſtände des einjäh⸗ rigen Dienſtzeitgeſetzes erfordere. Zen⸗ Die Fraktion des republikaniſchen trums(Gruppe Tardieu) nahm einen ganz entgegengeſetzten Standpunkt ein und hielt die Anwendung des Artikels 40 für unge⸗ nügend. Die Fraktion fordere vielmehr die Schaffung eines ganz neuen Geſetzes über die Durchführung der zweijährigen Dienſt⸗ zeit. Elumilthungsverſuche Janzöſiſche Stimmen zum engliſchen Beſuch in Berlin. Paris, 14. März. Die Mitteilung des engliſchen Außenmini⸗ ſteriums, daß Sir John Simon begleitet von Lordſiegelbewahrer Eden am 24. März nach Berlin abreiſen werde, gibt der fran⸗ zöſiſchen Preſſe Anlaß zu einer geradezu fieberhaften Geſchäftigkeit. Die Blätter be⸗ mühen ſich, den engliſchen Miniſtern klarzu⸗ machen, welche Marſchroute ſie bei den Ber⸗ liner Beſprechungen zu befolgen hätten. Ge⸗ wiſſe franzöſiſche Lieblingsprojekte, wie vor allem der Oſtpakt, ſtehen dabei im Vor⸗ dergrund. Nicht nur Leitartikel werden in den Dienſt der Sache geſtellt, man beſchafft ſich auch von den Londoner Korreſponden⸗ ten Informationen, die in der gleichen Rich⸗ tung laufen. Es wird als ſelbſtverſtändlich hingeſtellt, daß die engliſchen Miniſter an der Zuſammengehörigkeit der an der franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Erklärung vom 3. Februar enthaltenen Vorſchläge zäh feſthalten und auf ihrer gleichzeitigen Erörterung beſtehen würden. Verantwortlicher Schriftleiter: Joh. Martin; verantwortlicher Anzeigenleiter: Joh. Martin; Druck und Verlag: Johann Martin, Viern⸗ heim, Adolf 5 15 e 36; D. A. II. 35: 1135. Zur Zeit iſt die Preisliſte Nr. 3 gültig. Troſt Von Theodor Storm. 30 komme, was da kommen mag! Lo lang du lebeſt, iſt es Tag. Und geht es in die Welt hinaus, Mo du mir biſt, bin ich zu Haus. Ich ſeh' dein liebes Angeſicht, Ich ſethe die Schatten der Zukunft nicht. N NN e W 5 elle Dey kleine König Der jüngſte Herrſcher der Welt. Nach längerem Interregnum bekommt Sia nun alſo wieder einen König. Zunächſt frei⸗ lich wird es auf eine reine Repräſentation hinauslaufen. Denn der Herrſcher iſt ganze neun Jahre alt, und hat bisher, wie es ſich 0 dieſes Alter gehört, an alles andere ge⸗ cht, nur nicht an ſo ernſte und ſchwierige Dinge, wie das Regieren. Kommt in dieſem Fall als beſonders erſchwerend für das Kind hinzu, daß nach ſiameſiſcher Anſchauung dem König göttliche Verehrung darzubringen iſt, was von dem ſehr jugendlichen Herrſcher nun zum mindeſten wieder eine für ſeine Jugend⸗ lichleit ſehr ungewohnte Würde und eine er⸗ hebliche Selbſtbeherrſchung zur Vorausſetzung haben muß. Man kann es dem Knaben wirk⸗ lich nicht verdenken, wenn ihn der ſo plötzlich gekommene Tauſch, den er als Neffe d bisherigen Königs gar nicht erwarten konnte, J kläufig noch ſehr wenig reizt. Zunächſt ſitzi er noch mit ſeiner Mutter in den tief verſchnei⸗ ten Schweizer Bergen in der Nähe von Loſan, gibt ſich mit Freuden dem Skiſport hin, ſpiell nicht weniger gern mit ſeiner elektriſchen Eiſen⸗ bahn, und hal vorläufig noch gar keine Sehn ſucht, ſo ſchnell wieder in ſeine heiße Heimat zurückzulehren. Aber es iſt von jeher das Schickſal der Königskinder geweſen, daß ſie nach ihren perſönlichen Wünſchen am aller⸗ wenigſten gefragt werden. Und ſo wird Prinz Amando in abſehbarer Zeit unter dem vorge⸗ ſchriebenem Zeremoniell und unter Entfaltung allen althergebrachten Prunkes ſeinen Einzus in Bangkok auf einem ſener als heilig gelten. den weißen Elefanten halten, deren prachtvol⸗ 1 neben dem ſiameſiſchen Königspalan teht. ———— Eine ſchwere Kunſt Navigation im Freiballon. Der Freiballon als ein Luftfahrzeug, das ſich widerſtandslos allen Luftſtrömungen überlaſſen muß, iſt in früheren Jahren von der Wiſſenſchaft in weſentlich größerem Ma⸗ ße als heute für meteorologiſche Unterſuchun⸗ gen herangezogen worden. Die Steuerung, die Navigation eines Freiballons, iſt eine ſehr ſchwierige Kunſt. Nur die Ausnutzung der in den verſchiedenen Höhen mit verſchie⸗ denen Geſchwindigkeiten und Richtungen wehenden Luftſtröme ermöglicht dem Bal⸗ lonfahrer eine„Steuerung“. Die Höhenände⸗ rung iſt daher das Steuer hes Freiballons, und auf Wettfahrten zeigt ſich ſtets. welcher Ballonfahrer die vorhandenen Winde, als natürliche Antriebskräfte, am beſten auszu⸗ nutzen verſteht. Noch e der Freiballonkorb das beſte Laboratorium für phyſikaliſche, chemiſche und mediziniſche Höhenluftunterſuchungen ſowie für Strahlungs⸗ und Strömungsmeſſungen. Zur Feſtſtellung der Höhenwinde wird auch heute ein ſehr verkleinerter Ballon. ein klei⸗ ner Pilotballon, von auen meteorvlogiſchen Stationen der Welt benutzt. dieſer etwas größere Kinderballon wird mit Waſſerſtoff⸗ gas gefüllt und ſo abgewogen, daß er in einer Minute eine ganz beſtimmte Strecke auf ſeinem Wege in die Höhe durcheilt Vom Boden aus wird er dann von einigen Fern⸗ rohren angepeilt und dadurch die Abdrift in den verſchiedenen Hhen genau ermittelt, ſo⸗ daß man daraus auf Richtung und Geſchwin⸗ digkeit des Windes in den einzelnen Höhen⸗ ſtufen ſchließen Lann. Vie Ausnutzung des Höhenwindes zur Er⸗ höhung der Wirtſchaftlichkeit des Luftver⸗ kehrs entſpricht dem Grundſatz:„Die Höhen⸗ änderung iſt ein nützliches und wichtiges Hilfsſteuerrad des Motorluftfahrzeugs“ Na⸗ türlich ſind die Luftſtrömungen in der Höhe von der Wetterlage abhängig; ſie werden im Hoch⸗ und Tiefdruck ſehr verſchieden ſein. Bei Ballonwettfahrten kam es daher ſtets darauf an, die richtige Höhe zu finden. um am ſchnellſten vorwärts zu kommen, um nicht ins Meer getrieben zu werden, um einem Gewitter auszuweichen oder um nicht im Gebirge zu ſtranden Die Lenkbarkeit eines Vallons iſt ſelbſt⸗ verſtändlich beſchränkt Es geht nicht an, un⸗ mögliche Anforderungen zu ſtellen, wie es Andree im Jahre 1897 bei ſeinem Fluge über das Polargebiet tat. Vom„Gleitſcheit“ zum Sli Die Skier, mit denen ſich heute ſportbe⸗ geiſterte Jugend aus reiner Freude am Auf⸗ enthalt in winterlicher Bergwelt tummelt, waren vor wenig mehr als 50 Jahren in den deutſchen Gebirgen vollkommen unbekannt. Erſt ein großer Schneeſturm, der im Winter 1882⸗83 mit ſurchtbarer Gewalt im Harz wütete und Hunderttauſende von Tannen fällte, hat zu ſeiner„Erfindung“ geführt. Die Forſtbehörden erhielten damals den Auf⸗ trag, den Holzſchaden abzuſchätzen. Doch der meterhohe Schnee verhinderte liches Ein⸗ dringen in den Wald. Da 8 ſich der Oberförſter Ulrich in Braunlage der Schnee⸗ ſchuhe der Nordländer, von denen er geleſen, und die er auch abge ehen hatte. Er ließ vom Stelln„einem tüchti⸗ gen Meiſter in gaben ein Paar Schne ſo entſtanden die erſten „Gleitſchuhe“ nannte. Sie Meter lang, Zentimeter breit, an der Anterſeite gebaucht, und die Kufen waren eingeſchnitten, weil man das Bieg- zes damals noch nicht verſtand. Trotz ihrer Primitivität erwieſen ſich die Gleitſcheite als brauchbare Hilfsmittel. Mit der Zeit fanden ſie große Verwendung. Mit „richtigen“ Skier nach A 5 dem Aufkommen der 6 Lorweger Holz verſchwand Norweger Art aus N b ö auch ihr erſter Name, der ebenſo wie die verwendeten Hölzer inn arz gewachſen war. Landeskultur und Oedlanderschlſessung Auch ein Gebiet aus dem Kampf um die Nahrungsfreiheit unſeres Volkes. Alle Aufgaben der Landeskultur, Entwäſſe⸗ rung oder Bewäſſerung, Odlanderſchließung und Flurbereinigung erſcheinen im Augenblick gleich wichtig. Und doch verdient die Oblanderſchlie⸗ ßung beſondere Beachtung. Iſt doch keine der eren Aufgaben in ſo hervorragendem Maße geeignet, die Liebe zur Heimatſcholle zu ſtärken, wie die Erſchließung bisher ertraglos daliegen⸗ der Flächen. Das aber iſt im wahrſten Sinne produktive Arbeit am ganzen Volk wie am ein⸗ oelnon Monſchen. die zugleich jenem die Nah⸗ tungsfreiheit forvert und ſicherr, dieſen aber über das Berge ſſen der eigenen Perſon zu einem lebensfreudiaen, allein aüf das Gemeinwohl des ganzen Volk körpers eing⸗ſt⸗ Iten Gli⸗de erzieht. Nirgends iſt dazu beſſere Gelegenheit gegeben, als bel er an e der Odländereien durch den Arbeitsdienſt. Dieſe Aufgabe paßt wie keine zweite in die Zeit eines neuerſtandenen Deutſch⸗ lands. 9 wird ihm daher auch ungeahnte rüchte bringen. 5 25 Millionen Hektar Odland als ein Stück Raum ohne Volk bedeuten für unſer Volk ohne Raum aber auch noch in wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht ungeheuere Werte. Wir wollen hier davon abſehen, daß bei ſeiner völligen Erſchlieſung noch rund 100 000 Familien Haus und Brot auf ihm finden können. Denken wir dagegen nur einmal an die Mitmirkung der unkulti⸗ vierten Flächen bei der Befriedigung uns zu⸗ nächſt noch beſonders drückender Bedürfniſſe, wie der Verſorgung Deutſchlands mit lebens⸗ wichtigen Stoffen, denken wir an die Erzeugung von Eiweiß im Futter für unſere Nutztiere und an die Gewinnung von Faf Gewiß gibt es für die Erzeug mengen auch andere Möglich aber nur die hauptſö grenze ausnutzen, ſo w„pra ſtens im Laufe einer Zeit durchführbar, au wir heute nicht warten können. Daher m alle überhaupt möglichen Wige zum Erreichen Zieles beſch en werden, um auf dieſe Weiſe ſchnell die noch vorhandene Lücke in der Verſorgung mit dieſen lebensnotpendigen: fen auszufüllen. 215 g Gerade in unſerem Gebiet wird ſei an der Verwirklichung dieſer Aufgaben 0 jren ſind vox allem die U: an im öberen Vogelsberg und be⸗ Meliorationsarbeiten im heſſiſchen Ried. Weitere Pläne für große 1 arbeiten liegen für brige Gebiet vor. Seien wir überzeugt, daß ihre baldige Verwirk⸗ lichung uns den Kampf um die Nahrungsfrei⸗ geit erfolgreich beſtehen läßt. Neues aus aller Welt Berwahrt Gewehre vor Kindern! In Pfaffenhofen(Oberbayern) hatte der Maurer Rettmann in ſeinem Anweſen Rat⸗ ten aufgeſpürt und wollte ihnen mit dem Flobertſtuen zu Leibe gehen. Zu dieſem Swecke legte er das ſchußbereite Gewehr in die Kammer. Unerwarteterweiſe kam Rett⸗ manns 14jähriger Sohn nach kurzer Zeit dorthin und hantierte wit dem Stutzen, aus dem ſich plötzlich ein 0 löſte. Dieſer traf das neben dem Junge: bhende ſiebenjähri⸗ F das u es nach e inigen Stunden ſtarb. Großfeuer in einem Elektrizitätswerk. Im Hochhaus der Elektrizitätswerke Südweſt Ach in Berlin⸗Schöneberg brach nach Mitternacht Feuer aus. Als die Feuer⸗ wehr an der Brandſtelle eintraf, ſtand das Hochhaus ſchon in hellen Flammen. Mit elf Schlauchleitungen über ſieben mechaniſchen Leitern wurde das Großfeuer bekämpft. Erſt gegen 3 Uhr morgens war die Brandſtelle vollſtändig eingekreiſt. Das Hochhaus iſt zum größten Teil vernichtet. Perſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Der Betrieb des Werkes wird aufrecht er⸗ halten. Ehetragödie. Nach vorausgegangenem Streit erſchlug der 25ſährige Ernſt Schwei⸗ zer⸗Chriſtof in Baſel ſeine 27jährige Ehefrau mit einem Schmiedehammer, ver⸗ packte deren Leiche in einen Sack und warf ſie bei der Dreiroſenbrücke in den Rhein. Der Täter wurde verhaftet und legte ein Ge— ſtändnis ab Streik bei einer Pariſer Automobilfabrik. Um gegen die Herabſetzung ihrer Löhne Ein⸗ ſpruch zu erheben, ſind 2800 Arbeiter der Automobilfabrik Chenard und Walker in Paris in den Streik getreten. Als die ge Brüderchen ſo unglücklich am Kopf, daß Werksleitung darauſym die Schließung der Betriebe anordnete, verſammelten ſich die Streikenden vor dem Verwaltungsgebäude und verſuchten, die Direktoren und leitenden Angeſtellten am Verlaſſen des Fabrikgelän⸗ des zu verhindern. Polizei ſtellte die Ord⸗ nung wieder her. g Exploſion eines Petroleumtanks. In den Agwi⸗Petroleumwerken bei Southamp⸗ ton, der größten Oelraffinerie Großbritan⸗ niens, brach ein rieſiges Feuer aus. In einem leeren, aber mit Petroleumdämpfen gefüllten Tank erfolgte eine Exploſion. Die entſtandenen Flammen griffen auf einen Nachbartank mit Oel über. Flammen von etwa 100 ni Höhe loderten empor und waren in einer Entfernung von 25 Kilometern noch deutlich ſichtbar. Die Feuerwehr von Southampton und kleineren benachbarten Ortſchaften mußten ſich darauf beſchränken, ein Uebergreifen des Brandes auf weitere Tanks zu verhindern. Todesurteile näre. gegen ſpaniſche Revolutio⸗ Die ſpaniſchen Kriegsgerichte, beſon⸗ in den Aufſtandsgebieten von Aſturien, noch immer. In Oviedo wurden Aerzte, die ſich im Oktober vorigen es in den Dienſt der Revolutionäre ge⸗ t und an dem Ueberfall auf eine Zweig. telle der Aſturiſchen Bank beteiligt waren, zum Tode verurteilt. Ferner erhielten 15 lüfſtändiſche, die ſich wegen ſchwerer Ver⸗ gehen während der Oktober-Revolution vor dem Kriegsgericht in Gijon zu verantwor⸗ hatten, lebenslängliche Zuchthaus⸗ fen Dee: S 3 trafen. Der Boden muss sorgsam hearbeitet werden. Dann wird er auch in der Erzeugungsſchlacht Erfolg bringen e Deshalb ſind Folgearbeiten notwendige Ergänzungen! Läßt Du den Boden unbearbeitet liegen, bleibt der Ertrag gering. Erſt die Bodenbearbeitung nötigenfalls in genoſſenſchaftlicher Zuſam⸗ menarbeit— ſchafft Vodengare und ſichert da⸗ mit den Erfolg der Melioration. „Einen Augenblick, liebes Kind!“ Amalie!“ ſtellte ſie vor. Der Fremde verneigte ſich mit weltmänniſcher Höflich⸗ leit, anders, tiefer und eleganter als die Hamburger, fand Amalie. „Ich habe bis jetzt vergebens den Vorzug Ihrer Be⸗ kanntſchaft geſucht!“ Er ſah ſie bewundernd, ſchmeichelnd an, und ſeine Augen lächelten.„Ich finde die Hamburger Sie ſind ſo— ja, wie ſoll ich nur Damen entzückend! ſagen— hoheitsvoll!“ endete er. Da unterbrach ſie ihn: „Sie meinen ſteif?!“ warf ſie in ihrer harten Aus⸗ ſprache dazwiſchen. „O nein! Geeſtenbrück, ungewiß über wandte ſich den anderen Gäſten zu. „Ich bin erſt wenige Tage in Hamburg, aber ich bin begeiſtert, ganz begeiſtert von der Stadt, der Umgebung, dem Jungfernſtieg mit den ſchönen Hamburgerinnen und — nun ja, von allem“, ſprach er lebhaft und ſchnell.„Die Menſchen ſind intereſſant, und wie das mitreißt, dieſe innere Erhebung, die ich den kühlen Norddeutſchen nicht 11 Nur zurückhaltender als andere Damen! Aber dieſe Zurückhaltung ſtent ihnen ſogar vorzüglich— nicht wahr, Frau Senator? Hinter dieſer Zurückhaltung verbirgt ſich eine heiße Leidenſchaft— Liebe!“ „Temperament äußert ſich unterſchiedlich!“ ſagte Frau ſeine Wortmeinung, Ein Lächeln ſpielte plötzlich um den Mund der Frau Senator. „So! Die Schleife iſt feſt. Ah!“, wandte ſie ſich ſcheinbar überraſcht um.„Herr van der Meulen!— Meine Tochter zugetraut habe. Kriegslager vor mir. „Und jetzt?“ „Denke ich anders. zärtliches van der Meulen?“ ſoeben aus England. Fal morgen ankommt!“ „Sobald ich meinen habe.“ garden ein?“ „Selbſtverſtändlich!“ und Statt einer Handelsſtadt ſehe ich ein Militär, wohin man ſieht, dabei 2 heißt tes, die Hamburger verſtänden nichts als zu rechnen.“ N e„Dachten Sie das auch?“ fragte Amalie, verwundert e. ob des ununterbrochenen Redeſchwalls. Wed Hose de He en . b 7873 . 5 N RON N D MLS. irheber rechtsschutz: Fünf Türme-Verlag, Halle(Saale) „Gewiß!“ ſtimmte er ernſt zu. Hamburg ſteht im Zeichen des Mars, und faſt ſchäme ich mich, keine Uniform zu tragen. 11 Wie ein Wunder iſt dieſe Wandlung— nicht auszudenken. Kontorſchemeln— und heute...“ „Tragen ſie Waffen! Das wollten Sie doch ſagen, Herr „Ganz recht! Noch faſſe ich es nicht recht. Ich komme Wenn Ihre dortigen Geſchäfts⸗ frounde ihre Hamburger Kunden auf dem Exerzierplatz ſehen würden, ſie würden ſtaunen.“ „Sie kommen direkt aus England?“ Ich bin herübergekommen. Auch ich will nach Kräften dem Vaterland dienen. Der Waffentransport iſt in die Wege geleitet. Ich hoffe, daß die erſte Ladung ſchon „Und Sie wollen mit uns kämpfen?“ geſchäftlichen „Dann zeichnen Sie ſich in die Liſten der Bürger- „Das gefällt mir!“ brach ſie zum erſten Male die Zurückhaltung und ſah ihn mit wohlgefälligem Ausdruck an. Dabei ſtellte ſie feſt, welch ſtattlicher Mann er war. Er gefiel ihr. Und welche ſichtliche Mühe gab er ſich, ihr zu gefallen! Auch ſchien er ein ſehr gebildeter Mann, der viel geſehen hatte und über alles zu ſprechen wußte, leicht und glatt. Er ſprach von den deutſchen Städten, von deut⸗ ſchen Dichtern, kannte Weimar, hatte Schiller geſehen, war in Lauchſtädt mit Goethe zuſammengetrofſen, ſo ſagte er. Schelling, Fichte, Stein.., von allen wußte er zu be⸗ Auftrag erfüllt zeigen. Augen. richten, allerdings ahnte ſie nicht, daß er Anekdoten ge⸗ ſchickt als Eigenerlebniſſe zurechtmachte. Jedenfalls war er ganz anders als die Hamburger Herren ihres Bekann⸗ tenlreiſes, und ſie geſtand ſich, daß er ihr imponierte.— Hinter ihm verblaßte Johannes Heemſtede wie eine alt⸗ väterliche Geſtalt. Auch von Mainz ſprach er, von der Beſatzungszeit und dem General Cuſtine; alles lebhaft und anſchaulich, 13 ſei er beteiligt geweſen. „Waren Sie zu jener Zeit dort?“ Geſtern ſaßen viele von dieſen Soldaten noch auf den„Allerdings!“ bejahte er lebhaft und erzählte von den Klubiſten, von Forſter und Karoline Schelling, den Fran⸗ zoſenfreunden. „Ich haſſe jeden Deutſchen, der mit ihnen Freundſchaft gehalten!“ bekannte ſie ehrlich. „Darin haben Sie vollkommen recht. Immer ſind die ſchlimmſten Feinde Deutſchlands die beſten Freunde der Franzoſen geweſen. Da gibt es Beiſpiele genug. Man könnte ſie in langen Reihen nennen, von dem König von Sachſen bis zu dem letzten gemeinen Deutſchen, der als bezahlter Spion Dienſte leiſtet gegen das Vaterland.“ „Sie denken wie ich, das iſt ſchön!“ reichte ſie ihm die Hand, und er empfand das Wohlwollen und ſchnelle Ver⸗ trautwerden als Auszeichnung; er verſtand, ihr das zu Nach kurzer Zeit war ſie im Bann dieſes Mannes. Seine Sprache, ſeine Art, ſich zu geben und vielleicht auch das unbekannte Rätſel dieſer Perſönlichkeit zog ſie in ſeinen Bann. Und Johannes Heemſtede?, ging es ihr flüchtig durch den Kopf. Wie fern war er ihr jetzt. Was hatte die Mutter geſagt? „Lerne erſt andere Männer kennen. Binde dich nicht an ihn!“ Vielleicht hatte ſie recht. Dann wieder ſchämte ſie ſich des Gedankens und kam ſich ihrem alten Freunde gegenüber treulos vor. „Wird heute nicht getanzt, Amalie?“ fragte 1 89 neben ihr. Die Herren betrachteten ſich mit kühlen Blicke murmelten ihre Namenz leiner ließ den anderen aus den s 1 Goriſetung felt ade e N Nachdruck verboten. „Prinzeſſin, warum haben Sie Meredith geheiratet?“ Sie zuckte zuſammen, atmete ſchnell und fliehend auf Mit ſeiner Frage hatte er die Sonde in die Wunde gelegt. Aber zwiſchen ihnen war es reif zu dieſer Frage. „Weil ich einen geliebten Menſchen, meinen Bruder, vor Schande retten wollte. Weil ich ihm das Vaterhaus bewahren wollte.“ Sie ſagte es beinah demütig, als wollte ſie fragen: Durfte ich es? War es recht? Bitter fügte ſie hinzu: „Ich weiß, viele haben es falſch verſtanden. Niemand wußte ja den Grund. Alle glaubten, es wäre der Reich⸗ tum, das Leben draußen, das mich gelockt hat. Ach, du lieber Gott...“ Sie machte eine Gebärde der äußerſten Verzweiflung. „Nie habe ich das geglaubt, Prinzeſſin. Nie konnten Sie ſo etwas tun. Immer habe ich gewußt, ein anderer Grund muß es ſein.“ Leidenſchaftlich fragte ſie, leidenſchaftlich und doch bangend: a „Und in Ihren Augen iſt es ein Grund? Oh, ich habe gezweifelt. Oft, oft! Darf man ſich ſelbſt ſo weit opfern für einen anderen Menſchen oder für eine Sache?“ Nun ſenkte ſie den Kopf. Er wußte: ihr Geſicht war jetzt überflammt vor Scham. Er hätte jetzt hinüverlangen mögen, ſie an ſich ziehen, das geliebte Geſicht an ſich betten, mit ſanfter Zärtlichkeit ſie fortholen von der Pein ihres Daſeins. Aber er durfte es nicht. Jetzt mehr denn je mußte er ſich im Zaume halten. Nicht beſſer konnte er ihr ſeine Liebe beweiſen. So ſagte er denn nur ſanft: „Ich glaube zu wiſſen, Prinzeſſin, es iſt ſchwer für einen Mann, etwas zu ſagen. Anders lebt ein Mann als eine Frau. Und die Geſetze, in denen die Frau folgen muß, ſind anders.“ „Und härter“, flüſterte ſie. „Möglich. Ein Mann braucht ſich nie ſo weit aufzu⸗ geben.“ „Nein, das braucht er nicht!“ „Prinzeſſin, warum nehmen Sie ſich nicht zurück? Eine Ehe iſt nicht unlöslich.“ „Ich habe mein Wort gegeben, daß ich nicht fortgehe.“ „Haben Sie gewußt, was Sie damit taten? Haben Sie die Zukunft Ihrer Ehe überſehen können?“ Der Kopf Beates erhob ſich aus der Verhüllung der Hände: „Ich habe es überſehen können. Ich habe es ſofort ge— wußt, was mich erwartet. Nicht einmal die Barmherzig— keit einer Unklarheit iſt geweſen. Aber ich konnte nicht anders. Ich habe mein Wort gegeben. Glauben Sie, ich kann es brechen?“ Da ſenkte Retzow den Kopf. Er ergriff ſchweigend das Steuer, lenkte das Schiff dem Ufer zu. Ganz dunkel lag ſchon das Hotel. Der Mond war fern gerückt. Die Umriſſe der Palmen waren undeut⸗ lich geworden Ein eigentümliches, gläſernes Zwielicht lag hier. Die Nacht war kurz und ſchon von dem erſten Grau der heraufkommenden Dämmerung verdrängt. Schweigend gingen ſie durch den Park dem Hotel zu. Auf ihren Geſichtern lag Trauer. Sie ſprachen nicht mehr Wie eine Wand ſtand dieſe gläſerne Atmoſphäre um ſie. Sie ſahen ſich ſelbſt wie hinter Glas, nahe und doch un⸗ endlich entfernt. Der Wind, vom Kaukaſus herüberkommend, wehte plötzlich kühler. Beate zog ihren Mantel eng um ſich. Ihr weißes Kleid leuchtete kalt. Der Türhüter ſah erſtaunt auf, wie die beiden Gäſte kamen. Schweigend begleitete Retzow Beate an ihr Zimmer. Schweigend neigte er ſich ſehr tief über ihre Hand Die Hand war eiskalt, ohne Leben. Dies iſt unerträglichl, mußte er denken. Der heiße Schmerz der Liebe war nichts gegen dieſe vereiſte Ver— zweiflung Niemals werde ich dich erringen dürfen!, dachte ei. Er ſah Beate nicht mehr an, ſah nicht in ihren Augen den gleichen erſtarrten Kummer. Die Tür zu ihrem Zimmer öffnete ſich. „Gute Nacht, Prinzeſſin!“ ſagte Joachim mit tiefer Nerbeuaung. Dann wandte er ſich um, ging die breite Marmortreppe hinauf. Beate ſtand im Türſpalt. Sie hatte keine Kraft. Alles war wie ein Traum Ein ſchwerer, angſtvoller Traum, der einem die Glieder erſtarren ließ. Dreizehntes Kapitel. Weiß liegt der Mondſchein über dem Lande. Es iſt ſo hell, daß man jeden Stein auf dem Wege ſehen kann. Die Linien der fernen Berge heben ſich ab, wie von einem Stift mi ſilberner Farbe nachgezeichnet, Meredith und der Armenier reiten läſſig. Sie ſind auf bem Heimwege. Die Kühle der Nacht tut gut nach dem grellheißen Tage. Die Tiere trotten gleichmäßig voran, ab und zu ſchlagen die Hufe auf einen Stein. Vor Meredith und Ambarzum gehen die Wachter, ſie haben die Gewehre lose über der Schulter— ſorglos ſchlendern ſie, Hinter ihnen die Trager ſingen ein Volkslied; es hat eine Zauberhaft iſt der Kaukaſus in der ſtillen Mondnacht. Aber die beiden Männer, Meredith und Ambarzum, haben keinen Blick dafür. Sie ſind mit ihren Gedanken bei anderen Dingen. Meredith bei dem großen Geſchäft, dem Rieſengeſchäft, das er ſeit heute wittert. Töricht eigentlich von Ambarzum, ihn da mit hineinzunehmen. Der Armenier war doch reich genug, allein dieſe Erdſchätze auszubeuten? Oder er hätte ſich einen der reichen ein⸗ heimiſchen Handelsleute dazunehmen können, die er beſſer in der Hand hatte. Aber es war ja nicht ſeine Sache, für Ambarzum Tſchaltikjanz' Vorteil zu ſorgen. Dieſes Terrain würde Millionen bringen. Wirklich beſſer als Oel, nach dem die ganze Welt bohrte, und das bald nur noch den halben Wert haben würde. Außerdem ſah einem die Regierung hier bei Oelbohrungen zu ſehr auf die Finger. Oel konnte man nachkontrollieren. Gold- und Edelſtein⸗ funde aber viel ſchwerer. „Hoffentlich werden wit das Terrain auch kriegen“, unterbrach Meredith das Schweigen. Armenier fuhr auf. Er hatte an ganz andere Dinge gedacht, von denen Meredith nichts wußte. „Ach ſo, das Terrain— wir bekommen, was wir wollen. Man muß ſich die Dinge nur richtig vornehmen, Meredith!“ Er lächelte vor ſich hin. „Miſtreß Meredith wird erſtaunt ſein, daß wir ſchon wieder zurück ſind. Hätten Sie ihr nicht doch lieber durch einen reitenden Boten Beſcheid geben laſſen ſollen?“ „Warum? Ob ich eine Nacht früher oder ſpäter komme, iſt doch ganz egal.“ Der Armenier lächelt noch immer: „Ich habe den Grundſatz: Man ſoll niemals einen anderen überraſchen. Am wenigſten eine Frau.“ Meredith fragt ſehr ſcharf: „Wie meinen Sie das? Ich will doch nicht hoffen, daß das irgendein Zweifel ſein ſoll— behalten Sie Ihre ſchmutzige Phantaſie für ſich, Ambarzum! Die iſt gut für die kleinen Mädchen auf dem Montmartre oder ſo. Aber nicht—“ „Seien Sie doch nicht gleich ſo gereizt, Meredith! Seit wann verſtehen Sie keinen Scherz?“ „Scherze in bezug auf meine Frau verſtehe ich grund⸗ ſätzlich nicht, Ambarzum!“ Meredith weiß ſelbſt nicht, warum er ſo grundlos wütend wird. Sehr ſanft, beinah überlegen antwortet der Armenier: „Ich würde mir nie einfallen laſſen, über Miſtreß Meredith einen Scherz zu machen.“ Nach einem winzigen Schweigen endet er: „Ich weiß Miſtreß Meredith vollkommen zu ſchätzen, Meredith!“ Bei ſich fügt er hinzu:„Mehr als du, du Tölpel!“ Sie reiten ſchweigend weiter. Das Licht des Mondes iſt ſo hell, daß Meredith die Ziffern ſeiner Armbanduhr deutlich erkennen kann. „Ein Uhr. Im Hotel wird ſchon alles ſchlafen. Na, muß Retzow morgen früh zeitiger heraus. Wir müſſen noch allerhand ſchriftlich feſtlegen, ehe wir nach Tiflis gehen.“ „Ich möchte wiſſen, ob Retzow nicht ein wenig in Miſtreß Meredith verliebt iſt!“ kommt es plötzlich von Tſchaltikjanz. Meredith lacht auf: „Blödfinn! Der iſt viel zu ſchüchtern dazu. Hat außer⸗ dem nur ſeine Arbeit im Kopfe und die Sorge, daß er es mir auch recht macht. Der würde ſich hüten! Würde ihm auch ſchlecht bekommen.“ Tſchaltikjanz nickt gleichmütig: „Davon bin ich überzeugt Und doch— die Deutſchen ſind oft ſo komiſch Romantiſche, gefühlsduflige Leute. Ich würde einen ſo hübſchen, jungen Sekretär nicht engagiert haben, Meredith!“ „Nun hören Sie aber auf mit Ihren verfluchten An⸗ ſpielungen.“ Meredith fühlt, wie die Wut ſtoßgleich in ihm aufſteigt. Er hat eine Gier nach Beate— die heißen Tage, das Alleinſein, ſie haben ſtarken Katechiner getrunken, ehe ſie ritten. Das Blut geht ſchwer in ſeinen Adern. Nun noch dieſe ſpitzen Reden von Tſchaltikjanz— „Das ſind gar keine Anſpielungen, Meredith!“ ſagt der ſanft„Es richter ſich in nichts gegen Miſtreß Mere⸗ dith. Retzow würde da ſchön ankommen, wenn er jemals auch nur die geringſte Ungehörigkeit wagen würde. Aber, wenn ich eine Frau hätte wie Sie, ich würde ſie nach muſelmänniſcher Sitte verſchleiern und in einem Harem leben laſſen. Ich würde keinen Mann in ihrer Nähe dulden.“ „Wenn man Sie ſo ſprechen hört, denkt man auch, daß Sie noch im tiefſten Orient leben. Dabei ſind Sie doch ein ganz moderner Menſch!“ „In manchen Dingen ſoll man niemals modern werden, Meredith! Aber ſchließlich, was geht's mich an?“ endet Tſchaltikjanz leicht. *** Der Beate lag lange wach. Die Helligkeit des Zimmers ſchon durch die weißen Vorhänge. a un 5 dachte ihr Leben. i 1. Meredith würde ſie weiter durch die Welt ſchleiſen. Ste würde weiter ſeine Roheiten und ſeine Zärtlichteiten erdulden müſſen. Nur, daß alles noch ſchlimmer war, jetzt, ſeitdem ſie Joachim gefunden. Nun war ſie zu ihrem wirk⸗ lichen Selbſt aufgewacht. Nun wußte ſie, wie Liebe ſein konnte. Nichts war zwiſchen ihnen von dieſer Liebe ge⸗ ſprochen worden. Nichts würde geſprochen werden. Und doch waren ſie beieinander. Das Leben mit Meredith, wie würde es nun ſein, nun ſie liebte? Würde ihre Kraft aus⸗ reichen? Warum bin ich ſo?, dachte ſie. Warum binde ich mich an ein Wort? Was iſt ſchon ein Wort? Nichts von dem lebendigen Gefühl, und doch, ich komme nicht über mich hinweg. f Aber du wirſt an dem Leben mit Meredith zerbrechen l, ſagte es in ihr. Und wenn ich zerbreche, dann wenigſtens ohne Schuld!, gab eine Stimme in ihr Antwort. Joachim? Er durfte nicht in ihrer Nähe bleiben. Er mußte einen Grund finden, zu gehen. Das war über Menſchenkraft, mit Meredith zu leben und neben Joachim. So viel konnte das Schickſal nicht von ihr verlangen. Und wenn es auch das wieder von ihr verlangt?, fragte ſie. Du darfſt ihm ſein Leben nicht erſchüttern. Er hat ſich mühſam genug hinaufgekämpft. Er iſt nun wenigſtens im Aeußeren geſichert, Wenn du ihn wahrhaft liebſt, mußt du Kraft haben. Meredith darf nichts ahnen. Joachim muß bleiben, und du mußt dein Herz feſthalten. Beate lag ſehr ſtill. Sie kämpfte den bitterſten Kampf ihres Lebens; aber ſie kämpfte ihn für den geliebteſten Menſchen. Endlich kam etwas wie Ruhe über ſie. Sie ſchlief ein, fiel in einen ſchweren Schlaf der Ueber⸗ müdung. Waren es Minuten? Waren es Stunden? Waren es Tage, daß ſie geſchlafen hatte? Sie wußte es nicht. Sie fuhr auf. Eine Tür öffnete ſich. Schritte näherten ſich. Ehe ſie es noch recht begriff, ſtand Meredith vor ihr im Schlafanzug. „Da bin ich wieder!“ Da waren all ihre Vorſätze von Beherrſchung vergeſſen. Sie wollte ſich aus dem Bett werfen, ſeinem Arm, ſeinem gierigen Munde entgehen. Sie ſchlug mit den Fäuſten gegen ſeine Bruſt. Es war das gleiche Entſetzen wie in der erſten Nacht ihrer Ehe. „Biſt du wahnſinnig?“ ziſchte Meredith. hört man ja. Willſt du einen Skandal?“ Ihre Arme ſanken herab. Nein, ſie wollte keinen Skandal. Ihr Unglück mußte verſchloſſen bleiben hinter den Türen dieſes Zimmers. „Nebenan Vierzehntes Kapitel. Gegen neun Uhr kam Retzow herunter. Die Vorhänge vor Beates Fenſter waren noch zuſammengezogen. Sie ſchlief alſo noch. Zärtlichkeit und Trauer durchrannen ihn erneut. „Schlaf!“ dachte er.„Schlaf! übrig, als zu vergeſſen?“ Hinter ihm lag eine Nacht voll Verzweiflung, voll wilder Gedanken, voll von Plänen, die er faßte, um ſie im nächſten Augenblick wieder zu verwerfen. Wahnſinn war es, was Beate tat. Mochte ſie zehnmal ihr Wort ge⸗ geben haben— die Pflicht gegen die eigene Perſon ſtand über allem. Das wollte er ihr ſagen. Er hatte ſich tauſend⸗ mal die Worte zurechtgelegt, und tauſendmal wor er immer auf das eine geſtoßen: auf ihre Unerbittlichkeit gegenüber ſich ſelbſt. Unbeugſam war ſie, wo es ſie ſelbft anging. Und er? War er nicht ſelbſt gewohnt, ein Wort für ein Wort zu nehmen? Nur jetzt, da es ſich um die geliebteſte Frau und ihn handelte, ſtöhnte er unter der Kette, die Treue gegen das eigene Wort bedeuten konnte. Durfte er Beate überhaupt veranlaſſen, eine Veränderung ihres Lebens zu erwägen? Was war er in dem Augenblick, in dem Meredith ihn entließ? Nichts mehr! Wiſſen, Erfahrung, Können— alles Ware, die fetzt nicht gebraucht wurde Die Stellung bei Meredith war einer jener unwahrſcheinlichſten Glückfälle geweſen, auf die man weniger denn je bauen könnte. Was konnte er Beate bieten? Er hatte kein Heim. Er hatte nichts, um einer Frau wie Beate einen Rahmen zu geben. Er hatte nichts als ſeine Liebe. Aber mit Liebe ſchaffte man kein Brot, Liebe baute kein Haus, Liebe konnte nicht einmal den geliebteſten Menſchen von ſich ſelbſt frei machen. Was ſollte werden? Es war alles vollſtändig dunkel. Unerträgtich, Beate neben Meredith zu ſehen, ſelbſt ihm überhaupt nahe ſein zu müſſen. Wie er jetzt am Frühſtückstiſch unten in dem großen Garten von Borſchom-Hotel Meredith unerwartet ſah, war es wie eine beſinnungsloſe Wut in ihm. Dies ging nicht mehr lange. Kaum daß er ſich mühſam faſſen konnte, um auf Meredith und Ambarzum Tſchaltikjanz zuzugehen. „Morgen, Retzow!“ Meredith reichte ihm übet den Tiſch weg die Hand. Joachim hatte eine geradezu körper⸗ Was bleißt Vergiß! und brutal in der ſeinen lag. Meredith war für ihn ſeit der letzten Nachtfahrt mit Beate ein ganz anderer. Solange die Liebe zu Beate allein und unerwidert in ihm ruhte, war es erträglich ge⸗ weſen. Jetzt war Meredith zum verhaßteſten Menſchen geworden. „Ja, wir ſind eher fertig geworden als wir dachten! Wir wollen morgen nach Tiflis. Tſchaltikllanz und ich. Was Neues inzwiſchen, Retzow?“ 35 i e ſie ſagen, wenn ſie heruntertam und Meredith fand 2 1 „Sie haben keine Nachricht gegeben, Miſter 1 Wenigſtens hat Miſtreß Meredith mir nichts geſagt; Sutturale, gleichmäßig einſchlaſernde Melodie. verſtärtte ſich immer mehr. Ein rot zinternder Schein kam ab e weed de liche Abneigung gegen dieſe Hand, wie ſie da ſchwer, breit „Nichts!“ ſagte der mühſam.— Ob Beate ſchon wußten Viernheim, 15. März. Sonderzug nach Frankfurt Bis heute abend 7 Uhr letzte Gelegenheit zur Anmeldung! Spätere Anmeldungen werden nicht mehr berückſichtigt! Auf nach Frankfurt! * Bauernkundgebung! Wie bekannt findet morgen in Heppen⸗ heim die große Bauernkundgebung ſtatt. Nach unſeren Informationen ſtehen für Viernheim ſehr wichtige Fragen auf dem Programm. Wir können daher, beſonders auch den klei⸗ neren Tabakpflanzern empfehlen, ſich an der Tagung zu beteiligen. Die Abfahrt erfolgt 1 Uhr 20 an der O. E.G. Angetreten wird um 1 Uhr am Rat⸗ haus. m Der Reichsredner des V. D. A. Herr Franz Hlawna, der ſchon 25 Jahre im Dienſte des Auslanddeutſchtums ſteht, er⸗ wartet heute Abend 8 Uhr im Engelſaale nicht nur, daß die Mitglieder der N. S. D. A. P. ſowie alle Formationen u. Gliederungen voll— zählig antreten, ſondern auch, daß alle Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen, die ſich zur deutſchen Volksgemeinſchaft zählen, erſcheinen. 141 * Perſonalien. Die am 7. April 1933 erfolgte Dienſtentlaſſung des Polizei- Hauptwachtmeiſters Johann Bücklein wurde durch Verfügung des Herrn Reichsſtatthalters Sprenger vom 27. Februar 1935 in eine Ruheſtandsverſetzung abgeändert. * Opferſinn der Poſtbeamten. Vom Perſonal des Reichspoſtdirektionsbezirks Frankfurt(Main) ſind für das Winterhilfs⸗ werk rund 144 400 RM. aufgebracht worden. *Reichsbeamtentag in Frankfurt a. M. Die Reichsleitung hat den Termin für den Reichsbeamtentag auf den 25. und 26. Mai ds. Js. feſtgeſetzt. Wie bereits früher mitgeteilt, wurde Frankfurt a. M. als Stadt des Reichsbeamtentages beſtimmt, der eine der bedeutendſten Veranſtaltungen dieſes Is. in Frankfurt ſein wird. Es wird mit einer Beſucherzahl von mehr als 100000 Be⸗ amten aus allen Teilen des Reichs gerechnet. * Spargelfeſt. Das Spargelfeſt in Lampertheim ſoll dieſes Jahr bereits im Mai ſtattfinden.— Hier wurde ein Verkehrsverein ins Leben gerufen, um den heimiſchen Inter⸗ reſſen mehr Ausdruck zu verleihen. 20 000 Pfirſichbäume ſollen nach einem Beſchluß des Bezirksobſtbauvereins die— ſes Jahr um Mannheim zur Anpflanzung kommen. * Eine Milchvieh⸗Verſteigerung findet am Montag, den 18. März, vormit⸗ tags 11 Uhr auf dem Pferdemarktplatz in der Holzhofallee in Darmſtadt ſtatt. Auf⸗ getrieben werden friſchmelkende und hochtra⸗ gende z. T. gefahrene Kühe und Rinder des ſchwarzweißen Schlages und der mitteldeut— ſchen(Simmentaler) Fleckviehraſſe. * Bauernregeln im Lenzing. Haſen die ſpringen, Lerchen die ſingen, werden bald den Frühling bringen.— So viele Fröſte im März, ſo viele im Mai.— So viel Tau im März, ſo viel Schnee im Mai. Auf Lenzen⸗Regen folgt kein Sommerſegen. Märzendunner, ſpäter Hunger.— Märzen— ſchnee tut den Früchten weh, Märzenſtaub bringt Gras und Laub. Märzenferkeln, Mär⸗ zenfohlen, alle Bauern haben wollen.— Iſt Gertrud ſonnig, wirds dem Gärtner wonnig; friert's an Gertrud, der Winter noch 40 Tag nicht ruht. Joſeph klar, fruchtbar Jahr.— Sankt Benedikt macht die Zwiebeln dick.— Iſt Marien ſchön und hell, kommt viel Obſt auf alle Fäll'. Anonyme Briefe ſtellen ein abſcheu⸗ liches Kapitel menſchlicher Verirrungen dar. Verfaſſer ſolcher Briefe gehen dabei meiſt ſehr raffiniert vor, ſelbſt wenn ſie nicht mit In⸗ telligenz geſegnet ſind. Sie alle, ohne Aus— nahme, wiſſen daß ihre Tätigkeit ein verab⸗ ſcheuungswürdiges Vergehen iſt und daß ſie damit eine Geſinnung beweiſen, deren ſie ſich vor der Oeffentlichkeit ſchämen müßten. Sie gehen daher mit äußerſter Vorſicht zu Werk. Die Entlarvung ſolcher Elemente iſt nicht leicht. Gelingt dies aber doch einmal, dann kriechen g ie auf den Knien zu Kreuz. So moraliſch! ich anonyme Briefſchreiber auch gebärden, ſo ſelbſtlos ſie ihr Tun hinſtellen, es ſind immer niedrige Gelüſte, vor allen Dingen Neid, ch⸗ und Rachſucht, die auf dieſe Weiſe iedigt werden. Dabei haben ſolche Leute Mut ihre Arbeit mit ihrem Namen vernünftig, anonyme Briefe als das einzuſchät⸗ zen, was ſie in Wirklichkeit ſind: Produkte einer niedrigen Geſinnung, die in den Papier⸗ korb gehören. Leere Flaſchen. Es kommt doch öf— ters vor, daß man in der Wirtſchaft oder beim Waſſerfabrikanten ſich einige Flaſchen Waſſer holen läßt oder holt. Der Wirt oder Waſſer⸗ lieferant hat Vertrauen zu ſeiner Kundſchaft und erhebt keinen Flaſchenpfand. Der Kunde erhält in der Flaſche einen noch höheren Wert anvertraut als der Wert des Waſſers, das er aber nur bezahlt. Und dieſes Vertrauen wird leider ſehr oft mißbraucht. In manchen Keller liegt ſo manche Flaſche, nicht aus böſer Abſicht, ſondern weil ſie nicht allein zum Lieferanten läuft, alſo aus Bequemlichkeit. Das Betriebs⸗ kapital des Lieferanten erſchöpft ſich dadurch immer mehr, weil auf dieſe Art Verluſtge— ſchäfte entſtehen. Sehr oft werden auch die Flaſchen zu Eſſig⸗ oder Oelflaſchen verwendet, was natürlich auch unſtatthaft iſt. Jeder Kaufmann ſollte die Füllung dieſer Flaſchen ablehnen. Alſo die Flaſchen zu ſeinem Herrn, ſie gewinnen dadurch wieder freien Raum. Wie verhalte ich mich beim Aus⸗ ſtrömen von Gas? In jedem Fall, in dem Gasgeruch wahrgenommen oder auch nur vermutet wird, iſt größte Vorſicht geboten. Wenn der Geruch nicht durch die nachſtehenden Maßnahmen alsbald und endgültig beſeitigt werden kann— man verlaſſe ſich dabei nicht nur auf den eigenen Geruchsſinn, ſondern ziehe auch andere Perſonen hinzu— dann be— nachrichtige man ſofort den Störungsdienſt der Techniſchen Werke. Wer als erſter eine Gasgeruchmeldung macht, die zur Auffindung eines Leitungsſchadens auf der Straße führt, erhält eine Belohnung von 10 Mark. Bei Gasgeruch auf der Straße ſowohl wie im Ge— bäude iſt unter allen Umſtänden Licht und Feuer fernzuhalten; elektriſche Schalter, die ſich in einem Raum befinden, dürfen wegen der Funkenbildung nicht betätigt werden. Bis zum Eintreffen ſachverſtändiger Hilfe ſorge man durch Oeffnen der Türen und Fenſter (namentlich auch der oberen Flügel) für aus— giebige Durchlüftung aller Räume in denen ſich der Gasgeruch bemerkbar macht. Beſteht die Vermutung, daß das Gas von der Straße her in das Haus eindringt, ſo iſt beſondere Vorſicht nötig; in dieſem Falle ſind auch in den anliegenden Häuſern alsbald die Keller— fenſter zu öffnen und in den Keller- und Erd— geſchoßräumen die Feuerungen zu löſchen. Wenn eine Leitung im Innern des Hauſes un— dicht iſt, ſo muß ſofort der vor dem Gasmeſſer befindliche Abſperrhahn bezw. der im Keller— oder Erdgeſchoß für das ganze Haus ein— gebaute Haupthahn geſchloſſen und nachge— ſehen werden, ob auch alle übrigen Gas⸗ hahnen an den Gasgeräten geſchloſſen ſind. Das Auſfſuchen undichter Stellen an der Gas— leitung mittels Licht iſt mit der größten Ge— fahr verbunden und daher ſtreng verboten * Große Kundgebung des N. D. A. (Volksbund für das Deutſchtum im Ausland) am Freitag abend 8 Uhr im Engelſaale! Im Auftrage des Führers iſt der ehe— malige V. D. A. zu einem Volksbund umge— ſtaltet worden. Außerhalb der deutſchen Hei— matgrenzen leben weitere 40 Millionen deut⸗ ſche Brüder und Schweſtern in allen Erd— teilen. Ihnen allen deutſche Kultur und deut— ſches Weſen in Verbundenheit mit dem Vater— land zu vermitteln, die Pflege des Deutſch— tums in der Welt zu fördern iſt der hohe Zweck des Volksbundes. Ueber die Nöten unſerer deutſchen Volksgenoſſen im Ausland ſpricht am Freitag Abend der Reichsredner des V. D. A. Hlawna. Die hieſige Einwohnerſchaft iſt zu dieſer bedeutſamen Kundgebung beſonders eingeladen. At Landesstelle hessen- ass au des Reichs · ministerſums für Oolksaufklärung und Propaganda im„Adolf Hitlerhaus“ jn Frankfurt a. m. Die Landesſtelle gibt bekannt, daß ſie ihre Dienſträume jetzt nicht mehr in der Bürgerſtraße 9.11 ſondern im Adolf Hitler— haus, Frankfurt a. M., Gutleutſtraße 812 2. Stock hat.(Poſtſchließfach Nr. 1685). Die Telefonanſchlüſſe 33336,37 beſtehen weiter. Wegen geſchäftlicher Ueberlaſtung wird darum gebeten, notwendige dienſtliche Beſuche bei dem Leiter der Landesſtelle u, ſeinen Re— ferenten im eigenen Intereſſe rechtzeitig tele— cht alle Menſchen ſo foniſch oder ſchriftlich anzumelden. Diernheimer Sport Weitere Glückwünſche zur Meiſterſchaft! Der alte Freund und Förderer Viern— heimer Vereinslebens, Herr Rektor Mayr ſendet der Sportvereinigung folgenden Glück— wunſch: Sehr werte Vereinsleitung der Sport⸗ Vereinigung Amieitia! Aus dem Euch zugegangenen Glückwunſch— ſchreiben des Mannheimer Sportführers Herr Regierungsrat Geppert erſehe ich, daß Eure Bezirksmeiſterſchaft nunmehr ge— ſichert iſt. Ich freue mich als Euer Mitglied außer— ordentlich darüber. Trägt doch jeder Verein, der ſich an die Spitze ringt, ſei es auf geſanglichem, ſportlichen oder gemein— nützigen Gebiet, dazu bei, Viernheims Name und Ehre in vorteilhafteſter Weiſe über die Grenzen zu tragen. Von dieſem Geſichts— punkt aus ein herzliches Glückauf zu weiteren großen Erfolgen, verbunden mit meiner herzlichſten Beglückwünſch⸗ ung. Mein ſo aufrichtiger Glückwunſch geſchieht auf die„große Gefahr“ hin, daß der C. d. G. nächſtes Jahr wieder die Taktloſigkeit begeht, Viernheims älteſten Rektor in der Faſtnachtszeitung herumzu— ſchmieren. Kann ich mir doch ohne jegliche Ueberhebung das Zeugnis ausſtellen, daß alle meine Beſtrebungen und Maßnahmen lediglich dem Wohle der Jugend, dem Ge— deihen des Vereinslebens und der Ehre Viernheims galten. Mit deutſchem Gruß! Euer getreuer J. Mayr, Rektor i. R. Weiter haben Glückwünſche entboten, der ehemalige Trainer, Herr Richard Lang, Mannheim ſowie eine Gruppe Viernheimer Sportenthuſiaſten, die Sportfreunde Wikli Stein, Philipp Stein, Phil. Bau- reis, Valentin Helbig, Gg. Winken— bach, Nikl. Helbig 4., Georg Hel frich, Jakob Buſalt 5., Ludw. Bau reis. Mit Freuden werden die Aktiven der Sport- Vereinigung, ſowie die Sportfreunde von dieſen Glückwünſchen Kenntnis nehmen. * Großer Gerätekampf in Heidelberg! Am Samstag, den 16. ds. Mts. findet in Heidelberg die zweite Begegnung der Kunſt— turner vom TV. 1862 Weinheim, TV. 1846 Heidelberg u. TV. von 1893 Viernheim ſtatt. Noch vielen Freunden der edle Turnerei iſt die erſte Begegnung dieſer Vereine in Viernheim in Erinnerung, wo damals der TV. Weinheim als erſter Sieger hervorging. An 2. Stelle kam Viernheim und Heidelberg mußte ſich mit dem 3. Platz begnügen. Wie wird aber nun die nächſte Begegnung enden? Dieſe Frage iſt nicht ſo ohne weiteres zu beantworten, denn alle drei Mannſchaften treten in weſent— lich verſtärkter Aufſtellung an. Beſonders in— tereſſant wird der Kampf noch durch das Ringturnen werden. Kein Freund des alten und doch ewig⸗ſchönen Turnſports verſäume daher dieſe Veranſtaltung. Abfahrt iſt punkt 7 Uhr ab Lokal Freiſchütz. Für einen an— nehmbaren Fahrpreis iſt Sorge getragen. Heute Abend beginnt die Turnſtunde für ältere Turner.(Altersturner). Siehe Ver— einsanzeiger. 1. Die Turnerelf in Heddesheim! Kommenden Sonntag trägt die Turnerelf das erſte Freundſchaftsſpiel nach Erringung der Meiſterſchaft aus. Es iſt der Fußballver⸗ ein Heddesheim, der die Viernheimer auf ei— genem Platze empfängt. Hier ſpielt nun der Meiſter der Kreisklaſſe 1 gegen den Meiſter der Kreisklaſſe 2! Ein ſehr intereſſanter Kampf ſteht in Ausſicht, zumal die Turner hier ſchon beweiſen können, ob ſie auch in dieſer Klaſſe in den nächſten Verbandsſpielen als Favorit gelten. Die Anhänger und Sport⸗ freunde wollen unſere Mannſchaft recht zahl— reich begleiten. Die Spiele zur Austragung der Meiſter— ſchaft zwiſchen der Kreisklaſſe 2, Bergſtraßſe und Mannheim ſind nun feſtgeſetzt und werden wie folgt ausgetragen: Am 31. 3. Viernheim Rohrhof und am 14. 4. findet das Rück⸗ ſpiel in Rohrhof ſtatt. Spielbeginn iſt je⸗ weils 3 Uhr nachmittags. * Sportneuigkeiten Der Führer hat dem Buch„Olympia 1936 und die Leibesübungen im nationalſozia⸗ liſtiſchen Staat“ folgendes Vorwort gewidmet: „Der ſportliche ritterliche Kampf weckt beſte menſchliche Eigenſchaften. Er trennt nicht, 85 dern eint die Gegner in gegenſeitigem Ver⸗ ſtehen und beiderſeitzger Hochachtung. Auch er hilft mit, zwiſchen den Völkern Bande des Friedens zu knüpfen. Darum möge die olym⸗ piſche Flamme nie verlöſchen! gez Adolf Hitler“ Die deutſche Fußballelf, die am Sonntag in Paris gegen die franzöſiſche Na⸗ tionalmannſchaft antritt, wird bereits am Samstag mit ihren Begleitern in der fran⸗ zöſiſchen Hauptſtadt eintreffen. Unſere Spieler haben alſo genügend Zeit, um ſich von den Reiſeſtrapazen zu erholen. Briefhkaſten Herrn M. H. Betr. Aufwertung ab⸗ gehobener Sparguthaben. Durch die Abheb⸗ ung Ihres Sparguthabens im Januar 1923 haben Sie das Recht auf Aufwertung ver⸗ wirkt. Die Sparkaſſen werten lediglich das am Stichtag vorhandene Sparguthaben auf; die Mittel hierzu werden wieder durch die aufge⸗ werteten Hypotheken aufgebracht. J. Uiernheimer Tonfilmschau Achtung! Nur Freitag und Samstag Der größte Abenteuerfilm der Ufa: Lockvogel Nur heute und morgen im Central-Film- Palast Im Zeichen der Ufa, zeigt Viktor de Kowa mit Jenie Vilnog und Hugo Fiſcher Köppe einen Kriminal-Abenteuer-Großfilm der Ufa der Ueberraſchungen in Hülle und Fülle bringt und die Spannung nie abreißen läßt. Die Abenteuer in Iſtambul und Marſeille begleiten Sie auf Schritt und Tritt. Sie machen eine luſtige, ſpannende, ſenſationelle und abenteuerliche Seereiſe auf dem Dampfer Adrian Termeer mit. Für alle Beſucher ein großes Erlebnis. Der große Abenteuerfilm der Ufa mit ſeiner großen Beſetzung, mit ſeinen feſſelnden Schauplätzen, mit ſeiner ro— mantiſchen Liebeshandlung, mit ſeinen über⸗ raſchenden Höhepunkten von Abenteuern, Sen— ſationen und packenden Geſchehniſſen. Ein Beſuch heute oder morgen iſt beſtens zu emp⸗ fehlen. Das Filmwerk mit ſchönem Beipro— gramm läuft nur heute Freitag und morgen Samstag. 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